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Fokus Rituale – Halt und Nahrung für die Seele 4 Gut geplant ist halb gelungen 7

Rituale in Förderstunden 8 Wegweiser durch Tag und Jahr 11 Kinderinterview 12 Spüren, dass etwas Besonderes geschieht 14

Gut zu wissen Was steckt hinter dem Begriff Heilpädagogik? 16

Begegnung Johanna Lott, Netzwerkerin 20

Geschäftsstelle visoparents schweiz zu Gast in Knies Kinderzoo 22 Neue Direktorin: Carmelina Castellino 24

Aktuell 25

Agenda 27

Kinderseiten 28

Bestellformular 30

Pinnwand 31

Impressum 32

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«Und jedem Anfangwohnt ein Zauber inne,der uns beschützt undhilft, zu leben…» DieserSatz aus Hermann Hes-ses Gedicht «Stufen» be-gleitet mich, seit ichwusste, dass ich einenNeubeginn wagen wür -de, als neue Direktorinvon visoparents schweiz. Zuvor war ich währendfast zwölf Jahren für die Stiftung KinderdorfPestalozzi tätig.

In so vielen Jahren eig-net man sich Gewohn-heiten und Rituale an.Die tägliche Fahrt insAppenzellerland, dasBegrüssen der Mitarbei-tenden, der Austauschder Informationen. Sol-che Rituale geben im All-tag Halt und Orien tie-rung. In Hesses Gedichtheisst es aber auch: «Esmuss das Herz beijedem Lebensrufe bereitzum Abschied sein undNeubeginne, um sich inTapferkeit und ohneTrauern in andre, neueBindungen zu geben.»

Diesen Schritt habe ichAnfang Juni getan. Ichdurfte bereits viele unse-rer Mitarbeitenden ken-nen lernen, die sich mitviel Motivation, Fachwis-sen und Herzblut für viso-parents schweiz ein set-zen. Ich blickte in lachen -de Kindergesichter undbegegnete Kindern undJugendlichen, die trotzihres Handicaps ihrenAlltag bewundernswertmeistern. Rituale haben für Kinderund Jugendliche einenoch grössere Bedeu-tung als für Erwachsene.Durch Rituale gelingt esihnen, bereits Bekannteszu festigen und aus die-ser Sicherheit herausNeues zu lernen. Gera -de wenn die Sinne ein-geschränkt sind, ist daswichtig. Ich freue mich,dass visoparents schweizKindern ein Stück mehrSicherheit und Selbststän-digkeit schenken kann.

Carmelina Castellino, Direktorin

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Neue Rituale finden

Liebe Leserin, lieber Leser

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immer wieder mit Hexerei, Schwarzer Magie oderSekten in Verbindung gebracht. Dabei sind Ritualeoder Riten, wie sie früher genannt wurden, uralt. DerRitus hat religiöse, transzendentale und existentielleVerbindungen. Er schliesst nur jene ein, die ihn pflegen. Rituale stiften Öffentlichkeit und versicherndie Teilnehmer in ihrem Status in der Gesellschaft.

Rituale in der PolitikRituale gibt es überall. In der Familie, in der Schule,am Arbeitsplatz, in der Politik. «Jede Staatsform kennt

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Fokus Fokus

Rituale – Halt und Nahrung

für die SeeleRituale begleiten den Menschen vom Morgen bis zum Abend, von der Geburt bis zum Tod.In unserer rationalen Zeit sind diese definierten Handlungsabläufe gefragter denn je.

Schon ein Ritual gehabt heute? Beim Aufstehen, beider Toilette, beim Frühstück oder auf dem Weg zurArbeit? Nicht alles, was ein Mensch im Verlauf einesTages in schöner Regelmässigkeit immer wiedermacht, vom Zähneputzen und den Yoga-Übungen biszum Gutenachtkuss für den Partner, ist ein Ritual. «Rituale gehören zum Alltag, auch wenn nicht allesRitual ist, was wir für ein Ritual halten», sagt derSt.Galler Psychotherapeut und Supervisor Klaus Beeler. Hinter einem Ritual stehe stets eine bestimmteAbsicht. Leider würden in unserer Gesellschaft Rituale

ihre Rituale. Denn schliesslich muss die Politik ja füralle fassbar und sichtbar gemacht werden», hat derfrühere Bundesrat Moritz Leuenberger einmal gesagt.Was Wunder, wenn sich selbst in der republikanisch-nüchternen Schweiz so mancher Bürger im Bedürfnisnach dem rhythmisierten Kollektiv nach Glanz undKitsch auch in der Politik sehne. Rituale leben von Symbolik und sprechen zunächstdas Herz, erst später den Verstand an. Wenn sich derBundespräsident bei der Eröffnung des Genfer Auto-mobilsalons mit der Miss Schweiz in Pose wirft, istdas immer ein begehrter Schnappschuss für die Medien. Die Eröffnung der Olma in St.Gallen findetnicht ohne einen Bundesrat statt, dem ein Tier in dieHand gedrückt wird. Landsgemeinden, wie sie heuteAppenzell Innerrhoden und Glarus noch kennen, fol-gen ganz bestimmten, jahrhundertealten Ritualen. EinGlück, dass die Politik vom Verstand und vom Herzenlebt. Leuenberger: «Politik, die sich einzig und alleinauf die Ratio berief, hat auch die Guillotine und Ver-brechen gegen die Menschlichkeit legitimiert. Politik,die einzig aus dem Bauch heraus betrieben wird,kann zur Demagogie und Beliebigkeit verkommen.» Die Zeiten können sich ändern. Immer weniger Bür-gerInnen kommen beispielsweise ihrer Stimmpflichtmit dem Gang zur Abstimmungsurne nach. Aber, soMoritz Leuenberger: «Trauern wir nicht den geliebtenFormen nach, denn für sie finden sich ja auch neueInhalte.»

Rituale im Aufschwung«Die Rituale erleben eine Renaissance», ist Klaus Beeler überzeugt. Der Mensch habe ein natürlichesBedürfnis nach Ritualen. Da mögen beispielsweisenoch so viele aus der Kirche austreten, in wichtigenÜbergangsphasen ihres Lebens, bei Geburt, Taufe,Hochzeit, Scheidung und Beerdigung nehme das Interesse an einem Ritual stark zu. Im Verlauf seinesLebens begegnet der Mensch unterschiedlichstenArten von Ritualen: Es gibt Steuerungsrituale, Wachs-tumsrituale, Veränderungsrituale, Stim mungsrituale,Einweihungsrituale und Übergangsrituale.

Ritual und GewohnheitDer Tag hat seinen eigenen Rhythmus. Zwischen Auf-stehen und zu Bett gehen platziert fast jeder Menschseine eigenen, kleinen und für ihn wichtigen Rituale.

Er liest am Frühstückstisch die Zeitung, trinkt seineTasse Kaffee, kaum ist er im Büro eingetroffen, isst imRestaurant immer am gleichen Tisch zu Mittag, nimmtauf dem Heimweg stets die gleiche Abkürzung… Rituale des Alltags sind Räume, in denen wir unserenGedanken, Erinnerungen, Sehnsüchten, Wünschenund Fantasien nachgehen können. Ritualisierte Hand-lungen tragen uns durch den Tag, auch wenn Alltags-rituale sehr oft eher Gewohnheiten sind.

Halt im Strudel des LebensRituale gibt es, seit es Menschen gibt. Laut «MeyersEnzyklopädischem Lexikon» ist der Ritus die «ur-sprüngliche Bezeichnung für einen Handlungsablauf,der mit religiöser Zielsetzung in seinen Bestandteilengenau festgelegten Regeln folgt und deshalb, weit -gehend unabhängig von räumlichen und zeitlichenUmständen, als identisch wiederholbar erscheint». Rituale sollen bewusst in den (Berufs-)Alltag integriertwerden, sagen die Initianten der ersten SchweizerFachschule für Rituale (siehe Kasten), sei es der Ar-chitekt, der den ersten Spatenstich und das Aufrich-tefest feiert, sei es die Köchin, die ihren Kochkünstenrituellen Charakter verleiht, sei es die Kindergärtne-rin, die mit ihren Kleinen den Jahreslauf begeht.Ob im beruflichen oder privaten Leben: Mit den gepflegten Ritualen erhält sich ein jeder die Zuver-sicht, in den Strudeln des Lebens den Überblick zubehalten.

Moderne Zeiten hin oder her: Rituale sind aus unserem Leben nicht wegzudenken.

Jede Staatsform kennt ihre Rituale (Bild Landsgemeinde in Glarus).

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Rituale bei TischSchliesslich ein weiterer Aspekt: An keinem an-deren Ort wird ein Mensch so stark sozialisiertwie am Tisch. Essensrituale dienen dabei nichtnur dem Gemeinschaftlichen und dem Kulinari-schen, sie werden auch dazu benutzt, Autonomie-bestrebungen einzudämmen. «Nimm die Schuhevom Tisch» – «Wasch dir die Hände, bevor du anden Tisch kommst» – «Was auf den Tisch kommt,wird gegessen». Wer kennt sie nicht, die zahlrei-chen Befehle, die jedes Kind von früh an beglei-ten? Moral, Askese, Sauberkeit oder Dankbarkeitgehen am Tisch einher mit Ordnung, Fleiss undSparsamkeit.Das Essen wird dazu genutzt, um soziale Zuge-hörigkeit, Gemeinsamkeiten und Verhaltensregelnherzustellen – vorausgesetzt, die Familie findet inunserer mobilen und schnelllebigen Fast-Food-Zeit

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einmal am Tag überhaupt noch einen Termin, der Kin-der und Eltern an einen Tisch bringt. Tischrituale zielen jedenfalls auf die richtige und ge-meinsame Handlung, die für alle verbindlich ist.«Guten Appetit alle miteinander!»

Thomas Schneider, Thomas Wegmüller

Fokus Fokus

Jeder Mensch hat seine Rituale, und jeder verstehtetwas anderes darunter. Was genau ist also ein Ri-tual? Susanna Maeder Iten, Ritualbegleiterin ausBubikon (ZH) und Mitbegründerin der Fachschulefür Rituale:

Viele Elemente sind für ein Ritual wesentlich: DerAnlass gibt dem Ritual die Absicht, den Rahmenund die Struktur. Dann wird das Ritual an einemganz bestimmten Ort durchgeführt. Ein Ritual lebtweiter von Symbolen, die bewusst eingesetzt wer-den, um etwas zu veranschaulichen.Viele Handlungen, die ich mit ganzer Aufmerksam-keit durchführe, können rituellen Charakter haben.Oder umgekehrt: Das schönste Ritual, das ohne in-nere Beteiligung durchgeführt wird, wirkt blutleerund langweilig.

Rituale schaffen Ordnung und Strukturen. Sind siedeshalb aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken? Einerseits sind es die Ordnung und die Strukturen,die für unseren Alltag und für ein Leben miteinan-der von zentraler Bedeutung sind. Auf der anderen

Seite sind Rituale auch eine sinnliche und sinnhafteNahrung: Nahrung für die Seele, den Geist undfür mein menschliches Dasein. Das Leben wärechaotisch, haltlos und fad ohne Rituale.

Sie haben eine Schule für Rituale mitbegründet.Was ist Sinn und Zweck einer solchen Schule? Die «Fachschule für Rituale» ist gegründet worden,weil in unserer Gesellschaft plötzlich ein neuer Berufs-zweig entstanden ist: derjenige der «Ritualbegleite-rin», der «Ritualmoderatorin» oder des «Ritual -gestalters». Viele Menschen sind heute wieder aufder Suche nach tiefen und beseelten Ritualen. Dieseinerseits, um ihrem Leben im Alltag mehr Erfüllung,Halt und Sinn zu geben. Andererseits gibt es immermehr Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sindund trotzdem eine Hochzeit, eine Taufe oder eine Be-stattung in einem spirituellen Sinne feiern möchten.Sinn der Ritualschule ist es, fähige Leute darin auszu-bilden, Menschen durch individuelle Ritualgestaltungin Lebensübergängen zu begleiten.

