OGD Digest 04

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Es gilt auch bei Open Government Data: Tue Gutes und rede darüber. So sind in den letzten Jahren nicht nur viele Open Data Portale an den Start gegangen, es wurden in Folge auch ca. 30 Wettbewerbe, auf Basis der jeweils neu frei- gestellten Regierungsdaten, ausgelobt. Mit wechselndem Erfolg. Fortsetzung auf Seite 4 Inhalt 05 Open Data Portale – das Architekturprinzip “Hyperdata” 10 Thesaurus für Open Data initiert 12 OGD2011 – Programm, Vortragende und Rahmeninformationen 14 Stefan Gehrke – Im Alleingang erreichen wir gar nichts 18 Christian Dirschl – Potentiale für Verlage mittels Open Government Data 20 Als Nummer 1 am Start – Das Wiener Open Data Portal EXPERIENCE THE OGD- CHALLENGE AUSGABE 4 // MAI 2011 ALLE 6 WOCHEN NEU | GOV.OPENDATA.AT | WWW.OGD2011.AT | [email protected]

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Ausgabe 4 Erscheinungsdatum: 24.05. 2011 Die Inhalte: Open Data Portale – das Architekturprinzip “Hyperdata”, Thesaurus für Open Data initiert, OGD2011 – Programm, Vortragende, Stefan Gehrke – Im Alleingang erreichen wir gar nichts, Christian Dirschl – Potentiale für Verlage mittels Open Government Data, Als Nummer 1 am Start – Das Wiener Open Data Portal

Transcript of OGD Digest 04

Es gilt auch bei Open Government Data Tue Gutes und rede daruumlber So sind in den letzten Jahren nicht nur viele Open Data Portale an den Start gegangen es wurden in Folge auch ca 30 Wettbewerbe auf Basis der jeweils neu frei-gestellten Regierungsdaten ausgelobt Mit wechselndem Erfolg

Fortsetzung auf Seite 4

Inhalt

05 Open Data Portale ndash das Architekturprinzip ldquoHyperdatardquo10 Thesaurus fuumlr Open Data initiert12 OGD2011 ndash Programm Vortragende und Rahmeninformationen14 Stefan Gehrke ndash Im Alleingang erreichen wir gar nichts18 Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data20 Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data Portal

experience the ogd-challenge

AusgAbe 4 MAI 2011

Alle 6 Wochen neu | govopendAtAAt | WWWogd2011At | ogdseMAntIc-WebAt

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Liebe LeserInnen ndash liebe Interessierte an Open (Government) Data

vor knapp einem Jahr hat sich die OGD Austria (httpopendataat) formiert um gemeinsam mit den relevanten Stakeholdern aus Politik Verwaltung Zivilgesellschaft und Wirtschaft am Thema Offene Regierungsdaten in Oumlster-reich zu arbeiten Die OGD Austria veranstaltete am 8 April 2010 ein erstes datagvat Meetup an der Oumlsterreichischen Computergesellschaft (OCG) in Wien ndash siehe httpbitlyknOkHR Hierzu war extra Rufus Pollock von der Open Knowledge Foundation nach Wien gereist um dem Publi-kum seine Erfahrungen und Best Practises aus Groszligbritan-nien zum Thema Open Data zu referieren

In diesem ersten Jahr zu Open Government Data in Oumlster-reich hat sich sehr viel getan und die oumlsterreichische Open Government Data Community kann auf eine Reihe von stattlichen Erfolgen zuruumlckblicken bzw auf viele 2011 noch kommende Erfolge und Aktivitaumlten vorausschauen

Der hier vorliegende OGD Digest Oumlsterreich erscheint als bereits 4 Ausgabe und informiert interessierte Personen alle 6 Wochen uumlber nationale und internationale Neuig-keiten zum Thema bietet Interviews und Artikel zu rele-vanten Bereichen offener Regierungsdaten und informiert uumlber die naumlchsten Veranstaltungen in Europa sowie uumlber aktuelle Studien Initiativen und Datenportale

Im Rahmen des Projektes OGD2011 wurden 4 Stakeholder Workshops mit VertreterInnen von Politik Zivilgesellschaft Wirtschaft und oumlffentlicher Verwaltung durchgefuumlhrt um die Anforderungen die Potentiale die Moumlglichkeiten und Herausforderungen zu Open Data aus Sicht der verschie-denen Gruppen zu identifizieren zu diskutieren und in Fol-ge zu analysieren ndash die Ergebnisse werden im Juli 2011 im sogenannten OGD Weiszligbuch Oumlsterreich veroumlffentlicht

Der offene OGD Austria Stammtisch bietet allen am The-ma interessierten einen Ort fuumlr Austausch und Vernetzung und findet alle 2 Monate (bis dato leider nur in Wien) statt

Die Stadt Wien hat Open Data im neuen Rot-Gruumlnen Regie-rungsuumlbereinkommen verankert und arbeitet intensiv an einer OGD Strategie und Umsetzung Am 17Mai 2011 star-tet das erste offizielle Open Data Portal in Oumlsterreich der Stadt Wien Im 4 Quartal soll dazu auch ein Wettbewerb ausgelobt werden

Die Stadt Linz hat Ihr Datenportal fuumlr September 2011 an-gekuumlndigt welches ebenso durch einen Wettbewerb zu den offenen Daten begleitet werden soll Weiters wurde im Mai 2011 seitens der Stadt Linz eine einheitliche Lizenz fuumlr Open Government Data in Oumlsterreich initiiert ndash diese wird derzeit diskutiert und die Verwendung auch an anderen Datenportalen als Linz uns bereits bestaumltigt

Auf Bundesebene wird intensiv an den ersten Positionspa-pieren zu Open Government Data in Oumlsterreich gearbeitet ndash ein erstes Strategiepapier sowie ein erster Datenkatalog wird fuumlr Ende 2011 erwartet

Am 16 Juni 2011 findet die 1Konferenz zum Thema Open Government Data in Oumlsterreich statt ndash die OGD2011 (httpwwwogd2011at) ndash und bietet einen Tag lang Praumlsentatio-nen und Diskussionen zum Thema Open Government Data mit 20 nationalen und internationalen Expertinnen vor Ort Diese Veranstaltung bietet sowohl einen guten ersten Einstieg ins Thema an sowie die Moumlglichkeit sich vor Ort mit ExpertInnen auszutauschen Dazu finden Sie in dieser Ausgabe des OGD Digest das vollstaumlndige Programm so-wie umfangreiche Rahmeninformation

Last but not least konnte sich die OGD Austria international hervorragend zum Thema vernetzen ndash mit aumlhnlichen Initi-ativen in Deutschland Holland Belgien Spanien oder Eng-land mit der Europaumlischen Kommission und sogar mit Ver-waltungsabteilungen in anderen Staaten Europas konnten hervorragende Beziehungen aufgebaut werden Diese dienen dem gegenseitigen Austausch und der Diskussi-on zum Thema ndash die daraus gewonnenen Erkenntnisse zu Themen wie rechtlichen Fragen Lizenzmodelle Business-modelle Open Government Transparenz Demokratiefoumlr-derung Partizipation und Kollaboration gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen oder auch Fragen der Datenqualitaumlt Data Governance oder auch Technologien amp Infrastruktur flieszligen wieder direkt in die oumlsterreichische OGD Landschaft ein und kommen dieser damit zugute

Das erste Jahr Open Government Data in Oumlsterreich ist also erfolgreich bewaumlltigt ndash wir befinden uns derzeit mitten in einer Uumlbergangsphase hin zu offenen Regierungsdaten als fixer Bestandteil einer nationalen digitalen Infrastruktur in Europa am Weg in die Wissensgesellschaft Daher sind auch viele Fragen gerade erst aufgeworfen worden muumls-sen viele Fragen ebenso erst beantwortet werden ndash aber das erste Jahr Open Government Data in Oumlsterreich soll ja auch nicht das letzte gewesen sein

Mit diesem Schlusswort wuumlnsche wir Ihnen spannendes Lesen und freue mich auf das naumlchste Jahr Open Govern-ment Data in Oumlsterreich

Martin Kaltenboumlck und Thomas Thurner

EDITORIAL

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Die futurezone berichtet ab nun gemeinsam mit dem Open Knowledge Forum Oumlsterreich uumlber aktuelle Entwicklungen rund um offene Daten So wie in Groszligbritannien der Guar-dian in Deutschland die Zeit und den Staaten die New Yor

Start fuumlr Futurezone Open Data Blog

Times so hat nun auch ein Oumlsterreichisches Medienhaus (Kurier Futurezone) einen eigenen Data Blog eingerichtetwwwfuturezoneatopendata twitter hashtag fuzopendata

Open Corporate Data

Nike experimentiert mit offenen DatenDer Sportartikelhersteller Nike will interne Unternehmensdaten zur allgemeinen Nutzung frei zur Verfuuml-gung stellen und damit nicht nur seinen Ruf aufpolieren sondern sich auch fuumlr Innovationen oumlffnenWer das Prinzip offener Datenbereitstellung zu Ende denkt der kommt zu einem Punkt an dem Regierung Zivilge-sellschaft und auch Wirtschaft sich veraumlndern und anders zu funktionieren beginnen Einer dieser Vordenker ist der Brite Nigel Shadbolt Er war gemeinsam mit Tim Berners-Lee einer jener Schrittmacher die die britische Regierung uumlberzeugten das Open Data jenes Werkzeug ist dass neue Arten des Austausches zwischen Regierung und Buumlrger er-moumlglichen kann

Fuumlr Shadbolt sind offene Regierungsdaten nun bereits auf einem guten Weg und er wendet sich neuen Herausfor-derungen zu In seinem juumlngst erscheinen Artikel ldquoOpen for Businessrdquo (bitlyshadbolt-artikel) fordert er den unter-nehmerischen Bereich auf Daten offen bereitzustellen Er macht sich fuumlr eine Abkehr von Firmengeheimnissen ex-zessiven Patentierungsstrategien und geschlossenen Wis-sensspeichern stark und fordert damit auch einen Wandel in der unternehmerischen Denkweise

ldquoOffene InnovationsplattformrdquoEiner der ldquofirst moversrdquo in diesem Sinn ist nun der Sport-artikelhersteller Nike Vor einiger Zeit uumlberraschte der Laufschuhersteller mit einem GPS-gestuumltzten Fitnesspa-ket ndash Nike+ Mit diesem Bruumlckenprodukt zwischen Sport und Technologie scheint der Einstieg in die Welt der IT-gestuumltzten Fitness ndash auch in Verteidigung gegenuumlber dem wachsenden Fitnessangebot der Gameindustrie (Wii-Fit) ndash getan

Wenn jetzt Nike diesen Einsieg in eine neue Domain mit einer sogenannten ldquooffenen Innovationsplattformrdquo (wwwnikebetterworldcom) strategisch begleitet dokumentiert das auch dass Nike das Image des Ausbeuters von Arbeits-kraft in Niedriglohnlaumlndern in Zukunft mit dem eines tech-nologisch orientierten global verantwortlich handelnden Konzerns eintauschen moumlchte

So ist in den juumlngsten Aussendungen des Konzerns viel von globaler Verantwortung nachhaltigem Handeln und faire-ren Bedingungen zu lesen Open Data scheint nun fuumlr Nike die Moumlglichkeit zu eroumlffnen jene gesellschaftliche Offen-heit auch in konkreten Maszlignahmen darstellen zu koumlnnen

CC by Steve Ling on Flickr

Datenfreigabe und FellowshipIm April 2011 kuumlndigte nun Nike an seine internen Fir-mendaten zur Nutzung durch Kunden und Buumlrger frei zur Verfuumlgung zu stellen Nike sieht diese Maszlignahme als Beitrag zu einer globalen Informationsgerechtigkeit und will damit wohl auch testen wie sich Innovationen die aus dem Crowdsourcing entstehen wieder in die Verwer-tung durch das Unternehmen ruumlckfuumlhren lassen Um diese Prozesse anzustoszligen hat Nike gemeinsam mit ldquoCode for Americardquo ein einjaumlhriges Fellowship ausgeschrieben (bitlynike-opendata)

Shadbolt regt es an Nike setzt es um Open Data als Mo-tor fuumlr neue Innovationsmodelle vertiefte Kundenbezie-hungen und Darstellung der eigenen Coprorate Social Responsibility

Text Thomas Thurner

OPEN CORPORATE DATA

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Experience the OGD-ChallengeEs gilt auch bei Open Government Data Tue Gutes und rede daruumlber So sind in den letzten Jahren nicht nur viele Open Data Portale an den Start gegangen es wurden in Folge auch ca 30 Wettbewerbe auf Basis der jeweils neu freigestellten Regierungsdaten ausgelobt Mit wechselndem Erfolg

Bereits im Herbst 2008 beauftragte Washington DC das Consultingunternehmen iStrategyLabs mit einer Kampa-gne die Nuumltzlichkeit und Buumlrgerinnenfreundlichkeit der soeben gestarteten Open Data Strategie demonstrieren soll Das beauftragte Unternehmen entwickelte daraufhin einen offenen Wettbewerb mit dem Namen Apps4demo-cracy bei dem auf Basis der Offenen Daten Washingtons Buumlrgerinnen und Unternehmerinnen aufgerufen waren kleinere oder auch groumlszligere Softwareservices zu entwi-ckeln In dem nur 30 Tage offenen Wettbewerb wurden so 47 lauffaumlhige Apps (Facebook Web Smartphone) einge-reicht Die schlieszliglich von einer Jury ausgewaumlhlten Apps wurden mit einem Preisgeld von insgesamt 35000- Dollar belohnt Diesem Initialprojekt folgten viele aumlhnliche inter-nationale Projekte NYC Big Apps (85 Einreichungen USD 20000- Preisgeld) Mashup Australia (82 Einreichungen AUD 22500- Preisgeld) Apps 4 Finland (30 Einreichungen EUR 13000- Preisgeld) World Bank - Apps for Develop-ment (107 Einreichungen USD 55000- Preisgeld) oder die noch bis 5 Juni 2011 laufende EU-weite Open Data Chal-lenge (httpopendatachallengeorg Euro 20000- Preis-geld) sowie viele andere mehr

Doch nicht uumlberall funktionierte das Erfolgsrezept aus Washington Teilnehmerzahlen technische Brillanz Inno-vationsgehalt und nicht zuletzt die Aufmerksamkeit und Akzeptanz bei den Buumlrgerinnen bleiben manchmal hinter den Erwartungen zuruumlck Grundlagenwissen fuumlr ein er-folgreiches Design von Open Data Challenges bietet der Reader ldquoHow To Run Your Own Apps For Democracy In-novation Contestrdquo des eingangs erwaumlhnten iStrategyLabs (scrbij89Btt) das Essay ldquoOpen data for campaigningrdquo von OGD-Evangelist Tim Davis (bitlytim-davis) sowie ldquochallen-gegovrdquo die Crowdsourcing-Plattform der US-Regierung

Wie ein Wettbewerb ausgelobt wird sagt viel uumlber die Stel-le aus die damit befasst ist AppsChallenges stehen oft am Beginn einer Open Government Data Strategie sie sind der erste Austauschplatz zwischen Verwaltung Buumlrgerinnen und (IT-) Wirtschaft Hier misst sich sowohl die Akzeptanz des Datenangebots die Innovationskraft der IT-Wirtschaft das Interesse der Zivilgesellschaft und auch die Seriositaumlt des Unterfangens Open Data an sich

Kern einer jeden Challenge ist der offene Datenbestand Er-folgsentscheidend ist dabei dass die Anzahl der angebote-nen Datensaumltze nicht einen bestimmten Wert unterschrei-tet ist doch die zu erwartende Vielfalt an eingereichten Apps direkt proportional zu dieser Anzahl Kommen die zur Challenge angebotenen Daten aus mehreren unterschied-lichen Bereichen so sind auch innovativere (unerwartete)

Datenverschneidungen zu erwarten Zu diesem Basisset gehoumlren Geodaten Daten zur Demographie Verkehrsda-ten Umweltdaten (Bevoumllkerungs-) Statistiken und Points of Interest Fehlt dieser grundsaumltzliche offene Datenvorrat so droht die gut gemeinte Challenge zu einem ldquoFuszligball-spiel ohne Rasenrdquo zu werden wie es Daniel Dietrich vom ODN in seiner juumlngsten Kritik an der Challenge Apps4Ber-lin formuliert hat Wer jedoch ldquoerwachsenerdquo Apps ernten will sollte uumlber die Quantitaumlt hinaus auch darauf achten dass die angebotenen Daten wirklich uumlber maschinenles-bare Schnittstellen und APIs verfuumlgbar sind denn nur eine technologisch ansprechende Umgebung zieht auch Spit-zenprogrammiererinnen und Softwarearchitektinnen an

Das ausgelobte Preisgeld variiert von Challenge zu Challenge stark und scheint auch nicht der entscheide-nene Faktor fuumlr den Erfolg des Wettbewerbs zu sein obwohl es sich empfiehlt sich an den internationalen Standards bei der Houmlhe der Siegerinnenpraumlmien zu

orientieren In jedem Fall druumlcken die aufgewendeten Gel-der gewissermaszligen die Wertschaumltzung der getanen Arbeit auf Seiten der AppsDeveloper aus Denn selbst wenn eini-ge der Apps von Laien ldquozusammengebasteltrdquo werden so kommt ein Groszlig der eingereichten Softwareservices von professionellen EPUs und KMUs Um dort entsprechende Aufmerksamkeit zu erzielen sollte die Houmlhe der Preisgelder diesen Ecosystemen angemessen sein

Erfolgreich waren und sind AppsChallenges auch immer dann wenn sie nicht als Buumlrgerinnenbefragung oder Ide-enwettbewerb aufgesetzt sind Als Instrument des Crowd-sourcings moumlchte die auslobende Stelle ganz konkrete Ziele erreicht wissen Das kann verbessertes eGovernment Complaints Management eParticipation eDemocracy oder aber auch neue StartUps Radical Innovation und Impulse beim Daten Journalismus sein Das Motiv fuumlr die Challenge sollte offensichtlich sein um motivierte Einrei-chungen zu erhalten Ein klarer diesbezuumlglicher Ausschrei-bungstext zielgerichtete Bewerbung die Einbindung aller relevanten Stakeholder und eine ebenso im jeweiligen Ge-genstand kompetente Jury scheinen selbstverstaumlndlich sind jedoch nicht immer gegeben

Wie der Erfolg einer AppsChallenge abzuernten ist sollte lt Peter Corbett (iStrategylabs) schon in der Konzeption des Wettbewerbs mitgedacht werden Es stellt sich die Fra-

TITELSTORY ndash ExPERIENCE ThE OGD-ChALLENGE

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OGD publizieren ndash ein Leitfaden ndash Teil 2

Open Data Portale ndash das Architekturprinzip ldquohyperdatardquo

ge uumlber welchen nachhaltigen Instrumente verfuumlgt eine Gebietskoumlrperschaft um StartUps weiter zu unterstuumltzen Investorinnen zu finden bzw Produkte ins eigene Portfo-lio zu uumlbernehmen Noch viel mehr als in den Vereinigten Staaten genuumlgt es im Europaumlischen Raum nicht Apps ein-mal zu praumlmieren und auf einen vitalen Markt zu vertrauen der diese Applikationen weiter kommerzialisiert und ver-wertet Eine Einbindung in IT-Foumlrderung Neugruumlndungs-strategien und Standortentwicklung macht die Ergebnisse eines Wettbewerbs erst nachhaltig nutzbar

Tue Gutes und rede daruumlber steht auch am Schluss dieses Artikels Open Government Data hat mit Daten und Fakten der Buumlrgerinnen selbst zu tun ndash ein natuumlrliches Interesse daran kann also fuumlr ein breites Publikum erwartet werden Das konkrete Interesse ist auch die Chance fuumlr eine breit aufgestellte und prominent platzierte Oumlffentlichkeitsarbeit fuumlr Open Government Data Warum sollten nicht Schau-spielerinnen Politikerinnen und andere Personen des oumlffentlichen Interesses Testimonial fuumlr OGD sein Eine gut geplante Challenge bietet dazu die Moumlglichkeit

Text Thomas Thurner

Wie im Artikel ldquoOpen Government Data publizieren ndash ein Leitfadenldquo (OGD Digest Nr3 ndash ogd2011atogd-digestap-ril-2011) beschrieben sollte ein Open Data Portal zumin-dest folgende Eigenschaften aufweisen

bull Auffindbarkeit Datensaumltze sollten fuumlr Entwickler und Endkunden auffindbar sein

bull standardschnittstellen Datensaumltze sollten via web-basierte Standard-APIs ansprechbar sein

bull Quellenuumlbergreifende standardformate Daten-saumltze sollten in Standard-Formaten verfuumlgbar sein im Idealfall auf syntaktischer und semantischer Ebene

bull verknuumlpfbarkeit Daten sollten referenzierbar moumlglichst eindeutig und damit quellenuumlbergreifend verknuumlpfbar sein

bull Widgets Das Datenportal sollte auch Widgets zB Visualisierungen out-of-the-box anbieten

Die hauptargumente dafuumlr sindbull die Kosten fuumlr Entwickler moumlglichst gering halten zu

koumlnnen um damit

bull moumlglichst viele qualitiativ hochwertige Anwend-ungen auf Basis der offenen Daten zu ermoumlglichen wobei

bull die datenquellen verknuumlpfbar und auffindbar sein sollten um

bull auch komplexe Fragestellungen mit validem Daten-material unterfuumlttern zu koumlnnen

Der Ansatz zunaumlchst einmal moumlglichst viele Daten ins Netz rauszubekommen und wenn auch nur als voneinander isolierte Tabellen oder CSV-Dateien und die Standardisie-rung der Metadaten APIs und jener Elemente die die Ver-knuumlpfbarkeit und Auffindbarkeit der Datenquellen ermoumlg-lichen auf die lange Bank zu schieben ist naheliegend Diese Strategie erinnert bei naumlherer Betrachtungsweise an die ersten Jahre des WWW wo das Prinzip Hypertext erst langsam in den Koumlpfen der Provider Entwickler und End-User ankam Damals wurden einfach Dokumente ldquoins Netz

gestelltrdquo Verlinkungen und damit die Auffindbarkeit wur-den erst durch Googleacutes PageRank Algorithmus essentiell bald darauf aber als grundlegendes Prinzip um Inhalte im Netz zu publizieren verinnerlicht

Was also bedeutet dieses grundlegende Architekturprinzip ldquoHyperlinkrdquo fuumlr ein Web of data Betrachten wir dazu das analoge Prinzip ldquoHyperdataldquo (enwikipediaorgwikiHy-perdata) so wird ein grundlegender Unterschied schnell klar ldquoHyperdata enables formation of a web of data evol-ving from the lsquodata on the Webrsquo that is not inter-related (or at least not linked)rdquo (Nova Spivack Web-Entrepreneur und Semantic Web Pionier)

Hyperdata oder Linked Data (enwikipediaorgwikiLinked_Data) ermoumlglicht den Aufbau einer globalen da-tenbank die verteilt uumlber das Netz verwaltet werden kann und wo Datensaumltze und einzelne Objekte in der Datenbank dennoch aufeinander referenzieren was einerseits die Da-tenqualitaumlt substantiell verbessern kann und andererseits so genannte ldquoMashupsrdquo ermoumlglicht also Anwendungen die Daten aus unterschiedlichen Quellen miteinander ver-knuumlpft Ein grundlegendes Prinzip also das gerade fuumlr die oumlffentliche Verwaltung von houmlchster Relevanz sein soll weil diese letztlich immer das Zusammenspiel dezentra-ler Einheiten moumlglichst (kosten-)effizient zu gestalten hat Zwei Beispiele wie dies in der Praxis funktioniert

bull Das Britische Landvermessungsamt Ordnance Survey hat zahlreiche Datensaumltze als Linked Data publiziert (dataordnancesurveycouk) ua Postleitzahlen und ihre geografische Zuordnung sodass unterschiedli-chste Datensaumltze (CO2-Emissionen Schulen Sterbli-chkeitsraten etc) ohne groszlige Aufwaumlnde zum prak-tischen ldquoUK Public Sector Information Data Mashupldquo (mappsienaktingorg) zusammengefasst werden konnten

bull Renewable Energy and Energy Efficiency Partnership (reeeporg) stellt fuumlr jedes Land auf uumlbersichtliche Weise Basisinformationen Energiestatistiken Policies

LEITFADEN TEIL 2

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Stakeholder und Projektberichte zur Verfuumlgung und greift zur Erstellung dieser Laumlnderprofile dabei auf unterschiedlichste Quellen zuruumlck (dataworldbankorg dataunorg dbpediaorg) die mittels Linked Data Technologien auf unkomplizierte Art verknuumlpft werden koumlnnen Siehe httpwwwreegleinfo

Aus welchen Komponenten bestehen bzw welche Archi-tektur haben also Open Data Portale die den Linked Data Ansatz der Verlinkung dezentraler Datenbanken uumlber das World Wide Web verfolgen

storage ndash datenspeicherung

bull Metadatenkatalog und Index uumlber verfuumlgbare Datensaumltze Das Portal speichert die Metadaten eines Datensatzes und stellt einen Uumlberblick uumlber verfuumlgbare Datensaumltze zur Verfuumlgung (Beispiel ckannet) Die Verwendung von Spezifikationen wie voiD (semanticweborgwikiVoiD) oder dcat (vocabderiiedcat-overview) die der standardisierten Beschreibung der Datensaumltze dienen werden empfohlen Der Index erleichtert die Suche am Portal nach passenden Daten(-saumltzen) zB via facettierte Suche (enwikipediaorgwikiFaceted_search)

bull daten-store (Daten-Cache) Teile der im Metadaten-katalog angefuumlhrten Daten werden in einem lokalen Store gehalten um eine entsprechende Performance bei Abfragen uumlber die Daten selbst gewaumlhrleisten zu koumlnnen dabei werden zB haumlufig verwendete Datensaumltze wie DBpedia oder Geonames zumindest teilweise gecacht und permanent verfuumlgbar gemacht Als Daten-Stores kommen typischerweise RDF Triple-Stores (wie zB virtuosoopenlinkswcom) zum Einsatz um Abfragen uumlber Linked Data out-of-the-box anbi-eten zu koumlnnen und Integrationskosten zu sparen

bull thesaurus Der Thesaurus dient dazu Datensaumltze the-matisch zuordenbar zu machen um diese schlieszliglich auffindbar zu machen Dies ist insbesondere in verteilten Umgebungen essentiell da hier ldquofreies Taggenrdquo zu ungenau waumlre Der Thesaurus wird dazu verwendet um den Index anzureichern und praumlzis-eres Suchen zu ermoumlglichen Weiters koumlnnen mit Tools wie PoolParty (poolpartypunktat) Thesauri mit Linked Data verknuumlpft werden um damit den Daten-Store um zusaumltzliches Wissen anzureichern Standard-Thesauri wie Agrovoc (faoorgagrovoc) oder Eurovoc (euro-voceuropaeu) koumlnnen die Basis fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung der Datensaumltze bilden

Interfaces ndash daten verfuumlgbar machen

bull suchmaschine Aus Sicht des End-Users ist ein zentrales Element am Portal die gezielte Suche nach Daten(-saumltzen) wobei diese entweder direkt am Portal verfuumlgbar sind oder via Integrationsschnittstellen aus anderen Portalen eingebunden werden koumlnnen Die Suche wird im Idealfall vom Thesaurus unterstuumltzt und kann auch via API angesprochen werden

bull ApI bzw spARQl endpoint Sowohl Abfragen uumlber die Metadaten als auch die Daten selbst werden stand-ardmaumlszligig uumlber einen SPARQL endpoint durchgefuumlhrt Fuumlr Entwickler die sich nicht mit SPARQL auseinander-setzen wollen kann zusaumltzlich eine Schnittstelle ange-boten werden die Abfragen in Form einer gewoumlhnli-chen RESTful API ermoumlglicht

bull linked data Frontend Damit werden Daten uumlber das Standard-Format RDFXML verfuumlgbar gemacht und koumlnnen von anderen Anwendungen leicht integriert werden oder mittels Semantic Web Browsern bzw Crawlern (zB sindicecom) dargestellt bzw gelesen werden Als Beispiel fuumlr ein Linked Data Frontend soll hier die Darstellung der Europaumlischen Zentralbank auf DBpedia (dbpediaorgpageEuropean_Central_Bank) dienen

bull Widget-generator bzw App-gallery Weit verbre-itete simple Austauschformate um Widgets mit dem Open Data Portal unterfuumlttern zu koumlnnen sind RSS oder KML Daruumlberhinaus koumlnnen vom Portal generi-erte Visualisierungen zB Tortengrafiken etc dazu di-enen Inhalte aus dem Portal ohne Programmierkennt-nisse mittels Widget-Technologien in der Blogosphaumlre uumlber virales Marketing zu verbreiten Eine App-Gallery (vgl zB datagovukapps) koumlnnte das Angebot fuumlr Enduser abrunden

Integration ndash daten anbinden generieren und kon-vertieren

bull Import-schnittstellen bzw harvester Das Portal holt mit Crawlern bzw Linked Data Harvestern (zB codegooglecompldspider) bei Bedarf Daten aus anderen Quellen bzw Webseiten in den lokalen Store (Cache) dazu sollten aber nicht nur Daten die bereits in RDF oder RDFa vorliegen importiert werden koumln-nen sondern auch andere verbreitete Formate wie CSV oder div XML-Derivate die in RDF umgewandelt werden Auch aus unstrukturierten Texten zB Nach-richten oder Projektbeschreibungen koumlnnen mittels geeigneter automatischer Extraktionsverfahren RDF Triples (Fakten) extrahiert werden Neben automa-tischen Web-Crawling sollte das Portal aber auch dem (authentifizierten) User die Moumlglichkeit geben Datensaumltze in unterschiedlichen Formaten hinau-fladen zu koumlnnen Um schlieszliglich aus XML aber auch RDFa tatsaumlchlich Linked Data generieren zu koumlnnen muumlssen mit Hilfe so genannter Alignment-Prozesse die Ressourcen aus den unterschiedlichen Datensaumltzen aufeinander gemappt werden Dazu koumlnnten Frame-works wie SILK oder Limes oder auch der PoolParty Extractor (semanticweborgwikiPoolParty_Extrac-tor) in das Portal integriert werden bzw Services wie owlsameAs (sameasorg) verwendet werden

bull datenanbindungIntegration Ein Groszligteil der Daten wird in relationalen Datenbanken gespeichert und zB uumlber JDBC-Schnittstellen verfuumlgbar gemacht Die

LEITFADEN TEIL 2

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zugrundeliegenden SQL-Abfragen koumlnnen mittels geeigneten Mappings (siehe dazu zB D2R Virtuosorsquos RDFViews oder Triplify ) on-the-fly RDF generieren Damit kann die Welt der relationalen Datenbanken ohne tiefe Eingriffe in bestehende Systeme in ein ldquoWeb of Datardquo eingebracht werden Open Data Portale sollte also uumlber entsprechende Moumlglichkeiten der Anbindung von RDF- (via SPARQL-endpoint) und Non-RDF-Quellen verfuumlgen

user und Rollen

bull usermanagement und Authentifizierung Open Data Portale sollten unterschiedliche Rollenmodelle und damit auch Prozesse wie Datenqualitaumltssicherung Daten-Publikation Monitoring oder auch Dienste die von anonymen Usern genutzt werden koumlnnen

unterstuumltzen Idealerweise werden Authentifizierungs-mechanismen die im Web weit verbreitet sind einge-setzt zB OAuth

bull community-Komponenten Elemente des Social Webs zB Ratingmechanismen wie Facebooks ldquoLike-Buttonrdquo oder Twitters ldquoFollow merdquo helfen auch auf Open Data Portalen Dynamiken zu entfalten die hohe Userzahlen nach sich ziehen koumlnnen Bessere Daten-qualitaumlt und uU niedrigere Kosten in der Datenbere-itstellung auf Basis von Crowd-Sourcing dient der Oumlffentlichen Verwaltung direkt und die Moumlglichkeiten personalisierter Dienste die sich fuumlr einzelne Nutzer ergeben koumlnnen sind eine weitere Motivation Community-Komponenten auch tatsaumlchlich nutzen zu wollen

CC-by-nc Andreas Blumauer

LEITFADEN TEIL 2

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Diesen Fragen widmete sich eine Umfrage die vom Verein Open3at in Kooperation mit der Donau-Universitaumlt Krems im Maumlrz 2011 durchgefuumlhrt wurde Alle 183 Nationalrats-abgeordneten wurden eingeladen an einer Online-Befra-gung teilzunehmen Mit einer Ruumlcklaufquote von 2295 konnte die Bedeutung des Themenfeldes Open Govern-ment (Transparenz Partizipation und Zusammenarbeit) fuumlr diese Zielgruppe evaluiert werden

Open Data ist wichtig erfordert aber einen Ausbau der In-frastruktur unter Beruumlcksichtigung des Digital Divide Ing Kurt Gartlehner SPOuml

Der Staat erhebt mit Hilfe der Steuergelder die Daten daher ist es nicht einzusehen dass dieser Schatz der Gesellschaft nicht zur Verfuumlgung gestellt wird Mag Karin Hakl OumlVP

Transparenz ist eine zentrale Saumlule fuumlr Demokratie und Open Data dazu ein Mittel Dr Ruperta Lichtenecker Gruumlne

Open Government und Open Data sind fuumlr die Gesellschaft noch Fremdwoumlrter Daher ist es in einem ersten Schritt wichtig Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen Mag Rainer Widmann BZOuml

Es zeigt sich dass Open Government und Open Data be-reits als politische Bereiche im oumlsterreichischen Parlament angekommen sind Die Ergebnisse unterstreichen die steigende Bedeutung von Transparenz und Partizipation Die Zustimmung im Bereich Transparenz ist besonders hoch (43 sehr wichtig 29 wichtig) jedoch hat auch immerhin fuumlr 17 der Abgeordneten dieses Thema keine Wichtigkeit Uumlberraschend ist die Tatsache dass die Abge-ordneten die wirtschaftlichen Auswirkungen von Open Government Data nicht wahrnehmen Nur 12 sehen die Staumlrkung des Wirtschaftsstandortes Oumlsterreich als Chan-ce im Bereich Transparenz Die Verdeutlichung sozialer Zusammenhaumlnge durch Visualisierungen (41 ) die Eva-luierung der Ergebnisse aus Politik und Verwaltung (57 ) und mehr Verstaumlndnis fuumlr politisches Handeln (71 ) wer-den hier wesentlich wichtiger eingestuft Oumlsterreichs po-litische Kaste sieht das groumlszligte Risiko transparenter Regie-rungsdaten in der Missinterpretation von Informationen

(55 nennen Fehlinterpretation oder bewusste Manipu-lation) oder die Vergroumlszligerung der digitalen oder sozialen Kluft Soziale Risiken werden von 72 sehr hoch bewertet

Die OpenGovernment-Geste von Carl-Markus Piswanger Robert Harm Boris Fahrnberger Rudolf Legat Judith

Schoszligboumlck Peter Parycek Foto CC by Karola Riegler

Die Mehrheit spricht sich dafuumlr aus dass Daten moumlglichst kostenfrei (64 ) und in vollem Umfang (55 ) publiziert werden 31 wuumlrden gerne nur ausgewaumlhlten Daten wei-tergegeben wissen Damit ist zumindest die Haumllfte der Oumlsterreichischen Politik fuumlr die unmittelbare Umsetzung der international uumlblichen Offenheitsstandards bei Open Data Wenig uumlberraschend das Ergebnis wenn man nach den Umsetzungsstrategien von OGD fragt Der gesetzge-bende Koumlrper sieht sich durchaus gefordert und sieht in zu schaffenden rechtlichen Rahmenbedingungen (85 ) konkreten Handlungsbedarf und identifiziert auch gleich (45) das fehlende Informationsfreiheitsgesetz als wesent-liches Defizit 52 der Befragten bevorzugen eine Rege-lung fuumlr Open Government in bestehenden Gesetzen oder auch ohne unmitelbare Aumlnderungen in den gesetzlichen Grundlagen

Weitere Materialien

Die komplette Auswertung der Umfrage inklusive Rohda-ten kann auf httpopen3at heruntergeladen werden

Text Carl-Markus Piswanger und Thomas Thurner

Open3 Umfrage

Open Government aus der Sicht oumlsterreichischer NationalratsabgeordneterOpen Government in politischen Prozessen wird ein groszliges Potential fuumlr mehr Transparenz und Buumlrgerbeteiligung zugeschrieben Wie aber schatzen oumlsterreichische Nationalratsabgeordnete diese Ent-wicklung ein Welche Chancen und Risiken sehen sie auf dem Weg zur Umsetzung Welche Vorstellungen gibt es hinsichtlich der Veroumlffentlichung von oumlffentlichen Daten

OPEN3 UMFRAGE

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CC by Ton Zijlstra

Im Gesprach

Ton Zijlstra ndash Das neue Team der ePSIplattform ndash ein Ausblick in die Zukunft

Ton Zijlstra (Niederlande 1970) is selbstaumlndiger Berater fuumlr Wissensfragen und komplexe Wandlung-sprozesse Er sieht Open Government Data sowohl als so einen Wandlung-sprozess als auch als Quelle fuumlr moumlgliche Antworten auf andere Fragen In den letzten drei Jahren war er aktiv als Berater fuumlr Behoumlrden und als Aktivist rundum Open Data taumltig 2011-13 ist er Commu-nity Steward der epsiplat-formeu fuumlr die Europaumlische Kommission

Ton Zijlstra spricht am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konfe-renz im Track Europa und Open Government Data

OGD-Digest Ton du bist Community Steward im neuen Team der ePSIplattform ndash wer sind die neuen Personen und was sind Ihre Aufgaben

Ton Zijlstra Das Team besteht aus 6 Personen Marc de Vries ist schon seit langem mit PSI Wiederverwendung beschaumlftigt Er hat einen entsprechenden Hintergrund als Jurist und Oumlkonom Marc beschaumlftigt sich mit rechtlichen Fragen und wird die ePSI Konferenzen organisieren Kat-leen Janssen ebenso Juristin ist Spezialisting fuumlr Geoda-ten-Fragen Sie arbeitet sowohl fuumlr eine private Kanzlei auf dem Gebiet von Internet und Recht als auch fuumlr die Uni Leuven Katleen beschaumlftigt sich ebenso mit rechtlichen Fragen Tom Kronenburg arbeitet bei einer Beratungsfirma fuumlr Verwaltungsfragen Er schreibt Analysen und Berichte und betreut das PSI Scoreboard welches wir planen Dani-el Dietrich Mitarbeiter der Open Knowledge Foundation und des Open Data Network in Deutschland ist generelles Mitglied im Team und bringt nicht nur sein Wissen sondern auch seine Rolle im Netzwerk der Open Data Community ein Das gleiche gilt fuumlr Antti Poikola ebenfalls Teil der Open Knowledge Foundation Unternehmer in Finland und Teil der Open Data Bewegung dort Er schrieb beispielsweise federfuumlhrend am Open Data Manual fuumlr die Finnische Re-gierung mit Ich selbst bin als Community Steward das Ge-sicht nach aussen versorge die taumlgliche Berichterstattung auf der Plattform folge den Entwicklungen in ganz Europa und versuche Menschen miteinander zu verbinden

OGD-Digest Wie siehst du die Aufgaben und Ziele der ePSIplattform fuumlr die naumlchsten 3-5 Jahre

Ton Zijlstra Wir betreuen die Plattform fuumlr die naumlchsten 2 Jahre Wir haben seitens der Europaumlischen Kommission 4 Aufgaben

bull Ein lsquoOne-Stop-Shoprsquo fuumlr alle Entwicklungen in Europa rundum PSI und Open Government Data zu sein

bull Die bestehende Community rundum das Thema zu verstaumlrken

bull Die Europaumlische Kommission mittels Analysen und einem lsquoMember States PSI Scoreboardrsquo zu beraten

bull Aufklaumlrung zu betreiben und neue Leute Gruppen und Initiativen in die Community mit einzubeziehen ebenso den allgemeinen Wissenstand zum Thema zu verbessern

Wichtig fuumlr uns ist es viel mehr wie vorher auf die Men-schen in der EU zu setzen und nicht nur auf Berichterstat-tung Damit die Buumlrgerinnen schnell ihren Weg finden koumlnnen und sich zB leichter mit anderen in der eigenen Umgebung vernetzen und austauschen koumlnnen Zu oft kommt es vor dass ich als Aussenseiter Menschen in Kon-takt bringe mit Leuten in der eigenen Stadt oder in der eigenen Branche Es gilt Europaweit Menschen sehr viel intensiver zu vernetzen

OGD-Digest Was plant das neue Team als konkrete Maszlig-nahmen und Aktivitaumlten um diese Ziele zu erreichen

Ton Zijlstra Grundsaumltzlich soll nicht alles in der epsiplat-formeu stattfinden In den EU Mitgliedstaaten und in verschiedenen Branchen gibt es natuumlrlich bereits aktive Netzwerke und Online-Begegnungsplaumltze Wir moumlchten sichtbar machen was dort geschiet damit mehr Men-schen dorthin finden Und wir moumlchten unsere Informati-onen daruumlber was anderswo passiert aktiv dorthin kom-munizieren Neben unseren eigenen Events werden wir deshalb auch 24 Events die von anderen in der EU-weiten Community organisiert werden unterstuumltzen Mit Vermitt-lung von Kontakten und Sprechern dadurch dass wir die Events bewerben und manchmal auch mit finanzieller Un-terstuumltzung um dafuumlr zu sorgen dass auch etwas passiert in Mitgliedstaaten und Sektoren wo es schwieriger ist lo-kal etwas auf die Beine zu bekommen Weiters gibt es auch Awards um Vorzeigerollen und gute Beispiele darzustel-len Dann gibt es bestimmte Themen die fuumlr uns wichtig sind Erstens gibt es neue Bereiche wo die PSI Open Data Diskussion eigentlich am Anfang steht Beispielsweise Da-tenjournalismus und Open Data im kulturellen Bereich Zu-saumltzlich wird den Verwaltungen klarer dass sie Open Data

IM GESPRAumlCh ndash TON ZIJLSTRA

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Open Government Data auf der CeDEM KonferenzMehr als 100 TeilnehmerInnen aus 35 Landern viele davon auszligerhalb Europas trafen sich von 55 bis 65 am Campus Krems um zu den Themen Online-Delibertation oumlffentliche Intelligenz Verwendung Sozialer Medien im Politik- und Verwaltungsprozess und der bdquoInternetgesellschaftldquo allgemein zu diskutieren Open Government Data war dabei ein prominentes Thema Eine Nachberichterstattung zur CeDEM Konferenz ver-anstaltet von der Donau-Universitat

Internationale Keynote Speaker stellten ihre Thesen und Forschungsergebnisse zur Diskussion Douglas Schuler von der Evergreen University Seattle praumlsentierte ein Modell zur effektiveren Nutzung der kollektiven Intelli-genz Gleichzeitig attestiert er allerdings fuumlr die USA starke

Kraumlfte die kein Interesse an bdquosocial empowermentldquo haben Axel Bruns von der Queensland University of Technology zeigte am Beispiel der Uumlberflutung groszliger Landstriche Australiens im Dezember 2010 und Jaumlnner 2011 die Nut-zung der oumlffentlichen Intelligenz Anhand von twitter In

als Instrument bei der eigenen Arbeit verwenden koumlnnen und nicht nur etwas ist das fuumlr Buumlrgerinnen interessant ist Weiters steht das Review der EU PSI Direktive in 2012 auf dem Plan Eine aumlusserst wichtige Diskussion denn soll die PSI Direktive geaumlndert werden Mehr vorschreiben zB eine kostenlose Bereitstellung von Daten Soll sie um neue Bereiche (Kultur Wissenschaft oumlffentlicher Rundfunk) er-weitert werden Soll Publikation mit Wiederverwendungs-recht gleichgestellt werden Oder soll sich alles genau in die gegengesetzte Richtung entwickeln

Die oumlffentliche Konsultation des letzten Jahres laumlsst schon erblicken dass das eine grosse Diskussion wird und es ist uns wichtig soviele Interessierte wie moumlglich daran zu beteiligen Als die Direktive erstmals geschrieben wurde gab es die Open Data Bewegung ja noch nicht und man hat bei Datenwiederverwendung nur an die herkoumlmmli-chen Unternehmen gedacht wie beispielsweise aus der Verlags- Geo- oder Meteobranche In den kommenden Monaten wird es auch besonders wichtig sein soziale und wirtschaftliche Effekte von Open Data sichtbar zu ma-chen Denn es kommt ja langsam etwas Gegenwind auf Sparmassnahmen wie in den Vereinigten Staaten die data

gov treffen oder Versuche Informationsfreiheit eher zu be-grenzen zum Beispiel als Antwort auf Wiki-Leaks Die Da-tenverwendung voran zu treiben und Impakt sichtbar zu machen ist nun sehr wichtig

LinksePSIplattform epsiplatformeu

Twitter twittercomepsiplatform (epsiplatform)

Recent Developments in PSI httpwwwslidesharenetTonZijlstrapsi-developments-in-the-eu

Vorstellungsfolien des neuen Teams (Berlin Feb-ruar 2011) httpwwwslidesharenetTonZijlstraintroducing-new-epsi-team

Tons Blog httpzylstraorgblog

Eventkalender fuumlr PSI in Europa httpepsiplatformeueuropean_psi_open_data_events

Online Konsultation httpepsiplatformeunewsnewsfinal_report_online_consultation_published

VERANSTALTUNGEN

Thesaurus fuumlr Open Data initiert

Der ldquoOpen Data Thesaurusrdquo [httpvocabularysemantic-webatPoolPartywikiOpenData] dient als Einstiegshilfe in die Diskussion um das Themenfeld ldquooffene Datenrdquo Es wird eine Sammlung zentraler Begriffe und Organisatio-nen ihrer Definitionen semantischen Verknuumlpfungen und weiterfuumlhrenden Links angeboten Nach dem Prinzip ldquoeat your own dog foodrdquo ist der Thesaurus unter einer Com-mons Creative Lizenz verfuumlgbar und liegt in maschinen-lesbarer Form auf Basis offener W3C-Standards vor Der Thesaurus kann damit in andere Anwendungen eingebun-den werden zB zur Erstellung von Mashups oder zur Inde-xierung von Dokumenten herangezogen werden

Der Open Data Thesaurus wird von der Semantic Web Company in Zusammenarbeit mit OGD Austria gewartet und laufend erweitert Der Thesaurus liegt in englischer und deutscher Sprache vor Andreas Blumauer Verant-wortlicher fuumlr die Qualitaumltssicherung des Thesaurus ldquoGera-de in der Phase der Etablierung eines Themas sind Thesauri eine wertvolle Ressource weil Miszligverstaumlndnisse schneller aufgeloumlst werden koumlnnen oder eindeutige Ankerpunkte um oft noch unscharfe Begriffsdefinitionen schneller ent-stehen koumlnnenrdquo

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der Anfangsphase der Flutkatastrophe sahen sich die Ein-satzkraumlfte Australiens mit einem Versagen der Informati-onsinfrastruktur konfrontiert Die Auswertung der tweets anhand von Hashtags war vor allem in der Anfangsphase den Einsatzkraumlften eine wertvolle Informationsquelle um zielgerichtet Helfen zu koumlnnen

