Öffentliches Gesundheitswesen

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670 KLINISCHE WOCHENSCHRIFT. 9. JAHRGANG. Nr. 14 5. APRIL 193o nenfalls chirnrgisch. Die vielfach ftir unmSglich oder auch ftir un- nOtig gehaltene Differentialdiagnose stfitzt sich vor allem auf den Nachweis yon Neuropathie bei Kind oder Eltern, den Grad der Ersch6pfung, die Peristaltik, die Art des Erbrechens. Die eigene Kasuistik zeigt, dab es sich oft genug um Mischformen handelt, in "deoen jedoch der eine Faktor prgvaliert nnd damit ffir die Therapie entscheidend wird. SPERLING. Epidemiologisehe lJntersuehungen in der S~iuglingsabteilung. "v'on 1R. NEUMANN und H. HAPPE. Z. Kinderheilk. 48, 349 (1929). ]3akteriologische und klinische Untersuchungen fiber die Art und Geschwindigkeit der Durchseuchung in tier Klinik neu auf- genommener S~uglinge mit der Anstaltsilora und fiber die It~ufig- keit nnd Ausbreitungsart der Erkrankungen, die dutch die be- treffenden I{rankheitskeinle bedingt sind. Beispielsweise zeigten yon IOO neu aufgenommenen SXuglingen 92 bzw. 99 keiue h~imo- tytischen Streptokokken nnd Di-]3acillen, und die betreffenden Werte stiegen bis zum Ende des I. Vierteljahres bis zum I5fachen des Anfangsbefundes. hn klinischen Geschehen ist keine ParallelitXt zu beobachten; vielmehr werden die Neuaufgenommeuen hXufiger yon Infekten befallen als SXuglinge in den spAteren Wochen des Anstaltsaufenthaltes. Es scheint, daf3 sieh bei einem Tell der Kinder im Laufe d*er Zeit ,,ein immunbiologisches Gleichgewicht mit der Anstaltsflora" herstellt. WEIGERT. Heilungserfolge bei S/iuglingserysipel dureh Ultraviolettbestrahlung. Von J. BECKER. Strahlenther. 34, 2o5 (1929). Eine kr~tftige Erythemdosis ist imstande, das Fortschreiten des Erysipe!s zu verhindern und den Infekt zur Heiiung zu bringen. Wirksam ist das 11/2fache der pers6nlichen Erythemdosis, welche im einzelnen Fall zu ermitteln ist. Um keine Zeit zu verlieren, bestrahlt man zun~.chst einmal mit der durchschnittlichen Heil- dosis, 12 Minuten in I in Abstand pro Feld. SPERLING. 0FFENTLICHES GESUNDHEITSWESEN. C) Krankenhausbau. Bearb. v. R. SCHACHNER, H. SCHMIE- DEN u. H. WINTERSTEIN. (Handbficherei f. d. ges. Kranken- hauswesen. Hsrg. v. A. GOTTSTE1N. Bd. I.) 244 Textabb. IX, 344 S. Berlin: Julius Springer 193 o. Geh. RM. 26.--, geb. RM.27.6o. WINTERSTEIN schildert in knapper nnd klarer Form, beherrscht vonder iiberlegenen Kritikf~ihigkeit eines unserer erfahrensten J~rankenhausarchitekten, Ban und Einrichtung allgemeiner Kran- kenhauser. ZunXchst wird GrOl3e, Gestalt und Ausstattung aller im Krankenhause notwendigen RXume dargestellt, erl~tutert durch viele Abbildnngen. Bei Besprechung der Aufbewahrung der KrankenMeider (S. 156) w~ire ein Hinweis auf die Zweckm~13igkeit einer Dezentralisation wfinschenswert. Jede Krankenstation braueht dann einen Raum als Kleiderkammer. Eine Kleinigkeit, aber es kommt darin ein Grundsatz zum Ausdruck: soweit es m6g- lich ist, soll Arbeit nleht yon der Zentralstelle, sondern yon den Teilen geleistet und verantwortet werden. Es folgt die Zusammen- fassung der Raume, die Grundril3gestaltung der einzelnen Abtei- lungen des