Nr. 193 - 20. Jahrgang zialistise Mnatszeitn für … · Die musikalische und tänzerische...

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KLARTEXT Sozialistische Monatszeitung für Rostock und den Landkreis Rostock Nr. 193 - 20. Jahrgang September 2013 Spendenbeitrag In dieser Ausgabe Friedensfest in Graal-Müritz Seite 2: Editorial Seite 3: Lothar Bisky Seite 4/5: Friedensfest Seite 6/7: Unsere Kleinsten Seite 8/9: Wahlkampf Seite 10: Kurt Kaiser Seite 11: Wolfgang Schreyer Seite 12 : Bluhm in Teterow Seite 13 : Veranstaltungen Seite 14 : SDS / Tierschutz Seite 15 : Termine Seite 16 : Gregor Gysi Pünktlich um 10.00 Uhr begann am 03. August 2013 auf dem Seebrückenvorplatz in Graal-Müritz das 10. Internationale Friedensfest der Graal-Müritzer LINKEN unter dem Motto „Für Frieden und Toleranz – gemeinsam gegen RECHTS“. Wir hatten in diesem Jahr das Wetter auf unserer Seite- kein Regen, sondern Sonnenschein pur. Das Fest war auch in diesem Jahr offen für alle, die sich mit dem Motto solidarisieren können - auch für eine aktive Teilnahme in Form von Ständen u.a. Gleichzeitig mit der Eröffnung begann im Hotel „Ostseewoge“ die traditionelle Gesprächsrunde mit den Botschaftern aus Kuba, Ecuador und Nicaragua, Polit“promis“der LINKEN und Bündnis 90/ Die Grünen, dem Leiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung M-V und Honoratioren unseres Ortes. Die auf den Masten wehenden Flaggen der teilnehmenden Länder aus Süd- und Mittelamerika und aus Russland waren nicht zu übersehen und verdeutlichten - es ist ein internationales Fest. Die Masten reichten auch in diesem Jahr nicht aus, um alle anwesenden Länder darzustellen. Am Eingang zum Seebrückenvorplatz wehten zum ersten Mal neben der Flagge der LINKEN die Flaggen „Bunt statt braun“ und Bündnis 90/Die Grünen. Die musikalische und tänzerische Unterhaltung war wie in jedem Jahr eine bunte Mischung für Alt und Jung – ein Programm, das dieses Fest auszeichnet. Der Bogen spannte sich von der Gruppe „Flashlight“/Countrymusik über „Romantic Lounge“/ Jazzsaxophon aus Doberan, dem Spielmannszug des SV Motor Barth , der Tanzgruppe aus Venezuela, der Mädchentanzgruppe „InStyle“, der Gruppe “Saoca“ aus Kuba, den Linedancern „Seabirds“ aus Graal- Müritz über die „Melodealer“, den Shantychor “De Prerow Stromer“ aus Prerow, den Sängerinnen und Tänzern der Gruppe „Lyra e.V.“ aus Berlin, der Gruppe „Amio“/ afrikanische Tänze aus Rostock bis zum Ensemble „Jamalat“ mit orientalischer Tanzkunst – ein Programm „rund um die Welt“. In diesem Jahr konnten wir unser Programm wirklich ohne Regen beenden. Vielleicht lag es daran, dass es eben ein Jubiläumsfest war. Wir hatten auch eine „Welturaufführung“ im Programm. Um 13.00 Uhr sangen 3 chinesische und 3 deutsche Kinder auf plattdeutsch das Lied „Kleine weiße Friedenstaube“, eine wirkliche Welturaufführung – weil auf plattdeutsch! Im Beisein der anwesenden Botschafter und der Tanzgruppe InStyle stiegen dazu ca. 100 Tauben in den blauen Graal- Müritzer Himmel. Fortsetzung auf Seite 4

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KLARTEXTSozialistische Monatszeitung für Rostock und den Landkreis Rostock

Nr. 193 - 20. Jahrgang September 2013Spendenbeitrag

In dieser Ausgabe

Friedensfest in Graal-Müritz

Seite 2: EditorialSeite 3: Lothar BiskySeite 4/5: FriedensfestSeite 6/7: Unsere KleinstenSeite 8/9: WahlkampfSeite 10: Kurt KaiserSeite 11: Wolfgang Schreyer

Seite 12 : Bluhm in TeterowSeite 13 : VeranstaltungenSeite 14 : SDS / TierschutzSeite 15 : TermineSeite 16 : Gregor Gysi

Pünktlich um 10.00 Uhr begann am 03. August 2013 auf dem Seebrückenvorplatz in Graal-Müritz das 10. Internationale Friedensfest der Graal-Müritzer LINKEN unter dem Motto „Für Frieden und Toleranz – gemeinsam gegen RECHTS“. Wir hatten in diesem Jahr das Wetter auf unserer Seite- kein Regen, sondern Sonnenschein pur.

Das Fest war auch in diesem Jahr offen für alle, die sich mit dem Motto solidarisieren können - auch für eine aktive Teilnahme in Form von Ständen u.a. Gleichzeitig mit der Eröffnung begann im Hotel „Ostseewoge“ die traditionelle Gesprächsrunde mit den Botschaftern aus Kuba, Ecuador und Nicaragua, Polit“promis“der LINKEN und Bündnis 90/ Die Grünen, dem Leiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung M-V und Honoratioren unseres Ortes.

Die auf den Masten wehenden Flaggen der teilnehmenden Länder aus Süd- und Mittelamerika und aus Russland waren nicht zu übersehen und verdeutlichten - es ist ein internationales Fest. Die Masten reichten auch in diesem Jahr nicht aus, um alle anwesenden Länder darzustellen. Am Eingang zum Seebrückenvorplatz wehten zum ersten Mal neben der Flagge der LINKEN die Flaggen „Bunt statt braun“ und Bündnis 90/Die Grünen.

Die musikalische und tänzerische Unterhaltung war wie

in jedem Jahr eine bunte Mischung für Alt und Jung – ein Programm, das dieses Fest auszeichnet. Der Bogen spannte sich von der Gruppe „Flashlight“/Countrymusik über „Romantic Lounge“/ Jazzsaxophon aus Doberan, dem Spielmannszug des SV Motor Barth , der Tanzgruppe aus Venezuela, der Mädchentanzgruppe „InStyle“, der Gruppe “Saoca“ aus Kuba, den Linedancern „Seabirds“ aus Graal-Müritz über die „Melodealer“, den Shantychor “De Prerow Stromer“ aus Prerow, den Sängerinnen und Tänzern der Gruppe „Lyra e.V.“ aus Berlin, der Gruppe „Amio“/ afrikanische Tänze aus Rostock bis zum Ensemble „Jamalat“ mit orientalischer Tanzkunst – ein Programm „rund um die Welt“. In diesem Jahr konnten wir unser Programm wirklich ohne Regen beenden. Vielleicht lag es daran, dass es eben ein Jubiläumsfest war.

Wir hatten auch eine „Welturaufführung“ im Programm. Um 13.00 Uhr sangen 3 chinesische und 3 deutsche Kinder auf plattdeutsch das Lied „Kleine weiße Friedenstaube“, eine wirkliche Welturaufführung – weil auf plattdeutsch! Im Beisein der anwesenden Botschafter und der Tanzgruppe InStyle stiegen dazu ca. 100 Tauben in den blauen Graal-Müritzer Himmel.

Fortsetzung auf Seite 4

KLARTEXT 09/2013 Seite 2

V. i. S. d. P. Carsten Penzlin

Kreisvorstand DIE LINKE. RostockGeschäftsstelle RostockStephanstraße 1718055 RostockTelefon: 0381-4920010Telefax: 0381-4920014E-Mail: [email protected]: www.dielinke-rostock.de

Kreisvorstand DIE LINKE. Landkreis Rostock

Geschäftsstelle Bad DoberanMarktstraße 118209 Bad DoberanTelefon: 038203-62391Telefax: 038203-62180E-Mail: [email protected]:www.die-linke-landkreis-rostock.de.

Geschäftsstelle GüstrowMarkt 3418263 GüstrowTelefon: 03843-687311E-Mail: [email protected]

Redaktion:Peter Möller, Peter Hörnig, Dr. Carsten Penzlin, Jörn Schulz, Katharina Schlaack

Internet: www.dielinke-rostock.de

E-Mail: [email protected]

Layout:Carsten Penzlin

Stadtdruckerei WeidnerAuflage: 1.200

Spendenkonten der LINKEN:

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Die Auffassungen in veröffentlichten Le-serbriefen müssen nicht mit denen der Redaktion übereinstimmen. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Die vollständige Fassung eines gekürzten Beitrages erscheint in der Online-Ausgabe des KLARTEXT, sofern sie frei von persön-lichen Diffamierungen und Beleidigungen ist.

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ImpressumEditorialWenn Ihr das hier lest und die Bundes-tagswahl ist schon gelaufen, dann hat et-was mit der Verteilung des Klartext nicht funktioniert. Denn eigentlich wollten wir Euch noch für die letzten Wochen des Wahlkampfes motivieren. Falls das über-haupt noch nötig ist, denn die Plakatie-rung in Eigenregie klappte ja schon mal hervorragend. Dafür soll ich ein großes Dankeschön von den Kreisvorständen ausrichten!Es geht um viel, beispielsweise um die Frage, ob unser Steffen Bockhahn wei-terhin die Stimme von Rostock und Umgebung im Bundestag ist, oder ob ein zugewandertes CDU-Landei namens Peter Stein die Interessen einer weltof-fenen Großstadt vertreten wird. Diese Entscheidung sollte den Wählern leicht-fallen, aber leistet bitte noch Überzeu-gungsarbeit in diesem Sinne. Auch un-seren Direktkandidatinnen im Landkreis Heidrun Bluhm und Martina Bunge sowie unserem Landratskandidaten Andreas

Reinke wünschen wir viel Erfolg!In der neuen Aus-gabe des Klartext berichten wir aus-führlich vom herrli-chen Friedensfest in Graal-Müritz. Gran-dios, was Ehrenamt-ler_innen dort wie-der auf die Beine ge-stellt haben. Ihr be-kommt ein paar Eindrücke aus dem Wahl-kampf und erfahrt etwas über die Arbeit unserer jungen Genoss_innen. Der Tod unseres langjährigen Parteivorsitzenden Lothar Bisky hat uns alle erschüttert. Wir gedenken seiner auf Seite 3 dieser Aus-gabe unserer Mitgliederzeitung.Geht bitte wählen! Erst- und Zweitstim-me für DIE LINKE!Viel Vergnügen beim Lesen des Klartext wünschen Euch wie immer Carsten Penz-lin und die Redaktion.

Das Mitglied des Landesvorstandes der Partei DIE LINKE. M-V, Hikmat Al-Sabty (MdL), fordert eine unabhängige Antidis-kriminierungsstelle und erklärt:

Den Rassismus mit allen Kräften be-kämpfen

In den letzten Tagen wurden MigrantInnen in Rostock und Schwerin aus rassistischenGründen ausgegrenzt, diskriminiert, be-leidigt und sogar tätlich angegriffen. In einigen Clubs und Kneipen sind Schwarz-afrikaner unerwünscht und werden mit Argumenten wie „nur für Studenten“ oder „Privatparty“ abgewiesen. Türsteher eini-ger Diskos gehen rabiat gegen Ausländer vor.Die Mitarbeiter des Rostocker Asylwohn-heims in der Satowerstraße berichten, dass Bewohner mit erheblichen Verletzun-gen nach Hause kommen. Aus Scham er-statten nur wenige von ihnen Anzeige ge-gen die Angreifer. Die Ostseezeitung vom17./18.08.13 berichtete entsprechend.Ende Juli 2013 wurde auf einen Iraker und seine Familie in Velgast in ihrer Wohnung geschossen. Eine Kugel ging durch die Wohnungstür und landete im Flur. Die Tä-

ter schrieen: „Heute lebst du nicht mehr, wir machen dich kalt“. Die Polizei erschien sehr spät und ließ die Täter nach wenigen Stunden laufen.Zivilgesellschaft und Politik sind hier ge-fragt, die Diskriminierung von MigrantIn-nen zu bekämpfen. Eine gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am öffentlichen Leben in Mecklenburg-Vorpommern muss gewährleistet werden.Die Forderung der Initiativen, Verbände und des Migrantenrats der Stadt Rostock eine unabhängige Antidiskriminierungs-stelle zu schaffen, ist nach den jüngsten Ereignissen mehr denn je berechtigt.

Der Landesvorstand unserer Partei ver-urteilt in aller Schärfe den alltäglichen Rassismus und verlangt Verfolgung und Bestrafung der Täter. Wir dulden keine Ver-harmlosung von Beleidigungen und rassi-stischen Straftaten an MigrantInnen.

KLARTEXT09/2013 Seite 3

Im Folgenden dokumentieren wir das Kondolenzschreiben von Prof. Wolfgang Methling an die Familie von Lothar Bisky, der am 13. August verstarb.

