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1 stil DAS MAGAZIN DER SALZGITTER AG Nr. 3/2011 · www.salzgitter-ag.de s til Ein Konzern setzt auf Internationalisierung Salzgitter und die Welt

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DAS M A G A Z I N D E R S A L Z G I T T E R A G

Nr. 3/2011 · www.salzgitter-ag.de

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Ein Konzern setzt auf Internationalisierung

Salzgitter und die Welt

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Herzlich willkommen!

Bernd Gersdorff,Leitung Konzernkommunikation

Rund 3.500 von ca. 23.000 Mitarbeitern des Salzgitter Konzerns arbeiten mittler -weile außerhalb Deutschlands. Das war 1998, als sich das Unternehmen als eigenständi- ger Konzern etablierte, noch anders. Ganze 125 Mitarbeiter – zumeist Stahlhändler – vertraten das Unternehmen im Ausland.

Allein dieses Zahlenbeispiel zeigt, wie sehr sich die Salzgitter AG mittels der Akqui-sitionen von Mannesmannröhren-Werke, Klöckner-Werke und den französischen Prä-zisrohrgesellschaften verändert und inter-nationalisiert hat.

Wir stellen Ihnen beispielhaft Salzgitter-Mitarbeiter auf unterschiedlichen Konti-nenten mit ihren Aufgaben vor, die zu uns gehören.

Viel Freude beim Lesen! stil extraREPoRtAGE Kundenporträt der Firma Münker in Reichshof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32/33

PREISRätSEL/ANKüNDIGUNG/IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 /35

Titelfoto: Fotolia

stil des Hauses – Neues aus dem KonzernPRoFIt Prof. Fuhrmann warnt vor überzogener Energie- und Klimapolitik. . . . . . . 24

PRoDUKtE Salzgitter-Stahl für die Antarktis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

PERSoNAL Azubis filmen Azubis – für das Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26/27

PARtNER Neue Kuppel für das Haus der Wissenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28/29

PRoZESSE Sprengung eines Gichtgasbehälters in Salzgitter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30/31

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INtERVIEW Prof. Fuhrmann zur weiteren Internationalisierung der SZAG . . . . .6 /7

REPoRtAGE Salzgitter-Mitarbeiter aus aller Welt im Porträt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8–21

ANALySE Globalisierung in der Stahlindustrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22

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Die Firma Münker produziert hochwertige Profile für vielerlei Anwendungen. Ein Kundenporträt auf den Seiten 32/33

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Stahl aus Niedersachsen scheint ein gutes Karma

zu haben.Zumindest wird er immer wiedergeboren.

Stahl gehört nicht zum alten Eisen. Er ist ein ressourcen-

schonender Werkstoff, der immer wieder recycelt

werden kann. Wie in unseren Werken in Peine

und Salzgitter. www.innovatives.niedersachsen.de

Sie kennen unsere Pferde. Erleben Sie unsere Stärken.

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...in die weite Welt hi neinDie Salzgitter AG verstärkt ihr interna-tionales Engagement. Schon jetzt sind 3.500 Mitarbeiter weltweit für den Kon-zern tätig. StIL stellt Ihnen einige dieser Mitarbeiter vor – und erklärt, warum die Internationalisierung wichtig ist

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inkl. KHS

Was bedeutet „Internationali-sierung“ für den Salzgitter Konzern, mit welcher Stra-tegie wird sie verfolgt?

StIL sprach mit Prof. Dr.-Ing. Heinz jörg Fuhrmann, Vorsitzender des Vorstands der Salzgitter AG.

STIL Die Globalisierung ist ein viel beschriebener Megatrend dieser Zeit. Was bedeutet für Sie dieser Begriff?Prof. Dr.-Ing. HeInz Jörg fuHrmann Der weltweite Handel mit Waren ist ja fast so alt wie die Menschheit. Neu ist, dass heutzutage beinahe jeder Winkel der Welt in eine globale Arbeitsteilung und in ent-sprechende Kooperationen einbezogen ist und dass Wirtschaftstransaktionen mit Gütern, Dienstleistungen und Geld auf-grund der modernen Kommunikations- und transportmittel sehr schnell und effizient abgewickelt werden können.Zugleich hat sich auch die Bedeutung der verschiedenen Wirtschaftsregionen verschoben: Die klassischen Industrie-nationen in Nordamerika und Europa sind nicht mehr die Haupttriebfedern der Weltwirtschaft, andere Volkswirtschaften haben in den letzten jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Hier steht China als herausragendes Beispiel für viele an-dere Staaten Asiens und Südamerikas. Auch in osteuropa gibt es eine nach dem Ende der kommunistischen Diktaturen ver-gleichweise große ökonomische Dynamik.

STIL Wie ist der Salzgitter Konzern in diesem Kontext aufgestellt?fuHrmann 1998 beschäftigte unser Unternehmen 125 Menschen außerhalb Deutschlands, heute sind es rund 3.500. Wir sind damit zwar kein „Global Player“, aber wir sind in den globalen Märkten schon heute vertreten, wo es für uns sinn-voll ist, und wir haben diese Präsenz in den letzten jahren kontinuierlich ausge-baut. Es existiert also bereits jetzt eine unternehmerische und kulturelle Vielfalt im Salzgitter Konzern. Dies haben wir ja kürzlich in unserem Geschäftsbericht 2010 unter der überschrift „24 Stunden Salzgitter“ sehr anschaulich dargestellt. Diese Entwicklung werden wir im Rah-men unserer unternehmerischen Mög-lichkeiten mit Augenmaß fortsetzen. Eine Internationalisierung um jeden Preis birgt das Risiko, dass man am Ende große Schwierigkeiten haben könnte, die Ren-tabilitätsziele zu erreichen. Dafür gibt es außerhalb des Konzerns viele Beispiele.

STIL Welche Zielsetzungen wurden beim Ausbau des internationalen Geschäfts ver-folgt? fuHrmann Zunächst sollten wir uns immer dessen bewusst sein, dass die erst-klassige Bedienung der Wünsche unserer Kunden die Grundlage für unseren wirt-schaftlichen Erfolg ist. Deshalb ist es nicht notwendig, auf sämtlichen Kontinenten Fertigungsstätten für alle Produkte zu

betreiben, aber man muss seine Leistungen in den regionalen Märkten anbieten kön-nen und natürlich auch deren Eigenheiten verstehen. Genau aus diesem Grunde sind wir in allen wichtigen Wirtschaftsregionen mit unserem internationalen Stahlhandel präsent. Wir betreiben hier ein wirklich beeindruckendes, weltumspannendes Netzwerk, über das wir unsere Kunden mit eigenen und auch fremden Stahl- und Röhrenprodukten beliefern können. übri-gens ist der Handel nicht nur als Absatz-kanal, sondern auch als übermittler von aktuellen, unverfälschten Informationen über das weltweite Marktgeschehen ex trem wertvoll.Ein großer teil unseres Röhrengeschäfts ist per se sehr international, weil Pipe-lineprojekte schon aufgrund ihrer Größe oft in Kooperationen von mehreren Län-dern und multinationalen Konzernen abgewickelt werden. Das Nord-Stream-Projekt ist dafür ein prominentes Beispiel. Darüber hinaus betreibt der Unterneh-mensbereich Röhren Werke und joint Ventures in Nord- und Südamerika sowie in der türkei. Damit sind wir in interes-santen Absatzmärkten bei begrenztem Kapitaleinsatz gut aufgestellt.Der technologiebereich hat sicherlich das globalste Geschäft. Mit Werken und joint Ventures unserer KHS in Brasilien, Indien und China sind wir mit Fertigungsstätten in den Märkten vertreten, in denen be-kanntlich das stärkste Wachstum in der

Getränkeabfüllung stattfindet. Grund-sätzlich ermöglicht eine breite regionale Aufstellung des Konzerns eine gute Risi-kobalance und verleiht somit wirtschaft-liche Stabilität. Man darf aber nicht glau-ben, dass die Internationalisierung eines Konzerns ein Kinderspiel sei nach dem Motto: Wir stellen ein Werk hin, und schon geht das Geldverdienen los. Im Gegenteil: Man muss diesen Prozess besonnen angehen und eng begleiten.

STIL Auch beim Stahlverbrauch findet das größte Wachstum außerhalb Europas statt. Ist es denkbar, im Bereich der Stahlproduk-tion ähnliche Wege zu gehen? fuHrmann Die EU und Deutschland haben sich mit ihrer Energie- und Klima-schutzpolitik äußerst anspruchsvolle Ziele gesetzt, die unter anderem über den künf-tig kostenpflichtigen Erwerb von Co2-Zertifikaten forciert werden sollen. Dies

wird die Wettbewerbsfähigkeit energie-intensiver Industrien in Europa gegenüber anderen Weltregionen künftig noch stär-ker beeinträchtigen. Wir haben ja schon jetzt hohe Umweltschutzkosten, die wir bislang über Produktivitätssteigerungen und den extrem effizienten Umgang mit Rohstoffen und Energie kompensiert ha-ben. Deswegen stehen wir ja auch im glo-balen Vergleich der Umweltverträglichkeit von Produktionsprozessen der Stahlindus-trie an der Spitze. Künftig wird eine Kom-pensation technisch kaum mehr möglich sein; daher verbietet es sich, Exportmärkte auf Grundlage eines Ausbaus heimischer Kapazitäten zu bedienen. Der Aufbau ei-ner Stahlerzeugung im Ausland erfordert immer Milliardeninvestitionen, dieser Weg kommt für uns nicht infrage. Außer-dem gibt es ja weltweit mehr als genug Kapazität. Weitere Wachstumsschritte des Salzgitter Konzerns werden also wohl eher in den Unternehmensbereichen Handel, Röhren und technologie erfolgen.

