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Pinzgaueraktuell Nr. 218/219 2/2010

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Fanartikel

2 ARGE Pinzgauer 218/219 2/2010

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ARGE Pinzgauer 218/219 2/2010 3

Adressen · Inhalt · Termine · Impressum

Adressen der angeschlossenen Pinzgauer-Zuchtverbände

• Österreich

Arbeitsgemeinschaft Pinzgauer RinderzuchtverbändeMayerhoferstraße 125751 MaishofenTel.: +43/(0)6542/68229-15Fax: +43/(0)6542/68229-35arge-pinzgauer@rinderzuchtverband.atwww.pinzgauerrind.atwww.rinderzuchtverband.at

Rinderzuchtverband SalzburgMayerhoferstraße 125751 MaishofenTel.: +43/(0)6542/68229-0Fax: +43/(0)6542/68229-81

Pzg. Zuchtverband Anteil NordtirolInnsbrucker Bundesstraße 75a6380 St. Johann in TirolTel.: +43/(0)5352/67041Fax: +43/(0)5352/67041

Kärntner RinderzuchtverbandZollfeldstraße 100/19300 St. Veit/GlanTel.: +43/(0)4212/2215 DW 11–15Fax: +43/(0)4212/2215-10

Rinderzucht SteiermarkPichlmayergasse 188700 LeobenTel.: +43/(0)3842/25333-0Fax: +43/(0)3842/25333-11

• International

Südtiroler RinderzuchtverbandGalvanistraße 3839100 Bozen, ItalienTel.: 0039/0471/063830Fax: 0039/0471/063831

Rinderzuchtverband TraunsteinKardinal-Faulhaber-Straße 15, Pf. 184783268 Traunstein, DeutschlandTel.: 0049/861/7002-0Fax: 0049/861/7002-50

Inhaltsverzeichnis

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Pinzgauer-Jungzüchter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Wichtige Termine 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Pinzgauer-Züchtertagung und Herbststiermarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Aktuelles aus Zucht und Absatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Aktuelles aus der Besamung Klessheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Pinzgauer-Teststiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Fleischrinder-Züchter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Pinzgauer-Stiere für die Mutterkuhhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Exkursion Mutterkuhhalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Pinzgauer-Züchterlehrfahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Betriebsvorstellung: „Garnhof“ in Flachau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Stierhaltegemeinschaft Goldegg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

GENUSSREGION Pinzgauer-Rind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Kärnten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Südtirol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Bayern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Dänemark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

Kanada und USA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Versteigerungstermine im 1. Halbjahr 2011

Verstg. Tag Datum Auftrieb

839. Donnerstag 13. Jänner weibliche Tiere

840. Donnerstag 3. Februar FL-Stiere, weibliche Tiere

841. Donnerstag 24. Februar weibliche Tiere

842. Donnerstag 17. März PI-Stiere, weibliche Tiere

843. Donnerstag 14. April FL-Stiere, weibliche Tiere

844. Donnerstag 26. Mai weibliche Tiere

Nutz- und Schlachtrinder ab Hof werden ständig angeboten.Anfragen und Katalogwünsche bitte an:Rinderzuchtverband Salzburg · Mayerhoferstraße 12 · 5751 Maishofen · AustriaTelefon +43 / (0) 65 42 / 682 29-0 · Telefax +43 / (0) 65 42 / 682 [email protected] · www.rinderzuchtverband.at

Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Pinzgauer Rinderzuchtverbände, Mayerhoferstraße 12, 5751 Maishofen, Tel. +43 / (0) 65 42 / 682 29-15, Fax +43 / (0) 65 42 / 682 29-35.

Erscheint 2x jährlich. Diese Zeitschrift wird an alle angeschlossenen Verbände verteilt und an Interessenten verschickt.

Zusammenstellung und für den Inhalt verantwortlich: Dipl.-Ing. Mathias Kinberger, Christina Sendlhofer.

Bezugsbedingungen, Bezugspreis: (für 2 Ausgaben/Jahr)Jahresabonnement: für Mitglieder € 11,00

für Nichtmitglieder im Inland € 14,50für Nichtmitglieder im Ausland € 18,20

Das Postporto ist im Abo-Preis inbegriffen.Einzelpreis einer Mitteilung: € 5,80 + Versandkosten.

Titelbild: Frischluft tut gut – die Stopper-Tochter Blia von Johann Höller,Entfeld inThumersbach, genießt den Winterauslauf!

Fotos: Archiv, Dick, HAKA, Kärntner RZV, KeLeKi, Kinberger, Lang, Lantschner, Maierhofer, Mitterwallner, Moser, Nolli, Pichler, Privat,Schernthaner, Schmidt, Sendlhofer, Stöhr, Südtiroler RZV, Thaler, Wagner.

Inserate:Werbeeinschaltungen werden jeweils bis Ende April (für die Früh-jahrsausgabe) und bis Ende September (für die Herbstausgabe)entgegengenommen.

Satz/Reproduktion:Typostudio Josef Maringer, 5751 Maishofen.

Druck:Druckerei Samson Ges.m.b.H., 5581 St. Margarethen im Lungau.

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Vorwort

4 ARGE Pinzgauer 218/219 2/2010

Liebe Pinzgauer-ZüchterInnenund Freunde desPinzgauer-Rindes!

Wenn sich ein Jahrdem Ende zuneigt, sindwir veranlasst in dieZukunft zu blicken. Fürdie Landwirtschaft ste-hen Schlüsseljahre voruns. Als erstes Ziel giltes, die österreichische,kleinbäuerliche Struk-tur auch in Europa zuverteidigen. Dazuhaben wir einflussreicheMitstreiter über dieInteressensvertreter. Zu gut weiß jeder, dassunsere Struktur in der Landwirtschaftwertvolle volkswirtschaftliche Dienstlei-stungen erbringt und auch für andereWirtschaftssektoren, wie z. B. der Frem-denverkehrswirtschaft, ein wertvoller Part-ner ist. Wir in der Landwirtschaft agierennicht isoliert. Vielmehr ist eine funktionie-rende Landwirtschaft einmal mehr Garantfür Beständigkeit, und dies besonders inZeiten, in denen viele andere erheblicheProbleme haben. Deshalb müssen wir imZusammenspiel aller Beteiligten unsereBauern, sowohl als Lebensmittelerzeugerals auch als Strukturerhalter in vielenGebieten in Österreich wohl überlegt undmit handfesten Argumenten verteidigen.

Jeder von uns Züchtern ist im interna-tionalen Geschehen ein winziger Baustein,aber von großer Bedeutung. Die Pinz-gauer-Rinderzucht im Gebiet der ARGEPinzgauer (Salzburg, Tirol, Steiermark,Kärnten, Südtirol und Bayern) spielt sichin bäuerlichen Familienbetrieben ab. Umsomehr ziehe ich vor all jenen den Hut, diein Klein- und Mittelbetrieben wertvolleZuchtarbeit leisten. Die Erfolge auf Mes-sen und Ausstellungen beweisen, dassdie Pinzgauer-Züchter mit Sachverstanddie Betriebe führen. In den letzten zweiJahren meiner Obmanntätigkeit habe ichdie Unterstützung seitens des Rinder-zuchtverbandes und den verantwortlichender Pinzgauer-Zucht sehr konstruktivempfunden. Eine Zusammenarbeit miteinem positiven Grundverständnis bewirkt,dass offene Diskussionen zugelassen wer-den und gemeinsam anstehende Pro-bleme gelöst werden.

Pinzgauer-Rinder sind gefragt. Immerwieder tun sich neue Absatzmöglich-keiten auf, wobei sich oft die Schwierig-keit ergibt, Tiere mit den entsprechenden

Anforderungen in aus-reichender Zahl aufzu-bringen. Unser Zucht-berater Ing. ThomasSendlhofer ist dabeistets bemüht unter-schiedliche Absatz-märkte auch über abHof zu bedienen.

In der Pinzgauer-Fleischrinderzucht sindeinige Mutterkuhhal-ter gewillt, im Arbeits-kreis mitzuarbeiten.Sie werden wertvolleUnterstützung über dieBetreuung von derLandwirtschaftskam-mer Salzburg mit Dipl.-Ing. Sandra Pfuner

erhalten. Die Fachexkursion im Oktober zuden Betrieben von Martin Hotter (St. Veit)und Mag. Hans Scharfetter (Gastein) miteiner Fachinformation beim Posaunerwirthat dazu motiviert. Wir werden demKärntner Beispiel folgen. Dort wurde vorzwei Jahren ein Pinzgauer-Arbeitskreisgegründet und die Landwirte sind begei-stert und können die Ergebnisse erfolg-reich in der Betriebsentwicklung einset-zen. Weitere Interessenten können sich imARGE-Büro bei Christina Sendlhofer nochmelden.

Mir liegt noch ein Anliegen am Herzenund das ist die Unterstützung desZuchtprogrammes. Unser ZuchtberaterIng. Thomas Sendlhofer gibt für die Stier-

mütter eine Anpaarungsempfehlung aus.Diese sollte einerseits zur Erhaltung derBlutlinien dienen und andererseits denZuchtfortschritt vorantreiben. Diese Empfehlung kann durchaus mit Thomasdiskutiert werden. Schade ist nur, wennwertvolle Stiermütter wahllos belegt wer-den und somit keine brauchbaren Nach-kommen für die Auswahl von Teststierenbringen.

Die ARGE Pinzgauer und ihr Geschäfts-führer Dipl.-Ing. Mathias Kinberger ver-suchen stets mit den zur Verfügung ste-henden Mitteln das Pinzgauer-Rind woimmer es nötig und möglich ist zu unter-stützen. Die Bereitstellung von Werbe-artikeln, die Öffentlichkeitsarbeit, dieBetreuung der ZüchterInnen, die Aktivitä-ten in der Genussregion, die Präsenz aufMessen und Ausstellungen, die Kontaktezu Organisationen, der Politik und derWirtschaft, die Aufbereitung neuer Absatz-möglichkeiten bis hin zur Unterstützungunserer so erfreulich aktiven Jungzüchtersind die Aufgaben, die wir gerne anneh-men. Wir versuchen das Beste, und dan-ken auch allen, die aktiv für die Pinzgauer-Rinderzucht eintreten. Es lohnt sich näm-lich „für die Schwächeren zu kämpfen“.

In diesem Sinne wünsche ich allenGesundheit und Glück für 2011 und einefriedvolle Zeit besonders zu den Feier-tagen um die Geburt unseres Herrn.

ObmannARGE Pinzgauer Rinderzuchtverbände

Ing. Christian Dullnigg ····

···· Der Obmann schreibt …

Wir wünschen allen Züchterinnen und Züchtern und ihren Familien, den Funktionären sowie allen Freunden der Pinzgauer-Rinderzucht

ein frohes geruhsames Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes neues Jahr!

Die Arbeitsgemeinschaft der Pinzgauer-Rinderzuchtverbände

Wir wünschen allen Züchterinnen und Züchtern und ihren Familien, den Funktionären sowie allen Freunden der Pinzgauer-Rinderzucht

ein frohes geruhsames Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes neues Jahr!

Die Arbeitsgemeinschaft der Pinzgauer-Rinderzuchtverbände

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ARGE Pinzgauer 218/219 2/2010 5

Pinzgauer-Jungzüchter

···· Der Jungzüchter-Obmann schreibt …Liebe Jungzüchterinnen und Jungzüchter!

Auch im zweiten Halb-jahr 2010 konnten wiruns mit unserem Vereinsehr positiv ins Rampen-licht bringen. Ich glaube,dass es nicht übertriebenist, wenn ich behaupte,dass wir Jungzüchter unsals Verein mit besondererAnziehungskraft präsen-tieren.

Einer unserer Höhe-punkte war die Almwan-derung auf die Zillstatt-alm in Fieberbrunn. Eingroßer Dank gebührt inerster Linie Familie Eden-hauser, die ihre Alm in vorbildlicher Weisebewirtschaftet und präsentiert.

Dass die Pinzgauer-Jungzüchter Allrounder sind, bewiesen wir auch aufdem Fußballfeld und so holten wir mitder Mannschaft Pinzgau 2 den Meister-teller nach Salzburg. In diesem Sinnenochmals herzlichen Dank an alle Teil-nehmer für ihren sportlichen Einsatz.

Im Herbst konnten wir wieder einenunvergesslichen Jungzüchtertag erleben.Der Weg führte uns ins Großarltal, wo unssehr lebhafte Betriebe Tür und Tor öffne-ten. Sie führten uns vor Augen, wie wich-tig Werte wie Bodenständigkeit, Familieund Freude an der Landwirtschaft sind.Danke für die ausgesprochen nette Gast-freundschaft und die selbstlose Bereit-schaft!

Leider gibt es aberauch Bereiche, wonicht immer alles gutgeheißen werdenkann. Die Versteige-rungen im Herbstmit mäßiger Preis-bildung brachten somanchen zum Nach-denken. Qualitäts-bezogene Tiere hat-ten zwar ihren Preis,jedoch finde ich,dass selbst hierkeine Freuden-sprünge möglichwaren. Da sich derWert von Zuchtviehim Verhältnis zuanderen Produkten

nicht gesteigert hat, wird es für Landwirteimmer schwieriger werden, dem Preis-druck standzuhalten. Auch wenn derPreiskampf stärker geworden ist, dürfenwir unser Zuchtvieh nicht unter dessenWert verkaufen. Hier bedarf es konkreterWeichenstellungen in der Zucht aber auchin der Vermarktung. Oberste Prioritätmuss hierbei auch eine entsprechendePräsentation der Tiere haben und ichappelliere an dieser Stelle an alle Züchte-rInnen auf eine bestmögliche Optik ver-stärkten Wert zu legen, „weil die Pinz-gauer es uns wert sind“!

An dieser Stelle ein ganz herzlichesDanke an alle, die dies schon lange vorle-ben – die „Jungzüchterschule“ bestätigtsich hier als unverzichtbare Schmiede!

Ich jedenfalls bin fest davon überzeugt,

dass sich die Pinzgauer-Rasse auch inZukunft durchsetzen kann.

Abschließend darf ich euch alle nochganz herzlich zu unserer Jahreshauptver-sammlung am Sonntag, dem 9. Jänner2011, im Lohninghof (Thumersbach) einladen. Im Anschluss besuchen wir mitdem Entfeld- und Lehenbauer zwei nam-hafte Pinzgauer-Zuchtbetriebe – danke imVoraus für die Aufnahme!

Das 3. Pinzgauer-Jungkuhchampio-nat am Samstag, dem 5. März 2011,stellt für unseren Verein wiederum einegroße Herausforderung dar – wir freuenuns auf eine grandiose Neuauflage diesesZüchterfestes und bedanken uns auchhier vorab für die große Unterstützungunserer Züchterfamilien.

In diesem Sinne wünsche ich euch imNamen des Vorstandes eine besinnlicheWeihnachtszeit und viel Glück undGesundheit für Haus und Hof im neuenJahr!

Euer Obmann Hannes Hofer ····

P. S.: Unsere neue Pinzgauer-Jackewürde sich sehr gut als Weihnachts-geschenk anbieten! Siehe Seite 8.

···· Wichtige Termine 2011

9. Jänner: Jahreshauptversammlung der Pinzgauer-Jungzüchter in Zell am See-Thumersbach

5. März: 3. Pinzgauer-Jungkuhchampionat in Maishofen

30. April: Vereinsschau in Bramberg

8. Mai: Vereinsschau in Saalbach

14.–15. Mai: Pinzgauer-Züchterlehrfahrt nach Kärnten

15. Mai: Tag der offenen Tür am Betrieb Monika Rutter-Auernig, Unterweger in Obervellach (Kärnten)

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Wohl keinesfalls übertrieben ist dieAussage, dass die Gemeinschaft derPinzgauer-Jungzüchter eine besondereAnziehungskraft hat – nur so erklärt sichder massenhafte Besucheransturm aufdie Zillstattalm, Ziel der diesjährigenJungzüchter-Almwanderung.

Obmann Hannes Hofer hob die vor-bildliche Almwirtschaft der Familie Eden-hauser, Innergrub, in seiner Begrüßungs-rede besonders hervor und freute sichüber die immense Wanderschar, die derEinladung nach Fieberbrunn gefolgt war.

Diese war wie üblich, internationalbesetzt – so war neben den zahlreichen„Einheimischen“, dem Bus voller Südtirolerund einigen Bayern, auch wieder dieFamilie Zimmermann aus der Schweizdabei, die den Termin gleich für ein paarTage Urlaub in Österreich nützte.

Der kurze Weg von der Mittelstation derFieberbrunner Bergbahnen ermöglichte esvielen jungen Familien mit ihren Sprösslin-gen die Alm zu erkunden und bereits nachwenigen Gehminuten konnte man dieschönen Almweisen und das Glocken-gebimmel der Innergrub-Herde verneh-men.

Eingeleitet wurde der Almfeiertag abermit einer würdigen Messfeier, welchevom Fieberbrunner Pfarrer Franz Hirnzelebriert und von den FieberbrunnerWeisenbläsern stimmungsvoll umrahmtwurde. Als Abschluss des Gottesdiensteswurden das neue, wunderschöne Alm-kreuz sowie der Almstall gesegnet, bevorJosef Edenhauser junior die Almwirtschaftdes Innergrubers vorstellte.

Pinzgauer-Jungzüchter

6 ARGE Pinzgauer 218/219 2/2010

···· Jungzüchter-AlmwanderungStimmungsvoller Almtag auf der Zillstattalm in Fieberbrunn

39 Milchkühe sowie 29 Kalbinnenverbringen den Sommer auf der Zillstatt-alm, welche seit 1877 im Besitz derFamilie Edenhauser ist. Die Alm umfassteine Fläche von 74 ha und liegt als „bestverstecktes Skigebiet der Alpen“ am Fußedes Wildseeloders. Seit 1973 ist die Almfür den Verkehr erschlossen, 1974 be-gann Josef senior mit dem Neubau derAlmhütte und 2007 erfolgte der Umbaudes Stalles auf einen modernen Lauf-stall mit 2x4 Fischgrät-Melkstand.

Dank der Koppel- bzw. Güllewirtschaft

Die Kühe des Innergrubers (undeinige FL-Zinskühe)bestechen durch Leistungsbereitschaft.

Die Vielzahl an Besuchern gab dem Almfest auf der Zillstattalm einen besonderen Rahmen.

kann die Almwirtschaft intensiv betriebenwerden und so übernehmen von 20. Maibis 20. September die AltbauersleuteMarianne und Sepp die Versorgungdes Viehstandes, Unterstützung leistenJungbauer Josef sowie Enkel Michael.

Zusammenhalt wird in der Familie Eden-hauser groß geschrieben und so werdenauch unerwartet große Zusammenkünftewie zum Beispiel diese Almwanderung mitHilfe der Großfamilie problemlos gemeis-tert. Zugute kommen dabei die besonde-ren Eigenschaften der Familie – die ruhigeund besonnene Art schafft ein angeneh-mes und wohliges Umfeld, das einem mitFreude verweilen und genießen lässt.