IKrankenhauses, der Bettenabteilung, der Behandlungs- abteilung nebst Apotheke und Leichenhaus und der Betriebs- abteilungen, wieder erlXutert durch zahlreiche Beispiele kleiner and groBer IKrankenhliuser. Den Schlul3 bilden Ausffihrungen t~ber die Grundstfickswahl und Lagegestaltung. SCHMIEDEN liefert eine besonders f fir uns -6_rzte sehr wertvolle Arbeit fiber alle beim Kran- kenhausbau gebrauchten und bewXhrten Baustoffe, eiuschIieBlich Rohrleitungen, der "Wand- und Ful3bodenbekleidungeu, der An- striche. Von ebenso groflem Interesse ist die Arbeit SCHACI~NERS. Sie entspricht dem ziemlich allgemein empfundenen Bedfirfnis, die Bauten der Krankenh~iuser nlehr als bisher zusammenzufassen. Bei groBen Anstalten fi~hrt das notwendig zum t-Iochhaus, worunter S. H~user mit rnindestens 6 Stockwerken versteht. Als lBeispiel wird die yon S. mustergfiitig erbaute dermatologische Abteilfing (43 ~ Betten) des Krankenhauses 1. d. I. in Mfinchen geschildert. Be- merkenswert ist der Kostenaufwand yon 81oo RM. pro Bett, be- dingt in der Hauptsache durch die Verbilligung der Installationen gegenfiber zerstreuter Bauweise. Endlich legt S. den sehr inter- essanten Entwurf ffir ein atlgemeines Krankenhaus mit 15oo ]3etten vor, untergebracht in einem 35 ~ m langen Geb~ude mit 7 Geschossen. \Venn die noch zu erwartenden Biinde der Handbficherei das er- ffillen, was ihr I.Band verspricht, so werden wir ein Staudardwerk erhalten, unentbehrlich ffir jedeu, der ffir ein Krankenhaus ver- antwortlich ist, sei er Architekt, Arzt oder Verwaltungsbeamter. ]3RAIJN, i3berlingen. O Technik im Krankenhaus. Von J. DIEHL, F. ECKHARDT, J. FICHTL, E. SELIGMANN, ~u yon SELLIN und F. H. THIES. (Handbficherei 1. d. ges. Kraukenhauswesen. Hrsg. v. A. GOTT- STEIN. Bd. 5.) 75 Textabb. VI, 31o S. ]3erlin: Julius Springer 193o. Geh. RM. 22.40, geb. RM. 24.--. Mit diesem in 6 Hauptabschnitte gegliederten Werk ist ein unentbehrliehes und praktisches Nachschlagewerk fflr ]3etriebs- leiter und Verwaltungsbeamte yon Krankenanstalten ersehienen, welches in geschlossener und umfassender ~vVeise die Technik im Krankenhause behandelt. Die einzelnen Gebiete, wie tIeizung und Lfiftung, Kfihl- und Kraftanlagen, Kochkfichenbetrieb, Des- infektions- und Waschkfichenbetrieb werden in ihren Grundzfigen klargelegt. ~Vo es erforderlich ist, sind Tabellen, Kurventafeln, Erfahrungswerte, Abbildungen und Pl~tne zur n~theren Erlliuterung beigegeben. Won groBem \u namentlich ~fir Architekten, sind praktiscbe t3eispiele fiber ausgeffihrte Bauten und Anlagen yon Wirtschaftsgeb~tuden in Krankenanstalten. Sehr ausffihrlich und Mar behandelt ist der Abschnitt: Raumheizung und Lhftung. Es werden die einzelnen Heizsysteme erl~tutert, ferner die Kessel- anlagen, Fortfallen k6nnte vielleicht die Zahlentafel fiber die ~V~trme- durchgangskoeffizienten, da diese Tafel mehr in ein theoretisches Lehrbuch geh6rt und in dem vorliegenden Werke nur die Praxis behandelt werden soll, dafiir h~tte der Abschnitt fiber Kfihlanlagen und u vielleicht etwas ausffihrlieher besprochen werden kbnnen. "Wertvoll sind die Erfahrungszahlen fiber den 13rennstoffverbraueh. Der Abschnitt fiber Be- und