STIL Wie wird unser Konzern in den globalen Märkten wahrgenommen?fuHrmann Wir haben das Glück, dass wir unter dem Dach unseres Konzerns weltbekannte traditionsreiche Marken vereinigen. Die Namen Mannesmann und Mannesmannröhren-Werke stehen welt-weit für erstklassige Rohrprodukte. Die KHS ist Nummer zwei im Weltmarkt für

Getränkeabfüllanlagen, ist also in Fach-kreisen eine anerkannte Hausnummer. Auch der traditionsreiche Name Salzgitter steht international für Walzstahlprodukte exzellenter Qualität bei einem flexiblen und professionellen Kundenservice. Schließlich haben wir auch noch die Klöckner-Werke. Wir haben also nicht nur die Strukturen, sondern auch die Marken-namen als Basis für den Ausbau unserer Netzwerke.

STIL Unter welchen Voraussetzungen sind weitere internationale Wachstumsschritte möglich?fuHrmann Wir fühlen uns nicht unter Druck zu handeln. Außerdem sind wir nicht gewillt, in Bieterschlachten astrono-mische Summen zu bezahlen. Weitere Wachstumsschritte wird es daher nur unter der Bedingung geben, dass die ökonomischen und sonstigen Rahmen-bedingungen stimmen und die Zielvor-stellungen mit möglichen Partnern über-einstimmen. Grundsätzlich müssen alle Wachstumsschritte kurz- bis mittelfristig einen Beitrag zu unseren Profitabilitäts-zielen leisten können. Internationalisie-rung um ihrer selbst Willen wird es also nicht geben. Dennoch beobachten wir die Märkte und Möglichkeiten zu jeder Zeit sehr aufmerksam. Unsere solide Finanz- und Cash-Position erlaubt es, sich erge-bende Gelegenheiten kurzfristig und ziel-strebig wahrzunehmen.

Prof. Dr.-Ing. Heinz jörg Fuhrmann über die Gründe der weiteren Internationalisierung des Salzgitter Konzerns, über die Chancen und die Risiken

„Wir sind kein Global Player, aber global präsent“

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann im Gespräch mit STILFo

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Rohre für AmerikaVon Vancouver bis Buenos Aires, von Houston bis São Paulo: Der Salzgitter Konzern ist auf dem ame rikanischen Kontinent mit eigenen Werken und Handelsniederlassungen prominent vertreten

Am Dock 23 des Hafens von Houston wurde ein Frachtschiff entladen. Frachtinspektor Wally Nugent überprüft die gelieferten Rohre auf Transportschäden. Dem 64-Jährigen entgeht nichts: Der gebürtige Jamaikaner arbeitet seit 17 Jahren für Salzgitter und hat insgesamt 37 Jahre Erfahrung im Stahlhandel

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Paulo Rogerio ist Ingenieur und Außendienstmitarbeiter von KHS. Er ist zuständig für die Wartung und Kontrolle der von KHS produzierten Anlagen. An diesem Morgen inspiziert er die KHS-Abfüllanlagen der Coca-Cola- Werke in Jundiaí, 100 Kilometer von São Paulo entfernt

Salzgitter Mannesmann International in Houston: Fir-menchef Claus Gundlach macht gleich Feierabend. Sein Arbeitstag beginnt schon um 6 Uhr, nur dann kann er die Geschäftspartner in Asien und Europa erreichen

Karina Viotti und Renato Sampaio stoßen mit Kollegen an – auf den letzten Arbeitstag vor ihrer Hochzeit. Sie sind schon das dritte Paar, das sich bei KHS in São Paulo gefunden hat

Nachtschicht bei KHS: Dreher Ademilson Ferreira dos Santos bearbeitet das Einfüllrohr einer Abfüllanlage. Er arbeitet gern nachts – dann kann er seine Kinder zur Schule bringen, und es ist weniger Verkehr

São Paulo, Brasilien

Nachtschicht in Mexiko. In El Salto fertigen 140 Mitarbeiter geschweißte Präzisionsstahlröhren für die Auto-mobil- und Zuliefererindustrie. Abraham Tapia ist einer von ihnen Carmen López inspiziert noch einmal die fertigen Röhren,

bevor sie in den Versand gehen

Miguel Angel Flores taucht die Röhren in ein 60 °C heißes Ölbad, um sie für die Weiterverarbeitung vorzubereiten

El Salto, Mexiko

Houston, USA

Wolfgang Eging, Mitglied des Vorstandes der Salzgitter AG, verantwortlich für den Unternehmensbereich Röh-ren, zur Bedeutung des ameri-kanischen Kontinents:

Amerika spielt für den UB Röhren eine bedeutsame Rolle. So ist die USA (nach China) mit einem Verbrauch von voraussichtlich über 15 Mio. t in diesem jahr der zweitgrößte Rohrmarkt der Welt, was unsere Präsenz zwin-gend erfordert. Unser besonderer Fokus liegt dabei auf dem Energiesektor, den unsere Groß-rohrgesellschaft EURoPIPE (je 50 % Salzgitter Mannesmann und Dillinger Hüttenwerke) mit längs- und spiralnahtgeschweißten Leitungs-rohren aus zwei Werken in Florida und Alabama beliefert. Für diese EURoPIPE-Produkte bietet die zu erwartende zunehmende Eigenversorgung mit Gas in den USA eine gute Perspektive. Da-neben sind die Märkte in Kanada und Mexiko ebenfalls von großer Bedeutung. Aber auch unsere weiteren Aktivitäten, wie die der Edel-stahlrohrgesellschaft Salzgitter Mannesmann Stainless tubes in Houston, USA, sowie unserer Gesellschaft Salzgitter Mannesmann Precisión, Mexiko, die zur Präzisrohrgruppe Salzgitter Mannesmann Precision gehört, unterstreichen die Bedeutung des amerikanischen Kontinents für unser Geschäft. Als aufstrebende Wachs-tumsregion mit hoher Dynamik bleibt auch Bra-silien für uns ein wichtiger Markt. EURoPIPE hat dem bereits vor vier jahren mit der Errich-tung eines komplett neuen Werkes Rechnung getragen. Daneben liefert unsere Gesellschaft Salzgitter Mannesmann Line Pipe erhebliche Mengen HFI-geschweißte Leitungsrohre in den nord- und südamerikanischen Markt.

Draußen poliert Roberto Flores derweil das Firmenschild auf Hoch-glanz. Er ist 66 Jahre alt und sorgt hier als Gebäudetechniker schon seit 19 Jahren für Ordnung

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„Aufstrebende Wachstumsregion“

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Bei DESMA im chinesischen Wuxi werden Spritzgussmaschinen für die Elektro- und Auto-mobilindustrie gefertigt. Pan Dongdong ist mit seinen 20 Jahren einer der Jüngsten im Team. Er lackiert extern produzierte Bauteile – natür-lich erst nach eingehender Qualitätskontrolle

Aufsteiger Asienob China, Indien oder Indonesien: Keine andere Region wird in den kommenden jahrzehnten ein derartiges Wachstum generieren wie Asien. Der Salzgitter Konzern geht mit – und ist auf den wichtigen Märkten bereits heute vertreten

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Chef von Salzgitter Mannesmann Trade Co. Ltd. ist Phillip Meiser, hier mit dem Senior Referent aus dem Vertriebsmanagement, Victor Huang. Huang ist schon fast seit drei Jahrzehnten in der Branche

Überall im Werk stehen farbenprächtige Schreine

KHS produziert im indischen Ahmedabad Verpackungs- und Abfüll-anlagen – wie diese 26.000er-PET-Flaschenlinie für Coca-Cola

Naimesh Patel und André Laube waren schon bei KHS in Bad Kreuznach vier Wochen ein Dream Team, im Oktober 2010 tauschten sie die Rollen

Techniker Wang Hongxiang bei DESMA in Wuxi arbeitet gerade an der Form-schließeinheit der 250-t-Maschine – dieses Modell wird am meisten verkauft

Im Büro genießt Putzfrau Li Dongying die mor-gendliche Ruhe – ihr früherer Job als Verkäuferin war ihr zu stressig

Das ganze Pekinger Team geht gemeinsam zum Mittagessen. Das ist dem Generalbevollmächtigten Phillip Meiser wichtig: „Wir fühlen uns wie eine große Familie“

„Noch großes Potenzial“

Prof. Dr.-Ing. Matthias Nie-meyer ist seit dem 1. April 2011 Vorstandsmitglied von KHS. StIL sprach mit ihm über den asiatischen Markt. STIL Wie ist die KHS GmbH in Asien vertreten? Prof. nIemeyer Die KHS ist mit Produktionsstandorten

in Ahmedabad (Indien) und Shantou (China) in den zwei größten Märkten vor ort vertre-ten. Wir produzieren dort Maschinen und Anlagen für Brauereien und Abfüllbetriebe in der Region.Unsere in Deutschland produzierten Hochleis-tungslinien exportieren wir weltweit und in steigendem Maße nach Asien. Vertrieb und Ser-vice erfolgen über unsere Regional-Center in China und Indien sowie über diverse Nieder-lassungen in den aufstrebenden Ländern Süd-ostasiens, zum Beispiel Singapur, Südkorea, Vietnam, Philippinen, mit denen wir den asiati-schen Raum bedienen.STIL Wie sehen Sie die Bedeutung und Entwick-lungschancen dieses Kontinents? Prof. nIemeyer Die mit hoher Dynamik wachsende Wirtschaft Asiens – insbesondere durch den Wachstumstreiber China – führt auch zu einem zunehmend steigenden Wohl-stand. In der Folge steigt auch die Nachfrage nach hygienisch verpackten Lebensmitteln, für die wir innovative Getränkeabfülllinien anbieten. In Asien wird zudem die komplette Bandbreite von einfachsten Maschinen bis hin zu vollautomatisierten Anlagen im abso-luten Hochleistungsbereich nachgefragt. So stehen einige unserer neuesten Referenzan- lagen bei Kunden in Asien, die höchstes Inte-resse an besonders leistungsfähigen Lösungen zeigen. Setzt man das verfügbare Angebot und die wachsende Nachfrage in Beziehung, so zeigt sich, dass noch großes Potenzial vor-handen ist.

