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Beteiligte E-Mail Adresse Alicja Cesarz [email protected] Regine Kordes [email protected] Hanna-Lisa Ott [email protected] Nutzung der Meere durch den Kreuzfahrttourismus Fallbeispiel: Kiel als Zielhafen für den Kreuzfahrttourismus Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Lernbereich Globale Entwicklung: Wasser Wintersemester 2011/2012

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Beteiligte E-Mail Adresse

Alicja Cesarz [email protected]

Regine Kordes [email protected]

Hanna-Lisa Ott [email protected]

Nutzung der Meere durch

den Kreuzfahrttourismus

Fallbeispiel: Kiel als Zielhafen für den

Kreuzfahrttourismus

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Lernbereich Globale Entwicklung: Wasser

Wintersemester 2011/2012

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Inhaltsverzeichnis

Sachanalyse ........................................................................................................................................... 3

1. Einleitung: Kreuzfahrttourismus – eine nachhaltige Nutzung der Meere? ............................ 4

2. Entwicklung der Kreuzfahrtbranche ............................................................................................. 5

2.1 Wachstum ................................................................................................................................... 5

2.2 Zielgruppe ................................................................................................................................... 5

2.3 Reisedauer .................................................................................................................................. 5

2.4 Destinationen ............................................................................................................................. 6

2.5 Wirtschaftliche Effekte .............................................................................................................. 6

2.6 Soziokulturelle Verträglichkeit ................................................................................................. 7

3. Umweltschutz vs. Kreuzfahrttourismus .......................................................................................... 8

3.1 Kreuzfahrttourismus als ökologisches Problem .................................................................... 8

3.2 Schiffsemissionen ....................................................................................................................... 8

3.3 Umweltauswirkungen der Ruß-, SOx- und NOx- Emissionen .............................................. 8

3.4 Probleme der Stromversorgung ............................................................................................. 9

3.5 Mögliche technische Maßnahmen ....................................................................................... 9

4. Fallbeispiel: Kiel als Zielhafen für den Kreuzfahrttourismus ..................................................... 10

4.1 Ausbau und Modernisierung des Kieler Hafens................................................................. 10

4.2 Zielgruppen und durchschnittliches Einkommen der Reisenden .................................. 10

4.4 Wirtschaftlichen Auswirkungen des Kreuzfahrttourismus auf die Stadt Kiel ................. 11

4.5 Soziale und ökologische Probleme für die Kieler Förde ................................................... 11

5. Fazit .............................................................................................................................................. 12

6. Literaturverzeichnis ........................................................................................................................ 13

Didaktische Transformation ............................................................................................................... 14

1. Vorbemerkung……………………………………………………………………………………….. 15

2. Thema, Adressaten und Rahmenbedingungen ...................................................................... 15

3. Didaktische Analyse ...................................................................................................................... 15

4. Methodische Analyse ................................................................................................................... 16

5. Struktur der Unterrichtsreihe ......................................................................................................... 17

6. Unterrichtsdurchführung ............................................................................................................... 18

Unterrichtsmaterial ........................................................................................................................... 19

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Sachanalyse

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Nutzung der Meere durch den Kreuzfahrttourismus

Fallbeispiel: Kiel als Zielhafen für den Kreuzfahrttourismus

1. Einleitung: Kreuzfahrttourismus – eine nachhaltige Nutzung der Meere?

Das Geosystem Meer unterliegt vielfältiger Nutzung durch den Menschen. Neben Küsten-

und Hochseefischerei, Gewinnung von Energie und Rohstoffen und Gütertransport spielt

auch der Tourismus eine große Rolle. Man kann hierbei noch zwischen Küstentourismus und

Passagiertransport auf dem Wasser unterscheiden, wobei allerdings beides ineinander greift,

da sich auch die Touristen auf Passagierschiffen und Yachten an der Küste aufhalten.

Jegliche Nutzung durch Menschen hat mehr oder weniger starken Einfluss auf ein

Geosystem. Die viel diskutierte Überfischung der Meere, sowie Ölkatastrophen bei der

Gewinnung und dem Transport von Rohöl haben die Gefährdung der Meere verdeutlicht

und dadurch auch die Diskussion um die Nachhaltigkeit der menschlichen Nutzungsweisen

angeregt.

In dieser Arbeit soll nachgegangen werden, welchen Einfluss der Tourismus auf das

Geosystem Meer hat. Da insbesondere der Kreuzfahrttourismus in den letzten Jahren ein

beinahe ungebremstes Wachstum erfährt, konzentriert sich die Analyse auf diesen Bereich.

Dabei wird „Geosystem“ im breiten Rahmen verstanden: Als geographischer Raum, in dem

physische, biotische und anthropogene Faktoren ineinander greifen und sich gegenseitig

beeinflussen. Das heißt, dass neben dem Meer als Ökosystem auch sozioökonomische

Aspekte betrachtet werden.

Bei der Beurteilung der Nutzung soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, ob

man diese als nachhaltig bezeichnen kann. Nachhaltigkeit oder auch Zukunftsfähigkeit

wurde bereits 1987 durch eine UN-Kommission im sogenannten „Brundtland-Bericht“ wie

folgt definiert: „Den Bedürfnissen der heutigen Generation zu entsprechen, ohne die

Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu

befriedigen" (ZIEGELDORF 2011, o.S.). Mittlerweile ist dieser Grundgedanke zum Leitbild

geworden, an dem sich regionale wie globale politische und wirtschaftliche Beschlüsse

orientieren und gemessen werden können. Neben der bereits formulierten

Generationenverantwortung werden heute weitere Prinzipien mit dem Begriff der

Nachhaltigkeit verbunden:

- Kohärenz: die Verknüpfung von sozialen, ökonomischen, politischen und ökologi-

schen Zielen,

- Partizipation: Einbeziehung unterschiedlicher Akteure in die Umsetzung von Nachhal-

tigkeitsstrategien,

- Verantwortung für nachhaltige Entwicklung wird von Industrie- und Entwicklungslän-

dern gemeinsam, aber auf unterschiedliche Weise getragen (APPELT und SIEGE 2007,

S.24).

Basierend auf diesen Grundprinzipien kann man auch für den Kreuzfahrttourismus die

folgenden, gleichrangigen Komponenten unterscheiden:

- Ökologische Verträglichkeit

- Soziokulturelle Verträglichkeit

- Ökonomische Verträglichkeit

Dieses „klassische“ Nachhaltigkeitsdreieck wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche

Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) noch um die Dimension der politischen Stabilität als

Grundlage für Menschenrechte, Demokratie, Frieden und die Gleichstellung der

Geschlechter ergänzt (APPELT und SIEGE 2007, S.28).

Mithilfe dieser Komponenten wird der Kreuzfahrttourismus zunächst auf einer allgemeinen

Ebene und folgend anhand eines Fallbeispiels betrachtet. Kiel steht als Reisewechselhafen

und Zielort für den regionalen Bezug.

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2. Entwicklung der Kreuzfahrtbranche

2.1 Wachstum

In den 1960er Jahren entwickelte sich die Destination Karibik zu einem stark nachgefragten

Reiseziel im Kreuzfahrttourismus. In den folgenden Jahrzehnten weitete sich die

zunehmende Nachfrage in diesem Tourismuszweig auf eine Vielfalt von Destinationen

weltweit aus (KALLSEN 2009, S.24).

Laut dem Europäischen Kreuzfahrtverband „European Cruise Council“ (ECC) stammt die

Mehrheit der Passagiere auf dem Kreuzfahrtmarkt überwiegend aus Nordamerika (USA und

Kanada). Doch während der nordamerikanische Markt in den letzten 5 Jahren stagnierte,

gewann der europäische Markt an zunehmender Bedeutung – sowohl als Einzugsgebiet der

Passagiere, als auch als Destination (European Cruise Council 2011, S.15).

Der Mittelmeerraum und die Ostsee zeichnen sich als ein immer attraktiveres Reisegebiet für

Passagiere aus (European Cruise Council 2011, S.19). Mit seinem hohen

Entwicklungspotential stellt das Kreuzfahrtsegment ein bedeutendes touristisches

Marktsegment für das Bundesland Schleswig-Holstein dar.

2011 steuerte der Kreuzfahrttourismus 12% zum gesamten Umsatz aller deutschen

Reiseveranstalter bei (Der Spiegel 2011, S.69). Bis 2018 rechnet die Branche in Deutschland

mit jährlich 2 Millionen Kreuzfahrtpassagieren, die von Deutschland aus auf hohe See reisen

(DAMM und DIETMAR 2011, S.1). Insgesamt haben sich die Zahlen in den letzten 10 Jahren

verdreifacht. Weltweit haben 2010 fast 15 Mio. Passagiere eine Hochseekreuzfahrt

unternommen. Deutschland ist der drittgrößte Kreuzfahrttourismusmarkt weltweit (DAMM und

DIETMAR 2011, S.1).

Peisley prognostiziert eine Abflachung der Passagierzahlen auf dem deutschen

Kreuzfahrtmarkt ab 2020 (PEISLEY 2008, S. 36). Laut dem Spiegel verzeichnet das Wachstum

im Passagieraufkommen seit 2011 nur noch einen langsamen Anstieg. 2010 waren es, mit 1,2

Millionen Urlaubern, noch 18,9% Wachstum zum vorherigen Jahr, wohingegen sich der Wert

2011 nur noch im „einstelligen Prozentbereich“ (Der Spiegel 2011, S.69) befinde. Eine

Umsatzsteigerung von 12% im Jahr 2011 zeigt jedoch, dass „weniger Passagiere […] für mehr

Umsatz“ (Der Spiegel 2011, S.69) sorgen. Der Grund hierfür liegt bei dem Anstieg der

Reisekosten. Dieses lässt sich unter anderem auf den Trend zurückführen, dass Kreuzfahrten

bevorzugt von ferneren Häfen aus gestartet werden, die zunächst mit dem Flugzeug

erreicht werden müssen (Der Spiegel 2011, S.69).

2.2 Zielgruppe

Seit Mitte der 1960er Jahre setzte man im Kreuzfahrttourismus einen Schwerpunkt auf die

Veränderung des Angebots. Man versuchte zunehmend die Reisen für eine breitere Masse

ansprechend zu gestalten. Die Preisklassen des Kreuzfahrtangebots sind weit gefächert

(KALLSEN 2010, S.32-33).

Man unterscheidet das Kreuzfahrtangebot häufig in den sogenannten „Massenmarkt“ und

„klassische Kreuzfahren“. Letztere Klassifizierung drückt sich vor allem durch ein erhöhtes

Preis- und gehobenes Qualitätsniveau aus (VON ROHR 2010, S.39).

2.3 Reisedauer

Die Reisedauer Europäischer Kreuzfahrten ist im Durchschnitt länger als die der

Nordamerikanischen Kreuzfahrten mit einer Dauer von bis zu 5 Tagen (PEISLEY 2008, S. 111

und S.124). In den letzten Jahren hat es jedoch eine Entwicklung auf dem Europäischen

Markt gegeben, die eine tendenzielle Verkürzung der durchschnittlichen Reisedauer zeigt.

Götz von Rohr begründet diese Tendenz zum einen mit der zunehmenden Nachfrage der

Kunden nach einer kurzen Reisedauer. Außerdem handle es sich auch um eine Strategie

der Kreuzfahrtunternehmen, welche versuchen würden mit so genannten

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Schnupperkreuzfahrten Kunden für längere und zudem „per Saldo aufwändigere

Angebote“ (VON ROHR 2010, S.37) zu werben.

2.4 Destinationen

Ein wichtiger Aspekt der Kreuzfahrtbranche ist, dass bei dieser Art von Reisen das eigentliche

Transportmittel Kreuzfahrtschiff selbst im Mittelpunkt steht. Das Schiff wird als Destination an

sich betrachtet. Ausgestattet mit diversen „on board revenues“ bietet es ein

breitgefächertes Angebot an Unterhaltungs-, Erholungs- und anderen variierenden

Zusatzangeboten. Diese Leistungen an Bord des Kreuzfahrtschiffes tragen erheblich zu dem

Umsatz der Reiseveranstalter bei. Götz von Rohr zufolge, führe ein niedriger

Gesamtreisepreis zu einer erhöhten Kaufbereitschaft der Kunden auf dem Kreuzfahrtschiff.

Ebenso sei eine Verbindung zwischen geringerer Gesamtreisedauer und erhöhten

Ausgaben für on board revenues sichtbar (VON ROHR 2010, S.40).

Die Kultur der Länder, die das Kreuzfahrtschiff ansteuerten, treten weniger in den

Vordergrund als erwartet, da die Mehrheit der Passagiere die meiste Zeit auf dem Schiff

verbringt und bei Landgang oft vorausgeplante Angebote des Kreuzfahrtreiseveranstalters

zusammen mit anderen Reisegästen nutzen. Die Kreuzfahrschiffausrichtung variiert zudem

immer in Anbetracht der kulturellen Hintergründe und den Erwartungen der Reisenden (vgl.