Elke Loumlffler von der Governance International Birmingham fuumlhrte den Konferenzteilnehmern durch eine Umfrage im Raum klar vor Augen wie weit die Diskussion um E-Parti-cipation von der Realitaumlt auseinander driftet Keine Kon-ferenzteilnehmerIn war der Meinung dass im jeweiligen Heimatland ein Status von bdquogemeinsamen Regierensldquo zwi-schen BuumlrgerInnen und Staatsmacht erreicht waumlre Stefan Gehrke fruumlherer Geschaumlftsfuumlhrer von politik-digitalde und Mitbegruumlnder des Open Data Networks argumentierte warum eine Bepreisung offengelegter Verwaltungsda-ten ein Verhinderer von Innovation ist In diesem Bereich muumlsse noch viel Uumlberzeugungsarbeit in Richtung Politik und Verwaltung geleistet werden was vor allem durch nachweislich funktionierende und anschauliche Beispie-le geschehen muss Ein staumlndig wachsender Uumlberblick zu erfolgreichen Open Data Initiativen ist auf wwwopenda-ta-showroomorg (siehe auch Artikel in diesem Digest) ersichtlich

Auch die Oumlsterreichischen Initiativen waren auf der Ce-DEM11 Konferenz vertreten Das Bundesrechenzentrum veranstaltete unter dem Thema bdquo Open Government Data Good Practice amp Proceedingsldquo einen Workshop dem Ver-treter aus Initiativgruppen und Verwaltung folgten Stefan Pawel von der Open Commons Region Linz skizzierte den Verlauf seines Projektes mit den anfaumlnglichen Startschwie-rigkeiten die vor allem im organisatorischen Bereich und dem Verstaumlndnis der etablierten Verwaltung zu den Begrif-fen bdquoOpen Accessldquo bdquoCreative Commonsldquo und bdquoTransparenzldquo lagen Fuumlr 2011 sind in Linz als Leuchtturmprojekte die Of-fenlegung von Geodaten und statistischen Basisdaten ge-plant Die Daten sollen nach der CC-By Lizenz veroumlffentlicht werden Barcamps werden die einzelnen Meilensteine der Projektumsetzung begleiten und sollen einerseits neue Ideen einbringen auf der anderen Seite ein Anreiz fuumlr Be-voumllkerung und Wirtschaft zur kreativen Beschaumlftigung mit den Daten und zur Schaffung eines kollektiven Mehrwerts sein

Martin Kaltenboumlck von der Semantic Web Company und Mitbegruumlnder von OGD Austria stellte den europaumlischen Kontext mit den Projekten LOD2 und der Open Knowledge Foundation sowie die Oumlsterreichische Initiative Open Governnent Data Austria vor Eine Aktivitaumlt der Seman-tic Web Company ist zur Zeit die Ausarbeitung von Open Government Infrastrukturkomponenten (siehe Teil 2 des OGD Leitfadens von Andreas Blumauer in diesem Digest) Open Data soll fixer Bestandteil einer nationalen digitalen Infrastruktur werden Martin Kaltenboumlck stellte in einem high-level Uumlberblick bestehende und noch notwendige Infrastrukturkomponenten wie Indexdienste Suchagen-

ten oder Dataintegratoren fuumlr nicht-RDF Daten vor Der bdquolinkingldquo-Aspekt wird haumlufig als definierendes Element von Open Data verstanden waumlhrend semantische Metho-den auch innerhalb von Organisationen einen Mehrwert bieten Fuumlr die Zukunft wichtig wird die Harmonisierung von Meta-Daten werden Inhaltsdaten koumlnnen uumlber Onto-logien harmonisiert werden die dabei notwendigen Meta-Daten erfordern aber ein einheitliches Format auf der tech-nischen Interoperationsebene

Robert Harm als Vertreter des Vereins open3 griff die von Stefan Gehrke formulierte Forderung nach Leuchtturm-projekten auf und praumlsentierte die oumlsterreichfokusierten Open Data Projekte Wiener Budgetvisualisierung 2009 ubahnaufzugat oder die Befragung der oumlsterreichischen Nationalratsabgeordneten zu Open Data Thematiken Das noch in Umsetzung befindliche Projekt httpwwwdatamapseu wird es in Zukunft ermoumlglichen ohne Pro-grammierkenntnisse geodatenbezogene Visualisierungen zu erstellen und mit andern zu teilen

Carl-Marcus Piswanger

Carl-Marcus Piswanger vom BRZ als Sponsor des Open Data Workshops bei der CeDem2011 erarbeitete in Zusam-menarbeit mit den TeilnehmerInnen jene Datensaumltze die nach Oumlffnung hohes gesellschaftliches oder wirtschaftli-ches Potential bieten wuumlrden Die von den TeilnehmerIn-nen als vordringlich zu oumlffnende Daten bzw in einem nach den Open Data Prinzipien bereitzustellenden Daten sind Budgetdaten basisstatistische Daten wie Kriminalstatisit-ken Daten zu Ausbildungseinrichtungen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberdaten oder Volkszaumlhlungsdaten In der ab-schlieszligenden Diskussion wurde die gegenwaumlrtig aktuellen Themen wie Lizenzen Kosten fuumlr Daten und gesellschaft-liche Auswirkungen diskutiert Eine Offenlegung von Ver-waltungsdaten wird zu einer Verschiebung bei manchen Geschaumlftsmodellen fuumlhren die fuumlr manche Wirtschafts-zweige Herausforderungen bereithalten Insgesamt ist der gesellschaftliche Mehrwert zwar schwer durch Modelle zu quantifizieren ein Mehr an Daten und Informationen wird aber jedenfalls neue Geschaumlftsmodelle foumlrdern die gegen-waumlrtig durch Protektionismus nicht marktfaumlhig sind

Johann Houmlchtl

VERANSTALTUNGEN

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OGD2011 ndash Programm Vortragende und RahmeninformationenErstmals findet in Oumlsterreich eine Konferenz zum Thema Open Government Data statt die OGD2011 (httpwwwogd2011at) Die Veranstaltung richtet sich an jene die am Prozess der Bereitstellung und Wiederver-wendung von Offenen Daten teilnehmen Politik oumlffentliche Verwaltung Zivilgesellschaft und Wirtschaft Die OGD2011 ladt namhafte oumlsterreichische und internationale Expertinnen erstmals auf ein gemeinsames Podium Internationaler Austausch und regionales Networking machen die OGD2011 zum wesentlichen Fo-rum fuumlr Open Government Data im Jahr 2011

PROGRAMM der OGD2011

0830 bis 0900 Uhr (Foyer Palais Strudlhof)

Anmeldung

0900 bis 0930 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Eroumlffnung Eroumlffnung Sandra Frauenberger IT-Stadtraumltin von Wien

Willkommen vom Veranstalter Projektleiter der OGD2011 Martin Kaltenboumlck Semantic Web Company OGD Austria

0930 bis 1045 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P1 Einfuumlhrung und Grundlagen

Chair Mag Bernhard Krabina (KDZ ndash Zentrum fuumlr Verwaltungsforschung)

Christian Geiger MA Zeppelin Universitaumlt Friedrichshafen (Hochschule zwischen Wirtschaft Kultur und Politik) Vortrag Open Government (Data) ndash Buumlrger und Staat auf Augenhoumlhe

Dr Katleen Janssen Universitaumlt Leuven Interdisciplinary Centre for Law amp ICT Leuven Belgien Vortrag Legal Issues of Open Government Data major road blocks or minor bumps in the road

Martin Kaltenboumlck CMC CFO der Semantic Web Company Mitglied im Executive Board der OGD Austria Vortrag OGD2011 ndash Anforderungsanalyse fuumlr Open Government Data in Oumlsterreich

1045 bis 1115 Uhr Pause

1115 bis 1215 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P2 Gesellschaftliche Auswirkungen

Chair Mag (FH) Julian Ausserhofer (FH Joanneum)

MSc Lisa Evans Objectgroup Where Does My Money Go the guardian data blog Vortrag Data journalism in 7 bullet points

Ing Mag Christof Tschohl Ludwig Boltzmann Gesellschaft Team Informationsgesellschaft Vortrag Open Government Data aus Menschenrechtsperspektive

1115 bis 1215 Uhr (Saal Robert Barany)

W1 Oumlkonomisches Potential

Chair Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini (Semantic Web Company)

Maga Eva Czernohorszky Zentrum fuumlr Innovation und Technologie Prokuristin und Leiterin der Dienstleistungsabteilung Vortrag Das volkswirtschaftliche Potential von Open Government Data Ein Auftrag fuumlr die Wirtschaftsfoumlrderung

Mag Nikolaus Futter Geschaumlftsfuumlhrere Compass Verlag Vortrag Wirtschaftliche Aspkete der Nutzung von OGD

1215 bis 1345 Uhr (Gruppenfoto auf der Strudlhofstiege)

Mittagspause amp Konferenzfoto

VERANSTALTUNGEN

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1345 bis 1500 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P3 Europa und Open Government Data

Chair Mag Johann Houmlchtl (Donauuniversitaumlt Krems)

Ton Zijlstra Community Stewart der ePSIplattform Berater (ua der Niederlaumlndischen Regierung) Vortrag Eine Europaische Perspektive auf OGD Status Quo Entwicklungen Wandel und neue herausforderungen an die Buumlrgerinnen

Dr Rufus Pollock University of Cambridge Centre for Intellectual Property and Information Law Direktor der Open Knowledge Foundation Vortrag Open Data The Road Ahead

Prof Dr Jiri Hrebicek PhD Masaryk Universitaumlt Institute of Biostatistics and Analyses Vortrag The status and outreach of open data and open government in the Czech Republic

1345 bis 1500 Uhr (Saal Robert Barany)

W2 Open Data Technologie amp Infrastruktur

Chair DI Wolfgang Halb (Joanneum Research)

Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini Semantic Web Company Vortrag Linked Open Government Data als Maszlignahme fuumlr eine digitale Infrastruktur

Friedrich Lindenberg Open Knowledge Foundation ndash CKAN Development Vortrag Katalogsysteme und Open Data am Beispiel CKAN

Manfred Groumlber MBA ndash Microsoft Oumlsterreich Gmbh Business Developement Manager Oumlffentlicher Sektor Vortrag Cloud Infrastruktur fuumlr Open Data ndash Internationale Beispiele

Mag Carl-Markus Piswanger MAS ndash Bundesrechenzentrum Vortrag Open Government (Data) in der BRZ Gmbh

1500 bis 1615 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P4 Best Practise Beispiele OGD in Oumlsterreich

Chair Thomas Thurner (Semantic Web Company OGD Austria)

Mag Martin Schiegl Geologische Bundesanstalt FA Geoinformation Vortrag Thesaurus-Management und INSPIRE (am Beispiel der Geologischen Bundesanstalt)

Mag Stefan Pawel Projektleiter der Open Commons Region Linz Vortrag Open Government Data als Teil der Open Commons Region Linz

Dr Wilhelm Vogel Prokurist und Programmleiter Daten amp Diagnosen Umweltbundesamt Vortrag Open Government Data (OGD) im Umweltbereich Angebote und Grenzen der Verfuumlgbarkeit

1615 bis 1645 Uhr Vernetzungspause

1645 bis 1730 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Keynote John Sheridan MSc ndash National Archives UK Linking UK Government Data

1730 bis 1745 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Schlusswort amp Verabschiedung

Thomas Thurner amp Martin Kaltenboumlck beide Semantic Web Company amp OGD Austria

Basisinformationen OGD2011 Konferenz

WANN 16 Juni 2011 0900 - 1800 Uhr WO Palais Strudlohof Strudlhofgasse 10 1090 Wien WER Politik Verwaltung Zivilgesellschaft Wirtschaft Wissenschaft Medien INFO amp REGISTRIERUNG wwwogd2011at twitter hashtag ogd2011 Organisation Semantic Web Company

VERANSTALTUNGEN

16 Juni 2011

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Im Gesprach

Stefan Gehrke ndash Im Alleingang erreichen wir gar nichts

Stefan Gehrke geboren 1965 Jurist und Journalist Vorstandsmitglied im Open Data Network eV Deutsch-land (opendata-networkorg) Gruumlnder und Partner der Kommunikationsagen-tur ldquobuero fuer neues denkenrdquo (bfndde) Berlin

OGD-Digest Bereits letztes Jahr legte sich die deutsche Bundesregierung einen recht groszligzuumlgig bemessenen Zeitrahmen bei der Einfuumlhrung von Open Government Data Erst 2013 sehen die zustaumlndigen Stellen die Zeit fuumlr ein bundesweites Datenportal Ist das Ausdruck einer ndashzumindest noch teilweise vorhandenen ndash Gegnerschaft zu Open Government Data oder bloszlige Mutlosigkeit

Stefan Gehrke Ich denke dabei handelt es sich nicht um fehlenden Mut oder gar um ein Dagegensein sondern es gibt in diesem Bereich durchaus ernstzunehmende Her-ausforderungen Deutschland ist ein foumlderaler Staat was ua dazu fuumlhrt das viele Daten in den Laumlndern und sogar noch mehr in den Kommunen liegen Die Bundesregierung kann in diesem Bereich alleine gar nicht so viel ausrichten auch nicht durch Gesetze sondern sie sind vielmehr auf eine Koalition der Willigen angewiesen Wir schauen im-mer gerne in die USA wo Praumlsident Obama per Direktive die Verwaltung zu Open Data aufgefordert hat Das funkti-oniert allerdings in Deutschland nicht

Natuumlrlich wuumlrden wir aus der Open Data Bewegung es ger-ne sehen wenn es schneller gehen wuumlrde Die Frage ist ob das Thema Open Data als Bereich der Verwaltungmoder-nisierung im zustaumlndigen Bundesministerium des Innern richtig angesiedelt ist So koumlnnte ein anderer Weg auch uumlber bessere Informationsfreiheitsgesetz (IFG) fuumlhren Das Land Bremen hat ja schon ein gutes Beispiel vorgelegt Dort ist die Verwaltung zu pro-aktiver Datenveroumlffentli-chung verpflichtet Andere Bundeslaumlnder haben noch gar kein IFG

OGD-Digest Im Gespraumlch mir Vertreterinnen aus Re-gierung und Verwaltung ist oft von den Unterschieden der Verwaltungskultur Europas und der des anglo-ame-rikanischen Raums die Rede Offenheit Datenqualitaumlt Amtsverschwiegenheit sowie Selbst- und Fremdbild der Verwaltung waumlren dort wie da grundlegend verschie-den In wie weit soll sich die OGD-Community von diesen Argumenten beeindrucken lassen Sind diese Fragen im

Zentrum der Problemloumlsung oder bloszlige Befindlichkei-ten im Changeprozess

Stefan Gehrke Es ist ganz wichtig die Befindlichkeiten und Sorgen der Verwaltung Ernst zu nehmen Im Allein-gang erreichen wir gar nichts ndash wir muumlssen einen ge-meinsamen Weg finden Das sollte aber keineswegs dazu fuumlhren eigene Positionen und Definitionen aufzugeben Sonst haben wir in ein zwei Jahren eine nette Schmuse-Opendatalandschaft mit viel ldquoOpenrdquo auf dem Etikett einer nach wie vor von Geschlossenheit und Exklusivitaumlt gepraumlg-ten Datenpolitik

Hilfreich ist es sicher wenn wird die sog Change agents in den Verwaltungen finden also die die etwas aumlndern wollen Diese Leute muumlssen wir dann beraten und unter-stuumltzen in dem wir ihnen zB gute Beispiele an die Hand geben damit sie das Potenzial von Open Data in ihre Haumlu-ser tragen koumlnnen

OGD-Digest Welche unmittelbaren naumlchsten Ziele sol-lenmuumlssen in Deutschland in Sachen OGD erreicht werden Wie sieht der Zeitplan des ODN aus

Stefan Gehrke Zunaumlchst und zufoumlrderst brauchen wir of-fene Lizenzen fuumlr alle Daten des oumlffentlichen Sektors Dann fordern wir die kostenfreie Freigabe all dieser Daten abge-sehen von den sog Grenzkosten also den Gebuumlhren zur Kostendeckung fuumlr die Bereitstellung Diese allerdings duumlr-fen nur auf Grundlage einer konkreten detaillierten und neutral uumlberpruumlfbaren Kostenanalyse zulaumlssig sein

Wichtig ist es auch Open Data Aktivitaumlten in den Kommu-nen zu foumlrdern Und dann wuumlrden wir uns natuumlrlich noch sehr daruumlber freuen wenn es zeitnah einen offiziellen Da-tenkatalog unter datenbundde geben wuumlrde und wenn wie schon erwaumlhnt die Informationsfreiheitsgesetze an-gepasst werden wuumlrden um eine pro-aktive Veroumlffent-lichung von Daten zu ermoumlglichen Und wenn das alles noch bis Ende des Jahres 2012 geschehen wuumlrde waumlren wir entscheidende Schritte weiter

IM GESPRAumlCh ndash STEFAN GEhRKE

SEITE 15OPEN GOVERNMENT VERY NEW PUBLIC MANAGEMENT

Open Government Very New Public ManagementWir moumlchten in unserem Essay drei zentrale Aspekte der Open Government Diskussion darstellen welche das Potenzial aufweisen den oumlffentlichen Sektor in den nachsten Jahren nachhaltig zu andern Kollabora-tion mit Social Media Transparenz mit Open Government Data Neue Wege im Public Management mittels Partizipation

1) Kollaboration mit Social Media Kollaboration beschreibt ein neues Verhaumlltnis der Verwaltungen miteinander als auch des oumlffentlichen Sektors mit den BuumlrgerInnen und weiteren Stakeholdern Zusammenarbeit auf Basis von gegenseitigem Respekt und Offenheit stehen dabei im Vordergrund Die bdquoAnderenldquo werden in diesem Konzept nicht erst nach Aufforderung taumltig sondern koumlnnen mit-tels Eigeninitiative durchwegs Themenfuumlhrerschaft uumlber-nehmen und die Verwaltung bdquoantreibenldquo Am deutlichsten zeigt sich dieses Phaumlnomen in den Potenzialen von Web 20 und Social Media welche sowohl von den BuumlrgerInnen als auch von den Verwaltungen und der Politik genutzt werden um neue Interaktionskanaumlle zu oumlffnen und Enga-gement zu ermoumlglichen Die Nicht-Nutzung von Sozialen Medien kann dazu fuumlhren dass gewisse Zielgruppen die herkoumlmmliche Medien oder Partizipationsmoumlglichkeiten wie Buumlrgerversammlungen nicht nutzen ausgeschlossen werden Soziale Medien sind nicht nur in der politischen Kommunikation relevant Auch klassische Kommunikati-onsthemen der Verwaltung wie das Beschwerdemanage-ment erfahren durch soziale Medien neue Impulse In sozialen Medien ist auch zu beobachten dass das Nicht-Vorhandensein von offiziellen Informationen nicht verhin-dern kann dass Kommunikation uumlber oumlffentliche Angele-genheiten stattfindet

2) Transparenz mit Open Data In der aktuellen Diskussion wird Open Government haumlufig mit Open Data (auch Open Government Data) gleichgesetzt Dies ist eine verkuumlrzte Betrachtung da die Frage der Daten nur ein (wenngleich auch wesentlicher) Aspekt von Open Government ist Neben oumlkonomischen und gesellschaftspolitischen Argu-menten ist fuumlr die oumlffentliche Verwaltung aber vor allem ein Aspekt ganz wesentlich die freie Verfuumlgbarkeit von Da-ten ist ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und staumlrkt damit auch das Vertrauen in das Verwaltungshandeln Ver-oumlffentlichte Daten bilden die Grundlage dafuumlr dass Buumlrge-rInnen Unternehmen und weitere Interessengruppen die Arbeit von Politik und Verwaltung wahrnehmen und nut-zen koumlnnen Dies ist wiederum Grundlage dafuumlr dass sich diese Gruppen in die Produktions- oder Entscheidungspro-zesse einbringen und besser uumlber diese befinden koumlnnen Partizipation ndash neue Wege im Public Management

3) Web 20 hat neue Moumlglichkeiten der Interaktion des Engagements und der Einflussnahme moumlglich gemacht die sich auch auf Politik und Verwaltung auswirken Die bdquoInternetgenerationldquo waumlchst mit einem anderen Nut-

zungsverstaumlndnis der modernen Medien heran und es wird zunehmend schwieriger diese mit klassischen Parti-zipationsmoumlglichkeiten zu erreichen Deshalb muumlssen sich oumlffentliche Verwaltung und Politik proaktiv neuen Formen der Beteiligung von BuumlrgerInnen und Gesellschaftsgrup-pen oumlffnen Dies heiszligt Einfluss zulassen Engagement foumlr-dern und Mitwirkung ermoumlglichen Unter den Schlagwor-ten bdquoCo-productionldquo und bdquoCo-designldquo haben diese neuen Aspekte der Partizipation schon Einzug in die Public Ma-nagement Diskussionen gefunden Es gilt nun durch die Oumlffnung von Politik und Verwaltung mithilfe neuer For-men der Partizipation dieses Zusammenarbeiten neu zu beleben Modernes Public Management bdquoorientiertldquo sich nicht nur an den BuumlrgerInnen sondern bezieht die Buumlrge-rInnen mit ein Diese neue Einbeziehung der BuumlrgerInnen reduziert sich nicht nur auf Parteienstellungen in Umwelt- oder Nachbarschaftsverfahren oder auf das Einholen von Feedback der KundInnen Damit wird vielmehr die aktive Rolle der BuumlrgerInnen im gesellschaftlichen politischen und administrativen Leben angesprochen welches bis hin zur Aktivierung der BuumlrgerInnen geht und das Mitmachen das Mitproduzieren und Mitentscheiden bedeutet Hier ist jedenfalls auch die Verwaltung gefordert der Politik Ange-bote zu machen und in Vorleistung zu treten Andererseits muss die Politik auch die Vorteile erkennen wenn sie den Rat der Verwaltung aber auch der BuumlrgerInnen und Exper-tInnen miteinbezieht Das Primat der Politik wird dadurch nicht aufgegeben und die Kompetenzen der Politik nicht eingeschraumlnkt Aber eine Neudefinition von politischer Entscheidungsfindung wird notwendig sein wenn die Ein-beziehung von Jugendlichen gelingen und Phaumlnomene wie Stuttgart 21 kuumlnftig verhindert werden sollen

Zukunft Open Government Die hier praumlsentierten drei As-pekte sind als Auszug aus der Open-Government-Diskus-sion zu sehen Open Government wird als Uumlberbegriff fuumlr zahlreiche weitere Facetten der Verwaltungs- und Staats-modernisierung verwendet wie Transparenz 20 Partizipa-tion 20 Kollaboration 20 offene Innovationen Oumlffnung der Gesellschaft sowie Uumlberlegungen zu freien Daten of-fenen Standards offenen Schnittstellen quelloffener Soft-ware und offenen Kommunikations systemen Es ist davon auszugehen dass uns diese Facetten im Sinne eines neuen Public Managements die naumlchsten Jahre am Weg der Ver-waltungs- und Staatsmodernisierung begleiten werden

Thomas Prorok Bernhard Krabina wwwkdzeu

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Ergebnisse der LOD2 Open Government Data Stakeholder BefragungLinked Open Data ist die zweite groszlige Vision von Sir Tim Berners Lee (bitlytim-wikipedia) dem Begruumlnder des WWW Ein Web of Data dessen miteinander vernetzten Datenbestande die LOD Cloud (richardcyganiakde200710lod) bilden ein bereits 22 Milliarden Fakten umfassender wiederverwendbarer und vernetzter weltweiter Datenbestand

Das durch die EU unterstuumltzte Forschungsprojekt ldquoLOD2 ndash Creating Knowledge out of Interlinked Datardquo (wwwlod2eu) beschaumlftigt sich mit der Bereitstellung bzw dem Aus-bau der Linked Open Data (LOD) Prinzipien und Techno-logien bzw der LOD Infrastruktur an sich Denn werden Datenbestaumlnde einmal gemaumlszlig den Linked Open Data Prinzipien des W3C (World Wide Web Consortium ndash bitlyw3c-lod) verfuumlgbar gemacht so wird die standardisierte Vernetzung verschiedenste Datenbestaumlnde untereinander moumlglich um rasch und zielgerichtet fuumlr neuartige Anwen-dungen nutzbar zu sein

Seit September 2010 arbeitet das Konsortium aus 10 Part-nern ndash kommend aus sieben EU-Laumlndern ndash an dem auf vier Jahre angelegt Projekt Die Forschungsergebnisse und Entwicklungen des LOD2 Projektes fokusieren besonders auf drei Bereiche 1) Linked Enterprise Data 2) Linked Data fuumlr Verlage und Medien und 3) Open Government Data Der zuletzt genannte Use Case ldquoOpen Government Datardquo nimmt eine besondere Rolle ein soll doch hier im Rahmen des Projektes LOD2 der Grundstein fuumlr einen zentralen Open Data Katalog fuumlr Europa enstehen Dabei werden mittels Linked Open Data (LOD) die Datenbestaumlnde moumlg-lichst aller europaumlischen Datenkataloge durchsuchbar und vergleichbar gemacht ndash ein Single Point of Access fuumlr Open Data in Europa sozusagen (wwwpublicdataeu) Daruumlber hinaus werden die technologischen und wirtschaftlichen Ruumlckwirkungen von Open Government Data die anderen beiden Anwendungsfaumllle (1 und 2) untersucht Fuumlr eine bessere Anforderungsanalyse der Entwicklungsarbeit im Bereich Linked Open Government Data wurde im Dezem-ber 2010 die ldquoLOD2 Open Government Data Stakeholder Surveyrdquo initiiert Ziel der Befragung war es in den fuumlnf Wochen Laufzeit der Befragung (08112010 to 1512 2010) moumlglichst viel Input zum Thema Open Data in Europa bzw fuumlr den zu schaffenden EU-weiten Datenkatalog zu bekom-men An der Befragung nahmen gesamt 340 Personen teil Die Ergebnisse wurden im 1 Quartal 2011 ausgewertet und soeben als HTML und PDF veroumlffentlicht Die Rohdaten ste-hen als CSV File sowie als Linked Open Data mit einer CC BY 30 Lizenz zur freien Wiederverwendung zur Verfuumlgung ndash siehe surveylod2eu

Einige Erkenntnisse der Befragung als Schlaglichter

A) Weg von hTML und PDF ndash hin zu RDFxML und APIs

In Hinsicht auf die verwendeten geforderten Datenfor-mate wurde eine eindeutige Tendenz von derzeit vor allem

HTML und PDF in Richtung RDFXML und dem Angebot von APIs erhoben Aber auch andere Formate wurden oft-mals genannt und muumlssen daher beruumlcksichtigt werden wie beispielsweise JSON

Abbildung derzeit verwendete Datenformate

Abbildung gewuumlnschte Datenformate

B) Rohdaten direkt vom Datenersteller zur weiteren AnalyseIn Hinsicht auf die Datenqualitaumlt wurden die folgenden Kriterien als besonders wichtig erachtet 1) Herkunft Originalquelle der Daten 2) Format der Daten und 3) Voll-staumlndigkeit der Metadaten Hinsichtlich der genannten Datenformate wird die Bereitstellung von Konvertierungs-mechanismen als wichtig angesehen Die Top Bereiche die TeilnehmerInnen mit offenen Daten anwenden wol-len sind Forschung amp Analyse Visualisierungen und lsquoein-faches Konsumierenrsquo der Daten Weiterfuumlhrend werden die folgenden Funktionen fuumlr einen EU-weiten Datenka-talog als unbedingtes lsquomust haversquo betrachtet 1) Angebot von Basisdaten Rohdaten 2) Information uumlber die Versi-on von Datensets und 3) Suchen erkunden Gruppieren und Clustering von Datensets Weiters die lsquolike to haversquo Funktionalitaumlten Crowd Sourcing Mechanismen Benach-richtigungs Dienste uumlber (regionale) Daten Analyse- und Visualisierungstools

STUDIEN

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C) Linksammlung oder eigener Open Data Speicher eine offene FrageHinsichtlich der Frage ob ein EU-weiter Datenkatalog nur Meta Daten speichern soll und in Folge auf die Originalda-ten verlinken soll oder auch an sich Daten speichern und anbieten soll konnte keine eindeutige Antwort gefunden werden ndash grundsaumltzlich kann die Aussage getroffen wer-den dass eine Datenspeicherung moumlglich sein sollte ndash und vor allem dass Mechanismen vorhanden sein muumlssen wel-che nicht vorhandene Datensaumltze an der Originalquelle er-kennen und dies darstellen

D) Interaktion Dokumentation ndash OneStopShopNeben den Daten selbst werden folgenden Informationen zu Open Data nachgefragt White Papers und Best Practise News uumlber Open Government Data und Anwendungsbei-spiele sowie Erfolgs-Stories zu Open Data Weiters werden Support Mechanismen auf einem EU-weiten Open Data Katalog als besonders wichtig erachtet (Dokumentation Handbuumlcher etc)

Die LOD2 Open Government Data Stakeholder Befragung soll Ende 2011 wiederholt werden um die jeweils aktuel-len Anforderungen an das recht junge Feld Open Govern-ment Data zu erheben Die Detailergebnisse koumlnnen unter httpsurveylod2eu eingesehen und wiederverwendet werden

Links zum Themaprojekt Webseite lod2 wwwlod2eu

Weblog zum lod2 projekt bloglod2eu

ergebnisse der lod2 open government data dstake-holder befragung surveylod2eu

linked open data (lod)

linkeddatabookcom linkeddataorg sowie

die lod cloud richardcyganiakde200710lod

Britischer PSI Report soeben erschienenVor kurzem ist der Report zur Wiederverwendung von Public Sector Information (PSI) in Groszligbritannien aus 2010 erschienen

Da England als einer der Vorreiter im Bereich von Open Government Data weltweit betrachtet wird sollte diesem Report ent-sprechend Aufmerksam-keit geschenkt werden

Dieser beinhaltet Informationen zum rechtlichen Rahmen von Open Government Data in UK dem gewaumlhlten bzw durch das National Archive erarbeiteten Lizenzrahmen Richtlinien fuumlr die gewaumlhlten Nutzungsbedingungen und Businessmodelle sowie Informationen zu Governance be-wusstseinsbildenden Maszlignahmen zu Open Data und zu den verwendeten Technologien Teil 6 des Reports bietet einen Vergleich zu anderen internationalen Open Govern-ment Data Aktivitaumlten in Australien Neuseeland Spanien und den USA Abschlieszligend wird ein Ausblick auf die zu-kuumlnftige Entwicklung in UK geboten sowie ein Uumlberblick uumlber die genauen Aktivitaumlten in 2009 und 2010

Hervorzuheben sind neben anderen wichtigen Entwick-lungen in UK sicherlich das sogenannte Unlocking Service welches es erlaubt konkrete Anfragen nach benoumltigten Daten zu stellen weiters die Etablierung eines Gremiums welches sich mit allen Belangen rund um Open Data in England beschaumlftigt und damit Nachhaltigkeit und Wir-kungsorientierung gewaumlhrleistet sowie technischer Natur

die eindeutige Bekenntnis zu Linked Open Data (zusaumltzlich zu anderen Formaten und Schnittstellen) als zukunftswei-sende Technologie fuumlr Open Government Data

Einer der mitverantwortlichen Personen seitens des Nati-onal Archive UK John Sheridan wird am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konferenz in Wien sprechen und steht bei der Konferenz zum Austausch und zur Diskussion rund um das Thema Open Government Data bereit Siehe httpwwwogd2011at

Link zum Reporthttpwwwnationalarchivesgovukdocumentspsi-re-portpdf

Text Martin Kaltenboumlck

STUDIEN

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Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

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Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

email cdirschlwolterskluwerde

linkedIn profil c dirschl httpdelinkedincominchristiandirschl

helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

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Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

SEITE 21KALENDER

Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

SEITE 22

Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

Der OGD Digest enthaumllt Links zu externen Webseiten auf deren Inhalte vom Betreiber dieser Seiten kein Einfluss ge-nommen werden kann Fuumlr diese fremden Inhalte kann demnach keinerlei Gewaumlhr uumlbernommen werden Fuumlr die Inhalte der verlinkten Seiten ist der jeweilige Anbieter verantwortlich

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Die Mutteraller semantischenSuchmaschinen

SEITE 24

Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

Info Anmeldung wwwogd2011at

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Liebe LeserInnen ndash liebe Interessierte an Open (Government) Data

vor knapp einem Jahr hat sich die OGD Austria (httpopendataat) formiert um gemeinsam mit den relevanten Stakeholdern aus Politik Verwaltung Zivilgesellschaft und Wirtschaft am Thema Offene Regierungsdaten in Oumlster-reich zu arbeiten Die OGD Austria veranstaltete am 8 April 2010 ein erstes datagvat Meetup an der Oumlsterreichischen Computergesellschaft (OCG) in Wien ndash siehe httpbitlyknOkHR Hierzu war extra Rufus Pollock von der Open Knowledge Foundation nach Wien gereist um dem Publi-kum seine Erfahrungen und Best Practises aus Groszligbritan-nien zum Thema Open Data zu referieren

In diesem ersten Jahr zu Open Government Data in Oumlster-reich hat sich sehr viel getan und die oumlsterreichische Open Government Data Community kann auf eine Reihe von stattlichen Erfolgen zuruumlckblicken bzw auf viele 2011 noch kommende Erfolge und Aktivitaumlten vorausschauen

Der hier vorliegende OGD Digest Oumlsterreich erscheint als bereits 4 Ausgabe und informiert interessierte Personen alle 6 Wochen uumlber nationale und internationale Neuig-keiten zum Thema bietet Interviews und Artikel zu rele-vanten Bereichen offener Regierungsdaten und informiert uumlber die naumlchsten Veranstaltungen in Europa sowie uumlber aktuelle Studien Initiativen und Datenportale

Im Rahmen des Projektes OGD2011 wurden 4 Stakeholder Workshops mit VertreterInnen von Politik Zivilgesellschaft Wirtschaft und oumlffentlicher Verwaltung durchgefuumlhrt um die Anforderungen die Potentiale die Moumlglichkeiten und Herausforderungen zu Open Data aus Sicht der verschie-denen Gruppen zu identifizieren zu diskutieren und in Fol-ge zu analysieren ndash die Ergebnisse werden im Juli 2011 im sogenannten OGD Weiszligbuch Oumlsterreich veroumlffentlicht

Der offene OGD Austria Stammtisch bietet allen am The-ma interessierten einen Ort fuumlr Austausch und Vernetzung und findet alle 2 Monate (bis dato leider nur in Wien) statt

Die Stadt Wien hat Open Data im neuen Rot-Gruumlnen Regie-rungsuumlbereinkommen verankert und arbeitet intensiv an einer OGD Strategie und Umsetzung Am 17Mai 2011 star-tet das erste offizielle Open Data Portal in Oumlsterreich der Stadt Wien Im 4 Quartal soll dazu auch ein Wettbewerb ausgelobt werden

Die Stadt Linz hat Ihr Datenportal fuumlr September 2011 an-gekuumlndigt welches ebenso durch einen Wettbewerb zu den offenen Daten begleitet werden soll Weiters wurde im Mai 2011 seitens der Stadt Linz eine einheitliche Lizenz fuumlr Open Government Data in Oumlsterreich initiiert ndash diese wird derzeit diskutiert und die Verwendung auch an anderen Datenportalen als Linz uns bereits bestaumltigt

Auf Bundesebene wird intensiv an den ersten Positionspa-pieren zu Open Government Data in Oumlsterreich gearbeitet ndash ein erstes Strategiepapier sowie ein erster Datenkatalog wird fuumlr Ende 2011 erwartet

Am 16 Juni 2011 findet die 1Konferenz zum Thema Open Government Data in Oumlsterreich statt ndash die OGD2011 (httpwwwogd2011at) ndash und bietet einen Tag lang Praumlsentatio-nen und Diskussionen zum Thema Open Government Data mit 20 nationalen und internationalen Expertinnen vor Ort Diese Veranstaltung bietet sowohl einen guten ersten Einstieg ins Thema an sowie die Moumlglichkeit sich vor Ort mit ExpertInnen auszutauschen Dazu finden Sie in dieser Ausgabe des OGD Digest das vollstaumlndige Programm so-wie umfangreiche Rahmeninformation

Last but not least konnte sich die OGD Austria international hervorragend zum Thema vernetzen ndash mit aumlhnlichen Initi-ativen in Deutschland Holland Belgien Spanien oder Eng-land mit der Europaumlischen Kommission und sogar mit Ver-waltungsabteilungen in anderen Staaten Europas konnten hervorragende Beziehungen aufgebaut werden Diese dienen dem gegenseitigen Austausch und der Diskussi-on zum Thema ndash die daraus gewonnenen Erkenntnisse zu Themen wie rechtlichen Fragen Lizenzmodelle Business-modelle Open Government Transparenz Demokratiefoumlr-derung Partizipation und Kollaboration gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen oder auch Fragen der Datenqualitaumlt Data Governance oder auch Technologien amp Infrastruktur flieszligen wieder direkt in die oumlsterreichische OGD Landschaft ein und kommen dieser damit zugute

Das erste Jahr Open Government Data in Oumlsterreich ist also erfolgreich bewaumlltigt ndash wir befinden uns derzeit mitten in einer Uumlbergangsphase hin zu offenen Regierungsdaten als fixer Bestandteil einer nationalen digitalen Infrastruktur in Europa am Weg in die Wissensgesellschaft Daher sind auch viele Fragen gerade erst aufgeworfen worden muumls-sen viele Fragen ebenso erst beantwortet werden ndash aber das erste Jahr Open Government Data in Oumlsterreich soll ja auch nicht das letzte gewesen sein

Mit diesem Schlusswort wuumlnsche wir Ihnen spannendes Lesen und freue mich auf das naumlchste Jahr Open Govern-ment Data in Oumlsterreich

Martin Kaltenboumlck und Thomas Thurner

EDITORIAL

SEITE 3

Die futurezone berichtet ab nun gemeinsam mit dem Open Knowledge Forum Oumlsterreich uumlber aktuelle Entwicklungen rund um offene Daten So wie in Groszligbritannien der Guar-dian in Deutschland die Zeit und den Staaten die New Yor

Start fuumlr Futurezone Open Data Blog

Times so hat nun auch ein Oumlsterreichisches Medienhaus (Kurier Futurezone) einen eigenen Data Blog eingerichtetwwwfuturezoneatopendata twitter hashtag fuzopendata

Open Corporate Data

Nike experimentiert mit offenen DatenDer Sportartikelhersteller Nike will interne Unternehmensdaten zur allgemeinen Nutzung frei zur Verfuuml-gung stellen und damit nicht nur seinen Ruf aufpolieren sondern sich auch fuumlr Innovationen oumlffnenWer das Prinzip offener Datenbereitstellung zu Ende denkt der kommt zu einem Punkt an dem Regierung Zivilge-sellschaft und auch Wirtschaft sich veraumlndern und anders zu funktionieren beginnen Einer dieser Vordenker ist der Brite Nigel Shadbolt Er war gemeinsam mit Tim Berners-Lee einer jener Schrittmacher die die britische Regierung uumlberzeugten das Open Data jenes Werkzeug ist dass neue Arten des Austausches zwischen Regierung und Buumlrger er-moumlglichen kann

Fuumlr Shadbolt sind offene Regierungsdaten nun bereits auf einem guten Weg und er wendet sich neuen Herausfor-derungen zu In seinem juumlngst erscheinen Artikel ldquoOpen for Businessrdquo (bitlyshadbolt-artikel) fordert er den unter-nehmerischen Bereich auf Daten offen bereitzustellen Er macht sich fuumlr eine Abkehr von Firmengeheimnissen ex-zessiven Patentierungsstrategien und geschlossenen Wis-sensspeichern stark und fordert damit auch einen Wandel in der unternehmerischen Denkweise

ldquoOffene InnovationsplattformrdquoEiner der ldquofirst moversrdquo in diesem Sinn ist nun der Sport-artikelhersteller Nike Vor einiger Zeit uumlberraschte der Laufschuhersteller mit einem GPS-gestuumltzten Fitnesspa-ket ndash Nike+ Mit diesem Bruumlckenprodukt zwischen Sport und Technologie scheint der Einstieg in die Welt der IT-gestuumltzten Fitness ndash auch in Verteidigung gegenuumlber dem wachsenden Fitnessangebot der Gameindustrie (Wii-Fit) ndash getan

Wenn jetzt Nike diesen Einsieg in eine neue Domain mit einer sogenannten ldquooffenen Innovationsplattformrdquo (wwwnikebetterworldcom) strategisch begleitet dokumentiert das auch dass Nike das Image des Ausbeuters von Arbeits-kraft in Niedriglohnlaumlndern in Zukunft mit dem eines tech-nologisch orientierten global verantwortlich handelnden Konzerns eintauschen moumlchte

So ist in den juumlngsten Aussendungen des Konzerns viel von globaler Verantwortung nachhaltigem Handeln und faire-ren Bedingungen zu lesen Open Data scheint nun fuumlr Nike die Moumlglichkeit zu eroumlffnen jene gesellschaftliche Offen-heit auch in konkreten Maszlignahmen darstellen zu koumlnnen

CC by Steve Ling on Flickr

Datenfreigabe und FellowshipIm April 2011 kuumlndigte nun Nike an seine internen Fir-mendaten zur Nutzung durch Kunden und Buumlrger frei zur Verfuumlgung zu stellen Nike sieht diese Maszlignahme als Beitrag zu einer globalen Informationsgerechtigkeit und will damit wohl auch testen wie sich Innovationen die aus dem Crowdsourcing entstehen wieder in die Verwer-tung durch das Unternehmen ruumlckfuumlhren lassen Um diese Prozesse anzustoszligen hat Nike gemeinsam mit ldquoCode for Americardquo ein einjaumlhriges Fellowship ausgeschrieben (bitlynike-opendata)

Shadbolt regt es an Nike setzt es um Open Data als Mo-tor fuumlr neue Innovationsmodelle vertiefte Kundenbezie-hungen und Darstellung der eigenen Coprorate Social Responsibility

Text Thomas Thurner

OPEN CORPORATE DATA

SEITE 4

Experience the OGD-ChallengeEs gilt auch bei Open Government Data Tue Gutes und rede daruumlber So sind in den letzten Jahren nicht nur viele Open Data Portale an den Start gegangen es wurden in Folge auch ca 30 Wettbewerbe auf Basis der jeweils neu freigestellten Regierungsdaten ausgelobt Mit wechselndem Erfolg

Bereits im Herbst 2008 beauftragte Washington DC das Consultingunternehmen iStrategyLabs mit einer Kampa-gne die Nuumltzlichkeit und Buumlrgerinnenfreundlichkeit der soeben gestarteten Open Data Strategie demonstrieren soll Das beauftragte Unternehmen entwickelte daraufhin einen offenen Wettbewerb mit dem Namen Apps4demo-cracy bei dem auf Basis der Offenen Daten Washingtons Buumlrgerinnen und Unternehmerinnen aufgerufen waren kleinere oder auch groumlszligere Softwareservices zu entwi-ckeln In dem nur 30 Tage offenen Wettbewerb wurden so 47 lauffaumlhige Apps (Facebook Web Smartphone) einge-reicht Die schlieszliglich von einer Jury ausgewaumlhlten Apps wurden mit einem Preisgeld von insgesamt 35000- Dollar belohnt Diesem Initialprojekt folgten viele aumlhnliche inter-nationale Projekte NYC Big Apps (85 Einreichungen USD 20000- Preisgeld) Mashup Australia (82 Einreichungen AUD 22500- Preisgeld) Apps 4 Finland (30 Einreichungen EUR 13000- Preisgeld) World Bank - Apps for Develop-ment (107 Einreichungen USD 55000- Preisgeld) oder die noch bis 5 Juni 2011 laufende EU-weite Open Data Chal-lenge (httpopendatachallengeorg Euro 20000- Preis-geld) sowie viele andere mehr

Doch nicht uumlberall funktionierte das Erfolgsrezept aus Washington Teilnehmerzahlen technische Brillanz Inno-vationsgehalt und nicht zuletzt die Aufmerksamkeit und Akzeptanz bei den Buumlrgerinnen bleiben manchmal hinter den Erwartungen zuruumlck Grundlagenwissen fuumlr ein er-folgreiches Design von Open Data Challenges bietet der Reader ldquoHow To Run Your Own Apps For Democracy In-novation Contestrdquo des eingangs erwaumlhnten iStrategyLabs (scrbij89Btt) das Essay ldquoOpen data for campaigningrdquo von OGD-Evangelist Tim Davis (bitlytim-davis) sowie ldquochallen-gegovrdquo die Crowdsourcing-Plattform der US-Regierung

Wie ein Wettbewerb ausgelobt wird sagt viel uumlber die Stel-le aus die damit befasst ist AppsChallenges stehen oft am Beginn einer Open Government Data Strategie sie sind der erste Austauschplatz zwischen Verwaltung Buumlrgerinnen und (IT-) Wirtschaft Hier misst sich sowohl die Akzeptanz des Datenangebots die Innovationskraft der IT-Wirtschaft das Interesse der Zivilgesellschaft und auch die Seriositaumlt des Unterfangens Open Data an sich

Kern einer jeden Challenge ist der offene Datenbestand Er-folgsentscheidend ist dabei dass die Anzahl der angebote-nen Datensaumltze nicht einen bestimmten Wert unterschrei-tet ist doch die zu erwartende Vielfalt an eingereichten Apps direkt proportional zu dieser Anzahl Kommen die zur Challenge angebotenen Daten aus mehreren unterschied-lichen Bereichen so sind auch innovativere (unerwartete)

Datenverschneidungen zu erwarten Zu diesem Basisset gehoumlren Geodaten Daten zur Demographie Verkehrsda-ten Umweltdaten (Bevoumllkerungs-) Statistiken und Points of Interest Fehlt dieser grundsaumltzliche offene Datenvorrat so droht die gut gemeinte Challenge zu einem ldquoFuszligball-spiel ohne Rasenrdquo zu werden wie es Daniel Dietrich vom ODN in seiner juumlngsten Kritik an der Challenge Apps4Ber-lin formuliert hat Wer jedoch ldquoerwachsenerdquo Apps ernten will sollte uumlber die Quantitaumlt hinaus auch darauf achten dass die angebotenen Daten wirklich uumlber maschinenles-bare Schnittstellen und APIs verfuumlgbar sind denn nur eine technologisch ansprechende Umgebung zieht auch Spit-zenprogrammiererinnen und Softwarearchitektinnen an

Das ausgelobte Preisgeld variiert von Challenge zu Challenge stark und scheint auch nicht der entscheide-nene Faktor fuumlr den Erfolg des Wettbewerbs zu sein obwohl es sich empfiehlt sich an den internationalen Standards bei der Houmlhe der Siegerinnenpraumlmien zu

orientieren In jedem Fall druumlcken die aufgewendeten Gel-der gewissermaszligen die Wertschaumltzung der getanen Arbeit auf Seiten der AppsDeveloper aus Denn selbst wenn eini-ge der Apps von Laien ldquozusammengebasteltrdquo werden so kommt ein Groszlig der eingereichten Softwareservices von professionellen EPUs und KMUs Um dort entsprechende Aufmerksamkeit zu erzielen sollte die Houmlhe der Preisgelder diesen Ecosystemen angemessen sein

Erfolgreich waren und sind AppsChallenges auch immer dann wenn sie nicht als Buumlrgerinnenbefragung oder Ide-enwettbewerb aufgesetzt sind Als Instrument des Crowd-sourcings moumlchte die auslobende Stelle ganz konkrete Ziele erreicht wissen Das kann verbessertes eGovernment Complaints Management eParticipation eDemocracy oder aber auch neue StartUps Radical Innovation und Impulse beim Daten Journalismus sein Das Motiv fuumlr die Challenge sollte offensichtlich sein um motivierte Einrei-chungen zu erhalten Ein klarer diesbezuumlglicher Ausschrei-bungstext zielgerichtete Bewerbung die Einbindung aller relevanten Stakeholder und eine ebenso im jeweiligen Ge-genstand kompetente Jury scheinen selbstverstaumlndlich sind jedoch nicht immer gegeben