Peking, China

Ahmedabad, Indien Wuxi, China

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Gutes altes EuropaDie industrielle Produktion des Konzerns findet nach wie vor zum größten teil in Deutschland statt. Und auch das gute alte Europa hält sich bestens: Rund 75 Prozent des Konzernumsatzes werden bis heute zwischen Nordkap und Sizilien erzielt

In Ilsenburg werden Grobbleche produziert. Carsten Duderstedt kontrolliert den Rollgang des Quarto-Walzgerüsts

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Gleich wird sich der Salzgitter Mannesmann Handel in seiner Zentrale in Düsseldorf einem Kunden vorstellen. Teamleiter Carsten Schwarzkopf und Christian Hilbertz gehen noch einmal die Präsentation durch

Die Skulptur vor dem Düsseldorfer Handelsbüro symbolisiert die Verbun-denheit mit dem Lieferanten Peiner Träger

Im Kühlbett überprüft Adjustierer Alexander Haberlag die Maße der noch heißen Bleche. Dabei kontrolliert er die Oberfläche auch auf Fehler

Im Osnabrücker Werk der Salzgitter Automotive Engineering GmbH & Co. KG verschweißt ein Punktschweiß- roboter Verstärkungen für Autofenster-schächte. Ulrich Riddering überprüft, ob der Roboter auch exakt arbeitet

johannes Nonn, Vorstand Stahl der SZAG, äußert sich im Gespräch mit StIL über die nach wie vor große Bedeutung des „alten“ Kontinents.STIL Wie ist Ihr Unterneh-mensbereich Stahl auf dem Kontinent vertreten? JoHanneS nonn Wir produzieren an traditionsreichen Standorten in Deutschland Flachstahl (Salzgitter Flachstahl GmbH), Trä-ger (Peiner Träger GmbH), Grobbleche (Ilsen-burger Grobblech GmbH) und Spundwände (HSP Hoesch Spundwand und Profil GmbH, Dortmund). Unser Markt ist hauptsächlich Deutschland und Europa. STIL Wie sehen Sie die Bedeutung und Ent-wicklungschancen dieses Kontinents? nonn Aufgrund der Entwicklung in Europa mit einer zunehmenden Überalterung haben wir zunächst einmal ein demografisches Prob-lem. Europa ist aber nach wie vor ein sehr innovativer Kontinent und nimmt in vielen Technologien weltweit die Spitzenposition ein.Im globalen Stahlmarkt belegt Europa nach Asien den zweiten Platz, und dies wird wohl auf absehbare Zeit auch so bleiben. Die stahl-verarbeitende Industrie bietet immerhin acht Mio. Arbeitsplätze in der EU 27 und 3,5 Mio. Arbeitsplätze in Deutschland. Somit ist Europa ohne Stahl nicht vorstellbar. Salzgitter Stahl finden Sie dabei in allen bekannten Premium-produkten „Made in Germany“, vom Pkw über den Lkw, den Kühlschrank, die Windräder, den Kraftwerksbau und vieles mehr.

Für den Bau der Nord-Stream-Pipeline in der Ostsee wird EUROPIPE in Mül-heim am Ende fast 1,6 Millionen t Rohre höchster Qualität produziert haben

Mülheim

Düsseldorf

Ilsenburg

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Im Steuerstand der „Schweren Trägerstraße“ arbeitet der 54-jährige Ömer Kozu. Sein Frühstückssnack wartet schon in der Garderobe hinter ihm

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„Nach wie vor innovativ“

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Heinz Groschke, Vor-stand Handel, verbindet mit Afrika seit Langem eine große Zuneigung. Sein Statement:

Der afrikanische Konti-nent hat für die Aktivitäten von Salzgitter Mannes-mann International GmbH (SMID) eine herausragen-

de Bedeutung. Wir sind seit ca. 35 jahren dort aktiv, mit Schwerpunkten in West- und ostafrika. Zentralafrika und Länder wie Sudan, äthiopien etc. werden intensiv be-arbeitet und gewinnen an Bedeutung. Im Laufe der jahre hat sich der Absatz stetig erhöht. Afrika gehört heute zu den wichtigs-ten Absatzregionen unserer organisation.

In den letzten jahren hat sich der nordafri-kanische Markt durch intensive Bearbeitung ebenfalls außerordentlich positiv entwickelt.

Der industrielle Fortschritt auf dem afri-kanischen Kontinent geht langsam voran, aber er geht voran. Durch intensive Kontakte zu unseren Kunden nehmen wir an dieser Entwicklung teil.

SMID in Düsseldorf bearbeitet die Märkte auf dem afrikanischen Kontinent direkt.

In einigen Ländern erfolgt die Kunden- und Marktbetreuung durch die Einschaltung von Vertretern vor ort.

Großkunden werden, ohne Einschaltung von Vertretern, durch die Afrika-Abteilung betreut.

Wie wir auf den vorigen Sei-ten gelernt haben, ist der Salzgitter Konzern in den vergangenen jahren immer

internationaler geworden. Mittlerweile sind rund 3.500 der etwa 23.000 Mitarbei-ter im Ausland beschäftigt.

Dies schlägt sich auch in der Personal-arbeit wieder: So gibt es mittlerweile zwei Personalentwicklungsprogramme, die sich zum einen an internationale Experten und Führungskräfte wenden und andererseits an Nachwuchskräfte.

organisiert werden diese Programme von den Personalabteilungen der Salzgit-ter-Holding und der Konzerntochter Mannesmannröhren-Werke.

Zurzeit läuft der zweite Durchgang der beiden Programme. Vertreten sind dort wieder Mitarbeiter aus allen Unterneh-mensbereichen: aus Stahl, Handel, Röh-ren, Dienstleistungen und technologie.

Die ersten Erfahrungen haben gezeigt, dass das Konzept stimmt: „Bei den mehr-tägigen treffen haben wir den Konzern in all seiner Breite kennengelernt und konnten Netzwerke knüpfen. Dies wird uns weiterhin helfen“, sagt Kai Hartge von Salzgitter Mannesmann Internatio-nal aus Houston, teilnehmer im vergan-genen jahr.

Dem stimmen auch die beiden orga-nisatoren zu. „Wir haben unsere Ziele erreicht und werden die Programme fort-setzen“, kündigen Linda Witte (Salzgitter AG) und Dr. thomas Bissels (Mannes-mannröhren-Werke) an.

Global ausgerichtetSpezielle Personalentwicklungs-Programme

Angebot für Führungs- und Nachwuchskräfte

„Ein Markt entwickelt sich“

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Der zweite Durchgang: internationale Führungskräfte und ihre Trainer

Dächer fürAfrika Auch wenn es länger als woanders dauert: Die industrielle Entwicklung schreitet auch zwischen Marokko und Namibia beständig voran

Lagos, Nigeria

Größter Kunde der Salzgitter Mannes-mann Internatio-nal GmbH (SMID)

in Afrika ist die Firma Wemp-co im nigerianischen Lagos. Rund 12.000 Mitarbeiter stel-len dort gefragte Massenpro-dukte für den afrikanischen Markt her: Wellbleche für Dächer, Emaille-, Zink- und Keramikwaren. Große Men-gen des hierfür benötigten Stahls bezieht Wempco von SMID. In den letzten jahren waren das im Durchschnitt 200.000 tonnen pro jahr Stahl nur für Nigeria. Lewis tung ist der Geschäftsführende Gesell-

schafter von Wempco, seiner in Hongkong ansässigen Fa-milie gehört die Firma. Für die Geschäftsbeziehungen zwischen ihm und SMID fin-det er nur lobende Worte: „Salzgitter Mannesmann In-ternational hat sich in den vergangenen 25 jahren zu unserem größten Lieferanten entwickelt. Die Qualität des Stahls ist immer hervorra-gend, ich vertraue unserem deutschen Partner völlig.“ Ein job bei Wempco ist begehrt: Die Löhne liegen über dem Durchschnitt, und weitere Sozialleistungen machen den Arbeitsplatz noch attraktiver.

Rund drei Millionen Wellbleche für Dächer werden bei Wempco im Jahr produziert (oben und unten rechts). In Großraum Lagos leben fast 20 Millionen Menschen

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Globalisierung in der StahlindustrieEine Analyse von Wirtschaftsjournalist Hans-Willy Bein

Von Sokrates bis Mittal

Heißt der Erfinder der Globa-lisierung nun Lakshmi Mittal, oder war es doch schon So-krates? „Ich bin kein Athener

und kein Grieche, sondern ein Bürger der Welt.“ So befand der Philosoph schon lange vor Christi Geburt im alten Athen. Damit umschrieb er mit einfachen Wor-ten eigentlich das, was heute unter Glo-balisierung verstanden wird.

