NZZ Artikel über San Diego

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USA Kanada San Diego Thinking U.S.? Think US. Dass Air Canada in jeden Winkel Kanadas fliegt, wissen Sie ja – aber wussten Sie auch, dass wir 53 Destinationen in den USA anfliegen? Das einfache und schnelle Umsteigen in Toronto macht die Reise zumVergnügen! Wenn Sie mit Air Canada via Toronto in die USA fliegen,erledigen Sie die US-Zoll-Formalitäten bereits im Transit am Flughafen Toronto,ohne lange Warteschlangen.Überzeugen Sie sich selber und buchen Sie unter www.aircanada.com oder unter 0848 247 226 REISEN UND FREIZEIT Neuö Zürcör Zäitung Donnerstag, 21. Februar 2008 Nr. 43 B3 «Bed and Breakfast» ist beliebt und billig Reizvolle Angebote aus Nordamerika Für Ferienreisen in die USA und nach Kanada gibt es als sinnvolle Alternative zum standardisierten Hotelzimmer oder zum eher engen Wohnwagen das «Bed and Breakfast». Das jeweilige Privathaus stammt vielleicht aus dem frühen 19. Jahrhundert und steht auf einer kleinen Grossstadt-Parzelle oder inmitten eines riesigen Wald- und Wiesenlands mit mehreren Weihern. Bei «Bed and Breakfast» (B & B) ist das Preis-Leistungs-Verhältnis für Zimmer und Frühstück fast immer angemessen, häufig sogar ausgezeichnet. Gelegentlich ist die Benutzung des Whirlpools oder des privaten Badestegs am See inbegriffen. Das gastgebende Paar, von dem oft sie das Frühstück kocht und er es aufträgt, sieht die Einnahmen aus der Zimmervermietung eher als Trinkgeld denn als Lebensgrundlage an. Den meisten ist es einfach wichtig, dass ihnen der Be- trieb ihres B & B Spass macht. In der Alpaca-Farm Oft handelt es sich bei den Gastgebern um ein Ehepaar mittleren Alters, häufig aber auch um Rentner, wie etwa im Fall von David und Sonia Kydd. Nach der Pensionierung begannen Letztere auf Vancouver Island in der kanadischen Provinz British Columbia mit dem Aufbau einer Alpaca- Farm. Gleichzeitig richteten sie einen Bed-and Breakfast-Betrieb ein. Weil David bei der Be- arbeitung des Waldes auf wenig Erde und viel bläuliches Gestein stiess, heisst der Betrieb «Blue Stone Alpacas Farm». Gastgeberin Sonia beglei- tet Besucher gerne zu den zutraulichen Tieren in den weitläufigen Gehegen. Die ehemalige Schulleiterin – eine hervor- ragende Köchin – sorgt persönlich für das leib- liche Wohl der Gäste in ihrem «Bed and Break- fast». Die beiden Gastzimmer haben eigene Ein- gänge und Badezimmer. Wenn nachts die Sterne über der grossen westkanadischen Insel funkeln, ist es ein ganz besonderer Genuss, auf der V eranda gemütlich in dem grossen Holzbottich zu sitzen, dessen warmes Wasser von einem ange- nehm duftenden Holzofen geheizt wird. Zum Frühstück am nächsten Morgen gehören Speisen mit frischen Eiern aus dem eigenen Hühnerhof. Unterkunft auf Schienen Nach vielen Jahren als Berufsfotograf, in denen er sich auf Luft- und Architekturaufnahmen spezia- lisierte, beschloss Olav vor neun Jahren, etwas ganz anderes anzupacken. Dabei wurde und wird er von seiner Frau Charlotte – zuletzt Managerin von Tagungen und Kongressen – tatkräftig unter- stützt. In Sequim, an der Nordküste des US-Bun- desstaates Washington zwischen Port Angeles und Port Townsend und nicht weit vom Olympic National Park entfernt, betreiben die beiden Eisenbahnenthusiasten das «Red Caboose Get- away Bed and Breakfast». Je auf einem eigenen Stück Geleise stehen heute auf einem Areal von etwa 20 000 Quadratmetern um einen Ententeich angeordnet insgesamt vier renovierte und in Gästezimmer umgebaute Eisenbahnwagen. In den glorreichen Tagen der Zugverbindun- gen in Nordamerika war eine «caboose» nichts anderes als der Dienstwagen, aus dem heraus der Verantwortliche die Fahrt des Güterzuges leitete und in dem er auch essen und schlafen konnte. Jedes in eine Schlafstätte umfunktionierte Zug- abteil hat sein eigenes Motto, zum Beispiel Zirkus. An