ObeRösTeRReIcH ‚Die Kreativen sind gut aufgestellt'

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HORIZONT OBERÖSTERREICH nachrichten.at/150jahre Was Oberösterreich bewegt, Die OÖNachrichten schreiben seit 150 Jahren Geschichte. Blicken Sie mit uns zurück auf große Momente und spannende Menschen des Landes- und Zeitgeschehens. In unserer Serie „150 Jahre OÖNachrichten, vormals Tagespost“ präsentieren wir Ihnen die bedeutendsten Meilensteine, die Oberösterreich zu dem gemacht haben, was es heute ist: Eine erfolgreiche, dynamische, lebens- und liebenswerte Region. Nicht ohne Stolz können wir sagen: Die OÖNachrichten waren und sind ein wichtiger Teil davon, als Zeitung, auf nachrichten.at und mit der OÖNachrichten App. schreiben wir seit 150 Jahren. Starke Ansagen Was Christof Schumacher und Angelika Sery- Froschauer wollen Seiten 33 bis 36 Pralle Vielfalt Ob gedruckt oder elektronisch: Die Trends aus der OÖ-Medienszene Seiten 26 bis 29 DAM für die Welt Die Linzer Celum macht Digital-Asset- Management-Tools Seite 34 Karriere mit karriere.at Das erfolgreichste Online- Jobportal kommt aus OÖ und bleibt auch hier Seite 35 Ansgars anonyme Anruf-Analyse Glosse von Harald Klöckl Vor etwa drei Wochen meldete sich ein Anrufer in der HORIZONT-Re- daktion, mit der Absicht, seine per- sönlichen Gedanken, Beobachtun- gen und Analysen rund um den Landtagswahlkampf in Oberöster- reich in Form eines Gastbeitrages anzubieten. Nun hat diese Wochen- zeitung erst im September einen analytischen Blick auf die Kampag- nen in Oberösterreich wie auch in Wien geworfen. Aber eigentlich ist die Ex-Post-Analyse ausgeblieben, warum auch immer. Je länger das Gespräch mit diesem Anrufer dauerte, desto interessanter wurde sein Vorschlag. Und selbst ohne das Vorwissen um ihn und sein Wirken, entstand der Eindruck, dass das alles äußerst fundiert und überdies erfri- schend ironisch werden könnte. Und daher auch wert, viele Wochen nach den Wahlen, und viele Tage nach- dem die neue Schwarz-Blaue-Regie- rungskonstellation im Land festge- standen war, veröffentlicht zu werden. Unser Kommentator zog es letztlich vor, anonym zu bleiben (was ihm vielleicht nicht gelingt, aber WIR haben es Ihnen nicht verraten!). Sei- nen Beitrag, bewusst „out-of-the- box“ des Rahmens der Bundeslän- der-Dossiers des HORIZONT, lesen Sie auf Seite 32. Und wenn sie ihn goutieren, oder gar dem Geheimnis um die Identität des Autors „Ansgar“ auf die Spur zu kommen glauben, las- sen Sie es uns wissen. Im übrigen wünsche ich viel Spaß und, dass Sie interessante Informatio- nen auch aus dem „Rest“ dieses zwölf- seitigen Dossiers zu einem äußerst kreativen und bemerkenswerten Bun- desland generieren können. Text von Gerlinde Giesinger Dass die oberösterreichische Krea- tivbranche den internationalen Ver- gleich nicht scheuen muss, bewiesen Reichl und Partner heuer eindrucks- voll beim Cannes Lions Internatio- nal Festival of Creativity. Im Auftrag von List General Contractor, einem Anbieter für Yacht- und Hochbau- einrichtungen, heimste die Agentur eine bronzene Trophäe in der Kö- nigskategorie „Press“ ein, etwas spä- ter wurde das Projekt auch mit ei- nem silbernen Preis im Zuge der ADCE Awards gewürdigt. Geschäfts- führer Rainer Reichl spricht daher zu Recht von einem „außerordentlich erfolgreichen“ Jahr für sein Unter- nehmen, das mehr ist, als „nur“ eine Werbeagentur. Reichl und Partner verfügen über Niederlassungen in Wien, Linz, Stuttgart und Zürich, ins- gesamt 165 Mitarbeiter sowie meh- rere spezialisierte Units in allen Be- reichen der Marktkommunikation – darunter Reichl und Partner eMar- keting, Reichl und Partner Media, Reichl und Partner Public Relations, SMC Social Media Communications und die Gesellschaft für Erlebnis- marketing. Geschäftsführer Reichl kennt somit sämtliche Bereiche der Marktkommu- nikation wie seine Westentasche und beobachtet, angesprochen auf aktu- elle Entwicklungen in der oberöster- reichischen Kommunikationsbran- che, starken Verdrängungswettbewerb zwischen den Agenturen. Weiters spricht er von internationalen Netz- werken, die ihre Kunden ebenso inter- national generieren und österreichi- sche Unternehmen selbst dann betreuen, wenn diese es nicht wollen und von deutschen Agenturen mit Ös- terreich-Ableger, die mit ihren Austro- Teams nicht immer die gleiche Quali- tät liefern, wie in ihrem Ursprungsland. Auf Kundenseite bleiben Neugrün- dungen aus, die Loyalität gegenüber den Agenturen lässt zu wünschen üb- rig und Unternehmen beginnen, Auf- gaben von Agenturen inhouse zu erle- digen. Doch auch auf Agenturseite gibt es seiner Einschätzung nach ei- nige Defizite, die es zu verbessern gilt: „Österreich ‚produziert‘ zu wenige Spezialisten und Generalisten für alle Bereiche der Kommunikation. Daher müssen wir uns um die Ausbildung, vor allem im Konzeptionsbereich, kümmern.“ Genau das plant Reichl und Partner auch, denn 2016 koope- riert die → Fortsetzung auf Seite 30 ‚Die Kreativen sind gut aufgestellt‘ Der Verdrängungswettbewerb, beständiger Preisdruck und die Digitalisierung be- treffen oberösterreichische Kreative ebenso wie den Rest des Landes. Elf der wich- tigsten Player ob der Enns über ihre Lösungsansätze und aktuelle Projekte Für die aktuellen Herausforderungen an die Branche haben ober- österreichische Kreative unterschiedliche Lösungen parat. © Fotolia

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HORIZONT

ObeRösTeRReIcH

nachrichten.at/150jahre

Was Oberösterreich bewegt,

Die OÖNachrichten schreiben seit 150 Jahren Geschichte. Blicken Sie mit uns zurück auf große Momente und spannende Menschen des Landes- und Zeitgeschehens. In unserer Serie „150 Jahre OÖNachrichten, vormals Tagespost“ präsentieren wir Ihnen die bedeutendsten Meilensteine, die Oberösterreich zu dem gemacht haben, was es heute ist: Eine erfolgreiche, dynamische, lebens- und liebenswerte Region. Nicht ohne Stolz können wir sagen: Die OÖNachrichten waren und sind ein wichtiger Teil davon, als Zeitung, auf nachrichten.at und mit der OÖNachrichten App.

schreiben wir seit150 Jahren.

Starke Ansagen Was christof schumacher und Angelika sery-Froschauer wollen Seiten 33 bis 36

Pralle Vielfalt Ob gedruckt oder elektronisch: Die Trends aus der Oö-Medienszene Seiten 26 bis 29

DAM für die Welt Die Linzer celum macht Digital-Asset-Management-ToolsSeite 34

Karriere mit karriere.at Das erfolgreichste Online-Jobportal kommt aus Oö und bleibt auch hierSeite 35

Ansgars anonyme Anruf-AnalyseGlosse von Harald Klöckl

Vor etwa drei Wochen meldete sich ein Anrufer in der HORIZONT-Re-daktion, mit der Absicht, seine per-sönlichen Gedanken, Beobachtun-gen und Analysen rund um den Landtagswahlkampf in Oberöster-reich in Form eines Gastbeitrages anzubieten. Nun hat diese Wochen-zeitung erst im September einen analytischen Blick auf die Kampag-nen in Oberösterreich wie auch in Wien geworfen. Aber eigentlich ist die Ex-Post-Analyse ausgeblieben, warum auch immer. Je länger das Gespräch mit diesem Anrufer dauerte, desto interessanter wurde sein Vorschlag. Und selbst ohne das Vorwissen um ihn und sein Wirken, entstand der Eindruck, dass das alles äußerst fundiert und überdies erfri-schend ironisch werden könnte. Und daher auch wert, viele Wochen nach den Wahlen, und viele Tage nach-dem die neue Schwarz-Blaue-Regie-rungskonstellation im Land festge-standen war, veröffentlicht zu werden. Unser Kommentator zog es letztlich vor, anonym zu bleiben (was ihm vielleicht nicht gelingt, aber WIR haben es Ihnen nicht verraten!). Sei-nen Beitrag, bewusst „out-of-the-box“ des Rahmens der Bundeslän-der-Dossiers des HORIZONT, lesen Sie auf Seite 32. Und wenn sie ihn goutieren, oder gar dem Geheimnis um die Identität des Autors „Ansgar“ auf die Spur zu kommen glauben, las-sen Sie es uns wissen.

Im übrigen wünsche ich viel Spaß und, dass Sie interessante Informatio-nen auch aus dem „Rest“ dieses zwölf-seitigen Dossiers zu einem äußerst kreativen und bemerkenswerten Bun-desland generieren können.

Text von Gerlinde Giesinger

Dass die oberösterreichische Krea-tivbranche den internationalen Ver-gleich nicht scheuen muss, bewiesen Reichl und Partner heuer eindrucks-voll beim Cannes Lions Internatio-nal Festival of Creativity. Im Auftrag von List General Contractor, einem Anbieter für Yacht- und Hochbau-einrichtungen, heimste die Agentur eine bronzene Trophäe in der Kö-nigskategorie „Press“ ein, etwas spä-ter wurde das Projekt auch mit ei-nem silbernen Preis im Zuge der ADCE Awards gewürdigt. Geschäfts-führer Rainer Reichl spricht daher zu Recht von einem „außerordentlich erfolgreichen“ Jahr für sein Unter-nehmen, das mehr ist, als „nur“ eine Werbeagentur. Reichl und Partner verfügen über Niederlassungen in Wien, Linz, Stuttgart und Zürich, ins-gesamt 165 Mitarbeiter sowie meh-rere spezialisierte Units in allen Be-reichen der Marktkommunikation – darunter Reichl und Partner eMar-keting, Reichl und Partner Media, Reichl und Partner Public Relations, SMC Social Media Communications und die Gesellschaft für Erlebnis-marketing.

