November - Deutschlandradio...Rolf K. Otten (Deutschlandradio Service GmbH), Susanne Pickert,...

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Programm Denkfabrik 2020 Eine Welt 2.0 – Dekolonisiert euch! Seite 3 2019 November

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  • Programm

    Denkfabrik 2020Eine Welt 2.0 – Dekolonisiert euch!Seite 3

    2019 November

  • 2 Editorial2 Editorial

    Inhalt

    2 Editorial

    3 AktuellDenkfabrik 2020

    4 MusikAntonín Dvořák: ‚Rusalka‘Danielle Nicole & Band

    6 SpezialGeschichten zum Mauerfall vor 30 Jahren

    7 Deutschlandfunk Nova„Steht die Mauer noch?“Auf dem Weg zu euren Ost-West-Geschichten

    8 LiteraturWilhelm Raabe-Literaturpreis 2019Indische Autorinnen verschaffen sich Gehör

    10 Lange NachtUnerzählte GeschichtenEine Lange Nacht über Alexander und Wilhelm von Humboldt

    11 Landeskorrespondentinnen und -korrespondenten

    Berichte aus Hamburg

    12 VisitenkarteDie Sendung ‚Über Podcast‘ im Deutschlandfunk Kultur

    13 RadiomenschenCatrin StövesandJohannes Kuhn

    14 GastbeitragDr. Gregor Mayntz

    15 Programmkalender November 19

    78 Hörspiel und FeatureMonatsübersichten

    80 HörspielTipps/Ursendungen

    83 FeatureTipps/Ursendungen

    86 HintergrundDie Suche nach dem guten FlugbenzinWenn künstliche Gelenke Probleme bereiten

    88 FeuilletonFAUST-Theaterpreis 2019Flamenco – Identität und Gefühl

    90 KinderHörspiel ‚Wir nannten ihn Tüte‘

    91 Interview/Hörerforum

    Hörerservice

    Telefon 0221 345-1831Fax 0221 345-1839E-Mail [email protected]/kontakt

    Service-Nummern

    Nachrichten 0221 345-29911Verkehrslage 0221 345-29916Seewetterbericht 0221 345-29918Programme hören 0221 345-63000

    Alexander von Humboldts ,Naturgemälde der Tropenländer‘ (1807) zeigt einen Querschnitt durch den Andenvulkan Chimborazo© akg-images/Science Source

    ImpressumHerausgeber Deutschlandradio, Körperschaft des öffentlichen Rechts, Raderberggürtel 40, 50968 Köln, Telefon 0221 345-0Verantwortlich Dr. Eva Sabine Kuntz (v.i.S.d.P.), Dr. Jörg Schumacher, Dr. Helmut Buchholz Redaktion Bettina Mayr, Brigitte Vankann, Miriam von Chamier (Deutschlandradio Service GmbH) Mitarbeit Petra Baron, Mario Loch (Deutschland radio Service GmbH), Ulrike WallischProgrammbeirat Markus Frania, Dr. Jan-Christoph Kitzler, Rolf K. Otten (Deutschlandradio Service GmbH), Susanne Pickert, Barbara Roth, Marie Sagenschneider

    Gestaltung Mohr DesignDruck pva, Druck- und Mediendienstleistungen GmbH, Industriestraße 15, 76829 LandauVertrieb Deutschlandradio Service GmbH (DRS) Raderberggürtel 40, 50968 KölnAdressenänderungen [email protected] Neu- und Abbestellungen deutschlandradio.de/kontaktRedaktionsschluss 24. September 2019, Programmänderungen vorbehalten

    Herr Detjen

    Liebe Hörerinnen und Hörer,

    neulich stellte ich eine Presseanfrage an das Bundes- ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Wenig

    später erhielt ich eine E-Mail mit dem Absender ‚Neuigkeitenzimmer‘. Fast hätte ich sie als Spam gelöscht. Dann wurde mir klar: Es war die Antwort aus dem Ver- kehrsministerium. Die Nachricht kam aus der Pressestelle. ‚Neuigkeitenzimmer‘ heißt die jetzt und zuständig für Auskünfte ist nicht ein Pressesprecher, son-dern der ‚Leiter strategisches Medienmanagement‘.

    Auch in Berliner Parteizentralen und Bundestagsfraktionen werden zurzeit ‚Newsrooms‘ eingerichtet. Newsrooms sind an sich die Herzkammern von Zei-tungsredaktionen, Nachrichtenagenturen und Rundfunksendern. Redakteure sortieren dort Nachrichtenströme aus aller Welt und entscheiden, welche Mel - dung an der ersten Stelle der nächsten Nachrichtensendung steht, welche Reportagen, Kommentare und Berichte in der Zeitung gedruckt werden. Das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden, glaubwürdige Berichterstattung, kompetente Analyse und unabhängige Kommentierung gewährleisten: Das ist die Aufgabe von Journalistinnen und Journalisten in traditionellen Medien. In der digitalen Medienwelt aber treten andere Akteure an ihre Stelle.

    ‚Newsrooms‘ in Parteizentralen und ‚Neuigkeitenzimmer‘ in Ministerien sind Symptome eines Medienwandels, der auch die politische Kommunikation verändert. Politiker und ihre Medienstrategen werden zu Publizisten. Über Twit-ter erreichen Spitzenpolitiker eine breite Öffentlichkeit, ohne sich in Interviews kritischen Nachfragen stellen zu müssen. Auf Instagram inszenieren sich Minis-ter als Posterboys im Stil von George Clooneys Espresso-Werbung.

    Die Rolle von Parteien und anderen nicht journalistischen Akteuren in der politischen Kommunikation ist Thema unserer diesjährigen Konferenz ‚Formate des Politischen‘ am 14. und 15. November im Haus der Bundespresse-konferenz. Gäste sind unter anderen der ORF-Moderator Armin Wolf, der You-Tuber Rezo, der Chefredakteur der Neuen Zürcher Zeitung Eric Gujer sowie weitere pro mi nente Journalistinnen, Wissenschaftlerinnen und Politiker. Auf deutschlandfunk.de/formate können Sie die Konferenz auch live verfolgen. Sie finden dort auch alle Informationen zu Programm und Anmeldung. Ich freue mich, wenn Sie dabei sind!

    IhrStephan DetjenChefkorrespondent/Leiter Hauptstadtstudio und Studio BrüsselDeutschlandradio

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  • deutschlandradio.de/denkfabrik

    Denkfabrik

    Aktuell 3

    den richtigen Umgang mit dem Völkermord an den Herero und Nama. Da ist der Streit um die Rückgabe afrikanischer Kulturgüter an die Herkunftsländer. Da ist der Streit darüber, was nun eigentlich Rassismus ist – und was eben nicht.

    Keine dieser Debatten ist rückwärtsge-wandt. Es geht dabei nicht nur um Afrika und Restitution, sondern darum, unsere Bezie-hungen zu überdenken und neu zu ordnen: global, national, regional und lokal. Es geht um Heimat, Identität, Europa, neue Sklaverei, Fluchtbewegungen, es geht um wirtschaft-liche Abhängigkeiten und Machtstrukturen innerhalb unserer eigenen Gesellschaft.

    Verbunden mit dem Thema sind sehr kon- krete Fragen, die sich an uns selbst richten: Wie hoch ist der Preis unserer günstigen T-Shirts oder Smartphones für die Menschen auf anderen Kontinenten, deren Ressourcen dafür ausgebeutet werden? Was geschieht mit den Zehntausenden Kunstwerken, die in kolonialen Zeiten gesammelt und geraubt

    Die Denkfabrik widmet sich den großen Fragen der Zeit und diskutiert sie in fairer und freier Debatte, auf Augenhöhe mit Ihnen, liebe Hörerinnen und Nutzer. Sie will die unterschiedlichsten Zugänge zu einem Thema finden, innovative Formate testen, die Kräfte in der Zusammenarbeit mit den richtigen Kooperationspartnern verviel-fachen.

    Noch ist es zu früh, um eine Bilanz des ersten Jahres Denkfabrik zu ziehen. Sie ist aber, auch dank Ihrer Beteiligung, so beein-druckend, dass in der Denkfabrik kommen-des Jahr mit Hochdruck weitergearbeitet werden soll. Höchste Zeit also, das Thema für 2020 vorzustellen.

    Wir haben Sie gebeten, über vier The-men abzustimmen. Fast 17.000 Hörerinnen und Nutzer haben von Mitte Juli bis Ende September davon Gebrauch gemacht und entschieden: ‚Eine Welt 2.0 – Dekolonisiert euch!‘ wird das Thema der Denkfabrik 2020. (Auf Platz 2 landete ‚Öffentlichkeit und De-mokratie‘, auf Platz 3 ‚Digitale Gesellschaft – digitale Kompetenz‘ und auf Platz 4 ‚Deut-sche Unterschiede‘).

    Kolonialzeit – ein Randthema? Im Gegenteil: Seit wenigen Jahren hat auch Deutschland eine Debatte erfasst, die wir ‚Dekolonisierung‘ nennen. Und diese Diskus-sion wird umfassender. Da ist der Streit um

    Eine Welt 2.0 – Dekolonisiert euch!

    Sie haben entschieden – das ist das Thema der Denkfabrik 2020

    wurden und in europäischen Museen zu bewundern sind? Sind wir bereit, sie zurück-zugeben; wenn ja, nach welchen Kriterien? Wollen wir noch Bücher im Original lesen, wenn dort Begriffe auftauchen, die wir heute als rassis tisch einordnen?

    Diese Debatten kreisen um die Neuge-staltung des Zusammenlebens, politisch, kulturell, ökonomisch. Sie betreffen das Ver-hältnis zwischen dem globalen Norden und dem Süden ebenso wie das der Bürgerinnen und Bürger in Stadtvierteln wie Berlin-Neu-kölln, Duisburg-Marxloh oder Stuttgart-Feu-erbach. Und immer häufiger betreffen sie auch das Miteinander innerhalb von Familien.

    Nun fängt die Planung für die konkrete Umsetzung des Themas an. Dabei stützen wir uns auch auf die zahlreichen Kommen-tare, die Sie uns mit Ihrer Stimme geschickt haben. Haben Sie Dank dafür! Wir halten Sie im Programmheft auf dem Laufenden – und freuen uns, wenn Sie bis dahin auf dem Por-tal der Denkfabrik vorbeischauen!

    Denkfabrik /Dr. Eva Sabine Kuntz, Leiterin HA Intendanz

  • 4 Musik

    Live aus dem Kulturpalast Dresden

    Musik – Demokratie – Europa

    ‚…und der Zukunft zugewandt!‘ – eine Zeile aus der Nationalhymne der DDR, in selbiger allerdings schon seit den 70er-Jahren nicht mehr gesungen, weil im Text ‚Deutschland, einig Vaterland‘ folgt. Das war damals kein erklärtes Staatsziel mehr. Als dann das ‚ei ni-ge Vaterland‘ 1990 Realität wurde, ging für viele Komponisten, vor allem Musiker der zeitgenössischen Musik ‚das Licht aus‘. Es ist ein Querstand der Entwicklung, dass die einst Querständigen nun vollends ins Ab-seits gerieten. Friedrich Schenkers ‚Sinfonie in Memoriam Martin Luther King‘ zum Bei-spiel – uraufgeführt in Dresden 1972, im Kul-turpalast. Kurt Masur dirigiert: Die Reaktio-nen des Publikums, krachende Türen, Zwi-schenrufe, das gab es auch in der DDR. Wie reagieren wir heute auf Schenkers Provo- ka tionen? Ein Thementag der Dresdner Phil-harmonie, den wir live im Programm haben. Das Collegium Novum reist an, das sich im - mer für die Ost-Moderne eingesetzt hat, Paul-Heinz Dittrichs Kammermusik ist zu hö - ren, Musik von Goldmann und Georg Katzer – seine ‚Fabbrica abbandonata‘ – auf Worte von Wolfgang Hilbig: eine apo kalyptische Vision in sächsischer Industrie landschaft.

    Deutschlandfunk KulturSamstag, 9. November, 19.05 UhrThemenabend Musik

    Weitere Musiksendungen zum Thema 30 Jahre Mauerfall:

    Deutschlandfunk KulturFreitag, 8. November, 20.03 UhrKonzertRundunkchorLounge

    Sonntag, 10. November, 20.03 UhrKonzert ‚Unter dem Radar‘ – Lieder aus der DDR Ein Abend von den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker

    Seit 60 Jahren auf Entdeckungsreise

    Die Konzertreihe ‚RIAS stellt vor‘/ ‚Debüt im Deutschlandfunk Kultur‘

    Dunkel und undurchschaubar mag die Tief-see auf jemanden wirken, der unvorbereitet mit ihr konfrontiert wird. Mit der richtigen Ausrüstung und Beleuchtung lassen sich jedoch unter den Millionen scheinbar ähn-licher Wesen, die dort versteckt leben, ein-zigartige Individuen entdecken. Besonderes ins Scheinwerferlicht zu rücken, das hatten sich auch die Begründer der Konzertreihe ‚RIAS stellt vor‘ auf die Fahnen geschrieben, als sie im Herbst 1959 mit einem knallroten Plakat die Berliner zu einem Konzert mit un-bekannten Künstlern einluden. Gemeinsam mit dem Radio-Symphonie-Orchester Berlin wurden damals drei junge Solisten und ein Dirigent präsentiert. Das Modell war erfolg-reich und so wird die Veranstaltungsreihe bis heute fortgeführt. Über 500 junge Künstler waren inzwischen zu Gast. Zum 60. Geburts-tag haben wir elf von ihnen eingeladen, am 28. Oktober mit dem DSO in die Philharmo-nie zu einem Jubiläumskonzert zurückzu - kehren. Auf dem Programm stehen Werke von Schostakowitsch, Beethoven, Berlioz, Bartók, Bruch, Brahms und Enescu.

