Nr. 2 Oktober 2008 120. Jahrgang  · grossen Krise glücklicherweise de-finitiv Gegenstand der...

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Nr. 2 Oktober 2008 120. Jahrgang www.wengia.ch VEREINSORGAN DER WENGIA SOLOTHURN

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Nr. 2Oktober 2008120. Jahrgang

www.wengia.ch

V e r e i n s o r g a n d e r W e n g i a s o l o t h u r n

Inhaltsverzeichnis

Zu dieser Ausgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1Aktualitäten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Unser Aktiv x hat das Wort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Mission: accomplished. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Das «Kanti-Lied»: Eine Trouvaille! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Haxen-Stamm im «gut gelaunt» . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Bierfamilie Choli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Ein Kreuzzug zum 111-jährigen Jubiläum der Bierfamilie Choli. . . . . 10 Deus lo vult! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Altherrenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einladung zur 110. Generalversammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Protokoll der 109. ordentlichen Generalversammlung der Alt-Wengia vom 17. November 2007 im Landhaus . . . . . . . . . . . . . . 18 Jahresbericht des Präsidenten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 MotoWengia 2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 HSV-Cup 2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Impressionen vom 5. Solothurner Verbindungstag . . . . . . . . . . . . . . 30 Gratulationsliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Bierfamilienessen der Bierfamilie Choli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Spendenliste. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33Misteli AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Einladung zur 3. ordentlichen GV der Misteli AG . . . . . . . . . . . . . . . . 34Nekrologe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36Todesanzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40Adressänderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41Kapitalerhöhung Misteli AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41Totensalamander 2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

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Zu dIeser AusgAbe

Vorwort

Liebe Wengianer

Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, dann steht wie jedes Jahr die Generalversamm-lung der Alt-Wengia vor der Türe. Am 15. November 2008 wird dieser tra-ditionelle Anlass zum 110. Mal statt-finden. In diesem Wengianer finden Sie sämtliche Informationen dazu. In diesem Zusammenhang sei natürlich auch auf die Aktivitäten der Misteli AG verwiesen. Weitere Berichte aus der Altherrenschaft – sei es aus den Bierfamilien, vom Verbindungstag oder von den Motorsportenthusias-ten – liefern den Beweis, dass durchs Jahr so einiges los ist.

Erfreuliches ist auch aus dem Kreis der Aktiven zu erfahren. Das neue Führungsteam ist bereits gut wahr-nehmbar am Wirken. Dieser Wengi-

aner bietet Ihnen einen Blick in das vielfältige Programm unserer Jüngs-ten. An dieser Stelle möchte ich auch dem aus dem Amt geschiedenen Aktiven-Präsidenten und Chefredak-tor Lukas Künzler v/o Silius für sein unermüdliches Schaffen danken.

Nicht nur das Jahr geht zu Ende, sondern auch das Wirken des ak-tuellen Altherren-Vorstandes. Neue Kräfte werden schon bald ihre Ideen und Pläne umsetzen können.

Ich bedanke mich für Ihr Interesse und wünsche allen eine unvergess-liche GV.

Reto Stampfli v/o OdinVertreter der Alt-Wengia

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AktuAlItäten

Unser Aktiv x hat das Wort

Name: StanisavljevicVorname: AlexanderCerevis: GagarinSternzeichen: Widder (12.04.1990)Lieblingsbier: Schneider Weisse Bierfamilie: Choli (Vivat Cholia, vivat!)Charge: PräsidentxKlasse: 4cW

Formen sind kein leerer Wahn!

Warum Wengia? Liebe Leser, mei-nen Gruss zuvor, nun ist endlich der Wunsch, die Ersehnung in Erfüllung gegangen, Körper und Geist zu stär-ken, und beides in Einklang zu brin-gen. Irrte ich damals auf dunklen Pfaden der Philister, so brachte mich die Wengia auf den Weg der Erleuch-tung.Geleitet von einer liberalen Seele, überzeugt durch den Freunde und Freude stiftenden Charakter der Wengia, stehe ich voll und ganz hin-ter unseren Devisen. Es erfüllt mich mit Stolz und Be-geisterung an der Spitze solch eines edlen Gedankenguts stehen zu dür-fen und dieses auch nach Aussen zu verkörpern im Stande zu sein.Eine Weisheit besagt: «Tradition ist die Weiterreichung des Feuers, nicht die Aufbewahrung der Asche.» Das Feuer ward beinahe erloschen, als

sich einige dem in den Weg stellten. Die vorhandene Glut nutzend, wurde das Feuer neu entfacht und soll zu noch nie da gewesener Grösse und Leuchtkraft anwachsen. An dieser Stelle möchte ich allen Beteiligten, die an der Entfachung des Feuers beteiligt gewesen waren, manches Hindernis auf diesem Wege überwin-den mussten, herzlich danken, für Ihren Mut und Ihr Engagement. Ein spezieller Dank gilt Lukas Künzeler v/o Silius und Stefan Liechti v/o For-te, welche mich tat- und wortkräftig unterstützen.

Bier wurde zum Rohstoff mit stra-tegischer Bedeutung erklärt, ist es doch existenziell für die Förderung der Fidelität und ohne es wir nicht all jene geselligen und erinnernswerten Anlässe durchführen könnten. Die imperialistischen Brauereien des Westens erkannten die Bedeutung und Stellung dieser hellen Freude für

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die Gesellschaft und verfolgen mit ihrer kapitalistischen Preispolitik eine Ausbeutung eines jeden Geniessers, der diese Art der Getreidezuberei-tung schätzt und sich nach einem langen Arbeitstag sehnlichst ein Glas genehmigen würde. Kurze Rede, langer Sinn, die Aktivitates wächst (35 fidele Burschen!), die Mägen sind nicht kleiner geworden im vergleich zu früher, der Bierkonsum steigt. Ich richte mich deshalb mit der Bitte an die Altherrenschaft, zur Sanierung der Finanzlage der Aktivitas beizu-

tragen, sodass unser Einfallsreich-tum nicht immer an der monatlichen Bierrechnung scheitert, d.h. dass in der Kasse noch etwas übrig bleibt um unsere Einfälle, die Anlass zur Freude geben, zu sponsern. Ich nehme mir vor, an der diesjäh-rigen GV, den edlen Spendern die Blume meines Bieres in spezieller Art und Weise zuzutrinken.

An dieser Stelle möchte ich schlies-sen, und hoffe zahlreiche Wengianer an der diesjährigen GV anzutreffen.

VIVAT – CRESCAT – FLOREAT IN AETERNUM WENGIA SOLODORENSIS

Mission: accomplishedOder: wie Phoenix aus der Asche

Liebe Wengianer,

Wie man dem Artikel «Aktivitas – vi-vat, crescat, floreat» in der Ausgba-be Nr. 3 vom Oktober 2007 entneh-men konnte, sind die Momente der grossen Krise glücklicherweise de-finitiv Gegenstand der Geschichte; währenddem damals 19 junge Kan-tonsschüler Mitglieder der Aktivitas waren, sind es mittlerweile exakt 31 (Stand Anfang Juli 2008). Der Weg des Schiffes «Aktiv-Wengia», dessen Kapitän zu sein mir eine Ehre war, aus den Stürmen und unruhigen Gewäs-sern der letzten Jahre in die sonnige und ruhige Südsee der Gegenwart,

soll Gegenstand der nachfolgenden Ausführungen sein.

empfangen wie die staatsgästeDer im erwähnten Artikel beschrie-bene euphorische Aufbruch rund um die «Bundesratskneipe» hat sich nicht – wie es Skeptiker vermuten liessen – als ein kurzes Strohfeuer heraus-gestellt, sondern im Gegenteil als langfristiger Aufwind herauskristalli-siert. Währenddem kaum Abgänge zu verzeichnen waren, vermochten wir im Gegenteil noch einmal über zehn Neuinteressenten für eine Auf-nahme als Spe-Füxe zu gewinnen. Und so kam es zum schönen Au-

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genblick, wo wir bei Samuel Schmid v/o Lätsch das Versprechen, wonach wir bei einem erfolgreichen Wieder-aufbau der Aktivitas seine Gäste im Landsitz Lohn des Bundesrates bei Kehrsatz zu einem Abendessen sein dürfen, einlösen durften. Die-ser 11. Januar war natürlich für alle Anwesenden ein grosser und unver-gesslicher Moment, den wir in bes-ter Erinnerung behalten werden. An dieser Stelle möchte ich noch einmal Samuel Schmid v/o Lätsch herzlich für seinen Einsatz und die grosszü-gige Einladung danken; dies ist nicht selbstverständlich und verdient von jedem am Fortbestehen der Aktivitas interessierten Altherren die Blume des nächsten Bieres «speziell».

rückschauWürde ich die zahlreichen anderen Anlässe chronologisch einzeln er-wähnen, so würde dies den Rahmen dieses kleinen Berichtes sprengen; deswegen beschränke ich mich nun auf die wichtigen Bestandteile. Grundsätzlich darf folgendes festge-halten werden: der neue Kurs unter dem Slogan «Studium – Beruf – Kar-riere» hatte zur Folge, dass sich nicht mehr diejenigen Schüler, welche bloss am Freibier interessiert wa-ren, angesprochen fühlen, sondern solche, die eine gute Atmosphäre mittragen helfen und sich konstruk-tiv am Kneipbetrieb beteiligen. Der Comment kann nun endlich wieder korrekt und sinnvoll angewendet werden, sodass ein masslos un-kontrollierter Bierkonsum aus dem Kneiplokal verbannt werden konn-te und stattdessen einem Klima der

fröhlichen und gemütlichen Verbun-denheit Platz gemacht hat – oder in den Worten der Eingangspara-graphen: gemeinsame Fidelität statt des abscheulichen Laster des stillen Suffes, positive Regeln und Gesetze für alle Bierangelegenheiten, ein ge-ordnetes und geregeltes Strafverfah-ren und ein Biergenuss, der sich vom kommunen und gewerbsmässigen Bierlappen der Philister unterschei-den.Übrigens konnten während der Früh-lingsferien die ersten Ferienjobs ver-geben werden, so beispielsweise ein Praktikum bei einer Anwaltskanzlei – für künftige Juristen natürlich eine hervorragende Erfahrung, die an der Kantonsschule nur die Wengia mög-lich macht; die Reihe der Informati-onsveranstaltungen über die Stu-dienrichtungen wurde desgleichen in der Zwischenzeit fortgesetzt. Ein kleiner Höhepunkt war das Früh-lingswochenende, das wir zu Gast in der Berghütte der «Libertas» in Schiers im Graubünden verbrach-ten (wo ein aus Integritätsgründen nicht namentlich erwähnter Wen-gianer den Satz prägte: «Ich habe Hunger, bringt mir ein Bier!»). Auch die anderen Anlässe im Programm