Wie der Erfolg einer AppsChallenge abzuernten ist sollte lt Peter Corbett (iStrategylabs) schon in der Konzeption des Wettbewerbs mitgedacht werden Es stellt sich die Fra-

TITELSTORY ndash ExPERIENCE ThE OGD-ChALLENGE

SEITE 5

OGD publizieren ndash ein Leitfaden ndash Teil 2

Open Data Portale ndash das Architekturprinzip ldquohyperdatardquo

ge uumlber welchen nachhaltigen Instrumente verfuumlgt eine Gebietskoumlrperschaft um StartUps weiter zu unterstuumltzen Investorinnen zu finden bzw Produkte ins eigene Portfo-lio zu uumlbernehmen Noch viel mehr als in den Vereinigten Staaten genuumlgt es im Europaumlischen Raum nicht Apps ein-mal zu praumlmieren und auf einen vitalen Markt zu vertrauen der diese Applikationen weiter kommerzialisiert und ver-wertet Eine Einbindung in IT-Foumlrderung Neugruumlndungs-strategien und Standortentwicklung macht die Ergebnisse eines Wettbewerbs erst nachhaltig nutzbar

Tue Gutes und rede daruumlber steht auch am Schluss dieses Artikels Open Government Data hat mit Daten und Fakten der Buumlrgerinnen selbst zu tun ndash ein natuumlrliches Interesse daran kann also fuumlr ein breites Publikum erwartet werden Das konkrete Interesse ist auch die Chance fuumlr eine breit aufgestellte und prominent platzierte Oumlffentlichkeitsarbeit fuumlr Open Government Data Warum sollten nicht Schau-spielerinnen Politikerinnen und andere Personen des oumlffentlichen Interesses Testimonial fuumlr OGD sein Eine gut geplante Challenge bietet dazu die Moumlglichkeit

Text Thomas Thurner

Wie im Artikel ldquoOpen Government Data publizieren ndash ein Leitfadenldquo (OGD Digest Nr3 ndash ogd2011atogd-digestap-ril-2011) beschrieben sollte ein Open Data Portal zumin-dest folgende Eigenschaften aufweisen

bull Auffindbarkeit Datensaumltze sollten fuumlr Entwickler und Endkunden auffindbar sein

bull standardschnittstellen Datensaumltze sollten via web-basierte Standard-APIs ansprechbar sein

bull Quellenuumlbergreifende standardformate Daten-saumltze sollten in Standard-Formaten verfuumlgbar sein im Idealfall auf syntaktischer und semantischer Ebene

bull verknuumlpfbarkeit Daten sollten referenzierbar moumlglichst eindeutig und damit quellenuumlbergreifend verknuumlpfbar sein

bull Widgets Das Datenportal sollte auch Widgets zB Visualisierungen out-of-the-box anbieten

Die hauptargumente dafuumlr sindbull die Kosten fuumlr Entwickler moumlglichst gering halten zu

koumlnnen um damit

bull moumlglichst viele qualitiativ hochwertige Anwend-ungen auf Basis der offenen Daten zu ermoumlglichen wobei

bull die datenquellen verknuumlpfbar und auffindbar sein sollten um

bull auch komplexe Fragestellungen mit validem Daten-material unterfuumlttern zu koumlnnen

Der Ansatz zunaumlchst einmal moumlglichst viele Daten ins Netz rauszubekommen und wenn auch nur als voneinander isolierte Tabellen oder CSV-Dateien und die Standardisie-rung der Metadaten APIs und jener Elemente die die Ver-knuumlpfbarkeit und Auffindbarkeit der Datenquellen ermoumlg-lichen auf die lange Bank zu schieben ist naheliegend Diese Strategie erinnert bei naumlherer Betrachtungsweise an die ersten Jahre des WWW wo das Prinzip Hypertext erst langsam in den Koumlpfen der Provider Entwickler und End-User ankam Damals wurden einfach Dokumente ldquoins Netz

gestelltrdquo Verlinkungen und damit die Auffindbarkeit wur-den erst durch Googleacutes PageRank Algorithmus essentiell bald darauf aber als grundlegendes Prinzip um Inhalte im Netz zu publizieren verinnerlicht

Was also bedeutet dieses grundlegende Architekturprinzip ldquoHyperlinkrdquo fuumlr ein Web of data Betrachten wir dazu das analoge Prinzip ldquoHyperdataldquo (enwikipediaorgwikiHy-perdata) so wird ein grundlegender Unterschied schnell klar ldquoHyperdata enables formation of a web of data evol-ving from the lsquodata on the Webrsquo that is not inter-related (or at least not linked)rdquo (Nova Spivack Web-Entrepreneur und Semantic Web Pionier)

Hyperdata oder Linked Data (enwikipediaorgwikiLinked_Data) ermoumlglicht den Aufbau einer globalen da-tenbank die verteilt uumlber das Netz verwaltet werden kann und wo Datensaumltze und einzelne Objekte in der Datenbank dennoch aufeinander referenzieren was einerseits die Da-tenqualitaumlt substantiell verbessern kann und andererseits so genannte ldquoMashupsrdquo ermoumlglicht also Anwendungen die Daten aus unterschiedlichen Quellen miteinander ver-knuumlpft Ein grundlegendes Prinzip also das gerade fuumlr die oumlffentliche Verwaltung von houmlchster Relevanz sein soll weil diese letztlich immer das Zusammenspiel dezentra-ler Einheiten moumlglichst (kosten-)effizient zu gestalten hat Zwei Beispiele wie dies in der Praxis funktioniert

bull Das Britische Landvermessungsamt Ordnance Survey hat zahlreiche Datensaumltze als Linked Data publiziert (dataordnancesurveycouk) ua Postleitzahlen und ihre geografische Zuordnung sodass unterschiedli-chste Datensaumltze (CO2-Emissionen Schulen Sterbli-chkeitsraten etc) ohne groszlige Aufwaumlnde zum prak-tischen ldquoUK Public Sector Information Data Mashupldquo (mappsienaktingorg) zusammengefasst werden konnten

bull Renewable Energy and Energy Efficiency Partnership (reeeporg) stellt fuumlr jedes Land auf uumlbersichtliche Weise Basisinformationen Energiestatistiken Policies

LEITFADEN TEIL 2

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Stakeholder und Projektberichte zur Verfuumlgung und greift zur Erstellung dieser Laumlnderprofile dabei auf unterschiedlichste Quellen zuruumlck (dataworldbankorg dataunorg dbpediaorg) die mittels Linked Data Technologien auf unkomplizierte Art verknuumlpft werden koumlnnen Siehe httpwwwreegleinfo

Aus welchen Komponenten bestehen bzw welche Archi-tektur haben also Open Data Portale die den Linked Data Ansatz der Verlinkung dezentraler Datenbanken uumlber das World Wide Web verfolgen

storage ndash datenspeicherung

bull Metadatenkatalog und Index uumlber verfuumlgbare Datensaumltze Das Portal speichert die Metadaten eines Datensatzes und stellt einen Uumlberblick uumlber verfuumlgbare Datensaumltze zur Verfuumlgung (Beispiel ckannet) Die Verwendung von Spezifikationen wie voiD (semanticweborgwikiVoiD) oder dcat (vocabderiiedcat-overview) die der standardisierten Beschreibung der Datensaumltze dienen werden empfohlen Der Index erleichtert die Suche am Portal nach passenden Daten(-saumltzen) zB via facettierte Suche (enwikipediaorgwikiFaceted_search)

bull daten-store (Daten-Cache) Teile der im Metadaten-katalog angefuumlhrten Daten werden in einem lokalen Store gehalten um eine entsprechende Performance bei Abfragen uumlber die Daten selbst gewaumlhrleisten zu koumlnnen dabei werden zB haumlufig verwendete Datensaumltze wie DBpedia oder Geonames zumindest teilweise gecacht und permanent verfuumlgbar gemacht Als Daten-Stores kommen typischerweise RDF Triple-Stores (wie zB virtuosoopenlinkswcom) zum Einsatz um Abfragen uumlber Linked Data out-of-the-box anbi-eten zu koumlnnen und Integrationskosten zu sparen

bull thesaurus Der Thesaurus dient dazu Datensaumltze the-matisch zuordenbar zu machen um diese schlieszliglich auffindbar zu machen Dies ist insbesondere in verteilten Umgebungen essentiell da hier ldquofreies Taggenrdquo zu ungenau waumlre Der Thesaurus wird dazu verwendet um den Index anzureichern und praumlzis-eres Suchen zu ermoumlglichen Weiters koumlnnen mit Tools wie PoolParty (poolpartypunktat) Thesauri mit Linked Data verknuumlpft werden um damit den Daten-Store um zusaumltzliches Wissen anzureichern Standard-Thesauri wie Agrovoc (faoorgagrovoc) oder Eurovoc (euro-voceuropaeu) koumlnnen die Basis fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung der Datensaumltze bilden

Interfaces ndash daten verfuumlgbar machen

bull suchmaschine Aus Sicht des End-Users ist ein zentrales Element am Portal die gezielte Suche nach Daten(-saumltzen) wobei diese entweder direkt am Portal verfuumlgbar sind oder via Integrationsschnittstellen aus anderen Portalen eingebunden werden koumlnnen Die Suche wird im Idealfall vom Thesaurus unterstuumltzt und kann auch via API angesprochen werden

bull ApI bzw spARQl endpoint Sowohl Abfragen uumlber die Metadaten als auch die Daten selbst werden stand-ardmaumlszligig uumlber einen SPARQL endpoint durchgefuumlhrt Fuumlr Entwickler die sich nicht mit SPARQL auseinander-setzen wollen kann zusaumltzlich eine Schnittstelle ange-boten werden die Abfragen in Form einer gewoumlhnli-chen RESTful API ermoumlglicht

bull linked data Frontend Damit werden Daten uumlber das Standard-Format RDFXML verfuumlgbar gemacht und koumlnnen von anderen Anwendungen leicht integriert werden oder mittels Semantic Web Browsern bzw Crawlern (zB sindicecom) dargestellt bzw gelesen werden Als Beispiel fuumlr ein Linked Data Frontend soll hier die Darstellung der Europaumlischen Zentralbank auf DBpedia (dbpediaorgpageEuropean_Central_Bank) dienen

bull Widget-generator bzw App-gallery Weit verbre-itete simple Austauschformate um Widgets mit dem Open Data Portal unterfuumlttern zu koumlnnen sind RSS oder KML Daruumlberhinaus koumlnnen vom Portal generi-erte Visualisierungen zB Tortengrafiken etc dazu di-enen Inhalte aus dem Portal ohne Programmierkennt-nisse mittels Widget-Technologien in der Blogosphaumlre uumlber virales Marketing zu verbreiten Eine App-Gallery (vgl zB datagovukapps) koumlnnte das Angebot fuumlr Enduser abrunden

Integration ndash daten anbinden generieren und kon-vertieren

bull Import-schnittstellen bzw harvester Das Portal holt mit Crawlern bzw Linked Data Harvestern (zB codegooglecompldspider) bei Bedarf Daten aus anderen Quellen bzw Webseiten in den lokalen Store (Cache) dazu sollten aber nicht nur Daten die bereits in RDF oder RDFa vorliegen importiert werden koumln-nen sondern auch andere verbreitete Formate wie CSV oder div XML-Derivate die in RDF umgewandelt werden Auch aus unstrukturierten Texten zB Nach-richten oder Projektbeschreibungen koumlnnen mittels geeigneter automatischer Extraktionsverfahren RDF Triples (Fakten) extrahiert werden Neben automa-tischen Web-Crawling sollte das Portal aber auch dem (authentifizierten) User die Moumlglichkeit geben Datensaumltze in unterschiedlichen Formaten hinau-fladen zu koumlnnen Um schlieszliglich aus XML aber auch RDFa tatsaumlchlich Linked Data generieren zu koumlnnen muumlssen mit Hilfe so genannter Alignment-Prozesse die Ressourcen aus den unterschiedlichen Datensaumltzen aufeinander gemappt werden Dazu koumlnnten Frame-works wie SILK oder Limes oder auch der PoolParty Extractor (semanticweborgwikiPoolParty_Extrac-tor) in das Portal integriert werden bzw Services wie owlsameAs (sameasorg) verwendet werden

bull datenanbindungIntegration Ein Groszligteil der Daten wird in relationalen Datenbanken gespeichert und zB uumlber JDBC-Schnittstellen verfuumlgbar gemacht Die

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zugrundeliegenden SQL-Abfragen koumlnnen mittels geeigneten Mappings (siehe dazu zB D2R Virtuosorsquos RDFViews oder Triplify ) on-the-fly RDF generieren Damit kann die Welt der relationalen Datenbanken ohne tiefe Eingriffe in bestehende Systeme in ein ldquoWeb of Datardquo eingebracht werden Open Data Portale sollte also uumlber entsprechende Moumlglichkeiten der Anbindung von RDF- (via SPARQL-endpoint) und Non-RDF-Quellen verfuumlgen

user und Rollen

bull usermanagement und Authentifizierung Open Data Portale sollten unterschiedliche Rollenmodelle und damit auch Prozesse wie Datenqualitaumltssicherung Daten-Publikation Monitoring oder auch Dienste die von anonymen Usern genutzt werden koumlnnen

unterstuumltzen Idealerweise werden Authentifizierungs-mechanismen die im Web weit verbreitet sind einge-setzt zB OAuth

bull community-Komponenten Elemente des Social Webs zB Ratingmechanismen wie Facebooks ldquoLike-Buttonrdquo oder Twitters ldquoFollow merdquo helfen auch auf Open Data Portalen Dynamiken zu entfalten die hohe Userzahlen nach sich ziehen koumlnnen Bessere Daten-qualitaumlt und uU niedrigere Kosten in der Datenbere-itstellung auf Basis von Crowd-Sourcing dient der Oumlffentlichen Verwaltung direkt und die Moumlglichkeiten personalisierter Dienste die sich fuumlr einzelne Nutzer ergeben koumlnnen sind eine weitere Motivation Community-Komponenten auch tatsaumlchlich nutzen zu wollen

CC-by-nc Andreas Blumauer

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Diesen Fragen widmete sich eine Umfrage die vom Verein Open3at in Kooperation mit der Donau-Universitaumlt Krems im Maumlrz 2011 durchgefuumlhrt wurde Alle 183 Nationalrats-abgeordneten wurden eingeladen an einer Online-Befra-gung teilzunehmen Mit einer Ruumlcklaufquote von 2295 konnte die Bedeutung des Themenfeldes Open Govern-ment (Transparenz Partizipation und Zusammenarbeit) fuumlr diese Zielgruppe evaluiert werden

Open Data ist wichtig erfordert aber einen Ausbau der In-frastruktur unter Beruumlcksichtigung des Digital Divide Ing Kurt Gartlehner SPOuml

Der Staat erhebt mit Hilfe der Steuergelder die Daten daher ist es nicht einzusehen dass dieser Schatz der Gesellschaft nicht zur Verfuumlgung gestellt wird Mag Karin Hakl OumlVP

Transparenz ist eine zentrale Saumlule fuumlr Demokratie und Open Data dazu ein Mittel Dr Ruperta Lichtenecker Gruumlne

Open Government und Open Data sind fuumlr die Gesellschaft noch Fremdwoumlrter Daher ist es in einem ersten Schritt wichtig Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen Mag Rainer Widmann BZOuml

Es zeigt sich dass Open Government und Open Data be-reits als politische Bereiche im oumlsterreichischen Parlament angekommen sind Die Ergebnisse unterstreichen die steigende Bedeutung von Transparenz und Partizipation Die Zustimmung im Bereich Transparenz ist besonders hoch (43 sehr wichtig 29 wichtig) jedoch hat auch immerhin fuumlr 17 der Abgeordneten dieses Thema keine Wichtigkeit Uumlberraschend ist die Tatsache dass die Abge-ordneten die wirtschaftlichen Auswirkungen von Open Government Data nicht wahrnehmen Nur 12 sehen die Staumlrkung des Wirtschaftsstandortes Oumlsterreich als Chan-ce im Bereich Transparenz Die Verdeutlichung sozialer Zusammenhaumlnge durch Visualisierungen (41 ) die Eva-luierung der Ergebnisse aus Politik und Verwaltung (57 ) und mehr Verstaumlndnis fuumlr politisches Handeln (71 ) wer-den hier wesentlich wichtiger eingestuft Oumlsterreichs po-litische Kaste sieht das groumlszligte Risiko transparenter Regie-rungsdaten in der Missinterpretation von Informationen

(55 nennen Fehlinterpretation oder bewusste Manipu-lation) oder die Vergroumlszligerung der digitalen oder sozialen Kluft Soziale Risiken werden von 72 sehr hoch bewertet

Die OpenGovernment-Geste von Carl-Markus Piswanger Robert Harm Boris Fahrnberger Rudolf Legat Judith

Schoszligboumlck Peter Parycek Foto CC by Karola Riegler

Die Mehrheit spricht sich dafuumlr aus dass Daten moumlglichst kostenfrei (64 ) und in vollem Umfang (55 ) publiziert werden 31 wuumlrden gerne nur ausgewaumlhlten Daten wei-tergegeben wissen Damit ist zumindest die Haumllfte der Oumlsterreichischen Politik fuumlr die unmittelbare Umsetzung der international uumlblichen Offenheitsstandards bei Open Data Wenig uumlberraschend das Ergebnis wenn man nach den Umsetzungsstrategien von OGD fragt Der gesetzge-bende Koumlrper sieht sich durchaus gefordert und sieht in zu schaffenden rechtlichen Rahmenbedingungen (85 ) konkreten Handlungsbedarf und identifiziert auch gleich (45) das fehlende Informationsfreiheitsgesetz als wesent-liches Defizit 52 der Befragten bevorzugen eine Rege-lung fuumlr Open Government in bestehenden Gesetzen oder auch ohne unmitelbare Aumlnderungen in den gesetzlichen Grundlagen

Weitere Materialien

Die komplette Auswertung der Umfrage inklusive Rohda-ten kann auf httpopen3at heruntergeladen werden

Text Carl-Markus Piswanger und Thomas Thurner

Open3 Umfrage

Open Government aus der Sicht oumlsterreichischer NationalratsabgeordneterOpen Government in politischen Prozessen wird ein groszliges Potential fuumlr mehr Transparenz und Buumlrgerbeteiligung zugeschrieben Wie aber schatzen oumlsterreichische Nationalratsabgeordnete diese Ent-wicklung ein Welche Chancen und Risiken sehen sie auf dem Weg zur Umsetzung Welche Vorstellungen gibt es hinsichtlich der Veroumlffentlichung von oumlffentlichen Daten

OPEN3 UMFRAGE

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CC by Ton Zijlstra

Im Gesprach

Ton Zijlstra ndash Das neue Team der ePSIplattform ndash ein Ausblick in die Zukunft

Ton Zijlstra (Niederlande 1970) is selbstaumlndiger Berater fuumlr Wissensfragen und komplexe Wandlung-sprozesse Er sieht Open Government Data sowohl als so einen Wandlung-sprozess als auch als Quelle fuumlr moumlgliche Antworten auf andere Fragen In den letzten drei Jahren war er aktiv als Berater fuumlr Behoumlrden und als Aktivist rundum Open Data taumltig 2011-13 ist er Commu-nity Steward der epsiplat-formeu fuumlr die Europaumlische Kommission

Ton Zijlstra spricht am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konfe-renz im Track Europa und Open Government Data

OGD-Digest Ton du bist Community Steward im neuen Team der ePSIplattform ndash wer sind die neuen Personen und was sind Ihre Aufgaben

Ton Zijlstra Das Team besteht aus 6 Personen Marc de Vries ist schon seit langem mit PSI Wiederverwendung beschaumlftigt Er hat einen entsprechenden Hintergrund als Jurist und Oumlkonom Marc beschaumlftigt sich mit rechtlichen Fragen und wird die ePSI Konferenzen organisieren Kat-leen Janssen ebenso Juristin ist Spezialisting fuumlr Geoda-ten-Fragen Sie arbeitet sowohl fuumlr eine private Kanzlei auf dem Gebiet von Internet und Recht als auch fuumlr die Uni Leuven Katleen beschaumlftigt sich ebenso mit rechtlichen Fragen Tom Kronenburg arbeitet bei einer Beratungsfirma fuumlr Verwaltungsfragen Er schreibt Analysen und Berichte und betreut das PSI Scoreboard welches wir planen Dani-el Dietrich Mitarbeiter der Open Knowledge Foundation und des Open Data Network in Deutschland ist generelles Mitglied im Team und bringt nicht nur sein Wissen sondern auch seine Rolle im Netzwerk der Open Data Community ein Das gleiche gilt fuumlr Antti Poikola ebenfalls Teil der Open Knowledge Foundation Unternehmer in Finland und Teil der Open Data Bewegung dort Er schrieb beispielsweise federfuumlhrend am Open Data Manual fuumlr die Finnische Re-gierung mit Ich selbst bin als Community Steward das Ge-sicht nach aussen versorge die taumlgliche Berichterstattung auf der Plattform folge den Entwicklungen in ganz Europa und versuche Menschen miteinander zu verbinden

OGD-Digest Wie siehst du die Aufgaben und Ziele der ePSIplattform fuumlr die naumlchsten 3-5 Jahre

Ton Zijlstra Wir betreuen die Plattform fuumlr die naumlchsten 2 Jahre Wir haben seitens der Europaumlischen Kommission 4 Aufgaben

bull Ein lsquoOne-Stop-Shoprsquo fuumlr alle Entwicklungen in Europa rundum PSI und Open Government Data zu sein

bull Die bestehende Community rundum das Thema zu verstaumlrken

bull Die Europaumlische Kommission mittels Analysen und einem lsquoMember States PSI Scoreboardrsquo zu beraten

bull Aufklaumlrung zu betreiben und neue Leute Gruppen und Initiativen in die Community mit einzubeziehen ebenso den allgemeinen Wissenstand zum Thema zu verbessern

Wichtig fuumlr uns ist es viel mehr wie vorher auf die Men-schen in der EU zu setzen und nicht nur auf Berichterstat-tung Damit die Buumlrgerinnen schnell ihren Weg finden koumlnnen und sich zB leichter mit anderen in der eigenen Umgebung vernetzen und austauschen koumlnnen Zu oft kommt es vor dass ich als Aussenseiter Menschen in Kon-takt bringe mit Leuten in der eigenen Stadt oder in der eigenen Branche Es gilt Europaweit Menschen sehr viel intensiver zu vernetzen

OGD-Digest Was plant das neue Team als konkrete Maszlig-nahmen und Aktivitaumlten um diese Ziele zu erreichen

Ton Zijlstra Grundsaumltzlich soll nicht alles in der epsiplat-formeu stattfinden In den EU Mitgliedstaaten und in verschiedenen Branchen gibt es natuumlrlich bereits aktive Netzwerke und Online-Begegnungsplaumltze Wir moumlchten sichtbar machen was dort geschiet damit mehr Men-schen dorthin finden Und wir moumlchten unsere Informati-onen daruumlber was anderswo passiert aktiv dorthin kom-munizieren Neben unseren eigenen Events werden wir deshalb auch 24 Events die von anderen in der EU-weiten Community organisiert werden unterstuumltzen Mit Vermitt-lung von Kontakten und Sprechern dadurch dass wir die Events bewerben und manchmal auch mit finanzieller Un-terstuumltzung um dafuumlr zu sorgen dass auch etwas passiert in Mitgliedstaaten und Sektoren wo es schwieriger ist lo-kal etwas auf die Beine zu bekommen Weiters gibt es auch Awards um Vorzeigerollen und gute Beispiele darzustel-len Dann gibt es bestimmte Themen die fuumlr uns wichtig sind Erstens gibt es neue Bereiche wo die PSI Open Data Diskussion eigentlich am Anfang steht Beispielsweise Da-tenjournalismus und Open Data im kulturellen Bereich Zu-saumltzlich wird den Verwaltungen klarer dass sie Open Data

IM GESPRAumlCh ndash TON ZIJLSTRA

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Open Government Data auf der CeDEM KonferenzMehr als 100 TeilnehmerInnen aus 35 Landern viele davon auszligerhalb Europas trafen sich von 55 bis 65 am Campus Krems um zu den Themen Online-Delibertation oumlffentliche Intelligenz Verwendung Sozialer Medien im Politik- und Verwaltungsprozess und der bdquoInternetgesellschaftldquo allgemein zu diskutieren Open Government Data war dabei ein prominentes Thema Eine Nachberichterstattung zur CeDEM Konferenz ver-anstaltet von der Donau-Universitat

Internationale Keynote Speaker stellten ihre Thesen und Forschungsergebnisse zur Diskussion Douglas Schuler von der Evergreen University Seattle praumlsentierte ein Modell zur effektiveren Nutzung der kollektiven Intelli-genz Gleichzeitig attestiert er allerdings fuumlr die USA starke

Kraumlfte die kein Interesse an bdquosocial empowermentldquo haben Axel Bruns von der Queensland University of Technology zeigte am Beispiel der Uumlberflutung groszliger Landstriche Australiens im Dezember 2010 und Jaumlnner 2011 die Nut-zung der oumlffentlichen Intelligenz Anhand von twitter In

als Instrument bei der eigenen Arbeit verwenden koumlnnen und nicht nur etwas ist das fuumlr Buumlrgerinnen interessant ist Weiters steht das Review der EU PSI Direktive in 2012 auf dem Plan Eine aumlusserst wichtige Diskussion denn soll die PSI Direktive geaumlndert werden Mehr vorschreiben zB eine kostenlose Bereitstellung von Daten Soll sie um neue Bereiche (Kultur Wissenschaft oumlffentlicher Rundfunk) er-weitert werden Soll Publikation mit Wiederverwendungs-recht gleichgestellt werden Oder soll sich alles genau in die gegengesetzte Richtung entwickeln

Die oumlffentliche Konsultation des letzten Jahres laumlsst schon erblicken dass das eine grosse Diskussion wird und es ist uns wichtig soviele Interessierte wie moumlglich daran zu beteiligen Als die Direktive erstmals geschrieben wurde gab es die Open Data Bewegung ja noch nicht und man hat bei Datenwiederverwendung nur an die herkoumlmmli-chen Unternehmen gedacht wie beispielsweise aus der Verlags- Geo- oder Meteobranche In den kommenden Monaten wird es auch besonders wichtig sein soziale und wirtschaftliche Effekte von Open Data sichtbar zu ma-chen Denn es kommt ja langsam etwas Gegenwind auf Sparmassnahmen wie in den Vereinigten Staaten die data

gov treffen oder Versuche Informationsfreiheit eher zu be-grenzen zum Beispiel als Antwort auf Wiki-Leaks Die Da-tenverwendung voran zu treiben und Impakt sichtbar zu machen ist nun sehr wichtig

LinksePSIplattform epsiplatformeu

Twitter twittercomepsiplatform (epsiplatform)

Recent Developments in PSI httpwwwslidesharenetTonZijlstrapsi-developments-in-the-eu

Vorstellungsfolien des neuen Teams (Berlin Feb-ruar 2011) httpwwwslidesharenetTonZijlstraintroducing-new-epsi-team

Tons Blog httpzylstraorgblog

Eventkalender fuumlr PSI in Europa httpepsiplatformeueuropean_psi_open_data_events

Online Konsultation httpepsiplatformeunewsnewsfinal_report_online_consultation_published

VERANSTALTUNGEN

Thesaurus fuumlr Open Data initiert

Der ldquoOpen Data Thesaurusrdquo [httpvocabularysemantic-webatPoolPartywikiOpenData] dient als Einstiegshilfe in die Diskussion um das Themenfeld ldquooffene Datenrdquo Es wird eine Sammlung zentraler Begriffe und Organisatio-nen ihrer Definitionen semantischen Verknuumlpfungen und weiterfuumlhrenden Links angeboten Nach dem Prinzip ldquoeat your own dog foodrdquo ist der Thesaurus unter einer Com-mons Creative Lizenz verfuumlgbar und liegt in maschinen-lesbarer Form auf Basis offener W3C-Standards vor Der Thesaurus kann damit in andere Anwendungen eingebun-den werden zB zur Erstellung von Mashups oder zur Inde-xierung von Dokumenten herangezogen werden

Der Open Data Thesaurus wird von der Semantic Web Company in Zusammenarbeit mit OGD Austria gewartet und laufend erweitert Der Thesaurus liegt in englischer und deutscher Sprache vor Andreas Blumauer Verant-wortlicher fuumlr die Qualitaumltssicherung des Thesaurus ldquoGera-de in der Phase der Etablierung eines Themas sind Thesauri eine wertvolle Ressource weil Miszligverstaumlndnisse schneller aufgeloumlst werden koumlnnen oder eindeutige Ankerpunkte um oft noch unscharfe Begriffsdefinitionen schneller ent-stehen koumlnnenrdquo

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der Anfangsphase der Flutkatastrophe sahen sich die Ein-satzkraumlfte Australiens mit einem Versagen der Informati-onsinfrastruktur konfrontiert Die Auswertung der tweets anhand von Hashtags war vor allem in der Anfangsphase den Einsatzkraumlften eine wertvolle Informationsquelle um zielgerichtet Helfen zu koumlnnen

Elke Loumlffler von der Governance International Birmingham fuumlhrte den Konferenzteilnehmern durch eine Umfrage im Raum klar vor Augen wie weit die Diskussion um E-Parti-cipation von der Realitaumlt auseinander driftet Keine Kon-ferenzteilnehmerIn war der Meinung dass im jeweiligen Heimatland ein Status von bdquogemeinsamen Regierensldquo zwi-schen BuumlrgerInnen und Staatsmacht erreicht waumlre Stefan Gehrke fruumlherer Geschaumlftsfuumlhrer von politik-digitalde und Mitbegruumlnder des Open Data Networks argumentierte warum eine Bepreisung offengelegter Verwaltungsda-ten ein Verhinderer von Innovation ist In diesem Bereich muumlsse noch viel Uumlberzeugungsarbeit in Richtung Politik und Verwaltung geleistet werden was vor allem durch nachweislich funktionierende und anschauliche Beispie-le geschehen muss Ein staumlndig wachsender Uumlberblick zu erfolgreichen Open Data Initiativen ist auf wwwopenda-ta-showroomorg (siehe auch Artikel in diesem Digest) ersichtlich

Auch die Oumlsterreichischen Initiativen waren auf der Ce-DEM11 Konferenz vertreten Das Bundesrechenzentrum veranstaltete unter dem Thema bdquo Open Government Data Good Practice amp Proceedingsldquo einen Workshop dem Ver-treter aus Initiativgruppen und Verwaltung folgten Stefan Pawel von der Open Commons Region Linz skizzierte den Verlauf seines Projektes mit den anfaumlnglichen Startschwie-rigkeiten die vor allem im organisatorischen Bereich und dem Verstaumlndnis der etablierten Verwaltung zu den Begrif-fen bdquoOpen Accessldquo bdquoCreative Commonsldquo und bdquoTransparenzldquo lagen Fuumlr 2011 sind in Linz als Leuchtturmprojekte die Of-fenlegung von Geodaten und statistischen Basisdaten ge-plant Die Daten sollen nach der CC-By Lizenz veroumlffentlicht werden Barcamps werden die einzelnen Meilensteine der Projektumsetzung begleiten und sollen einerseits neue Ideen einbringen auf der anderen Seite ein Anreiz fuumlr Be-voumllkerung und Wirtschaft zur kreativen Beschaumlftigung mit den Daten und zur Schaffung eines kollektiven Mehrwerts sein

Martin Kaltenboumlck von der Semantic Web Company und Mitbegruumlnder von OGD Austria stellte den europaumlischen Kontext mit den Projekten LOD2 und der Open Knowledge Foundation sowie die Oumlsterreichische Initiative Open Governnent Data Austria vor Eine Aktivitaumlt der Seman-tic Web Company ist zur Zeit die Ausarbeitung von Open Government Infrastrukturkomponenten (siehe Teil 2 des OGD Leitfadens von Andreas Blumauer in diesem Digest) Open Data soll fixer Bestandteil einer nationalen digitalen Infrastruktur werden Martin Kaltenboumlck stellte in einem high-level Uumlberblick bestehende und noch notwendige Infrastrukturkomponenten wie Indexdienste Suchagen-

ten oder Dataintegratoren fuumlr nicht-RDF Daten vor Der bdquolinkingldquo-Aspekt wird haumlufig als definierendes Element von Open Data verstanden waumlhrend semantische Metho-den auch innerhalb von Organisationen einen Mehrwert bieten Fuumlr die Zukunft wichtig wird die Harmonisierung von Meta-Daten werden Inhaltsdaten koumlnnen uumlber Onto-logien harmonisiert werden die dabei notwendigen Meta-Daten erfordern aber ein einheitliches Format auf der tech-nischen Interoperationsebene

Robert Harm als Vertreter des Vereins open3 griff die von Stefan Gehrke formulierte Forderung nach Leuchtturm-projekten auf und praumlsentierte die oumlsterreichfokusierten Open Data Projekte Wiener Budgetvisualisierung 2009 ubahnaufzugat oder die Befragung der oumlsterreichischen Nationalratsabgeordneten zu Open Data Thematiken Das noch in Umsetzung befindliche Projekt httpwwwdatamapseu wird es in Zukunft ermoumlglichen ohne Pro-grammierkenntnisse geodatenbezogene Visualisierungen zu erstellen und mit andern zu teilen

Carl-Marcus Piswanger

Carl-Marcus Piswanger vom BRZ als Sponsor des Open Data Workshops bei der CeDem2011 erarbeitete in Zusam-menarbeit mit den TeilnehmerInnen jene Datensaumltze die nach Oumlffnung hohes gesellschaftliches oder wirtschaftli-ches Potential bieten wuumlrden Die von den TeilnehmerIn-nen als vordringlich zu oumlffnende Daten bzw in einem nach den Open Data Prinzipien bereitzustellenden Daten sind Budgetdaten basisstatistische Daten wie Kriminalstatisit-ken Daten zu Ausbildungseinrichtungen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberdaten oder Volkszaumlhlungsdaten In der ab-schlieszligenden Diskussion wurde die gegenwaumlrtig aktuellen Themen wie Lizenzen Kosten fuumlr Daten und gesellschaft-liche Auswirkungen diskutiert Eine Offenlegung von Ver-waltungsdaten wird zu einer Verschiebung bei manchen Geschaumlftsmodellen fuumlhren die fuumlr manche Wirtschafts-zweige Herausforderungen bereithalten Insgesamt ist der gesellschaftliche Mehrwert zwar schwer durch Modelle zu quantifizieren ein Mehr an Daten und Informationen wird aber jedenfalls neue Geschaumlftsmodelle foumlrdern die gegen-waumlrtig durch Protektionismus nicht marktfaumlhig sind

Johann Houmlchtl

VERANSTALTUNGEN

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OGD2011 ndash Programm Vortragende und RahmeninformationenErstmals findet in Oumlsterreich eine Konferenz zum Thema Open Government Data statt die OGD2011 (httpwwwogd2011at) Die Veranstaltung richtet sich an jene die am Prozess der Bereitstellung und Wiederver-wendung von Offenen Daten teilnehmen Politik oumlffentliche Verwaltung Zivilgesellschaft und Wirtschaft Die OGD2011 ladt namhafte oumlsterreichische und internationale Expertinnen erstmals auf ein gemeinsames Podium Internationaler Austausch und regionales Networking machen die OGD2011 zum wesentlichen Fo-rum fuumlr Open Government Data im Jahr 2011

PROGRAMM der OGD2011

0830 bis 0900 Uhr (Foyer Palais Strudlhof)

Anmeldung

0900 bis 0930 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Eroumlffnung Eroumlffnung Sandra Frauenberger IT-Stadtraumltin von Wien

Willkommen vom Veranstalter Projektleiter der OGD2011 Martin Kaltenboumlck Semantic Web Company OGD Austria

0930 bis 1045 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P1 Einfuumlhrung und Grundlagen

Chair Mag Bernhard Krabina (KDZ ndash Zentrum fuumlr Verwaltungsforschung)

Christian Geiger MA Zeppelin Universitaumlt Friedrichshafen (Hochschule zwischen Wirtschaft Kultur und Politik) Vortrag Open Government (Data) ndash Buumlrger und Staat auf Augenhoumlhe

Dr Katleen Janssen Universitaumlt Leuven Interdisciplinary Centre for Law amp ICT Leuven Belgien Vortrag Legal Issues of Open Government Data major road blocks or minor bumps in the road

Martin Kaltenboumlck CMC CFO der Semantic Web Company Mitglied im Executive Board der OGD Austria Vortrag OGD2011 ndash Anforderungsanalyse fuumlr Open Government Data in Oumlsterreich

1045 bis 1115 Uhr Pause

1115 bis 1215 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P2 Gesellschaftliche Auswirkungen

Chair Mag (FH) Julian Ausserhofer (FH Joanneum)

MSc Lisa Evans Objectgroup Where Does My Money Go the guardian data blog Vortrag Data journalism in 7 bullet points

Ing Mag Christof Tschohl Ludwig Boltzmann Gesellschaft Team Informationsgesellschaft Vortrag Open Government Data aus Menschenrechtsperspektive

1115 bis 1215 Uhr (Saal Robert Barany)

W1 Oumlkonomisches Potential

Chair Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini (Semantic Web Company)

Maga Eva Czernohorszky Zentrum fuumlr Innovation und Technologie Prokuristin und Leiterin der Dienstleistungsabteilung Vortrag Das volkswirtschaftliche Potential von Open Government Data Ein Auftrag fuumlr die Wirtschaftsfoumlrderung

Mag Nikolaus Futter Geschaumlftsfuumlhrere Compass Verlag Vortrag Wirtschaftliche Aspkete der Nutzung von OGD

1215 bis 1345 Uhr (Gruppenfoto auf der Strudlhofstiege)

Mittagspause amp Konferenzfoto

VERANSTALTUNGEN

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1345 bis 1500 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P3 Europa und Open Government Data

Chair Mag Johann Houmlchtl (Donauuniversitaumlt Krems)

Ton Zijlstra Community Stewart der ePSIplattform Berater (ua der Niederlaumlndischen Regierung) Vortrag Eine Europaische Perspektive auf OGD Status Quo Entwicklungen Wandel und neue herausforderungen an die Buumlrgerinnen

Dr Rufus Pollock University of Cambridge Centre for Intellectual Property and Information Law Direktor der Open Knowledge Foundation Vortrag Open Data The Road Ahead

Prof Dr Jiri Hrebicek PhD Masaryk Universitaumlt Institute of Biostatistics and Analyses Vortrag The status and outreach of open data and open government in the Czech Republic

1345 bis 1500 Uhr (Saal Robert Barany)

W2 Open Data Technologie amp Infrastruktur

Chair DI Wolfgang Halb (Joanneum Research)

Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini Semantic Web Company Vortrag Linked Open Government Data als Maszlignahme fuumlr eine digitale Infrastruktur

Friedrich Lindenberg Open Knowledge Foundation ndash CKAN Development Vortrag Katalogsysteme und Open Data am Beispiel CKAN

Manfred Groumlber MBA ndash Microsoft Oumlsterreich Gmbh Business Developement Manager Oumlffentlicher Sektor Vortrag Cloud Infrastruktur fuumlr Open Data ndash Internationale Beispiele

Mag Carl-Markus Piswanger MAS ndash Bundesrechenzentrum Vortrag Open Government (Data) in der BRZ Gmbh

1500 bis 1615 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P4 Best Practise Beispiele OGD in Oumlsterreich

Chair Thomas Thurner (Semantic Web Company OGD Austria)

Mag Martin Schiegl Geologische Bundesanstalt FA Geoinformation Vortrag Thesaurus-Management und INSPIRE (am Beispiel der Geologischen Bundesanstalt)

Mag Stefan Pawel Projektleiter der Open Commons Region Linz Vortrag Open Government Data als Teil der Open Commons Region Linz

Dr Wilhelm Vogel Prokurist und Programmleiter Daten amp Diagnosen Umweltbundesamt Vortrag Open Government Data (OGD) im Umweltbereich Angebote und Grenzen der Verfuumlgbarkeit

1615 bis 1645 Uhr Vernetzungspause

1645 bis 1730 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Keynote John Sheridan MSc ndash National Archives UK Linking UK Government Data

1730 bis 1745 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Schlusswort amp Verabschiedung

Thomas Thurner amp Martin Kaltenboumlck beide Semantic Web Company amp OGD Austria

Basisinformationen OGD2011 Konferenz

WANN 16 Juni 2011 0900 - 1800 Uhr WO Palais Strudlohof Strudlhofgasse 10 1090 Wien WER Politik Verwaltung Zivilgesellschaft Wirtschaft Wissenschaft Medien INFO amp REGISTRIERUNG wwwogd2011at twitter hashtag ogd2011 Organisation Semantic Web Company

VERANSTALTUNGEN

16 Juni 2011

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Im Gesprach

Stefan Gehrke ndash Im Alleingang erreichen wir gar nichts

Stefan Gehrke geboren 1965 Jurist und Journalist Vorstandsmitglied im Open Data Network eV Deutsch-land (opendata-networkorg) Gruumlnder und Partner der Kommunikationsagen-tur ldquobuero fuer neues denkenrdquo (bfndde) Berlin

OGD-Digest Bereits letztes Jahr legte sich die deutsche Bundesregierung einen recht groszligzuumlgig bemessenen Zeitrahmen bei der Einfuumlhrung von Open Government Data Erst 2013 sehen die zustaumlndigen Stellen die Zeit fuumlr ein bundesweites Datenportal Ist das Ausdruck einer ndashzumindest noch teilweise vorhandenen ndash Gegnerschaft zu Open Government Data oder bloszlige Mutlosigkeit

Stefan Gehrke Ich denke dabei handelt es sich nicht um fehlenden Mut oder gar um ein Dagegensein sondern es gibt in diesem Bereich durchaus ernstzunehmende Her-ausforderungen Deutschland ist ein foumlderaler Staat was ua dazu fuumlhrt das viele Daten in den Laumlndern und sogar noch mehr in den Kommunen liegen Die Bundesregierung kann in diesem Bereich alleine gar nicht so viel ausrichten auch nicht durch Gesetze sondern sie sind vielmehr auf eine Koalition der Willigen angewiesen Wir schauen im-mer gerne in die USA wo Praumlsident Obama per Direktive die Verwaltung zu Open Data aufgefordert hat Das funkti-oniert allerdings in Deutschland nicht

Natuumlrlich wuumlrden wir aus der Open Data Bewegung es ger-ne sehen wenn es schneller gehen wuumlrde Die Frage ist ob das Thema Open Data als Bereich der Verwaltungmoder-nisierung im zustaumlndigen Bundesministerium des Innern richtig angesiedelt ist So koumlnnte ein anderer Weg auch uumlber bessere Informationsfreiheitsgesetz (IFG) fuumlhren Das Land Bremen hat ja schon ein gutes Beispiel vorgelegt Dort ist die Verwaltung zu pro-aktiver Datenveroumlffentli-chung verpflichtet Andere Bundeslaumlnder haben noch gar kein IFG

OGD-Digest Im Gespraumlch mir Vertreterinnen aus Re-gierung und Verwaltung ist oft von den Unterschieden der Verwaltungskultur Europas und der des anglo-ame-rikanischen Raums die Rede Offenheit Datenqualitaumlt Amtsverschwiegenheit sowie Selbst- und Fremdbild der Verwaltung waumlren dort wie da grundlegend verschie-den In wie weit soll sich die OGD-Community von diesen Argumenten beeindrucken lassen Sind diese Fragen im

Zentrum der Problemloumlsung oder bloszlige Befindlichkei-ten im Changeprozess

Stefan Gehrke Es ist ganz wichtig die Befindlichkeiten und Sorgen der Verwaltung Ernst zu nehmen Im Allein-gang erreichen wir gar nichts ndash wir muumlssen einen ge-meinsamen Weg finden Das sollte aber keineswegs dazu fuumlhren eigene Positionen und Definitionen aufzugeben Sonst haben wir in ein zwei Jahren eine nette Schmuse-Opendatalandschaft mit viel ldquoOpenrdquo auf dem Etikett einer nach wie vor von Geschlossenheit und Exklusivitaumlt gepraumlg-ten Datenpolitik

Hilfreich ist es sicher wenn wird die sog Change agents in den Verwaltungen finden also die die etwas aumlndern wollen Diese Leute muumlssen wir dann beraten und unter-stuumltzen in dem wir ihnen zB gute Beispiele an die Hand geben damit sie das Potenzial von Open Data in ihre Haumlu-ser tragen koumlnnen

OGD-Digest Welche unmittelbaren naumlchsten Ziele sol-lenmuumlssen in Deutschland in Sachen OGD erreicht werden Wie sieht der Zeitplan des ODN aus

Stefan Gehrke Zunaumlchst und zufoumlrderst brauchen wir of-fene Lizenzen fuumlr alle Daten des oumlffentlichen Sektors Dann fordern wir die kostenfreie Freigabe all dieser Daten abge-sehen von den sog Grenzkosten also den Gebuumlhren zur Kostendeckung fuumlr die Bereitstellung Diese allerdings duumlr-fen nur auf Grundlage einer konkreten detaillierten und neutral uumlberpruumlfbaren Kostenanalyse zulaumlssig sein

Wichtig ist es auch Open Data Aktivitaumlten in den Kommu-nen zu foumlrdern Und dann wuumlrden wir uns natuumlrlich noch sehr daruumlber freuen wenn es zeitnah einen offiziellen Da-tenkatalog unter datenbundde geben wuumlrde und wenn wie schon erwaumlhnt die Informationsfreiheitsgesetze an-gepasst werden wuumlrden um eine pro-aktive Veroumlffent-lichung von Daten zu ermoumlglichen Und wenn das alles noch bis Ende des Jahres 2012 geschehen wuumlrde waumlren wir entscheidende Schritte weiter

IM GESPRAumlCh ndash STEFAN GEhRKE

SEITE 15OPEN GOVERNMENT VERY NEW PUBLIC MANAGEMENT

Open Government Very New Public ManagementWir moumlchten in unserem Essay drei zentrale Aspekte der Open Government Diskussion darstellen welche das Potenzial aufweisen den oumlffentlichen Sektor in den nachsten Jahren nachhaltig zu andern Kollabora-tion mit Social Media Transparenz mit Open Government Data Neue Wege im Public Management mittels Partizipation

1) Kollaboration mit Social Media Kollaboration beschreibt ein neues Verhaumlltnis der Verwaltungen miteinander als auch des oumlffentlichen Sektors mit den BuumlrgerInnen und weiteren Stakeholdern Zusammenarbeit auf Basis von gegenseitigem Respekt und Offenheit stehen dabei im Vordergrund Die bdquoAnderenldquo werden in diesem Konzept nicht erst nach Aufforderung taumltig sondern koumlnnen mit-tels Eigeninitiative durchwegs Themenfuumlhrerschaft uumlber-nehmen und die Verwaltung bdquoantreibenldquo Am deutlichsten zeigt sich dieses Phaumlnomen in den Potenzialen von Web 20 und Social Media welche sowohl von den BuumlrgerInnen als auch von den Verwaltungen und der Politik genutzt werden um neue Interaktionskanaumlle zu oumlffnen und Enga-gement zu ermoumlglichen Die Nicht-Nutzung von Sozialen Medien kann dazu fuumlhren dass gewisse Zielgruppen die herkoumlmmliche Medien oder Partizipationsmoumlglichkeiten wie Buumlrgerversammlungen nicht nutzen ausgeschlossen werden Soziale Medien sind nicht nur in der politischen Kommunikation relevant Auch klassische Kommunikati-onsthemen der Verwaltung wie das Beschwerdemanage-ment erfahren durch soziale Medien neue Impulse In sozialen Medien ist auch zu beobachten dass das Nicht-Vorhandensein von offiziellen Informationen nicht verhin-dern kann dass Kommunikation uumlber oumlffentliche Angele-genheiten stattfindet