Entw~isserung ist ebenfalls sehr erschOpfend bebandelt und ~uBerst lehrreich dar- gestellt. In dem Abschnitt Krankenhauskfiche ist zu begrihf3en, dab verschiedene Plane fiber Grundrisse yon ]{ochkiicben and ~Virtschaftsr~ulnen und deren praktische Anordnung aufgeffihrt sind. Hier tritt der u daffir ein, in Zukunft yon der Massen- bereitung abzugehen und das Essen mehr auf dem Bratherd zuzu- bereiten. Es muB aber dabei berficksichtigt werden, dab die Kosten der Verpflegung wesentlich erhSht werden. Sehr lehrreich ist der Abschnitt fiber Desinfektion; hier wird in leicht fal31icher Form das \u der Desinfektion und der ]3etrieb dargestellt. Der Abschnitt W~scherei bringt einleitend eine Zusammenstellung yon Textilien und deren Eigenschaften und "V'erhalten im "Waschbetrieb. Dann folgen die VC'aschverfahren und die technisehen Einrichtungen yon Waschkficben. Aueh hier sind zah|reicbe Pl'~tne fiber ausgeffihrte Anlagen zur ErlXuterung beigegeben. Erw~hnt Mud die ueuesten maschinellen Einriebtungen yon GroBwasch- und Trockenmaschinen, die als besonders geeignet f fir W~schereien empfohlen werden. u einer allgemeinen Einffihrung yon solchen GroBwasch- und Trocken- maschinen mOchte ich aber warnen, es muf3 immer yon Fall zu Fall entschieden werden. Das ausgezeichnet ausgestattete Buch kann jedem, der sich mit dem ]3au yon I(rankenanstalten und derer~ Betrieb beschMtigen mnB, warmstens empfohlen werden. H~TTNER, ]3erlin. VERHANDLUNGEN ARZTLICHER GESELLSCHAFTEN. Berliner Medizinische Gesellschaft. Sitzung vom 26. Februar 193o. W~ILHELM TRENDELENBUR G: Aufgaben des physiologischen Unterrichtes in der ~irztliehen Ausbildung. Entsprechend der bedeutenden Entwicklung tier physiologischen Chemie wurde in Berlin die bisherige Chemische Abteilung am Physiologischen Institut zu einem selbstAndigen Physiologisch-Chemischen Iustitut erhoben. Die Mittel fiir die Herrichtung beider Institute zu erwei- terten Unterrichtsaufgaben wurden yon den staatlichen ]3ehSrden in ~groffzfigiger Weise bewittigt. Die Unterrichtst~tigk*~it beider Institute stellt ein einheitliches Gauzes dar. Ebenso wie einerseits die Physiologie auf das engste mit den Naturwissenschaften ver- bunden ist, hat sie auf der anderen Seite eine grundlegende Be- deutung fiir die Ausbildung kfinftiger Xrzte. Deshalb nlul3 der Physiologe die praktischen I*~ragen nieht nur verstandesnlgBig er- fassen, sondern sich auch ganz in den Aufgabenkreis des Arztes hineinversetzt denken kSnneu. Entgegen vielfachen Behauptungen, dab der physiologische Unterricht an deutschen Uuiversitgten den grztlichen Anforderungen nicht genfigend entspreche, ist hervor- zuheben, dal3 wohl alle Pbysiologen sich illit Erfolg bemfihen, fiberall bis zu praktischen Fragestellungen vorzudringen. DaB die Unter- suchung tierischen Lebens dabei in manchen physiologischen Ge- bieten im Vordergrunde steht, liegt in der Natur der Sache. Physio- logie des Menschen tgBt sich nicht nur am Menschen betreiben. Unter ,,praktisch wichtig" dfirfen wir nicht bloB das unmittelbar, sondern vor allem auch das mittelbar Xrztliehwichtige verstehen. Allgemeinbiologische Probleme gewinnen auch fflr den Arzt eine.