Liebe Almuth,

als ich zunächst im Radio die Meldung hör-te, dass Lothar gestorben ist, setzte sich sofort ein Kloß in meinem Hals fest und ich musste Tränen unterdrücken, denn sein Tod hat mich so betroffen gemacht. Ich erinnerte mich an unser Gespräch in Euerm Haus in Sachsen, seine und Deine klugen Einschätzungen zur Lage in der Partei und zu einzelnen handelnden Per-sonen. Lothar wird auch mir ganz persön-lich fehlen, obwohl wir uns in den letzten Jahren eher selten gesehen hatten. Ich merkte, dass er froh war, dass die Last auf

seinen Schultern geringer geworden war, aber seine Sorgen um DIE LINKE nicht kleiner, sondern eher größer waren. Wir hatten zwar kaum über unsere gemeinsa-me Zeit als Vorsitzender und Stellvertre-tender Vorsitzender der PDS gesprochen, aber diese vier Jahre von 2003 bis 2007 haben uns besonders verbunden. Lothar hatte mich gefragt, ob ich bereit sei, als sein Stellvertreter zu arbeiten. Ich war es, aber wahrscheinlich für Lothar eine zu ge-ringe Stütze, denn ich habe mich vielleicht zu wenig in die innerparteiliche Auseinan-dersetzungen eingebracht. Ich sollte und wollte mich eher als Ruhepol im Parteivor-stand und in der Partei einbringen. Lothar hat mich zwar in dieser Rolle bestärkt, möglicherweise hatte er sich aber eigent-lich mehr von mir gewünscht.

Ich habe stets bewundert, wie Lothar zu-hören konnte und am Ende die Debatten mit klugen Schlussfolgerungen und Orien-tierungen zusammenfasste und beendete. Seine Toleranz und Geduld schienen un-erschöpflich. Du wirst es besser wissen, wie sehr das seine Kraft kostete. Ich hätte ihm wohl mehr Entlastung geben müssen. Andererseits war Lothar in seiner Rolle und Autorität als Vorsitzender einer im-mer wieder auseinander driftenden Par-tei nicht ersetzbar, erst recht nicht durch mich. Das wusste er, deshalb hat er sich

immer wieder in die Verantwortung neh-men lassen, obwohl er sich (wie ich) nie so richtig als Berufspolitiker fühlte. Unver-gessen werden seine Verdienste als erster Vorsitzender der LINKEN (gemeinsam mit Oskar Lafontaine) bleiben. Politiker, die nicht selbst nach Macht streben, gibt es viel zu selten, sogar in der LINKEN. Lothar war ein solcher. Auch deshalb hinterlässt er eine große Lücke, als Mensch und Po-litiker.

Als ich die verschiedenen Traueranzeigen im NEUEN DEUTSCHLAND gelesen habe, habe ich mich zunächst geärgert, weil man mich nicht gefragt hatte, ob ich in die An-nonce mit aufgenommen werden möchte. Das hat mich aber darin bestärkt, Dir und Deiner Familie meine besondere persön-liche Anteilnahme auf diesem Wege zu versichern.

Ich bin stolz, dass ich mit Deinem, unse-rem Lothar ein paar Jahre in persönlicher Freundschaft und intensiver politischer Arbeit verbunden war. Ich bin sehr traurig und in Gedanken bei Euch.

In herzlicher Verbundenheit

Wolfgang Methling

In memoriam Lothar Bisky

„Ohne Mut gibt es keine Kreativität“Inzwischen ist sie legendär: Die Wende-Demonstration am 4. November 1989 auf dem Berliner Alexanderplatz. Dort sprach auch Lothar Bisky. Seinerzeit war er der Rektor der Filmhochschule Potsdam-Babelsberg. Hier Auszüge aus seiner Rede:

Wir ermutigen Studenten, sich einzumischen ohne Angst und Tabus. Sie sollen ihr Talent an den Themen und Stoffen entwickeln, die sie wollen.

Ohne Mut und volles Risiko wird es keine Kreativität geben. Demokratie ernst gemeint heißt: Die Studenten müssen mit ihren Namen ihr Produkt vertreten.

Niemand außer den Studenten selbst hat das Recht auch nur ein Bild oder ein Wort aus einer Sendung oder einem Film herauszuschneiden. Der Sinn ist, sie sollen mit Name, mit Adresse und Gesicht zu ihrem Produkt vor dem Publikum stehen und Zivilcourage entwickeln. (...)

Lasst uns die Jungen schützen vor einer durchorganisierten Verantwortungslosigkeit, in der jeder sich auf die Entscheidung des jeweils anderen beruft.

Wenn in den Filmen von Studenten Widersprüche unseres Landes gestaltet werden, auch unangenehme Tatbestände, dann ist zu berücksichtigen, nicht der Überbringer schlechter Nachrichten ist zur Verantwortung zu ziehen, sondern der Verursacher der Zustände. (...)

Ich fürchte nicht die unbequemen Studenten, die auf Veränderungen von unannehmbaren Zuständen drängen, ich fürchte mehr diejenigen, die sich mit unannehmbaren Zuständen abfinden. (...)

Wir dürfen nichts auf die Umstände schieben. Wir müssen die Demokratie ernst nehmen. Jeder soll für seine Filme und Sendungen selber einstehen und sie verantworten. (...)

Wir brauchen nichts dringender als die unverfälschte Sicht der Jungen. Wenn unsere Studenten überall filmen, in Leipzig, in Dresden und hier in Berlin, so bitte ich Sie um Unterstützung. Den ernsten Willen zur Demokratie werden die Jungen uns erst dann glauben, wenn sie unverfälscht das ihre sagen und gestalten können. Meine Forderungen lauten:

1 . Gebt ihnen die Chance, ohne Wenn und Aber das ihre beizutragen zum gesellschaftlichen Dialog, öffnet ihnen unsere Medien. Die Filme unserer Studenten muss niemand fürchten, es sind die Filme von engagierten jungen Leuten, die ihr Land besser haben wollen.

2. Wer die Meinung und die Vorschläge der Jungen fürchtet, hat Angst vor seinen eigenen Kindern. An die Stelle des Misstrauens und der Verdächtigungen, der Ängstlichkeit und behaupteten Nichtzuständigkeit muss in den Medien die Bereitschaft treten, die Jungen zu akzeptieren, zuzuhören und zuzuschauen, was sie uns zu sagen haben, mit ihnen zu streiten, zu helfen, aus eigenen und aus unseren Fehlern zu lernen. (...)“

KLARTEXT 09/2013 Seite 4

Friedenfest in Graal-MüritzFortsetzung von S. 1

Auf der Bühne gab es kurzweilige Ge-sprächsrunden mit den Botschaftern und dem Fraktionsvorsitzenden der LINKEN im Deutschen Bundestag Dr. Gregor Gysi. Auch Gesine Lötzsch, Steffen Bockhahn, Dr. Dietmar Bartsch, Prof. Dr. Methling und Eva-Maria Kröger stellten sich den Fragen der Gäste am Infomobil der Bundestags-fraktion und waren immer zu Gesprächen bereit. Auch am Infostand Bündnis 90/Die Grünen gab es viele Fragen zu beantwor-ten. Vielen Teilnehmern gefiel auch in die-sem Jahr die Atmosphäre in Graal-Müritz so gut, dass sie schon für das kommende Jahr die Teilnahme zusagten. Von den vie-len Gästen an diesem Tag gab es nur posi-tive Resonanz.Zum dritten Mal in der „Geschichte“ des Friedensfestes ging uns vorzeitig der Ku-chen (30 verschiedene Kuchen) am Soli-Basar aus, der gut gemixte Mojito am Stand „Cuba si“ war bis auf den letzten Tropfen getrunken.Die verschiedensten Stände von Parteien, Jugend or ga ni sationen, Vereinen, Verbän-den, Organisationen, Verlagen, Zeitungen, Selbstständigen und Privatpersonen aus Graal-Müritz, Dummerstorf, Tessin, Ka vels-torf, Zarnewanz, Rostock, Gresenhorst, Ribnitz-Damgarten, Gel bensande, Schwe-rin und Berlin luden zum Verweilen ein und waren gut besucht. Allen Mitgliedern unserer Basisorganisati-on, den vielen SympathisantInnen, Helfern und den Jugendlichen, die an der Vorbe-reitung und Durchführung beteiligt waren, recht herzlichen Dank. Danke für die zeitaufwändige und langfri-stige Organisation und Ko or dinierung. Un-ser Dank gilt allen beteiligten Musikern, Tänzerinnen und Tänzern, dem Gemein-nützigen Verein „Stiftung Graal-Müritz e.V.“, den Mitgliedern der „Verkehrswacht e. V.“ un ter Leitung von Herrn Janischew-

ski und dem neuen Vorsitzenden Thomas Lidke, der AWO Ribnitz, dem ASB Warnow-Trebeltal/„Servicewohnen“, den vielen Hob by bäckern, die zum Gelingen des Soli-Basars beitrugen, allen Standbetreuern, die selbst aus Berlin den Weg zu uns fan-den, den Vertretern der JSW Wohngrup-pen aus Dähndorf und Graal-Müritz, Herrn Graf, der auch 2013 die Bilder für unse-re Chronik „schoss“, der Goliath Show & Pro motion GmbH, der Klinik Graal-Müritz GmbH, dem IBS Schalkau, dem Ostsee-camp Graal-Müritz, dem Ordnungsamt, der Tourismus- und Kur GmbH, dem Team der Rettungsschwimmer der DLRG, dem Hotel „Ostseewoge“, der Bäderbibliothek, der Drogerie„Ihr Platz“, der Pension „Haus am Meer“, dem „Akzent Hotel Residenz“, den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, dem Kurpark/Wirtschaftshof, unserem Kreisgeschäftsführer Peter Hörnig, Herrn Braun für den An- und Abtransport der Ti-sche und Schirme und Herrn Kühnel für die Tauben.Danke an Frau Sylvia Lübke sowie Herrn Jörg Griese für die super Moderation. Dank an Frau Conteduca für die Organisation beim Aufbau der Stände. Für die Bereit-stellung von Übernach tungsmöglichkeiten für unsere Gäste bedanken wir uns eben-falls. Danke für die Unterstützung durch die Bundestagsfraktion der LINKEN.Auch allen Ungenannten unseren herzli-chen Dank für die Unterstützung der ge-lungenen Veranstaltung. Es war wieder einmal ein tolles Erleb-nis. Übrigens: Alle Einnahmen aus den Soli-daritätsständen bzw. den Spenden von Teilnehmern am Friedensfest gingen in diesem Jahr auf Spendenkonten für „Sozi-al schwache Kinder Graal-Müritz“, an die Deutsche Kinderkrebshilfe und an „Cuba si“. Weitere Spenden gingen in den vergange-nen Jahren an UNICEF-Kinder Haiti, Erdbe-

benopfer Pakistan und an unsere Freiwilli-ge Feuerwehr.Das 10. Internationale Friedensfest und mit ihm der Organisator Jens-Peter Jo-hannssen sind für den Couragepreis 2013 vorgeschlagen. Dieser Preis wird jährlich von der Landtagsfraktion der LINKEN M-V ausgeschrieben. Die Auswertung und Plat-zierung erfolgt am 30. August in Schwerin. Wir hoffen natürlich, dass wir mit unserem Fest „Für Frieden und Toleranz – gemein-sam gegen RECHTS“ ganz vorn dabei sind.

Besuchermeinungen Jutta Strauss aus Berlin: Ich liebe die Stimmung dieser Veranstaltung, die den Horizont erweitert. Ich möchte mich hier informieren. Nur so kann man zu politi-schen Fragen Stellung beziehen. Auch jüngere Altersgruppen sollten sich mit die-sen Problemen auseinandersetzen. (NNN 05.08.2013)Torsten Sohn aus Rostock: „Bunt statt Braun“ ist nach wie vor ein aktuelles The-ma. Jeden Einsatz gegen Rassismus und Gewalt halte ich für sehr wichtig.Carsten Hanke/Lambrechtshagen: Ich denke jeder Teilnehmer und auch jeder Gast auf dem 10. Friedensfest hat Dir und Eurer Truppe zu danken für die großartige Gestaltung des Festes. Auch wenn es un-ter der Sonne anstrengend war, so ist es ein Erlebnis und Ehre zugleich an Eurem Friedensfest teilzunehmen. Nicht nur ich habe gesagt „es war wieder große Klas-se“. Nun meint man immer, dass ist doch nicht mehr zu toppen, aber ihr habt es all die Jahre immer wieder verstanden, dass Niveau zu halten bzw. zu steigern. Das ist wirklich beachtlich und kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Im Namen der Organisatoren„Pit“ Johannssen

Auch die linksjugend [solid] Rostock war dabeiJedes Jahr organisiert die LINKE Anfang August in Graal-Müritz ein Friedensfest. Neben einem bunten Kulturprogramm und hochkarätiger Politprominenz waren nicht zuletzt unzählige Infostände auf dem Vor-platz zur Graal-Müritzer Seebrücke vertre-ten. Auch die linksjugend [‚solid] Rostock war stellvertretend für den Landesverband MV vor Ort.

