OECD-Beschäftigungsausblick 2016: Wie Steht Deutschland da?

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OECD Beschäftigungsausblick 2016 WIE STEHT DEUTSCHLAND DA? Paris/Berlin, 7. Juli 2016 Kristine Langenbucher Ökonomin für Arbeitsmarktpolitik Abteilung für Arbeitsmarktanalyse und Arbeitsmarktpolitik Direktorat für Beschäftigung, Arbeit und Soziales OECD

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OECD Beschäftigungsausblick 2016

WIE STEHT DEUTSCHLAND DA?

Paris/Berlin, 7. Juli 2016

Kristine LangenbucherÖkonomin für Arbeitsmarktpolitik Abteilung für Arbeitsmarktanalyse und ArbeitsmarktpolitikDirektorat für Beschäftigung, Arbeit und SozialesOECD

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Heute publiziert OECD Beschäftigungsausblick 2016

Eine neue Ausgabe der jährlichen OECD Hauptpublikation über Arbeitsmärkte und Beschäftigungspolitik:

o Editorial - Zurück in die Arbeit, aber immer noch nicht ganz dao Kapitel 1 - Die jüngsten Arbeitsmarktentwicklungen und kurzfristige

Aussichteno Kapitel 2 - Einsatz von Kompetenzen bei der Arbeit: Warum ist er wichtig

und wodurch wird er beeinflusst?o Kapitel 3 - Ein besserer Ansatz für Strukturreformen: Kurzfristige

Arbeitsmarkteffekte von Strukturreformeno Kapitel 4 - Gleichstellung der Geschlechter auf den Arbeitsmärkten in

Schwellenländern: Eine unvollendete Aufgabeo Statistischer Anhang

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ARBEITSMARKTTRENDS UND –AUSSICHTENKapitel 1, OECD Beschäftigungsausblick 2016

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Die Arbeitsmarktbedingungen in der OECD verbessern sich weiter, dennoch ist der Verlauf ist im OECD-Ländervergleich ungleichmäßig

Entwicklung der Beschäftigungsquote für die Bevölkerung zwischen 15 und 74 Jahren

Hinweis: Der schraffierte Bereich bezieht sich auf OECD-Prognosena) OECD ist der gewichtete Durchschnitt der 34 OECD-Mitgliedsländern .b) Euroraum : ist der gewichtete Durchschnitt der 15 OECD-Ländern des Euro-Raums.Quelle: OECD-Berechnungen auf Basis von OECD Economic Outlook Database.

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OECDᵃ Euroraumᵇ Deutschland USA%

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Die Arbeitslosigkeit ist rückläufig, bleibt aber in den meisten OECD-Ländern über dem Vorkrisen-Niveau

Die Entwicklung der Arbeitslosenquote als Anteil der Erwerbsbevölkerung

Hinweis: Der schraffierte Bereich bezieht sich auf OECD-Prognosena) OECD ist der gewichtete Durchschnitt der 34 OECD-Mitgliedsländern .b) Euroraum : ist der gewichtete Durchschnitt der 15 OECD-Ländern des Euro-Raums.Quelle: OECD-Berechnungen auf Basis von OECD Economic Outlook Database.

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OECDᵃ Euroraumᵇ Deutschland USA%

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Auch die Langzeitarbeitslosigkeit ist rückläufig – in Deutschland liegt sie unter 2 Prozent

Langzeitarbeitslose (1 Jahr und mehr), Anteil an allen Arbeitskräften

a) Data are not seasonally adjusted but smoothed using three-quarter moving averages.b) OECD is the weighted average of 33 OECD countries excluding Chile.Source: OECD calculations based on quarterly national Labour Force Surveys.

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OECDᵇ Euroraum Deutschland USA%

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Die Situation von benachteiligten Jugendlichen ist in Deutschland besser als in den meisten anderen OECD-Ländern

Anteil der junge Menschen zwischen 15-29 Jahren, die weder in Beschäftigung, Bildung oder Ausbildung sind („NEETs“)

a) 2008 and 2013 for Korea.b) OECD is the unweighted average of 33 OECD countries (excluding Israel).Source: OECD calculations based on national labour force surveys excepted Census data for China and OECD Education Database for Australia and Korea.

