Ü 1.04 Reaktivierung Weststrecke Trier Projektsteuerung DB Netz AG / DB Station & Service AG HM GmbH

2016-05-20 Trier AV 15 Ortstermin_Naturschutzbehörde, 02.06.16

Aktenvermerk 015

Thema Abstimmungstermin mit

Oberer und Unterer Naturschutzbehörde

zur Vorstellung des Projektes und zur Abstimmung des vorläufigen

Untersuchungsrahmens (Scoping) gemäß § 5 UVPG

Termin 20.05.2016

Beginn 10.15 – 13.15 Uhr

Ort Verkehrsstationen Strecke 3140, Bf Ehrang bis Haltepunkt Trier Zewen

Teilnehmer: Herr Konermann Obere Naturschutzbehörde, SGD Nord, KoblenzHerr Ammel Untere Naturschutzbehörde; Stadt Trier

Frau Schmidt PL Streckenplanung und EÜ Hafenstr., DB Netz AG

Herr Rücker Streckenplanung u. EÜ Hafenstr, DB Netz AG

Herr Pöschl PS, Hasselmann & Müller

Frau Doering Umweltplanung, Iföna

Verteiler: siehe Teilnehmerliste, außerdem

Herr Stockdreher PL, DB Station&Service AG

Herr Schwarz DB Netz AG Saarbrücken

Herr Feit DB Netz AG Saarbrücken

Herr Demmer BM, DB Station&Service AG

Frau Jung kaufm. PL, Station&Service AG

Herr Lippold Verkehrsplanung, IB Kempa

Reaktivierung Weststrecke Trier - 2 / 4 - Projektsteuerung

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1. Veranlassung

Zur allgemeinen Projektvorstellung und zur Abstimmung des Untersu-chungsrahmens zur Umweltverträglichkeit gem. § 5 UVPG wurde einOrtstermin mit der Oberen und der Unteren Naturschutzbehörde vor-genommen.

2. Vorgehensweise

Das Projekt wurde in seinen Grundzügen beschrieben. Der bisherigeUntersuchungsumfang wurde kurz vorgestellt.

Der bisherige Untersuchungsrahmen umfasst• eine Biotoptypenkartierung nach Kartierschlüssel des Biotop-

katasters Rheinland-Pfalz in der Fassung vom 13.04.2007 mitBeschreibung bestandsbildender, charakteristischer und sel-tener Arten und Sammelartenlisten. Die Biotoptypenbewer-tung erfolgt verbal.

• eine Brutvogelkartierung• eine Kartierung der Reptilienfauna

Die Kartierungen der Reaktivierungstrasse wurden in 2014 und 2015durchgeführt.

Die Kartierungen zu den Verkehrsstationen sind derzeit im Gang.

Die Planfeststellungsgrenze bei der Westtrasse überschreitet in klei-neren Randbereichen des Gleiskörpers die Untersuchungsgebiets-grenze. Hier kann aufgrund der Habitatstrukturen und der angrenzen-den Kartierungen jedoch fachlich ausreichend aussagekräftige Rück-schlüsse auf die Fauna gezogen werden, so dass in diesen Randbe-reichen keine Nachkartierung für erforderlich gehalten wird.

Das Projektgebiet wurde an verschiedenen aussagekräftigen Standor-ten angefahren.

Eine Ortsbesichtigung erfolgte

• am Bf Ehrang• An der zu reaktivierenden Trasse auf Höhe der Hafenstraße• An der zu reaktivierende Trasse (inkl. möglicher Ausgleichs-

flächen) auf Höhe des Tanklagers am Mäusheckerweg• am HP Pallien• am Bf Trier-West• am HP Euren• am HP Pallien

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3. ErgebnisFolgende Hinweise und Anforderungen seitens der Naturschutzbe-hörde wurden gestellt:

Untersuchungsumfang Kartierungen:Seitens der Naturschutzbehörde wird für relevante Teilräume (Offene,gehölzfreie Bereiche der Reaktivierungsstrecke und BaufeldTrier-West) eine Untersuchung der Tagfalter und Heuschreckennachgefordert.