Gut sichtbar, direkt am Eingang des Gelän-

des konnten wir unseren Stand neben dem Infotisch des Rostocker Volkstheaters auf-bauen. Nicht zuletzt stand für uns natürlich unsere aktuelle Jugendkampagne „Stell dir vor, wie schön das wär‘...“ zu den anste-henden Bundestagswahlen im Mittelpunkt. Mehrere Flyer, Aufkleber und eine extra für das Friedensfest erstellte Broschüre lagen zusammen mit den „Bundeswehr raus aus den Schulen“-Sampler und anderen Mate-

rialien aus.

Fortsetzung auf der nächsten Seite

KLARTEXT09/2013 Seite 5

Friedensfest in Graal-MüritzFortsetzung von S. 4: „Dosenwerfen für Kinder statt schießen für Profite“

Besonderer Beliebtheit erfreute sich auch in diesem Jahr unser Dosenwerfen. Kaum waren die Dosen das erste Mal aufge-baut, kam auch schon der erste Junge, der schließlich alle Dosen abwarf und eine kleine Nascherei als Preis mitneh-men konnte. Im Verlauf des Nachmittags bildeten sich zeitweise sogar Schlangen von Knirpsen, die darauf warteten, mit den weichen Stoffbällen die Dosen zu treffen. Dabei stellten sich oft nicht die Kleinsten, sondern die Größeren ungeschickt an. Letztlich konnten aber alle in unsere Über-raschungsbox greifen.

Gregor Gysi über Leiharbeit

Doch nicht nur für die Kleinen gab es was zu erleben. Unter anderem sprach Gregor Gysi auf dem Fest. Oft erntete er für seine Worte Applaus. Nicht zuletzt seine Ausfüh-rungen über Leiharbeit stießen auf großes Interesse. „Leiharbeiter_innen müssen das gleiche Geld bekommen, wie ihre festan-gestellten Kolleg_innen. Ich lasse nur eine Ausnahme zu, nämlich wenn Leiharbeiter_innen nach französischem Modell bezahlt würden. Dort bekommen sie nämlich 110 Prozent des Lohnes ihrer Kolleg_innen. Und warum? Die Unternehmen sollen dazu angehalten werden, Festangestellte zu be-schäftigen.“ Beifall war im sicher.

Kriegstreiber_innen auf dem Friedens-fest?

Das Friedensfest wird zwar organisiert und finanziert von der Partei DIE LINKE, dennoch nahmen in den vergangenen Jah-ren auch verschiedenen andere Parteien an den Festen teil. Das ist richtig so, ist Frieden doch keine alleinige Aufgabe der LINKEN, auch wenn sie aktuell die einzige Antikriegspartei im Deutschen Bundestag ist. Dennoch müssen sich die Organisa-

tor_innen die Frage stellen, ob neolibera-le Kriegsparteien, die darüber hinaus die Agenda 2010 mitgetragen haben und im-mer noch mittragen, auf einem Friedens-fest etwas zu suchen haben. Mit einem pompösen Aufgebot machten die Bündnis-grünen Werbung für sich und ihre neolibe-rale Politik. Hier darf Pluralismus nicht mit Beliebigkeit verwechselt werden.

Nichtsdestotrotz war das Wetter sommer-lich und die paar Wolken am Himmel zogen so schnell weiter, dass man sie fast gar nicht bemerkte. Bei kalten Mojitos vom Cuba Sí-Stand und der aktuellen Wochen-endausgabe der Jungen Welt, deren Kreuz-worträtsel man mit den neuen Bleistiften der Linksfraktion im Bundestag ausfüllen konnte, ließen sich auch die kleineren Pau-sen gut überbrücken, in denen wir nicht mit dem Aufsammeln von Dosen oder dem Führen von Bürger_innengesprächen be-schäftigt waren.

Das Friedensfest in Graal-Müritz war auch 2013 wieder ein voller Erfolg!

Nico Burmeister

RotFuchs auf dem FriedensfestDas Wetter hatte dieses Jahr ein Einsehen, beim 10. Friedensfest der Linken auf dem Seebrückenvorplatz in Graal Müritz, denn entgegen der letzten beiden Jahre, wo es ganztags bzw. nachmittags stark regne-te, konnte die Jubiläumsveranstaltung bei „Kaiserwetter“ stattfinden.Seit vielen Jahren ist der RotFuchs-Förder-verein e.V. Regionalgruppe Rostock beim Friedensfest mit vielen anderen Vereinen und Organisationen dabei. Eben Bunt und Tolerant, wie es im Slogan der Veranstalter heißt. Auch diesmal ist es dem Veranstal-ter gelungen, gegenüber dem Vorjahr qua-litäts- und quantitätsmäßig einen Sprung vorwärts zu machen. Es ist schon beacht-lich und verlangt uns größten Respekt für die Organisatoren um Pit Johannsen ab, wie logistisch und inhaltsreich dieses Frie-densfest gestaltet worden ist. Für uns RotFüchse ist es immer wieder ein erhebendes Gefühl, zwischen den Natio-nalflaggen von Cuba, Ecuador und Vene-zuela unseren Stand zu betreuen, denn es ist leider noch in dieser Gesellschaft eine Ausnahme, dass die Nationalflaggen der genannten Länder auf öffentlichen Plätzen

für alle sichtbar wehen dürfen.Nun wäre es ungerecht gegenüber allen Gästen, die dort auf der Bühne beim 10. Friedensfest aufgetreten sind, einzelne herauszuheben, aber dennoch hat mir ins-besondere der Botschafter aus Ecuador gefallen, der im Prinzip von den sozialen Fortschritten in seinem Land berichtete, ebenso vom 1. Botschafter aus Cuba und dem 2. Botschafter aus Venezuela. Alle drei Repräsentanten ihrer Staaten stehen für die gesellschaftliche Alternative zu der hier in Deutschland vorherrschenden kapi-talistischen Gesellschaft mit ihren extrem-sten Auswüchsen in allen gesellschaftli-chen Bereichen. Die genannten lateiname-rikanischen Länder und, hinzu gehören ja noch Nicaragua und Bolivien, verkörpern mit ihrer gesellschaftlichen Entwicklung nicht nur jene Alternative zu den hier vor-herrschenden Verhältnissen, sie sind auch insgesamt der Hoffnungsträger vieler Lin-ker in Deutschland, in Europa, ja weltweit und das trotz aller bestehender Probleme. Natürlich war der Auftritt vom Fraktions-chef der Linken, Gregor Gysi, einer der zahlreichen Höhepunkte an diesem Tag.

Mit seiner gekonnt guten Rhetorik, gepaart mit klarer Ansage für das, wofür Die Linke im Bundestagswahlkampf und darüber hin-aus steht, konnte er die Gäste mitreißen und begeistern.Für alle ein unvergesslicher Höhepunkt war auch die Welturaufführung des Liedes „Kleine weiße Friedenstaube“ auf platt-deutsch. Der Chor bestand überwiegend aus chinesischen Kindern. Gleichzeitig staunte man über 100 Friedenstauben, die in den blauen Himmel aufstiegen. Für alle, die an diesem 10. Friedensfest der Linken nicht teilnehmen konnten, muss man sagen, Sie haben etwas verpasst. Ih-nen kann man nur raten, 2014 dabei zu sein. Wir RotFüchse sagen schon heute, wir sind wieder dabei.

Carsten HankeVorsitzender Regionalgruppe Rostock Rot-Fuchs e.V.

KLARTEXT 09/2013 Seite 6

Was macht eigentlich der Jugendverband zum Wahlkampf?

Am 22. September wird ein neuer Bundes-tag gewählt. Hier in Rostock befindet sich einer der wichtigsten Wahlkreise unserer Partei, gilt es doch ein wichtiges Direkt-mandat zu verteidigen. Die Vorbereitungen zum Wahlkampf in unserer Partei waren und sind vielfältig und originell. Bei Vorbe-reitungstreffen und kleineren Gesprächen kam allerdings immer wieder eine Frage auf, auf die bis auf Wenige keine rechte Antwort hatten: Was macht eigentlich der Jugendverband zum Wahlkampf? Um euch, lieben Genossinnen und Genossen, eine kleine Übersicht über unsere Aktionen und Kampagnen zu geben, habe ich als Jugend-politischer Sprecher unseres Kreisverban-des eine Zusammenfassung für euch erar-beitet.

„If nothing goes right...“

Insgesamt arbeitet die linksjugend [‚solid] aktuell an drei Kampagnen. Die Bundes-kampagne der linksjugend [‚solid] steht unter dem Motto „If nothing goes right, go left“. Die Kampagne wird sich unter ande-rem mit dem Thema Mieten und Mietpreise befassen - ein Themenkomplex, der auch unsere Partei im Wahlkampf (und danach) beschäftigen wird. Nicht zuletzt die Situa-tion von Berufsschüler_Innen und Studie-renden, aber auch Schülern wird beleuch-tet werden. Die sich immer weiter ver-schlechternde Situation junger Menschen darf weder achselzuckend hingenommen und schon gar nicht akzeptiert werden. Mit bunten Aktionsideen wie Flash Mobs, Straßenmusik, Kommunikationsguerilla und anderen Initiativen wollen wir politi-sche Arbeit jungen Leuten schmackhaft machen und sie zum Mitmachen bewegen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und speziell in Rostock werden wir uns an die-ser Kampagne beteiligen.

„Stell dir mal vor ...“

Mecklenburg-Vorpommern hat – im Ver-

gleich zu anderen Bundesländern gesehen – so ganz spezielle Probleme. Nirgendwo ist die Bundeswehr präsenter als hier. MV ist das Bundesland mit der größten Militär-dichte, die deutsche Marine hat in Rostock ihren Haupthafen, dutzende Kasernen, mi-litärische Flugplätze, Lager für Kriegsgerät und Truppenübungsplätze durchziehen das Land geradezu. Zusätzlich wirbt die Bun-deswehr in unserem strukturschwachen Land besonders gerne junge Menschen an, um sie für die imperialistischen Kriege Deutschlands in aller Welt zu missbrau-chen. Die soziale Lage vieler Menschen in der BRD ist fast nirgendwo so dramatisch wie in MV, doch auswandern ist ebenfalls nicht immer eine Lösung. MV-weite Ab-schlüsse wie das Abitur werden in man-chen Bundesländern schlicht nicht aner-kannt.

Als linksjugend [‚solid] MV wollen wir jun-ge Menschen animieren, sich über mögli-che Alternativen zu informieren oder diese auch selber zu entwickeln. Wir haben un-sere Landeskampagne deshalb unter das Motto Stell dir mal vor, wie schön das wär‘ gestellt. Themen wie die Bundeswehr oder Nazis behandeln wir in den verschiedenen Veranstaltungen genauso wie den sozial-ökologischen Umbau, unser Bildungssy-stem und nicht zuletzt thematisieren wir die Existenzängste, die viele Menschen plagen. Neben den Veranstaltungen haben wir zu jedem Gebiet thematische Flugblät-ter erarbeitet, die in den kommenden Wo-chen bis zur Wahl landesweit an die Haus-halte verteilt werden. Plakate und eine begrenzte Zahl Aufkleber komplettieren unsere Kampagne. Informationen zu den Veranstaltungen und Hintergrundinforma-tionen zu unseren Themengebieten findet im Internet unter www.solid-mv.de.

„Gegen Rassismus und Krieg!“

Rostock ist nicht gerade das, was man als eine Hochburg der NPD oder der Neonazis

allgemein bezeichnen kann. Trotzdem gibt es Stadtteile, in denen die Nazis eine He-gemonie aufgebaut haben bzw. dies gera-de versuchen.

Als Ortsgruppe Rostock der linksjugend [‚solid] haben wir uns deshalb entschlos-sen, den Nazis dort die Stirn zu bieten, wo sie sich am sichersten fühlen. Im Nord-osten der Hansestadt. Toitenwinkel und Dierkow sind Stadtteile, in denen die Nazis besonders aggressiv agieren. Hier werden wir ansetzen. Wer die Stadtteile kennt, weiß, dass dort fast jede Laterne mit NPD Aufklebern beklebt ist. Rechte Propaganda gehört dort zum Alltag. Unter dem Motto „Gegen Rassismus und Krieg!“ werden wir zwei linke Kernthemen aufgreifen. In den kommenden Wochen werden wir Naziauf-kleber in der Region systematisch entfer-nen oder überkleben. Gleichzeitig werden wir mit einem eigens für den Nordosten erstellten Flyer die Menschen vor Ort an-sprechen. Zusammen mit Informationsma-terial der Landes- und Bundeskampagne werden wir dort die rechte Hegemonie her-ausfordern, denn klar ist: für Rassismus ist kein Platz. Weder in Rostock, noch in MV und erst recht nicht im Bundestag!