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waren vielseitig und abwechslungs-reich: betreffend der Kategorie der Amicitia u.a. ein «Oktoberfest» mit Weissbier und Weisswürsten, ein Fondueessen zum Jahresabschluss kurz vor Weihnachten, ein Besuch in der Feldschlösschenbrauerei in Rheinfelden oder ein Kegelabend im Rest. Bahnhof in Subingen; betref-fend «Patria» der Besuch der Kan-tonsratssession mit Andreas Eng v/o Cato (herzlichen Dank für das En-gagement an dieser Stelle) und eine Führung im Bundeshaus mit einem Beiwohnen der Nationalratssession und anschliessender Diskussions-runde zum Thema Staatskunde mit Kurt Fluri v/o Polo, dem ich ebenfalls danken möchte, dass er sich die Zeit für uns genommen hat. Auch die De-vise der «Scientia» wurde selbstre-dend berücksichtigt: Jürg Kürsener v/o Luv hielt uns einen äusserst interessanten Vortrag zum Thema «Marine und Seekrieg»; anlässlich dessen übrigens die Aktivitas nach knapp drei Jahren Abwesenheit an der Kantonsschule wieder an einem Freitagabend im alten «Wengia-Sit-zungszimmer» im Erdgeschoss prä-sent war und dieses bis auf den letz-ten Platz besetzte (der Moment war ein für die Geschichte der Wengia zwar nicht spektakulärer, aber nicht völlig unbedeutender Augenblick, hätte ein solches Comeback vor we-nigen Monaten noch kaum jemand für möglich gehalten). Um gleich beim Thema der Kantonsschule als solcher zu bleiben: Ebenfalls erfreu-lich ist es, dass an der Konferenz der Solothurner Studentenverbindungen mit der Schulleitung der Kantons-

schule diese positiven Bestrebun-gen der Wengia den betreffenden Instanzen seitens des Lehrerkörpers zur Kenntnis gebracht werden konn-te; die Zusammenarbeit kann nun künftig auf einer Basis des gegensei-tigen freundschaftlichen Entgegen-kommens intensiviert werden und gewiss positive Früchte tragen.

ein kleiner Moment für die grosse Wengia-geschichteAm Punkt der «Wengia-Geschichte» kann auch für den letzten Abschnitt des vorliegenden Berichtes ange-knüpft werden: am Mittwoch, 30. April 2008 wurde mit der Burschifi-zierung des neuen Jahrganges und anschliessender Chargenübergabe die Aktivitas wieder selbsttragend. Damit konnte die erste Vakanz in der Geschichte der Wengia in die Spal-ten der Historie verwiesen bleiben, wo sie hoffentlich ein einsames Da-sein fristen wird. Mein Dank richtet sich nun an den neuen BC und insbesondere an mei-nen Nachfolger Gagarin, der sämt-liche Eigenschaften und Vorausset-zungen für einen hervorragenden X mit sich bringt; die neuen Chargier-ten stellen sich in der vorliegenden

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Ausgabe des Wengianers persönlich vor. Ebenso bemerkenswert sind der neue Fuxmajor Alexander Binois v/o Duden FM und der Kassier Micha-el Schoy v/o Flex xx, die ihre Äm-ter mit Bravour erfüllen. Das Über-gangskomitee wurde nun zu einem Unterstützungskomitee umkonstitu-tioniert, das den Sitzungen des Bur-schenkonventes beratend beiwohnt; zudem bekam jeder neue Bursche einen persönlichen «Coach» zur Sei-te gestellt, der ihm bei der Chargen-führung unter die Arme greift, wo es nötig sein soll. Namentlich erwähnen möchte ich für den unermüdlichen Einsatz und höchst schätzenswerten Beitrag in diesem Komitee abschlies-send Stefan Liechti v/o Forte, Reto Stampfli v/o Odin, Lars Vögtlin v/o Domitian CM, Simon Kürsener v/o Lincoln, Daniel Ritschard v/o Quart, Juri Niemetz v/o Larry und Pascal Kissling v/o Massimo. Ohne deren Arbeit wäre ein Wiederbeleben der Aktivitas nicht möglich gewesen!

AusblickDer neue BC hat in der Zwischenzeit bereits tolle Momente zu verzeich-nen. Einen davon war das diesjährige Kantenfest vom 23. Mai, bei welchem die durchgehend commentmässig gekleidete und im Benehmen vor-bildliche Aktivitas einen Auftritt hatte, welcher die anwesenden Couleuriker

ins Staunen versetzte. Währenddem alle fünf Verbindungen zusammen rund 50 Altherren stellten, so war die Aktiv-Wengia (als einzige anwesende Aktivitas) mit einer Corona von über 20 Mann in der Tat tonangebend an diesem Singabend…

In diesem Sinne möchte ich die-sen «Zwischenstand-Rapport» ab-schliessen und in der Hoffnung verbleiben, auch in der nächsten Ausgabe die geschätzten Leser des Wengianers mit erfreulichen Nach-richten kurz informieren zu dürfen. Denn noch wartet viel Arbeit auf uns – sich auf den Lorbeeren aus-zuruhen war noch nie das richtige Rezept (das einzig wahre Rezept ist bekanntlich sowieso ausschliesslich die Anleitung zum Bier brauen, Wein keltern oder Schnaps brennen).

Lukas Künzler v/o Silius

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Das «Kanti-Lied»: Eine Trouvaille!

Matthias Steiner, Violinlehrer an der Kantonsschule, hat ein «Kanti-Lied» gefunden, das von zwei Couleur-brüdern geschaffen wurde. Der Text stammt von Jürg Derendinger v/o Busch und die Musik komponierte

Karl Reber v/o Spore. Wir danken Markus Reber v/o Homer für die Zustellung des Liedes und freuen uns darauf, wenn dieses anlässlich des Jubiläums «175 Jahre Kanti Solothurn» erklingen wird.

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dridoweso vom 18. dezember 2008:

Haxen-Stamm im «gut gelaunt»Liebe Couleurbrüder!

Schweine bringen bekanntlich Glück. Deshalb treffen wir uns am letzten Stamm im Dezember, um zu einer Schweinshaxe auf den Jahreswechsel anzustossen!

Dieser beliebte Anlass – es kann schon fast von einer Tradition gesprochen werden – findet statt am 18. Dezember 2008, ab 18 Uhr.

Wir würden uns sehr freuen, möglichst viele gut gelaunte Wengianer be-grüssen zu dürfen! Couleur, Band und Kantenprügel nicht vergessen!

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bIerFAMIlIe CholI

Ein Kreuzzug zum 111-jährigen Jubiläum der Bierfamilie Choli

Das aus Markus Reber v/o Homer und Gregor Wild v/o Cicero beste-hende Organisationskomitee dachte sich ein ziemlich aussergewöhnliches Motto für den Anlass zu Ehren des 111-jährigen Bestehens der Bierfa-milie Choli, der grössten Bierfamilie der Wengia, aus: Einen Kreuzzug. Ganz im Sinne des § 111 des Bier-comments sollte das studentische Gedankengut nicht nur urbi, sondern et orbi gepflegt werden. Organisiert war eine Fahrt mit Ross und Wagen im schönen Bucheggberg von Kreuz zu Kreuz. Spätestens seit dem am 2. September 2007 durchgeführten Anlass ist es klar: Petrus ist nicht nur Wengianer, sondern auch Cholianer! Bei spätsommerlichem wunderschö-nem Wetter fand sich – passend zur gefeierten Jubliäumszahl – um 11:11 Uhr eine ansehnliche Schar von et-was über zwei Mal elf Wengianern, davon etwa zwei Dritteln Cholianer, auf dem Friedhofplatz ein, um unter freiem Himmel einen Frühschop-pen zu zelebrieren. Chef-Kreuzritter Homer begrüsste die Anwesenden herzlich. Nachdem der Eröffnungs-kantus noch eher verhalten verklang, trugen päpstlich-bayrisches Weiss-bier, Brez’n und Weisswürste dazu bei, dass die folgenden Kanten um einiges schwungvoller ertönten. Zu

Mittag («high noon») war der Auftritt des höchsten Würdenträgers der katholischen Kirche angekündigt. Zu-oberst auf dem Treppenabsatz beim Eingang zu unserem Stammlokal wurde ein grosser Thron aufgestellt. Auf dessen Rückenlehne war ein grosses H! eingekerbt – es handelte sich zweifelsfrei um den legendären «heiligen Stuhl»! Kurz darauf erschien – im martialischen Rittertenue geklei-det – Papst Gregor, genannt ferox (der Wilde). In einer in perfektem Bernburgerdeutsch vorgetragenen theologisch-philosophischen exe-getischen Rede rief dieser hochoffi-ziell zum Kreuzzug auf (siehe den in dieser Nummer separat abgedruck-ten Aufruf). Nach diesem Appell und nach dem Motto: «Bella gerunt alii, tu felix Cholia bibe – Deus lo vult!» ver-spürten die Anwesenden den Drang, die behütete Heimat zu verlassen und gegen ihr Jerusalem loszuzie-hen. Vor dem Verlassen der Stadt-mauern besichtigte die Corona unter der kompetenten Führung von Max Wild v/o Tiki die St. Urban-Kapelle in der Hinteren Gasse. Zu allgemeinen Enttäuschung erfuhren wir, dass das von aussen unscheinbare, von innen aber überaus schmucke Gotteshaus gar nicht Papst Urban II geweiht ist, welcher erstmals zum Kreuzzug auf-

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rief, sondern Papst Urban V. Inspi-riert ob dieser Einkehr, waren darauf sämtliche Kreuzritter für den Auszug bereit. Vor dem Bieltor warteten zwei zweispännige Pferdewagen, mit wel-chen man darauf ins Land zog. Ein Kreuzzug lässt sich nicht aufhalten. Schon gar nicht von Absperrungen der Stadtpolizei. In der Stadt fand der sog. «Swiss walking event» statt. Tausende Frauen bewegten sich mit Skistöcken (aber ohne Ski) durch die Stadt. Die Cholianer liessen sich je-doch von diesen «Stockenten» nicht beeindrucken und fuhren mit ihren beiden Zweispännern durch die Alt-stadt. Das zahlreiche Publikum war von der Corona und deren Gesang sichtlich beeindruckt und erfreut!

Die vermeintlich erste Station soll-te das Restaurant Kreuz zu Solo-thurn werden. Doch aufgrund des Umstandes, dass es sich dabei um jenen Ort handelt, wo sich die Un-gläubigsten der Ungläubigen aufhal-ten, wurde überhaupt erst auf einen Versuch der Bekehrung verzichtet. Stattdessen versorgte uns Chris-toph Venetz v/o Pascha aus seiner nicht fern gelegenen Taverne zum Krug mit ausreichend Wegzehrung. Ohne austrocknen zu müssen, ging es dann über den Klosterplatz und die Kreuzackerbrücke weiter, hinaus aus der Urbs gegen den Spitalhof und den Stadtwald. In der zuneh-mend ländlichen Umgebung wuchs nicht nur der Durst, sondern auch die Sangeslust der Teilnehmenden. So verklang Kantus nach Kantus, teils sogar im Kanon zwischen den Pferdewagen.

Zum 111 jährigen Jubiläum der Bier-familie Choli wurde eine neue Bier-familienhymne vorgestellt, deren Re-frain wie folgt lautet:

«Da sind wir dabei, das ist prima – vivat Cholia!Wir lieben das Leben, die Liebe und die Lust,Wir glauben an den lieben Gott und haben immer Durst!»

Nachdem wir Lüsslingen und Nen-nigkofen passiert und selbstver-ständlich auch bekehrt hatten, zog der Tross weiter gegen Lüterkofen. Dort endlich angekommen, gerade noch rechtzeitig vor der Versiegung der letzten Tropfen unserer Wegzeh-rung, leuchtete sie vor uns auf: die Gartenwirtschaft des Restaurants Kreuz zu Lüterkofen. Dort wurde sogleich ein liturgisch einwandfreier Vesperkommers einberufen. Aktiv-präsident Lukas Künzler v/o Silius orientierte die Anwesenden über die verheissungsvolle Reinkarnation der Aktivitas. Habemus Activitatem! Gratulamur!

