Oberkommando der Kriegsmarine - Nautische Abteilung - Die Grenzen der Ozeane und ihrer Nebenmeere

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NAUTISCHE ABTEILUNG BEIM OBERKOMMANDO DER KRIEGSMARINE , le renzen zeane und ihrer e en eere (Amtlich) Mit 2 Kartenbeilagen Beiheft zum Maiheft 1939 der "Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie" Ernst Siegfried Mittler und Sohn. Buchdruckerei. Berlin SW 68. 68 71

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NAUTISCHE ABTEILUNG BEIM

OBERKOMMANDO DER KRIEGSMARINE ,

• le renzen zeane

und ihrer •

e en eere

(Amtlich)

Mit 2 Kartenbeilagen

Beiheft zum Maiheft 1939 der "Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie"

Ernst Siegfried Mittler und Sohn. Buchdruckerei. Berlin SW 68. Kochstr~ßc 68 71

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NAUTISCHE ABTEILUNG BEIM

OBERKOMMANDO DER KRIEGSMARINE

• le renzen zeane

und ihrer

e en eere

(Amtlich)

Mit 2 Kartenbeilagen

Beiheft zum Maiheft 1939 der "Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie"

Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Buchdruckerei, Berlin SW 68, Kochstraße 68-7l

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Das Oberkommando der Kriegsmarine gibt nachstehend eine auf Grund einer engen Zusammenarbeit mit dem Institut für Meereskunde an der Universität Berlin Sachbearbeiter Prof. Dr. G. Wüst entstandene Zusammen­stellung der Grenzen der Ozeane und ihrer Nebenmeere, wie sie in Zukunft im Deutschen Hydrographischen Werk

Anwendung finden werden.

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1. Allgemeine Gesichtspunkte. Grundsätzlich ist festzustellen, daß durch jede, auch die beste Grenze Be·

nachbartes und Zusammengehöriges zerrissen wird und daß es unmöglich ist, eine allen praktischen Bedürfnissen entsprechende Grenzziehung in den Ozeanen zu finden. Die Einteilung des Weltmeeres kann daher nur nach wissenschaft· lichen Gesichtspunkten vorgenommen werden und muß erstens von der Küsten· konfiguration der Kontinente und der Lage der Inseln und zweitens vom sub· marinen Relief, das heißt dem Verlauf der unterseeischen Rücken und Schwellen ausgehen. Weiterhin ergibt sich die Tatsache, daß wir es im Weltmeere mit Grenzen verschiedenen Gewichts zu tun haben. Man kann im wesentlichen vier Ordnungen unterscheiden, und zwar:

1. Grenzen erster Ordnung: die Hauptgrenzen der drei großen Ozeane (einschließlich ihrer Nebenmeere) gegeneinander;

2. Grenze zweiter Ordnung: der Äquator in den drei offenen Ozeanen, welcher den nordhemisphärischen Teil vom südhemisphärischen trennt;

3. Grenzen dritter Ordnung: die Grenzen der Nebenmeere, welche durch Meeresengen, Inselketten oder schließlich auch durch hochauf· ragende unterseeische Rücken bzw. Schwellen morphologisch verhältnis· mäßig klar und eindeutig definiert sind;

4. Grenzen vierter Ordnung: die morphologisch nicht eindeutig fest· zulegenden und daher nur unbestimmten Begrenzungen von Teilgebieten der Ozeane und Meere, die eine Sonderbezeichnung tragen.

Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß einige Teilgebiete der Ozeane im wissenschaftlichen und nautischen Sprachgebrauch eine Sonderbenennung gefunden haben, ohne daß es möglich wäre, hierfür auch nur angenähert eine Begrenzung kartographisch festzulegen.

11. Grenzen der Ozeane gegeneinander. Die Hauptgrenzen der drei Ozeane (einschließlich der Nebenmeere) sind in

erster Linie durch die Kontinente gegeben. Schwierigkeiten bietet die Grenz· bestimmung nur dort, wo die Ozeane in freier Verbindung stehen, das ist vor allem südlich der Südspitzen der Kontinente Afrika, Südamerika und Australien. Es ist bereits 1845 von einer Kommission der Kgl. Geographischen Gesellschaft in London beschlossen worden 1), hier im Süden mangels eindeutiger morpholo· gischer Grenzen die drei von den Südspitzen der Kontinente ausgehenden Meridiane des Kap Hoorn, des Kap Agulhas und des Südkap von Tasmanien als konventionelle Grenzen anzusehen und durch die beiden Polarkreise im Süden und Norden einen selbständigen Antarktischen Ozean und einen selbständigen Arktischen Ozean abzugrenzen. Mehr und mehr hat sich dann aber in der Wissenschaft die Auffassung durchgesetzt, daß es keine selbständigen Polar· ozeane gibt, da die Polarkreise weder den morphologischen noch den physika· lisch·ozeanographischen Verhältnissen entsprechen. Man bedenke nur, daß bei einer solchen Grenzziehung im Norden das Europäische Nordmeer in zwei Hälften zerschnitten wird, und im Süden, da Antarktika den südlichen . Polar· kreig vielfach erreicht und ihn stellenweise sogar nach Norden überschreitet, nur Buchten und Randmeere des "Südpolarmeeres" übrigbleiben. Man ist daher in der Wissenschaft und in der Nautik übereingekommen, das Nordpolarmeer nach Süden durch die Grönland Spitzbergen·Schwelle (Nansen.Schwelle) und die engste Stelle des Robeson·Kanals in 81° bis 83° N zu begrenzen und es in seiner Gesamtheit lediglich als ein Neben meer des Atlantischen Ozeans anzu· sehen. Hiernach reicht der Atlantische Ozean nach Norden über den Nordpol hinaus bis zur Beringstraße, deren arktischer Ausgang die Grenze zwischen dem -_.---