Geschäftsführer Reichl kennt somit sämtliche Bereiche der Marktkommu-nikation wie seine Westentasche und beobachtet, angesprochen auf aktu-elle Entwicklungen in der oberöster-reichischen Kommunikationsbran-che, starken Verdrängungswettbewerb zwischen den Agenturen. Weiters spricht er von internationalen Netz-werken, die ihre Kunden ebenso inter-national generieren und österreichi-sche Unternehmen selbst dann betreuen, wenn diese es nicht wollen und von deutschen Agenturen mit Ös-terreich-Ableger, die mit ihren Austro-Teams nicht immer die gleiche Quali-tät liefern, wie in ihrem Ursprungsland. Auf Kundenseite bleiben Neugrün-dungen aus, die Loyalität gegenüber den Agenturen lässt zu wünschen üb-rig und Unternehmen beginnen, Auf-gaben von Agenturen inhouse zu erle-digen. Doch auch auf Agenturseite gibt es seiner Einschätzung nach ei-nige Defizite, die es zu verbessern gilt: „Österreich ‚produziert‘ zu wenige Spezialisten und Generalisten für alle Bereiche der Kommunikation. Daher müssen wir uns um die Ausbildung, vor allem im Konzeptionsbereich, kümmern.“ Genau das plant Reichl und Partner auch, denn 2016 koope-riert die → Fortsetzung auf Seite 30

‚Die Kreativen sind gut aufgestellt‘ Der Verdrängungswettbewerb, beständiger Preisdruck und die Digitalisierung be-treffen oberösterreichische Kreative ebenso wie den Rest des Landes. elf der wich-tigsten Player ob der enns über ihre Lösungsansätze und aktuelle Projekte

Für die aktuellen Herausforderungen an die Branche haben ober-österreichische Kreative unterschiedliche Lösungen parat. © Fotolia

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Text von Rainer Seebacher

Oberösterreich gehört mit seinem Zentralraum Linz, Wels und Steyr zu den wirtschaftlich starken Bundes-ländern Österreichs. Dementspre-chend gut ist auch der lokale Print-markt besetzt. Daher ist der Kampf um Leser und Inserate hart. Die Kro-nen Zeitung hat mit über 35 Prozent Reichweite am Tageszeitungsmarkt klar die Nase vorne (siehe auch die gegenüberliegende Seite 27). Die Oberösterreichischen Nachrichten fol-gen mit einer Reichweite von über 28 Prozent.

‚OÖN‘: Lokalausgaben als USPDem Marketingleiter der OÖ Nach-richten, Peter Affenzeller, sind aber eher andere Konkurrenten ein Dorn im Auge: „Oberösterreichs Printmarkt ist leider der einzige abgesehen von Wien, der auch mit Gratis-Boulevard-zeitungen überschwemmt wird.“ Dies mache es Kauf-Tageszeitungen nicht eben leicht. „Die OÖ Nachrichten haben mit ihren sechs Lokalausgaben im Land glücklicherweise einen USP, den kein Konkurrent so einfach kopie-ren kann“, ergänzt Affenzeller. Regio-nalisierung sei heute wichtiger denn je. „Gerade in Zeiten globaler Online-informationen suchen Leser nach Orientierung, Heimat und einfachen Inhalten, die ihr persönliches Umfeld betreffen“, meint der OÖN-Marke-tingleiter. Genau dies könne die Tages-zeitung mit ihrem landesweiten Netz-werk an Lokalredaktionen bieten. Dieses noch engmaschiger zu knüpfen sei zwar spannend, so Affenzeller. Aber: „Neue Ausgaben oder Produkte müssen auch finanziert werden.“

Am Tageszeitungsmarkt ob der Enns mischt auch noch das Neue Volksblatt mit, das sich dem christ-lich-sozialen Gedankengut verpflich-tet fühlt. Laut eigenen Angaben kommt das Kleinformat je nach Wochentag auf eine Druckauflage zwischen 19.000 und 22.000 Stück.

Heute wird regionalerDie beiden bereits vom OÖN-Marke-tingleiter angesprochen Gratiszeitun-gen, Heute und Österreich, bieten auch eine eigene Oberösterreich-Version. Wolfgang Jansky, Geschäftsführer von Heute, erläutert gegenüber HORI-ZONT: „Was die Regionalisierung angeht, haben wir diese in den vergan-genen Jahren extrem ausgebaut. In der

OÖ-Ausgabe von Heute ist nicht nur viel Oberösterreich drin, sondern auch viel Oberösterreich auf der Titel-seite.“ Diesen Weg werde man auch weiter einschlagen. „Das sichert uns, dass die Leser auch weiter zu unserer Zeitung greifen werden“, ist Jansky überzeugt. Heute feiert in Oberöster-reichs nächstes Jahr übrigens ihr 10-Jahres-Jubiläum.

Für stark regionale Informations-kost sorgt auch Tips, so wie die OÖN, ein Produkt der Mediengruppe

Wimmer. Chefredakteur und Geschäftsführer Josef Gruber erklärt: „Tips hat vom Jahr 2002 bis 2005 in Oberösterreich aus sieben Regional-ausgaben 16 eigenständige Bezirks-zeitungen gemacht.“ Weitere Mutati-onen der Zeitung sorgen dafür, dass es allein in Oberösterreich über 20 verschiedene Mutationen gibt. „Wir leben unser Motto ‚total regional‘ nicht nur mit unseren eigenständigen Produkten, sondern auch direkt in den Regionen“, betont Gruber. Die eigenständigen Geschäftsstellen für jede Tips-Ausgabe würden dafür sor-gen, dass die Mitarbeiter ganz nahe am Geschehen und am Kunden sind.

Die Tiroler in OberösterreichDer Konkurrent von Tips kommt eigentlich aus Tirol. Denn die BezirksRundschau mit ihren 17 Regio-nalausgaben gehört zwar zum Wochenzeitungsverbund der Regio-nalmedien Austria AG (RMA), steht allerdings im Eigentum der Moser Holding. Dessen Vorstandsvorsitzen-der, Hermann Petz, meint gegenüber HORIZONT: „Der oberösterreichische Printmarkt ist seit Jahren bei allen Mediengattungen ausgesprochen konzentriert, so auch im Bereich der

regionalen Bezirkswochenzeitungen, wo sich zwei ähnlich starke Produkte erfolgreich am Markt halten.“ Es zeige sich hier, dass sich die Marktdichte nicht nachteilig auswirke, sondern für eine höhere Produktqualität sorge. „Insofern orte ich bei Anzeigenmarkt und Leserzahl Potenzial nach oben: sowohl für die BezirksRundschau als auch für die Oberösterreicherin.“ Letzt-genannter Titel ist Teil des österreich-weiten Verbunds regionaler Magazine, den die Life Style Magazin Verlags GmbH betreibt. An diesem Unterneh-men sind die Moser Holding zu 74,9 und die Styria Media Group mit 25,1 Prozent beteiligt.

Über eine starke Printflotte am oberösterreichischen Markt verfügt auch der Weekend Verlag. Das Haupt-produkt, das alle 14 Tage mithilfe von Geomarketing an besonders kaufkräf-tige Haushalte kostenlos verteilte Weekend Magazin, kommt laut aktuel-

ler MA auf eine stolze Reichweite von 16,5 Prozent. Die Reichweite der bei-den anderen Titel werden von der MA indes nicht erfasst: Chefinfo informiert monatlich in einer Auflage von über 21.000 Stück seit 25 Jahren über Wirt-schaft, Finanzen, Management, Inno-vation und Lifestyle. Das Magazin richtet sich an die Führungskräfte, Un-ternehmer und Selbständigen Ober-österreichs und wird via Post an Leser der gehobenen Einkommenssicht ver-sandt. Auch das Magazin Moments richtet sich an Gutverdiener, berichtet allerdings über Stars, Beauty, Lifestyle und Events.

Gute Anzeigengeschäfte dank WahlBei so viel Dichte gedruckter Informa-tion drängt sich die Frage auf – kann sich das denn alles rechnen? Reicht der Anzeigenkuchen für alle, um davon leben und weiter wachsen zu können. Offenbar schon. Denn über den Gang des Inseratengeschäftes an-gesprochen, kann HORIZONT keine Klagen zu Protokoll nehmen. OÖN-Marketingleiter Peter Affenzeller: „Das Anzeigen-Jahr 2015 war trotz extrem schwieriger Rahmenbedin-gungen eigentlich ein gutes: Wir hatten Sonder-Effekte durch unser Ju-biläumsprodukt ‚150 Jahre OÖ Nach-richten und Tagespost‘ und man darf auch die Landtags- und Gemeinde-ratswahlen im Herbst nicht außer Acht lassen.“ Auf eine Prognose 2016 will sich Affenzeller nicht einlassen. Heute-Geschäftsführer Jansky spricht von einem Erfolgskurs und geht davon aus, dass sich die guten MA-Reichweiten auch positiv aufs Anzeigengeschäft auswirken werden. Moser-Holding-CEO Hermann Petz ist mit der Ent-wicklung des Anzeigengeschäfts in Oberösterreich sehr zufrieden, ver-weist aber so wie Affenzeller auch auf die Landtagswahlkampf. Und Tips-Chef Josef Gruber freut sich: „Der An-zeigenmarkt hat sich in den ersten neun Monaten in Oberösterreich über die Erwartungen hinaus sehr gut ent-wickelt.“ Was will man mehr? •

HORIZONT No 4526 Oberösterreich Printmedien

‚Regionalität ist wichtiger denn je‘Was direkt vor der eigenen Haustüre passiert, interessiert am meisten. Oberösterreichs Printplayer nehmen sich diese Weisheit zu Herzen wie nie zuvor

Knapp 70 Prozent der Oberöster­

reicher lesen laut aktueller Media­

Analyse eine Tages­zeitung.

© Fotolia/contrastwerkstatt

Reichweite Tageszeitungen

Tips (gratis)

Bezirksblätter (gratis)

Kronen ZeitungOÖ Nachrichten

Weekend-Magazin (gratis)

Heute (gratis)

Die Oberösterreicherin (gratis)

Österreich (gratis)

35,4

6,7

56,0

7,2

28,2

10,5

63,8

16,5

Print-Reichweiten in Oberösterreich in Prozent

69,5

Das Anzeigen-jahr 2015 war

trotz schwieriger Rahmenbedin-gungen ein gutes.

026_Seite_26 26 04.11.2015 19:15:20

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6. November 2015

Interview von Harald Klöckl

HORIZONT: Was sind die regionalen Spezifika in Oberösterreich?

Harald Kalcher: Ganz typisch ist die stark industrielle Prägung vor allem des Zentralraumes und des Innviertels, während etwa das Salzkammergut oder das Mühlviertel stärker touris-tisch dominiert sind. Wirtschaftliche Krisenzeiten schlagen rasch durch, Traditionen und Volkskultur sind ext-rem vielfältig und regional sehr unter-schiedlich. Daraus ergibt sich eine sehr „bunte“ Leserschaft mit stark regional gefärbten Interessen. Medial ist Ober-österreich ein absolutes Kampfgebiet mit den Oberösterreichischen Nach-richten als ernsthaftem Mitbewerber im Kaufsegment und den beiden hier-zulande sehr aktiven Gratis-Tageszei-tungen Heute und Österreich.

HORIZONT: Wie bringt man diese Vorgaben täglich zu Papier?

Kalcher: Unser Ziel ist es, dem Leser täglich eine „bekömmlich“ bunte Mischung an Themen zu servieren, wobei wir vor allem, deutliche und breitenwirksame Schwerpunkte set-zen wollen, die sich nach dem Jahres-kreislauf richten. Im Advent werden wir daher täglich mindestens eine Doppelseite nur mit vorweihnachtli-chen Themen gestalten – von Brauch-tum über Geschenktipps und Keks-Rezepte bis hin zum Punschtest. In den letzten Tagen vor Weihnachten wird diese Berichterstattung umfang-mäßig stark erhöht – das können dann durchaus auch drei Doppelseiten sein. Der Höhepunkt dieses Schwerpunkts ist dann traditionell unser Weih-nachtsmantel am 25. Dezember: 16 Seiten nur mit Weihnachtsthemen, die außen um das „Normalblatt“ liegen. Ähnliches gilt auch für Ostern, die letz-ten und die ersten Schulwochen oder die Ferienwochen. Diese Seiten sind dann auch entsprechend paginiert: „Advent in Oberösterreich“, „Sommer

in Oberösterreich“, „Schulschluss“, „Schulbeginn“ und so weiter.