Nico Burmeister

Bild: Verteilaktion unter dem Motto „Freie Bildung für freie Menschen“ im Rahmen der Landeskampagne in der Rostocker Südstadt

Tolle Aktion des JugendverbandesJugendliche entfernen Nazi-Aufkleber / Hansestadt erhält Rechnung 6 Jugendliche haben am Sonntag, gemein-sam mit Aktiven der Linksjugend [‚solid], zahlreiche Nazi-Aufkleber in Lütten Klein entfernt. Bereits kurz nachdem die Akti-onsteilnehmer_Innen begonnen hatten, lief ihnen ein offensichtlich alkoholisierter

Mann hinterher. Dieser hob mehrfach den rechten Arm zum Hitlergruß, schrie „Heil Hitler“ und belästigte Passanten, welche daraufhin offenbar die Polizei riefen. Der Mann wurde verhaftet und vorerst ins Ro-stocker Klinikum eingewiesen. Der Rest der Aktion verlief störungsfrei. Einige auffällig gekleidete Personen, die

offenbar der rechten Szene angehörten, beobachteten die Situation. Sie gingen dann allerdings weiter, ohne dass die Ak-tion unterbrochen werden musste. Anson-sten erhielt die Gruppe fast durchweg po-sitives Feedback von den vorbeigehenden Bürgern und Bürgerinnen. Fortsetzung auf der nächsten Seite

KLARTEXT09/2013 Seite 7

Die Linksjugend [‚solid] hatte zu der Ak-tion aufgerufen und im Anschluss die an-gefallenen Kosten der Stadt Rostock in Rechnung gestellt. Der Grund für die sym-bolische Rechnung ist die Tatsache, dass das Ordnungsamt der Hansestadt es über Monate hinweg versäumt hatte, die rechts-radikalen Parolen eigenständig zu beseiti-gen. Offenbar fühlten sich die Täter_Innen dadurch bestärkt, noch mehr Flächen zu bekleben. Nico Burmeister, Mitglied im Landesspre-cher_Innenrat der Linksjugend [‚solid] MV, äußerte sich zu der Aktion wie folgt: „Überall da, wo energisch gegen Rechtsex-tremismus vorgegangen wird, kann rechte Dominanz gebrochen werden. Dazu ge-hört auch der Wille der Bürgerschaft und der Behörden. Dort hingegen, wo rechte Propaganda geduldet wird, verstärkt sich meistens die Offenheit, mit der die Tä-ter_Innen vorgehen. Oft folgen lautstarke Diskriminierungen und schließlich sogar körperliche Angriffe. Dass sich der Einsatz und die Aufmerk-samkeit lohnen, zeigt auch ein Ereignis der vorletzten Woche. Am 09.07.2013 erhielt die Rostocker Polizei den Hinweis, dass vier Personen im Bereich Warnowallee und Umgebung Aufkleber auf Poller, Licht-masten und Hauswände sowie Sitzbänke verteilen. Zwei Personen, die solche Auf-kleber bei sich trugen, konnte die Polizei daraufhin stellen.

Die Linksjugend [‚solid] will sich auch wei-terhin dagegen einsetzen, dass Rassismus und Verharmlosung von Naziverbrechen Normalität werden. Wir möchten mit der Aktion Stadt und Bürger_Innen aufrufen, rechte Aktivitäten schnellstmöglich zu melden und zu verhindern, damit nicht noch schlimmeres passiert. Zivilcourage ist immer aktuell.“ Sie möchten weitere Informationen? Fragen können Sie an unsere E-Mail-Adres-se richten: [email protected]. Allgemeine Informationen finden Sie unter http://www.solid-mv.de.

* * *

„Die Vernichtung des Nazismus mit all seinen Wurzeln ist unser Ziel“ – Wes-halb die NPD keine Probleme lösen kann und Rassismus ein fester Be-standteil des kapitalistischen Systems ist

Rassismus, Intoleranz, Homophobie und andere Vorurteile sind leider keine Märchen aus der Vergangenheit. Gerade in struktur-schwachen Gebieten, in denen die sozialen Probleme besonders groß sind, wachsen rassistische Vorurteile. Die soziale Verar-mung ganzer Landstriche führt dazu, dass den hohlen Phrasen der NPD und anderer neofaschistischer Organisationen schnell geglaubt wird. Die stetig auseinanderklaf-fende Schere zwischen Arm und Reich

nutzen Nazis und Rechtspopulisten gezielt, um Einfluss in der Gesellschaft zu bekom-men. Ihr Ziel ist mehr Macht für sich selbst und die Abschaffung von demokratischen Rechten jedes einzelnen Menschen. Na-zis wollen keine Gerechtigkeit, sie wollen noch mehr Ungerechtigkeiten schaffen, in dem sie Menschen willkürlich in Gruppen einteilen und sich selbst – wer hätte es gedacht – gleichzeitig über andere stellen.

Nazis bieten keine Lösungen für die Pro-bleme dieser Gesellschaft, denn sie sind selbst ein Ergebnis des kapitalistischen Systems. Kapitalismus bedeutet immer die Ausbeutung vieler zu Gunsten weniger Rei-chen. Die vergangenen Jahrzehnte haben gezeigt, dass faschistische Ideologien im-mer auf dem Nährboden von bürgerlichen Demokratien, wie wir gerade in einer le-ben, entstehen und wachsen.

Wir streben eine Gesellschaft an, in der die Menschen selbstbestimmt ihr Leben entwickeln können. Um dies zu können, ist es wichtig, seine Umgebung zu kennen. Wenn wir also in einer Welt ohne Rassis-mus leben wollen, müssen wir die Welt kennenlernen. Fremdes ist nur deshalb fremd, weil wir es uns (noch) unbekannt ist. Eine weltoffene Gesellschaft fängt bei jeder einzelnen Person an und kennt keine Standesunterschiede und Nationalitäten.

Nico Burmeister

NPD niedergebrüllt

Mehrmals versuchte im Juli und August die NPD, in Rostock mit ihren menschenver-achtenden Parolen auf Stimmenfang zu gehen. Es ist ihr nicht gelungen. Jedes Mal fanden sich Hunderte Gegendemonstran-ten aus dem linken Lager sowie von SPD und Grünen ein, um lautstark ihre Ableh-nung kund zu tun. So waren von den het-zerischen Reden des Udo Pastörs nur ein-zelne Fetzen zu verstehen. Aber die reich-

ten schon aus, um sich zu fragen, warum solche Ty-pen nach etlichen Verurtei-lungen immer noch auf frei-en Fuß sind. Fragwürdig auch die Entscheidung der Stadtverwaltung, den hal-ben Neuen Markt für die Nazis zu sperren: eine „na-tionale befreite Zone“?

Während Pastörs bei der ersten Veranstaltung mit Eiern und diversen Gemü-sesorten beworfen wurde

und vereinzelte Treffer bejubelt werden konnten, wurden einige Tage später auf dem Uniplatz etwa 20 NPD-Leute von ex-akt 166 Polizist_innen bei der Ausübung ihres „demokratischen Grundrechts“ ge-schützt.

Carsten Penzlin

KLARTEXT 09/2013 Seite 8

Bock auf Bockhahn

Bock auf den Direktkandidaten der Linken, Steffen Bockhahn, hatten am 18. August viele Schwaaner und Gäste unserer Stadt beim Brückenfest. Unterstützt von seinem Wahlkampfteam, Kreisgeschäftsführer Peter Hörnig und Schwaaner Genossen, suchte er auf dem Marktplatz und dem Festplatz den Kontakt zu den Wählern.Beim Verteilen seiner originell gestalteten Infobeutel kam er schnell mit den Bürgern ins Gespräch. Das Thema Bildung war immer aktuell. Hier gibt es keine gleichen Chancen für alle. Es wird oft nach sozialer Herkunft selektiert, weil finanziell Benachteiligte sich Bildung für ihre Kinder einfach nicht leisten können. Lehrbücher, Fahrtkosten, die Nutzung von Bibliotheken u.v.m. müssen frei von Zuzahlungen sein. Bildung muss kostenlos sein und in die Hoheit des Bundes übertragen werden. Es kann nicht sein, dass wir verschiedene Lehrpläne, unterschiedliche Schulsysteme und Lehrbücher bis hin zu Studiengebühren in den Bundesländern haben. Wer mit seinen schulpflichtigen Kindern in ein anderes Bundesland zieht, bekommt Probleme.Ich selbst habe zu Zeiten des Bundespräsidenten Wulf an einem von ihm veranstalteten Bürgerforum mit bundesweit 10.000 Bürgern teilgenommen und zwar im Bildungsausschuss. Über Monate entwickelten wir ein Konzept und setzten uns u. a. für ein einheitliches Bildungssystem ein. Auf

meine Frage: Wie viele von Bürgern ausgearbeitete Projektvorschläge, die auf Einladung der bisherigen B u n d e s p r ä s i d e n t e n entstanden, auch erfolgreich umgesetzt wurden?, bekam ich die Antwort: Keine! So sieht Demokratie und wirkliche Bürgerbeteiligung in Deutschland aus. An solchen Show-Veranstaltungen werde ich zukünftig nicht mehr

teilnehmen.Die älteren Bürger zeigten kein Verständnis, dass 23 Jahre nach der Vereinigung es noch immer unterschiedliche Rentenberechnungen für die gleiche Lebensleistung in Ost und West gibt. Das verletzt den Gleichheitsgrundsatz im Grundgesetz.Die unsägliche Kulturpolitik der SPD und die Willkür von Matthias Brodkorb, der den Theatern in M-V auf erpresserische Art Kürzungen aufzwingt, war ebenfalls ein Thema. Vier Jahre hintereinander wurde der Etat des Rostocker Volkstheaters jährlich um über 500.000 Euro gekürzt. Jetzt hat das Volkstheater das Theater am Stadthafen zugunsten des Ballettensembles geschlossen. Trotzdem mussten einige Mitarbeiter entlassen werden. Jetzt ist das Theater erstmals schuldenfrei. Doch Matthias Brodkorb will weitere Kürzungen vornehmen, um damit das verschuldete Staatstheater in Schwerin zu finanzieren. Rostock wehrt sich dagegen. Helfen Sie mit und kommen Sie am 31. August, ab 11.00 Uhr, zum größten Tag der offenen Tür, den das Volkstheater Rostock jemals veranstaltet hat!Wer langzeitarbeitslos ist, hat kaum eine Chance, wieder im 1. Arbeitsmarkt eine Anstellung zu finden. So geht es vielen, die nach der Wende arbeitslos wurden und dann keine Perspektive mehr hatten. Auch in Schwaan gibt es natürlich diese

Menschen, die Steffen Bockhahn ihre Probleme schilderten. Die Mittel für den 2. Arbeitsmarkt wurden in den letzten Jahren stark gekürzt oder nicht ausgeschöpft und in den Bundeshaushalt zurückgeführt. Es handelt sich dabei um Milliardenbeträge. Sparen auf Kosten der Ärmsten der Gesellschaft, das ist die Politik dieser Regierung. Not leidende bzw. verspekulierte Banken erhielten innerhalb einer Woche 480 Mrd. Euro und Hartz-IV-Empfänger mussten Monate um eine 5 Euro Erhöhung pro Monat kämpfen, die nicht einmal fristgerecht vom Bundestag beschlossen wurde.DIE LINKE wird oft nach der Finanzierung ihrer im Wahlprogramm enthaltenen Ziele gefragt. Ich glaube, in der Bundesrepublik braucht sich kein Mensch Sorgen machen, dass es zu wenig Geld gibt, um unsere Projekte in Angriff zu nehmen, es wird nur falsch verteilt. Allein für eine Drohne, die niemals fliegen wird, wurden 1 Mrd. Ihrer Steuergelder verpulvert. Für 53 A400M Flugzeuge bezahlt der Bund 9,3 Mrd. Euro. Bestellt hatte er eigentlich davon 60 Stück für ca. 8 Mrd. Euro. Diese Flugzeuge sind nicht einmal in der Lage einen einzigen Schützenpanzerwagen mit einem Gewicht von 43 Tonnen zu transportieren, weil sie nur eine Nutzlast von 32 Tonnen in die Luft bekommen.Statt Deutschland am Hindukusch zu verteidigen, statt Not leidende Banken zu retten, statt Reiche immer reicher werden zu lassen, sollten wir uns für Frieden zwischen den Menschen einsetzen, uns nicht an Kriegen beteiligen, Waffenexporte in Krisenregionen strikt verbieten, die Herstellung geächteter Waffen untersagen, Menschen statt Banken retten, Reiche zur Mitverantwortung und Mitfinanzierung der gesellschaftlichen Aufgaben heranziehen, SOLIDARITÄT wieder groß schreiben und keine Neid-Debatten in den Medien gestatten.