den Wänden des aussen grün gestrichenen Eisenbahnwagens hängen alte Plakate, die einst für einen Zirkus oder einen Film mit einem Zir- kusthema warben. Selbst das kleinste dekorative Element strahlt hier viel Liebe aus; Kitsch kennt man bezeichnenderweise nur als Fremdwort. Im Wagen auf Gleis 3 etwa steht den maximal vier Gästen ein Eingangsbereich mit Gasheizofen zur Verfügung, dahinter ein grosszügiges Doppel- bett. Links und rechts eines kuppelförmigen Dachfensters wurde über den Kleiderschränken je ein Kajütenbett eingebaut, und vorbei an der Toilette gelangt man schliesslich zum bequemen Strudelbad für zwei Personen. Das Gästezimmer ist mit Fernseher, kleinem Kühlschrank und Kaf- feemaschine ausgerüstet – sowie einem kosten- losen WLAN-Anschluss. Ulrich H. Jenny www.bluestonealpacas.com;www.redcaboosegetaway.com; www.bnbfinder.com San Diego – Strandferien und Städtereise in einem Wenn Kaliforniens Sonne Kinder und Eltern verzaubert Ferien mit Kindern werden in San Diego rasch zum Vergnügen. Denn es gibt dort vieles, was ein Kinderherz begehrt: war- mes Meer und Sandstrände, zahlreiche Tiere im Zoo und Museen zum Anfassen. Gleich am Tag nach unserer Ankunft beginnt das Erleb- nis. Als wir morgens am Strand von Mission Beach die eintreffenden Fischerboote beobachten, erblicken wir in deren Schlepptau nicht nur Möwen und Pelikane, son- dern auch zahlreiche Seelöwen. Einer heisst uns gar mit eleganten Sprüngen und ständigem Auf- und Abtauchen willkommen. Da stört uns der in San Diego fast überall zu hörende Fluglärm des direkt in der Stadt gelegenen internationalen Flughafens nicht. Was wir zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht wissen: In den nächsten Tagen werden wir mit einigen dieser Meeres- bewohner noch enger in Kontakt treten. Denn im edlen Villen-Stadtteil La Jolla gibt es eine Bucht, die von rund 200 Seehunden als Ruhezone genutzt wird. Zwar streiten sich Umweltschützer und An- wohner darüber, ob man die Bucht für Menschen sperren sollte. Doch davon ungestört, kann man an ruhigen Wochentagen die Tiere beim Sonnen- bad oder Tauchen beobachten. Nassgespritzt von Orcas und Delphinen Noch wilder geht es aber in Sea World zu, einer Mischung aus Zoo und Vergnügungspark, der sich am besten mit einem Zwei-Tage-Ticket er- leben lässt. Dann kann man sich Zeit nehmen, um, entspannt den Salat kauend, durchs Becken gleitenden Seekühen aus Florida zuzuschauen oder in den Haifisch-Tunnel abzutauchen. Dort kann man den bis zu drei Meter langen Tieren tat- sächlich in ihr mit scharfen Zähnen bestücktes Gebiss schauen. Und nur wenige Meter weiter tummelt sich in einer grossen künstlichen Ant- arktis eine Vielzahl von Pinguinen. Der Kontrast könnte grösser kaum sein. Denn nach einem kur- zen Flug im dem von einem Sturm geschüttelten Helikopter-Simulator erreichen wir eine For- schungsstation, von der aus man weisse Beluga- Wale, ein Fische spuckendes Walross sowie Eis- bären sehen kann. Nur von einer Scheibe ge- trennt, drücken sich hier Eisbär und Kind anein- ander. Und die hinter der dicken Scheibe hautnah zu beobachtenden Tauchmanöver des weissen Riesen versetzen alle Besucher in Begeisterung. Doch die ungekrönten Stars des Parks sind die Orcas, auch Killer- oder Schwertwale genannt. In den gut halbstündigen Shows mit diesen Meeres- säugern gibt es Atemraubendes zu sehen. Wenn sich der bis zu neun Meter lange und mehrere Tonnen schwere schwarz-weisse Orca aus dem Wasser schraubt und einen Salto schlägt oder wenn er seinen Trainer unter Wasser auf die Nase nimmt und sie dann zusammen weit über die Was- seroberfläche emporsteigen, brauchte man die emotionsgeladene Musikuntermalung eigentlich gar nicht mehr, um restlos begeistert zu sein. Bei den jüngeren Besuchern ist die «splash time» be- liebt. Dann schwimmen bis zu vier Orcas gleich- zeitig am Beckenrand entlang und