1) Der Wortlaut dieses Beschlusses ist erst 1893 im Geogmphical Journal , London 1893, I, S. 5351. unter dem Titel "Nomenclaturc of thc ocealls· veröffentlicht worden.

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Die Grenzen der Ozeane und ihrer Nebenmeere.

Nordatlantischen und dem Nördlichen Stillen Ozean bildet. Morphologisch be­trachtet gibt es auch keinen selbständigen Antarktischen Ozean. Ozeanographisch bildet zwar der antarktische Wasserring eine gewisse Einbeit. Aus Gründen. welche Penck 1 ) 1894 und Krümmel 2

) 1907 näher dargelegt haben, ist man aber in der deutschen Geographie übereingekommen, das Südpolarmeer auf die drei Weltmeere aufzuteilen. Hiernach ergibt sich für alle drei Ozeane als Süd­""renze die Küste des Südpolarkontinents. Man unterscheidet daher fm antark­tischen Wasserring, der nach Norden angenähert bis zum 55. Grad südl. Breite, das heißt bis zum Parallel von Kap Hoorn, reicht, drei Teilgebiete der Südozeane:

Das Atlantische Südpolarmeer, das Indische Südpolarmeer, das Pazifische Südpolarmeer.

Der in der Karte des Internationalen Hydrographischen Büros niedergelegten Auffassung .~ines selbständigen "Southern Ocean" kann also nicht beigepflichtet werden 3). Uberdies sind auch die nördlichen Begrenzungen dieses "Southern Ocean", die in der Karte des Internationalen Hydrographischen Büros zwischen 400 und 550 S hin- und herspringen und willkürlich teils durch Loxodrome, teils durch Parallelkreise gezogen werden, weder ozeanographisch-klimatologisch noch nautisch hinreichend zu begründen.

Als Grenze zwischen dem Atlantischen und dem Indischen Ozean gilt der 20. Meridian östlicher Länge, der bis auf eine Längenminute mit dem Meridian des Kap Agulhas übereinstimmt.

Die Grenze zwischen dem Indischen und dem Stillen Ozean ist im Süden gegeben durch den Meridi an von 1470 östl. Lä nge, der nur etwa 7 Längen­minuten vom Meridian des Südkaps von Tasmanien abweicht. Nördlich dieser Insel gilt die Linie Kap Grim King-Insel Kap Otway als Grenze, so daß die Baß-Straße zum Stillen Ozean gerechnet wird. Im Bereiche des Sunda-Archipels führt die Grenze zwischen den beiden Ozeanen zunächst von Singapore nach Boeroeng (Sumatra), dann über die Sunda-Inseln bis Flores, von dort über Soemba, Sawoe, Roti nach Timor, weiter über die Sahoel-Bank nach dem Nord­westkap Australiens (Kap Talbot). Die Meere des Ostindischen Archipels, die man auch mit der wissenschaftlichen Bezeichnung "Austral-asiatisches Mittelmeer" zusammenfaßt, werden also in ihrer Gesamtheit als zum Stillen Ozean zugehörig betrachtet. Zwischen den Sunda-Inseln verlegt man die Grenze zweckmäßig stets an den ozeanischen Ausgang, so daß die Meeresstraßen in ihrer ganzen Ausdehnung noch zum austral-asiatischen Mittel­meer gehören.

Der Atlantische Ozean wird vom Stillen Ozean im Süden nicht durch den Meridian des Kap Hoorn geschieden, sondern durch die kürzeste Verbindungslinie zwischen Kap Hoorn und der King George-Insel der Südshetland-Gruppe. Von hier läuft die Grenze westlich um das Brans­field-Meer herum, das heißt entlang den Südshetlands bis zur Deception-Insel und von dort über die Trinity-Insel zum Trinity-Land 4); auf diese Weise zählt das Bransfield-Meer zum Atlantischen Ozean. Im Norden bildet, wie bereits erwähnt, der arktische Ausgang der Beringstraße die Grenze zwischen dem Stillen und dem Atlantischen Ozean.

111. Grenze zwischen den nordhemisphärischen und südhemisphärischen Teilen der offenen Ozeane.

Seit lang~.m pflegt man den Nordatlantischen Ozean vom Südatlantischen durch den Aquator zu trennen. Von diesem völlig einleuchtenden, bereits von V ar en i u s aufgestellten Prinzip glaubt nunmehr das Internationale Hydro-

I) A. Pe nc k: ~Iorphologie der Erdoherfläche. Erster Teil. Stuttgart 1894. S. 124 f. 2) O. Krümmel: Handbuch der Ozeanographie, Band I. Stuttgart 190" S.16-19. 3) Limits of oceans and seas. Special Publication No. 23 herausgeg. v. International Hydro­

graphIe Bureau. Monaco. 2. Auflage 1113;. ' ) Th . Stocks: Statistik der Tiefenstnfen des Atlantischen Ozeans. In Wiss. Ergehn. d.

