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Golden Delicious 176.000 +7% Royal Gala 117.000 +10% Braeburn 67.000 -4% Red Delicious 66.000 +7% Granny 51.000 +7% Fuji 50.000 +21% Pink Lady 25.000 +1% Gesamt 593.000 +7% Rekordpreise Billiger Strom kreditierung von Seiten des zu- ständigen Ministeriums erhalten hat. Sonderdruck aus „Der Landwirt“ nr. 22 vom 5. Dezember 2008 Suppl. S.i.A.p. 50% Südtiroler Landwirt 1 51. Jahrgang Zentral abgewickelter Verkauf der Tafelware durch den VOG (Quelle: VOG, Marketing)

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51. Jahrgang Bozen, 5. Dezember 2008 Nr. 22

Raiffeisenverband SüdtirolM I T T E I L U N G E N

Trentino und Südtirol gemeinsamVollversammlung der VOG – Vermarktungsprojekt präsentiert – Positive Bilanz

Südtiroler Landwirt 1

Der Obstwirtschaft in Südtirol geht es gut. Die Geschäftsentwick-lung des Verbandes der Obstge-nossenschaften Südtirols (VOG) ist der Beweis dafür. Im vergan-genen Geschäftsjahr konnten Re-kordpreise erzielt werden. Nun strebt man nach neuen Absatz-märkten – gemeinsam mit dem Trentino.

Das wäre eine realisierba-re Marktentlastung für unsere traditionellen Absatzgebiete“, meinte

Gerhard Dichgans, Geschäftsfüh-rer der VOG, bei der Präsentation des Projektes „Absatzmarkt Ost-europa“ im Rahmen der Vollver-sammlung des VOG im „Haus des Apfels“ in Terlan.

Bei dem neuen Projekt planen die Erzeugerorganisationen Süd-tirols, der Verband der Vinschgau-er Produzenten (Vi.P), der Ver-band der Obstgenossenschaften Südtirols (VOG) und die Konkur-renzbetriebe im Trentino, Melin-da und La Trentina, einen gemein-samen Marktauftritt in Russland. „Das, was vor drei Jahren bei der Obstbautagung noch eine Vision war, wird jetzt Wirklichkeit“, mein-te Landesrat Hans Berger bei der anschließenden Pressekonferenz. Das Projekt, das auf drei Jahre beschränkt ist und im Detail von den Geschäftsführern und Exper-ten noch ausgearbeitet werden muss, sieht ein bestimmtes Kon-tingent an Tafelware vor, welche

die vier Erzeugerorganisationen zu proportionellen Anteilen im russischen Markt absetzen. Dazu soll eine zentrale Verkaufsstelle in Terlan errichtet werden. Während die drei Erzeugerorganisationen grünes Licht gegeben haben, woll-ten die Mitglieder der VOG noch auf die detaillierte Ausarbeitung des Planes warten, um Ende März sich endgültig für oder gegen das gemeinsame Projekt zu entscheiden. Die tradi-tionellen Absatzmärkte sind davon nicht betrof-fen.

Rekordpreise Der scheidende Ob-

mann Matthias Josef Gamper konnte den Mitgliedern zudem eine Bilanz vorlegen, die einige Rekordzahlen beinhaltet. „Durch die niedrige Kernobstern-te in den osteuropäischen EU-Staaten entwickelte sich in der abgelaufenen Saison Absatz und Erlös in äußerst zufriedenstellen-der Weise“, sagte Gamper den Anwesenden. Gleichzeitig warnte er vor allzu großer Euphorie: „Für die künftige Saison ist mit sehr viel mehr Preisdruck und Konkur-renzkampf zu rechnen.“