Viel zu bald hiess es den paradie-sischen Garten wieder zu verlassen, um immer noch mit Ross und Wa-gen weiter zu ziehen. Von Lüterko-fen führte der Kreuzzug immer tiefer in den protestantischen Buechibärg hinein, gegen Tscheppach. Auf der grossen Treppe des dortigen Res-taurants Kreuz, welches zu diesem Zeitpunkt leider noch geschlossen war, stellten sich die Kreuzritter zu einem würdigen Erinnerungsfoto auf. Angesichts der spürbaren Nähe

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unseres Zieles Jerusalem (vormals Mühledorf) wurde die Stimmung in-des immer besser.

Vom Kreuz in Tscheppach bis zu je-nem in Mühledorf, auch bekannt als die «Lätt-Gruebe», waren es bloss noch knappe drei Vatikanlängen. Dort angekommen empfingen uns der Wirt Rudolf Lätt v/o Gruebe und sein Team herzlich und offerierten ei-nen süffigen Messwein im Kreuzgar-ten. Obwohl in der vorangegangen Woche Gruebes Bruder Peter v/o Schoppe leider verstorben war, hat Gruebe darauf bestanden, dass der Anlass wie geplant bei ihm durch-

geführt wurde. Gruebe sei an dieser Stelle vielmals für seinen herzlichen Empfang und die grosszügige Bewir-tung gedankt. Im Anschluss an den Apéritif wurde ein reichhaltiges Ban-kett dargeboten. Ein weiterer Höhe-punkt dieses sehr erlebnisreichen Tages. Glücklich ob des erfolgreichen Kreuzzuges und ob der Vorzüge Jerusalems klang der Abend für die einen früher, die anderen etwas spä-ter so langsam aber sicher aus.

Cholia – vivat, crescat, floreat: Deus lo vult!

Simon Kürsener v/o Lincoln

Marschhalt vor dem Kreuz zu Tscheppach

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Die gut gelaunten Kreuzritter Alka, Calm und Lloyd beim Frühschoppen

Bajuwarisches Stilleben

Papst Gregor Wild v/o Cicero (alias Papst Urban II. v/o Hetz) auf dem heiligen Stuhl (H!)

Andacht der Corona in der St. Urbanskapelle

Das Kreuz zu Solothurn in Reichweite

Auf dem Weg ins Morgenland

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Der zweite Stamm der Cholianer: Lincoln, Leica und Lord

Solon und Yaps im Kreuz zu Lüter-kofen

Gasthof zum Kreuz in Tscheppach

Apéro im Kreuz zu Mühledorf Bankett im Kreuz Mühledorf («Lätt-Gruebe»): Calm und Gruebe

Beim Bankett: Yaps und Arcus

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Deus lo vult!Aufruf zum kreuzzug!von dr. gregor Wild v/o Cicero (alias Papst urban II. v/o hetz)rede anlässlich des 111-jährigen Jubiläums der bierfamilie Choli

«Bella gerunt alii, tu felix Cholia bibe!Wengia Choliaque vivant, hodie ergo bibamus.Amen!»

Liebe Cholianer, liebe Wengianer, Volk!Kreuzzüge sind etwas aus der Mode geraten. Dies mag zwar gleicher-massen auch für die Wengia gelten, doch die Historie lehrt uns, dass et-was noch so aus der Mode sein kann – die nächste Renaissance kommt gewiss.Auch wenn man vielleicht der Wen-gia in einem grösseren Mass eine Renaissance wünschen mag als der Institution der Kreuzzüge, so müs-sen wir uns doch auch etwas auf den Tatendurst zurück besinnen, wie er sich im Hochmittelalter in einem ritterlich-missionarischen Sendungs-bewusstsein verdichtet hat.Der herrlich in der Welt lebende Papst Urban II. hat es in seiner Rede in Clermont anno 1095 richtig dekla-riert: «Wehe uns, dass wir stillesitzen und ruhig zuschauen den Missetaten und der Schmach». Die Übermacht der ungläubigen Philister ist in Solo-thurn und der Welt unterdessen so gross, dass man eigentlich nicht viel mehr als den Appell an Gambrinus zu bieten hat.Doch wohin geht die Reise? Wohin tragen wir, grün-rot-grün gerüstet,

das heilige Licht der Zivilisation? Das «Misteli» steht gut gelaunt in neuer Blüte, die Wengia ist vertreten in Stadtpräsidium und Bundesrat und die jährliche GV ist noch immer eine mächtige Demonstration grün-rot-grüner Macht- und Prachtentfaltung.Wie wir aber aus den «Budden-brooks» von Thomas Mann wissen, dramatisiert sich der Verfall bereits dort, wo er äusserlich noch nicht sichtbar ist. Besinnung tut denn auch Not, weniger mit Hinblick auf die grün-rot-grüne Hardware, son-dern im Bezug auf die Software, welche bekanntlich ständig à jour zu halten ist. Um die Hardware steht es ja gut. Aber: Das Misteli darf nicht das luxuriöse Mausoleum der Wen-gia werden, und sicher schon nicht deshalb, weil das Haus bereits am Friedhofplatz steht. Es muss nun eine Zeit anbrechen, in welcher wir die Bildsamkeit der Licht suchen-den Jugend – männlich wie weiblich – wieder aktiv bearbeiten.Also ein Kreuzzug! Auch Ihr seid be-rufen! Aber ein Kreuzzug mit richtig, nicht falsch verstandenem Symbol-gehalt. Verstanden nicht als kriege-rischer Glaubensakt, sondern eben als edle Mission mit einem ritterlichen Ziel einer neuen Renaissance.Mit der symbolischen Verwendung des Kreuzzugsbilds ist ohnehin Vor-sicht geboten, weil die Kreuzzüge

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alle ihre Hauptziele letztlich verfehlt haben: (1) Die Eroberung der heili-gen Städte im Morgenland, (2) die Hilfeleistung für Ostrom-Byzanz und (3) die Einigung der Christenheit in Glaubenskampf, Busse und Sün-denreinigung.Es soll heute nicht gelten, was Hel-mold von Bosa – übrigens ein Zeit-genosse vom Nicolas de Morimond – in seiner «Historia Slavorum» über die Niederlage der Kreuzritter bei Dorylaion 1147 berichtet hat: «So schrecklich hatten Hunger und Durst unter ihnen gewütet, dass sie den anstürmenden Feinden freiwillig den Hals hinhielten».

Dr. Gregor Wild v/o Cicero (alias Papst Urban II. v/o Hetz

Die versammelte Kreuzritter-Corona unter

einem Palmenhain

Nein, nein, nicht nur die Ungläu-bigen, die Philister, sondern auch den Durscht gilt es zu bekämpfen! Ich rufe Euch deshalb auf, Euch mannhaft zu gürten. Übergeben wir das sündige Philisterlamm den rei-nigenden Schlücken. Geben wir un-sere ganz eigene Antwort auf den Unbill der Zeit. Halten wir heute und noch lange an einer Fleischesschwä-che Anteil und sprechen wir dem Be-cher zu.Als grün-rot-grüne Kreuzritter stei-gen wir auf das schwarze Choli-Ross und machen uns auf in Richtung Renaissance: Deus lo vult!Amen!

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AltherrensChAFt

Alt-Wengia solothurn

Einladung zur 110. Generalversammlungvom samstag, 15. november 2008, 14.30 uhr, landhaus solothurn

Liebe WengianerDie Struktur der letztjährigen GV mit statutarischem Teil, Ehrungen und GV-Kommers hat sich bewährt. Wir bitten alle Couleurbrüder, die «Amicitia» – mit ausgiebigen Gesprächen – vor allem während des Kommerses zu pflegen. Danke für die Rücksichtnahme.

1. Protokoll der 109. gV vom 17. november 2007 (publiziert in diesem «Wengianer»)2. Jahresbericht des Präsidenten (publiziert in diesem «Wengianer»)3. kasse – Jahresrechnung 2007/2008 – Revisorenbericht – Budget 2008/2009 – Festsetzung des Mitgliederbeitrages – Decharge4. Wahlen – Komitee – Revisoren5. Mutationen – Austritte/Ausschlüsse – Aufnahmen

Pause

6. ehrungen – Verleihung der 100- und 150-Semester-Bänder – Totensalamander7. Varia

Anschliessend bis 18 Uhr GV-Kommers. Wir freuen uns, dass sich Mario Ursprung v/o Schlepp A! trotz gefülltem Terminkalender Zeit nimmt, unseren Kommers musikalisch zu umrahmen!

«Wir freun uns auf ein Wiedersehn an der GV 110!»

Für das AH-Komitee: Stefan Liechti v/o Forte

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Protokoll der 109. ordentlichen Generalversammlung der Alt-Wengia vom 17. November 2007 im Landhaus

Kurz nach 14.30 Uhr eröffnet der Präsident Stefan Liechti v/o Forte die 109. Generalversammlung mit dem Kantus: «Ergo bibamus», angestimmt durch den Cantusmagister ad interim und Mitglied des Übergangskomi-tees Juri Niemetz v/o Larry. Von den aktuell 715 Mitgliedern darf Forte 312 anwesende Altherren im Landhaus begrüssen. Spezielle Grüsse richtet er an die Ehrenmitglieder Hugo Freu-diger v/o Mungg, Hans-Ulrich Habe-gger v/o Storch, Raoul Stampfli v/o Knatter, Jérôme Vuille v/o Topo sowie August Jenni v/o Seni.

Mit einem herzlichen Jubilate wird Samuel Schmid v/o Lätsch kurz nach Eröffnung der GV von der Corona begrüsst. Forte dankt ihm für sein Erscheinen und seine stete Verbun-denheit mit der Wengia.

Besondere Ehre kommt Max Huber v/o Soda zuteil. Als ältester anwe-sender Wengianer erhält er tradi-tionsgemäss einen gravierten Zinn-becher und einen Blumenstrauss überreicht.

Herzlich willkommen heisst Forte Solothurns Stadtpräsidenten Kurt Fluri v/o Polo und gratuliert zu des-sen Wiederwahl in den Nationalrat.

Last but not least freut sich unser Präsident über die Anwesenheit der wieder auferstandenen Aktivitas. Er fordert die jungen Leute auf, sich vom Geiste der Wengia anstecken zu lassen und dankt ihnen gleichzeitig für das bisherige Engangement.

Mit unterschiedlichen Begründungen haben sich dieses Jahr folgende Alt-herren für die Teilnahme an der GV entschuldigt:

Aebersold Rolf v/o Strähl, Bloch Pe-ter v/o Lento, Brudermann Mirko v/o Ninja, Bünzly Charles E. v/o Stöck, Christen Hans v/o Pfropf, Christen Hansjürg v/o Elan, Dobler Charles v/o Presto, Emch Fredy v/o Spant, Flury Gaudenz v/o Satz, Frigerio Toni v/o Riff, Gassmann Patrick v/o Sturm, Halter Matthias v/o Musico, Heutschy Paul v/o Chines, Jeker Daniel v/o Wotan, Jordi Thomas v/o Byte, Jost Christopher v/o Aurel, Merz Jürg v/o Kobold, Meyer Urs F. v/o Servo, Nyffenegger Peter v/o Muck, Probst Hans v/o Sec, Probst Toni v/o Sprint , Schleuniger Kurt v/o Pfau, Schnyder Urs v/o Keil, Schwab Hubert v/o Schluck, Straumann Peter v/o Karpf , Vögeli Hans Urs v/o Pieps, Wagner Peter v/o Terry, We-ber Ueli v/o Barba, Wild Max v/o Tiki,

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Witmer Sven v/o Skol, Zimmerli Willi v/o Fagott.