VON ROHR 2010, S.39).

Die am häufigsten angesteuerten Kreuzfahrtreviere sind von Nordamerika & Europa aus

erreichbar (VON ROHR 2010, S.37). In den letzten Jahrzehnten haben sich zunehmend

Sondermärkte entwickelt. In diese Kategorie fallen zum Beispiel Zielhäfen in Norwegen, an

der Adria oder am Schwarzen Meer (VON ROHR 2010, S. 38-39).

Die Infra- und Suprastruktur der von Kreuzfahrtschiffen angesteuerten Regionen sind oft nicht

auf die großen Besuchermassen ausgelegt. Die finanziellen Investitionen in genau diesen

Schwachpunkt übersteigen in vielen Fällen die finanziellen Ressourcen dieser Regionen. Der

Ausbau geschieht dann häufig durch die Kreuzfahrtunternehmen selbst und führt zu einer

starken Zwangsabhängigkeit.

In Anbetracht der oft hohen finanziellen Ausgaben vieler Zielregionen, muss man häufig

feststellen, dass es hier ein Ungleichgewicht zu den letztendlich eintreffenden Effekten gibt

(Light House Foundation 2011, o.S.).

Kreuzfahrtunternehmen investieren zunehmend in die Schaffung privater Clubs, Hotels und

sogar in den Aufbau privater Inseln. Diese lässt sich insbesondere für die Karibik feststellen.

Ein Beispiel hierfür wär auch die Halbinsel Labadee in Haiti. Der Kreuzfahrtkonzern Royal

Caribean Cruises pachtete die Halbinsel um hier ihr privates Urlaubsresort aufzubauen. Das

Gelände wird durch Zäune und Sicherheitskräfte gesichert.

2.5 Wirtschaftliche Effekte

Steuerliche Abgaben und Gebühren müssen von Kreuzfahrtunternehmen an die jeweiligen

Staaten gezahlt werden, in dem ihre Schiffe registriert sind. Für die Sicherheits- und

Kontrollauflagen gelten ebenso die Richtlinien der Flaggenstaaten. Viele

Kreuzfahrtunternehmen entscheiden sich jedoch insbesondere aufgrund vorteilhafterer

Arbeitsrechtbestimmungen für ganz bestimmte Staaten (wie z.B. die Bahamas, Panama,

Zypern und Liberia). Diese erlaubt den Unternehmen Personalkosten und –bedingungen zu

ihrem Vorteil zu gestalten (VON ROHR 2010, S. 41).

Länder in denen sich die Kreuzfahrtunternehmen niedergelassen haben, profitieren

überwiegend von der Ansiedlung der Arbeitnehmer sowie auch von der Ver- und

Entsorgung, die hier getätigt wird (VON ROHR 2010, S.41).

Anliegerhäfen profitieren unter anderem durch „Liegegebühren, Wasser und ggf.

Stromversorgung sowie Abfallentsorgung“ (VON ROHR 2010, S. 42). Die positiven Auswirkungen

auf diese Häfen durch den Kreuzfahrttourismus sind jedoch geringer als oft angenommen.

Nahrungsmittel beziehen die Kreuzfahrtunternehmen zum Beispiel nicht von Zulieferern, die

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Vorort ansässig sind, sondern von „international tätigen Logistikunternehmen“ (VON ROHR

2010, S. 42). Auch Ausflüge an Land werden oft nicht von Unternehmen vor Ort sondern von

den Kreuzfahrtunternehmen selbst angeboten (VON ROHR 2010, S. 42).

2.6 Soziokulturelle Verträglichkeit

Nachhaltiger Tourismus auf der Ebene der soziokulturellen Verträglichkeit kann verstanden

werden als ein Beitrag zu einem interkulturellen Austausch. Durch die Begegnung mit

anderen Kulturen kann Reisen zur Verständigung von Menschen, ungeachtet ihrer Herkunft,

Sprache und Religion beitragen. Diese interkulturelle Begegnung ist vor allem dann

gegeben, wenn sie in authentischen Lebenssituationen innerhalb des normalen

Lebensraumes der einheimischen Bevölkerung stattfindet: Die besuchten Regionen sind in

erster Linie Lebensraum für ihre Bewohner. Diese an sich profane Aussage bekommt ein

neues Gewicht, wenn man sie aus dem Blickwinkel vieler Kreuzfahrtanbieter und –touristen

betrachtet. Oft genug scheint es, dass sich Touristen weniger als Gäste verstehen, sondern

vorrangig als Nutzer einer Dienstleistung, die nicht nur der Anbieter des Kreuzfahrtschiffes,

sondern auch die besuchte Region zu erbringen hat. So werden z.B. touristische Angebote

nach den oft klischeebehafteten Vorstellungen einer Region ausgerichtet. Dies geschieht

durch eine entsprechende Vorauswahl des Ausflugsangebotes, die den Touristenstrom leitet,

oder gar durch den Ausbau spezieller touristischer Kulissen und Einrichtungen wie Privatclubs

oder Privatinseln der Kreuzfahrtagenturen (ROBERTSON 2003, o.S.). Hinzu kommt, dass

Kreuzfahrtschiffe selbst zunehmend als Reiseziel an sich ausgestattet werden, auf dem das

gesamte Animationsprogramm stattfindet. Landausflüge werden so nicht nur weniger

wichtig für die Reisenden, es wird ihnen z.T. sogar explizit davon abgeraten (ROBERTSON 2008,

o.S.).

Auf diese Weise droht das bereiste Land zur Kulisse oder bestenfalls zum Museum zu

verkommen. Besonders deutlich wird dies, wenn man sich die Größenordnungen der

Touristenströme vor Augen führt. Immer größere Schiffe transportieren bis zu 5000 Personen,

welche sich regelrecht über Ortschaften mit deutlich geringerer Einwohnerzahl

„ergießen“ können. Aber auch größere Orte werden vergleichbar stark beeinflusst, wenn sie

durch mehrere Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig oder kurz nacheinander angelaufen werden.

Durch diese unverhältnismäßigen Proportionen entsteht oft genug auch eine wirtschaftliche

Abhängigkeit, sodass die Selbstbestimmungsrechte und Entwicklungsmöglichkeiten der

lokalen Bevölkerung gefährdet sind.

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3. Umweltschutz vs. Kreuzfahrttourismus

3.1 Kreuzfahrttourismus als ökologisches Problem

Kreuzfahrtschiffe gelten als „Dreckschleudern“ oder als Müllproduzenten der Weltmeere. Mit

der raschen Entwicklung des Kreuzfahrttourismus und dem Bau von immer größeren und

prachtvolleren Schiffen entstand ein großes Problem für den Umweltschutz. Die Schiffe und

dadurch diese Art des Reisens belasten die Meere massiv.

Schiffe werden immer größer, was mit höherer Stromversorgung und Wasserverbrauch

verbunden ist. Ein Passagier an Bord verbraucht am Tag ca. 400 Liter Wasser und

„produziert“ bis zu 3kg Abfall. Dazu kommen noch der Klärschlamm, mit Öl verseuchtes

Wasser und Emissionen der Schiffsmotoren (Zeit Online 2010, o.S.).

3.2 Schiffsemissionen

Schiffsfahrten und Schiffsdieselmotoren haben einen wesentlichen Anteil an den globalen

Schadstoffemissionen. Trotz des Versuches der Vorschriftenänderungen für Kreuzfahrtschiffe,

prognostiziert die Internationale Maritime Organisation (IMO) einen beträchtlichen Anstieg

der Schadstoffemissionen bis 2020 um bis 72%.

Kreuzfahrtschiffe werden oft mit kleinen schwimmenden Städten verglichen. Diese Schiffe

hinterlassen auf dem Wasser einen ökologischen Fußabdruck, weil sie mit fast ausschließlich

Rückstandsöl (Restprodukt der Raffinerie) gefahren werden. Schwefeloxid-, Stickoxid- und

Rußemissionen sind die wichtigsten Ursachen für Klima- und Gesundheitsschäden.

Schiffsabgase enthalten diese Schadstoffe, die zum erhöhten Risiko von Herz- und

Lungenerkrankungen führen können. Vor allem Schiffsbesatzung und Bewohner der

Küstenregionen können betroffen sein.

Um die steigenden Schadstoffemissionen zu verringern, verlangt man daher eine gesetzliche

Regelung, an die sich zukünftig alle Kreuzfahrtschiffe richten müssen. Schon seit 2010 darf in

einigen Regionen wie z. B. auf der Ostsee nur mit Öl gefahren werden, dessen

Schwefelanteil nicht mehr als 1,0% beträgt. Ab 2015 gelten verschärfte Vorschriften, die zur

Auflage haben, dass der Schwefelanteil nur noch bis zu 0,1% betragen darf. Leider gelten

diese Vorschriften nicht weltweit. Für die Reedereien bedeutet dies höhere Dieselkosten,

was sich wiederum in den Preisen pro Person widerspiegeln kann.

3.3 Umweltauswirkungen der Ruß-, SOx- und NOx- Emissionen

Besonders in den arktischen und antarktischen Gebieten haben die Rußemissionen eine

drastische Umweltauswirkung. Die Ablagerung von schwarzen Partikeln auf Eis und

Schneeflächen verringern die Sonnenreflexion. Dadurch erwärmen sich schwarze Partikel.

Die Folgen sind Temperaturanstieg und Eisschmelze in der Arktis. Von daher bedeuten die

Schiffsfahrten ohne Rußminderungssysteme ein hohes ökologisches Risiko.

Der hohe Anteil an Stickstoff- und Schwefeloxid führen zu erheblichen Problemen. Sie haben

negative Auswirkungen sowohl auf die pflanzliche Vegetation in den Küstenregionen als

auch auf die die menschliche Gesundheit. Die Stickstoffemissionen sind mitverantwortlich für

erhöhte Sterblichkeitsraten in den genannten Regionen in Nordamerika und Europa. Die

hohe SOx –Emissionen tragen zum sauren Regen bei, infolgedessen kommt es zur

Versauerung von Böden. Diese dann führen zur Eutrophierung in Seen, Böden und

Küstengebieten, besonders in Flussmündungen (DAMM und DIETMAR 2011, S.5).

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3.4 Probleme der Stromversorgung

Ein weiteres Problem ist die Stromversorgung der im Hafen anliegenden Schiffe. Da die

Schiffe rund um die Uhr mit Strom versorgt werden müssen, dürfen die Schiffsgeneratoren

nicht ausgeschaltet werden. Dadurch entsteht eine Abgas- und Feinstaubschicht, die über

dem Wasser schwebt. Die IMO und Vertreter der Anliegehäfen bemühen sich um einen

Anschluss an Landstromsystem. Dadurch könnte man die Emissionen, von den im Hafen

liegenden Kreuzfahrtschiffen, reduzieren oder sogar auf Null senken (BAARS und PFUHL 2011,

S.2).

Solche Probleme tragen dazu bei, dass sich immer mehr Leute Gedanken um den

Umweltschutz machen. Anfang September 2010 fand der erste maritime Umweltgipfel in

Hamburg statt. Man versucht, die entstandenen Umweltschutzprobleme zu lösen und

weitere zu vermeiden (Zeit Online 2010, o.S.).

3.5 Mögliche technische Maßnahmen

Zu den einfachsten technischen Maßnahmen gehören beispielsweise die Reduzierung der

Fahrgeschwindigkeit und die Verwendung von schwefelarmen Treibstoffen. Die

obligatorische Einführung von Rußpartikelfiltern kann das Problem der Luftverschmutzung

mindern. Durch die Landstromversorgung könnten Schiffe eigene Generatoren ausschalten,

was zur Verminderung der Schadstoffemissionen in der Hafenregion führen würde. Das

Problem ist aber, dass die Häfen nicht über einen solchen Versorgungsanschluss verfügen.

Das Nachbauen ist für mehrere ältere Schiffe überhaupt nicht möglich. Göteborg,

Rotterdam und Antwerpen gehören mittlerweile zu den Häfen, die Schiffe mit Landstrom

versorgen. Eine Alternative ist die landseitige Gasversorgung. Hier aber entstehen

technische Probleme für die Schiffe, die über einen solchen Gasantrieb nicht verfügen

(DAMM UND DIETMAR 2011, S.1).

Neben technischen Maßnahmen spielen auch politische Maßnahmen eine entscheidende

Rolle. Damit der Kreuzfahrttourismus umweltfreundlich bleiben kann, muss solch eine

Regelung weltweit eingeführt werden.

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4. Fallbeispiel: Kiel als Zielhafen für den Kreuzfahrttourismus

Das Interesse am Kreuzfahrttourismus ist in den letzten Jahren überall deutlich angestiegen.

Mehrere Häfen weltweit mussten ausgebaut und neu gestaltet werden, um den steigenden

Passagier-mengen gerecht werden zu können.