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670 K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 9. J A H R G A N G . N r . 14 5. APRIL 193o

nenfal ls chi rnrgisch. Die vie l fach ftir unmSgl i ch oder a u c h ftir un - nOtig geha l t ene Di f fe ren t ia ld iagnose s t f i tz t s ich vor a l lem au f den Nachwe i s yon N e u r o p a t h i e bei K i n d oder El te rn , den Grad der E r s c h 6 p f u n g , die Per is ta l t ik , die Ar t des Erbrechens . Die eigene K a s u i s t i k zeigt, dab es sich of t genug u m Mischfo rmen hande l t , in "deoen j edoch der eine F a k t o r p rgva l i e r t n n d d a m i t ffir die Therap ie en t sche idend wird. SPERLING.

Epidemiologisehe lJntersuehungen in der S~iuglingsabteilung. "v'on 1R. N E U M A N N u n d H. H A P P E . Z. Kinderhe i lk . 48, 349 (1929).

]3akter iologische u n d kl inische U n t e r s u c h u n g e n fiber die A r t u n d Geschwindigke i t der D u r c h s e u c h u n g in tier Kl in ik neu auf- g e n o m m e n e r S~ugl inge m i t der A n s t a l t s i l o r a u n d fiber die I t~uf ig- kei t n n d A u s b r e i t u n g s a r t der E r k r a n k u n g e n , die d u t c h die be- t r e f f enden I{ rankhe i t ske in le bed i ng t sind. Beispielsweise ze ig ten yon IOO neu a u f g e n o m m e n e n SXuglingen 92 bzw. 99 keiue h~imo- ty t i schen S t r ep tokokken n n d Di-]3acillen, u n d die be t re f fenden W e r t e s t iegen bis z u m E n d e des I. Vie r te l j ahres bis z u m I 5 f a c h e n des A n f a n g s b e f u n d e s . h n k l in i schen Geschehen is t keine Parallel i tXt zu b e o b a c h t e n ; v i e l m e h r werden die N e u a u f g e n o m m e u e n hXufiger yon I n f e k t e n befal len als SXuglinge in den spAteren W o c h e n des A n s t a l t s a u f e n t h a l t e s . Es schein t , daf3 s ieh bei e inem Tell der K inde r im Laufe d*er Zeit ,,ein i m m u n b i o l o g i s c h e s Gle ichgewicht m i t de r Ans t a l t s f l o r a " hers te l l t . WEIGERT.

Heilungserfolge bei S/iuglingserysipel dureh Ultraviolettbestrahlung. Von J. B E C K E R . S t r ah l en the r . 34, 2o5 (1929).

E ine kr~tftige E r y t h e m d o s i s is t i m s t a n d e , das Fo r t sch re i t en des Erys ipe!s zu v e r h i n d e r n u n d den In fek t zur He i iung zu b r ingen . W i r k s a m is t das 11/2fache der pers6nl ichen E r y t h e m d o s i s , welche i m einzelnen Fal l zu e rmi t t e l n ist . U m keine Zeit zu verl ieren, be s t r ah l t m a n zun~.chst e inmal m i t der d u r c h s c h n i t t l i c h e n Heil- dosis, 12 Minu t en in I in A b s t a n d pro Feld. SPERLING.

0FFENTLICHES GESUNDHEITSWESEN. C) Krankenhausbau. Bearb . v. R. S C H A C H N E R , H. S C H M I E - D E N u. H. W I N T E R S T E I N . (Handbf ichere i f. d. ges. K r a n k e n - hauswesen . Hsrg . v. A. G O T T S T E 1 N . Bd. I.) 244 Tex t abb . IX , 344 S. Ber l in : Ju l ius Spr inger 193 o. Geh. RM. 26 . - - , geb. RM.27.6o.