Die Einladung zur diesjährigen Ge-neralversammlung ist im «Wengia-ner» fristgerecht publiziert worden, ebenso die Traktandenliste, welche den etwas anderen Ablauf der GV bereits angekündigt hat. Nach einer möglichst zügigen Abhandlung des statuarischen Teils folgt ein GV-Kommers, währenddessen all die freundschaftlichen und trinkseligen Gespräche Platz haben sollen. Die Traktandenliste wird durch die Ver-sammlung gutgeheissen.

traktandum 1: Das Protokoll der 108. Generalversammlung vom 18. November 2006 wird mit Applaus genehmigt. Im Anschluss an die GV wird dem Aktuar folgende Korrektur mitgeteilt: Guido Hunziker v/o Histor wurde fälschlicherweise als ent-schuldigt aufgeführt. Histor war an 108. GV mit Leib und Seele dabei!

traktandum 2: Jahresbericht. Wie bereits 2006 konnte der Jahres-bericht des Präsidenten bereits im Wengianer (Nr. 3 2007) nachgelesen werden. Kurz und knapp liesse sich dieser etwa so zusammenfassen: Durchgeführt: ein 5-Farben-Jass-turnier, ein 5-Farben-Kantenfest, Moto-Wengia, Nauenfahrt, Stöck-Wiis-Schuss, eine Kreuzenkneipe, vier Totensalamander und ein toller Ball. Für die Mithilfe beim Organisie-ren dieser Anlässe dankt Forte ganz herzlich Quart, Meck, Gnom, Toto, Terry und vor allem seinem AH-Ko-mitee.

Den Fokus legte das AH-Komitee allerdings auf den Nachwuchs. Die Freude darüber, dass die Wengia wieder über eine zahlenmässig statt-liche Aktivitas verfügt, ist gross! Der Präsident nutzt die Gelegenheit, um seinen Dank dem Übergangskomi-tee auszusprechen. Dieses setzt sich aus folgenden Altherren zusammen: Lars Vögtlin v/o Domitian, Claudio Müller v/o Sipuro, Juri Niemetz v/o Larry, Pascal Kissling v/o Massimo, Simon Kürsener v/o Lincoln, Reto Stampfli v/o Odin und allen voran Lukas Künzler v/o Silius.

Nach Genehmigung des Jahres-berichts durch die Versammlung ergreift Lukas Künzler v/o Silius das Wort. Als stolzer Präsident der wieder auferstandenen Aktivitas dankt Sili-us Samuel Schmid v/o Lätsch sowie dem Übergangskomitee, welche für den Erfolg massgeblich verantwort-lich sind. Silius erinnert an Wengias Devisen, die auch heute noch Gül-tigkeit haben, selbst dann, wenn sie in einer zeitgemässen Form gelebt werden. Der Aktiv-Präsident wirbt für die beiden Dienstleistungen an der Kantonsschule, zum einen die Infor-mationsveranstaltung über Studien-richtungen, zum anderen die Job-börse und bittet die Altherrenschaft um ihre Unterstützung zur Aufrecht-erhaltung dieser beiden Dienstleis-tungen. Nach dem Motto «Farbe tragen, Farbe bekennen» wünscht sich Silius eine starke Aktivitas, die mög-lichst bald in der Lage sein wird, auf eigenen Füssen zu stehen. Forte schliesst sich diesem Wunsch an,

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stellt jedoch gleichzeitig klar, dass neue Mitglieder leichter zu keilen seien, als sie zu halten und deshalb das Übergangskomitee für einige Monate seines Amtes weiterhin wal-ten wird. Er ruft die Altherrenschaft dazu auf, die Aktivitas in jeglicher Form zu unterstützen.

Hugo Freudiger v/o Mungg nimmt das angeschnittene Thema in seinen Worten auf: Mehrere Wurzeln seien notwendig, damit ein Blümchen ge-deihen könne. Was die Wengia be-treffe, sei die Verbindung zwischen Altherrenschaft und Aktivitas eine ganz wichtige Wurzel. Mungg ermun-tert Jung und Alt, jede Gelegenheit für ein Zusammensein zu nutzen. Beste Gelegenheit dazu seien die Stämme, welche wieder regelmässiger ange-boten werden sollten (DRIDOWE-SO mindestens einmal die Woche). Gleichzeitig lädt Mungg die Aktivitas an den Berner Stamm ein.

Mit dem Hinweis, dass eine wich-tige Unterstützung der Aktivitas u.a. durch ein wieder gut funktio-nierendes Kneiplokal gegeben sei, übergibt Forte das Wort dem Ver-waltungsratspräsidenten der «Misteli AG». Markus Reber v/o Homer bricht eine lange Tradition, indem er über die Liegenschaft am Friedhofplatz nur Gutes berichten kann. Die Ziele seien erfüllt und die Liegenschaft voll vermietet. Die momentane Finanzla-ge ermögliche eine Ausbezahlung einer Dividende. Das «Misteli» bleibt der Wengia als Verbindungshaus er-halten. Homer wirbt zur Zeichnung weiterer Aktien und bedankt sich bei

all denen, welche zum Erfolg beige-tragen haben. Mit dem Kantus «Grad aus dem Wirtshaus» wird das Traktandum 2 abgeschlossen.

traktandum 3: kasse. Dazu über-gibt der Präsident das Wort an unsern Kassier Theo Fröhlich v/o Violo, wel-cher die Jahresrechnung 2006/2007 sowie das Budget 2007/2008 prä-sentiert. Erich Senn v/o Schmiss regt an, dass sich die Misteli AG an den Kosten für den Wengianer indirekt beteiligen soll, indem sie regelmässig einen finanziellen Beitrag an die Aktivitas leiste. Homer entgegnet Schmiss’ Vorschlag mit dem Hinweis, dass die Misteli AG die Auflage gesteigert habe und zudem keine Autorenho-norare für die redaktionellen Beiträge der AG verlange! Jürg Liechti v/o Zar greift Schmiss’ Vorschlag nochmals auf und stellt den Antrag, diesen konkret umzu-setzen. Die Versammlung heisst den Antrag grossmehrheitlich gut. Forte versichert den Anwesenden, mit der Misteli AG einen Verteilschlüssel für die finanzielle Beteiligung auszuhan-deln.

Anschliessend genehmigt die Ver-sammlung mittels Applaus die Jahresrechnung 2006/2007, das Budget 2007/2008 sowie die Beibe-haltung des Mitgliederbeitrages von CHF 100 und erteilt Vorstand und Revisoren Decharge.

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Mit dem Kant «Papst und Sultan» wird das Traktandum abgeschlos-sen.

traktandum 4: Mutationen. Nach mehreren erfolglosen Versuchen zur Kontaktaufnahme mit Ernst Wyss v/o Bohne, beantragt Forte den Anwesenden dem Austrittsgesuch von Bohne stattzugeben. Die Ver-sammlung folgt dem Antrag still-schweigend. Dank dem rechtzeitigen Eintreffen von vereinbarten Teilzahlungen ge-wisser Altherren, welche meist aus wirtschaftlichen Gründen mehrere Mitgliederbeiträge schulden, muss der Präsident keine Ausschlüsse beantragen. Forte ist froh darüber, denn es wäre wohl kaum im Interes-se einer Verbindung, arbeits- und oft auch etwas glücklosen Couleurbrü-dern einfach die Tür zu weisen. For-tes Antrag, auf Grund der erwähnten Tatsachen keine Ausschlüsse vorzu-nehmen, wird durch die Anwesenden ebenfalls stillschweigend gutgeheis-sen.

Folgende Weniganer haben frist-gerecht ihr Aufnahmegesuch in die Altherrenschaft eingereicht: Philippe Kaech v/o Draft (x), Pepe Wyss v/o Bär (FM, CM), Christoph Däppen v/o Twister (xx) und Dominik Blaser v/o Sürmu (xxx).Kein Aufnahmegesuch hat Sascha Lisser v/o Satyr eingereicht. Nach Rücksprache mit dem Präsidenten verzichtet Satyr explizit auf eine Aufnahme in die Altherrenschaft.

Mit dem Wunschkant «Das war der Graf von Rüdesheim» werden alle Antragsteller im Kreise der Altherren-schaft willkommen geheissen.

traktandum 5: ehrungen. Im Na-men der Alt-Wengia freut sich das AH-Komitee einer stolzen Schar Wengianer das Hundertsemester-Band verleihen zu dürfen. Es sind dies:Adrian Benz v/o Schrumm, Hansueli Jordi v/o Agro, Urs Latscha v/o Nick, Gerhard Schädelin v/o Drum, Jakob Schluep v/o Molch, Rudolf Ulrich v/o Satir, Urs Ammann v/o Pfau, Jürg Ernst Christen v/o Schlarg, Peter Hehlen v/o Minn und Martin Mayer v/o Mond. Adolf Schild v/o Sir sowie Hubert Schwab v/o Schluck muss-ten sich für die GV entschuldigen.Die Aktivitas von 1957/58 hat leider 5 Verstorbene und 2 Austritte zu bekla-gen. Im Namen der Geehrten ergreift Hansueli Jordi v/o Agro das Wort. Er bedankt sich für die durch das Band erwiesene Ehre und verspricht einen neuen Tisch im Kneiplokal als Geste seiner Aktivitas.

Die Ehre des 150-Semesterbandes wird dem gleichzeitig ältesten anwe-senden Wengianer Max Huber v/o Soda zuteil.

Zu den Tönen des Wunschkants «Heidelberg du Jugendbronnen» er-halten alle Geehrten das Band über-reicht.

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Während des vergangenen Verbin-dungsjahres mussten wir von fol-genden Couleurbrüdern Abschied nehmen: Oscar L. Miller v/o Borax (aktiv 1937/38, verstorben am 31.12.06); Franz Wyss v/o Stramm (aktiv 1942/43, verstorben am 02.01.07); Heinrich Urwyler v/o Müsli (aktiv 1941/42, verstorben am 17.01.07); Erich Reinhart v/o Schletz (aktiv 1933/34, verstorben am 24.01.07); Willibald Flury v/o Knapp (aktiv 1945/46, verstorben am 08.03.07); Edwin Jeker v/o Titan (aktiv 1951/52, verstorben am 12.06.07); Heinrich Glarner v/o Ziger (aktiv 1933/34, ver-storben am 07.07.07), Max Flück v/o Mugge (aktiv 1931/32, verstorben am 08.07.07), Karl Reber v/o Spore (aktiv, 1942/43, verstorben am 15.07.07), Claudio Grether v/o Polyp (aktiv 1951/52, verstorben am 15.07.07), Hans Jörg Stampfli v/o Murr (aktiv 1950/51, verstorben am 18.07.07), Jürg Kubli v/o Stramm (aktiv 1959/60, verstorben am 21.07.07), Peter Lätt v/o Schoppe (aktiv 1947/48, verstor-ben am 24.08.07), Hanspeter Grimm v/o Moro (aktiv 1955/56, verstorben am 13.09.07) und Arturo Jeker v/o Chianti (aktiv 1948/49, Todesdatum unbekannt).