In vielen Lebensbereichen kann es nicht mehr nur um nationales Denken und Handeln gehen. Die Wirtschaft macht Geschäfte rund um den Globus, die Politik kann Probleme wie den Schutz von Umwelt und Klima nur internatio-nal lösen. Motor der Globalisierung, die wegen der Benachteiligung unterentwi-ckelter Länder und Volkswirtschaften auch starke Kritiker hat, ist der technische Fortschritt, allem voran in der Kommu-nikation. In der Wirtschaft steht Globali-sierung für eine wachsende Verflechtung der Märkte, internationale Arbeitsteilung, aber auch für stärkere ausländische Kon-kurrenz. Der weltweit günstigste Standort setzt sich auf Dauer durch.

In der Stahlindustrie verbindet sich Globalisierung mit dem Namen Lakshmi Mittal. Der indische Stahlmagnat hat durch eine Vielzahl von übernahmen und dem Aufkauf von Stahlhütten über-all auf der Welt sein Familienunterneh-men zu einem Konzern mit globaler Prä-senz entwickelt. Vorzugsweise engagierte sich Mittal zunächst in Regionen mit niedrigem Lohnkostenniveau und nahe gelegenen Rohstoffquellen. Geschickt gelang es ihm, oftmals marode Unter-nehmen zügig zu sanieren oder Staatsbe-triebe zu privatisieren und wettbewerbs-fähig zu machen. Zu der Firmengruppe gehörten schon bald eine Vielzahl von Kohlezechen und Erzminen. Strategie ist bis heute eine hohe Selbstversorgung mit Rohstoffen, wie zuletzt das Interesse an dem australischen Kohleproduzenten Macarthur Coal zeigt.

In Europa machte Mittal vor fünf jah-ren schlagartig durch die hart umkämpfte übernahme des selbst aus drei nationalen Unternehmen geformten damaligen Weltmarktführers Arcelor von sich reden. Gebeutelt von den in immer kürzeren

Phasen auftretenden Krisen hatte die europäische Stahlindustrie schon in den 1990er-jahren begonnen, sich neu zu ordnen. Mammutfusionen führten Hoesch, Krupp und thyssen in Deutsch-land oder die niederländischen Hoogo-vens mit British Steel zur Corus-Gruppe zusammen, die 2007 schließlich von der indischen tata übernommen wird. Ar-celor entsteht durch die Verschmelzung der französischen Usinor, der Luxembur-ger Arbed und der spanischen Aceralia.

Mit der Schlacht um Arcelor und die übernahme durch Mittal erreicht die Konzentration in der weltweiten Stahl-industrie nach Einschätzung von Bran-chenkennern eine neue Dimension. überraschend kommt der Prozess für sie nicht. Die Stahlbranche beschreibt ihre eigene Lage gern als „Sandwich- Position“. Zwischen mächtigen Rohstoff-lieferanten und starken Abnehmern befindet sie sich in einer Mittellage. So kontrollieren die drei größten Produzen-ten von Eisenerz als wichtigem Rohstoff für die Stahlerzeugung 70 Prozent des internationalen Geschäfts. Und auf der Kundenseite, etwa in der Autoindustrie, dominieren wenige Konzerne den Welt-markt zu mehr als 65 Prozent. Anderer-seits haben die fünf größten Stahlkon-zerne auch heute noch einen Anteil an der globalen Rohstahlerzeugung von weniger als 20 Prozent.

In den vergangenen jahren kam aber auch der Stahlmarkt in Bewegung. Schon im jahr 2004 wechselte an jedem zweiten tag ein Stahlwerk oder gar ein ganzer Konzern den Besitzer. Bis zur Finanzkrise blieb die Zahl der Fusionen und über-nahmen in der metallerzeugenden Indus-trie hoch. Auf Sicht dürfte der trend zu Zusammenschlüssen durch die Finanz-krise nur gebremst und nicht gestoppt worden sein. Spekulationen über eine neuerliche Konzentrationsphase gibt es jedenfalls schon längst wieder.

Stehen zunächst die optimierung von Kapazitäten und die Steigerung der Effek-tivität hinter dem Konsolidierungspro-zess und der Internationalisierung, so geht es später bei den Zusammenschlüs-sen in erster Linie um die Gewinnung neuer Kunden und Märkte. Der Stahl-

hunger Chinas und der anderen Wachs-tumsmärkte in Indien und osteuropa beschert der Branche einen nur durch die Finanzkrise kurzfristig unterbrochenen Aufschwung. Das bestärkt die Konzerne in ihrem Drang, global zu agieren.

Hinter ArcelorMittal hat sich in der Weltrangliste der größten Produzenten inzwischen Baosteel aus der Stahlgroß-macht China geschoben, gefolgt von Nip-pon Steel aus japan, Posco aus Korea, jFE Steel aus japan und tata aus Indien. Auch wenn deutsche Stahlkonzerne in dem internationalen Reigen nicht in vor-derster Front stehen, begnügen sie sich keinesfalls mit der Position des Zuschau-ers. Der thyssenKrupp-Konzern über-nimmt die Rolle des regionalen Markt-führers, agiert aber sehr wohl global. So baut der deutsche Konzern seine Produk-tionskapazität durch den Bau einer neuen Stahlhütte in Brasilien aus. Stahlbram-men von dort kommen zur Weiterverar-beitung nach Deutschland, hauptsächlich sollen sie aber ein neues Stahlwerk im Süden der USA beliefern. Mit den Produk-ten des Werkes in Alabama zielt thyssen-Krupp auf den amerikanischen Markt.

Neben dem trend zur Größe gibt es andere erfolgversprechende Strategien europäischer Stahlhersteller. Der Salzgit-ter Konzern versteht sich im Unterneh-mensbereich Stahl mit seinen Marken- und Spezialprodukten als internationaler Nischenplayer, der flexibel agiert, enge Beziehungen zu Kunden und Lieferanten pflegt und Partner in Entwicklung und Anwendung ist. Seine Stahlproduktion hält Salzgitter bewusst in Deutschland. Wichtige Expansionsschritte sind Erwerb und Integration der Mannesmannröh-ren-Werke im jahr 2000 und der Klöck-ner-Werke mit KHS im jahr 2007. Dass Salzgitter zunehmend global denkt und agiert, wird schon durch die kräftig wachsende Zahl der im Ausland tätigen Mitarbeiter deutlich. Waren das 1998 lediglich 125 Frauen und Männer, so schnellte die Zahl der bei Gesellschaften im Ausland angestellten Mitarbeiter ak tuell auf 3.500 hoch. Beschäftigt sind sie vornehmlich in den Unternehmens-bereichen technologie (KHS GmbH), Röhren und Handel. Hans-Willy Bein

Salzgitter international

Der indische Stahlmagnat Lakshmi Mittal

Zusammenschlüsse sind auch künftig zu erwarten

Salzgitter versteht sich als kompetenter Nischenplayer

Azubis filmen Azubis – und stellen das Resultat ins Internet (mehr darüber auf Seite 26)

des Hausesstil

InnovationsDialog in Berlin: Prof. Fuhrmann warnt vor überzogener Energie- und Klimapolitik S. 24

Salzgitter-Stahl für die Antarktis: Mit Sandwichelementen werden am Ende der Welt 134 Container gebaut S. 25

Azubis filmen Azubis / Positive Resul-tate bei zweiter Mitarbeiterbefragung „Impulse“ S. 26/27

Neue Kuppel aus Stahl und Glas für das Haus der Wissenschaft in Braunschweig S. 28/29

Rummmms: Da war der Gichtgas-behälters weg – Sprengung in Salzgitter S. 30/31

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1. Halbjahr 2011

zahlen, Daten, FaktenPositiver Trend setzt sich mit Gewinnsteigerung im 2. Quartal fort

Der Salzgitter Konzern verzeich-nete im ersten Halbjahr 2011 eine insgesamt erfreuliche Entwicklung seiner Geschäftsaktivitäten, die von den günstigen konjunkturellen Rahmenbedingungen sowie der konsequenten Umsetzung der Ergeb-nisverbesserungs- und Restrukturie-rungsmaßnahmen profitierte. Der erzielte Konzern-Vorsteuergewinn von 130 Mio. € (Vorjahreszeitraum -5,1 Mio. €) rangierte daher deutlich über dem Vorjahresresultat. Auch nach dem nunmehr fast vollstän-digen Abschluss des umfassenden Investitionsprogramms ist die finan-zielle Basis des Konzerns mit einer Eigenkapitalquote von 44 % sowie 950 Mio. € Netto-Cash-Position außerordentlich solide.

Zum Wachstum des Konzern-Außenumsatzes um 18 % auf 4.773,5 Mio. € (1. Halbjahr 2010: 4.034,2 Mio. €) trugen sämtliche Unternehmensbereiche, insbesonde-re Stahl und Handel, bei. Das unver-wässerte Ergebnis je Aktie betrug 1,70 € (1. Halbjahr 2010: -0,11 €) und die Verzinsung auf das ein-gesetzte Kapital (ROCE) 6,60 % (1. Halbjahr 2010: 0,4 %).