Kontakt: www.schule-fuer-rituale.ch

Gut geplant ist

halb gelungen

Nachgefragt: Was sind Rituale?

Nicht nur die kleinen Alltagsritualesind für Familien wichtig. Auch Er-eignisse wie Geburtstage, Hoch-zeiten, Jahreszeitenfeiern, Abschie-de oder Übergangsrituale gebenim Idealfall Halt und stärken dasZusammengehörigkeitsgefühl. Dasgilt nicht nur für den Anlass selbst.Fachleute sehen auch in der ge-meinsamen Vorbereitung weitrei-chende Wirkungen auf die Fami-lienmitglieder und ihre Beziehungzueinander, wie sie am Ritualselbst oft nicht zu erreichen sind.Aber wie vorgehen, damit der An-lass gelingt und die Teilnehmendeneinander wirklich näher bringt?

Die W-FragenZeitpunkt und Ort sind in derRegel einfach zu bestimmen.Mehr zu diskutieren geben könnendie folgenden Fragen: • Was feiern wir? (steht das Er-eignis oder eine Person im Vor-dergrund?)

• Was ist unser Ziel? (Warum kommen wir zusammen? Was wollen wir erreichen? Bei wem bzw. mit wem?) • Wie gehen wir vor (Welchen Stil wählen wir, welche Sym- bole passen usw.)?Diese Fragen gehören selbstver-ständlich zu jeder Planung. Aberman kann sie auf sehr unterschied -liche Art angehen. Sich ganz be-

wusst zu überlegen, warum manbeispielsweise eine bestimmte Per-son einlädt (oder nicht einlädt),kann Gedanken und Gesprächeüber Beziehungen auslösen, die imAlltag keinen Platz haben.

Beginn und AbschlussWichtig für das Gelingen ist, dassder Sinn der Feier stets im Vorder-grund oder zumindest immer sicht-bar bleibt. (Ein bekanntes Gegen -beispiel sind die Päckli- und Essor-gien an Weihnachten.) Zudem soll-ten Anfang und Ende deutlich ge-kennzeichnet sein. Das Eröffnungs-element sollte Aufforderungscharak-ter haben und alle TeilnehmerInneneinladen, sich in das Geschehen ein-binden zu lassen. Eingelungener Anfangist ein Vorzeichen,das das gesamtekommende Gesche-hen ausrichtet.

Ebenso wichtig wieder Beginn eines Ri-tuals ist sein En de.Ein Anlass, dernach und nach ein -fach versandet, hin -terlässt einen fadenNachgeschmack.Daher braucht eineFeier oder ein Ritualei nen schönen Aus-

klang, der die Eindrücke und Er-lebnisse verstärkt und festigt.

Auf Veränderungen reagieren Und auch noch dies: Rituale sindauf Traditionen aufgebaut unddurch feste Strukturen und Sym-bole gekennzeichnet. Dennochmüssen sie lebendig und flexibelbleiben. Wenn sich in Familiendie Lebensbedingungen änder-ten, etwa weil sich die Anzahl derMitglieder erhöhte oder weil dieKinder erwachsen wurden, brau-chen auch die Rituale eine Umar-beitung. Sonst kann zur Pflicht -übung werden, was eigentlichFreude bereiten oder besinnlichsein sollte.

Feste, Brauchtum und Rituale zu pflegen, ist mit einigem Aufwand verbunden. Damit das Vor-bereiten Freude macht und auch grössere Anlässe gelingen, sind einige Punkte zu beachten.

Grosse Ereignisse sind oft mit grossen Erwartungen ver -bunden. Nicht immer geht es so idyllisch zu wie hier.

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Die Bedeutung des freien SpielsKindliches Lernen findet im Alltagstatt. Ebenso wichtig wie eine indi -viduelle Förderung ist deshalb das«zweckfreie» Spielen. Dieses ge-schieht von aussen ungelenkt, ausdem inneren Bedürfnis und aus Fra -gestellungen der Kinder selbst. Sieerkunden, entdecken und erforschenihre Umwelt, ohne dass Erwach senedies beeinflussen müssen.

Die Dosis machtsDie in den letzten Jahren zuneh-mend erkannte Bedeutung der frü-hen Lebensjahre für die kindliche

Entwicklung darf nicht zu einem«Förderwahn» führen, in dem dasfreie Spiel keinen Raum mehr hat.Hier gilt es meiner Meinung nacheinen Mittelweg zu finden: DieChancen der frühen Lebensjahre,um wichtige Grundlagen für spä-tere Lernprozesse zu schaffen,sind gross. Es ist sinnvoll, sie zunutzen. Die geeigneten Methodenund Wege sowie die Dosierungdes Förderns sollten aber stets sehrsorgfältig bedacht werden. Auchhier ist weniger oft mehr. UnserGehirn braucht Ruhephasen, umneue Inhalte einordnen und verar-

beiten zu können. Kinder spürenDruck und «Panikmache» durchBezugspersonen, es entstehen ne-gative Emotionen, die zu Verwei-gerung und unmotiviertem Ver hal -ten führen.

Die Rolle der FörderpersonGrundsätzlich gilt, die Kinder zu-nächst einmal selbst probieren zulassen, was die meisten von ihnenauch stark einfordern. Hilfestellungsollte erst dann angeboten wer-den, wenn ein Kind alleine nichtweiterkommt. Das bedeutet abernicht, die Kinder sich selbst zu

Rituale sind hirnphysiologisch un-entbehrlich: Um neue Inhalte undErfahrungen aufnehmen und verar-beiten zu können, muss unser Gehirn an vertraute und bekannteDinge anknüpfen können. Ohne

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solche Anknüpfungspunkte ist keinLernen möglich. Da es in Förder-

stunden letztlich um Lernpro-zesse geht, laufen dieseStunden meistens ritua-lisiert ab. Wiederkeh-kehrende Ele men-te können Liedersein zur Begrüs-sung oder zumAbschluss derStunde. Aberauch das Spie-len kann ritua-lisiert sein (sie-he Seite 10).

«Sinnvoll» übenWichtig ist, dass«sinnvoll» geübtwird: Das Kind

muss das Geschehenals für sich selbst nütz-

lich erleben können. JederMensch übt und lernt in sei-

ner eigenen, ganz individuellenArt und Weise – schon als Klein-kind. «Sinnvolles Üben» enthältdaher immer auch Eigenaktivität,Fantasie und Elemente der Persön-lichkeit des Einzelnen.

Wenig Material macht kreativBeobachtet man Kinder beim Spie-len, fällt auf, dass sich ihr Spielaus sich wiederholenden Sequen-

zen zusammensetzt: die Kinderspielen immer das Gleiche. «Sinn-voll üben» heisst daher auch, einSpielzeug variantenreich einzuset-zen. Es ist oft verblüffend, auf wieviele unterschiedliche Arten dasmeiste Spielmaterial verwendetwerden kann, bis es ganz «ausge-schöpft» ist.Kinder brauchen also nicht haufen-weise Spielsachen, um viel zu ler-nen. Weniger ist hier mehr: Derkreative Umgang mit wenig Mate-rial fordert ihre Fantasie heraus.Diese wiederum ist eine wichtigeBasis in Lernprozessen.

Wiederholungen und kleine SchritteGerade unsere Förderkinder mitHandicap sind in besonderemMass auf Wiederholungen undauf ein Vorgehen in kleinenSchritten angewiesen. Die Übun-gen werden auf die Einschrän-kungen und die Art der Beein-trächtigung des Kindes abge-stimmt. Wichtig ist dabei, dassdas Kind motiviert bleibt undkeine Abwehr- oder Blockadehal-tung entsteht. Keinesfalls darf dasDefizit im Zentrum des Spiels ste-hen. Kinder durchschauen dieserstaunlich schnell und entwi-ckeln in der Folge Ausweichstra-tegien.

Fokus Fokus

Rituale in

FörderstundenFörderstunden der Sonderpädagogischen Beratungsstelle laufen meist ritualisiert ab. Zielist es, den Kindern Sicherheit zu vermitteln und Inhalte so zu üben, dass die Kinder dieseals nützlich und sinnvoll erleben.

Auch «zweckfreies Spielen» ist wichtig.

Kinder brauchen Erwachsene als Dialogpartner – aber von Anfang an auch ihre Selbstbestimmung.

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Gruppenrituale stärken die Grup-penidentität und das Zusammen-gehörigkeitsgefühl der Gruppe.Jedes Kind entwickelt mit der Zeitaber auch seine eigenen Rituale. Bereits beim Ankommen zeigensich Unterschiede. Einige Kinderverabschieden sich bereits zuHause von den Eltern und kommenmit dem Schultaxi ins Kinderhaus.Andere werden von Mutter oderVater gebracht und brauchenmehr Zeit zum Abschied nehmenmit einer Umarmung, einem Kussoder einem Lied. Wieder anderengenügt ein kurzes «Tschüss» oderein Winken am Fenster.

Fixpunkte im AlltagUm 9 Uhr, wenn alle Kinder einge-troffen sind, findet das erste Grup-penritual statt, der beliebteMorgenkreis. Mit einem Lied be-grüssen sich alle Kinder und Er-wachsenen und stärken sich miteinem gesunden Znüni für den be-vorstehenden Morgen. Kurz vor dem Mittag folgt der Ka-lenderkreis. Gemeinsam werdendas Jahr, die aktuelle Jahreszeit,der Monat und der Wochentagbesprochen und mit Gebärden vi-suell verdeutlicht. Sowohl im Mor-genkreis als auch beim Kalenderhaben die Kinder die Möglichkeit,sich durch unterschiedliche Ämter,wie Wasserfläschli und Früchte

verteilen oder Kalenderkärtchenaustauschen, einzubringen unddas Ritual aktiv mitzugestalten.Auch rund um die Mahlzeiten gibtes im Kinderhaus Imago ritualisierteAbläufe, etwa das Lied, mit demwir uns guten Appetit wünschenund das den gemeinsamen Beginndes Mittagessens signalisiert. Auchvor dem Zähneputzen dürfen dieKinder sich ein Lied wünschen, dasdann beim Putzen gesungen wird.

Feste feiernNeben den Alltagsritualen findensich im Verlauf des Jahres viele wei-tere Rituale, die wir gemeinsam mitden Kindern und ihren Eltern gestal-ten: Ostern, Muttertag, das Som-merfest oder Weihnachten habenihren festen Platz, ebenso der Räbe-liechtliumzug mit der Kürbissuppeoder die Samichlausfeier in einerWaldhütte mit Besuch des Chlaus.

Abschied nehmenBevor ein Kind das letzte Mal insKinderhaus Imago kommt, erhält eseinen individuell gestalteten persön-lichen Abschiedskalender, bei demes jeden Tag ein Stück näher an diegrosse Verabschiedung heranrückt.Die ganze Woche über wird be-sprochen, warum dieses Kind dasKinderhaus verlässt, was es in Zu-kunft macht oder wohin es gehenwird. So können sich das Kind,

aber auch seine Freunde auf denAbschied vorbereiten. Am allerletz-ten Kinderhaustag gibt es meistenseinen feinen Zvieri und ein kleinesAbschiedsfest. Danach ist die Zeitim Kinderhaus Imago zu Ende, undes bleiben die Erinnerungen.Rituale sind also feste Bestandteiledes Kinderhaus-Alltags und gehö-ren für Gross und Klein dazu. Dies

wird immer dann besonders deut-lich, wenn ein Ritual einmal aus ir-gendeinem Grund nicht stattfindenkann oder anders als gewohnt ge-staltet werden muss. Etwas fehltdann einfach!