In Südtirol wurde 2007 eine Rekordernte von 97.990 Wg. ver-zeichnet, die wesentlich auf den Witterungsverkauf im Vinschgau zurückzuführen ist. Mit einem Anteil von 26 Prozent stellte im Jahr 2008 die Sorte Golden Deli-cious die meistgepflanzte Apfel-

sorte. Es folgten Gala (23 Prozent) und Granny Smith (18 Prozent). Der Anteil der Prima-Ware lag bei 64 Prozent, jener, der Industrie-ware bei 16 Prozent. Der Brutto-erlös der Mitgliedsgenossenschaf-ten des VOG lag im angelaufenen Jahr bei 457,4 Mio. Euro (Vorjahr: 400 Mio. Euro). 30 Prozent der Ware wurde von der VOG zentral in Terlan vermarktet. Gamper verwies in seinen Ausführungen auch auf die Südtiroler Qualitäts-kontrolle, die 2001 als autonome Zertifizierungsstelle ins Leben gerufen wurde und nun die Ak-

kreditierung von Seiten des zu-ständigen Ministeriums erhalten hat.

Billiger StromDer Verband hat auch für das

Kalenderjahr einen gemeinsam koordinierten Stromeinkauf durchgeführt, an dem sich die Mitgliedsgenossenschaften erst-mals beteiligten. Kürzlich wurde der neue Vertrag mit den Etschwer-ken unterzeichnet, worin der Strompreis für das kommende Jahr um 21 Prozent reduziert wer-den konnte.

Zufriedene Obstbauern bei der Vollversammlung des Verbandes der Obstgenossenschaften (VOG) im „Haus des Apfels“ in Terlan.

Gerhard Dichgans, Geschäftsführer der VOG (l.): „Neue Absatzmärkte sind gefragt.“

VOG: ApfeLernTe 2008 in TOnnenGolden Delicious 176.000 +7%Royal Gala 117.000 +10%Braeburn 67.000 -4%Red Delicious 66.000 +7%Granny 51.000 +7%Fuji 50.000 +21%Pink Lady 25.000 +1%Gesamt 593.000 +7%

Zentral abgewickelter Verkauf der Tafelware durch den VOG

(Quelle: VOG, Marketing)

Sonderdruck aus „Der Landwirt“ nr. 22 vom 5. Dezember 2008Suppl. S.i.A.p. 50%

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Nr. 22 - 5. Dezember 2008rAiffeiSen

2 Südtiroler Landwirt

Georg Kössler ist neuer Obmann des VOGNeuwahlen bei der Vollversammlung – Neue Akzente – Konsens wichtig

Nach 18 Jahren hat Matthias Josef Gamper sein Amt als Ob-mann des Verbandes der Obstge-nossenschaften zur Verfügung gestellt. Bei der Vollversammlung in Terlan wurde Georg Kössler, Obmann des Fruchthofes Über-etsch, in geheimer Wahl zu seinem Nachfolger ernannt.

Auf Georg Kössler entfie-len 34 Delegiertenstim-men, auf seinen Gegen-kandidaten Herbert von

Leon, Vize-Obmann der Obstge-nossenschaft Cafa Meran und davor langjähriger Obmann der Obstgenossenschaft Meran, ent-fielen 21 Stimmen. „Ich möchte ein Obmann für alle sein und auch jene überzeugen, die bisher von mir nicht überzeugt waren“, sagte Kössler kurz nach seiner Wahl.

„eine Ära geht zu ende, eine neue beginnt“

Georg Kössler (geb. 1955) ent-stammt einer Obstbauernfamilie aus St. Jakob/Leifers, wo er nach dem frühen Tod seines Vaters den elterlichen Hof übernahm. Heu-te lebt der Autohändler mit seiner Familie in St. Pauls und ist seit 14 Jahren Verwaltungsrat im Frucht-hof Überetsch. Vor einem Jahr übernahm er dort die Nachfolge des Langzeitobmanns Christoph Schmid, der diese Funktion 30 Jahre lang ausgeübt hatte. „Mir ist klar, dass es nicht leicht ist, das Erbe eines Gamper so einfach zu übernehmen. Ich bin aber über-zeugt, dass der Verband ein starker sein muss. Gleichzeitig müssen die Mitgliedsgenossenschaften eingebunden werden. Ein Weg ohne Konsens führt sicher in eine Sackgasse“, sagte Kössler. Er sprach sich auch für die Zusammenarbeit mit den Erzeugerorganisationen

des Trentino und Südtirols aus. Gleichzeitig zeigte er sich über-zeugt, dass die Fusionswelle noch nicht abgeschlossen sei. „In den kommenden Jahren wird es zu weiteren Fusionen bei den Obst-