AH Ziger war Ehrenmitglied und während 34 Jahren Vater des Basler Stamms. Zu Ehren der Verstorbenen reibt die Versammlung den Totensa-lamander.

traktandum 6: Varia. Der Präsident erwähnt die laufenden Vorbereitungs-arbeiten zum 125-jährigen Jubiläum der Wengia und fordert die Alther-renschaft zur allfälligen Mitarbeit im OK auf. Des weiteren verweist er auf den HSV-Cup vom 31.05.08 sowie auf den 5. Solothurner Verbindungs-tag, welcher am 13.09.08 stattfindet. Schlussendlich kündet Forte bereits die 110. GV der Alt-Wengia für den 15. November 2008 an.

Armin Lühty v/o Schwarte stellt der Versammlung den Antrag, wonach das AH-Komitee sich verpflich-tet, bis Ende November 2008 seine Nachfolge geregelt sowie die Verant-wortlichen für die Festorganisation bestimmt zu haben.Da die Forderung ohnehin mit dem Zeitplan des AH-Komitees überein-stimmt, empfiehlt Forte die Annah-me von Schwartes Antrag. Die Ver-sammlung folgt Fortes Empfehlung.

Um 17.00 Uhr schliesst der Präsident nach verklungenem Abschlusskant (Couleurkantus) den statuarischen Teil der 109. Generalversammlung und eröffnet gleichzeitig den GV-Kommers.

Olten, im Oktober 2008

Für das Protokoll der Aktuar:Martin Stuber v/o Akro

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Alt-Wengia solothurn

Jahresbericht des Präsidenten

Liebe Wengianer, liebe Couleurbrü-der. Dies ist mein sechster und letz-ter Jahresbericht. Schnell verging die sehr intensive Amtszeit. Zu de-ren Beginn war das Tagesgeschäft der Alt-Wengia meine Hauptaufga-be. Daneben stand ich den Aktiven beratend zur Seite, wenn‘s darum ging, Semesterprogramme aufzu-stellen oder besondere Probleme zu lösen. Heute verteilt sich die Arbeit gerade umgekehrt: Währenddem einige meiner Tätigkeiten für die Alt-Wengia zur Routine geworden sind, beschäftige ich mich hauptsächlich damit, die wieder erstarkte Aktivitas zu begleiten. So traf ich mich denn im Unterstützungskomitee häufiger mit meinen Couleurbrüdern als im AH-Komitee. An vielen Sitzungen widmeten wir uns dem Tätigkeitspro-gramm, der Werbung, den Finanzen, der Zusammenarbeit mit der Kan-tonsschule oder ganz allgemein der Nachwuchsförderung. Nachdem ich feststellen musste, dass etliche Chargierte keine Pflich-tenhefte mehr besassen, machte ich mich in Zusammenarbeit mit dem AH-Komitee daran, diese neu zu er-arbeiten und im «Führungshandbuch für die Aktivitas» zusammenzufas-sen. Entstanden ist eine 48seitige Broschüre, welche der Aktivitas erst-mals den Überblick über sämtliche zu erledigenden Arbeiten verschafft. Den 7 Pflichtenheften folgen 11 An-hänge, welche als Ergänzung zum

Comment den Kneipbetrieb regeln, Zeremonielle und Laufbahnplanung festhalten oder Vorlagen für das Verfassen von Protokollen, Gratula-tions- oder Dankesschreiben liefern. Selbstredend, dass dies den Char-gierten eine grosse Hilfe bei ihrem Engagement für die Wengia ist. Und noch eine andere Publikation nahmen unsere Jungen gerne ent-gegen: Welcher AH kennt es nicht, das grossartige «Liederbuch der Studentenverbindungen Solothurn». Leider ist der Kantenprügel aber ver-griffen, was mich veranlasste, inner-halb des Altherrenpräsidentenkon-vents eine Neuauflage anzuregen. Bald musste ich jedoch feststellen,

dass dieses Projekt nicht von heute auf morgen zu realisieren war. Des-halb kreierte ich in Zusammenarbeit

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mit dem Übergangskomitee das 27 Lieder umfassende «Kantenheft der Wengia Solodorensis». Dieses dient der Aktivitas nun so lange als Grund-lage und Ansporn zum Singen, bis die Neuauflage des Kantenprügels erscheint. Dass diese Arbeit gut investierte Zeit ist, wird beim Betrachten der Akti-vitas deutlich. Ich freue mich nicht bloss über die 35 Kantischüler, wel-che aktuell unser Kneiplokal füllen, sondern vor allem darüber, dass wir mit ihnen junge Männer gewinnen konnten, die der Wengia Ehre ma-chen. Stellvertretend für die gan-ze Verbindung danke ich hier allen Mitarbeitern in AH- und Übergangs-komitee, besonders aber dem neu-en BC bestehend aus Gagarin, Du-den, Flex und Domitian sowie Silius, der – obwohl der Kanti entwachsen – einen wesentlichen Anteil zum Er-

folg beigetragen hat. Dieser wird über die Grenzen Solothurns hinaus zur Kenntnis genommen. Erkundigte sich doch eine Abordnung des KTV Aarau bei uns nach dem Geheimnis dieser Renaissance!

Zur Arbeit im AH- und Übergangs-komitee gesellte sich noch jene im Altherrenpräsidentenkonvent. Und da gab es dieses Jahr einiges zu tun: Wir gleisten das OK für den 5. Solo-thurner Verbindungstag auf. Die zehn Couleuriker – zwei aus jeder Verbin-dung – leisteten unter der Führung von Kristian Bader v/o Step P! tolle Arbeit. Trotz des schlechten Wetters darf man diesen Anlass als Highlight des Verbindungsjahres bezeichnen. Zum andern organisierten wir eine Aktionswoche in der Kantonsschule. Vom 25. bis 29. August schmückten die Banner der 5 Verbindungen die Säulenhalle am Herrenweg. Aktive und Altherren machten bei Kantischü-lern und –schülerinnen Werbung für das Verbindungsleben, verteilten ei-gens hergestellte Infoflyer, offerierten der Schülerschar zweimal ein Znüni und zeigt an einer Schautafel auf, welche prominenten «Charakterköp-fe» einst auch dem Verbindungsleben frönten. In der Folge konnten sowohl wir wie auch die Dornachia Neumit-glieder gewinnen. Trister sieht‘s bei der Amititia, der Arion und der Pala-tia aus. Dort sind die Aktivitates zur-zeit stark reduziert oder inexistent! Über die guten Kontakte, welche die Altherrenpräsidenten zur Schullei-tung der Kanti pflegen wird nun auch unser Engagement hinsichtlich des Kantifestes vom 22. November statt-

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finden. Wiederum eine Gelegenheit, sich der Lehrer- und Schülerschaft der Kantonsschule in bestem Licht zu präsentieren.

So wechselten sich im Jahresverlauf Anlässe der Aktivitas mit jenen der Alt-Wengia ab. Immer wieder gab es aber auch AH-Treffen, an welchen die Aktiven ebenfalls teilnahmen. So beispielsweise «Wengia singt» oder das bereits zur Tradition gewordene «5-Farben-Kantenfest». Auch lies-sen sich die Jungen ab und zu bei den Totensalamandern blicken, von denen dieses Jahr glücklicherweise nur 3 durchgeführt werden mussten. Dass die Aktivitas beim reaktivierten «HSV-Cup» ebenfalls eine Fussball-mannschaft stellte, war Ehrensache. Mehrheitlich den Altherren vorbehal-ten blieben die übrigen Anlässe wie das «5-Farben-Jassturnier», «Stöck-Wyys-Schuss», «Moto-Wengia» oder der erstmals durchgeführte «Cambrinus-Cup», ein Mehrfarben-Billardturnier. Dieses vielfältige Tä-tigkeitsprogramm hätte niemals re-alisiert werden können, wären hinter den einzelnen Anlässen nicht initiati-ve Couleurbrüder gestanden, die mit viel Engagement bei der Organisati-on mithalfen. Sie verdienen es, dass ich ihnen namentlich danke: Daniel Ritschard v/o Quart, Peter Wagner v/o Terry, Bruno Huber v/o Toto, Sven Widmer v/o Skål, Silver Sallaz v/o Speed und Friedrich Matter v/o Meck. Ebenfalls in den Dank ein-schliessen möchte ich jene Altherren anderer Verbindungen, die innerhalb der Mehrfarbenanlässe mithalfen, hier insbesondere Mario Ursprung

v/o Schlepp A!, Marco Lupi v/o Phon D! und Reto Bähler v/o Stinger D!. Und dann gab es ja noch jenen An-lass, der seit vielen Jahren wieder einmal ausfallen musste – leider! Ge-meint ist die «Nauenfahrt», für deren Vorbereitung ich Hans Walter Rich v/o Gnom ebenfalls einen grossen Schluck speziell trinke!

Zu sehen, dass die Alt-Wengia ein le-bendiger Verein ist, deren Mitglieder immer noch viel Begeisterung für ihre Verbindung aufbringen, ist auch für die Aktiven eine wertvolle und motivierende Erfahrung. Diesbezüg-lich danke ich natürlich ebenfalls allen Wengianern, die sich im Rah-men des Tätigkeitsprogramms bei der Aktivitas für ein Referat oder eine Führung zur Verfügung stellten. Dass auch die Aussenstämme von unschätzbarem Wert für die Wen-gia sind, ist unbestritten und wurde in früheren Rechenschaftsberichten schon oft festgehalten. Wer weiss, vielleicht bringen wir es im nächsten Jahr – unserem Jubiläumsjahr – zu-stande, die Aktivitas noch näher an die Aussenstämme heran zu führen. Wie auch immer, ich freue mich dar-über und bin stolz darauf, dass das neue AH-Komitee eine blühende Wengia übernehmen kann. Tragen wir also weiterhin Sorge zu unserer bald 125jährigen, ehrwürdigen Ver-bindung.

Wengia – ut vivat, crescat et floreat in aeternum!

Luterbach im Oktober 2008Stefan Liechti v/o Forte

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MotoWengia 2008

Keine temporären Verluste, keine kaputten Motorräder, keine unzähli-gen Hügel im Ausland. Auf den ersten Blick scheint die MotoWengia 2008 ein ereignisloser Anlass gewesen zu sein, was aber ein Widerspruch in sich selbst ist. Denn ereignislos sind höchstens die Zeiten, in denen Wen-gianer nicht zusammentreffen. Aber

ohne all die amüsanten Erlebnisse der letzten Jahre, wird es schwierig, einen interessanten und gut lesbaren Bericht zu schreiben. Zum erhofften Amüsement wage ich deshalb einen Vergleich mit einem interdisziplinären Schulalltag, weil allen MotoWengia-Ausflügen ein lehrreicher Charakter gemeinsam ist.

literaturstunde 1Vom Eis befreit sind Strom und BächeDurch des Frühlings holden, belebenden Blick,Im Tale grünet Hoffnungsglück;Der alte Winter, in seiner Schwäche,Zog sich in rauhe Berge zurück.