Deutschen Atlant. Expedition "Meteor", Band In, Erster Teil, 2. Liefg. Berlin 1938, S.38.

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Die Grenzen der Ozeanc und ihrer Nebenmeere. 5

graphische Büro 1) abweichen zu müssen, offenbar, um den Golf von Guinea in seiner Gesamtheit zum Südatlantischen Ozean zählen zu können. Aus diesem keineswegs durchschlagenden Grunde verlegt das Internationale Hydrographische Büro die Grenze auf etwa 41 / 2

0 N-Breite, das heißt auf den Parallel von Kap Palmas (Liberia) nnd Kap Orange (Brasilien). Wissenschaftlich ist diese Auf­fassung unbegründet, aber auch den Nautiker wird man nicht überzeugen können, daß er im Atlantischen Ozean (und nur in diesem) einen auf der Nord­hemisphäre liegenden Streifen von rund 500 km Breite dem südhemisphärischen Teil des Ozeans, das heißt dem Südatlantischen zuzurechnen hat, selbst wenn hiermit ein kleiner Vorteil für die Einteilung der Seehandbücher gegeben wäre.

Auch in den beiden anderen Ozeanen kann nach der vorherrschenden Auf­fassung nur der Äquator die Grenze zwischen dem nordhemisphärischen und dem südhemisphärischen Teil bilden. Wiederum bringt hier die Karte des Inter­nationalen Hydrographischen Büros einige, wenn auch kleinere Korrekturen an: Im Stillen Ozean wird zwar im allgemeinen der Äquator als Grenze akzeptiert, jedoch werde~. auch die Inseln der Gilbert- und der Galapagosgruppe, welche nördlich des Aquators liegen, dem südlichen Stillen Ozean zugerechnet. Auch hier ist nur zu sagen: Jede, auch die beste Grenze, zerreißt Benachbartes und , Zusammengehöriges, und es bleibt bei der Einordnung von Segel­anweisungen usw. in der Praxis nichts anderes übrig, als durch Aufführung der betreffenden Inselgruppen oder ozeanischen Teilgebiete an zwei Stellen bzw. durch Verweise diese unvermeidlichen Zt'rreißungen wieder zu mildern. Im Indischen Ozean verzichtet das Internationale Hydrographische Büro ganz auf die Trennung zwischen einem Nordindischen und einem Südindischen Ozean, wofür vielleicht bei dem gegebenen Küstenverlauf einiges sprechen könnte. Für manche geographischen Betrachtungen empfiehlt es sich aber auch hier, an der durch den Äquator gegebenen Unterscheidung festzuhalten.

IV. Grenzen zwischen den offenen Ozeanen und den Nebenmeeren. Man pflegt die morphologisch verhältnismäßig eindeutig zu begrenzenden

Nebenmeere (Rand- und Mittelmeere) von den Flächen des offenen Ozeans ab­zutrennen und sie mit besonderen Namen zu belegen. Bei engen Meeresstraßen empfiehlt es sich im allgemeinen, die Grenzen jeweils auf ihren ozeanischen Ausgang zu verlegen; bei weiten läßt es sich hingegen nicht umgehen, daß man die Grenzlinie über die engste Stelle zieht und dadurch geographisch Zusammen­gehöriges zerreißt. Als klassisches Beispiel für enge Meeresstraßen können die Straße von Gibraltar und auch der Kanal angeführt werden. Während man diesen ganz zur Nordsee zu rechnen pflegt, deren Grenze also an seinen ozeani­schen Ausgang verlegt, ist wahrscheinlich bei der Straße von Gibraltar diese Auffassung nicht eine allgemeine. Aber auch hier wird man, wie schon Kossinn a 2) 1921 betont hat, die Straße von Gibraltar "als geographisch einheit­liches Gebilde besser nicht auf die angrenzenden Meere" verteilen, sondern als Ganzes dem Mittelländischen Meere zurechnen. Die Linie Kap Trafalgar The Ridge (55 m) Kap Spartel führt über den für den Wasseraustausch ent­scheidenden Sattel und bildet daher sowohl morphologisch als ozeanographisch eine besser zu begründende Grenze als die engste Stelle zwischen Punta Marroqui (Tarifa) und Punta Cires. Andererseits wird man zum Beispiel in der weiten Drakestraße sowie in der Davisstraße und in der Dänemarkstraße nicht umhin können, die Grenzen über die engsten Stellen zu legen.

In den großen Zügen besteht über die Begrenzung und .. Benennung der Nebenmeere in der Wissenschaft und Nautik weitgehende Ubereinstimmung. Jedoch ergeben sich, wenn man die morphologischen Gesichtspunkte und die des Küstenverlaufs und der Lage von Inselketten in den Vordergrund stellt, Unterschiede gegenüber den Begrenzungen, die das Internationale Hydrographi­sche Büro angegeben hat. Dieses hat aus Gründen der Vereinfachung jeweils

- ---I) a. a. O. 1937 , S. 12 . • ) E. K oss inna. Die Tiefen des Weltmeercs. Vcröff. lost. f. Meereskunde. N. F., Reihe A.,

Heft 9. Berlin 1921, S. 14.