HORIZONT: Ist die Krone in OÖ noch regionaler als anderswo?

Kalcher: Diese extreme Schwerpunkt-Berichterstattung der OÖ-Krone bis hin zur Paginierung ist nach meiner Beobachtung in der österreichischen Tageszeitungslandschaft einzigartig. Zu erwähnen ist auch noch eine spezielle regionalisierte Doppelseite Dienstag bis Samstag, die wir für den Großraum Linz beziehungsweise das restliche Ausgabengebiet mutieren. Auf diesen Seiten gilt auch ein günsti-gerer Anzeigentarif, der gut angenom-men wird.

HORIZONT: Wie viele regionale Seiten gibt es regulär und anlassbezogen?

Kalcher: Nachdem der Umfang der Krone zwischen 64 und 96 Seiten stark variiert, ist auch die Anzahl der Ober-österreich-Seiten unterschiedlich. Rein redaktionell dürften es im Schnitt etwa 20 bis 22 Seiten sein, drei bis vier davon Regionalsport – in der Fußball-saison mehr. Dazu Anzeigenseiten in ebenfalls unterschiedlichem Umfang. Anlassbezogen reagieren wir sehr flexibel, so sind wir etwa am 28. Sep-tember – dem Tag nach der Landtags-, Gemeinderats- und Bürgermeister-wahl – mit einem 24-seitigen Wahl-Ex-tra als Mantel erschienen.

HORIZONT: Was sind im Bundesland die stärksten Regionen der Krone, wo will man noch aufholen?

Kalcher: Ein wenig Aufholbedarf besteht sicher im Großraum Linz, im Rest des Landes gibt es kaum Unter-schiede beim Leseraufkommen.

HORIZONT: Welche redaktionelle oder Marketing-Aktionen setzt man?

Kalcher: Der extrem umkämpfte Markt in Oberösterreich zwingt uns dazu, ständig aktiv zu sein, wobei sich redaktionelle und Marketing-Maß-nahmen stark überschneiden. Unser bedeutendster Auftritt ist mit Sicher-heit das alljährliche Linzer Krone-Fest im August mit heuer fast 400.000 Besu-chern an zwei Tagen. Das bedingt in der Vorberichterstattung im Juli und August Dutzende redaktionelle Seiten und annähernd 50 Seiten Nachlese an drei Erscheinungstagen. Das Fest wird professionellen Marktanalysen zur Folge mittlerweile eindeutig mit der Krone in Verbindung gebracht, der Werbeeffekt rechtfertigt daher diesen enormen Aufwand. Weitere Eigenver-anstaltungen wie etwa die Krone-Sport-Gala zu Beginn der Ballsaison oder das Krone-Gschnas am Rosen-montag fördern die Leser-Blatt-Bin-dung. Zudem gibt es praktisch kein Wochenende, an dem wir nicht Medi-enpartner eines Events sind – meist ge-koppelt mit attraktiven Vorteilen für Krone-BonusCard-Besitzer. Beson-ders bewährt haben sich die Koopera-tionen mit den großen Messe-Stand-orten Wels und Ried im Innkreis.

HORIZONT: Welche Ursachen hat das Media-Analyse-Ergebnis (siehe Seite 26) im Vergleich zum Mitbewerber?

Kalcher: Eingangs ist festzuhalten, dass sich die OÖ-Krone seit vielen Jah-ren über die mit großem Abstand meisten Leser in unserem Bundesland freuen darf. Daran haben auch sich ständig ändernde Erhebungsmetho-den nicht gerüttelt. Unser permanen-tes Bemühen, nahe am Leser zu sein, mehr als die Mitbewerber den Men-schen „aufs Maul zu schauen“ – und das ist nicht opportunistisch, sondern identitätsstiftend gemeint – trägt offenbar Früchte.

HORIZONT: Welche Rochaden gab es in Linz nach dem Aufstieg von Klaus Herrmann nach Wien?

Kalcher: Ich bin seit 1. Oktober Nach-folger von Klaus Herrmann in der Chefredaktion der OÖ-Krone, mein bisheriger Stellvertreter als Chef vom

Dienst, Christian Kitzmüller, rückt in diese Position nach. Zum neuen Chef-vom-Dienst-Stellvertreter wurde Redakteur Robert Loy bestellt. •

Der neue Chefredakteur der OÖ-Krone, Harald Kalcher, über die extreme Schwerpunkt-Berichterstattung im ,medialen Kampfgebiet‘ Oberösterreich

,Einzigartig regional‘

27Printmedien Oberösterreich

Die WirtschaftskammerzeitungenGrößte Kompetenz und Reichweite* in allen Bundesländern:

* Ergebnisse der LAE 2013, Reichweite (LpA) Wochentitel – Gesamtösterreich

Ihr direkter Draht zu Ihrem persönlichen Bundeslandbetreuer:www.wirtschaftskammerzeitungen.at

10.1%Format

18.3%News

19.4%Profil23.8%

Zeitungen der Wirtschaftskammern

Ringwert

thinkstock/FNSY

Harald Kalcher ist seit 1. Oktober Chef-redakteur der OÖ-Krone und stammt wie sein Vorgänger Klaus Herrmann (der jetzt in Wien Christoph Dichand vertritt) aus der Steiermark. © Kronen Zeitung/Chris Koller

Praktisch kein Wochenende,

an dem wir nicht Medienpartner eines Events sind

027_Seite_27 27 04.11.2015 18:31:05

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HORIZONT No 4528 Oberösterreich Elektronische Medien

Bericht von Timo Niemeier

Der Radiomarkt in Oberösterreich ist relativ klar aufgeteilt: Der ORF steht mit seinen verschiedenen Sendern hier unangefochten an der Spitze, 69 Prozent Marktanteil im ersten Halb-jahr 2015 laut Radiotest sprechen eine eindeutige Sprache. Das Wett-rennen der Privaten ist da schon spannender: Kronehit und Life Radio liegen gleichauf bei zehn Prozent Marktanteil, Radio Arabella Oberös-terreich steht bei sieben Prozent. Bei den jungen Hörern zwischen 14 und 49 Jahren sind die Privaten insgesamt zwar besser, doch auch hier domi-niert der ORF nach wie vor mit beachtlichen 61 Prozent Marktanteil.

Ullrich Jelinek, Programm- Geschäftsführer bei Life Radio, zeigt sich gegenüber HORIZONT zufrie-den mit dem bisherigen Verlauf des Jahres: „Das Jahr 2015 läuft in allen Belangen bisher sehr erfreulich. Die Reichweitengewinne im Radiotest für das erste Halbjahr 2015 hatten natürlich positive Auswirkungen auf das nationale und auch regionale

Geschäft.“ Derzeit läuft im ganzen Bundesland eine Kampagne mit Pla-kat- und City-Light-Motiven. „Ein besonderes Gewicht legen wir aber auch auf Innovationen im Web sowie in technischen Bereichen. Life Radio war maßgeblich an der Entwicklung und Einführung des Radioplayers für Österreich beteiligt“, so Jelinek, der auf HORIZONT-Nachfrage einen Relaunch der Life-Radio-Webseite für das erste Quartal 2016 ankündigt.

Doch Jelinek sieht auch Herausfor-derungen auf die gesamte Branche zukommen: „Eine große Herausfor-derung für alle Radiosender wird darin bestehen, den jungen Zielgrup-pen den Spaß am Radio zu erhalten.“ Der große Vorteil von Radio im Vergleich zu Musikstreamingdiensten bestehe in der Emotionalität und Lebendigkeit eines moderierten Radioprogramms – „und natürlich auch in der regionalen Verankerung“, sagt Jelinek.

Kronehit: Mehr Umsatz und KundenAuch bei Kronehit zeigt man sich zufrieden mit der Geschäftsentwick-lung. „Im Vergleich zum Vorjahr

haben wir in Oberösterreich mehr Kunden und Umsatz“, sagt Mario Frühauf, Verkaufsdirektor von Krone-hit. „Besonders freut mich der Umstand, dass sich auch der Auf-tragswert pro Kunde weiter erhöht. Ich werte das als ein sehr positives Zeichen hinsichtlich der Wirkung von Werbekampagnen, die bei Kronehit laufen.“ Wie viel das Oberösterreich-Geschäft am gesamten Umsatz aus-macht, will er nicht verraten. Er sagt nur so viel: „Oberösterreich verfügt über einen großen regionalen Werbe-markt und beheimatet auch viele nationale Werbekunden. Diese Kom-bination macht Oberösterreich für uns zu einem wesentlichen Kern-markt. Der Anteil am Gesamtumsatz ist der Situation entsprechend groß.“

Ein Jubiläum konnte zuletzt das Team von Radio Arabella Oberöster-

reich feiern. Am 20. Oktober 2005 ging der Sender on air – also vor ziemlich genau zehn Jahren. Geschäftsführerin Birgit Steurer sagt gegenüber HORIZONT: „Auch die Werbewirtschaft in Oberösterreich weiß, dass Radio Arabella von einer kaufkräftigen Zielgruppe der über 30-Jährigen gerne und lange gehört wird. Die Unternehmen setzen darauf und positionieren ihre Werbebot-schaften daher auf unseren Verbrei-tungskanälen on air und Online.“ In den vergangenen Jahren habe man sich klar als der Erwachsenensender in Oberösterreich positioniert und etabliert.

‚Heimatgefühl ist größer geworden‘Mit der Landtagswahl Ende Septem-ber haben sich natürlich sämtliche Radio- und TV-Sender des Landes beschäftigt. So auch der ORF, der im Fernsehen ab 16 Uhr mehrere Stun-den live berichtete. Mit durchschnitt-lich 1,27 Millionen Zuschauern war

die „ZIB“ an diesem Abend ein voller Erfolg. „Die erfolgreichste Sendung des ORF Oberösterreichs im Fernse-hen ist natürlich die regionale Infor-mationssendung ‚Oberösterreich heute‘, die im Schnitt von rund 165.000 Sehern täglich gesehen wird“, sagt ORF-Landesdirektor Kurt Ram-merstorfer. Der Marktanteil liegt in Oberösterreich bei etwa 55 Prozent.

Der sich immer stärker fragmen-tierende TV-Markt macht aber ohne Frage auch dem ORF zu schaffen. Die beiden Hauptsender ORF eins und ORF 2 verlieren seit Jahren Marktan-teile – wenn auch auf einem extrem hohen Niveau. Je stärker sich der Markt fragmentiere, umso stärker würden lokale und regionale Inhalte nachgefragt, sagt Rammerstorfer. „Angesichts einer großen Unsicher-heit gibt es einen Trend hin zur Berichterstattung aus dem mittel- oder unmittelbaren Lebensraum der Menschen. Das Heimatgefühl ist größer geworden, dementsprechend ist auch bei der Programmierung darauf Rücksicht zu nehmen.“

Moderatoren für ORF-FrühschieneWie alle anderen Landesstudios, wird auch der ORF Oberösterreich mit in die Produktion der neuen Frühsen-dung „Guten Morgen Österreich“ eingebunden sein. Rammerstorfer spricht von einer „gleichberechtigten Rolle“ und verrät auf HORIZONT-Nachfrage eine Neuigkeit: „Vom ORF Oberösterreich werden zwei bis drei Moderatoren bei dieser Sendereihe mitmachen.“

Auf die junge Zielgruppe ange-sprochen sagt der Landesdirektor, dass diese genau so wichtig sei wie das ältere Publikum. „Immer wieder werden aber gezielt Themen speziell für junge Menschen angesprochen, um auch dem Informationsbedürfnis dieser Zielgruppe zu entsprechen“, so Rammerstorfer. Als Beispiel nennt er „Hoamatsound“ eine neue ein-stündige Sendereihe bei Radio Ober-österreich. Hier bekommen junge oberösterreichische Gesangs- und Bandtalente eine eigene Plattform, auf der sie sich im Radio landesweit präsentieren können.

