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Südtiroler Landwirt 1 49. Jahrgang Bozen, 9. Juni 2006 Nr. 11 Raiffeisenverband Südtirol M I T T E I L U N G E N Eisacktaler Kellerei in neuem Kleid Umbauarbeiten abgeschlossen – Eröffnung – Drei Millionen Euro Kosten Die Eisacktaler Kellereige- nossenschaft ist bekannt für ih- re ausgeprägten Weißweine. Um den modernen Produktions- und Präsentationsbedingungen zu entsprechen, wurde die Kell- ereigenossenschaft bei laufen- dem Betrieb grundlegend umge- baut. Ein gelungener Bau. H ätte man alle Vorstel- lungen des Architek- ten umsetzen kön- nen, dann wäre der Bau perfekt gewesen“, lobte Landesrat Hans Berger bei der Eröffnung in den Kellerräumen der Kellereigenossenschaft die Bauherren. Doch auch der Kompromiss kann sich sehen lassen. Dem Meraner Architek- ten Markus Scherer wurde zunächst der Auftrag erteilt, ei- ne Machbarkeitsstudie über den Um- und Neubau auszuar- beiten, mit dem Ziel, den Pro- duktionsvorgang zu optimieren. Zur Beratung wurde auch ein Kellerwirtschafter herbeigezo- gen, der die Studie analysiert, Mängel hervorgehoben und Vorschläge eingebracht hat. Dem Raiffeisenverband wurde der Auftrag erteilt, eine Finanz- analyse durchzuführen und ei- nen Finanzierungsplan zu er- stellen, um die Mitglieder ge- nauestens über die Kosten des Projektes zu informieren. Albin Fuchs, Obmann der Eisacktaler Kellereigenossenschaft, bedank- te sich bei der offiziellen Ein- weihungsfeier bei allen Beteilig- ten für den gelungenen Um- und Ausbau. „Damit ist der Fortbestand der Kellereigenos- senschaft gesichert.“ Auch Lan- deshauptmann Luis Durn- walder lobte den unternehme- rischen Geist und stellte die Kellereigenos- senschaft als Beispiel für die Tatkraft der Südtiroler allgemein hin, Dinge zu bewegen, die den Men- schen in dem Land selbst zugute kom- men. Gleich- zeitig forderte er die Touristiker dazu auf, einheimischen Wei- nen den Vorzug zu geben. Der Umbau wurde in zwei Baulose unterteilt. Im ersten nicht fertig gestellt werden, da im nördlichen Teil der Bau ei- ner Brücke vorgesehen ist. Die Investitionssumme betrug ca. 3.000.000 Euro. „Durch den Bestand der Genossenschaft wird die Existenz der Weinbau- ern gesichert, welche ihre Wein- gärten nur dann bearbeiten und ihren Beitrag zur Land- schaftsprägung leisten, wenn ih- re Arbeit durch eine angemesse- ne Rendite belohnt wird“, sagt Perpellini. Begehrte Weissweine Die Kellerei – 1961 gegründet – ist Synonym für exzellente Weißweine. Sie produziert davon ca. 90 Prozent, da die klimati- schen Bedingungen und die La- gen sowie die Bodenbeschaffen- heit dafür die Voraussetzungen schaffen. Während der Landes- durchschnitt bei 25-30 Prozent liegt, wird in der Eisacktaler Kel- lerei ca. 65 Prozent der Produk- tion in 7/10 l Flaschen abgefüllt. Insgesamt liegt die Jahrespro- duktion bei 670.000 Flaschen, bei einer Anlieferungsmenge von 1.170.000 Kilogramm. 96 Prozent der Trauben finden als DOC-Weine ihren Absatz. Baulos wurde der Trakt erwei- tert. Im Untergeschoss wurden ein Barriquekeller, ein Holzfass- keller und ein kleiner Stahltank- keller gebaut. Besucherinformation Weiters wurde eine Rampe er- richtet, die in das Untergeschoss führt. Dort wurden Nischen ein- gebaut, welche die Geschichte des Weinbaues im Eisacktal dar- stellen. „Dem Besucher sollen allgemeine Informationen gege- ben werden. Er soll die Besichti- gung der Kellerei als Erlebnis empfinden“, sagt die Geschäfts- führerin Claudia Perpellini. Im Erdgeschoss wurde der Bereich der Spedition erweitert, es ent- stand ein neuer Lagerraum für die abgefüllten Produkte, ein Kartonagenlager und ein Ab- stellraum für den Stapler. Im zweiten Baulos wurden im Erd- geschoss der Stahltankkeller, die Abfüllhalle und der Pressraum erneuert. Zudem wurde ein Holzdach gebaut, das zum Teil begrünt ist und die Böden wur- den erneuert. Für den Detailver- kauf wurde ein neues Magazin realisiert. Allein die Außenge- staltung konnte bis heute noch Die Eisacktaler Kellereigenossenschaft präsentiert sich nach außen in porphyrrotem Gewande. Sichtlich zufrieden: Kellermeister Thomas Dorfmann, Ob- mann Albin Fuchs, Landesrat Hans Berger, Landeshaupt- mann Luis Durnwalder, Architekt Markus Scherer. Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 10 vom 26. Mai 2006 Suppl. S.I.A.P. 50%