schaufeln mit ihrer Schwanzflosse eiskaltes Wasser in die Zu- schauermenge. Unter der heissen kalifornischen Sonne ist eine solche Abkühlung bis auf die Haut aber willkommen. Die putzigen Seeotter des Parks sind offenbar derselben Meinung und ver- bringen viel Zeit in einer mit Eiswürfeln gefüllten Tonne, ehe sie sich jeweils ihren «Zvieri» in Form eingefrorener Garnelen holen. Begehbare Schiffe . . . Keine Ferien am Meer ohne Schiffe – und so be- suchen wir das Maritime Museum, das aus einigen begehbaren historischen Schiffen besteht. Zuerst zwängen wir uns durch ein ehemaliges russisches Atom-U-Boot und gelangen rasch zum Schluss, dass es wahrlich attraktivere Arbeitsplätze als dieses Unterwasser-Konstrukt gibt. Etwa das nebenan vertäute Piratenschiff, in dem uns ein «echter» Pirat beim Begutachten der Bordkano- nen drohend fragt, was wir denn auf seinem Schiff zu suchen hätten. Letztlich kommen wir aber zur Überzeugung, dass für uns eigentlich nur ein An- heuern auf dem grossen Dreimaster-Handels- schiff oder der Jugendstil-Fähre aus San Fran- cisco in Frage käme. Das gerade für Kinder Schöne an diesem Museum ist, dass man überall hinein- und hinaufklettern kann und vieles anfassen darf: Schiff- fahrtsgeschichte wird so leben- dig. Beeindruckend ist auch der wenige Gehminuten entfernt lie- gende Flugzeugträger «US Mid- way», der bis vor einigen Jahren in Betrieb war und auf dem uns ehemalige Besatzungsmitglieder erklären, wie genau ein Flug- zeug auf der kurzen Piste landen und wie es per Katapult-Mecha- nismus starten kann. . . . und Pandabären So viel wird uns bald klar: San Diego bietet weit mehr als Strandferien. Der hiesige Zoo etwa ist berühmt für seine tier- gerechten Anlagen und auf je- den Fall einen ganztägigen Be- such wert. Schaut man den durch hügeliges Freigelände sausen- den Gorillas zu, vergisst man, dass es sich auch hier um ein Ge- hege handelt. Besonders ange- tan haben es uns aber die putzi- gen Pandabären. Obschon man vor deren Areal meist Schlange stehen und auf Einlass warten muss, sind diese Ikonen des Ar- tenschutzes einfach goldig anzu- sehen. – Bei so viel Programm gehen die zwei Ferienwochen rasch vorbei, dabei haben wir längst nicht alle Attraktionen in und um San Diego gesehen. Denn neben den Ausflügen haben wir immer wieder lange sonnenwarme Tage am Strand und im Pazifik verbracht und uns Zeit zum Ausruhen gegönnt. Beim Sammeln von Sand- krabben haben wir oft ganz vergessen, dass wir uns in einer amerikanischen Grossstadt befinden. Stephanie Lahrtz Auf Augenhöhe mit einem Beluga-Wal: faszinierte Besucher des Sea-World-Parks in San Diego. REINHARD DIRSCHERL / LOOK Anzeige Gut zu wissen Anreise: Direktflug mit Swiss ab Zürich nach Los Angeles und dann weiter mit dem Mietwagen bis San Diego. Alternativ gelangt man auch über Chi- cago nach San Diego. Unterkunft: Strandferien-Feeling bietet das durch den Film «Some Like It Hot» berühmt gewordene und kürzlich renovierte Luxushotel «El Coronado» auf der Coronado-Halbinsel (Durchschnittspreis für ein DZ 300 Dollar, auf Spezialangebote ach- ten). Daneben gibt es viele kleinere Hotels und Appartements (diese oft nur wochenweise buchbar) im Stadtteil Mission Bay Area oder, etwas eleganter und teurer, in La Jolla. Weiter fin- den sich zahlreiche gute Hotels im Hafenviertel oder rund um den Balboa-Park. Reisezeit: In San Diego herrschen ganzjährig tags- über T-Shirt-Temperaturen. Zwischen Mai und Oktober ist Hauptbadesaison. Die meisten Strände sind ideal für Kinder geeignet, weil sie flach verlau- fen und ganztags bewacht werden. Veranstaltungen: San Diego bietet neben den Hauptattraktionen Sea World, Zoo und Safari-Park (etwas ausserhalb) auch eine Vielzahl lohnens- werter Aktivitäten in, auf und neben dem Wasser. In grösseren Hotels liegen Broschüren aus, in denen oft auch Ermässigungscoupons enthalten sind.