Die Häfen Deutschlands, darunter auch Kiel, entwickelten sich zu den größten europäischen

Kreuzfahrtmärkten. Kiel gehört momentan zu den beliebtesten Kreuzfahrthäfen in

Deutschland. Die geographische Lage der Stadt rund um die Kieler Förde und um den

Nord-Ostsee-Kanal begünstigte die Entwicklung des Hafens. Mitte der neunziger Jahre fand

eine Ausgliederung des Hafens an das neugegründete Tochterunternehmen Seehafen statt.

Seitdem ist es Eigentümer der Hafenanlagen und der Infrastruktur (SPERLING 2010, S.13).

4.1 Ausbau und Modernisierung des Kieler Hafens

Nicht nur die günstige geographische Lage trug dazu bei, dass sich Kiel als Zielort positiv

entwickelte. Geringe Entfernung zwischen Terminals und Innenstadt und niedrige Kosten für

die Mini Cruises spielen für den Kreuzfahrtverkehr eine beträchtliche Rolle. Dieses spiegelt

sich wiederum in den Preisen für die Reisenden wider. Ohne gute Hafeninfrastruktur wäre

die Entwicklung nicht möglich gewesen. Die Kaianlagen verwandelten sich in drei moderne

und leistungsfähige Terminals: Norwegenkai, Ostseekai und Schwedenkai.

Den Kieler Hafen laufen immer mehr größere Schiffe an, die mehr als 3000 Passagiere an

Bord haben können. Das vermehrte Anlaufen verlangte nach weiteren Umbauten. Der

Ausbau des Hafens trug dazu bei, dass viele Leute, darunter auch Studenten, eine

Beschäftigung gefunden haben.

Für das Einchecken, die Betreuung der Gäste und die logistische Verpflegung braucht man

immer mehr Personal. Die ankommenden Schiffe sind dadurch wichtig für die regionale

Wirtschaft.

Der Ausbau und die Modernisierung machten den Kieler Hafen zu einem attraktiven Ziel für

Passagiere aus dem Inn- und Ausland. Gute Anbindungen zu anderen Verkehrsmitteln wie

Zügen, Flugzeugen oder der Bahn erleichtern die Entscheidung für eine Schiffsreise. Die

Nähe zur Innenstadt bewegt Reisende zu einer Stadtbesichtigung. Die Einzelhandels- und

Gastronomievielfalt animiert die Gäste zum Einkaufen. Durch den Kreuzfahrttourismus steigt

die Attraktivität der Stadt. Dadurch wird das Stadtbild wesentlich geprägt. Die Reiseziele

werden stets erweitert. Die bekanntesten Destinationen, die mit den Schiffen vom Kieler

Hafen erreicht werden, sind Nordland und die Ostsee (SPERLING 2010, S.14).

4.2 Zielgruppen und durchschnittliches Einkommen der Reisenden

Die durchschnittlichen Reisepreise schwanken um 1.900 Euro pro Person und die

durchschnittliche Dauer beträgt 9 Tage. Laut Statistiken liegt das durchschnittliche Alter der

Kreuzfahrttouristen bei 50,7 Jahren. Die Interessen an dem Kreuzfahrttourismus sind sehr

unterschiedlich. Die Altersgruppen schwanken deutlich, obwohl man versucht, die

Angebote an Bord jedem anzupassen.

Man unterscheidet unterschiedliche Zielgruppen, die an den Kreuzfahrtreisen teilnehmen. Zu

den gehören: Best Ager, neue Familien und anspruchsvolle Genießer. Best Ager sind Single

oder Paare aller Einkommensgruppen von 56 bis 75 Jahren. Zu neuen Familien gehören

Familien mit Kindern unter 14 Jahren. Das durchschnittliche Alter der Eltern liegt zwischen 20

bis 55 Jahren und das Einkommen über 1.500 Euro. Anspruchsvolle Genießer sind Single

zwischen 39 und 55 Jahren ohne Kinder, deren monatliches Einkommen über 2.500 Euro liegt.

Einkommen und Alter spielen im Kreuzfahrttourismus eine wesentliche Rolle, weil das

Eventangebot an Bord angepasst werden muss. Es wurden in den Jahren 2005-2007

Statistiken durchgeführt, die den Anteil der Gäste mit ungleichem Einkommen abbilden. Der

Anteil der Kreuzfahrtpassagiere mit monatlichem Einkommen von mehr als 2.500 Euro ist

erheblich und beträgt 41%. Passagiere mit dem Einkommen von 1.500 bis 2.499 Euro

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machen 39% aus. Der Anteil der Gäste mit dem Einkommen unter 1.499 beträgt 21%. Nur 11%

der Teilnehmer sind unter 26 Jahren. Laut Untersuchungen nehmen an dem

Kreuzfahrttourismus mehr Frauen als Männer teil. Die Ursachen hierfür sind zum einen die

höhere Lebenserwartung. Zum anderen wird diese Art von Urlaub als eine angenehme

Reiseform gerade für Alleinstehende und Verwitwete wahrgenommen (SPERLING 2010, S.24).

4.4 Wirtschaftlichen Auswirkungen des Kreuzfahrttourismus auf die Stadt Kiel

Der Fährverkehr spiegelt sich im Kieler Einzelhandel wider. Ansässiger Einzelhandel und das

Hotel- und Gaststättengewerbe verzeichnen hohe Profite dank der Gäste, die vom Schiff

ans Land gehen. Einkaufen spielt eine wesentliche Rolle bei den Touristen und steht ganz

oben auf der Wunschliste bei diesen Stop-Overs. Es ist wichtig für die Stadt, die

Ladenöffnungszeiten an den Fähr- und Kreuzfahrttourismus anzupassen. Deswegen müssen

Werbe- und Einkaufsstraßengemeinschaften gebildet werden, um den Einkauf für die Gäste

ermöglichen zu können. Die Stadt Kiel muss zielgruppengerechte Angebote schaffen, damit

sich jeder Tourist wohl und angesprochen fühlt. Aber nicht alle Passagiere wollen das Schiff

verlassen und das neue Land und die Kultur kennen lernen. 5% der Schiffspassagiere zeigen

kein Interesse an dem Land und dessen Kultur.

Diese Einstellung der Gäste wollen die Kieler Interessenten ändern. Man versucht attraktive

Ziele und Events für Kreuzfahrttouristen anzubieten. Nur wenige der Kreuzfahrtpassagiere

besuchen eine Sehenswürdigkeit vor Ort. Man versucht Pauschalpakete zu verkaufen,

durch die der Kreuzfahrturlaub um ein paar Landtage verlängert werden kann. Dafür muss

ein gut funktionierendes Netzwerk zwischen Reedereien, Passagieren und

Tourismusunternehmen geschaffen werden. Das Land steuert 300.000 Euro für die neue

Vermarktungsperspektive bei. Diesen Betrag will die Stadt Kiel durch weitere Projektpartner z.

B. Lübeck verdoppeln (WERNER 2011, o.S.).

4.5 Soziale und ökologische Probleme für die Kieler Förde

Der Kreuzfahrttourismus hat für die Stadt Kiel sowohl Vor- als auch Nachteile. Der vermehrte

Verkehr auf dem Wasser kann für Wassersportler gefährlich werden. Der zunehmende

Wasserverkehr in der Förde bedarf zunehmender Vor- und Rücksicht von allen Beteiligten.

Da die Schiffe im Hafen mit betriebenen Schiffsgeneratoren andocken, erstreckt sich über

dem Wasser eine Schicht von Abgasen und Feinstaub. Da Schiffsabgase viele Schadstoffe

wie z. B. Schwefeldioxide oder Ruß enthalten, wird die Gesundheit der Leute in der

Hafennähe oder die der Arbeiter auf dem Schiff gefährdet. Man bemüht sich darum, diese

Probleme zu verringern, indem man verschärfte Vorschriften einführt. Ab 2015 dürfen nur

Schiffe mit schwefelarmen Treibstoffen in der Nord- und Ostsee fahren. Ab 2020 werden

diese Vorschriften weltweit gelten. Ein weiteres Ziel ist es, Landstromsysteme zu installieren,

damit die Schiffe vom Land aus mit Energie versorgt werden können. Die benötigte

Strommenge für die Schiffe übertrifft meistens die Leistungsfähigkeit der vorhandenen

städtischen Stromnetze, was wiederum zum Umbauen der Häfen führen kann. Die Schiffe

müssen auch angepasst werden, was in vielen Fällen sehr teuer oder überhaupt nicht

möglich ist (WERNER 2011, o.S.).

Die Reedereien, die auch im Kieler Hafen anlaufen, bemühen sich um Anpassung an

Vorschriften im Bereich des Umweltschutzes. Deswegen werden von einigen Unternehmen

wie z.B. Aida Nachhaltigkeitsberichte veröffentlicht. Damit soll ein Zeichen gesetzt werden,

dass der Reederei der schonende Umgang mit Ressourcen und positives Umweltverhalten

sehr am Herzen liegt.

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5. Fazit

Der enorme Boom der Kreuzfahrtbranche setzt sich weiter fort. Der Trend geht dabei zu

immer größeren Schiffen, die extrem viele Passagiere transportieren können. Diese

Entwicklung geht zu Lasten der Umwelt, da Probleme wie schädliche Emissionen,

Wasserverschmutzung und Abfallentsorgung in den meisten Fällen nicht oder nicht im Sinne

der Nachhaltigkeit gelöst wurden. Diese Art von Kritik ist in den letzten zehn Jahren

deutlicher nach vorne getreten (Bsp. NABU-Kampagne) und hat mittlerweile erste

Reaktionen in der Branche und der Gesetzgebung hervorgerufen. So gibt es neben

verschärften regionalen Gesetzen zur Verringerung von Schadstoffemissionen auch Ansätze

von Kreuzfahrtanbietern (Bsp. AIDA), die aufgrund dieser Kritik explizit Maßnahmen zur

Verbesserung der ökologischen Verträglichkeit treffen, sowie Entwickler von

Schiffstechnologien, die auf umweltverträglichere Technologien setzen (Bsp. Müllrecycling,

Energieversorgung etc.) Allerdings sind strengere Gesetze bisher nicht weltweit eingeführt

worden und Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit werden bisher nur von einem

Teil der Kreuzfahrtunternehmen eingesetzt. Insgesamt ist aber zu erwarten, dass sich im

Bereich der Ökologie am schnellsten ein Umdenken in Richtung der Nachhaltigkeit zeigt, da

die Erhaltung der Reisegebiete auch im Interesse der Unternehmen ist.

Die generierten wirtschaftlichen Profite werden oft hauptsächlich von großen globalisierten

Unternehmen erzielt. Diese siedeln sich häufig in sogenannten „Flag of convenience“-

Staaten an, in denen für die Konzerne günstige Steuer-, Sicherheits- und

Arbeitsrechtsbestimmungen gelten. Der wirtschaftliche Nutzen für die Arbeitnehmer an Bord

ist daher kritisch zu betrachten. Auch die besuchten Regionen ziehen oft weniger Nutzen

aus dem Kreuzfahrttourismus als erhofft. Gründe hierfür sind der Einsatz internationaler

Logistikunternehmen für die Versorgung der Schiffe, Einschränkung der Landgänge, bzw.

Organisation der Landgänge durch die Kreuzfahrtunternehmen selbst, wodurch Ausgaben

der Touristen nicht in die regionalen Ökonomien einfließen oder nur auf wenige

Kooperationspartner beschränkt sind.

Hieraus ergibt sich auch Kritik im Bereich der sozio-kulturellen Nachhaltigkeit. Da die Schiffe

selbst zunehmend als Destinationen vermarktet werden, wird die besuchte Region

zunehmend zur Kulisse und ihre Einwohner zu Dienstleistern für die Kreuzfahrtindustrie oder

teilweise gar zum Störfaktor. Auf diese Weise kommt es nicht zu einem sozio-kulturellen

Austausch und der (zunehmende) wirtschaftliche Einfluss der Kreuzfahrtunternehmen kann

dazu führen, dass die Interessen der Touristen schwerer wiegen als die Interessen der

Anwohner.

Das Fallbeispiel Kiel macht jedoch deutlich, dass die oben genannten, wenig nachhaltigen

Aspekte des Kreuzfahrttourismus regional sehr unterschiedlich ausgeprägt sind. So ergeben

sich aus den bereits vorhandenen planerisch-politischen und wirtschaftlichen Infrastrukturen

in Kiel (oder allgemein in Nord-, Mittel- und Westeuropa) viel bessere Möglichkeiten, den

wirtschaftlichen Nutzen für die Region zu vergrößern und ökologischen Schaden zu

begrenzen, obwohl auch hier noch Handlungsbedarf in vielen Bereichen besteht.

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6. Literaturverzeichnis

APPELT, D. UND H. Siege (2007): Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung

im Rahmen einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Bonn.

BAARS, C. UND J. PFUHL (2011): Traumschiffe – Ein Albtraum für die Umwelt. Hamburg.