Aufgrund des engen Zeitplanes des Projektes wird die Beschränkungauf eine Begehung im Juli als ausreichend angesehen.

Artenschutz

Da das Verletzen von Verboten gemäß § 44 BNatSchG für die Mau-ereidechse nicht ausgeschlossen werden kann, ist eine Ausnahmenach § 45 (7) BNatSchG zu beantragen. Die Ausnahme ist entspre-chend zu begründen. (Zwingende Gründe des überwiegenden öffent-lichen Interesses).

Der Schwerpunkt der artenschutzrechtlichen Maßnahmen ist auf Ver-meidungsmaßnahmen während der Bauzeit zu legen; hier v.a. Ver-meidung von Arbeiten im Schotterkörper zu ungeeigneten Jahreszei-ten.Die bevorzugte Bauzeit für Arbeiten im Schotterkörper wurde seitensder Naturschutzbehörde auf das Zeitfenster vom 15.7. bis 15.10.2016festgelegt.

Ausgleichsmaßnahmen durch Aufwertungsmaßnahmen entlang derStrecke sind dem Vorzug zu geben gegenüber Ausgleichsmaßnah-men außerhalb.

Neuversiegelung:Versiegelungen sind 1:1 auszugleichen. Ist ein Ausgleich nicht voll-ständig zu erbringen, können gegebenenfalls auch Ausgleichszahlun-gen erfolgen.

Der Ausgleichsbedarf bei der Versiegelung von unterschiedlich starkteilversiegelten Bestandsflächen ist über Faktoren zu regeln.Hier wird nach Fertigstellung der Eingriffsbilanzierung IFÖNA ein Kon-zept zur Ermittlung des Ausgleichsbedarfs erstellen und mit HerrnKonermann abstimmen.

Gehölzflächen:Für den Verlust von bahnbegleitenden Gehölzflächen ist kein 1:1Ausgleich erforderlich. Markante Strukturen, wie größere Einzelbäumemüssen mit einem höheren Faktor (z.B. 1:5) kompensiert werden. DerEinbindung der Wiederherstellungsflächen über Bepflanzungen in dasLandschaftsbild kommt eine hohe Bedeutung zu.V. a. an den Verkehrsstationen sind die angrenzenden Gehölzbeständeexakt einzumessen, wenn aus den technischen Grundlagen nicht klarhervorgeht, in wieweit Gehölze betroffen sind und / oder ein Erhalt der

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Gehölze technisch möglich ist.Nach Fertigstellung der Eingriffsbilanzierung wird IFÖNA ein Konzeptzur Ermittlung des Ausgleichsbedarfs erstellen und mit Herrn Koner-mann abstimmen.

Lärmschutzwand:Die Lärmschutzwand unterliegt der Eingriffsregelung. Die überbauteFläche gilt als Neuversiegelung. Der Eingriff in das Landschaftsbild inden Außenbereichen ist zu betrachten.In bebauten Bereichen ist der Eingriff in das Landschaftsbild von un-tergeordneter Bedeutung. Die Barrierewirkung der Lärmschutzwandfür Reptilien ist zu beachten und durch den Einbau von Durchlässenausreichend zu vermindern.Nach Fertigstellung der technischen Planung der Lärmschutzwändeist mit Herrn Konermann Rücksprache zu halten und eine Detailab-stimmung vorzunehmen.

Hinweise zu den Verkehrsstationen:PallienDie vier Linden am Haltepunkt Pallien, die in der derzeitigen Planungdurch Errichtung einer Zugangsrampe entfallen müssten, werden sei-tens der Oberen Naturschutzbehörde aufgrund ihrer großen Bedeu-tung für das Ortsbild als zwingend zum Erhalt angesehen.Die Planung ist darauf auszurichten.

Aufgestellt:

Völklingen, den 26.05.2016

IFÖNA GmbH

Karin Doering