Andrina Ruprecht, Tamara Stobbies, Fachfrauen Betreuung im 2. Lehrjahr

überlassen, bis sie sich von sichaus melden.Kinder brauchen uns Erwachseneals Dialogpartner, die ihre vielenFragen beantworten. Aber Kinderbrauchen auch ihre Freiheit undvon Anfang an ihre Selbstbestim-mung. Es sind die Kinder, die dieEntwicklungsschritte machen, je -

des Kind ist «Akteur» seiner eige-nen Entwicklung. Als Bezugs per -sonen können und müssen wir fürsie möglichst gute Rahmenbedin-gungen schaffen, sie auf ihremWeg begleiten, ohne zu drängenoder sie unter Druck zu setzen. Siehaben ein Recht darauf, grund-legende Lernerfahrungen in einemangenehmen Klima zu machen.Die Rolle des «Lernbegleiters» istebenso wenig zu unterschätzenwie die kindlichen Fähigkeiten des«Sich-selbst-Aneignens».Ein «Rezept», das für jedes Kindgilt, gibt es nicht. Was für das eineKind gut und richtig ist, kann fürein anderes vollkommen unpas-

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send sein. Diese Tatsache machtuns Bezugspersonen das Lebennicht immer einfach und stellt unstäglich vor neue Herausforderun-gen. In der genauen Beobachtungjedes einzelnen Kindes und im da-

rauf abgestimmten, aufmerksamenBegleiten des Lernprozesses be-steht die Kunst des Förderns.

Ute Zoller, Fachfrau heilpädagogische Frühförderung

Fokus

Rituale als vielseitige Helfer

1. AbschlussritualSven (4), ein Junge mit einer Körperbehinderung, der nicht läuftund nicht spricht, hat ein Lieblingslied mit einer summenden Biene.Bei diesem Lied beginnt er jedes Mal laut zu lachen. Wir spielendieses Lied im Verlauf einer Stunde mindestens einmal. Irgendwannhabe ich angefangen, das Lied zum Abschlussritual zu machen.Die ersten Male freute Sven sich nach wie vor, wenn er sein Lieb-lingslied hörte. Irgendwann begann er, bei diesem Lied zu weinen.Offensichtlich hatte Sven durchschaut, dass es sich um ein Ab-schlussritual handelte und dass die Stunde mit diesem Lied beendetwerden sollte. Von diesem Moment an baute ich das Lied wiedermitten in der Stunde ein und wählte ein anderes Abschlussritual,um ihm die Freude an seinem Lieblingslied nicht zu nehmen.

2. Ritualisiertes SpielenLara (4), ein Mädchen mit einer Sprachentwicklungsverzögerung,darf zu Beginn der Förderstunde immer auswählen, was wir zuerstspielen. Wochenlang suchte sie sich immer dasselbe aus: den Tischdecken, kochen und den verschiedenen Puppen das Essen geben.Jedes Mal ergaben sich zwar innerhalb des Ablaufs neue Situatio-nen, aber im Prinzip spielten wir zu Beginn der Stunde immer das-selbe. Von einer Stunde auf die andere wählte Lara zu Beginnplötzlich ein anderes Spiel. Im ritualisierten Spiel gab es offensicht-lich nichts Neues mehr zu entdecken.

3. Sicherheit durch Rituale: Verschiedene Ziele mit einem SpielMit Lisa (5) arbeitete ich vor einigen Monaten an einem Spiel, daszu dieser Zeit noch zu schwierig war. Wir behandelten darum zunächst andere Themen. Nach einer Weile holte ich das Spielnochmals hervor. Lisa konnte jetzt die Symbolik eines Farbwürfelsverstehen und wusste, was bei «Rot», «Blau», «Gelb» und «Grün»zu tun ist. Das nächste Ziel ist, dass die Spieler abwechselnd würfeln, und zwar jeder nur einmal. Hier ist schön zu sehen, dassein Spiel, als Ritual eingesetzt, Sicherheit gibt. Das Spielmaterialist mit der Zeit vertraut, und es können Schritt für Schritt neue Zieleerarbeitet werden.

Jedes Kind spielt und lernt anders.

Rituale geben Struktur und Sicherheit. Die Kinder orientieren sich an ihnen und könnensich in heiklen Situationen daran festhalten. Dies ist auch im Kinderhaus-Alltag hilfreich.

Ein selbst gestalteter, persönlicher Kalender bereitet auf den Abschied vor.

Wegweiserdurch Tag und Jahr

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(zählt mit den Fingern mit), eine Spinne, nein, Spin-nen gibt’s ja nur in der Fantasie.

D: Wer darf sonst noch kommen, von denen, die dugerne magst?A: Ganz viele Zebra und auch ein Känguru, Löwenund eine Maus und eine Katze.

D: Und Menschen, dürfen auch Menschen kommen?A: Nein! (Schüttelt vehement den Kopf.) Nur derSchlappohr (ein Plüschhase) und die Tiere von mei-nem Mami und meinem Papi. Und ganz grooosse(zeigt mit beiden Armen weit auseinander) Krokodile!Und Monster und Gespenster! Aber Spinnen sindnicht eingeladen. Aber ganz kleine Mäuse. UndWaschbären. Und kleine Schoggitiere.

D: Die dürfen auch kommen, die Schoggitiere?A: Ja, aber nur zum Dekorieren und zum Essen. Undwenn dann kein Tier mehr essen mag, dann könnendie aufs Sofa sitzen und da ausruhen und schlafen.

D: Wo ist denn das Fest?A: Bei mir zu Hause am grossen Esstisch. Sie essenZopf brot, und wenn das auch gegessen ist, dann gibtes Schoggi, und wenn das auch gegessen ist, danngehen die nach Hause. Dann ist das Fest zu Ende.

D: Und zu Hause, wenn du ins Bett gehst? Wasmachst du vorher?A: Spielen, bis alles fertig ist. Und dann…(grinst) er-zählt mir Papi kein einziges Büchlein! Also nein, sap-perlott! Ich schaue das Büchlein ganz alleine an.Nein (lacht laut), ich rufe nach dem Spielen laut

«Paaapiii!», und dann kommt er und erzählt mir einBuch und noch ein Buch und noch eins. Und er sagtdann «Aber du hast doch schon viele Büchlein ange-schaut, und ich habe auch Büchlein erzählt!». Aberich sage immer «Noch ein Buch, biiiiitteeeee!». Ja,das mach ich! Und Papi sagt dann «Ach, dann gebich dir eben noch ein Büchlein». Und dann schlafeich!

D: Und dann?A: Dann schlafe ich bis am Morgen, und dann steheich ganz alleine auf. Ohne Papi! Und Mami machtmir eine Milch und ein Brötli mit Butter und Konfi undzerschneidets und dann esse ich es unten in der Woh-nung ganz alleine.

D: Alles ganz alleine?A: Ja, und wenn das Wasser fertig ist und ich nochmehr will, dann rufe ich ganz laut, und dann gibt mirMami mehr Wasser. Und dann trinke ich aber wiederalleine, ohne Mami. Ich bin ja schon gross.

D: Wenn der Zmorge fertig ist, was passiert dann?A: Dann gibt mir Mami noch ein Brötli. Und nocheins, bis es keine mehr hat (grinst). Und dann sagenMami und Papi «Hey, jetzt hat es für uns gar keinEssen mehr!»

D: Und dann?A: Dann sind sie in den Migros einkaufen gegangenund haben mir gesagt «Hey, du darfst nicht von die-sen Brötli essen», und ich bin ganz fest traurig gewor-den und habe meine Mami gefragt: «Warum tut ihrnicht mit mir diese Bröter teilen?» Hm.

D: Magst du denn noch essen nach so viel Brot?A: Ja, immer ganz viel. Und dann gehe ich wiederschlafen und spielen und wieder runter in die Stubeund spiele mit dem Hasen. Und dann ist wiederAbend und dann spiele ich. So wie ich vorher gesagthabe, ich schaue Bücher an und Papi erzählt wiederBücher und wir singen und dann schlafe ich wieder.Einfach so. Immer ist es so.

D: Das ist schön. Die einen Dinge kommen immerwieder.A: Ja, immer wieder (lacht).

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D: Welches ist dein liebstes Fest?A: Das Osterfest. Wegen dem Eierlegen.

D: Wer legt denn die Eier?A: Die Hühner. Mhm.

D: Hast du denn Hühner zu Hause, die Eier legen?A: Nein. Vom Bauernhof!!! Da gehe ich die Eier kaufen.

D: Wie macht man denn so ein richtiges Fest?A: Eier und Schoggikuchen und, ach, weiss auchnicht. Hmmm. Ein Schoggiosterhase? Ja! Zum Essen.Ganz alleine. Den ganzen aufs Mal!

D: Und dann?A: Dann ist er schonim Bauch. Und sonstein Fest. Ein Geburi-fest.

D: Ja, du hast ja Ge-burtstag gehabt. Dabist du drei geworden.Wie hast du da einFest gemacht?A: Mit allen meinenGästen! Und mit denTieren! Mit Sachen hin-legen.

D:Was für Sachen?A: Kuchentiere. Und Kerzen an der Decke oben.(grinst)

D: Kerzen an der Decke? Oh, erzählst du jetzt vielleicht gerade ein bisschen Chabis?A: Jaaaaa! (kichert)

D: Und dann?A: Geschenke! Ein Einkaufswägeli!!!

D: Was machst du denn damit?A: Da kann ich Sachen nehmen und rein tun. Wennman es umgestellt haben will oder nicht umgestellthaben will, kann man es umstellen oder nicht um-stellen. Man muss immer rumkarren im Laden, unddann kann man das Wägeli umstellen oder ebennicht.

D: Und dann?A: Dann ist das eben ein bisschen Chabis. Bis manalles gefunden hat im Laden. Und dann geht man zurKasse. Aber ich nicht!

D: Du gehst nicht zur Kasse?A: (Schüttelt den Kopf und grinst.) Dann gehe ich ein-fach ins Auto!

D: Und was passiert mit all den gekauften Sachen?A: Die gehe ich nach Hause essen.

D: Aber die muss man doch bezahlen?A: Die zahlt irgendjemand anderes. Mein Mami.

D: Ah, deine Mami bezahlt und du darfst direkt zumAuto gehen.A: Ja, und dann gehe ich nach Hause die Sachenessen. Ganz alleine, ohne Mami. Und dann esse ichganz alleine alle Tomaten. Hmmm.

D: Wenn du sonst ein Fest machen würdest, wenwürdest du einladen?A: Der Samichlaus darf kommen und auch noch alleanderen Tiere, und auf jedem Stuhl sitzt dann je-mand, also so ein Tier. Ein Löwe und eine Schlange

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«Einfach so. Immer ist es so.»

Jede Familie hat ihre eigenen Fixpunkte und Rituale im Alltag. Alina (3) und «Interviewerin» Debbie Affane vom Kinderhaus Imago haben sich über Lieblingsfesteund andere Gewohnheiten unterhalten.

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ten die Oerliker Lions den Kindern der Tagesschuleeine besondere Freude. Für die meisten wird es daserste Mal sein, dass sie das Schaukelerlebnis sinnlichund körperlich erfahren können. Die Schaukel lässtsich auch therapeutisch nutzen, zum Beispiel zur För-derung der Gleichgewichts- oder der Bewegungs-wahrnehmung.

Ein grosses Dankeschön allen Lions für den tollen Einsatz!