Die kurzen Vertragszyklen, die anhaltend hohe Volatilität von Beschaffungs- und Absatzpreisen sowie die ungewissen ökonomi-schen Rahmenbedingungen limi- tieren weiterhin die Planungs- sicherheit sowohl für einzelne Unternehmensbereiche als auch für den Gesamtkonzern. Vor dem Hintergrund der bislang tragfähi- gen Verfassung der Flachstahl- und Grobblechmärkte sowie des gelun-genen Turnarounds des Präzisrohr-segments rechnen wir aus heutiger Sicht für das Geschäftsjahr 2011 mit einem Vorsteuerergebnis des Salzgitter Konzerns um 200 Mio. €.

InnovationsDialog über Energieversorgung

Ständiger Austausch

Prof. Fuhrmann warnte vor überzogener Energie- und Klimapolitik

Die Stahlindustrie – und mit ihr die Salzgitter AG – befindet sich im Dialog mit der Politik. themen sind unter anderem

die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für energieintensive Branchen.

„Energieversorgung in der Industriege-sellschaft“ – so lautete das thema des InnovationsDialogs, den die Zeitschrift „Berliner Republik“ in der Bundeshaupt-stadt veranstaltete.

Redner und Diskussionsteilnehmer bei dieser Veranstaltung war Prof. Dr.-Ing. Heinz jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsit-zender der Salzgitter AG.

Prof. Fuhrmann wies in seiner Rede un-ter anderem darauf hin, dass die deutsche Industrie dank ressourceneffizienten Ein-satzes eines Viertels des deutschen Ener-giebedarfs direkt und indirekt für fast zwei Drittel der wirtschaftlichen Leistung des Landes verantwortlich sei.

Hierbei spielten auch energieintensive Branchen wie die Stahlindustrie eine we-sentliche Rolle. Prof. Fuhrmann warnte davor, diese Branchen mittels einer „über-zogenen Energie- und Klimapolitik aus Europa zu vertreiben und anschließend deren Produkte aus weniger effizient pro-duzierenden Drittstaaten zu importieren“.

Die heiße Phase für ein eiskal-tes Projekt hat begonnen: Nachdem die KAEFER Cons-truction GmbH im März 2011

den Vertrag für Planung, Konstruktion und Bau der indischen Forschungsstation „Bharati“ in der Antarktis unterschrieben hatte, laufen die Vorbereitungen jetzt auf Hochtouren. Im Herbst 2011 sollen die Container und Stationsteile in das ewige Eis verschifft werden.

Mit an Bord ist Stahl aus Salzgitter, denn die umschließende Aussenhülle für die 134 Container wird aus sogenannten Sandwichelementen für Dächer und Wände gefertigt, für die die Salzgitter Flachstahl GmbH Stahl mit Stroncoat-Be-schichtung geliefert hat. Stroncoat ist eine neuartige Zink-Magnesium Beschich-tung, die sehr korrosionsbeständig ist. Die Sandwichelemente hat die Romakowski GmbH gefertigt, die sich auf Anwendun-gen in extrem hohen und tiefen tempera-turen spezialisiert hat. „Wir freuen uns, dass Stahl aus Salz gitter jetzt auch in der Antarktis seine Qualität unter Beweis stel-len kann“, sagt Marketing-Leiter Frank Heidelberger von der SZFG.

Auftraggeber der Station ist das Natio-nal Centre for Antarctic and ocean Re-search, das zum indischen Ministerium für Geowissenschaften gehört. Gebaut wird die aus 134 Containern bestehende

Polarstation mit einem Gewicht von 1.000 tonnen und einer Grundfläche von 2.000 m2 auf den Larsemann Hills in der ostantarktis. Die KAEFER Construction ist mit ihren strategischen Partnern für die Bereiche Statik, Ausführungsplanung, Fassade, Wohncontainer und deren Aus-bau, die technische Gebäudeausstattung sowie Logistik, transport und finale Montage am Südpol verantwortlich.

Der Bau der Forschungsstation stellt hohe Anforderungen an die Logistik: Von Duisburg, wo bereits teile der Station zur Probe montiert werden, wird das Material über Rotterdam nach Kapstadt verschifft. Von dort geht es weiter Richtung Larse-mann Hills, wo die Station im antarkti-schen Sommer von November bis März 2012 aufgebaut wird. Allein 200 Contai-ner nur mit Werkzeug, Baumaterial und Geräten werden gepackt.

„Bei diesem Auftrag können wir enorm von unseren Erfahrungen aus dem Bau der Polarstation Neumayer III für das Alfred-Wegener-Institut 2008/2009 profi-tieren“, sagt jörn M. Fetköter, stellvertre-tender Vorsitzender der Geschäftsführung der KAEFER-Gruppe. „Mit zwei solch au-ßergewöhnlichen Projekten auf Extrem-baustellen innerhalb von nur fünf jahren

werden wir schon zu Experten für den Anlagenbau in den Polarregionen der Welt. Und nebenbei lernen wir viel über die spannende Arbeit der Wissenschaftler in der Umwelt- und Klimaforschung.“

134 Container werden verschifft

Salzgitter-Stahl für die AntarktisInder bauen Forschungsstation mit Know-how aus Deutschland

Diskussion in Berlin, v. l.: Lex Hartmann (Geschäftsführung TenneT TSO), Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Prof. Claudia Kemfert (Deutsches Institut für Wirtschaftsförderung), Hubertus Heil (MdB), Frank-Walter Steinmeier (MdB) Im ewigen Eis: Die indische Forschungsstation – wie sie einmal aussehen soll

Stahl für die Antarktis

Ein Mitarbeiter der Salzgitter Flachstahl kontrolliert den Produktionsablauf

Warten auf den Sommer

Zu Gast in Salzgitter: Oliver Liersch, Staatsse-kretär im Niedersächsi-schen Wirtschaftsminis-terium (Mitte), und der stellvertr. Referatsleiter Sebastian Wolters (links). Sie diskutierten mit: Burk-hard Becker (Finanzvor-stand, 2. v. l.) und Dr. Jens Traupe (Leiter Um-weltschutz/Energiepolitik, rechts) sowie Alexander Heck (Leiter International Affairs)

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Impulse für den Konzern75 % sind stolz darauf, für Salzgitter zu arbeiten

Zweite Mitarbeiterbefragung mit überwiegend positiven Resultaten

Die Ergebnisse der zweiten konzernweiten Mitarbeiterbe-fragung IMPULS 2011 liegen vor. Damit gibt es erstmals

Vergleichswerte, die eine hohe Aussage-qualität haben.

Mehr als 22.000 Mitarbeiter in 59 Ge-sellschaften im In- und Ausland erhielten einen Fragebogen zu den verschiedensten themenstellungen: Sie reichten von der Arbeitszufriedenheit bis zur Identifika-tion mit dem Konzern, von der Sicherheit am Arbeitsplatz bis zur Zusammenarbeit im Kollegenkreis.

Mit 54 % Beteiligungsquote lag der Wert auf einem ähnlich hohen Niveau wie bei der ersten Mitarbeiterbefragung 2007/2008. Erstmals nahmen auch Gesell-schaften aus dem Unternehmensbereich technologie teil.

Generell wird die Mitarbeiterbefragung positiv bewertet: 63 % sind von ihrem Sinn überzeugt und sogar 85 % sind an

den Ergebnissen sehr interessiert. Skeptisch wird beurteilt, ob die Befra-gung in Konzern und Gesellschaften zu positiven Veränderungen führen wird. „Hier muss unter allen Beteiligten deutlich kommuniziert werden, welche Maßnahmen und Projekte auf Basis der Ergebnisse der Befragungen initiiert wurden. Die Umsetzung des Leitmotivs ,Mit zufriedenen Mitarbeitern die Zu-kunft unseres Unternehmens gestalten!‘ ist sicherlich ein immerwährender Pro-zess“, so Birgit Schwalenberg, Impuls- Projektleiterin der Salzgitter AG.

Die Identifikation der Mitarbeiter ist hoch: 68 % sind stolz darauf, in ihrer Ge-sellschaft zu arbeiten – und sogar 75 % empfinden dies gegenüber ihrem Kon-zern. Dies sei, so das auswertende geva-institut, ein sehr guter Wert.

Die konzernweiten Anstrengungen zur Steigerung der Arbeitssicherheit haben Früchte getragen, denn mehr als drei

Viertel beantworten die Aussage „Ich bin mit

der Sicherheit am Arbeits-platz (Unfallschutz) zufrieden“ positiv. Die Zusammenarbeit im Kollegenkreis hat sich weiter verbessert; drei Viertel der Mitarbeiter urteilten entsprechend – eine wichtige Voraussetzung für reibungslose Arbeitsabläufe. Zurückgegangen ist die Zufriedenheit mit den Gesellschaftsergeb-nissen, sicher eine Folge der zurückliegen-den Wirtschaftskrise.

Die detaillierten Ergebnisse liegen nun Vorstand und Geschäftsführungen vor, um daraus konkrete Maßnahmen zu ent-wickeln. Konzernarbeitsdirektor Peter-jürgen Schneider erklärte zur Mitarbei-terbefragung: „Die Ergebnisse zeigen uns themenfelder auf und geben Anhalts-punkte, in welchen Bereichen wir uns steigern können. jeder Mitarbeiter, der sich beteiligt, trägt so zur Verbesserung von Gesellschaft und Konzern bei.“

Spatenstich vor 50 jahrenReger Zuspruch

tag der offenen tür bei Salzgitter Mannesmann Rohr Sachsen

Die Rohrproduktion im säch-sischen Zeithain hat eine lange tradition. Vor genau 50 jah-

ren – 1961 – wurde der erste Spaten- stich für den großen Industriekomplex gemacht.