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Besucherinformation Begehrte Weissweine Baulos wurde der Trakt erwei- tert. Im Untergeschoss wurden ein Barriquekeller, ein Holzfass- keller und ein kleiner Stahltank- keller gebaut. Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 10 vom 26. Mai 2006 Suppl. S.I.A.P. 50% Südtiroler Landwirt 1 Vorschläge eingebracht hat. Dem Raiffeisenverband wurde der Auftrag erteilt, eine Finanz- analyse durchzuführen und ei- nen Finanzierungsplan zu er-

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Südtiroler Landwirt 1

49. Jahrgang Bozen, 9. Juni 2006 Nr. 11

Raiffeisenverband SüdtirolM I T T E I L U N G E N

Eisacktaler Kellerei in neuem KleidUmbauarbeiten abgeschlossen – Eröffnung – Drei Millionen Euro Kosten

Die Eisacktaler Kellereige-nossenschaft ist bekannt für ih-re ausgeprägten Weißweine. Umden modernen Produktions-und Präsentationsbedingungenzu entsprechen, wurde die Kell-ereigenossenschaft bei laufen-dem Betrieb grundlegend umge-baut. Ein gelungener Bau.

Hätte man alle Vorstel-lungen des Architek-ten umsetzen kön-nen, dann wäre der

Bau perfekt gewesen“, lobteLandesrat Hans Berger bei derEröffnung in den Kellerräumender Kellereigenossenschaft dieBauherren. Doch auch derKompromiss kann sich sehenlassen. Dem Meraner Architek-ten Markus Scherer wurdezunächst der Auftrag erteilt, ei-ne Machbarkeitsstudie überden Um- und Neubau auszuar-beiten, mit dem Ziel, den Pro-duktionsvorgang zu optimieren.Zur Beratung wurde auch einKellerwirtschafter herbeigezo-gen, der die Studie analysiert,Mängel hervorgehoben und

Vorschläge eingebracht hat.Dem Raiffeisenverband wurdeder Auftrag erteilt, eine Finanz-analyse durchzuführen und ei-nen Finanzierungsplan zu er-

stellen, um die Mitglieder ge-nauestens über die Kosten desProjektes zu informieren. AlbinFuchs, Obmann der EisacktalerKellereigenossenschaft, bedank-te sich bei der offiziellen Ein-weihungsfeier bei allen Beteilig-ten für den gelungenen Um-und Ausbau. „Damit ist derFortbestand der Kellereigenos-senschaft gesichert.“ Auch Lan-deshauptmann Luis Durn-walder lobte den

unternehme-rischen Geistund stellte dieKellereigenos-senschaft alsBeispiel fürdie Tatkraftder Südtirolera l l g e m e i nhin, Dinge zubewegen, dieden Men-schen in demLand selbstzugute kom-men. Gleich-

zeitig forderte er die Touristikerdazu auf, einheimischen Wei-nen den Vorzug zu geben.

Der Umbau wurde in zweiBaulose unterteilt. Im ersten

nicht fertig gestellt werden, daim nördlichen Teil der Bau ei-ner Brücke vorgesehen ist.

Die Investitionssumme betrugca. 3.000.000 Euro. „Durch denBestand der Genossenschaftwird die Existenz der Weinbau-ern gesichert, welche ihre Wein-gärten nur dann bearbeiten undihren Beitrag zur Land-schaftsprägung leisten, wenn ih-re Arbeit durch eine angemesse-ne Rendite belohnt wird“, sagtPerpellini.