Torsten Schlutow

Wenn Ihr unseren Rostocker Direktkandidaten Steffen Bockhahn sowie unse-ren legendären Bundestagsfraktionsvorsitzenden Gregor Gysi live in Aktion se-hen wollt – dann merkt Euch bitte folgenden Termin vor: Am Sonntag, dem 15. September findet auf dem Rostocker Uniplatz die sogenannte „Zentrale Wahl-kampfveranstaltung“ für Mecklenburg-Vorpommern statt. Wir werden über Politik diskutieren und der Musik lauschen, für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt. Lasst Euch dieses Erlebnis nicht entgehen!

KLARTEXT09/2013 Seite 9

„Von guter Luft allein kann niemand leben“Steffen Bockhahn ist das Nordlicht unserer 15 Direktgewählten. Seit 2009 vertritt der heute 34-Jährige den Wahlkreis 14, Rostock - Landkreis Rostock II, als Direktgewählter im Bundestag. Vor fünf Jahren initiierte er ein Bürgerbegehren gegen den Verkauf städtischer Immobilien. Hier schreibt er, wofür er Politik macht.

Ich wurde vor 34 Jahren in Rostock, der damals schon schönsten Stadt der Welt, geboren. Sie ist die Schönste geblieben, und auch darum bin ich ihr treu. Geheira-tet habe ich vor acht Jahren, seit 2009 bin ich Vater eines Kindes. Nach dem Abitur und dem Zivildienst in einer Rostocker Kita arbeitete ich knapp vier Jahre beim Radio als Redakteur und Nachrichtensprecher. Danach folgte das Studium der Politikwis-senschaften und der Neueren Geschich-te Europas. Seit 20 Jahren engagiere ich mich politisch in Rostock.

Vor fünf Jahren war ich Initiator eines Bür-gerbegehrens gegen den Verkauf kom-munalen Eigentums, insbesondere städ-tischer Immobilien. Wie wichtig kommu-nales Vermögen ist, wurde in den letzten Jahren mehr als deutlich. Die Mieten in Rostocker Stadtteilen steigen und günsti-ger Wohnraum wird knapp. Ohne die Ange-bote kommunaler Wohnungsunternehmen wären die Mieten in der Stadtmitte schon längst unbezahlbar. Wenn der Zustand eintritt, das am Monatsanfang die Miete runter geht und dann das Konto fast leer ist, stimmt was nicht. Dringend notwendig sind der Erhalt kommunalen Eigentums, In-vestitionen in den sozialen Wohnungsbau, starke Genossenschaften und gesunde

kommunale Wohnungsunternehmen.

Dafür mache ich Politik.

Alle wissen, wie schön es bei uns an der Küste ist. Aber von wunderbarer Land-schaft und guter Luft allein kann niemand leben. In Rostock schuften zwei Drittel der unter 25-Jährigen für Niedriglöhne. Ich will weiter kämpfen für Tarifbindung und Min-destlöhne. DIE LINKE im Bundestag klopft CDU und SPD auf die Finger, damit sie ihre Wahlversprechen nicht vergessen.

CDU und FDP weigern sich, 2 Millio-nen Euro für die Sanierung ihrer eigenen Schleuse am Mühlendamm zu zahlen. Die nötigen 150 Millionen Euro für die Vertie-fung der Rostocker Hafenzufahrt sind auch noch nicht in Sicht. Stattdessen bekommt die Bundeswehr im Jahr über 33 Milliarden Euro, um für Kriegseinsätze gerüstet zu sein, die die Mehrheit der Bürger nicht will. Das steht in keiner Relation.

Ich stehe für ein friedliches Deutschland, das völkerrechtswidrige Angriffskriege ab-lehnt.

Die Bundesregierung muss endlich begrei-fen, dass das Leben der Menschen in den Städten und Gemeinden stattfindet. Hier wird entschieden, welche Kita saniert und welcher Radweg gebaut wird. Hier brau-chen wir Geld, um zu gestalten. Wer im Bund Gesetze macht, muss daran denken wie teuer diese für die Kommunen werden.

Ich streite für gesündere kommunale Kas-sen.

In Rostock veranstaltet die rechtsextreme NPD neuerdings mehr Kundgebungen, um sich Gehör zu verschaffen. Der vehemen-te Kampf gegen den Rechtsextremismus ist für mich eine Herzensangelegenheit, auch im Bundestag. Dort streite ich für die finanzielle Absicherung aller Programme und Initiativen, die sich gegen Rechts en-gagieren. Denn derzeit zahlt der Bund nur 24 Mio. für den Kampf gegen Rechts.

Ich setze mich für die Unterstützung aller demokratischen Akteure ein, die sich ge-gen Rechtsextremismus engagieren.

Wir haben ein Grundrecht auf informatio-nelle Selbstbestimmung. Doch der Über-wachungsskandal zeigt, wie wenig sicher unsere Daten vor der Spionage durch Geheimdienste sind. Noch immer steht der Verdacht im Raum, dass die Daten deutscher Staatsbürger durch US-ame-rikanische und britische Geheimdienste durchsucht werden. Das ist inakzeptabel. Wir müssen annehmen, dass die Bundes-regierung gar nicht die Absicht hat, in dieser Angelegenheit für Aufklärung zu sorgen. Schließlich hat sie mehr als 200 US-Firmen erlaubt, auf deutschem Boden nachrichtendienstlich tätig zu sein. Die Kanzlerin hat gesagt, dass auf deutschem Boden deutsches Recht gelte. Die Bun-desregierung aber lässt millionenfachen Grundrechtsbruch zu. Sie versagt demo-kratisch. Sie versagt rechtsstaatlich. Sie versagt bürgerrechtlich.

Ich möchte weiter dafür streiten, dass Transparenz, Schutz Ihrer Grundrechte und Rechtsstaat nicht zu hohlen Begriffen verkommen.

Steffen an der Basis

05.08.2013 / 18:00 Uhr / MGH Lütten Klein … so stand es in meinem Terminka-lender. Mitgliederversammlung? Bei dem Wetter? Strand ist doch schön ...

Aber ich habe es nicht be-reut. Steffen Bockhahn war da! Und wie er da war! Auf jede Frage eine Antwort und seine Überzeugung gleich dazu! Ich fühlte mich bestätigt in meiner Mei-nung zum Doping-Skandal West, zur amerikanischen und britischen Variante von Horch und Guck und dem Dauerbrenner Mindestlohn

und Mindestrente. Dazu positionieren sich ja nun Leute (und Politiker), die doch so gar nichts mit linken Auffassungen zu tun haben möchten Wolfgang Methling mus-

ste mich nicht überzeugen, am 22. Sep-tember Steffen und Die Linke zu wählen ...Ja, Strand wäre auch schön gewesen, aber wie gesagt: ich habe es nicht bereut!

R. Zeitel

KLARTEXT 09/2013 Seite 10

Vor 165 Johr‘ harn wi de 48er RevolutionDat Landvolk von Meckelnborg hett 1848 denn Utbruch von de börgerlich-demokra-tisch Revolution in Berlin begiestert up-nahmen. Oewer denn Grothertog wür denn doch grad so bang as de annern Fürsten, Gra-fen, Baronen un Ritter, dat de revoluzzer Bewägung em un de ganze Feudalherr-schaft henwegfägen künn. Dorher hett hei all fief Dag nah denn Upbu von de Märzbar-rikaden in Berlin, ein „Proklamation“ erla-ten, worin hei de Reform von de Landes-verträdung för unvermeidlich hollen deed. An´n 26. April wür ein „Uterordentliche Landtag“ inraupen un de Uplösung von denn bitherigen „Ritterlandtag“ beschla-ten. An´n 16. Mai stimmten de Ritter ehre Aftoehmung tau. De doerch dat Volk wählte Verfassungs-gäbende Landtag is denn an´ 31. Oktober 1848 in ´n Schweriner Dom tausahmen kahmen. Oewer ierst an ´n 22. August 1849 wier de Grothertog sowiet, dat hei de Verfatung verkünn´ deed. In´n Februor 1850 kehm dun de ierste „Ordentliche Landtag“ tausamen. Unner de Gesetze, de hei beschloet, is besonners hervoertauhäben:

- de Uphäbung von de Prügelstraaf för de Landarbeiters,

- de Presse- un Versammlungs-frieheit

- un dat Verbot von dat Buernleg-gen.

Oewer an ´n 4. April wür de Landtag ver-tagt un keem nich mihr tauhoop, wiel int-wischen von de Ritters bi de „Frankfurter Bundeskommission“ de Gesetzmäßigkeit von ´n Landdtag antwiefelt wür. De Grothertog maakte sik nu giern dissen för denn Landtag so negativen Urteils-spruch to eigen, üm so „mit Anstand“ von de beschlatene demokratische Verfaatung werrer lostaukahmen. He har nu de Upfaa-tung, dat de Periode von ein „Politische Verwirrung“ ut wecker dat Staatsgrundge-setz hervorgahn is, vöroewer wier.So peerd denn werrer de olle Ritterland-tag tausamen un häwt naheinanner de Ge-

setze wedder up, dörch de denn Junkern ehre Voerrechte inschränkt worden wiern. Näben de Vereins-, Versammlungs- und Pressegesetze wier dat för allem dat Ge-setz, wecker dat Buernleggen (1) verbaden hett. De Werrerinführung von de Prügelstraaf wier de nächst Maßnahm. De meckeln-borgschen Junker leggten Läng und Dick von denn Knüppel fasst, mit denn se ehre Taglöhner tau Liew gahn un verschachten wulln. In een Ergänzungsverordnung vom 27. Ja-nuar 1853 wür de Länge und Dicke noch höger fastleggt, wi dat denn heit´: „… da das bezeichnete Maß nicht in allen Fällen den beabsichtigten Zweck genüge“. Un as Unklorheit daroewer bestün, ob de Ritter sülwst prügeln künn orer ob hei denn Daglöhner mit denn duntaumal bekannten „Blauen Brief“ up´t Amt schicken möst, dormit hei sik dor de em taudachte Dracht Prügel awhaalen künn, würd entschieden: De Ritter dörf persoehnlich unner Anwä-senheit von einen beeidigten Aktuar (mei-stens wier dat all de Gautsschriewer) siene Knechts und Magds sowie deren Döchter, mit 25 Hiew bestrafen un de Schläg ok sülwst utdeilen. (Verordnung vom 2. April 1864). Noch 1862 keem ein Gesetz tau stand´, dat ünner Vörgaaw de „Buernverhältnisse regulieren tau wolln“, dat „Bauernlegen“ letztmalig erlauwte un dormit awschloet. Een Junker, de in sien Gemarkung noch mihr as drei friege sülbestständige Buern har, künn´nah dat Gesetz dorvon bi ein graden Tahl de Hälfte un bi ein ungraden Tahl einen mihr as de Hälft leggen, also von sienen Hoff jagen. De oewrigbliewenen Buernstellen künn he woanners henn leggen, ok künn he de Bu-ern Acker un Wischen wegnähmen, dormit se em nich tau grot un mächtig würn. De Buern bekehmen ok denn schlechtesten un entfierntesten Boden taun wirtschaf-ten. Wat seggt uns dat?

- Dörch denn Kompromiss von dat liberale Grotbörgertum mit

de Junkerkaste wür in Preußen de Demokratie nich erkämpft. Dat Dreiklassenwahlrecht für Preußen stufte de Rechte von de Börger nah ehren Geldbüdel in.

- In Meckelnborg bleew de Ritter-landdag. In de Staatsverwaltung hölen sik de ollen Kräft.

- De wirtschaftlich un politischen Verhältnisse führten in de tweiten Hälft von dat 19. Jahrhundert tau een wiedere Entvölkerung von dat flache Land. De Industrie nehm zwors einen groten Deil von de enteigneten Buern as willkahme-ne billige Arbeitskräft up, oewer se wier nicht in de Laag, de Mas-sen von de „heimatlosen“ Buern uptaunähmen un Arbeit tau gä-ben. Dorher sette eine Utwanne-rung nah Amerika in.

Nah Hamburger Statistiken wannerten in de Jahre 1850 bit 1882 ut Meckeln-borg 113 534 Personen ut. Dovon keem de Hauptdeil ut dat Gebiet von de Ritter-schaft. Ut Mecklenburg wanderten 1882 up je 1000 Inwahner 10,6 Personen un ut dat ganze Reichsgebiet 4,26 Personen af. Kurt Kaiser, Plattdütsch Verein „Kloens-nack-Rostocker 7“ e.V.