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6 Die Grenzen der Ozeane und ihrer Nebenmeere.

nur solche schematische Grenzen gewählt, welche in der Merkator-Projektion durch eine gerade Linie, das heiBt durch eine Loxodrome, dargestellt werden können.

Im Anhang sind daher noch .. einmal die Grenzen der Nebenmeere aufgeführt, wie sie sich (im allgemeinen in Ubereinstimmung mit der Arbeit Kossinnas) nach dem Küstenverlauf und der Morphologie ergeben. Denn bei der Kleinheit des Maßstabes der beigegebenen Karte (Beilage I) ist es nicht möglich, die Unter­teilung der Nebenmeere unter eine gewisse Größenordnung hip.aus zu geben und alle Grenzen mit der hinreichenden Genauigkeit kartographisch darzu­stellen. Die selbständigen Nebenmeere sind in der Kartenbeilage mit der römischen Kennziffer des Ozeans bezeichnet, dem sie angehören, und durch arabische Ziffern fortlaufend innerhalb eines jeden Ozeans numeriert. Weitere Unterteilungen sind durch kleine Buchstaben angedeutet.

Da in der Übersichtskarte, welche auf einer in flächentreuer (Flamsteed-) Projektion ausgeführten Zeichnung von W. E. Johnson (U. S. Coast and Geod. Survey) beruht, das Nordpolarmeer zerschnitten ist, ist noch eine Übersichts­karte in Polarprojektion (Beilage II) für dieses Meer beigefügtl).

V. Teilgebiete der offenen Ozeane. Eine beschränkte Anzahl von peripheren Teilgebieten der offenen Ozeane

tragen im wissenschaftlichen wie nautischen Sprachgebrauch Sonderbezeichnungen, ohne daß es möglich ist, sie zum Ozean hin eindeutig zu begrenzen. In den Fällen, wo aus Gründen des Küstenverlaufs vielleicht noch eine angenäherte Grenzziehung (gestrichelte Linien) erlaubt erscheint, ist der ungefähre Geltungs­bereich der betreffenden Namen in der Karten beilage angedeutet. In den anderen, wo selbst eine solche angenäherte Begrenzung nicht möglich ist, ist lediglich der Buchstaben-Index in die Karte eingesetzt. Wie schon oben näher dargelegt, kann in allen drei Ozeanen jeweils ein antarktischer Sektor abgetrennt werden, der Atlantisches, Indisches und Pazifisches Südpolarmeer benannt wird_ Abweichend von der Auffassung des Internationalen Hydrographischen Büros ist in allen drei Ozeanen der Breitengrad 55° S als einheitliche Nordbegrenzung gewählt_ Hier liegt nach den Forschungen der "Discovery"-Expedition im Durchschnitt die "antarktische Konvergenz", welche die antarktischen und sub­antarktischen Wasserrnassen trennt, bis hierher dringt in günstigen Jahren die Packeis-Grenze vor, und in dieser Breite liegt schließlich das südlichste Kap der Südkontinente, Kap Hoorn.

Abgesehen von diesen peripheren Regionen trägt das offene Weltmeer in küstenfernen Gebieten nur noch eine Sonderbezeichnung, welche ziemlich all­gemein gebraucht wird: die Sargassosee in den zentralen Gebieten des Nord­atlantischen Ozeans. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß man, wenn erst einmal alle Dampfer mit Echoloten ausgerüstet sind und das Relief der Tiefsee im wesentlichen entschleiert ist, dazu übergehen wird, das submarine Relief, welches bereits bei der Abgrenzung der Nebenmeere berücksichtigt wird, auch im offenen Ozean zur Abgrenzung von "Meeren" zu verwenden und weitere aus der Morphologie des Tiefseebodens zu begründende Unterteilungen durch­zuführen. Bei dem derzeitigen Stande der Kenntnis erscheint jedoch eine solche Unterteilung des offenen Ozeans in bezug auf seine Oberfläche noch als ver­früht. Bei morphologischen Betrachtungen des Tiefseebodens läßt sich in folge seiner Becken-Schwellen-Struktur bereits eine weitergehende Auf teilung in Tief­see becken durchführen 2).

Die Namengebung in den bei den Karten sowohl für die Nebenmeere als auch für die Teilgebiete der offenen Ozeane entspricht den in der deutschen

') Die seitlichen Be/(renzungen der nordpolaren Schelfmeere sind in Übereinstirumune: mit I~rof. Dr. L. Br eitfuß , der sich eingehend mit der Hydrographie des Nordpolarmeeres befaßt hat, elOgetragen. Zum tiefen Nordpolbeeken hin muß auf den Yersuch einer Grenzziehung völlig ver­zichtet werden •

') Vgl. hierzu G. Wüst: Die Gliederung des Weltmeeres. Versuch einer systematischen geo/(rapbischell Namengebung. Pctermanlls Geographische Mitteilungen. lU3ti, Heft 2, S.33-38 . .