Matthias Josef Gamper gratuliert seinem Nachfolger Georg Kössler, Obmann des Fruchthofes Überetsch, zur Wahl.

Matthias Josef Gamper hat im Jahre 1990 das Amt als Obmann der Burggräfler Obstgenossen-schaft BOGAL, übernommen. In den letzen knapp zwei Jahrzehn-ten haben sich die Rahmenbedin-gungen in der Obstwirtschaft radikal verändert.

Herr Gamper, Sie wurden erst vor einem Jahr in Ihrem Amt als Obmann der VOG bestätigt. Weshalb setzen Sie jetzt diesen Schritt?

Matthias Josef Gamper: Ich ha-be mir diesen Schritt gut überlegt. Ich wollte eigentlich zehn Jahre dieses Amt bekleiden; jetzt sind es 18 Jahre geworden. Das denke ich ist genug. Ich hinterlasse ein gut bestelltes Haus und effiziente Mitarbeiter. Die neue Strategie des Verbandes ist allerdings auf längere Jahre ausgerichtet und da bin ich der Meinung, dies sollte ein neuer Obmann tun.

Was haben sich in den letzten 18 Jahren verändert?

Sehr viel. Am Anfang waren es 34 Obstgenossenschaften, derzeit sind wir 19; und es wird noch zu weiteren Fusionen kommen. An-sonsten hat sich der Markt völlig verändert. Die Konzentration der

Nachfrage erfor-derte auch eine bessere Konzentra-tion des Angebotes. Der VOG hat sich entwickelt und sei-ne Dienstleistungs-palette erweitert; derzeit arbeiten 35 Mitarbeiter in Ter-lan, zu Beginn wa-ren es zwölf.

Bedeutet der Hang zur Zentralisierung nicht einen Verlust der Autonomie der einzel-nen Genossenschaften?

Es gibt da einige Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Die EU verlangt im Jahre 2012, dass der Obstverkauf in einer Region mehr als die Hälfte zent-ral vermarktet wird. Derzeit sind es 30 Prozent, in Zukunft wird es wohl die doppelte Menge sein. Die Autonomie der Genossen-schaft wird sicherlich in Mitlei-denschaft gezogen, andererseits geht kein Weg davor vorbei, die Obmänner und Geschäftsführer in den Entscheidungsfindungs-prozess einzubinden, damit sie sich nicht ausgegrenzt fühlen.

Was war schwierig in den Jahren?

Die Einführung der einzelnen Qua-litätsmaßnahmen wie Eurep-Gap war schwierig, weil die Bauern den büro-kratischen Aufwand gesehen haben. Die Einführung der Pink Lady als erste Club-sorte war ebenso schwierig. Heute spricht niemand mehr davon. Jeden-falls geht eine Ära

zu Ende, eine neue beginnt.

Was raten Sie Ihrem Nachfolger?Der neue Obmann kennt Rol-

le und Aufgabe des neuen Amtes sehr gut. Wichtig erscheint mir aber zu betonen, dass mein Nach-folger die Mitgliedsgenossenschaf-ten anhört, ihre Probleme und Anliegen Ernst nimmt und dass man anschließend eine gemein-same Entscheidung trifft. Er muss die neue Verbandsstrategie, die für die kommenden Jahre nun erarbeitet wird, vertreten und erfolgreich umsetzen helfen.