    Deutschlandfunk Kultur Sonntag, 3. November, 20.03 UhrKonzert

    Schwerpunkt beim ‚Atelier neuer Musik‘

    Das kompositorische Erbe der ehemaligen DDR

    Differenzierende Blicke auf das komposito-rische Erbe der ehemaligen DDR sind das Thema im ‚Atelier neuer Musik‘. Berichtet wird vom Festival-Symposium ‚Unter dem Radar‘ im Mai 2019 in der Musikhochschule Han nover; ostdeutsches Kunst- und Massen-liedschaffen wurde hier reflektiert. Erinnert wird an die zeitgenössischen Konzerte im Ost berliner Theater im Palast (der Republik). Eine weitere Sendung analysiert das ‚Anders - sein‘ der DDR-Avantgarde, die sich auf der Basis gesellschaftskritischen kulturellen Ver-haltens stets auf Diskurs fokussierte. Revue passiert auch ein Experiment beim Kölner Forum neuer Musik 2010: Das ensemble 20/21 der Kölner Musikhochschule beschäf-tigte sich mit der Gruppe Neue Musik Hanns Eisler Leipzig und verdeutlichte, dass jene Leipziger von vor 40 Jahren zu Recht zum gesamtdeutschen Kulturgut gehören. 

    DeutschlandfunkSamstag, 2./9./16./30. November, 22.05 UhrAtelier neuer Musik2. November Das ensemble 20/21 entdeckt Goldmann und Schenker

    9. November Fragen an das zeitgenössische Lied in der DDR

    16. November Die Welt der neuen Musik im ehemaligen TiP

    30. November Die andere Avantgarde – made in GDR

    Mit Druck, Präsenz und Energie

    Danielle Nicole & Band

    Danielle Nicole ist die Frontfrau ihres Power-trios, sie spielt Bass und singt – was wegen unterschiedlich betonter Phrasierungen gar nicht so leicht ist. Und singende Bassis-tin nen sind besonders selten. Aber sie be-kommt beides meisterlich hin, den Gesang und ihr rockendes Bassspiel. 2006 gründete sie mit ihrem Bruder Kris am Schlagzeug ihre erste Band, 2015 hat sie ihr erstes Soloalbum veröffentlicht. Bei ihrem zweiten Auftritt beim Bluesfestival Schöppingen überzeugte sie wieder mit purer Energie und überrannte die letzten bestehenden Grenzen zwischen Blues und Rock mit Druck und Groove.

    DeutschlandfunkFreitag, 15. November, 21.05 UhrOn Stage

    Philharmonie Berlin

    Antonín Dvořák: ‚Rusalka‘

    Seinen Dvořák-Schwerpunkt in der aktuellen Konzertsaison eröffnete Chefdirigent Robin Ticciati mit der konzertanten Aufführung der sub ti len Märchen-Oper ‚Rusalka‘ des tsche-chischen Meisters. Das war zugleich der Ab-schluss des Musikfests Berlin. Damit erhielt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin die seltene Gelegenheit, sich als brillantes und einfühlsames Opernorchester zu profi-lieren. Wie zuvor im Sommer bereits beim Opernfestival in Glyndebourne interpretier - te Sally Matthews die Titelrolle. Auch die meisten anderen Solisten hatten zuvor in England gesungen, nur der Tenor Klaus Flo rian Vogt war als Prinz kurzfristig einge-sprungen. Außerdem dabei war der Rund-funkchor Berlin in dieser sensiblen und zu gleich mitreißenden Aufführung in tsche-chischer Originalsprache. Das Alterswerk Antonín Dvořáks erstrahlte in neuem Glanz.

    Deutschlandfunk KulturSamstag, 2. November, 19.05 UhrOper

    Klassik-Pop-et ceteraDie Gastmoderatoren

    DeutschlandfunkSamstags jeweils 10.05 Uhr

    2. 11. Der Pianist Aaron Pilsan

    9. 11. Der Dramatiker und Autor Thomas Köck

    16. 11. Die Musikerin Alin Coen

    23. 11. Der Schauspieler Fabian Hinrichs

    30. 11. Der Autor Takis Würger

    ‚RIAS stellt vor‘ – das Plakat des ersten Konzertes am 3. November 1959

  • Musik 5

    Aufnahme vom Musikfest Bremen

    Richard Bona Group

    Seine Musik vereint Jazz-Funk mit den Melo-dien und Rhythmen Westafrikas. Berühmt für seine atemberaubende Virtuosität auf dem E-Bass, ist Richard Bona als Sänger aber auch ein Geschichtenerzähler par excellence, ei-ne Art moderner Griot. Als 13-Jähriger spielt er in seinem Geburtsland Kamerun in einem Tanzlokal – mit einer selbst gebauten Gitar-re. Noch im selben Jahr kommt ihm eine Plat-te von Jaco Pastorius zu Ohren. Vollkommen fasziniert wechselt Bona sofort zum E-Bass. Noch ahnt niemand, dass er alsbald zu einem der brillantesten Vertreter dieses Instrumen-tes werden sollte. Über Paris verschlägt es ihn nach New York. Als Mitglied von Joe Za-winuls Syndicate wird er schließlich welt-bekannt. Seit vielen Jahren verfolgt der Ka-meruner eine erfolgreiche Solokarrie re. Mit eigener Band eröffnete Richard Bona im ver-gangenen Jahr das Musikfest Bremen: ein umjubelter Auftritt mit knochentrockenem Funk, filigraner Afro-Fusion und leisen Ge-sangseinlagen voller Poesie.

    DeutschlandfunkDienstag, 26. November, 21.05 Uhr Jazz Live (Teil 1)

    Freitag, 29. November, 21.05 UhrOn Stage (Teil 2)

    Historische Aufnahmen

    DeutschlandfunkDonnerstags jeweils 22.05 Uhr

    7. 11. Virtuose für die Ewigkeit Der Pianist Vladimir Horowitz (1903 – 1989) in neu veröffentlichten Livemitschnitten

    14. 11. Wegbereiter des modernen Violinspiels Der Geiger und Pädagoge Carl Flesch (1873 – 1944)

    21. 11. Musikalische Offenbarungen Der Komponist und Pianist Anton Rubinstein (1829 –1894)

    28. 11. SternstundenGIUSEPPE VERDI

    ‚Quattro Pezzi Sacri‘ für gemischten Chor und Orchester Janet Baker, Mezzo-Sopran Philharmonia Chorus and Orchestra, London Leitung: Carlo Maria Giulini Aufnahme vom Dezember 1962

    Aufzeichnung aus der Bethanienkirche Leipzig

    ‚Rosen aus Florida‘ – nach Fragmenten von Leo Fall

    Es ist Leo Falls letzte Operette und im Grun-de Erich Wolfgang Korngolds erste Bearbei-tung. Falls Musik war in der Skizze fertig, dann starb er. Der Direktor des Theaters an der Wien fragte bei Korngold an und stieß auf Wohlwollen. Korngold, der mit seinen Opern komplexe Psychogramme geschaffen hatte, reizte diese raffinierte Einfachheit des Komponisten Fall – die er nach seinem Gusto aufladen konnte. Die Premiere der Korngold- Fassung war 1929 ein gesellschaftliches Er-eignis. Es geht um einen der reichsten Jung-gesellen Amerikas, der meint, mit Geld alles kaufen zu können. Täglich lässt er sich Rosen aus Flo rida einfliegen. Er heißt auch noch Goliath, frönt seinem Jet-Set-Stream und wird von listigen Frauen ausgetrickst. Am Schluss bekommt er seine Irina und fährt in den Hafen der Ehe ein.

    Deutschlandfunk KulturSamstag, 16. November, 19.05 UhrOper

    On StageDeutschlandfunk Freitags jeweils 21.05 Uhr

    8. 11. Auf zwei Hochzeiten Die polnische Band Two Timer Aufnahme vom 17. Mai 2019 beim Bluesfest Eutin

    15. 11. Mit Druck, Präsenz und Energie Danielle Nicole & Band Aufnahme vom 9. Juni 2019 beim Bluesfestival Schöppingen

    22. 11. ‚Pardis‘ – Paradies Hamid Motebassem Ensemble & Thüringer Symphoniker Saalfeld- Rudolstadt Aufnahme vom 5. Juli 2019 beim Rudolstadt Festival

    29. 11. Richard Bona Group (2/2) Richard Bona, E-Bass, Gesang Dennis Hernandez, Trompete Ciro Manna, Gitarre Michael Lecoq, Keyboards Archibald Ligonniere, Schlagzeug Aufnahme vom 25. August 2018 beim Musikfest Bremen

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    Der Komponist und Pianist Anton Rubinstein Deutschlandfunk

    Donnerstag, 21. November, 22.05 Uhr

    Musikalische Offenbarungen

    Der Komponist und Pianist Anton Rubinstein (1829 – 1894)

    Anton Rubinstein war im musikalischen Russ - land des 19. Jahrhunderts eine herausragen-de Persönlichkeit. Er galt als virtuoser Pianist, der, ähnlich wie sein Lehrer Franz Liszt, mit seinem spektakulären Klavierspiel vor allem weibliche Anhänger an den Rand einer Ohn-macht bringen konnte. Seine ,Histori schen

    Konzerte' waren äußerst vielfältig und konn-ten mehr als vier Stunden dauern. Er zählt zu den Mitbegründern des Petersburger Kon- servatoriums und gilt als treibende Kraft beim Aufbau eines russischen Musikbetrie-bes. Nicht zuletzt war Anton Rubinstein aber auch Komponist, knapp 150 Titel füllen sei-nen Werkkatalog. Es ist ein Kuriosum, dass man bei Rubinstein heute vor allem an seine kleine ,Melodie in F‘ denkt, dabei hatte er so viel mehr zu bieten.

    DeutschlandfunkDonnerstag, 21. November, 22.05 UhrHistorische Aufnahmen

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    Danielle Nicole

  • Doris Simon,Referentin Programmdirektion Deutschlandradio

    Am 10. November 1989 morgens stehe ich, westdeutsche Jungjournalistin beim RIAS, in der Schlange am Übergang Heinrich-Hei-ne-Straße Richtung Osten. Der weißbärtige Mann zwei Meter vor mir: Lew Kopelew, so - w jetischer Schriftsteller, ein Dissident, der nach Sibirien verbannt war. Der glaubt im Ernst, dass sie ihn reinlassen? Ich schwitze. Nicht wegen Kopelew, sondern wegen mei-ner Handtasche: Unter meinem Portemon-naie steckt ein Aufnahmegerät. Lew Kopelew zeigt seinen Pass, darf durch die Tür. Wahn-sinn! Ich muss die Tasche öffnen. Da ist der Rekorder. Der Grenzer schaut rein, schiebt mir die Tasche zurück und blafft: „Nächster!“ Ich bin sprachlos… Und denke zum ersten Mal: Wenn sich selbst das jetzt ändert, dann bleibt ja kein Stein mehr auf dem anderen. Den Geist kriegen sie nicht mehr in die Fla-sche.

    November 1989. Die Welt im Umbruch, und wir in Berlin mittendrin. Im Rückblick ein wochenlanger Mix von Gefühlen und Schlaf- losigkeit. Jeden Tag Überraschungen, auf Ewigkeit fest betoniert geglaubte Dinge än-dern sich über Nacht. Die Themen liegen auf der Straße, die Leute wollen reden. Recher-chen in Leipzig, in Dresden, rund um Berlin. Freundlich-neugierige Fragen: „Für wen ma-chen Sie das?“ Die Antwort: „Für den RIAS!“, öffnet zu 99 Prozent alle Türen. Als ich am 10. November zu Fuß in der Behrensstraße

    Der Mauerfall vor 30 Jahren

    Kolleginnen und Kollegen erinnern sich (Teil 2)

    Am 9. November 1989 fiel die Mauer zwischen Ost- und Westberlin. Welche Erinnerungen haben unsere Kolle-ginnen und Kollegen an dieses historische Ereignis? Wie haben sie die Zeit davor und danach erlebt?