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Die Grenzen der Ozeane und ihrer Nebenmeere. 7

Wissenschaft üblichen Bezeichm,mgen und stimmt auch bis auf einige Aus­nahmen mit der Karte des Internationalen Hydrographischen Büros überein. In der Grenzziehung und in der Auffassung, welche Teile des Weltmeeres als selbständige Teilgebiete zu bezeichnen sind, weichen aber die bei den Veröffent­lichungen entsprechend den oben entwickelten Grundsätzen voneinander ab. Die deutsche Sprache gestattet außerdem (zum Unterschied zum Beispiel von der englischen Sprache) eine gewisse größenordnungsmäßige Unterscheidung durch die Worte "Meer" und "See", ohne daß zwar hierbei immer konsequent vorgegangen wird. Man bevorzugt das Wort "Meer" bei den morphologisch gut abzutrennenden Teilgebieten der Ozeane, die zugleich meist relativ groß und tief sind, zum Beispiel Bering·Meer, Ochotskisches Meer, Japanisches Meer, Karibisches Meer, Europäisches Nordmeer usf. Hingegen pflegt man all die kleineren und meist auch flacheren Teilgebiete, die morphologisch nicht allseitig gut abzutrennen sind, durch das Beiwort "See" oder, wenn es sich um bucht­förmige Teilgebiete handelt, auch durch das Beiwort "Golf" zu kennzeichnen, so zum Beispiel Barents·See, Kara-See, Norwegische See, GrÖnland·See, Nordsee, Irminger-See, Bahama-See, Weddellsee, Golf von Bengalen, Golf von Biskaya, Golf von Guinea usw. Aber, wie gesagt, es gibt auch Ausnahmen, wie z. B. das kleine und flache "Weiße Meer", das schlecht abzutrennende "Arabische Meer", das flache "Hudson-Meer". Bei der näheren Benennung der Teilgebiete bedient man sich in der Regel geographischer Namen, die von den benach­barten Ländern hergenommen sind oder sonst allgemein von der Lage oder den Eigenschaften der Meere herrühren. Nur in den Polargebieten pflegt man seit längerer Zeit einige Teilgebiete mit den Namen großer Polarforscher vergangen er Zeiten zu verknüpfen, so z. B. Barents-See, Beaufort-See, Bering·Meer, Hudson-Meer, Baffin·Meer, Weddell-See, Roß-See, Bellingshausen­See. Diese seit langem gebräuchlichen Namen sind beibehalten. Jedoch ist dem in manchen Karten anzutreffenden Vorgehen, weitere Teilgebiete des Süd­polarmeeres mit Namen verdienter Männer und von Schiffen der neueren Südpolarforschung zu belegen (z. B. Belgica-See, König Hakon-Meer, Roald Amundsen-Meer, Scotia-See), nicht gefolgt worden. Heute, wo die Walfänger alljährlich die Südpolarmeere bis zur Eisbarriere befahren, ist der Zeitpunkt für eine weitere Ausdehnung der persönlichen Terminologie auch in den Süd­polarmeeren endgültig vorüber.

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8 Die Grenzen der Ozeane und ihrer N ebeomeerc.

Anhang Begrenzung der Nebenmeere.

I. Indischer Ozean. I 1 Rotes llreer.

Im Norden: Der Ausgang des Suez-Kanals bei Suez (0. Adm-Karte Nr. 313). Im Süden: Ras Si Ane (Sijan) (Afrika) über Azalea Point (Perim) nach

Ras Bab el Mandeb (0. Adm-Karte Nr. 323, 324). I 2 Persischer Golf.

Im Süden: Ras Sarkan Ras el Kuh (0. Adm-Karte Nr. 348); die Straße von Hormus gehört also zum Persischen Golf.

I 3 Andamanisches llieer. Im Norden und Westen: Kap Negrais über Preparis I., Great Coco 1.,

North-, Middle-, South- und Little Andaman, Kar Nicobar, Teressa, Little­und Great-Nicobar nach Sumatra (NW-Kap) (0. Adm-Karte Nr. 355).

Im Südosten der Straße von Malakka: Singapore Soegi Boeroeng (D. Adm-Karte Nr. 424.)

11. Stiller oder Pazifischer Ozean. II 1 Bering-1Ueer.

Im Norden: Arktischer Ausgang der Bering-Straße (0. Adm-Karte Nr. 402). Im Süden: Kamtschatka Kap Afrika - Komandorskije-Inseln Near-Inseln

und weiter an den ozeanischen Ausgängen der Meerengen zwischen den Aleuten entlang bis zur Halbinsel Alaska (D. Adm-Karte Nr.402).

11 2 Ochotskisches lleer. Im Südosten: Inselkette der Kurilen (ozeanische Ausgänge der Meerengen)

von Sibetu über Kunasiri, Etorohu usw. bis Kap Lopatka (Kamtschatka) (D. Adm-Karte Nr. 402).

Im Südwesten: Enge bei Kap Lazarewa (Amur-Golf gehört also zum Ochotskischen Meer). Engste Stelle zwischen Hokkaidö (Jesso) und Sachalin (Karahuto) (D. Adm-Karte Nr. 402).