Heute produziert Salzgitter Mannes-mann Rohr Sachsen an diesem Standort mit 460 Mitarbeitern nahtlose Rohre für

die Präzisrohrgesellschaften des Salzgitter Konzerns. Das Vormaterial kommt als „Röhren rund“ von den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann in Duisburg.

Bei einem „tag der offenen tür“ sahen sich zahlreiche Besucher die Anlagen von Salzgitter Mannesmann Rohr Sachsen an und überzeugten sich von der Leistungs-fähigkeit der Produktion.

Die Besucher standen beim Tag der offenen Tür in Zeithain teilweise Schlange

Azubis filmen AzubisNeues Projekt

Die Filme sollen im Internet jugendliche bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz informieren

Dem Nachbarn auf die Finger geschautSalzgitter Mannesmann Rohr Sachsen

MRS-Auszubildende arbeiteten für vier Wochen in französischen Schwesterwerken

Das Informationsverhalten än-dert sich weiter mit zuneh-mendem tempo: Wenn junge Menschen zum Beispiel im

Internet surfen, dann erwarten sie auch bewegte Bilder, sprich kurze Filme. SZSt Salzgitter Service und technik GmbH ist der zentrale Ausbilder für den Unterneh-mensbereich Stahl der Salzgitter AG und hat auf diesen trend reagiert: mit dem Projekt „Auszubildende filmen Auszubil-

dende“. Eine Arbeitsgruppe von elf Azu-bis filmte weitgehend selbstständig „ihre“ Berufe und durfte dabei Darsteller und Drehorte selbst auswählen. Unterstützung erhielten die jungfilmer von Auszubilden-den einer professionellen Produktionsfir-ma, die einmal Mediengestalter werden wollen.

Zunächst wurde mit zwei Berufen ge-startet: Elektroniker für Automatisie-rungstechnik und Industriemechaniker.

Die Filme sind ab Ende August unter www.szst.de zu sehen.

„jüngste Auswertungen von Bewerber-statistiken haben gezeigt, dass sich die Heranwachsenden zuerst bei Verwandten und Familie, dann aber schon im Internet über potenzielle Arbeitgeber informie-ren“, begründete Florian Löbermann, Lei-ter der beruflichen Bildung, das Filmpro-jekt. „Mit weitem Abstand folgen dann erst Schule, Arbeitsamt und Zeitung.“

Acht Auszubildende von Salzgit-ter Mannesmann Rohr Sachsen (MRS) haben die Chance wahr-genommen, in diesem Sommer

vier Wochen lang die Standorte Vitry, Saint-Florentin und tonnerre der franzö-sischen Schwestergesellschaft MPE (Salz-gitter Mannesmann Précision Etirage) kennenzulernen. Wolfgang Arndt, Perso-nalleiter von MRS, hatte das Praktikum zusammen mit seinem französischen Kol-legen Xavier Vollat geplant.

„Das war eine willkommene, lehrreiche Abwechslung vom normalen Ausbil-dungsalltag und gleichzeitig eine wichtige Erfahrung“, sagt Florian Büchner. Zusam-men mit seinen Azubi-Kollegen Eric Saft, Andy Schröder, Felix Marquardt, Peter Schlorke, Brayn Czarnecki, Eric orwat

und Philipp Grabowski verbrachte er vier Wochen bei MPE in Frankreich. Die Azubis aus unterschiedlichen Fachrich-tungen (Elektroniker, Mechatroniker, Ver-fahrensmechaniker) wurden an mehreren Arbeitsplätzen in den Standorten Vitry, Saint-Florentin und tonnerre eingesetzt. „Wir haben jetzt eine konkrete Vorstel-lung, wie unsere in Zeithain gefertigten Luppen weiterverarbeitet werden“, erklärt Peter Schlorke. „Dank des Intensivkurses in Englisch konnten wir uns auch gut mit den französischen Kollegen verständigen, die uns herzlich aufgenommen haben“, ergänzt er.

teilfinanziert wurde diese Maßnahme durch ein von der EU und dem Freistaat Sachsen gefördertes Programm. „Eine Wiederholung ist auf jeden Fall angezeigt

– und zwar unabhängig von der Frage einer externen Finanzierung“, betont Volker Engelbert, als Mitglied der erwei-terten SMP-Geschäftsführung zuständig für Personalfragen. „Wenn eine Familie zusammenwachsen soll, dann reicht es nicht aus, wenn sich die Eltern regelmä-ßig treffen – da gehören auch regelmäßige Kontakte des Nachwuchses dazu. Es wäre schön, wenn wir demnächst französische Auszubildende in einer deutschen Präzis-rohrgesellschaft begrüßen könnten.“

Der besondere Stellenwert des Prakti-kums wurde dadurch unterstrichen, dass der Vorsitzende der SMP-Geschäftsfüh-rung, Hubert Paris, sowie der SMP-Ar-beitsdirektor Volker Engelbert an einem gemeinsamen Abendessen mit den Aus-zubildenden teilnahmen.

Klappe, die erste: Azubis vor und hinter der Kamera

Wolfgang Eging bestelltWolfgang Eging, Vorstand Röhren der Salzgitter AG, steht zwei weitere jahre an der Spitze der Wirtschafts-vereinigung Stahlrohre e.V. Auf der turnusmäßigen Mitgliederversamm-lung des Branchenverbandes wählten ihn die Vertreter der Mitgliedsunter-nehmen, die rund 90 % der deutschen Stahlrohrindustrie repräsentieren. Ihm zur Seite stehen im Vorstand Andreas Denker (V & M Deutsch-land) als Stellvertreter sowie Matthias jäger (Benteler) und Rainer Seelbach (Eisenbau Krämer).

Neuer Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Martin Resch ist seit dem 1. juli 2011 Geschäftsführer von Salz-gitter Mannesmann Line Pipe. Er ist zuständig für Finanz- und Rech-nungswesen, Controlling sowie It, organisation und Datenschutz.

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IdeenExpo: Starkes Engagement des KonzernsVom 27. August bis 4. September

Ziel ist es, junge Menschen für technik und Naturwissenschaften zu begeistern

Auch Rosen aus Metall haben einen speziellen Duft. Davon überzeugte sich der Nieder-sächsische Ministerpräsident

David McAllister bei der Präsentation in den Räumen der NoRD/LB bei einem ersten Blick auf ausgewählte Exponate

der diesjährigen IdeenExpo. „Mit ihren innovativen Exponaten wie einer Rose aus Stahl wecken die Aussteller die Neu-gierde und den Forschergeist der Inge-nieure von morgen und machen die IdeenExpo 2011 vom 27. August bis zum 4. September zu einem spannenden ter-

min für Schüler und Studenten“, sagte David McAllister.

Im Pavillon der Ideen – dem eigent-lichen Herzstück der IdeenExpo auf dem Messegelände – präsentieren Unterneh-men, Hochschulen, Forschungseinrich-tungen und Schulen auf 23.000 Quadrat-metern über 400 naturwissenschaftlich-technische Mitmach-Exponate in sieben themenwelten.

Die Salzgitter AG ist mit zahlreichen Aktivitäten vertreten. Sie fördert die IdeenExpo als Premium-Sponsor und engagiert sich mit kreativen Ideen, Work-shops und vielen Mitarbeitern. Für den Konzern bietet sie eine hervorragende Plattform, „um mit jungen Menschen in Kontakt zu kommen, sie für technik und Naturwissenschaften zu begeistern und ihnen Stahl mit seinen faszinierenden An-wendungsmöglichkeiten näherzubringen“, erklärt Bernd Gersdorff, Direktor Kon-zernkommunikation. Gleichzeitig werden interessante Berufswege vorgestellt.

Das Engagement ist auch teil der Ver-antwortung, die die Salzgitter AG (in Halle 9 zu finden) für die Menschen der Region übernimmt.

Messe Posen: Konstruktive Kontakte900 Aussteller aus 32 Ländern

Aus dem Konzern präsentierten sich mehrere Gesellschaften

Ein positives Fazit der diesjährigen Industriemesse in Posen zog janusz Chichon, Geschäftsführer

Salzgitter Mannesmann Stahlhandel Sp. z o.o.: „Der Salzgitter-Stand war sehr gut besucht – von aktuellen und poten-ziellen Kunden. Die Gespräche waren konkret und konstruktiv, sowohl bei tech-nischen als auch bei kaufmännischen Fragestellungen.“

In Posen präsentierten sich 900 Aus-steller, davon 50 % aus dem Ausland, aus 32 Ländern. 16.800 Interessierte be-suchten die Messe. Aus dem Salzgitter Konzern waren neben der polnischen Stahlhandelsgesellschaft auch Salzgitter Mannesmann Line Pipe, die Peiner träger und Salzgitter Mannesmann Precision vertreten.

Neue KuppelHaus der Wissenschaft

Hingucker in Braunschweig

Das „Haus der Wissenschaft“ Braun-schweig krönt eine aufwendige Konstruktion aus Stahl und Glas.

Die nach dem Entwurf von o.M. Archi-tekten neu gebaute Kuppel der ehemali-gen Sternwarte aus dem jahr 1937 tritt an die Stelle der ursprünglichen.

