NPK2011: Projekt Demenzstation im Evangelischen Krankenhaus Unna

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PROJEKT DEMENZSTATION IM EVANGELISCHEN KRANKENHAUS UNNA

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PROJEKT DEMENZSTATION  IM  

EVANGELISCHEN  KRANKENHAUS  

UNNA 

Themenübersicht: 

•  Vorstellung des Krankenhauses •  Unsere Ausgangssitua4on •  Idee einer speziellen Demenzsta4on •  Abwägen von Für und Wider •  Umsetzung des Konzepts •  Fazit 

Das Evangelische Krankenhaus Unna 

Das Evangelische Krankenhaus Unna ist ein Krankenhaus in der Grund‐ und Regelversorgung  mit 324 BeOen.  Unsere rund 800 Mitarbeiter kümmern sich um circa 12.500 staUonäre PaUenten im Jahr. 

•  Zum EK‐Unna gehören acht geführte Fachabteilungen: •  ‐ die Abteilung für Anästhesiologie , Intensivmedizin und 

Schmerztherapie •  ‐ die Abteilung für Interven4onelle Radiologie •  ‐ die Klinik für Allgemein‐ und Visceralchirurgie •  ‐ die Klinik für Gefäßchirurgie/ Vaskuläre und endovaskuläre •  Chirurgie •  ‐ die Klinik für Innere Medizin •  ‐ die Klinik für Neurologie •  ‐ die Klinik für Orthopädie •  sowie •  ‐ die Klinik für Unfall‐ und Wiederherstellungschirurgie 

Haupteingang 

Ärztehaus und Parkhaus 

Die AusgangssituaUon 

•  30‐BeZen‐Sta4on •  Hauptsächlich DreibeZzimmer •  Belegung inhomogen •  Pa4enten mit gestörtem Tag/Nacht‐Rhythmus •  Pa4enten mit Verhaltensauffälligkeiten •  Zusatzaufwand seitens der Pflege •  Störungen und Unzufriedenheit bei Mitpa4enten 

•  Abnahme der ursprünglichen Ressourcen 

Die Entstehung der Idee einer speziellen DemenzstaUon 

•  Pa4enten mit ND Demenz und –  Hinlau_endenz –  großer Unruhe –  gestörtem Tag‐/Nachtrhythmus –  die häufig laut schreien oder –  um Hilfe rufen 

sollten aus dem schnelllebigen Krankenhausalltag herausgelöst und auf einer speziell für sie geschaffenen neuen Sta4on gepflegt werden. 

Hierbei sollte nicht die auf dem Diagnosebogen festgeschrie‐bene Nebendiagnose “Demenz” die Zuweisung zur Sta4on regeln, sondern vielmehr sollte diese Sta4on allen Pa4enten mit entsprechenden Verhaltensauffälligkeiten offen stehen. 

Unsere Vision: 

•  Pflegerische Versorgung •  Erhaltung u. Förderung vorhandener Ressourcen •  Keine Bewegungseinschränkung für Pa4enten mit Hinlau_endenz 

•  Gewährleistung einer max. Sicherheit für diese Pa4enten 

Schwerpunkte: 

•  Erhaltung der alltagsprak4schen Fähigkeiten                        (Waschen, Kleiden, Nahrungsaufnahme,Mobilität) 

•  Hohe Gewichtung von Sicherheit, Geborgenheit und Vertrautheit  

•  Pa4enten mit einem hohen Bewegungsdrang, sowie einem gestörten Tag‐/Nachtrhythmus sollten diese Gewohnheiten ausleben dürfen. 

•  Keine ak4vitätsbegrenzenden Maßnahmen •  Keine unbedingte Verhinderung von 

Verhaltensauffälligkeiten •  Entlasszustand gleich Einweisungszustand 

Unsere Ziele: 

Abwägen 

Eigentlich sprachen die bisher gefundenen Tatsachen schon jetzt eher für die Einrichtung einer neuen Sta4on.            Dennoch haben wir das Für und Wider noch einmal abgewogen. 