Interview: Stefan Nicolini

Matthias Josef Gamper, Alt-Obmann des Verbandes der Obstgenossenschaften Süd-tirols (VOG), der größten Erzeugerorganisation

Mehr Geld für Garan-tiegenossenschaften

Auch über die Garantiege-nossenschaften, die durch ihre Bürgschaften kleinen und mitt-leren Betrieben einen leichte-ren Zugang zum Kreditmarkt eröffnen, will die Landesregie-rung angeschlagenen Betrie-ben über die Krise helfen. „Nachdem aufgrund der Wirt-schaftskrise das Risiko von Kre-ditausfällen und damit der Finanzbedarf der Garantiege-nossenschaften wächst, werden wir deren Risikofonds aufsto-cken“, meinte Landeshaupt-mann Luis Durnwalder in einer Presseaussendung. So kann die Garantiegenossenschaft für die Industrie mit einem Plus von 600.000 Euro aus den Landes-kassen rechnen, jene für Kauf-leute und Dienstleister mit ei-nem Plus von 500.000 Euro. Dieselbe zusätzliche Summe geht auch an die Garantiege-nossenschaft für Handwerker. „Wir wollen allerdings auch erreichen, dass es eine engere Zusammenarbeit zwischen den Garantiegenossenschaften gibt, um Verwaltungsausgaben zu sparen“, so der Landeshaupt-mann.

genossenschaften kommen, was einen natürlichen Prozess dar-stellt“, sagte er. Zu seinem Stell-vertreter wurde Harald Weis, Ob-mann der EGMA in Kaltern, gewählt.

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Südtiroler Landwirt 3

rAiffeiSenNr. 22 - 5. Dezember 2008 rAiffeiSen

finanzkrise – Wie geht es nun weiter?Podiumsdiskussion des Raiffeisenverbandes in Bozen – Information und Aufklärung

Diese Frage stand bei einer Dis-kussionsveranstaltung in Bozen, zu der Raiffeisenverband geladen hatte, im Mittelpunkt. Wirtschafts-experten, Journalisten und Unter-nehmer erörterten aus ihrer Sicht die derzeitige Finanzwirtschaft. Südtirol könnte mit einem blauen Auge davonkommen.

Die Krise der internatio-nalen Finanzmärkte ist noch nicht überwunden – allen Unterstützungs-

zahlungen der Industriestaaten zum Trotz. Gleichzeitig kündigt sich bereits eine weltweite Rezes-sion an. Kleinsparer, Wirtschafts-treibende und Anleger sorgen sich um ihre Zukunft. Und das zu Recht, denn die Finanzwirtschafts-krise, die durch die geplatzte Im-mobilienkrise in den USA ausge-löst wurde, hat einen Dominoeffekt erzeugt und längst die Realwirt-schaft erreicht.

Mit einer StimmeKonrad Palla, Direktor des Raiff-

eisenverbandes, erinnerte in seinen Einführungsworten an die Ursa-chen der Krise. Doch wie bei einem Herzinfarkt so gäbe es auch in der Finanzwelt eine Reihe von Ursa-chen, die zu dieser weltweit sich anbahnenden Rezession führen konnte. Neu und historisch einzig-artig in dem Zusammenhang ist, so Palla, die konzertierte Aktion

der europäischen Union, die gewillt sind, das Problem gemeinsam an-zupacken und zu lösen.

Politische SprengkraftDass es in der Geschichte – von

der Tulpenkrise 1720 bis zum Schwarzen Freitag 1929 – eine Rei-he von Wirtschaftskrisen gegeben hat, daran erinnerte Michael Jung-blut, ehemaliger Leiter der Haupt-redaktion Wirtschaft im ZDF, in seinem Referat. Ein Grund dafür, weshalb die internatonale Staaten-gemeinschaft gemeinsame Anstren-gungen unternimmt, der Krise Herr zu werden, liege laut Jungblut in der Furcht begründet, durch die drohende wirtschaftliche Instabili-tät wie in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts auch eine unabseh-bare politische Sprengkraft zu ent-wickeln. „Das könnte die Demo-kratie in ihren Grundfesten erschüttern“, sagte Jungblut, „und

das wolle niemand.“ Gleichzeitig lobte Jungbluth die die Genossen-schaftsbanken wie die Raiffeisen-kassen, die sich an dem Spiel der Gewinnmaximierung nicht beteiligt haben. Inzwischen beträgt die Bla-se an Kreditausleihungen die un-vorstellbare Summe von 67 Billio-nen Euro.