    6 Spezial

    deutschlandfunkkultur.de/ mauerfall

    Diese und weitere Texte der Kolleginnen und Kollegen finden Sie unter

    deutschlandradio.de

    ankomme, fallen mir auffällig-un auffällige Männer in schwarzen Lederjacken auf. Aber auch hier ist nichts mehr, wie es war. Fas-sungslos starren die Stasileute auf den US- Korrespondenten ein paar Meter weiter, der mit seinem koffergroßen Satellitentelefon völlig entspannt auf dem Bürgersteig mit der Zentrale in New York telefoniert und mir zuwinkt. Pressefreiheit live in Ostberlin, am Tag nach dem Mauerfall.

    Silke Hasselmann, Landeskorrespon- dentin Mecklenburg- Vorpommern,Deutschlandradio

    Am 9. November 1989 bin ich – wie so häufig damals – bereits am frühen Abend gemein-sam mit meinem zweijährigen Sohn einge-schlafen: erschöpft vom Alltag mit den lan-gen autolosen Wegen zwischen der Fried-richshainer Wohnung, der 1,5 km entfernten Kinderkrippe und der noch viel weiter ent-legenen Arbeitsstelle. Der 10. November 1989 muss ein Freitag gewesen sein, denn alle zwei Wochen donnerstags und freitags fuhr ich als Fernstudentin zur Berliner Hum-boldt-Universität. An diesem Morgen war es wieder so weit, und ich wunderte mich über die seltsam aufgekratzte Stimmung in der ungewöhnlich vollgequetschten S-Bahn Richtung Friedrichstraße. Doch erst an der Uni erfuhr ich von der folgenreichen Scha-bowski-Pressekon ferenz, was bedeutet, dass ich ziemlich lange keine Nachrichten gehört haben muss. Ungewöhnlich, denn ich arbei-tete zu dieser Zeit aus politischen Gründen zwar nicht bei meinem Sender Jugendradio DT 64, sondern strafversetzt bei Stimme der DDR mit ihrer berüchtigten ‚Rotlicht-Bestrah-lung‘. Doch spätestens seit der gefälschten Kommunalwahl im Mai 1989 hatte ich sämt-liche ‚Antennen‘ auf Ereignisse und offizielle wie informelle ‚Wende‘-Nachrichten einge-stellt. Die Maueröffnung also verschlafen, gruben sich diese zwei Gedanken umso tief-er in mein Gedächtnis: die bange Frage, ob sich das Zeitfenster wieder schließen würde und damit die Gelegenheit verpasst sei, sich Westberlin ansehen zu können. Zugleich war mir klar, dass hier etwas aufregend Funda-mentales und zugleich höchst Ambivalentes mit ungewissem Ausgang geschieht. An Aus - schlafen war für lange Zeit nicht mehr zu denken …

    Dr. Matthias von Hellfeld, Redakteur bei ‚Eine Stunde History‘, Deutschlandfunk Nova

    Ich erinnere mich genau: Ich saß in der Re-daktion von WDR 2 und bereitete die Mitter-nachtssendung ‚Berichte von heute‘ vor, als die erste Tickermeldung mit der Äußerung von Günter Schabowski hereingebracht wur-de. Kurz danach war ich im Studio, ein Kolle-ge verkündete die Neuigkeit und schnell war klar, dass wir „durchsenden“ würden. Ich war irgendwann in der Nacht dran, moderierte um halb zwölf meine Sendung und blieb dann gleich im Studio. Neben mir der legen-däre Adolf Buddha Krämer, der mit der ,Schla -gerrallye‘ die älteste Hitparade der ARD ins Leben gerufen hatte. Abwechselnd machten wir Musik, lasen Tickermeldungen vor, die alle halbe Stunde von einem Boten als Papier ins Studio gebracht wurden, und berichteten von jubelnden Menschen. Für mich war das alles ein wenig unwirklich. Als junger Repor-ter musste ich mich viel zu sehr auf die Live- moderationen konzentrieren, sodass ich die Tragweite des Geschehens erst am nächs ten Morgen richtig wahrgenommen habe. Über-all – so berichteten wir dann – hatten sich Schlangen mit Trabis gebildet, die sich ge-duldig auf den Weg gemacht hatten, den Westen zu besuchen. Sie gaben den Start-schuss für die aufregendste Zeit, die die Deutschen in der jüngeren Vergangenheit erleben konnten.

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  • Deutschlandfunk Nova 7

    „Ein klarer Schnitt

    mit einem System, das aus unserer Sicht keine Zukunft hatte.

    Rahel, bei Deutschlandfunk Nova ar-beiten viele Menschen, die zum Beispiel in Leipzig studiert haben, die auch noch in der DDR aufgewachsen sind – spielt da die Herkunft irgendeine Rolle in der Bericht-erstattung?Rahel: Ich glaube, dass meine Kolleginnen und Kollegen mit Bezug zur DDR oder zum Osten im Allgemeinen oft einen differen zier- teren und etwas anderen Blick auf die Ent-wicklungen im Osten haben. Ich glaube, dass es uns da manchmal an Verständnis mangelt und deshalb finde ich es wichtig, dass sich die Kolleginnen und Kollegen mit ihrem an-deren Blickwinkel einbringen.

    Tina, du lebst schon länger in Köln. Spielt dieses Herkunfts-Thema überhaupt noch eine Rolle?Tina: Ja, das spielt eine Rolle. Ich bin einfach anders aufgewachsen. Nicht nur, dass ich an-dere Bücher gelesen und Zeichentrickfilme gesehen habe. Der Anfang meines Lebens war von einer Gesellschaft geprägt, die nicht auf Konsum ausgerichtet war, sondern auf eine in der Regel erzwungene Gemeinschaft.

    Auf was freut ihr euch am meisten auf der Reise? Rahel: Ich freue mich am meisten darauf, ganz unterschiedliche Menschen zu treffen und mir ihre persönlichen Geschichten anzu-hören. Und ich freue mich darauf, die Begeg-nungen für mich ganz persönlich zu reflektie-ren und unsere Hörerinnen und Hörer daran in unseren Storys teilhaben zu lassen.Tina: Ich sitze gern in fremden Wohnzimmern – ich hab schon in vielen verrückten Wohn-zimmern gesessen. Außerdem möchte ich ein vielfältigeres Bild vom Osten zeigen, als

    Tina, du bist in Leipzig auf-gewachsen – am 9. November 1989 warst du sieben Jahre alt. Erinnerst du dich noch an den Tag? Tina Howard: Da war ich vermutlich schon im Bett. ;-) Die Leute sind ja erst spät abends wirklich rüber nach Westberlin. Ich erinnere mich aber, dass unser Fernseher andauernd lief und meine Eltern am nächs ten Tag über-legt haben, nach Berlin zu fah ren, weil ja nie-mand wusste, ob die nicht die Mauer einfach wieder zumachen.

    Rahel, du bist 1990 in Siegen geboren. War die Teilung Deutschlands für dich überhaupt mal Thema? Rahel Klein: Kaum. Ich kann mich ehrlich ge-sagt nicht daran erinnern, dass wir das The-ma in der Schule so richtig durchgenommen haben. Und innerhalb meiner Familie war die deutsche Teilung auch kaum Thema. Ich er-innere mich daran, dass meine Eltern einmal über die Grenze wollten, aber nicht durften. Erst während meines Studiums habe ich mich mit der Geschichte der DDR ausein an-dergesetzt, habe Leipzig, Dresden und Ber-lin besucht.

    Der Mauerfall erscheint vor allem in vielen Berufsbiografien immer wie ein Um-bruch. Wie hat er dein Leben verändert, Tina?Tina: Grundlegend und für immer, weil sich für mich Möglichkeiten eröffneten, die mei-ne Eltern nicht hatten. In meinem (Kinder-)Alltag änderten sich die Dinge erst nach und nach. Ich war der erste Jahrgang, der von der 5. Klasse an aufs Gymnasium ging. Und meine Eltern sind richtige Reise freaks geworden – ich hab viel von (West-)Europa gesehen. Ich hab aber auch gesehen, wie Menschen in meiner Umgebung ihre Jobs verloren haben, jahrelang auf Montage ge-fahren sind oder ihnen gesagt wurde, dass alles, was sie bisher gemacht ha ben, Käse war. Das war nicht leicht und ist es für eini- ge bis heute nicht.

    „Steht die Mauer noch?“

    Auf dem Weg zu euren Ost-West-Geschichten

    Tina Howard ist 1982 in Leipzig geboren, Rahel Klein 1990 in Siegen (NRW). Gemein-sam besuchen sie in der Woche vor dem Mauerfall-Jubiläum Menschen, in deren Leben die deutsche Ost-West-Geschichte Spuren hinterlassen hat. Von ihrer Reise berichten sie auf Instagram und im Live- programm von Deutschlandfunk Nova.

    deutschlandfunknova.de/steht-die-mauer-noch

    das meist in der schnelllebigen Bericht-erstattung möglich ist. Und ich würde gern zeigen, dass es für beide Seiten, Ost und West, gut war, dass es die Wiedervereini-gung gab.

    Sind Ossi-Witze, Wessi-Witze okay – oder verbietet ihr euch die gegenseitig?Tina: Voll okay. Wer nicht über sich lachen kann, nimmt sich definitiv zu ernst.Rahel: Ich bin offen für Wessi-Witze – ich kenne bisher nämlich keine. ;-)

    Das Gespräch führte Lena Stärk, Redakteurin Deutschlandfunk Nova

    „Steht die Mauer noch?“ – Auf dem Weg zu euren Ost-West-Geschichten Vom 4. bis 9. November auf dem Instagram-Account @dlfnova, im Liveprogramm von Deutschlandfunk Nova – in den Sendungen ‚Grünstreifen‘ und ‚Ab 21‘ sowie auf deutschlandfunknova.de/ steht-die-mauer-noch

    Tina Howard (l.) und Rahel Klein (r.) vor dem Deutschlandfunk Nova-Mobil

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  • 8 Literatur

    Zum 15. Mal vergibt der Deutschlandfunk gemeinsam mit der Stadt Braunschweig den Wilhelm Raabe-Literatur-preis. In diesem Jahr erhält ihn der Eifeler Erzähler Norbert Scheuer für seinen achten Roman aus seiner Lebenslandschaft: ‚Winter-bienen‘. Der Raabe-Preis ist mit 30.000 Euro einer der renommiertesten und höchst do-tierten Preise im deutschsprachigen Raum. Er wird vergeben für ein in deutscher Spra-che verfasstes erzählerisches Werk, das eine wichtige Etappe in der Entwicklung des je-weiligen Autors darstellt. Das Buch muss im Jahr der Preisvergabe erschienen sein. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Rainald Goetz, Jochen Missfeldt, Ralf Rothmann, Wolf Haas, Katja Lange-Müller, Andreas Maier, Sibylle Lewitscharoff, Christian Kracht, Marion Poschmann, Thomas Hettche, Cle-mens J. Setz, Heinz Strunk, Petra Morsbach und Judith Schalansky.

    In der Preisbegründung der Jury für Norbert Scheuer heißt es: „Alle Dinge dieser Welt sind einander ähn-lich. Das Kleinste korrespondiert mit dem Größten, und noch im Kontrast steckt Ver-wandtschaft. Nikolaus von Kues ist einer der Philosophen, die diese Einsicht durch die

    Lesung und Gespräch mit dem Preisträger Norbert Scheuer

    Wilhelm Raabe- Literaturpreis 2019

    Zeiten getragen haben. Bis heute und bis nach Kall in der Eifel, wo der Schriftsteller Norbert Scheuer lebt. Er hat seinen kleinen Eifelort in bisher acht Romanen zum Spiegel der Welt gemacht und in jedem seiner Bü cher das lokale Kleine zum Gegenstand höchster Aufmerksamkeit gesteigert. Da- mit hat er zugleich einen großen metapho - ri schen Raum geöffnet. In seinem Roman ‚Winterbienen‘ leisten dies eben jene in un-serer Gegenwart über alles geschätzten, ja geradezu verehrten Insekten, die zu Tau-senden einen gemeinsamen Körper bilden.

    Der Roman spielt in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs, und mit den sum-menden Bienen auf den Wiesen an der Urft kontrastieren und korrespondieren die alliier-ten Jagdflugzeuge am westlichen Himmel. Egidius Arimond ist Epileptiker, der versucht, sich mit Medikamenten ruhigzuhalten. Dabei ist es doch die kriegerische Außenwelt, die in konvulsivischen Zuckungen tobt. Ohne Auf-hebens rettet er jüdische Mitmenschen vor dem Tod, mithilfe seiner Bienenvölker.