IJ 3 Japanisches 11leer. Im Norden: Siehe II 2. Gegen den Stillen Ozean: Jeweils der ozeanische Ausgang der Meeres­

straßen zwischen Kyusyu, Sikoku, Honsyu und Hokkaido (Tugaru-Straße gehört also ganz zum Japanischen Meer) (D. Adm-Karte Nr.300).

Im Süden: Husan-Maru Saki (Tsushima) und Kö Saki-Iki-Kyusyu (D. Adm­Karte NI'. 554).

JI 4 Ostchinesisches ltIeer. Im Norden: Siehe II 3. Im Osten und Südosten: Santyö Kaku (Formosa oder Taiwan) Yonakuni

Sima ozeanische Ausgänge der Meeresstraßen zwischen den Nansei Syotö (Ryukyu·Illseln) bis zum Südkap von Kyusyu (0. Adm-Karte Nr. 299).

Im Süden: Hakusya Ko (Formosa oder Taiwan) Haitan-Insel (0. Adm­Karte Nr. 400).

II I> Südchinesisches lUeer. Im Norden: Siehe II 4. Im Osten: Formosa (Taiwall) Kotö Syo Batan-Inseln nach Kap Engafio

(Luzon) und von I1in (Mindoro) über die Palawan-Insel nach Kap Sampanmangio (Nordborneo) (D. Adm-Karte Nr. 298).

Im Süden: Tandjoeng Sambar (Borneo) Billiton Südspitze von Banka­Sumatra (D. Adm-Karte Nr. 419); ferner östlich der Straße von Malakka: Singapore Soegi Boeroeng (D. Adm-Karte Nr. 424).

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n 6 Jlleere des Ostindischen Arc]lipe]sl). Im Norden und Nordwesten: Siehe II 5. Im Süd e nun d Süd 0 s t e n: Ozeanische Ausgänge der Meeresstraßen zwischen

den Sunda-Inseln Sumatra Java bis Flores, von dort über Soemba, Sawoe und Roti nach Timor; von hier über die Tanimbar-Inseln, Aroe-Illseln nach Neu-Guinea (Tandjoeng Bohia) (D. Adm-Karte Nr. 397).

Im Osten: Ozeanische Ausgänge der Meeresengen zwischen den Philippinen, von dort über Halmahera Waigeoe nach Neu-Guinea (Tandjoeng Sorong) (D. Adm-Karte Nr. (03).

11 7 Alfuren-See (auch Arafura-See) um faßt das Meer zwischen den Kl. Sunda-Inseln, Neu-Guinea und Australien.

Im Norden: Siehe II 6. Im Wes ten: Kap Talbot (Australien) Sahoel-Bank Timor (Noilmina Baai)

(D. Adm-Karte Nr. 588). Im Osten: Kap York über Banks Island nach Neu·Guinea (D. Adm-Karte

Nr. 607). 11 8 Kaliforniseher Golf.

Im Süden: Boca deI Tule (SE-Kap der Halbinsel Kalifornien) Altata (D. Adm-Karte Nr. 550).

III. Atlantischer Ozean. IIJ 1 Zur Ostsee rechnet man

a) den Bottnischen Meerbusen, b) den Finnischen Meerbusen, c) den Rigaisc!ten Meerbusen, d) die westlichen Buchten, e) Belte und Sunde, f) als Ubergangsgebiet zur Nordsee : das Kattegat.

Im einzelnen ergeben sich folgende Begrenzungen 2): IU 1 a) Bottnischer Meerbusen, bestehend aus Botten Wiek, Botten· See,

Alands See (einseh!. öst!. Schärenmeer). N ach Süden: Hangöudd Venö Kalkskär Utö Föglöudd die Bank

auf 590 42' N und 200 19' 0 Röderskärgärd Radmansö 2) (D.Adm­Karte Nr.2(1).

UI1 b) Finnischer Meerbusen. Nach Westen: Die Linie Poosapää (KapSpithamn) Osmussaar (Odens­

holm) Hangöudd (220 54' 0)3) (D. Adm·Karte Nr. 150). UIl c) Rigaischer Meerbusen (einseh!. Moon-Sund).

Nach Westen: Von Ovisi (Lyser Ort) in einem Bogen über die Michai­lova-Bank, Beresini-Bank, Kääramadal (Dal·Grund) nach Svalfer Ort (Ösel) Pammaneem (Kap Pamerort) Emmaste (Dagö)­Sääreneem (Kap Serols, Dagö) NW-Huk der Insel Worms Norrby (Worms) Telisnaneem (Kap Telnäs, Nuckö) (D. Adm-Karten Nr.9 und 10).

IU 1 d) Die westlichen Buchten umfassen die Mecklenburger Bucht, den Fehmarn-Belt und die Kieler Bucht (einschl. Flensburger Förde).

Nach Osten: Durch die Darsser Schwelle 4) (von Gjedser Rev in einem Bogen nach Darsser Ort), so daß die Kadet-Rinne als Ganzes zur Mecklenburger Bucht rechnet (D. Adm-Karte Nr. 36).