URL: http://www.ndr.de/regional/kreuzfahrt173_page-1.html (Stand: 12.12.11)

DAMM, L. und O. DIETMAR (2011): Hintergrundpapier zur NABU-Kampagne für eine saubere

Kreuzschifffahrt. Berlin.

URL: http://www.nabu.de/downloads/mir_stinkts/NABU%20Hintergrund_Kreuzschifffahrt-

Kampagne_final.pdf (Stand: 12.12.11)

Der Spiegel (2011): Kreuzfahrtbranche wächst langsam. In: Der Spiegel. 49/ 2011, S. 69.

European Cruise Council (2010): European Cruise Council Report 2010-2011. Brüssel.

URL: http://www.ashcroftandassociates.com/images/ECC-LR.pdf (Stand: 12.12.2011), S. 15.

KALLSEN, J. (2009): Die Entwicklung von Tourismusstrukturen an der Atlantikküste Südfloridas.

Christian-Albrechts-Universität Kiel, S. 32-26 (unveröffentlicht).

Lighthouse Foundation (2011): Nachhaltiger Tourismus und Kreuzfahrten. Hamburg/ Kiel.

URL: http://www.lighthouse-foundation.org/index.php?id=113&L=0&0= (Stand: 12.12.2011)

PEISLEY, T. (2008): 2020 Vision: New focus for the global cruise industry. Seatrade Research

Report. Colchester/ Essex.

ROBERTSEN, G. (2003): Der Kreuzfahrttourismus. Hamburg/ Kiel.

URL: http://www.lighthouse-foundation.org/index.php?id=113&L=0&0=

SPERLING, S. (2010): Fähr- und Kreuzfahrttourismus in der Landeshauptstadt Kiel. Christian-

Albrechts-Universität Kiel, S. 12-32 (unveröffentlicht).

VON ROHR, G. (2010): Weltweite Trends im Hochseekreuzfahrttourismus. In: Geographische

Rundschau 5/2010, S. 36 -43.

WEIER, M. (2011): Parkproblem für Kreuzfahrtreisen. Kiel

URL: http://www.geozeit.de/thema/leben-in-der-stadt/parkproblem-fuer-

kreuzfahrtriesen.html (Stand : 12.12.2011)

WERNER, A. (2011): Neuer Kurs für Kreuzfahrttourismus. Flensburg

URL: http://www.shz.de/nachrichten/top-thema/article//neuer-kurs-fuer-kreuzfahrt-

tourismus.html (Stand: 12.12.2011)

Zeit Online (2010): Kreuzfahrten Müll Ahoi. Hamburg.

URL: http://www.zeit.de/2010/38/Kreuzfahrten (Stand: 12.12.11)

ZIEGELDORF, H. (2011): Lexikon der Nachhaltigkeit. Brundtland-Bericht.

URL: http://www.agenda21-treffpunkt.de/doku/global.htm#Brundtland (Stand: 12.12.2011)

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Didaktische Transformation

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Projekt zum Thema „Nutzung des Geosystems Meer“

Didaktische Transformation/Rekonstruktion/Inszenierung

1. Vorbemerkung

Der Lesbarkeit halber bezeichnet im Folgenden der Ausdruck „Schüler“ sowohl Schülerinnen

als auch Schüler. Synonym wird die Abkürzung SuS (Schülerinnen und Schüler) oder

alternativ der Ausdruck „Lerner“ verwendet.

2. Thema, Adressaten und Rahmenbedingungen

Die Unterrichtsrreihe zur nachhaltigen Nutzung der Meere mit dem Schwerpunkt

Kreuzfahrttourismus richtet sich an Schüler der Klasse 9 in Gesamtschule oder Gymnasium.

Sie wird durchgeführt an der Lernwerft-Club of Rome Schule Kiel, an der Schüler in

niveaugemischten Klassen lernen. Die Fachcurricula orientieren sich dabei jedoch am

Programm des G8, da den Lernern, die sich entsprechend qualifizieren, das Abitur am Ende

der 12. Klasse ermöglicht werden soll.

Der Erdkundeunterricht wird in der 9. Klasse als sogenannter Projektunterricht erteilt, bei dem

über einen Zeitraum von ca. acht Wochen pro Woche je ein Block von drei

Unterrichtstunden erteilt wird. Übliche Unterrichtsmethode ist es, die Schüler in Kleingruppen

weitgehend selbständig ein selbst gewähltes Teilthema zum vorgegebenen Oberthema

erarbeiten zu lassen. Ihre Ergebnisse präsentieren sie anschließend vor der Klasse.

3. Didaktische Analyse

Lerner der 9. Klasse sind zunehmend in der Lage, geographische Räume als komplexe

Systeme zu begreifen. Nach der Erweiterung ihres geographischen Horizontes auf

außereuropäische Länder in der 7. und 8. Klasse werden Geosysteme nun stärker aus

globaler Sicht analysiert. Dabei steht im Fachcurriculum der 9. Klasse der (nachhaltige)

Umgang mit Ressourcen und die Nutzung und Gestaltung von Räumen im Mittelpunkt,

wobei insbesondere auf das Geosystem Meer eingegangen wird. Die Ausdehnung und

wichtigsten physischen Grundlagen des Geosystems Weltmeer (z.B. Meeresströmungen)

werden betrachtet und verschiedene Formen der Nutzung der Ozeane angesprochen und

verortet.

Das Erfassen und Analysieren von Mensch-Umwelt-Beziehungen wirft auch die Frage nach

den Konsequenzen menschlichen Handelns auf. Diese auch für das eigene Handeln

relevanten Informationen und Strategien sollen bei der Analyse erkannt, reflektiert und

beurteilt werden (IQSH 2008). Adoleszenten erleben sich in diesem Alter immer stärker als

Teil der Gesellschaft. Sie positionieren sich innerhalb der Gesellschaft und entwickeln eigene

Bewertungsmaßstäbe und Handlungsstrategien. Im Sinne einer Bildung für nachhaltige

Entwicklung ist es daher notwendig, den Begriff der Nachhaltigkeit für Lerner greifbar zu

machen und mit konkreten Inhalten zu füllen. Diese wird daher als Beurteilungsmaßstab für

verschiedene Arten der Meeresnutzung in verschiedenen geographischen Räumen

angewendet. Die Untersuchung und Reflexion der Auswirkungen menschlichen Handelns

auf das Geosystem Meer allgemein bildet die Grundlage dafür, auch das eigene Handeln

kritisch zu reflektieren und entsprechende Handlungsstrategien für sich zu entwerfen.

Ziele im Bereich der Sachkompetenz (Fachkompetenz und räumliche Orientierung):

SuS können Name und Lage der Ozeane sowie wichtige physische Eigenschaften

verschiedener ozeanischer Räume benennen bzw. relevantes Kartenmaterial

auswählen und auswerten (z.B. Strömungen, Rohstoffvorkommen, Klima etc.)

SuS können verschiedene Arten der menschlichen Nutzung der Ozeane benennen

und begründet verorten.

SuS können die Auswirkungen dieser Nutzung analysieren und erläutern.

SuS können eine Art der Nutzung in einem konkreten geographischen Raum und

unter der Fragestellung der Nachhaltigkeit analysieren.

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Ziele im Bereich der Methoden- und Kommunikationskompetenz

SuS können anhand gewonnener Erkenntnisse über die Auswirkungen des

Kreuzfahrttourismus in Kiel aus verschiedenen Perspektiven argumentative Aussagen

entwickeln und in einer Diskussion vertreten (Podiumsdiskussion).

SuS können selbständig mit Hilfe verschiedener vorgegebener Quellen geo-

graphische Informationen auswählen, miteinander verknüpfen und auswerten.

SuS können die gewonnenen Informationen optisch und inhaltlich so aufbereiten

oder umwandeln, dass sie ihre Analyse der Klasse präsentieren können.

Ziele im Bereich der Selbst- und Sozialkompetenz (Beurteilung/Bewertung, Handlung)

SuS können die Auswirkungen des Kreuzfahrttourismus in Kiel bewerten.

SuS können eine ausgewählte Nutzungsart der Meere hinsichtlich deren Nach-

haltigkeit beurteilen.

SuS kennen Lösungsansätze für mögliche Spannungsfelder zwischen menschlicher

Nutzung und Nachhaltigkeit

SuS können in Beziehung auf den Kreuzfahrttourismus die Perspektive zwischen

Besucher und Besuchtem wechseln und den Tourismus aus der jeweiligen

Perspektive bewerten.

SuS können ihr eigenes Handeln bezüglich der Nutzung der Meere beurteilen und

mögliche Handlungsalternativen entwickeln.

4. Methodische Analyse

Um die Motivation der Schüler zu fördern, sich mit der Nutzung der Meere auf der Meso- und

Makroebene zu beschäftigen, erfolgt der Einstieg zunächst über die Mikroebene: Welche

Anknüpfungspunkte gibt es im Lebensbereich der Schüler an dieses Thema? Mit der Lage

Kiels an Förde/Ostsee sollten hier ausreichend Schülerimpulse gefunden werden, auf Basis

derer nach weiteren Arten der Meeresnutzung weltweit gesucht werden kann.

Neu wird dagegen möglicherweise die Beschäftigung mit Auswirkungen und Nachhaltigkeit

der Nutzung sein. Das Nachhaltigkeitsdreieck bzw. –viereck sollte daher präsentiert und

erläutert werden.

Exemplarisch wird nun das Thema Kreuzfahrttourismus als eine Art der menschlichen

Nutzung erarbeitet. Als geographischer Raum steht dabei Kiel im Mittelpunkt, um wiederum

an die Erfahrung und Lebenswelt der Lerner anzuknüpfen. Es werden allerdings auch

allgemeine Aussagen zum Kreuzfahrttourismus gemacht und verschiedene Regionen

angesprochen. Geleitet wird eine Analyse hinsichtlich der Nachhaltigkeit vorgenommen,

wobei das Nachhaltigkeitsdreieck als gedankliche Hilfskonstruktion dient um Auswirkungen

zu erkennen. Die Beschäftigung mit möglichen positiven und negativen Auswirkungen wird

intensiviert und für die Schüler konkreter erfahrbar durch das Einnehmen einer spezifischen

Rolle, die zum Abschluss des Unterrichtsblocks in einem Rollenspiel bzw. einer

Podiumsdiskussion eingesetzt wird.

Diese exemplarische Analyse dient den Schülern später als Vorlage für die selbständige

Analyse in Kleingruppen zu einer selbst gewählten Nutzungsart in einem konkreten

geographischen Raum. Diese Art de Projektarbeit bietet den Lernern die Möglichkeit, die

gelernte Methodik auf einen neuen Sachverhalt und einen anderen geographischen Raum

zu übertragen. Die relativ freie Themenwahl erhöht die Motivation, sich mit dem Thema

auseinanderzusetzen. Es empfiehlt sich jedoch, einige Themenvorschläge zu geben. Hierbei

kann insbesondere die Beschäftigung mit dem Kreuzfahrttourismus in anderen Regionen

angeboten werden, da durch den Vergleich mit Kiel die globale Perspektive des Themas

verstärkt, der Zusammenhang zwischen Lokalität und Globalität verdeutlicht und ein

Perspektivwechsel mit Einwohnern von durch Kreuzfahrttourismus betroffene Länder

ermöglicht wird.

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5. Struktur der Unterrichtsreihe

Einführung: Mi, 11.1. (Herr Rohde)

Einstieg: Wo/wie/wann nutze ich (Schüler) das Meer (z.B. Fördedampfer, Strand-

nutzung, Kitesurfen, Fisch essen, Erdöl/Gasnutzung, Windenergie, Strand-/Tauch-

urlaub, Fähre nach Oslo, etc)?

Wie sieht mein Traumurlaub am/auf dem Meer aus? Was bietet ein Urlaub an/auf

dem Meer?

Tourismus + Meer allgemein: Welche Arten touristischer Nutzung finden wo statt?

(evtl: Warum dort? Anknüpfen an genannte touristische Wünsche vom Einstieg)

Was ist das Geosystem Meer? Welche Aspekte gehören dazu? (Meer ist mehr als

Wasser: Meer verstehen als Geosystem mit vielfältigen Wechselbeziehungen, z.B.

pflanzliche und tierische Lebewesen im Meer/Nahrungsketten, chemisch-

physikalische Prozesse wie Strömungen/ Temperaturkreisläufe/atmosphärischer

Gasaustausch, Küste und seine Bewohner, etc.) z.B. mit Schaubild

Welche anderen Arten menschlicher Nutzung der Meere gibt es? (Beispiele

sammeln, evtl. auf der Weltkarte verorten)

Welche Bedeutung/Auswirkungen hat die Nutzung des Meeres? Einführung

Nachhaltigkeit: Grundsätze, Nachhaltigkeitsdreieck (siehe PPP)

Nutzungsbeispiel Kreuzfahrttourismus in Kiel, Mi, 25.1. (Regine Kordes, Alicja Cesarz, Hanna-

Lisa Ott)

Wdh. Nachhaltigkeit, bezogen auf Kreuzfahrttourismus (3 Komponenten, siehe PPP)

Wir untersuchen den Kreuzfahrttourismus in Kiel aus der Perspektive der Besuchten

und der Besucher, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit

Material/Methoden: evtl. PPP, Arbeitsblätter, Artikeltexte, Aufgaben

Die Bearbeitung dieses Themas soll den Lernern als Modell für ihre spätere

Gruppenarbeit zu einem verwandten Thema dienen.