Bleibt noch der private Fernseh-sender LT1, der bereits seit 1996 auf

Sendung ist und den man damit schon fast als Pionier bezeichnen kann. Zur Erinnerung: Erst 2001 wurde das Privatfernsehgesetz einge-führt. Im kommenden Jahr steht für LT1 also das 20-jährige Jubiläum an. Doch zurück ins Hier und Jetzt: Mit den Zahlen für 2015 zeigt sich Geschäftsführer Wolf-Dieter Holzhey zufrieden. 2015 laufe „nach Plan“, im Vergleich zu 2014 konnte der Sender beim Umsatz „wie geplant leicht zule-gen“. Der inhaltliche Ablauf sieht noch immer so aus, dass es täglich um 18 Uhr eine halbe Stunde neues Programm gibt, das dann anschlie-ßend wiederholt wird.

Der unter dem Namen R9 mit den anderen Regionalsendern laufende Satellitensender habe derzeit noch keine Auswirkungen aufs Geschäft, sagt Holzhey, der dennoch die Wich-tigkeit der Vermarktungsgemeinschaft R9 betont. „Es war und ist auch zu-künftig unser Ziel, gerade im Hinblick auf eine gemeinsame Vermarktung aller wichtigen Regional-TV-Partner in Österreich, hier mit dabei zu sein.“ Für das kommende Jahr arbeite man der-zeit an dem Sendeschwerpunkt „LT1 OÖ Talk(t)“. Das Format wird laut Holzhey entweder monatlich, vielleicht aber auch wöchentlich, zu sehen sein. Die finale Entscheidung sei hier noch nicht gefallen. Darüber hinaus plane man kein weiteres, neues Format. Holzhey: „Wir versuchen 2016 unsere bestehenden Programme qua-litativ weiter zu verbessern.“ Anfang des Jahres soll es zudem ein komplett neues Sendedesign geben, außerdem will LT1 dann auch ein neues Sende-studio beziehen. Marketingtechnisch setzt der Sender derzeit auf eine Werbekampagne, die über Inserate, Plakate, Kinospots und Social-Media-Plattformen kommuniziert wird. •

Der TV- und Radiomarkt in Oberösterreich: Auch hier dominiert zwar der ORF, doch die Privaten sind, im Vergleich zu den anderen Bundesländern, schon lange und vergleichsweise gut mit dabei

‚Jungen Zielgruppen den Spaß am Radio erhalten‘

Ohne die Jungen geht es nicht: Auch das Medium Radio

muss sich Gedan-ken machen, wie

man junge Zielgrup-pen erreicht. © Fotolia

Ullrich Jelinek, Pro-grammchef von Life Radio, hofft, dass auch in Zukunft noch junge Men-schen Radio hören werden. © Life Radio

ORF-Landesdirek-tor Kurt Rammers-torfer: Je stärker die Fragmentierung, desto höher der Bedarf an lokalen Inhalten. © ORF/J. Cizek

Wolf-Dieter Holzhey feiert 2016 20-jähri-ges Jubiläum. Als Geschenk gibt es ein neues Sendedesign. © LT1

Kronehit-Verkaufs-leiter Mario Früh-auf freut sich über steigende Auftrags-werte pro Kunde. © Kronehit

Birgit Steurer sieht in Radio Arabella den Erwachsenen-sender in Oberöster-reich. © Radio Arabella

Zwei bis drei OÖ-Modera-

toren werden beim neuen Früh-TV mit dabei sein.

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6. November 2015

Mit seinen mehr als 3.000 Plakatstel­len ist der oberösterreichische An­bieter USP Außenwerbung nicht nur in Oberösterreich, sondern auch in Niederösterreich und in der Oberstei­ermark vertreten und zählt zu den führenden Unternehmen der heimi­schen Außenwerbebranche. „Es zeichnet sich das beste Geschäftsjahr seit Bestehen der USP ab“, erzählt der Geschäftsführer Christian Urban. Die Gründe dafür sieht er einerseits in den oberösterreichischen Landtags­ und Gemeinderatswahlen, wo USP von fast allen Parteien Buchungen erhalten hatte, und andererseits an der nach wie vor hohen Nachfrage in der Außenwerbung. Als einzigen Hemmschuh nennt er „die immer bürokratischer und aufwändiger wer­denden Bewilligungen seitens der Gemeinden beziehungsweise Behör­den.“ Dabei werde von der Branche nicht unbedingt ein zusätzlicher Ausbau der Flächen angestrebt, im Gegenteil: „Es findet ein kontinuierli­cher Prozess der Standortqualitätsver­besserung statt“ – schlechte Standorte würden ersatzlos abgebaut und gute Standorte versuche man aus­ und um­zubauen.

Berieselung im WartezimmerDas Linzer Unternehmen y­doc rund

um Inhaber Michael Richter hat sich dem Infotainment in Wartezimmern verschrieben und konnte im aktuel­len Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 20 Prozent verbuchen. Richter zu­folge entdecken mittlerweile auch immer mehr Non­Pharma­Unter­nehmen das Medium Warte­Fernse­hen für sich. Und er sieht immer noch Luft nach oben: „Mit Screens in rund zehn Prozent der Ordinationen wer­den rund 30 Prozent der Patienten erreicht.“ Die größten Praxen seien bereits mit einem Wartezimmer­TV­System versorgt. Im Frühjahr 2016 soll die Reichweite dank eines Groß­projekts signifikant steigen, lässt Richter wissen.

Fahrende Werbung„Seit 15 Jahren sind wir mit der Wer­bung auf LKW­Werbeflächen Trend­setter und Marktführer in der Außen­werbung in der Sparte LKW­Werbung der Transportwerbung“, erzählt Christoph Huber, Geschäftsführer von Plakat am LKW. Das Unterneh­men bietet LKW­Werbung aus­schließlich als Kampagnenmedium an, das heißt jede Kampagne kann von Plakat am LKW ergänzt werden. Die Laufzeiten sind von zwei Wochen bis zu 24 Monaten möglich und für jedes Werbegebiet und Werbeziel

werden entsprechende Formate an­geboten. „Aktuell ist eine Werbekam­pagne für Varta Batterien gestartet. Diese LKW­Werbung läuft national in der jeweiligen Landessprache in Deutschland, Italien, Spanien und Polen“, so Huber. Außerdem hat das Unternehmen 2015 in die Schweiz expandiert. Die Kundschaft kommt aus allen Branchen und bedient unterschiedlichste Zielgruppen. „In letzter Zeit werben speziell die Onlineanbieter mit unserem Offline­Medium um mehr Besucher und Traffic“, meint Huber auf die Frage nach aktuellen Trends.

In der HORIZONT­Nummer 49/2015 (ET: 4. Dezember 2015) er­scheint ein großer Außenwerber­ Report, der die Branche auch auf Lan­desebene umfassend beleuchtet. lg

In Oberösterreich sind einige in der Außenwerbung tätige Unternehmen beheimatet – Grund genug für die HORIZONT-Redaktion, sich bei einigen Akteuren nach aktuellen Trends und Jahresprognosen umzuhören

29Außenwerbung Oberösterreich

Plakat am LKW hat unter anderem aktuell eine interna-tionale Werbekam-pagne für Varta Batterien laufen. Die LKW fahren in der jeweiligen Lan-dessprache durch Deutschland, Ita-lien, Spanien und Polen. © Plakat am LKW

Die größte Wahl-werbung anlässlich

der OÖ Landtags-wahlen 2015 war in

Linz auf 172 m² zu sehen. © USP Aussenwerbung

Im Schnitt dauert der Aufenthalt im Wartezimmer 40 Minuten – das Me-dium Wartezimmer-TV erhält also viel Aufmerksamkeit. © y-doc

Nah am Kunden

Neuer Name am Agenturmarkt

Seit Jahren arbeiten die Agen-turen Towertrash und Strobl)Kriegner bereits in einem losen Netzwerk zusammen, nun geht es einen Schritt weiter. Ab Früh-jahr 2016 treten beide unter der neuen Agenturmarke „Lunik 2“ auf. Der Name ist eine Anspiel- ung auf die erste Raumsonde, die den Durchbruch schaffte und am 13. September 1959 gezielt auf dem Mond aufschlug. „Lunik 2 steht für unsere Philosophie, ge-meinsam mit unseren Kunden Strategien, Projekte und Kam-pagnen entwickeln zu wollen, die sie und uns dorthin bringen, wo andere noch nicht waren“,

erklärt Managing Partner der Strobl)Kriegner Group Gerhard Kürner die Vision.

Gebündelte Kräfte bringen Vorteile für Kunden

Neue Medien und die vollstän-dige Digitalisierung vielfälti-ger Prozesse stellen Agentu-ren vor die Herausforderung, der Veränderung mit neuen Angeboten zu begegnen. Das berge sowohl Risiken als auch große Chancen. „Das haben wir erkannt“, so Kürner. „Mit der Fusion können wir nun mit einem völlig neuen Agentur-

modell und einem Team aus über 40 SpezialistInnen den bestmöglichen Service für un-sere Kunden anbieten.“ Denn anders als in den meisten Agenturen werden bei Lunik 2 die Bereiche Digital, Content und Advertising nicht als se-

parate Einheiten, sondern voll-ständig in die Organisation integriert geführt werden. Für bestehende Kunden bleiben An-sprechpartner, Preisstruktur und die Möglichkeit der Ter-minvereinbarung direkt beim Kunden erhalten. „Für unsere

Kunden entstehen durch die Fusion also keine Nachteile, sondern nur Vorteile. Durch die Bündelung unserer Kräfte kann der strategisch-kreative Output ganz im Sinne unserer Kunden gesteigert werden“, ist Kürner überzeugt.

Fusion von Strobl)Kriegner und Towertrash: Zwei Unternehmen der oberösterreichischen Agenturszene schließen sich unter einem Namen zusammen. Die Agentur Strobl)Kriegner mit Sitz in Linz und die Rohrbacher Agentur Towertrash heißen ab nächstes Jahr „Lunik 2“.

Die beiden Geschäftsführer Harry Kriegner (li.) und Gerhard Kürner (re.)

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029_Seite_29 29 04.11.2015 20:13:55

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HORIZONT No 4530 Oberösterreich Agenturen

Die Kreativen sind gut aufgestellt

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Agentur mit der Texterschmiede Ham-burg, die so auch nach Wien und Linz geholt wird.

Niemanden für blöd verkaufen „Schlechte Werbung ist teuer. Gute Ideen unbezahlbar“, so das Credo der Kreativagentur Createam rund um Ge-schäftsführerin Barbara Krahwinkler, die Kunden wie die Oberbank, die Oberösterreichische Versicherung, Life Radio, oder das Einkaufszentrum PlusCity zu ihrem Portfolio zählt. Was sie damit meint? „Wir sehen, dass im-mer mehr Leistung für weniger Geld gefordert wird und auf der anderen Seite, dass so viel Geld wie nie zuvor für Werbung ausgegeben wird. Gleichzei-tig buhlen immer mehr Botschaften um die Aufmerksamkeit der Kunden.“ Eine schwierige Ausgangslage für Agenturen, für die es laut Krahwinkler nur eine Lösung gibt: Kreativität.