------') Bezüglich der Begrenzung der einzelnen Meere des Ostindischen Archipels wird auf die neueste

Darstellung im Expeditionswerk der "Snellius"·Expedition verwiesen: P. M. van Riel, The bottom configuration u§w. The Snellius-Expedition, Vol. H, Part 2, IJ. Utrecht 1934.

2) Einen Uberblick über die verschiedenen Versuche, die Ostsee zu unterteilen, gibt Sven Ekm an: Vorschlag zu einer naturwissenscbaftlichen Einteilung und Terminologie des Balti~chen Meeres. Intern. Revue der ges. Hydrobiologie und Hydrographie, Bd.25, Heft 3/4. Leipzig 1931, S.161. Ferner ist ein Kärtchen mit verschiedenen Begrenzungsvorscblägen erschienen in: L. Slaucitaj s: Die morpho­metrischen Elemente der Ostsee. Berichte der VI. Baltischen Hydrolog. Konferenz. Berlin 1938. -

3) Nach R. W i tt in g: Zusammenfassende Ubersicht der Hydrographie des Bottnischen Meer­busens URW. Finn!. Hydr.-Bio!. Untersuchungen Nr.7, Helsingfors 1912.

CI Die Darsser Schwelle (mit nur 18 ro Satteltiefe) und die Schwelle am Südal1~gang des Sundes (mit nur 7 m Satteltiefe) sind die Riegel, welche die eigentliche Ostsee von den Ubergangsgebieten (west!. Buchten, Belte und Sunde, Kattegat) und damit von der Nordsee weitgehend abschlieaen und daher für die ozeanographischen Verhältnisse der Ostsee von entscheidender Bedeutung sind.

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10 bie Grenzen der Ozeane und ihrer Neben meere.

Nach N or den: Südausgang des Guldborg.Sund, Süd ausgang des Lange­land-Belt zwischen Dovns Klint (Langeland) und Aalehoved (Laa-.. land), Nordgrenze der Marstal-Bucht zwischen Marstal (Arö) und Ristinge (Langeland), Südausgang des Kleinen Belts zwischen Pühls Hule (Alsen) und Vodrups Flach, Südausgang des Alsen­Sund (D. Adm·Karte Nr. 69).

IIlI e) Belte und Sunde umfassen die Straßen des Samsö-Belts, Großen und Langeland·Belts, des Kleinen Belts und Alsen-Sunds, den Sund und die Kleinen Sunde, ferner die Schwelle im südlichen Sund (Öresund) von Dragör über die Südspitze der Insel Saltholm nach Limhamn (Schonen).

Nach Süden: Siehe In 1 d). Nach Norden: Verbindungslinie zwischen Nordspitze von Själlands­

Rev (Seelands·Riff), Nordspitze Insel Hjelm nach Hasenöre (Jüt­land), Nordausgang des Sundes zwischen Gilleleje (Seeland) und Kullen (D. Adm-Karten NI'. 182 und 328).

IIll f) Übergangsgebiet zur Nordsee: Das Kattegat. Nach Süden: Siehe In 1 e). Nach N 01' d en: Durch die Linie Sleagen Marstrand (D. Adm-Karte

NI'. 62).

III 2 Zor NOl'dsee rechnet man a) Deutsche Bucht und b) Skagerrak, ferner im Westen die britischen Randmeere, bestehend aus e) Kanal und d) Irischer See. Die Nordsee wird begrenzt:

Nach Osten: Siehe In 1 f). Nach N 01' den: Duncansby Head (Nordschottland) Orkney-Inseln Shet­

land· Inseln Stadtland (62° 10' N, 5° 5' 0) (Norwegen) (D. Adm·Karte NI'. 238).

Nach Nordwesten: Mull of Kintyre Torr Point (D. Adm-Karte Nr. 376). Nach Westen und Südwesten: Kap Clear (Irland) Lands End (Cornwall)

nach Pointe de Saint Mathieu (Bretagne) (D. Adm-Karte Nr. 239).

BI3 Europäisches Nordmeer. Nach Südosten: Siehe III 2. Nach Südwesten: Kap Wrath (NW-Schottland) über die Färö·Bank (60°

54' N, 8° 54' W) zur Südspitze von Syderö auf den Färöern, entlang der Island·Schwelle zum Reydar·Fjord auf Island in 64° 58' N, 13° 40' W. Über die Dänemarkstraße von Lätrabjarg nach . Kap Nansen (Ost­grönland) (D. Adm-Karten Nr. 964 und 963).

Nach Norden: Nansen-Schwelle zwischen NW-Kap von Spitzbergen und NO·Kap von Grünland über die Lotung 786 m (430 Faden) in 800 58' N und 30 50' 0 (Brit. Adm·Karte Nr. 2282).

Nach Osten: Südkap von Spitzbergen Bäreninsel Nordkap (D. Adm­Karte NI'. 155).

111 4 N ordpo]al'llleel·. Zum Europäischen Nordmeer: Vgl. III 3. Zum Baffin·Meer und zum Hudson-Meer: Nordausgang des Robeson­

Kanals zwischen Grant·Land und Hall·Land. Östliche und südliche Meerengen der Kanadischen Straßensee (D. Adm-Karte Nr. 1911).