Geringes WachstumOswald Lechner, Direktor des

Wirtschaftsforschungsinstitutes der Handelskammer in Bozen, erin-nerte daran, dass der Kaufkraft-verlust und die Verlangsamung des Wachstums sich bereits vor dem Ausbruch der Wirtschaftskrise an-gekündigt hatte und deshalb die Finanzkrise nicht an allem Schuld sei. Bedenklich sei die Eigenkapi-talsquote in Südtirols Unterneh-men; sie liegt im Durchschnitt bei nur 25 Prozent. Dennoch stehe Südtirols Wirtschaft aufgrund ihrer

Kleinstrukturiertheit und der dif-ferenzierten Angebote im inter-nationalen Vergleich relativ gut da. Auch im kommenden Jahr wird die Südtiroler Wirtschaft wachsen, trotz der schwierigen internatio-nalen Verhältnisse, erörterte Lech-ner. Bei der anschließenden Dis-kussionsrunde meinte Peter Reichegger, der zur Zeit größte Bauunternehmer Südtirols, dass es zu einer Flurbereinigung kom-me, da in den letzten Jahren zu viele Baufirmen aus dem Boden geschossen sind, für die es immer schwieriger wird, die gesetzlichen Auflagen zu erfüllen. Zenone Gia-comuzzi, Generaldirektor der Raiffeisen Landesbank AG, ver-suchte die Anwesenden zu beru-higen. „Es gelte jetzt kühlen Kopf zu bewahren“, meinte er. Raiffeisen stehe trotz allem gut da und kön-ne mit Zuversicht in die Zukunft blicken.

Am Podiun saßen Oswald Lechner (Dir. WIFO), Peter Reichegger (Bauunternehmer), Michael Jungblut (Wirtschafts-journalist), Zenone Giacomuzzi (Dir. RLB), Moderator Eberhard Daum

Wenn die Börsenkurse fallen,regt sich Kummer fast bei allen, aber manche blühen auf: Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

Keck verhökern diese Knaben Dinge, die sie gar nicht haben, treten selbst den Absturz los, den sie brauchen - echt famos!

Leichter noch bei solchen Taten tun sie sich mit Derivaten: Wenn Papier den Wert frisiert, wird die Wirkung potenziert.

Wenn in Folge Banken krachen, haben Sparer nichts zu lachen, und die Hypothek aufs Haus heißt, Bewohner müssen raus.

Trifft‘s hingegen große Banken, kommt die ganze Welt ins Wanken – auch die Spekulantenbrut zittert jetzt um Hab und Gut! Soll man das System gefährden?

Da muss eingeschritten werden: Der Gewinn, der bleibt privat, die Verluste kauft der Staat.

Dazu braucht der Staat Kredite, und das bringt erneut Profite, hat man doch in jedem Land die Regierung in der Hand.

Für die Zechen dieser Frechen hat der Kleine Mann zu blechen und – das ist das Feine ja – nicht nur in Amerika!

Und wenn Kurse wieder steigen, fängt von vorne an der Reigen – ist halt Umverteilung pur, stets in eine Richtung nur.

Aber sollten sich die Massen das mal nimmer bieten lassen, ist der Ausweg längst bedacht: Dann wird wieder Krieg gemacht.