Begehrte Weissweine Die Kellerei – 1961 gegründet

– ist Synonym für exzellenteWeißweine. Sie produziert davonca. 90 Prozent, da die klimati-schen Bedingungen und die La-gen sowie die Bodenbeschaffen-heit dafür die Voraussetzungenschaffen. Während der Landes-durchschnitt bei 25-30 Prozentliegt, wird in der Eisacktaler Kel-lerei ca. 65 Prozent der Produk-tion in 7/10 l Flaschen abgefüllt.Insgesamt liegt die Jahrespro-duktion bei 670.000 Flaschen,bei einer Anlieferungsmengevon 1.170.000 Kilogramm. 96Prozent der Trauben finden alsDOC-Weine ihren Absatz. �

Baulos wurde der Trakt erwei-tert. Im Untergeschoss wurdenein Barriquekeller, ein Holzfass-keller und ein kleiner Stahltank-keller gebaut.

BesucherinformationWeiters wurde eine Rampe er-

richtet, die in das Untergeschossführt. Dort wurden Nischen ein-gebaut, welche die Geschichtedes Weinbaues im Eisacktal dar-stellen. „Dem Besucher sollenallgemeine Informationen gege-ben werden. Er soll die Besichti-gung der Kellerei als Erlebnisempfinden“, sagt die Geschäfts-führerin Claudia Perpellini. ImErdgeschoss wurde der Bereichder Spedition erweitert, es ent-stand ein neuer Lagerraum fürdie abgefüllten Produkte, einKartonagenlager und ein Ab-stellraum für den Stapler. Imzweiten Baulos wurden im Erd-geschoss der Stahltankkeller, dieAbfüllhalle und der Pressraumerneuert. Zudem wurde einHolzdach gebaut, das zum Teilbegrünt ist und die Böden wur-den erneuert. Für den Detailver-kauf wurde ein neues Magazinrealisiert. Allein die Außenge-staltung konnte bis heute noch

Die Eisacktaler Kellereigenossenschaft präsentiert sich nach außen in porphyrrotem Gewande.

Sichtlich zufrieden: Kellermeister Thomas Dorfmann, Ob-mann Albin Fuchs, Landesrat Hans Berger, Landeshaupt-mann Luis Durnwalder, Architekt Markus Scherer.

Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 10 vom 26. Mai 2006Suppl. S.I.A.P. 50%

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Nr. 11 - 9. Juni 2006RAIFFEISEN

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Vorsorgen durch gesunde LebensführungWechselseitiger Krankenbeistandsverein zieht Bilanz – Beiträge erhöht

Der öffentliche Gesund-heitsdienst leidet untereinen immer größerenKostendruck. Die

Gründe dafür sind vielfältig. Ne-ben der gestiegenen Lebenser-wartung nehmen im Alter dieKrankheiten zu, wird dadurch ei-ne Inanspruchnahme der Ge-sundheitsleistungen dringlicher.

Der Wechselseitige Kranken-beistandsverein, dem die Mitar-beiter und Mitarbeiterinnen derRaiffeisen- GeldorganisationSüdtirols sowie deren Familienangehören, ist eineEinrichtung, dieein immer stärke-res Gewicht be-kommt.

„Die Mitglied-schaft bringt großeVorteile in definier-ten und nicht-defi-nierten Leistun-gen. BesonderesAugenmerk legen

wir auf gesundheitlicheHärtefälle. Unser Ziel istes, finanzielle Risiken mitexistenzbedrohlichen Aus-maßen abzufedern“, sagteChristian Tanner, Präsi-dent des WKV, bei derVollversammlung EndeMai im Raiffeisenverband.

Im Jahr 2005 zählte der WKV2227 Mitglieder, zusätzlich 220zu Lasten lebende Partner und1945 Kinder. Insgesamt wurdenüber 3350 Schadensakten mit5500 Einzelfällen bearbeitet. DieBilanz ergab einen Rechnungsü-

berschuss von120.000 Euro.