2) Transparenz mit Open Data In der aktuellen Diskussion wird Open Government haumlufig mit Open Data (auch Open Government Data) gleichgesetzt Dies ist eine verkuumlrzte Betrachtung da die Frage der Daten nur ein (wenngleich auch wesentlicher) Aspekt von Open Government ist Neben oumlkonomischen und gesellschaftspolitischen Argu-menten ist fuumlr die oumlffentliche Verwaltung aber vor allem ein Aspekt ganz wesentlich die freie Verfuumlgbarkeit von Da-ten ist ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und staumlrkt damit auch das Vertrauen in das Verwaltungshandeln Ver-oumlffentlichte Daten bilden die Grundlage dafuumlr dass Buumlrge-rInnen Unternehmen und weitere Interessengruppen die Arbeit von Politik und Verwaltung wahrnehmen und nut-zen koumlnnen Dies ist wiederum Grundlage dafuumlr dass sich diese Gruppen in die Produktions- oder Entscheidungspro-zesse einbringen und besser uumlber diese befinden koumlnnen Partizipation ndash neue Wege im Public Management

3) Web 20 hat neue Moumlglichkeiten der Interaktion des Engagements und der Einflussnahme moumlglich gemacht die sich auch auf Politik und Verwaltung auswirken Die bdquoInternetgenerationldquo waumlchst mit einem anderen Nut-

zungsverstaumlndnis der modernen Medien heran und es wird zunehmend schwieriger diese mit klassischen Parti-zipationsmoumlglichkeiten zu erreichen Deshalb muumlssen sich oumlffentliche Verwaltung und Politik proaktiv neuen Formen der Beteiligung von BuumlrgerInnen und Gesellschaftsgrup-pen oumlffnen Dies heiszligt Einfluss zulassen Engagement foumlr-dern und Mitwirkung ermoumlglichen Unter den Schlagwor-ten bdquoCo-productionldquo und bdquoCo-designldquo haben diese neuen Aspekte der Partizipation schon Einzug in die Public Ma-nagement Diskussionen gefunden Es gilt nun durch die Oumlffnung von Politik und Verwaltung mithilfe neuer For-men der Partizipation dieses Zusammenarbeiten neu zu beleben Modernes Public Management bdquoorientiertldquo sich nicht nur an den BuumlrgerInnen sondern bezieht die Buumlrge-rInnen mit ein Diese neue Einbeziehung der BuumlrgerInnen reduziert sich nicht nur auf Parteienstellungen in Umwelt- oder Nachbarschaftsverfahren oder auf das Einholen von Feedback der KundInnen Damit wird vielmehr die aktive Rolle der BuumlrgerInnen im gesellschaftlichen politischen und administrativen Leben angesprochen welches bis hin zur Aktivierung der BuumlrgerInnen geht und das Mitmachen das Mitproduzieren und Mitentscheiden bedeutet Hier ist jedenfalls auch die Verwaltung gefordert der Politik Ange-bote zu machen und in Vorleistung zu treten Andererseits muss die Politik auch die Vorteile erkennen wenn sie den Rat der Verwaltung aber auch der BuumlrgerInnen und Exper-tInnen miteinbezieht Das Primat der Politik wird dadurch nicht aufgegeben und die Kompetenzen der Politik nicht eingeschraumlnkt Aber eine Neudefinition von politischer Entscheidungsfindung wird notwendig sein wenn die Ein-beziehung von Jugendlichen gelingen und Phaumlnomene wie Stuttgart 21 kuumlnftig verhindert werden sollen

Zukunft Open Government Die hier praumlsentierten drei As-pekte sind als Auszug aus der Open-Government-Diskus-sion zu sehen Open Government wird als Uumlberbegriff fuumlr zahlreiche weitere Facetten der Verwaltungs- und Staats-modernisierung verwendet wie Transparenz 20 Partizipa-tion 20 Kollaboration 20 offene Innovationen Oumlffnung der Gesellschaft sowie Uumlberlegungen zu freien Daten of-fenen Standards offenen Schnittstellen quelloffener Soft-ware und offenen Kommunikations systemen Es ist davon auszugehen dass uns diese Facetten im Sinne eines neuen Public Managements die naumlchsten Jahre am Weg der Ver-waltungs- und Staatsmodernisierung begleiten werden

Thomas Prorok Bernhard Krabina wwwkdzeu

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Ergebnisse der LOD2 Open Government Data Stakeholder BefragungLinked Open Data ist die zweite groszlige Vision von Sir Tim Berners Lee (bitlytim-wikipedia) dem Begruumlnder des WWW Ein Web of Data dessen miteinander vernetzten Datenbestande die LOD Cloud (richardcyganiakde200710lod) bilden ein bereits 22 Milliarden Fakten umfassender wiederverwendbarer und vernetzter weltweiter Datenbestand

Das durch die EU unterstuumltzte Forschungsprojekt ldquoLOD2 ndash Creating Knowledge out of Interlinked Datardquo (wwwlod2eu) beschaumlftigt sich mit der Bereitstellung bzw dem Aus-bau der Linked Open Data (LOD) Prinzipien und Techno-logien bzw der LOD Infrastruktur an sich Denn werden Datenbestaumlnde einmal gemaumlszlig den Linked Open Data Prinzipien des W3C (World Wide Web Consortium ndash bitlyw3c-lod) verfuumlgbar gemacht so wird die standardisierte Vernetzung verschiedenste Datenbestaumlnde untereinander moumlglich um rasch und zielgerichtet fuumlr neuartige Anwen-dungen nutzbar zu sein

Seit September 2010 arbeitet das Konsortium aus 10 Part-nern ndash kommend aus sieben EU-Laumlndern ndash an dem auf vier Jahre angelegt Projekt Die Forschungsergebnisse und Entwicklungen des LOD2 Projektes fokusieren besonders auf drei Bereiche 1) Linked Enterprise Data 2) Linked Data fuumlr Verlage und Medien und 3) Open Government Data Der zuletzt genannte Use Case ldquoOpen Government Datardquo nimmt eine besondere Rolle ein soll doch hier im Rahmen des Projektes LOD2 der Grundstein fuumlr einen zentralen Open Data Katalog fuumlr Europa enstehen Dabei werden mittels Linked Open Data (LOD) die Datenbestaumlnde moumlg-lichst aller europaumlischen Datenkataloge durchsuchbar und vergleichbar gemacht ndash ein Single Point of Access fuumlr Open Data in Europa sozusagen (wwwpublicdataeu) Daruumlber hinaus werden die technologischen und wirtschaftlichen Ruumlckwirkungen von Open Government Data die anderen beiden Anwendungsfaumllle (1 und 2) untersucht Fuumlr eine bessere Anforderungsanalyse der Entwicklungsarbeit im Bereich Linked Open Government Data wurde im Dezem-ber 2010 die ldquoLOD2 Open Government Data Stakeholder Surveyrdquo initiiert Ziel der Befragung war es in den fuumlnf Wochen Laufzeit der Befragung (08112010 to 1512 2010) moumlglichst viel Input zum Thema Open Data in Europa bzw fuumlr den zu schaffenden EU-weiten Datenkatalog zu bekom-men An der Befragung nahmen gesamt 340 Personen teil Die Ergebnisse wurden im 1 Quartal 2011 ausgewertet und soeben als HTML und PDF veroumlffentlicht Die Rohdaten ste-hen als CSV File sowie als Linked Open Data mit einer CC BY 30 Lizenz zur freien Wiederverwendung zur Verfuumlgung ndash siehe surveylod2eu

Einige Erkenntnisse der Befragung als Schlaglichter

A) Weg von hTML und PDF ndash hin zu RDFxML und APIs

In Hinsicht auf die verwendeten geforderten Datenfor-mate wurde eine eindeutige Tendenz von derzeit vor allem

HTML und PDF in Richtung RDFXML und dem Angebot von APIs erhoben Aber auch andere Formate wurden oft-mals genannt und muumlssen daher beruumlcksichtigt werden wie beispielsweise JSON

Abbildung derzeit verwendete Datenformate

Abbildung gewuumlnschte Datenformate

B) Rohdaten direkt vom Datenersteller zur weiteren AnalyseIn Hinsicht auf die Datenqualitaumlt wurden die folgenden Kriterien als besonders wichtig erachtet 1) Herkunft Originalquelle der Daten 2) Format der Daten und 3) Voll-staumlndigkeit der Metadaten Hinsichtlich der genannten Datenformate wird die Bereitstellung von Konvertierungs-mechanismen als wichtig angesehen Die Top Bereiche die TeilnehmerInnen mit offenen Daten anwenden wol-len sind Forschung amp Analyse Visualisierungen und lsquoein-faches Konsumierenrsquo der Daten Weiterfuumlhrend werden die folgenden Funktionen fuumlr einen EU-weiten Datenka-talog als unbedingtes lsquomust haversquo betrachtet 1) Angebot von Basisdaten Rohdaten 2) Information uumlber die Versi-on von Datensets und 3) Suchen erkunden Gruppieren und Clustering von Datensets Weiters die lsquolike to haversquo Funktionalitaumlten Crowd Sourcing Mechanismen Benach-richtigungs Dienste uumlber (regionale) Daten Analyse- und Visualisierungstools

STUDIEN

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C) Linksammlung oder eigener Open Data Speicher eine offene FrageHinsichtlich der Frage ob ein EU-weiter Datenkatalog nur Meta Daten speichern soll und in Folge auf die Originalda-ten verlinken soll oder auch an sich Daten speichern und anbieten soll konnte keine eindeutige Antwort gefunden werden ndash grundsaumltzlich kann die Aussage getroffen wer-den dass eine Datenspeicherung moumlglich sein sollte ndash und vor allem dass Mechanismen vorhanden sein muumlssen wel-che nicht vorhandene Datensaumltze an der Originalquelle er-kennen und dies darstellen

D) Interaktion Dokumentation ndash OneStopShopNeben den Daten selbst werden folgenden Informationen zu Open Data nachgefragt White Papers und Best Practise News uumlber Open Government Data und Anwendungsbei-spiele sowie Erfolgs-Stories zu Open Data Weiters werden Support Mechanismen auf einem EU-weiten Open Data Katalog als besonders wichtig erachtet (Dokumentation Handbuumlcher etc)

Die LOD2 Open Government Data Stakeholder Befragung soll Ende 2011 wiederholt werden um die jeweils aktuel-len Anforderungen an das recht junge Feld Open Govern-ment Data zu erheben Die Detailergebnisse koumlnnen unter httpsurveylod2eu eingesehen und wiederverwendet werden

Links zum Themaprojekt Webseite lod2 wwwlod2eu

Weblog zum lod2 projekt bloglod2eu

ergebnisse der lod2 open government data dstake-holder befragung surveylod2eu

linked open data (lod)

linkeddatabookcom linkeddataorg sowie

die lod cloud richardcyganiakde200710lod

Britischer PSI Report soeben erschienenVor kurzem ist der Report zur Wiederverwendung von Public Sector Information (PSI) in Groszligbritannien aus 2010 erschienen

Da England als einer der Vorreiter im Bereich von Open Government Data weltweit betrachtet wird sollte diesem Report ent-sprechend Aufmerksam-keit geschenkt werden

Dieser beinhaltet Informationen zum rechtlichen Rahmen von Open Government Data in UK dem gewaumlhlten bzw durch das National Archive erarbeiteten Lizenzrahmen Richtlinien fuumlr die gewaumlhlten Nutzungsbedingungen und Businessmodelle sowie Informationen zu Governance be-wusstseinsbildenden Maszlignahmen zu Open Data und zu den verwendeten Technologien Teil 6 des Reports bietet einen Vergleich zu anderen internationalen Open Govern-ment Data Aktivitaumlten in Australien Neuseeland Spanien und den USA Abschlieszligend wird ein Ausblick auf die zu-kuumlnftige Entwicklung in UK geboten sowie ein Uumlberblick uumlber die genauen Aktivitaumlten in 2009 und 2010

Hervorzuheben sind neben anderen wichtigen Entwick-lungen in UK sicherlich das sogenannte Unlocking Service welches es erlaubt konkrete Anfragen nach benoumltigten Daten zu stellen weiters die Etablierung eines Gremiums welches sich mit allen Belangen rund um Open Data in England beschaumlftigt und damit Nachhaltigkeit und Wir-kungsorientierung gewaumlhrleistet sowie technischer Natur

die eindeutige Bekenntnis zu Linked Open Data (zusaumltzlich zu anderen Formaten und Schnittstellen) als zukunftswei-sende Technologie fuumlr Open Government Data

Einer der mitverantwortlichen Personen seitens des Nati-onal Archive UK John Sheridan wird am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konferenz in Wien sprechen und steht bei der Konferenz zum Austausch und zur Diskussion rund um das Thema Open Government Data bereit Siehe httpwwwogd2011at

Link zum Reporthttpwwwnationalarchivesgovukdocumentspsi-re-portpdf

Text Martin Kaltenboumlck

STUDIEN

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Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

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Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

email cdirschlwolterskluwerde

linkedIn profil c dirschl httpdelinkedincominchristiandirschl

helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

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Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

SEITE 21KALENDER

Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

SEITE 22

Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

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Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

Info Anmeldung wwwogd2011at

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Die futurezone berichtet ab nun gemeinsam mit dem Open Knowledge Forum Oumlsterreich uumlber aktuelle Entwicklungen rund um offene Daten So wie in Groszligbritannien der Guar-dian in Deutschland die Zeit und den Staaten die New Yor

Start fuumlr Futurezone Open Data Blog

Times so hat nun auch ein Oumlsterreichisches Medienhaus (Kurier Futurezone) einen eigenen Data Blog eingerichtetwwwfuturezoneatopendata twitter hashtag fuzopendata

Open Corporate Data

Nike experimentiert mit offenen DatenDer Sportartikelhersteller Nike will interne Unternehmensdaten zur allgemeinen Nutzung frei zur Verfuuml-gung stellen und damit nicht nur seinen Ruf aufpolieren sondern sich auch fuumlr Innovationen oumlffnenWer das Prinzip offener Datenbereitstellung zu Ende denkt der kommt zu einem Punkt an dem Regierung Zivilge-sellschaft und auch Wirtschaft sich veraumlndern und anders zu funktionieren beginnen Einer dieser Vordenker ist der Brite Nigel Shadbolt Er war gemeinsam mit Tim Berners-Lee einer jener Schrittmacher die die britische Regierung uumlberzeugten das Open Data jenes Werkzeug ist dass neue Arten des Austausches zwischen Regierung und Buumlrger er-moumlglichen kann

Fuumlr Shadbolt sind offene Regierungsdaten nun bereits auf einem guten Weg und er wendet sich neuen Herausfor-derungen zu In seinem juumlngst erscheinen Artikel ldquoOpen for Businessrdquo (bitlyshadbolt-artikel) fordert er den unter-nehmerischen Bereich auf Daten offen bereitzustellen Er macht sich fuumlr eine Abkehr von Firmengeheimnissen ex-zessiven Patentierungsstrategien und geschlossenen Wis-sensspeichern stark und fordert damit auch einen Wandel in der unternehmerischen Denkweise

ldquoOffene InnovationsplattformrdquoEiner der ldquofirst moversrdquo in diesem Sinn ist nun der Sport-artikelhersteller Nike Vor einiger Zeit uumlberraschte der Laufschuhersteller mit einem GPS-gestuumltzten Fitnesspa-ket ndash Nike+ Mit diesem Bruumlckenprodukt zwischen Sport und Technologie scheint der Einstieg in die Welt der IT-gestuumltzten Fitness ndash auch in Verteidigung gegenuumlber dem wachsenden Fitnessangebot der Gameindustrie (Wii-Fit) ndash getan

Wenn jetzt Nike diesen Einsieg in eine neue Domain mit einer sogenannten ldquooffenen Innovationsplattformrdquo (wwwnikebetterworldcom) strategisch begleitet dokumentiert das auch dass Nike das Image des Ausbeuters von Arbeits-kraft in Niedriglohnlaumlndern in Zukunft mit dem eines tech-nologisch orientierten global verantwortlich handelnden Konzerns eintauschen moumlchte

So ist in den juumlngsten Aussendungen des Konzerns viel von globaler Verantwortung nachhaltigem Handeln und faire-ren Bedingungen zu lesen Open Data scheint nun fuumlr Nike die Moumlglichkeit zu eroumlffnen jene gesellschaftliche Offen-heit auch in konkreten Maszlignahmen darstellen zu koumlnnen

CC by Steve Ling on Flickr

Datenfreigabe und FellowshipIm April 2011 kuumlndigte nun Nike an seine internen Fir-mendaten zur Nutzung durch Kunden und Buumlrger frei zur Verfuumlgung zu stellen Nike sieht diese Maszlignahme als Beitrag zu einer globalen Informationsgerechtigkeit und will damit wohl auch testen wie sich Innovationen die aus dem Crowdsourcing entstehen wieder in die Verwer-tung durch das Unternehmen ruumlckfuumlhren lassen Um diese Prozesse anzustoszligen hat Nike gemeinsam mit ldquoCode for Americardquo ein einjaumlhriges Fellowship ausgeschrieben (bitlynike-opendata)

Shadbolt regt es an Nike setzt es um Open Data als Mo-tor fuumlr neue Innovationsmodelle vertiefte Kundenbezie-hungen und Darstellung der eigenen Coprorate Social Responsibility

Text Thomas Thurner

OPEN CORPORATE DATA

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Experience the OGD-ChallengeEs gilt auch bei Open Government Data Tue Gutes und rede daruumlber So sind in den letzten Jahren nicht nur viele Open Data Portale an den Start gegangen es wurden in Folge auch ca 30 Wettbewerbe auf Basis der jeweils neu freigestellten Regierungsdaten ausgelobt Mit wechselndem Erfolg

Bereits im Herbst 2008 beauftragte Washington DC das Consultingunternehmen iStrategyLabs mit einer Kampa-gne die Nuumltzlichkeit und Buumlrgerinnenfreundlichkeit der soeben gestarteten Open Data Strategie demonstrieren soll Das beauftragte Unternehmen entwickelte daraufhin einen offenen Wettbewerb mit dem Namen Apps4demo-cracy bei dem auf Basis der Offenen Daten Washingtons Buumlrgerinnen und Unternehmerinnen aufgerufen waren kleinere oder auch groumlszligere Softwareservices zu entwi-ckeln In dem nur 30 Tage offenen Wettbewerb wurden so 47 lauffaumlhige Apps (Facebook Web Smartphone) einge-reicht Die schlieszliglich von einer Jury ausgewaumlhlten Apps wurden mit einem Preisgeld von insgesamt 35000- Dollar belohnt Diesem Initialprojekt folgten viele aumlhnliche inter-nationale Projekte NYC Big Apps (85 Einreichungen USD 20000- Preisgeld) Mashup Australia (82 Einreichungen AUD 22500- Preisgeld) Apps 4 Finland (30 Einreichungen EUR 13000- Preisgeld) World Bank - Apps for Develop-ment (107 Einreichungen USD 55000- Preisgeld) oder die noch bis 5 Juni 2011 laufende EU-weite Open Data Chal-lenge (httpopendatachallengeorg Euro 20000- Preis-geld) sowie viele andere mehr

Doch nicht uumlberall funktionierte das Erfolgsrezept aus Washington Teilnehmerzahlen technische Brillanz Inno-vationsgehalt und nicht zuletzt die Aufmerksamkeit und Akzeptanz bei den Buumlrgerinnen bleiben manchmal hinter den Erwartungen zuruumlck Grundlagenwissen fuumlr ein er-folgreiches Design von Open Data Challenges bietet der Reader ldquoHow To Run Your Own Apps For Democracy In-novation Contestrdquo des eingangs erwaumlhnten iStrategyLabs (scrbij89Btt) das Essay ldquoOpen data for campaigningrdquo von OGD-Evangelist Tim Davis (bitlytim-davis) sowie ldquochallen-gegovrdquo die Crowdsourcing-Plattform der US-Regierung

Wie ein Wettbewerb ausgelobt wird sagt viel uumlber die Stel-le aus die damit befasst ist AppsChallenges stehen oft am Beginn einer Open Government Data Strategie sie sind der erste Austauschplatz zwischen Verwaltung Buumlrgerinnen und (IT-) Wirtschaft Hier misst sich sowohl die Akzeptanz des Datenangebots die Innovationskraft der IT-Wirtschaft das Interesse der Zivilgesellschaft und auch die Seriositaumlt des Unterfangens Open Data an sich

Kern einer jeden Challenge ist der offene Datenbestand Er-folgsentscheidend ist dabei dass die Anzahl der angebote-nen Datensaumltze nicht einen bestimmten Wert unterschrei-tet ist doch die zu erwartende Vielfalt an eingereichten Apps direkt proportional zu dieser Anzahl Kommen die zur Challenge angebotenen Daten aus mehreren unterschied-lichen Bereichen so sind auch innovativere (unerwartete)

Datenverschneidungen zu erwarten Zu diesem Basisset gehoumlren Geodaten Daten zur Demographie Verkehrsda-ten Umweltdaten (Bevoumllkerungs-) Statistiken und Points of Interest Fehlt dieser grundsaumltzliche offene Datenvorrat so droht die gut gemeinte Challenge zu einem ldquoFuszligball-spiel ohne Rasenrdquo zu werden wie es Daniel Dietrich vom ODN in seiner juumlngsten Kritik an der Challenge Apps4Ber-lin formuliert hat Wer jedoch ldquoerwachsenerdquo Apps ernten will sollte uumlber die Quantitaumlt hinaus auch darauf achten dass die angebotenen Daten wirklich uumlber maschinenles-bare Schnittstellen und APIs verfuumlgbar sind denn nur eine technologisch ansprechende Umgebung zieht auch Spit-zenprogrammiererinnen und Softwarearchitektinnen an

Das ausgelobte Preisgeld variiert von Challenge zu Challenge stark und scheint auch nicht der entscheide-nene Faktor fuumlr den Erfolg des Wettbewerbs zu sein obwohl es sich empfiehlt sich an den internationalen Standards bei der Houmlhe der Siegerinnenpraumlmien zu

orientieren In jedem Fall druumlcken die aufgewendeten Gel-der gewissermaszligen die Wertschaumltzung der getanen Arbeit auf Seiten der AppsDeveloper aus Denn selbst wenn eini-ge der Apps von Laien ldquozusammengebasteltrdquo werden so kommt ein Groszlig der eingereichten Softwareservices von professionellen EPUs und KMUs Um dort entsprechende Aufmerksamkeit zu erzielen sollte die Houmlhe der Preisgelder diesen Ecosystemen angemessen sein

Erfolgreich waren und sind AppsChallenges auch immer dann wenn sie nicht als Buumlrgerinnenbefragung oder Ide-enwettbewerb aufgesetzt sind Als Instrument des Crowd-sourcings moumlchte die auslobende Stelle ganz konkrete Ziele erreicht wissen Das kann verbessertes eGovernment Complaints Management eParticipation eDemocracy oder aber auch neue StartUps Radical Innovation und Impulse beim Daten Journalismus sein Das Motiv fuumlr die Challenge sollte offensichtlich sein um motivierte Einrei-chungen zu erhalten Ein klarer diesbezuumlglicher Ausschrei-bungstext zielgerichtete Bewerbung die Einbindung aller relevanten Stakeholder und eine ebenso im jeweiligen Ge-genstand kompetente Jury scheinen selbstverstaumlndlich sind jedoch nicht immer gegeben

Wie der Erfolg einer AppsChallenge abzuernten ist sollte lt Peter Corbett (iStrategylabs) schon in der Konzeption des Wettbewerbs mitgedacht werden Es stellt sich die Fra-

TITELSTORY ndash ExPERIENCE ThE OGD-ChALLENGE

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OGD publizieren ndash ein Leitfaden ndash Teil 2

Open Data Portale ndash das Architekturprinzip ldquohyperdatardquo

ge uumlber welchen nachhaltigen Instrumente verfuumlgt eine Gebietskoumlrperschaft um StartUps weiter zu unterstuumltzen Investorinnen zu finden bzw Produkte ins eigene Portfo-lio zu uumlbernehmen Noch viel mehr als in den Vereinigten Staaten genuumlgt es im Europaumlischen Raum nicht Apps ein-mal zu praumlmieren und auf einen vitalen Markt zu vertrauen der diese Applikationen weiter kommerzialisiert und ver-wertet Eine Einbindung in IT-Foumlrderung Neugruumlndungs-strategien und Standortentwicklung macht die Ergebnisse eines Wettbewerbs erst nachhaltig nutzbar

Tue Gutes und rede daruumlber steht auch am Schluss dieses Artikels Open Government Data hat mit Daten und Fakten der Buumlrgerinnen selbst zu tun ndash ein natuumlrliches Interesse daran kann also fuumlr ein breites Publikum erwartet werden Das konkrete Interesse ist auch die Chance fuumlr eine breit aufgestellte und prominent platzierte Oumlffentlichkeitsarbeit fuumlr Open Government Data Warum sollten nicht Schau-spielerinnen Politikerinnen und andere Personen des oumlffentlichen Interesses Testimonial fuumlr OGD sein Eine gut geplante Challenge bietet dazu die Moumlglichkeit

Text Thomas Thurner

Wie im Artikel ldquoOpen Government Data publizieren ndash ein Leitfadenldquo (OGD Digest Nr3 ndash ogd2011atogd-digestap-ril-2011) beschrieben sollte ein Open Data Portal zumin-dest folgende Eigenschaften aufweisen

bull Auffindbarkeit Datensaumltze sollten fuumlr Entwickler und Endkunden auffindbar sein

bull standardschnittstellen Datensaumltze sollten via web-basierte Standard-APIs ansprechbar sein

bull Quellenuumlbergreifende standardformate Daten-saumltze sollten in Standard-Formaten verfuumlgbar sein im Idealfall auf syntaktischer und semantischer Ebene

bull verknuumlpfbarkeit Daten sollten referenzierbar moumlglichst eindeutig und damit quellenuumlbergreifend verknuumlpfbar sein

bull Widgets Das Datenportal sollte auch Widgets zB Visualisierungen out-of-the-box anbieten

Die hauptargumente dafuumlr sindbull die Kosten fuumlr Entwickler moumlglichst gering halten zu

koumlnnen um damit

bull moumlglichst viele qualitiativ hochwertige Anwend-ungen auf Basis der offenen Daten zu ermoumlglichen wobei

bull die datenquellen verknuumlpfbar und auffindbar sein sollten um

bull auch komplexe Fragestellungen mit validem Daten-material unterfuumlttern zu koumlnnen

Der Ansatz zunaumlchst einmal moumlglichst viele Daten ins Netz rauszubekommen und wenn auch nur als voneinander isolierte Tabellen oder CSV-Dateien und die Standardisie-rung der Metadaten APIs und jener Elemente die die Ver-knuumlpfbarkeit und Auffindbarkeit der Datenquellen ermoumlg-lichen auf die lange Bank zu schieben ist naheliegend Diese Strategie erinnert bei naumlherer Betrachtungsweise an die ersten Jahre des WWW wo das Prinzip Hypertext erst langsam in den Koumlpfen der Provider Entwickler und End-User ankam Damals wurden einfach Dokumente ldquoins Netz

gestelltrdquo Verlinkungen und damit die Auffindbarkeit wur-den erst durch Googleacutes PageRank Algorithmus essentiell bald darauf aber als grundlegendes Prinzip um Inhalte im Netz zu publizieren verinnerlicht

Was also bedeutet dieses grundlegende Architekturprinzip ldquoHyperlinkrdquo fuumlr ein Web of data Betrachten wir dazu das analoge Prinzip ldquoHyperdataldquo (enwikipediaorgwikiHy-perdata) so wird ein grundlegender Unterschied schnell klar ldquoHyperdata enables formation of a web of data evol-ving from the lsquodata on the Webrsquo that is not inter-related (or at least not linked)rdquo (Nova Spivack Web-Entrepreneur und Semantic Web Pionier)

Hyperdata oder Linked Data (enwikipediaorgwikiLinked_Data) ermoumlglicht den Aufbau einer globalen da-tenbank die verteilt uumlber das Netz verwaltet werden kann und wo Datensaumltze und einzelne Objekte in der Datenbank dennoch aufeinander referenzieren was einerseits die Da-tenqualitaumlt substantiell verbessern kann und andererseits so genannte ldquoMashupsrdquo ermoumlglicht also Anwendungen die Daten aus unterschiedlichen Quellen miteinander ver-knuumlpft Ein grundlegendes Prinzip also das gerade fuumlr die oumlffentliche Verwaltung von houmlchster Relevanz sein soll weil diese letztlich immer das Zusammenspiel dezentra-ler Einheiten moumlglichst (kosten-)effizient zu gestalten hat Zwei Beispiele wie dies in der Praxis funktioniert

bull Das Britische Landvermessungsamt Ordnance Survey hat zahlreiche Datensaumltze als Linked Data publiziert (dataordnancesurveycouk) ua Postleitzahlen und ihre geografische Zuordnung sodass unterschiedli-chste Datensaumltze (CO2-Emissionen Schulen Sterbli-chkeitsraten etc) ohne groszlige Aufwaumlnde zum prak-tischen ldquoUK Public Sector Information Data Mashupldquo (mappsienaktingorg) zusammengefasst werden konnten

bull Renewable Energy and Energy Efficiency Partnership (reeeporg) stellt fuumlr jedes Land auf uumlbersichtliche Weise Basisinformationen Energiestatistiken Policies

LEITFADEN TEIL 2

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Stakeholder und Projektberichte zur Verfuumlgung und greift zur Erstellung dieser Laumlnderprofile dabei auf unterschiedlichste Quellen zuruumlck (dataworldbankorg dataunorg dbpediaorg) die mittels Linked Data Technologien auf unkomplizierte Art verknuumlpft werden koumlnnen Siehe httpwwwreegleinfo

Aus welchen Komponenten bestehen bzw welche Archi-tektur haben also Open Data Portale die den Linked Data Ansatz der Verlinkung dezentraler Datenbanken uumlber das World Wide Web verfolgen

storage ndash datenspeicherung

bull Metadatenkatalog und Index uumlber verfuumlgbare Datensaumltze Das Portal speichert die Metadaten eines Datensatzes und stellt einen Uumlberblick uumlber verfuumlgbare Datensaumltze zur Verfuumlgung (Beispiel ckannet) Die Verwendung von Spezifikationen wie voiD (semanticweborgwikiVoiD) oder dcat (vocabderiiedcat-overview) die der standardisierten Beschreibung der Datensaumltze dienen werden empfohlen Der Index erleichtert die Suche am Portal nach passenden Daten(-saumltzen) zB via facettierte Suche (enwikipediaorgwikiFaceted_search)

bull daten-store (Daten-Cache) Teile der im Metadaten-katalog angefuumlhrten Daten werden in einem lokalen Store gehalten um eine entsprechende Performance bei Abfragen uumlber die Daten selbst gewaumlhrleisten zu koumlnnen dabei werden zB haumlufig verwendete Datensaumltze wie DBpedia oder Geonames zumindest teilweise gecacht und permanent verfuumlgbar gemacht Als Daten-Stores kommen typischerweise RDF Triple-Stores (wie zB virtuosoopenlinkswcom) zum Einsatz um Abfragen uumlber Linked Data out-of-the-box anbi-eten zu koumlnnen und Integrationskosten zu sparen

bull thesaurus Der Thesaurus dient dazu Datensaumltze the-matisch zuordenbar zu machen um diese schlieszliglich auffindbar zu machen Dies ist insbesondere in verteilten Umgebungen essentiell da hier ldquofreies Taggenrdquo zu ungenau waumlre Der Thesaurus wird dazu verwendet um den Index anzureichern und praumlzis-eres Suchen zu ermoumlglichen Weiters koumlnnen mit Tools wie PoolParty (poolpartypunktat) Thesauri mit Linked Data verknuumlpft werden um damit den Daten-Store um zusaumltzliches Wissen anzureichern Standard-Thesauri wie Agrovoc (faoorgagrovoc) oder Eurovoc (euro-voceuropaeu) koumlnnen die Basis fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung der Datensaumltze bilden

Interfaces ndash daten verfuumlgbar machen

bull suchmaschine Aus Sicht des End-Users ist ein zentrales Element am Portal die gezielte Suche nach Daten(-saumltzen) wobei diese entweder direkt am Portal verfuumlgbar sind oder via Integrationsschnittstellen aus anderen Portalen eingebunden werden koumlnnen Die Suche wird im Idealfall vom Thesaurus unterstuumltzt und kann auch via API angesprochen werden

bull ApI bzw spARQl endpoint Sowohl Abfragen uumlber die Metadaten als auch die Daten selbst werden stand-ardmaumlszligig uumlber einen SPARQL endpoint durchgefuumlhrt Fuumlr Entwickler die sich nicht mit SPARQL auseinander-setzen wollen kann zusaumltzlich eine Schnittstelle ange-boten werden die Abfragen in Form einer gewoumlhnli-chen RESTful API ermoumlglicht

bull linked data Frontend Damit werden Daten uumlber das Standard-Format RDFXML verfuumlgbar gemacht und koumlnnen von anderen Anwendungen leicht integriert werden oder mittels Semantic Web Browsern bzw Crawlern (zB sindicecom) dargestellt bzw gelesen werden Als Beispiel fuumlr ein Linked Data Frontend soll hier die Darstellung der Europaumlischen Zentralbank auf DBpedia (dbpediaorgpageEuropean_Central_Bank) dienen

bull Widget-generator bzw App-gallery Weit verbre-itete simple Austauschformate um Widgets mit dem Open Data Portal unterfuumlttern zu koumlnnen sind RSS oder KML Daruumlberhinaus koumlnnen vom Portal generi-erte Visualisierungen zB Tortengrafiken etc dazu di-enen Inhalte aus dem Portal ohne Programmierkennt-nisse mittels Widget-Technologien in der Blogosphaumlre uumlber virales Marketing zu verbreiten Eine App-Gallery (vgl zB datagovukapps) koumlnnte das Angebot fuumlr Enduser abrunden

Integration ndash daten anbinden generieren und kon-vertieren

bull Import-schnittstellen bzw harvester Das Portal holt mit Crawlern bzw Linked Data Harvestern (zB codegooglecompldspider) bei Bedarf Daten aus anderen Quellen bzw Webseiten in den lokalen Store (Cache) dazu sollten aber nicht nur Daten die bereits in RDF oder RDFa vorliegen importiert werden koumln-nen sondern auch andere verbreitete Formate wie CSV oder div XML-Derivate die in RDF umgewandelt werden Auch aus unstrukturierten Texten zB Nach-richten oder Projektbeschreibungen koumlnnen mittels geeigneter automatischer Extraktionsverfahren RDF Triples (Fakten) extrahiert werden Neben automa-tischen Web-Crawling sollte das Portal aber auch dem (authentifizierten) User die Moumlglichkeit geben Datensaumltze in unterschiedlichen Formaten hinau-fladen zu koumlnnen Um schlieszliglich aus XML aber auch RDFa tatsaumlchlich Linked Data generieren zu koumlnnen muumlssen mit Hilfe so genannter Alignment-Prozesse die Ressourcen aus den unterschiedlichen Datensaumltzen aufeinander gemappt werden Dazu koumlnnten Frame-works wie SILK oder Limes oder auch der PoolParty Extractor (semanticweborgwikiPoolParty_Extrac-tor) in das Portal integriert werden bzw Services wie owlsameAs (sameasorg) verwendet werden

bull datenanbindungIntegration Ein Groszligteil der Daten wird in relationalen Datenbanken gespeichert und zB uumlber JDBC-Schnittstellen verfuumlgbar gemacht Die

LEITFADEN TEIL 2

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zugrundeliegenden SQL-Abfragen koumlnnen mittels geeigneten Mappings (siehe dazu zB D2R Virtuosorsquos RDFViews oder Triplify ) on-the-fly RDF generieren Damit kann die Welt der relationalen Datenbanken ohne tiefe Eingriffe in bestehende Systeme in ein ldquoWeb of Datardquo eingebracht werden Open Data Portale sollte also uumlber entsprechende Moumlglichkeiten der Anbindung von RDF- (via SPARQL-endpoint) und Non-RDF-Quellen verfuumlgen

user und Rollen

bull usermanagement und Authentifizierung Open Data Portale sollten unterschiedliche Rollenmodelle und damit auch Prozesse wie Datenqualitaumltssicherung Daten-Publikation Monitoring oder auch Dienste die von anonymen Usern genutzt werden koumlnnen

unterstuumltzen Idealerweise werden Authentifizierungs-mechanismen die im Web weit verbreitet sind einge-setzt zB OAuth

bull community-Komponenten Elemente des Social Webs zB Ratingmechanismen wie Facebooks ldquoLike-Buttonrdquo oder Twitters ldquoFollow merdquo helfen auch auf Open Data Portalen Dynamiken zu entfalten die hohe Userzahlen nach sich ziehen koumlnnen Bessere Daten-qualitaumlt und uU niedrigere Kosten in der Datenbere-itstellung auf Basis von Crowd-Sourcing dient der Oumlffentlichen Verwaltung direkt und die Moumlglichkeiten personalisierter Dienste die sich fuumlr einzelne Nutzer ergeben koumlnnen sind eine weitere Motivation Community-Komponenten auch tatsaumlchlich nutzen zu wollen

CC-by-nc Andreas Blumauer

LEITFADEN TEIL 2

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Diesen Fragen widmete sich eine Umfrage die vom Verein Open3at in Kooperation mit der Donau-Universitaumlt Krems im Maumlrz 2011 durchgefuumlhrt wurde Alle 183 Nationalrats-abgeordneten wurden eingeladen an einer Online-Befra-gung teilzunehmen Mit einer Ruumlcklaufquote von 2295 konnte die Bedeutung des Themenfeldes Open Govern-ment (Transparenz Partizipation und Zusammenarbeit) fuumlr diese Zielgruppe evaluiert werden

Open Data ist wichtig erfordert aber einen Ausbau der In-frastruktur unter Beruumlcksichtigung des Digital Divide Ing Kurt Gartlehner SPOuml

Der Staat erhebt mit Hilfe der Steuergelder die Daten daher ist es nicht einzusehen dass dieser Schatz der Gesellschaft nicht zur Verfuumlgung gestellt wird Mag Karin Hakl OumlVP

Transparenz ist eine zentrale Saumlule fuumlr Demokratie und Open Data dazu ein Mittel Dr Ruperta Lichtenecker Gruumlne

Open Government und Open Data sind fuumlr die Gesellschaft noch Fremdwoumlrter Daher ist es in einem ersten Schritt wichtig Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen Mag Rainer Widmann BZOuml

Es zeigt sich dass Open Government und Open Data be-reits als politische Bereiche im oumlsterreichischen Parlament angekommen sind Die Ergebnisse unterstreichen die steigende Bedeutung von Transparenz und Partizipation Die Zustimmung im Bereich Transparenz ist besonders hoch (43 sehr wichtig 29 wichtig) jedoch hat auch immerhin fuumlr 17 der Abgeordneten dieses Thema keine Wichtigkeit Uumlberraschend ist die Tatsache dass die Abge-ordneten die wirtschaftlichen Auswirkungen von Open Government Data nicht wahrnehmen Nur 12 sehen die Staumlrkung des Wirtschaftsstandortes Oumlsterreich als Chan-ce im Bereich Transparenz Die Verdeutlichung sozialer Zusammenhaumlnge durch Visualisierungen (41 ) die Eva-luierung der Ergebnisse aus Politik und Verwaltung (57 ) und mehr Verstaumlndnis fuumlr politisches Handeln (71 ) wer-den hier wesentlich wichtiger eingestuft Oumlsterreichs po-litische Kaste sieht das groumlszligte Risiko transparenter Regie-rungsdaten in der Missinterpretation von Informationen

(55 nennen Fehlinterpretation oder bewusste Manipu-lation) oder die Vergroumlszligerung der digitalen oder sozialen Kluft Soziale Risiken werden von 72 sehr hoch bewertet

Die OpenGovernment-Geste von Carl-Markus Piswanger Robert Harm Boris Fahrnberger Rudolf Legat Judith

Schoszligboumlck Peter Parycek Foto CC by Karola Riegler

Die Mehrheit spricht sich dafuumlr aus dass Daten moumlglichst kostenfrei (64 ) und in vollem Umfang (55 ) publiziert werden 31 wuumlrden gerne nur ausgewaumlhlten Daten wei-tergegeben wissen Damit ist zumindest die Haumllfte der Oumlsterreichischen Politik fuumlr die unmittelbare Umsetzung der international uumlblichen Offenheitsstandards bei Open Data Wenig uumlberraschend das Ergebnis wenn man nach den Umsetzungsstrategien von OGD fragt Der gesetzge-bende Koumlrper sieht sich durchaus gefordert und sieht in zu schaffenden rechtlichen Rahmenbedingungen (85 ) konkreten Handlungsbedarf und identifiziert auch gleich (45) das fehlende Informationsfreiheitsgesetz als wesent-liches Defizit 52 der Befragten bevorzugen eine Rege-lung fuumlr Open Government in bestehenden Gesetzen oder auch ohne unmitelbare Aumlnderungen in den gesetzlichen Grundlagen

Weitere Materialien

Die komplette Auswertung der Umfrage inklusive Rohda-ten kann auf httpopen3at heruntergeladen werden

Text Carl-Markus Piswanger und Thomas Thurner

Open3 Umfrage

Open Government aus der Sicht oumlsterreichischer NationalratsabgeordneterOpen Government in politischen Prozessen wird ein groszliges Potential fuumlr mehr Transparenz und Buumlrgerbeteiligung zugeschrieben Wie aber schatzen oumlsterreichische Nationalratsabgeordnete diese Ent-wicklung ein Welche Chancen und Risiken sehen sie auf dem Weg zur Umsetzung Welche Vorstellungen gibt es hinsichtlich der Veroumlffentlichung von oumlffentlichen Daten

OPEN3 UMFRAGE

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CC by Ton Zijlstra

Im Gesprach

Ton Zijlstra ndash Das neue Team der ePSIplattform ndash ein Ausblick in die Zukunft

Ton Zijlstra (Niederlande 1970) is selbstaumlndiger Berater fuumlr Wissensfragen und komplexe Wandlung-sprozesse Er sieht Open Government Data sowohl als so einen Wandlung-sprozess als auch als Quelle fuumlr moumlgliche Antworten auf andere Fragen In den letzten drei Jahren war er aktiv als Berater fuumlr Behoumlrden und als Aktivist rundum Open Data taumltig 2011-13 ist er Commu-nity Steward der epsiplat-formeu fuumlr die Europaumlische Kommission

Ton Zijlstra spricht am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konfe-renz im Track Europa und Open Government Data

OGD-Digest Ton du bist Community Steward im neuen Team der ePSIplattform ndash wer sind die neuen Personen und was sind Ihre Aufgaben

Ton Zijlstra Das Team besteht aus 6 Personen Marc de Vries ist schon seit langem mit PSI Wiederverwendung beschaumlftigt Er hat einen entsprechenden Hintergrund als Jurist und Oumlkonom Marc beschaumlftigt sich mit rechtlichen Fragen und wird die ePSI Konferenzen organisieren Kat-leen Janssen ebenso Juristin ist Spezialisting fuumlr Geoda-ten-Fragen Sie arbeitet sowohl fuumlr eine private Kanzlei auf dem Gebiet von Internet und Recht als auch fuumlr die Uni Leuven Katleen beschaumlftigt sich ebenso mit rechtlichen Fragen Tom Kronenburg arbeitet bei einer Beratungsfirma fuumlr Verwaltungsfragen Er schreibt Analysen und Berichte und betreut das PSI Scoreboard welches wir planen Dani-el Dietrich Mitarbeiter der Open Knowledge Foundation und des Open Data Network in Deutschland ist generelles Mitglied im Team und bringt nicht nur sein Wissen sondern auch seine Rolle im Netzwerk der Open Data Community ein Das gleiche gilt fuumlr Antti Poikola ebenfalls Teil der Open Knowledge Foundation Unternehmer in Finland und Teil der Open Data Bewegung dort Er schrieb beispielsweise federfuumlhrend am Open Data Manual fuumlr die Finnische Re-gierung mit Ich selbst bin als Community Steward das Ge-sicht nach aussen versorge die taumlgliche Berichterstattung auf der Plattform folge den Entwicklungen in ganz Europa und versuche Menschen miteinander zu verbinden

OGD-Digest Wie siehst du die Aufgaben und Ziele der ePSIplattform fuumlr die naumlchsten 3-5 Jahre

Ton Zijlstra Wir betreuen die Plattform fuumlr die naumlchsten 2 Jahre Wir haben seitens der Europaumlischen Kommission 4 Aufgaben

bull Ein lsquoOne-Stop-Shoprsquo fuumlr alle Entwicklungen in Europa rundum PSI und Open Government Data zu sein

bull Die bestehende Community rundum das Thema zu verstaumlrken

bull Die Europaumlische Kommission mittels Analysen und einem lsquoMember States PSI Scoreboardrsquo zu beraten

bull Aufklaumlrung zu betreiben und neue Leute Gruppen und Initiativen in die Community mit einzubeziehen ebenso den allgemeinen Wissenstand zum Thema zu verbessern

Wichtig fuumlr uns ist es viel mehr wie vorher auf die Men-schen in der EU zu setzen und nicht nur auf Berichterstat-tung Damit die Buumlrgerinnen schnell ihren Weg finden koumlnnen und sich zB leichter mit anderen in der eigenen Umgebung vernetzen und austauschen koumlnnen Zu oft kommt es vor dass ich als Aussenseiter Menschen in Kon-takt bringe mit Leuten in der eigenen Stadt oder in der eigenen Branche Es gilt Europaweit Menschen sehr viel intensiver zu vernetzen

OGD-Digest Was plant das neue Team als konkrete Maszlig-nahmen und Aktivitaumlten um diese Ziele zu erreichen

Ton Zijlstra Grundsaumltzlich soll nicht alles in der epsiplat-formeu stattfinden In den EU Mitgliedstaaten und in verschiedenen Branchen gibt es natuumlrlich bereits aktive Netzwerke und Online-Begegnungsplaumltze Wir moumlchten sichtbar machen was dort geschiet damit mehr Men-schen dorthin finden Und wir moumlchten unsere Informati-onen daruumlber was anderswo passiert aktiv dorthin kom-munizieren Neben unseren eigenen Events werden wir deshalb auch 24 Events die von anderen in der EU-weiten Community organisiert werden unterstuumltzen Mit Vermitt-lung von Kontakten und Sprechern dadurch dass wir die Events bewerben und manchmal auch mit finanzieller Un-terstuumltzung um dafuumlr zu sorgen dass auch etwas passiert in Mitgliedstaaten und Sektoren wo es schwieriger ist lo-kal etwas auf die Beine zu bekommen Weiters gibt es auch Awards um Vorzeigerollen und gute Beispiele darzustel-len Dann gibt es bestimmte Themen die fuumlr uns wichtig sind Erstens gibt es neue Bereiche wo die PSI Open Data Diskussion eigentlich am Anfang steht Beispielsweise Da-tenjournalismus und Open Data im kulturellen Bereich Zu-saumltzlich wird den Verwaltungen klarer dass sie Open Data

IM GESPRAumlCh ndash TON ZIJLSTRA

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Open Government Data auf der CeDEM KonferenzMehr als 100 TeilnehmerInnen aus 35 Landern viele davon auszligerhalb Europas trafen sich von 55 bis 65 am Campus Krems um zu den Themen Online-Delibertation oumlffentliche Intelligenz Verwendung Sozialer Medien im Politik- und Verwaltungsprozess und der bdquoInternetgesellschaftldquo allgemein zu diskutieren Open Government Data war dabei ein prominentes Thema Eine Nachberichterstattung zur CeDEM Konferenz ver-anstaltet von der Donau-Universitat