(1) Dat Buernleggen / Das Bauernlegen begann nach dem 30jährigen Krieg, in ei-ner Zeit wo die Ritter an Raub und Kriegs-handwerk nicht mehr genug verdienen konnten. Sie wurden darum Landwirte. Dazu brauchten sie Land für die Schaffung großer Ökonomien. Große Güter entstanden durch Vertreibung der Bauern (Kolonen) von ihren Hufen. Im Volksmund nannte man es, das „Legen“ von Bauern. Es war abgeleitet vom „Legen“ eines Hengstes zur Kastration. Literatur: 1. Ernst Goldenbaum: „Die Bauern in Ver-gangenheit und Gegenwart“2. Kurt Kaiser: „Wi Büffelsköpp“. S. 121-123 * Mail: [email protected]

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Ein Wendequartett und andere Bücher von Wolfgang Schreyer

Auf dem Flohmarkt erstand ich das Buch „Leuchtturm“, 1. Auflage von 2009. Die Saarbrücker Zeitung bemerkte zu Wolf-gang Schreyer: „Wer hat denn eigentlich in all dem Werberummel um Grass zur Kennt-nis genommen, daß es einen Wenderoman um das Jahr 1990 herum längst gibt, ja eine Wendetrilogie? Die Bände erschienen 1990, 1993 und 1994 und umfassen je Buch die 80er Jahre, das Wendejahr und schließlich die Zeit danach. Spannend ge-schrieben, detailgenau, Fakten und Perso-nen des geschichtlichen Prozesses sind nachprüfbar, und vor allem wird die Befind-lichkeit der Betroffenen deutlich. Deut-sche, insbesondere ostdeutsche Geschich-te: ein Kriminalroman. Nur, nicht Grass hat ihn geschrieben, sondern Wolfgang Schreyer ...“ Dem ist nichts hinzuzufügen, außer daß es sich heute um ein Quartett handelt. Der erste Band „Unabwendbar“ erschien schon 1988, hier lernten sich Hauptmann Wendt und Jenny 1983 kennen. Es folgen „Nebel“, „Quartett“ und „Leuchtturm“. Er-

staunt fand ich in Wikipedia noch andere Bücher, die Wolfgang Schreyer nach der Wende geschrieben hatte, das letzte, „Der Feind im Haus“ aus dem Jahr 2011. Der Au-tor, der verschiedene Bücher über westli-che Geheimdienste schon früher geschrie-ben hat, wird durch die „flächendeckende Bespitzelung“ durch den US-Geheimdienst NSA nicht überrascht. Er behandelt das Thema auch in seinem letzten Buch und sagt im Nachwort dazu: „Bin ich ... doch davon überzeugt, daß solch ein Vorgehen nicht DDR-spezifisch, sondern weltweit sy-stemimmanent, also geheimdiensttypisch ist: Ohne Lügen wird keiner groß in jenem zwielichtigen Metier - damals wie heute.“ Als Kind und Jugendlicher hatte ich seine Bücher verschlungen. Dokumentarisch präzise, akribisch recherchiert führte er uns in ferne Länder und brachte dem Le-ser, eingebettet in eine spannende Story, bestimmte Ereignisse der jüngeren Zeitge-schichte näher. Besonders die Bücher, die in der Karibik und in Mittelamerika spiel-ten, hatten es mir angetan. „Das grüne Un-geheuer“ (1962) und „Preludio 11“ (1964)

waren verfilmt worden und sind heute auf DVD erhältlich. Doch wie sieht es heute mit seinen Bü-chern aus? Die alten Werke aus DDR-Zei-ten sind mit etwas Glück antiquarisch oder auf Flohmärkten im Osten noch erhältlich. Ich fragte bei Thalia nach Wolfgang Schrey-er, einem der erfolgreichsten DDR-Autoren mit einer Gesamtauflage von über 5 Millio-nen Bücher. Obwohl es einen großen Tisch mit angesagten ostseespezifischen Krimis und Liebesromanen gibt, finde ich kein Buch von ihm. Die Verkäuferin, der ich den Namen buchstabieren muß, nennt mir zwei bestellbare Titel: „Der Feind im Haus“ und „Die Verführung“ von 2010, alles andere ist nicht lieferbar. Doch es gibt einen Geheimtip, wie Sie noch an andere Schreyer-Bücher kommen können: Erstens liegen sie im reetgedeckten Su-permarkt in Ahrenshoop ganz normal im Regal. Zweitens kann man sie direkt beim Autor bestellen: Wolfgang Schreyer, Nie-mannsweg 1, 18347 Ostseebad Ahrens-hoop, Tel.: (038220) 498, E-Mail: [email protected] Wolfgang Schreyers Frau, Ingrid Schreyer, schreibt Bücher, wenn auch zu einem anderen Thema: die Künstlerkolo-nie in Ahrenshoop. Dabei interessieren sie besonders die Künstlerinnen. Leider sind die Bücher momentan vergriffen. Paul Schreyer, eines der vier Kinder von Wolf-gang Schreyer, tritt in die Fußstapfen sei-nes Vaters, hat, neben eigenen Büchern, zusammen mit seinem Vater das Buch „Die Legende“ 2006 (Was am 11. September geschah. Roman) geschrieben.Ich wünsche Ihnen Glück bei der Suche und Spaß beim Lesen!

Andreas Strauß

Foto (v. l. n. r.): Wolfgang Schreyer beim Büchersignieren und Inge Schreyer im Ge-spräch mit Ute Strauß

Landkreis-Geburtstage im September

Brunhilde Ketelhut BO Rerik 82. GeburtstagHorst Knölck BO Kritzmow 85. GeburtstagIngeborg Krohn BO Cammin 83. GeburtstagSilvia Lill BO Cammin 60. GeburtstagAdriane van Loh BO Rerik 60. Geburtstag

KLARTEXT 09/2013 Seite 12

Heidrun Bluhm zu Gast in TeterowWährend ihrer „Tour der guten Taten“ weil-te die Bundestagsabgeordnete Heidrun Bluhm an drei Tagen in unserer Stadt. Der erste Besuch galt am 18. Juni 2013 dem Seniorenverband Teterow im Mehrgene-rationenhaus. Der Nachmittag war für ein Gespräch mit dem langjährigen Bürger-meister der Gemeinde Lelkendorf insbe-sondere über die finanziellen Probleme in den Kommunen vorgesehen.Mit dem Seniorenverband gab es eine rege Aussprache zu den Aufgaben aus dem Wahlprogramm unserer Partei, es waren viele Fragen zu beantworten und Frau Bluhm konnte dem Seniorenverband viele Hinweise mit auf den Weg geben für seine weitere Arbeit. Ein Schwerpunkt wird sein Mitwirken bei der Gestaltung von senio-rengerechtem Wohnraum und eine noch engere Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen und Verbänden unserer Stadt sein.Bei der Besichtigung des wirklich tollen Spielplatzes, der zum Mehrgenerationen-haus gehört, entstand die Idee, nochmal wiederzukommen und den Spielplatz zu pflegen. Gesagt, getan! Am 9. Juli 2013 war es dann soweit. Mitglieder des OV der Partei DIE LINKE hatten den Einsatz vor-bereitet. Frau Bluhm kam mit ihrem Wahl-kampfteam, um hier Hand anzulegen. Weit leuchteten die roten T- Shirts und mancher Bürger aus Teterow-Ost stellte sich die Fra-ge: Was ist nur auf dem Spielplatz los?Mit von der Partie war der Tierschutzver-ein Teterow, und unser Landratskandidat Andreas Reinke ließ es sich nicht nehmen, auch fleißig mit anzupacken. Schnell war der Spielplatz sauber. Eine Überraschung gab es dann doch noch. Nach der Grup-penaufnahme aller Beteiligten übergab Frau Bluhm dem Tierschutzverein Teterow einen Spendenscheck über 200,00 Euro als Dank für die bisherige Arbeit und als Ansporn für sein weiteres Wirken.

Am dritten Besuchstag am 18. Juli 2013 gab es dann wieder ein volles Programm. Es kam zu einem Treffen mit Unternehmern aus Teterow, so mit Herrn Börger (Betrieb von Kunststoffprodukten, die teilweise weltweit vertrieben werden), Herrn Fink, in dessen Firma seit ca. 20 Jahren Schalt-anlagen hergestellt werden, die überall dort eingesetzt werden wo Strom verteilt wird), Herrn Mathias Hehmann von Agens Energie und Herrn Reinders von den Stadt-werken in Teterow. Einig waren sich die Unternehmer darin, offensiver zu agieren, wenn es um den Nachwuchs für die Unter-nehmen geht. Wir müssen in die Schulen oder auch Klassen in die Unternehmen ein-laden, damit die Schüler wissen, was hier produziert wird. Einig war man sich auch darin, dass mit der Nachwuchsgewinnung früher begonnen werden muss. Da ist der Staat gefragt. Mehr Geld ist für Bildung auszugeben, beginnend in den Kinderein-richtungen und in den Schulen.Ein wesentlicher Kritikpunkt war, dass der Staat noch zu wenig für die Daseinsvorsor-ge tut. Frau Bluhm musste erklären, dass DIE LINKE mit ihren Forderungen so ziem-lich allein dasteht. Alle anderen Parteien im Bundestag haben dazu keine eindeutige Position. Nachmitttags hatte der BRH Teterow s eine Mitglieder zu einer Versammlung ein-geladen, an der die Genossin Bluhm teil-nahm. Aufmerksam folgten die Teilnehmer ihren Ausführungen. Das war zunächst ihre Einschätzung der bisherigen Arbeit der Bundestagsfraktion. Viele Probleme, für die DIE LINKE sich in den vergangenen Jahren einsetzte, haben nach wie vor Gül-tigkeit und sind in unser Wahlprogramm aufgenommen worden, wie z.B. der Kampf gegen die Privatisierung der Wasser- und Stromversorgung, von Gesundheitsein-richtungen usw. durch die schwarz-gelbe Regierung. Bestes Beispiel sind immer

wieder die Verkäufe tausender von Woh-nungen, die dann zu erheblichen Mietstei-gerungen führen. Mit Trickserei wurde die von der Linken mit 600 Mietern gebildete Genossenschaft ausgebootet. Unser Ziel ist aber: Alles was mit Wohnungen zu tun hat, das muss bezahlbar bleiben.Im Koalitionsvertrag Schwarz-Gelb war die Zusage, die Rentenungerechtigkeit zu be-seitigen. Nichts ist von dem Versprechen geblieben. Auch die Rentenerhöhung zum 1. Juli 2013 hat den Unterschied nicht ausgeglichen. Der Abgeordnete Franz Müntefering hat mal erklärt: Fordert nach der Wahl nicht, was ich vor der Wahl ver-sprochen habe. Diesen Kurs fährt auch die Merkel -Regierung.Ein wesentlicher Unterschied zu den an-deren Parteien ist für uns die Frage des Friedens. Durch Auslandseinsätze werden die Konflikte nur weiter geschürt, nicht beseitigt. Diese Position war bisher Be-standteil unserer Bestrebungen und wird es auch weiterhin sein.In der nachfolgenden Aussprache ging es vor allem darum, was jeder einzelne Bürger tun kann. Wichtig ist doch eine hohe Wahl-beteiligung zu erreichen und die Partei zu wählen, die ihre Wahlversprechen auch eingehalten hat. Dazu kann jeder Gesprä-che führen. Wer nicht zur Wahl geht, muss dann mit der Regierung zufrieden sein, die andere gewählt haben.Wir möchten uns bei unserer Bundestags-abgeordneten für ihr Auftreten bei uns herzlich bedanken und wünschen ihr, dass sie sich im nächsten Bundestag wieder für uns einsetzen kann. Ihr Auftreten hat auch uns Mut gegeben für den kommenden Wahlkampf.

Inge EichholzOrtsverband Teterow

... und dann in GnoienAm 9.7. startete Heidrun Bluhm ihre Tour der Guten Taten durch ihren Wahl-kreis. Sie begann am Vormittag in Tete-row und am Nachmittag kam sie nach Gnoien. In Gnoien hieß es Bänke strei-chen auf dem Marktplatz. Mit ihrem Mitarbeitern strich sie 4 Bänke auf dem Marktplatz der Warbelstadt. So hat sie und ihr Team bei schönstem Sonnen-schein in Gnoien eine gute Tat voll-bracht und die Bänke auf dem Markt mit frischer Farbe angestrichen. Anschlie-

ßend ging es für alle ins Rathaus in die Bibliothek. Heidrun Bluhm kam nicht mit leeren Händen und brachte einen Spen-denscheck von 200 € für den Förderverein der Stadtbibliothek Gnoien e.V. mit. In der Bibliothek gab es dann Kaffee und Kuchen von der Bibliothekarin. „Das Geld wird für Kinder- und Jugendliteratur verwendet“ so die Bibliothekarin Frau Schröter.

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60 Jahre in zwei Stunden„Auch wenn unser Beitrag an materieller Solidarität nicht sehr groß sein kann – Kuba braucht als wichtige Unterstützung weiterhin unsere politische Solidarität“. Mit diesem Statement begann unsere Rot-Fuchs-Veranstaltung im Juli. Unser Gast war Heinz Langer, langjähriger Botschaf-ter der DDR in Havanna. Das eigentliche Thema „60. Jahrestag des Sturms auf die Moncada-Kaserne“ bildete nur den Anlass unserer Zusammenkunft.