Die Almvorstellung vom Betriebsführerwurde bereits mit köstlichem Grillduftuntermalt und bald hatte sich die üppigeWanderschar niedergelassen um die guteKüche, das herrliche Almwetter sowie dienette Gesellschaft in Tirols Bergwelt zugenießen.

Beim gemütlichen Beisammensein ver-flossen die Stunden in Windeseile und soverließen die vielen AlmgeherInnen ge-stärkt mit besten Eindrücken und interes-santen Begegnungen die schöne Berg-welt Tirols.

Die Zillstattalm aber bleibt vielensicher noch lange in Erinnerung, als einFamilienbetrieb, der mit viel Liebe undEinsatz hochgehalten wird und sichvon einer vorbildlichen und sehenswer-ten Seite präsentiert!

Verantwortlich für diesen schönenTag war in erster Linie Familie Eden-hauser, die alle BesucherInnen mitsichtlich großer Freude und Herzlich-keit empfing – ein ganz herzliches Ver-gelt’s Gott für die enorme Mühe, dieperfekte Organisation und die lobens-werte Verpflegung!

Danke aber auch allen, die mit ihremDabeisein für die schöne Gemeinschaftgesorgt haben – es tut gut, solcheFeste feiern zu dürfen!

Christina Sendlhofer ····

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ARGE Pinzgauer 218/219 2/2010 7

Pinzgauer-Jungzüchter

An Spannung kaum zu überbieten unddas nach der Fußball-WM – das 4. ÖJV-Kleinfeldfußballturnier sorgte für besteUnterhaltung, Fußballkunst und einenwahrlich überraschenden Sieger!

Von den ursprünglich 12 gemeldetenTeams waren scheinbar viele nicht ganzwetterfest, erschienen schlussendlich nur7 Mannschaften aus Oberösterreich,Tirol und Salzburg. Diese aber warenfesten Entschlusses nach Brambergangereist, galt es doch, den (Wander-)Meisterteller zu verteidigen.

Dass dies aber nicht ganz so einfachgeht, zeigten die „Neulinge“ in der ÖJV-Fußballszene, die Mannschaft Pinz-gauer 2 mit dem „Laubichler Trio“ Michael, Stefan und Thomas, MichaelHecher, Andreas Rettensteiner undPeter Winter. Souverän bewiesen sie,dass sie nicht nur Rinder, sondern auchgegnerische Fußballmannschaften „vor-führen“ – so überstand das „Ennspon-gauteam“ mit steirischer VerstärkungRunde für Runde erfolgreich und ließ sichim Finale den Sieg nicht mehr nehmen.

Das zweite Team, Pinzgauer 1 hattenicht allzu viel zu lachen, Jubel gab es ein-zig über den Ehrentreffer von ObmannHannes Hofer. Trost für die Tordifferenzvon 12 Treffern spendete die köstliche Rie-senbreze – schließlich gelang es nur denPinzgauern, zweimal an erster Stelle zustehen (von vorne und von hinten!).

Dass die Laubichler-Buam auch dasFeiern prächtig verstehen, ist ja nieman-den ganz unbekannt – lautstark wurde derSieg zelebriert und auch die „Meisterfeier“gestaltete sich zu einem schönen Erlebnis– schließlich muss man Feste feiern, wiesie fallen …

Hätte man um diese Fußballprofis frühergewusst, hätten wir vermutlich nicht Spa-nien als Weltmeister feiern müssen! (Viel-

···· 4. ÖJV-Fußballturnier – wir sind die SiegerPinzgauer-Jungzüchter holen Meisterteller nach Salzburg!

leicht sollten wir doch öfters Scouts in denPongau schicken …)

ÖJV-Obmann Christian Friedl freutesich trotz des miesen Wetters über dietolle Stimmung und sprach HannesKlausner als Organisator des Turniersgroßen Dank aus.

Lob verdienen auch die Fleckvieh-Jungzüchter für die gute Verpflegung,die eine optimale Energieversorgunggarantierte – danke!

Ein herzliches Danke gilt auch demPreisrichter Thomas Ranggetiner, derfür Ordnung und Fairness am Platzgesorgt hat!

Allen sportlichen TeilnehmerInnen sei für

···· ÖJV-HindernisparcoursTeufelsritt und Höllenspaß bei der AGRARIA in Wels

Den kreativen Köpfen der ÖJV war eszu verdanken, dass sich der Jungzüch-tertag anlässlich der AGRARIA in Wels zueinem spannenden und vor allem höchstlustigen Erlebnis entwickelte.

Ein absolut einzigartiger und herausfor-dernder Hindernisparcours, der auf demersten Blick viele in Angst und Schreckenversetzte, erforderte viel Geschick, Talentund Schnelligkeit der Jugend.

15 Teams aus Bayern und Österreichmit jeweils Mädchen und Bursch stelltensich mit großer Begeisterung der Heraus-forderung. Mit dabei auchdie Pinzgauer-Riege mitden beiden Teams AnitaMeusburger / ChristianEder und Anna Schern-thaner / Michael Schei-nitz.

Mit Bravour schafftensie die acht Hindernissewie Scheibtruhenfahren(mit einem vollen Wasser-glas und über jeglicheHindernisse wie Holzleiter,Wippe …), paarweisesSackhüpfen, Gummistie-fel-Zielschießen, Lasso-werfen und zu guter Letztnoch das Kuhfladen-Ziel-schießen.

Dass solche Aktivitäten nicht nur derJugend dienen, bewies ZAR-ObmannAnton Wagner – gemeinsam mit Helga

Wagner vom RZO stellte er seine Sport-lichkeit und Ausdauer unter Beweis underntete viel Applaus von einer begeistertenJungzüchterschar.

Obwohl wir bei der Preisverteilung leerausgingen, machte sich der Tag vollendsbezahlt – war es doch für alle Beteiligtenein Höllenspaß und ein unvergesslichesErlebnis, wozu allen Organisatoren einganz großes Danke ausgesprochen wer-den muss.

Anita Meusburger ····

Waghalsiger Einsatz von Christian Eder und Anita Meusburger.

Hier die Ergebnisse

1. Pinzgauer/Salzburg 22. Freistadt/Oberösterreich 23. Freistadt/Oberösterreich 14. Tirol 15. Fleckvieh/Salzburg6. Tirol 27. Pinzgauer/Salzburg 1

ihren Kampfgeist ganz herzlich gedankt,die Trainingssaison für die Neuauflage2011 (wahrscheinlich in Tirol) kann somitbeginnen!

Christina Sendlhofer ····

In Siegerlaune – die neuen ÖJV-Fußball-meister aus dem Ennspongau.

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Pinzgauer-Jungzüchter

8 ARGE Pinzgauer 218/219 2/2010

Ein wunderschöner Tag begann für zahlreich geladeneGäste am Samstag, 4. September in Pfalzen – es galtschließlich, die Hochzeit von Matthias Ploner und seiner Anita zu feiern.

Nach der schwungvollen Anreise auf einer weißen Harley wurde die Braut dem Bräutigam übergeben und indie schöne Hochzeitskirche St. Valentin geführt. Mit dabeiviele Freunde, Verwandte und natürlich auch einige Pinz-gauer-Vertreter aus Südtirol und Salzburg, die dem jungenBrautpaar Glückwünsche für ihre gemeinsame Zukunftüberbrachten.

Einer sehr schönen und berührenden Trauungszeremoniefolgte ein langes und unterhaltsames Hochzeitsfest, wel-ches für viel Erheiterung, beste Kulinarik und gemüt-liches Zusammensein bis in die frühen Morgenstundensorgte.

Während wir uns am nächsten Tag wieder Richtung Hei-mat aufmachten, ging es auch für das Brautpaar nachÖsterreich – schließlich ist es für unsere Südtiroler Jung-züchter ja schon fast üblich, ihre Flitterwochen im Herzender Pinzgauer zu verbringen …

Anita und Matthias, wir wünschen euch von Herzen allesLiebe und Gute für euren gemeinsamen Lebensweg –möge er mit viel Glück und schönen Erlebnissen gesegnet sein!

Christina Sendlhofer ····

···· Ein Must-Have für alle ZüchterInnen, Freunde undFans der Pinzgauer – das perfekte Outfit für jeden Anlass!

Winddichte, Wasser abweisende Softshell-Jacke mit abnehmbarer Kapuze,

Brusttasche mit Reißverschluss. Seitliche Ventilationsöffnungen inklusive Taschen.

Außen: 100% Polyester mit Fleece und PU-Laminat, Passe und Kapuze

in Polyester-Taslan in Glencheck Muster.Futter: 100% Polyester Mesh/Taffeta.

Farben: Grau und Schwarz, Größen: S–XXXL(Unisex – für Damen und Herren!)

Preis: € 50,–

Erhältlich jederzeit im Büro der ARGE Pinzgauer bei Christina Sendlhofer,

Telefon 0 65 42/682 29-15 oder 0664/81 32 660 oder im Internet-Shop

unter www.pinzgauerrind.at

···· Hochzeitsfest in SüdtirolBäckermeister, Metzger, Harleyfahrer, Pinzgauer-Züchter … Und trotz alledem noch Zeit zum Heiraten: Matthias Ploner stand vorm Traualtar!

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Pinzgauer-Jungzüchter

Was das Wetter an Wärme undSonne nicht hielt, machten vier Pinz-gauer-Zuchtbetriebe im Großarltalmehrmals wett – sie übermitteltenneben vielen interessanten Informatio-nen auch viel an Herzenswärme, Gast-freundschaft und ehrlich gelebterWerte.

Über 50 wissbegierige BesucherInnenfolgten der Einladung zum Jungzüchter-tag ins Großarltal, beginnend beimersten Betrieb der Familie Huttegger,Steinmann in Hüttschlag.

Obmann Hannes Hofer freute sich,wieder einmal eine große „Pinzgauer-Familie“ begrüßen zu dürfen und zollteden Familien größte Anerkennung für dieBereitschaft, ihre Betriebe zu präsentieren.

Für Steinmannbauer Willi Hutteggerohnehin nichts Neues, empfängt derzukunftsorientierte Landwirt ja regelmäßigExkursionen aus nah und fern. Strotzendvor Optimismus und Datendrangplädierte Huttegger für die oberste Prio-rität eines Landwirtes – die Harmoniezwischen Mensch, Tier und Umwelt,eine Verantwortung, mit der es sorgsamumzugehen heißt.

1997 übernahm Willi Huttegger als 25-jähriger den Betrieb und setzte seineVisionen zielstrebig um – so errichtete ereinen neuen Stall (Kombination vonAnbindehaltung und Laufstall), einenpraktischen Milchverarbeitungsraumund einen eigenen Hofladen. Seit 1992wird der Betrieb biologisch geführt, alswahrscheinlich weitum einziger Landwirtdarf sich Willi Huttegger Käsesommeliernennen.

Sein Betrieb steht auf mehreren Stand-beinen:– Pinzgauer-Zucht– Direktvermarktung mit Hofladen– Almbetrieb– Kutschenfahrten im Winter

Grundlage für die hofeigenen Erzeug-nisse sind die 12 Pinzgauer-Kühe (ca.zur Hälfte reinrassig), von denen drei diesommerliche Milchproduktion am Heimhofliefern, die restlichen dürfen ihren Dienstauf der Draugsteinalm erledigen! Der Hofverfügt über ein Kontingent von 20.000kg, wovon in den Wintermonaten ca. dieHälfte geliefert wird, ab März/April wirdsämtliche Milch verarbeitet.

Die exzellenten Milchprodukte(Jogurt, Frischkäse, Schnittkäse …), dasköstliche Bauernbrot und viele weiterehausgemachte Erzeugnisse finden aufder bekannten Draugsteinalm, in derHotellerie und bei den Kunden im Hofla-den größten Anklang und sichern zudemdas Einkommen der Familie.

Ergänzend werden vier Noriker-Stutenfür die begehrten winterlichen Kutschen-fahrten zum Hüttschlager Talschlussgehalten.

Willi Huttegger rief zu eigenverantwort-lichem Denken und Handeln auf: „MeinWeg mag für viele nicht vorstellbarsein, für mich ist er zweifellos der rich-tige …“, so die Worte eines überzeugendklingenden Betriebsführers.

Nach den ausführlichenBeschreibungen des Stein-mannbauers folgten dieTaten – der Käsesommelierlud zur Verkostung seinerProdukte und gar viele nutz-ten das Angebot des Hofla-dens, um die köstlichenGenüsse zu Hause fortset-zen zu können.

Talauswärts ging dieReise weiter zum OrtsteilEben – die Heimat derbekannten Pinzgauer-Zuchtbetriebe Unter- undOberbichl.

Josef Andexer, Unterbichl, machteden Anfang – und die Kuhherde nahm imAuslauf bereitwillig Aufstellung für die„Rundum-Begutachtung“.

Als einer der Ersten im Tal wagte JosefAndexer 1997/98 den Neubau einesLaufstalles, der anfangs nicht unbedingtfür allgemeine Zustimmung sorgte. „Bisheute hab’ ich es nicht bereut“, eineErklärung von Sepp Andexer, der mansicher blind vertrauen kann und alle Zwei-fel ein für allemal beseitigt. Dass hierZucht auf höchstem Niveau betriebenwird, beweisen nicht nur die großenErfolge, sondern auch ein Blick auf dieaktuelle Kuhherde – nicht zu übersehen

···· Jungzüchtertag im GroßarltalGroßarl bietet mehr – das Tal der Almen, Bundessiegerinnen, Jungkuhchampions und liebenswürdigen Menschen …

Obmann Hannes Hofer begrüßt die Anwesenden beim Steinmannhof in Hüttschlag.

die leistungsstarken Kühe aller Alters-klassen und besonders auffallend eineJungkuh, die sich scheinbar schon füreinen großen Auftritt rüstet …

Hier empfiehlt sich eine! Makler-Tochter von Josef Andexer, Unterbichl in Großarl.

Nicht minder wichtig ist am Unterbichl-hof neben bestem Zuchtvieh die Almwirt-schaft – sie ist der Hauptarbeitsplatzvom Jungbauern Josef. Verantwortlichfür die Käseerzeugung verarbeitet er abdem frühen Sommer täglich 150 bis 200Liter Milch (130.000 kg Kontingent), umdie vielen Gäste auf der Unterbichlalm mithochqualitativen Produkten zu verwöhnen.

Wohl fühlen dürfen sich auf der Unter-bichlalm aber auch die Kühe. Sie verbrin-gen immerhin bis Mitte Oktober dort ihreSommerfrische, verwöhnt von bestenGräsern und einem bequemen (Laufstall-)Quartier, welches vor einigen Jahren neuerrichtet wurde.

Das schöne Ambiente des Unter-bichlhofs, wo Traditionelles und Moder-nes seinen Platz findet, wurde mit einemköstlichen Vorgeschmack auf Weihnach-ten komplettiert. Bäuerin Burgi wartete mithausgemachtem Kletzenbrot und wär-menden Tee auf und erntete dafür größteZustimmung von allen Seiten! Vergelt’sGott dafür!

Hannes Hofer bedankt sich bei Burgi Andexer für die gute Kletzenbrotjause.

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Pinzgauer-Jungzüchter

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bauersleuten Greti und Rupert stellteder Betriebsführer den stolzen Familienbe-sitz vor, der eine Fläche von 335 ha vor-zuweisen hat. Auf 28 ha Grünland (plus 5ha Almwiesen) hält der Reitbauer 16 Pinz-gauer-Kühe samt Nachzucht (92.000 kgKontingent). Der Großteil seiner Herde istreinrassig und das Augenmerk liegt nachwie vor in der Belegung mit reinrassigenStieren.

Zuchtberater Thomas Sendlhofernahm es zum Anlass, Rupert Gruber alsVorzeigebetrieb in Sachen Teststierein-satz auszuzeichnen.

„Nur derartig konsequente Maßnah-men sichern einen nachhaltigen Zucht-fortschritt und solch verantwortungs-volles Handeln verdient einen großenDank!“, so Sendlhofer. Die züchterischenLeistungen des Reitbauern dürften ja nie-manden verborgen geblieben sein und sowar natürlich der Blick auf die schönePinzgauer-Herde und ganz besondersauf die amtierende BundessiegerinSondl gerichtet.

Dass am Reithof eine besondere Atmosphäre herrscht, demonstrierteneben der Familie auch das Vieh – umge-ben von einer inneren und äußeren Ruhegenoss die bildschöne Herde die Herbst-weiden am Hof.

Auch hier ist die Almwirtschaft ein wich-tiges Standbein und so liefern die Kühedes Reitbauern wertvolle Grundlage fürbesten Frisch-, Schnitt- und Sauerkäse

Der Weg zum Oberbichlhof folgte ent-gegen der Logik abwärts (der Namebezieht sich auf den alten Stall des Unter-bichlers, der sich auf niedrigerem Niveaubefindet!) und schon der Eintritt in denStall versetzte die Besucherschar inhelles Staunen.

Allesamt geschoren und mit glänzen-dem Haarkleid präsentierte sich die 20-köpfige Kuhherde in einem Top-Zustand (110.000 kg Kontingent). JosefEbners Philosophie richtet sich verstärktauf die Einkreuzung mit Red Holstein, ermöchte zukünftig den Markt mit leis-tungsstarken Kreuzungskühen beliefern.Versuchsweise kreuzte er einen Jahrgangteilweise mit HF, mit dem Ziel auch die(schwarzen) Nachkommen wieder mitHolstein zu belegen.

Beste Euterqualität am Betrieb Claudia und Josef Ebner, Oberbichl in Großarl.

Wie die Bezeichnung als Tal der Almenverrät, spielt auch beim Oberbichler dieserBetriebszweig eine wesentliche Rolle – erist im Besitz zweier Almen (eine davonverpachtet). So verbringt die Familie denSommer auf der Kreealm in Hüttschlag,kümmert sich um die Almwirtschaft (ins-gesamt werden ca. 100 Stück aufgetrie-ben) und versorgt auf der neu erbautenHütte die vorbei kommende Wanderscharmit selbstgemachten Spezialitäten.

Am Oberbichlhof sind auch außerge-wöhnliche Haus- bzw. Nutztiere anzutref-fen – neben einem gutmütigen Esel,einem Hund, einigen Meerschweinchenusw. hat auch ein Murmeltier hier seinZuhause und dürfte sich angesichts seinerLeibesfülle recht wohl fühlen!

Nach drei hochinteressanten Hofführun-gen hieß es nun, die Mittagspause einzu-legen (der Motor war die fortschreitendeZeit, nicht der Hunger!) und somit gab’sim Tauernhof die Fortsetzung besterGroßarler Kulinarik …

All jene, die dem geführten Verdauungs-spaziergang mit „Großarl-Ableger“Mathias Kinberger folgten, kamen direktzum letzten Programmpunkt, dem Reithofder Familie Gruber, der auf einer wun-derschönen Anhöhe mit Blick auf dieKirche Großarls und das Ellmautal, liegt.