Zum Stillen Ozean: Arktischer Ausgang der Beringstraße (D. Adm-Karte Nr.1911).

IIJ 5 Buffio·Meer umfaßt die Baffin·Bai und Sunde im Norden und Nordwesten. Im Norden: Nordausgang des Robeson·Kanals. Im Wes t e n: Schwellen im J ones- und Lancaster·Sund. Im SÜ den: Engste Stelle der Davisstraße zwischen Holstenborg (West­

grönland) und Kap Walsingham (D. Adm·Karte Nr. 1944).

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Die Grenzen der Ozeane und ihrer Neben meere. 11

UI 6 Hudson-l\leer umfaßt Hudson-Bai, Foxkanal und Hudsonstraße. Im Osten: Hatton Headland auf Resolution Island über Button Island nach

Kap Chidley (D. Adm-Karte Nr. 379).

JlI7 Si. Lorenz-Golf (D. Adm-Karte Nr. 446). Grenze in der Belle Isle-Straße: Kap Charles über Belle Isle nach Kap

Bauld. Grenze in der Cabot-Straße: Kap Ray Kap North (engste Stelle).· Grenze zwischen Kap Breton Island und Nova Scotia führt über den

ozeanischen Ausgang dieses engen Kanals (Chedabucto-Bai gehört noch zum Ozean).

1118 Golf von l\Iexiko (D. Adm-Karte Nr. 996). Im Osten: Insel Key Largo (südl. Miami) über Cay Sal und Cayo Bahia de

Cadiz nach Cuba. Im Süde n: Kap Catoche Kap San Antonio (Yukatan-Straße).

In 9 Yulmtan-lUeer. Im Norden: Siehe 1118. Im Süden: Schwelle von Kap Gracias ä Dios über die Gorda-, Rosalind­

und Pedro-Bank nach Pedro-Bluff auf Jamaica (D. Adm-Karte Nr. 521). Im Osten steht das Yukatan-l\1eer nur durch den Windwärts-Kanal mit dem

Ozean in Verbindung, über welchen die Grenze vom Kap Maysi zum Kap St. Nicolas-Mole verläuft. Zwischen Jamaica und Haiti gilt die Linie Morant Point Kap Tiburon als Grenze (D. Adm-Karte Nr. 521)_

Uf 10 Karibisches Meer wird durch die Kette der Kleinen und Großen Antillen vom Atlantischen Ozean abgegrenzt, und zwar verläuft die Grenzlinie von Trinidad über Tobago, St. Vincent, Santa Lucia, Martinique, Domi­nica, Marie Galante, Pointe des Chäteaux auf Guadeloupe, Antigua, Barbuda, St. Martin, Virgin Islands (Jungfern-Inseln) nach Kap San Juan (Puerto Rico), von dort über die Mona-Durchfahrt von der Punta Borinquen zum Kap Engafio. Wo (wie bei den Leewärts-Inseln) zwei parallele Inselketten vorhanden sind, wird also die Grenze in die äußerste Reihe verlegt. Der Golf von Paria (zwischen Trinidad und Festland) wird zum Karibischen Meer gerechnet (D. Adm-Karte Nr. 521).

Gegen das Yukatan-Meer siehe IU 9.

111 11 'Vestliches lUittehlleer. Im Westen: Kap Trafalgar The Ridge (55 m) Kap Spartel (Straße von

Gibraltar gehört also noch zum Mittelmeer) (D. Adm-Karte Nr. 309). Im Osten: Sizilisehe Schwelle zwischen Tunis (Kap Bon) und Sizilien (Kap

Lilibeo bei Marsala) (D. Adm-Karte Nr. 305). In der Straße von Messina liegt die Grenze am Nordausgange zwischen Torre deI Faro und Scilla (D. Adm·Karte Nr. 440) . ..

III 12 Ostliches l\Iittelmeer. Im Westen: Siehe III 11.

Seine Teilgebiete haben folgende Grenzen: a) Adria: Kap Otranto Kap Linguetta (Glossa) (D. Adm-Karte Nr. 508). b) Ägäisches Meer: Inselbogen von Peleponnes über Elaphonisos, Kythira,

Antikythira nach Kreta (NW-Kap) und Kap Sideros (Kreta) über Kasos, Karpathos, Rhodos nach Karaburun (Kap Alupo, Kleinasien) (D. Adm­Karte Nr. 509).

c) Marmara-Meer urnfaßt auch Bosporus und Dardanellen bis an deren ägäischen bzw. pontischen Ausgang (D. Adm-Karte Nr.511).

d) Schwarzes Meer wird vom Asowschen Meer am besten durch die Linie Kap Takil Kap Panagija getrennt, so daß die Straße von Kertsch noch zum letzteren zählt (D. Adm-Karte Nr. 1109) ..

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GRENZEN DES NORDPOLARMEERES Beilage n

o 170·

Nordpolormeer , a. Barents-See

b Weiße. Meer (Weiße See)

c Pelschora-Soe , d Karo-See ,

, e We.lsibir. Se.

• • f Nordenskiöld-• oder loptow-S ..

, 9 0stsibirisch. See

III h Tschuktschen_See i Beaulort-See

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