„Kunden können heute exzellent mit Werbung umgehen“, sagt sie – Bot-schaften, die die Kunden für blöd ver-kaufen, können somit nicht mehr lange funktionieren. Es gilt also, sich nützlich zu machen und „effiziente Lö-sungen für Probleme“ bereitzustellen, „dann wird Werbung auch in Zukunft erfolgreich sein“, betont die Geschäfts-führerin.

Wer sich anpasst, gewinnt Erfolgreich war heuer auch die Strobl)Kriegner Group, die laut Managing

Partner Gerhard Kürner allein in den letzten zwei Monaten mehr Neupro-jekte und –kunden an Land ziehen konnte, als im ganzen letzten Jahr. Bis-lang als klassische Full-Service-Agen-tur bekannt, vollzieht die Strobl)Krieg-ner Group derzeit ihre Adaption zu einer Digital-Content-Werbeagentur. Ein logischer Schritt, wie Kürner er-klärt, denn „die Agenturlandschaft steht mitten in einem drastischen Wandel und nur wer sein Geschäfts-modell schnell anpasst und ein neues Leistungsspektrum bietet, wird in Zukunft erfolgreich sein.“

Ebenso auf den Bereich Online spe-zialisiert ist die Pulpmedia GmbH, die ihre Kunden in erster Linie mit Content Marketing, Videomarketing, Social-Media-Marketing und Online-Media-planung bedient. „Videomarketing wird von immer mehr Unternehmen als wertvolles, nachhaltiges Tool im Marketingmix gesehen. Facebook ist bei immer mehr Unternehmen nicht mehr das einzig gültige Social Netz-work, man wird offener für Alternati-ven. Und natürlich spielt im Media-Be-reich Real Time Advertising eine immer wichtigere Rolle“, so die Beob-achtungen von CEO Robert Bogner, denen er mit seiner Agentur auch Rechnung tragen will. Auf aktuelle Pro-jekte angesprochen hebt er die Arbeit „What is black“ für Burger King, „Secret of 99“ im Auftrag von Mercedes-Benz, übrigens zweifacher Bronze-Gewinner beim heurigen webAD, sowie unter-schiedliche Online-Maßnahmen für Hofer und Hofer Reisen hervor. Insge-samt konnte die Agentur „die Zusam-menarbeit mit interessanten beste-hende Kunden ausbauen und neue spannende Kunden dazu gewinnen – ein gutes Jahr für Pulpmedia“, freut sich Bogner.

Kleinteiliger und kurzfristiger Die Neukundenakquisition ist selbst-redend auch für die MMS Werbeagen-tur mit Sitz in Linz ein Thema, stolz ist sie allerdings vor allem darauf, Unter-

nehmen über lange Zeit, und zwar durchschnittlich etwa 15 Jahre lang, betreuen zu dürfen. „Dabei geht es vor allem um eine zielführende Kommu-nikationsstrategie, die den Kunden langfristige Erfolge sichert“, schildert Geschäftsleiter Willi Hamburger ge-genüber HORIZONT.

Das Leistungsspektrum der Agentur reicht vom Corporate Design bis hin zur Umsetzungs- und Kampagnenpla-nung in zielgruppengerechten Me-dien. 2015 verantwortete die MMS Werbeagentur unter anderem den neuen Unternehmensauftritt der FH Oberösterreich, klassische Kampag-

nen und Projekte für Raiffeisen und die Energie AG, den Markenrelaunch von Blaschke Kokoskuppel sowie Di-rectmailings im Auftrag von Husqvarna.

Spannende Zeiten für die MMS Werbeagentur, aber auch für die oberösterreichische und die bundes-weite Kommunikationsbranche, wie Hamburger feststellt. „Insgesamt scheint die Stimmung in der Wirt-schaft besser geworden zu sein, wenn auch die große Zuversicht in die Zu-kunft noch auf sich warten lässt. Das mag einmal mit der wirtschaftlichen Großwetterlage zusammenhängen

und zum anderen auch mit der Wirt-schaftspolitik, die den Unternehmern in diesem Land das Leben nicht wirk-lich leichter macht. Die Projekte wer-den kleinteiliger, kurzfristiger, schnel-ler und alles sollte wenn möglich billiger werden und das bei steigen-der Qualität“, so sein abschließendes Statement.

‚Oberösterreich gut aufgestellt‘ Dass sich die Branche im Wandel be-findet, darüber sind sich nun alle ei-nig – das Thema Nummer eins bleibt dabei die digitale Kommunikation und deren Transformation. „Es kom-men damit laufend neue Kompetenz-bereiche hinzu, die bei Agenturen und Kunden besetzt werden müssen“, so Angelika Sery-Froschauer, CEO von Sery* Creative Communications. Sie glaubt allerdings, dass der oberös-terreichische Kommunikationsmarkt für diesen Umbruch dank vieler stabi-ler, eigentümergeführter Agenturen und einer jahrzehntelang gewachse-nen Bildungsstruktur gewappnet ist.

Sery-Froschauer, die nicht nur als CEO der Agentur, sondern auch als Vizepräsidentin der Wirtschafts-kammer Oberösterreich und Obfrau des Fachverbandes für Werbung und Marktkommunikation fungiert, spricht außerdem von einem hohem Budget- und Preisdruck, der alle be-trifft. Um als Agentur erfolgreich zu bleiben, sei es also geboten, die Kun-den „in dieser sehr fordernden Zeit zu begleiten, etwa in der Brücke von Analog zu Digital, bei Employer-Branding-Prozessen oder einfach beim Neudefinieren von Markenpo-tenzialen oder beim Coachen in Kommunikations-Strategieprozes-sen.“

Um Kunden bestmöglich zu be-treuen, entwickelte die Agentur die Methodik „Brand Building Emotions“, die es ermöglicht, Markenidentitäten zu erfassen, den Markenarchetyp zu bestimmen und darauf basierend eine Markenstrategie für die darauf

Die Reichl und Partner Kampagne für Gmundner Keramik wurde um dieses neue Sujet erweitert. © Reichl und Partner

Das Seminarhotel Refugium Hochs-trass nahe dem Wienerwald wurde von der Agentur kest in den ver-schiedensten Belangen betreut. © Kest

ewe, FM und Intuo - für diese drei Marken entwickelte vorauerfriends ein gemeinsa-mes Kommunikationskonzept. © vorauerfriends

„Secret of 99“ im Auftrag von Mer-cedes Benz stammt aus der Feder von Pulpmedia. © Pulpmedia

Die MMS Werbeagentur mit Sitz in Linz verantwortete heuer die Herbstkampagne der Raiffeisen. © MMS Werbeagentur

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6. November 2015 31Agenturen Oberösterreich

aufbauende Kommunikation zu ent-wickeln. Angewandt wurde diese Me-thodik etwa in Zusammenarbeit mit der Katholischen Privat-Universität Linz (KU), ehemals bekannt als Ka-tholisch-Theologische Privat-Univer-sität (KTU). „In intensiver Zusam-menarbeit mit der Universitätsleitung und den Fakultätsverantwortlichen wurde in unserem „Brand Building Emotions-Prozess“ ein neues Mar-kenprofil erstellt, das als absolut eigenständig am österreichischen Universitätsmarkt erscheint. Ausge-hend von der Umbenennung entwi-ckelten wir ein komplett neues Mar-kendesign. Weiters wurde eine Tonalität für die Kommunikation fest-gelegt, welche die Wesenszüge der Universität widerspiegelt“, fasst Sery-Froschauer zusammen. Eine weitere Arbeit, auf die sie und ihre Agentur stolz sind, ist jene für Weinsberg Wohnmobile, Caravans und Kasten-wagen – im Auftrag des deutschen Unternehmens verantwortete Sery* Creative Communications „die Ent-wicklung einer Markenstory und der Markenkommunikation“, erklärt die Geschäftsführerin.

‚2015 fantastisches Jahr‘ „2015 ging es uns soweit sehr gut, ei-gentlich fantastisch“, jubelt Walter Stromberger, Geschäftsführer von kest – Strategie, Kommunikation, De-sign. Seit fünf Jahren ist die Agentur beständig am Wachsen, heuer dank einiger Neukunden und treuer Stammkunden sogar stärker als im Vorjahr. kest versteht sich selbst als klassische Kreativagentur, die „auf al-les spezialisiert ist“, so Stromberger, „unsere Kunden verlangen schließ-lich Flexibilität und ineinandergrei-fende Kommunikation. Das geht mit Spezialisierungen nur schwer einher.“

Dementsprechend groß ist auch an die Bandbreite an Branchen und Kunden, die bedient werden, darun-ter das BMWFW Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und

Wirtschaft, der Tourismusverband Linz, Anger Machining sowie das Se-minarhotel Refugium Hochstrass. Letzterer Kunde wird von der Agentur seit dem Frühjahr 2014 begleitet und ist ein revitalisiertes Kloster am Rand des Wienerwaldes, beschreibt Strom-berger und ergänzt: „Hier konnten wir unsere gesamte Bandbreite an Leistungen und Know-how als auch spannendes Neuland ausreizen, von der Positionierung und Namensfin-dung über das Corporate Design, Drucksorten, Online-Kommunika-tion, Direct Marketing, Leitsystem, Produktdesign und vieles mehr.“

Geschäft zieht an Auf eine Spezialisierung verzichtet auch die vorauerfriends communica-tions, geführt von Markus Seiringer. Dieser zeigt sich auf Nachfrage des HORIZONT durchaus positiv und meint, dass „das Geschäft in Oberös-terreich anzieht und wir einen guten Teil dazu beitragen dürfen.“

Gewonnene Pitches für Unterneh-men wie Peneder, Spitz und Dana Tü-ren haben 2015 zu einem guten Jahr für vorauerfriends communications gemacht, als für ihn spannendstes Projekt hebt Seiringer dabei das Kom-munikationskonzept für die ewe-Gruppe mit den Marken ewe, FM und Intuo hervor, das auf mehreren Stra-tegie- und Positionierungsworkshops beruht. „Alle drei Marken erzählen nun in der klassischen Werbung und Online leidenschaftliche Geschich-ten, die den jeweiligen Markenkern stärken.“  

Verlagerung der Budgets Manfred Spiessberger, Geschäftsfüh-render Gesellschafter der LDD Com-munication, beschränkt sich mit sei-ner Agentur indes ganz klar auf einen Bereich: Dialogmarketing. „Mit spezialisierten Units, die ein modular gestaltetes Campaigning ermögli-chen, deckt LDD Communication das gesamte Leistungsspektrum einer Di-

alogmarketing-Agentur ab“, erklärt der Geschäftsführer. Man befinde sich damit auf dem richtigen Weg, denn sowohl in Oberösterreich, als auch im Rest des Landes, sei eine deutliche Verlagerung von Kommu-nikationsbudgets hin zum Dialog-marketing zu beobachten, „weniger Klassik, mehr Dialogcampaignings, was uns als Spezialisten natürlich sehr freut“, so Spiessberger.