Herzlichst empfangen von den Reit-

„Es gibt nichts zu verbergen“ – Stiermutter Wolk von Rupert Gruber, Reit in Großarl.

auf der Hubalm in Hüttschlag. Als leidenschaftlicher Jäger profitiert RupertGruber auch von seiner Eigenjagd unddürfte Sohn Rupert seine Liebe zurHege und Pflege unübersehbar vererbthaben!

Dass hier nicht nur Bundessiegerinnenin Ruhe und Harmonie alt werden können,belegen die fünf Appartements, die sichfast von selbst füllen sowie die liebens-würdige Einladung zu einer Kaffeejause,die mit Worten ohnehin nicht zu beschrei-ben wäre …

Fest steht ohne Zweifel – hat man sichhier erst einmal niedergelassen, will manso schnell nicht wieder weg!

Nach einigen beeindruckenden undüberaus schönen Stunden im Großarltalbleibt uns, ein herzliches Vergelt’s Gott zusagen – mit Aufrichtigkeit haben uns vierZüchterfamilien klar vermittelt, dass dieBasis für eine gelingende Arbeit einzig dieFamilie ist.

Hier kann man sich dem Eindruck nichterwehren, dass gerade in den Pinzgauer-Züchterfamilien Werte wie Bodenständig-keit, ehrliche Bescheidenheit und Demutvorgelebt werden – ein großer Dienst anunsere Jugend, der höchste Anerkennungverdient – danke dafür!

Vielen Dank auch für die Herzlichkeitund die Gastfreundschaft, die unsüberall zuteil wurde!

Christina Sendlhofer ····

Der liebevoll gedeckte Tisch von

Familie Gruber, Reit,sorgt für einen

fröhlichen Ausklang.

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Pinzgauer-Jungzüchter

···· 3. Pinzgauer-Jungkuhchampionat am 5. März 2011 in Maishofen

Neu: Pinzgauer-Mutterkühe

Präsentation einer Kollektion Pinzgauer-Mutterkühe, das heißtfleischbetonte Jungkühe mit Kalb bei Fuß werden in einer Gruppe vorgestellt!

Alle interessierten Mutterkuhhalterwerden gebeten, sich ebenfalls anzu-melden!

Der Wettkampf verläuft im „K.o.-System“, das heißt in jeder Gruppe(bestehend aus vier Tieren) steigen diezwei Bestplatzierten in die nächste Rundeauf bis schlussendlich Sieger und Reser-vesieger gekürt werden. Außerdem wirdaus allen 4er-Gruppen eine Eutersiegerin

ermittelt, am Ende wird einer dieser Grup-pensiegerinnen der Titel des „Euter-champions“ zuteil.

Für jedes teilnehmende Tier wird einNenngeld von € 10,– eingehoben.

Interessierte Teilnehmer können sich bisspätestens Montag, 20. Dezember 2010,bei Christina Sendlhofer, Telefon 0 65 42/682 29-15 oder 0664/81 32 660anmelden.

Die Besichtung bzw. Selektion der ge-meldeten Tiere erfolgt im Jänner 2011.

Wir hoffen auf viele Pinzgauer-Züchte-rInnen.

Der Obmann der Pinzgauer-Jungzüchter

Hannes Hofer ····

Die Pinzgauer-Jungzüchter veranstaltenam Samstag, 5. März 2011 in Maishofendie 3. Auflage des Pinzgauer-Jungkuh-championates und laden alle begeistertenZüchterInnen aus Österreich und Südtirolganz herzlich zur Teilnahme ein!

Insgesamt werden 32 Erstlingskühe(16 Kühe bis 12,5% RF, 16 Kühe bis74,99% RF) zugelassen, folgende Kriterienmüssen erfüllt werden:

Einsatzleistung:PI (bis 12,5% RF) 18 kg MilchPI x RF (bis 74,99% RF) 22 kg MilchErstkalbealter unter 40 MonatenEntsprechendes Exterieur (Schau-kondition!)

Wir erwarten euch wieder!

… beim 3. Pinzgauer-Jungkuhchampionat… am Samstag, 5. März 2011

… in der Versteigerungshalle in Maishofen

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Voll gerecht wurde der Herbststier-markt seiner Position, gilt er doch alsjährlicher Höhepunkt der Vermark-tungssaison. Geprägt von schierunglaublichem Interesse und extre-mer Züchterpräsenz verzeichnete dievorletzte Versteigerung im heurigenJahr einen spannenden und gutenVerlauf.

Traditioneller Auftakt für den Stiermarktwar die 61. Pinzgauer-Züchtertagung,welche am Vorabend vom Obmann derARGE Pinzgauer eröffnet wurde. Ing.Christian Dullnigg dankte allen Züchte-rInnen, welche mit ihrer aktiven Mitarbeitdie Rasse hoch halten und fördern, er batum eine offene Diskussion und weiterhingute Zusammenarbeit zwischen denZuchtverbänden und Institutionen.

RZV-GF Ing. Bruno Deutinger stelltenach dem Geschäftsbericht von ARGE-GF Dipl.-Ing. Mathias Kinberger dieselektierten Teststierkandidaten vor. Mitder Auswahl von acht interessantenZuchtstieren wird versucht, eine mög-lichst breite Linienvielfalt zu gewährenund den Natursprung aktiv ins Zucht-programm einzubinden.

Dass es hier zukünftig noch großenNachholbedarf gibt, mahnte Ing. BrunoDeutinger in seiner „Jahresbilanz“ deutlichein. „Ernüchternd sei die Auswertungder Anpaarungsempfehlungen, welchezeigt, dass nur ein Drittel der Züchterbereit ist, sich an gezielte Maßnahmenzu halten.

Es ist sehr schade und jeder weiß,welche Auswirkungen es hat, wenn die Hausaufgaben nicht gemacht wer-den ...“, so Deutinger.

Spannend erwarteten die Anwesendendie anschließende Präsentation der achtausgesuchten Teststierkandidaten, welchevon Bruno Deutinger kommentiert wurden.

Erstmals wurde auch ein Stier miteinem RF-Anteil in die Auswahl genom-men. Grund dafür war die interessanteKreuzung aus Biston und der exzellentenMaltus-Tochter Siegerin, welche bei derAugust-Versteigerung den Höchstpreis beiden Pinzgauern erzielte. Daneben siebenreinrassige Stiere mit vielversprechenderGenetik und ansprechendem Exterieur.

Den bestens entwickelten Teststierkan-didaten folgte ein etwas unansehnliches„Tierchen“. Amtstierarzt Dr. SiegfriedFuchs gab zum Einstieg seines Referats„das Thema gleich zur Besichtigung indie Hand“, schließlich handelte es sichum den „Großen Leberegel“, ein Parasit,

von dem immerhin 70% der heimischenRinder befallen sind. Umso wichtiger isteine gezielte Behandlung, welche besten-falls im Herbst beim Einstallen und vor derWeideperiode im Frühjahr erfolgen sollte.

Eine wichtige Funktion hatte wiederumdie Vertretung von Ja! Natürlich inne,welche die Förderung des Pinzgauer-Zuchtprogrammes mit dem Ankaufeines Pinzgauer-Stieres fort führt. Der Leiter des Qualitätsmanagements, Dr. Andreas Steidl, betonte das Anliegenvon Ja! Natürlich, die Pinzgauer-Rasseweiterhin zu unterstützen. „Darüber hinausgilt es aber auch, Personen, welche mitdieser Rasse arbeiten, zu motivieren undzu fördern“, so Steidl.

Der Vertreter des Handelskonzerns ließdiesen Worten sogleich Taten folgen undüberreichte dem Obmann der Pinz-gauer-Jungzüchter eine funktionelleund attraktive Jacke, versehen mit denLogos von zwei untrennbar verbundenen

Partnern – das Pinzgauer-Rind und Ja!Natürlich. Der neue Werbeträger ist absofort im Büro der ARGE Pinzgauer zumPreis von € 50,– erhältlich.

Hannes Hofer bedankte sich für dietolle Zusammenarbeit mit Ja! Natürlichund hob die Wichtigkeit, derart exzellentePartner an seiner Seite zu haben, entspre-chend hervor.

Von seiner sommerlichen Übersee-reise berichtete anschließend GF Dipl.-Ing. Kinberger, der als Vorbereitung fürdie Internationale Direktoriumssitzungim August 2011 einige Pinzgauer-Zucht-gebiete in Kanada und Amerika be-suchte. Die unendlichen Weiten diesesKontinents, schöne Herden und romanti-sche Landschaften stehen im Kontrast zuden amerikanischen Gepflogenheiten,welche manchen von uns schier unvor-stellbar erscheinen. Zählt bei uns die Qua-lität der Lebensmittel zu den obersten Prioritäten, so hat man beim Betrachtender amerikanischen Kühlfächer meist dasGefühl, einzig die maximale Größe derBehältnisse sei entscheidend. So wirdButter im 3-kg-Kübel, Fleisch in Big Size-Verpackung usw. angeboten, spätestenshier lässt sich die amerikanische Esskulturmit ihren Konsequenzen leicht nach-vollziehen!

Vor dem Abschluss galt es auch heuerwieder, verdienten Persönlichkeiten eineEhrung auszusprechen.

Die erste galt dem Vorsitzenden desRinderzuchtverbandes Traunstein,Franz Hasholzner, als Obmann einesMehrrassenverbandes auch mit den Anlie-gen der bayerischen Pinzgauer-Züchterbetraut. Franz Hasholzner betonte in sei-ner netten und humorvollen Art die guteZusammenarbeit mit dem RZV Salzburg,

Pinzgauer-Züchtertagung und Herbststiermarkt

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···· Pinzgauer-Züchtertagung und HerbststiermarktErfolgreicher Zuchtstierabsatz mit acht ausgewählten Teststierkandidaten!

ATA Dr. Siegfried Fuchs

Kleider machen Leute –Ing. Christian Dullnigg, Hannes Hofer und Dr. Andreas Steidlfreuen sich über dasschöne Pinzgauer-Outfit.

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die ihn mit seinem Kollegen ÖR MartinInnerhofer über viele Jahre verbindet. „Wir kommen jedes Mal gerne nachMaishofen, schließlich fühlen wir unshier doch wie daheim“, so die Wortedes Geehrten.

Die zweite Ehrung galt dem SüdtirolerZüchter Franz Obermair, Obermair in St.Jakob/Ahrntal, welcher sich von 1975bis 1981 im Pinzgauer-Züchteraus-schuss verdient machte. Franz Obermairverbringt die Sommermonate schon langein Salzburg, er bewirtschaftet mit großerLeidenschaft mit seiner Familie und den„Hirterbuam“ die Schachenalm imKrimmler Achental, wo noch traditionellüber den Krimmler Tauern heimgefahrenwird.

Nach dem offiziellen Teil galt es schließ-lich für viele, das internationale Beisam-mensein ein wenig zu feiern, um für dasnächsttägige Event gerüstet zu sein.

Zum Bersten voll – so zeigte sich dieVersteigerungshalle den Besuchern, Züch-

tern und Zuchtstieren, auf die alle Augengerichtet waren. Nach der Eröffnung vonLandeshauptmannstellvertreter Dr. WilfriedHaslauer startete Hermann Hollaus dieVersteigerung mit den Pinzgauer-Zucht-stieren, beginnend mit den Teststier-kandidaten: Bismalt (Biston x Maltus;39,7% RF), Ritzl (Rat x Martenko), Rocky(Roll x Famos), Lois (Lord x Graf), Ritt(Ringo x Martenko), Faust (Falter x Titan),Storm (Star x Rattan), Lago (Lagro x Man-darin). Die Bilder der einzelnen Teststier-kandidaten sehen Sie untenstehend bzw.auf der nächsten Seite.

Die Qualität der insgesamt 48 zum Ver-kauf angebotenen Zuchtstiere (25 inKlasse A, 17 in Klasse B, 5 für Mutterkuh-haltung) war sehr ansprechend, sodassneben den selektierten Teststieren vieleweitere Stiere ein Spitzengebot erreichenkonnten.

Erfreulich die Durchschnittspreise, die-ser betrug bei den A-Stieren € 2.420,–bei den B-Stieren € 1.515,38 und bei

den Stieren für die Mutterkuhhaltung € 1.186,67.

Wiederholt durchwachsen gestaltetesich der Verkauf der weiblichen Tiere, dasheißt während schlechtere Qualität müh-sam an den Mann gebracht werdenkonnte, erzielten qualitätsvolle, leistungs-bereite Kühe durchaus sehr gute Preise.Den Höchstpreis von € 1.980,– verbuchteeine Kreuzungskuh (V: Lichtblick, 55,3%RF, 34 kg Milch) von Herta und MatthiasFleißner, Bründling in Goldegg. Die Zweit-kalbskuh wurde von der Firma Schwanin-ger für den Export nach Italien angekauft.

Das Verkaufsjahr 2010 endet mit derVersteigerung am 16. Dezember und star-tet bereits am 13. Jänner 2011 in dasneue Jahr – wir wünschen allen ZüchterIn-nen eine zufriedenstellende Vermarktungsowie den KäuferInnen Glück und Freudemit dem erworbenen Pinzgauer-Zucht-material!

Christina Sendlhofer ····

Pinzgauer-Züchtertagung und Herbststiermarkt

Zwei verdiente Persönlichkeiten stan-den im Mittelpunkt – LWK-Präsident FranzEßl, Weltpräsident Mag.Hans Scharfetter, FranzHasholzner, FA-ObmannÖR Hans Hirscher, Franz Obermair, GF Dipl.-Ing. MathiasKinberger, Obmann Ing. Christian Dullnigg.

Die acht Teststierkandidaten

Ritzl (Rat x Martenko) von Andreas Riepler, Jandl, Wagrain, um € 3.220,– an Ja! Natürlich GmbH.

Bismalt (Biston x Maltus; 39,7% RF) von Josef Volgger, Nusser, Weißbach, um € 2.500,– an Peter Vorderegger, Berger, Neukirchen.

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Pinzgauer-Züchtertagung und Herbststiermarkt

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Storm (Star x Rattan) von Ferdinand Oberhollenzer, Obersöllhof, Krimml, um € 3.760,– an Bernhard Heugenhauser, Duxner, Saalfelden.

Rocky (Roll x Famos) von Inge und Josef Stock, Schnurrn, Bischofs-hofen, um € 1.880,– an Ehrentraud Blaickner, Prosing, Bramberg.

Faust (Falter x Titan) von Albin Sommerer, Steiner, Lend, um € 2.920,– an Johann Pointner, Blahof, St. Veit/Pongau.

Lago (Lagro x Mandarin) von Martin Innerhofer, Roaner, Saalfelden, um € 1.840,– nicht abgegeben.

Lois (Lord x Graf) von Maria und Konrad Haym, Untersulzberg, Radstadt, um € 2.100,– an Johann Ripper, Mittersterer, Hinterglemm.

Ritt (Ringo x Martenko) von Andreas Riepler, Jandl, Wagrain, um € 2.400,– an Renate und Manfred Breitfuß, Wolfzagl, Seekirchen.

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Aktuelles aus Zucht und Absatz

Mit dem Highlight in Sachen Zucht,dem Pinzgauer-Herbststiermarkt, konntenwieder zahlreiche interessierte Besuchernach Maishofen gebracht werden. Bei derKörung wurden acht Teststierkandidatenausgewählt, die zu unterschiedlichen Preisen verkauft wurden. Die Auswahl derStiere erfolgte im Besonderen nach denKriterien „gute Mutterlinie, interessanteVaterabstammung und entsprechendesExterieur“. Um in der Leistungsvererbungweiterzukommen kann auf die Farbver-erbung keine Rücksicht genommen wer-den.

Jeder dieser Stiere hat aufgrund derAbstammung das Potenzial einen Zucht-fortschritt zu bringen. Ich kann nur wiederdazu aufrufen diese Stiere entsprechendzu nutzen und weiterhin den Testeinsatzzu unterstützen! Die Stiere kommen wie-der innerhalb eines halben Jahres zurAbsamung und stehen dann als Teststiereüber die Besamung zur Verfügung.

Um auch für die nächsten Jahre gutesMaterial vorzufinden, bitte ich um gezielteAnpaarung der interessanten Stiermüttermit geprüften Vererbern. Im Vorjahr wur-den Anpaarungsempfehlungen ausge-sprochen, die leider nur zu einem gerin-gen Teil befolgt wurden. Bitte zu beach-ten, dass zukünftig möglichst nur mehrStiere mit einem geprüften Vererber alsVater als Teststierkandidaten ausgewähltwerden.

Ich werde auch heuer wieder Anpaa-rungsempfehlungen erteilen, diese abernach Möglichkeit im persönlichen Ge-spräch mit den Züchtern. Sollte bei inter-essanten Kühen schon eine Belegungerfolgen und ich mich noch nicht gemel-det haben, kann ich auch unter der Tele-fonnummer 0664/8132701 kontaktiert

werden. Für das geborene Kalb aus dervereinbarten Anpaarung gibt es eine Prämie von 50,– Euro.

Es wird allgemein als Notwendigkeitangesehen diese Wege zu beschreitenum besser voranzukommen und nichtwieder Rückschläge in Kauf nehmen zumüssen.

Für das Besamungsjahr 2010/2011 stehen wieder in etwa die gleichen Stierezur Verfügung wie im Vorjahr, das Be-samungsangebot bei den Fleischstierenwurde weiter ausgebaut. Bei den im letz-ten Jahr nachkommenden Stieren warnicht wirklich ein Renner dabei, es ist aberdas Angebot sicher ausreichend zumal jamindestens 50% des Bestandes mit Test-stieren belegt werden soll!

Für die nächste Saison sind allerdingswieder drei Stiere dabei die aufgrund ihrerLeistung und Exterieurqualität nach jetzi-gem Stand passen müssten.

Die Auszahlung der Teststiertöchter-prämien wird noch im alten Jahr erfolgen,die entsprechende Liste wurde an dieBesamungsanstalt bzw. Landwirtschafts-kammer weitergeleitet.

Im Absatzgeschehen gestaltete sichder vergangene Herbst bei den Pinz-gauern etwas durchwachsen. Die Ver-steigerungen brachten nicht immer einerfreuliches Ergebnis, dabei muss manwieder auf die oftmals nicht gerade berauschende Qualität hinweisen – fürqualitätsmäßig gute Tiere wurden aberimmer zufriedenstellende Preise bezahlt.Besonders leistungsbereite, reinrassigeTiere oder Tiere mit höherem Blutanteilund viel Milch konnten gut verkauft wer-den.

Ab Hof konnten neben einer größerenLieferung an belegfähigen Kalbinnen und

dem Export in die Schweiz heuer Tiere fürdie Mutterkuhhaltung etwas schwererabgesetzt werden. Gefragt sind fast nurreinrassige Tiere ordentlicher Qualität.

Gehörnte Tiere sind für Mutterkuh-haltung und Export in die Schweiz praktisch nicht zu verkaufen.

Auf männlicher Seite konnten für Mutterkuhhaltung wieder einige gute,genetisch hornlose Absetzer verkauft werden, weibliche Absetzer warenschwierig an den Mann zu bringen.

Zum Schluss möchte ich mich für diegute Zusammenarbeit im letzten Jahrbedanken und hoffe die Arbeit zufrieden-stellend geleistet zu haben.