    In ‚Winterbienen‘ erreicht Norbert Scheu-er eine äußerste Nähe von symbolischem Zeichen und konkreter Realität. In der Form des Tagebuchs findet er zu einer Kompaktheit der Darstellung und einer Gelassenheit der Schreibweise, die jedes Unheil in der Welt überführt in eine neue ästhetische Ordnung. Das macht ihn zu einem einzigartigen rea - lis tischen Erzähler unserer Zeit, zu einem poetisch-realistischen Erzähler auch in der Tra dition Wilhelm Raabes.“

    Der Raabe-Preis selbst geht zurück auf das Jahr 1944, als Ricarda Huch ausgezeich-net wurde, kann also dieses Jahr sein 75-jäh-riges Jubiläum feiern. Ein Neuanfang wurde im Jahr 2000 gemacht – mit dem Deutsch-

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    Norbert Scheuer, geboren 1951, lebt als freier Schriftsteller in der Eifel. Er erhielt zahlreiche Literaturpreise und veröffent-lichte zuletzt die Romane ‚Die Sprache der Vögel‘ (2015), nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse, und ‚Am Grund des Universums‘ (2017). Sein Roman ‚Überm Rauschen‘ (2009) stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und war 2010 ‚Buch für die Stadt Köln‘.

    landfunk, mit neuen Statuten und einem Pool von rund 20 Juroren, die rochieren, sodass die jeweils neunköpfige Jury in jedem Jahr auf einigen Positionen verändert ist. In einem Festakt im Kleinen Haus des Staatstheaters Braunschweig wird am 3. November der Raabe-Preis verliehen. Der Deutschlandfunk wird den Festakt und eine Lesung des Preis-trägers mit anschließendem Gespräch am Samstag, 30. November, von 20.05 Uhr bis 22.00 Uhr senden. Auf dem Digitalkanal ‚Dokumente und Debatten‘ ist der komplette Festakt am 3. November live zu hören, eben-so wie das am Vorabend stattfindende fünf-stündige Programm der ,Langen Nacht der Literatur‘ in Braunschweig.

    Dr. Hubert Winkels, Leiter der Literaturredaktion im Deutschlandfunk

    Sonntag, 3. November, 11.30 UhrVerleihung des Wilhelm Raabe-Literaturpreises 2019 an den Schriftsteller Norbert Scheuer Live aus dem Kleinen Haus des Braunschweiger Staatstheaters Im Livestream auf deutschlandradio.de unter ‚Dokumente und Debatten‘

    Deutschlandfunk Samstag, 30. November, 20.05 UhrStudio LCB

    Deutschlandfunk Kultur Sonntag, 1. Dezember, 0.05 UhrStudio LCB

  • Erzähl mir Deutschland!

    Von Mauern und Menschen

    In Romanen und Erzählungen lebt die deut-sche Teilung und ihr Ende im November 1989, leben die Jahre danach fort. 30 Jahre nach dem Mauerfall unternimmt Elke Schlin-sog eine Deutschlandreise zu jenen Schrift-stellerinnen und Schriftstellern, die von dem wichtigsten Ereignis der Nachkriegszeit nicht lassen. Jan Brandt erzählt in ‚Gegen die Wand‘ von den letzten Tagen der BRD- Komfortzone in einem ostfriesischen Dorf. Manja Präkels‘ Buch ‚Als ich mit Hitler Schnaps kirschen aß‘ ist eine verstörende Geschichte aus einem brandenburgischen Zehdenick voller Angstzonen, damals in den Wendejahren bis in die Gegenwart. Lukas Rietzschels Roman ‚Mit der Faust in die Welt schlagen‘ handelt von einer gesamtdeut-schen Sorgenregion und Wutlandschaft, der Lausitz. Frank Goosen kündigt ‚Kein Wunder‘ an und schildert in dem Roman den letzten Sommer vor der Wende in Bochum.

    Deutschlandfunk KulturSonntag, 3. November, 22.03 UhrLiteratur

    Schweigen gilt nicht!

    Indische Autorinnen verschaffen sich Gehör

    Schon 1940 begehrte eine indische Autorin öffentlich auf. Unnava Lakshmi Bai verließ ein von Männern dominiertes Literaturevent mit den Worten: „Konntet ihr in unserer litera-rischen Geschichte nicht eine einzige Frau finden? Ich werde bei keiner Veranstaltung bleiben, bei der Frauen so missachtet wer-den.“ 70 Jahre später landet die frühere Haus- haltshilfe Baby Halder mit der Biografie ‚Vom Dunkel ins Licht‘ einen Bestseller. Muslimin-nen treten aus Protest gegen ihre Unterdrü-ckung nackt in der Öffentlichkeit auf und bringen ihre Verbitterung zu Papier. Die Da-lit-Angehörige Urmila Pawar schildert in ih-ren Memoiren eindringlich, wie das Leben einer Frau, die von „ganz unten“ kommt, ver-laufen kann. In dem Verlag Zubaan, der sich auf Frauenrechte spezialisiert hat, laufen die Fäden zusammen. Die Chefin, Urvashi Buta-lia, hat mit ihrem Buch ‚Geteiltes Schweigen – Innenansichten zur Teilung Indiens‘ dazu beigetragen, die Debatte zur Situation indi-scher Frauen zu differenzieren.

    Deutschlandfunk KulturFreitag, 29. November, 19.30 UhrZeitfragen. Literatur

    LesezeitDeutschlandfunkMittwochs jeweils 2.30 und 20.30 Uhr

    6. 11. Jan Peter Bremer liest aus seinem Roman ,Der junge Doktorand‘ (Teil 1)

    13. 11. Jan Peter Bremer (Teil 2)

    20. 11. Nora Bossong liest aus ihrem Roman ,Schutzzone' (Teil 1)

    27. 11. Nora Bossong (Teil 2)

    Weitere Informationen zu den Literatursendungen in Deutsch landfunk und Deutschlandfunk Kultur finden Sie unter deutschlandradio.de/literatur

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    Nora Bossong

    ,Schutzzone‘

    Nora Bossong hat mit ,Schutzzone’ wohl ihr am direktesten auf die große Politik zielen-des Buch geschrieben: Nach Stationen bei der UN in New York und Burundi arbeitet Mira für das Büro der Vereinten Nationen in Genf. Während sie tagsüber Berichte über Krisenregionen und Friedensmaßnahmen schreibt, eilt sie abends durch die Gänge der Luxushotels, um zwischen verfeindeten Staatsvertretern zu vermitteln. Dann begeg-net sie Milan wieder, in dessen Familie sie nach der Trennung ihrer Eltern im Frühjahr 1994 gelebt hat. Die Erinnerungen an diese Zeit überrumpeln und fas zinieren sie zu-gleich. Als ihre Rolle bei der Aufarbeitung des Völkermordes in Burundi hinterfragt wird, gerät auch Miras Souverä nität ins Wan-ken, ihr Glaube, sie könne von außen ein-greifen, ohne selbst schuldig zu werden.

    DeutschlandfunkMittwoch, 20./27. November, 20.30 UhrLesezeit

    Literatur 9

    Indische Autorinnen verschaffen sich Gehör Deutschlandfunk KulturFreitag, 29. November, 19.30 Uhr

    Der Anfang von Ende

    Michael Ende und sein Geburtsort Garmisch

    Seine Bücher haben weltweit eine Gesamt-auflage von mehr als 30 Millionen und sind übersetzt in 40 Sprachen. ‚Die unendliche Geschichte‘, ‚Momo‘ oder ‚Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer‘ wurden vielfach für Film, Fernsehen, Radio und Theater adap-tiert. In seinem Geburtsort Garmisch-Parten- kirchen ehrte man den Autor mit der Umge-staltung des Kurparks in einen Themenpark mit versunkenen Skulpturen und rätselhaf-ten Brunnen. Das Michael-Ende-Museum ist allerdings wegen eines zu knappen Kultur-etats mittlerweile geschlossen. Der kleine Kurort ist unweigerlich mit Michael Ende verbunden: Dort haben sich die Eltern des Schriftstellers, der surrealistische Maler Edgar Ende und die Geschäftsfrau Luise Bartholomä, kennen- und lieben gelernt. In Garmisch-Partenkirchen wird ihr Sohn Mi-chael vor 90 Jahren, am 12. November 1929, geboren. Dort verbrachte er seine ersten Lebensjahre, kehrte im Zweiten Weltkrieg für zwei Jahre zurück und pflanzte dann ein halbes Jahrhundert später eine Linde im Kurpark. Was erzählt die Verwurzelung mit seinem Geburtsort über das Werk von Mi-chael Ende? Und wie steht Garmisch-Parten-kirchen heute zu seinem berühmten Sohn?

    Deutschlandfunk KulturFreitag, 1. November, 19.30 UhrZeitfragen. Literatur

    Nach 1968 kamen die Vollidioten

    Wie Frankfurt zum Zentrum des Humors wurde

    Die ’68er-Bewegung bestand nicht nur aus Straßendemonstrationen, Molotow-Cocktails und radikalen Politparolen. Gesellschaftliche Lockerungsübungen, amerikanische Pop- Kultur und neue Möglichkeiten des Lachens sind von ihr nicht zu trennen. In Frankfurt ent-stand mit der Satirezeitschrift ‚pardon‘ eine Zentraleinrichtung dieser Kulturrevolte: Hier wurde, parallel zu dem Aufstand an den Uni-versitäten, eine bestimmte Form von Hoch-komik erfunden. Es überrascht, wer in dieser Redaktion nebeneinander saß: Eckhard Hen-scheid, der 1973 mit seinem satirisch-ver-schnörkelten, barocken Kneipenroman ‚Die Vollidioten‘ den Nerv der Zeit traf, und Wil-helm Genazino, der virtuos zwischen Humor und Melancholie balancierte und zu einem der herausragendsten Gegenwartsschrift-steller heranwuchs. Was sie einte, war nicht so ganz klar. Für eine Ausstellung der Kari-katuristen Robert Gernhardt, Hans Traxler und F. K. Waechter fand man aber 1981 die schlagkräftige Formel von der ‚Neuen Frank-furter Schule‘: Die alte Frankfurter Schule um Theodor W. Adorno wurde in andere Ana-lyseformen überführt, jetzt wurde kräftig gelacht.

    Deutschlandfunk KulturSonntag, 24. November, 22.03 UhrLiteratur

  • Lange Nacht

    10 Lange Nacht

    Unerzählte Geschichten

    Sie gelten als Kosmopoliten, Gegner von Unterdrückung, Sklaverei und Kolonialismus. Und sie zählen zu den letzten Vertretern der Spezies der Universalgelehrten ebenso wie zu den ersten im modernen Sinne interdis-ziplinären Forschern. Gerade Alexander von Humboldt ist in den letzten Jahren mit Pub-likatio nen zu seiner Person überhäuft wor-den, in seinem Jubiläumsjahr kommen dazu noch eine Briefmarke und eine offizielle Ge-denkmünze. Gibt es also zu den Brüdern Humboldt noch etwas zu erzählen?

    Tatsächlich offenbart ein genauerer Blick in die Lebensumstände der Brüder, der Wech- sel der Perspektive und die Einbeziehung des zeitlichen Kontextes ihrer Biografien, Ge-schichten, die sich lohnen, noch erzählt zu werden. Was ist zum Beispiel mit den Reisen, die sie nicht gemacht haben, und warum? Woran sind die erfolgreichen Brüder geschei-tert, im Großen wie im Kleinen? Welche Prak-tiken ihrer Wissenschaft und ihrer Haltungen sehen wir heute als problematisch an? Wie wurden sie von ihren Zeitgenossen wahrge-nommen und wie hat sich die Sicht auf sie entwickelt? Was ist an ihnen zeitgemäß und was eben nicht?

    Die Möglichkeiten, über diese und andere Fragen nachzudenken, entstehen nicht not-wendigerweise dadurch, dass Wilhelm und Alexander von Humboldt mit den großen Fra-gen unserer Zeit verbunden werden, sondern sie entstehen oft im Kleinen, angesichts ei -nes Dokuments, eines Briefes, des Objekts einer Ausstellung. Es ist der Blick auf Details, der die gewohnten Erzählungen über sie mal bereichern, mal begleiten oder auch mal bre-chen und infrage stellen kann. Die Brüder Humboldt waren selbst kritische Geister, sie

    Deutschlandfunk KulturSamstags, 0.05 UhrLange Nacht

    DeutschlandfunkSamstags, 23.05 UhrLange Nacht

    2. 11. „Eine gute Geschichte ist nie ganz erklärbar“ Die Lange Nacht über den Filmemacher Edgar Reitz

    9. 11. Kindheitsmuster, Herkunftsmonster Eine Lange Nacht über Christa Wolf und Franz Fühmann und ihre deutsche Vergangenheit

    16. 11. Die letzten Romantiker Eine Lange Nacht des Bossa Nova

    23. 11. Eingeschlossen zwischen sterbliche Dinge Eine Lange Nacht über das Mittelmeer

    30. 11. Unerzählte Geschichten Eine Lange Nacht über Alexander und Wilhelm von Humboldt

    (Siehe auch den Veranstaltungshinweis am 30.11. auf der Rückseite dieses Heftes.)

    hatten einen Blick für das Große, aber eben auch einen Blick fürs Detail. Und sie hatten, wie es nun mal eine Eigenschaft von For-schern ist, ein Faible für noch nie erzählte Geschichten. Dass die Erde keine Scheibe ist, war übrigens auch mal eine.