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REISEN UND FREIZEIT Neuö Zürcör Zäitung Donnerstag, 21. Februar 2008 Nr. 43 Für Ferienreisen in die USA und nach Kanada gibt es als sinnvolle Alternative zum standardisierten Hotelzimmer oder zum eher engen Wohnwagen das «Bed and Breakfast». Ferien mit Kindern werden in San Diego asch zum Vergnügen. Denn es gibt dort ieles, was ein Kinderherz begehrt: war- es Meer und Sandstrände, zahlreiche iere im Zoo und Museen zum Anfassen.

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REISEN UND FREIZEITNeuö Zürcör Zäitung Donnerstag, 21. Februar 2008 � Nr. 43 B 3

«Bed and Breakfast» ist beliebt und billigReizvolle Angebote aus Nordamerika

Für Ferienreisen in die USA und nachKanada gibt es als sinnvolle Alternativezum standardisierten Hotelzimmeroder zum eher engen Wohnwagen das«Bed and Breakfast».

Das jeweilige Privathaus stammt vielleicht ausdem frühen 19. Jahrhundert und steht auf einerkleinen Grossstadt-Parzelle oder inmitten einesriesigen Wald- und Wiesenlands mit mehrerenWeihern. Bei «Bed and Breakfast» (B & B) istdas Preis-Leistungs-Verhältnis für Zimmer undFrühstück fast immer angemessen, häufig sogarausgezeichnet. Gelegentlich ist die Benutzung desWhirlpools oder des privaten Badestegs am Seeinbegriffen. Das gastgebende Paar, von dem oftsie das Frühstück kocht und er es aufträgt, siehtdie Einnahmen aus der Zimmervermietung eherals Trinkgeld denn als Lebensgrundlage an. Denmeisten ist es einfach wichtig, dass ihnen der Be-trieb ihres B & B Spass macht.

In der Alpaca-FarmOft handelt es sich bei den Gastgebern um einEhepaar mittleren Alters, häufig aber auch umRentner, wie etwa im Fall von David und SoniaKydd. Nach der Pensionierung begannen Letztereauf Vancouver Island in der kanadischen ProvinzBritish Columbia mit dem Aufbau einer Alpaca-Farm. Gleichzeitig richteten sie einen Bed-andBreakfast-Betrieb ein. Weil David bei der Be-arbeitung des Waldes auf wenig Erde und vielbläuliches Gestein stiess, heisst der Betrieb «BlueStone Alpacas Farm». Gastgeberin Sonia beglei-tet Besucher gerne zu den zutraulichen Tieren inden weitläufigen Gehegen.