Beiträge angehobenUm auch künftig eine Ausge-

glichenheit der Finanzgebarungzu erreichen, wurden sowohl imvergangenen als auch im laufen-den Jahr die Beiträge angeho-ben. Erstmals wurde kollektivver-traglich auch ein Beitrag seitensder Mitarbeiter vorgesehen.

Lebensstil entscheidend Im Rahmen der Vollversamm-

lung sprach Adolf Engel, Fach-arzt für Allgemeinmedizin inBrixen, über Nutzen und Illusio-nen von Vorsorgeuntersuchun-gen. Engel, der neueste Studien

Siebeneich: Ein Kindergarten mit ZukunftNeueinschreibungen für das kommende Jahr abgeschlossen – Positive Bilanz

Inmitten von Obstanlagenund Weinreben befindet sichder Kindergarten von Sieben-eich. Gegründet und geführtwird dieser von einer Genossen-schaft, die sich über mangeln-den Zulauf von Kindern nichtbeklagen kann.

Klein, übersichtlich undäußerst kinderfreundlich – sopräsentiert sich der Kindergar-ten in Siebeneich, einen Stein-wurf von der Volksschule ent-fernt. Während andereStrukturen dieser Art rückläufi-ge Kinderzahlen beklagen, kanndie Kindergartenleiterin FriedaSimeaner Prantl, die von Anfangan dabei ist, zufrieden sein. DieAnmeldefrist für das kommen-

den Jahr ist abgelaufen. ImHerbst werden erneut 40 Kinderaus der näheren Umgebung auf-genommen. Zwei Kindergärtne-

rinnen arbei-ten in Teilzeit,eine wird beiBedarf alsS p r i n g e r i neingesetzt.

G e f ü h r twird der Kin-dergarten vonder Kinder-gartengenos-s e n s c h a f t .„Wir versu-chen denW ü n s c h e nund Bedürf-nissen der

Kinder entgegen zu kommen“,sagt Albert Erschbaumer, Grün-dungsmitglied und seit 1984 des-sen Obmann.

Ins Leben gerufen wurde derKindergarten aus volkstumspoli-tischen Gründen im Jahr 1973.Allein durch die tatkräftige Un-terstützung der österreichischenRegierung, die einen wesentli-chen Teil der finanziellen Auf-wendungen aufbrachte, konnteder Kindergarten errichtet wer-den. Vor drei Jahren wurde derUmbau des Gebäudes durchge-führt, um den Erfordernissen ei-ner modernen Kindererziehungzu entsprechen. Der Umbau ko-stete insgesamt 500.000 Euro.„Die Investition hat sich ge-lohnt“, sagt Erschbaumer rück-blickend. Die Attraktivität desStandortes ist gestiegen und da-mit die Existenz des Kindergar-tens gesichert. �

zitierte, vertrat die Meinung,dass Vorsorgeuntersuchungenim Allgemeinen keine Garantiefür ein sorgenloses Leben dar-stellen. Entscheidend sei viel-mehr der Lebensstil eines Men-schen. Neben genetischenVeranlagungen können Ess-,Schlaf- und Bewegungsgewohn-heiten einen wesentlichen Ein-fluss auf das Wohlbefinden einesMenschen haben. Aber auch so-ziale Kontakte und vielseitige ar-beitsmäßige Belastungen spieleneine Rolle. Anhand einfacherpraktischer Übungen zeigte Engel, worauf ein jeder im Alltagachten sollte, um Verspannun-gen und anderen körperlichenProblemen vorzubeugen. �

Vizepräsident Mauro Bazzanella, Präsident ChristianTanner, Schriftführer Christian Gamper

Allgemeinmediziner Adolf Engel: „Vorsorgeuntersuchungen allein nutzen wenig“

Die Kosten im Gesundheitsdienst sind in den vergangenen Jahrenstetig gestiegen. Gleichzeitig werden bestimmte Behandlungsmetho-den nicht mehr oder nur zum Teil vom öffentlichen Gesundheits-dienst entgolten. Der Wechselseitige Krankenbeistandsverein (WKV)der Beschäftigten in der Raiffeisen-Geldorganisation bietet nach wievor eine umfassende Absicherung an, was bei der Vollversammlungneuerlich unterstrichen wurde.

Der Kindergarten von Siebeneich: Leiterin Frieda Simea-ner Prantl und Albert Erschbaumer, Obmann der Kinder-gartengenossenschaft.