    David Blankenstein

    „Es hat Leute gegeben, die von einem Ort gegen Morgen weggereist und an denselben Ort von Abend wieder her-gekommen sind. Wäre dies auf einer flachen Scheibe wohl möglich?“ Alexander von Hum-boldt (1769 – 1858), vor 250 Jahren geboren, konnte die Welt und ihre Kugelgestalt auch einfach erklären, wie sich seinen für junge Bergleute verfassten Unterrichtsvorlagen entnehmen lässt. Alexander und sein Bruder Wilhelm (1767–1835) sind heute in Deutsch-land Mythos: Weltversteher, Vordenker der Ökologie und Vorhersager des Klimawandels der eine, Urheber des Bildungsgedankens und der modernen Universität der andere. Sie wirken fast überlebensgroß und werden für ihre Aktualität gefeiert. Wilhelm von Hum-boldt wollte den Menschen verstehen und studierte dazu sich selbst, die Gesellschaft, den Staat und schließlich, in der Form der Sprachen, die ganze Welt. Das war seine Grundlage, um als Politiker die Schulen Preu-ßens zu reformieren, 1810 die erste Universi-tät Berlins ins Leben zu rufen, die heute nach den Brüdern heißt, und als Diplomat beim Wiener Kongress Europa neu zu ordnen. Alex ander hatte nicht nur eine Schule für Bergleute gegründet, sondern unternahm danach noch eine fünfjährige Forschungs-reise nach Amerika, deren Ergebnisse er in der Form eines 30-bändigen Werks mit der Öffentlichkeit teilte, gefolgt von einer zumin-dest zahlenmäßig noch umfangreicheren und berühmten Vortragsreihe in Berlin sowie einem Buch über praktisch alle Phänomene der Welt, das damals jeder Bildungsbürger- Haushalt, der etwas auf sich hielt, zu Hause haben musste: dem ‚Kosmos‘.

    Eine Lange Nacht über Alexander und Wilhelm von Humboldt

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  • Landeskorresp

    Landeskorrespondentinnen und -korrespondenten (Teil 15) 11

    ge lang musste ich mit vier Stunden Schlaf auskommen, wollte vor Ort sein, um mir ein eigenes Bild von den größtenteils gewalt-freien Protesten machen zu können, von den Attacken gegen Einsatzkräfte und den Über-griffen übermüdeter, erschöpfter und viel-fach beschimpfter Polizeikräfte. Herausfor-dernd war das vor allem deshalb, weil alle Seiten es bei ihren Presseerklärungen mit der Wahrheit nicht immer so genau nahmen: weder die Protestler, noch der Senat, noch die Polizeipressestelle. Der Graben, den der G20-Gipfel in Hamburg hinterlassen hat, existiert bis heute.

    Ein Glück und eine Herausforderung zu-gleich ist die Vielfalt der Themen, über die ich berichten kann: über Verkehrs-, Sozial- und Umweltpolitik, über alle Themen rund um Schule, Kultur- oder Wirtschaftspolitik. Ich berichte über die Menschen in der Stadt, über ihre Ideen, Projekte und Probleme und natürlich über den Hafen im Herzen der Han-sestadt: über die Waren, das Geld, die Ar-beitsplätze, aber auch über die Schadstoffe, die er in die Stadt bringt. Dazu gehören auch die immer noch ausstehende und umstrit-tene Elbvertiefung und die wirtschaftlichen, sozialen und umweltrechtlichen Aspekte dieses größten deutschen Infrastrukturpro-jekts.

    Für mich ist es ein Glücksfall, als Landeskorrespondent aus der Freien und Hansestadt Hamburg berichten zu dürfen. Vor allem deshalb, weil ich die Stadt und ihre Menschen schon immer gemocht habe, viel-leicht, weil Mutter und Großmutter aus Ham-burg stammen. Und weil die Hamburgerin-nen und Hamburger, entgegen einem weit verbreiteten Vorurteil, so gar nicht unterkühlt oder abweisend sind. Das Gegenteil ist der Fall: Ich erlebe sie als weltoffene Menschen, die vielleicht nicht viele Worte machen, aber das, was sie sagen, ist dafür umso verbind-licher und getragen von Toleranz. Ein Bei-spiel: Als der umstrittene Innensenator Ro-nald Schill seinem Chef, dem damals regie-renden Bürgermeister Ole von Beust, drohte, dessen Homosexualität öffentlich zu ma-chen, wurde Schill prompt entlassen. Bei meiner Radioumfrage unter jungen und alten Passanten vor dem Rathaus hieß es unisono: Der Bürgermeister hat alles richtig gemacht. Dass Ole von Beust schwul war? Interessierte hier niemanden.

    Eines der prägendsten Ereignisse meiner bislang sechsjährigen Korrespondentenzeit war sicher der G20-Gipfel vor zwei Jahren. Die Stadt im Ausnahmezustand, die Polizei überfordert, der sonst so souveräne Bürger-meister Olaf Scholz unter Schock. Sechs Ta-

    Weltoffen und tolerant! Kein bisschen unterkühlt!

    Berichte aus Hamburg

    Was mich antreibt? Die Neugier und die Lust, dazuzulernen. Mein Blick auf Hamburg? Die Stadt ist eine der vielfältigsten, schöns-ten und reichsten der Bundesrepublik, in der die Armut aber wächst, in der von Jahr zu Jahr mehr Menschen auf der Straße leben. In der reiche Reeder und Mäzene sich zwar über-durchschnittlich für den sozialen Zusammen-halt, für die Kunstszene, die Musik oder die Schulen einsetzen und damit trotzdem nichts an der wachsenden sozialen Ungleichheit än-dern können. Mein Blick richtet sich deshalb vor allem auf die Politik des derzeitigen rot- grünen Senats, auf die im Februar 2020 an-stehenden Bürgerschaftswahlen, darauf, was getan wird, um die Stadtgesellschaft, um Wirtschaft und Soziales zusammenzuhalten. Und gleichzeitig noch den Klimaschutz in der Autostadt Hamburg voranzutreiben, die so gern – so steht es im Koalitionsvertag – eine Fahrradstadt wäre. Als Korrespondent, der 90 Prozent seiner Wege bei Wind und Wetter auf zwei Rädern mit Pedalkraft zurücklegt, weiß ich: Bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

    Axel Schröder,LandeskorrespondentHamburg

    Axel Schröder wurde 1971 in Uelzen geboren. Nach dem Studium in Göttingen und Berlin (Soziologie, Politik und Jura) folgten erste journalistische Schritte bei der taz und dem Freitag, bevor er das Radio für sich entdeckte. Seit 2003 liefert Axel Schröder Beiträge aus Hamburg für das Deutschlandradio sowie auch für den NDR, WDR, SWR und den Bayerischen Rundfunk. Er liebt das Geräusch von schreienden Möwen, das der Hamburger Wind über die Stadt weht, und wundert sich erfreut, wie viele Ge-schich ten die Menschen in dieser Stadt zu erzählen haben – man muss ihnen nur zuhören.

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    deutschlandradio.de/ landeskorrespondenten

    Als Radio der Länder unterhalten wir Korres-pondentenstudios in allen 16 Landeshaupt- städten und am Finanz-standort Frankfurt/Main. Unsere Inlandskorres-

    pondenten stehen für den föderalen Sendeauftrag der drei Deutschland- radio-Programme. In dieser Artikelreihe stellen die Kolleginnen und Kollegen von Kiel bis München ihre Bundesländer vor.

    Hamburg

  • 12 Visitenkarte

    In einer Folge des US-ameri-kanischen Podcasts ‚Heavyweight‘ bringt der Host Jonathan Goldstein seinen Freund Gregor dazu, wieder Kontakt mit dessen verschollenem Freund Moby aufzunehmen. Genau jenem Moby, dem international er-folgreichen Musiker, lieh Gregor einst seine Sammlung von Alan-Lomax-CDs, aus dem der Musiker das Album realisierte, das ihn zu einem Megastar machte. Doch Gregor hat nie wieder von Moby gehört, und er will nun, Jahre später, unbedingt seine CDs zurück. Die Geschichte von Gregor und Moby wird zu einer Art Meditation über das Altern, per-sönliche Erwartungen und das Wesen von Inspiration und ist damit das beste Beispiel dafür, was das Medium Podcast leisten kann. Mit Eifer, Einfühlungsvermögen und linki-scher Unbeholfenheit wagt sich Goldstein – ein langjähriger Produzent der US-Radio-sendung ‚This American Life‘ – in die Leben verschiedener Protagonisten und versucht ih nen dabei zu helfen, Probleme aus der Ver-gangenheit aufzuarbeiten.

    Einen Podcast kann heute nahezu jeder aufnehmen und bereitstellen, das Angebot wächst: von kleinen, privaten Amateur-Pro-duktionen bis hin zu professionellen Produk-tionen von spezialisierten Podcast-Anbie-tern. Aber gute Podcasts beanspruchen Zeit, sowohl beim Hören als auch beim Machen.

    Auch wenn sie beim Einkaufen, Joggen, in der U-Bahn oder beim Wäsche zusammen-legen nebenbei gehört werden: Podcasts sind weit mehr als nur ein Nebenbei-Medium. Sie füllen Alltagsmomente mit Gesprächen, Ideen, Informationen, Humor und Geschich-ten. Aber vor allem mit: Intimität. Stimmen offenbaren Eigenheiten und unausgespro-chene Emotionen, mit denen wir eine Bezie-hung eingehen, die wir sogar lieben können. Man nimmt den Humor und das Tempo an-ders wahr, als innerhalb eines linearen Radio-programms. Und schließt auf besondere, wenn auch einseitige Weise, Freundschaft. So stellt sich gar nicht die Frage: „Wann soll ich das nur alles hören?“, sondern eher die Fragen: „Wen?“ und „Was zuerst?”.

    ‚Über Podcast‘ von Deutschlandfunk Kultur richtet sich daher an Menschen mit Leidenschaft für Podcasts, die neue Formate entdecken wollen oder verstehen möchten, warum manche Podcasts gut und andere schlecht gelingen. Wohin sich die omniprä-senten True-Crime-Formate entwickeln, wo gerade erzählerische Innovationen ent-stehen oder sich das Medium durch die geschlossene Welt großer Streaming-Platt-formen und Podcast-Anbieter verändert. Die erfolgreichsten Produktionen wie der von der ‚New York Times‘ produzierte News- Podcast ‚The Daily‘ werden jeden Monat mehrere Millionen Mal abgerufen. In

    Deutschland haben die beliebtesten Pod-casts immerhin schon bis zu fünf- und sechs-stellige Downloadzahlen pro Episode. Neben solchen Charts-Spitzenreitern gibt es eine unüberschaubare Zahl von Podcasts, die jede erdenkliche Nische bedienen. Höchste Zeit, sich mit dieser Vielfalt von Podcasts journalistisch auseinanderzusetzen.

    Jana Wuttke, Christine Watty, Sandro SchroederRedaktionsteam ‚Über Podcast‘Deutschlandfunk Kultur

    Die Sendung ‚Über Podcast‘ im Deutschlandfunk Kultur

    Christine Watty, Jana Wuttke, Carina Fron, Hagen Terschüren, Sandro Schroeder (v. l.n. r.)

    deutschlandfunkkultur/ ueberpodcast.dedeutschlandfunkkultur.de/ podcastsdeutschlandfunkkultur.de

    Visitenkarte

    Neue Formate entdecken und Orientierung schaffen

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    ‚Über Podcast‘ab 8. November 2019 zweiwöchentlich als Podcast

    und in der Sendung ‚Das Podcastmagazin‘ montags, 0.05 Uhrim linearen Programm von Deutschlandfunk Kultur

  • Radiomenschen 13

    „Kollegen, wir haben einen neuen Fall.“ Die drei Frage-zeichen (‚Die drei ???‘) waren die Krönung meiner prä-genden Audio-Sozialisation mit Schallplatten und Kas-setten im Kinderzimmer. Fernsehen war strikt reglemen-tiert, Lesen konnte ich noch nicht. Wenn wir Kinder also nicht draußen waren, wurde gehört, was das Zeug hielt. Diese Vorliebe für das gesprochene Wort ist geblieben und hat sich im Laufe der Zeit verfeinert; wenn auch ‚Die drei ???‘ – bei Bedarf – immer noch die beste Einschlaf-hilfe sind …

    Das Radio war für meine Generation das zentrale Medium, das Fernsehen gab da wenig her. Die Musik, die wir mochten, gab es in Nordrhein-Westfalen vor allem bei BFBS zu hören, dem Sender der britischen Armee. Und die Nachrichten waren – zumindest für neugierige jugendliche Ohren – dort auch spannender. Mein Vorbild damals: „This is Colin Hamilton with the BBC News.“ Eine unaufgeregte, angenehme Stimme, die mit einer wunderbaren Selbstverständlichkeit und Glaubwürdigkeit die aktuellen Geschehnisse aus aller Welt präsentierte, ohne dass sein ‚Oxford-English‘ herablassend gewirkt hätte. Ganz anders als die deut- schen Sprecher, die man sich meist wie den humor - losen Nachrichten-Adler aus der Muppet-Show vorge-stellt hat. Wie sich zeigen sollte, ein ebenfalls prägen -des Bild.