Internationale Keynote Speaker stellten ihre Thesen und Forschungsergebnisse zur Diskussion Douglas Schuler von der Evergreen University Seattle praumlsentierte ein Modell zur effektiveren Nutzung der kollektiven Intelli-genz Gleichzeitig attestiert er allerdings fuumlr die USA starke

Kraumlfte die kein Interesse an bdquosocial empowermentldquo haben Axel Bruns von der Queensland University of Technology zeigte am Beispiel der Uumlberflutung groszliger Landstriche Australiens im Dezember 2010 und Jaumlnner 2011 die Nut-zung der oumlffentlichen Intelligenz Anhand von twitter In

als Instrument bei der eigenen Arbeit verwenden koumlnnen und nicht nur etwas ist das fuumlr Buumlrgerinnen interessant ist Weiters steht das Review der EU PSI Direktive in 2012 auf dem Plan Eine aumlusserst wichtige Diskussion denn soll die PSI Direktive geaumlndert werden Mehr vorschreiben zB eine kostenlose Bereitstellung von Daten Soll sie um neue Bereiche (Kultur Wissenschaft oumlffentlicher Rundfunk) er-weitert werden Soll Publikation mit Wiederverwendungs-recht gleichgestellt werden Oder soll sich alles genau in die gegengesetzte Richtung entwickeln

Die oumlffentliche Konsultation des letzten Jahres laumlsst schon erblicken dass das eine grosse Diskussion wird und es ist uns wichtig soviele Interessierte wie moumlglich daran zu beteiligen Als die Direktive erstmals geschrieben wurde gab es die Open Data Bewegung ja noch nicht und man hat bei Datenwiederverwendung nur an die herkoumlmmli-chen Unternehmen gedacht wie beispielsweise aus der Verlags- Geo- oder Meteobranche In den kommenden Monaten wird es auch besonders wichtig sein soziale und wirtschaftliche Effekte von Open Data sichtbar zu ma-chen Denn es kommt ja langsam etwas Gegenwind auf Sparmassnahmen wie in den Vereinigten Staaten die data

gov treffen oder Versuche Informationsfreiheit eher zu be-grenzen zum Beispiel als Antwort auf Wiki-Leaks Die Da-tenverwendung voran zu treiben und Impakt sichtbar zu machen ist nun sehr wichtig

LinksePSIplattform epsiplatformeu

Twitter twittercomepsiplatform (epsiplatform)

Recent Developments in PSI httpwwwslidesharenetTonZijlstrapsi-developments-in-the-eu

Vorstellungsfolien des neuen Teams (Berlin Feb-ruar 2011) httpwwwslidesharenetTonZijlstraintroducing-new-epsi-team

Tons Blog httpzylstraorgblog

Eventkalender fuumlr PSI in Europa httpepsiplatformeueuropean_psi_open_data_events

Online Konsultation httpepsiplatformeunewsnewsfinal_report_online_consultation_published

VERANSTALTUNGEN

Thesaurus fuumlr Open Data initiert

Der ldquoOpen Data Thesaurusrdquo [httpvocabularysemantic-webatPoolPartywikiOpenData] dient als Einstiegshilfe in die Diskussion um das Themenfeld ldquooffene Datenrdquo Es wird eine Sammlung zentraler Begriffe und Organisatio-nen ihrer Definitionen semantischen Verknuumlpfungen und weiterfuumlhrenden Links angeboten Nach dem Prinzip ldquoeat your own dog foodrdquo ist der Thesaurus unter einer Com-mons Creative Lizenz verfuumlgbar und liegt in maschinen-lesbarer Form auf Basis offener W3C-Standards vor Der Thesaurus kann damit in andere Anwendungen eingebun-den werden zB zur Erstellung von Mashups oder zur Inde-xierung von Dokumenten herangezogen werden

Der Open Data Thesaurus wird von der Semantic Web Company in Zusammenarbeit mit OGD Austria gewartet und laufend erweitert Der Thesaurus liegt in englischer und deutscher Sprache vor Andreas Blumauer Verant-wortlicher fuumlr die Qualitaumltssicherung des Thesaurus ldquoGera-de in der Phase der Etablierung eines Themas sind Thesauri eine wertvolle Ressource weil Miszligverstaumlndnisse schneller aufgeloumlst werden koumlnnen oder eindeutige Ankerpunkte um oft noch unscharfe Begriffsdefinitionen schneller ent-stehen koumlnnenrdquo

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der Anfangsphase der Flutkatastrophe sahen sich die Ein-satzkraumlfte Australiens mit einem Versagen der Informati-onsinfrastruktur konfrontiert Die Auswertung der tweets anhand von Hashtags war vor allem in der Anfangsphase den Einsatzkraumlften eine wertvolle Informationsquelle um zielgerichtet Helfen zu koumlnnen

Elke Loumlffler von der Governance International Birmingham fuumlhrte den Konferenzteilnehmern durch eine Umfrage im Raum klar vor Augen wie weit die Diskussion um E-Parti-cipation von der Realitaumlt auseinander driftet Keine Kon-ferenzteilnehmerIn war der Meinung dass im jeweiligen Heimatland ein Status von bdquogemeinsamen Regierensldquo zwi-schen BuumlrgerInnen und Staatsmacht erreicht waumlre Stefan Gehrke fruumlherer Geschaumlftsfuumlhrer von politik-digitalde und Mitbegruumlnder des Open Data Networks argumentierte warum eine Bepreisung offengelegter Verwaltungsda-ten ein Verhinderer von Innovation ist In diesem Bereich muumlsse noch viel Uumlberzeugungsarbeit in Richtung Politik und Verwaltung geleistet werden was vor allem durch nachweislich funktionierende und anschauliche Beispie-le geschehen muss Ein staumlndig wachsender Uumlberblick zu erfolgreichen Open Data Initiativen ist auf wwwopenda-ta-showroomorg (siehe auch Artikel in diesem Digest) ersichtlich

Auch die Oumlsterreichischen Initiativen waren auf der Ce-DEM11 Konferenz vertreten Das Bundesrechenzentrum veranstaltete unter dem Thema bdquo Open Government Data Good Practice amp Proceedingsldquo einen Workshop dem Ver-treter aus Initiativgruppen und Verwaltung folgten Stefan Pawel von der Open Commons Region Linz skizzierte den Verlauf seines Projektes mit den anfaumlnglichen Startschwie-rigkeiten die vor allem im organisatorischen Bereich und dem Verstaumlndnis der etablierten Verwaltung zu den Begrif-fen bdquoOpen Accessldquo bdquoCreative Commonsldquo und bdquoTransparenzldquo lagen Fuumlr 2011 sind in Linz als Leuchtturmprojekte die Of-fenlegung von Geodaten und statistischen Basisdaten ge-plant Die Daten sollen nach der CC-By Lizenz veroumlffentlicht werden Barcamps werden die einzelnen Meilensteine der Projektumsetzung begleiten und sollen einerseits neue Ideen einbringen auf der anderen Seite ein Anreiz fuumlr Be-voumllkerung und Wirtschaft zur kreativen Beschaumlftigung mit den Daten und zur Schaffung eines kollektiven Mehrwerts sein

Martin Kaltenboumlck von der Semantic Web Company und Mitbegruumlnder von OGD Austria stellte den europaumlischen Kontext mit den Projekten LOD2 und der Open Knowledge Foundation sowie die Oumlsterreichische Initiative Open Governnent Data Austria vor Eine Aktivitaumlt der Seman-tic Web Company ist zur Zeit die Ausarbeitung von Open Government Infrastrukturkomponenten (siehe Teil 2 des OGD Leitfadens von Andreas Blumauer in diesem Digest) Open Data soll fixer Bestandteil einer nationalen digitalen Infrastruktur werden Martin Kaltenboumlck stellte in einem high-level Uumlberblick bestehende und noch notwendige Infrastrukturkomponenten wie Indexdienste Suchagen-

ten oder Dataintegratoren fuumlr nicht-RDF Daten vor Der bdquolinkingldquo-Aspekt wird haumlufig als definierendes Element von Open Data verstanden waumlhrend semantische Metho-den auch innerhalb von Organisationen einen Mehrwert bieten Fuumlr die Zukunft wichtig wird die Harmonisierung von Meta-Daten werden Inhaltsdaten koumlnnen uumlber Onto-logien harmonisiert werden die dabei notwendigen Meta-Daten erfordern aber ein einheitliches Format auf der tech-nischen Interoperationsebene

Robert Harm als Vertreter des Vereins open3 griff die von Stefan Gehrke formulierte Forderung nach Leuchtturm-projekten auf und praumlsentierte die oumlsterreichfokusierten Open Data Projekte Wiener Budgetvisualisierung 2009 ubahnaufzugat oder die Befragung der oumlsterreichischen Nationalratsabgeordneten zu Open Data Thematiken Das noch in Umsetzung befindliche Projekt httpwwwdatamapseu wird es in Zukunft ermoumlglichen ohne Pro-grammierkenntnisse geodatenbezogene Visualisierungen zu erstellen und mit andern zu teilen

Carl-Marcus Piswanger

Carl-Marcus Piswanger vom BRZ als Sponsor des Open Data Workshops bei der CeDem2011 erarbeitete in Zusam-menarbeit mit den TeilnehmerInnen jene Datensaumltze die nach Oumlffnung hohes gesellschaftliches oder wirtschaftli-ches Potential bieten wuumlrden Die von den TeilnehmerIn-nen als vordringlich zu oumlffnende Daten bzw in einem nach den Open Data Prinzipien bereitzustellenden Daten sind Budgetdaten basisstatistische Daten wie Kriminalstatisit-ken Daten zu Ausbildungseinrichtungen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberdaten oder Volkszaumlhlungsdaten In der ab-schlieszligenden Diskussion wurde die gegenwaumlrtig aktuellen Themen wie Lizenzen Kosten fuumlr Daten und gesellschaft-liche Auswirkungen diskutiert Eine Offenlegung von Ver-waltungsdaten wird zu einer Verschiebung bei manchen Geschaumlftsmodellen fuumlhren die fuumlr manche Wirtschafts-zweige Herausforderungen bereithalten Insgesamt ist der gesellschaftliche Mehrwert zwar schwer durch Modelle zu quantifizieren ein Mehr an Daten und Informationen wird aber jedenfalls neue Geschaumlftsmodelle foumlrdern die gegen-waumlrtig durch Protektionismus nicht marktfaumlhig sind

Johann Houmlchtl

VERANSTALTUNGEN

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OGD2011 ndash Programm Vortragende und RahmeninformationenErstmals findet in Oumlsterreich eine Konferenz zum Thema Open Government Data statt die OGD2011 (httpwwwogd2011at) Die Veranstaltung richtet sich an jene die am Prozess der Bereitstellung und Wiederver-wendung von Offenen Daten teilnehmen Politik oumlffentliche Verwaltung Zivilgesellschaft und Wirtschaft Die OGD2011 ladt namhafte oumlsterreichische und internationale Expertinnen erstmals auf ein gemeinsames Podium Internationaler Austausch und regionales Networking machen die OGD2011 zum wesentlichen Fo-rum fuumlr Open Government Data im Jahr 2011

PROGRAMM der OGD2011

0830 bis 0900 Uhr (Foyer Palais Strudlhof)

Anmeldung

0900 bis 0930 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Eroumlffnung Eroumlffnung Sandra Frauenberger IT-Stadtraumltin von Wien

Willkommen vom Veranstalter Projektleiter der OGD2011 Martin Kaltenboumlck Semantic Web Company OGD Austria

0930 bis 1045 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P1 Einfuumlhrung und Grundlagen

Chair Mag Bernhard Krabina (KDZ ndash Zentrum fuumlr Verwaltungsforschung)

Christian Geiger MA Zeppelin Universitaumlt Friedrichshafen (Hochschule zwischen Wirtschaft Kultur und Politik) Vortrag Open Government (Data) ndash Buumlrger und Staat auf Augenhoumlhe

Dr Katleen Janssen Universitaumlt Leuven Interdisciplinary Centre for Law amp ICT Leuven Belgien Vortrag Legal Issues of Open Government Data major road blocks or minor bumps in the road

Martin Kaltenboumlck CMC CFO der Semantic Web Company Mitglied im Executive Board der OGD Austria Vortrag OGD2011 ndash Anforderungsanalyse fuumlr Open Government Data in Oumlsterreich

1045 bis 1115 Uhr Pause

1115 bis 1215 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P2 Gesellschaftliche Auswirkungen

Chair Mag (FH) Julian Ausserhofer (FH Joanneum)

MSc Lisa Evans Objectgroup Where Does My Money Go the guardian data blog Vortrag Data journalism in 7 bullet points

Ing Mag Christof Tschohl Ludwig Boltzmann Gesellschaft Team Informationsgesellschaft Vortrag Open Government Data aus Menschenrechtsperspektive

1115 bis 1215 Uhr (Saal Robert Barany)

W1 Oumlkonomisches Potential

Chair Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini (Semantic Web Company)

Maga Eva Czernohorszky Zentrum fuumlr Innovation und Technologie Prokuristin und Leiterin der Dienstleistungsabteilung Vortrag Das volkswirtschaftliche Potential von Open Government Data Ein Auftrag fuumlr die Wirtschaftsfoumlrderung

Mag Nikolaus Futter Geschaumlftsfuumlhrere Compass Verlag Vortrag Wirtschaftliche Aspkete der Nutzung von OGD

1215 bis 1345 Uhr (Gruppenfoto auf der Strudlhofstiege)

Mittagspause amp Konferenzfoto

VERANSTALTUNGEN

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1345 bis 1500 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P3 Europa und Open Government Data

Chair Mag Johann Houmlchtl (Donauuniversitaumlt Krems)

Ton Zijlstra Community Stewart der ePSIplattform Berater (ua der Niederlaumlndischen Regierung) Vortrag Eine Europaische Perspektive auf OGD Status Quo Entwicklungen Wandel und neue herausforderungen an die Buumlrgerinnen

Dr Rufus Pollock University of Cambridge Centre for Intellectual Property and Information Law Direktor der Open Knowledge Foundation Vortrag Open Data The Road Ahead

Prof Dr Jiri Hrebicek PhD Masaryk Universitaumlt Institute of Biostatistics and Analyses Vortrag The status and outreach of open data and open government in the Czech Republic

1345 bis 1500 Uhr (Saal Robert Barany)

W2 Open Data Technologie amp Infrastruktur

Chair DI Wolfgang Halb (Joanneum Research)

Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini Semantic Web Company Vortrag Linked Open Government Data als Maszlignahme fuumlr eine digitale Infrastruktur

Friedrich Lindenberg Open Knowledge Foundation ndash CKAN Development Vortrag Katalogsysteme und Open Data am Beispiel CKAN

Manfred Groumlber MBA ndash Microsoft Oumlsterreich Gmbh Business Developement Manager Oumlffentlicher Sektor Vortrag Cloud Infrastruktur fuumlr Open Data ndash Internationale Beispiele

Mag Carl-Markus Piswanger MAS ndash Bundesrechenzentrum Vortrag Open Government (Data) in der BRZ Gmbh

1500 bis 1615 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P4 Best Practise Beispiele OGD in Oumlsterreich

Chair Thomas Thurner (Semantic Web Company OGD Austria)

Mag Martin Schiegl Geologische Bundesanstalt FA Geoinformation Vortrag Thesaurus-Management und INSPIRE (am Beispiel der Geologischen Bundesanstalt)

Mag Stefan Pawel Projektleiter der Open Commons Region Linz Vortrag Open Government Data als Teil der Open Commons Region Linz

Dr Wilhelm Vogel Prokurist und Programmleiter Daten amp Diagnosen Umweltbundesamt Vortrag Open Government Data (OGD) im Umweltbereich Angebote und Grenzen der Verfuumlgbarkeit

1615 bis 1645 Uhr Vernetzungspause

1645 bis 1730 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Keynote John Sheridan MSc ndash National Archives UK Linking UK Government Data

1730 bis 1745 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Schlusswort amp Verabschiedung

Thomas Thurner amp Martin Kaltenboumlck beide Semantic Web Company amp OGD Austria

Basisinformationen OGD2011 Konferenz

WANN 16 Juni 2011 0900 - 1800 Uhr WO Palais Strudlohof Strudlhofgasse 10 1090 Wien WER Politik Verwaltung Zivilgesellschaft Wirtschaft Wissenschaft Medien INFO amp REGISTRIERUNG wwwogd2011at twitter hashtag ogd2011 Organisation Semantic Web Company

VERANSTALTUNGEN

16 Juni 2011

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Im Gesprach

Stefan Gehrke ndash Im Alleingang erreichen wir gar nichts

Stefan Gehrke geboren 1965 Jurist und Journalist Vorstandsmitglied im Open Data Network eV Deutsch-land (opendata-networkorg) Gruumlnder und Partner der Kommunikationsagen-tur ldquobuero fuer neues denkenrdquo (bfndde) Berlin

OGD-Digest Bereits letztes Jahr legte sich die deutsche Bundesregierung einen recht groszligzuumlgig bemessenen Zeitrahmen bei der Einfuumlhrung von Open Government Data Erst 2013 sehen die zustaumlndigen Stellen die Zeit fuumlr ein bundesweites Datenportal Ist das Ausdruck einer ndashzumindest noch teilweise vorhandenen ndash Gegnerschaft zu Open Government Data oder bloszlige Mutlosigkeit

Stefan Gehrke Ich denke dabei handelt es sich nicht um fehlenden Mut oder gar um ein Dagegensein sondern es gibt in diesem Bereich durchaus ernstzunehmende Her-ausforderungen Deutschland ist ein foumlderaler Staat was ua dazu fuumlhrt das viele Daten in den Laumlndern und sogar noch mehr in den Kommunen liegen Die Bundesregierung kann in diesem Bereich alleine gar nicht so viel ausrichten auch nicht durch Gesetze sondern sie sind vielmehr auf eine Koalition der Willigen angewiesen Wir schauen im-mer gerne in die USA wo Praumlsident Obama per Direktive die Verwaltung zu Open Data aufgefordert hat Das funkti-oniert allerdings in Deutschland nicht

Natuumlrlich wuumlrden wir aus der Open Data Bewegung es ger-ne sehen wenn es schneller gehen wuumlrde Die Frage ist ob das Thema Open Data als Bereich der Verwaltungmoder-nisierung im zustaumlndigen Bundesministerium des Innern richtig angesiedelt ist So koumlnnte ein anderer Weg auch uumlber bessere Informationsfreiheitsgesetz (IFG) fuumlhren Das Land Bremen hat ja schon ein gutes Beispiel vorgelegt Dort ist die Verwaltung zu pro-aktiver Datenveroumlffentli-chung verpflichtet Andere Bundeslaumlnder haben noch gar kein IFG

OGD-Digest Im Gespraumlch mir Vertreterinnen aus Re-gierung und Verwaltung ist oft von den Unterschieden der Verwaltungskultur Europas und der des anglo-ame-rikanischen Raums die Rede Offenheit Datenqualitaumlt Amtsverschwiegenheit sowie Selbst- und Fremdbild der Verwaltung waumlren dort wie da grundlegend verschie-den In wie weit soll sich die OGD-Community von diesen Argumenten beeindrucken lassen Sind diese Fragen im

Zentrum der Problemloumlsung oder bloszlige Befindlichkei-ten im Changeprozess

Stefan Gehrke Es ist ganz wichtig die Befindlichkeiten und Sorgen der Verwaltung Ernst zu nehmen Im Allein-gang erreichen wir gar nichts ndash wir muumlssen einen ge-meinsamen Weg finden Das sollte aber keineswegs dazu fuumlhren eigene Positionen und Definitionen aufzugeben Sonst haben wir in ein zwei Jahren eine nette Schmuse-Opendatalandschaft mit viel ldquoOpenrdquo auf dem Etikett einer nach wie vor von Geschlossenheit und Exklusivitaumlt gepraumlg-ten Datenpolitik

Hilfreich ist es sicher wenn wird die sog Change agents in den Verwaltungen finden also die die etwas aumlndern wollen Diese Leute muumlssen wir dann beraten und unter-stuumltzen in dem wir ihnen zB gute Beispiele an die Hand geben damit sie das Potenzial von Open Data in ihre Haumlu-ser tragen koumlnnen

OGD-Digest Welche unmittelbaren naumlchsten Ziele sol-lenmuumlssen in Deutschland in Sachen OGD erreicht werden Wie sieht der Zeitplan des ODN aus

Stefan Gehrke Zunaumlchst und zufoumlrderst brauchen wir of-fene Lizenzen fuumlr alle Daten des oumlffentlichen Sektors Dann fordern wir die kostenfreie Freigabe all dieser Daten abge-sehen von den sog Grenzkosten also den Gebuumlhren zur Kostendeckung fuumlr die Bereitstellung Diese allerdings duumlr-fen nur auf Grundlage einer konkreten detaillierten und neutral uumlberpruumlfbaren Kostenanalyse zulaumlssig sein

Wichtig ist es auch Open Data Aktivitaumlten in den Kommu-nen zu foumlrdern Und dann wuumlrden wir uns natuumlrlich noch sehr daruumlber freuen wenn es zeitnah einen offiziellen Da-tenkatalog unter datenbundde geben wuumlrde und wenn wie schon erwaumlhnt die Informationsfreiheitsgesetze an-gepasst werden wuumlrden um eine pro-aktive Veroumlffent-lichung von Daten zu ermoumlglichen Und wenn das alles noch bis Ende des Jahres 2012 geschehen wuumlrde waumlren wir entscheidende Schritte weiter

IM GESPRAumlCh ndash STEFAN GEhRKE

SEITE 15OPEN GOVERNMENT VERY NEW PUBLIC MANAGEMENT

Open Government Very New Public ManagementWir moumlchten in unserem Essay drei zentrale Aspekte der Open Government Diskussion darstellen welche das Potenzial aufweisen den oumlffentlichen Sektor in den nachsten Jahren nachhaltig zu andern Kollabora-tion mit Social Media Transparenz mit Open Government Data Neue Wege im Public Management mittels Partizipation

1) Kollaboration mit Social Media Kollaboration beschreibt ein neues Verhaumlltnis der Verwaltungen miteinander als auch des oumlffentlichen Sektors mit den BuumlrgerInnen und weiteren Stakeholdern Zusammenarbeit auf Basis von gegenseitigem Respekt und Offenheit stehen dabei im Vordergrund Die bdquoAnderenldquo werden in diesem Konzept nicht erst nach Aufforderung taumltig sondern koumlnnen mit-tels Eigeninitiative durchwegs Themenfuumlhrerschaft uumlber-nehmen und die Verwaltung bdquoantreibenldquo Am deutlichsten zeigt sich dieses Phaumlnomen in den Potenzialen von Web 20 und Social Media welche sowohl von den BuumlrgerInnen als auch von den Verwaltungen und der Politik genutzt werden um neue Interaktionskanaumlle zu oumlffnen und Enga-gement zu ermoumlglichen Die Nicht-Nutzung von Sozialen Medien kann dazu fuumlhren dass gewisse Zielgruppen die herkoumlmmliche Medien oder Partizipationsmoumlglichkeiten wie Buumlrgerversammlungen nicht nutzen ausgeschlossen werden Soziale Medien sind nicht nur in der politischen Kommunikation relevant Auch klassische Kommunikati-onsthemen der Verwaltung wie das Beschwerdemanage-ment erfahren durch soziale Medien neue Impulse In sozialen Medien ist auch zu beobachten dass das Nicht-Vorhandensein von offiziellen Informationen nicht verhin-dern kann dass Kommunikation uumlber oumlffentliche Angele-genheiten stattfindet

2) Transparenz mit Open Data In der aktuellen Diskussion wird Open Government haumlufig mit Open Data (auch Open Government Data) gleichgesetzt Dies ist eine verkuumlrzte Betrachtung da die Frage der Daten nur ein (wenngleich auch wesentlicher) Aspekt von Open Government ist Neben oumlkonomischen und gesellschaftspolitischen Argu-menten ist fuumlr die oumlffentliche Verwaltung aber vor allem ein Aspekt ganz wesentlich die freie Verfuumlgbarkeit von Da-ten ist ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und staumlrkt damit auch das Vertrauen in das Verwaltungshandeln Ver-oumlffentlichte Daten bilden die Grundlage dafuumlr dass Buumlrge-rInnen Unternehmen und weitere Interessengruppen die Arbeit von Politik und Verwaltung wahrnehmen und nut-zen koumlnnen Dies ist wiederum Grundlage dafuumlr dass sich diese Gruppen in die Produktions- oder Entscheidungspro-zesse einbringen und besser uumlber diese befinden koumlnnen Partizipation ndash neue Wege im Public Management

3) Web 20 hat neue Moumlglichkeiten der Interaktion des Engagements und der Einflussnahme moumlglich gemacht die sich auch auf Politik und Verwaltung auswirken Die bdquoInternetgenerationldquo waumlchst mit einem anderen Nut-

zungsverstaumlndnis der modernen Medien heran und es wird zunehmend schwieriger diese mit klassischen Parti-zipationsmoumlglichkeiten zu erreichen Deshalb muumlssen sich oumlffentliche Verwaltung und Politik proaktiv neuen Formen der Beteiligung von BuumlrgerInnen und Gesellschaftsgrup-pen oumlffnen Dies heiszligt Einfluss zulassen Engagement foumlr-dern und Mitwirkung ermoumlglichen Unter den Schlagwor-ten bdquoCo-productionldquo und bdquoCo-designldquo haben diese neuen Aspekte der Partizipation schon Einzug in die Public Ma-nagement Diskussionen gefunden Es gilt nun durch die Oumlffnung von Politik und Verwaltung mithilfe neuer For-men der Partizipation dieses Zusammenarbeiten neu zu beleben Modernes Public Management bdquoorientiertldquo sich nicht nur an den BuumlrgerInnen sondern bezieht die Buumlrge-rInnen mit ein Diese neue Einbeziehung der BuumlrgerInnen reduziert sich nicht nur auf Parteienstellungen in Umwelt- oder Nachbarschaftsverfahren oder auf das Einholen von Feedback der KundInnen Damit wird vielmehr die aktive Rolle der BuumlrgerInnen im gesellschaftlichen politischen und administrativen Leben angesprochen welches bis hin zur Aktivierung der BuumlrgerInnen geht und das Mitmachen das Mitproduzieren und Mitentscheiden bedeutet Hier ist jedenfalls auch die Verwaltung gefordert der Politik Ange-bote zu machen und in Vorleistung zu treten Andererseits muss die Politik auch die Vorteile erkennen wenn sie den Rat der Verwaltung aber auch der BuumlrgerInnen und Exper-tInnen miteinbezieht Das Primat der Politik wird dadurch nicht aufgegeben und die Kompetenzen der Politik nicht eingeschraumlnkt Aber eine Neudefinition von politischer Entscheidungsfindung wird notwendig sein wenn die Ein-beziehung von Jugendlichen gelingen und Phaumlnomene wie Stuttgart 21 kuumlnftig verhindert werden sollen

Zukunft Open Government Die hier praumlsentierten drei As-pekte sind als Auszug aus der Open-Government-Diskus-sion zu sehen Open Government wird als Uumlberbegriff fuumlr zahlreiche weitere Facetten der Verwaltungs- und Staats-modernisierung verwendet wie Transparenz 20 Partizipa-tion 20 Kollaboration 20 offene Innovationen Oumlffnung der Gesellschaft sowie Uumlberlegungen zu freien Daten of-fenen Standards offenen Schnittstellen quelloffener Soft-ware und offenen Kommunikations systemen Es ist davon auszugehen dass uns diese Facetten im Sinne eines neuen Public Managements die naumlchsten Jahre am Weg der Ver-waltungs- und Staatsmodernisierung begleiten werden

Thomas Prorok Bernhard Krabina wwwkdzeu

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Ergebnisse der LOD2 Open Government Data Stakeholder BefragungLinked Open Data ist die zweite groszlige Vision von Sir Tim Berners Lee (bitlytim-wikipedia) dem Begruumlnder des WWW Ein Web of Data dessen miteinander vernetzten Datenbestande die LOD Cloud (richardcyganiakde200710lod) bilden ein bereits 22 Milliarden Fakten umfassender wiederverwendbarer und vernetzter weltweiter Datenbestand

Das durch die EU unterstuumltzte Forschungsprojekt ldquoLOD2 ndash Creating Knowledge out of Interlinked Datardquo (wwwlod2eu) beschaumlftigt sich mit der Bereitstellung bzw dem Aus-bau der Linked Open Data (LOD) Prinzipien und Techno-logien bzw der LOD Infrastruktur an sich Denn werden Datenbestaumlnde einmal gemaumlszlig den Linked Open Data Prinzipien des W3C (World Wide Web Consortium ndash bitlyw3c-lod) verfuumlgbar gemacht so wird die standardisierte Vernetzung verschiedenste Datenbestaumlnde untereinander moumlglich um rasch und zielgerichtet fuumlr neuartige Anwen-dungen nutzbar zu sein

Seit September 2010 arbeitet das Konsortium aus 10 Part-nern ndash kommend aus sieben EU-Laumlndern ndash an dem auf vier Jahre angelegt Projekt Die Forschungsergebnisse und Entwicklungen des LOD2 Projektes fokusieren besonders auf drei Bereiche 1) Linked Enterprise Data 2) Linked Data fuumlr Verlage und Medien und 3) Open Government Data Der zuletzt genannte Use Case ldquoOpen Government Datardquo nimmt eine besondere Rolle ein soll doch hier im Rahmen des Projektes LOD2 der Grundstein fuumlr einen zentralen Open Data Katalog fuumlr Europa enstehen Dabei werden mittels Linked Open Data (LOD) die Datenbestaumlnde moumlg-lichst aller europaumlischen Datenkataloge durchsuchbar und vergleichbar gemacht ndash ein Single Point of Access fuumlr Open Data in Europa sozusagen (wwwpublicdataeu) Daruumlber hinaus werden die technologischen und wirtschaftlichen Ruumlckwirkungen von Open Government Data die anderen beiden Anwendungsfaumllle (1 und 2) untersucht Fuumlr eine bessere Anforderungsanalyse der Entwicklungsarbeit im Bereich Linked Open Government Data wurde im Dezem-ber 2010 die ldquoLOD2 Open Government Data Stakeholder Surveyrdquo initiiert Ziel der Befragung war es in den fuumlnf Wochen Laufzeit der Befragung (08112010 to 1512 2010) moumlglichst viel Input zum Thema Open Data in Europa bzw fuumlr den zu schaffenden EU-weiten Datenkatalog zu bekom-men An der Befragung nahmen gesamt 340 Personen teil Die Ergebnisse wurden im 1 Quartal 2011 ausgewertet und soeben als HTML und PDF veroumlffentlicht Die Rohdaten ste-hen als CSV File sowie als Linked Open Data mit einer CC BY 30 Lizenz zur freien Wiederverwendung zur Verfuumlgung ndash siehe surveylod2eu

Einige Erkenntnisse der Befragung als Schlaglichter

A) Weg von hTML und PDF ndash hin zu RDFxML und APIs

In Hinsicht auf die verwendeten geforderten Datenfor-mate wurde eine eindeutige Tendenz von derzeit vor allem

HTML und PDF in Richtung RDFXML und dem Angebot von APIs erhoben Aber auch andere Formate wurden oft-mals genannt und muumlssen daher beruumlcksichtigt werden wie beispielsweise JSON

Abbildung derzeit verwendete Datenformate

Abbildung gewuumlnschte Datenformate

B) Rohdaten direkt vom Datenersteller zur weiteren AnalyseIn Hinsicht auf die Datenqualitaumlt wurden die folgenden Kriterien als besonders wichtig erachtet 1) Herkunft Originalquelle der Daten 2) Format der Daten und 3) Voll-staumlndigkeit der Metadaten Hinsichtlich der genannten Datenformate wird die Bereitstellung von Konvertierungs-mechanismen als wichtig angesehen Die Top Bereiche die TeilnehmerInnen mit offenen Daten anwenden wol-len sind Forschung amp Analyse Visualisierungen und lsquoein-faches Konsumierenrsquo der Daten Weiterfuumlhrend werden die folgenden Funktionen fuumlr einen EU-weiten Datenka-talog als unbedingtes lsquomust haversquo betrachtet 1) Angebot von Basisdaten Rohdaten 2) Information uumlber die Versi-on von Datensets und 3) Suchen erkunden Gruppieren und Clustering von Datensets Weiters die lsquolike to haversquo Funktionalitaumlten Crowd Sourcing Mechanismen Benach-richtigungs Dienste uumlber (regionale) Daten Analyse- und Visualisierungstools

STUDIEN

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C) Linksammlung oder eigener Open Data Speicher eine offene FrageHinsichtlich der Frage ob ein EU-weiter Datenkatalog nur Meta Daten speichern soll und in Folge auf die Originalda-ten verlinken soll oder auch an sich Daten speichern und anbieten soll konnte keine eindeutige Antwort gefunden werden ndash grundsaumltzlich kann die Aussage getroffen wer-den dass eine Datenspeicherung moumlglich sein sollte ndash und vor allem dass Mechanismen vorhanden sein muumlssen wel-che nicht vorhandene Datensaumltze an der Originalquelle er-kennen und dies darstellen

D) Interaktion Dokumentation ndash OneStopShopNeben den Daten selbst werden folgenden Informationen zu Open Data nachgefragt White Papers und Best Practise News uumlber Open Government Data und Anwendungsbei-spiele sowie Erfolgs-Stories zu Open Data Weiters werden Support Mechanismen auf einem EU-weiten Open Data Katalog als besonders wichtig erachtet (Dokumentation Handbuumlcher etc)

Die LOD2 Open Government Data Stakeholder Befragung soll Ende 2011 wiederholt werden um die jeweils aktuel-len Anforderungen an das recht junge Feld Open Govern-ment Data zu erheben Die Detailergebnisse koumlnnen unter httpsurveylod2eu eingesehen und wiederverwendet werden

Links zum Themaprojekt Webseite lod2 wwwlod2eu

Weblog zum lod2 projekt bloglod2eu

ergebnisse der lod2 open government data dstake-holder befragung surveylod2eu

linked open data (lod)

linkeddatabookcom linkeddataorg sowie

die lod cloud richardcyganiakde200710lod

Britischer PSI Report soeben erschienenVor kurzem ist der Report zur Wiederverwendung von Public Sector Information (PSI) in Groszligbritannien aus 2010 erschienen

Da England als einer der Vorreiter im Bereich von Open Government Data weltweit betrachtet wird sollte diesem Report ent-sprechend Aufmerksam-keit geschenkt werden

Dieser beinhaltet Informationen zum rechtlichen Rahmen von Open Government Data in UK dem gewaumlhlten bzw durch das National Archive erarbeiteten Lizenzrahmen Richtlinien fuumlr die gewaumlhlten Nutzungsbedingungen und Businessmodelle sowie Informationen zu Governance be-wusstseinsbildenden Maszlignahmen zu Open Data und zu den verwendeten Technologien Teil 6 des Reports bietet einen Vergleich zu anderen internationalen Open Govern-ment Data Aktivitaumlten in Australien Neuseeland Spanien und den USA Abschlieszligend wird ein Ausblick auf die zu-kuumlnftige Entwicklung in UK geboten sowie ein Uumlberblick uumlber die genauen Aktivitaumlten in 2009 und 2010

Hervorzuheben sind neben anderen wichtigen Entwick-lungen in UK sicherlich das sogenannte Unlocking Service welches es erlaubt konkrete Anfragen nach benoumltigten Daten zu stellen weiters die Etablierung eines Gremiums welches sich mit allen Belangen rund um Open Data in England beschaumlftigt und damit Nachhaltigkeit und Wir-kungsorientierung gewaumlhrleistet sowie technischer Natur

die eindeutige Bekenntnis zu Linked Open Data (zusaumltzlich zu anderen Formaten und Schnittstellen) als zukunftswei-sende Technologie fuumlr Open Government Data

Einer der mitverantwortlichen Personen seitens des Nati-onal Archive UK John Sheridan wird am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konferenz in Wien sprechen und steht bei der Konferenz zum Austausch und zur Diskussion rund um das Thema Open Government Data bereit Siehe httpwwwogd2011at

Link zum Reporthttpwwwnationalarchivesgovukdocumentspsi-re-portpdf

Text Martin Kaltenboumlck

STUDIEN

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Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

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Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

email cdirschlwolterskluwerde

linkedIn profil c dirschl httpdelinkedincominchristiandirschl

helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

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Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

SEITE 21KALENDER

Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

SEITE 22

Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

Der OGD Digest enthaumllt Links zu externen Webseiten auf deren Inhalte vom Betreiber dieser Seiten kein Einfluss ge-nommen werden kann Fuumlr diese fremden Inhalte kann demnach keinerlei Gewaumlhr uumlbernommen werden Fuumlr die Inhalte der verlinkten Seiten ist der jeweilige Anbieter verantwortlich

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SEITE 23ANZEIGE

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SEITE 24

Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

Info Anmeldung wwwogd2011at

SEITE 4

Experience the OGD-ChallengeEs gilt auch bei Open Government Data Tue Gutes und rede daruumlber So sind in den letzten Jahren nicht nur viele Open Data Portale an den Start gegangen es wurden in Folge auch ca 30 Wettbewerbe auf Basis der jeweils neu freigestellten Regierungsdaten ausgelobt Mit wechselndem Erfolg

Bereits im Herbst 2008 beauftragte Washington DC das Consultingunternehmen iStrategyLabs mit einer Kampa-gne die Nuumltzlichkeit und Buumlrgerinnenfreundlichkeit der soeben gestarteten Open Data Strategie demonstrieren soll Das beauftragte Unternehmen entwickelte daraufhin einen offenen Wettbewerb mit dem Namen Apps4demo-cracy bei dem auf Basis der Offenen Daten Washingtons Buumlrgerinnen und Unternehmerinnen aufgerufen waren kleinere oder auch groumlszligere Softwareservices zu entwi-ckeln In dem nur 30 Tage offenen Wettbewerb wurden so 47 lauffaumlhige Apps (Facebook Web Smartphone) einge-reicht Die schlieszliglich von einer Jury ausgewaumlhlten Apps wurden mit einem Preisgeld von insgesamt 35000- Dollar belohnt Diesem Initialprojekt folgten viele aumlhnliche inter-nationale Projekte NYC Big Apps (85 Einreichungen USD 20000- Preisgeld) Mashup Australia (82 Einreichungen AUD 22500- Preisgeld) Apps 4 Finland (30 Einreichungen EUR 13000- Preisgeld) World Bank - Apps for Develop-ment (107 Einreichungen USD 55000- Preisgeld) oder die noch bis 5 Juni 2011 laufende EU-weite Open Data Chal-lenge (httpopendatachallengeorg Euro 20000- Preis-geld) sowie viele andere mehr

Doch nicht uumlberall funktionierte das Erfolgsrezept aus Washington Teilnehmerzahlen technische Brillanz Inno-vationsgehalt und nicht zuletzt die Aufmerksamkeit und Akzeptanz bei den Buumlrgerinnen bleiben manchmal hinter den Erwartungen zuruumlck Grundlagenwissen fuumlr ein er-folgreiches Design von Open Data Challenges bietet der Reader ldquoHow To Run Your Own Apps For Democracy In-novation Contestrdquo des eingangs erwaumlhnten iStrategyLabs (scrbij89Btt) das Essay ldquoOpen data for campaigningrdquo von OGD-Evangelist Tim Davis (bitlytim-davis) sowie ldquochallen-gegovrdquo die Crowdsourcing-Plattform der US-Regierung

Wie ein Wettbewerb ausgelobt wird sagt viel uumlber die Stel-le aus die damit befasst ist AppsChallenges stehen oft am Beginn einer Open Government Data Strategie sie sind der erste Austauschplatz zwischen Verwaltung Buumlrgerinnen und (IT-) Wirtschaft Hier misst sich sowohl die Akzeptanz des Datenangebots die Innovationskraft der IT-Wirtschaft das Interesse der Zivilgesellschaft und auch die Seriositaumlt des Unterfangens Open Data an sich

Kern einer jeden Challenge ist der offene Datenbestand Er-folgsentscheidend ist dabei dass die Anzahl der angebote-nen Datensaumltze nicht einen bestimmten Wert unterschrei-tet ist doch die zu erwartende Vielfalt an eingereichten Apps direkt proportional zu dieser Anzahl Kommen die zur Challenge angebotenen Daten aus mehreren unterschied-lichen Bereichen so sind auch innovativere (unerwartete)

Datenverschneidungen zu erwarten Zu diesem Basisset gehoumlren Geodaten Daten zur Demographie Verkehrsda-ten Umweltdaten (Bevoumllkerungs-) Statistiken und Points of Interest Fehlt dieser grundsaumltzliche offene Datenvorrat so droht die gut gemeinte Challenge zu einem ldquoFuszligball-spiel ohne Rasenrdquo zu werden wie es Daniel Dietrich vom ODN in seiner juumlngsten Kritik an der Challenge Apps4Ber-lin formuliert hat Wer jedoch ldquoerwachsenerdquo Apps ernten will sollte uumlber die Quantitaumlt hinaus auch darauf achten dass die angebotenen Daten wirklich uumlber maschinenles-bare Schnittstellen und APIs verfuumlgbar sind denn nur eine technologisch ansprechende Umgebung zieht auch Spit-zenprogrammiererinnen und Softwarearchitektinnen an

Das ausgelobte Preisgeld variiert von Challenge zu Challenge stark und scheint auch nicht der entscheide-nene Faktor fuumlr den Erfolg des Wettbewerbs zu sein obwohl es sich empfiehlt sich an den internationalen Standards bei der Houmlhe der Siegerinnenpraumlmien zu

orientieren In jedem Fall druumlcken die aufgewendeten Gel-der gewissermaszligen die Wertschaumltzung der getanen Arbeit auf Seiten der AppsDeveloper aus Denn selbst wenn eini-ge der Apps von Laien ldquozusammengebasteltrdquo werden so kommt ein Groszlig der eingereichten Softwareservices von professionellen EPUs und KMUs Um dort entsprechende Aufmerksamkeit zu erzielen sollte die Houmlhe der Preisgelder diesen Ecosystemen angemessen sein

Erfolgreich waren und sind AppsChallenges auch immer dann wenn sie nicht als Buumlrgerinnenbefragung oder Ide-enwettbewerb aufgesetzt sind Als Instrument des Crowd-sourcings moumlchte die auslobende Stelle ganz konkrete Ziele erreicht wissen Das kann verbessertes eGovernment Complaints Management eParticipation eDemocracy oder aber auch neue StartUps Radical Innovation und Impulse beim Daten Journalismus sein Das Motiv fuumlr die Challenge sollte offensichtlich sein um motivierte Einrei-chungen zu erhalten Ein klarer diesbezuumlglicher Ausschrei-bungstext zielgerichtete Bewerbung die Einbindung aller relevanten Stakeholder und eine ebenso im jeweiligen Ge-genstand kompetente Jury scheinen selbstverstaumlndlich sind jedoch nicht immer gegeben

Wie der Erfolg einer AppsChallenge abzuernten ist sollte lt Peter Corbett (iStrategylabs) schon in der Konzeption des Wettbewerbs mitgedacht werden Es stellt sich die Fra-

TITELSTORY ndash ExPERIENCE ThE OGD-ChALLENGE

SEITE 5

OGD publizieren ndash ein Leitfaden ndash Teil 2

Open Data Portale ndash das Architekturprinzip ldquohyperdatardquo

ge uumlber welchen nachhaltigen Instrumente verfuumlgt eine Gebietskoumlrperschaft um StartUps weiter zu unterstuumltzen Investorinnen zu finden bzw Produkte ins eigene Portfo-lio zu uumlbernehmen Noch viel mehr als in den Vereinigten Staaten genuumlgt es im Europaumlischen Raum nicht Apps ein-mal zu praumlmieren und auf einen vitalen Markt zu vertrauen der diese Applikationen weiter kommerzialisiert und ver-wertet Eine Einbindung in IT-Foumlrderung Neugruumlndungs-strategien und Standortentwicklung macht die Ergebnisse eines Wettbewerbs erst nachhaltig nutzbar

Tue Gutes und rede daruumlber steht auch am Schluss dieses Artikels Open Government Data hat mit Daten und Fakten der Buumlrgerinnen selbst zu tun ndash ein natuumlrliches Interesse daran kann also fuumlr ein breites Publikum erwartet werden Das konkrete Interesse ist auch die Chance fuumlr eine breit aufgestellte und prominent platzierte Oumlffentlichkeitsarbeit fuumlr Open Government Data Warum sollten nicht Schau-spielerinnen Politikerinnen und andere Personen des oumlffentlichen Interesses Testimonial fuumlr OGD sein Eine gut geplante Challenge bietet dazu die Moumlglichkeit

Text Thomas Thurner

Wie im Artikel ldquoOpen Government Data publizieren ndash ein Leitfadenldquo (OGD Digest Nr3 ndash ogd2011atogd-digestap-ril-2011) beschrieben sollte ein Open Data Portal zumin-dest folgende Eigenschaften aufweisen

bull Auffindbarkeit Datensaumltze sollten fuumlr Entwickler und Endkunden auffindbar sein

bull standardschnittstellen Datensaumltze sollten via web-basierte Standard-APIs ansprechbar sein

bull Quellenuumlbergreifende standardformate Daten-saumltze sollten in Standard-Formaten verfuumlgbar sein im Idealfall auf syntaktischer und semantischer Ebene

bull verknuumlpfbarkeit Daten sollten referenzierbar moumlglichst eindeutig und damit quellenuumlbergreifend verknuumlpfbar sein

bull Widgets Das Datenportal sollte auch Widgets zB Visualisierungen out-of-the-box anbieten

Die hauptargumente dafuumlr sindbull die Kosten fuumlr Entwickler moumlglichst gering halten zu

koumlnnen um damit

bull moumlglichst viele qualitiativ hochwertige Anwend-ungen auf Basis der offenen Daten zu ermoumlglichen wobei

bull die datenquellen verknuumlpfbar und auffindbar sein sollten um

bull auch komplexe Fragestellungen mit validem Daten-material unterfuumlttern zu koumlnnen

Der Ansatz zunaumlchst einmal moumlglichst viele Daten ins Netz rauszubekommen und wenn auch nur als voneinander isolierte Tabellen oder CSV-Dateien und die Standardisie-rung der Metadaten APIs und jener Elemente die die Ver-knuumlpfbarkeit und Auffindbarkeit der Datenquellen ermoumlg-lichen auf die lange Bank zu schieben ist naheliegend Diese Strategie erinnert bei naumlherer Betrachtungsweise an die ersten Jahre des WWW wo das Prinzip Hypertext erst langsam in den Koumlpfen der Provider Entwickler und End-User ankam Damals wurden einfach Dokumente ldquoins Netz

gestelltrdquo Verlinkungen und damit die Auffindbarkeit wur-den erst durch Googleacutes PageRank Algorithmus essentiell bald darauf aber als grundlegendes Prinzip um Inhalte im Netz zu publizieren verinnerlicht

Was also bedeutet dieses grundlegende Architekturprinzip ldquoHyperlinkrdquo fuumlr ein Web of data Betrachten wir dazu das analoge Prinzip ldquoHyperdataldquo (enwikipediaorgwikiHy-perdata) so wird ein grundlegender Unterschied schnell klar ldquoHyperdata enables formation of a web of data evol-ving from the lsquodata on the Webrsquo that is not inter-related (or at least not linked)rdquo (Nova Spivack Web-Entrepreneur und Semantic Web Pionier)