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Südtiroler Landwirt 3

RAIFFEISENNr. 11 - 9. Juni 2006

Georg Wunderer, Obmann der Ökovolt: „Wir brauchen einenstarken Energieverband, sonst haben wir keine Stimme“

Verband für EnergiegenossenschaftenVollversammlung der Ökovolt – Eine starke Interessensvertretung gefordert

In Zeiten wachsendem Ener-giebedarfs und steigender Erd-ölpreise wird der Ruf nach er-neuerbarer Energien immerlauter. Die Bedeutung und Rollevon Energieerzeugern wird da-bei immer größer. Die Energie-genossenschaften Südtirols ha-ben erkannt, dass in diesemMarkt nur jene eine Stimme ha-ben, die mit einer starken Inte-ressensvertretung antreten. Dar-um wird der Ruf nach einemeigenen Energieverband immerlauter.

Der Energiesektor ist inBewegung. Einerseitsentstehen vielerortsneue Wasserkraftwerke

und andere Produktionsstätten,die auf erneuerbare Energiensetzen, andererseits ändern sichdie rechtlichen Rahmenbedin-gungen.

Im kommenden Jahr wird dereuropäische Strommarkt völligliberalisiert sein. Das bedeutetEiniges. Der Konsument kannsich seinen Lieferanten freiwählen, der Produzent muss sichan den verstärkten Wettbewerbs-

bedingungen anpassen und denStrompreis dementsprechend at-traktiv gestalten.

Neue AusrichtungGeorg Wunderer, Obmann

des E-Werks Prad am Stilfserjochund der Ökovolt, sieht die Zu-kunft nur in einer starken ge-meinsamen Interessensvertre-tung, der möglichstviele Energieerzeu-ger angehören. Des-halb plädiert er füreinen neuen Ver-band der Energiege-nossenschaften Süd-tirols. Auf derVollversammlung derÖkovolt, die vor zweiWochen im Raiffei-senhaus in Bozenstattfand, wurden dieWeichen dafür gestellt. Die Ge-nossenschaft Ökovolt wurde2003 ins Leben gerufen. Siesieht sich als Ansprechpartnerinfür kleinere Kraftwerke, welchediese mit dem Auftrag betrauen,ihren Stromüberschuss zu ver-markten. Ihr gehören nebenden Genossenschaften auch pri-vate Betreiber und Gemeinden

an. Die Ökovoltsoll nun statutarisch neu konzi-piert werden, um als künftigeVertreterin aller Interessens-gruppen zu fungieren. Vor derVollversammlung der Ökovolt,hatte sich die Mehrheit der Mit-glieder des Verbandes SüdtirolerE-Werke (Senerga) für eine ko-ordinierte Zusammenarbeit mitder Ökovolt ausgesprochen. Prä-sident des 250 Mitglieder zählen-den Verbandes ist auch hier Ge-org Wunderer, der dafürplädierte, dass die Mitglieder derSenerga in die Ökovolt als Mit-glied aufgenommen werden unddie Senerga dann aufgelöst wer-de. „Unser Ziel ist es, einen star-ken Verband nach außen hin zuhaben“, sagt Wunderer.

Raiffeisenverband unterstützt

Verbandsdirektor KonradPalla, der bei der Vollversamm-lung der Ökovolt anwesendwar, zeigte sich von der Ent-wicklung des Energiesektorsangetan. Er bekundete die Be-reitschaft von seiten des Raiff-eisenverbandes, an dem Auf-bau, der Beratung undUnterstützung dieses neuenVerbandes tatkräftig zur Seitezu stehen. Zur Zeit werden diestatutarischen Anpassungender Ökovolt durchgeführt. DieÖkovolt soll nicht nur eine rei-ne Interessensvertretung sein,sondern auch operative Tätig-keiten für die Genossenschafts-mitglieder übernehmen. �

Alpenbank AG steigert ihre Erträge Die Innsbrucker Alpenbank

AG, die sich zu 92 Prozent imBesitz der Raiffeisen Landes-banken Tirol und Südtirol be-findet, hat im Geschäftsjahr2004 das Ergebnis der gewöhn-lichen Geschäftstätigkeit mehrals verdoppelt. Das geht ausder aktuellen Konzernbilanzdes Unternehmens hervor.Nach 541.000 Euro im Jahr2003 lag das EGT im Vorjahrbei rund 1,4 Millionen Euro.Gestiegen ist auch der Kon-zernjahresüberschuss von