Für die Zukunft wünsche ich uns allenviel Elan um die anstehenden Probleme zu bewältigen und ein möglichst gutes,vor allem aber gesundes Jahr!

Ing. Thomas Sendlhofer ····

···· Aktuelles aus Zucht und Absatz

Die Schüler der Landwirtschaftsschule Bruck präsentierten am Tag der offenen Tür die Nachzucht vom Teststier Ramorat.

Zweitkalbskuh der Landwirtschaftsschule Bruck vom positiven Vererber Luchs.

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Besamungsjahr 2009/2010

Das Besamungsjahr 2009/2010 war imGesamten gesehen ein gutes Jahr. DerAnteil der Besamungen konnte gegenüberdem Vorjahr fast auf die Zahl genau gehal-ten werden und ist somit konstant.

Die Gesamtbesamungen liegen bei94.550 fast auf die Zahl genau wie im ver-gangenen Jahr. Betrachtet man die einzel-nen Rassen so gibt es hier deutliche Ver-schiebungen. Die Fleischrassen-Besa-mungen haben mit +11,2% deutlichzugenommen. Starke Rückgänge gab esbei HF-Besamungen (–8,1%) und bei denRF-Besamungen (–10,2%). Bei den bei-den Doppelnutzungsrassen lagen dieRückgänge bei 3,3% (PI) und bei 3,5%(FL). Bei den sonstigen Rassen gab esRückgänge von 4,8%.

Bei den Fleischrasse-Besamungen istwie immer der Weiß-blaue Belgier mit11.751 Besamungen an erster Stelle.Fleischrasse-Stiere werden nicht nur inder Fleischrinderzucht, sondern vor allemals Kreuzungspartner bei den Milchrasseneingesetzt.

Einsatz von besterTeststiergenetik

Der Testeinsatz ist die Basis für einefunktionierende Zuchtarbeit. Damit posi-tive Vererber zur Verfügung stehenbraucht man eine konsequente Testungder Jungstiere. Wenn allerdings dieGenomselektion praxisreif ist, dann wer-den gerade in diesem Bereich in dennächsten Jahren neue Maßstäbe gesetzt.Damit die Aussagekraft auch entspre-chend sicher ist, braucht man bei dieserMethode auch eine genügend große Zahlan Vergleichsproben.

Im Bereich der Pinzgauer hat man sichdaher dazu entschieden die Genomselek-tion gemeinsam mit anderen Rassen(Grauvieh und Braunvieh) durchzuführen.Seitens der LK Salzburg und auch derBesamung Klessheim wird dieses Projektentsprechend finanziell unterstützt. Weiters wurden bereits die ersten 200Portionen Pinzgauer-Sperma für dieGenotypisierung zur Verfügung gestellt.

Im Bereich des Testeinsatzes gab es imletzten Jahr im Pinzgauer-Zuchtprogrammeine wesentliche Änderung. Durch dieUmstrukturierungen in der Besamung undvor allem auch durch die Einstellung derEigenleistungsprüfstation in Klessheimwerden die Bauern derzeit wieder aktiverin die Zuchtarbeit mit eingebunden. Die

künftigen Teststiere werden entweder abHof oder bei der Versteigerung für denTesteinsatz selektiert. Die Stiere werdendann als Leihstiere in Birkenberg abge-samt und gehen danach wieder zu denBauern. Die Bauern erhalten dafür eineLeihprämie in Höhe von max. 25% desAnkaufpreises bzw. für Stiere ab Hof einePrämie von netto 500,– Euro. Diese Leih-prämie wird von der Besamung Klessheimausbezahlt.

Bei der Rasse Pinzgauer wurde als Zielein Teststier-Einsatz von mindestens 50%der belegfähigen Tiere einer Herde festge-legt. Damit auch ein Anreiz gegeben ist,erhalten jene Bauern, die dieses Ziel errei-chen eine Teststiertöchterprämie in Höhevon Euro 145,– pro Tier, wenn die 200Tage-Leistungen der Töchter vorliegen.Diese Prämie wird alljährlich Ende desJahres von der LK Salzburg direkt an dieAntragsteller ausbezahlt. Die Beantragungläuft automatisch und wird vom RZV Salz-burg ausgewertet. Die Besamung Kless-heim macht dann einen Datenabgleich mit den gespeicherten Besamungen unddanach erfolgt für alle jene, die die Bedin-gungen erfüllen, eine Auszahlung. Leiderkommt es auch immer wieder vor, dassAuszahlungen nicht erfolgen können, dader Anteil von 50% Testeinsatz nichterreicht wurde.

Der Anteil der Testbesamungen lag inder Besamungsperiode 2009/2010 beiden Pinzgauern bei 47,4%. Mit diesemProzentsatz sind wir immer noch einStück vom Ziel entfernt. Es ergeht daherwiederum der Aufruf an die Züchter sichan der Testung der Jungstiere zu beteili-gen.

Spezielle Genetik für Fleisch-Pinzgauer-Züchter

Gemeinsam mit der ARGE Pinzgauerhaben wir uns in den letzten Jahrenimmer wieder bemüht reinrassige Fleisch-Pinzgauer-Stiere in der Besamung inSalzburg anzubieten. Aufgrund der sehrguten Kontakte von GF Kinberger insAusland (Dänemark, Übersee …) ist esauch gelungen hochprämierte Stiere zurelativ annehmbaren Preisen zu bekom-men. So haben wir derzeit neben dengenetisch hornlosen Pinzgauer-Stieren,den schwarzen Pinzgauer-Stieren sowieden Fleischstieren anderer österreichi-scher Zuchtgebiete, auch Fleischstiere miteiner sehr guten Bemuskelung ausDeutschland und Dänemark im Angebot.

Es ergeht in diesem Zusammenhangauch der Appell an alle ZüchterInnen,diese Stiere, nach Rücksprache mit dem

Besamung Klessheim

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···· Aktuelles aus der Besamung Klessheim

Gesamtbesamungen –Saison 2009/2010 und Verteilung auf dieeinzelnen Rassen.

Prozentmäßige Verteilung der Pinz-gauer-Besamungen (1. 10. 2009 bis 30. 9. 2010) auf die einzelnen Stier-arten.

In den Besamungenenthalten sind sowohlreinrassige wie auch PI x RF-Besamungen.

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ARGE Pinzgauer 218/219 2/2010 17

RZV Salzburg, gezielt an fleischige Küheanzupaaren. Die Besamung Klessheim hathier auch immer wieder Interesse daran,solche Stiere auch in den Besamungsein-satz zu geben. Der Wermutstropfen beiden Fleischstieren liegt allerdings darin,dass zwar andere Bundesländer (Kärnten,Steiermark, Niederösterreich …) dieseStiere verwenden, doch die Nachfrage inSalzburg nicht sehr groß ist.

Besamerstruktur

Im Bundesland Salzburg werden dieBesamungen von Tierärzten, Technikernund Eigenbestandsbesamern durchge-führt.

In der vergangenen Saison zeigte sichdie Verteilung wie folgt:

Tierärzte: 75%Techniker (ohne CRV-Meggle): 6%Eigenbestandsbesamer: 21%Betrachtet man die Aufstellung, so ist

nach wie vor der Anteil der Tierärzte bei75%. Dieses Ergebnis zeigt, wie wichtigfür eine flächendeckende Versorgung(auch in den Ungunstlagen) die Arbeit derTierärzte ist. Die jahrzehntelange guteZusammenarbeit zwischen den Bauern,Tierärzten, Technikern und der Besamungbewährt sich doch immer wieder.

In den Gunstlagen wird der Konkurrenz-druck in einigen Gebieten größer unddaher ist es umso wichtiger, dass dasService und die Dienstleistungen für denBauern passen.

Auslieferservice und Angebot

Für uns als Dienstleistungsunternehmenist es wichtig im Servicebereich gut zusein. Die Kunden erwarten eine guteBeratung verbunden mit einem promptenService. In den letzten zwei Jahren wurdegerade im Bereich des regelmäßigen Tur-nusplanes einiges umgestellt. Fix ins Pro-gramm aufgenommen wurde die Verstei-gerung in Maishofen. Weiters gab es auchim Tennengau und bei den Touren imPinzgau und Lungau kleinere Umstruktu-rierungen mit dem Ziel das Service weiterzu verbessern.

Die Angebotspalette der Stiere wurdeerhöht und ist vor allem sehr vielschichtig.Die Kooperationen mit den großen Be-samungsorganisationen kommen uns beider Auswahl des Programmes sicher sehrzugute.

Trotz des großen Angebotes hat aller-dings die Zahl der Sonderbestellungendeutlich zugenommen. Dazu muss aller-dings klar festgehalten werden, dass Son-derbestellungen in der Regel deutlich län-ger brauchen und vor allem auch kosten-

intensiver für die Station und schlussend-lich auch für den Bauern sind. Die höhe-ren Kosten ergeben sich vor allem da-durch, dass es sich oft um kleine Mengenhandelt und daher die Lieferkosten undvor allem auch die Manipulationskostenpro Portion deutlich höher sind wie beiBestellungen im Rahmen des Standard-programms.

Aus- und Weiterbildung

Im Bereich der Aus- und Weiterbildung(EBB-Kurse, Auffrischungskurse, Klauen-pflege und Milchmanager) wurde im letz-ten Jahr das Angebot an Kursen deutlicherhöht. Gemeinsam mit dem LFI Salzburgkonnte diese Aufstockung auch sehr gutumgesetzt werden. Als Ausbildungsstättefür Eigenbestandsbesamer hat die Be-samung Klessheim weit über die Grenzen

unseres Bundeslandes hinaus einen sehrguten Ruf.

Die Teilnehmer kommen aus Salzburg,den angrenzenden österreichischen Bundesländern, aus Bayern und aus Südtirol.

Das derzeitige Team der Vortragendenbemüht sich auch immer wieder hier neueaktuelle Akzente einzubringen. Gerade dieEinführung eines Auffrischungskurses, ge-dacht für jene Teilnehmer die schon ein-mal einen Kurs absolviert haben und dieKenntnisse wieder einmal auffrischenmöchten, soll dazu ein Beispiel sein.

Zusammenfassung

Das Team der Besamung Klessheim istständig bemüht beste Genetik aus dem In-und Ausland anzubieten. Gerade bei denPinzgauern, wo wir im Wesentlichen aufdie eigene Zuchtarbeit angewiesen sind,ist es daher umso wichtiger, dass wir ge-meinsam daran arbeiten unseren Züchterndie besten Stiere anzubieten. Der RVZSalzburg mit Zuchtberater Ing. ThomasSendlhofer ist daher dazu übergegangenAnpaarungsempfehlungen auszuschicken.Wir ersuchen dazu alle Pinzgauer-Züchte-rInnen dieses Angebot zu nutzen und aktivbei der Zucht mitzuarbeiten.

In diesem Sinne wünschen wir allen einfrohes und besinnliches Weihnachtsfestund freuen uns auch weiterhin auf einegute Zusammenarbeit mit dem Team derBesamung Klessheim.

TZD Dipl.-Ing. Irmgard Mittterwallner ····

Besamung Klessheim

Klauenpflegekurse, geleitet von Mag. Otto Herr, zählen schon seit Jahren zum Fixpunkt im Ausbildungskalender der Besamung Klessheim. Im Bild ein Ausschnitt der praktischenArbeit an den Klauen.

Das derzeitige Auslieferteam: Bernhard Schernthaner (links) und Wolfgang Geier.

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Pinzgauer-Teststiere

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Pinzgauer-Teststiere

www.besamung-klessheim.at

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Fleischrinder-Züchter

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Vom 2. bis 3. Oktober stand die Oststeiermark ganz im Zei-chen der Fleischrinder – 295 Rinder aus insgesamt 13 unter-schiedlichsten Rassen präsentierten ihre Vorzüge bzw.Fleischansätze und konnten dank enormen Einsatzes großeErfolge landen!

Die Salzburger Abordnung der Pinzgauer-Rasse präsentiertein einer Gruppe drei Kühe mit Kalb bei Fuß und erhielt durchzwei Kühe aus Kärnten Konkurrenz.

Auch bei den Jungzüchtern waren die Pinzgauer vertreten,hier eine schwarze Kalbin aus dem Betrieb Thomas Strubreiter,Auer in Scheffau, präsentiert von Sissi Dufter.

Titelverteidiger Salzburg ging auch dieses Mal als Siegerhervor – mit der harmonischen, fleischtypischen und gene-tisch hornlosen Lisa (V: Haller-Wirk) aus dem renommiertenZuchtbetrieb Dick, Lacken in Maishofen, welche sich die Aus-zeichnung zum Gruppen- und somit Bundessieg klar verdiente.Auch ihre „Begleitung“, ein hervorragendes Stierkalb (V: Haller-Griff) imponierte Zuschauer und Preisrichter gleichermaßen.

···· 7. Bundes-Fleischrinderschau in GreinbachRiesenerfolg für Salzburgs Pinzgauer-Züchter – Helene Dick und Sissi Dufter holen sich Bundessieger-Titel

Zur Bundesreservesiegerin wurde Wien (V: Haller-Welf) vonFamilie Aberger-Dick, Fürthermoar in Piesendorf, gekürt, siepunktete mit korrektem Fundament und Körperbau und prä-sentierte einen fleischbetonten Jungochsen.

Als Bemuskelungssiegerin wurde Liabin (V: Haller-Welf) vonHelene Dick, Lacken, auserkoren. Diese etwas temperament-volle Kuh überzeugte durch beste Verbindungen und hervor-ragende Bemuskelung.

Insgesamt machten die Pinzgauer, die bis vor 14 Tagen nochauf den Almen waren, einen hervorragenden Eindruck undkonnten trotz Mehrkalbigkeit (5 bis 7 Abkalbungen) ihrenjugendlichen Charakter voll ausspielen.

Dass Salzburgs Jungzüchter eindeutig spitze sind, belegtedie 13-jährige Sissi Dufter aus Scheffau einmal mehr. Mit einersouveränen Vorführleistung stach sie all ihre Mitkonkurrentenaus und durfte sich mit ihrer schönen, schwarzen, genetischhornlosen Pinzgauer-Kalbin Walli über den Bundessieg freuen!

Neben den hervorragenden Leistungen unserer Pinzgauer-Züchter waren auch unsere Züchterkollegen der Rassen Puster-taler Sprinzen sowie der Schottischen Hochlandrinder äußersterfolgreich.

Allen Züchtern sei an dieser Stelle herzlichst gratuliert,ihr habt mit eurem Einsatz und Elan das Züchterland Salzburg hervorragend ins Schaufenster gestellt!

Thomas Sendlhofer ····

Hervorragende Qualität aus Salzburg.

Bundessiegerin Lisa von Helene Dick, Lacken in Maishofen.

Emotionaler Sieg für Sissi Dufter – sie triumphiert mit ihrer schönen Kalbin Walli.

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Pinzgauer-Stiere für die Mutterkuhhaltung

Zur Auswahl stehen mehrere Stiere verschiedener Herkunft.Bastian PP und Amadeus P stammen aus Dänemark.

Bastian PP ist der erste Pinzgauer-Stier, der reinerbig hornlosist. Der sehr fleischbetonte Stier mit viel Bemuskelung in derKeule soll gezielt auf lange Kühe angepaart werden.

Amadeus P, ein Molto-Sohn, ist im zweiten Jahr in Österreichim Einsatz. Der mischerbig hornlose Stier überzeugt mit einerausgezeichneten Fleischfülle bei gutem Rahmen.

···· Großes Angebot an Pinzgauer-Stieren für die Mutterkuhhaltung

Bastian PP

Amadeus P

Horio P ist ein mischerbig hornloser Stier aus Deutschland. Ervererbt frohwüchsige Kälber bei mittlerem Rahmen und ist leicht-kalbig.

Horio P

Haller-Graf P stammt mütterlicherseits von einer genetischhornlosen Linie ab. Vater ist der kanadische Pinzgauer-Stier Grit,der dort breit eingesetzt wurde.

Haller-Graf P

Weiters im Angebot stehen die österreichischen Stiere Haller-Nero P und Moltus sowie die schwarzen Stiere Marmor undRaster (nicht auf Kalbinnen), die bereits Kälber aus dem Einsatzhaben und überzeugen.

Moltus

Nützen sie das breite Angebot zur Anpaarung mit exterieurstar-ken Mutterkühen zur Produktion von Zuchtstieren und Zucht-kühen der nächsten Generation.

Bestellen sie den Samen einfach über die BesamungsstationKlessheim, die die Vererber auf Lager hat.

Dipl-Ing. Mathias Kinberger ····

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Exkursion Mutterkuhhalter

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Großes Interesse und viel Humor – perfekte Zutaten für einengelingenden Exkursionstag!

Zwei interessante Pinzgauer-Mutterkuhbetriebe im Pongauwaren am Samstag, den 30. Oktober 2010 das Ziel von rund 50 interessierten Mutterkuhhaltern und manchen, die es werden wollen.

Neben den Betriebsbesichtigungen war die Vorstellung derIdee des Arbeitskreises Mutterkuhhaltung Inhalt der Veranstal-tung, die gemeinsam von der Arbeitsgemeinschaft der Pinzgauer-Rinderzuchtverbände und der Landwirtschaftskammer Salzburgorganisiert wurde.

Am Vormittag stellte uns Martin Hotter, Oberschwaig, seinenBetrieb in St. Veit im Pongau vor. Der Betrieb wurde bis 2007 alsextensiver Milchbetrieb geführt. Um die Hutweiden am Heimbe-trieb und die zugepachtete Alm, die nur durch einen einstündigenFußmarsch zu erreichen ist, besser auszunutzen, wurde aufMutterkuhhaltung umgestellt. Im neu erbauten Stall stehen 20Pinzgauer-Mutterkühe, die reinrassig mit einem genetisch horn-losen Stier angepaart werden. Die Kälber werden entweder alsvier Monate alte Milchmastkälber oder als schlachtreife Jungrindermit rund 10 bis 12 Monaten vermarktet. Die Hälfte der Tiere wirdüber den Bauernladen in Schwarzach und St. Johann im Pongaudirekt vermarktet, die andere Hälfte geht an die Erzeugergemein-schaft Salzburger Rind.

Zum Mittagessen kamen die Mitglieder des ArbeitskreisesMutterkuh mit Schwerpunkt Pinzgauer aus Kärnten zurGruppe dazu, die ihre Exkursion nach Salzburg machten. Diesebesuchten am Vormittag den bekannten Pinzgauer-Mutterkuh-betrieb Dick in Maishofen. AK-Leiter Dietmar Grilz von der LK Kärnten stellte die Arbeit der Arbeitskreise in Kärnten underste interessante Ergebnisse vor. Sandra Pfuner von der LK Salzburg stellte die Möglichkeiten für Salzburg vor und lud alleInteressierten ein, die Chance auch in Salzburg zu nützen und indie Arbeitskreisberatung einzusteigen.

Gemeinsam mit den Kärntnern wurde am Nachmittag die Fahrtins Gasteinertal angetreten. Zweiter Exkursionspunkt war derBetrieb Scharfetter, Weitmooser in Bad Hofgastein.