Der holde, belebende Blick des Frühlings weckt in den Töff fahren-den Wengianern jedes Jahr aufs Neue nur eine Hoffnung: Die Moto-Wengia möglichst bald durchführen zu können. Die Vorfreude wurde aber dieses Jahr lange aufrechterhalten. Goethe liess Faust den obigen Mo-nolog bereits zu Ostern halten. Aber um Ostern herum war es zu kalt, bzw. haben wir den Termin auch we-gen anderen Widrigkeiten ein paar Mal verschieben müssen.Wir bauten also auf die Schwäche des Winters und fanden einen Termin im Juni. Vielleicht hätten wir aber den Faust vor dem Ausflug lesen sollen. Wir folgten nämlich dummerweise dem Rückzug des Winters in die rau-en Berge, wo er haften blieb. 8 Grad

Celsius und Schneewände erwar-teten uns auf dem Klausenpass.

geografiestundeDie schöne Fahrt durch das Herzen des Emmentals entpuppte sich als Stauhindernis. Die Tour de Suisse nahm in Langnau i.E. ihren Anfang und hinderte uns am Vorwärtskom-men. Vorab ging ein Oldtimer-Korso, der unsere Lungen und Nasen-schleimhäute bereits stark in Mit-leidenschaft zog; als hätten wir uns gegenseitig nicht schon selber ge-nug herrliche Motorradabgase zu-strömen lassen.Weiter gings durch die schönen Landschaften des Entlebuchs in den Voralpen/Alpen-Übergang Sören-berg und Glaubenbüelenpass. Vor-wärtskommen auch da ein Problem: Die Postautofahrer liegen mit ihrem Gefährt nicht so in die Kurven wie wir das gerne getan hätten.Das nächste geografisch markante Ziel war der Klausenpass. Und eben da herrschte noch verkümmert der Winter. Grund genug ins Hotel Klau-senpasshöhe etwas essen zu gehen.

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Es ist schon verwunderlich, dass man sich darin rein von der Körper-haltung (und nicht etwa vom Beneh-men her) etwas schräg vorkommt. Am Bier konnte es nicht liegen, weil wir das selbstverständlich nur alko-holfrei tranken. Und im Hotel hängt nicht etwa der Haussegen schief, sondern das ganze Haus ist im Lau-fe der Jahre vom Kriechschnee in Schräglage gedrückt worden – so steht es jedenfalls auf dem Tischset, das ich dort gemopst habe. Wer das schiefe Hotel noch nicht gesehen hat, dem sei es empfohlen!

deutschstunde: konjunktiv 2 (Irrealität)Falls es Männer nötig hätten schön oder schöner zu werden, müss-ten sie laut landläufiger Meinung an den Regen stehen. Da wir Män-ner – obendrein noch Wengianer – das nicht nötig haben, könnten wir eigentlich im Trockenen bleiben. Hätte der eine oder andere einen Töff bei sich gehabt, der ein Face-lifting nötig gehabt hätte, wäre eine Ausfahrt im Regen auch gerechtfer-tigt gewesen. Aber eben: Irrealität. Wir haben es nicht nötig. Die Frage stellt sich dann, warum wir trotzdem bei leichtem Regen draussen waren. Die Antwort ist einfach: Hätte der Wetterfrosch eine genauere Progno-se gestellt, wären wir wahrscheinlich nicht gefahren, wenigstens nicht in dieses Gebiet. Aber ein Töfffahrer kennt keine Schmerzen und zumin-dest wir auch kein schlechtes Wet-ter. Wir hatten ja auch alle regenfes-te Kleider und einen Helm auf, falls einer von uns zu viel des Regens

erwischt hätte und Gefahr gelaufen wäre, kitschig zu werden.

literaturstunde 2Der Konjunktiv 2 wirkt eher schwer-fällig, also lasse ich ihn nun weg, zu-mal ich in die Realität zurückkehren will. Nach und nach löste sich von unserer 8er-Gruppe der eine und an-dere ab. War es wegen Termindrucks oder weil er für solch lange Strecken nicht erprobt war. Immerhin hatten unsere Gummierungen am Ende des Tages für 500 Kilometer weniger Vorrat. Die Schlussetappe war dann geprägt von der Autobahn, damit wir schnell nach Hause kamen. Während der Fahrt und im Anschluss fielen mir drei weitere literarische Elemente auf:Erstens die Wolkenformationen: Dra-matisch türmten sie sich um uns auf, um ab und zu ein bisschen Regen auf uns niederprasseln zu lassen. Jedenfalls war die Stimmung so ein-drücklich, dass sie gut als Regiean-weisungen zu Schillers Tell gepasst hätte. Zweitens die lange Dauer der Schluss-etappe: Eigentlich verlangten mein Körper und mein Geist eine Rast un-terwegs. Speed fuhr aber wegen des feinen Regens auch an der letzten Gelegenheit einfach vorbei, wodurch ich mich laut denkend zum verbalen Götz von Berlichingschen Ausrut-scher (und somit zum zweiten lite-rarischen Element) habe hinreissen lassen: «…er kann mich – – – !»Drittens die Sprüche von Knatter: Beim Abschlussbier in Langenthal gab Knatter noch einmal alles, was er an Sprüchen zu bieten hatte, wohl

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um seine Versäumnisse der letzten Jahre wieder gut zu machen. Aller-dings würde ich die den Sauglattis-mus bedienenden Sprüche bloss der Trivialliteratur zuschreiben, weshalb ich nicht geneigt bin, hier ein Zitat anzuführen.

die motivierte klasseSilver Sallaz v/o SpeedFriedrich Matter v/o MeckRaoul Stampfli v/o KnatterUrs Latscha v/o NickRuedi Montanari v/o JuanitoChristopher Jost v/o AurelGaston BarthSimon Herzig v/o Delphi (der Schreiberling)

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HSV-Cup 2008

Einst massen sich die Aktivitates aller Verbindungen beim HSV-Cup, wer die talentiertesten Fussballspie-ler in den eigenen Reihen hatte. Als aber die Aktiven immer weniger wur-den, verschwand auch das traditio-nelle Turnier. Dank der Initiative von Sven Witmer v/o Skål und Marco Lupi v/o Phon wurde der Cup aus seinem Dornröschenschlaf geweckt – nicht mehr als reiner Aktivitas-Event, sondern als altersgemischtes Fussballturnier aller Solothurner Ver-bindungen.Obwohl die Wengianer gleich mit zwei Mannschaften antreten konnten (einer AHAH- und einer Aktivitaself)

gelang es leider nicht, den heissbe-gehrten Pokal zu gewinnen. Diesen holte sich – o weh! – die Dornachia! Nun denn: Getreu dem Motto «Die Grösse der Mannschaft erkennt man in der Niederlage» gönnte man dem Gegner den Erfolg sportlich fair.Den schönen Frühsommerabend liess man dann in der «Kreuzen» aus-klingen. Ob der Wettstreit beim Be-chern weiter geführt wurde, ist nicht überliefert. Sicher aber verbrachten alle Couleuriker einen vergnüglichen, sportlichen und gemütlichen Tag. Ein Hoch den Organisatoren Skål und Phon. Wir hoffen auf eine Neuaufla-ge im nächsten Jahr!

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Impressionen vom 5. Solothurner Verbindungstag

Auch der diesjährige Verbindungs-tag war ein toller Erfolg. Ein grosses «Merci» gebührt dem zehnköpfigen OK unter der Leitung von Kristian Bader v/o Step P!. Unsererseits tru-

gen Daniel Ritschard v/o Quart und Sven Mangold v/o Exodus dort zum Gelingen des Anlasses bei. Einen Ganzen speziell!

In der Kanti-Aula steigt begleitet von Schlepp A! der Antrittskant.

Direktor Stefan Zumbrunn unter-streicht das gute Verhältnis zu den Verbindungen.

«Oh alte Burschenherrlichkeit» – leider ohne Bier.

Unsere Aktiven beim Apéro.

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Eine eindrücklich lange Cortège zum Landhaus.

Gute Stimmung bei gutem Essen.

Und auch für witzige Unterhaltung war gesorgt.

Der gemütliche Ausklang im «Misteli».

Der Verbindungstag: Zeit, Freund-schaften zu pflegen!

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Gratulationsliste Oktober bis Dezember 2008

50 Jahre Müller Frank-Urs Lesto 09.11.2008 Gilgen Rolf Ref 21.11.2008 Wick Peter Satchmo 22.11.2008 Aebi Jürg Lucky 24.11.2008 Monteil Michel Korsar 27.12.2008

60 Jahre Grütter Jörg Clou 19.10.2008 Blaser Christian Faun 13.11.2008

65 Jahre Hänggi Hansjörg Tartar 06.11.2008 Bärtschi Rudolf Trapp 25.11.2008 Kleiner Beat Radix 27.11.2008

70 Jahre Matter Friedrich Meck 13.12.2008 Frey Heinz Puls 16.12.2008

75 Jahre Zwahlen Kurt Krokus 04.10.2008 Fuhrer Hermann Prügu 10.11.2008 Lüthy Heinz Rana 16.12.2008

80 Jahre Jeker Guido Flamm 24.11.2008 Meyer Urs Stör 20.12.2008

90 Jahre Remund Adolf Gigolo 27.12.2008

Ich gratuliere den Jubilaren und wünsche Ihnen im Namen der Aktivitas alles Gute.

Michael Schoy v/o Flex xx

Bierfamilienessen der Bierfamilie CholiLiebe CholianerWir freuen uns, Sie zum diesjährigen Bierfamilienessen einzuladen.

Wann? Samstag, 15. November 2008 (GV Alt-Wengia), ab 11.11 UhrWo? Restaurant «gut gelaunt» (Misteli)u.A.w.g. [email protected] oder 076 564 00 32

Vivat – Crescat – Choliat!

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Spendenliste

Dr. Fred Hirt v/o Mädi 100.–Erich Senn v/o Schmiss 100.–Jeanrichard Willy v/o Spleen 100.–Hans Jörg Emch v/o Ohm 100.–Max Rütti v/o Simplex 130.–August Jenni v/o Seni 100.–Trauerfamilie Paul Glur v/o Füli 250.–Kurt Meister v/o Calm 100.–Dr. Jakob Bernasconi v/o Penn 100.–Dr. Urs Studer-Grimm v/o Schach 100.–Dr. Hans Kaufmann v/o Semper 100.–Sven-Oliver Mangold v/o Exodus 500.–Dr. Marcel Stampfli v/o Pulpa 100.–Dr. Ernst Felchlin-Kamber v/o Gin 100.–Dr. Raoul Stampfli v/o Knatter 50.–Hans Hauert v/o Hüscht 100.–Trauerfamilie Dr. Walther Flury v/o Protz 200.–Andreas Eng v/o Cato 200.–Trauerfamilie Rudolf Wyss v/o Chnebu 200.–Dr. Fritz Gantert v/o Zyn 100.–Hanspeter Knöpfel v/o Game 40.–Hans Ulrich Habegger v/o Storch 100.–Markus Jordi v/o Dynamo 100.–Urs F. Meyer v/o Servo 100.–Juergen-Peter Flückiger v/o Fakir 300.–Trauerfamilie Dr. Christoph Meier v/o Mikro 200.–Claude Meyer v/o Thales 250.–Thomas Jordi v/o Byte 100.–Christoph Venetz v/o Pascha 100.–Peter Schibli v/o Till 40.–Peter Probst v/o Wiking 200.–Franz Aebi v/o Taxi 100.–

Die Aktivitas dankt allen Spendern ganz herzlich und trinkt ihnen zum Wohle einen Ganzen speziell.