Möglicher Abschluss des Blocks: Planspiel/Podiumsdiskussion, Thema: Zukunft des

Kreuzfahrtourismus in Kiel

Fortsetzung und selbständige Projektarbeit ab Mi, 1.2. bis Anfang März (Herr Rohde)

Aufgabe für Projektunterricht:

o Wähle eine Nutzungsart des Meeres

o Wähle eine dazu passende Region

o Untersuche diese Art der Meeresnutzung im Hinblick auf die verschiedenen

Komponenten der Nachhaltigkeit

o Präsentiere deine Ergebnisse auf eine interessante und ansprechende Art

und Weise

o (Themenbeispiele: Kreuzfahrttourismus in anderen Regionen der Erde,

Rohstoffförderung, Küsten-/Hochseefischerei, Gütertransport- lokales Beispiel

Ausbaggerung Elbe für Hamburger Hafen, etc.)

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6. Unterrichtsdurchführung

Für die Durchführung des Projekts an der Schule wurden drei Unterrichtsstunden geplant.

Eröffnungsphase

Der Unterricht wurde mit einer Begrüßung angefangen. Dann haben wir uns vorgestellt und

erklärt, wer wir sind und was wir heute mit den Lernern vorhaben.

In der Eröffnungsphase hat eine kurze Wiederholung zum Thema „Meer als

Geosystem“ stattgefunden. Da die Lerner sich schon im Rahmen der Projektwoche mit dem

Thema Wasser auseinandergesetzt haben, hat diese Wiederholung nicht länger als fünf

Minuten gedauert. Nach der kurzen Wiederholung haben sich die Lerner als Input unsere

Power Point Präsentation mit aktiver Teilnahme angehört. Die Lerner wurden darauf

hingewiesen, dass sie genau zuhören sollten, weil sie einige Informationen für spätere

Erarbeitung der Aufgaben brauchen können. Zwischendurch wurden von mehreren Lernern

auch Notizen gemacht. Für diese Präsentation mit Lernerteilnahme wurden circa dreißig

Minuten bestimmt.

Zielplanungsphase

In der Zielplanungsphase haben die Lerner Texte mit Aufgaben bekommen. Mit Hilfe von

diesen Materialien sollten sie sich auf eine spätere Forumsdiskussion vorbereiten. Es soll in der

Diskussion entschieden werden, ob in Kiel noch ein Terminal für große Schiffe gebaut

werden kann. Eines der wichtigen Ziele war die Suche nach Gegenargumenten, die die

anderen Beteiligten nennen konnten. Die Lerner wurden schon vor der Pause den Gruppen

zugeordnet. Für diese Phase wurden zehn Minuten geplant.

Erarbeitungsphase

Die Lerner haben sich in Gruppen mit den Texten befasst. Die dazugehörigen Aufgaben

wurden gelöst. In den bestimmten Gruppen hat auch ein effektives Brainstorming

stattgefunden und interessante Argumente und zugleich Gegenargumente wurden

gefunden. Für diese Phase wurden circa vierzig Minuten geplant.

Sicherungsphase

Die Lerner als Vertreter bestimmter Branchen sollten ihre Argumente für den Bau des

Terminals in Kiel in der Diskussion klar nennen. Sie sollten auch auf die Gegenargumente der

Gegenparteien reagieren. Für die Forumsdiskussion wurden (je nach Diskussionsentwicklung)

zwanzig bis dreißig Minuten geplant.

Reflexionsphase

Die Reflexionsphase diente als Zusammenfassung der erarbeiteten Themen und als

Resümee der Forumsdiskussion. Für diese Phase wurden fünf Minuten geplant.

Quellen:

IQSH 2008: Orientierungshilfe G8 für die Sekundarstufe I Geographie. Kiel.

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Unterrichtsmaterial

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1. GRUPPE: Kieler Wirtschaftsberater

Seehafen Kiel plant einen dritten Anlegeplatz für Kreuzfahrtschiffe über 300 Meter Länge

Der Kieler Seehafen will die Ka-

pazitäten zur Abfertigung großer

Kreuzfahrtschiffe erweitern. Bis

zur Saison 2013 soll ein Liegeplatz

des Ostuferhafens dahingehend

ausgebaut werden, dass Kreuz-

fahrtschiffe mit einer Länge von

300 m und mehr dort zum Pas-

sagierwechsel anlegen können.

Im Ostuferhafen entsteht damit

der dritte Liegeplatz für große Kreuzfahrtschiffe in Kiel. Bisher verfügt Kiel am Ostseekai über

zwei Liegeplätze für große Kreuzfahrtschiffe sowie zwei weitere Liegeplätze für Schiffe bis 200

m Länge am Norwegen- und Schwedenkai.

Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG: „Kiel ist der führende

deutsche Start- und Zielhafen für Kreuzfahrten in Nordeuropa. Um unsere Marktposition mit-

tel- und langfristig zu festigen, investieren wir in die Ausweitung unserer Kapazitäten.“ Im Rahmen der Anpassungsarbeiten ist es geplant, neue Fender und Passagiergangways zu

installieren. Die Passagier- und Gepäckabfertigung erfolgt auf mehr als 3.000 m². Hierzu wird

ein ehemaliger Lagerschuppen zum Passagierterminal umgestaltet. Der Kreuzfahrtliegeplatz

ist verkehrlich nahezu ideal an die Autobahnen angebunden und für die Pkw der Reisenden

stehen mehr als 400 Langzeitstellplätze direkt am Abfertigungsgebäude bereit. Der Ostufer-

hafen verfügt über alle notwendigen Einrichtungen für Ver- und Entsorgungsvorgänge. Die SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG betreibt den Kieler Handelshafen im öffentlichen Auftrag

der Landeshauptstadt Kiel. Im Jahr 2011 wurde der Kieler Hafen 120-mal von 19 verschiede-

nen Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Mehr als 377.205 Passagiere gingen an oder von Bord.

Quelle: http://www.schiffe-und-kreuzfahrten.de (gekürzt)

Hilfe zur Bearbeitung: 1) Lest den Text aufmerksam durch.

2) Fasst die geplanten Baumaßnahmen kurz (in Stichpunkten) zusammen.

Aufgaben vor dem Lesen des nächsten Textes: 3) Listet die Vorteile (in Stichpunkten) für die Landeshauptstadt Kiel auf, die der Kreuz-

fahrttourismus bringt/bringen kann.

4) Listet die Nachteile (in Stichpunkten) für die Landeshauptstadt Kiel auf, die der Kreuz-

fahrttourismus bringt/bringen kann.

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Neuer Kurs für Kreuzfahrttourismus (10. September 2011 | Von Anja Werner)

350.000 Kreuzfahrt-Passagiere steuern

jährlich Kiel an - aber kaum jemand

unternimmt einen Landausflug. Das soll

jetzt mit einem neuen Konzept

geändert werden…

"Es gibt im Kreuzfahrttourismus seit

Jahren große Zuwächse, aber auch

ungenutzte Potenziale, die es zu

erschließen gilt", sagt Staatssekretärin

Dr. Tamara Zieschang. Diverse

Auszeichnungen machen deutlich:

Das hohe Dienstleistungsniveau des

Kieler Hafens als Hauptmotor des

Kreuzfahrtbooms im Land ist kaum verbesserbar. Aber an einer Schraube kann und soll noch

kräftig gedreht werden. "Die Verweildauer und die Zahl der Landausflüge der

Kreuzfahrtreisenden muss deutlich erhöht werden", sagt Zieschang.

Kein Mangel an attraktiven Zielen

An attraktiven Zielen oder Events wie der Kieler oder der Travemünder Woche mangelt es

nicht, aber diese sind den meisten Kreuzfahrttouristen bisher nicht bekannt. "Ziel ist, die Zahl

der Pauschalen auf mehrere Tausend zu erhöhen", sagt Meyer. Das dafür notwendige

Netzwerk zwischen Reedereien, Passagieren und Touristikern im Land soll die Tourismus

Agentur Schleswig Holstein (Tash) knüpfen.

Für Tash-Chef Christian Schmidt zählen nur "messbare Ergebnisse". Als Grundlage dafür soll

eine umfangreiche Befragung von insgesamt 6000 Passagieren in den Häfen von Kiel,

Lübeck und Flensburg dienen. "Das Thema Kreuzfahrtdestination ist ein hochwertiges

Alleinstellungsmerkmal, durch das sich das Land national und international als attraktives

Reiseziel präsentieren kann", betont Schmidt. Und dieses soll die Reedereien dazu bewegen,

künftig in Kiel nicht nur ein- und auszuchecken, sondern die Stadt während einer Reise als

Tagesausflugsziel anzulaufen.

Bei der Anzahl der Schiffsanläufe sind in Kiel mittlerweile Höchstwerte erreicht. Die

Passagierzahlen haben sich in den letzten zehn Jahren mehr als vervierfacht und die

Anläufe verdoppelt. Und da die in der Ostsee fahrenden Schiffe immer größer werden, ist

ein Ende des Wachstums momentan nicht in Sicht.

An den Terminals gibt es auch vermehrt Aushilfsjobs für Studenten. Die Koffer der Passagiere,

Ersatzteile, Lebensmittel und vieles mehr muss in die Schiffe gebracht werden. Auch für das

Einchecken und die Betreuung der Gäste im Terminal wird im Hafen Personal gebraucht.

Außerdem sind die Schiffe wichtig für die regionale Wirtschaft. Bringen sie doch tausende

Gäste im Vor- und Nachgang von Reisen, sowie auf Zwischenstopps während der

Ostseerundreisen nach Kiel. Daneben locken die Schiffe auch Schaulustige an.

Wassersportler, aus deren Sicht die Schiffe besonders imposant aussehen, kennen auch die

negativen Punkte des sich vermehrenden Schiffsverkehrs. Es wird zunehmend enger auf der

Förde. Von allen Beteiligten ist Vorsicht und Rücksicht gefragt. Je nach Windrichtung, hat

man manchmal das Gefühl Diesel einzuatmen.

Aufgaben nach dem Lesen: 5) Sammelt Argumente für die Diskussion, die dafür sprechen, dass der Kieler Hafen

ausgebaut werden muss.

6) Fasst wirtschaftliche Vorteile für die Stadt Kiel zusammen, fügt sie dann deiner Liste

hinzu.

7) Sammelt auch Gegenargumente. Überlegt euch, wie ihr euch auf Gegen-

argumente anderer Gruppen vorbereiten könnt.

Quellen: http://www.geozeit.de/thema/leben-in-der-stadt/parkproblem-fuer-kreuzfahrtriesen.html (gekürzt) http://www.shz.de/nachrichten/top-thema/article//neuer-kurs-fuer-kreuzfahrt-tourismus.html (gekürzt)

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2. GRUPPE: Umweltschützer

Seehafen Kiel plant einen dritten Anlegeplatz für Kreuzfahrtschiffe über 300 Meter Länge

Der Kieler Seehafen will die Ka-

pazitäten zur Abfertigung großer

Kreuzfahrtschiffe erweitern. Bis

zur Saison 2013 soll ein Liegeplatz

des Ostuferhafens dahingehend

ausgebaut werden, dass Kreuz-

fahrtschiffe mit einer Länge von

300 m und mehr dort zum Pas-

sagierwechsel anlegen können.

Im Ostuferhafen entsteht damit

der dritte Liegeplatz für große

Kreuzfahrtschiffe in Kiel. Bisher verfügt Kiel am Ostseekai über zwei Liegeplätze für große

Kreuzfahrtschiffe sowie zwei weitere Liegeplätze für Schiffe bis 200 m Länge am Norwegen-

und Schwedenkai.

Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG: „Kiel ist der führende

deutsche Start- und Zielhafen für Kreuzfahrten in Nordeuropa. Um unsere Marktposition mit-

tel- und langfristig zu festigen, investieren wir in die Ausweitung unserer Kapazitäten.“ Im Rahmen der Anpassungsarbeiten ist es geplant, neue Fender und Passagiergangways zu

installieren. Die Passagier- und Gepäckabfertigung erfolgt auf mehr als 3.000 m². Hierzu wird

ein ehemaliger Lagerschuppen zum Passagierterminal umgestaltet. Der Kreuzfahrtliegeplatz

ist verkehrlich nahezu ideal an die Autobahnen angebunden und für die Pkw der Reisenden

stehen mehr als 400 Langzeitstellplätze direkt am Abfertigungsgebäude bereit. Der Ostufer-

hafen verfügt über alle notwendigen Einrichtungen für Ver- und Entsorgungsvorgänge. Die SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG betreibt den Kieler Handelshafen im öffentlichen Auftrag

der Landeshauptstadt Kiel. Im Jahr 2011 wurde der Kieler Hafen 120-mal von 19 verschiede-

nen Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Mehr als 377.205 Passagiere gingen an oder von Bord.