Richard G. Kerschhofer

Unter dem Vorsitz des Kantons Graubünden hat die Arge Alp, der auch Südtirol angehört, nun den Wettbewerb "Arge Alp Sound 2009" ausgeschrieben. Er soll junge Menschen dazu anspor-nen, sich kreativ mit ihrem Le-bensraum und dem Thema Alpen auseinanderzusetzen. Am Wett-bewerb beteiligen können sich Solokünstler bis zum vollendeten 30. Lebensjahr sowie Bands, in denen das Durchschnittsalter aller Bandmitglieder nicht höher als 30 ist. Voraussetzung für die Teilnahme ist der feste Wohnsitz in einem der Mitgliedsländer der

Arge Alp, wobei diese Vorausset-zung bei Bands von mindestens der Hälfte der Mitglieder erfüllt werden muss. Ab sofort können junge Musiker aus den Mitglieds-ländern der Arge Alp ihre Bei-träge einreichen. Zu gewinnen ist ein Preisgeld von bis zu 15.000 Euro. Die ARGE ALP – Arbeits-gemeinschaft Alpenländer – wur-de 1972 in Mösern in Tirol ge-gründet, um gemeinsam interessierende Probleme in gut-nachbarlicher Weise lösen zu können.

Alle Informationen: www.argealpsound.org

Arbeitsgemeinschaft Alpenländer sucht Sound der Alpen

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Nr. 22 - 5. Dezember 2008rAiffeiSen

4 Südtiroler Landwirt

WAchSTum Der einLAGen in BAyern

redaktion und Gestaltung: Dienststelle für Presse und Öffentlichkeitsarbeit im Raiffeisenverband, Tel. 0471 945453, Fax 0471 970228, E-Mail: [email protected] Leiter: Dr. Stefan Nicolini; redaktion: Mag. Thomas Hanni; fotos: Archivinternetadresse: www.raiffeisen.it/raiffeisenverband

r a i f f e i s e n v e r b a n d S ü d t i r o l - m i t t e i l u n g e n - i m p r e s s u m

Jeder mensch braucht eine chanceWeihnachts-Spendenaktion für Menschen mit Behinderung von Raiffeisen

Bedeutung der Genossenschaften in russland steigt

In Russland haben landwirt-schaftliche Genossenschaften als Betriebsform starken Zulauf. Mit der wachsenden Akzeptanz der Kooperativen ist auch die Zahl der Neugründungen stark gestie-gen. Mittlerweile soll es laut ei-nem Bericht der in Moskau er-scheinenden Zeitung Landleben bereits 5 500 landwirtschaftliche Genossenschaften geben, nach erst 900 im Jahr 2006. Die Hälfte der aktuell existierenden Zusam-menschlüsse sollen Bezugs- und Absatzgenossenschaften sein.

Wie Landwirtschaftsminister Alexej G o r d e j e w anlässlich einer Sitzung des wissenschaftli-chen Beirats seines Hauses zum Thema Genossenschaften erklär-te, ist eine wachsende Zahl der registrierten Betriebe auch dabei zu wirtschaften und existiere re-al, also nicht nur auf dem Papier. Laut einer Prognose des wissen-schaftlichen Beirats wird das Ag-rargenossenschaftssystem künftig die dominierende Wirtschafts-form für die Mehrzahl der Men-schen auf dem Lande sein.

Unter dem Motto „Zukunft schenken“ starten die Südtiroler Raiffeisenkassen eine Weihnachts-Spendenaktion zugunsten des Arbeitskreises Eltern Behinderter (AEB). Der Erlös fließt zur Gänze in das AEB-Projekt „Arbeitsinte-gration“.

Die Integration von Men-schen mit Behinderung hat in den letzten Jahren große Fortschritte ge-

macht. Moderne Integrationsge-setze haben in vielen Bereichen zur Normalität geführt, so dass behinderte Menschen als vollwer-tige Mitglieder in der Gesellschaft akzeptiert werden und immer mehr am normalen öffentlichen Leben teilnehmen können. „Nach-holbedarf gibt es aber noch in der Arbeitsintegration, die nur sehr schleppend voran geht“, sagt AEB-Präsident Hansjörg Elsler.