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An der Tagesschule benützen wirselber entwickelte Rituale, um be-deutsame Momente oder Über-gänge im Leben unserer Schü-lerInnen spür- und sichtbar zu machen. Wichtigste Beispiele sindder erste Schultag, der Wechsel

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zu einer andern Klassen-Lehrper-son, der Geburtstag und der Aus-tritt aus der Schule. Viele unsererSchülerInnen sind geistig so starkeingeschränkt, dass wir ihnenschwerlich über den Verstand undmit Worten verständlich machenkönnen, was bei einem Übergangauf sie zukommen wird, warumeine bestimmte Veränderung nötigoder gar zwingend ist.

Berührende MomenteWenn dann in solchen Momentenalle – SchülerInnen, Lehrpersonen,TherapeutInnen – im grossen Saalder Schule zusammenkommen zueinem gemeinsamen Ritual, dasgeprägt ist durch eine festlich-fei-erliche Stimmung, wenige Worte,Musik und einfache symbolischeHandlungen, dann kann es gelin-gen, unseren SchülerInnen eineAhnung vom Wesentlichen des

Geschehens zu vermitteln: • jetzt geht es um mich (oder umuns);

• ich bin Teil dieser Gemeinschaft;• etwas Wichtiges, Bedeutsamesgeschieht jetzt oder wird ge-schehen.

Es ist unerlässlich, dass die teilneh-menden Erwachsenen mit herz-licher Anteilnahme und grosserAufmerksamkeit mithelfen, einebesondere Stimmung zu erzeu-gen, um die Zeremonie mitzutra-gen. Mit Erstaunen stelle ich immerwieder fest, wie lange und kon-zentriert unsere SchülerInnen sichdann auf den Ritual-Ablauf einstel-len können. Sie scheinen zu spü-ren und zu «verstehen», dassBedeutsames geschieht.Besonders in Situationen, beidenen es um Abschied geht, kanndeshalb ein klug ausgedachtes Ri-tual emotional sehr berühren undallen Beteiligten helfen, sich aufeine gute Weise voneinander zutrennen.Bei den Geburtstagsfeiern hinge-gen bringen wir mit dem Ritualzum Ausdruck, dass wir unsfreuen, das Geburtstagskind beiuns zu haben, dass es zu unsererkleinen Gemeinschaft gehört undheute im Mittelpunkt stehen soll.

Robert Egli, Heilpädagoge

Fokus

Spüren, dass etwas

Besonderes geschieht

Auch im Leben von Menschen mit mehrfacher Behinderung helfen Rituale, Brücken zubauen und Türen zu öffnen. Beispiele aus der Tagesschule von visoparents schweiz.

Die beliebtesten Rituale • sich zum Abschluss des gemeinsamen Morgenkreises die Hand geben und sich einen guten Tag wünschen;• das «Hei-gah-Lied», gesungen im Saal zur Verabschiedung,bevor die SchülerInnen nach Hause gefahren werden;

• das «Bade-Lied», gesungen am Montagmorgen, bevor es losgeht zum Baden. Alle Kinder werden namentlich genannt,jene, die mitkommen und jene, die an der Schule bleiben;

• an seinem Geburtstag das Örgeli drehen dürfen, das die Melodie «Happy Birthday» spielt.

Für den Lions-Day 2012 hatte der Club Zürich-Oerlikon die Tagesschule von visoparentsschweiz ausgewählt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: frisch gestrichene Gartenmöbel,perfekt geschnittene Hecken und als bleibendes Geschenk eine tolle Rollstuhlschaukel.

Stichwort: Lions ClubsLions sind Frauen und Männer, die in ihrer Frei-zeit humanitären Dienst leisten. Die Freiwilligen-organisation wurde 1917 gegründet. Sie ist diegrösste Hilfsdienstorganisation weltweit undhandelt nach dem Grundsatz: «Wir dienen». Das Engagement der Lions-Clubs für blinde undsehbehinderte Menschen hat eine lange Tradi-tion. Es geht auf die Initiative von Helen Kellerzurück, die auf dem internationalen Lions-Kon-gress 1925 an die Lions appellierte, sich als«Ritter der Blinden im Kreuzzug gegen die Dun-kelheit» einzusetzen.Darüber hinaus fördern die Lions im Rahmenihrer «Youth-Programme» junge Menschen, set-zen sich für den Umweltschutz ein, klären überDiabetes auf, kämpfen gegen Hörschwäche undGehörlosigkeit und unterstützen über ihre Stiftungregionale und nationale Projekte sowie Katastro-phenopfer in aller Welt. Der Club ist in 208 Län-dern aktiv und umfasst 1,35 Millionen Mitglieder.In der Schweiz gibt es die Bewegung seit 1948. Mehr auf der Website: www.lionsclubs.ch

Lions-Dayan der Tagesschule

«Lions für Menschen» – unter diesem Motto waren die9700 Mitglieder der Lionsbewegung Schweiz/Liech-tenstein am diesjährigen Lions-Day in der Öffentlich-keit für einen guten Zweck im Einsatz. Die Mitgliederdes Clubs Zürich-Oerlikon hatten der Tagesschule vonvisoparents schweiz ihre Unterstützung anerboten.Schulleiter Hansruedi Huber sagte gerne zu. Und so herrschte am ersten Samstag im Juni im Garten der Schule emsiges Treiben. Ein gutes Dut-zend Männer und eine Frau reinigten und strichen

sämtliche Gartenmöbel neu, schnitten Hecken, trugenKörbe voll Grünzeug in die nahe Sammelstelle undinstallierten darüber hinaus auch noch eine prächtigeRollstuhlschaukel als bleibendes Geschenk. Die Schaukel ist speziell für die Bedürfnisse von Men-schen im Rollstuhl konzipiert. Mit dieser Gabe berei-

Der Morgenkreis zeigt den Beginndes gemeinsamen Tages an.

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ren des 20. Jahrhunderts mit beiden Begriffen ausei-nandergesetzt. Die später einsetzende Kritik am Begriff «Sonderpädagogik» hielt diesem vor, das Besondere zu sehr zu betonen, dies entspreche einer«Absonderung» des Menschen mit Behinderung. (Derheute für diese Diskussion verwendete Begriff «Sepa-ration» klingt im Vergleich dazu eher abschwä-chend.) Es ist dies zwar eine spezielle Lesart – derInhalt aber muss ernst genommen werden.

Pädagogik und nichts anderesEinen wesentlichen Beitrag zu einer neuen Sichtweiselieferte Paul Moor (1899 – 1977), der die Heilpäda-gogik nach dem Zweiten Weltkrieg stark beeinflusste.Er formulierte den einfachen, einprägsamen, aber fol-genreichen Satz: «Heilpädagogik ist Pädagogik undnichts anderes.» Weshalb die Betonung «nichts anderes»? Was könntedenn Heilpädagogik anderes sein? Etwa Ange-wandte Kinderpsychiatrie, ein medizinischer Hilfs -beruf, Psychologie oder Therapie irgendwelcherRichtung, die in jenen Jahrzehnten wie Pilze aus demBoden schossen? Nein: schlicht und einfach «Päda-gogik». Damit ordnet Moor der Heilpädagogik imweiten Feld der Humanwissenschaften ihren Platz zu,kann sich abgrenzen und sich orientieren – an derPädagogik. Diese Richtungsweisung ist bis heute gül-tig geblieben.

Was ist Pädagogik?Bloss: Was ist Pädagogik? Moor scheint die Antwortauf diese Frage vorauszusetzen! Er liefert dazu keineDefinition. Das hat ihm wiederum die Kritik einge-bracht, sein Satz sei ein Postulat, das er selbst nichteingelöst habe. Statt eine Definition zu geben, greiftMoor auf die Grundfrage aller Pädagogik zurück:Was ist Erziehung?Und prägnanter: Was ist Erziehung angesichts einesKindes mit Behinderung? Das ist in der Tat die funda-mentale Frage, die immer wieder neu gestellt werdenmuss, weil jedes behinderte Kind die Erziehung inFrage stellt.Ausgehend von meiner Erfahrung mit schwerbehin-derten Menschen, habe ich den Satz von Moor spä-ter so präzisiert: Heilpädagogik sei eine «verfeinerte»Pädagogik, die selbst dort, wo wir trotz grösster Be-mühungen an Grenzen stossen, subtile Äusserungen

aufzuspüren und aufzugreifen bereit ist. Dahintersteht die Auffassung, dass einem gerade hier, in die-ser «heilpädagogischen Situation», aufgehen kann,was Pädagogik in ihrem tiefsten Kern ist.

Bildungsunfähigkeit gibt es nichtMit dem Begriff der «verfeinerten» Pädagogik ver-binde ich die Überzeugung, dass es keine Bildungs-unfähigkeit gibt – es gibt nur eine Umwelt, die nichtbereit oder nicht in der Lage ist, Möglichkeiten zurEntwicklungsförderung zu entdecken und umzuset-zen. Insofern gibt es auch keine «hoffnungslosenFälle». (Diese Ansicht war Ende der Sechziger-, an-fangs der Siebzigerjahre neu. Damals kannte manden Begriff «Bildungsunfähigkeit» selbst im Gesetzund setzte ihn mit «Pflegebedürftigkeit» gleich!)Hier schliesst sich die erwähnte fundamentale Frage,was denn Erziehung angesichts eines Kindes «mit Be-hinderung» sei, unmittelbar an. Und genau darin er-lebte ich die Bereicherung, die sich aus dem heil -pädagogischen Denken für die Allgemeine Pädago-gik ergibt.

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giösen Erfahrung und erfordert es somit, das theolo-gische Verständnis beizuziehen. Man denke etwa aneinen Satz wie «Dem Menschen ist das Heil zuge-sprochen» oder an Begriffe wie «Heilserwartung»,«Heilsgeschichte» usw.

Andererseits ist es kein Zufall, dass der Begriff aus-gerechnet in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhundertsgeprägt wurde: Das rasante Aufkommen der Natur-wissenschaften, der Technik und mit diesen zusam-men die Medizin schufen in Bezug auf «Wissen-schaft lichkeit» klare Voraussetzungen. Das medizini-sche Denkmodell Diagnose – Therapie – Überprüfungist in der Heilpädagogik unverkennbar, obwohl von«Heilung» keine Rede sein konnte!

Damit sind die beiden Wurzeln der «Heilpädagogik»verdeutlicht – zugleich aber auch die wichtigsten Kri-tikpunkte genannt: Sowohl das «Heil»-Verständnis imreligiös-alltäglichen wie im theologischen Sinn alsauch das «Heilen» im medizinischen (und populären)Sinn machen den Begriff äusserst fragwürdig und,wie man folgern könnte, unbrauchbar...

Angepasste ZuwendungUnd trotzdem ist der Begriff geblieben. Offensichtlichist das, was er meint, beständiger als alle Strömun-gen, die ihn in Frage stellen: Es geht um die Erzie-hung (und Förderung) jener Heranwachsenden, dieaus physischen, psychischen oder sozialen Gründenin ihrer Entwicklung behindert sind und deshalb derbesonderen, ihrer Situation angepassten Zuwendungbedürfen. Um diese Besonderheit zu betonen, bot sich der Be-griff «Sonderpädagogik» an. Der «Begründer» dermodernen Heilpädagogik, Heinrich Hanselmann(1885 – 1960), hat sich bereits in den Dreissigerjah-

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Seit der Begriff «Heilpädagogik» 1861 geprägt wur-de, sorgt er für Unbehagen, fordert die Kritik herausund führt zu Vorschlägen, ihn zu ersetzen. «Sonder-pädagogik», «Spezielle Pädagogik», «Pädagogikder Behinderten» wurden angeboten – und erwiesensich ihrerseits als unbefriedigend. Warum dieses Ringen?