Heinz Langer gab uns einen kurzen aber sehr genauen Überblick über die Ent-wicklung der kubanischen Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten. Für viele von uns war es das erste Mal, mit diesen Kenntnissen aus erster Hand vertraut ge-macht zu werden. Ziel der Bewegung des 26. Juli unter Führung von Fidel Castro war lange Zeit „nur“ die Beseitigung der Militärdiktatur des Batista-Regimes und der Vormundschaft der USA auf der Insel. Auch die Sozialistische Partei und das Di-rektorium 10.März verfolgten lange eine andere Strategie. Diese drei schlossen sich erst nach dem Sieg der Revolution zur Kommunistischen Partei zusammen.

Nach durchaus erfolgreicher Entwicklung in den 60er und 70er Jahren stand Kuba nach dem Ende der sozialistischen Staa-ten in Europa fast vor dem Nichts. 85% der Exporte und 80% der Importe fielen fast schlagartig weg. In dieser Situation wurde eine breit angelegte Diskussion über die weitere Entwicklung geführt, nicht nur in-nerhalb der Partei sondern in der gesam-ten Bevölkerung.

Ein Ergebnis war die längst fällige Ent-scheidung des Übergangs von der exten-siven zur intensiven Produktion verbunden mit der Reorganisation der Betriebe und der Eröffnung eines privatwirtschaftlichen Sektors. Alle diese Maßnahmen waren 1989/90 bereits theoretisch vorbereitet. In der Praxis ging es aber zunächst um das Überleben aus fast eigener Kraft.

Die Situation erschien aussichtslos, aber der Wille zum Überleben verbunden mit einer großen Portion Nationalstolz haben sie letztendlich gemeistert. Ab 1994 stabi-lisierte sich die Lage und 2004 hatte Kuba den Stand von 1989 wieder erreicht.

Nicht erst seit 2007 als Raul Castro die

Regierungsgeschäfte übernahm wird über alle Probleme des Landes in der gesam-ten Gesellschaft offen diskutiert und es wird gemeinsam nach Lösungen gesucht. Es gibt daher nach wie vor eine breite Zu-stimmung zum eingeschlagenen Weg. Die im Zusammenhang mit Kuba in der EU und in der BRD immer herausgestellten Berufs-dissidenten haben auf der Insel selbst kei-ne wirkliche Anhängerschaft. Der 6. Par-teitag der KP Kubas im November 2011 beschloss nach monatelanger breiter Dis-kussion mit der gesamten Bevölkerung 131 Leitlinien für den weiteren Aufbau des So-zialismus. Dazu gibt es alle sechs Monate eine öffentliche Rechenschaftslegung und Festlegung der weiteren Schritte. Nach au-ßen repräsentiert Raul Castro Kuba, eine Mandatszeitbegrenzung und eine wesent-liche Verjüngung der Führungskader aller Ebenen ist aber seit Jahren im Gange. Die Kubaner wissen was sie wollen und entwik-keln ihr Gesellschaftsmodell gemeinsam weiter – dennoch: Sie benötigen weiterhin unsere politische Solidarität!

Peter Möller

Erich-Mühsam-Preisverleihung in LübeckWir, das heißt unser Vorstand der VVN-BdA Rostock, erhielten eine Einladung zur Ver-leihung des Erich-Mühsam-Preises 2013 am 7. Juni 2013 in Lübeck. Die Lübecker waren auf Rostock aufmerksam geworden, weil es in Rostock ein Denkmal für Erich Mühsam gibt. Fünf Rostocker/innen fuh-ren also nach Lübeck, um an der Veran-staltung teilzunehmen. Die Erich-Mühsam-Gesellschaft Lübeck hat sich zur Aufgabe gestellt, das Anden-ken des Schriftstellers, Dramatikers und Journalisten Erich Mühsam in seiner Hei-matstadt zu erhalten, in seinem Geiste die fortschrittliche, friedensfördernde und für soziale Gerechtigkeit eintretende Litera-tur zu pflegen und seine Absage an jede Unterdrückung und Diskriminierung von Minderheiten in der Gegenwart zu nutzen. In seiner Begrüßungsrede ging der Vorsit-zende der Gesellschaft auf das vorbildli-che Wirken von Erich Mühsam und seinen Kampf ein. Mühsam, am 6. April 1878 geboren, in Lübeck aufgewachsen, brand-markte zeitig noch vor deren Machtergrei-fung das Unwesen der Nationalsozialisten. Da er niemals seine Meinung widerrief, war er einer der bestgehassten Persön-lichkeiten der Nazis und wurde einer der

ersten Opfer. Am 19. Januar 1934 wurde er im KZ Oranienburg erhängt. Die Veranstaltung wurde feierlich durch Musikbeiträge einer Band von Christoph Holzhöfer, die auch Texte von Mühsam vor-trug, und einem Duo mit Klarinette (Akos Hoffmann) und Klavier (Nikolai Juretzka) gestaltet. Die bisherigen Preisträger sagen viel über die Erich Mühsam-Gesellschaft aus. So ha-ben den Preis bisher unter anderem er-halten: 1995 der Totalverweigerer Andreas Speck1999 der Kabarettist Dietrich Kittner2001 Mumia Abu-Jamal 2003 die Tageszeitung „Junge Welt“ 2005 die Rechtsanwältin Felcitas Langer 2007 das Komitee für Grundrechte und Demokratie

Dieses Mal erhielten den Preis die anarchi-stischen Verleger Dr. Andreas Hohmann und Jochen Schmück für ihre Veröffentli-chung anarchistischer Literatur. Der Verlag Hohmanns �Edition AV� ist ein anarchisti-scher Verlag, der 1988 in Frankfurt am Main gegründet wurde Er veröffentlicht Bücher zur anarchistischen Theorie und Geschichte, politische Satiren, Lyrik usw.

(siehe Wikipedia) Der Verlag unter Leitung von Jochen Schmüke �Libertad� ist u.a. mit der Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus (DadA) befasst. (siehe www.libertad-verlag.de) Für uns war die sehr gut besuchte und ni-veauvolle Veranstaltung ein bedeutsames Erlebnis. Wir hatten den Veranstaltern Fo-tos und Texte über das Denkmal für Erich Mühsam in der Rostocker Kopernikusstra-ße übergeben. Die Lübecker möchten von uns gerne wissen, wann und auf wessen Veranlassung dieses Denkmal eingeweiht worden ist. Dies konnten wir leider noch nicht beantworten. Wir hoffen durch weite-re Recherche die Antwort zu finden.

Johanna Jawinsky

KLARTEXT 09/2013 Seite 14

Der SDS Rostock stellt sich vorSeit dem letzten Kreisparteitag ist es eini-gen GenossINNen endgültig aufgefallen: Es gibt in Rostock eine neue Formierung in der Partei Die Linke: den SDS.Wir möchten mit der folgenden Vorstellung ein wenig Klarheit und Einsicht liefern, was der SDS überhaupt ist, in welche Richtung seine Bemühungen gehen und wie seine Arbeit und vor allem bisherigen Ergebnisse aussehen und aussehen werden.Der sozialistisch-demokratische Studie-rendenverband (kurz SDS) ist der parteina-he und von ihr unterstützte Hochschulver-band der Partei Die Linke und an nahezu allen Universitäten und Hochschulen in Deutschland anzutreffen. Der SDS ist, schon allein durch den ähnlichen Alters-durchschnitt, formaler Bestandteil des Jugendverbandes. Der SDS besitzt jedoch gemäß Bundessatzung eine eigenständige Organisation, Mitgliedschaft, Finanzmittel, Satzung, Stimmrechte und eigene Positio-nen neben dem Jugendverband. Der Fokus des Hochschulverbandes liegt dabei vor allem auf der Hochschulpolitik vor Ort und Problemen von Studierenden, jungen Ab-solventen und universitär Angestellten ins-gesamt. Daneben unterstützt der SDS das politische Wirken der Partei im Rahmen seiner Eigenständigkeit.Seit Dezember 2012 existiert nach Jahren der Abwesenheit nun auch wieder in Ro-stock eine offizielle eigenständige Hoch-schulgruppe des SDS. Der vor Jahren noch aktive SDS lag in der jüngeren Vergangen-heit aufgrund mangelnder Mitglieder und Organisation nahezu komplett auf Eis. So war nicht nur einfach eine offizielle Neu-konstituierung, sondern auch ein komplet-ter Neustart notwendig. So musste doch die gesamte Organisation, Aufgaben, Kon-taktknüpfung an der Universität, der In-ternetauftritt und die gesamte öffentliche Wahrnehmbarkeit vollkommen neu organi-siert und verteilt werden, ohne eine bereits

dagewesene Basis nutzen zu können. Seit der kurzen Zeit des Bestehens umfasst der SDS bereits ca. 10 junge und engagierte aktive Mitglieder und Sympathisanten, von denen jeder nach seinen persönlichen Möglichkeiten Zeit und Kraft in das Wirken des SDS investiert, wie es Studium und Arbeit zulassen. Da ist es dann natürlich nicht verwunderlich, dass nicht zu jedem Anlass Aktionen durchgeführt werden kön-nen.Nach dem Testen verschiedener Formen eines Internetauftrittes sind wir nun nicht nur auf der Internetseite des Rostocker Kreisverbandes zu finden, sondern genau wie unser Rostocker Kreisverband selbst und die Solid-Gruppe auch, im sozialen Medium Facebook. Auch wenn diese Inter-netplattform nicht frei von Kritik ist, so ist sie doch ein nahezu unverzichtbares Medi-um; können wir über dieses doch schnell Inhalte teilen und besonders stark jüngere, und studierende Menschen erreichen.Der SDS Rostock kann in der kurzen Zeit seines Bestehens bereits auf einige Akti-vitäten und Erfolge zurückblicken. So ha-ben wir als SDS für die Wahlen zum Stu-dentINNenrat (StuRa) an der Universität Rostock, welcher für die Meinungsbildung und grundsätzliche Entscheidungen in der Hochschulpolitik aus studentischer Sicht zuständig ist, 2013 zwei Kandidaten aufge-stellt. Beiden wurde von den Studenten das Vertrauen ausgesprochen, sodass der SDS nun in der folgenden einjährigen Legislatur linke Positionen in die Universität hinein-tragen kann. Im StuRa-Internetwahlkampf wurden wir vielfach positiv von Mitstuden-ten auf Bilder mit unseren Positionen an-gesprochen. Die Kombination von amüsan-ten Slogans mit konkreten Forderungen für die Universität Rostock, wie das Vorgehen gegen überfüllte Pflichtveranstaltungen, die Beendigung der Privatisierung von Wer-beflächen und mehr Transparenz bei Ent-

scheidungen in universitären Gremien, in Verbindung mit Forderungen der Partei Die Linke, wie einer ordentlichen Ausfinanzie-rung des Bildungswesens, kam bei vielen Studenten gut an. Daneben unterstützten unsere Mitglieder die Partei auf vielerlei Veranstaltungen, wie dem 1. Mai, in Work-shops, der kultur(los)-Demonstration, dem Christopher-Street-Day oder Demonstra-tionen gegen die NPD.Zusätzlich werden wir in den nächsten Wochen den Bundestagswahlkampf und die Verteidigung des Direktmandates von Steffen Bockhahn aktiv unterstützen, wie beispielsweise durch eine eigens von uns dafür entworfene kleine Wahlkampagne.Momentan sind wir zudem mit einigen Fachschaften an der Universität im Ge-spräch für ein Projekt zu den Umtrieben rassistischer und rechtspopulistischer Do-zenten. Den Campustag 2013 zum neuen Semester im Oktober wollen wir zudem nutzen, um uns und unsere Anliegen den Studenten näher zu bringen und möglichst auch neue Mitglieder zu gewinnen.Wir schauen also trotz unseres kurzen Be-stehens auf einige Erfolge zurück. Natür-lich werden wir unsere Arbeit und auch die Vernetzung mit anderen Teilen der Partei in Zukunft so gut wie möglich versuchen weiter zu intensivieren und die Organisa-tion zu optimieren. Ich hoffe, dieser Text konnte euch den SDS in Rostock, seine Arbeit und vorhandenen Positionen etwas näher bringen und einige Fragezeichen verschwinden lassen. Schaut bei weiterem Interesse doch auch mal auf unserer Inter-netseite vorbei oder kommt mit Euren Fra-gen, Anregungen und Vorschlägen einfach zu einem unserer Mitglieder, wir freuen uns auf euer Interesse!