Dialogmarketing ist bekanntlich vor allem im Bereich Handel ein Thema, Stichwort Kundendialog und -bindungsprogramme, hier wirkt LDD Communication unter anderem für den Libro Kundenclub. „Wir be-treuen aber auch, und darauf sind wir stolz, viele Kunden aus dem Banken-/Versicherungssektor, sowie aus der Konsumgüterindustrie, Mode, Tou-rismus und der Industrie“, fasst der Geschäftsführer zusammen und fügt hinzu: „Weiters hat die LDD durch eine strategische Partnerschaft bezie-hungsweise Beteiligung an einer On-line-Agentur – der Spiessberger und Partner GmbH – als Spezialisten für Web, Webshops, Online- und Mobile-Applikationen das Leistungsportfolio massiv erweitert. Viele laufende ge-

meinsame Projekte für unsere Kun-den beweisen: Dialogmarketing muss über alle Channels funktionieren.“

Aufruf zur Disziplinlosigkeit Als „Agentur neuen Typs“ versteht sich die Gruppe am Park aus Linz. „So wie die Werbung einst die Reklame abgelöst hat, so ist heute Kommuni-kation statt Werbung angesagt“, kons-tatiert Geschäftsführer Bernhard Buchegger – und genau nach diesem Modell arbeitet die Agentur auch. Die Medienauswahl oder Disziplinen wie klassische Werbung, Public Relations oder Online sind dabei nicht maß-geblich für die Herangehens- und Ar-beitsweise, sondern, so Buchegger, „kommunikative Interventionen, die zielgerichtete Reaktionen bewirken.“

Zu den Kunden, die dieses Konzept schätzen, zählen unter anderem die Styria, für die die Gruppe am Park jüngst den Dachmarkenlaunch ver-antwortete, die Teemarke Milford, für die Kommunikationsoffensiven in ganz Österreich kreiert wurden oder auch die neue Kulturlinie der Öster-reich Werbung. Buchegger über die Entwicklung, die gemeinsam mit dem Kommunikationsdienstleister

BSX von Statten ging: „Hierbei liegt der Schwerpunkt auf einer Branded-Content-Kampagne, die mit dem Künstler Willi Dorner auf der letzten Frankfurter Buchmesse mit sponta-nen Guerilla-Interventionen auf den Weg gebracht wurde.“

Blick auf 2016 „Certified Event Master“ – so darf sich Walter Ilk, der zeitgleich als Managing Director der Eventwerkstatt, Ilk & Partner fungiert, bezeichnen. „Wir in-szenieren Businessevents für mittlere und größere Unternehmen, von Pro-duktpräsentationen, Kongressen, Ju-biläen, Incentives, Neueröffnungen, bis hin zu Hybrid-Events, bei denen der Event oder die Promotion von uns mit Onlinemarketing verknüpft wird“, fasst er das Leistungsspektrum seines Unternehmens zusammen.

Mit dem laufenden Jahr sei man wirtschaftlich gesehen dank eines leichten Plus im Umsatz und Ertrag sehr zufrieden, die Eventwerkstatt fiebert allerdings jetzt schon dem Jahr 2016 entgegen, das aufgrund der Bu-chungslage, das steht jetzt schon fest, sehr arbeitsam wird. „Für die voestal-pine bereiten wir gerade den interna-tionalen InnoTechkongress vor, in München einen Branchenabend für die dortige Universitätsklinik im Be-reich Augenkunde, für die Wirt-schaftskammer den Jungunterneh-merpreis, zum 13. Mal bereits den Media Award in Wien, und ganz aktu-ell ist der Austrian Event Award, den wir am 2.Dezember im Linzer Design Center veranstalten“, so der Ausblick auf die kommenden Monate.

Der Blick auf einige der wichtigsten kreativen Köpfe Oberösterreichs zeigt: im Bundesland ob der Enns werden Arbeiten kreiert, die sowohl regional, als auch über die internatio-nalen Grenzen hinaus für Aufmerk-samkeit sorgen. Dass sich die Branche im Umbruch befindet, ist allen Betei-ligten klar, Klagen und jammern blei-ben allerdings aus. •

Barbara Krahwinkler, Geschäfts-führerin von Createam, betreut die PlusCity seit der ersten Stunde. © Createam

Seit diesem Jahr vertraut Cima, Hersteller für Wuzelpapier, auf die Strobl)Kriegner Group© Strobl)Kriegner Group

Die neue Kulturlinie der Österreich Werbung geht auf die Kappe der Linzer Gruppe am Park.© Gruppe am Park

Sery* Creative Communications kreiert für die deutsche Marke

Weinsberg Wohnmobile, Caravans und Kastenwagen.

© Sery Creative Communications

Dialogmarketing ist das Stecken-pferd von LDD Communication – die Agentur kümmert sich auch um den Libro Kundenclub. © LDD Comm.

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HORIZONT No 4532 Oberösterreich Kommentar

Kurzkommentar von Ansgar

Wenn Henry Ford nicht durch vier Rei-fen weltberühmt geworden wäre, dann sicher als Chef der ersten welt-weiten Reklame-Agentur. Sein Aus-spruch: „Ich weiß, dass eine Hälfte von jedem Werbe-Dollar hinausge-schmissen ist, ich weiß nur nicht wel-che.“ Der Mann war also sowohl ein „G’schichtldrucker“ wie „Werbe-Öko-nom“. In Oberösterreich hätte sich Henry Ford leicht getan, den Wert der

vergangenen Wahl-Werbung für das Land und die Gemeinden zu bewer-ten. Ein Rückschritt in das Propa-ganda- und Reklame-Zeitalter war für viele Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher ein Grund, der ÖVP und SPÖ ade zu sagen. Die beiden Wahlkampfleiter mit ihrem Team meinten, mit einer gelben Couch und gelben Socken des Linzer Vizebürger-meisters das richtige Corporate De-sign für die ÖVP gefunden zu haben und in einer hässlichen, neuartigen

Sprechblase den Über-Gag für die SPÖ. Während die Schwarzen weder das Kürzel mit den drei Buchstaben ÖVP noch das Wort „Volkspartei“ auf das Papier brachten, konnte man die SPÖ-Werbung eindeutig als klassen-kämpferische Propaganda erkennen. Von „geheimen Verführern“ war weit und breit innerhalb Oberösterreichs Grenzen nichts zu spüren. Verbrau-cher-Schützer konnten somit ruhig schlafen und wie man annehmen konnte, haben auch die Wahl-kampfleiter ihre Nächte nicht miss-braucht, sondern haben gut geruht. Beide Partei-Zampanos haben wie Vorzugsschüler das getan, was uner-fahrene Starter so tun – nämlich die Wahlkampfpläne schon früh im Jahr zu erledigen. Auf die Idee, die Werbe-bomben so spät und so aktuell wie möglich zu basteln, kam keine der Ver-lierer-Parteien. Und so landete der zeitgerechte Vorschlag eines erfahre-nen Werbers im Papierkorb des ÖVP-Werbeleiters und auch des ÖVP-Lan-deshauptmannes – nämlich die vorgeschlagene Aktion „Josef 46,8 %“. Dem weisen „Werber“ Oskar Czapek (Gründer von Czapek Creativ vor 50 Jahren) fiel der Begriff „Die sich selbst erfüllende Prophezeiung“ bei einem Insel-Urlaub auf Madeira ein und er war nicht wenig erstaunt, dass auch ein so Berühmter, wie der österreichi-sche Psychologe Watzlawick sich mit dem Phänomen beschäftigte.

Czapek ist überzeugt, dass das Konzept mit den abgebildeten Moti-ven die Wahl zugunsten der ÖVP be-einflusst hätte. Rechtsprobleme we-gen der Abbildungen gibt es keine, da die ÖVP nach dem Motto „Ned amoi ignorieren“ kein Interesse daran zeigte und somit die Rechte nach wie vor bei Oskar Czapek liegen, der fol-gende Ansätze für den Erfolg sah: Die Hauptperson „Josef“ konnte von der Bevölkerung aller Intelligenzklassen leicht erkannt werden und erhob Dr. Pühringer zu einer Kultfigur. Im kur-zen Text verlangte Dr. Pühringer wie-der seine 46,8 % Wählerstimmen – wie im Jahre 2009. Und schließlich versprach Josef, das Land Oberöster-reich in den kommenden Jahren bes-ser zu vertreten, als jeder andere – und zwar in Wien, Brüssel und Straßburg. Nicht jeden Tag gelingt ei-nem Werber ein Spruch wie „Geiz ist geil“, „Red Bull verleiht Flügel“ oder „Manner mag man eben“. „Josef 46,8 % lässt sich nicht einordnen, laut Cza-pek ist es auf jeden Fall ein Imperativ und die Basis zu einer sich selbst ver-wirklichenden Prophezeiung. Der Prophet war ja schließlich nicht von schlechten Eltern! Die bestehenden Werbemotive waren auf jeden Fall nicht geeignet, das Image von moder-ner Kommunikation und als ein we-sentliches Element echter Demokra-tien darzustellen. Während die ÖVP einen Schrebergarten der Propa-ganda mit viel Einsatz und Engage-ment verwirklichte, aber die Psycho-logie und Emotion vergaß, war die „Campaigne“ (Copyright Waldheim) der SPÖ von trivialer Eintönigkeit.

Ja, einen Gewinner gibt es, er heißt Frau Magister Hummer. Sie hat gegen ihren Ausschluss aus der Lan-desregierung erfolgreich protestiert und wird in Zukunft ihre schicken Blusen als Wirtschaftsbund-Präsi-dentin präsentieren und dafür weiter kämpfen, dass Oberösterreich ein „Frauenland“ bleibt. •

WORK IN PROGRESSWIR ARBEITEN FÜR SIE AN DER WEITEREN POSITIONIERUNG DES KREATIVSTANDORTS OBERÖSTERREICH

Know-how-Transfer der aktuellen Themen und Trends

Entwicklung einer für alle verträglichen Pitch-Kultur

Marktübersichten über die Kommunikations-landschaft

Unterstützung beim Dienstleistungs-Export

Kreativwirt-schaftsscheck als direkte Förderung

Umsetzung der OÖ Dienstleistungs-Initiative

Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation WKO Oberösterreich

T +43 (0) 5/[email protected]

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„Wieder Josef“: Mäßig originelles Wahlkampfmaterial der ÖVP-OÖ.

Klassenkämpferi-sches bei der SPÖ aus dem letzten OÖ-Wahlkampf.

Oberösterreichs Wahlverlierer: Kreativität und Werbung

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6. November 2015 33Interview Oberösterreich

Wer richtig kommuniziert, braucht keine Werbung.

Wir mögen keine Werbung. Wir mögen keinen Spam. Wir mögen Kommunikationskonzepte, mit denen wir auf allen Medienkanälen Markenmagie entwickeln.

Denn wir lieben es, die Menschen zu bewegen.

T+43 732 21 66 21 | [email protected] | www.gruppe-am-park.at

Interview von Harald Klöckl

HORIZONT: Wie ist die Lage der Bran-che, wohin führt der Weg?

Christof Schumacher: Der gesamte oberösterreichische Kommunikati-onsmarkt entwickelt sich dynamisch, wir haben über 3.500 Mitglieder, das ist doch beachtlich. Die Strategie lau-tet jetzt, den Kreativstandort weiter zu entwickeln und zu verbreitern, mit dem hehren Ziel, nicht nur das Drei-eck Linz-Wels-Steyr, sondern das ganze Land zu umfassen.

HORIZONT: Besteht nicht dennoch die Gefahr, dass Kreative früh etwa in Rich-tung Wien abwandern?

Schumacher: Diese Gefahr sehe ich nicht. Die Wirtschaft läuft gut, es gibt große Kunden, die Exportquoten der oberösterreichischen Kommunikati-onsbetriebe steigen, und so ist das Know-how der heimischen Betriebe weltweit immer gefragter. Der Kom-munikationsmarkt in Oberösterreich ist eher klein strukturiert, und die v ielen beweglichen Kundenunterneh-men suchen immer weniger All-in-Lö-sungen in der Kommunikation, son-dern die Spezialisten, die Besten. Und die finden sie hier, als kleine gut ausge-bildete Einheiten.