In 42 Metern Höhe ziert sie den höchs-ten Punkt des Hauses. Die acht tonnen schwere Konstruktion aus Stahl und Glas wurde in einem Stück auf das Dach des „Haus der Wissenschaft“ gehoben. Die segmentierte Stahltragkonstruktion hat die Form eines Ellipsoids. Ermöglicht wurde diese bauliche Vollendung des „Haus der Wissenschaft“ unter anderem durch die Salzgitter AG. Personalvor-stand Peter-jürgen Schneider bezeich- nete das weithin sichtbare Bauwerk als „Leuchtturm der Wissenschaft“ und wies auf die engen Beziehungen zwischen Konzern gesellschaften und der tU Braunschweig hin.

Die Stahltragkonstruktion wurde am Boden im Innenhof aufgebaut. Der Durchmesser der Kuppel beträgt etwa 5,5 Meter. Die Scheitelhöhe liegt bei 5 Metern. Aufgrund des hohen Ge- wichts und der großen Höhe war ein 130 tonnen schwerer Kran notwen- dig, der Lasten bis zu 200 tonnen heben kann und einen Schwenkradius von 30 Metern hat.

Neue Ideen und Produkte Mitmachen und gewinnen beim Stahl-Innovationspreis 2012

Auch im laufenden Wettbewerb ist der Klimaschutz ein Hauptthema

Ingenieure, Architekten, Designer, Handwerker und Erfinder können sich seit

dem 15. August mit innovativen Ideen um den Stahl-Innovati-onspreis 2012 bewerben. Den Siegern winken attraktive Preis-gelder und die Bekanntma-chung ihrer Innovationen. Der Stahl- Innovationspreis rückt innovative Ideen und Produkte ins Licht der Öffentlichkeit und hilft bei der erfolgreichen Positio-nierung im Markt. Zahlreiche Gewinner konnten entsprechend der Formel „Inno-vation + Kommunikation = Erfolg“ be-reits von der Auszeichnung profitieren.

Um der großen Anwendungsvielfalt von Stahl gerecht zu werden, wird der Wettbewerb in den Kategorien „Produkte aus Stahl“, „Stahl in Forschung und Ent-wicklung“, „Bauteile und Systeme aus Stahl für das Bauen“ sowie „Stahl-De-sign“ ausgeschrieben. Vom Handwerker, techniker und Konstrukteur über den

Architekten und Designer bis zum Forscher und Erfinder kann jeder mitmachen, der neue Ideen rund um den Werkstoff Stahl hat.

Von besonderer Bedeutung ist beim Wettbewerb 2012 wieder der Klimaschutz. Stahl

verarbeitende Unternehmen entwickeln auch auf diesem Gebiet eine Vielzahl von Produkten. Deshalb wird die Innovation, die durch Verwendung von Stahl am bes-ten dazu beiträgt, Energie und Material einzusparen sowie Co2-Emissionen zu senken, mit dem Sonderpreis „Klima-schutz mit Stahl“ ausgezeichnet. Den Sie-gern des Stahl-Innovationspreises winken Preisgelder in Höhe von 70.000 Euro. Die teilnahme am Stahl-Innovationspreis ist kostenfrei. Die eingereichten Projekte müssen innerhalb der letzten fünf jahre entwickelt worden sein. Einsendeschluss ist der 16. 1. 2012. Mehr Informationen unter: www.stahl-innovationspreis.de

IdeenExpo 2009: Ein Azubi hilft einem Schüler bei seinem Experiment

Blick auf den Gemeinschaftsstand der SZAG in Posen

Das Braunschweiger „Haus der Wissen-schaft“ mit neuer Kuppel

Königlicher Besuch bei der Salzgit-ter Bauelemente GmbH (SZBE): Dr. Semane Molotlegi ist die

Königinmutter und ehemalige Königin

von Bafokeng, einem südafrikanischen Stamm von rund 300.000 Menschen. Dr. Molotlegi informierte sich bei der Salzgitter Bauelemente GmbH unter anderem über technische Standards und Produktionskapazitäten von Sand-wichelementen. Außerdem stellte SZBE-Geschäftsführer Klaus Heuser ein Mus-terhaus vor.

In Bafokeng ist der vermehrte Bau von Schulen, Sanitätsstationen und Alten-wohnungen geplant. Diese könnten aus Häusern aus Stahl-Sandwichelementen errichtet werden, Aufbau und Innenaus-bau der Häuser vor ort von einheimi-schen Handwerkern erfolgen.

Eine weitere Einsatzmöglichkeit dieser Häuser wird zurzeit im südafrikanischen township Khayelitsha geprüft.

Begrüßt wurde Dr. Molotlegi durch Burkhard Becker, Finanzvorstand der Salzgitter AG.

Königlicher Besuch

Dr. Molotlegi und Finanzvorstand Becker

Ihr Reich heißt Bafokeng

Dr. Molotlegi informierte sich über Sandwichelemente für den Hausbau

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Rummmms: Da war der Gasometer weg – er bestand aus 1.372 Einzelblechen

Komplizierte Produktionsabläufe benötigen sta bile und leistungsfähige Netzwerke

Gichtgasbehälter diente 71 jahre lang als Speicher

Hohe Ansprüche

Sprengung verlief genau nach Plan – Warum man sich gegen einen konventionellen Rückbau entschied – Gesamtkosten der Sprengung lagen bei 70.000 Euro

tELCAt erfüllt alle Anforderungen – und startete jetzt eine weitere Qualifizierungsoffensive: Fünf Mitarbeiter erreichten die höchste Zertifizierungsstufe eines namhaften Herstellers von Netzwerkkomponenten

In neun Sekunden krachten 1.000 tonnen Stahl zu Boden – und das punktgenau. Auf dem Hütten-gelände der Salzgitter Flachstahl

GmbH (SZFG) wurde ein Gichtgasbehäl-ter (oder Gasometer) gesprengt, der 1938 errichtet worden war.

Bis zu der Inbetriebnahme eines Neu-baus im Dezember 2009 diente dieser Behälter zur Speicherung von Gichtgas, das im Produktionsprozess der Hoch-

öfen A, B und C entsteht. Neben weiteren Prozessgasen aus Kokerei und Stahlwerk wird Gichtgas unter anderem im unter-nehmenseigenen Kraftwerk der Salzgitter Flachstahl zur Dampf- und Stromgewin-nung eingesetzt.

Als thorsten Hinrichs, Betriebsleiter Mediennetze und Haustechnik, den Kipp-schalter zur Sprengung umlegte, war die Anspannung spürbar: Würden sich alle Berechnungen bewahrheiten? Hatte man

an alles gedacht? Fällt der Koloss aus Stahl genau so um, wie es geplant war? Wenige Sekunden später sank der 85-Meter-Riese in sich zusammen, lediglich kleinere trümmerteile berührten ganz leicht einen Absperrzaun.

Der Betrieb des Hüttenwerks wurde von der Sprengung nicht gestört. Die Dampfleitung vom Kraftwerk zum Warm-walzwerk konnte sofort wieder montiert werden – sie war vorsorglich auf einer

Der Alltag in einem Hüttenwerk, beispielsweise in Salzgitter: Im Hochofen wird das Rohei-sen aus dem Erz geschmolzen,

im Stahlwerk wird daraus Rohstahl, der legiert und auf den Stranggießanlagen zu Brammen vergossen wird. Dann folgt un-ter anderem Walzen, Beizen, Beschichten.

All dies geschieht planvoll und in der Re-gel störungsfrei. Selbstverständlich ist dies nicht, denn die Produktionsprozesse sind aufeinander abgestimmt und bauen auf-einander auf. Dafür müssen jeden tag Mil-lionen von Daten sicher transferiert werden.

„Die Produktion und die sie umgeben-den Prozesse brauchen stabile und leis-

tungsfähige Netzwerke“, sagt Andreas Schmidt, Koordinator des teams „Net-work Management“ von tELCAt, einer 100-prozentigen tochter der Salzgitter AG.

Deshalb wurde in der Fachgruppe Netzwerke des Bereiches Informations-technik eine Qualifizierungsoffensive gestartet, um den Konzerngesellschaften

Länge von ca. 40 Metern abgebaut wor-den. „Alle Abteilungen haben an einem

Strang gezogen und die Zusammenarbeit – auch mit dem Sprengteam – war klasse“, freut sich Hinrichs.

Der Behälter hatte ein maximales Füll-volumen von 100.000 m3 Gichtgas und

diente als Zwischenspeicher. Er hatte einen Durchmesser von 45 Metern. Der Behälter bestand aus 1.372 Einzelble-chen, die mit jeweils 328 Nieten am Ständerwerk befestigt waren. Nach der Sprengung wird der Stahl im Konver- terstahlwerk eingeschmolzen und wie- der in den Stoffkreislauf eingeführt – ein weiteres Beispiel für die 100-prozen-tige Recyclingfähigkeit des Werkstoffs Stahl.

Nach Abwägung aller Fakten hatte man sich für eine Sprengung und gegen einen konventionellen Rückbau entschieden. Ein entscheidender Grund: Beim Rückbau hätte zuerst das Dach demontiert werden müssen, was eine gefährliche Destabilisie-rung des restlichen Baus bedeutet hätte. Der alte Gasometer war auf die Demontage durch das Entfernen einzelner Elemente vorbereitet worden, die Kosten der Spren-gung beliefen sich auf rund 70.000 Euro.

im Unternehmensbereich Stahl einen ver-besserten Service anzubieten. Fünf Mit-arbeiter – Lars Hintze, Michael Kramer, Marc Ludwig, Andreas Schmidt und Ben-no Zülch – haben mittels fünf Lehrgän-gen mit strengen Abschlussprüfungen die höchste Zertifizierungsstufe der Firma Hirschmann erlangt; deutschlandweit

haben nur sieben weitere Personen diesen Status.