WINTERSTEIN schi lder t in k n a p p e r n n d klarer Form, behe r r s ch t v o n d e r i iber legenen Krit ikf~ihigkeit eines unse re r e r f ah rens t en J~ rankenhausa r ch i t ek t en , B a n u n d E i n r i c h t u n g a l lgemeiner K r a n - kenhause r . ZunXchs t wird GrOl3e, Ges ta l t u n d A u s s t a t t u n g aller i m K r a n k e n h a u s e no t wend i gen RXume dargeste l l t , erl~tutert d u r c h viele Abb i ldnngen . Bei B e s p r e c h u n g der A u f b e w a h r u n g der K r a n k e n M e i d e r (S. 156) w~ire ein Hinweis au f die Zweckm~13igkeit

�9 e iner Dezen t ra l i sa t ion wf inschenswer t . Jede K r a n k e n s t a t i o n b r a u e h t d a n n einen R a u m als K l e i d e r k a m m e r . E ine Kleinigkei t , aber es k o m m t dar in ein G r u n d s a t z z u m A u s d r u c k : soweit es m6g- l ich ist, soll Arbe i t nleht yon der Zentrals te l le , sondern yon den Teilen geleis te t u n d v e r a n t w o r t e t werden. Es folgt die Z u s a m m e n - f a s s u n g der R a u m e , die Grundr i l3ges ta l tung der einzelnen Abtei - l ungen des IKrankenhauses , der Be t t enab t e i l ung , der B e h a n d l u n g s - ab t e i l ung n e b s t A p o t h e k e u n d L e i c h e n h a u s u n d der Be t r iebs- ab te i lungen , wieder er lXutert d u r c h zahl re iche Beispiele kle iner a n d groBer IKrankenhliuser. Den Schlul3 bi lden Aus f f ih rungen t~ber die Grunds t f i ckswah l u n d L a g e g e s t a l t u n g . SCHMIEDEN liefert eine besonders f fir u n s -6_rzte sehr wer tvol le Arbe i t fiber alle be im K r a n - k e n h a u s b a u g e b r a u c h t e n u n d bewXhrten Baus tof fe , eiuschIieBlich Rohr l e i tungen , der "Wand- u n d Ful3bodenbekle idungeu, der An- s t r iche . Von ebenso grof lem In te resse i s t die Arbe i t SCHACI~NERS. Sie e n t s p r i c h t d e m ziemlich a l lgemein e m p f u n d e n e n Bedfirfnis , die B a u t e n der Krankenh~iuser n lehr als b i sher z u s a m m e n z u f a s s e n .

Bei groBen A n s t a l t e n fi~hrt das no twend ig z u m t-Iochhaus, w o r u n t e r S. H ~ u s e r m i t rn indes tens 6 S tockwerken ve r s t eh t . Als lBeispiel wird die yon S. mus te rgf i i t ig e rbau t e de rma to log i sche Abtei l f ing (43 ~ Be t ten) des K r a n k e n h a u s e s 1. d. I. in Mfinchen geschi lder t . Be- m e r k e n s w e r t i s t der K o s t e n a u f w a n d yon 81oo RM. pro Bet t , be- d ing t in der H a u p t s a c h e d u r c h die Verbi l l igung der Ins t a l l a t ionen gegenfiber ze r s t r eu te r Bauweise . End l i ch legt S. den sehr in ter - e s s an t en E n t w u r f ffir ein a t lgemeines K r a n k e n h a u s m i t 15oo ]3etten vor, u n t e r g e b r a c h t in e inem 35 ~ m langen Geb~ude m i t 7 Geschossen. \Venn die n o c h zu e r w a r t e n d e n Biinde der Handbf i che re i das er- ffillen, was ihr I . B a n d ve r sp r i ch t , so werden wir ein S t a u d a r d w e r k e rha l ten , u n e n t b e h r l i c h ffir jedeu, der ffir ein K r a n k e n h a u s ver- an twor t l i ch ist, sei er Arch i t ek t , Arz t oder V e r w a l t u n g s b e a m t e r .