HORIZONT: Dass Auftraggeber den-noch vermehrt auf zum Beispiel Wie-ner Spezialisten zurückgreifen,kommt nicht oft vor?

Schumacher: Im Einzelfall vielleicht. Aber viele Agenturen aus dem Land haben ohnehin schon Repräsentan-zen in Wien. Dort wird vielleicht netz-

werkorientierter gearbeitet, in Ober-österreich arbeitet man eher Know-how-orientierter.

HORIZONT: In Wien muss man ver-habert sein, in OÖ mehr können?

Schumacher: Wenn Sie das für Wien so sehen und das so formulieren, kön-nen Sie das machen. Für die Branche in Oberösterreich traue ich mich mal frech zu sagen, dass wir uns gerne mit Wien matchen und bei uns „Können“ vor „Kennen“ kommt.

HORIZONT: Auch die auftraggeben-den Unternehmen selbst haben keine Tendenzen, aus dem Land abzuziehen?

Schumacher: Nein, denn hier in Oberösterreich sind nicht Head-quarters für den CEE-Raum an-gesiedelt, wie es ja in Wien oft der Fall ist. Der Nachfragemarkt unserer Unternehmen ist global. Es gibt bei den Unternehmen mehr Zuzug als Abwanderung, denn gewachsene

Familienunternehmen ziehen nicht so leicht weg. Die Kommunikations-branche wiederum hat exzellentes Know-how, viele sind international unterwegs.

HORIZONT: In Salzburg oder der Stei-ermark gingen in jüngerer Zeit nam-hafte Agenturen in Konkurs – drohen solche Fälle auch in Oberösterreich?

Schumacher: Insolvenzen kommen in einer Dienstleistungsgesellschaft immer wieder vor, es gibt keine heili-gen Kühe mehr, die nicht geschlach-tet werden dürfen. Im Vergleich zu vor 35 Jahren, als ich begonnen habe, ist man viel mehr gefordert. Und wir als Dienstleister unserer Kunden hängen natürlich an der Bonität unserer Kunden dran und dann kann es schon mal ein böses Erwachen geben – und Oberösterreich ist ja davon – hoffentlich – nicht betroffen.

HORIZONT: Stichwort Ausbildung, passt es da im Land?

Schumacher: Absolut. Es gibt exzel-lente Ausbildungen in allen für unsere Mitgliedsbetriebe relevanten Bereichen, insbesondere die Fach-hochschule in Hagenberg und allen anderen Standorten und auch die Johannes Kepler Universität Linz: Mit dem neuen Rektor, Meinhard Lukas, hatte ich unlängst ein sehr gutes Ge-spräch.

HORIZONT: Spielen Förderungen von öffentlicher Seite eine entschei-dende Rolle?

Schumacher: Es geht bei der Stand-

ortqualität nicht nur um Förderun-gen, sondern vielmehr um Faktoren, die etwa das Erzielen von hybrider Wertschöpfung möglich machen, dass also die Unternehmen nicht nur ein Hardware-Produkt herstellen, sondern dieses auch mit Added Servi-ces versehen, es für den Kunden auf-powern. Dafür ist Beratung nötig, und da kommt wiederum das Know-how unserer Betriebe ins Spiel. Und genau hier bräuchten wir massive Unter-stützung der Politik, die bis jetzt ja noch eher auf leisen Sohlen daher-kommt. Für eine wissensbasierte Branche wie unsere ist deren Leis-tung für Außenstehende ja oft schwer greifbar. Ein bisserl denken kann ja nicht viel kosten, hat daher nicht viel Wert, meinen manche. Immerhin gab es vor zwei Jahren bundesweit ja den ersten Kreativwirtschaftsscheck. Und obwohl im EU-Programm Europa 2020 der Innovation und der Kreativ-wirtschaft großer Stellenwert zuteil wird, müssen Bund und Land ihre entsprechenden Hausaufgaben noch machen.

HORIZONT: Welchen Einfluss hat da-bei die jeweilige Regierung? In Oberös-terreich gibt es ja als Folge der Wahlen im September eine neue Konstellation.

Schumacher: Die Wirtschaft nimmt die neuen Verhältnisse durchaus freudig zur Kenntnis, mit der Erwar-tung von – im Vergleich zur letzten Periode – weniger Verhinderungspo-litik. Der wichtigste Faktor ist, dass mit Michael Strugl wieder der gleiche Wirtschaftslandesrat im Amt ist. Auf ihn geht ja die Dienstleistungsinitia-tive des Landes zurück. Daraus soll jetzt ein Strategie-Programm werden, wobei das Budget dafür noch offen ist. Papier war bisher recht geduldig, es besteht die Hoffnung, dass mit Strugl nun bald alles etwas konkreter wird.

HORIZONT: Was sind die für die Kommunikationbranche wichtigsten Eckpunkte des Programms?

Schumacher: Es geht um mehr För-derkultur, um bessere Vernetzungen unserer Betriebe untereinander sowie um bessere Vernetzung mit den nach-fragenden Unternehmen. Auch ein besserer Konnex zwischen Wissen-schaft und Praxis wird angestrebt, dazu diente auch mein erwähnter Termin mit dem neuen Rektor der JKU.

HORIZONT: Der Caesar – doch einer der renommiertesten Werbepreise – wurde heuer abgesagt. Wie kam es dazu, wie wird es weiter gehen?

Schumacher: Abgesagt haben wir den Ceasar nicht, sondern auf einen zweijährigen Rhythmus umgelegt. Und das hängt damit zusammen, dass wir im Fachverband (der Verband al-ler neun Landes-Fachgruppen Öster-reichs) beschlossen haben, ab 2017 ei-nen Bundeswerbepreis aufzusetzen und sich Bundeswerbepreis und Lan-deswerbepreise alle zwei Jahre ab-wechseln werden. Im Ausgleich dazu haben wir das Upbeat Creative Festi-val geplant, das eigentlich Anfang No-vember nach sehr viel Vorarbeit über die Bühne gehen sollte. Es sollte ein Power-Intensivtag werden, mit exzel-lenten Referenten und Dialogwerk-stätten. Aber ich muss gestehen, wir waren mit den Kommunikations-maßnahmen zu spät dran und haben den Bogen in Sachen Zukunfts-Know-how etwas überspannt. Aber wir lernen daraus. Im Frühjahr 2016 kommen wir wieder. •

Christof Schumacher, Obmann der FG Werbung in OÖ, rechnet mit ‚weniger Verhinderungspolitik‘ und konkreten Netzwerk-Strategien im Land

,Wir matchen uns mit Wien‘

Christof Schumacher, seit 2012 Obmann der FG Werbung und Marktkommunikation, im März erneut gewählt. © wko

In Wien arbei-tet man eher

netzwerk-, in OÖ eher Know-how-orientiert.

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Text von Harald Klöckl

Manche Unternehmen sind offenbar so spezialisiert und unfreiwillig ver-steckt, dass sie kaum in einschlägigen „Hidden Champion“-Listen notiert werden. Celum aus Linz ist so ein Fall, zumindest aus der Perspektive jen-seits der Region bis hin zu den Repu-bliksgrenzen. International ist man aber bestens im Geschäft und in Oberösterreich als Arbeitgeber und Innovationsmotor geschätzt. „Wir dringen langsam auch in das Bewusstsein von immer mehr Ent-scheidungsträgern hierzulande vor“, weiß Rainer Sommer, Head of Global Marketing, zu berichten. Sommer be-tont natürlich, dass Österreich der Heimmarkt ist, aber der größte Teil des Umsatzes von Celum im Ausland erwirtschaftet wird.

Zentraler Medien-HubDas Geschäftsfeld des 1999 von Michael J. Kräftner gegründeten Soft-wareentwicklers bewegt sich im wei-ten Feld des Contentmanagements, konkret ist es Digital-Asset-Manag-menet (DAM). „DAM wird leider noch zu oft mit Bildarchiv gleichge-setzt, und das klingt natürlich nicht sehr sexy; manche sehen es noch immer als ,Nice to have‘ denn als ein ,Must have‘ in ihrem Marketingpro-zess“, so Sommer. Auch daher gehe man in der Kommunikation zuneh-mend vom „Erklären“ eher in Rich-tung „Benefits darstellen“.

Und der Nutzen von DAM ist vorder-gründig, dass die Softwarelösungen von Celum als „zentraler Medien-Hub“ für jede Art von Content, der im Marketing verwendet wird, die-nen. Dieser Content in Gestalt von Fotos, Videos, PDFs, Audio-Files, In-design- und vielen anderen Arten von Dokumenten wird zentral ver-waltet, verschlagwortet, allenfalls konvertiert und es werden Derivate für praktisch jede Art von Medien oder Devices generiert und schluss-

endlich multichannelmäßig distri-buiert, „das spart Kosten und Zeit“, erläutert Sommer.

Der erste Kunde von Celum war 1999 zum Start ein östereichischer Global Player, nämlich die voestal-pine AG, und sie ist es noch heute. Im Falle dieses Konzerns sichert die Ce-lum-Software nebst vielen anderen Funktionen, dass etwa der Content für die rund 200 verschiedenen Web-seiten in der Gruppe gemanagt und immer aktualisiert ist, dass – als einfa-

ches und plakatives Beispiel – immer das aktuellste Foto von CEO Wolfgang Eder auf jeder lokalen Website auf-scheint. Rund 23.000 User in der voestalpine AG haben damit Zugriff auf 200.000 digitale Assets. Als solches gilt jede Art von digitaler Info-Einheit. Kosten werden mit dieser zentral steuerbaren DAM-Lösung unter an-derem auch insofern gespart, als – wieder am einfachen Beispiel „Fotos“ – der Einsatz von und das Honorar für Stock-Fotos auf Websites oder jeder anderen Art von Medium präzise zu planen und abzuschätzen sind.

Hochsicherheits-ManagementMit Celum-Software arbeiten in Österreich Unternehmen wie die ÖBB, Porsche Austria, Swarovski oder Verbund, einer der vielen renommier-ten internationalen Celum-Kunden ist 3M, wo im Headquarter in St. Paul in den USA das Digitale-Asset-Ma-nagement mit einer Softwarelösung aus Linz läuft. Andere Einsatzberei-che sind etwa, wenn in der Fashion-Branche Vorab-Fotos von Kollektio-nen firmenintern verbreitet werden, und deren Durchsickern verhindert werden soll, damit die Fälscherwerk-stätten aus den üblich-verdächtigen Ländern nicht vor der Markteinfüh-rung das Piratenprodukt auf die grauen Märkte werfen. Oder, indem Videos nur für bestimmte Länder lizensiert sind und deren Konsum zeitlich befristet sein soll. Oder wenn ein Celebrity-Testimonial auf Video

für manche Weltregionen aus etwa kulturellen oder religiösen Gründen gesperrt werden soll. Man habe zudem eine ganze Reihe von Kunden mit High-Security-Anforderungen.

Erst vor wenigen Tagen wurde etwa bekannt gegeben, dass mit Celum-Software fortan das gesamte Material der DFL Digital Sports verwaltet wird. Das Unternehmen ist eine Tochter der Deutschen Fußball Liga, die diverse mediale Plattformen betreibt: An je-dem Fußball-Spieltag publiziert man tausende Fotos und Videos und die zentrale Lösung ist ein Digital-Asset-Management-System, mit dem Part-ner oder Lizenznehmer über die DFL-Website Zugang zu exklusiven Medieninhalten haben. „Unsere Kun-den kommen eher aus der Produktion, Sport oder Handel/E-Commerce, we-niger aus dem Medienmanagement. Diese werden aufgrund ihrer Anforde-rungen aber immer mehr und es war ein spannendes und sehr komplexes Projekt, weil sehr viele Stakeholder beteiligt waren“, erklärt Sommer. Inso-fern ist zwar DFL ein weiterer renom-mierter Kunde, aber eben kein klassischer.