Hirschmann ist führender Hersteller von Netzwerkkomponenten, die seit vie-len jahren im Konzern und mittlerweile überwiegend in der Stahl-Gruppe einge-setzt werden. Auch bei konzernfremden Firmen hat tELCAt in Deutschland und

im Ausland Netzwerke mit Hirschmann-Komponenten geliefert und zum größten teil in Betrieb genommen.

„Mit der Zertifizierung und dem er-worbenen Wissen können wir unseren Service weiter verbessern und die Stahl-gesellschaften noch gezielter unterstüt-zen“, ist sich Andreas Schmidt sicher.

Ein Abriss in drei Bildern: Punktgenau stürzte der Gasometer in sich zusammen

Der Stahl wird zu 100 % recycelt

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Folastal Stroncoat® für BauelementeFolastal Stroncoat® ist das organisch bandbeschichtete Stahlfeinblech der Salzgitter Flachstahl GmbH (SZFG) – kombiniert mit den herausragenden Korrosionsschutzeigen-schaften von Stroncoat®, dem neuentwickelten Zink-Magnesium-überzug der SZFG.Viele Produzenten von Bauelementen ersetzen mittlerweile feuerverzinktes trägermate-rial durch Stroncoat®. Der Korrosionsschutz ist bei reduzierter Zinkschichtdicke gleich-wertig oder sogar besser: So wird mittels Ressourcenschonung ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz geleistet.

Das Bürogebäude und die Pro-duktionshallen der Firma Münker Metallprofile GmbH sind der beste Beweis für

Funktionalität und ästhetik von Dach- und Wandelementen aus Stahl. Fährt man die A4 von Siegen Richtung Köln, ist das Firmengelände mit Bürogebäude und Produktionshallen Höhe Reichshof nicht zu übersehen. Seit 2008 ist das Unterneh-men hier zu Hause.

Frank-Udo Münker, der Firmenchef, ist ein Mann der tat. Kurz, knapp und präzise sind seine Antworten – immer interessiert an Aufgaben und Lösungen: Mit diesen Eigenschaften hat der gelernte Maschinen-schlosser sein Unternehmen zum größ-ten konzernunabhängigen Hersteller von Stahltrapezprofilen für den Industrie- und Gewerbebau in Deutschland gemacht. „Wir haben in Reichshof in mehreren Schritten seit 2008 ca. 40 Millionen Euro investiert“, sagt Firmenchef Münker.

Rund 60 Mitarbeiter arbeiten hier, die Fluktuation ist gering. Prokurist Heiko Mahle, unter anderem für das Personal zuständig, berichtet: „Die Mitarbeiter sind sehr langjährig bei uns. Wir legen viel Wert auf Ausbildung, zum Beispiel zum Beruf des Fertigungsmechanikers.“ Auch in der Wirtschaftskrise wurden keine Mitarbeiter entlassen.

Die Firmengeschichte reicht bis 1979 zurück. Es wurde von Kreuztal-Littfeld aus mit Bauelementen gehandelt, das rund 30 Kilometer vom jetzigen Standort entfernt liegt. „Ab 1983 sind wir dann selbst als Produzent in Erscheinung getre-ten“, so Münker, „und haben 1993 unsere Produktpalette kräftig erweitert.“ Die Kunden in den Anfangsjahren kamen zum größten teil aus dem umliegenden ländlichen Raum, entsprechend standen Scheunen, Ställe und Lagerhallen ganz oben auf der orderliste. Es folgten weitere Sortiments- und Hallenerweiterungen, bis ab 2008 der schrittweise Umzug an den neuen Standort erfolgte.

Im Laufe der jahre hat sich auch der Kundenkreis erheblich erweitert. Belie-fert wird nun der deutschsprachige Raum in Europa. Imposante Gebäude, für die Münker Material produziert hat, sind bei-spielsweise die Fußballstadien Borussia-Park in Mönchengladbach und die Com-merzbank-Arena in Frankfurt.

Dr. Ralf Koch, Leiter Verkauf Bauin-dustrie, Hausgeräte, Endverbraucher der Salzgitter Flachstahl GmbH, zieht ein positives Fazit der Partnerschaft mit dem Kunden: „Das Unternehmen hat sich kontinuierlich weiterentwickelt. Auf die-sem Weg haben wir Münker als Werk-stofflieferant erfolgreich begleitet.“ Dies

bestätigt auch Frank Bäumer, Leiter Ma-terialwirtschaft Münker.

übrigens: Auch die Frage nach Hobbys beantwortet Frank-Udo Münker kurz mit einem Wort: „Arbeit“. Was nicht heißt, dass er nicht doch in der knappen freien Zeit andere Beschäftigungen kennt: Er ist Pilot und hat ein eigenes Flugzeug, mit dem er – was nahe liegt – auch schon mal den einen oder anderen Kunden besucht.

Firmenporträt

Profile aus Reichshof für die Bundesliga Die Münker Metallprofile GmbH ist ein langjähriger Salzgitter-Kunde, der kontinuierlich wächst

Münker Metallprofile in Zahlen und Fakten:

1979 gegründet ➣mehr als zehn jahre Kunde der ➣Salzgitter Flachstahl GmbH2008 Umzug nach Reichshof- ➣Wehnrathrd. 34.000 m² Bürofläche und ➣Produktionshallen60 Mitarbeiter ➣

tätigkeitsfelder:trapezprofile (Herstellung) ➣Kassetten (Herstellung) ➣Kantteile (Herstellung) ➣Sandwichelemente (Handel) ➣Lichtplatten (Handel) ➣Befestigungselemente (Handel) ➣

Weithin sichtbar: der Firmensitz

Anlagenführer Jonathan Hartmann überwacht und steuert den Produktionsprozess

Fertige Profile kurz vor der Qualitätskontrolle

Trapezprofile warten auf ihre Auslieferung

Aus Salzgitter-Stahl werden Münker-Profile

Ein Coil wird abgewickelt und über den Einführtisch in den Rollformer eingezogen

Langjährige Geschäftspartner (v. l.): Frank-Udo Münker, Dr. Ralf Koch, Bernd Arnold (beide Salzgitter Flachstahl) und Frank Bäumer, Leiter Materialwirtschaft von Münker

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Dieses mal verlost STIL 5 Welt­atlanten – damit Sie genau nach­schauen können, wo die Salz­ gitter ag überall vertreten ist.

Die aktuelle Preisfrage lautet: Wie viele mitarbeiter der Salzgitter ag sind mittlerweile schon im ausland beschäftigt?

Die Antwort schicken Sie bis zum 30. September 2011 an: Schau Verlag GmbH, Lange Reihe 29, 20099 Hamburg oder per E-Mail an: [email protected]

Herausgeber:

Salzgitter AG, Eisenhüttenstr. 99,

38239 Salzgitter

Telefon: 0 53 41 / 21 - 01

www.salzgitter-ag.de

Verantwortlich:

Bernd Gersdorff

(Direktor Konzernkommuni kation)

Koordination:

Olaf Reinecke (Salzgitter AG),

Norbert Fischer

(Unternehmensbereich Röhren)

Leserservice, Heftbestellung:

Michaela Kruffke, Tel. 0 53 41 / 21 - 57 01

E-Mail: [email protected]

Realisation:

Schau Verlag GmbH,

Lange Reihe 29, 20099 Hamburg

Telefon: 0 40 / 32 87 27 - 0

[email protected]

Druck: Ruth Printmedien GmbH,

38114 Braunschweig

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So LANG iSt SoNSt kEiNEEin atemberaubender Anblick: Wie ein Lindwurm scheint sich diese Brücke in China langsam durch den Morgennebel zu schie-ben … Mit rund 42 Kilometern ist sie zurzeit die längste der Welt – so lang wie eine Marathonstrecke. Das stählerne Rekord-Bauwerk verbindet die Stadt Qingdao mit dem Stadtbezirk Huangdao und überspannt dabei eine Meeres-bucht. Die Fahrzeit verringert sich durch sie um 20 Minuten.

AufLöSuNG Wann wird der neue Flughafen Berlin-Brandenburg in Betrieb ge-nommen? So lautete die Preisfrage in der vergangenen Ausgabe – und die richtige Antwort ist: juni 2012. Die Gewinner der zehn Sommersets mit dem Logo der Salzgitter AG haben ihren Preis erhalten.

GEWiNNSpiEL

Dubai – zum StaunenSeit jahren zählt Dubai zu den meist-bewunderten Mega-Citys der Welt. Dort steht mit dem Burj Khalifa das höchste Gebäude der Welt (Foto). Aber auch als Handelsstadt ist Dubai nach wie vor wichtig für die Region – und deshalb auch für den Salzgitter Konzern.

iN DERNÄCHStEN AuSGABE (1. 12. 2011)

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Über den Wolken

Page 19: Nr. 3/2011 ·  · stahlrohrgesellschaft Salzgitter Mannesmann Stainless tubes in Houston, USA, sowie unserer Gesellschaft Salzgitter Mannesmann Precisión, Mexiko, die zur Präzisrohrgruppe

Was auch immer Sie vorhaben.Leichtbaulösungen aus Stahl. Zum Beispiel für die Automobilindustrie.

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