Die Wurzeln: Christentum, Naturwissenschaft, MedizinIm Begriff «Heilpädagogik» treffen zwei wesentlicheStrömungen zusammen, die zugleich seine Wurzelnausmachen: Einerseits das im Christentum lebendige Gebot derunbedingten Nächstenliebe, die sich als NachfolgeJesu im praktischen Alltag zu erweisen hat. Nicht vonungefähr zeichnet sich die weitaus grösste Zahl dervon der katholischen Kirche als «Heilige» anerkann-ten Menschen dadurch aus, dass sie sich den Kran-ken, Schwachen, Geächteten und Randständigenzuwenden. Der Wortteil «heil» ist ein Begriff der reli-

Gut zu wissenGut zu wissen

Was steckt hinter dem Begriff

Heilpädagogik?Bei der Bildung von Kindern mit Behinderung spielt die Heilpädagogik eine führendeRolle. Warum aber gibt dieser Begriff immer wieder zu reden?

Heilpädagogik ist bereit, auch feinste Äusserungen aufzuspüren und aufzugreifen.

Die Würde des Kindes und seine Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt.

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mente, in denen ich dieses «Etwas»wahrnehme? Es sind wohl jene Mo-mente, von denen ich auch sagenkann, sie machten seine und meineLebensqualität spürbar und erfahrbar– Momente, für die zu erfahren sichzu leben lohnt.

Nun kann ich auch auf die Ausgangs-frage antworten: «Was steckt hinter dem

Begriff Heilpädagogik?». Das, was ich anBedeutung aufgrund alltäglicher Erfahrungen in

den Begriff hineinlege. Welchen Begriff ich fürdiese Erfahrungen schliesslich wähle, ist zweitrangig.Was ich aber hineinlege, dafür habe ich die Verant-wortung zu tragen.

Hermann Siegenthaler

Über den Autor:Dr. Hermann Siegentha-ler (Bild) war Professor fürErziehungswissenschaf-ten an der Sekundar- undFachlehrerausbildung inder Universität Zürich undanerkannter Heilpäda-goge. Er gründete die«Grupo Colombo-Suizode Pedagogía Especial» (siehe Kasten) und ist heutederen Ehrenmitglied und fachlicher Berater.

Kontaktadresse:Prof. Dr. Hermann Siegenthaler Maiacherstrasse 188127 [email protected]

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Was ist der Mensch?Die Philosophische Anthropologie hat aufgedeckt,dass jeglichem Handeln und Denken in Bezug auf denMenschen ein meist verborgenes und unausgespro-chenes Menschen-Bild zugrunde liegt. Deshalb führtauch die Diskussion um «Erziehung» letztlich immerzur Frage nach dem Menschenbild (oder -verständ-nis), das es zu entdecken gilt. Was ist der Mensch –und wie kann ich ihn verstehen, wenn die Möglichkeitbesteht, behindert zu sein, oft so sehr, dass mich imalltäglichen Verständnis nichts an einen «bildungsfä-higen» Menschen erinnert? Die Antwort kann nur ineiner Pädagogik liegen, die keinen Menschen aus-schliesst. Die neuesten Begriffe wie «Integrale Päda-gogik» oder «Inklusive Pädagogik» (in Abgrenzungzu Separation) deuten diese Auffassung an.

Wie das Menschenbild unseren Alltag prägtWir seien für das Menschenbild verantwortlich, vondem wir uns leiten lassen – so der Philosoph Karl Jas-pers. Dieser Verantwortung dürfen wir nicht auswei-chen, denn sie hat Auswirkungen auf unseren Alltagund damit auf unser aller Leben.Ich meine zu erkennen, dass im heutigen Menschen-bild, wie es zum Beispiel von den Plakatsäulen he-runterstrahlt oder im wirtschaftlichen Denken zutagetritt, Menschen mit Behinderung keinen Platz haben.Solange dies so ist, bleiben Reformen jeglicher Artan der Oberfläche. Da helfen auch Begriffsänderun-gen nichts!Ich stelle weiter fest, dass die Frage nach dem Men-schenverständnis im gegenwärtigen Trend der «Heil/Sonderpädagogik» verdrängt oder zumindest ver-nachlässigt wird – vielleicht vor lauter Reformen! Wesentliche Fragen sind aber nicht beantwortet, nurweil sie nicht mehr gestellt werden.

Die Brüchigkeit des Daseins Zwei Aspekte scheinen mir beim bisher Gesagten vonbesonderer Bedeutung: Es geht zum einen um dasVerständnis des Menschseins angesichts der oben ge-stellten Fragen. Menschsein zeigt keinerlei absoluteStabilität und erlaubt folglich keine absolute Gewiss-heit: Menschsein ist brüchig, das heisst, in jedem As-pekt, den wir unserem Selbstverständnis zuordnen,droht ein Einbrechen – in den Beziehungen, in derGefühlslage, in der Befindlichkeit, in der Entwicklung,

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Gut zu wissenGut zu wissen

im körperlichen Wohlbefinden usw. In der Umgangs-sprache sprechen wir von «Schicksalsschlägen». Zu-gleich bedeutet aber die Brüchigkeit nicht Abbruch –sondern sie fordert den Menschen dazu auf, neueMöglichkeiten zu entdecken. Es sind jene Momentein Grenzsituationen, in die früher oder später jederMensch gestellt wird.

Die Würde des MenschenDer zweite zu erwähnende Aspekt betrifft die Würdedes Menschen. Wie ist es möglich, bei schwerbehin-derten Menschen von «Würde» zu sprechen, die unsverpflichten könnte, unseren Umgang entsprechendals «würdevoll» zu bezeichnen und zu gestalten? (EinBesuch vor kurzem in einer Demenz-Abteilung einesPflegeheimes stellte mich mit ungeheurer Vehemenzwieder vor diese Frage!) Der Begriff der Würde will zum Ausdruck bringen,dass da ein «Etwas» den Menschen auszeichnet, dasmehr ist als das, was wir erkennen, etwas, das es zu«achten und zu schützen» gilt (wie es in unserer Bun-desverfassung heisst). Im Umgang mit Menschen, dievon Randständigkeit bedroht und in ihrer Lebens -gestaltung auf Hilfe angewiesen sind, bin ich (als Helfender) in der Position der mitmenschlichen Zu-wendung und ordne dem Anderen Aspekte derWürde zu. Konkret: Meine Verantwortung als Heil-pädagoge liegt darin, dass ich es bin, der dem Kindmit Behinderung diese Würde zuordnet – in jeder Si-tuation. Dabei lasse ich mich im Alltag von der Frageleiten: Wo erfahre ich im Umgang mit dem Kind Mo-

Mitte der Achtziger Jahre gründete Hermann Siegenthaler die «Grupo Colombo-Suizo de Peda-gogía Especial». Ziel war es, in Cartagena/Kolum -bien die Situation von Kindern mit zum Teil schwe-

ren Behinderungen und ihren Eltern, die in Armen-quartieren leben, zu verbessern. Dies konnte nur ver-wirklicht werden, wenn gleichzeitig die Heil-pädagogik in die Lehrerausbildung aufgenommenwurde. 1996 erklärten sich sechs Studenten von Dr.Siegenthaler zur Mithilfe an diesem Vorhaben bereit.Heute ist das von der Vereinigung aufgebaute heilpädagogische Bildungszentrum «Aluna» (Hoff-nung) das eigentliche Referenzzentrum für Heilpä-dagogik in Kolumbien und geniesst einenausgezeichneten Ruf. Es leistet mit seinem 100 Per-sonen umfassenden, lokalen Team einen wichtigenBeitrag zur Entwicklung der Heilpädagogik in Kolumbien. Rund 650 Kinder und Jugendliche mitbesonderen schulischen Bedürfnissen und schwerenBehinderungen werden gefördert; 80% stammenaus ärmsten Verhältnissen. Ein wichtiger Teil sindauch die LehrerInnenausbildungskurse sowie die Zusammenarbeit mit Tagesmüttern und Familien.

Einblicke geben die Webseiten:www.grupocs.org (Schweiz) / www.aluna.org.co

Jedem Handeln und Denken liegt ein bestimmtes Menschenbildzugrunde.

Aluna heisst Hoffnung

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auf: Wer bezahlt die Begleitpersonim Skilager? Wer die Narkose, diebeim Zahnarztbesuch notwendigwar, weil das blinde Kind – wenwunderts? – in Panik geriet? Werdie Langstockenden, die schnellabgenutzt sind und immer wiederersetzt werden müssen? Dass die Bedürfnisse des Kindessich ständig ändern, macht die Be-treuung anspruchsvoll. Hinzukommt, dass vollblinde Kinderauch in den Spezialschulen einekleine Minderheit sind. Wie gutdie Schulzeit verläuft, hängt starkvon der verantwortlichen Lehrper-son ab. Nicht immer fühlten undfühlen die Eltern sich genügendeinbezogen. Wie genau sieht derLehrplan aus für ihr blindes Kind?Warum ist im Unterricht derBraille-Computer nicht Pflicht?Wie gut ist das Kind in der Klassesozial integriert?

Schwierige KommunikationAnnette selbst erzählt zu Hausenicht viel. Sprachen zu lernen, be-reitete ihr zwar keine Mühe. Sichselber mitteilen, kann sie jedochnur begrenzt. Schon als sie fünfwar, tauchte erstmals die Frageauf, ob bei ihr auch eine Form von Autismus vorliegt. Die Spezialistensind sich nicht einig. «Es gibt ein-fach vieles, was wir nicht teilenkönnen, wo wir keinen Zugang

finden zu Annettes Welt – wir wissen nicht, was sie wahrnimmt»,erzählte die Mutter. Die Sprachbe-hinderung empfindet sie daher alsbelastender als die Blindheit.

Musik als BrückeEine Brücke bildete schon früh dieMusik: Annette verfügt über einabsolutes Musikgehör. Sie spieltKlavier und singt im Chor. Bei derMusik könnten sich auch Perspek-tiven für einen Beruf öffnen. Alsnächstes steht der Übertritt in dieOberstufe an. Und im Verhaltenzeigen sich erste Zeichen der Pu-bertät: Wenn sie nach Hausekommt, hat sie es gerne «easy»und möchte lieber «chillen» alsKlavierspielen. Oder sie verbringtZeit im Badezimmer, um sichschön zu machen. «Kümmern Sie sich um die Dinge,die jetzt anstehen und nicht umdas, was in ein paar Jahren seinwird», habe ihr eine Beraterineinst gesagt. «Der beste Rat, denich je erhalten habe», sagt Jo-hanna Lott rückblickend. Oftmusste sie eine praktische Lö-sung – unfreiwillig – im Alleingangfinden. Ihr Wissen und ihre Erfah-rungen möchte sie daher gernemit anderen Eltern teilen. Sie istüberzeugt: «Alleine pröbeln bringtes nicht.»

Angelika Hagmann

Johanna Lott empfängt die Besu-cherin in der Dachwohnung derFamilie im Zentrum von Neuen-burg. Schräge Wände, Stützbal-ken, die den Raum unterteilen,eine freistehende Treppe, die indie obere Etage führt. Nicht ganzideal für eine blinde Bewohnerin,denkt man. Erst auf den zweitenBlick fallen die feinen Gebilde auf,die an der Decke und an Balkenbefestigt sind: Mobiles auf Kopf-höhe, ein quer aufgehängter Bam-busstab vor der Treppe und allerleiGlöckchen schützen Tochter An-nette davor, sich den Kopf zu stos-sen. Das heute zwölf Jahre alteMädchen ist blind. Mit Tastenkann sie sich in der verwinkeltenWohnung aber problemlos orien-tieren.