Der Pinzgauer-Weltpräsident Mag. Hans Scharfetter bewirt-schaftet mit seiner Familie einen Mutterkuhbetrieb mit 30 Mutter-tieren, zwei Zuchtstieren und der Nachzucht. Vermarktet werdendie Jungrinder vor allem in der eigenen Skihütte auf der Schloss-alm. Die Tiere fühlen sich im neu erbauten Liegeboxenlaufstallsehr wohl.

···· Exkursion der Salzburger und Kärntner MutterkuhhalterPinzgauer-Mutterkuhbetriebe präsentierten sich

Im Sommer beweiden die Tiere die weitläufigen Almflächen derSchlossalm und können die Vorteile der Pinzgauer-Rasse imBerggebiet ausspielen.

Die Exkursion fand dann in der Knappenstube des Weitmoo-serschlössls mit einer guten Jause einen gemütlichen Ausklang.Ein herzliches Dankeschön der Familie Scharfetter für ihre Gast-freundschaft.

Es wird in Salzburg mehrere Arbeitskreise für die Mutterkuhhal-tung geben, gebietsweise und einen speziell für die Rasse Pinz-gauer.

Interessierte können sich in der Landwirtschaftskammer Salzburg bei Sandra Pfuner unter Telefon 0662/87 05 71-252melden.

ARGE Pinzgauer, Dipl-Ing. Mathias Kinberger ····Landwirtschaftskammer Salzburg, Dipl.-Ing. Sandra Pfuner ····

Die Exkursion der Kärntner Pinzgauer-Züchter – Abteilung Fleischrinderzucht besuchten den renommierten Zuchtbetrieb Dick in Maishofen.

Hier ist wohl etwas verkehrt – Jungtiere in den Liegeboxen der Mutterkühe am Betrieb Scharfetter, Weitmooser in Bad Hofgastein.

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Züchterlehrfahrt

Schöne Landschaften und schönste Rinder – die Gegend umBad Tölz hat viel zu bieten!

Am Rupertitag starteten 80 Pinzgauer-Züchter Richtung Bay-ern. Ziel war das Gebiet um Bad Tölz, berühmt aus der Fernseh-serie „Der Bulle von Tölz“ und Garmisch-Partenkirchen, be-kannt für den höchsten Berg Deutschlands, die Zugspitze.

Sepp Maier, langjähriger Geschäftsführer der Erzeugergemein-schaft Miesbach, und heute begeisterter Verfolger des Zuchtge-schehens in Bayern, Tirol und Salzburg führte uns drei Tage langdurch seine Heimat.

Familie Burger in Peretshofen

Erste Station war der Pinzgauer-Milchviehbetrieb der FamilieBurger in Peretshofen. Leonhard und Maria Burger führen denFamilienbetrieb seit 1990. 1994 wurde die Fleckviehherde durchEinkreuzung mit Pinzgauer-Stieren umgestellt. Zur gleichenZeit wurde auch mit der biologischen Wirtschaftsweise begonnen,der Betrieb ist seit 1999 als biologisch anerkannt.

30 Pinzgauer-Milchkühe und 40 Stück Nachzucht umfasstder Tierbestand, die Kühe leisten im Durchschnitt 5.000 kg bei3,80% Fett und 3,30% Eiweiß aus dem Grundfutter ohneKraftfuttergaben. Auf dem reinen Grünlandbetrieb wird Kurz-rasenweide betrieben, die Tiere sind Tag und Nacht auf derWeide. 115.000 kg Biomilch wird zu einem Preis von 40 Cent andie Biomolkerei Andechs geliefert. Die restliche Milch wird zurAufzucht der weiblichen und männlichen Kälber verwendet.Gemolken werden die Tiere in einem Tandemmelkstand mit vierMelkplätzen. Gefüttert wird mit einem Futterband, eingestreut mitder Streu von den eigenen Streuwiesen. Leonhard Burger ist mitseinen Pinzgauer-Kühen sehr zufrieden und freute sich über denBesuch dieser großen Schar von Besuchern aus Österreich.

Danke für die Hofführung und die liebevolle Verpflegung mitGetränken und bayrischen Köstlichkeiten!

···· Pinzgauer-ZüchterlehrfahrtBeeindruckendes Wochenende im Tölzer Land

Familie UrbanBio-Metzgerei und Landwirtschaft

Nach einem ausgezeichneten Mittagessen beim Holzwirt inAscholding mit Spezialitäten vom Pinzgauer-Ochsen besich-tigten wir die Bio-Metzgerei Packlhof in Eurasburg. FamilieUrban betreibt mit 28 Mitarbeitern einen Zerlegungs-, Ver-arbeitungs- und Verpackungsbetrieb für biologische Fleisch-waren. 25 Rinder, 55 Schweine und 5 Milchmastkälber wer-den pro Woche verarbeitet und die Waren in Läden in ganzDeutschland geliefert.

Nach einer Führung durch die hochmoderne und peinlichstsaubere Anlage konnten noch biologische Spezialitäten im eige-nen Laden eingekauft werden.

Nur einige Kilometer weiter liegt der Landwirtschaftsbetriebder Familie Urban, der vom Sohn mit seiner Frau und denzwei Kindern geführt wird. Rund 75 Stück Pinzgauer-Rinderzählt der Viehbestand. In zwei Gruppen werden die Tiere gehal-ten, 30 Mutterkühe mit dem Altstier und den kleinen Kälbernin der einen Gruppe, die Aufzuchtkalbinnen und Ochsen in der

Der Jungstier inmitten seiner jungen Damen – Nachzucht am BetriebBurger in Peretshofen.

Jungbauer Johann Urban und Urgestein Sepp Maier bei der Betriebsvorstellung.

Schwarz ist mittlerweile auch bei den Pinzgauern eine Modefarbe.

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Züchterlehrfahrt

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anderen. Es werden alle Tiere bis zur Schlachtung mit rund 2,5Jahren aufgezogen, nur zwei bis drei Kalbinnen werden für dieRemontierung benötigt.

Das zweite Standbein des Betriebes bildet die Biogasanlage,die mit einem Drittel Mist und zwei Drittel Grassilage betriebenwird. 480.000 kWh Strom werden im Jahr produziert, 360.000kWh davon zu einem Preis von 22 Cent in das Stromnetz ein-gespeist.

Johann Urban erzählte uns auch von der schwarzen Pinz-gauer-Kuh, die bei ihm das Gnadenbrot bekommt, weil sie einhalbes Jahr mit einem Gips herumgelaufen ist oder dass diePinzgauer so schön sind, „dass es die Radlfahrer gråd neddåne schmeißt.“

Unterkunft für die nächsten zwei Nächte bot uns das HotelHammersbach, etwas außerhalb von Garmisch-Partenkirchen,direkt an der Zahnradbahn zur Zugspitze. Nach einem wunder-baren Abendessen spielten für uns zwei bayrische Musikanten bisspät in die Nacht auf.

Am Samstag war uns leider der Wettergott nicht gnädig, auf-grund des starken Regens mussten wir die Tour auf die Zugspitzestreichen. Als Alternative bot sich das Freilichtmuseum Glent-leiten in der Nähe an. Hier wird das Leben und Arbeiten der Bau-ern von früher eindrucksvoll dargestellt, im Almhüttendorf konnteauch die lokale Rinderrasse Murnau-Werdenfelser besichtigt wer-den.

Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, einige bummeltendurch die Altstadt von Garmisch, andere genossen das Hallenbadund den Wellnessbereich im Hotel.

Gut Oberhof in Bad Tölz

Am Sonntag ging es nach Bad Tölz zum Gut Oberhof. FranzSchmid verwaltet das 60 ha große Gut (22 ha verpachtet) seit1982. Früher wurde Kalbinnenaufzucht mit Fleckvieh betrieben,vor fünf Jahre entschied man sich für Mutterkuhhaltung mit30 Pinzgauer-Kühen. Die Kalbinnen werden aufgezogen, diemännlichen Einsteller mit neun Monaten verkauft. Die Kühewurden alle in Österreich gekauft und so mancher Bauer konntedie Tiere aus dem eigenen Stall bewundern. Ein zweites Stand-bein bildet die Eierproduktion mit 1.500 Legehennen. Es wirdgentechnikfrei produziert und 10.000 Eier pro Woche direktvermarktet. Nach einer interessanten Führung durch die altenund neuen Stallungen waren wir vom Gutsbesitzer, Herrn Röckl,zu einer Stärkung mit ausgezeichneten Würsteln und Geträn-ken eingeladen.

In Sichtweite des Guts Oberhof befand sich unser nächsterBesichtigungspunkt, die zweistöckige Basilika auf dem TölzerKalvarienberg. Von dort hat man einen wunderschönen Über-blick über den Kurort Bad Tölz.

Altkühe kurz vor der Abkalbung auf der Herbstweide.

Unsere Obmänner bedanken sich für die Gastfreundschaft.

Unsere Züchter – einer Prozession gleich – auf dem Weg in Richtung Kalvarienberg in Bad Tölz.

Weiter ging es zu unserer nächsten Stärkung, beim Jägerwirt in Kirchbichl wurde noch einmal deftig gespeist, bevor das Steuerwieder Richtung Heimat angesetzt wurde.

Der Züchterausflug 2010 war eine sehr informative und durch-aus gemütliche Reise und ich möchte mich vor allem bei SeppMaier für die Organisation vor Ort sehr herzlich bedanken.

Dipl-Ing. Mathias Kinberger ····

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Betriebsvorstellung

Der Garnhof der Familie Kirchner liegt in schöner Alleinlageauf dem Talboden der Gemeinde Flachau im Ortsteil Reitdorf.

an. Eine davonist die aktuelleBundessiegerinPI x RF Miss,eine StadelRed-Tochter.Das Zuchtzielbeschreibt Her-mann Kirchnerwie folgt: einemilchbetonte,alptaugliche,mittel- bis groß-rahmige Zweinutzungskuh, ausgestattet mit einem guten Euterund bestem Fundament. Die Farbe ist nicht entscheidend, wichtigsind problemlose Kühe, die auch alt werden. Die Kalbinnen kal-ben aufgrund der Alpung entweder mit zwei oder drei Jahren ab,je nach Entwicklung der Jährlinge. Das durchschnittliche Erstab-kalbealter liegt bei 31 Monaten.

Im letzten Winter wurde vor allem mit dem NatursprungstierTimo (33,1% RF), einem Titan-Sohn aus einer Faber Red-Tochtergedeckt. Zuvor war Kiss (29,1% RF), ein Karas-Sohn (V: Kardan)aus der Bundessiegerin Miss zwei Winter lang im Einsatz. Ein-zelne Kühe werden mit reinrassigen RF- und Pinzgauer-Stierenbesamt. Bei Bedarf werden gezielt einzelne Spitzenkühe auf derVersteigerung in Maishofen angekauft, zuletzt eine Jordan Red-Tochter auf der ersten Novemberversteigerung. Schlachtkühe undStierkälber werden an einen Metzger als verlässlichen Partner ver-kauft.

Bei der Rinderschau 2003 in Radstadt errang der Garnhofermit Gundi einen zweiten Platz bei den jüngeren Pinzgauer-Kühen.Ein großer Erfolg war zuletzt der Sieg bei der Bundes-Pinzgauer-Schau im Mai in Maishofen bei den PI x RF-Kühen. Miss, eineStadel Red-Tochter, steht nach wie vor im Stall und hat gerade ihr sechstes Kalb bekommen. Sie verkörpert das Zuchtziel desGarnhofbauern, unkompliziert, milchbetont und alptauglich.

Betriebsdaten

Hermann und Martina Kirchner, vulgo GarnhofKinder: Michael (14), Anna (12), Johannes (9), Marlene (3)Onkel und Tante: Hans und Emma

Seehöhe: 800 mNiederschlag: 1.200 mmMilchquote: 153.000 kg A-Quote auf dem

Heimbetrieb31.000 kg Alm-Quote

Siloraum: 2 Fahrsilo mit je 160 m3, 1 Fahrsilo mit 440 m3

Gülleraum: 900 m3

Fütterung: TMR mit Grassilage, Maissilage, Luzerneheu, Fertigfutter

Mechanisierung: Futtermischwagen in Gemeinschaft,3 Traktoren, alle Grünlandmaschinen, Güllefass und Forstanhänger (3er-Gemeinschaft)

Leistung:

Jahr Kuhzahl Milch-kg Fett-% Eiweiß-% F-E-kg

2000 20,9 5.173 3,98 3,37 3802005 23,2 6.678 4,11 3,39 5012009 23,0 6.864 3,80 3,41 495

···· Betriebsvorstellung

18 ha umfassen die mehrmähdigen Grünlandflächen, die sichfast alle rund um den Hof befinden. Weiters gehören zum Hof 25 ha Wald und ein Sechstel-Anteil an der AgrargemeinschaftZauchensee mit einer Gesamtgröße von 833 ha. Auf dieser Almim Skigebiet von Zauchensee werden von sechs Bauern rund120 Milchkühe aufgetrieben. Drei Bauern sind einen Sommer aufder Oberzauchenseealm, drei auf der Unterzauchenseealm. Imnächsten Jahr wird gewechselt. Je drei Ställe gibt es auf den

zwei Legern, der Weide-austrieb am Morgen undAbend erfolgt gemein-sam. Hermann Kirchnerbeschäftigt im Sommereinen Melker für dieArbeiten auf der Alm.Seit einigen Jahren erle-digt diese Arbeiten derpensionierte ZuchtwartSepp Höllwart aus St. Johann sehr gewis-senhaft. 21 Milchkühedes Garnhofes weidenvon Anfang Juni bis zum20. September in derZauchensee, vor allem

jedes zweite Jahr ist für die Kühe auf der Oberzauchensee sehranstrengend. Die sehr weitläufigen Weiden und großen Höhenun-terschiede fordern die Fitness der Kühe. Das Jungvieh beweidetdie höchsten Flächen und wird daher erst Ende Juni aufgetrieben.

Das Grünland am Heimbetrieb wird viermal gemäht und in denFahrsilos siliert. Die verschiedenen Schnitte werden übereinanderals Sandwichsilage konserviert. Ca. 5 ha werden beim zweitenSchnitt geheut. Bei schönem Wetter wird im Herbst geweidet.

Gefüttert wird eine TMR mit Grassilage, Maissilage, Luzerne-heu, Fertigfutter und einer Mineralstoffmischung, die auf 25 kgMilch eingestellt ist. Den höher leistenden Tieren wird das Kraft-futter über einen Automaten individuell zugeteilt. Das Jungviehbekommt ebenfalls eine TMR mit Grassilage und Stroh. Gemischtwird für die Kühe täglich, beim Jungvieh jeden zweiten Tag.

Der Stall wurde 2001 neu gebaut und ist als Liegeboxenlaufstallmit Tiefboxen und Schrapperentmistung ausgeführt. Gemolkenwird im Doppel-4er-Fischgrät-Melkstand. Die Kälber sind in einerTiefstreubucht mit einem Tränkeautomat, der sich sehr bewährt,untergebracht.

Am Garnhof werden im Schnitt 24 Milchkühe gehalten, davongehören 18 der Rasse Pinzgauer und 6 der Rasse Red Friesian

Der Garnhof auf einem Gemälde festgehalten.

Die Garnhofalm in der Oberzauchensee.

Gemolken wird ganz einfach im Doppel-3er Fischgrät-Melkstand.

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Stierhaltegemeinschaft Goldegg

Am 11. November 1960 kauften dieGoldegger Bauern zum ersten Malgemeinsam einen Zuchtstier.

Mit dem Ankauf des Stieres Bulli,Zuchtwertklasse 2b, zum stolzen Preisvon 50.000,– Schilling war der Grund-stein gelegt. 14 Bauern waren die erstenMitglieder der Stierhaltegemeinschaft,ihr erster Obmann war Karl Pronebner,Moos. Stierhalter wurde BalthasarMulitzer, Scheibmoosbauer.

Bei der ersten Jahreshauptversamm-lung wurde berichtet, dass bereits in derersten Deckperiode 107 Kühe gedecktwurden. Damals übernahm auch FlorianAmmerer, Gruabmoar, die Funktion alsSchriftführer und Kassier, die er bisheute inne hat.

Im Laufe der ersten Jahre entwickeltensich die Belegungen stark nach oben undauch die Anzahl der Mitglieder wuchs vonJahr zu Jahr an. 1980 erreichte die Zahlder Mitglieder 66 Goldegger und Wen-ger Bauern. Meistens waren zwei bisdrei Stiere im Einsatz, je einer in Gold-egg und einer in Weng. Aufgrund derklein strukturierten Landwirtschaft in Gold-egg konnte sich die private Stierhaltungnur wenig durchsetzen. Jedoch warenimmer wieder die ungekörten Stiere beiden Bauern ein Thema der Jahreshaupt-versammlungen, da das Schwarzdeckennicht zum Erfolg der Stierhaltegemein-schaft beitrug. Vor dem Ankauf eines Stieres wurden die Stiermütter immergemeinsam vom Ausschuss besichtigt,um dann beim Stiermarkt einen geeigne-

Die angekauften Stiere seit der Gründung 1960

Jahr Stier

1960 Bulli1962 Heiko1964 Sultan1965 Vagant1967 Axel1969 Almherr1972 Wilson1973 Ritter1974 Faunus1975 Funker1976 Fenin

Glenn1978 Kulm1979 Boy (75% RF)1981 Senior1983 Apollo1984 Western1986 Kuli1987 Münzer1989 Gong1993 Miro1995 Kimor1998 Markwart2001 Geck2004 Reis2009 Kandis

···· 50 Jahre Stierhaltegemeinschaft Goldegg – Altbewährtes behauptet sich auch in der heutigen Zeit

ten Stier auszuwählen. Auch wurde immerwieder darüber diskutiert, ob ein reinras-siger Stier oder einer mit RF-Anteil ange-kauft wird. Bis auf den Stier Boy (75%RF), angekauft 1979, entschied man sichimmer für einen reinrassigen Stier. Auchder Ankauf eines Fleckvieh-Stieres wurdein den 1980er Jahren angedacht, jedochnie realisiert.

Der langjährige Obmann Karl Pronebnerwurde im Herbst 1973 von Rupert Höll-

zurzeit als Teststier ausgegeben und auchseine Töchter aus dem Natursprung sindfür die Teststiertöchterprämie berechtigt.So hat auch die über Jahrzehntebewährte Form der Stierhaltegemeinschaftihren Platz im heutigen System gefunden.

Dipl-Ing. Mathias Kinberger ····

wart, Stegbauer aus Schwarzach,abgelöst. Dem folgte Michael Lederer,Zweiling, 1976, der das Amt bis 1992innehatte. Nach der Obmannschaft vonGottfried Krimbacher, Unterbergbauer,ist jetzt Johann Harlander, Beilstein-bauer, seit 2009 Obmann.