Hyperdata oder Linked Data (enwikipediaorgwikiLinked_Data) ermoumlglicht den Aufbau einer globalen da-tenbank die verteilt uumlber das Netz verwaltet werden kann und wo Datensaumltze und einzelne Objekte in der Datenbank dennoch aufeinander referenzieren was einerseits die Da-tenqualitaumlt substantiell verbessern kann und andererseits so genannte ldquoMashupsrdquo ermoumlglicht also Anwendungen die Daten aus unterschiedlichen Quellen miteinander ver-knuumlpft Ein grundlegendes Prinzip also das gerade fuumlr die oumlffentliche Verwaltung von houmlchster Relevanz sein soll weil diese letztlich immer das Zusammenspiel dezentra-ler Einheiten moumlglichst (kosten-)effizient zu gestalten hat Zwei Beispiele wie dies in der Praxis funktioniert

bull Das Britische Landvermessungsamt Ordnance Survey hat zahlreiche Datensaumltze als Linked Data publiziert (dataordnancesurveycouk) ua Postleitzahlen und ihre geografische Zuordnung sodass unterschiedli-chste Datensaumltze (CO2-Emissionen Schulen Sterbli-chkeitsraten etc) ohne groszlige Aufwaumlnde zum prak-tischen ldquoUK Public Sector Information Data Mashupldquo (mappsienaktingorg) zusammengefasst werden konnten

bull Renewable Energy and Energy Efficiency Partnership (reeeporg) stellt fuumlr jedes Land auf uumlbersichtliche Weise Basisinformationen Energiestatistiken Policies

LEITFADEN TEIL 2

SEITE 6

Stakeholder und Projektberichte zur Verfuumlgung und greift zur Erstellung dieser Laumlnderprofile dabei auf unterschiedlichste Quellen zuruumlck (dataworldbankorg dataunorg dbpediaorg) die mittels Linked Data Technologien auf unkomplizierte Art verknuumlpft werden koumlnnen Siehe httpwwwreegleinfo

Aus welchen Komponenten bestehen bzw welche Archi-tektur haben also Open Data Portale die den Linked Data Ansatz der Verlinkung dezentraler Datenbanken uumlber das World Wide Web verfolgen

storage ndash datenspeicherung

bull Metadatenkatalog und Index uumlber verfuumlgbare Datensaumltze Das Portal speichert die Metadaten eines Datensatzes und stellt einen Uumlberblick uumlber verfuumlgbare Datensaumltze zur Verfuumlgung (Beispiel ckannet) Die Verwendung von Spezifikationen wie voiD (semanticweborgwikiVoiD) oder dcat (vocabderiiedcat-overview) die der standardisierten Beschreibung der Datensaumltze dienen werden empfohlen Der Index erleichtert die Suche am Portal nach passenden Daten(-saumltzen) zB via facettierte Suche (enwikipediaorgwikiFaceted_search)

bull daten-store (Daten-Cache) Teile der im Metadaten-katalog angefuumlhrten Daten werden in einem lokalen Store gehalten um eine entsprechende Performance bei Abfragen uumlber die Daten selbst gewaumlhrleisten zu koumlnnen dabei werden zB haumlufig verwendete Datensaumltze wie DBpedia oder Geonames zumindest teilweise gecacht und permanent verfuumlgbar gemacht Als Daten-Stores kommen typischerweise RDF Triple-Stores (wie zB virtuosoopenlinkswcom) zum Einsatz um Abfragen uumlber Linked Data out-of-the-box anbi-eten zu koumlnnen und Integrationskosten zu sparen

bull thesaurus Der Thesaurus dient dazu Datensaumltze the-matisch zuordenbar zu machen um diese schlieszliglich auffindbar zu machen Dies ist insbesondere in verteilten Umgebungen essentiell da hier ldquofreies Taggenrdquo zu ungenau waumlre Der Thesaurus wird dazu verwendet um den Index anzureichern und praumlzis-eres Suchen zu ermoumlglichen Weiters koumlnnen mit Tools wie PoolParty (poolpartypunktat) Thesauri mit Linked Data verknuumlpft werden um damit den Daten-Store um zusaumltzliches Wissen anzureichern Standard-Thesauri wie Agrovoc (faoorgagrovoc) oder Eurovoc (euro-voceuropaeu) koumlnnen die Basis fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung der Datensaumltze bilden

Interfaces ndash daten verfuumlgbar machen

bull suchmaschine Aus Sicht des End-Users ist ein zentrales Element am Portal die gezielte Suche nach Daten(-saumltzen) wobei diese entweder direkt am Portal verfuumlgbar sind oder via Integrationsschnittstellen aus anderen Portalen eingebunden werden koumlnnen Die Suche wird im Idealfall vom Thesaurus unterstuumltzt und kann auch via API angesprochen werden

bull ApI bzw spARQl endpoint Sowohl Abfragen uumlber die Metadaten als auch die Daten selbst werden stand-ardmaumlszligig uumlber einen SPARQL endpoint durchgefuumlhrt Fuumlr Entwickler die sich nicht mit SPARQL auseinander-setzen wollen kann zusaumltzlich eine Schnittstelle ange-boten werden die Abfragen in Form einer gewoumlhnli-chen RESTful API ermoumlglicht

bull linked data Frontend Damit werden Daten uumlber das Standard-Format RDFXML verfuumlgbar gemacht und koumlnnen von anderen Anwendungen leicht integriert werden oder mittels Semantic Web Browsern bzw Crawlern (zB sindicecom) dargestellt bzw gelesen werden Als Beispiel fuumlr ein Linked Data Frontend soll hier die Darstellung der Europaumlischen Zentralbank auf DBpedia (dbpediaorgpageEuropean_Central_Bank) dienen

bull Widget-generator bzw App-gallery Weit verbre-itete simple Austauschformate um Widgets mit dem Open Data Portal unterfuumlttern zu koumlnnen sind RSS oder KML Daruumlberhinaus koumlnnen vom Portal generi-erte Visualisierungen zB Tortengrafiken etc dazu di-enen Inhalte aus dem Portal ohne Programmierkennt-nisse mittels Widget-Technologien in der Blogosphaumlre uumlber virales Marketing zu verbreiten Eine App-Gallery (vgl zB datagovukapps) koumlnnte das Angebot fuumlr Enduser abrunden

Integration ndash daten anbinden generieren und kon-vertieren

bull Import-schnittstellen bzw harvester Das Portal holt mit Crawlern bzw Linked Data Harvestern (zB codegooglecompldspider) bei Bedarf Daten aus anderen Quellen bzw Webseiten in den lokalen Store (Cache) dazu sollten aber nicht nur Daten die bereits in RDF oder RDFa vorliegen importiert werden koumln-nen sondern auch andere verbreitete Formate wie CSV oder div XML-Derivate die in RDF umgewandelt werden Auch aus unstrukturierten Texten zB Nach-richten oder Projektbeschreibungen koumlnnen mittels geeigneter automatischer Extraktionsverfahren RDF Triples (Fakten) extrahiert werden Neben automa-tischen Web-Crawling sollte das Portal aber auch dem (authentifizierten) User die Moumlglichkeit geben Datensaumltze in unterschiedlichen Formaten hinau-fladen zu koumlnnen Um schlieszliglich aus XML aber auch RDFa tatsaumlchlich Linked Data generieren zu koumlnnen muumlssen mit Hilfe so genannter Alignment-Prozesse die Ressourcen aus den unterschiedlichen Datensaumltzen aufeinander gemappt werden Dazu koumlnnten Frame-works wie SILK oder Limes oder auch der PoolParty Extractor (semanticweborgwikiPoolParty_Extrac-tor) in das Portal integriert werden bzw Services wie owlsameAs (sameasorg) verwendet werden

bull datenanbindungIntegration Ein Groszligteil der Daten wird in relationalen Datenbanken gespeichert und zB uumlber JDBC-Schnittstellen verfuumlgbar gemacht Die

LEITFADEN TEIL 2

SEITE 7

zugrundeliegenden SQL-Abfragen koumlnnen mittels geeigneten Mappings (siehe dazu zB D2R Virtuosorsquos RDFViews oder Triplify ) on-the-fly RDF generieren Damit kann die Welt der relationalen Datenbanken ohne tiefe Eingriffe in bestehende Systeme in ein ldquoWeb of Datardquo eingebracht werden Open Data Portale sollte also uumlber entsprechende Moumlglichkeiten der Anbindung von RDF- (via SPARQL-endpoint) und Non-RDF-Quellen verfuumlgen

user und Rollen

bull usermanagement und Authentifizierung Open Data Portale sollten unterschiedliche Rollenmodelle und damit auch Prozesse wie Datenqualitaumltssicherung Daten-Publikation Monitoring oder auch Dienste die von anonymen Usern genutzt werden koumlnnen

unterstuumltzen Idealerweise werden Authentifizierungs-mechanismen die im Web weit verbreitet sind einge-setzt zB OAuth

bull community-Komponenten Elemente des Social Webs zB Ratingmechanismen wie Facebooks ldquoLike-Buttonrdquo oder Twitters ldquoFollow merdquo helfen auch auf Open Data Portalen Dynamiken zu entfalten die hohe Userzahlen nach sich ziehen koumlnnen Bessere Daten-qualitaumlt und uU niedrigere Kosten in der Datenbere-itstellung auf Basis von Crowd-Sourcing dient der Oumlffentlichen Verwaltung direkt und die Moumlglichkeiten personalisierter Dienste die sich fuumlr einzelne Nutzer ergeben koumlnnen sind eine weitere Motivation Community-Komponenten auch tatsaumlchlich nutzen zu wollen

CC-by-nc Andreas Blumauer

LEITFADEN TEIL 2

SEITE 8

Diesen Fragen widmete sich eine Umfrage die vom Verein Open3at in Kooperation mit der Donau-Universitaumlt Krems im Maumlrz 2011 durchgefuumlhrt wurde Alle 183 Nationalrats-abgeordneten wurden eingeladen an einer Online-Befra-gung teilzunehmen Mit einer Ruumlcklaufquote von 2295 konnte die Bedeutung des Themenfeldes Open Govern-ment (Transparenz Partizipation und Zusammenarbeit) fuumlr diese Zielgruppe evaluiert werden

Open Data ist wichtig erfordert aber einen Ausbau der In-frastruktur unter Beruumlcksichtigung des Digital Divide Ing Kurt Gartlehner SPOuml

Der Staat erhebt mit Hilfe der Steuergelder die Daten daher ist es nicht einzusehen dass dieser Schatz der Gesellschaft nicht zur Verfuumlgung gestellt wird Mag Karin Hakl OumlVP

Transparenz ist eine zentrale Saumlule fuumlr Demokratie und Open Data dazu ein Mittel Dr Ruperta Lichtenecker Gruumlne

Open Government und Open Data sind fuumlr die Gesellschaft noch Fremdwoumlrter Daher ist es in einem ersten Schritt wichtig Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen Mag Rainer Widmann BZOuml

Es zeigt sich dass Open Government und Open Data be-reits als politische Bereiche im oumlsterreichischen Parlament angekommen sind Die Ergebnisse unterstreichen die steigende Bedeutung von Transparenz und Partizipation Die Zustimmung im Bereich Transparenz ist besonders hoch (43 sehr wichtig 29 wichtig) jedoch hat auch immerhin fuumlr 17 der Abgeordneten dieses Thema keine Wichtigkeit Uumlberraschend ist die Tatsache dass die Abge-ordneten die wirtschaftlichen Auswirkungen von Open Government Data nicht wahrnehmen Nur 12 sehen die Staumlrkung des Wirtschaftsstandortes Oumlsterreich als Chan-ce im Bereich Transparenz Die Verdeutlichung sozialer Zusammenhaumlnge durch Visualisierungen (41 ) die Eva-luierung der Ergebnisse aus Politik und Verwaltung (57 ) und mehr Verstaumlndnis fuumlr politisches Handeln (71 ) wer-den hier wesentlich wichtiger eingestuft Oumlsterreichs po-litische Kaste sieht das groumlszligte Risiko transparenter Regie-rungsdaten in der Missinterpretation von Informationen

(55 nennen Fehlinterpretation oder bewusste Manipu-lation) oder die Vergroumlszligerung der digitalen oder sozialen Kluft Soziale Risiken werden von 72 sehr hoch bewertet

Die OpenGovernment-Geste von Carl-Markus Piswanger Robert Harm Boris Fahrnberger Rudolf Legat Judith

Schoszligboumlck Peter Parycek Foto CC by Karola Riegler

Die Mehrheit spricht sich dafuumlr aus dass Daten moumlglichst kostenfrei (64 ) und in vollem Umfang (55 ) publiziert werden 31 wuumlrden gerne nur ausgewaumlhlten Daten wei-tergegeben wissen Damit ist zumindest die Haumllfte der Oumlsterreichischen Politik fuumlr die unmittelbare Umsetzung der international uumlblichen Offenheitsstandards bei Open Data Wenig uumlberraschend das Ergebnis wenn man nach den Umsetzungsstrategien von OGD fragt Der gesetzge-bende Koumlrper sieht sich durchaus gefordert und sieht in zu schaffenden rechtlichen Rahmenbedingungen (85 ) konkreten Handlungsbedarf und identifiziert auch gleich (45) das fehlende Informationsfreiheitsgesetz als wesent-liches Defizit 52 der Befragten bevorzugen eine Rege-lung fuumlr Open Government in bestehenden Gesetzen oder auch ohne unmitelbare Aumlnderungen in den gesetzlichen Grundlagen

Weitere Materialien

Die komplette Auswertung der Umfrage inklusive Rohda-ten kann auf httpopen3at heruntergeladen werden

Text Carl-Markus Piswanger und Thomas Thurner

Open3 Umfrage

Open Government aus der Sicht oumlsterreichischer NationalratsabgeordneterOpen Government in politischen Prozessen wird ein groszliges Potential fuumlr mehr Transparenz und Buumlrgerbeteiligung zugeschrieben Wie aber schatzen oumlsterreichische Nationalratsabgeordnete diese Ent-wicklung ein Welche Chancen und Risiken sehen sie auf dem Weg zur Umsetzung Welche Vorstellungen gibt es hinsichtlich der Veroumlffentlichung von oumlffentlichen Daten

OPEN3 UMFRAGE

SEITE 9

CC by Ton Zijlstra

Im Gesprach

Ton Zijlstra ndash Das neue Team der ePSIplattform ndash ein Ausblick in die Zukunft

Ton Zijlstra (Niederlande 1970) is selbstaumlndiger Berater fuumlr Wissensfragen und komplexe Wandlung-sprozesse Er sieht Open Government Data sowohl als so einen Wandlung-sprozess als auch als Quelle fuumlr moumlgliche Antworten auf andere Fragen In den letzten drei Jahren war er aktiv als Berater fuumlr Behoumlrden und als Aktivist rundum Open Data taumltig 2011-13 ist er Commu-nity Steward der epsiplat-formeu fuumlr die Europaumlische Kommission

Ton Zijlstra spricht am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konfe-renz im Track Europa und Open Government Data

OGD-Digest Ton du bist Community Steward im neuen Team der ePSIplattform ndash wer sind die neuen Personen und was sind Ihre Aufgaben

Ton Zijlstra Das Team besteht aus 6 Personen Marc de Vries ist schon seit langem mit PSI Wiederverwendung beschaumlftigt Er hat einen entsprechenden Hintergrund als Jurist und Oumlkonom Marc beschaumlftigt sich mit rechtlichen Fragen und wird die ePSI Konferenzen organisieren Kat-leen Janssen ebenso Juristin ist Spezialisting fuumlr Geoda-ten-Fragen Sie arbeitet sowohl fuumlr eine private Kanzlei auf dem Gebiet von Internet und Recht als auch fuumlr die Uni Leuven Katleen beschaumlftigt sich ebenso mit rechtlichen Fragen Tom Kronenburg arbeitet bei einer Beratungsfirma fuumlr Verwaltungsfragen Er schreibt Analysen und Berichte und betreut das PSI Scoreboard welches wir planen Dani-el Dietrich Mitarbeiter der Open Knowledge Foundation und des Open Data Network in Deutschland ist generelles Mitglied im Team und bringt nicht nur sein Wissen sondern auch seine Rolle im Netzwerk der Open Data Community ein Das gleiche gilt fuumlr Antti Poikola ebenfalls Teil der Open Knowledge Foundation Unternehmer in Finland und Teil der Open Data Bewegung dort Er schrieb beispielsweise federfuumlhrend am Open Data Manual fuumlr die Finnische Re-gierung mit Ich selbst bin als Community Steward das Ge-sicht nach aussen versorge die taumlgliche Berichterstattung auf der Plattform folge den Entwicklungen in ganz Europa und versuche Menschen miteinander zu verbinden

OGD-Digest Wie siehst du die Aufgaben und Ziele der ePSIplattform fuumlr die naumlchsten 3-5 Jahre

Ton Zijlstra Wir betreuen die Plattform fuumlr die naumlchsten 2 Jahre Wir haben seitens der Europaumlischen Kommission 4 Aufgaben

bull Ein lsquoOne-Stop-Shoprsquo fuumlr alle Entwicklungen in Europa rundum PSI und Open Government Data zu sein

bull Die bestehende Community rundum das Thema zu verstaumlrken

bull Die Europaumlische Kommission mittels Analysen und einem lsquoMember States PSI Scoreboardrsquo zu beraten

bull Aufklaumlrung zu betreiben und neue Leute Gruppen und Initiativen in die Community mit einzubeziehen ebenso den allgemeinen Wissenstand zum Thema zu verbessern

Wichtig fuumlr uns ist es viel mehr wie vorher auf die Men-schen in der EU zu setzen und nicht nur auf Berichterstat-tung Damit die Buumlrgerinnen schnell ihren Weg finden koumlnnen und sich zB leichter mit anderen in der eigenen Umgebung vernetzen und austauschen koumlnnen Zu oft kommt es vor dass ich als Aussenseiter Menschen in Kon-takt bringe mit Leuten in der eigenen Stadt oder in der eigenen Branche Es gilt Europaweit Menschen sehr viel intensiver zu vernetzen

OGD-Digest Was plant das neue Team als konkrete Maszlig-nahmen und Aktivitaumlten um diese Ziele zu erreichen

Ton Zijlstra Grundsaumltzlich soll nicht alles in der epsiplat-formeu stattfinden In den EU Mitgliedstaaten und in verschiedenen Branchen gibt es natuumlrlich bereits aktive Netzwerke und Online-Begegnungsplaumltze Wir moumlchten sichtbar machen was dort geschiet damit mehr Men-schen dorthin finden Und wir moumlchten unsere Informati-onen daruumlber was anderswo passiert aktiv dorthin kom-munizieren Neben unseren eigenen Events werden wir deshalb auch 24 Events die von anderen in der EU-weiten Community organisiert werden unterstuumltzen Mit Vermitt-lung von Kontakten und Sprechern dadurch dass wir die Events bewerben und manchmal auch mit finanzieller Un-terstuumltzung um dafuumlr zu sorgen dass auch etwas passiert in Mitgliedstaaten und Sektoren wo es schwieriger ist lo-kal etwas auf die Beine zu bekommen Weiters gibt es auch Awards um Vorzeigerollen und gute Beispiele darzustel-len Dann gibt es bestimmte Themen die fuumlr uns wichtig sind Erstens gibt es neue Bereiche wo die PSI Open Data Diskussion eigentlich am Anfang steht Beispielsweise Da-tenjournalismus und Open Data im kulturellen Bereich Zu-saumltzlich wird den Verwaltungen klarer dass sie Open Data

IM GESPRAumlCh ndash TON ZIJLSTRA

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Open Government Data auf der CeDEM KonferenzMehr als 100 TeilnehmerInnen aus 35 Landern viele davon auszligerhalb Europas trafen sich von 55 bis 65 am Campus Krems um zu den Themen Online-Delibertation oumlffentliche Intelligenz Verwendung Sozialer Medien im Politik- und Verwaltungsprozess und der bdquoInternetgesellschaftldquo allgemein zu diskutieren Open Government Data war dabei ein prominentes Thema Eine Nachberichterstattung zur CeDEM Konferenz ver-anstaltet von der Donau-Universitat

Internationale Keynote Speaker stellten ihre Thesen und Forschungsergebnisse zur Diskussion Douglas Schuler von der Evergreen University Seattle praumlsentierte ein Modell zur effektiveren Nutzung der kollektiven Intelli-genz Gleichzeitig attestiert er allerdings fuumlr die USA starke

Kraumlfte die kein Interesse an bdquosocial empowermentldquo haben Axel Bruns von der Queensland University of Technology zeigte am Beispiel der Uumlberflutung groszliger Landstriche Australiens im Dezember 2010 und Jaumlnner 2011 die Nut-zung der oumlffentlichen Intelligenz Anhand von twitter In

als Instrument bei der eigenen Arbeit verwenden koumlnnen und nicht nur etwas ist das fuumlr Buumlrgerinnen interessant ist Weiters steht das Review der EU PSI Direktive in 2012 auf dem Plan Eine aumlusserst wichtige Diskussion denn soll die PSI Direktive geaumlndert werden Mehr vorschreiben zB eine kostenlose Bereitstellung von Daten Soll sie um neue Bereiche (Kultur Wissenschaft oumlffentlicher Rundfunk) er-weitert werden Soll Publikation mit Wiederverwendungs-recht gleichgestellt werden Oder soll sich alles genau in die gegengesetzte Richtung entwickeln

Die oumlffentliche Konsultation des letzten Jahres laumlsst schon erblicken dass das eine grosse Diskussion wird und es ist uns wichtig soviele Interessierte wie moumlglich daran zu beteiligen Als die Direktive erstmals geschrieben wurde gab es die Open Data Bewegung ja noch nicht und man hat bei Datenwiederverwendung nur an die herkoumlmmli-chen Unternehmen gedacht wie beispielsweise aus der Verlags- Geo- oder Meteobranche In den kommenden Monaten wird es auch besonders wichtig sein soziale und wirtschaftliche Effekte von Open Data sichtbar zu ma-chen Denn es kommt ja langsam etwas Gegenwind auf Sparmassnahmen wie in den Vereinigten Staaten die data

gov treffen oder Versuche Informationsfreiheit eher zu be-grenzen zum Beispiel als Antwort auf Wiki-Leaks Die Da-tenverwendung voran zu treiben und Impakt sichtbar zu machen ist nun sehr wichtig

LinksePSIplattform epsiplatformeu

Twitter twittercomepsiplatform (epsiplatform)

Recent Developments in PSI httpwwwslidesharenetTonZijlstrapsi-developments-in-the-eu

Vorstellungsfolien des neuen Teams (Berlin Feb-ruar 2011) httpwwwslidesharenetTonZijlstraintroducing-new-epsi-team

Tons Blog httpzylstraorgblog

Eventkalender fuumlr PSI in Europa httpepsiplatformeueuropean_psi_open_data_events

Online Konsultation httpepsiplatformeunewsnewsfinal_report_online_consultation_published

VERANSTALTUNGEN

Thesaurus fuumlr Open Data initiert

Der ldquoOpen Data Thesaurusrdquo [httpvocabularysemantic-webatPoolPartywikiOpenData] dient als Einstiegshilfe in die Diskussion um das Themenfeld ldquooffene Datenrdquo Es wird eine Sammlung zentraler Begriffe und Organisatio-nen ihrer Definitionen semantischen Verknuumlpfungen und weiterfuumlhrenden Links angeboten Nach dem Prinzip ldquoeat your own dog foodrdquo ist der Thesaurus unter einer Com-mons Creative Lizenz verfuumlgbar und liegt in maschinen-lesbarer Form auf Basis offener W3C-Standards vor Der Thesaurus kann damit in andere Anwendungen eingebun-den werden zB zur Erstellung von Mashups oder zur Inde-xierung von Dokumenten herangezogen werden

Der Open Data Thesaurus wird von der Semantic Web Company in Zusammenarbeit mit OGD Austria gewartet und laufend erweitert Der Thesaurus liegt in englischer und deutscher Sprache vor Andreas Blumauer Verant-wortlicher fuumlr die Qualitaumltssicherung des Thesaurus ldquoGera-de in der Phase der Etablierung eines Themas sind Thesauri eine wertvolle Ressource weil Miszligverstaumlndnisse schneller aufgeloumlst werden koumlnnen oder eindeutige Ankerpunkte um oft noch unscharfe Begriffsdefinitionen schneller ent-stehen koumlnnenrdquo

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der Anfangsphase der Flutkatastrophe sahen sich die Ein-satzkraumlfte Australiens mit einem Versagen der Informati-onsinfrastruktur konfrontiert Die Auswertung der tweets anhand von Hashtags war vor allem in der Anfangsphase den Einsatzkraumlften eine wertvolle Informationsquelle um zielgerichtet Helfen zu koumlnnen

Elke Loumlffler von der Governance International Birmingham fuumlhrte den Konferenzteilnehmern durch eine Umfrage im Raum klar vor Augen wie weit die Diskussion um E-Parti-cipation von der Realitaumlt auseinander driftet Keine Kon-ferenzteilnehmerIn war der Meinung dass im jeweiligen Heimatland ein Status von bdquogemeinsamen Regierensldquo zwi-schen BuumlrgerInnen und Staatsmacht erreicht waumlre Stefan Gehrke fruumlherer Geschaumlftsfuumlhrer von politik-digitalde und Mitbegruumlnder des Open Data Networks argumentierte warum eine Bepreisung offengelegter Verwaltungsda-ten ein Verhinderer von Innovation ist In diesem Bereich muumlsse noch viel Uumlberzeugungsarbeit in Richtung Politik und Verwaltung geleistet werden was vor allem durch nachweislich funktionierende und anschauliche Beispie-le geschehen muss Ein staumlndig wachsender Uumlberblick zu erfolgreichen Open Data Initiativen ist auf wwwopenda-ta-showroomorg (siehe auch Artikel in diesem Digest) ersichtlich

Auch die Oumlsterreichischen Initiativen waren auf der Ce-DEM11 Konferenz vertreten Das Bundesrechenzentrum veranstaltete unter dem Thema bdquo Open Government Data Good Practice amp Proceedingsldquo einen Workshop dem Ver-treter aus Initiativgruppen und Verwaltung folgten Stefan Pawel von der Open Commons Region Linz skizzierte den Verlauf seines Projektes mit den anfaumlnglichen Startschwie-rigkeiten die vor allem im organisatorischen Bereich und dem Verstaumlndnis der etablierten Verwaltung zu den Begrif-fen bdquoOpen Accessldquo bdquoCreative Commonsldquo und bdquoTransparenzldquo lagen Fuumlr 2011 sind in Linz als Leuchtturmprojekte die Of-fenlegung von Geodaten und statistischen Basisdaten ge-plant Die Daten sollen nach der CC-By Lizenz veroumlffentlicht werden Barcamps werden die einzelnen Meilensteine der Projektumsetzung begleiten und sollen einerseits neue Ideen einbringen auf der anderen Seite ein Anreiz fuumlr Be-voumllkerung und Wirtschaft zur kreativen Beschaumlftigung mit den Daten und zur Schaffung eines kollektiven Mehrwerts sein

Martin Kaltenboumlck von der Semantic Web Company und Mitbegruumlnder von OGD Austria stellte den europaumlischen Kontext mit den Projekten LOD2 und der Open Knowledge Foundation sowie die Oumlsterreichische Initiative Open Governnent Data Austria vor Eine Aktivitaumlt der Seman-tic Web Company ist zur Zeit die Ausarbeitung von Open Government Infrastrukturkomponenten (siehe Teil 2 des OGD Leitfadens von Andreas Blumauer in diesem Digest) Open Data soll fixer Bestandteil einer nationalen digitalen Infrastruktur werden Martin Kaltenboumlck stellte in einem high-level Uumlberblick bestehende und noch notwendige Infrastrukturkomponenten wie Indexdienste Suchagen-

ten oder Dataintegratoren fuumlr nicht-RDF Daten vor Der bdquolinkingldquo-Aspekt wird haumlufig als definierendes Element von Open Data verstanden waumlhrend semantische Metho-den auch innerhalb von Organisationen einen Mehrwert bieten Fuumlr die Zukunft wichtig wird die Harmonisierung von Meta-Daten werden Inhaltsdaten koumlnnen uumlber Onto-logien harmonisiert werden die dabei notwendigen Meta-Daten erfordern aber ein einheitliches Format auf der tech-nischen Interoperationsebene

Robert Harm als Vertreter des Vereins open3 griff die von Stefan Gehrke formulierte Forderung nach Leuchtturm-projekten auf und praumlsentierte die oumlsterreichfokusierten Open Data Projekte Wiener Budgetvisualisierung 2009 ubahnaufzugat oder die Befragung der oumlsterreichischen Nationalratsabgeordneten zu Open Data Thematiken Das noch in Umsetzung befindliche Projekt httpwwwdatamapseu wird es in Zukunft ermoumlglichen ohne Pro-grammierkenntnisse geodatenbezogene Visualisierungen zu erstellen und mit andern zu teilen

Carl-Marcus Piswanger

Carl-Marcus Piswanger vom BRZ als Sponsor des Open Data Workshops bei der CeDem2011 erarbeitete in Zusam-menarbeit mit den TeilnehmerInnen jene Datensaumltze die nach Oumlffnung hohes gesellschaftliches oder wirtschaftli-ches Potential bieten wuumlrden Die von den TeilnehmerIn-nen als vordringlich zu oumlffnende Daten bzw in einem nach den Open Data Prinzipien bereitzustellenden Daten sind Budgetdaten basisstatistische Daten wie Kriminalstatisit-ken Daten zu Ausbildungseinrichtungen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberdaten oder Volkszaumlhlungsdaten In der ab-schlieszligenden Diskussion wurde die gegenwaumlrtig aktuellen Themen wie Lizenzen Kosten fuumlr Daten und gesellschaft-liche Auswirkungen diskutiert Eine Offenlegung von Ver-waltungsdaten wird zu einer Verschiebung bei manchen Geschaumlftsmodellen fuumlhren die fuumlr manche Wirtschafts-zweige Herausforderungen bereithalten Insgesamt ist der gesellschaftliche Mehrwert zwar schwer durch Modelle zu quantifizieren ein Mehr an Daten und Informationen wird aber jedenfalls neue Geschaumlftsmodelle foumlrdern die gegen-waumlrtig durch Protektionismus nicht marktfaumlhig sind

Johann Houmlchtl

VERANSTALTUNGEN

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OGD2011 ndash Programm Vortragende und RahmeninformationenErstmals findet in Oumlsterreich eine Konferenz zum Thema Open Government Data statt die OGD2011 (httpwwwogd2011at) Die Veranstaltung richtet sich an jene die am Prozess der Bereitstellung und Wiederver-wendung von Offenen Daten teilnehmen Politik oumlffentliche Verwaltung Zivilgesellschaft und Wirtschaft Die OGD2011 ladt namhafte oumlsterreichische und internationale Expertinnen erstmals auf ein gemeinsames Podium Internationaler Austausch und regionales Networking machen die OGD2011 zum wesentlichen Fo-rum fuumlr Open Government Data im Jahr 2011

PROGRAMM der OGD2011

0830 bis 0900 Uhr (Foyer Palais Strudlhof)

Anmeldung

0900 bis 0930 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Eroumlffnung Eroumlffnung Sandra Frauenberger IT-Stadtraumltin von Wien

Willkommen vom Veranstalter Projektleiter der OGD2011 Martin Kaltenboumlck Semantic Web Company OGD Austria

0930 bis 1045 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P1 Einfuumlhrung und Grundlagen

Chair Mag Bernhard Krabina (KDZ ndash Zentrum fuumlr Verwaltungsforschung)

Christian Geiger MA Zeppelin Universitaumlt Friedrichshafen (Hochschule zwischen Wirtschaft Kultur und Politik) Vortrag Open Government (Data) ndash Buumlrger und Staat auf Augenhoumlhe

Dr Katleen Janssen Universitaumlt Leuven Interdisciplinary Centre for Law amp ICT Leuven Belgien Vortrag Legal Issues of Open Government Data major road blocks or minor bumps in the road

Martin Kaltenboumlck CMC CFO der Semantic Web Company Mitglied im Executive Board der OGD Austria Vortrag OGD2011 ndash Anforderungsanalyse fuumlr Open Government Data in Oumlsterreich

1045 bis 1115 Uhr Pause

1115 bis 1215 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P2 Gesellschaftliche Auswirkungen

Chair Mag (FH) Julian Ausserhofer (FH Joanneum)

MSc Lisa Evans Objectgroup Where Does My Money Go the guardian data blog Vortrag Data journalism in 7 bullet points

Ing Mag Christof Tschohl Ludwig Boltzmann Gesellschaft Team Informationsgesellschaft Vortrag Open Government Data aus Menschenrechtsperspektive

1115 bis 1215 Uhr (Saal Robert Barany)

W1 Oumlkonomisches Potential

Chair Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini (Semantic Web Company)

Maga Eva Czernohorszky Zentrum fuumlr Innovation und Technologie Prokuristin und Leiterin der Dienstleistungsabteilung Vortrag Das volkswirtschaftliche Potential von Open Government Data Ein Auftrag fuumlr die Wirtschaftsfoumlrderung

Mag Nikolaus Futter Geschaumlftsfuumlhrere Compass Verlag Vortrag Wirtschaftliche Aspkete der Nutzung von OGD

1215 bis 1345 Uhr (Gruppenfoto auf der Strudlhofstiege)

Mittagspause amp Konferenzfoto

VERANSTALTUNGEN

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1345 bis 1500 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P3 Europa und Open Government Data

Chair Mag Johann Houmlchtl (Donauuniversitaumlt Krems)

Ton Zijlstra Community Stewart der ePSIplattform Berater (ua der Niederlaumlndischen Regierung) Vortrag Eine Europaische Perspektive auf OGD Status Quo Entwicklungen Wandel und neue herausforderungen an die Buumlrgerinnen

Dr Rufus Pollock University of Cambridge Centre for Intellectual Property and Information Law Direktor der Open Knowledge Foundation Vortrag Open Data The Road Ahead

Prof Dr Jiri Hrebicek PhD Masaryk Universitaumlt Institute of Biostatistics and Analyses Vortrag The status and outreach of open data and open government in the Czech Republic

1345 bis 1500 Uhr (Saal Robert Barany)

W2 Open Data Technologie amp Infrastruktur

Chair DI Wolfgang Halb (Joanneum Research)

Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini Semantic Web Company Vortrag Linked Open Government Data als Maszlignahme fuumlr eine digitale Infrastruktur

Friedrich Lindenberg Open Knowledge Foundation ndash CKAN Development Vortrag Katalogsysteme und Open Data am Beispiel CKAN

Manfred Groumlber MBA ndash Microsoft Oumlsterreich Gmbh Business Developement Manager Oumlffentlicher Sektor Vortrag Cloud Infrastruktur fuumlr Open Data ndash Internationale Beispiele

Mag Carl-Markus Piswanger MAS ndash Bundesrechenzentrum Vortrag Open Government (Data) in der BRZ Gmbh

1500 bis 1615 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P4 Best Practise Beispiele OGD in Oumlsterreich

Chair Thomas Thurner (Semantic Web Company OGD Austria)

Mag Martin Schiegl Geologische Bundesanstalt FA Geoinformation Vortrag Thesaurus-Management und INSPIRE (am Beispiel der Geologischen Bundesanstalt)

Mag Stefan Pawel Projektleiter der Open Commons Region Linz Vortrag Open Government Data als Teil der Open Commons Region Linz

Dr Wilhelm Vogel Prokurist und Programmleiter Daten amp Diagnosen Umweltbundesamt Vortrag Open Government Data (OGD) im Umweltbereich Angebote und Grenzen der Verfuumlgbarkeit

1615 bis 1645 Uhr Vernetzungspause

1645 bis 1730 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Keynote John Sheridan MSc ndash National Archives UK Linking UK Government Data

1730 bis 1745 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Schlusswort amp Verabschiedung

Thomas Thurner amp Martin Kaltenboumlck beide Semantic Web Company amp OGD Austria

Basisinformationen OGD2011 Konferenz

WANN 16 Juni 2011 0900 - 1800 Uhr WO Palais Strudlohof Strudlhofgasse 10 1090 Wien WER Politik Verwaltung Zivilgesellschaft Wirtschaft Wissenschaft Medien INFO amp REGISTRIERUNG wwwogd2011at twitter hashtag ogd2011 Organisation Semantic Web Company

VERANSTALTUNGEN

16 Juni 2011

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Im Gesprach

Stefan Gehrke ndash Im Alleingang erreichen wir gar nichts

Stefan Gehrke geboren 1965 Jurist und Journalist Vorstandsmitglied im Open Data Network eV Deutsch-land (opendata-networkorg) Gruumlnder und Partner der Kommunikationsagen-tur ldquobuero fuer neues denkenrdquo (bfndde) Berlin

OGD-Digest Bereits letztes Jahr legte sich die deutsche Bundesregierung einen recht groszligzuumlgig bemessenen Zeitrahmen bei der Einfuumlhrung von Open Government Data Erst 2013 sehen die zustaumlndigen Stellen die Zeit fuumlr ein bundesweites Datenportal Ist das Ausdruck einer ndashzumindest noch teilweise vorhandenen ndash Gegnerschaft zu Open Government Data oder bloszlige Mutlosigkeit

Stefan Gehrke Ich denke dabei handelt es sich nicht um fehlenden Mut oder gar um ein Dagegensein sondern es gibt in diesem Bereich durchaus ernstzunehmende Her-ausforderungen Deutschland ist ein foumlderaler Staat was ua dazu fuumlhrt das viele Daten in den Laumlndern und sogar noch mehr in den Kommunen liegen Die Bundesregierung kann in diesem Bereich alleine gar nicht so viel ausrichten auch nicht durch Gesetze sondern sie sind vielmehr auf eine Koalition der Willigen angewiesen Wir schauen im-mer gerne in die USA wo Praumlsident Obama per Direktive die Verwaltung zu Open Data aufgefordert hat Das funkti-oniert allerdings in Deutschland nicht

Natuumlrlich wuumlrden wir aus der Open Data Bewegung es ger-ne sehen wenn es schneller gehen wuumlrde Die Frage ist ob das Thema Open Data als Bereich der Verwaltungmoder-nisierung im zustaumlndigen Bundesministerium des Innern richtig angesiedelt ist So koumlnnte ein anderer Weg auch uumlber bessere Informationsfreiheitsgesetz (IFG) fuumlhren Das Land Bremen hat ja schon ein gutes Beispiel vorgelegt Dort ist die Verwaltung zu pro-aktiver Datenveroumlffentli-chung verpflichtet Andere Bundeslaumlnder haben noch gar kein IFG

OGD-Digest Im Gespraumlch mir Vertreterinnen aus Re-gierung und Verwaltung ist oft von den Unterschieden der Verwaltungskultur Europas und der des anglo-ame-rikanischen Raums die Rede Offenheit Datenqualitaumlt Amtsverschwiegenheit sowie Selbst- und Fremdbild der Verwaltung waumlren dort wie da grundlegend verschie-den In wie weit soll sich die OGD-Community von diesen Argumenten beeindrucken lassen Sind diese Fragen im

Zentrum der Problemloumlsung oder bloszlige Befindlichkei-ten im Changeprozess

Stefan Gehrke Es ist ganz wichtig die Befindlichkeiten und Sorgen der Verwaltung Ernst zu nehmen Im Allein-gang erreichen wir gar nichts ndash wir muumlssen einen ge-meinsamen Weg finden Das sollte aber keineswegs dazu fuumlhren eigene Positionen und Definitionen aufzugeben Sonst haben wir in ein zwei Jahren eine nette Schmuse-Opendatalandschaft mit viel ldquoOpenrdquo auf dem Etikett einer nach wie vor von Geschlossenheit und Exklusivitaumlt gepraumlg-ten Datenpolitik

Hilfreich ist es sicher wenn wird die sog Change agents in den Verwaltungen finden also die die etwas aumlndern wollen Diese Leute muumlssen wir dann beraten und unter-stuumltzen in dem wir ihnen zB gute Beispiele an die Hand geben damit sie das Potenzial von Open Data in ihre Haumlu-ser tragen koumlnnen

OGD-Digest Welche unmittelbaren naumlchsten Ziele sol-lenmuumlssen in Deutschland in Sachen OGD erreicht werden Wie sieht der Zeitplan des ODN aus

Stefan Gehrke Zunaumlchst und zufoumlrderst brauchen wir of-fene Lizenzen fuumlr alle Daten des oumlffentlichen Sektors Dann fordern wir die kostenfreie Freigabe all dieser Daten abge-sehen von den sog Grenzkosten also den Gebuumlhren zur Kostendeckung fuumlr die Bereitstellung Diese allerdings duumlr-fen nur auf Grundlage einer konkreten detaillierten und neutral uumlberpruumlfbaren Kostenanalyse zulaumlssig sein

Wichtig ist es auch Open Data Aktivitaumlten in den Kommu-nen zu foumlrdern Und dann wuumlrden wir uns natuumlrlich noch sehr daruumlber freuen wenn es zeitnah einen offiziellen Da-tenkatalog unter datenbundde geben wuumlrde und wenn wie schon erwaumlhnt die Informationsfreiheitsgesetze an-gepasst werden wuumlrden um eine pro-aktive Veroumlffent-lichung von Daten zu ermoumlglichen Und wenn das alles noch bis Ende des Jahres 2012 geschehen wuumlrde waumlren wir entscheidende Schritte weiter

IM GESPRAumlCh ndash STEFAN GEhRKE

SEITE 15OPEN GOVERNMENT VERY NEW PUBLIC MANAGEMENT

Open Government Very New Public ManagementWir moumlchten in unserem Essay drei zentrale Aspekte der Open Government Diskussion darstellen welche das Potenzial aufweisen den oumlffentlichen Sektor in den nachsten Jahren nachhaltig zu andern Kollabora-tion mit Social Media Transparenz mit Open Government Data Neue Wege im Public Management mittels Partizipation

1) Kollaboration mit Social Media Kollaboration beschreibt ein neues Verhaumlltnis der Verwaltungen miteinander als auch des oumlffentlichen Sektors mit den BuumlrgerInnen und weiteren Stakeholdern Zusammenarbeit auf Basis von gegenseitigem Respekt und Offenheit stehen dabei im Vordergrund Die bdquoAnderenldquo werden in diesem Konzept nicht erst nach Aufforderung taumltig sondern koumlnnen mit-tels Eigeninitiative durchwegs Themenfuumlhrerschaft uumlber-nehmen und die Verwaltung bdquoantreibenldquo Am deutlichsten zeigt sich dieses Phaumlnomen in den Potenzialen von Web 20 und Social Media welche sowohl von den BuumlrgerInnen als auch von den Verwaltungen und der Politik genutzt werden um neue Interaktionskanaumlle zu oumlffnen und Enga-gement zu ermoumlglichen Die Nicht-Nutzung von Sozialen Medien kann dazu fuumlhren dass gewisse Zielgruppen die herkoumlmmliche Medien oder Partizipationsmoumlglichkeiten wie Buumlrgerversammlungen nicht nutzen ausgeschlossen werden Soziale Medien sind nicht nur in der politischen Kommunikation relevant Auch klassische Kommunikati-onsthemen der Verwaltung wie das Beschwerdemanage-ment erfahren durch soziale Medien neue Impulse In sozialen Medien ist auch zu beobachten dass das Nicht-Vorhandensein von offiziellen Informationen nicht verhin-dern kann dass Kommunikation uumlber oumlffentliche Angele-genheiten stattfindet

2) Transparenz mit Open Data In der aktuellen Diskussion wird Open Government haumlufig mit Open Data (auch Open Government Data) gleichgesetzt Dies ist eine verkuumlrzte Betrachtung da die Frage der Daten nur ein (wenngleich auch wesentlicher) Aspekt von Open Government ist Neben oumlkonomischen und gesellschaftspolitischen Argu-menten ist fuumlr die oumlffentliche Verwaltung aber vor allem ein Aspekt ganz wesentlich die freie Verfuumlgbarkeit von Da-ten ist ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und staumlrkt damit auch das Vertrauen in das Verwaltungshandeln Ver-oumlffentlichte Daten bilden die Grundlage dafuumlr dass Buumlrge-rInnen Unternehmen und weitere Interessengruppen die Arbeit von Politik und Verwaltung wahrnehmen und nut-zen koumlnnen Dies ist wiederum Grundlage dafuumlr dass sich diese Gruppen in die Produktions- oder Entscheidungspro-zesse einbringen und besser uumlber diese befinden koumlnnen Partizipation ndash neue Wege im Public Management

3) Web 20 hat neue Moumlglichkeiten der Interaktion des Engagements und der Einflussnahme moumlglich gemacht die sich auch auf Politik und Verwaltung auswirken Die bdquoInternetgenerationldquo waumlchst mit einem anderen Nut-

zungsverstaumlndnis der modernen Medien heran und es wird zunehmend schwieriger diese mit klassischen Parti-zipationsmoumlglichkeiten zu erreichen Deshalb muumlssen sich oumlffentliche Verwaltung und Politik proaktiv neuen Formen der Beteiligung von BuumlrgerInnen und Gesellschaftsgrup-pen oumlffnen Dies heiszligt Einfluss zulassen Engagement foumlr-dern und Mitwirkung ermoumlglichen Unter den Schlagwor-ten bdquoCo-productionldquo und bdquoCo-designldquo haben diese neuen Aspekte der Partizipation schon Einzug in die Public Ma-nagement Diskussionen gefunden Es gilt nun durch die Oumlffnung von Politik und Verwaltung mithilfe neuer For-men der Partizipation dieses Zusammenarbeiten neu zu beleben Modernes Public Management bdquoorientiertldquo sich nicht nur an den BuumlrgerInnen sondern bezieht die Buumlrge-rInnen mit ein Diese neue Einbeziehung der BuumlrgerInnen reduziert sich nicht nur auf Parteienstellungen in Umwelt- oder Nachbarschaftsverfahren oder auf das Einholen von Feedback der KundInnen Damit wird vielmehr die aktive Rolle der BuumlrgerInnen im gesellschaftlichen politischen und administrativen Leben angesprochen welches bis hin zur Aktivierung der BuumlrgerInnen geht und das Mitmachen das Mitproduzieren und Mitentscheiden bedeutet Hier ist jedenfalls auch die Verwaltung gefordert der Politik Ange-bote zu machen und in Vorleistung zu treten Andererseits muss die Politik auch die Vorteile erkennen wenn sie den Rat der Verwaltung aber auch der BuumlrgerInnen und Exper-tInnen miteinbezieht Das Primat der Politik wird dadurch nicht aufgegeben und die Kompetenzen der Politik nicht eingeschraumlnkt Aber eine Neudefinition von politischer Entscheidungsfindung wird notwendig sein wenn die Ein-beziehung von Jugendlichen gelingen und Phaumlnomene wie Stuttgart 21 kuumlnftig verhindert werden sollen

Zukunft Open Government Die hier praumlsentierten drei As-pekte sind als Auszug aus der Open-Government-Diskus-sion zu sehen Open Government wird als Uumlberbegriff fuumlr zahlreiche weitere Facetten der Verwaltungs- und Staats-modernisierung verwendet wie Transparenz 20 Partizipa-tion 20 Kollaboration 20 offene Innovationen Oumlffnung der Gesellschaft sowie Uumlberlegungen zu freien Daten of-fenen Standards offenen Schnittstellen quelloffener Soft-ware und offenen Kommunikations systemen Es ist davon auszugehen dass uns diese Facetten im Sinne eines neuen Public Managements die naumlchsten Jahre am Weg der Ver-waltungs- und Staatsmodernisierung begleiten werden

Thomas Prorok Bernhard Krabina wwwkdzeu

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Ergebnisse der LOD2 Open Government Data Stakeholder BefragungLinked Open Data ist die zweite groszlige Vision von Sir Tim Berners Lee (bitlytim-wikipedia) dem Begruumlnder des WWW Ein Web of Data dessen miteinander vernetzten Datenbestande die LOD Cloud (richardcyganiakde200710lod) bilden ein bereits 22 Milliarden Fakten umfassender wiederverwendbarer und vernetzter weltweiter Datenbestand