323.000 Euro auf rund 1,2 Mil-lionen Euro. Seit November2004 ist die Alpenbank mit 30Prozent an der neu gegründe-ten Anlagegesellschaft LaurinSim AG mit Sitz in Bozen betei-ligt. Die Alpenbank AG be-schäftigt derzeit 45 Mitarbeiter.Neben Vorstandssprecher Mar-tin Sterzinger bilden AndreasHaller und Heidi Verocai-Dönzden Vorstand des Unterneh-mens, das vor allem auf dieVermögensverwaltung und –planung spezialisiert ist. �

Sponsorvertrag zwischen VHSund Raiffeisenverband erneuert

Die Südtiroler Raiffeisenkas-sen unterstützen den Verbandder Volkshochschulen Südtirolsseit drei Jahren als Hauptspon-sor. Kürzlich wurde dieser Ver-

trag für ein weiteres Jahr ver-längert. Heiner Nicolussi-Leck, Obmann des Raiffei-senverbandes, lobte dieArbeit der Volkshochschuleals wertvollen Beitrag für dieberufliche Weiterbildungund Persönlichkeitsentwick-lung der Menschen in Südti-rol. „Der Gedanke der Subsi-diarität, der bei Raiffeisenstark verankert ist, ist auchein Leitgedanke der Volks-hochschule. Letztlich leistetjede Weiterbildungsveranstal-tung Hilfe zur Selbsthilfe undfördert die Emanzipation desTeilnehmers“, sagte OswaldRogger, Präsident des Ver-bandes.

Die Volkshochschulen konn-ten im Jahr 2005 über 700 Ver-anstaltungen bei 10.500 Stundenmit knapp 10.000 Teilnehmerndurchführen. �

Oswald Rogger, Präsident des Verbandesder Volkshochschulen Südtirols, HeinerNicolussi-Leck, Obmann des Raiffeisen-verbandes.

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Nr. 11 - 9. Juni 2006RAIFFEISEN

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und Führungsbereich“ angebo-ten.

Halbwertszeit reduziertsich zusehends

In einer immer stärker aufVeränderung aufgebauten Ar-beitswelt reduziert sich die Halb-wertszeit des Wissens immermehr. „Wir müssen auf der Hutsein, um Entwicklungstenden-zen nicht zu verschlafen“. Ausdiesem Grund ist die Kooperati-on mit den Bildungseinrichtun-gen in Österreich und Deutsch-land wichtig. Der Bildungstagdient u.a. auch dazu, aktuelleTendenzen in der Seminarland-schaft aufzuzeigen und neue Bil-dungsinitiativen durch eine Be-darfserhebung zu definieren.

PersonalentwicklungSeit Jahren bildet der Bereich

„Personalentwicklung“ einenSchwerpunkt im Bildungsange-bot. Die Aktualität ist nach wievor vorhanden. „Denn Wachs-tum und Entwicklung eines Un-ternehmens hängen sehr starkmit der Leistungsfähigkeit derMitarbeiter ab“, ist Terleth über-zeugt. Gerade in Genossenschaf-ten gelte es, darauf zu achten.Denn die Nähe zum Kunden seiein enormer Wettbewerbsvorteil,

den es zu nutzen gelte. „Deshalbläuft Unternehmensentwicklungnur über Personalentwicklung“,so Terleth.

In enger Zusammenarbeit mitden Genossenschaften werdenbedarfs- und bedürfnisgerechteBildungsangebote erstellt. Dabeibilden vor allem die Raiffeisen-

kassen ein großes Betätigungs-feld. „Mein Ansinnen ist es, dieBildungsabteilung strategischund operativ noch näher als bis-her an den Bedürfnissen derRaiffeisenkassen heran zuführen“, sagt Terleth. Ein neuesPersonalentwicklungskonzept istin Ausarbeitung. �

Redaktion und Gestaltung: Dienststelle für Presse und Öffentlichkeitsarbeit im Raiffeisenverband, Tel. 0471 945453, Fax 0471 970228, E-Mail: [email protected] Leiter: Dr. Stefan Nicolini; Redaktion: Mag. Thomas Hanni; Fotos: ArchivInternetadresse: www.raiffeisen.it/mitteilungen

R a i f f e i s e n v e r b a n d S ü d t i r o l - M i t t e i l u n g e n - I m p r e s s u m

Personalentwicklung oberste PrioritätBildungstag des Raiffeisenverbandes – Positiver Rückblick – Neue Akzente

Die Aus- und Weiterbildung inBetrieben hat in den letzten Jah-ren einen wachsenden Stellenwerterfahren. Dabei handelt es sichnicht um eine einmalige Hand-lung, sondern um einen kontinu-ierlichen Prozess. Die Bildungsab-teilung im Raiffeisenverband gehtseit langem diesen Weg.