Die ehemalige Schulleiterin – eine hervor-ragende Köchin – sorgt persönlich für das leib-liche Wohl der Gäste in ihrem «Bed and Break-fast». Die beiden Gastzimmer haben eigene Ein-gänge und Badezimmer. Wenn nachts die Sterneüber der grossen westkanadischen Insel funkeln,ist es ein ganz besonderer Genuss, auf derVeranda gemütlich in dem grossen Holzbottich zusitzen, dessen warmes Wasser von einem ange-nehm duftenden Holzofen geheizt wird. Zum

Frühstück am nächsten Morgen gehören Speisenmit frischen Eiern aus dem eigenen Hühnerhof.

Unterkunft auf SchienenNach vielen Jahren als Berufsfotograf, in denen ersich auf Luft- und Architekturaufnahmen spezia-lisierte, beschloss Olav vor neun Jahren, etwasganz anderes anzupacken. Dabei wurde und wirder von seiner Frau Charlotte – zuletzt Managerinvon Tagungen und Kongressen – tatkräftig unter-stützt. In Sequim, an der Nordküste des US-Bun-desstaates Washington zwischen Port Angelesund Port Townsend und nicht weit vom OlympicNational Park entfernt, betreiben die beidenEisenbahnenthusiasten das «Red Caboose Get-away Bed and Breakfast». Je auf einem eigenenStück Geleise stehen heute auf einem Areal vonetwa 20 000 Quadratmetern um einen Ententeichangeordnet insgesamt vier renovierte und inGästezimmer umgebaute Eisenbahnwagen.

In den glorreichen Tagen der Zugverbindun-gen in Nordamerika war eine «caboose» nichtsanderes als der Dienstwagen, aus dem heraus derVerantwortliche die Fahrt des Güterzuges leiteteund in dem er auch essen und schlafen konnte.Jedes in eine Schlafstätte umfunktionierte Zug-abteil hat sein eigenes Motto, zum Beispiel Zirkus.An den Wänden des aussen grün gestrichenenEisenbahnwagens hängen alte Plakate, die einstfür einen Zirkus oder einen Film mit einem Zir-kusthema warben. Selbst das kleinste dekorativeElement strahlt hier viel Liebe aus; Kitsch kenntman bezeichnenderweise nur als Fremdwort.

Im Wagen auf Gleis 3 etwa steht den maximalvier Gästen ein Eingangsbereich mit Gasheizofenzur Verfügung, dahinter ein grosszügiges Doppel-bett. Links und rechts eines kuppelförmigenDachfensters wurde über den Kleiderschränkenje ein Kajütenbett eingebaut, und vorbei an derToilette gelangt man schliesslich zum bequemenStrudelbad für zwei Personen. Das Gästezimmerist mit Fernseher, kleinem Kühlschrank und Kaf-feemaschine ausgerüstet – sowie einem kosten-losen WLAN-Anschluss.

Ulrich H. Jenny

www.bluestonealpacas.com; www.redcaboosegetaway.com;www.bnbfinder.com

San Diego – Strandferien und Städtereise in einemWenn Kaliforniens Sonne Kinder und Eltern verzaubert

USA

Kanada

San Diego

Ferien mit Kindern werden in San Diegorasch zum Vergnügen. Denn es gibt dortvieles, was ein Kinderherz begehrt: war-mes Meer und Sandstrände, zahlreicheTiere im Zoo und Museen zum Anfassen.