Das durch die EU unterstuumltzte Forschungsprojekt ldquoLOD2 ndash Creating Knowledge out of Interlinked Datardquo (wwwlod2eu) beschaumlftigt sich mit der Bereitstellung bzw dem Aus-bau der Linked Open Data (LOD) Prinzipien und Techno-logien bzw der LOD Infrastruktur an sich Denn werden Datenbestaumlnde einmal gemaumlszlig den Linked Open Data Prinzipien des W3C (World Wide Web Consortium ndash bitlyw3c-lod) verfuumlgbar gemacht so wird die standardisierte Vernetzung verschiedenste Datenbestaumlnde untereinander moumlglich um rasch und zielgerichtet fuumlr neuartige Anwen-dungen nutzbar zu sein

Seit September 2010 arbeitet das Konsortium aus 10 Part-nern ndash kommend aus sieben EU-Laumlndern ndash an dem auf vier Jahre angelegt Projekt Die Forschungsergebnisse und Entwicklungen des LOD2 Projektes fokusieren besonders auf drei Bereiche 1) Linked Enterprise Data 2) Linked Data fuumlr Verlage und Medien und 3) Open Government Data Der zuletzt genannte Use Case ldquoOpen Government Datardquo nimmt eine besondere Rolle ein soll doch hier im Rahmen des Projektes LOD2 der Grundstein fuumlr einen zentralen Open Data Katalog fuumlr Europa enstehen Dabei werden mittels Linked Open Data (LOD) die Datenbestaumlnde moumlg-lichst aller europaumlischen Datenkataloge durchsuchbar und vergleichbar gemacht ndash ein Single Point of Access fuumlr Open Data in Europa sozusagen (wwwpublicdataeu) Daruumlber hinaus werden die technologischen und wirtschaftlichen Ruumlckwirkungen von Open Government Data die anderen beiden Anwendungsfaumllle (1 und 2) untersucht Fuumlr eine bessere Anforderungsanalyse der Entwicklungsarbeit im Bereich Linked Open Government Data wurde im Dezem-ber 2010 die ldquoLOD2 Open Government Data Stakeholder Surveyrdquo initiiert Ziel der Befragung war es in den fuumlnf Wochen Laufzeit der Befragung (08112010 to 1512 2010) moumlglichst viel Input zum Thema Open Data in Europa bzw fuumlr den zu schaffenden EU-weiten Datenkatalog zu bekom-men An der Befragung nahmen gesamt 340 Personen teil Die Ergebnisse wurden im 1 Quartal 2011 ausgewertet und soeben als HTML und PDF veroumlffentlicht Die Rohdaten ste-hen als CSV File sowie als Linked Open Data mit einer CC BY 30 Lizenz zur freien Wiederverwendung zur Verfuumlgung ndash siehe surveylod2eu

Einige Erkenntnisse der Befragung als Schlaglichter

A) Weg von hTML und PDF ndash hin zu RDFxML und APIs

In Hinsicht auf die verwendeten geforderten Datenfor-mate wurde eine eindeutige Tendenz von derzeit vor allem

HTML und PDF in Richtung RDFXML und dem Angebot von APIs erhoben Aber auch andere Formate wurden oft-mals genannt und muumlssen daher beruumlcksichtigt werden wie beispielsweise JSON

Abbildung derzeit verwendete Datenformate

Abbildung gewuumlnschte Datenformate

B) Rohdaten direkt vom Datenersteller zur weiteren AnalyseIn Hinsicht auf die Datenqualitaumlt wurden die folgenden Kriterien als besonders wichtig erachtet 1) Herkunft Originalquelle der Daten 2) Format der Daten und 3) Voll-staumlndigkeit der Metadaten Hinsichtlich der genannten Datenformate wird die Bereitstellung von Konvertierungs-mechanismen als wichtig angesehen Die Top Bereiche die TeilnehmerInnen mit offenen Daten anwenden wol-len sind Forschung amp Analyse Visualisierungen und lsquoein-faches Konsumierenrsquo der Daten Weiterfuumlhrend werden die folgenden Funktionen fuumlr einen EU-weiten Datenka-talog als unbedingtes lsquomust haversquo betrachtet 1) Angebot von Basisdaten Rohdaten 2) Information uumlber die Versi-on von Datensets und 3) Suchen erkunden Gruppieren und Clustering von Datensets Weiters die lsquolike to haversquo Funktionalitaumlten Crowd Sourcing Mechanismen Benach-richtigungs Dienste uumlber (regionale) Daten Analyse- und Visualisierungstools

STUDIEN

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C) Linksammlung oder eigener Open Data Speicher eine offene FrageHinsichtlich der Frage ob ein EU-weiter Datenkatalog nur Meta Daten speichern soll und in Folge auf die Originalda-ten verlinken soll oder auch an sich Daten speichern und anbieten soll konnte keine eindeutige Antwort gefunden werden ndash grundsaumltzlich kann die Aussage getroffen wer-den dass eine Datenspeicherung moumlglich sein sollte ndash und vor allem dass Mechanismen vorhanden sein muumlssen wel-che nicht vorhandene Datensaumltze an der Originalquelle er-kennen und dies darstellen

D) Interaktion Dokumentation ndash OneStopShopNeben den Daten selbst werden folgenden Informationen zu Open Data nachgefragt White Papers und Best Practise News uumlber Open Government Data und Anwendungsbei-spiele sowie Erfolgs-Stories zu Open Data Weiters werden Support Mechanismen auf einem EU-weiten Open Data Katalog als besonders wichtig erachtet (Dokumentation Handbuumlcher etc)

Die LOD2 Open Government Data Stakeholder Befragung soll Ende 2011 wiederholt werden um die jeweils aktuel-len Anforderungen an das recht junge Feld Open Govern-ment Data zu erheben Die Detailergebnisse koumlnnen unter httpsurveylod2eu eingesehen und wiederverwendet werden

Links zum Themaprojekt Webseite lod2 wwwlod2eu

Weblog zum lod2 projekt bloglod2eu

ergebnisse der lod2 open government data dstake-holder befragung surveylod2eu

linked open data (lod)

linkeddatabookcom linkeddataorg sowie

die lod cloud richardcyganiakde200710lod

Britischer PSI Report soeben erschienenVor kurzem ist der Report zur Wiederverwendung von Public Sector Information (PSI) in Groszligbritannien aus 2010 erschienen

Da England als einer der Vorreiter im Bereich von Open Government Data weltweit betrachtet wird sollte diesem Report ent-sprechend Aufmerksam-keit geschenkt werden

Dieser beinhaltet Informationen zum rechtlichen Rahmen von Open Government Data in UK dem gewaumlhlten bzw durch das National Archive erarbeiteten Lizenzrahmen Richtlinien fuumlr die gewaumlhlten Nutzungsbedingungen und Businessmodelle sowie Informationen zu Governance be-wusstseinsbildenden Maszlignahmen zu Open Data und zu den verwendeten Technologien Teil 6 des Reports bietet einen Vergleich zu anderen internationalen Open Govern-ment Data Aktivitaumlten in Australien Neuseeland Spanien und den USA Abschlieszligend wird ein Ausblick auf die zu-kuumlnftige Entwicklung in UK geboten sowie ein Uumlberblick uumlber die genauen Aktivitaumlten in 2009 und 2010

Hervorzuheben sind neben anderen wichtigen Entwick-lungen in UK sicherlich das sogenannte Unlocking Service welches es erlaubt konkrete Anfragen nach benoumltigten Daten zu stellen weiters die Etablierung eines Gremiums welches sich mit allen Belangen rund um Open Data in England beschaumlftigt und damit Nachhaltigkeit und Wir-kungsorientierung gewaumlhrleistet sowie technischer Natur

die eindeutige Bekenntnis zu Linked Open Data (zusaumltzlich zu anderen Formaten und Schnittstellen) als zukunftswei-sende Technologie fuumlr Open Government Data

Einer der mitverantwortlichen Personen seitens des Nati-onal Archive UK John Sheridan wird am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konferenz in Wien sprechen und steht bei der Konferenz zum Austausch und zur Diskussion rund um das Thema Open Government Data bereit Siehe httpwwwogd2011at

Link zum Reporthttpwwwnationalarchivesgovukdocumentspsi-re-portpdf

Text Martin Kaltenboumlck

STUDIEN

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Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

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Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

email cdirschlwolterskluwerde

linkedIn profil c dirschl httpdelinkedincominchristiandirschl

helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

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Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

SEITE 21KALENDER

Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

SEITE 22

Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

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SEITE 23ANZEIGE

httppoolpartypunktat | Tel +431402 12 35 | Email poolpartypunktat

hellip und Ihre Suchmaschine denkt mit

Die Mutteraller semantischenSuchmaschinen

SEITE 24

Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

Info Anmeldung wwwogd2011at

SEITE 5

OGD publizieren ndash ein Leitfaden ndash Teil 2

Open Data Portale ndash das Architekturprinzip ldquohyperdatardquo

ge uumlber welchen nachhaltigen Instrumente verfuumlgt eine Gebietskoumlrperschaft um StartUps weiter zu unterstuumltzen Investorinnen zu finden bzw Produkte ins eigene Portfo-lio zu uumlbernehmen Noch viel mehr als in den Vereinigten Staaten genuumlgt es im Europaumlischen Raum nicht Apps ein-mal zu praumlmieren und auf einen vitalen Markt zu vertrauen der diese Applikationen weiter kommerzialisiert und ver-wertet Eine Einbindung in IT-Foumlrderung Neugruumlndungs-strategien und Standortentwicklung macht die Ergebnisse eines Wettbewerbs erst nachhaltig nutzbar

Tue Gutes und rede daruumlber steht auch am Schluss dieses Artikels Open Government Data hat mit Daten und Fakten der Buumlrgerinnen selbst zu tun ndash ein natuumlrliches Interesse daran kann also fuumlr ein breites Publikum erwartet werden Das konkrete Interesse ist auch die Chance fuumlr eine breit aufgestellte und prominent platzierte Oumlffentlichkeitsarbeit fuumlr Open Government Data Warum sollten nicht Schau-spielerinnen Politikerinnen und andere Personen des oumlffentlichen Interesses Testimonial fuumlr OGD sein Eine gut geplante Challenge bietet dazu die Moumlglichkeit

Text Thomas Thurner

Wie im Artikel ldquoOpen Government Data publizieren ndash ein Leitfadenldquo (OGD Digest Nr3 ndash ogd2011atogd-digestap-ril-2011) beschrieben sollte ein Open Data Portal zumin-dest folgende Eigenschaften aufweisen

bull Auffindbarkeit Datensaumltze sollten fuumlr Entwickler und Endkunden auffindbar sein

bull standardschnittstellen Datensaumltze sollten via web-basierte Standard-APIs ansprechbar sein

bull Quellenuumlbergreifende standardformate Daten-saumltze sollten in Standard-Formaten verfuumlgbar sein im Idealfall auf syntaktischer und semantischer Ebene

bull verknuumlpfbarkeit Daten sollten referenzierbar moumlglichst eindeutig und damit quellenuumlbergreifend verknuumlpfbar sein

bull Widgets Das Datenportal sollte auch Widgets zB Visualisierungen out-of-the-box anbieten

Die hauptargumente dafuumlr sindbull die Kosten fuumlr Entwickler moumlglichst gering halten zu

koumlnnen um damit

bull moumlglichst viele qualitiativ hochwertige Anwend-ungen auf Basis der offenen Daten zu ermoumlglichen wobei

bull die datenquellen verknuumlpfbar und auffindbar sein sollten um

bull auch komplexe Fragestellungen mit validem Daten-material unterfuumlttern zu koumlnnen

Der Ansatz zunaumlchst einmal moumlglichst viele Daten ins Netz rauszubekommen und wenn auch nur als voneinander isolierte Tabellen oder CSV-Dateien und die Standardisie-rung der Metadaten APIs und jener Elemente die die Ver-knuumlpfbarkeit und Auffindbarkeit der Datenquellen ermoumlg-lichen auf die lange Bank zu schieben ist naheliegend Diese Strategie erinnert bei naumlherer Betrachtungsweise an die ersten Jahre des WWW wo das Prinzip Hypertext erst langsam in den Koumlpfen der Provider Entwickler und End-User ankam Damals wurden einfach Dokumente ldquoins Netz

gestelltrdquo Verlinkungen und damit die Auffindbarkeit wur-den erst durch Googleacutes PageRank Algorithmus essentiell bald darauf aber als grundlegendes Prinzip um Inhalte im Netz zu publizieren verinnerlicht

Was also bedeutet dieses grundlegende Architekturprinzip ldquoHyperlinkrdquo fuumlr ein Web of data Betrachten wir dazu das analoge Prinzip ldquoHyperdataldquo (enwikipediaorgwikiHy-perdata) so wird ein grundlegender Unterschied schnell klar ldquoHyperdata enables formation of a web of data evol-ving from the lsquodata on the Webrsquo that is not inter-related (or at least not linked)rdquo (Nova Spivack Web-Entrepreneur und Semantic Web Pionier)

Hyperdata oder Linked Data (enwikipediaorgwikiLinked_Data) ermoumlglicht den Aufbau einer globalen da-tenbank die verteilt uumlber das Netz verwaltet werden kann und wo Datensaumltze und einzelne Objekte in der Datenbank dennoch aufeinander referenzieren was einerseits die Da-tenqualitaumlt substantiell verbessern kann und andererseits so genannte ldquoMashupsrdquo ermoumlglicht also Anwendungen die Daten aus unterschiedlichen Quellen miteinander ver-knuumlpft Ein grundlegendes Prinzip also das gerade fuumlr die oumlffentliche Verwaltung von houmlchster Relevanz sein soll weil diese letztlich immer das Zusammenspiel dezentra-ler Einheiten moumlglichst (kosten-)effizient zu gestalten hat Zwei Beispiele wie dies in der Praxis funktioniert

bull Das Britische Landvermessungsamt Ordnance Survey hat zahlreiche Datensaumltze als Linked Data publiziert (dataordnancesurveycouk) ua Postleitzahlen und ihre geografische Zuordnung sodass unterschiedli-chste Datensaumltze (CO2-Emissionen Schulen Sterbli-chkeitsraten etc) ohne groszlige Aufwaumlnde zum prak-tischen ldquoUK Public Sector Information Data Mashupldquo (mappsienaktingorg) zusammengefasst werden konnten

bull Renewable Energy and Energy Efficiency Partnership (reeeporg) stellt fuumlr jedes Land auf uumlbersichtliche Weise Basisinformationen Energiestatistiken Policies

LEITFADEN TEIL 2

SEITE 6

Stakeholder und Projektberichte zur Verfuumlgung und greift zur Erstellung dieser Laumlnderprofile dabei auf unterschiedlichste Quellen zuruumlck (dataworldbankorg dataunorg dbpediaorg) die mittels Linked Data Technologien auf unkomplizierte Art verknuumlpft werden koumlnnen Siehe httpwwwreegleinfo

Aus welchen Komponenten bestehen bzw welche Archi-tektur haben also Open Data Portale die den Linked Data Ansatz der Verlinkung dezentraler Datenbanken uumlber das World Wide Web verfolgen

storage ndash datenspeicherung

bull Metadatenkatalog und Index uumlber verfuumlgbare Datensaumltze Das Portal speichert die Metadaten eines Datensatzes und stellt einen Uumlberblick uumlber verfuumlgbare Datensaumltze zur Verfuumlgung (Beispiel ckannet) Die Verwendung von Spezifikationen wie voiD (semanticweborgwikiVoiD) oder dcat (vocabderiiedcat-overview) die der standardisierten Beschreibung der Datensaumltze dienen werden empfohlen Der Index erleichtert die Suche am Portal nach passenden Daten(-saumltzen) zB via facettierte Suche (enwikipediaorgwikiFaceted_search)

bull daten-store (Daten-Cache) Teile der im Metadaten-katalog angefuumlhrten Daten werden in einem lokalen Store gehalten um eine entsprechende Performance bei Abfragen uumlber die Daten selbst gewaumlhrleisten zu koumlnnen dabei werden zB haumlufig verwendete Datensaumltze wie DBpedia oder Geonames zumindest teilweise gecacht und permanent verfuumlgbar gemacht Als Daten-Stores kommen typischerweise RDF Triple-Stores (wie zB virtuosoopenlinkswcom) zum Einsatz um Abfragen uumlber Linked Data out-of-the-box anbi-eten zu koumlnnen und Integrationskosten zu sparen

bull thesaurus Der Thesaurus dient dazu Datensaumltze the-matisch zuordenbar zu machen um diese schlieszliglich auffindbar zu machen Dies ist insbesondere in verteilten Umgebungen essentiell da hier ldquofreies Taggenrdquo zu ungenau waumlre Der Thesaurus wird dazu verwendet um den Index anzureichern und praumlzis-eres Suchen zu ermoumlglichen Weiters koumlnnen mit Tools wie PoolParty (poolpartypunktat) Thesauri mit Linked Data verknuumlpft werden um damit den Daten-Store um zusaumltzliches Wissen anzureichern Standard-Thesauri wie Agrovoc (faoorgagrovoc) oder Eurovoc (euro-voceuropaeu) koumlnnen die Basis fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung der Datensaumltze bilden

Interfaces ndash daten verfuumlgbar machen

bull suchmaschine Aus Sicht des End-Users ist ein zentrales Element am Portal die gezielte Suche nach Daten(-saumltzen) wobei diese entweder direkt am Portal verfuumlgbar sind oder via Integrationsschnittstellen aus anderen Portalen eingebunden werden koumlnnen Die Suche wird im Idealfall vom Thesaurus unterstuumltzt und kann auch via API angesprochen werden

bull ApI bzw spARQl endpoint Sowohl Abfragen uumlber die Metadaten als auch die Daten selbst werden stand-ardmaumlszligig uumlber einen SPARQL endpoint durchgefuumlhrt Fuumlr Entwickler die sich nicht mit SPARQL auseinander-setzen wollen kann zusaumltzlich eine Schnittstelle ange-boten werden die Abfragen in Form einer gewoumlhnli-chen RESTful API ermoumlglicht

bull linked data Frontend Damit werden Daten uumlber das Standard-Format RDFXML verfuumlgbar gemacht und koumlnnen von anderen Anwendungen leicht integriert werden oder mittels Semantic Web Browsern bzw Crawlern (zB sindicecom) dargestellt bzw gelesen werden Als Beispiel fuumlr ein Linked Data Frontend soll hier die Darstellung der Europaumlischen Zentralbank auf DBpedia (dbpediaorgpageEuropean_Central_Bank) dienen

bull Widget-generator bzw App-gallery Weit verbre-itete simple Austauschformate um Widgets mit dem Open Data Portal unterfuumlttern zu koumlnnen sind RSS oder KML Daruumlberhinaus koumlnnen vom Portal generi-erte Visualisierungen zB Tortengrafiken etc dazu di-enen Inhalte aus dem Portal ohne Programmierkennt-nisse mittels Widget-Technologien in der Blogosphaumlre uumlber virales Marketing zu verbreiten Eine App-Gallery (vgl zB datagovukapps) koumlnnte das Angebot fuumlr Enduser abrunden

Integration ndash daten anbinden generieren und kon-vertieren

bull Import-schnittstellen bzw harvester Das Portal holt mit Crawlern bzw Linked Data Harvestern (zB codegooglecompldspider) bei Bedarf Daten aus anderen Quellen bzw Webseiten in den lokalen Store (Cache) dazu sollten aber nicht nur Daten die bereits in RDF oder RDFa vorliegen importiert werden koumln-nen sondern auch andere verbreitete Formate wie CSV oder div XML-Derivate die in RDF umgewandelt werden Auch aus unstrukturierten Texten zB Nach-richten oder Projektbeschreibungen koumlnnen mittels geeigneter automatischer Extraktionsverfahren RDF Triples (Fakten) extrahiert werden Neben automa-tischen Web-Crawling sollte das Portal aber auch dem (authentifizierten) User die Moumlglichkeit geben Datensaumltze in unterschiedlichen Formaten hinau-fladen zu koumlnnen Um schlieszliglich aus XML aber auch RDFa tatsaumlchlich Linked Data generieren zu koumlnnen muumlssen mit Hilfe so genannter Alignment-Prozesse die Ressourcen aus den unterschiedlichen Datensaumltzen aufeinander gemappt werden Dazu koumlnnten Frame-works wie SILK oder Limes oder auch der PoolParty Extractor (semanticweborgwikiPoolParty_Extrac-tor) in das Portal integriert werden bzw Services wie owlsameAs (sameasorg) verwendet werden

bull datenanbindungIntegration Ein Groszligteil der Daten wird in relationalen Datenbanken gespeichert und zB uumlber JDBC-Schnittstellen verfuumlgbar gemacht Die

LEITFADEN TEIL 2

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zugrundeliegenden SQL-Abfragen koumlnnen mittels geeigneten Mappings (siehe dazu zB D2R Virtuosorsquos RDFViews oder Triplify ) on-the-fly RDF generieren Damit kann die Welt der relationalen Datenbanken ohne tiefe Eingriffe in bestehende Systeme in ein ldquoWeb of Datardquo eingebracht werden Open Data Portale sollte also uumlber entsprechende Moumlglichkeiten der Anbindung von RDF- (via SPARQL-endpoint) und Non-RDF-Quellen verfuumlgen

user und Rollen

bull usermanagement und Authentifizierung Open Data Portale sollten unterschiedliche Rollenmodelle und damit auch Prozesse wie Datenqualitaumltssicherung Daten-Publikation Monitoring oder auch Dienste die von anonymen Usern genutzt werden koumlnnen

unterstuumltzen Idealerweise werden Authentifizierungs-mechanismen die im Web weit verbreitet sind einge-setzt zB OAuth

bull community-Komponenten Elemente des Social Webs zB Ratingmechanismen wie Facebooks ldquoLike-Buttonrdquo oder Twitters ldquoFollow merdquo helfen auch auf Open Data Portalen Dynamiken zu entfalten die hohe Userzahlen nach sich ziehen koumlnnen Bessere Daten-qualitaumlt und uU niedrigere Kosten in der Datenbere-itstellung auf Basis von Crowd-Sourcing dient der Oumlffentlichen Verwaltung direkt und die Moumlglichkeiten personalisierter Dienste die sich fuumlr einzelne Nutzer ergeben koumlnnen sind eine weitere Motivation Community-Komponenten auch tatsaumlchlich nutzen zu wollen

CC-by-nc Andreas Blumauer

LEITFADEN TEIL 2

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Diesen Fragen widmete sich eine Umfrage die vom Verein Open3at in Kooperation mit der Donau-Universitaumlt Krems im Maumlrz 2011 durchgefuumlhrt wurde Alle 183 Nationalrats-abgeordneten wurden eingeladen an einer Online-Befra-gung teilzunehmen Mit einer Ruumlcklaufquote von 2295 konnte die Bedeutung des Themenfeldes Open Govern-ment (Transparenz Partizipation und Zusammenarbeit) fuumlr diese Zielgruppe evaluiert werden

Open Data ist wichtig erfordert aber einen Ausbau der In-frastruktur unter Beruumlcksichtigung des Digital Divide Ing Kurt Gartlehner SPOuml

Der Staat erhebt mit Hilfe der Steuergelder die Daten daher ist es nicht einzusehen dass dieser Schatz der Gesellschaft nicht zur Verfuumlgung gestellt wird Mag Karin Hakl OumlVP

Transparenz ist eine zentrale Saumlule fuumlr Demokratie und Open Data dazu ein Mittel Dr Ruperta Lichtenecker Gruumlne

Open Government und Open Data sind fuumlr die Gesellschaft noch Fremdwoumlrter Daher ist es in einem ersten Schritt wichtig Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen Mag Rainer Widmann BZOuml

Es zeigt sich dass Open Government und Open Data be-reits als politische Bereiche im oumlsterreichischen Parlament angekommen sind Die Ergebnisse unterstreichen die steigende Bedeutung von Transparenz und Partizipation Die Zustimmung im Bereich Transparenz ist besonders hoch (43 sehr wichtig 29 wichtig) jedoch hat auch immerhin fuumlr 17 der Abgeordneten dieses Thema keine Wichtigkeit Uumlberraschend ist die Tatsache dass die Abge-ordneten die wirtschaftlichen Auswirkungen von Open Government Data nicht wahrnehmen Nur 12 sehen die Staumlrkung des Wirtschaftsstandortes Oumlsterreich als Chan-ce im Bereich Transparenz Die Verdeutlichung sozialer Zusammenhaumlnge durch Visualisierungen (41 ) die Eva-luierung der Ergebnisse aus Politik und Verwaltung (57 ) und mehr Verstaumlndnis fuumlr politisches Handeln (71 ) wer-den hier wesentlich wichtiger eingestuft Oumlsterreichs po-litische Kaste sieht das groumlszligte Risiko transparenter Regie-rungsdaten in der Missinterpretation von Informationen

(55 nennen Fehlinterpretation oder bewusste Manipu-lation) oder die Vergroumlszligerung der digitalen oder sozialen Kluft Soziale Risiken werden von 72 sehr hoch bewertet

Die OpenGovernment-Geste von Carl-Markus Piswanger Robert Harm Boris Fahrnberger Rudolf Legat Judith

Schoszligboumlck Peter Parycek Foto CC by Karola Riegler

Die Mehrheit spricht sich dafuumlr aus dass Daten moumlglichst kostenfrei (64 ) und in vollem Umfang (55 ) publiziert werden 31 wuumlrden gerne nur ausgewaumlhlten Daten wei-tergegeben wissen Damit ist zumindest die Haumllfte der Oumlsterreichischen Politik fuumlr die unmittelbare Umsetzung der international uumlblichen Offenheitsstandards bei Open Data Wenig uumlberraschend das Ergebnis wenn man nach den Umsetzungsstrategien von OGD fragt Der gesetzge-bende Koumlrper sieht sich durchaus gefordert und sieht in zu schaffenden rechtlichen Rahmenbedingungen (85 ) konkreten Handlungsbedarf und identifiziert auch gleich (45) das fehlende Informationsfreiheitsgesetz als wesent-liches Defizit 52 der Befragten bevorzugen eine Rege-lung fuumlr Open Government in bestehenden Gesetzen oder auch ohne unmitelbare Aumlnderungen in den gesetzlichen Grundlagen

Weitere Materialien

Die komplette Auswertung der Umfrage inklusive Rohda-ten kann auf httpopen3at heruntergeladen werden

Text Carl-Markus Piswanger und Thomas Thurner

Open3 Umfrage

Open Government aus der Sicht oumlsterreichischer NationalratsabgeordneterOpen Government in politischen Prozessen wird ein groszliges Potential fuumlr mehr Transparenz und Buumlrgerbeteiligung zugeschrieben Wie aber schatzen oumlsterreichische Nationalratsabgeordnete diese Ent-wicklung ein Welche Chancen und Risiken sehen sie auf dem Weg zur Umsetzung Welche Vorstellungen gibt es hinsichtlich der Veroumlffentlichung von oumlffentlichen Daten

OPEN3 UMFRAGE

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CC by Ton Zijlstra

Im Gesprach

Ton Zijlstra ndash Das neue Team der ePSIplattform ndash ein Ausblick in die Zukunft

Ton Zijlstra (Niederlande 1970) is selbstaumlndiger Berater fuumlr Wissensfragen und komplexe Wandlung-sprozesse Er sieht Open Government Data sowohl als so einen Wandlung-sprozess als auch als Quelle fuumlr moumlgliche Antworten auf andere Fragen In den letzten drei Jahren war er aktiv als Berater fuumlr Behoumlrden und als Aktivist rundum Open Data taumltig 2011-13 ist er Commu-nity Steward der epsiplat-formeu fuumlr die Europaumlische Kommission

Ton Zijlstra spricht am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konfe-renz im Track Europa und Open Government Data

OGD-Digest Ton du bist Community Steward im neuen Team der ePSIplattform ndash wer sind die neuen Personen und was sind Ihre Aufgaben

Ton Zijlstra Das Team besteht aus 6 Personen Marc de Vries ist schon seit langem mit PSI Wiederverwendung beschaumlftigt Er hat einen entsprechenden Hintergrund als Jurist und Oumlkonom Marc beschaumlftigt sich mit rechtlichen Fragen und wird die ePSI Konferenzen organisieren Kat-leen Janssen ebenso Juristin ist Spezialisting fuumlr Geoda-ten-Fragen Sie arbeitet sowohl fuumlr eine private Kanzlei auf dem Gebiet von Internet und Recht als auch fuumlr die Uni Leuven Katleen beschaumlftigt sich ebenso mit rechtlichen Fragen Tom Kronenburg arbeitet bei einer Beratungsfirma fuumlr Verwaltungsfragen Er schreibt Analysen und Berichte und betreut das PSI Scoreboard welches wir planen Dani-el Dietrich Mitarbeiter der Open Knowledge Foundation und des Open Data Network in Deutschland ist generelles Mitglied im Team und bringt nicht nur sein Wissen sondern auch seine Rolle im Netzwerk der Open Data Community ein Das gleiche gilt fuumlr Antti Poikola ebenfalls Teil der Open Knowledge Foundation Unternehmer in Finland und Teil der Open Data Bewegung dort Er schrieb beispielsweise federfuumlhrend am Open Data Manual fuumlr die Finnische Re-gierung mit Ich selbst bin als Community Steward das Ge-sicht nach aussen versorge die taumlgliche Berichterstattung auf der Plattform folge den Entwicklungen in ganz Europa und versuche Menschen miteinander zu verbinden

OGD-Digest Wie siehst du die Aufgaben und Ziele der ePSIplattform fuumlr die naumlchsten 3-5 Jahre

Ton Zijlstra Wir betreuen die Plattform fuumlr die naumlchsten 2 Jahre Wir haben seitens der Europaumlischen Kommission 4 Aufgaben

bull Ein lsquoOne-Stop-Shoprsquo fuumlr alle Entwicklungen in Europa rundum PSI und Open Government Data zu sein

bull Die bestehende Community rundum das Thema zu verstaumlrken

bull Die Europaumlische Kommission mittels Analysen und einem lsquoMember States PSI Scoreboardrsquo zu beraten

bull Aufklaumlrung zu betreiben und neue Leute Gruppen und Initiativen in die Community mit einzubeziehen ebenso den allgemeinen Wissenstand zum Thema zu verbessern

Wichtig fuumlr uns ist es viel mehr wie vorher auf die Men-schen in der EU zu setzen und nicht nur auf Berichterstat-tung Damit die Buumlrgerinnen schnell ihren Weg finden koumlnnen und sich zB leichter mit anderen in der eigenen Umgebung vernetzen und austauschen koumlnnen Zu oft kommt es vor dass ich als Aussenseiter Menschen in Kon-takt bringe mit Leuten in der eigenen Stadt oder in der eigenen Branche Es gilt Europaweit Menschen sehr viel intensiver zu vernetzen

OGD-Digest Was plant das neue Team als konkrete Maszlig-nahmen und Aktivitaumlten um diese Ziele zu erreichen

Ton Zijlstra Grundsaumltzlich soll nicht alles in der epsiplat-formeu stattfinden In den EU Mitgliedstaaten und in verschiedenen Branchen gibt es natuumlrlich bereits aktive Netzwerke und Online-Begegnungsplaumltze Wir moumlchten sichtbar machen was dort geschiet damit mehr Men-schen dorthin finden Und wir moumlchten unsere Informati-onen daruumlber was anderswo passiert aktiv dorthin kom-munizieren Neben unseren eigenen Events werden wir deshalb auch 24 Events die von anderen in der EU-weiten Community organisiert werden unterstuumltzen Mit Vermitt-lung von Kontakten und Sprechern dadurch dass wir die Events bewerben und manchmal auch mit finanzieller Un-terstuumltzung um dafuumlr zu sorgen dass auch etwas passiert in Mitgliedstaaten und Sektoren wo es schwieriger ist lo-kal etwas auf die Beine zu bekommen Weiters gibt es auch Awards um Vorzeigerollen und gute Beispiele darzustel-len Dann gibt es bestimmte Themen die fuumlr uns wichtig sind Erstens gibt es neue Bereiche wo die PSI Open Data Diskussion eigentlich am Anfang steht Beispielsweise Da-tenjournalismus und Open Data im kulturellen Bereich Zu-saumltzlich wird den Verwaltungen klarer dass sie Open Data

IM GESPRAumlCh ndash TON ZIJLSTRA

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Open Government Data auf der CeDEM KonferenzMehr als 100 TeilnehmerInnen aus 35 Landern viele davon auszligerhalb Europas trafen sich von 55 bis 65 am Campus Krems um zu den Themen Online-Delibertation oumlffentliche Intelligenz Verwendung Sozialer Medien im Politik- und Verwaltungsprozess und der bdquoInternetgesellschaftldquo allgemein zu diskutieren Open Government Data war dabei ein prominentes Thema Eine Nachberichterstattung zur CeDEM Konferenz ver-anstaltet von der Donau-Universitat

Internationale Keynote Speaker stellten ihre Thesen und Forschungsergebnisse zur Diskussion Douglas Schuler von der Evergreen University Seattle praumlsentierte ein Modell zur effektiveren Nutzung der kollektiven Intelli-genz Gleichzeitig attestiert er allerdings fuumlr die USA starke

Kraumlfte die kein Interesse an bdquosocial empowermentldquo haben Axel Bruns von der Queensland University of Technology zeigte am Beispiel der Uumlberflutung groszliger Landstriche Australiens im Dezember 2010 und Jaumlnner 2011 die Nut-zung der oumlffentlichen Intelligenz Anhand von twitter In

als Instrument bei der eigenen Arbeit verwenden koumlnnen und nicht nur etwas ist das fuumlr Buumlrgerinnen interessant ist Weiters steht das Review der EU PSI Direktive in 2012 auf dem Plan Eine aumlusserst wichtige Diskussion denn soll die PSI Direktive geaumlndert werden Mehr vorschreiben zB eine kostenlose Bereitstellung von Daten Soll sie um neue Bereiche (Kultur Wissenschaft oumlffentlicher Rundfunk) er-weitert werden Soll Publikation mit Wiederverwendungs-recht gleichgestellt werden Oder soll sich alles genau in die gegengesetzte Richtung entwickeln

Die oumlffentliche Konsultation des letzten Jahres laumlsst schon erblicken dass das eine grosse Diskussion wird und es ist uns wichtig soviele Interessierte wie moumlglich daran zu beteiligen Als die Direktive erstmals geschrieben wurde gab es die Open Data Bewegung ja noch nicht und man hat bei Datenwiederverwendung nur an die herkoumlmmli-chen Unternehmen gedacht wie beispielsweise aus der Verlags- Geo- oder Meteobranche In den kommenden Monaten wird es auch besonders wichtig sein soziale und wirtschaftliche Effekte von Open Data sichtbar zu ma-chen Denn es kommt ja langsam etwas Gegenwind auf Sparmassnahmen wie in den Vereinigten Staaten die data

gov treffen oder Versuche Informationsfreiheit eher zu be-grenzen zum Beispiel als Antwort auf Wiki-Leaks Die Da-tenverwendung voran zu treiben und Impakt sichtbar zu machen ist nun sehr wichtig

LinksePSIplattform epsiplatformeu

Twitter twittercomepsiplatform (epsiplatform)

Recent Developments in PSI httpwwwslidesharenetTonZijlstrapsi-developments-in-the-eu

Vorstellungsfolien des neuen Teams (Berlin Feb-ruar 2011) httpwwwslidesharenetTonZijlstraintroducing-new-epsi-team

Tons Blog httpzylstraorgblog

Eventkalender fuumlr PSI in Europa httpepsiplatformeueuropean_psi_open_data_events

Online Konsultation httpepsiplatformeunewsnewsfinal_report_online_consultation_published

VERANSTALTUNGEN

Thesaurus fuumlr Open Data initiert

Der ldquoOpen Data Thesaurusrdquo [httpvocabularysemantic-webatPoolPartywikiOpenData] dient als Einstiegshilfe in die Diskussion um das Themenfeld ldquooffene Datenrdquo Es wird eine Sammlung zentraler Begriffe und Organisatio-nen ihrer Definitionen semantischen Verknuumlpfungen und weiterfuumlhrenden Links angeboten Nach dem Prinzip ldquoeat your own dog foodrdquo ist der Thesaurus unter einer Com-mons Creative Lizenz verfuumlgbar und liegt in maschinen-lesbarer Form auf Basis offener W3C-Standards vor Der Thesaurus kann damit in andere Anwendungen eingebun-den werden zB zur Erstellung von Mashups oder zur Inde-xierung von Dokumenten herangezogen werden

Der Open Data Thesaurus wird von der Semantic Web Company in Zusammenarbeit mit OGD Austria gewartet und laufend erweitert Der Thesaurus liegt in englischer und deutscher Sprache vor Andreas Blumauer Verant-wortlicher fuumlr die Qualitaumltssicherung des Thesaurus ldquoGera-de in der Phase der Etablierung eines Themas sind Thesauri eine wertvolle Ressource weil Miszligverstaumlndnisse schneller aufgeloumlst werden koumlnnen oder eindeutige Ankerpunkte um oft noch unscharfe Begriffsdefinitionen schneller ent-stehen koumlnnenrdquo

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der Anfangsphase der Flutkatastrophe sahen sich die Ein-satzkraumlfte Australiens mit einem Versagen der Informati-onsinfrastruktur konfrontiert Die Auswertung der tweets anhand von Hashtags war vor allem in der Anfangsphase den Einsatzkraumlften eine wertvolle Informationsquelle um zielgerichtet Helfen zu koumlnnen

Elke Loumlffler von der Governance International Birmingham fuumlhrte den Konferenzteilnehmern durch eine Umfrage im Raum klar vor Augen wie weit die Diskussion um E-Parti-cipation von der Realitaumlt auseinander driftet Keine Kon-ferenzteilnehmerIn war der Meinung dass im jeweiligen Heimatland ein Status von bdquogemeinsamen Regierensldquo zwi-schen BuumlrgerInnen und Staatsmacht erreicht waumlre Stefan Gehrke fruumlherer Geschaumlftsfuumlhrer von politik-digitalde und Mitbegruumlnder des Open Data Networks argumentierte warum eine Bepreisung offengelegter Verwaltungsda-ten ein Verhinderer von Innovation ist In diesem Bereich muumlsse noch viel Uumlberzeugungsarbeit in Richtung Politik und Verwaltung geleistet werden was vor allem durch nachweislich funktionierende und anschauliche Beispie-le geschehen muss Ein staumlndig wachsender Uumlberblick zu erfolgreichen Open Data Initiativen ist auf wwwopenda-ta-showroomorg (siehe auch Artikel in diesem Digest) ersichtlich

Auch die Oumlsterreichischen Initiativen waren auf der Ce-DEM11 Konferenz vertreten Das Bundesrechenzentrum veranstaltete unter dem Thema bdquo Open Government Data Good Practice amp Proceedingsldquo einen Workshop dem Ver-treter aus Initiativgruppen und Verwaltung folgten Stefan Pawel von der Open Commons Region Linz skizzierte den Verlauf seines Projektes mit den anfaumlnglichen Startschwie-rigkeiten die vor allem im organisatorischen Bereich und dem Verstaumlndnis der etablierten Verwaltung zu den Begrif-fen bdquoOpen Accessldquo bdquoCreative Commonsldquo und bdquoTransparenzldquo lagen Fuumlr 2011 sind in Linz als Leuchtturmprojekte die Of-fenlegung von Geodaten und statistischen Basisdaten ge-plant Die Daten sollen nach der CC-By Lizenz veroumlffentlicht werden Barcamps werden die einzelnen Meilensteine der Projektumsetzung begleiten und sollen einerseits neue Ideen einbringen auf der anderen Seite ein Anreiz fuumlr Be-voumllkerung und Wirtschaft zur kreativen Beschaumlftigung mit den Daten und zur Schaffung eines kollektiven Mehrwerts sein

Martin Kaltenboumlck von der Semantic Web Company und Mitbegruumlnder von OGD Austria stellte den europaumlischen Kontext mit den Projekten LOD2 und der Open Knowledge Foundation sowie die Oumlsterreichische Initiative Open Governnent Data Austria vor Eine Aktivitaumlt der Seman-tic Web Company ist zur Zeit die Ausarbeitung von Open Government Infrastrukturkomponenten (siehe Teil 2 des OGD Leitfadens von Andreas Blumauer in diesem Digest) Open Data soll fixer Bestandteil einer nationalen digitalen Infrastruktur werden Martin Kaltenboumlck stellte in einem high-level Uumlberblick bestehende und noch notwendige Infrastrukturkomponenten wie Indexdienste Suchagen-

ten oder Dataintegratoren fuumlr nicht-RDF Daten vor Der bdquolinkingldquo-Aspekt wird haumlufig als definierendes Element von Open Data verstanden waumlhrend semantische Metho-den auch innerhalb von Organisationen einen Mehrwert bieten Fuumlr die Zukunft wichtig wird die Harmonisierung von Meta-Daten werden Inhaltsdaten koumlnnen uumlber Onto-logien harmonisiert werden die dabei notwendigen Meta-Daten erfordern aber ein einheitliches Format auf der tech-nischen Interoperationsebene

Robert Harm als Vertreter des Vereins open3 griff die von Stefan Gehrke formulierte Forderung nach Leuchtturm-projekten auf und praumlsentierte die oumlsterreichfokusierten Open Data Projekte Wiener Budgetvisualisierung 2009 ubahnaufzugat oder die Befragung der oumlsterreichischen Nationalratsabgeordneten zu Open Data Thematiken Das noch in Umsetzung befindliche Projekt httpwwwdatamapseu wird es in Zukunft ermoumlglichen ohne Pro-grammierkenntnisse geodatenbezogene Visualisierungen zu erstellen und mit andern zu teilen

Carl-Marcus Piswanger

Carl-Marcus Piswanger vom BRZ als Sponsor des Open Data Workshops bei der CeDem2011 erarbeitete in Zusam-menarbeit mit den TeilnehmerInnen jene Datensaumltze die nach Oumlffnung hohes gesellschaftliches oder wirtschaftli-ches Potential bieten wuumlrden Die von den TeilnehmerIn-nen als vordringlich zu oumlffnende Daten bzw in einem nach den Open Data Prinzipien bereitzustellenden Daten sind Budgetdaten basisstatistische Daten wie Kriminalstatisit-ken Daten zu Ausbildungseinrichtungen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberdaten oder Volkszaumlhlungsdaten In der ab-schlieszligenden Diskussion wurde die gegenwaumlrtig aktuellen Themen wie Lizenzen Kosten fuumlr Daten und gesellschaft-liche Auswirkungen diskutiert Eine Offenlegung von Ver-waltungsdaten wird zu einer Verschiebung bei manchen Geschaumlftsmodellen fuumlhren die fuumlr manche Wirtschafts-zweige Herausforderungen bereithalten Insgesamt ist der gesellschaftliche Mehrwert zwar schwer durch Modelle zu quantifizieren ein Mehr an Daten und Informationen wird aber jedenfalls neue Geschaumlftsmodelle foumlrdern die gegen-waumlrtig durch Protektionismus nicht marktfaumlhig sind

Johann Houmlchtl

VERANSTALTUNGEN

SEITE 12

OGD2011 ndash Programm Vortragende und RahmeninformationenErstmals findet in Oumlsterreich eine Konferenz zum Thema Open Government Data statt die OGD2011 (httpwwwogd2011at) Die Veranstaltung richtet sich an jene die am Prozess der Bereitstellung und Wiederver-wendung von Offenen Daten teilnehmen Politik oumlffentliche Verwaltung Zivilgesellschaft und Wirtschaft Die OGD2011 ladt namhafte oumlsterreichische und internationale Expertinnen erstmals auf ein gemeinsames Podium Internationaler Austausch und regionales Networking machen die OGD2011 zum wesentlichen Fo-rum fuumlr Open Government Data im Jahr 2011

PROGRAMM der OGD2011

0830 bis 0900 Uhr (Foyer Palais Strudlhof)

Anmeldung

0900 bis 0930 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Eroumlffnung Eroumlffnung Sandra Frauenberger IT-Stadtraumltin von Wien

Willkommen vom Veranstalter Projektleiter der OGD2011 Martin Kaltenboumlck Semantic Web Company OGD Austria

0930 bis 1045 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P1 Einfuumlhrung und Grundlagen

Chair Mag Bernhard Krabina (KDZ ndash Zentrum fuumlr Verwaltungsforschung)

Christian Geiger MA Zeppelin Universitaumlt Friedrichshafen (Hochschule zwischen Wirtschaft Kultur und Politik) Vortrag Open Government (Data) ndash Buumlrger und Staat auf Augenhoumlhe

Dr Katleen Janssen Universitaumlt Leuven Interdisciplinary Centre for Law amp ICT Leuven Belgien Vortrag Legal Issues of Open Government Data major road blocks or minor bumps in the road

Martin Kaltenboumlck CMC CFO der Semantic Web Company Mitglied im Executive Board der OGD Austria Vortrag OGD2011 ndash Anforderungsanalyse fuumlr Open Government Data in Oumlsterreich

1045 bis 1115 Uhr Pause

1115 bis 1215 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P2 Gesellschaftliche Auswirkungen

Chair Mag (FH) Julian Ausserhofer (FH Joanneum)

MSc Lisa Evans Objectgroup Where Does My Money Go the guardian data blog Vortrag Data journalism in 7 bullet points

Ing Mag Christof Tschohl Ludwig Boltzmann Gesellschaft Team Informationsgesellschaft Vortrag Open Government Data aus Menschenrechtsperspektive

1115 bis 1215 Uhr (Saal Robert Barany)

W1 Oumlkonomisches Potential

Chair Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini (Semantic Web Company)

Maga Eva Czernohorszky Zentrum fuumlr Innovation und Technologie Prokuristin und Leiterin der Dienstleistungsabteilung Vortrag Das volkswirtschaftliche Potential von Open Government Data Ein Auftrag fuumlr die Wirtschaftsfoumlrderung

Mag Nikolaus Futter Geschaumlftsfuumlhrere Compass Verlag Vortrag Wirtschaftliche Aspkete der Nutzung von OGD

1215 bis 1345 Uhr (Gruppenfoto auf der Strudlhofstiege)

Mittagspause amp Konferenzfoto

VERANSTALTUNGEN

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1345 bis 1500 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P3 Europa und Open Government Data

Chair Mag Johann Houmlchtl (Donauuniversitaumlt Krems)

Ton Zijlstra Community Stewart der ePSIplattform Berater (ua der Niederlaumlndischen Regierung) Vortrag Eine Europaische Perspektive auf OGD Status Quo Entwicklungen Wandel und neue herausforderungen an die Buumlrgerinnen

Dr Rufus Pollock University of Cambridge Centre for Intellectual Property and Information Law Direktor der Open Knowledge Foundation Vortrag Open Data The Road Ahead

Prof Dr Jiri Hrebicek PhD Masaryk Universitaumlt Institute of Biostatistics and Analyses Vortrag The status and outreach of open data and open government in the Czech Republic

1345 bis 1500 Uhr (Saal Robert Barany)

W2 Open Data Technologie amp Infrastruktur

Chair DI Wolfgang Halb (Joanneum Research)

Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini Semantic Web Company Vortrag Linked Open Government Data als Maszlignahme fuumlr eine digitale Infrastruktur

Friedrich Lindenberg Open Knowledge Foundation ndash CKAN Development Vortrag Katalogsysteme und Open Data am Beispiel CKAN

Manfred Groumlber MBA ndash Microsoft Oumlsterreich Gmbh Business Developement Manager Oumlffentlicher Sektor Vortrag Cloud Infrastruktur fuumlr Open Data ndash Internationale Beispiele

Mag Carl-Markus Piswanger MAS ndash Bundesrechenzentrum Vortrag Open Government (Data) in der BRZ Gmbh

1500 bis 1615 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P4 Best Practise Beispiele OGD in Oumlsterreich