    Tja, ich war weder ‚native speaker‘ noch gab es sonst eine Verbindung nach Großbritannien. Die BBC sollte also ein fernes Vorbild bleiben, und ich konzentrierte mich auf die nahen Möglichkeiten: freie Mitarbeit bei der Lokalzeitung noch während der Schulzeit, die üblichen Praktika während des Studiums, drei davon beim Rund-funk. Beim dritten beschloss ich: Entweder ich bekom-me hier im Anschluss einen Job oder ich werfe alle Pläne um und werde etwas ganz anderes machen. Ja, auch der Generation ‚Praktikum‘ riss irgendwann der Gedulds-faden.

    Und es klappte: Mit 22 Jahren wurde ich Nachrich-tenredakteurin und -sprecherin bei einem Musiksender. Ein wunderbares Experimentierfeld, das ich damals natürlich viel zu ernst genommen habe. Da war er also, der Nachrichten-Adler, diesmal zwar ohne Haarkranz, aber mindestens genauso steif. Immerhin gewöhnte ich mir schnell das Westfälische ab, einen „Fluchzeuch-absturz“ – bei allem Leid der Sache, aber zur Freude der Kolleginnen und Kollegen – gab es nur einmal. Den ver-schluckten Stock habe ich dann auch irgendwann aus-gespuckt, beim nächsten Arbeitgeber. Obwohl der Sinn für Ernsthaftigkeit bestimmt nicht geschadet hat, um beim Deutschlandfunk zu landen – der einzig wählbaren Station vor dem ‚Olymp‘ BBC.

    Catrin Stövesand,Redakteurin Abteilung HintergrundDeutschlandfunk

    Radios waren einmal Kisten. Wuchtige Kisten, an de - nen bis auf die Drehknöpfe alles eckig war. Kisten, die dann im Zuge des technischen Fortschritts ziemlich schrumpften. Was immerhin die Rücken der Umzugs-helfer schonte. Heute passt das Radio oft in einen Knopf im Ohr – live oder als Podcast. Man könnte also theore-tisch andauernd umziehen. Nur ist inzwischen leider nicht nur das Radio geschrumpft, sondern auch der Ber-liner Wohnungsmarkt.

    Weil Radio uns inzwischen so nahe kommt, nenne ich es gerne „ASMR für den Verstand“. ASMR steht für ‚Autonomous Sensory Meridian Response‘, unverschämt frei mit ‚Kopfkribbel-Effekt‘ zu übersetzen.

    Wer sich in den obskureren Ecken des Internets he-rumtreibt, hat vielleicht schon einmal ein ASMR-Video auf YouTube gesehen. Menschen flüstern und rascheln dort mit Papier oder trommeln auf den Tisch. Sie wirken dabei wie Konsumenten einer psychedelischen Pilzsup-pe, doch die Geräusche lösen bei ihren Zuhörern eine woh lige Gänsehaut auf der Kopfschwarte aus. So wie ein gehaltvoller Beitrag, ein anregendes Gesprächsformat, ein gut inszeniertes Hörspiel ebenfalls ein Kribbeln aus-lösen können – nur eben nicht auf dem, sondern im Kopf. Bei mir zumindest.

    Seit August 2019 arbeite ich im Deutschlandradio- Hauptstadtstudio. Nach zuletzt zehn Jahren im Dienst der On- und Offlineausgabe der Süddeutschen Zeitung fühle ich mich sehr wohl beim ‚Radiomachen‘. Auch wenn das alles durchaus surreale Züge trägt: Formate wie die Kommentarstrecke, der Politikpodcast oder die Sendung ,Fazit‘ waren während meiner Zeit als US-Kor-res pondent @SZ eine wichtige Verbindung zu dem, was daheim in Deutschland geschah. Jetzt kann es passie-ren, dass ich plötzlich selbst dort auftauche. Und es sind andere, die beim Hören gerade pendeln, joggen, ihre Wohnung putzen oder den Morgenkaffee schlürfen.

    Diese Verbindung zum Hörer: Das ist nicht nur ein aufgesetzter Kopfhörer oder eine Taste auf dem Auto-radio. Das ist im Idealfall Verbundenheit, Begleitung in bestimmten Momenten oder durch den Tag. Der Reiz der bundespolitischen Berichterstattung liegt deshalb für mich nicht darin, Politiker, Funktionäre oder sonstige mitteilungsbedürftige Hauptstadt-Menschen zu treffen. Sondern darin, daraus ein ansprechendes Programm zu machen, dem die Hörerinnen und Hörer ihre Zeit schenken. Manchmal sogar mit etwas Kribbeln unter der Kopfhaut.

    Johannes Kuhn,freier Korrespondent für Digitales und Netzpolitik im Hauptstadtstudio Deutschlandradio

    Der Deutschlandfunk: nah am ‚Olymp‘

    Beiträge mit Kribbel-Effekt ©

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    Radiomenschen

  • 14 Gastbeitrag

    Es gibt das Hauptstadtstudio der ARD. Es gibt das Hauptstadtstudio des ZDF. Und es gibt das Hauptstadtstudio des ZIA. Gemeinsam ist ihnen, dass sie TV-Sen-dungen produzieren, in denen sie Akteure des politischen Geschehens interviewen. Gemeinsam ist diesen Sendungen, dass sie mit einem Jingle von hohem Wiedererken-nungswert beginnen. Und gemeinsam ist ihnen, dass journalistischer Sachverstand dahintersteht. Was sie unterscheidet: ARD und ZDF machen puren Journalismus, der ZIA tut nur so. Es ist Lobbyismus pur.

    Jens Teschke kennt sich aus mit Haupt-stadtstudios. Der erfahrene Journalist hat für die Deutsche Welle und andere Hörfunk-

    und Online-Medien gearbeitet, bevor er zu-nächst auf die Seite der Pressesprecher wechselte, um die CSU-Landesgruppe, das Innen- und das Agrarministerium von innen kennenzulernen und nach außen in mög-lichst günstiges Licht zu setzen. Nach einem Zwischenspiel bei der Automatenwirtschaft verantwortet er seit Jahresbeginn als Abtei-lungsleiter die Strategie und die Kommuni-kation beim ZIA, dem Zentralen Immobilien Ausschuss. 

    Teschkes aus Lobbyisten-Sicht zeitge-mäße Strategie nutzt einen Trend, der mit den bewährten journalisti schen Formaten zunehmend auf Kollisionskurs gerät. Waren es zunächst Showgrößen und Fußballclubs, die die Berichterstattung über sich selbst mehr und mehr in den Griff zu bekommen versuchten, so haben die Mög lichkeiten der direkten Internet-Kommunikation auch Parteien, Fraktionen und Ministerien neu denken lassen. Da „interviewt“ dann eine stellvertretende CSU-Vorsitzende den CSU-Regierungschef. Da stellt sich ein Bun-desminister den „kritischen Fragen“ seiner eigenen Pressestelle. Und da versucht die Kanzlerin, die Begegnung mit der Haupt-stadtpresse auf einmal im Jahr zu dosieren, hat aber Woche für Woche Zeit für einen medialen Impuls per Podcast.

    Gegen das Bespielen neuer Kanäle ist im Kern wenig einzuwenden – so lange es nur darum geht, die neuen Möglichkeiten der Kommunikation für die Aufklärung über Re-gierungshandeln und Parteiaktivitäten zu nutzen. So verstanden, ist die Fortsetzung der Politik unter Einbindung neuer Mittel gut für die Demokratie, wenn dadurch mehr und andere Bürger von der Transparenz profitie-ren – und sich die Akteure zugleich stets auch dem kritischen Journalismus stellen.

    Doch wenn ihnen nur einfällt, journalistische Formate zu kopieren und damit mehr und mehr zu entwerten, wird das kritisch für die Demokratie. Nicht von ungefähr hat das Bundesverfassungsgericht das Wirken un-abhängiger Medien als konstitutiv für die Demokratie markiert. Deshalb muss sich je-der Akteur genau überlegen, ob er den von konsequenter Rollenunterscheidung leben-den Baum der Demokratie mit zusätzlichen Ästen versieht oder mit der Axt im Wurzel-werk herumhantiert.

    Das ZIA-Hauptstadtstudio schaltet in-zwischen auch zu Regionalstudios, um der obersten Maxime des ZIA gerecht zu wer-den: das „politische Umfeld der Immobi-lienwirtschaft“ zu fördern, zu pflegen und zu verbessern. Und jüngst „interviewte“ Teschke, der Lobbyist der Wohnungswirt-schaft, den Regierenden Bürgermeister zur Wohnungswirtschaft. Der Pressesprecher eines anderen Lobbyverbandes empfand das sogleich als „echten Scoop“, und zwar ausdrücklich „journalistisch“. Wird dem-nächst der Deutsche Brauerbund die Dro-genbeauftragte ins DBB-Hauptstadtstudio bitten? Der Verband Forschender Arznei-mittelhersteller den Gesundheitsminister ins vfa-Hauptstadtstudio? Die Rüstungs-lobby die Verteidigungsministerin ins BDSV-Hauptstadtstudio?

    Es ist höchste Zeit, sich über Vorbeu-gung und Konsequenzen Gedanken zu ma-chen – etwa bei der neuen Ausgabe der ,For-mate des Politischen‘ von Deutschlandfunk und der Bundespressekonferenz am 14. und 15. November. Und dort zum Beispiel die Frage zu beleuchten, ob diese Form von ,Lobbournismus‘ die ständige Einblendung „Dauerwerbesendung“ bekommen muss.

    Von Gregor Mayntz

    Hauptstadtjournalismus unter Druck

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    Gregor Mayntz studierte Politik-wissenschaften, Neuere Ge-schichte und Verwaltungsrecht in Bonn und promovierte mit einer Dissertation über Parla-mentsberichterstattung. Er ist Korrespondent der Rheinischen Post in Bonn und Berlin seit 1997, davor Stationen im Lokalen und in der Politischen Nachrichten-redaktion. Gregor Mayntz ist seit 2011 Vorsitzender der Bundes-pressekonferenz.

    PUBLIKUMSPREIS DER ARD HÖRSPIELTAGE

    ARD KINDERHÖRSPIELTAG · 10. NOVEMBER 2019

    veranstaltungspartner

    ARD PINBALL – KURZHÖRSPIELWETTBEWERB

    INFOS ZUM PROGRAMM UNTER HOERSPIELTAGE.DE

    ARD HÖRSPIELTAGEDAS FESTIVAL RUND UM DAS HÖRSPIEL

    6. – 10.11.2019ZKM UND HFG

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    Die ,Lobbournisten‘ kommen

    News ohne Journalisten  – Wird der Journalismus in der digitalen Ö entlichkeit verdrängt?

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  • PUBLIKUMSPREIS DER ARD HÖRSPIELTAGE

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  • Fr 1. Nov

    0.00 Nachrichten 0.05 Deutschlandfunk Radionacht 0.05 Fazit

    Kultur vom Tage(Wdh.)

    1.00 Nachrichten 1.05 Kalenderblatt

    anschließend ca. 1.10 Hintergrund

    (Wdh.)anschließend ca.

    1.30 Tag für Tag Aus Religion und Gesellschaft

    (Wdh.) 2.00 Nachrichten 2.05 Kommentar

    (Wdh.)anschließend ca.

    2.10 Dlf-Magazin(Wdh.)

    2.57 Sternzeit 3.00 Nachrichten 3.05 Weltzeit

    (Wdh.)anschließend ca.