Allein mit der Diagnose Dass mit ihrem Kind etwas nichtstimmte, merkten die Eltern schonbald nach der Geburt. «LeberscheAmaurose», lautete die Diagnose.Annette war damals vier Monatealt. «Das ist ein IV-Fall», hiess es inder Klinik lapidar. Die Eltern soll-ten sich mit ihren Fragen an denAugenarzt wenden. Traumatischsei das gewesen, erinnert sich dieMutter. «Auch wegen der Art, wieuns das mitgeteilt wurde.» ZumGlück gab es das Internet, wo dieEltern sich umgehend Informatio-nen beschaffen konnten. «Leber-

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sche Amaurose», erfuhren sie, isteine genetisch bedingte Schädi-gung der Netzhaut. Ein Teil derBetroffenen kann nur wenige oderüberhaupt keine Lichtreize emp-fangen. Sie sind deshalb vollstän-dig blind. So auch Annette.

Vollblindheit als eigene BehinderungsartVollblindheit bei Kleinkindern ist inden westlichen Ländern selten:Von 10 000 Neugeborenen kom-men zwei blind zur Welt. Entspre-chend schwierig ist es für Elternherauszufinden, was diese Behin-derung konkret bedeutet. «Da stel-len sich zum Teil andere Probleme,als wenn der Sehverlust nicht total

ist oder erst später auftritt», weiss Johanna Lott heute. Nach dem ersten Schock trat fürJohanna und ihren Mann daherbald die Frage nach der bestmög-lichen Betreuung und Förderung inden Vordergrund. Mit dem Schick-sal zu hadern, hätte wohl auchnicht ihrer Art entsprochen. «An-nette war ja das gleiche Kind wievor der Diagnose.»

Hingabe ja, Selbstaufgabe neinUm besser informiert zu sein, tratdie Familie umgehend ARPA bei,dem Elternverein blinder und seh-behinderter Kinder in der Roman-die. Das Gemeinschaftliche warJohanna Lott schon immer wichtig

Johanna Lott, NetzwerkerinDie Betreuung ihrer blinden Tochter ist für Johanna Lott-Fischer zum zweitem Beruf geworden. Ihre Erfahrungen und ihr Wissen möchte sie gern mit anderen Eltern teilen.

gewesen. Neben der Familie undihrem Beruf als Lebensmittelinge-nieurin war sie im Quartiervereinund bei Pro Velo aktiv. Die Behin-derung ihrer Tochter hat darannichts geändert. Die eigenen Inte-ressen oder den Beruf vollständigaufzugeben, war für die 48-Jäh-rige nie eine Option.

Teilintegration von Anfang anFür Annette wählten die Eltern vonAnfang an den Weg der Teilinte-gration: Das kleine Mädchenwurde in den ersten Jahren ineiner öffentlichen Krippe betreut,danach folgte der Besuch in einerspezialisierten Institution, zuerst inLausanne, später in Zollikofen. Aneinem Tag pro Woche besucht siemit einer Förderfachperson aberden Unterricht in der Regelschulein Neuenburg. Dieses Jahr nahmsie erstmals am Skilager teil. Sportmag sie generell gerne: schwim-men, im Wald unterwegs sein undTandem fahren.Bei den Eltern hat sich eine Aufga-benteilung eingespielt: Der Vaterist fürs Kreative zuständig, die Mut-ter sorgt für das praktisch Notwen-dige. Und notwendig ist viel:heilpädagogische Förderperso-nen, Hilfsmittel, der Transport zur Schule und zurück, Therapien, dierichtige Schule… Immer wiedertauchen auch finanzielle FragenJohanna Lott: «Vollblindheit ist eine eigene Behinderungsart.»

Glückliche Momente: Annette (12) in den Ferien und beim Spaziergang mit ihrer Mutter.

Begegnung

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Wer «Kinderzoo» hört, denkt an Elefanten, Giraffenoder Seelöwen. Ans Rösslitram und an die Ponyes.Oder an den steinernen Wal, auf dem schon dieMamis und Papis der heutigen Knirpse herumgeklet-tert sind. «Der Kinderzoo ist für viele Menschen indiesen schnelllebigen Zeiten eine feste Grösse – einOrt, an dem man sich wohlfühlen und erholen kann»,so Fredy Knie jun. auf der Website.

Dieses Jahr feiert der Kinderzoo sein 50-Jahr-Jubi-läum. Daran sollen auch Kinderhilfswerke teilha-ben: Sie sind eingeladen, auf dem Gelände ihreOrganisation zu präsentieren. Zu den Kooperati-onspartnern gehört auch visoparents schweiz. Undso kam es, dass der Kinderzoo an einem SonntagMitte Juni eine wahre Bären-Invasion erlebte.Unser Maskottchen, der Visobär, begrüsste die

grossen und kleinen Gäste auf Ballonen, in Formvon Plüschbärchen, auf Plakaten und auf hübschenKopftüchern, aber auch höchst lebendig, in Gestaltzweier freundlicher Kostümbären.

Grosseinsatz des TeamsHerzstück der Präsentation war ein liebevoll gestalte-ter Stand neben dem Restaurant und der Haltestelledes Rösslitrams. Prospekte, Jahresberichte und dieZeitschrift imago, vor allem aber: freundliche Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter aus allen Abteilungenvon visoparents schweiz erklärten interessierten Elterndie Ziele und die Arbeitsweise des KinderhausesImago, der sonderpädagogischen Beratungsstelleund der Tagesschule für blinde, seh- und mehrfachbehinderte Kinder.Währenddessen zog es die kleinen BesucherInnen ma-gisch zur «Chriesischtei-Schütte». Darin waren eben-falls Plüschbärchen versteckt. Diese galt es ohne Hilfeder Augen, allein mit dem Tastsinn, zu finden. Wäh-rend die Jüngsten am Anfang eher vorsichtig in dasungewohnte Material griffen, packten die Älteren zu:Arme ein tauchen, den Trog systematisch von einerSeite zur anderen durchwühlen – und schon war derletzte Bär ans Tageslicht befördert! Spass hatten alle,und auch die Mini-Gummibärchen als Belohnung fürden Sucherfolg waren im Nu vertilgt.Viel zu tun hatten unsere lebenden Visobärinnen: Siefuhren die Kleinen im Wagen durch den Zoo spazie-ren oder erklärten ihnen mit Hilfe einer Simulations-brille, wie Kinder sehen, die eine Sehbehinderunghaben.

Ideales UmfeldAn sonnigen Tagen wie diesem besuchen jeweilsmehrere Tausend Personen den Kinderzoo. «Ein

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Geschäftsstelle

BärenstarkeBegegnungen im Kinderzoo

Knies Kinderzoo in Rapperswil feiert 2012 sein 50-jähriges Bestehen. Zum Jubiläums-programm gehören Kooperationen mit anerkannten Kinderhilfswerken. Mitte Juni warvisoparents schweiz zu Gast – mit einem buchstäblich bärenstarken Auftritt.

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idea les Umfeld für eine Organisation wie visopa-rents schweiz, um sich vorzustellen», meint Carme-lina Castellino. Die neue Direktorin genoss ihren erstenoffiziellen Anlass sichtlich und nutzte die Gelegenheit,um mit Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch zukommen, darunter auch mehrere «visoparents»-Familien.«Hier haben die Eltern Zeit, sie sind offen für Neues.Das Neue darf durchaus auch eine ernste Komponentehaben. Gerade Eltern sind sich meistens sehr bewusst,dass ein gesundes Kind nicht selbstverständlich ist.» Zoo-Direktor Benjamin Sinniger sieht das genauso.Knies Kinderzoo soll ein Treffpunkt sein für alle Familien

und für alle Generationen. Das war bereits bei derGründung vor 50 Jahren ein Leit gedanke. Dass dergrösste Teil des Zooareals schon lange rollstuhlgängigist, versteht sich da fast von selbst. (Das muss er schonwegen der Kinderwagen.) Besondere Anlässe für Kin-der mit Behinderung gibt es aber nicht. «Wir möchtenbehinderte Kinder möglichst normal behandeln. Sie sol-len dazu gehören und an den Aktivitäten teilnehmenkönnen wie andere auch», erklärt Sinniger. Integration als Teil einer grossen Erfolgsgeschichte –der Geschich te von Knies Kinderzoo.

Angelika Hagmann

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Bücher und Filme

«Klavier lernen Punkt für Punkt.Für Sehende und Blinde»Integration beim Klavierunterricht?Ein neuartiges Klavierlehrbuch vonMartin H. Rembeck ermöglicht seh -behinderten KlavierschülerInnen,gleichzeitig die Blindennotenschriftund das Klavierspielen bei sehen-den KlavierlehrerInnen zu erlernen.Das Lehrbuch ist in Blindenschriftund in Schwarzschrift für je ca. Fr. 50.– bei der SBS erhältlich undkann dort auch ausgeliehen wer-den. In der Schwarzschriftaus-gabe befindet sich unter jedemMusikstück die Darstellung derBraille-Notenschrift. Die Klavier-schule eignet sich für Kinder undErwachsene, für Anfänger undFortgeschrittene.

SBS – Schweizerische Bibliothekfür Blinde, Seh- und LesebehinderteGrubenstrasse 12, 8045 Zürich043 333 32 32www.sbs.chAusleihe/Verkauf Privatpersonen: [email protected] Institutionen: [email protected]

Hörfilme zum Ausleihen Grosse und kleine Filmfans könnenbei der SBS über 200 Hörfilmeausleihen, vom Spielfilm über denTatort-Krimi bis zum Dokumentar-film. In einem Hörfilm werden diezentralen Elemente der Handlungund der Szenerie mit einem Audio-Kommentar beschrieben, so dassder Film für blinde und sehbehin-derte Personen nachvollziehbarwird. Die von der SBS verschick-ten Hörfilm-DVDs starten sofortnach dem Einlegen. Zum Abspie-len ist ein DVD-Player mit damitverbundenem Fernseher oder einPC mit entsprechender Hard- undSoftware erforderlich. Die Ausleih-frist beträgt einen Monat. www.sbs.ch/hoerfilme

«Nasbüechli» – eine DuftreiseYvonn Scherrer geht in ihren Tex-ten von der Nase aus und derNase nach. Die blinde Radiore-daktorin führt uns in die geheim-nisvolle Welt der Düfte und reistden Düften nach, zu den Rosenfel-dern Bulgariens, den Kakaofrüch-ten Brasiliens, ins kontrastreichduftende China. Sie stellt sichauch den Abgründen des Ge-stanks und der Geruchlosig-keit einer zu-nehmend steri-len Zivilisation.Ent standen istein faszinieren-des Tagebuchübers Riechen –und über das,was wir nicht sehen, wenn wirsehen. Sehr empfehlenswert!Gebunden, Fr. 29.–, Cosmos Ver-lag, Muri b. Bern. Auch als Hör-buch erhältlich: 2 CDs (Fr. 34.–),gelesen von der Autorin.

Kinderrechte

«Mitsprache für Kinder!»Seit 15 Jahren ist die Schweiz beider Kinderrechtskonvention dabei.Doch Mitsprache ist für Kindernoch immer nicht selbstverständ-lich. Kinderrechte gut zu heissen,genügt also nicht. Doch was tun,und wo anfangen? Diese Fragenblockieren seit Jahren eine Umset-

zung. Das Manifesto «Mitsprachefür Kinder» des Hilfswerks Plan International und der KinderlobbySchw eiz ruft die Verantwortlichenin Familie und Gesellschaft auf,die Mitwirkung und die Mitspra-che von Kindern bei allen sie be-treffenden Fragen umzusetzen. Esbietet Hilfestellung und praktischeTipps für jedermann. Der Verein Kinderlobby Schweizsetzt sich dafür ein, dass Kinderund Jugendliche als vollwertigeMenschen anerkannt werden, mitallen ihnen zustehenden Rechten.Im Vor dergrund stehen dabei das Recht auf Partizipation, das Recht auf günstige Entwicklungs -bedingungen und das Recht aufeinen angemessenen Lebensraum.www.kinderlobby.ch

Aktuell

16. Wiederholungsangaben in Braille I

Die Braillenotenschrift verwendet eigene Abkürzungs- und Wiederholungsverfahren.