•  Evtl. Brandmarkung der Pa4enten durch Zuweisung 

•  Größere Anzahl Demenzpa4enten                   = erhöhtes Gefahrenpoten4al 

•  Nicht berechenbare Pa4enten                           = unvorhersehbare Zwischenfälle 

•  Höhere Belastung des PP •  Stark verändertes Arbeitsfeld für PP 

Kontra: 

•  Individuellere Versorgungsmöglichkeiten gegenüber einer Normalsta4on 

•  Gezielt geschultes PP •  Entlastung der Normalsta4onen                       = kein Zusatzaufwand für Demenzpa4enten 

•  Entlastung der nicht dementen Pa4enten   auf den Normalsta4onen 

Pro: 

Nach Abwägung aller Für und Wider fiel unsere Entscheidung letztendlich zugunsten einer Demenzsta4on aus. Nachdem die Entscheidung getroffen war, erarbeiteten wir ein Konzept, das der Unternehmensleitung vorgelegt wurde,  die die Genehmigung für das Projekt erteilte. 

Die Entscheidung: 

Umsetzung des 

Konzepts 

•  Erfahrungsaustausch mit anderen Kliniken •  Gespräche mit zukün_igem PP 

–  Teamsitzungen –  Einzelgespräche –  Beratungen über die zukün_ige Besetzung 

•  Schulung der Mitarbeiter 

Maßnahmen: 

•  5x5 Stunden Demenz‐Basiskurs mit Valida4on •  Basale S4mula4on •  Sturzprophylaxe •  Kon4nenzförderung •  Ausbildung zum Experten für Mangelernährung •  Ausbildung in der 4ergestützten Humanpflege •  Ausbildung zur Demenzbetreuerin •  Fachweiterbildung 

Schulungsinhalte: 

•  Geringe finanzielle MiZel •  Aus DreibeZ‐ wurden ZweibeZzimmer •  Bebilderung der Zimmertüren sowie •  Farbige Punkte an BeZstellplätzen, Schränken und 

Waschplätzen –  bessere Wiedererkennung durch die Pa4enten 

•  HochstellbeZen zur Sturzprophylaxe •  Pa4entensitzbank im Flur •  Aus zwei Pa4entenzimmern  

–  ein Wohnzimmer und ein Speisezimmer 

•  Installa4on eines GPS‐Systems 

Räumliche Umgestaltung: 

Bebilderung der Zimmertüren: 

Wohnzimmer: 

Speiseraum: 

Flur: 

Die neue DemenzstaUon 

Die Sta4on begrüßte ihre ersten Pa4enten im Oktober 2009. Wir haben jetzt eine interdisziplinäre Demenzsta4on mit zehn BeZen, bei denen alle Pa4enten in ihrer medizinischen Fachabteilung bleiben. 

•  Bei der Aufnahme: –  Biographische Anamnese –  Berücksich4gung von Schlaf‐ und Essensgewohnheiten –  Teilnahme an 4ergestützer Humantherapie? –  Tragen eines GPS‐Armbandes? 

Aufnahme der Arbeit: 

•  Möglichkeit eines gemeinsamen Frühstücks im Speisezimmer •  Kleine Ruhezeit •  Visite •  Arbeit mit Ergotherapeu4n •  Freizeitgestaltung mit Demenzbetreuerinnen •  MiZagessen •  Weitere mögliche Freizeitgestaltung wie: 

–  Singen, Basteln, Spielen, Tanzen, Backen, Vorlesen… •  Physiotherapie •  Donnerstags Möglichkeit der Teilnahme a. d. 4ergestützten 

Humantherapie •  Abendessen Bei allen Angeboten haben die Pa4enten immer die Gelegenheit, sich in ihr Zimmer oder aber auch in unser kleines Wohnzimmer zurückzuziehen. 

Tagesablauf: 

Freizeitgestaltung: 

Tiergestützte Humantherapie : 

Unser Fazit 

Zurückschauend, können wir mit heute  mit Bes4mmtheit sagen, dass die Gründung  der Demenzsta4on ein guter Entschluss war. 

•  Größere Ruhe auf den peripheren Sta4onen •  Pa4enten nehmen Angebote sehr gut an •  Posi4ve Veränderungen durch Tiergestützte Humantherapie •  Effek4vere Pflege trotz geringeren Aufwandes •  Höhere Zufriedenheit bei Pa4enten und Angehörigen •  Höhere Zufriedenheit der Mitarbeiter •  Auszubildende lernen biographisches Arbeiten kennen 

Ausblick 

Weitere Ideen, die in Zukun_ zur Fes4gung des Projektes beitragen könnten, wären beispielsweise: 

•  Integra4on von Seniorensport in den Sta4onsablauf •  Durchführung von so etwas wie “Life‐Cooking”  auf der Sta4on 

Vielen Dank Für Ihre 

Aufmerksamkeit.