Marschrichtung Welt„Wir haben derzeit rund 800 Kunden weltweit, haben 90 Mitarbeiter, machen über zehn Millionen Euro Umsatz“, gibt Marketingchef Sommer Einblick, etwas mehr als die Hälfte davon befindet sich im D-A-CH-Raum. Nebst dem Headquarter in Linz gibt es weitere Vertriebs-Offices, zwei etwa auch in Frankreich und in den USA. Obwohl die Marschrich-tung „Welt“ lautet, wird sich am Standort Linz sobald nichts ändern. „Wir wollen vorsichtig expandieren, und die USA sind ein schwieriges Ter-rain. Da werden wir uns vorher eher in Richtung UK oder nach Skandina-vien verbreitern“, lässt Sommer durchklingen

Im Moment konzentriere man sich bei der Kundenakquise auf das Enter-prise-Segment, also Unternehmen ab rund 500 Millionen Euro Umsatz im Jahr, dort könne man mit der Software die Komplexität des Marketings bes-ser verringern sowie die Kosten des Content Management deutlicher reduzieren und naturgemäß sei dort auch mehr Business zu generieren, als mit Tools für eine Handvoll von Mitarbeitern in einem KMU, erläutert Sommer unumwunden die Prioritä-ten bei den Sales. Aber: „Wir bieten für jede Firmengröße ein zentrales Content-Management-Rückgrat.“ •

Die Linzer Celum ist weltweit gefragter Spezialist beim Digital-Asset-Management. Während man in Österreich oft noch erklären müsse, worum es sich dabei handelt, geht man international schon bevorzugt auf Kunden mit über 500 Millionen Euro Umsatz zu

Vom ,Nice to have‘ zum ,Must have‘

HORIZONT No 4534 Oberösterreich Unternehmen

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DAM-Lösungen für 800 Kunden welt-weit, vor allem in Produktion, Sport oder Handel und E-Commerce.

Michael J. Kräftner hat 1999 Celum gegründet und ist heute noch Alleinei-gentümer. Der erste große Kunde war die voestalpine. © pixelkinder.com // peter kollroß

034_Seite_34 34 04.11.2015 19:27:27

Page 11: ObeRösTeRReIcH ‚Die Kreativen sind gut aufgestellt'

6. November 2015

Text von Harald Klöckl

2,8 Millionen Visits pro Monat be-scheren karriere.at die Marktführer-position unter den Online-Jobbörsen im Land. „Neben der klassischen Job-suche via Inserat, die nach wie vor unser Kerngeschäft ist, haben wir un-ser Handlungsfeld erweitert“, erzählt Jürgen Smid, geschäftsführender Ge-sellschafter. Nach Meinung der drei karriere.at-Macher, neben Smid sind das Klaus Hofbauer und Oliver Sonn-leithner, gibt es in den Human Re-sources nämlich drei Trends, die die Personalsuche nachhaltig verändern:

Employer Branding, Search & Match und Mobile.

Ausgehend von demografischem Wandel und dem Wertewandel bei Arbeitnehmern – „Generation Y“ und folgende – seien etwa in Technik oder IT die Bewerber zur umworbenen Human Resource avanciert. „Die Ent-scheidung wird aber nicht immer nur durch das Gehalt und die Job-sicherheit beeinflusst“, weiß Smid. Daher müssten Arbeitgeber ihre indi-viduellen Vorzüge kommunizieren: Die Arbeitgeberprofile (branding.so-lution) bei karriere.at ließen authentische Einblicke in das Ambi-ente des möglichen Arbeitgebers zu.

karriere.at verfügt zudem mit der ta-lent.cloud – Search & Match – über eine große Datenbank von aktiven Kandidaten: Smid: „Wir garantieren 2.000 frische Profile pro Woche, also neue und aktualisierte Lebensläufe. Mit diesen latent Jobsuchenden ermöglichen wir, auch jene anzuspre-chen,

die an Angeboten interessiert sind, aber nicht selbst aktiv werden.“ Diese Ausweitung der Zielgruppe lasse in weiterer Folge die „Time to Hire“ kür-zer werden.

Mittlerweile erhält man bereits jeden dritten Seitenaufruf über Smart-phone und Tablet – Trend Nummer drei, Mobile. Seit 2011 gibt es die „Voll-version-App“, seit wenigen Wochen ist karriere.at instant.jobs am Markt. Diese App fokussiert sich auf den Kern des Angebots: Jobsuche und automatischer Job-Alarm. „User geben ihr Suchprofil einmal ein und

erhalten automatisch passende Jobvorschläge, sobald diese

online gehen“, erzählt Smid,

es

gibt auch Merkfunktion oder Buttons, die mobiles Bewerben ermöglichen.

Langsam dringt man in den Markt der Recruiter ein, Smid sieht das so: „Personaldienstleister und -berater zählen seit jeher zu unseren wich-tigsten Partnern. Die Trends am HR-Markt verzahnen mehrere Aspekte klassischer Personalarbeit, darauf gilt es zu reagieren und Lösungen anzubieten.“

Fast alles im eigenen HausDerweil ist karriere.at auf Österreich fokussiert, man beobachtet aber den D-A-CH-Raum, profitiert von der Partnerschaft mit dem Schweizer Marktführer JobCloud AG. „Dennoch sind und bleiben wir ausschließlich in Österreich aktiv, sind eigentümer-geführt und in österreichischem Mehrheitsbesitz“, stellt Smid klar. In Linz arbeiten 100 der 110 Mitarbeiter, in Wien hat man ein Office, aber: „Oberösterreich hat eine sehr gute

IT- und Programmierer-Szene, ist Sitz vieler Unternehmen und

unser Heimat- und Wohnort. Unser Business funktioniert überall dort, wo es Internet gibt.“ Man versucht, so viel wie möglich im eigenen Haus in Linz zu regeln: Entwick-

lung, Sales, Marketing. „Aber natürlich werden gerade im

(Online-)Marketing einzelne Bereiche an externe Dienstleis-

ter vergeben“, so Smid. •

Eigentümergeführt, in österreichischem Mehrheitsbesitz, aus Linz und noch immer in Linz: karriere.at ist das führende Jobportal Österreichs

Linzer Karrieremacher

35Unternehmen Oberösterreich

Mit erstklassigem Druck und Werbeflächen an frequenzstarken Plätzen bringen Gutenberg und Werbering zusammen, was zusammen gehört. Unser integriertes Medienangebot macht es Ihnen viel leichter, mit Ihren Botschaften in die Öffentlichkeit zu gehen.

MEDIENKOMPETENZIN EINERNEUENDIMENSION

www.werbering.atwww.gutenberg.at

Oliver Sonnleithner, Jürgen Smid und Klaus Hofbauer grün-deten 2004 in Linz karriere.at.

Das Jobportal ist „Made in OÖ“ und

bietet neben umfas-senden Services

auch nützliche und launige Infos für

Jobsuchende und für Arbeitgeber.

© karriere.at (2)

035_Seite_35 35 04.11.2015 17:53:17

Page 12: ObeRösTeRReIcH ‚Die Kreativen sind gut aufgestellt'

HORIZONT No 4536 Oberösterreich Unternehmen

Text von Herwig Stindl

Die Kammerwahlen 2015 brachten für Angelika Sery-Froschauer, Fachver-band Werbung und Marktkommuni-

kation-Vorsitzende in der Wirtschafts-kammer und in zweiter Generation Inhaberin der Sery*-Werbeagentur in Linz/Rufling, einen kammerinternen Karrieresprung: Sery-Froschauer, in Oberösterreich Vorsitzende der Sparte

Information und Consulting, wurde als eine der beiden Vizepräsidenten in der oberösterreichischen Wirtschafts-kammer bestellt. „Wir haben uns im Präsidium – mit Präsident Rudolf Trauner und Vizepräsident Clemens Malina-Altzinger – die Aufgaben auf-geteilt“, berichtet Sery-Froschauer im Gespräch mit HORIZONT. „Mein Thema ist vor allem die Digitalisie-rung, die ja eigentlich ein gesamtes Kammerthema ist.“ Sie unterstreicht: Von Gewerbe über Handwerk bis ins-besondere dem Handel „sind alle Unternehmen und Unternehmer von der Herausforderung Digitalisierung betroffen“. Als Spartenobfrau des Bereichs Consulting und Information in Oberösterreich sei es naheliegend, dass „das beratungsintensive Thema Digitalisierung bei mir als Vertreter der Berater und Konzeptionisten“ an-gesiedelt sei.

Wirtschaftskammer OÖMit über 70.000 Mitgliedsbetrieben und rund 120.000 Fachgruppenmit-gliedern (wegen mehrfacher Gewer-beberechtigungen unterscheiden sich die Zahlen) ist die oberösterrei-chische Wirtschaftskammer nach Wien und Niederösterreich die dritt-stärkste unter den neun regionalen Wirtschaftskammern. Mit diesen Strukturzahlen sind die oberösterrei-chischen Unternehmer überproporti-onal stark unter den Bundesländern vertreten – das hat auch mit der her-ausragenden ökonomischen Perfor-mance Oberösterreichs zu tun, weiß Sery-Froschauer: Mit einer Arbeits-losenquote von 5,5 Prozent ist Ober-österreich das Bundesland mit der geringsten Quote, mit einem Wirt-schaftswachstum von knapp einem Prozent liegt Oberösterreich deutlich über den 0,5 bis 0,7 Prozent, die für Österreich im Jahr 2015 erwartet werden. „2016 soll es ja für den Bund ein Wachstum von 1,4 bis 1,5 Prozent geben“, sagt Sery-Froschauer, „für Oberösterreich erwarten wir 1,7 bis 1,8 Prozent“.

ExportförderungWobei Wachstum, sagt Sery-Fro-schauer, alles andere als ein Selbst-zweck sei, und differenziert damit ihre Agenda als Vizepräsidentin in Oberösterreich: „Die Digitalisierung verhilft unseren Unternehmen zwei-felssohne zu Wachstums- und Pro-duktivitätsschüben“ – deshalb setze sie auf Beratung und Vernetzung der Sparten und der Mitgliedsunterneh-men, wenn es um Implementierung von digitalen Systemen in unter-schiedliche Betriebe geht, aber auch auf die Expertise der Wirtschaftskam-mer und deren Außenhandelsorgani-sation, wenn es um Marktanalyse und grenzüberschreitenden Export geht. Orientierung auf den Export und Ent-wicklung von Exportfähigkeit, sagt Sery-Froschauer, sind die Kernthe-men der oberösterreichischen Wirt-schaftskammer in den kommenden Jahren. Damit sind nicht nur Märkte in der EU gemeint – qua Digitalisierung „ist das auch immer im globalen Maß-stab ein Thema“. •

Angelika Sery-Froschauer, seit einem halben Jahr neue Vizepräsidentin in der Wirtschaftskammer Oberösterreich, setzt auf Vernetzung und Beratung

Digitalisierung und Export im Fokus

Angelika Sery- Froschauer,

Agentur Sery*, Obfrau des FV

Werbung und der Sparte

Information & Con-sulting in Ober-

österreich. © SERY* Creative Communications

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