]3RAIJN, i3berl ingen.

O Techn ik im K r a n k e n h a u s . Von J. D I E H L , F. E C K H A R D T , J. F I C H T L , E. S E L I G M A N N , ~u yon S E L L I N u n d F. H. T H I E S . (Handbf ichere i 1. d. ges. K r a u k e n h a u s w e s e n . Hrsg . v. A. G O T T - S T E I N . Bd. 5.) 75 T e x t a b b . VI, 31o S. ]3erlin: Ju l ius Spr inger 193o. Geh. RM. 22.40, geb. RM. 24 . - - .

Mit d iesem in 6 H a u p t a b s c h n i t t e gegl ieder ten W e r k is t ein u n e n t b e h r l i e h e s u n d p rak t i s ches Nachsch l agewerk fflr ]3etriebs- le i ter u n d V e r w a l t u n g s b e a m t e yon K r a n k e n a n s t a l t e n e rsehienen , welches in geschlossener u n d u m f a s s e n d e r ~vVeise die T e c h n i k i m K r a n k e n h a u s e behande l t . Die e inzelnen Gebiete, wie t I e i zung u n d Lf i f tung , Kfihl- u n d Kra f t an l agen , Kochkf ichenbe t r i eb , Des- infekt ions- und Waschk f i chenbe t r i eb werden in ihren Grundzf igen klargelegt . ~Vo es erforderl ich ist, s ind Tabel len, K u r v e n t a f e l n , E r f a h r u n g s w e r t e , Abb i ldungen u n d Pl~tne zur n~theren Er l l iu te rung beigegeben. Won groBem \u n a m e n t l i c h ~fir Arch i t ek ten , s ind p rak t i s cbe t3eispiele fiber ausgef f ih r te B a u t e n u n d Anlagen yon Wir t schaf t sgeb~tuden in K r a n k e n a n s t a l t e n . Sehr ausff ihr l ich u n d Mar b e h a n d e l t i s t der A b s c h n i t t : R a u m h e i z u n g u n d L h f t u n g . Es werden die einzelnen H e i z s y s t e m e erl~tutert, fe rner die Kesse l - an lagen, For t fa l len k6nn te viel leicht die Zah len ta fe l fiber die ~V~trme- durchgangskoef f i z i en ten , da diese Tafel m e h r in ein t heo re t i s ches L e h r b u c h geh6r t und in d e m vor l iegenden W e r k e n u r die P r a x i s b e h a n d e l t werden soll, dafi i r h~ t t e der A b s c h n i t t fiber Kf ih lan lagen u n d u viel leicht e twas ausf f ihr l ieher be sp rochen werden kbnnen . "Wertvoll s ind die E r f a h r u n g s z a h l e n fiber den 13renns tof fverbraueh . Der A b s c h n i t t fiber Be- u n d Entw~isserung is t ebenfal ls s eh r erschOpfend bebande l t und ~uBerst lehrre ich dar- gestellt . I n d e m A b s c h n i t t K r a n k e n h a u s k f i c h e is t zu begrihf3en, dab ve rsch iedene P lane fiber Grundr i sse yon ]{ochki icben a n d ~Vir tschaf tsr~ulnen u n d deren p rak t i s che A n o r d n u n g aufgef f ihr t sind. Hier t r i t t der u daffir ein, in Z u k u n f t yon der Massen - be re i t ung a b z u g e h e n u n d das Essen m e h r au f d e m B r a t h e r d zuzu- berei ten. Es muB aber dabei ber f icks icht ig t werden, dab die Kos ten der Ve rp f l egung wesent l ich e rhSh t werden. Sehr lehr re ich is t d e r A b s c h n i t t fiber Des in fek t ion ; hier wird in leicht fal31icher F o r m das \ u der Des infek t ion u n d der ]3etrieb darges te l l t . Der A b s c h n i t t W~schere i b r i ng t e inle i tend eine Z u s a m m e n s t e l l u n g yon Text i l ien u n d deren E igenscha f t en u n d "V'erhalten im "Waschbetr ieb. D a n n folgen die VC'aschverfahren u n d die t echn i sehen E i n r i c h t u n g e n yon Waschkf i cben . A u e h hier s ind zah | re icbe Pl'~tne fiber ausgef f ih r t e An lagen zur Er lXute rung beigegeben. E r w ~ h n t Mud die u eu es t en masch ine l l en E in r i eb tungen yon GroBwasch- u n d T r o c k e n m a s c h i n e n , die als besonders geeignet f fir W~schere ien empfoh len werden. u einer a l lgemeinen E in f f ih rung yon solchen GroBwasch- u n d Trocken- m a s c h i n e n mOchte ich aber warnen , es muf3 i m m e r yon Fall zu Fall en t sch ieden werden . Das ausgeze ichne t a u s g e s t a t t e t e B u c h k a n n jedem, der s ich m i t d e m ]3au yon I ( r a n k e n a n s t a l t e n u n d derer~ Be t r i eb beschMt igen mnB, w a r m s t e n s empfoh len werden .