16.1 Wiederholungszeichen ganzer Takte

Das Similezeichen = (2356) zwischen Leerformen bedeutet, dass der vorherige Takt noch ein-mal gespielt wird. Normalerweise wird im Schwarzdruck jeder Takt ausgeschrieben; manchmalwerden Wiederholungen jedoch mit dem Faulenzer ‘ dargestellt.

Das CelloM.H.R.

ausgeschrieben:

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mit Similezeichen:

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Kinder haben ein Recht auf Mitsprache.

Geschäftsstelle

Herzlich willkommen Carmelina Castellino!

Am 4. Juni hat Carmelina Castellino ihre Arbeitals Direktorin von visoparents schweiz aufge-nommen. Nach fast zwölf Jahren Tätigkeit alsstellvertretende Geschäfts leiterin der StiftungKinderdorf Pestalozzi in Trogen, wo sie für dasMarketing und die Kommunikation zuständigwar, übernimmt sie nun die alleinige Führung inunserer Organisation.Die 43-jährige Thurgauerin mit italienischenWurzeln war einige Jahre bei der KantonalenVerwaltung Thurgau tätig, unter anderem in derPer sonalinformation. Sie verfügt über eine hö-here Aus bildung in den Bereichen Journalismus,Public Rela tions, Fund raising, Führung undCoaching. Im Kinderdorf Pestalozzi sammeltesie Erfahrungen in einem Kin derhilfswerk undbringt damit beste Voraussetzungen mit, um ihreneue Aufgabe bei visoparents schweiz erfolg-reich zu erfüllen. Diese Aufgabe wird eine span-nende Herausforderung sein: Erweiterung desKinderhauses Imago um eine dritte Gruppe,Überprüfung der Organisationsstruktur und des

Angebots der Sonder-pädagogischen Bera-tungsstelle sowie Um-setzung der Spar-massnahmen bei derTagesschule sind nurein paar Stichworteaus der Liste der vom Vorstand formuliertenZiele. Und eine Dauer aufgabe ist die Sicherstel-lung der Finanzierung.Carmelina Castellino wohnt seit kurzem zusammenmit ihrem Partner in der Nähe von Winterthur. Inder Freizeit bewegt sie sich gerne mit ihrem Hundin der Natur, besucht kulturelle Veranstaltungen undpflegt den aktiven Gesang. Ausserdem reist siegerne und engagiert sich in der Berufsausbildungvon Kommunikationsfachleuten sowie in Frauen-netzwerken.

Vorstand und Mitarbeitende von visoparentsschweiz freuen sich sehr auf die Zusammenarbeitmit Carmelina Castellino und wünschen ihr einenguten Start in ihrer neuen Funktion.

Jakob Elmer, Präsident

Neue Direktorin von visoparents schweiz

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visoparents schweiz

Ausflüge für FamilienVisoparents schweiz organisiert für Familien regelmäs-sig spannende Ausflüge. Eine ideale Gelegenheit, Ab-wechslung und Farbe in den Alltag zu bringen, sichauszutauschen und andere Familien mit Kindern mitund ohne Handicap kennenzulernen. Mitglieder vonvisoparents schweiz bezahlen lediglich einen kleinenUnkostenbeitrag. Nächste Daten zum Reservieren:Sonntag, 9. September: «Love Sail» (Segeln) auf demZürichsee; 29. September: Klettern im Block, Winter-thur; 4. November: Airodium Bodyflying, Rümlang.Infos bei der Ge schäftsstelle: Tel. 043 355 10 20.

visoparents am Gentlemen Grandprix 2012Am Samstag, 25. August, ist es wieder so weit: Rad-freunde aus Wirtschaft, Sport und Politik treffen sichin Dübendorf zum traditionellen Gentlemen Grand

Prix, um für einen guten Zweckum den Greifensee zu peda-len. Der Reinerlös kommt heuerder Stiftung Altried in Schwa -mendingen zugut. Letztes Jahrwar visoparents schweiz diebegünstigte Institution. Mit demPreisgeld von 30 000 Frankenkonnte ein Teil des Snoezelen-

Raums im Kinderhaus Imago finanziert werden. Ehrensache, dass ein visoparents-Team auch diesesJahr am Start steht. www.gentlemen-grand-prix.ch

Snoezelen an den Kids Days in DübendorfWas es mit dem Snoezelen auf sich hat, können dieBesucherInnen des Dübendorfer Dorffäscht am 1. und2. September im Rahmen der Kids Days gleich selberausprobieren. visoparents schweiz ist mit einer Mini -ausgabe des Snoezelen-Raums vor Ort. Dort könnensich die Sinne spielerisch vom Festrummel erholen,und der Kostümbär wird Gross und Klein zum Lachenbringen. visoparents schweiz freut sich, die Arbeit desKinderhauses Imago, der Sonder pädagogischen Be-

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Neue Medien

Premobile: Sicher telefonieren für Kids Neue Medien sind heute ein festerBestandteil im Alltag von Kindernund Jugendlichen. Diese sehenvor allem die Vorzüge von Handy,Facebook & Co. Mütter und Vätererkennen neben dem Vorteil derErreichbarkeit auch die Risikenund möchten sich vor hohen Kos-ten schützen. Die Balance zwi-schen Freiheit und Kontrolle istallerdings nicht immer einfach. Pro Juventute hat mit Sunrise einPrepaid-Angebot für Kinder ab 9Jahren entwickelt: «Premobile» er laubt es Eltern, über ein pass-wortgeschütztes Internetportal die Nutzungsmöglichkeiten desHandys dem Entwicklungsstanddes Kindes anzupassen. Sie können jederzeit bestimmen, wendas Kind anrufen oder ob es im Internet surfen darf. Anrufe zurück-verfolgen oder SMS lesen ist aller-dings nicht möglich. Ziel ist es,dass Kinder und Eltern gemeinsambestimmen, wann welche Funktio-nen genutzt werden dürfen. Im E-Lear ning-Bereich können El-tern sich zudem über den Umgangmit Neuen Medien à jour halten. www.projuventute.ch

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Ferien

Barrierefreie Ferienwohnungen In Vazerol in der Nähe von Lenzer-heide GR besitzt die Sophie undKarl Binding Stiftung fünf Ferien-wohnungen, die sie zu günstigenTarifen an behinderte Gäste vermietet. Die Wohnungen sindrollstuhlgerecht eingerichtet. Zu er-reichen sind sie mit dem Privat-auto, mit dem Behinderten-Fern-transport (BFT, Tel. 061 331 34 34)oder mit den öffentlichen Verkehrs-mitteln (Bushaltestelle 300 m vomHaus entfernt). Die Überbauungliegt an einem sonnigen Hang undbesitzt einen wunderschönen Aus-

blick auf die umgebende Berg-welt. Die Wohnungen haben nebstdem üblichen Komfort spezielleSchlafzimmer mit einem elektri-schen Pflegebett, und auch die Du-schen sind mit zusätzlichen tech- nischen Hilfsmitteln ausgerüstet. Vazerol bietet schöne Wander-wege, die auch für Rollstuhlfahrer-Innen passierbar sind. Prospektund Preisliste auf der Webseite: www.binding-stiftung.ch

Verwaltung: WBZ, Wohn- und Bürozentrum für KörperbehinderteAumattstrasse 72, 4153 ReinachTelefon 061 717 71 17

Aktuell

Agendaratungsstelle und der Tagesschule einem breiten Publikum aus der Region vorzustellen. Nähere Infosund Programm auf der Website:www.dorffaescht-duebendorf.ch

Andere Veranstalter / Fortbildung

Die Finanzierung von Pflege und AssistenzSeit Anfang Jahr gibt es die Möglichkeit, für die Betreuung von behinderten Angehörigen zu Hauseden sogenannten «Assistenzbeitrag» zu beziehen.Anspruch besteht aber nur unter bestimmten Voraus -setzungen. Die Behindertenorganisation Procap infor-miert an verschiedenen Orten der Schweiz über dieWege zu einer optimalen Betreungssituation. Datenund Orte sowie Merkblätter zum Thema auf der Web-site: http://rechtsdienst.procap.ch («Leben zu Hause»).

Behinderung im FilmDonnerstag, 30. August , 19 bis 21 Uhr,Volkshaus Zürich. – Der Film «Intouchab-les» (Ziemlich beste Freunde) hat in derSchweiz über eine Million Menschen indie Kinos gelockt. Grund genug, demThema Behinderung im Film einen Dis-kussionsabend zu widmen. Leitung: Franziska Felder,Paulus-Akademie Zürich. Mit Alex Oberholzer, Radio-moderator, Filmkritiker; Gerhard Protschka, Procap,Festivalleiter look&roll. Programm: www.paulus-akademie.ch (Veranstaltungen)

Kinder-Uni an der HfH Zürich«Achtung Explosion» – Theaterspiel mit Barrieren!Freitag, 21. September. 14.30 bis 16 Uhr, HfH Zü-rich, Aula 300. Geeignet für Kinder, die Lust haben,Theater zu spielen. Referent: Matthias Werder, Regis-seur, Theaterpädagoge.HfH Hochschule für Heilpädagogik ZürichSchaffhauserstrasse 239, 8050 ZürichEintritt frei, Anmeldung erforderlich an:[email protected] (Betreff Kinder-Uni)

Veranstaltungen

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Materialien • Verpackungsmaterialien: 2l Tetrapack, 500 ml Tetrapack, Getränkedose, Käseschachtel, zwei Grössen

• Weisser Moosgummi oder festes Papier

• Weisses Papier oder reflektierendes Papier, z.B. von leeren Kleenex-Boxen

• Wasserfester Klebstoff• Schere, Permanent-Schreiber• Für Zubehör wie Fähnchen,Schiffsmast, Dampfwolke usw:Zahnstocher, Holzstäbchen,Nylonfaden oder dünne Schnur, Watte / Wattepad

Und so geht esAlle leeren Packungen müssen zu-erst gut gespült werden. Dasgrosse 2 Liter-Tetrapack bildet denUnterbau, die anderen Packungenwerden gemäss Abbildung aufei-nander geklebt. (1) Grössen undPackungen können variieren. Nun wird aus Moosgummi oder fes-tem Papier der Bug gemäss der Vor-lage ausgeschnitten (2). Ebenfallsmit weis sem Moosgummi oder Pa-pier können Bullaugen oder Fenster-fronten für das Kapitänsdeckausgeschnitten werden. (3) Bullau-gen und Fenster werden mit demPermanentschreiber umrandet. Wer das Schiff noch speziell ver-schönern will, kann aus Zeitschrif-ten Gesichter ausschneiden und alsPassagiere in die Fenster kleben.Die Fenster können mit durchsichti-ger Folie abgedeckt werden. Diesist jedoch nicht unbedingt nötig. Die Kinder haben meistens unzäh-lige Ideen, was auf ihrem Schiffnoch ausgebaut werden kann,vom Steuerruder über Fähnchenbis zur Dampfwolke aus Watte(4). Mit einer Schnur versehen,kann das Schiff sogar im Wassergezogen werden.