    3.30 Forschung aktuell (Wdh.)

    anschließend ca. 3.52 Kalenderblatt 4.00 Nachrichten 4.05 Radionacht Information 4.30 Nachrichten 5.00 Nachrichten 5.05 Informationen am Morgen

    Berichte, Interviews, Reportagen 5.30 Nachrichten 5.35 Presseschau

    Aus deutschen Zeitungen 6.00 Nachrichten 6.30 Nachrichten 6.35 Morgenandacht Gedanken zur Woche

    Pfarrer Jost Mazuch, KölnEvangelische Kirche

    6.50 Interview 7.00 Nachrichten 7.05 Presseschau

    Aus deutschen Zeitungen 7.15 Interview 7.30 Nachrichten 7.35 Börse 7.56 Sport 8.00 Nachrichten 8.10 Interview 8.30 Nachrichten 8.35 Wirtschaftsgespräch 8.47 Sport 8.50 Presseschau

    Aus deutschen undausländischen Zeitungen

    Seewetterbericht inkl. Wasserstandsvorhersage täglich 1.05 Uhr • 6.40 Uhr • 18.10 Uhr im Livestream unter ,Dokumente und Debatten‘auf deutschlandradio.de sowie im Digitalradio DAB+ und über Satellit auf DVB-S ZDFvision

    9.00 Nachrichten 9.05 Kalenderblatt Vor 40 Jahren: Die erste Ausgabe der ,Titanic’

    erscheint 9.10 Europa heute 9.30 Nachrichten 9.35 Tag für Tag Aus Religion und Gesellschaft 10.00 Nachrichten 10.10 Lebenszeit Bewusst leben

    Unser Umgang mit der VergänglichkeitAm Mikrofon: Dörte HinrichsHörertel.: 0 08 00 44 64 44 [email protected]

    10.30 Nachrichten 11.00 Nachrichten 11.30 Nachrichten 11.35 Umwelt und Verbraucher 11.55 Verbrauchertipp 12.00 Nachrichten 12.10 Informationen am Mittag

    Berichte, Interviews, Musik 12.30 Nachrichten 12.50 Internationale Presseschau 13.00 Nachrichten 13.30 Nachrichten 13.35 Wirtschaft am Mittag 13.56 Wirtschafts-Presseschau 14.00 Nachrichten 14.10 Deutschland heute 14.30 Nachrichten 14.35 Campus & Karriere Das Bildungsmagazin [email protected] 15.00 Nachrichten 15.05 Corso – Kunst & Pop 15.30 Nachrichten 15.35 @mediasres Im Dialog 15.50 Schalom

    Jüdisches Leben heute 16.00 Nachrichten 16.10 Büchermarkt 16.30 Nachrichten 16.35 Forschung aktuell

    17.00 Nachrichten 17.05 Wirtschaft und Gesellschaft 17.30 Nachrichten 17.35 Kultur heute Berichte, Meinungen, Rezensionen 18.00 Nachrichten 18.10 Informationen am Abend 18.40 Hintergrund 19.00 Nachrichten 19.05 Kommentar 19.15 Mikrokosmos – Die Kulturreportage Literaturzentrum Burg Hülshoff „Wieso überhaupt noch Lesungen?” Von Anna Seibt 20.00 Nachrichten 20.04 nachrichtenleicht

    Der Wochen-Rückblick in einfacher Sprache

    20.10 Das Feature Wendeländer (1/5) Der böhmischste Böhme von Böhmen Jagd nach Jára Cimrman

    Von Tabea Soergel und Martin BeckerRegie: Martin Becker Deutschlandfunk/SWR 2019(Teil 2 am 5.11.2019)

    21.00 Nachrichten 21.05 On Stage

    Party-Politik-Partisanen Die Ska-Ikonen The Specials Aufnahme vom 3.4.2019 aus der

    Max-Schmeling-Halle, BerlinAm Mikrofon: Sven Töniges

    22.00 Nachrichten 22.05 Lied- und Folkgeschichte(n) Furchtlos in dunklen Zeiten Die türkische Band BaBa ZuLa

    Von Anke Behlert Seit 20 Jahren gehören BaBa ZuLa zu den wichtigsten Bands der Türkei. Das Ensemble um den Psychedelic-Visionär Murat Ertel nennt seinen Sound Oriental Dub – eine Mischung aus traditionellem anatolischen Folk, Psychedelic Rock, Reggae und eben Dub. Im Zentrum steht eine elektrische Saz, deren Klang mit allerlei Elektrospielereien verfremdet wird. Damit haben BaBa ZuLa in den 90er-Jahren zu ihrem eigenen Stil gefun-den. Durch den Film ,Crossing The Bridge – The Sound of Istanbul’ aus dem Jahr 2005 sind sie auch international bekannt geworden. Auf ihrem neuen Album ,Derin Derin’ zeigt sich die Band von ihrer bislang experimen-tellsten und ausschweifendsten Seite.

    22.50 Sport aktuell 23.00 Nachrichten 23.10 Das war der Tag

    Journal vor Mitternacht 23.57 National- und Europahymne

  • 1. Nov Fr

    Den Hörerservice erreichen Sie unter Tel. 0221 345-1831, Fax 0221 345-1839 und unter der E-Mail-Adresse [email protected]

    0.00 Nachrichten 0.05 Klangkunst Tonspuren verwischen nicht Von Marie Guérin in Zusammenarbeit

    mit Anne KropotkineKomposition, Realisation, Fieldrecor-dings und Tonaufnahme: Marie Guérin Recherche: Marie Guérin und Anne KropotkineSprecherin: Jana KleinAutorenproduktion 2019/54’30(Ursendung)

    Ein tunesischer Kriegsgefangener im Ersten Weltkrieg singt für einen deut-schen Ethnologen in einen Phonogra-phen. Gut 100 Jahre später rekon-struiert die Klangkünstlerin Marie Guérin seine Geschichte.

    1.00 Nachrichten 1.05 Tonart Weltmusik

    Moderation: Olga Hochweis 2.00 Nachrichten 3.00 Nachrichten 4.00 Nachrichten 5.00 Nachrichten 5.05 Studio 9 Kultur und Politik am Morgen 5.30 Nachrichten 5.50 Aus den Feuilletons 6.00 Nachrichten 6.20 Wort zum Tage Dompropst Reinhold Pfaff erodt,

    MagdeburgKatholische Kirche

    6.30 Nachrichten

    7.00 Nachrichten 7.20 Politisches Feuilleton 7.30 Nachrichten 7.40 Alltag anders Von Matthias Baxmann und

    Matthias Eckoldt 7.50 Interview 8.00 Nachrichten 8.20 Neue Krimis 8.30 Nachrichten 8.50 Buchkritik 9.00 Nachrichten 9.05 Im Gespräch 10.00 Nachrichten 10.05 Lesart Das Literaturmagazin 11.00 Nachrichten 11.05 Tonart Das Musikmagazin am Vormittag 11.30 Musiktipps 11.45 Unsere roc-Ensembles 12.00 Nachrichten 12.05 Studio 9 – Der Tag mit … 13.00 Nachrichten 13.05 Länderreport 14.00 Nachrichten 14.05 Kompressor Das Popkulturmagazin 14.30 Kulturnachrichten 15.00 Nachrichten 15.05 Tonart Das Musikmagazin am Nachmittag 15.30 Musiktipps 15.40 Live Session 16.00 Nachrichten 16.30 Kulturnachrichten 17.00 Nachrichten 17.05 Studio 9 Kultur und Politik am Abend 17.30 Kulturnachrichten 18.00 Nachrichten 18.05 Wortwechsel 19.00 Nachrichten 19.05 Aus der jüdischen Welt mit ‚Shabbat‘ 19.30 Zeitfragen. Literatur Der Anfang von Ende Michael Ende und sein Geburtsort

    GarmischVon Andi Hörmann

    Er zählt zu den erfolgreichsten deutschen Jugendbuchautoren. Und der Ort, in dem er vor 90 Jahren ge-boren wurde, ist weiterhin mit ihm verbunden.

    20.00 Nachrichten 20.03 Konzert Jazzfest Berlin

    Live aus dem Haus der Berliner Festspiele und dem A-TraneModeration: Matthias Wegner

    Australian Art Orchestra: Julia Reidy, Gitarre und Komposition Georgina Darvidis, Gesang Lizzy Welsh, Geige Aviva Endean, Klarinette und Flöte James Macauley, Posaune Peter Knight, Trompete und KompositionTilman Robinson, ElectronicsAndrea Keller, Piano Jacques Emery, Bass Simon Barker, Schlagzeug Elliot Galvin (Solo-Piano) Angel Bat Dawid: The Oracle Angel Bat Dawid, Klarinette, Keyboard, Gesang Adam Zanolini, Bass, Flöte, Saxofon, Perkussion Isaiah Collier, Schlagzeug, Saxofon Xris Espiniola, Saxofon Norman W. Long, Synthesizer Julian Otis, Gesang

    22.30 Musikfeuilleton Pianisten in der DDR (3/4)

    Manfred Reinelt und Elfrun GabrielVon Wolfgang Rathert(Teil 4 am 8.11.2019, 22.03 Uhr)

    Das 30-jährige Jubiläum des Mauer-falls nehmen wir zum Anlass, an nam-hafte Pianisten der DDR zu erinnern. Neben den künstlerischen Verdiensten der Musiker soll auch der jeweilige Lebensweg mit all seinen Brüchen thematisiert werden.

    23.00 Nachrichten 23.05 Fazit Kultur vom Tage u.a. mit Kulturnachrichten

  • Sa 2. Nov

    0.00 Nachrichten 0.05 Mitternachtskrimi Leichensache Gröninger Forst Von Hans Siebe Regie: Walter Niklaus

    Mit Dieter Bellmann, Wolfgang Winkler, Walter Niklaus, Hans-Joachim Hege-wald, Bert Franzke, Peter Bachmann, Hannelore Schubert, Marlies Reusche u.a. Funkhaus Berlin 1990/43’50

    1.00 Nachrichten 1.05 Deutschlandfunk Radionacht Lied & Chanson Zu Gast: Fiva Liederbestenliste: die Platzierungen

    im NovemberGlobal Sound: neue internationale Singer/Songwriter-AlbenOriginal im Ohr: ungewöhnliche CoverversionenOn TourAm Mikrofon: Anna-Bianca Krause

    Nina ‚Fiva‘ Sonnenberg ist Radio- und TV-Moderatorin, Sängerin, Rapperin, Songwrite-rin, Sprachkünstlerin mit lakonischen, melan-cholischen, doppelbödigen Songs, Autorin, studierte Soziologin und Mitgründerin des Labels Kopfhörer Recordings. Zum 20-jährigen Bühnenjubiläum veröff entlicht das Multita-lent sein siebtes Album und hat dem Werk ihren Vornamen Nina gegeben, da sie eigent-lich nie über ihren Spitznamen Fiva, der zum Künstlerinnennamen wurde, glücklich war. Ein Gespräch über literarische Texte, Pippi Langstrumpf und den Unterschied zwischen Rapzeilen und Songtexten.

    2.00 Nachrichten 2.05 Sternzeit 3.00 Nachrichten 3.55 Kalenderblatt 4.00 Nachrichten 5.00 Nachrichten 5.30 Nachrichten 5.35 Presseschau

    Aus deutschen Zeitungen 6.00 Nachrichten 6.05 Kommentar 6.10 Informationen am Morgen

    Berichte, Interviews, Reportagen 6.30 Nachrichten 6.35 Morgenandacht Landespfarrerin Petra Schulze,

    DüsseldorfEvangelische Kirche

    6.50 Interview 7.00 Nachrichten 7.05 Presseschau

    Aus deutschen Zeitungen 7.15 Interview 7.30 Nachrichten 7.56 Sport

    8.00 Nachrichten 8.10 Interview 8.30 Nachrichten 8.35 Börse 8.47 Sport 8.50 Presseschau

    Aus deutschen undausländischen Zeitungen

    9.00 Nachrichten 9.05 Kalenderblatt Vor 90 Jahren: Die Pilotinnenvereinigung

    ,Ninety-Nines’ wird gegründet 9.10 Das Wochenendjournal 10.00 Nachrichten 10.05 Klassik-Pop-et cetera Am Mikrofon: Der Pianist Aaron Pilsan 11.00 Nachrichten 11.05 Gesichter Europas Wind von rechts in Südtirol Mit Reportagen von Kirstin HausenSüdtirol gehört zu Italien, hat jedoch dank Autonomiestatut Freiheiten wie keine andere Region des Bel Paese. Die Steuereinnahmen bleiben in der Region und dank einer florie-renden Wirtschaft, vor allem im Tourismus, ist genug Geld für alle da. So leben die drei Sprachgruppen (deutsch, italienisch, ladi-nisch), von politischen Geplänkeln abgesehen, seit Jahrzehnten friedlich nebeneinander. Doch im Zuge der Wirtschafts- und Finanz-krise in Italien steht das ,Modell Südtirol’ unter Beschuss. Die Wahlen vor einem Jahr haben den Landtag in Bozen aufgemischt: Die bürgerliche Partei der Südtiroler (SVP), die bis 2013 über eine absolute Mehrheit ver-fügte, war gezwungen, mit der rechten Lega Nord ein Regierungsbündnis zu schließen. Wie verändert diese Zwangsehe die politi-sche Landschaft in Südtirol? Brechen alte Wunden jetzt wieder auf?

    12.00 Nachrichten 12.10 Informationen am Mittag

    Berichte, Interviews, Musik 12.50 Internationale Presseschau 13.00 Nachrichten 13.10 Themen der Woche 13.30 Eine Welt Auslandskorrespondenten

    berichten 14.00 Nachrichten 14.05 Campus & Karriere Das Bildungsmagazin [email protected]

    15.00 Nachrichten 15.05 Corso – Kunst & Pop Das Musikmagazin 16.00 Nachrichten 16.05 Büchermarkt Bücher für junge Leser 16.30 Forschung aktuell Computer und Kommunikation 17.00 Nachrichten 17.05 Streitkultur 17.30 Kultur heute Berichte, Meinungen, Rezensionen 18.00 Nachrichten 18.10 Informationen am Abend

    Mit Sporttelegramm 18.40 Hintergrund 19.00 Nachrichten 19.05 Kommentar 19.10 Sport am Samstag 20.00 Nachrichten 20.05 Hörspiel des Monats In Stanniolpapier Nach einer wahren Begebenheit

    Von Björn SC DeignerRegie: Luise VoigtKomposition: Friederike BernhardMit Josefin PlattSWR 2019/50’37‘

    22.00 Nachrichten 22.05 Atelier neuer Musik Revisted – Forum neuer Musik 2010 Serenade für H.E.

    FRIEDRICH SCHENKERFoglio II

    NIKLAS SEIDLWKnolle. ,Wie in alten Zeiten: Hier kann man noch mit DM bezahlen!’