Deutsc

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%

2007 2015 ( )↗

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Ein Fokus auf rein quantitative Aspekte des Arbeitsmarktes vernachlässigt die Frage der Beschäftigungsqualität

FIN

DEU

OECD FI

N

DEU

OECD FI

N

DEU

OECD

Arbeitseinkommen Arbeitsmarkt- sicherheit

Qualität des Arbeitsum-feldes

0

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0.4

0.6

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1

Index 0-1Niedriges bis hohes Ergebnis

2013* 2005

Beschäftigungsqualität in Deutschland, Finnland und der OECD

Hinweis: Der Index ist normalisiert zwischen 0 und 1. * 2015 für die Qualität des Arbeitsumfeldes. Quelle: OECD Datenbank für Beschäftigungsqualität (2016).

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Der Anteil der befristeten Arbeitsverträge ist seit 2007 zurückgegangen

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10

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Incidence of temporary employment, 2007 and 2015Persons aged 15-64, %

2015 2007

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EINSATZ VON KOMPETENZEN BEI DER ARBEIT: WARUM IST ER WICHTIG UND WODURCH WIRD ER BEEINFLUSST?

Kapitel 2, OECD Beschäftigungsausblick 2016

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Warum ist der Einsatz von Kompetenzen wichtig?

Vollständigere Nutzung der Kompetenzen im Bereich der Informationsverarbeitung ist

mit höheren Löhnen verbunden

Effektivere Nutzung der Kompetenzen ist mit

Arbeitsplatzzufriedenheit und allgemeinem Wohlbefinden der

Arbeitnehmer verbunden

Auf Unternehmensebene führt eine bessere Nutzung der Kompetenzen zu höherer

Produktivität und geringerer Personalfluktuation

Die Nachfrage nach Kompetenzen der Informations-

verarbeitung wird auch die Wahrscheinlichkeit der Auto-matisierungen beeinflussen

Für weitere 31% ändern sich die Arbeitsplätze

OECD/ZEW Studie: Risiko besteht für 12% der

Beschäftigten in Deutschland

Höherer Einsatz von Lesekompetenzen mit höherer Leistung pro Arbeitsstunde verbunden

Stimuliert Investitionen, Mitarbeiterengagement und

Innovation

Übertragung auf die Lebenszufriedenheit im Allgemeinen und bessere Gesundheit

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Das Kompetenzniveau erklärt ein kleinen Teil in der Variation der Nutzung von Kompetenzen, Arbeitsorganisation viel

Varianz des Einsatzes von Kompetenzen, der mit individuellen und Unternehmenseigenschaften erklärt werden kann, OECD PIAAC Länder

Einsatz v

on Les

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Einsatz v

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Unternehmensgröße Berufsgruppe BrancheHigh-Performance Work Practices (HPWP) Kompetenzniveau Fixe Ländereffekte

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Arbeitsweisen die hohe Leistung versprechen

Managementpraktiken

Mitarbeiterbeteiligung

Leistungsabhängige Lohnzahlungen

Weiterbildung

Arbeitszeitflexibilität

Arbeitsorganisation

Teamarbeit

Autonomie

Mentoring

Job-Rotation

Anwendung von neu Erlerntem

HPWP – High performance work practices

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High-Performance Work Practices (HPWP) beeinflussen den Einsatz von Informationsverarbeitungskompetenzen

Reading

Writing

Numeracy

ICT at work

Problem solving

1 1.5 2 2.5 3 3.5 4

A. Work flexibility - Sequence of tasks

To a high extent and moreUp to some extentNot at all

Reading

Writing

Numeracy

ICT at work

Problem solving

1 1.5 2 2.5 3 3.5

B. Work flexibility - Speed of work

To a high extent and moreUp to some extentNot at all

Reading

Writing

Numeracy

ICT at work

Problem solving

1 1.5 2 2.5 3 3.5

C. Work flexibility - How to do work

To a high extent and moreUp to some extentNot at all

Reading

Writing

Numeracy

ICT at work

Problem solving

1 1.5 2 2.5 3 3.5 4

D. Co-operating with co-workers

To a high extent and moreUp to some extentNot at all

Reading

Writing

Numeracy

ICT at work

Problem solving

1 1.5 2 2.5 3 3.5

E. Instructing, teaching and train-ing others

At least once a weekAt least once a monthNever

Reading

Writing

Numeracy

ICT at work

Problem solving

1 1.5 2 2.5 3 3.5

F. Sharing information with co-workers

At least once a weekAt least once a monthNever

Reading

Writing

Numeracy

ICT at work

Problem solving

1 1.5 2 2.5 3 3.5 4

G. Organising own time

At least once a weekAt least once a monthNever

Reading

Writing

Numeracy

ICT at work

Problem solving

1 1.5 2 2.5 3 3.5

H. Planning own activitiesAt least once a weekAt least once a monthNever

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Flexibilität am Arbeitsplatz: Autonomie bei der Arbeitszeiteinteilung