Michael Schoy v/o Flex xx

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MIstelI Ag

Einladungzur 3. ordentlichen generalversammlung der Misteli Agsamstag, 15. november 2008, im landhaus zu solothurn

Geschätzte Damen und Herren Aktionärinnen und AktionäreLiebe Wengianer

Wir freuen uns, Sie zur dritten or-dentlichen Generalversammlung der Misteli AG einzuladen auf

samstag, den 15. november 2008, 10 uhr s.t., im landhaus zu solothurn

traktanden:1. Genehmigung des Protokolls der

2. o. Generalversammlung der Misteli AG vom 17. November 2007 (publiziert im «Wengianer» Nr. 1 vom Mai 2008, S. 29 ff.)

Antrag des Verwaltungsrates: Genehmigung des Protokolls

2. Erstattung des Jahresberichtes

Antrag des Verwaltungsrates: Genehmigung des Jahresbe-richtes

3. Erstattung der Jahresrechnung des Geschäftsjahres 2007/08

Entgegennahme des Berichts der Kontrollstelle

Präsentation des Budgets für das Geschäftsjahr 2008/09

Antrag des Verwaltungsrates: Kenntnisnahme des Berichts der Kontrollstelle, Genehmigung der Jahresrechung 2007/2008

4. Beschlussfassung über die Ver-wendung des Jahresergebnisses 2007/08

Antrag des Verwaltungsrates: Vortrag auf neue Rechnung

5. Entlastung des Verwaltungsrates

Antrag des Verwaltungsrates: Entlastung des Verwaltungsrates

6. Wahl des Verwaltungsrates

Antrag des Verwaltungsrates: Wiederwahl sämtlicher Verwal-tungsratsmitglieder für eine wei-tere Amtsdauer von drei Jahren

7. Wahl der Revisionsstelle

Antrag des Verwaltungsrates: Wahl der Sofista Treuhand und Partner AG für die Dauer eines Jahres

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8. Umfrage

Es wird gebeten, allfällige Fra-gen bis zum 12. November 2008 schriftlich oder per E-Mail for-muliert an den Verwaltungsrat zu senden, damit sie sorgfältig be-antwortet werden können

9. Varia

hinweise:Der Jahresbericht, die Jahresrechung und der Bericht der Revisionsstelle liegen 20 Tage vor der Generalver-sammlung am Sitz der Gesellschaft, im Advokaturbureau Reber, Gurzeln-gasse 12, 4500 Solothurn, auf. Diese Dokumente werden zudem im pass-wortgeschützten Bereich der Home-page www.wengia.ch publiziert. Auf besonderen Wunsch stellt Ihnen die Misteli AG Kopien dieser Unterlagen zur Verfügung (bitte frankiertes Rück-couvert einsenden an Misteli AG c/o Advokaturbüro Reber, Gurzelngasse 12, 4500 Solothurn).

Sollten Sie an der Generalversamm-lung nicht teilnehmen können, so haben Sie die Möglichkeit, schriftlich einen anderen Aktionär, die Misteli AG oder den unabhängigen Stimm-rechtsvertreter mit der Vertretung

Ihrer Titel zu bevollmächtigen. Ein Vollmachtsformular kann von der Homepage www.wengia.ch herun-tergeladen werden.

Als unabhängiger Stimmrechtsver-treter wird benannt: Dr. Gregor Wild v/o CiceroBrunngasse 50, 3011 [email protected]

Mitglieder der Männerhelvetia Solo-thurn, die im Pool Aktien gezeichnet haben, sind herzlich willkommen an der Generalversammlung. Sie sind allerdings nicht stimmberechtigt, da das Stimmrecht beim Verein Män-nerhelvetia liegt.

Im Anschluss an die Generalver-sammlung (ca. 11.00 Uhr) sind alle Aktionärinnen und Aktionäre zu einem Aperitif ins Misteli (Restaurant gut gelaunt) eingeladen.

Solothurn, den 10. Oktober 2008Mit herzlichen Grüssen in grün-rot-grün

Misteli AGDr. Markus Reber v/o Homer

Präsident des Verwaltungsrates

Daniel Ritschard v/o QuartSekretär des Verwaltungsrates

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Jörg röthlisberger v/o Quart

16.5.1930 bis 11.1.2008

«Quart» als Cerevis bedarf kei-ner besonderen Erklärung, denken wohl die meisten Wengianer. Indes: laut Duden nennt sich «Quart» der Fechthieb, durch den die linke Kör-perseite des Gegners getroffen wird. Im Fechtkurs unserer Aktivitas in der Turnhalle beim Baseltor beherrschte Quart diese Kunst besser als wir alle. Schnelligkeit und Präzision waren Qualitäten, mit denen er sich später auch bei der Führung des Skalpells auszeichnete. Wobei Quart auch der landläufigen Bedeutung des Wortes durchaus nicht abhold gewesen ist.

Sein Vater betrieb in Montreux eine Bäckerei. So kam der Sohn denn auch in Lausanne zur Welt. Er wäre ein echter Vaudois geworden, hätte sein Grossvater in Derendingen nicht krankheitshalber die Bäckerei dem Sohn übergeben müssen. So wur-de der Bäckersohn Quart zu einem echten Derendinger. Er war bei den Pfadfindern und dann im Gymnasi-um bei den Wengianern des Jahr-gangs 1949/1950. Nach der Matur entschloss er sich zum Medizinstudium, obwohl da-

nekrologe

mals jedes Jahr 150 Studenten mehr das medizinische Staatsexamen ab-solvierten, als nötig gewesen wären, um die Lücken zu schliessen. «Noch so ein brotloser Akademiker» muss-te man sich bei der Immatrikulation vorhalten lassen. Quart hat an der Universität Bern studiert, mit einem Auslandsemester in Wien. Dem Staatsexamen 1956 folgten für das nächste halbe Jahr Sanitätsoffiziersschule und Abver-dienen. Doch wie weiter, da bezahlte Assistentenstellen kaum zu haben waren? Ein Jahr zuvor ist es dem Verfas-ser dieser Zeilen gleich ergangen. Ein Türchen stand offen: Etwa ein Viertel der Medizinstundenten wa-ren Amerikaner. Die meisten waren New Yorker Juden, denen der Zu-gang zu einheimischen Universitäten verwehrt blieb. Die medizinischen Fakultäten in der vom Krieg ver-schonten Schweiz bot ihnen Gast-recht an. Ihr Schweizer Arztdiplom wurde in den USA ohne Vorbehalte anerkannt. Mit einigen Amerikanern schlossen wir Freundschaft, die bis heute andauert. Im Gegenzug hatten Schweizer Ärzte die Möglichkeit, an amerikanischen Spitälern ohne je-des Examen eine Assistentenstelle anzutreten. Der Lohn war umgekehrt proportional zur Qualität der Ausbil-dung: 20 $ im Monat betrug er bei den renommiertesten Kliniken, 250 $ bei den weniger angesehenen. Kost und Logis waren gratis, der Dollar je-doch 4.30 Franken wert.

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Dem Rat meiner New Yorker Kommi-litonen folgend, entschloss ich mich für das Stamford Hospital in Con-necticut und damit für 100$. Haupt-sache: es war ein Vorort von New York City und mit der Bahn gut zu erreichen. Nebenbei vermittelte es einen Einblick in die amerikanische Medizin und vor allem in den Ame-rican Way of Life. Es galt als prak-tisches Lehrjahr nach Abschluss der akademischen Ausbildung. Von dort her konnte ich Quart für diese Idee begeistern. Er heiratete flugs seine Jugendfreundin Hanni Steiner v/o Amedies, und ich konnte ihnen am 1. Juli l957 feierlich die Schlüssel meines 15 Jahre alten Wagens über-reichen, den ich ein Jahr früher für 60$ erstanden hatte.Die beiden fühlten sich offenbar wohl in der Neuen Welt. Sie blieben in Stamford für fast drei Jahre zur chirurgischen Ausbildung. Noch war es für Quart nicht einfach, eine Stel-le in der Schweiz zu erhalten. Nach einer Saisonstelle in Zermatt ging es zuerst nach Basel, dann nach Solo-thurn zu Prof. U. Buff und dann mit ihm nach Zürich. Bei ihm schrieb er die Doktorarbeit. Prof. Ricklin folgte er schliesslich an das Spital Männe-dorf.

Von dort aus konnte er im Auftrag des Roten Kreuzes für fast ein Jahr einen Abstecher in den Belgischen Kongo machen, zuerst als Chirurg und Geburtshelfer, dann als Chefarzt des Spitals Kintambo mit 500 Bet-ten.1965 wirkte er als chirurgischer Oberarzt in Solothurn, musste je-

doch bald den Chefarzt im Spital von Langnau i.E. vertreten, den der Schlag getroffen hatte.Nach kurzer Zeit wählten Quart und Amediesli ein prächtiges Haus in Ranflüh bei Zollbrück zur neuen Blei-be. Für die neue Herausforderung setzte sich Quart mit Leib und Seele ein. Wie er schrieb, brachte sie ihm vor allem chirurgische Befriedigung. Sei-ne direkte und autoritäre Art, nach alter Schule auch schwierige Auf-gaben anzupacken, wurde von den meisten sehr geschätzt, nicht jedoch von allen. Das Arbeitspensum war kaum mehr zu leisten und die Zeiten änderten sich sehr rasch. Innert ein paar Jahren wurden händeringend Ärzte gesucht. Der einzige Chir-urg an einem Landspital, möglichst noch Geburtshelfer und Anästhesist in einem, war wohl im Kongo noch zeitgemäss, aber nicht mehr bei uns. Er benötigte Verstärkung. So ver-schlechterten sich die Beziehungen zur Spitaldirektion immer stärker und waren schliesslich völlig zerrüttet. Nach 15 Jahren Chefarzt musste Quart 1983 seine Stelle aufgeben. Ein eigens gegründeter Verein «Pro Röthlisberger» vermochte daran nichts zu ändern.

Seinen Beruf konnte er nun in einer Privatpraxis und als Belegarzt im Sa-lem-Spital in Bern weiter ausüben: dreimal länger als bisher sei nun sein Arbeitsweg, dreimal weniger lang müsse er arbeiten und dreimal mehr verdiene er, war eine seiner trocke-nen Bemerkungen.

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Nach dem Ruhestand hatte er Zeit und Musse für seine Briefmarken-sammlung, das Violinspiel und für seine künstlerische Tätigkeit. Aus den verschiedensten Materialien wie Holz, altes chirurgisches Material und vielen anderen schuf er Plasti-ken. Sie sind von denen anerkannter Künstler kaum zu unterscheiden.

2006 konnte er von Ranflüh in seine Wohnung in Solothurn ziehen. Um in einem eigenen Zimmer dem Brief-märkelen frönen zu können, hatte er sie aufstocken lassen. Indes kam es anders, als er und seine liebe Gattin es sich vorgestellt hatten.

Vor über 12 Jahren musste sich Quart der Operation eines bösar-tigen Tumors unterziehen. Alles schien in bester Ordnung, bis er sich schlagartig zurückmeldete. Er breite-

te sich im Becken aus und war auch mit modernsten Mitteln nicht aufzu-halten. Quart litt unter unsäglichen Schmerzen. Wohl wissend, dass er am kürzeren Strick ziehen muss-te, kämpfte er gegen den Feind bis zuletzt. Zehn Tage vor seinem Tode konnte meine Antoinette mit ihm in seiner Sammlung noch Briefmarken tauschen, drei Tage vorher erreichte sie die E-Mail: «Es geht nicht mehr lange».