Wir verstehen organi-sationsinterne Bil-dungsangebote alseinen Bestandteil

von Personalentwicklungsmaß-nahmen und unterstützen unse-re Genossenschaften bei der Er-mittlung des Qualifikations-bedarfs in ihrer Organisation“,sagt Georg Terleth, Leiter derAbteilung Bildungswesen imRaiffeisenverband.

Beim traditionellen Bildungs-tag in Bozen konnte der Ver-band auf eine intensive Bil-dungsarbeit zurück blicken. Imvergangenen Jahr wurden an330 Kurstagen 219 Seminarver-anstaltungen mit rund 3.300 Se-minarteilnehmern organisiert,durchgeführt und begleitet. DenGroßteil der Bildungsveranstal-tungen wurden in den Kategori-en „Normativer Bereich“, „Bank-fachbereich“, „Persönlichkeits-

Seit jeher wird die Aus- und Weiterbildung im Raiffeisenverband groß geschrieben.

Beteiligungsfinanzierung bei Genossenschaften

„Die Beteiligungsfinanzierung bei Genossenschaften im Span-nungsfeld zwischen Recht und Wirtschaft“ - dies ist der Titel einerTagung, die von der Fakultät für Rechtswissenschaften der Univer-sität Trient am 22. Juni organisiert wird. Unter dem Vorsitz von Prof.Vincenzo Buonocore der Universität Salerno und Prof. EmanueleCusa der Universität Trient werden an der eintägigen Veranstaltungverschiedene Aspekte der rechtlichen Rahmenbedingungen, in de-nen sich Italiens Genossenschaften bewegen, beleuchtet. Währendu.a. Prof. Amedeo Bassi (Universität Neapel) über die Unterneh-mensziele von Genossenschaften und die Grenzen der Beteili-gungsfinanzierung sprechen wird, wird sich Frau Prof. Livia Salviniaus Rom mit der Frage auseinandersetzen, welche Finanzierungsar-ten unter dem steuerlichen Gesichtspunkt die Vorteilhaftesten sind.Die Tagung findet in der Aula B der Fakultät für Rechtswissenschaf-ten in Trient statt. �

26. Gustav Mahler Musikwochen in Toblach

Auch heuer wiedererwartet den Musikbe-geisterten bei den Gu-stav Mahler Wochenvom 15. Juli bis 13. Au-gust ein breites musika-lisches Angebot. NebenWerken von Mahler,Mozart und Schostako-witch spannt sich dermusikalische Bogenvon Vokalwerken derRenaissance und Orgel-werken aus dem Ba-rock, über die Romantik, Klassikbis hin zum Jazz und Urauf-führungen zeitgenössischer Kom-ponisten. In diesem Jahr stehengleich zwei Schwerpunkte aufdem Programm: "Mahler und dierussische Musik" - "Mahler undMozart". Neben Toblach werdenwie in den letzten Jahren Konzer-te in Niederdorf, Innichen, Wels-berg, Cortina und Sillian stattfin-

den. "Das Pustertal wird für einenMonat zur Kulturmeile“, sagte Jo-sef Lanz, Künstlerischer Leiter,bei der Pressekonferenz. Vizedi-rektor Paul Gasser lobte die Ver-anstalter ob ihres hohen kulturel-len Angebots und zeigte sichzuversichtlich, dass Raiffeisen wei-terhin diese inzwischen interna-tional renommierte Kulturveran-staltung fördern werde. �

Die Sponsorvertreter Werner Rabensteiner (RkToblach), Hansjörg Viertler (Präsident), JosefLanz (Künstlerischer Leiter), Paul Gasser (Vizedi-rektor Raiffeisenverband)