Lesekompetenz

Schreibkompetenz

Mathematische Kompetenz

IuK Anwendung bei der Arbeit

Problemlöse- kompetenz

1 1.5 2 2.5 3 3.5 4

G. Autonomie bei der Arbeitszeiteinteilung

Mind. Einmal pro Woche Mind. einmal pro Monat

Niemals

Nie Mind. einmal pro Woche

Häufigkeit sich seine Arbeitszeit selbst einteilen zu können

Häufigkeit mit der die Kompetenzen genutzt werden

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High performance work practices: Deutschland im Vergleich

DEU OECD FIN0

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OECD DEU FIN40

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Bonus Weiterbildung Arbeitszeitflexibilität

Anteil der Arbeitsplätze mit hohen HPWP in der Arbeitsorganisation

Arbeitnehmer (in %) die von HPWP Managementpraktiken profitieren

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Einige Länder haben Initiativen ergriffen um die Kompetenznutzung am Arbeitsplatz durch Innovationen zu fördern, vor allem mit dem Ziel, das Produktivitätswachstum zu erhöhen. Die Initiativen konzentrierten sich auf:─ Informationskampagnen, ─ HPWP als “win-win” Option für Arbeitgeber- wie Arbeitnehmer anzupreisen. ─ Verbreitung bewährter Verfahren und Identifikation von Vorzeige-Firmen─ Öffentlich Mittel für die Entwicklung von Diagnose-Hilfen, um Unternehmen zu helfen Engpässe zu

identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen, die eine bessere Nutzung der Kompetenzen ihrer Mitarbeiter fördert.

─ Kleine und mittlere Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial als Zielgruppe

Politik Starke Tarifparteien zu fördern und eine angemessene Mindestlohn setzen, um die eine bessere Nutzung der Kompetenzen zu fördern.

Anreize Arbeitgeber Kompetenzen besser zu nutzen: Förderung von HPWP, Tarifverhandlungen und angemessene

Mindestlöhne können helfen

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EIN BESSERER ANSATZ FÜR STRUKTURREFORMENKapitel 3, OECD Beschäftigungsausblick 2016

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Positiver Einfluss auf Produktivität und

Wirtschaftswachstum

Produkt- und Arbeitsmarktsreformen fördern das Wirtschaftswachstum in der langen Frist

ProduktmärkteReform von

Markteintrittsbarrieren

ArbeitsmärkteReform von Beschäftigungsschutz

Markteintritte durch neue, effizientere

FirmenHöhere

Investitionen in physisches Kapitel,

F&E und Weiterbildung

Mehr Ein- und Ausstellungen Produktivitäts-

zuwachs wird durch höhere

Löhne teilweise an die Arbeit-

nehmern weitergegeben

ABER hohe Anpassungskosten in der kurzen Frist

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In der kurzen Frist können Reformen zu Arbeitsplatzverlusten führen

Kumulative Änderung der Beschäftigung (in Prozent) bis zu 4 Jahre nach der Reform

davor 1 2 3 4Zeit seit Reform (Jahre)

-2.5

-2

-1.5

-1

-0.5

0

0.5A. Markteintrittsbarrieren

davor 1 2 3 4Zeit seit Reform (Jahre)

-1.5

-1.3

-1.1

-0.9

-0.7

-0.5

-0.3

-0.0999999999999999

0.1

0.3

0.5B. Beschäftigungsschutz

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Aber Arbeitsplatzverluste sind geringer während eines

wirtschaftlichen Aufschwungs

Der Zeitpunkt für Reformen und der landesspezifische Arbeitsmarkt können einen Unterschied ausmachen

Zeitpunkt von ReformenKurzfristige Arbeitsplatzverluste sind in

dualen Arbeitsmärkten in Folge von Beschäftigungsschutzreformen geringer

Davor 1 2 3 4Zeit seit Reform (Jahre)

- 1.2

- 0.8

- 0.4

0.0

0.4

0.8

15% befristete Arbeitsverhältnisse10% befristete Arbeitsverhältnisse

5% befristete Arbeitsverhältnisse

Kumulative Änderung der Beschäftigung (in %) bis zu 4 Jahre nach der ReformReformen lassen sich leichter

während einer schwachen Konjunkturlage initiieren

Ist jetzt ein guter Zeitpunkt? Aufschwung in vielen OECD-Ländern, aber noch schwaches

Produktivitätswachstum

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Durchdachte Politikmaßnahmen können dazu beitragen, die anfänglichen Kosten der Strukturreformen zu mindern