Wir trauern um Quart und sprechen seinem «Amediesly» unser tiefes Bei-leid aus. Wie Quart am Ende seines Lebenslaufes für die Nachwelt her-vorhob, hätte er sein Glück ohne sie kaum erreicht. «Sie hat mir zu allen Zeiten den Rücken frei gehalten».

René Baumgartner v/o Omega

rudolf Wyss v/ Chnebu

2.4.1920bis14.7.2008

Über 40 Jahre bis zu seinem Tode hatte ich mit Chnebu Kontakt. Je län-ger die Freundschaft währte, umso mehr hab ich ihn schätzen gelernt. Rudolf Wyss hatte ein erfülltes Leben. Sein Wirken hatte in allen entschei-denden Lebensbereichen Boden ge-funden und Wurzeln geschlagen.

Da war einmal seine Lebensgefähr-tin, die so zu ihm passte, die mit ihm seine Familie aufbaute. Er lebte für seine Familie, seine Kinder, und als dann Enkelkinder da waren, war sein Kreis noch grösser geworden, was er sehr genoss, ja er durfte auch noch seine ersten Urenkel in die Arme schliessen.Dann war der Kreis seines beruflichen Wirkens. Er war ein stiller Schaffer, jeder Publicity für seine Person ab-hold. Dafür stand das Gedeihen sei-ner ererbten Firma im Vordergrund. Als Wengianer hatte er auch die Kan-ti besucht, hatte die Handelsschule durchlaufen und dann eine Bankleh-

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re absolviert und zwar im Wallis, in Sitten. Die Idee war, gleichzeitig die nötigen Französichkenntnisse zu er-langen. Mittlerweile war der Zweite Weltkrieg ausgebrochen, und die vie-len Aktivdienste bewältigte er zuletzt als Leutnant der Artillerie. Zurück im väterlichen Betrieb kümmerte er sich mehr und mehr um alle Sparten des Hauses. Doch als erstes lernte er seine Frau Bethli kennen, die als An-gestellte neu in der Firma arbeitete.Die Weiterentwicklung der Firma, verlangte auf breiter Front Anpas-sungen. Ursprünglich Kunden-gärtnerei, Samenhandlung und Baumschule, musste die Weiterent-wicklung des Betriebs geplant wer-den. Zusammen mit seinem älteren Bruder wurden die Voraussetzungen für ein modernes Gartencenter ge-schaffen, das als erstes bereits 1962 in Zuchwil eröffnet wurde, wo noch Raum vorhanden war. Später die Abwanderung von Pflanzen in den Verkauf bei Grossverteilern mit dem Grossimport von Pflanzen aus dem Ausland. Umstellung in vielen Be-reichen. So folgten weitere Garten-center im Raum Basel, Zürich und Westschweiz. Weiterführung der eigenen Baumschulen. Wichtig für Chnebu war auch die Herausgabe der wöchentlich erscheinenden Zei-tung «Gartenbau», das noch heute wichtigste Organ für den Berufsgar-tenbau in der Schweiz mit eigenen Fachleuten in der Redaktion. Alle diese Entwicklungen waren Ant-worten auf die steten Änderungen im Umfeld der Gartenbaubranche. Dazu kamen schon früh erfasste Oekoprobleme. Heizung der vielen

Treibhäuser mit zukunftsgerichteter Technologie, z.B. Nutzung der Fern-wärme der ARA etc..Obschon Chnebu eigentlich in der ersten Ausbildung das kaufmän-nische Denken mitbekommen hatte, so war er auch in Fragen der Pflan-zenzucht und Pflanzenkenntnis ein Profi geworden, ein Allrounder, der verbunden mit seiner unaufdring-lichen Art, mit Humor und Zuhören können, mit sozialer Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitern viele Facetten eines guten Patrons und Unternehmers abdeckte und auch in der Firma von allen Untergebenen sehr geschätzt wurde. Ein weiterer fester Boden in Ch-nebus Wirken bildete seine Veran-kerung im heimatlichen Boden. Er war Solothurner, ein treuer Wengia-ner, in den letzten Jahren mit regel-mässigem Besuch des Leberberger – Stammes im Chutz Langendorf. Er war auch ein langjähriges Mitglied des Rotary Clubs Solothurn. Orte, wo er sich wohlfühlte, hielt er die Treue, wie auch dem Wallis, dessen Weine er in seinem Keller pflegte und wo er im Goms über 40 Jahre ein kleines Stöckli gemietet hatte und immer wieder mit seiner Familie hin-zog. Auch ich verbrachte in den letz-ten 20 Jahren jeweils eine Langlauf-woche mit ihm und engen Freunden im Goms, was zu meinen schönsten Erinnerungen zählt.Rudolf Wyss v/o Chnebu erfreute sich einer guten Gesundheit bis Ende letztes Jahr. Dann meldeten sich plötzlich Vorzeichen einer ernsten Erkrankung. Er, der das Werden und Vergehen in der Natur immer wieder

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Alt-Wengia

todesanzeigenEs ist unsere schmerzliche Pflicht, allen Wengianern

vom Tode unserer lieben Couleurbrüder

Rudolf Wyss v/o Chnebuaktiv 1937/38

verstorben am 14. Juli 2008

Dr. Walther Flury v/o Protzaktiv 1944/45

verstorben am 21. August 2008

Dr. Franz Meier v/o Mikroaktiv 1933/34

verstorben am 25. August 2008

Kenntnis zu geben.

Der Totensalamander von Chnebu fand am 30. August statt. Jener für Protz und Mikro wird am 8. November 2008 um 18.30 Uhr

im Kneiplokal der Aktivitas gerieben.

Das AH-Komitee

verfolgte, nahm diese Zeichen des Alterns mit Gelassenheit. Schon bald hatte er sich mit dieser Wendung abgefunden, und als man noch ver-schiedentlich medizinische Tests zur Abklärung seiner plötzlich schwin-denden Lebenskraft anstellen wollte, ermahnte er seine engsten Angehö-

rigen: «Höret doch uf gfätterle.» Das einzige, was er bis zuletzt vermisste, war, dass er nicht daheim im Haus an der Gärtnerstrasse, wo er immer gelebt hatte, seinen Tod abwarten konnte, was leider aus pfleglichen Gründen nicht möglich war.

Heinz Lüthy v/o Rana

Adressänderungen

Name Vorname Cerevis Adresse PLZ OrtBreitenbach Hans-Rudolf Gemsi Winterseite 33 4523 NiederwilBannwart Daniel Lento Brenntrainstrasse 6a 5400 BadenSchaad Rainer Scherz Delfterstrasse 21 5004 AarauGrütter Daniel Bias Eichirebenweg 23 5614 SarmenstorfGirardet Gaston Rumpu Alterszentrum Wengistein 4500 SolothurnSimmen Beat Smash Bellariastrasse 26 8002 ZürichStamm Raymond Spleen Dorfstrasse 17 4512 BellachFrey Matthias Noise Segetzstrasse 5 4500 SolothurnPortmann Max Krass Bahnhofstrasse 38 2540 GrenchenTrottmann Martin Cheech Girizstrasse 97 4562 BiberistWeihofen Andreas Mir Albisriederstrasse 292 8047 ZürichVögtli Hanspeter Kirsch Wasserfallenweg 540 4717 MümliswilSchlatter Peter Pool Desa Pandan C-1-1-7 55100 Kuala LumpurIsler Andreas Globo St. Niklausstrasse 15 4500 SolothurnBläsi Hansruedi Quarz Steinackerstrasse 2 3184 WünnewilNiemetz Juri Larry Brunnersberg 80 4717 MümliswilMotzet Dominique Drive Ausserdorfstrasse 17 8918 UnterlunkhofenMangold Sven-Oliver Exodus Barfüssergasse 11 4500 Solothurn

Kapitalerhöhung Misteli AGZur Schaffung neuen Aktienkapitals hat die Generalversammlung vom 17. November 2007 den Verwaltungsrat ermächtigt, im Sinne einer sog. genehmigten Kapitalerhöhung das Aktienkapital um CHF 500’000.– von CHF 2’000’000.– auf 2’500’000.– innert einer Frist von längstens zwei

Jahren zu erhöhen. Bei dieser Kapitalerhöhung geht es in erster Linie um die Schaffung von Aktienkapital, das von Bauunternehmern im Rahmen des Umbaus gezeichnet wurde, in zweiter Linie um den Ausbau der Eigenkapitalbasis, insbesondere zwecks Ablösung von Hypotheken. Die Kapitalerhöhung dient damit einer nachhaltigen Konsolidierung und Sicherung unseres

Verbindungshauses.

Das Motto «alle Wengianer werden Mistelianer» gilt nach wie vor: Wir würden uns sehr freuen, wenn auch alle diejenigen, die unserem Umbauprojekt zuerst eher skeptisch gegenüberstanden und bisher noch keine Vorzugsaktien der Misteli AG gezeichnet haben, nun noch solche zeichnen

würden!

Diese gute Sache verdient Ihre Unterstützung!

Zeichnungsscheine können im Internet heruntergeladen werden (www.wengia.ch) und liegen an der GV auf.

Eine Vorzugsakie der Misteli AG kostet nach wie vor Fr. 1’000.–

Impressum

Postcheck-Konti: Aktiv-Wengia 45-947-7Alt-Wengia 45-227-3Misteli AG 30-38168-4Regiobank Solothurn Konto 16 0.69.429.00

Präsident der Aktiv-Wengia: Alexander stanisavljevic v/o Gagarin (076 564 00 32)Solothurnstrasse 45, 4542 Luterbach

Kassier der Aktiv-Wengia: Micheal schoy v/o Flex (079 385 62 08)Kirchstrasse 10, 4566 Oekingen

Präsident der Alt-Wengia: stefan liechti v/o ForteTulpenweg 6, 4542 Luterbach

Vertreter der Alt-Wengia: dr. reto stampfli v/o OdinSt. Niklausstrasse 24, 4500 Solothurn

Archivar der Alt-Wengia: roger Ingold v/o TritonVerenastrasse 22, 4522 Rüttenen

Präsident des Verwaltungs- rates der Misteli AG:

dr. Markus reber v/o HomerBergstrasse 10, 4500 Solothurn

Abonnementspreis: 30.– SFr. jährlich. Für Mitglieder der Alt-Wengia und Vorzugsaktionäre der Misteli AG gratis

Herausgeber: Alt-Wengia SolothurnDruck: ROS Offset-Service AG, Fabrikstrasse 14, 4552 Derendingen

Telefon 032/622 55 88, Telefax 032/622 55 82Erscheinungsweise: Jährlich 4 AusgabenInternet: www.wengia.ch

Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe, Nr. 3: 15. Dezember 2008Adressänderungen an Martin Stuber v/o Akro, Florastrasse 58, 4600 Olten

totensalamander 2008

Der letzte Totensalamander 2008 findet statt am

• 8. November

Der Salamander beginnt um 18.30 Uhr im Kneiplokal der Aktivi-tas im «Misteli». Die Teilnehmer besammeln sich ab 18 Uhr am Stamm.

Das AH-Komitee