Arbeitsverträge Andreas Psaier, ein 24-jähriger

Brixner mit Down-Syndrom, ar-beitet in einer festen Anstellung als Bürogehilfe und Bote. „Ich kann im elterlichen Betrieb mit-arbeiten und die Arbeit bedeutet mir viel, weil ich so in Kontakt mit anderen bin“, sagt Psaier. Weit über 600 Südtiroler mit Behinde-rung suchen hingegen einen fes-ten Arbeitsplatz. Nach wie vor ist es aber immer noch schwierig,

Menschen mit Behinderung re-guläre Arbeitsverträge mit gere-geltem Einkommen und Renten-versicherung zu vermitteln. Vielfach erhalten sie nur soge-nannte Anvertrauensverträge mit Taschengeld, aber ohne Absiche-rung.

IntegrationsprojektMit dem Projekt „Arbeitsinte-

gration“ fördert der AEB den Einstieg behinderter Menschen in die Berufswelt. Dabei will er vor allem bei den heimischen Kleinbetrieben Sensibilisierungs-arbeit leisten. Kürzlich hat der AEB in Zusammenarbeit mit dem Sprengel der Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern in sechs Gemein-den bei den kleinen Privatbetrie-ben die Möglichkeiten erhoben, Menschen mit Behinderung in einem festen Arbeitsverhältnis einzustellen. „Die Betriebe waren sehr aufgeschlossen für unser Anliegen“, sagt Projektleiterin und langjährige AEB-Vorsitzende Gertrud Calenzani. Zahlreiche Betriebe zeigten sich bereit, mit dem Arbeitsamt über eine kon-krete Anstellung zu sprechen. „Das Potential für integrierte Arbeitsplätze ist vorhanden, man muss aber auf die Betriebe zuge-hen“, sagt Calenzani. Im nächsten Jahr möchte der AEB das Projekt zur Arbeitsintegration in Zusam-menarbeit mit den Sprengeln der Bezirksgemeinschaften auch in anderen Gemeinden umset-zen.

Start am 1. DezemberIm Rahmen ihrer diesjährigen

Weihnachts-Spendenaktion un-terstützen die Raiffeisenkassen das AEB-Projekt zur Arbeitsinte-gration. „Die AEB-Initiative ist eine moderne Form der Hilfe zur Selbsthilfe. Der AEB fördert die Suche nach festen Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung in direkter Zusammenarbeit mit den Betrieben vor Ort. Eine feste Anstellung bedeutet auch für Men-schen mit Behinderung mehr Eigenständigkeit und mehr sozi-

ale Einbindung“, sagt Heiner Nicolussi-Leck, Obmann des Raiff-eisenverbandes Südtirol.

Die Weihnachts-Spendenaktion startet am 1. Dezember und kann landesweit in den Filialen der

Raiffeisenkassen unterstützt wer-den.

Das Spendenkonto lautet: „Zu-kunft schenken“, Raiffeisen Lan-desbank Südtirol, IBAN: IT 50 H 03493 11600 000300042005.

Raiffeisenverband-Obmann Heiner Nicolussi-Leck, Projektmitarbeiterin Ida Psaier, Projektleiterin Getrud Calenzani, AEB-Präsident Hansjörg Elsler

Andreas Psaier (24) mit Down-Syn-drom

Den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken sind im Oktober 3,1 Milliarden Euro an Kundengeldern zugeflossen. Das gab Stephan Götzl, Präsident des Genossenschaftsver-bands Bayern, bekannt. Die Kunden-einlagen der bayerischen Genossen-schaftsbanken sind demnach

außerordentlich stark in dem Monat angestiegen, in dem die internatio-nale Finanzkrise Deutschland mit großer Wucht getroffen hat. Götzl: „Die Kunden suchen ganz bewusst nach krisenfesten Instituten. Für sie ist Sicherheit ein ganz wichtiger As-pekt bei ihrer Anlageentscheidung.“