H~TTNER, ]3erlin.

VERHANDLUNGEN ARZTLICHER GESELLSCHAFTEN.

Berl iner Mediz in i sche Gesel l schaft . S i t z u n g v o m 26. F e b r u a r 193o.

W~ILHELM T R E N D E L E N B U R G: Aufgaben des physiologischen Unterrichtes in der ~irztliehen Ausbildung. E n t s p r e c h e n d der b e d e u t e n d e n E n t w i c k l u n g tier phys io log i schen Chemie wurde in Berl in die b isher ige Chemische Ab te i l ung a m Phys io log i schen I n s t i t u t zu e inem selbstAndigen Phys io log i s ch -Chemischen I u s t i t u t e rhoben. Die Mittel fiir die H e r r i c h t u n g beider I n s t i t u t e zu erwei- t e r t en U n t e r r i c h t s a u f g a b e n wurden yon den s t aa t l i chen ]3ehSrden in ~groffzfigiger Weise bewittigt . Die Unte r r i ch t s t~ t igk*~i t beider I n s t i t u t e s tel l t ein e inhei t l iches Gauzes dar. E benso wie e inersei ts die Phys io logie au f das engs te m i t den N a t u r w i s s e n s c h a f t e n ver- b u n d e n ist, h a t sie au f der ande ren Seite eine g rund legende Be-

d e u t u n g fiir die A u s b i l d u n g kfinf t iger Xrzte. Desh a lb nlul3 der Phys io loge die p r ak t i s chen I*~ragen n ieh t n u r ve r s tandesn lgBig er- fassen, sondern s ich a u c h ganz in den Aufgabenkre i s des Arz tes h ine inve r se t z t denken kSnneu . E n t g e g e n v ie l fachen B e h a u p t u n g e n , dab der phys io logische U n t e r r i c h t an d e u t s c h e n Uu ive r s i t g t en den grz t l ichen A n f o r d e r u n g e n n i ch t genfigend en t spreche , is t he rvor - zuheben , dal3 wohl alle Pbys io logen sich illit Erfolg bemfihen , fiberall bis zu p r a k t i s c h e n F rages t e l lungen vorzudr ingen . DaB die U n t e r - s u c h u n g t ie r i schen Lebens dabei in m a n c h e n phys io logischen Ge- b ie ten im V o r d e r g r u n d e s t eh t , l iegt in der N a t u r der Sache. Phys io - logie des Menschen tgBt s ich n i ch t n u r am Menschen bet re iben. U n t e r , ,p rak t i sch wich t ig" dfirfen wir n i ch t bloB d as u n m i t t e l b a r , sondern vor a l lem a u c h das m i t t e l ba r Xrz t l iehwicht ige ve r s t ehen . Al lgemeinbio logische P rob leme gewinnen a u c h fflr den Arz t eine.