Esther Blöchliger, Kinderhaus Imago

Schauen, hören, lesen, staunen:Das Buch «Zauberklang derMeere» entführt kleine undgrosse LeserInnen in die Weltder Meere und ihrer Bewohner.Durch eine neuartige Pop-Up-Technikstellen sichbeim Öffnenjeder neuenThemenseitenicht nur dieBilder auf.Im Buchdek-kel ist ein Chip eingelassen, derbeim Aufklappen der Seiten dieStimmen der abgebildetenWale, Delfine, Vögel oder Säu-getiere, das Geräusch der Bran-dung und sanfter Wellen er-tönen lässt. Das klingt so echt,dass man glaubt, tatsächlich amStrand zu sitzen. Gut verständ-lich und spannend sind auch dieKurztexte und Aufstellungenüber das Leben in den verschie-denen Bereichen des Meeres(Küste, Karibik, Tiefsee, Polar-meer). Die faszinierende Entde-ckungsreise eignet sich fürKinder ab etwa 3 Jahren. Aberauch grössere Kinder und Er-wachsene werden ihre Freudehaben an diesem Buch, das be-reits in der 9. Auflage erschie-nen ist.

Maurice Pledger, Wolfgang Hensel:«Zauberklang der Meere».18 Seiten, gebunden. ca. Fr. 29.–. RavensburgerVerlag, 2010

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Wenn man mit der ganzenFamilie in die Ferien fährt,bleibt oft nur wenig Platz,um Spielsachen für dieKinder mitzunehmen. Die -se Erfahrung hat dazu ge-führt, dass wir in denFerien immer Spielsachenvor Ort bastelten – einSchiff aus Petflaschen oderTetrapack, ein Puppenhausaus einer Schachtel undviele andere Dinge. DasSchiff war natürlich imSommer die Hauptattrak-tion. Deshalb haben wirfür Sie als Bastelidee einDampfschiff ausgearbeitet.Es kann mit wenig Mate-rial und wenig Zeitauf-wand umgesetzt, beliebigausgebaut und wenn nötigimmer wieder ergänztoder repariert werden.

Ein Schifffür die Sommerferien

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Schiffsname

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«Zauberklangder Meere»

Buchtipp

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Cooltour 2012 für coole Abenteuer

Das Kinderhaus Imago sucht …

Für unsere kleinen Gäste könnenwir immer wieder Sachen brau-chen. Zurzeit auf der Wunsch -liste: Zewi decken 70 x 140 cm,eine Holz eisenbahn wie Brio oder Eichhorn und farbige Bauklötzeoder auch in Natur.

Sonja Kiechl, Leiterin Kinderhaus Imago, freut sich über Ihre Kontaktnahme:Telefon 043 355 10 [email protected]

Pinnwand

MATERIAL ZUR SENSIBILISIERUNG (bitte Anzahl angeben)

Simulationsbrillen für Kinderaus Karton (CHF 0.50/Stück ab 20 Ex.)

visoparents-Plüschbärli, ca.9 cm hoch (CHF 12.– inkl. Porto)

DRUCKSACHEN (bitte Anzahl angeben)

Info-Broschüre(n) visoparents schweiz

Info-Broschüre(n) Sonderpädagogische Beratungsstelle in Dübendorf

Info-Broschüre(n) Tagesschule für blinde, seh- und mehrfach behinderte Kinder in Zürich-Oerlikon

Info-Broschüre(n) Kinderhaus Imago in Dübendorf

aktuellste(r) Jahresbericht(e) von visoparents schweiz

Exemplar(e) Statuten

Exemplar(e) Leitbild

IMAGO (BITTE ANKREUZEN)

Jahresabonnement Fachzeitschrift imago (CHF 50.– für 4 Ausgaben)

aktuellste Ausgabe der Fachzeitschrift imago (gratis)

Nachbestellung Einzelheft imago (CHF 6.– inkl. Porto)Thema: (eine Themenzusammenstellung finden Sie auf unserer Webseite www.visoparents.ch)

Ich möchte das imago in meiner Praxis/in meinem Geschäft auflegen, bitte senden Sie mir jeweils kostenlos Exemplare

Ich möchte im imago ein Inserat schalten. Bitte schicken Sie mir die aktuellen Mediadaten

SPENDEN/FUNDRAISING (bitte ankreuzen)

Bitte schicken Sie mir Einzahlungsschein(e)

Bitte schicken Sie mir Informationen über das aktuellste Fundraising-Projekt von visoparents schweiz

Ich möchte visoparents schweiz auf eine andere Art unterstützen:Bitte kontaktieren Sie mich.

MITGLIEDSCHAFT (bitte ankreuzen)

Als Mitglied sind Sie immer nahe am Vereinsgesche-hen. Sie erhalten vierteljährlich die Fachzeitschriftimago und können an der jährlichen Generalver-sammlung teilnehmen. Aktivmitglieder (Familien miteinem behinderten Kind) haben ein aktives Stimm-recht und werden regelmässig schriftlich zu unserenFamilienveranstaltungen eingeladen, wo sie voneinem ermässigten Preis von CHF 25.-- pro Familieund Anlass profitieren. Aktivmitgliedschaft CHF 60.–/Jahr

Passivmitgliedschaft CHF 60.–/Jahr

Kollektivmitgliedschaft (für Firmen oder Organi-sationen) mind. CHF 200.–/Jahr

(Firma/Institution):

Anrede:

Name:

Strasse/Nr.:

PLZ/Ort:

Tel.:

E-Mail:

Ich möchte, dass jemand von visoparents schweiz Kontakt mit mir aufnimmt

Ich habe Fragen zum Thema:

Bestellen Sie jetzt!

Bestell- und Kontaktformular zum Faxen oder Schicken: Fax 043 355 10 25, visoparents schweiz, Stettbachstrasse 10, 8600 Dübendorf

Internationales Computer-Camp für Jugendliche mit Sehbehinderung

Das Internationale Computer Camp ICC für blinde

und sehbehinderte Jugendliche findet 2012 in Cluj

statt, dem ehemaligen Klausenburg in Siebenbürgen

(Rumänien). Daten: 1. bis 8. August Altersgruppe 15–17 Jahre,

10. bis 17. August Altersgruppe 17–20 Jahre.

Kurssprache ist Englisch. Das ICC wird von der

Europäischen Kommission und verschiedenen Förde-

rern unterstützt. Teilnehmende zahlen 400 Euro für

Verpflegung, Workshops, Betreuung und Unterkunft

pro Camp-Woche. Reisekosten separat.

Mehr auf der Website www.icc-camp.info

Koordination Schweiz: SBV – Schweiz.

Blinden- und Sehbehinderten-Verband

Marja Kämpfer AckermannTelefon 031 390 88 [email protected]

Du willst etwas Neues erleben? Vielleicht deine

künstlerische, kreative Ader ausleben, in die Welt der

Musik eintauchen oder dich im Sport messen und ganz

nebenbei noch neue Freundschaften schliessen?

Das alles und mehr ermöglicht dir Cooltour in Bern vom

28. Juli bis 3. August. Tauche ein in eine Vielfalt von

kunterbunten Workshop- und Freizeitangeboten. Ange-

sprochen sind Kinder und Jugendliche ohne und mit

Behinderung, Schwerpunkt Sehbehinderung/ Blindheit.

Programm und Anmeldungen: Telefon 031 932 36 32

[email protected] / www.cooltourschweiz.ch

PS: Das Herbstcamp findet vom 7. bis 13. Oktober

im Wallis statt.

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HERAUSGEBER

ADRESSÄNDERUNGENvisoparents schweizEltern blinder, seh- und mehrfach behinderter KinderStettbachstrasse 108600 DübendorfTel. 043 355 10 20Fax 043 355 10 [email protected] 80-229-7

REDAKTION, INSERATEAngelika Hagmann visoparents schweizEltern blinder, seh- undmehrfach behinderter KinderStettbachstrasse 108600 DübendorfTel. 043 355 10 20Fax 043 355 10 [email protected]

REDAKTIONSTEAMRobert EgliCarmelina CastellinoKatharina TorreiterSonja Kiechl

GESTALTUNG & LAYOUTAktiv Dialogmarketing GmbHwww.aktivmarketing.ch

DRUCK UND VERSANDSchellenberg Druck AGwww.schellenbergdruck.ch

AUFLAGE4000; erscheint vierteljährlich

REDAKTIONSSCHLUSSNr. 1.2012 3. Februar 2012Nr. 2.2012 30. April 2012Nr. 3.2012 28. Juli 2012Nr. 4.2012 19. Oktober 2012

INSERATESCHLUSSNr. 1.2012 3. Februar 2012Nr. 2.2012 30. April 2012Nr. 3.2012 28. Juli 2012Nr. 4.2012 19. Oktober 2012

ERSCHEINUNGSDATENNr. 1.2012 21. März 2012Nr. 2.2012 10. Juli 2012Nr. 3.2012 20. September 2012Nr. 4.2012 12. Dezember 2012

REGION NORDWESTSCHWEIZwww.nvbk.chTorsten HuberSchildmatt 1, 4312 MagdenTel. 061 841 02 89

REGION BERNRoberto ZeniEichenstrasse 54, 3184 WünnewilTel. 026 496 19 77

REGION GRAUBÜNDENHerbert und Jda CaduffCasa Herbjda, 7156 RueunTel. 081 925 42 70

REGION OSTSCHWEIZTrudi ScherrerSchlatt, 9652 Neu St. JohannTel. 071 994 19 84

Louis KruythofSonnmattstr. 8, 9032 EngelburgTel. 071 278 32 49

Simone WanzenriedHohlweg 8, 8570 WeinfeldenTel. 071 622 39 66

REGION ZENTRALSCHWEIZBruno und Beatrice DurrerRigiweg 1, 6052 HergiswilTel. 041 630 26 10

Yvette HodelReussblickstr. 33, 6038 GisikonTel. 041 450 20 84

REGION ZÜRICHKatharina Härry BachmannStotzstr. 67, 8041 ZürichTel. 044 481 60 65

ROMANDIEPrésidente: M.-L. Brault Yerlytél. 026 323 34 16

Secrétariat ARPAPascale DomonPrés-Guëtins 48, 2520 La Neuvevilletél./fax 032 751 42 [email protected]

TICINOA.G.I.C, Casella postale 10506850 Mendrisio [email protected]

Presidente: Cecilia Brennatel. 091 646 51 23

Segretaria: Simona Soresinatel. 091 646 02 41

GESCHÄFTSLEITUNGCarmelina Castellino (Direktorin)Stettbachstrasse 10, 8600 DübendorfTel. 043 355 10 20, Fax 043 355 10 [email protected]

SEKRETARIATStettbachstrasse 10, 8600 DübendorfTel. 043 355 10 20, Fax 043 355 10 [email protected] 80-229-7

VORSTANDJakob Elmer (Präsident)Jakobstrasse 2, 8400 WinterthurTel. 052 213 77 13

Dr. phil. Heinz BachmannSchweighofweg 44, 8408 WinterthurTel. 076 446 62 96

Anita CorayAugwilerstrasse 7, 8426 LufingenTel. 044 803 02 09

Marcel SchweizerIm Lampitzäckern 23B, 8305 DietlikonTel. 044 833 78 05

Melissa WilhelmiBöszelgstrasse 1, 8600 DübendorfTel. 043 244 97 84

KINDERHAUS IMAGOStettbachstrasse 10, 8600 DübendorfTel. 043 355 10 26, Fax 043 355 10 [email protected]

SONDERPÄDAGOGISCHE BERATUNGSSTELLEStettbachstrasse 10, 8600 DübendorfTel. 044 463 21 29, Fax 044 463 21 [email protected] 80-12031-6

TAGESSCHULE FÜR BLINDE, SEH- UNDMEHRFACH BEHINDERTE KINDERRegensbergstrasse 121, 8050 ZürichTel. 044 315 60 70, Fax 044 315 60 [email protected] 80-10600-7

ISSN 1663-4527