Quelle: http://www.schiffe-und-kreuzfahrten.de (gekürzt)

Hilfe zur Bearbeitung: 1) Lest den Text aufmerksam durch.

2) Fasst die geplanten Baumaßnahmen kurz (in Stichpunkten) zusammen.

3) Überlegt euch die Argumente, die für den Ausbau des Kieler Hafens sprechen

würden.

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Traumschiffe - Ein Albtraum für die Umwelt (Von Christian Baars, Jörg Pfuhl)

Die Kreuzfahrten boomen und

mit ihnen wachsen die Schäden

für die Umwelt und die

Gesundheit von Menschen.

Sondermüll als Treibstoff

Hauptursache für die hohen

Abgaswerte ist der Treibstoff: Fast alle großen Schiffe verbrennen hauptsächlich Schweröl -

auch Bunker- oder Rückstandsöl genannt: ein Abfallprodukt, das bei der Verarbeitung von

Rohöl übrig bleibt, zäh wie Teer ist und extrem viele Schadstoffe enthält. An Land müsste es

als Sondermüll teuer entsorgt werden. Auf See dient es als billiger Brennstoff.

Gesundheitsgefahren durch Schiffsabgase

Schiffsabgase enthalten viele Schadstoffe: Schwefeloxide erhöhen das Risiko von Herz- und

Lungenerkrankungen, Stickoxide können zu Asthma führen, und Ruß gilt als krebserregend.

Außerdem finden sich in den Abgasen hochgiftige Schwermetalle wie Blei, Arsen,

Quecksilber. Betroffen sind die Besatzungen, aber auch Küstenbewohner und Hafenarbeiter.

In den Küstenregionen Europas hat sich laut BUND die Schifffahrt zum Hauptverursacher für

Luftschadstoffe entwickelt, verantwortlich auch für Versauerung und Überdüngung von

Böden und Gewässern.

Verschärfte Vorschriften in Europa

Das ist allerdings kein Verdienst des Unternehmens, sondern eine internationale Vorschrift.

Seit Anfang 2010 darf in einigen Gebieten wie der Ostsee nur noch Öl mit einem

Schwefelanteil von höchstens 1,0% verbrannt werden. Ab 2015 soll dieser Wert auf 0,1%

sinken, wie er jetzt auch schon für die Liegezeiten in Häfen in der EU gilt. Für die meisten

anderen Meere weltweit gilt noch eine wesentlich höhere Grenze von 4,5%. Sie soll 2012 auf

3,5% und frühestens 2020 auf 0,5% gesenkt werden.

Umweltschützern und Gesundheitsexperten gehen diese Maßnahmen nicht weit genug. Die

internationalen Vorschriften kommen ihnen viel zu spät. "Dieser Prozess ist sehr, sehr mühsam

und sehr, sehr langwierig", sagt Lars Mönch vom Umweltbundesamt. Außerdem bedeutet

selbst die aktuelle strengste Grenze von 0,1%, dass Schiffe noch immer 100-mal mehr

Schwefel auspusten dürften als Autos und Lastwagen, erklärt Nadja Ziebarth vom BUND.

Versorgung mit Landstrom offenbar zu teuer

Eine weitere Maßnahme wäre, die Schiffe mit Strom vom Land zu versorgen, solange sie im

Hafen liegen. Damit könnten zumindest dort die Emissionen auf Null gesenkt werden. Doch

diese Idee scheint kaum noch eine Chance zu haben. Die technischen Anforderungen sind

nach Darstellung der Reeder komplex, die Kosten damit hoch. Außerdem gibt es bislang

keinen weltweiten Standard für eine Steckdose für Schiffe. Auch in Hamburg wird seit Jahren

über eine Landstromversorgung an den Anlegern in der Hafencity und Altona diskutiert und

es werden Gutachten erstellt. Bislang ist nichts herausgekommen.

Auch deshalb will der NABU mit seiner Kampagne nun den Druck auf die Reeder erhöhen.

Einen anderen Treibstoff einzusetzen, sei die einfachste Lösung, um eine deutliche

Verbesserung zu erzielen, sagt Dietmar Oeliger. In Kombination mit einem Rußfilter wäre

schon viel erreicht. Doch so lange nichts weiter passiert, bleiben die Kreuzfahrtriesen für ihn

ein Albtraum. "Das sind schwimmende Müllverbrennungsanlagen ohne Abgasreinigung", so

Oeliger.

Quelle:

http://www.ndr.de/regional/kreuzfahrt173.html (gekürzt)

Aufgaben zum Text: 4) Erklärt die Überschrift des Artikels „Traumschiffe- ein Albtraum für die Umwelt“.

5) Beurteilt die Einführung der neuen Vorschriften in Europa und weltweit.

Was fehlt eurer Meinung nach?

6) Formuliert Argumente, die gegen den Ausbau des Kieler Hafens sprechen. Bereitet

euch auf Gegenargumente vor, die in der Diskussion sicherlich vorkommen werden.

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3. GRUPPE: Vertreter des Aida Unternehmens

„AIDAsol: Verantwortung beginnt im Detail“

Unsere Verpflichtung für die Umwelt – Nachhaltigkeitsbericht 2011/ Kap. 4

Umweltbewusstsein und wirtschaftlicher Erfolg sind für uns kein Widerspruch. Als Bestätigung

hat uns der Germanische Lloyd als einzige Kreuzfahrtreederei weltweit den „5 Stars

Excellence Award“ verliehen.

Umweltschutz an Bord

Unsere Mitarbeiter an Bord sind selbstverständlich in unsere Umweltstrategie eingebunden

und werden in regelmäßigen Schulungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit den

natürlichen Ressourcen sensibilisiert.

Wir schulen unsere Crew regelmäßig.

Die hohen Ansprüche an den Umweltschutz gelten nicht nur für unser Unternehmen,

sondern schließen auch unsere Partner ein. Unsere Lieferanten sind lizenziert und unterliegen

regelmäßig externen wie internen Kontrollen.

Forschung und Umwelttechniken

Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist die Reduzierung von Emissionen. Und so ist die beste

Tonne Treibstoff die, die wie nicht verbrauchen. Aus diesem Grund beteiligen wir uns an der

Entwicklung von emissionsarmen Antrieben. Im Rahmen des Projektes wird der Einsatz von

Hochtemperatur- und Brennstoffzellen auf Schiffen erforscht und unter Alltagsbedingungen

geprüft.

Reduktion unserer Emissionen

In den vergangenen Jahren haben wir unsere Flotte jährlich um ein Schiff erweitert.

Die steigenden Gästezahlen haben unseren Energieverbrauch sowie den Ausstoß von

Emissionen absolut zwar erhöht – auf den einzelnen Gast gerechnet haben wir unser

Ergebnis jedoch verbessertAuf dieser Basis haben wir 2010 unsere Emissionen reduziert:

• Schwefeloxide um 5,9 Prozent

• CO2-Emissionen um 2,8 Prozent

• Stickoxid und Feinstaub um 2,9 Prozent

Versorgung durch Landstrom

Um unsere Emissionen zu reduzieren und die Luftqualität während der Liegezeiten im

Hafen zu verbessern, ist ein Landstromanschluss eine mögliche Option. Wir bereiten

unsere Neubauten auf die Nachrüstung von Landstromanschlüssen vor.

Schadstoffarme Dual-Fuel-Motoren

Eine schadstoffarme Alternative zur Schiffsversorgung über Landstrom in Hafengebieten

ist die landseitige Gasversorgung. Daher planen wir, in unserer nächsten Schiffsgeneration

Dual-Fuel-Motoren zu installieren, die sowohl mit Schiffsdiesel als auch Flüssiggas

betrieben werden können. Im Gegensatz zu Schiffsdiesel besteht der Vorteil, dass Gas keine

Schwefeloxid-Emissionen erzeugt und der Ausstoß von Stickoxid um circa 80 Prozent

verringert wird.

Konsequente Abfallvermeidung

An Bord unserer Schiffe setzen wir ein systematisches Abfallmanagementsystem ein. Alle

Abfälle werden an Bord nach modernsten Standards vorsortiert, verdichtet und an Land

abgegeben. Die Abfälle aus allen Abteilungen werden im Garbage Room gesammelt, wo

die erste Mülltrennung stattfindet. Papier und Plastik werden verbrannt und die Asche an

Land entsorgt. Metall und Glas werden zerkleinert und gepresst, um Lagerraum zu sparen.

Lebensmittelabfälle werden in der „Water Treat ment and Food Waste“-Anlage gepresst

und entwässert. Das Ergebnis ist eine biologisch abbaubare Substanz, die an Bord verbrannt

oder an Land abgegeben wird. Wir arbeiten daran, alle Entsorgungsunternehmen einmal zu

überprüfen.

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Quelle:

http://www.aida.de/b2b-corporate-site/umwelt/nachhaltigkeit.19242.html

Aufgaben zum Text: 1) Überlegt euch warum Aida jährlich diesen Bericht schreibt. Wer sind die Adressaten?

2) Erklärt die Devise AIDAsol: „Verantwortung beginnt im Detail“.

3) Beurteilt das Engagement des Unternehmens für die Umwelt. Listet für die Diskussion

auf, wie sich der Konzern für die Umwelt einsetzt. Bereitet euch auf die

Gegenargumente anderer Gruppen vor.

Seehafen Kiel plant einen dritten Anlegeplatz für Kreuzfahrtschiffe über 300 Meter Länge

Der Kieler Seehafen will die Kapa-

zitäten zur Abfertigung großer

Kreuzfahrtschiffe erweitern. Bis zur

Saison 2013 soll ein Liegeplatz des

Ostuferhafens dahingehend aus-

gebaut werden, dass Kreuzfahrt-

schiffe mit einer Länge von 300 m

und mehr dort zum Passagier-

wechsel anlegen können. Im

Ostuferhafen entsteht damit der

dritte Liegeplatz für große Kreuz-

fahrtschiffe in Kiel. Bisher verfügt

Kiel am Ostseekai über zwei Liegeplätze für große Kreuzfahrtschiffe sowie zwei weitere Lie-

geplätze für Schiffe bis 200 m Länge am Norwegen- und Schwedenkai.

Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG: „Kiel ist der führende

deutsche Start- und Zielhafen für Kreuzfahrten in Nordeuropa. Um unsere Marktposition mit-

tel- und langfristig zu festigen, investieren wir in die Ausweitung unserer Kapazitäten.“ Im Rahmen der Anpassungsarbeiten ist es geplant, neue Fender und Passagiergangways zu

installieren. Die Passagier- und Gepäckabfertigung erfolgt auf mehr als 3.000 m². Hierzu wird

ein ehemaliger Lagerschuppen zum Passagierterminal umgestaltet. Der Kreuzfahrtliegeplatz

ist verkehrlich nahezu ideal an die Autobahnen angebunden und für die Pkw der Reisenden

stehen mehr als 400 Langzeitstellplätze direkt am Abfertigungsgebäude bereit. Der Ostufer-

hafen verfügt über alle notwendigen Einrichtungen für Ver- und Entsorgungsvorgänge. Die SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG betreibt den Kieler Handelshafen im öffentlichen Auftrag

der Landeshauptstadt Kiel. Im Jahr 2011 wurde der Kieler Hafen 120-mal von 19 verschiede-

nen Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Mehr als 377.205 Passagiere gingen an oder von Bord.

Quelle: http://www.schiffe-und-kreuzfahrten.de (gekürzt)

Hilfe zur Bearbeitung: 4) Lest den Text aufmerksam durch.

5) Fasst die geplanten Baumaßnahmen kurz (in Stichpunkten) zusammen.

6) Erstellt nun abschließend eine Tabelle mit euren Argumenten für den Ausbau des

Hafens und möglicher Gegenargumente.

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4.GRUPPE: Klein und mittlere Unternehmen (KMU) - Vertreter

Seehafen Kiel plant einen dritten Anlegeplatz für Kreuzfahrtschiffe über 300 Meter Länge

Der Kieler Seehafen will die Ka-

pazitäten zur Abfertigung großer

Kreuzfahrtschiffe erweitern. Bis

zur Saison 2013 soll ein Liegeplatz

des Ostuferhafens dahingehend

ausgebaut werden, dass Kreuz-

fahrtschiffe mit einer Länge von

300 m und mehr dort zum Pas-

sagierwechsel anlegen können.

Im Ostuferhafen entsteht damit

der dritte Liegeplatz für große

Kreuzfahrtschiffe in Kiel. Bisher verfügt Kiel am Ostseekai über zwei Liegeplätze für große

Kreuzfahrtschiffe sowie zwei weitere Liegeplätze für Schiffe bis 200 m Länge am Norwegen-

und Schwedenkai.

Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG: „Kiel ist der führende

deutsche Start- und Zielhafen für Kreuzfahrten in Nordeuropa. Um unsere Marktposition mit-

tel- und langfristig zu festigen, investieren wir in die Ausweitung unserer Kapazitäten.“ Im Rahmen der Anpassungsarbeiten ist es geplant, neue Fender und Passagiergangways zu

installieren. Die Passagier- und Gepäckabfertigung erfolgt auf mehr als 3.000 m². Hierzu wird

ein ehemaliger Lagerschuppen zum Passagierterminal umgestaltet. Der Kreuzfahrtliegeplatz

ist verkehrlich nahezu ideal an die Autobahnen angebunden und für die Pkw der Reisenden

stehen mehr als 400 Langzeitstellplätze direkt am Abfertigungsgebäude bereit. Der Ostufer-

hafen verfügt über alle notwendigen Einrichtungen für Ver- und Entsorgungsvorgänge. Die SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG betreibt den Kieler Handelshafen im öffentlichen Auftrag

der Landeshauptstadt Kiel. Im Jahr 2011 wurde der Kieler Hafen 120-mal von 19 verschiede-

nen Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Mehr als 377.205 Passagiere gingen an oder von Bord.

Quelle: http://www.schiffe-und-kreuzfahrten.de (gekürzt)

Hilfe zur Bearbeitung: 1) Lest den Text aufmerksam durch.

2) Fasst die geplanten Baumaßnahmen kurz (in Stichpunkten) zusammen.

3) Wie will man die Parkplatz situation regeln?

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„Parken und Meer“ – Das Parkhaus nur für Kreuzfahrer!

Stellt euch vor, dass euch eine

Parkgarage mit dem Namen

„Parken und Meer“ gehört.

Touristen die mit dem Auto aus

ganz Deutschland, Dänemark und

anderen Ländern nach Kiel fahren,

um dort an einer Kreuzfahrt

teilzunehmen, stellen in eurer

Parkgarage ihr Auto ab.

Ihr bietet auch einen Shuttleservice an von der Parkagarage zum Zielhafen.

Es handelt sich hierbei um ein sehr profitables Geschäft.

Das heißt, ihr verdient sehr viel mit „Parken und Meer“.

Gerne würdet ihr mehr Parkgaragen in Kiel betreiben,

doch dafür gibt es noch nicht genug Kreuzfahrtschiffe

und Kreuzfahrttouristen in Kiel.

Der Ausbau des Kieler Hafens könnte das ändern.

Einzelhandel im CITTI-Park Artikelausschnitt: Der Stena Line laufen die Passagiere davon

Die Stena Line ist im Kieler Hafen wieder die Nummer eins. Jedenfalls bei den

Fahrzeugzahlen - das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Die schwedische Reederei

verliert Passagiere. Allein im September brachen die Zahlen um 25 Prozent im Vergleich zum

Vorjahresmonat ein [...].

Bei den Schweden wiederum ist Kiel als Einkaufsziel weiterhin sehr beliebt - auch wegen der

direkten Busverbindung vom Schiff zum CITTI-Park. „CITTI hat in Göteborgs Posten Anzeigen

geschaltet. Das haben wir sofort gemerkt“, berichtet Wahl.

4) Erstellt eine Liste mit Vorteilen, die der Kreuzfahrttourismus auf euch als Kieler

Unternehmer hat. Betrachtet sowohl die Perspektive des Parkgaragenbetreibers als

auch die eines Einzelhändlers im CITTI-Park.

5) Welche Vorteile könnte der Ausbau des Kieler Hafens auf die Unternehmen haben?

6) Diskutiert inwiefern diese möglichen Vorteile eurer Meinung nach überhaupt

realisierbar sind.

Bezieht euch hierbei auf eure Ergebnisse aus Aufgabe 3.

Notiert euer Ergebnis.

Die Parkgarage „Parken und Meer gibt es sogar wirklich in Kiel! Internet: http://www.parken-und-meer.de/

Quelle: Kieler Nachrichten Author: Frank Behling Datum: 24.11.2011

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Boom-Branche mit Schmuddel-Image

Für den Tourismus sind Kreuzfahrten die

Erfolgsstory der letzten Jahre – 5,5 Millionen

Europäer machten 2010 eine. Für die

Umwelt sind sie eine Katastrophe.

Nach Angaben des European Cruise

Council (ECC) unternahmen 2010 insgesamt

5,5 Millionen Europäer eine Kreuzfahrt, ein

Plus von 10% gegenüber 2009.

Kreuzfahrtgäste aus Europa machen 30%

aller 18,8 Millionen Passagiere weltweit aus.

Die EU-Länder mit den höchsten Gästeaufkommen waren Großbritannien (1,6 Millionen),

Deutschland (1,2 Millionen), Italien (rund 890.000) und Spanien (645.000).

Längst sind Kreuzfahrten nicht mehr nur für ältere Menschen das perfekte Urlaubsmodell.

Auch junge Leute schätzen sie als bequem und gesellig. Die schönsten Küsten der Welt

ziehen am TV-geübten Augen vorbei, der Landgang reicht gerade fürs Shopping und eine

paar Sehenswürdigkeiten, die klimatisierte Kabine an Bord schützt vor zu viel Nähe. Und

Unterhaltung gibt es bei über 4.000 Gästen an Bord ohnehin genug.

2010 profitierten die europäischen Kreuzfahrthäfen laut ECC vom Gästezuwachs: 5,2

Millionen Gäste (+ 7,2%) begannen ihre Fahrt in Europa.

Zu Unrecht haben Kreuzfahrten ein sauberes Image. In der Realität stinken die mit Schweröl

betriebenen Ozeanriesen zum Himmel und verschmutzen die Meere. Kritiker sprechen von

Dreckschleudern und schwimmenden Sondermüllverbrennungsanlagen.

Laut NABU (Naturschutzbund Deutschland) hinterlassen die Schiffe einen "deutlich

sichtbaren ökologischen Fußabdruck". Bei der Verbrennung des Treibstoffs entstehen

Schadstoffe wie Ruß, Schwefel- und Stickoxide.

Klimabilanz wie Flugzeuge

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die Umweltbelastung durch Schiffe zu reduzieren, etwa

Umstieg vom Schweröl auf umweltfreundlicheres Dieselöl. Aber laut NABU verweigern die

Konzerne aus Profitgier die Verwendung von Schiffsdiesel und den Einbau von Abgastechnik.

Nach Angaben der Umweltschutzorganisation stößt ein einziger Ozeanriese auf einer

Kreuzfahrt so viele Schadstoffe aus wie 5 Millionen Autos auf der gleichen Strecke.

Und die Bilanz in puncto Treibhausgas? Nach übereinstimmenden Studien steuert die

Seeschifffahrt 2,7% der weltweiten Kohlenstoffdioxid (CO2) Ausstoß bei - ungefähr so viel wie

der Flugverkehr. Daher plant die EU auch näher über den Kreuzfahrttourismus

nachzudenken, wenn es um die Reduzierung von dem

Kohlenstoffdioxid-Ausstoß geht.

Es gibt schon Kreuzfahrtunternehmen, die beim Schutz von

einigen der kostbarsten und am meisten gefährdeten

Meeresregionen unseres Planeten mithelfen. Damit die

Schönheit der Meere erhalten bleibt.

Lest euch den Text aufmerksam durch.

Ergänzt mit Hilfe des Textes eure zuvor erstellte Liste mit Vorteilen.

Findet für jeden Vorteil aus eurer kompletten Liste ein mögliches Gegenargument, die

Vertreter einer anderen Gruppe (wie z.B. Umweltschützer, Anwohner) gegen dieses haben

könnten. Das nennt sich Argumentationskette.

7) Lest euch den Text aufmerksam durch. 8) Ergänzt mit Hilfe des Textes eure zuvor erstellte Liste mit Vorteilen. 9) Findet für jeden Vorteil aus eurer kompletten Liste ein mögliches Gegenargument, die Ver-

treter einer anderen Gruppe (wie z.B. Umweltschützer, Anwohner) gegen dieses haben könnten. Das nennt sich Argumentationskette.

Dieser Artikel wurde leicht verändert und stammt aus der TAZ (Die Tageszeitung) Autor: Edith Kresta Datum: 16.01.2012 Internet: http://www.taz.de/!85691/

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5. GRUPPE: Vertreter der Tourismusbranche

Seehafen Kiel plant einen dritten Anlegeplatz für Kreuzfahrtschiffe über 300 Meter Länge

kDer Kieler Seehafen will die Ka-

pazitäten zur Abfertigung großer

Kreuzfahrtschiffe erweitern. Bis

zur Saison 2013 soll ein Liegeplatz

des Ostuferhafens dahingehend

ausgebaut werden, dass Kreuz-

fahrtschiffe mit einer Länge von

300 m und mehr dort zum Pas-

sagierwechsel anlegen können.

Im Ostuferhafen entsteht damit

der dritte Liegeplatz für große

Kreuzfahrtschiffe in Kiel. Bisher verfügt Kiel am Ostseekai über zwei Liegeplätze für große

Kreuzfahrtschiffe sowie zwei weitere Liegeplätze für Schiffe bis 200 m Länge am Norwegen-

und Schwedenkai.

Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG: „Kiel ist der führende

deutsche Start- und Zielhafen für Kreuzfahrten in Nordeuropa. Um unsere Marktposition mit-

tel- und langfristig zu festigen, investieren wir in die Ausweitung unserer Kapazitäten.“ Im Rahmen der Anpassungsarbeiten ist es geplant, neue Fender und Passagiergangways zu

installieren. Die Passagier- und Gepäckabfertigung erfolgt auf mehr als 3.000 m². Hierzu wird

ein ehemaliger Lagerschuppen zum Passagierterminal umgestaltet. Der Kreuzfahrtliegeplatz

ist verkehrlich nahezu ideal an die Autobahnen angebunden und für die Pkw der Reisenden

stehen mehr als 400 Langzeitstellplätze direkt am Abfertigungsgebäude bereit. Der Ostufer-

hafen verfügt über alle notwendigen Einrichtungen für Ver- und Entsorgungsvorgänge. Die SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG betreibt den Kieler Handelshafen im öffentlichen Auftrag

der Landeshauptstadt Kiel. Im Jahr 2011 wurde der Kieler Hafen 120-mal von 19 verschiede-

nen Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Mehr als 377.205 Passagiere gingen an oder von Bord.

Quelle: http://www.schiffe-und-kreuzfahrten.de (gekürzt)

Hilfe zur Bearbeitung: 1) Lest den Text aufmerksam durch.

2) Fasst die geplanten Baumaßnahmen kurz (in Stichpunkten) zusammen.

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Hintergrund: Ihr seid die Vertreter der Tourismusbranche Kiels bzw. Schleswig-Holsteins. Euer Expertenteam

setzt sich aus 3 Organisationen zusammen, die unten aufgelistet sind.

Die SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG ist

Eigentümerin der öffentlichen Anlagen und der Infrastruktur im

Handelshafen

Verantwortlich für die Entwicklung des Hafens, Investitionen und

Ausbau sowie für die Instandhaltung der Anlagen

Betreiberin eines öffentlichen Eisenbahnverkehrsunternehmens (EVU)

und einer öffentlichen Hafenbahn-Infrastruktur.

So werbt ihr auf eurer Internetseite (http://www.port-of-kiel.de/) für den Kreuzfahrttourismus

in Kiel:

Kreuzfahrthafen Kiel:

Kiel ist einer der wichtigsten Häfen für Reisewechsel in ganz Nordeuropa und Anlaufhafen

während einer Kreuzfahrt für internationale Kreuzfahrer. Alle bedeutenden europäischen

Reedereien nutzen Kiel als Start- und Ziel für Seereisen in die Ostsee und Nordlandtouren.

Die Kombination von geografischen Vorteilen, modernen Passagierterminals und guter

Erreichbarkeit haben Kiels Ansehen als bedeutenden deutschen Kreuzfahrthafen

entscheidend geprägt.

Im Zentrum der Stadt bieten die drei Terminals Norwegenkai, Schwedenkai und Ostseekai

Kiels größter und modernster Kreuzfahrtterminal – Passagieren einen angenehmen

Aufenthalt.

2010 wurde der Kieler Hafen insgesamt 136-mal (2009: 117) von Kreuzfahrtschiffen

angelaufen.

341.537 Reisende (2009: 291.388) gingen an oder von Bord. Dies entspricht einem Plus von

17,2 %.

Die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH (TASH) ist seit 2001

für das landesweite touristische Marketing Schleswig-Holsteins

zuständig. Sie koordiniert die zielgruppengerechte Aufbereitung und

Vermarktung touristischer Angebote.