Auch heute noch ist die Stierhaltege-meinschaft aktiv.Ihr gehören 12Mitglieder an.Beim Herbststier-markt 2009 wurdeder Teststierkan-didat Kandis (V: Kant) ange-kauft. 59 Belegun-gen schaffte Kan-dis bis Mai 2010,ehe er über denSommer auf derBesamungsstationin Birkenberg war.Kandis wird imRahmen desZuchtprogrammes

Apollo (V: Aar / MV: Aston). Mutterleistung: 6.278 – 3,98 – 3,27 – 455Züchter: Georg Höll, Mandlhof, Annaberg / Besitzer: SthG Goldegg

Stammschein des ersten Stieres Bulli.

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ARGE Pinzgauer 218/219 2/2010 27

GENUSSREGION Pinzgauer-Rind

Im Rahmen der Welser Messe präsen-tierten auch heuer wieder mehr als 100Spitzenproduzenten eine einmalige Aus-wahl an heimischen Lebensmitteln.

„Lebensmittel sind unsere Leidenschaft.Kommen Sie und kosten Sie“ – unter diesem Motto boten Hans Pirchner undMelanie Pichler ihre selbstgemachtenFleisch- und Wurstprodukte vom Pinzgauer-Rind zum Verkosten und Kaufen an und erhielten größtes Lob fürihre erstklassigen Rindfleischerzeugnisse.

Das Ziel, den Besuchern den unver-wechselbaren Genuss traditioneller, regionaler Spezialitäten nahe zu bringen,konnte vollends erreicht werden.

Dem großen Anliegen der GENUSS-REGION Pinzgauer-Rind, nämlich die Produzenten von Spitzenprodukten zustärken, wird auch zukünftig größtesAugenmerk geschenkt. Hier ist auch dasBewusstsein der Direktvermarkter gefor-dert, den Konsumenten klar zu vermitteln,dass sie mit dem Kauf von Pinzgauer-Rindfleisch qualitativ hochwertigsteLebensmittel erhalten!

Christina Sendlhofer ····

···· AGRARIA 2010 – mit dabei auch die GENUSSREGION Pinzgauer-Rind

···· Kalender 2011 – in zwei Ausführungen

Heuer gibt es erstmals zum seit Jahren beliebten Kalenderder ARGE Pinzgauer auch von der International Pinzgauer

Cattle Breeders Association einen englisch-sprachigenKalender mit Pinzgauer-Bildern aus aller Welt.

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28 ARGE Pinzgauer 218/219 2/2010

Kärnten

Schönes Wetter und ein herrlicher Aus-blick bot sich der ca. 200 Personen fas-senden Pinzgauer-Wanderschar am 11. Juli 2010 beim Pinzgauer-Almwander-tag am Gipfel der Gerlitzen, der bequemmittels Kanzelbahn und Sessellift erklom-men wurde. Zu Füßen lag den Wandererndas wunderschöne Kärntnerland und einAusblick auf Wörthersee sowie Faakerund Ossiacher See.

Andacht beim Wetterkreuz

Nach einer kurzen Wanderung war derEinstieg des Almwandertages mit derAndacht beim Wetterkreuz richtig pas-send und stimmig. Mit den richtigen Wor-ten vom Obmann der Kärntner Pinzgauer-züchter, Hans Liesinger, der die Andachtgestaltete und der gesanglichen Umrah-mung durch den MGV Bodensdorf warendie Teilnehmer seelisch gestärkt für einenherrlichen Almwandertag.

···· Pinzgauer-AlmwandertagWunderschöner Almwandertag mit herrlicher Aussicht auf Kärntens Seenlandschaft

Nach einer kurzen Begrüßung vonOrganisator Bernhard Fleischhacker, vlg.Schlossberger aus Tschöran bei Bodens-dorf, führte die Wanderung zum ersten Teilseiner Mutterkuhherde, die die Sommer-monate auf der Gerlitzen verbringen.

Schon vom ersten Teil seiner Pinzgauer-Herde zeigten sich die Teilnehmer ange-tan. Großrahmige Muttertiere mit genü-gend Fleischansatz bilden die Grundlagefür die Pinzgauer-Zucht der FamilieFleischhacker.

Betrieb Fleischhacker

Bernhard Fleischhacker bestößt die 24 ha umfassende Almfläche, welche imBesitz der Agrargemeinschaft DeutscherOchsengarten ist, mit insgesamt 35 Pinz-

gauer-Rinder und fünf Haflinger-Pferden.Der ehemalige Milchbetrieb entschied sich2005 anlässlich des Stallneubaues zurUmstellung auf Mutterkuhhaltung. WeitereStandbeine bilden die Haflinger-Zuchtsowie die Zimmervermietung.

Bergab führte der Weg über die Skipis-ten zur Sepplhütte, welche die Wandererbereits mit bester Verpflegung erwartete.Auch der Chef der Pinzgauer-Herde, einsehr schöner, kapitaler und enorm fleischi-ger Zuchtstier, gezüchtet von Hans Liesin-ger, Rader in Villach, stand den Interes-sierten Spalier.

Pinzgauer-Fleisch

Bestens versorgt von Kärntens Spezia-litäten, gegrilltem vom Pinzgauer-Rind undumrahmt von schönen Klängen und herrli-cher Aussicht endete ein traumhaftesAlmerlebnis auf der Gerlitzen.

Der gemeinsam mit der ARGE Pinz-gauer, dem Kärntner Rinderzuchtverbandund dem Betrieb der Familie Fleisch-hacker organisierte Almwandertag war füralle ein Erlebnis und vor allem die Gäste

aus Salzburg, Oberösterreich und Bayernwaren vom herrlichen Tag begeistert undwerden sicher bald wieder nach Kärntenkommen.

Der Kärntner Rinderzuchtverband be-dankt sich aber vor allem noch einmal beider Familie Fleischhacker und dem MGV

Bodensdorf sowie auch dem Sepplhütten-wirt. Sie gestalteten den Almwandertagso, dass er sicher noch lange positiv inErinnerung bleiben wird.

Ing. Georg Moser ····

Ein richtig stimmiger Einstieg war die Andacht beim Wetterkreuz.

Herdenbesprechung: Bernhard Fleischhacker bei der Besprechung seiner Pinzgauer-Mutterkuhherde.

Einen herzlichen Dank der Familie Fleisch-hacker, für die Organisation des Alm-wandertages.

Großrahmige Kühe mitgenügend Fleischansatzbilden die Grundlagefür die Pinzgauer-Zuchtder Familie Fleisch-hacker.

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ARGE Pinzgauer 218/219 2/2010 29

Kärnten

Am Samstag, dem 13. November 2010, fand am Versteige-rungsgelände St. Donat das 3. Jungzüchter-Event Kärnten-Ost-tirol statt. Diese Veranstaltung wird alle Jahre ausgetragen, wobeiabwechselnd Kärnten und Osttirol die Veranstalter sind. Über 90aufgetriebene Kälber, Jungrinder und Kühe der Rassen Fleckvieh,Holstein, Braunvieh und Pinzgauer kämpften um den heiß be-gehrten Grand Champions-Titel. Zahlreiche Besucher, darunterauch mehrere Ehrengäste, waren vom Event sowie den Vorführ-leistungen der Bambinis und den Jungzüchtern sehr begeistert.Als Preisrichter fungierten bei den Bambinis die JZ-Obmänneraus Kärnten und Osttirol, Meinhard Huber und Bernhard Troyer.Bei den Jungzüchtern richtete Martina Bachschweller aus Ober-österreich, welche ihre Aufgabe perfekt und fair meisterte.

In der Gruppe der Pinzgauer-Kalbinnen wurde gleich der Gesamttypbewerb durchgeführt da es nur eine Pinzgauer-Gruppe gab.

···· Spitzentiere, tolle Stimmung und perfekte Leistungen der Jungzüchter

Reihungsliste

Gruppe XVI: Kalbinnen – PinzgauerOberauner Heimo, Tressdorf 11, 9632 Kirchbach, Soraja AT 089.116.514, Vorführsieger

Abwerzger Hannes, Burgstallberg 3, 9862 Kremsbrücke,Maryrose AT 622.550.516 (LFS Litzlhof), Typsieger

Lederer Christian, Kreuth 3, 9640 Kötschach, Ronja AT 315.756.114 (LFS Litzlhof), Typ-Reservesieger

Kerschbaumer Jakob, Pöllan 11, 9710 Feistritz/Drau, Atlantic AT 315.747.914 (LFS Litzlhof), Vorführ-Reserve-sieger

Rieder Robert, Reisach 27, 9633 Reisach, Adriane AT 699.807.917 (LFS Litzlhof)

Ferlan Martin, Zedlitzdorf 19, 9563 Gnesau, Ronda AT 858.685.916 (LFS Litzlhof)

Im Vorführen konnte Heimo Oberauner aus Kirchbach mit derGötz-Tochter Soraja den Sieg holen, gefolgt von Jakob Kersch-baumer aus Feistritz/Drau mit Kalbin Atlantic (V: Lurex).

Bestes Typtier in dieser Gruppe und Gesamttypsieger derRasse Pinzgauer war die Kalbin Maryrose (V: Saturn) mit Vorfüh-rer Hannes Abwerzger aus Kremsbrücke.

Die Kür des Gesamtvorführsiegers über alle Rassen war sehrspannend und schlussendlich konnte dieser in Kärnten bleibenund so holte Edina Scherzer mit Kalbin Imalia den Gesamtvor-führsieg gefolgt von Thomas Ulbing mit Kalbin Beauty.

Dieser Jungzüchter-Event war wieder ein toller Erfolg, denn eswurden Top-Tiere über alle Rassen präsentiert und auch denBesuchern erstklassige Vorführleistungen geboten.

Besonderer Dank gebührt allen fleißigen Helfern ohne die solchein Event nicht möglich wäre sowie allen Teilnehmern welche ihreTiere in Bestform präsentierten.

Obmann Kärntner JungzüchterMeinhard Huber ····

Sehr gut präsentierte sich die kleine, aber sehr feine Gruppe der Pinzgauer beim Jungzüchter-Event Kärnten-Osttirol.

Maryrose, eine Saturn-Tochter von der LFS Litzlhof, holte den Typgesamtsieg der Rasse Pinzgauer. Vorführer: Hannes Abwerzger.

Heimo Oberauner konnte sich den Vorführsieg bei den Pinzgauernmit seiner Kalbin Soraja (V: Götz) sichern und mischte auch beim Gesamtentscheid über alle Rassen mit.

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Südtirol

30 ARGE Pinzgauer 218/219 2/2010

···· Südtiroler Pinzgauer-Freunde besuchen Almtag der Pinzgauer-Jungzüchter in Fieberbrunn/Tirol

Die Pinzgauer-Jungzüchtergemeinschaftveranstaltete auch heuer wieder die tradi-tionelle Almwanderung, welche diesesJahr in Tirol stattfand. Ziel der Wanderungwar die Zillstattalm der Familie Eden-hauser in Fieberbrunn. Auch eineGruppe von 36 Pinzgauer-Freunden ausSüdtirol verbrachte einen herrlichen Alm-tag bei den Züchterfreunden in Österreich.

Nach der, aufgrund einer Buspanne,etwas verspäteten Ankunft der Gruppeaus Südtirol in Fieberbrunn und der herz-lichen Begrüßung durch die Gastgeberging’s mit der Bergbahn hinauf zu denStreuböden. Von dort aus führte einekurze Wanderung zur Zillstattalm, wo sichbereits eine große Züchtergemeinschaftversammelt hatte und die Pinzgauer-Kühe

Eine stattliche Pinzgauer-Delegation aus Südtirol besuchte die Almwanderung der Jungzüchter-gemeinschaft in Fieberbrunn.

auf der Weide bewunderte. Nach dem fei-erlichen Gottesdienst mit der Segnungdes neuen Almkreuzes und des Stalleskam schließlich auch die Sonne zum Vor-schein und vertrieb die nahen Gewitter-wolken.

Jungzüchterobmann Hannes Hoferbegrüßte die Anwesenden und freute sichüber die zahlreiche Teilnahme. Er be-dankte sich bei der GastgeberfamilieEdenhauser und übergab das Wort anJosef Edenhauser, welcher die Alm kurzvorstellte.

Für Speis, Trank und Musik war bestensgesorgt. So ließ man den herrlichen Alm-tag in Fieberbrunn in netter Gesellschaftund bei bester Unterhaltung ausklingen,bis es dann um 16.00 Uhr wieder heim-wärts ging.

Ein großer Dank gilt der Jungzüchterge-meinschaft für die Einladung und die herz-liche Aufnahme, so dass man sich nurwohl fühlen konnte! Dieser Ausflug warder Startschuss ins Tätigkeitsjahr des neugegründeten Pinzgauer-Jungzüchterver-eins in Südtirol und konnte aufgrund desgroßen Interesses von den Jungzüchter-funktionären bereits als sehr erfolgreichabgebucht werden.

Martina Thaler ····

···· Pinzgauer-Jungzüchter rüsten sich für ihren ersten großen AuftrittVorführkurs mit den Profis vom GaMa Show-Team aus Tirol

Am 1. Oktober 2010 organisierten die Pinzgauer-Jungzüchterim Hinblick auf die Bezirksschau vom 14. November 2010 in derVersteigerungshalle in St. Lorenzen einen Vorführkurs für alleinteressierten Jungzüchter. Als Referenten wurden die Profis Mar-tin, Christian und Kathrin vom GaMa Show-Team aus Tirol nach St. Lorenzen geholt.

Sechzig begeisterte Jungzüchter undZüchter wollten sich die Tipps der Pro-fis nicht entgehen lassen und wurdendann auch ganz schön gefordert. VierJungrinder aus dem Betrieb des Sieg-fried Haller, Oberwaidacher in St. Lo-renzen, standen zum Üben zur Verfü-gung. Nach einer kurzen Einführungund Vorführung durch die Profis mus-sten die Kursteilnehmer selbst in denRing. Da sich die Rinder anfangs sehrstörrisch zeigten, gar kein leichtes Unterfangen. Doch die Vorfüh-rer schlugen sich tapfer und nach einigen Runden zeigten sich

auch die Tiere ruhiger. Man sah sehr gut, wie sich richtiges Vor-führen auch auf das Tier auswirkt, womit dann auch eine korrektePräsentation möglich ist. Durch richtiges Vorführen kann man fürsein Rind sehr viel rausholen, weshalb es gerade bei Jungzüch-terbewerben wichtig ist, dass auch das Vorführen bewertet wird.

Bei dieser Übung wurde rein aufsVorführen geachtet. In jeder 4er-Gruppe wurde ein bester Vorführerermittelt, von welchen im Finale dannnoch ein Gesamtsieger ermittelt wurde.Für den Preisrichter gar nicht so ein-fach, da sich bereits einige Profis unterden Teilnehmern befanden.

Das Erlernte musste dann natürlichnoch fleißig geübt werden. Dies stelltendie Jungzüchter am 14. Novemberauch erfolgreich unter Beweis.

Martina Thaler ····

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ARGE Pinzgauer 218/219 2/2010 31

Südtirol

···· 3. Bezirksschau der Jungzüchter mit Eliteversteigerungam 13. und 14. November in St. LorenzenErster großer Auftritt für Südtirols Pinzgauer-Jungzüchter

Alle drei Rassen des Südtiroler Rinder-zuchtverbandes – Pinzgauer, Holstein undGrauvieh – präsentierten sich am 13. und14. November 2010 in der Markthalle in St. Lorenzen – und es wurde ein vollerErfolg! Eine prall gefüllte Halle am Sams-tag bei der Eliteversteigerung und ein unüberschaubares Publikum auch amSonntag beim Jungzüchterbewerb. DieBegeisterung der Jugend für diese dreiRassen ist groß, was jeder spüren konnte,der bei dieser Veranstaltung dabei war.

Nach den Jahren 2006 und 2008wurde die Eliteversteigerung diesmalbesonders elegant und festlich aufgezo-gen. Die Schau am Sonntag sollte ganzim Zeichen der Jungzüchter stehen, gibtes doch mittlerweile für alle drei Rasseneinen eigenen Jungzüchterverein.

Am Samstag um 20.00 Uhr fiel derStartschuss für die Versteigerung. Dochbevor die edlen Damen unter den Ham-mer kamen, brachten einige Tanzpaareder Tanzschule Pircher mit feurigen Tänzen die Anwesenden in gute Kauf-laune. Passende Musik und Lichteffektesorgten schließlich für die passendeAtmosphäre während der Versteigerung.Nach einer kurzen Vorstellung der Tieredurch Herbert Lang konnte AuktionatorPeter Hochreiner losschießen. Neben 16 Holstein-Kalbinnen, 2 Grauvieh-Kühenund einigen Holstein-Embryonen botenSüdtirols Pinzgauer-Züchter vier Töchternicht wenig bekannter Kühe zum Kauf.Elmar Hofmann, Hirber in Gsies, brachtedie Bunde (V: Rat), eine Tochter der Stier-mutter und Schausiegerin Blüte (V: Biston)aufs Verkaufspodium und erzielte den hervorragenden Preis von 3.500,– Euro.

Aus einer der besten Kuhfamilien in derSüdtiroler Pinzgauer-Zucht stammt dieFauna vom Paul Stolzlechner, Niederkoflerin Steinhaus im Ahrntal. Mit der MutterFürstin (V: Nugget) und dem Vater Bistonkönnte sie nicht vielversprechender sein.Die gebotenen 2.400,– Euro waren fürdiese Kalbin jedoch zu wenig. DenHöchstpreis der Pinzgauer-Tiere erzieltedie Seidl (V: Liebher), Tochter der weitumbekannten Sira (Maltus). Der FamilieEbenkofler, Oberpichler in Ahornach, fielder Verkauf sicherlich nicht leicht, umsoverdienter der gebotene Preis von 3.600,–Euro. Peter Bodner, Huber in Pfalzen,trennte sich von der bereits trächtigenKalbin Flocke (V: Bismark). Ihre MutterFlorenz (V: Merold) besticht durch höchsteLeistungszahlen und ist mit 89 Punkteneine der höchstbewerteten Kühe in Süd-tirol. Sie ging zum Preis von 2.800,– Euronach Österreich.

Der Sonntag begann festlich mit einerheiligen Messe und dann hieß es Ring freifür die Jungzüchter. Jeweils 20 Kalbinnender Pinzgauer-, Grauvieh- und Holstein-Rasse wurden im K.-o.-System vom jungen Schweizer Preisrichter MatthiasSüess gerichtet. Souverän meisterte erauf sympathische und äußerst kompe-tente Weise seine Aufgabe. Bevor dasgroße Finale begann, gab es mit dem Kinderwettbewerb einen gelungenenHöhepunkt. Mit dabei auch 15 Pinzgauer-Kälber, welche von den Kindern gekonntund in teilweise bestaunenswerter Harmo-nie vorgeführt wurden. Für den Preisrich-ter keine leichte Aufgabe. Doch da warendrei, die die Blicke auf sich zogen. Lukasund Jonas Ebenkofler mit ihrem Kalb Wal-din bildeten ein fabelhaftes Team und wur-den schließlich als Vorführsieger erkoren.