    FRIEDRICH GOLDMANNLento-Szeneensemble 20/21Leitung: David SmeyersAufnahme vom 10.4.2010 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, KölnAm Mikrofon: Frank Kämpfer

    22.50 Sport aktuell 23.00 Nachrichten 23.05 Lange Nacht „Eine gute Geschichte ist nie ganz erklärbar“ Die Lange Nacht über den

    Filmemacher Edgar ReitzVon Beate BeckerRegie: die Autorin

    23.57 National- und Europahymne

    Täglich aktualisierte Programminformationen im ARD- und PHOENIX-Text ab Tafel 480, im ZDF-Text ab Tafel 740

  • 2. Nov Sa

    0.00 Nachrichten

    0.00 phoenix persönlich ((•l )) (Ü/Phoenix) 0.05 Lange Nacht „Eine gute Geschichte ist nie ganz erklärbar“

    Die Lange Nacht über den Filmemacher Edgar ReitzVon Beate BeckerRegie: die Autorin

    1.00 Nachrichten 2.00 Nachrichten 3.00 Nachrichten 3.05 Tonart Filmmusik

    BASIL POLEDOURISOn Deadly Ground (Auf brennendem Eis)Hollywood Studio Symphony

    JERRY GOLDSMITHMedicine Man (... – Die letzten Tage von Eden)National Philharmonic Orchestra

    MAURICE JARREThe Mosquito Coast Moderation: Birgit Kahle

    4.00 Nachrichten 5.00 Nachrichten 5.05 Aus den Archiven Musikalische Idole: Janis Joplin (3/5)

    Leben auf der SchnellspurVon Thomas DittrichRIAS Berlin 1985Vorgestellt von Michael Groth(Teil 4 am 7.12.2019)

    In der Rock- und Hippieszene in San Francisco feiert die Künstlerin ihre ersten Erfolge.

    6.00 Nachrichten 6.05 Studio 9 Kultur und Politik am Morgen 6.20 Wort zum Tage Dompropst Reinhold Pfaff erodt,

    MagdeburgKatholische Kirche

    6.30 Nachrichten 6.40 Aus den Feuilletons 7.00 Nachrichten 7.30 Nachrichten 7.40 Interview 8.00 Nachrichten 8.30 Nachrichten 8.50 Buchkritik 9.00 Nachrichten 9.05 Im Gespräch Live mit Hörern

    008 00 22 54 22 [email protected]

    10.00 Nachrichten

    11.00 Nachrichten 11.05 Lesart Das politische Buch

    Café Central International, Grillo-Theater, EssenAufzeichnung vom 29.10.2019

    Schöne neue Online-WeltBequemlichkeit mit Nebenwirkungen Mit Ingrid Brodnig ‚Übermacht im Netz. Warum wir für ein gerechtes Internet kämpfen müssen‘ | Adrian Lobe ‚Speichern und Strafen. Die Ge-sellschaft im Datengefängnis‘ | Jens Dirksen, Kulturchef Westdeutsche Allgemeine ZeitungModeration: Christian Rabhansl

    12.00 Nachrichten 12.05 Studio 9 – Der Tag mit … 13.00 Nachrichten 13.05 Breitband Medien und digitale Kultur 14.00 Nachrichten 14.05 Rang 1 Das Theatermagazin 14.30 Vollbild Das Filmmagazin 15.00 Nachrichten 16.00 Nachrichten

    16.00 Preisverleihung der DeutschenAkademie für Sprache und Dichtungu.a. Georg-Büchner-Preis an den Schweizer Schriftsteller und Dramatiker Lukas BärfussLive aus dem Staatstheater Darmstadt

    ((•l )) (Ü/ZDF) 16.05 Echtzeit Das Magazin für Lebensart 17.00 Nachrichten 17.05 Studio 9 kompakt Themen des Tages 17.30 Tacheles 18.00 Nachrichten 18.05 Feature Die Sklaven von Mauretanien Von Thilo Guschas und

    Mahmoud TawfikRegie: Matthias KapohlMit Frauke Poolman, Svenja Wasser, Bruno Winzen, Thomas Balou Martin, Hans-Gerd Kilbinger, Volker Nieder-fahrenhorst und Wolfgang RüterTon: Jürgen Glosemeyer und Matthias FischenichWDR/NDR/SWR 2018/53’01

    In Mauretanien ist Sklaverei verboten, wird aber nicht geahndet. Mit elf Jahren beschließt Mokhtar, auf eigene Faust vor seinen Herren zu fliehen, und möchte nun auch seine Mutter befreien. Die alten Gesangsrituale der Sklaven helfen ihm dabei.

    19.00 Nachrichten

    19.00 Die Lange Nacht der Literatur 2019Live aus dem Kleinen Haus des Braunschweiger Staatstheaters

    ((•l )) (Ü/ZDF) 19.05 Oper Musikfest Berlin

    Philharmonie BerlinAufzeichnung vom 19.9.2019

    ANTONÍN DVOŘÁK‚Rusalka‘, Oper in drei Akten auf Märchen von Karel Jaromír Erben and Božena Němcová Libretto: Jaroslav Kvapil (konzertante Auff ührung)Der Prinz – Klaus Florian Vogt, TenorRusalka – Sally Matthews, SopranDer Wassermann – Alexander Roslavets, BassDie Fremde Fürstin – Zoya Tserenina, MezzosopranDie Hexe Jezibaba – Patricia Bardon, Mezzosopran Der Heger – Colin Judson, TenorDer Küchenjunge – Bethany Horak-Hallett, SopranErste Nymphe – Noluvuyiso Mpofu, SopranZweite Nymphe – Anna Pennisi, SopranDritte Nymphe – Alyona Abramova, MezzosopranRundfunkchor BerlinDeutsches Symphonie-Orchester BerlinLeitung: Robin Ticciati

    22.00 Die besondere Aufnahme MARCEL MIHALOVICI

    Ricercari op. 46 – Variations libres pour piano Quatre Pastorales op. 62 Passacaille pour la main gauche op. 105 Matthew Rubenstein, Klavier Deutschlandfunk Kultur 2018

    23.00 Nachrichten 23.05 Fazit Kultur vom Tage

    Hinweispfeile auf erläuternde Texte im Mantelteil

  • So 3. Nov

    0.00 Nachrichten 0.05 Lange Nacht „Eine gute Geschichte ist nie ganz erklärbar“ Die Lange Nacht über den

    Filmemacher Edgar ReitzVon Beate BeckerRegie: die Autorin

    1.00 Nachrichten 2.00 Nachrichten 2.05 Deutschlandfunk Radionacht 2.05 Sternzeit 2.07 Klassik live

    Heidelberger Künstlerinnenpreis 2019

    ELENA MENDOZASalón de espejosPhilharmonisches Orchester HeidelbergLeitung: Elias GrandyAufnahme vom 20.2.2019 aus der Stadthalle Heidelberg

    3.00 Nachrichten 3.05 Heimwerk EDVARD GRIEG

    Quartett g-Moll, op. 27Hagen Quartett

    3.55 Kalenderblatt 4.00 Nachrichten 4.05 Die neue Platte XL 5.00 Nachrichten 5.05 Auftakt 6.00 Nachrichten 6.05 Kommentar 6.10 Geistliche Musik Heinrich Schütz ‚Zeige mir, Herr, den Weg deiner

    Rechte’. Motette für 2 Chöre und Basso continuo, SWV 484Tapiola Chamber ChoirLeitung: Paul Hillier

    JAN PIETERSZOON SWEELINCK‚De Tien Geboden Gods’. Choralvariationen für Orgel, PD 41aLeo van Doeselaar, Orgel

    HEINRICH SCHÜTZ‚Ich danke dir, Herr, von ganzem Herzen’. (Anderer Teil) SWV 347Elisabeth Wilke, SopranCapella Fidicinia LeipzigLeitung: Hans Grüss

    GASPARD CORRETTEMesse du 8e ton pour l’orgue à l’usage des dames réligieuses Albert Bolliger, Orgel

    JOHANN SEBASTIAN BACH‚Ach, ich sehe, itzt, da ich zur Hochzeit gehe’. Kantate am 20. Sonntag nach Trinitatis, BWV 162 Gerlinde Sämann, SopranTerry Wey, AltusCharles Daniels, TenorStephan MacLeod, BassChor und Orchester der J. S. Bach-StiftungLeitung: Rudolf Lutz

    7.00 Nachrichten 7.05 Information und Musik Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen 7.30 Nachrichten 7.50 Kulturpresseschau 8.00 Nachrichten 8.30 Nachrichten 8.35 Am Sonntagmorgen Religiöses Wort Sterben für Anfänger. Über den

    Umgang mit dem eigenen TodVon Pfarrer Christian OldingKatholische Kirche

    8.50 PresseschauAus deutschen und ausländischen Zeitungen

    9.00 Nachrichten 9.05 Kalenderblatt Vor 70 Jahren: Bonn wird provisorische

    Bundeshauptstadt 9.10 Die neue Platte Kammermusik 9.30 Essay und Diskurs Suissemania oder Die Schweiz ist des Wahnsinns Von Lukas Bärfuss 10.00 Nachrichten 10.05 Evangelischer Gottesdienst Übertragung aus der Liebfrauenkirche

    in Neustadt am RübenbergePredigt: Pastor Marcus Buchholz

    11.00 Nachrichten 11.05 Interview der Woche 11.30 Sonntagsspaziergang Reisenotizen aus Deutschland und der Welt 12.00 Nachrichten 13.00 Nachrichten 13.05 Informationen am Mittag 13.30 Zwischentöne Musik und Fragen zur Person Der Sinologe Helwig Schmidt-Glintzer im Gespräch mit Michael Langer 14.00 Nachrichten 15.00 Nachrichten 15.05 Rock et cetera Das Magazin – Neues aus der Szene Am Mikrofon: Tim Schauen 16.00 Nachrichten 16.10 Büchermarkt Buch der Woche

    16.30 Forschung aktuell Wissenschaft im Brennpunkt 17.00 Nachrichten 17.05 Kulturfragen Debatten und Dokumente 17.30 Kultur heute Berichte, Meinungen, Rezensionen 18.00 Nachrichten 18.10 Informationen am Abend

    Mit Sporttelegramm 18.40 Hintergrund 19.00 Nachrichten 19.05 Kommentar 19.10 Sport am Sonntag 20.00 Nachrichten 20.05 Freistil Von dem, was danach kommt Was Sie noch tun können, wenn Sie schon tot sind Von Sabine Fringes

    Regie: Uta ReitzDeutschlandfunk 2016

    21.00 Nachrichten 21.05 Konzertdokument der Woche

    Arsenal of Democracy

    JULIA WOLFE Arsenal of Democracy

    JOANNA BAILIEIntermissions

    SILKE EBERHARDNeues Werk

    DAVID LANGStreet

    STEVE REICHCity lifeAaron Dan, FlöteShelly Ezra, Zylvinas Brazauskas, KlarinettenRuth Velten, Silke Eberhard, Kirstin Niederstrasser, SaxofoneMorris Kliphuis, HornNikolaus Neuser, Damir Bacikin, Lina Allemano, TrompetenFlorian Juncker, Vladimir Veres, TenorposaunenChristophe Schweizer, BassposauneAntonis Anissegos, Vitaliy Kyianytsia, KlaviereSebastian Berweck, Silke Lange, KeyboardsOliver Potratz, E-Bass/KontrabassLukas Böhm, Juris Âzers, SchlagzeugeAufnahme vom 15.9.2019 aus dem Heimathafen NeuköllnAm Mikrofon: Leonie Reineke

    22.00 Nachrichten 23.00 Nachrichten 23.05 Das war der Tag 23.30 Sportgespräch 23.57 National- und Europahymne

    Zahlreiche Sendungen können Sie unter deutschlandradio.de nachhören und nachlesen

  • 3. Nov So

    0.00 Nachrichten 0.05 Stunde 1 Labor 1.00 Nachrichten 1.05 Diskurs 2.00 Nachrichten 2.05 Tonart Chansons und Balladen

    Moderation: Jürgen Liebing 3.00 Nachrichten 4.00 Nachrichten 4.05 Tonart Clublounge

    Moderation: Christoph Reimann 5.00 Nachrichten 6.00 Nachrichten 6.55 Wort zum Tage Johannische Kirche 7.00 Nachrichten 7.05 Feiertag Unvollendet: Wochen des Wandels,

    vor drei JahrzehntenVon Pfarrer Thomas Jeutner, BerlinEvangelische Kirche

    7.30 Kakadu für Frühaufsteher Erzählung

    ab 6 Das Baumhaus und das Schneckenhaus Von Martin Klein

    Deutschlandfunk Kultur 2019(Ursendung)Moderation: Ulrike Jährling

    So gern hätte Arik ein Baumhaus. Aber Mama war bislang immer dagegen. Doch Opa Rudi und Arik geben nicht auf.

    8.00 Nachrichten 8.05 Kakadu

    Kinderhörspiel ab 6 Wir nannten ihn Tüte Von Frauke Angel Regie: Friederike Wigger

    Musik: Andreas WeiserMit Tilda Jenkins, Enno Luncke, Antonia Zschiedrich, Otto