(Quelle: http://www.sh-tourismus.de/de/information)

Der Verein Kiel-Marketing e.V. entstand im Jahre 2006 aus dem

Zusammenschluss (Fusionierung) des Tourist Information Kiel e.V. und des

alten Kiel-Marketing e.V. In ihm sind die Geschäftsbereiche Tourismus und

Stadt- und Citymanagement zusammengeführt.

Zusammenfassung des Zwecks und der Aufgaben des Vereins:

allgemeine wirtschaftliche Rahmenbedingungen verbessern

Aufgaben im Bereich der Förderung von Handel, Dienstleistungen und Tourismus für die

Landeshauptstadt wahrnehmen

planerisch und konzeptionell Wirken

Steigerung der Gäste- und Übernachtungszahlen herbeiführen

Geschäftsfelder:

Tourismus

Sailing und Business

Stadt- und Citymanagement

(Quelle: http://www.kiel-marketing.de/)

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Text: Ein kleiner Text der euch für die weiteren Aufgaben sehr helfen kann!

Lest ihn aufmerksam durch!

Boom-Branche mit Schmuddel-Image

Zu Unrecht haben Kreuzfahrten ein sauberes

Image. In der Realität stinken die mit Schweröl

betriebenen Ozeanriesen zum Himmel und

verschmutzen die Meere. Kritiker sprechen von

Dreckschleudern und schwimmenden

Sondermüllverbrennungsanlagen.

Laut NABU (Naturschutzbund Deutschland)

hinterlassen die Schiffe einen "deutlich

sichtbaren ökologischen Fußabdruck". Bei der

Verbrennung des Treibstoffs entstehen Schadstoffe wie Ruß, Schwefel- und Stickoxide.

Klimabilanz wie Flugzeuge

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die Umweltbelastung durch Schiffe zu reduzieren, etwa

Umstieg vom Schweröl auf umweltfreundlicheres Dieselöl. Aber laut NABU verweigern die

Konzerne aus Profitgier die Verwendung von Schiffsdiesel und den Einbau von Abgastechnik.

Nach Angaben der Umweltschutzorganisation stößt ein einziger Ozeanriese auf einer

Kreuzfahrt so viele Schadstoffe aus wie 5 Millionen Autos auf der gleichen Strecke.

Und die Bilanz in puncto Treibhausgas? Nach

übereinstimmenden Studien steuert die Seeschifffahrt 2,7%

der weltweiten Kohlenstoffdioxid (CO2) Ausstoß bei -

ungefähr so viel wie der Flugverkehr. Daher plant die EU

auch näher über den Kreuzfahrttourismus nachzudenken,

wenn es um die Reduzierung von dem Kohlenstoffdioxid-

Ausstoß geht.

Es gibt schon Kreuzfahrtunternehmen, die beim Schutz von einigen der kostbarsten und am

meisten gefährdeten Meeresregionen unseres Planeten mithelfen. Damit die Schönheit der

Meere erhalten bleibt.

Zusätzliches Material: Präsentation über den Kreuzfahrttourismus in Schleswig-Holstein

Rundgang durch Kiel (Prospekte auf Englisch und Deutsch)

Dieser Artikel wurde leicht verändert und stammt aus der TAZ (Die Tageszeitung) Autor: Edith Kresta Datum: 16.01.2012 Internet: http://www.taz.de/!85691/

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Aufgaben: 3) Aus der Perspektive dieser Tourismusbranchen-Vertreter: Ermittelt

Vorteile, die der Kreuzfahrttourismus auf die Stadt Kiel bzw. das

Bundesland Schleswig-Holstein haben könnte.

Es wäre hilfreich, wenn ihr dabei auch die für euch

interessantesten und aussagekräftigsten Statistiken/ Zahlen aus

der Präsentation notiert und sie euren Vorteilen zuordnet.

Diese können euch bei der späteren Diskussionsrunde helfen!

4) Diskutiert in eurer Gruppe, ob der Kreuzfahrttourismus in Kiel dazu beiträgt, dass

Kreuzfahrttouristen aus verschiedenen Ländern durch Kreuzfahrten andere Kulturen

kennenlernen.

Die Prospekte (z.B. der Rundgang auf Englisch) könnten euch dabei behilflich sein.

Notiert euch eure Überlegungen.

5) Seid ihr (als Vertreter der Tourismusbranche) der Meinung, dass man den Kieler Hafen

für Kreuzfahrtschiffe ausbauen sollte?

Notiert eure Überlegungen.

6) Für die kommende Diskussionsrunde ist es wichtig, dass ihr euch auf die

Gegenargumente der anderen Gruppen (z.B. Naturschützer, Anwohner…) einstellen

könnt. Überlegt euch Gegenargumente bzw. Nachteile, die der Kreuzfahrttourismus

in Kiel haben könnte. Ordnet dann jedem euer Vorteile eines dieser

Gegenargumente zu. Erstellt also eine Argumentationskette.

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6. GRUPPE: Anwohner Kiels Hintergrund: Stellt euch vor, ihr seid Kieler und wohnt in der Innenstadt (Holstenstraße).

1) Überlegt euch kurz (in Stichpunkten), welche Vorteile der Kreuzfahrttourismus für

euch als dieser Kieler haben könnte.

2) Überlegt euch auch kurz (in Stichpunkten), welche Nachteile der Kreuzfahrttourismus

für euch, als dieser Kieler aus der Holstenstraße, haben könnte.

3) Erstellt eine Tabelle mit den Vor- und Nachteilen!

Seehafen Kiel plant einen dritten Anlegeplatz für Kreuzfahrtschiffe über 300 Meter Länge

Der Kieler Seehafen will die Kapa-

zitäten zur Abfertigung großer

Kreuzfahrtschiffe erweitern. Bis zur

Saison 2013 soll ein Liegeplatz des

Ostuferhafens dahingehend aus-

gebaut werden, dass Kreuzfahrt-

schiffe mit einer Länge von 300 m

und mehr dort zum Passagier-

wechsel anlegen können. Im Ost-

uferhafen entsteht damit der drit-

te Liegeplatz für große Kreuzfahrt-

schiffe in Kiel. Bisher verfügt Kiel am Ostseekai über zwei Liegeplätze für große Kreuzfahrt-

schiffe sowie zwei weitere Liegeplätze für Schiffe bis 200 m Länge am Norwegen- und

Schwedenkai.

Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG: „Kiel ist der führende

deutsche Start- und Zielhafen für Kreuzfahrten in Nordeuropa. Um unsere Marktposition mit-

tel- und langfristig zu festigen, investieren wir in die Ausweitung unserer Kapazitäten.“ Im Rahmen der Anpassungsarbeiten ist es geplant, neue Fender und Passagiergangways zu

installieren. Die Passagier- und Gepäckabfertigung erfolgt auf mehr als 3.000 m². Hierzu wird

ein ehemaliger Lagerschuppen zum Passagierterminal umgestaltet. Der Kreuzfahrtliegeplatz

ist verkehrlich nahezu ideal an die Autobahnen angebunden und für die Pkw der Reisenden

stehen mehr als 400 Langzeitstellplätze direkt am Abfertigungsgebäude bereit. Der Ostufer-

hafen verfügt über alle notwendigen Einrichtungen für Ver- und Entsorgungsvorgänge. Die SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG betreibt den Kieler Handelshafen im öffentlichen Auftrag

der Landeshauptstadt Kiel. Im Jahr 2011 wurde der Kieler Hafen 120-mal von 19 verschiede-

nen Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Mehr als 377.205 Passagiere gingen an oder von Bord.

Quelle: http://www.schiffe-und-kreuzfahrten.de (gekürzt)

Hilfe zur Bearbeitung: 4) Lest den Text aufmerksam durch.

5) Fasst die geplanten Baumaßnahmen kurz (in Stichpunkten) zusammen.

6) Wie will man die Parkplatz Situation regeln?

7) Wer zahlt wohl die geplanten Investitionen (lies hierzu vor allem den letzten Abschnitt

aufmerksam).

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Parkplatz in Kiel am Hafen

Wer kennt sie nicht, die Herausforderung in Kiel einen Parkplatz zu finden? Überhaupt haben

viele Küstenstädte das Manko, saisonal überfüllt zu sein, und wenige Parkplätze zur

Verfügung stellen zu können. Touristen, die Ihr Fahrzeug zum Parken in Kiel abstellen

möchten, fahren nicht selten frustriert durch die Stadt, um ihr Fahrzeug sicher und nicht allzu

fern vom angestrebten Ziel abzustellen. So wird die „Kieler

Woche“ zur Stadtralley „Parken in Kiel“, das herrliche,

jährliche Sommerspektakel gerät fast zur Nebensache.

8) Lest euch diesen Ausschnitt durch.

9) Lässt sich aus dem Abschnitt ein Argument für oder gegen den Kreuzfahrttourismus

aus der Perspektive eines Kieler Anwohners ableiten? Wenn ja, formuliere dieses

Argument und füge es dann deiner Liste hinzu.

Boom-Branche mit Schmuddel-Image

Für den Tourismus sind Kreuzfahrten die Erfolgsstory

der letzten Jahre – 5,5 Millionen Europäer

machten 2010 eine. Für die Umwelt sind sie eine

Katastrophe.

Nach Angaben des European Cruise Council

(ECC) unternahmen 2010 insgesamt 5,5 Millionen

Europäer eine Kreuzfahrt, ein Plus von 10%

gegenüber 2009. Kreuzfahrtgäste aus Europa

machen 30% aller 18,8 Millionen Passagiere

weltweit aus. Die EU-Länder mit den höchsten Gästeaufkommen waren Großbritannien (1,6

Millionen), Deutschland (1,2 Millionen), Italien (rund 890.000) und Spanien (645.000).

Längst sind Kreuzfahrten nicht mehr nur für ältere Menschen das perfekte Urlaubsmodell.

Auch junge Leute schätzen sie als bequem und gesellig. Die schönsten Küsten der Welt

ziehen am TV-geübten Augen vorbei, der Landgang reicht gerade fürs Shopping und eine

paar Sehenswürdigkeiten, die klimatisierte Kabine an Bord schützt vor zu viel Nähe. Und

Unterhaltung gibt es bei über 4.000 Gästen an Bord ohnehin genug.

2010 profitierten die europäischen Kreuzfahrthäfen laut ECC vom Gästezuwachs: 5,2

Millionen Gäste (+ 7,2%) begannen ihre Fahrt in Europa.

Zu Unrecht haben Kreuzfahrten ein sauberes Image. In der Realität stinken die mit Schweröl

betriebenen Ozeanriesen zum Himmel und verschmutzen die Meere. Kritiker sprechen von

Dreckschleudern und schwimmenden Sondermüllverbrennungsanlagen.

Laut NABU (Naturschutzbund Deutschland) hinterlassen die Schiffe einen "deutlich

sichtbaren ökologischen Fußabdruck". Bei der Verbrennung des Treibstoffs entstehen

Schadstoffe wie Ruß, Schwefel- und Stickoxide.

Klimabilanz wie Flugzeuge

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die Umweltbelastung durch Schiffe zu reduzieren, etwa

Umstieg vom Schweröl auf umweltfreundlicheres Dieselöl. Aber laut NABU verweigern die

Konzerne aus Profitgier die Verwendung von Schiffsdiesel und den Einbau von Abgastechnik.

Nach Angaben der Umweltschutzorganisation stößt ein einziger Ozeanriese auf einer

Kreuzfahrt so viele Schadstoffe aus wie 5 Millionen Autos auf der gleichen Strecke.

Und die Bilanz in puncto Treibhausgas? Nach übereinstimmenden Studien steuert die

Seeschifffahrt 2,7% der weltweiten Kohlenstoffdioxid (CO2) Ausstoß bei - ungefähr so viel wie

der Flugverkehr. Daher plant die EU auch näher über den

Kreuzfahrttourismus nachzudenken, wenn es um die

Reduzierung von dem Kohlenstoffdioxid-Ausstoß geht.

Es gibt schon Kreuzfahrtunternehmen, die beim Schutz von

einigen der kostbarsten und am meisten gefährdeten

Meeresregionen unseres Planeten mithelfen. Damit die

Schönheit der Meere erhalten bleibt.

Dieser Artikel wurde leicht verändert und stammt aus der TAZ (Die Tageszeitung) Autor: Edith Kresta Datum: 16.01.2012 Internet: http://www.taz.de/!85691/

Quelle: http://parken-kiel-hafen.de/

Page 36: Nutzung der Meere durch den Kreuzfahrttourismus · Dieses „klassische“ Nachhaltigkeitsdreieck wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche ... In diese Kategorie fallen zum

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10) Lest euch den Text aufmerksam durch.

11) Ergänzt mit Hilfe des Textes eure zuvor erstellte Liste mit Vor- und Nachteilen.

12) Findet für jedes Argument aus eurer kompletten Liste ein mögliches Gegenargument,

die Vertreter einer anderen Gruppe (wie z.B. Unternehmer, Stadtplaner…) gegen

dieses haben könnten. Das nennt sich Argumentationskette.