Marcel Eggert, Mitglied des Kreisvorstan-des und des SDS.Rostock

Moderne Landwirtschaft oder verseuchte TierKZs?Warum so ein Aufriss um eine Hähn-chenmastanlage in Broderstorf unweit Rostocks? Panikmache von Öko-Fuzzis? Regen sich da Leute über Tierhaltung auf dem Land auf, die von der Stadt ins Grüne zogen und nun den Stallgeruch nicht ab-können? So oder so ähnlich könnte man es sehen. So oder so ähnlich stellen es gern Medien, gewisse Landespolitiker und auch Behörden dar. So oder so ähnlich ist es ganz und gar nicht! Unweit von Rostock

soll die drittgrößte Hähnchenmastanlage des Landes entstehen. 1,44 Mio. Tiere pro Jahr, 45.000 zusammengepfercht pro Stall. Das die Masthähnchen es bis zur Schlachtreife schaffen funktioniert nur mit Antibiotika und Chemie. Das Problem dabei ist, jedes Tier bekommt Pharmazeu-tik - egal ob krank oder gesund. Man stelle es sich so vor, damit beispielsweise in Bad Doberan kein Bürger krank wird, müssen sich alle regelmäßig mit Antibiotika behan-

deln lassen. Was wäre die Folge? Die näch-ste Grippewelle würde richtig reinhauen - da viele Bürger auf diese Medikamente nicht mehr ansprächen - sie wären multi-resistent. Letzteren Begriff hat selbst der Uninteressierte schon einmal gehört. Im Zusammenhang mit gleichnamigen Kei-men, die für Todesfälle in Krankenhäusern sorgen.

Fortsetzung auf S. 15

KLARTEXT09/2013 Seite 15

Termine aus HRO und LRODatum Zeit Veranstaltung Ort Raum

Mittwoch, 4. September 16:30 Uhr Sitzung der Kreistagsfraktion Güstrow Wallstraße

Samstag, 7. September 9:30 Uhr Ehrendes Gedenken für die Opfer des Faschismus; es spricht Andreas Reinke

Güstrow Friedhof Rostocker Chaussee

Sonntag, 8. September 10:00 Uhr Kundgebung der VVN-BdA: Tag der Erinnerung - Mahnung - Begegnung

Rostock Ehrenmal am Steintor

Dienstag, 10. September

18:00 Uhr Sitzung des Kreisvorstandes Rostock Stephanstraße 17

Mittwoch, 11. September

18:30 Uhr Sitzung der Kreistagsfraktion Güstrow

Samstag, 14. September

09:30 Uhr Stilles Gedenken am Tag der Opfer des Faschismus

Güstrow Friedhof Rostocker Chaussee

Sonntag, 15. September

12:00 bis 15:00 Uhr

Zentrale Wahlkampfveranstaltung mit Gregor Gysi und Steffen Bockhahn

Rostock Uniplatz

Donnerstag, 19. September

16:30 Uhr "Eine Legende - Täve Schur spricht über den Sport gestern und heute"

Güstrow Haus der Generationen

Sonntag, 22. Sept. Bundestags- und Landratswahl BRD WahlkabineDienstag, 24. September

15:00 Uhr IG EntRüstung Rostock Stephanstraße 17

Dienstag, 24. September

18:00 Uhr Sitzung des Kreisvorstandes Rostock Stephanstraße 17

Dienstag, 24. September

18:30 Uhr Sitzung des Kreisvorstandes LRO Kritzkow Gaststätte

Donnerstag, 26. September

15:00 Uhr Egon Krenz stellt sein Buch über Ulbricht vor (RotFuchs-Veranstaltung)

Rostock MGH Evershagen (Gorkistraße)

Montag, 7. Oktober 18:00 Uhr Gesamtmitgliederversammlung Lütten-Klein

Rostock MGH Danziger Straße

Montag, 7. Oktober 18:30 Uhr Sitzung der Kreistagsfraktion Bad Dob. Kleiner SaalDienstag, 8. Oktober 18:00 Uhr Sitzung des Kreisvorstandes Rostock Stephanstraße 17

Donnerstag, 17. Oktober

15:00 Uhr Lesung "10 Rostocker Ströper" von Kurt Kaiser

Rostock Ulrich-von-Hutten-Str. 32 (Reutershagen)

Donnerstag, 17. Oktober

16:00 Uhr RotFuchs: Prof. Felfe spricht zum Thema Regierungsbeteiligung

Rostock MGH Evershagen (Gorkistraße)

Dienstag, 22. Oktober 18:30 Uhr Gemeinsame Sitzung Kreisvorstand LRO und BO Teterow

Teterow

Fortsetzung von S. 14

Ist das nicht ziemlich weit hergeholt, werden die Skeptiker fragen? Hähnchen-mast vor Rostocks Toren und MRS-Keime in Krankenhäusern? Nicht ganz. Die Tiere sind voller Chemie und ebendieser Kei-me. Sie scheiden sie aus und kontami-nieren die Stallluft.In der geplanten Anlage, von der hier die Rede ist, kommen diese Stoffe teils unbehandelt auf die umliegenden Felder und ungefiltert in die Luft der Umge-bung. Es klingt schon fast zynisch, wenn der Investor in den Bauunterlagen von einer Verbesserung der Bodenqualität spricht, obwohl er dies in Hinblick auf die enthaltenen Mineralien meint. Fakt ist, wenn die Anlage so wie beantragt gebaut wird, dürften viele Menschen direkt und indirekt von den Auswirkun-gen betroffen sein. Über die Felder, über Wildtiere, über das Oberflächenwasser gelangen die schädlichen Stoffe zum Teil direkt in die Nahrungskette des Men-schen, auch wenn er kein Hähnchen-fleisch essen mag. Dies sehen Viele als sehr bedenklich und sie tun etwas dage-gen. Besorgte Bürger schlossen sich zu einer Bürgerinitiative zusammen. Nicht nur Anwohner, die direkt betroffen sind. Menschen, die genug haben von Lebens-mittelskandalen, von agrarindustriellen Komplexen, die menschen-, tier- und um-weltverachtend agieren. Dabei geht es nicht um ökologische Träumereien. Das reetgedeckte Bauernhaus vor dem ein-sam eine Kuh grast, ist nicht die Vision. Moderne Landwirtschaft im Einklang mit den Menschen Vorort, bei der Tierschutz und Umwelt nicht mit den Füßen getre-ten wird - das ist der Ansatz. Ein Ansatz, der sich im Übrigen auf Initiative unse-rer agrarpolitischen Spezialisten auch im Wahlprogramm der LINKEN wiederfin-det. Ein Thema also, dass auch für uns im Wahljahr 2013 hochaktuell ist. Die Aktiven der Bürgerinitiative „Pro Vita“ sollten alle erdenkliche Unterstützung erfahren. Mittlerweile haben übrigens mehr als 2.000 Menschen aus der Re-gion per Unterschrift ihre Solidarität mit ihnen bekundet. Weitere Informationen gibt es auf www.steinfeld-online.de.

Udo Cimutta, Steinfeld

Höhere Fahrpreise?Unsozial, nicht ökologisch, kurzsichtig – Fahrpreiserhöhungen um bis zu 11 Prozent schaden Rostock!

Die Rostocker Straßenbahn AG will erneut eine drastische Preiserhöhung durchfüh-ren. Für 15.000 Nutzer der Monatskarte droht eine Erhöhung der Preise um fast elf Prozent. Durch die geplante Abschaffung der Monatskarte für eine Zone ergeben sich diese Erhöhungen für die Fahrgäste. Für Steffen Bockhahn, Mitglied der Rostok-ker Bürgerschaft, ist das eine falsche Wei-chenstellung:

„Wir wollen, dass viele Menschen den öf-fentlichen Personenverkehr nutzen. Prei-serhöhungen um elf Prozent sind da völlig unangebracht. Diese Geschäftspolitik ver-

treibt Kunden.“, meint Bockhahn. Sollten die reduzierten Zuweisungen des Landes für die Finanzierung des Nahverkehrs der Grund für die Preiserhöhungen sein, muss nach Auffassung von Bockhahn über an-dere Möglichkeiten als Preiserhöhungen nachgedacht werden. „Für eine falsche Landespolitik darf man nicht diejenigen bestrafen, die sich für Bus und Bahn, statt für das Auto entschieden haben.“ sagt der Rostocker.

DIE LINKE hat einen Antrag in die Bürger-schaft eingebracht, der den Aufsichtsrat der RSAG dazu auffordert, diese Preiser-höhungen nicht zu beschließen.

KLARTEXT 09/2013 Seite 16

Sie können gewinnen, wenn Sie die fol-genden Fragen richtig beantworten und Ihre Antworten an die Redaktion schi-cken. Wer den KLARTEXT aufmerksam gelesen hat, dürfte kein Problem haben. 1. In welchem Stadtteilverband war Stef-fen Bockhahn zu Gast?2. Wo übergab Heidrun Bluhm einen Scheck an die örtliche Bibliothek?

Die Gewinnerin/den Gewinner des Preis-rätsels erwartet eine Buchspende der Rostocker Buchhandlung im Doberaner Hof.

Die Antworten richten Sie bitte per Post oder E-Mail an die Redaktion, ein Re-daktionsmitglied oder an einen der zwei Kreisvorstände Rostock oder Landkreis Rostock.

Einsendeschluss ist der 30.09.2013

Preisrätsel

Gewinner:DIE LINKE - hoffentlich!

Verlierer:Die Kundgebungen der NPD in Rostock waren ein Reinfall - dank des Widerstan-des hunderter Antifaschist_innen.

Monatszitat»Die einen sind an der Regierung, die anderen in der Opposition.« (Journalist Heribert Prantl über den einzigen Unter-schied zwischen CDU/CSU und SPD)

Gregor Gysi in Rostock

MonatszahlJeder zehnte Rostocker ist Analpahabet.

Am 29. Juli weilte Gregor Gysi auf Einladung des Kreisverbandes in Rostock. Gemeinsam mit Steffen Bockhahn und Zoodirektor Udo Nagel machte Gregor einen Rundgang durch das Darwineum. Bei diesem „privaten Termin“ hatte der Vorsitzende der Bundestagsfraktion einige Vertreter der Medien und Publikum im Schlepptau. Bei den Gesprächen ging es natürlich nicht nur um die Ausstellung zur Menschheits- und Erdgeschichte,

denn Gregor und Steffen nutzten die Gelegenheit, auch aktuelle politische Themen anzusprechen. Bei Kaffee und Kuchen wurde anschließend diskutiert.

Und danach ging es weiter zum Skatturnier, das DIE LINKE organisiert hatte (Dank an den Genossen Ledebuhr!). Hier hielt

Gregor eine launige Ansprache über das Reizen. Die gute Laune verging Gregor und seinen Begleitern beim anschließenden Besuch im Volkstheater Rostock. Hier durfte er hinter die Kulissen schauen – vom Dach bis in den Keller. Kein schöner Anblick!

Umstellung SEPAIm August haben alle Genossinnen und Genossen, die mit der Partei eine Verein-barung zum Einzug ihres (Mandatsträger-)Beitrags oder einer Spende per Last-schriftverfahren abgeschlossen haben, einen Brief aus der Landesgeschäfts-stelle erhalten. Grund für diesen Brief ist die Umsetzung der Verordnung (EU) Nr. 260/2012 vom 14.März 2012 in nationa-les Recht. Das heißt, dass spätestens ab 01.Februar 2014 alle Überweisungen nicht mehr mittels Kontonummer und Bankleit-zahl, sondern über IBAN und BIC erfolgen müssen. Um die Einzugsermächtigungen als SEPA-Lastschriftmandat weiter nutzen zu dürfen, müssen einige spezielle gesetz-liche Vorgaben eingehalten werden: Jeder Einzug muss durch eine eindeutige Mandatsreferenz gekennzeichnet sein. Diese ermittelt sich zentral durch die «Mitgliedsnummer» - 01 für Beitragszah-lung, «Mitgliedsnummer» - 02 für Spen-denzahlung, «Mitgliedsnummer» - 03 für EL-Beitrag bzw. «Mitgliedsnummer» - 05 für Mandatsträgerbeitrag. Der Empfän-ger muss eine Gläubiger-Ident.-nummer besitzen. In unserem Fall ist das die DE72ZZZ00000169490.

Dann stehen im Brief Eure (automatisch) generierten IBAN- und BIC-Nummern. Die-se zu prüfen ist besonders wichtig. Die

erste „SEPA-Lastschrift“ zum Beitrag wird am 15.12.2013 erfolgen. Das gilt natürlich nur für die monatlichen Beitragszahler - alle anderen Abbuchungen erfolgen zu den Zeiten, die Ihr in der „alten“ Lastschrift mit uns vereinbart habt.

Unsere Bitte an Euch:Prüft bitte anhand ei-nes aktuellen Kontoauszuges Eurer Haus-bank (auf dem sind die neuen Nummern schon vermerkt), ob die IBAN und BIC-Nummer übereinstimmen. Nur bei Unstimmigkeiten müsst Ihr uns benachrichtigen – dann allerdings bitte zeitnah. Soll heißen, wenn die Nummern übereinstimmen, besteht kein Handlungs-bedarf.Solltet Ihr Fragen zu diesem Schrei-ben haben, stehen Euch Petra Böttcher aus der Buchhaltung oder die Landes-schatzmeisterin Gabriela Buchholz un-ter 0385/760380 gerne zur Verfügung. Bitte habt Verständnis, wenn nicht beim ersten Telefonklingeln sofort jemand am Apparat ist – wir drucken, sortieren, fran-kieren und verschicken derzeit über 4.000 Briefe und bearbeiten zeitgleich die ersten Rückläufer.