Nicht weniger gut machte es BruderMartin Ebenkofler im Vorführfinale. Auf-fallende Vorführkunst verhalf ihm zum ver-dienten Sieg.

Keine leichte Aufgabefür Preisrichter MatthiasSüess – die Kleinstender Pinzgauer-Züchtermit ihren Kälbern im Ring.Hochspannung bei der Eliteversteigerung –

im Bild die Rat-Tochter Bunde aus derbekannten Blüte.

Vorführen will gelernt sein – Martin Eben-kofler holte sich den verdienten Vorführsieg.

Eine besondere Augenweide bot sichallen Pinzgauer-Fans im Finale. Vier typi-sche Kalbinnen, alle von Vätern aus demSüdtiroler Zuchtprogramm, standen sichgegenüber. Schließlich hatten die zweiBismark-Töchter Dolly und Selly die Nasevorn. Vorführer Hans Aichholzer konntesein Glück kaum fassen, als der Preisrich-ter seine Dolly zur Siegerin erklärte.

Große Freude bei Hans Aichholzer über den Sieg mit seiner Kalbin Dolly.

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Südtirol

32 ARGE Pinzgauer 218/219 2/2010

Der Reservesieg ging an die Kalbin Selly mit Matthias Ploner. Züchterfreuden für Peter Bodner, stammen doch beide Kalbinnen aus seinem Betrieb.

···· Pinzgauer-Stiere aus eigenem ZuchtprogrammMit der Berechnung des Monats

Oktober 2010 erhielten die Stiere aus demeigenen Zuchtprogramm erstmals einenauf Nachkommen basierenden Zuchtwert.Es handelt sich dabei um drei Lenker-Söhne aus sehr starken Kuhfamilien. Beider Auswahl der Stierkälber wurde seiner-zeit großer Wert auf den Zuchtwert derVater-, aber vor allem der Muttertieregelegt. Aber auch das Erscheinungsbild,die Körperformen, das Euter, die Melkbar-keit und der Rassentyp der Stiermütterwaren von größter Wichtigkeit. Schon dieersten Töchter dieser Stiere zeigten sichnach der Abkalbung vielversprechend,sodass auch mit einem guten Zuchtwertder Väter gerechnet werden konnte. Nunhaben wir das Ergebnis schwarz auf weiß,dass das Südtiroler Zuchtprogrammäußerst erfolgreich ist.

Doch nun zu den drei Stieren:• Der Stier Lenus (Lenker x Melus) ist der

Älteste der drei Stiere. Sein Zuchtwertbasiert auf 16 Töchtern in 14 Betriebenund hat eine Sicherheit von 80%. DerLeistungszuchtwert ist mit +129 kgMilch +0,07% Fett +11 kg Fett +0,09%Eiweiß und 12 kg Eiweiß recht gut, so-dass sich der Stier im Rank 90 befindet.

• Der Stier Lenta (Lenker x Taster) ausder bekannten Gurgl ist derzeit derabsolute Star unter den Südtiroler Pinz-gauer-Stieren. Sein Leistungszuchtwertist aufgrund von 26 Töchtern in 14 Be-trieben errechnet. Milch +838 kg+0,69% Fett +61 kg Fett +0,15% Ei-weiß +35 kg Eiweiß. So ist es selbstver-ständlich, dass sich der Stier im Rank99 beeindruckend festsetzt.

• Auch der Stier Lenktor (Lenker x Factor)besticht durch seinen hohen Milchindexmit +887 kg –0,08% Fett +29 kg Fett+0,05% Eiweiß und +33 kg Eiweiß. Miteinem Rank von 98 ist er ebenfalls ganzin den vorderen Positionen zu finden.Gespannt blicken wir auf die Entwick-

lung der nächsten Stiere, von denen dieersten Töchter bereits abgekalbt habenoder kurz davor stehen. Große Hoffnun-gen werden auf die Stiere Mister undLaurin gesetzt, aber auch auf Glido,Liebher und Bismark. Haben dochgerade die Nachkommen letztgenannterbei der Jungzüchterschau in St.Lorenzenim Finale brilliert.

Südtiroler Rinderzuchtverband BozenHerbert Lang ····

Lenta und Lenktor

Lenta und Lenktor stehen den Südtiroler Pinzgauer-Züchtern seit 1. Oktober als Auswahlstiere zurVerfügung.

Lenta IT021001382485geboren 9. 12. 2004(Lenker x Taster)RF-Anteil 29,7%ZW: +838 Mkg +0,69% F+61 kg F +0,15% E +35 kg E

Beschreibung:Lenta-Töchter sind mittleren Rahmens und präsentieren sich mitsehr gutem Rassencharakter. Die Euteranlagen sitzen fest, sindaber manchmal etwas voluminös.Die über 20 Töchter hatten einedurchschnittliche Einsatzleistungvon 25,4 kg Milch bei durchschnitt-licher Melkbarkeit.

Lenktor IT021001411061geboren 31. 5. 2005(Lenker x Factor)RF-Anteil 40,6%ZW: +887 Mkg –0,08% F+29 kg F +0,05% E +33 kg E

Beschreibung:Lenktor-Töchter besitzen sehr guteRassencharakter-Eigenschaften.Sie sind großrahmig mit durchwegsguten Eutern.Die 14 Töchter hatten eine durch-schnittliche Einsatzleistung von 22,8 kg Milch bei durchschnittlicherMelkbarkeit.

Lenta-Tochter Prinzessin,

geb. 12. 5. 2007, Besitzer Elmar Hof-

mann, Hirber, Gsies.Einsatzleistung: 37,5 kg Milch.

Den Reservesieg holte sichdie Selly aus dem Stall desPeter Bodner, Huber in Pfal-zen, vorgeführt von MatthiasPloner.

Auf den hervorragendendritten Platz schaffte es Sieg-fried Haller, Oberwaidacher inSt. Lorenzen mit seiner Gabi(V: Glido) vor Martin Eben-kofler, Oberpichler in Ahor-nach, mit Menta (V: Liebher).

Die ausgestellten Kalbinnender Pinzgauer-Rasse warenvon bestechender Qualitätund in hervorragendem Hal-

tungszustand. Den Pinzgauer-Jungzüch-tern gebührt ein aufrichtiges Komplimentfür ihren ersten großen Auftritt, welchensie meisterhaft bewältigt haben.

Die Wichtigkeit der Jungzüchtervereinekam bei dieser Veranstaltung klar zumAusdruck, weshalb der Südtiroler Rinder-zuchtverband auch weiterhin bestrebt seinwird, die Jugend in ihren Tätigkeiten zuunterstützen. Ein großer Dank gebührtdem Organisationskomitee rund um Siegfried Gatterer für die gelungene Organisation der Veranstaltung.

Martina Thaler ····

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ARGE Pinzgauer 218/219 2/2010 33

Bayern

···· Bayerns Pinzgauer-Züchter behaupten sichDie Zahl der Betriebe im Dienstgebiet, die die Rasse Pinzgauer

halten, hat sich nur um einen Betrieb verringert. Er wechselte indie Mutterkuhhaltung. Die Anzahl der Mutterkuhhalter stieg auf 15.Grund für die Mitgliedschaft der Mutterkuhbetriebe beim Zucht-verband ist die erhebliche Förderung der bedrohten einheimi-schen Rinderrassen durch das Bayerische Staatsministerium fürErnährung, Landwirtschaft und Forsten.

Im abgelaufenen Jahr hat sich die Leistung der Pinzgauer(Betriebsrasse) bei 310 Voll- und Teilabschlüssen um 28 kg auf5.060 kg Milch leicht erhöht. Fettgehalt (3,95%) und Eiweißgehalt(3,37%) blieben gleich.

Weitere 63 Pinzgauer-Kühe stehen in Betrieben, die eineandere Betriebsrasse haben.

Betrieb Kuhzahl Milch-kg Fett-kg Fett-% Eiw.-kg Eiw.-% ZKZ

Mösenlechner Josef, Wimmern 35,1 7.698 336,5 4,37 253,0 3,29 382Koller Josef, Bischofswiesen 14,9 6.941 245,1 3,53 239,1 3,45 399Purzeller Franz, Aberg 14,0 6.486 242,9 3,75 219,2 3,38 409Klinger Mathias, Pank 19,3 6.184 261,4 4,23 216,4 3,50 366Gramelsberger Ludwig, Heißanger 30,0 5.427 219,8 4,05 193,9 3,57 370Streibl Rupert, Piding 11,5 5.015 180,2 3,59 166,8 3,33 396

Die 6 besten Betriebe 2010, gereiht nach Milch-kg-Leistung

Die 10 höchsten Jahresleistungen 2010, gereiht nach Fett- und Eiweiß-kg

Betrieb Name Vater Melktage Milch-kg F/E-kg E-kg F-% E-% Kalb.

Mösenlechner J., Wimmern Laura Multus 346 9.007 731,0 318,0 4,59 3,53 5Purzeller Franz, Aberg Buche Lenker 297 8.715 721,5 332,5 4,46 3,82 3Mösenlechner J., Wimmern Susi Kees 316 9.113 662,4 293,9 4,04 3,23 7Mösenlechner J., Wimmern Bozen Falkner 335 9.716 642,9 304,1 3,49 3,13 3Mösenlechner J., Wimmern Sara Mandarin 304 7.597 630,0 240,4 5,13 3,16 3Mösenlechner J., Wimmern Waltraud Rank 316 7.565 620,1 240,9 5,01 3,18 5Gramelsberger, Heißanger Susi Marko 365 8.603 614,0 287,0 3,80 3,34 2Mösenlechner J., Wimmern Muster Kauz 316 8.396 611,8 256,7 4,23 3,06 4Klinger Mathias, Pank Alma Khan 339 7.426 589,4 239,7 4,71 3,23 3Mösenlechner J., Wimmern Kiara Multus 319 7.145 588,7 243,2 4,84 3,40 2

Die zehn besten Kühe stehen im abgelaufenen Jahr in vierBetrieben. Sieben Kühe davon stehen in einem Betrieb. Jeweilsdrei Betriebe haben eine Kuh. Zwei Betriebe arbeiten nach ökolo-gischen Richtlinien, die beiden anderen nach konventioneller Art.

Der Fettgehalt reicht von 3,80 bis 5,13%. Auch beim Eiweiß-gehalt ist eine große Spanne festzustellen Er reicht von 3,06 bis3,82%. Vor allem in biologischen Betrieben ist der Eiweißgehaltetwas niedriger. Dies liegt an der etwas schlechteren Versorgungmit stärkereichem Grund- und Kraftfutter. In der Tabelle sind nurKühe aufgeführt, die weniger als 50% Fremdblut aufweisen. Vier Kühe hatten nur einen geringen RH-Anteil von 2,3 bis 6,3%.Fünf Kühe weisen einen Anteil von 27,3 bis 29,7% auf, und eineKuh hatte 46,1% Fremdblut. Gegenüber den letzten Jahren stieg2009/2010 der RH-Anteil wieder an. Vier Tiere wurden über denMarkt Maishofen zugekauft, drei Kühe stammen aus bayerischerZucht. Eine Kuh erreicht mit 9.716 kg Milch fast die 10.000 kg-Marke und fünf lagen über 8.000 kg Milch. Acht Kühe habeneinen Kombiwert (Fett- und Eiweißleistung) von über 600 kg.

Gegenüber 2009 stieg die Milchleistung der Erstlingskühe starkan. Eine Kuh erreichte mit 9.583 kg sogar fast die magischeGrenze von 10.000 kg Milch. Zwei Kühe ermolken über 7.000 kgMilch. Die anderen drei Kühe lagen bei ca. 6.000 kg Milch.

Die Inhaltsstoffe, Fett- und Eiweißprozente, lagen zum Teil aufgutem Niveau. Zwei Kühe waren komplett ohne Fremdblut, drei

hatten zwischen 7,4 und 16,6% und nur eine Kuh wies 27,4%auf. Erfreulich ist auch, dass wieder fünf Kühe aus bayerischerZucht stammen.

Ein stimmiger Platz umgeben von schönsten Pinzgauern – Herde des Franz Purzeller, Aberg in Grabenstätt.

Stets auf den vorderen Rängen zu finden – der Betrieb Gramelsbergeraus Übersee. Im Bild das Jungvieh des Ludwig Gramelsberger.

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Bayern

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Neben der Milchviehhaltung vermietetdie Familie Wölfler einige Ferienwohnungenim Pongau, verkauft Brotzeiten und eigeneMilchprodukte auf der Alm und hat einWasserkraftwerk in Betrieb. Dies gibtArbeit für zwei Generationen auf demBetrieb und auch die vier Töchter vonHans und Gabi Wölfler können sichTaschengeld dazu verdienen. Ob die Fami-lie Wölfler mit ihrer Arbeit reich wird, kannich nicht beurteilen. Sie hinterließen aberauf jeden Fall einen sehr zufriedenen Ein-druck bei den bayerischen Pinzgauer-Züchtern.

Der Aufenthalt auf der Alm bei dem Kai-serwetter gefiel uns so gut, dass wir auchdie Brotzeit am Nachmittag auf der Almeinnahmen. Kurz vor fünf Uhr nachmittagsbrachen wir von der Alm auf. Mit einerguten Grundstimmung erreichten wirschließlich um 20 Uhr wieder das Traun-steiner Zuchtgebiet.

GF Dr. Rudolf Maierhofer ····

Etwa 40 Traunsteiner Züchter, Halterund Freunde des Pinzgauer-Rindes folgtenam 16. Juli 2010 der Einladung des Fach-ausschusses Pinzgauer vom Rinderzucht-verband Salzburg zu einer Almbegehung.

Ziel war die Palfneralm der FamilieWölfler im Seidlwinkltal. Das Seidlwinkltalliegt im Gebiet des Nationalparks HoheTauern. Mit unserem Bus konnten wir biszum Parkplatz Fleckweide in der Nähe vonRauris fahren. Empfangen wurden wir vomFachausschussobmann ÖR Hans Hirscher, der in seiner freund-lichen Art den weiteren Ablauf organisierte.

Die Alm war wieder so ausgewählt, dasssie auch durch „fußkranke“ Fahrtteilneh-mer mit einem „Tälerbus“ erreicht werden

···· Pinzgauer-Almwanderung zur Palfneralm im Seidlwinkltal

konnte. Ein Service für den Fremdenver-kehr, der in Bayern wahrscheinlich nichtmöglich wäre. Die meisten Fahrtteilnehmerwollten sich jedoch die Almwanderungnicht entgehen lassen. Nach etwa 75Minuten wandern war unser Ausflugszielerreicht. Nach einer gewohnt humorvollenBegrüßung durch Hans Hirscher stellteHans Wölfler seinen Familienbetrieb vor.

Im neudeutschen Sprachjargon würdeder Palfnerhof aus St. Johann im Pongauals Paradestück für eine Diversifizierunglaufen. Im bäuerlichen Sprachgebrauchkann es so beschrieben werden: Auf meh-reren Standbeinen steht es sich besser.

Die Familie Wölfler bewirtschaftet in St. Johann ihren Talbetrieb mit 25 bis 30Pinzgauer-Kühen und Nachzucht. ImSommer ziehen sie bereits zeitig auf ihre 140 ha große Alm im Seidlwinkltal. DieMilchproduktion und die Pinzgauer-Zuchtwerden vom Biobetrieb auf einem sehrhohen Niveau durchgeführt. So stellte derPalfner bei der letzten Verbandsrinder-schau mit der Viertkalbskuh Meran eineBundesreservesiegerin. Im Sommer wirdder ganze Kuhbestand mit einem Dreier-tandem-Melkstand auf der Alm gemolken.Die Kühe verbringen die restliche Zeit aufder Weide.

Unverständlich bleibt, dass wegen derwinterlichen Anbindehaltung der Kühe dieserBetrieb ab 2013 nicht mehr als biologischwirtschaftender Betrieb anerkannt wird.

Die Viertkalbs- und Bundesreservesiegerkuhfühlt sich im guten Grasbestand der Palfner-alm wohl. Im Hintergrund die Alm und dasSeidlwinkltal.

Hans Wölfler stellt den Fahrtteilnehmern seinen Kuhbestand vor. Welchen SchwankObmann Hans Hirscher unserem Obmann Franz Hasholzner erzählt hat, ist nicht bekannt.

Bei den Dauerleistungskühen taucht nur noch die Kuh Susi desBetriebes Anton Gehmacher, Hub, im Jahr 2009/2010 auf. Dierestlichen fünf Tiere standen auf den Betrieben Josef Mösenlech-ner, Wimmern, Mathias Klinger, Pank, Johann Singhammer, Hell-mannsberg und Ludwig Gramelsberger, Heißanger.

Fünf Kühe hatten eine Lebensleistung von über 50.000 kgMilch. Nur ein Tier erreichte diese Marke knapp nicht. Die Pinz-gauer-Kühe erbrachten die Lebensleistung in 8,3 Leistungsjahren.Jeweils drei Tiere stammen aus bayerischer bzw. österreichischerZucht.

Die 6 besten Kühe mit 1. Laktation, gereiht nach Fett- und Eiweiß-kg

Betrieb Name Vater Milch-kg F/E-kg F-kg F-% E-kg E-%

Koller Josef, Bischofswiesen Sturm Räuber 9.583 604,2 308,2 3,22 296,0 3,09Mösenlechner Josef, Wimmer Mona Gobi 7.970 595,0 350,2 4,39 244,8 3,07Mösenlechner Josef, Wimmer Senta Marko 7.242 538,9 308,2 4,26 230,7 3,19Gramelsberger L., Heißanger Vera Marder 6.165 497,4 250,9 4,07 246,5 4,00Mösenlechner Josef, Wimmern Anika Glitzer 5.889 458,1 259,8 4,41 198,3 3,37Koller Josef, Bischofswiesen Baerli Multus 5.860 431,6 250,2 4,27 181,4 3,10

Die höchsten Lebensleistungen der Rasse Pinzgauer, gereiht nach Milch-kg

Betrieb Name Vater Milch-kg F/E-kg E-kg F-% E-% Kalb Jahre

Gehmacher A., Hub Susi Kauz 60.146 4.426 2.175 3,74 3,62 8 8,3Klinger Mathias, Pank Segen Lopez 59.583 4.616 2.132 4,17 3,58 9 9,1Singhammer J., Hellmannsberg Rose Mixtus 56.639 4.067 1.971 3,70 3,48 9 9,9Mösenlechner J. Wimmern Susi Kees 53.712 3.880 1.754 3,96 3,27 7 7,0Mösenlechner J. Wimmern Alma Brenner 50.073 3.534 1.608 3,85 3,21 7 7,4Gramelsberger L., Heißanger Stolz Kalk 49.574 3.883 1.802 4,20 3,63 8 8,2

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Wunderschön mit herrlichem Sonnen-schein und frischen Morgentemperaturenpräsentierte sich die Schweiz in denersten Septembertagen. Grund desBesuchs war die alle drei Jahre stattfin-dende beef.ch, eine Messe über Mutter-kuhhaltung und Rindfleisch. Die Messefindet am Pfannenstiel über dem Züriseestatt und stellt die Landwirtschaft und imSpeziellen die Rindfleischproduktion denKonsumenten vor. Mit anschaulichen Dar-stellungen auf Schautafel wird die natur-nahe Form der Fleischproduktion den Ver-brauchern nähergebracht. Mutterkühe mitihren Kälbern weiden auf den Koppelnzwischen den Zelten der Rasseverbändenund Verpflegungsstationen.