Gleich am Tag nach unsererAnkunft beginnt das Erleb-nis. Als wir morgens amStrand von Mission Beach dieeintreffenden Fischerbootebeobachten, erblicken wir inderen Schlepptau nicht nurMöwen und Pelikane, son-

dern auch zahlreiche Seelöwen. Einer heisst unsgar mit eleganten Sprüngen und ständigem Auf-und Abtauchen willkommen. Da stört uns der inSan Diego fast überall zu hörende Fluglärm desdirekt in der Stadt gelegenen internationalenFlughafens nicht. Was wir zu diesem Zeitpunktallerdings noch nicht wissen: In den nächstenTagen werden wir mit einigen dieser Meeres-bewohner noch enger in Kontakt treten. Denn imedlen Villen-Stadtteil La Jolla gibt es eine Bucht,die von rund 200 Seehunden als Ruhezone genutztwird. Zwar streiten sich Umweltschützer und An-wohner darüber, ob man die Bucht für Menschensperren sollte. Doch davon ungestört, kann manan ruhigen Wochentagen die Tiere beim Sonnen-bad oder Tauchen beobachten.

Nassgespritzt von Orcas und DelphinenNoch wilder geht es aber in Sea World zu, einerMischung aus Zoo und Vergnügungspark, dersich am besten mit einem Zwei-Tage-Ticket er-leben lässt. Dann kann man sich Zeit nehmen,um, entspannt den Salat kauend, durchs Beckengleitenden Seekühen aus Florida zuzuschauenoder in den Haifisch-Tunnel abzutauchen. Dortkann man den bis zu drei Meter langen Tieren tat-sächlich in ihr mit scharfen Zähnen bestücktesGebiss schauen. Und nur wenige Meter weitertummelt sich in einer grossen künstlichen Ant-arktis eine Vielzahl von Pinguinen. Der Kontrastkönnte grösser kaum sein. Denn nach einem kur-zen Flug im dem von einem Sturm geschütteltenHelikopter-Simulator erreichen wir eine For-schungsstation, von der aus man weisse Beluga-Wale, ein Fische spuckendes Walross sowie Eis-bären sehen kann. Nur von einer Scheibe ge-trennt, drücken sich hier Eisbär und Kind anein-ander. Und die hinter der dicken Scheibe hautnahzu beobachtenden Tauchmanöver des weissenRiesen versetzen alle Besucher in Begeisterung.

Doch die ungekrönten Stars des Parks sind dieOrcas, auch Killer- oder Schwertwale genannt. Inden gut halbstündigen Shows mit diesen Meeres-säugern gibt es Atemraubendes zu sehen. Wenn

sich der bis zu neun Meter lange und mehrereTonnen schwere schwarz-weisse Orca aus demWasser schraubt und einen Salto schlägt oderwenn er seinen Trainer unter Wasser auf die Nasenimmt und sie dann zusammen weit über die Was-seroberfläche emporsteigen, brauchte man dieemotionsgeladene Musikuntermalung eigentlichgar nicht mehr, um restlos begeistert zu sein. Beiden jüngeren Besuchern ist die «splash time» be-liebt. Dann schwimmen bis zu vier Orcas gleich-zeitig am Beckenrand entlang und schaufeln mitihrer Schwanzflosse eiskaltes Wasser in die Zu-schauermenge. Unter der heissen kalifornischenSonne ist eine solche Abkühlung bis auf die Hautaber willkommen. Die putzigen Seeotter desParks sind offenbar derselben Meinung und ver-bringen viel Zeit in einer mit Eiswürfeln gefülltenTonne, ehe sie sich jeweils ihren «Zvieri» in Formeingefrorener Garnelen holen.

Begehbare Schiffe . . .Keine Ferien am Meer ohne Schiffe – und so be-suchen wir das Maritime Museum, das aus einigenbegehbaren historischen Schiffen besteht. Zuerstzwängen wir uns durch ein ehemaliges russischesAtom-U-Boot und gelangen rasch zum Schluss,dass es wahrlich attraktivere Arbeitsplätze als

dieses Unterwasser-Konstrukt gibt. Etwa dasnebenan vertäute Piratenschiff, in dem uns ein«echter» Pirat beim Begutachten der Bordkano-nen drohend fragt, was wir denn auf seinem Schiffzu suchen hätten. Letztlich kommen wir aber zurÜberzeugung, dass für uns eigentlich nur ein An-heuern auf dem grossen Dreimaster-Handels-schiff oder der Jugendstil-Fähre aus San Fran-cisco in Frage käme. Das gerade für KinderSchöne an diesem Museum ist, dass man überall