• Ergänzende Maßnahmen um die anfänglichen Arbeitsplatzverluste und/oder Einkommensverluste der betroffenen Arbeitnehmer zu minimieren:– Aktive Arbeitsmarktpolitik, vor allem, eine Ausrichtung auf frühe Interventionen,– "Grandfather clauses", d.h. Beschäftigungsschutzreformen nur bei Neueinstellungen

anwenden,– Reformen des Tarifrechtsverhandlungen , um firmenindividuelle Lösungen zu ermöglichen,– vorübergehende Erweiterungen der Arbeitslosenversicherung (bei geringen

Leistungsansprüchen und guter Haushaltslage).

• Es gibt keine „one size fits all“ Rezept: Maßnahme(n) sollten grundsätzlich auf dem länderspezifischen Kontext angepasst werden. Zu achten ist unter anderem auf:– die Phase des Konjunkturzyklus – die Fähigkeit, das Haushaltsbudget zu erweitern– die länderspezifischen Arbeitsmarktbedingungen und Institutionen– politökonomische Überlegungen.

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Welche Folgerungen lassen sich für die geplante Arbeitsmarktreformen in Frankreich ziehen?

Die Reform geht in die richtige Richtung, um Wirtschaftswachstum in der langen Frist zu verbessern

Die Ergebnisse des OECD Beschäftigungsausblicks 2016 deuten darauf hin, dass die Reform keine großen Arbeitsplatzverluste und andere Kosten in der kurzen Frist mit sich bringt. Drei Gründe hierfür:

Der französisch Arbeitsmarkt ist stark segmentiert: mehr als

80% der Neueinstellungen sind

befristete

Die Wirtschaft beginnt wieder zu

wachsen

Die Reform des Beschäftigungsschutzes soll mit einer Reform

der Tarifverhandlungen kombiniert werden

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OECD Beschäftigungsausblick, via www.oecd.org/employment/outlookOECD Employment database, via www.oecd.org/employment/database

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Viele NEETs haben keinen sekundären Schulabschluss

b) OECD is the unw eighted of the 34 OECD member countries.

a) 2013 for Korea.

Percentage distribution of total NEETs aged 15-29 y ears by education, 2015a

Source: OECD calculations based on national labour force surv ey s ex cepted Census data for China and OECD Education Database for

Australia and Korea.

0102030405060708090

100%

Low-skilled (↗) Medium-skilled High-skilled

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• Ausgangspunkt ist eine Studie aus dem Jahr 2013:

(Frey und Osborne, 2013, S. 38)

• Übertragung der Studie auf andere Länder– 42% in Deutschland– 48% in der Schweiz– 35% in Großbritannien, Dänemark und Finnland– 54% in der EU (von 47% in Schweden bis zu 62% in Rumänien)

Sind 47% der Beschäftigten in den USA von Automatisierung bedroht?

According to our estimate, 47 percent of total US employment is in the high risk category, meaning that associated occupations are potentially automatable over some unspecified number of years, perhaps a decade or two

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Nicht Berufe, sondern Tätigkeiten können automatisiert werden

• Frey/Osborne-Studie

• OECD/ZEW-Studie

– 9% der Beschäftigten in den USA und in der OECD üben relativ häufig leicht automatisierbare Tätigkeiten aus

– Vor allem Geringqualifizierte üben häufiger leicht automatisierbare Tätigkeiten aus

Neue Technologien

Automatisierbarkeit von Berufen

Gefährdung von Arbeitsplätzen

Neue Technologien

Automatisierbarkeit von Tätigkeiten

Veränderung von Arbeitsplätzen

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Einschätzung der OECD/ZEW Studie: Risiko besteht für 12% der Beschäftigten in Deutschland

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0

5

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20

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Quelle: Survey of Adult Skills (PIAAC); Arntz et al (2016)

Beschäftigte mit hohem AutomatisierungsrisikoAnteil der Beschäftigten mit >70% an Automatisierbaren Tätigkeiten

%

Das Risiko ist höher für geringqualifizierte und Geringverdiener.

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Wandel der Arbeitsplätze: Hoher Anteil an Arbeitsplätzen mit mittlerem Risiko

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SVK

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POL

AUT

NLD

Aver

age

USA

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l)ES

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AFI

N

0

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10

15

20

25

30

35

40

Quelle: Survey of Adult Skills (PIAAC)

%

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Beschäftigte mit mittlerem AutomatisierungsrisikoAnteil der Beschäftigten mit 50-70% an Automatisierbaren Tätigkeiten