Auch eine schwarze Pinzgauer-Mut-terkuh mit ihrem Kalb wurde vom Züch-ter Paul Probst aus Rotkreuz ausge-stellt.

Gegessen wird natürlich Rindfleisch –auf den Punkt gegart in riesigen Beef-smokern. Über 100.000 Besucher ziehtdieses Event an und schafft es, diese überdie Landwirtschaft zu informieren.

Auf unserem Weg konnten wir auchzwei weitere Pinzgauer-Züchter besuchen.Hoch auf dem Gotthardpass weiden 28 Pinzgauer-Milchkühe von MatthiasZimmermann, der den meisten Lesernhier bereits bekannt ist. Seine Kühe sind

nun die letzten Tage auf den Weiden über2.000 Metern und kehren bald in die rundzwei Stunden entfernten Stallungen in denAargau zurück.

Barbara Jenni ist mit ihrer Familie amHirzel zu Hause. Neben den rund 25Swiss Fleckvieh-Kühen ist ihr Stall auchdas Zuhause von Stella, einer Pinzgauer-Erstlingskuh, die sich in der Herde sehrgut behauptet. Sie erwartet rund um Neu-

jahr ihr zweites Kalb und konnte sichbereits zur Stellung der Leitkuh vorarbei-ten.

Wo sie auch hinkommen, sorgen diePinzgauer für Aufsehen und wir wünschenden Schweizer Pinzgauer-Züchtern vielGlück auf ihrem neuen Weg mit der Rasseaus Österreich.

Dipl-Ing. Mathias Kinberger ····

Schweiz

···· Lokalaugenschein in der Schweiz – die Pinzgauer-Zucht entwickelt sichBuntes Bild am Gotthardpass

Pinzgauer im SchweizerSteilflächeneinsatz – auf der Alp Sorecia am Gotthardpass.

Stella fühlt sich im Stall der Familie

Jenni sehr wohl.

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Schweiz

36 ARGE Pinzgauer 218/219 2/2010

Das eigentliche Ziel, das ZAR-Projektmit der Gründung eines Pinzgauer-Ver-eines in der Schweiz abzuschließen, istmit Ende Oktober geglückt.

Matthias Zimmermann als Vorsitzen-der und Barbara Jenni als Kassier undAktuar (Schriftführer) ist es zu verdanken,dass die Basis für eine zukunftsweisendeund erfolgreiche Pinzgauer-Zuchtarbeit inder Schweiz geschaffen wurde. Allen auf-merksamen Pinzgauer-ZüchterInnen istMatthias Zimmermann ja bereitsbekannt. Er bewirtschaftet mit seinerFamilie einen Milchviehbetrieb mit 210Kühen in Ehrendingen (Kanton Aargau).15% seiner Kuhherde besteht aus Pinz-gauern. Beginnend im Jahr 2007 holtesich Zimmermann insgesamt 31 Pinz-gauer-Kühe auf seinen Betrieb und istzum überzeugten Pinzgauer-Züchteravanciert.

Mit Barbara Jenni bekommt der Vereineine österreichische Seele, ist sie alsSchwester von NP-Direktor WolfgangUrban nicht nur gebürtige Österreicherin,sondern auch Pinzgauer-Anhängerin derersten Stunde. Barbara bewirtschaftet mitihrem Mann Martin in Hirzel (KantonZürich) ebenso einen Milchviehbetrieb(Fleckvieh x RF) und erfüllte sich 2009 mitder Pinzgauer-Kuh Stella (V: Gauda) ausdem Stall von FA-Obmann Hans Hirscherihren Traum. Bei Familie Jenni ist derzeit

···· Verein „Pinzgauer-Rind Schweiz“ gegründet

Monika und Matthias Zimmermann mit dem älteren Sohn Massimo während ihrer Reise in die Heimat der Pinzgauer.

Besuch aus der alten Heimat, der für sichtlich gute Laune sorgt! Barbara Jenni freut sich über den Überraschungsbesuch von Dipl.-Ing. Mathias Kinberger.

Hauptsaison, am Hof wachsen nämlichschönste Christbäume, welche zusammenmit vielen hausgemachten Erzeugnissenam hofeigenen Adventmarkt verkauft wer-den.

„Möglichst viele Freunde und Züch-ter der Pinzgauer-Rasse zusammenzu-bringen, um sämtliche Anliegen be-

sprechen zu können bzw. bei Proble-men einander helfen zu können“, sobeschreibt Barbara ihre dringendstenAnliegen und wirbt um möglichst vielebegeisterte Mitglieder, da ein starkes undgeeintes Auftreten Grundlage für ein gelin-gendes Vereinsleben ist!

„Auf jeden Fall möchten wir einegute Beziehung zum österreichischen‚Stamm- und Mutterhaus’ und einekonstruktive Zusammenarbeit pflegen“,lautet der Tenor der beiden engagiertenSchweizer Pinzgauer-Züchter.

Auf diese Zusammenarbeit freuen wiruns und wünschen euch von Herzen einegedeihliche und erfolgreiche Arbeit mitund für die Pinzgauer – danke für eureBereitschaft, es tut gut, um solche Kolle-gInnen zu wissen!

Interessierte Pinzgauer-Züchter aus derSchweiz mögen sich jederzeit gerne mitBarbara Jenni (Telefon 044 729 80 23)oder Matthias Zimmermann (Telefon 079 252 54 55) in Verbindung setzen –die beiden freuen sich über regen Kontakt!

Christina Sendlhofer ····

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Dänemark

Ende Juni findet alljährlich die nationaleTierschau in Herning/Dänemark statt.Über 2.500 Zuchttiere verschiedener Tier-gattungen und Rassen werden präsen-tiert. Darunter waren auch zehn Pinz-gauer-Zuchttiere.

Im Vorjahr wurde ich von den dänischenPinzgauer-Züchtern eingeladen, ihr Landund die Nationalschau zu besuchen. VierTage dauerte meine Reise durch Däne-mark, ich besuchte darunter auch dreiZuchtbetriebe. Auf der Messe durfte ichdie Gruppe der Pinzgauer-Rinder richten.

Meine erste Station war der BetriebDalgaard von Hans Jörgen Hansen inLunderskov. Hans Jörgen bewirtschaftetmit seiner Familie einen 35 ha großenMischbetrieb im Nebenerwerb. Auf demAcker wird Wintergerste, Mais und Weizensowie Gras für die Rinder angebaut.

12 Pinzgauer-Mutterkühe mit Nach-zucht und dem genetisch hornlosenZuchtstier Amadeus (V: Molto) stellenden Viehbestand dar. Der dreijährigeZuchtstier zeigt einen sehr gutenFleischansatz an Schulter, Rücken undKeule. Auch seine Nachzucht ist vielver-sprechend und entwickelt sich gut. DerStier wurde abgesamt und ist auch beiuns erhältlich. Amadeus ist für die gezielteAnpaarung in der Mutterkuhhaltung zuempfehlen. Der Stier war im Zeitraum

zwischen dem 8. und 12. Lebensmonatauf einer Prüfstation und erreichte einedurchschnittliche Prüftageszunahme von2.000 g.

Die nächste Station war der BetriebNyholm von William und Anne-Gret Rixin Ølgod. Familie Rix hält 30 Mutterkühe,darunter 10 Pinzgauer-Kühe, der Rest istdas in Dänemark sehr beliebte Fleckvieh.

···· Pinzgauer in DänemarkEin junges Land in der Pinzgauer-Zucht

···· Österreichische Genetik für DänemarkDie Hoffnung auf Nachfrage ließ nicht

lange warten – der genetische Austauschfloriert! Einen gelungenen Export konnteFamilie Dick, Lacken aus Maishofen, ver-buchen – sie exportierte Ende Oktoberhornlose Fleischgenetik nach Dänemark.

Der neunmonatige Zuchtstier Haller-Nobe stammt aus Haller-Narb und derHaller-Menz-Tochter Birk und wurde vom

dänischen Pinzgauer-Präsidenten WilliamRix aus Ølgod angekauft und soll derBlutauffrischung auf „Nyholm“ dienen.

Familie Rix wünschen wir, dass sichHaller-Nobe in seiner neuen Heimatprächtig entwickelt und für eine qualitäts-volle Pinzgauer-Zucht in Dänemark sorgt!

Christina Sendlhofer ····

Heuer kalben 13 Pinzgauer ab, die allevom eigenen Zuchtstier Priscus trächtigsind. Die meisten Abkalbungen gibt es imOktober. Die männlichen Kälber werdendann mit Weidebeginn im Mai abgesetzt.Sie werden im Stall mit Maissilage,Getreide, Biertreber und Kartoffel-schlempe gemästet und erreichen mit 14Monaten ein Lebendgewicht von 600 kg.Bei der strengen Klassifizierung erreichensie meist R+. Pro kg Schlachtgewichtwerden etwas über 3,– Euro bezahlt.

Der dritte Betrieb war die KolbjergFarm von Rene Grönne. Er hält als Hob-bybetrieb drei Pinzgauer-Mutterküheund ist sehr an der Zucht interessiert. Die ersten Pinzgauer kamen 2003 vonDeutschland nach Dänemark. Zuchtzieledes noch jungen Pinzgauer-Vereins sinddie genetisch hornlose Mutterkuh miteinem guten Fleischansatz, viel Milch undgutem Wachstumsvermögen.

Diese Ziele wurden auch mit den Aus-stellungstieren auf der Nationalschau in

Herning präsentiert. Ausgestellt wurdender reinerbig hornlose Altstier BastianHP, drei Kühe, zwei davon mit Kalb beiFuß und drei Kalbinnen. Zum bestenTier der Schau wurde die Kuh Ariel Pgekürt. Sie hatte ein sehr starkes Kalb beiFuß, zeigte selbst einen guten Fleischan-satz und Rahmen. Auch die Nachzucht,davon zwei Haller-Wisent-Töchter, zeigensich für die Zukunft vielversprechend.

Der Auftritt auf der Messe war sehr ge-lungen und lässt für die Zukunft auf regeNachfrage nach Pinzgauer-Tieren hoffen.Einen Dank auch noch einmal an alledänischen Pinzgauer-Züchter für ihreGastfreundschaft.

GF Dipl-Ing. Mathias Kinberger ····

Dipl.-Ing. Mathias Kinberger richtete die Gruppe der Pinzgauer auf der Landes-schau aller Rassen in Herning.

Immer ein Lächeln auf den Lippen – die flotten Betreuerinnen der PinzgauerZuchtrinder.

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In Vorbereitung der Direktoriumssitzung der Pinzgauer Interna-tionalen nächstes Jahr in den Vereinigten Staaten konnte ichheuer diese Bundesstaaten vierzehn Tage lang bereisen. MeinKollege Bernhard Rinnhofer begleitete mich auf dieser sehr infor-mativen Reise. Auf dem Programm standen auch sechs Pinz-gauer-Betriebe in Kanada und den USA.

Start der Reise war Calgary im kanadischen BundesstaatAlberta, wo 1986 die olympischen Winterspiele ausgetragen wur-den. Alberta ist ein reicher Agrarstaat mit den SchwerpunktenWeizen und Rindfleisch. Hier weiden große Mutterkuhherdenund man fährt kilometerlang durch riesige Ackerflächen.

Der erste besuchte Betrieb war der der Familie Hixt. Howardund Jasmin bewirtschaften einen rund 300 ha großen Betriebmit 70 Pinzgauer-Mutterkühen.

Die Tiere präsentieren sich im guten Doppelnutzungstyp mitguter Bemuskelung und guten Eutern. Der Betriebsführer arbeitetviel mit Embryotransfer und Besamung. Auf den großflächigenWeideflächen konnten wir viele hervorragende Mustang-Töch-ter besichtigen, die sehr gut vererben. Die meisten Tiere sindsogenannte Fullblood-Tiere, das heißt, der gesamte Stamm-baum besteht aus Pinzgauer-Tieren und es wurde nie was einge-kreuzt. Für die Zucht nicht interessante Stierkälber werden alskleine Kälber mit einem Gummiring kastriert und mit Ätzpaste ent-hornt. Hornloszucht wird am Betrieb nicht betrieben. Rund 10%der Kuhkälber werden als Remontierung aufgezogen und kalbenmit rund zwei Jahren ab. Die restlichen Kälber werden als Zucht-tiere vermarktet. Die Ochsenkälber wiegen mit acht bis neunMonaten rund 320 bis 350 kg und werden als Einsteller an FeedLots um umgerechnet 450,– Euro zur Endmast verkauft. HowardHixt war früher viel auf Schauen unterwegs. Nur wer Tiere zeigt,macht sich einen Namen und kann Zuchttiere verkaufen.

Diamond T Cattle, so der Name unseres zweiten Pinzgauer-Betriebes in Kanada. Bewirtschaftet von der Familie Smith,werden hier seit 1978 Pinzgauer gehalten und erfolgreichgezüchtet. 90 Pinzgauer-Mutterkühe sind die Grundlage derPinzgauer-Zucht, weitere 50 Angus-Kühe sind das zweite Stand-bein. Gezüchtet wird mit alten österreichischen Linien. Der Betrieblebt vom Verkauf von Zuchttieren nach Kanada und vor allem indie USA. Kalbinnen erreichen Spitzenpreise bis 7.000,– Euro.

Kanada und USA

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···· Das Land der unbegrenzten MöglichkeitenKanada und USA faszinieren mit unendlichen Weiten – 10.000 km westlich von Europa

Man nimmt auch an Schauen in den Vereinigten Staaten teil,heuer geht die Reise bis nach Texas zur amerikanischen National-schau. Zurzeit ist Heusaison, das Gras wird nur einmal im Jahrgemäht. Dann bleibt es sieben Tage am Feld liegen und wirddann zu Rundballen gepresst, die aufgrund der geringen Nieder-schläge im Freien gelagert werden. Überwintert werden die Tierein großen Pferchen ohne Dächer, hier wird mit viel Stroh einge-streut und mit Heu gefüttert.

Durch die Rocky Mountains mit tollen Eindrücken von denendlosen Wäldern, reißenden Wildbächen, mächtigen Gletschernund der faszinierenden Tierwelt ging es weiter in den Bundes-staat British Columbia zu Sepp Wadlegger in Clearwater.Sepp oder Joe, wie er in Kanada genannt wird, ist ein gebürtigerKärntner aus Obervellach. 1959 ist er ohne ein Wort englisch zusprechen nach Kanada ausgewandert und hat sich im sehr wald-reichen British Columbia ein neues Zuhause aufgebaut – ein klei-nes Sägewerk, eine Landwirtschaft mit 70 Mutterkühen und einHolzschlägerungsunternehmen mit 30 Arbeitern, das seine bei-den Söhne führen. Sein Hobby ist die Landwirtschaft. Er hält 30 Pinzgauer-Mutterkühe, der Rest gehört der Rasse Herefordan. Aufgrund der wenigen Niederschläge werden alle Luzerne-

Endlos sind die Sömmerungsflächen im Westen Kanadas – Tiere am Betrieb Hixt.

Fast wie auf der Alm – Weideflächen am Betrieb Smith.

Versteht ihr kärntnerisch? – Tiere von Sepp Wadlegger.

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ARGE Pinzgauer 218/219 2/2010 39

Heuwiesen bewässert, die zweimal gemäht und einmal im Herbstbeweidet werden. Sepp hält Pinzgauer aus Tradition und schätztihre Vorzüge bei den Klauen, dem Fundament und dem dunklenKopf. Dadurch gibt es kein Problem mit der verbreiteten Augen-erkrankung Red eye disease, die Tiere erblinden lässt. Sepp istein echtes Original, er spricht kärntnerisch, wie wenn er nie einenTag weg gewesen wäre. Seine Sprüche sind legendär, hier einekleine Kostprobe: „Wenn die Alte spurt, geht’s guat!“

Kanada und USA

Die Reise zur Sitzung findetvoraussichtlich in der Wochevom 28. August bis zum 6. September 2011 statt.Ziel sind die zwei nordwest-lichen Bundesstaaten Oregonund Washington in den USA.Gemeinsam mit der amerikani-schen Pinzgauer-Vereinigungwird ein interessantes Fach-programm zusammengestellt.

GeplanteProgrammpunkte

• Besuch mehrerer Pinzgauer-Betriebe

• Milchviehbetrieb • Hühnermastbetrieb• Rindermastbetrieb

und Schlachthof• Küste von Oregon• Nationalpark

Mount Rainier• Portland

···· Direktoriumssitzung der Internationalen Pinzgauer-Rinderzüchter in den USA im Spätsommer 2011

Das genaue Programm wird im Moment erstellt und war bei Redaktionsschluss noch nicht fertig ausgearbeitet.Genaue Informationen und die Kosten werden zeitgerecht über unsere Homepage veröffentlicht.Wir würden uns freuen, wenn uns viele Züchter aus dem Stammzuchtgebiet der Pinzgauer nach Übersee begleiten würden.Anmeldungen bitte im Büro der ARGE Pinzgauer bei Christina Sendlhofer unter +43 / (0)6542/682 29-15 oder 0664/81 32 660.

Auf der Reise ging es weiter bis an den Pazifik und dann Rich-tung Süden in die Vereinigten Staaten, nicht ohne den StädtenVancouver und Seattle einen Besuch abzustatten. In Amerikabesuchten wir auch einige Pinzgauer-Betriebe. Die Pinzgauer-Zucht in den Staaten ist im Aufwind, rund 250 Betriebe zähltdie Amerikanische Pinzgauer-Vereinigung.

Viele Betriebe halten ein paar Tiere aus Freude an der Land-wirtschaft, andere züchten und zeigen ihre Tiere auf vielenSchauen. So werden die Tiere bekannt und sind dann auch fürdie große Anzahl an erwerbsmäßigen Mutterkuhhaltern interes-sant. Die Zucht ist vielfach auf kanadische Genetik aufgebaut undsehr fleischbetont, jedoch wird auch auf die MilchkomponenteRücksicht genommen.

Im nächsten Sommer gegen Ende August findet die Direkto-riumssitzung der Pinzgauer Internationalen in und um Port-land in Oregon statt. Es wird eine achttägige Tour für alle Inter-essierten angeboten, genauere Informationen folgen vor Weih-nachten.

Wir würden uns freuen, wenn uns viele begleiten würdenund den Wilden Westen erleben möchten.

GF Dipl-Ing. Mathias Kinberger ····Auch im Westen der USA sind Pinzgauer zu Hause, zum Beispiel auf der Fantasy Acres Ranch.

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Pinzgau Milch Produktions GmbHSaalfeldner Straße 2 · 5751 Maishofen · Austria

Telefon (+43) 0 65 42 / 682 66-0 · Fax (+43) 0 65 42 / 682 [email protected] · www.pinzgaumilch.at