hinein- und hinaufklettern kannund vieles anfassen darf: Schiff-fahrtsgeschichte wird so leben-dig. Beeindruckend ist auch derwenige Gehminuten entfernt lie-gende Flugzeugträger «US Mid-way», der bis vor einigen Jahrenin Betrieb war und auf dem unsehemalige Besatzungsmitgliedererklären, wie genau ein Flug-zeug auf der kurzen Piste landenund wie es per Katapult-Mecha-nismus starten kann.

. . . und PandabärenSo viel wird uns bald klar: SanDiego bietet weit mehr alsStrandferien. Der hiesige Zooetwa ist berühmt für seine tier-gerechten Anlagen und auf je-den Fall einen ganztägigen Be-such wert. Schaut man den durchhügeliges Freigelände sausen-den Gorillas zu, vergisst man,dass es sich auch hier um ein Ge-hege handelt. Besonders ange-tan haben es uns aber die putzi-gen Pandabären. Obschon manvor deren Areal meist Schlangestehen und auf Einlass wartenmuss, sind diese Ikonen des Ar-tenschutzes einfach goldig anzu-

sehen. – Bei so viel Programm gehen die zweiFerienwochen rasch vorbei, dabei haben wirlängst nicht alle Attraktionen in und um SanDiego gesehen. Denn neben den Ausflügen habenwir immer wieder lange sonnenwarme Tage amStrand und im Pazifik verbracht und uns Zeit zumAusruhen gegönnt. Beim Sammeln von Sand-krabben haben wir oft ganz vergessen, dass wiruns in einer amerikanischen Grossstadt befinden.

Stephanie Lahrtz

Auf Augenhöhe mit einem Beluga-Wal: faszinierte Besucher des Sea-World-Parks in San Diego. REINHARD DIRSCHERL / LOOK

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Thinking U.S.?Think US.

Dass Air Canada in jedenWinkel Kanadas fliegt, wissen Sie ja –aber wussten Sie auch, dass wir 53 Destinationen in den USA anfliegen?

Das einfache und schnelle Umsteigen in Toronto macht die Reise zumVergnügen!

Wenn Sie mit Air Canada via Toronto in die USA fliegen, erledigen Siedie US-Zoll-Formalitäten bereits im Transit am Flughafen Toronto, ohne lange

Warteschlangen. Überzeugen Sie sich selber und buchen Sie unter

www.aircanada.comoder unter 0848 247 226

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Anreise: Direktflug mit Swiss ab Zürich nach LosAngeles und dann weiter mit dem Mietwagen bisSan Diego. Alternativ gelangt man auch über Chi-cago nach San Diego.Unterkunft: Strandferien-Feeling bietet das durchden Film «Some Like It Hot» berühmt gewordeneund kürzlich renovierte Luxushotel «El Coronado»auf der Coronado-Halbinsel (Durchschnittspreisfür ein DZ 300 Dollar, auf Spezialangebote ach-ten). Daneben gibt es viele kleinere Hotels undAppartements (diese oft nur wochenweisebuchbar) im Stadtteil Mission Bay Area oder,etwas eleganter und teurer, in La Jolla. Weiter fin-

den sich zahlreiche gute Hotels im Hafenvierteloder rund um den Balboa-Park.Reisezeit: In San Diego herrschen ganzjährig tags-über T-Shirt-Temperaturen. Zwischen Mai undOktober ist Hauptbadesaison. Die meisten Strändesind ideal für Kinder geeignet, weil sie flach verlau-fen und ganztags bewacht werden.Veranstaltungen: San Diego bietet neben denHauptattraktionen Sea World, Zoo und Safari-Park(etwas ausserhalb) auch eine Vielzahl lohnens-werter Aktivitäten in, auf und neben dem Wasser.In grösseren Hotels liegen Broschüren aus, in denenoft auch Ermässigungscoupons enthalten sind.