Chair Thomas Thurner (Semantic Web Company OGD Austria)

Mag Martin Schiegl Geologische Bundesanstalt FA Geoinformation Vortrag Thesaurus-Management und INSPIRE (am Beispiel der Geologischen Bundesanstalt)

Mag Stefan Pawel Projektleiter der Open Commons Region Linz Vortrag Open Government Data als Teil der Open Commons Region Linz

Dr Wilhelm Vogel Prokurist und Programmleiter Daten amp Diagnosen Umweltbundesamt Vortrag Open Government Data (OGD) im Umweltbereich Angebote und Grenzen der Verfuumlgbarkeit

1615 bis 1645 Uhr Vernetzungspause

1645 bis 1730 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Keynote John Sheridan MSc ndash National Archives UK Linking UK Government Data

1730 bis 1745 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Schlusswort amp Verabschiedung

Thomas Thurner amp Martin Kaltenboumlck beide Semantic Web Company amp OGD Austria

Basisinformationen OGD2011 Konferenz

WANN 16 Juni 2011 0900 - 1800 Uhr WO Palais Strudlohof Strudlhofgasse 10 1090 Wien WER Politik Verwaltung Zivilgesellschaft Wirtschaft Wissenschaft Medien INFO amp REGISTRIERUNG wwwogd2011at twitter hashtag ogd2011 Organisation Semantic Web Company

VERANSTALTUNGEN

16 Juni 2011

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Im Gesprach

Stefan Gehrke ndash Im Alleingang erreichen wir gar nichts

Stefan Gehrke geboren 1965 Jurist und Journalist Vorstandsmitglied im Open Data Network eV Deutsch-land (opendata-networkorg) Gruumlnder und Partner der Kommunikationsagen-tur ldquobuero fuer neues denkenrdquo (bfndde) Berlin

OGD-Digest Bereits letztes Jahr legte sich die deutsche Bundesregierung einen recht groszligzuumlgig bemessenen Zeitrahmen bei der Einfuumlhrung von Open Government Data Erst 2013 sehen die zustaumlndigen Stellen die Zeit fuumlr ein bundesweites Datenportal Ist das Ausdruck einer ndashzumindest noch teilweise vorhandenen ndash Gegnerschaft zu Open Government Data oder bloszlige Mutlosigkeit

Stefan Gehrke Ich denke dabei handelt es sich nicht um fehlenden Mut oder gar um ein Dagegensein sondern es gibt in diesem Bereich durchaus ernstzunehmende Her-ausforderungen Deutschland ist ein foumlderaler Staat was ua dazu fuumlhrt das viele Daten in den Laumlndern und sogar noch mehr in den Kommunen liegen Die Bundesregierung kann in diesem Bereich alleine gar nicht so viel ausrichten auch nicht durch Gesetze sondern sie sind vielmehr auf eine Koalition der Willigen angewiesen Wir schauen im-mer gerne in die USA wo Praumlsident Obama per Direktive die Verwaltung zu Open Data aufgefordert hat Das funkti-oniert allerdings in Deutschland nicht

Natuumlrlich wuumlrden wir aus der Open Data Bewegung es ger-ne sehen wenn es schneller gehen wuumlrde Die Frage ist ob das Thema Open Data als Bereich der Verwaltungmoder-nisierung im zustaumlndigen Bundesministerium des Innern richtig angesiedelt ist So koumlnnte ein anderer Weg auch uumlber bessere Informationsfreiheitsgesetz (IFG) fuumlhren Das Land Bremen hat ja schon ein gutes Beispiel vorgelegt Dort ist die Verwaltung zu pro-aktiver Datenveroumlffentli-chung verpflichtet Andere Bundeslaumlnder haben noch gar kein IFG

OGD-Digest Im Gespraumlch mir Vertreterinnen aus Re-gierung und Verwaltung ist oft von den Unterschieden der Verwaltungskultur Europas und der des anglo-ame-rikanischen Raums die Rede Offenheit Datenqualitaumlt Amtsverschwiegenheit sowie Selbst- und Fremdbild der Verwaltung waumlren dort wie da grundlegend verschie-den In wie weit soll sich die OGD-Community von diesen Argumenten beeindrucken lassen Sind diese Fragen im

Zentrum der Problemloumlsung oder bloszlige Befindlichkei-ten im Changeprozess

Stefan Gehrke Es ist ganz wichtig die Befindlichkeiten und Sorgen der Verwaltung Ernst zu nehmen Im Allein-gang erreichen wir gar nichts ndash wir muumlssen einen ge-meinsamen Weg finden Das sollte aber keineswegs dazu fuumlhren eigene Positionen und Definitionen aufzugeben Sonst haben wir in ein zwei Jahren eine nette Schmuse-Opendatalandschaft mit viel ldquoOpenrdquo auf dem Etikett einer nach wie vor von Geschlossenheit und Exklusivitaumlt gepraumlg-ten Datenpolitik

Hilfreich ist es sicher wenn wird die sog Change agents in den Verwaltungen finden also die die etwas aumlndern wollen Diese Leute muumlssen wir dann beraten und unter-stuumltzen in dem wir ihnen zB gute Beispiele an die Hand geben damit sie das Potenzial von Open Data in ihre Haumlu-ser tragen koumlnnen

OGD-Digest Welche unmittelbaren naumlchsten Ziele sol-lenmuumlssen in Deutschland in Sachen OGD erreicht werden Wie sieht der Zeitplan des ODN aus

Stefan Gehrke Zunaumlchst und zufoumlrderst brauchen wir of-fene Lizenzen fuumlr alle Daten des oumlffentlichen Sektors Dann fordern wir die kostenfreie Freigabe all dieser Daten abge-sehen von den sog Grenzkosten also den Gebuumlhren zur Kostendeckung fuumlr die Bereitstellung Diese allerdings duumlr-fen nur auf Grundlage einer konkreten detaillierten und neutral uumlberpruumlfbaren Kostenanalyse zulaumlssig sein

Wichtig ist es auch Open Data Aktivitaumlten in den Kommu-nen zu foumlrdern Und dann wuumlrden wir uns natuumlrlich noch sehr daruumlber freuen wenn es zeitnah einen offiziellen Da-tenkatalog unter datenbundde geben wuumlrde und wenn wie schon erwaumlhnt die Informationsfreiheitsgesetze an-gepasst werden wuumlrden um eine pro-aktive Veroumlffent-lichung von Daten zu ermoumlglichen Und wenn das alles noch bis Ende des Jahres 2012 geschehen wuumlrde waumlren wir entscheidende Schritte weiter

IM GESPRAumlCh ndash STEFAN GEhRKE

SEITE 15OPEN GOVERNMENT VERY NEW PUBLIC MANAGEMENT

Open Government Very New Public ManagementWir moumlchten in unserem Essay drei zentrale Aspekte der Open Government Diskussion darstellen welche das Potenzial aufweisen den oumlffentlichen Sektor in den nachsten Jahren nachhaltig zu andern Kollabora-tion mit Social Media Transparenz mit Open Government Data Neue Wege im Public Management mittels Partizipation

1) Kollaboration mit Social Media Kollaboration beschreibt ein neues Verhaumlltnis der Verwaltungen miteinander als auch des oumlffentlichen Sektors mit den BuumlrgerInnen und weiteren Stakeholdern Zusammenarbeit auf Basis von gegenseitigem Respekt und Offenheit stehen dabei im Vordergrund Die bdquoAnderenldquo werden in diesem Konzept nicht erst nach Aufforderung taumltig sondern koumlnnen mit-tels Eigeninitiative durchwegs Themenfuumlhrerschaft uumlber-nehmen und die Verwaltung bdquoantreibenldquo Am deutlichsten zeigt sich dieses Phaumlnomen in den Potenzialen von Web 20 und Social Media welche sowohl von den BuumlrgerInnen als auch von den Verwaltungen und der Politik genutzt werden um neue Interaktionskanaumlle zu oumlffnen und Enga-gement zu ermoumlglichen Die Nicht-Nutzung von Sozialen Medien kann dazu fuumlhren dass gewisse Zielgruppen die herkoumlmmliche Medien oder Partizipationsmoumlglichkeiten wie Buumlrgerversammlungen nicht nutzen ausgeschlossen werden Soziale Medien sind nicht nur in der politischen Kommunikation relevant Auch klassische Kommunikati-onsthemen der Verwaltung wie das Beschwerdemanage-ment erfahren durch soziale Medien neue Impulse In sozialen Medien ist auch zu beobachten dass das Nicht-Vorhandensein von offiziellen Informationen nicht verhin-dern kann dass Kommunikation uumlber oumlffentliche Angele-genheiten stattfindet

2) Transparenz mit Open Data In der aktuellen Diskussion wird Open Government haumlufig mit Open Data (auch Open Government Data) gleichgesetzt Dies ist eine verkuumlrzte Betrachtung da die Frage der Daten nur ein (wenngleich auch wesentlicher) Aspekt von Open Government ist Neben oumlkonomischen und gesellschaftspolitischen Argu-menten ist fuumlr die oumlffentliche Verwaltung aber vor allem ein Aspekt ganz wesentlich die freie Verfuumlgbarkeit von Da-ten ist ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und staumlrkt damit auch das Vertrauen in das Verwaltungshandeln Ver-oumlffentlichte Daten bilden die Grundlage dafuumlr dass Buumlrge-rInnen Unternehmen und weitere Interessengruppen die Arbeit von Politik und Verwaltung wahrnehmen und nut-zen koumlnnen Dies ist wiederum Grundlage dafuumlr dass sich diese Gruppen in die Produktions- oder Entscheidungspro-zesse einbringen und besser uumlber diese befinden koumlnnen Partizipation ndash neue Wege im Public Management

3) Web 20 hat neue Moumlglichkeiten der Interaktion des Engagements und der Einflussnahme moumlglich gemacht die sich auch auf Politik und Verwaltung auswirken Die bdquoInternetgenerationldquo waumlchst mit einem anderen Nut-

zungsverstaumlndnis der modernen Medien heran und es wird zunehmend schwieriger diese mit klassischen Parti-zipationsmoumlglichkeiten zu erreichen Deshalb muumlssen sich oumlffentliche Verwaltung und Politik proaktiv neuen Formen der Beteiligung von BuumlrgerInnen und Gesellschaftsgrup-pen oumlffnen Dies heiszligt Einfluss zulassen Engagement foumlr-dern und Mitwirkung ermoumlglichen Unter den Schlagwor-ten bdquoCo-productionldquo und bdquoCo-designldquo haben diese neuen Aspekte der Partizipation schon Einzug in die Public Ma-nagement Diskussionen gefunden Es gilt nun durch die Oumlffnung von Politik und Verwaltung mithilfe neuer For-men der Partizipation dieses Zusammenarbeiten neu zu beleben Modernes Public Management bdquoorientiertldquo sich nicht nur an den BuumlrgerInnen sondern bezieht die Buumlrge-rInnen mit ein Diese neue Einbeziehung der BuumlrgerInnen reduziert sich nicht nur auf Parteienstellungen in Umwelt- oder Nachbarschaftsverfahren oder auf das Einholen von Feedback der KundInnen Damit wird vielmehr die aktive Rolle der BuumlrgerInnen im gesellschaftlichen politischen und administrativen Leben angesprochen welches bis hin zur Aktivierung der BuumlrgerInnen geht und das Mitmachen das Mitproduzieren und Mitentscheiden bedeutet Hier ist jedenfalls auch die Verwaltung gefordert der Politik Ange-bote zu machen und in Vorleistung zu treten Andererseits muss die Politik auch die Vorteile erkennen wenn sie den Rat der Verwaltung aber auch der BuumlrgerInnen und Exper-tInnen miteinbezieht Das Primat der Politik wird dadurch nicht aufgegeben und die Kompetenzen der Politik nicht eingeschraumlnkt Aber eine Neudefinition von politischer Entscheidungsfindung wird notwendig sein wenn die Ein-beziehung von Jugendlichen gelingen und Phaumlnomene wie Stuttgart 21 kuumlnftig verhindert werden sollen

Zukunft Open Government Die hier praumlsentierten drei As-pekte sind als Auszug aus der Open-Government-Diskus-sion zu sehen Open Government wird als Uumlberbegriff fuumlr zahlreiche weitere Facetten der Verwaltungs- und Staats-modernisierung verwendet wie Transparenz 20 Partizipa-tion 20 Kollaboration 20 offene Innovationen Oumlffnung der Gesellschaft sowie Uumlberlegungen zu freien Daten of-fenen Standards offenen Schnittstellen quelloffener Soft-ware und offenen Kommunikations systemen Es ist davon auszugehen dass uns diese Facetten im Sinne eines neuen Public Managements die naumlchsten Jahre am Weg der Ver-waltungs- und Staatsmodernisierung begleiten werden

Thomas Prorok Bernhard Krabina wwwkdzeu

SEITE 16

Ergebnisse der LOD2 Open Government Data Stakeholder BefragungLinked Open Data ist die zweite groszlige Vision von Sir Tim Berners Lee (bitlytim-wikipedia) dem Begruumlnder des WWW Ein Web of Data dessen miteinander vernetzten Datenbestande die LOD Cloud (richardcyganiakde200710lod) bilden ein bereits 22 Milliarden Fakten umfassender wiederverwendbarer und vernetzter weltweiter Datenbestand

Das durch die EU unterstuumltzte Forschungsprojekt ldquoLOD2 ndash Creating Knowledge out of Interlinked Datardquo (wwwlod2eu) beschaumlftigt sich mit der Bereitstellung bzw dem Aus-bau der Linked Open Data (LOD) Prinzipien und Techno-logien bzw der LOD Infrastruktur an sich Denn werden Datenbestaumlnde einmal gemaumlszlig den Linked Open Data Prinzipien des W3C (World Wide Web Consortium ndash bitlyw3c-lod) verfuumlgbar gemacht so wird die standardisierte Vernetzung verschiedenste Datenbestaumlnde untereinander moumlglich um rasch und zielgerichtet fuumlr neuartige Anwen-dungen nutzbar zu sein

Seit September 2010 arbeitet das Konsortium aus 10 Part-nern ndash kommend aus sieben EU-Laumlndern ndash an dem auf vier Jahre angelegt Projekt Die Forschungsergebnisse und Entwicklungen des LOD2 Projektes fokusieren besonders auf drei Bereiche 1) Linked Enterprise Data 2) Linked Data fuumlr Verlage und Medien und 3) Open Government Data Der zuletzt genannte Use Case ldquoOpen Government Datardquo nimmt eine besondere Rolle ein soll doch hier im Rahmen des Projektes LOD2 der Grundstein fuumlr einen zentralen Open Data Katalog fuumlr Europa enstehen Dabei werden mittels Linked Open Data (LOD) die Datenbestaumlnde moumlg-lichst aller europaumlischen Datenkataloge durchsuchbar und vergleichbar gemacht ndash ein Single Point of Access fuumlr Open Data in Europa sozusagen (wwwpublicdataeu) Daruumlber hinaus werden die technologischen und wirtschaftlichen Ruumlckwirkungen von Open Government Data die anderen beiden Anwendungsfaumllle (1 und 2) untersucht Fuumlr eine bessere Anforderungsanalyse der Entwicklungsarbeit im Bereich Linked Open Government Data wurde im Dezem-ber 2010 die ldquoLOD2 Open Government Data Stakeholder Surveyrdquo initiiert Ziel der Befragung war es in den fuumlnf Wochen Laufzeit der Befragung (08112010 to 1512 2010) moumlglichst viel Input zum Thema Open Data in Europa bzw fuumlr den zu schaffenden EU-weiten Datenkatalog zu bekom-men An der Befragung nahmen gesamt 340 Personen teil Die Ergebnisse wurden im 1 Quartal 2011 ausgewertet und soeben als HTML und PDF veroumlffentlicht Die Rohdaten ste-hen als CSV File sowie als Linked Open Data mit einer CC BY 30 Lizenz zur freien Wiederverwendung zur Verfuumlgung ndash siehe surveylod2eu

Einige Erkenntnisse der Befragung als Schlaglichter

A) Weg von hTML und PDF ndash hin zu RDFxML und APIs

In Hinsicht auf die verwendeten geforderten Datenfor-mate wurde eine eindeutige Tendenz von derzeit vor allem

HTML und PDF in Richtung RDFXML und dem Angebot von APIs erhoben Aber auch andere Formate wurden oft-mals genannt und muumlssen daher beruumlcksichtigt werden wie beispielsweise JSON

Abbildung derzeit verwendete Datenformate

Abbildung gewuumlnschte Datenformate

B) Rohdaten direkt vom Datenersteller zur weiteren AnalyseIn Hinsicht auf die Datenqualitaumlt wurden die folgenden Kriterien als besonders wichtig erachtet 1) Herkunft Originalquelle der Daten 2) Format der Daten und 3) Voll-staumlndigkeit der Metadaten Hinsichtlich der genannten Datenformate wird die Bereitstellung von Konvertierungs-mechanismen als wichtig angesehen Die Top Bereiche die TeilnehmerInnen mit offenen Daten anwenden wol-len sind Forschung amp Analyse Visualisierungen und lsquoein-faches Konsumierenrsquo der Daten Weiterfuumlhrend werden die folgenden Funktionen fuumlr einen EU-weiten Datenka-talog als unbedingtes lsquomust haversquo betrachtet 1) Angebot von Basisdaten Rohdaten 2) Information uumlber die Versi-on von Datensets und 3) Suchen erkunden Gruppieren und Clustering von Datensets Weiters die lsquolike to haversquo Funktionalitaumlten Crowd Sourcing Mechanismen Benach-richtigungs Dienste uumlber (regionale) Daten Analyse- und Visualisierungstools

STUDIEN

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C) Linksammlung oder eigener Open Data Speicher eine offene FrageHinsichtlich der Frage ob ein EU-weiter Datenkatalog nur Meta Daten speichern soll und in Folge auf die Originalda-ten verlinken soll oder auch an sich Daten speichern und anbieten soll konnte keine eindeutige Antwort gefunden werden ndash grundsaumltzlich kann die Aussage getroffen wer-den dass eine Datenspeicherung moumlglich sein sollte ndash und vor allem dass Mechanismen vorhanden sein muumlssen wel-che nicht vorhandene Datensaumltze an der Originalquelle er-kennen und dies darstellen

D) Interaktion Dokumentation ndash OneStopShopNeben den Daten selbst werden folgenden Informationen zu Open Data nachgefragt White Papers und Best Practise News uumlber Open Government Data und Anwendungsbei-spiele sowie Erfolgs-Stories zu Open Data Weiters werden Support Mechanismen auf einem EU-weiten Open Data Katalog als besonders wichtig erachtet (Dokumentation Handbuumlcher etc)

Die LOD2 Open Government Data Stakeholder Befragung soll Ende 2011 wiederholt werden um die jeweils aktuel-len Anforderungen an das recht junge Feld Open Govern-ment Data zu erheben Die Detailergebnisse koumlnnen unter httpsurveylod2eu eingesehen und wiederverwendet werden

Links zum Themaprojekt Webseite lod2 wwwlod2eu

Weblog zum lod2 projekt bloglod2eu

ergebnisse der lod2 open government data dstake-holder befragung surveylod2eu

linked open data (lod)

linkeddatabookcom linkeddataorg sowie

die lod cloud richardcyganiakde200710lod

Britischer PSI Report soeben erschienenVor kurzem ist der Report zur Wiederverwendung von Public Sector Information (PSI) in Groszligbritannien aus 2010 erschienen

Da England als einer der Vorreiter im Bereich von Open Government Data weltweit betrachtet wird sollte diesem Report ent-sprechend Aufmerksam-keit geschenkt werden

Dieser beinhaltet Informationen zum rechtlichen Rahmen von Open Government Data in UK dem gewaumlhlten bzw durch das National Archive erarbeiteten Lizenzrahmen Richtlinien fuumlr die gewaumlhlten Nutzungsbedingungen und Businessmodelle sowie Informationen zu Governance be-wusstseinsbildenden Maszlignahmen zu Open Data und zu den verwendeten Technologien Teil 6 des Reports bietet einen Vergleich zu anderen internationalen Open Govern-ment Data Aktivitaumlten in Australien Neuseeland Spanien und den USA Abschlieszligend wird ein Ausblick auf die zu-kuumlnftige Entwicklung in UK geboten sowie ein Uumlberblick uumlber die genauen Aktivitaumlten in 2009 und 2010

Hervorzuheben sind neben anderen wichtigen Entwick-lungen in UK sicherlich das sogenannte Unlocking Service welches es erlaubt konkrete Anfragen nach benoumltigten Daten zu stellen weiters die Etablierung eines Gremiums welches sich mit allen Belangen rund um Open Data in England beschaumlftigt und damit Nachhaltigkeit und Wir-kungsorientierung gewaumlhrleistet sowie technischer Natur

die eindeutige Bekenntnis zu Linked Open Data (zusaumltzlich zu anderen Formaten und Schnittstellen) als zukunftswei-sende Technologie fuumlr Open Government Data

Einer der mitverantwortlichen Personen seitens des Nati-onal Archive UK John Sheridan wird am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konferenz in Wien sprechen und steht bei der Konferenz zum Austausch und zur Diskussion rund um das Thema Open Government Data bereit Siehe httpwwwogd2011at

Link zum Reporthttpwwwnationalarchivesgovukdocumentspsi-re-portpdf

Text Martin Kaltenboumlck

STUDIEN

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Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

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Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

email cdirschlwolterskluwerde

linkedIn profil c dirschl httpdelinkedincominchristiandirschl

helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

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Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

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Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

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Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

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hellip und Ihre Suchmaschine denkt mit

Die Mutteraller semantischenSuchmaschinen

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Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

Info Anmeldung wwwogd2011at

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Stakeholder und Projektberichte zur Verfuumlgung und greift zur Erstellung dieser Laumlnderprofile dabei auf unterschiedlichste Quellen zuruumlck (dataworldbankorg dataunorg dbpediaorg) die mittels Linked Data Technologien auf unkomplizierte Art verknuumlpft werden koumlnnen Siehe httpwwwreegleinfo

Aus welchen Komponenten bestehen bzw welche Archi-tektur haben also Open Data Portale die den Linked Data Ansatz der Verlinkung dezentraler Datenbanken uumlber das World Wide Web verfolgen

storage ndash datenspeicherung

bull Metadatenkatalog und Index uumlber verfuumlgbare Datensaumltze Das Portal speichert die Metadaten eines Datensatzes und stellt einen Uumlberblick uumlber verfuumlgbare Datensaumltze zur Verfuumlgung (Beispiel ckannet) Die Verwendung von Spezifikationen wie voiD (semanticweborgwikiVoiD) oder dcat (vocabderiiedcat-overview) die der standardisierten Beschreibung der Datensaumltze dienen werden empfohlen Der Index erleichtert die Suche am Portal nach passenden Daten(-saumltzen) zB via facettierte Suche (enwikipediaorgwikiFaceted_search)

bull daten-store (Daten-Cache) Teile der im Metadaten-katalog angefuumlhrten Daten werden in einem lokalen Store gehalten um eine entsprechende Performance bei Abfragen uumlber die Daten selbst gewaumlhrleisten zu koumlnnen dabei werden zB haumlufig verwendete Datensaumltze wie DBpedia oder Geonames zumindest teilweise gecacht und permanent verfuumlgbar gemacht Als Daten-Stores kommen typischerweise RDF Triple-Stores (wie zB virtuosoopenlinkswcom) zum Einsatz um Abfragen uumlber Linked Data out-of-the-box anbi-eten zu koumlnnen und Integrationskosten zu sparen

bull thesaurus Der Thesaurus dient dazu Datensaumltze the-matisch zuordenbar zu machen um diese schlieszliglich auffindbar zu machen Dies ist insbesondere in verteilten Umgebungen essentiell da hier ldquofreies Taggenrdquo zu ungenau waumlre Der Thesaurus wird dazu verwendet um den Index anzureichern und praumlzis-eres Suchen zu ermoumlglichen Weiters koumlnnen mit Tools wie PoolParty (poolpartypunktat) Thesauri mit Linked Data verknuumlpft werden um damit den Daten-Store um zusaumltzliches Wissen anzureichern Standard-Thesauri wie Agrovoc (faoorgagrovoc) oder Eurovoc (euro-voceuropaeu) koumlnnen die Basis fuumlr die inhaltliche Erschlieszligung der Datensaumltze bilden

Interfaces ndash daten verfuumlgbar machen

bull suchmaschine Aus Sicht des End-Users ist ein zentrales Element am Portal die gezielte Suche nach Daten(-saumltzen) wobei diese entweder direkt am Portal verfuumlgbar sind oder via Integrationsschnittstellen aus anderen Portalen eingebunden werden koumlnnen Die Suche wird im Idealfall vom Thesaurus unterstuumltzt und kann auch via API angesprochen werden

bull ApI bzw spARQl endpoint Sowohl Abfragen uumlber die Metadaten als auch die Daten selbst werden stand-ardmaumlszligig uumlber einen SPARQL endpoint durchgefuumlhrt Fuumlr Entwickler die sich nicht mit SPARQL auseinander-setzen wollen kann zusaumltzlich eine Schnittstelle ange-boten werden die Abfragen in Form einer gewoumlhnli-chen RESTful API ermoumlglicht

bull linked data Frontend Damit werden Daten uumlber das Standard-Format RDFXML verfuumlgbar gemacht und koumlnnen von anderen Anwendungen leicht integriert werden oder mittels Semantic Web Browsern bzw Crawlern (zB sindicecom) dargestellt bzw gelesen werden Als Beispiel fuumlr ein Linked Data Frontend soll hier die Darstellung der Europaumlischen Zentralbank auf DBpedia (dbpediaorgpageEuropean_Central_Bank) dienen

bull Widget-generator bzw App-gallery Weit verbre-itete simple Austauschformate um Widgets mit dem Open Data Portal unterfuumlttern zu koumlnnen sind RSS oder KML Daruumlberhinaus koumlnnen vom Portal generi-erte Visualisierungen zB Tortengrafiken etc dazu di-enen Inhalte aus dem Portal ohne Programmierkennt-nisse mittels Widget-Technologien in der Blogosphaumlre uumlber virales Marketing zu verbreiten Eine App-Gallery (vgl zB datagovukapps) koumlnnte das Angebot fuumlr Enduser abrunden

Integration ndash daten anbinden generieren und kon-vertieren

bull Import-schnittstellen bzw harvester Das Portal holt mit Crawlern bzw Linked Data Harvestern (zB codegooglecompldspider) bei Bedarf Daten aus anderen Quellen bzw Webseiten in den lokalen Store (Cache) dazu sollten aber nicht nur Daten die bereits in RDF oder RDFa vorliegen importiert werden koumln-nen sondern auch andere verbreitete Formate wie CSV oder div XML-Derivate die in RDF umgewandelt werden Auch aus unstrukturierten Texten zB Nach-richten oder Projektbeschreibungen koumlnnen mittels geeigneter automatischer Extraktionsverfahren RDF Triples (Fakten) extrahiert werden Neben automa-tischen Web-Crawling sollte das Portal aber auch dem (authentifizierten) User die Moumlglichkeit geben Datensaumltze in unterschiedlichen Formaten hinau-fladen zu koumlnnen Um schlieszliglich aus XML aber auch RDFa tatsaumlchlich Linked Data generieren zu koumlnnen muumlssen mit Hilfe so genannter Alignment-Prozesse die Ressourcen aus den unterschiedlichen Datensaumltzen aufeinander gemappt werden Dazu koumlnnten Frame-works wie SILK oder Limes oder auch der PoolParty Extractor (semanticweborgwikiPoolParty_Extrac-tor) in das Portal integriert werden bzw Services wie owlsameAs (sameasorg) verwendet werden

bull datenanbindungIntegration Ein Groszligteil der Daten wird in relationalen Datenbanken gespeichert und zB uumlber JDBC-Schnittstellen verfuumlgbar gemacht Die

LEITFADEN TEIL 2

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zugrundeliegenden SQL-Abfragen koumlnnen mittels geeigneten Mappings (siehe dazu zB D2R Virtuosorsquos RDFViews oder Triplify ) on-the-fly RDF generieren Damit kann die Welt der relationalen Datenbanken ohne tiefe Eingriffe in bestehende Systeme in ein ldquoWeb of Datardquo eingebracht werden Open Data Portale sollte also uumlber entsprechende Moumlglichkeiten der Anbindung von RDF- (via SPARQL-endpoint) und Non-RDF-Quellen verfuumlgen

user und Rollen

bull usermanagement und Authentifizierung Open Data Portale sollten unterschiedliche Rollenmodelle und damit auch Prozesse wie Datenqualitaumltssicherung Daten-Publikation Monitoring oder auch Dienste die von anonymen Usern genutzt werden koumlnnen

unterstuumltzen Idealerweise werden Authentifizierungs-mechanismen die im Web weit verbreitet sind einge-setzt zB OAuth

bull community-Komponenten Elemente des Social Webs zB Ratingmechanismen wie Facebooks ldquoLike-Buttonrdquo oder Twitters ldquoFollow merdquo helfen auch auf Open Data Portalen Dynamiken zu entfalten die hohe Userzahlen nach sich ziehen koumlnnen Bessere Daten-qualitaumlt und uU niedrigere Kosten in der Datenbere-itstellung auf Basis von Crowd-Sourcing dient der Oumlffentlichen Verwaltung direkt und die Moumlglichkeiten personalisierter Dienste die sich fuumlr einzelne Nutzer ergeben koumlnnen sind eine weitere Motivation Community-Komponenten auch tatsaumlchlich nutzen zu wollen

CC-by-nc Andreas Blumauer

LEITFADEN TEIL 2

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Diesen Fragen widmete sich eine Umfrage die vom Verein Open3at in Kooperation mit der Donau-Universitaumlt Krems im Maumlrz 2011 durchgefuumlhrt wurde Alle 183 Nationalrats-abgeordneten wurden eingeladen an einer Online-Befra-gung teilzunehmen Mit einer Ruumlcklaufquote von 2295 konnte die Bedeutung des Themenfeldes Open Govern-ment (Transparenz Partizipation und Zusammenarbeit) fuumlr diese Zielgruppe evaluiert werden

Open Data ist wichtig erfordert aber einen Ausbau der In-frastruktur unter Beruumlcksichtigung des Digital Divide Ing Kurt Gartlehner SPOuml

Der Staat erhebt mit Hilfe der Steuergelder die Daten daher ist es nicht einzusehen dass dieser Schatz der Gesellschaft nicht zur Verfuumlgung gestellt wird Mag Karin Hakl OumlVP

Transparenz ist eine zentrale Saumlule fuumlr Demokratie und Open Data dazu ein Mittel Dr Ruperta Lichtenecker Gruumlne

Open Government und Open Data sind fuumlr die Gesellschaft noch Fremdwoumlrter Daher ist es in einem ersten Schritt wichtig Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen Mag Rainer Widmann BZOuml

Es zeigt sich dass Open Government und Open Data be-reits als politische Bereiche im oumlsterreichischen Parlament angekommen sind Die Ergebnisse unterstreichen die steigende Bedeutung von Transparenz und Partizipation Die Zustimmung im Bereich Transparenz ist besonders hoch (43 sehr wichtig 29 wichtig) jedoch hat auch immerhin fuumlr 17 der Abgeordneten dieses Thema keine Wichtigkeit Uumlberraschend ist die Tatsache dass die Abge-ordneten die wirtschaftlichen Auswirkungen von Open Government Data nicht wahrnehmen Nur 12 sehen die Staumlrkung des Wirtschaftsstandortes Oumlsterreich als Chan-ce im Bereich Transparenz Die Verdeutlichung sozialer Zusammenhaumlnge durch Visualisierungen (41 ) die Eva-luierung der Ergebnisse aus Politik und Verwaltung (57 ) und mehr Verstaumlndnis fuumlr politisches Handeln (71 ) wer-den hier wesentlich wichtiger eingestuft Oumlsterreichs po-litische Kaste sieht das groumlszligte Risiko transparenter Regie-rungsdaten in der Missinterpretation von Informationen

(55 nennen Fehlinterpretation oder bewusste Manipu-lation) oder die Vergroumlszligerung der digitalen oder sozialen Kluft Soziale Risiken werden von 72 sehr hoch bewertet

Die OpenGovernment-Geste von Carl-Markus Piswanger Robert Harm Boris Fahrnberger Rudolf Legat Judith

Schoszligboumlck Peter Parycek Foto CC by Karola Riegler

Die Mehrheit spricht sich dafuumlr aus dass Daten moumlglichst kostenfrei (64 ) und in vollem Umfang (55 ) publiziert werden 31 wuumlrden gerne nur ausgewaumlhlten Daten wei-tergegeben wissen Damit ist zumindest die Haumllfte der Oumlsterreichischen Politik fuumlr die unmittelbare Umsetzung der international uumlblichen Offenheitsstandards bei Open Data Wenig uumlberraschend das Ergebnis wenn man nach den Umsetzungsstrategien von OGD fragt Der gesetzge-bende Koumlrper sieht sich durchaus gefordert und sieht in zu schaffenden rechtlichen Rahmenbedingungen (85 ) konkreten Handlungsbedarf und identifiziert auch gleich (45) das fehlende Informationsfreiheitsgesetz als wesent-liches Defizit 52 der Befragten bevorzugen eine Rege-lung fuumlr Open Government in bestehenden Gesetzen oder auch ohne unmitelbare Aumlnderungen in den gesetzlichen Grundlagen

Weitere Materialien

Die komplette Auswertung der Umfrage inklusive Rohda-ten kann auf httpopen3at heruntergeladen werden

Text Carl-Markus Piswanger und Thomas Thurner

Open3 Umfrage

Open Government aus der Sicht oumlsterreichischer NationalratsabgeordneterOpen Government in politischen Prozessen wird ein groszliges Potential fuumlr mehr Transparenz und Buumlrgerbeteiligung zugeschrieben Wie aber schatzen oumlsterreichische Nationalratsabgeordnete diese Ent-wicklung ein Welche Chancen und Risiken sehen sie auf dem Weg zur Umsetzung Welche Vorstellungen gibt es hinsichtlich der Veroumlffentlichung von oumlffentlichen Daten

OPEN3 UMFRAGE

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CC by Ton Zijlstra

Im Gesprach

Ton Zijlstra ndash Das neue Team der ePSIplattform ndash ein Ausblick in die Zukunft

Ton Zijlstra (Niederlande 1970) is selbstaumlndiger Berater fuumlr Wissensfragen und komplexe Wandlung-sprozesse Er sieht Open Government Data sowohl als so einen Wandlung-sprozess als auch als Quelle fuumlr moumlgliche Antworten auf andere Fragen In den letzten drei Jahren war er aktiv als Berater fuumlr Behoumlrden und als Aktivist rundum Open Data taumltig 2011-13 ist er Commu-nity Steward der epsiplat-formeu fuumlr die Europaumlische Kommission

Ton Zijlstra spricht am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konfe-renz im Track Europa und Open Government Data

OGD-Digest Ton du bist Community Steward im neuen Team der ePSIplattform ndash wer sind die neuen Personen und was sind Ihre Aufgaben

Ton Zijlstra Das Team besteht aus 6 Personen Marc de Vries ist schon seit langem mit PSI Wiederverwendung beschaumlftigt Er hat einen entsprechenden Hintergrund als Jurist und Oumlkonom Marc beschaumlftigt sich mit rechtlichen Fragen und wird die ePSI Konferenzen organisieren Kat-leen Janssen ebenso Juristin ist Spezialisting fuumlr Geoda-ten-Fragen Sie arbeitet sowohl fuumlr eine private Kanzlei auf dem Gebiet von Internet und Recht als auch fuumlr die Uni Leuven Katleen beschaumlftigt sich ebenso mit rechtlichen Fragen Tom Kronenburg arbeitet bei einer Beratungsfirma fuumlr Verwaltungsfragen Er schreibt Analysen und Berichte und betreut das PSI Scoreboard welches wir planen Dani-el Dietrich Mitarbeiter der Open Knowledge Foundation und des Open Data Network in Deutschland ist generelles Mitglied im Team und bringt nicht nur sein Wissen sondern auch seine Rolle im Netzwerk der Open Data Community ein Das gleiche gilt fuumlr Antti Poikola ebenfalls Teil der Open Knowledge Foundation Unternehmer in Finland und Teil der Open Data Bewegung dort Er schrieb beispielsweise federfuumlhrend am Open Data Manual fuumlr die Finnische Re-gierung mit Ich selbst bin als Community Steward das Ge-sicht nach aussen versorge die taumlgliche Berichterstattung auf der Plattform folge den Entwicklungen in ganz Europa und versuche Menschen miteinander zu verbinden

OGD-Digest Wie siehst du die Aufgaben und Ziele der ePSIplattform fuumlr die naumlchsten 3-5 Jahre

Ton Zijlstra Wir betreuen die Plattform fuumlr die naumlchsten 2 Jahre Wir haben seitens der Europaumlischen Kommission 4 Aufgaben

bull Ein lsquoOne-Stop-Shoprsquo fuumlr alle Entwicklungen in Europa rundum PSI und Open Government Data zu sein

bull Die bestehende Community rundum das Thema zu verstaumlrken

bull Die Europaumlische Kommission mittels Analysen und einem lsquoMember States PSI Scoreboardrsquo zu beraten

bull Aufklaumlrung zu betreiben und neue Leute Gruppen und Initiativen in die Community mit einzubeziehen ebenso den allgemeinen Wissenstand zum Thema zu verbessern

Wichtig fuumlr uns ist es viel mehr wie vorher auf die Men-schen in der EU zu setzen und nicht nur auf Berichterstat-tung Damit die Buumlrgerinnen schnell ihren Weg finden koumlnnen und sich zB leichter mit anderen in der eigenen Umgebung vernetzen und austauschen koumlnnen Zu oft kommt es vor dass ich als Aussenseiter Menschen in Kon-takt bringe mit Leuten in der eigenen Stadt oder in der eigenen Branche Es gilt Europaweit Menschen sehr viel intensiver zu vernetzen

OGD-Digest Was plant das neue Team als konkrete Maszlig-nahmen und Aktivitaumlten um diese Ziele zu erreichen

Ton Zijlstra Grundsaumltzlich soll nicht alles in der epsiplat-formeu stattfinden In den EU Mitgliedstaaten und in verschiedenen Branchen gibt es natuumlrlich bereits aktive Netzwerke und Online-Begegnungsplaumltze Wir moumlchten sichtbar machen was dort geschiet damit mehr Men-schen dorthin finden Und wir moumlchten unsere Informati-onen daruumlber was anderswo passiert aktiv dorthin kom-munizieren Neben unseren eigenen Events werden wir deshalb auch 24 Events die von anderen in der EU-weiten Community organisiert werden unterstuumltzen Mit Vermitt-lung von Kontakten und Sprechern dadurch dass wir die Events bewerben und manchmal auch mit finanzieller Un-terstuumltzung um dafuumlr zu sorgen dass auch etwas passiert in Mitgliedstaaten und Sektoren wo es schwieriger ist lo-kal etwas auf die Beine zu bekommen Weiters gibt es auch Awards um Vorzeigerollen und gute Beispiele darzustel-len Dann gibt es bestimmte Themen die fuumlr uns wichtig sind Erstens gibt es neue Bereiche wo die PSI Open Data Diskussion eigentlich am Anfang steht Beispielsweise Da-tenjournalismus und Open Data im kulturellen Bereich Zu-saumltzlich wird den Verwaltungen klarer dass sie Open Data

IM GESPRAumlCh ndash TON ZIJLSTRA

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Open Government Data auf der CeDEM KonferenzMehr als 100 TeilnehmerInnen aus 35 Landern viele davon auszligerhalb Europas trafen sich von 55 bis 65 am Campus Krems um zu den Themen Online-Delibertation oumlffentliche Intelligenz Verwendung Sozialer Medien im Politik- und Verwaltungsprozess und der bdquoInternetgesellschaftldquo allgemein zu diskutieren Open Government Data war dabei ein prominentes Thema Eine Nachberichterstattung zur CeDEM Konferenz ver-anstaltet von der Donau-Universitat

Internationale Keynote Speaker stellten ihre Thesen und Forschungsergebnisse zur Diskussion Douglas Schuler von der Evergreen University Seattle praumlsentierte ein Modell zur effektiveren Nutzung der kollektiven Intelli-genz Gleichzeitig attestiert er allerdings fuumlr die USA starke

Kraumlfte die kein Interesse an bdquosocial empowermentldquo haben Axel Bruns von der Queensland University of Technology zeigte am Beispiel der Uumlberflutung groszliger Landstriche Australiens im Dezember 2010 und Jaumlnner 2011 die Nut-zung der oumlffentlichen Intelligenz Anhand von twitter In

als Instrument bei der eigenen Arbeit verwenden koumlnnen und nicht nur etwas ist das fuumlr Buumlrgerinnen interessant ist Weiters steht das Review der EU PSI Direktive in 2012 auf dem Plan Eine aumlusserst wichtige Diskussion denn soll die PSI Direktive geaumlndert werden Mehr vorschreiben zB eine kostenlose Bereitstellung von Daten Soll sie um neue Bereiche (Kultur Wissenschaft oumlffentlicher Rundfunk) er-weitert werden Soll Publikation mit Wiederverwendungs-recht gleichgestellt werden Oder soll sich alles genau in die gegengesetzte Richtung entwickeln

Die oumlffentliche Konsultation des letzten Jahres laumlsst schon erblicken dass das eine grosse Diskussion wird und es ist uns wichtig soviele Interessierte wie moumlglich daran zu beteiligen Als die Direktive erstmals geschrieben wurde gab es die Open Data Bewegung ja noch nicht und man hat bei Datenwiederverwendung nur an die herkoumlmmli-chen Unternehmen gedacht wie beispielsweise aus der Verlags- Geo- oder Meteobranche In den kommenden Monaten wird es auch besonders wichtig sein soziale und wirtschaftliche Effekte von Open Data sichtbar zu ma-chen Denn es kommt ja langsam etwas Gegenwind auf Sparmassnahmen wie in den Vereinigten Staaten die data

gov treffen oder Versuche Informationsfreiheit eher zu be-grenzen zum Beispiel als Antwort auf Wiki-Leaks Die Da-tenverwendung voran zu treiben und Impakt sichtbar zu machen ist nun sehr wichtig

LinksePSIplattform epsiplatformeu

Twitter twittercomepsiplatform (epsiplatform)

Recent Developments in PSI httpwwwslidesharenetTonZijlstrapsi-developments-in-the-eu

Vorstellungsfolien des neuen Teams (Berlin Feb-ruar 2011) httpwwwslidesharenetTonZijlstraintroducing-new-epsi-team

Tons Blog httpzylstraorgblog

Eventkalender fuumlr PSI in Europa httpepsiplatformeueuropean_psi_open_data_events

Online Konsultation httpepsiplatformeunewsnewsfinal_report_online_consultation_published

VERANSTALTUNGEN

Thesaurus fuumlr Open Data initiert

Der ldquoOpen Data Thesaurusrdquo [httpvocabularysemantic-webatPoolPartywikiOpenData] dient als Einstiegshilfe in die Diskussion um das Themenfeld ldquooffene Datenrdquo Es wird eine Sammlung zentraler Begriffe und Organisatio-nen ihrer Definitionen semantischen Verknuumlpfungen und weiterfuumlhrenden Links angeboten Nach dem Prinzip ldquoeat your own dog foodrdquo ist der Thesaurus unter einer Com-mons Creative Lizenz verfuumlgbar und liegt in maschinen-lesbarer Form auf Basis offener W3C-Standards vor Der Thesaurus kann damit in andere Anwendungen eingebun-den werden zB zur Erstellung von Mashups oder zur Inde-xierung von Dokumenten herangezogen werden

Der Open Data Thesaurus wird von der Semantic Web Company in Zusammenarbeit mit OGD Austria gewartet und laufend erweitert Der Thesaurus liegt in englischer und deutscher Sprache vor Andreas Blumauer Verant-wortlicher fuumlr die Qualitaumltssicherung des Thesaurus ldquoGera-de in der Phase der Etablierung eines Themas sind Thesauri eine wertvolle Ressource weil Miszligverstaumlndnisse schneller aufgeloumlst werden koumlnnen oder eindeutige Ankerpunkte um oft noch unscharfe Begriffsdefinitionen schneller ent-stehen koumlnnenrdquo

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der Anfangsphase der Flutkatastrophe sahen sich die Ein-satzkraumlfte Australiens mit einem Versagen der Informati-onsinfrastruktur konfrontiert Die Auswertung der tweets anhand von Hashtags war vor allem in der Anfangsphase den Einsatzkraumlften eine wertvolle Informationsquelle um zielgerichtet Helfen zu koumlnnen

Elke Loumlffler von der Governance International Birmingham fuumlhrte den Konferenzteilnehmern durch eine Umfrage im Raum klar vor Augen wie weit die Diskussion um E-Parti-cipation von der Realitaumlt auseinander driftet Keine Kon-ferenzteilnehmerIn war der Meinung dass im jeweiligen Heimatland ein Status von bdquogemeinsamen Regierensldquo zwi-schen BuumlrgerInnen und Staatsmacht erreicht waumlre Stefan Gehrke fruumlherer Geschaumlftsfuumlhrer von politik-digitalde und Mitbegruumlnder des Open Data Networks argumentierte warum eine Bepreisung offengelegter Verwaltungsda-ten ein Verhinderer von Innovation ist In diesem Bereich muumlsse noch viel Uumlberzeugungsarbeit in Richtung Politik und Verwaltung geleistet werden was vor allem durch nachweislich funktionierende und anschauliche Beispie-le geschehen muss Ein staumlndig wachsender Uumlberblick zu erfolgreichen Open Data Initiativen ist auf wwwopenda-ta-showroomorg (siehe auch Artikel in diesem Digest) ersichtlich

Auch die Oumlsterreichischen Initiativen waren auf der Ce-DEM11 Konferenz vertreten Das Bundesrechenzentrum veranstaltete unter dem Thema bdquo Open Government Data Good Practice amp Proceedingsldquo einen Workshop dem Ver-treter aus Initiativgruppen und Verwaltung folgten Stefan Pawel von der Open Commons Region Linz skizzierte den Verlauf seines Projektes mit den anfaumlnglichen Startschwie-rigkeiten die vor allem im organisatorischen Bereich und dem Verstaumlndnis der etablierten Verwaltung zu den Begrif-fen bdquoOpen Accessldquo bdquoCreative Commonsldquo und bdquoTransparenzldquo lagen Fuumlr 2011 sind in Linz als Leuchtturmprojekte die Of-fenlegung von Geodaten und statistischen Basisdaten ge-plant Die Daten sollen nach der CC-By Lizenz veroumlffentlicht werden Barcamps werden die einzelnen Meilensteine der Projektumsetzung begleiten und sollen einerseits neue Ideen einbringen auf der anderen Seite ein Anreiz fuumlr Be-voumllkerung und Wirtschaft zur kreativen Beschaumlftigung mit den Daten und zur Schaffung eines kollektiven Mehrwerts sein

Martin Kaltenboumlck von der Semantic Web Company und Mitbegruumlnder von OGD Austria stellte den europaumlischen Kontext mit den Projekten LOD2 und der Open Knowledge Foundation sowie die Oumlsterreichische Initiative Open Governnent Data Austria vor Eine Aktivitaumlt der Seman-tic Web Company ist zur Zeit die Ausarbeitung von Open Government Infrastrukturkomponenten (siehe Teil 2 des OGD Leitfadens von Andreas Blumauer in diesem Digest) Open Data soll fixer Bestandteil einer nationalen digitalen Infrastruktur werden Martin Kaltenboumlck stellte in einem high-level Uumlberblick bestehende und noch notwendige Infrastrukturkomponenten wie Indexdienste Suchagen-

ten oder Dataintegratoren fuumlr nicht-RDF Daten vor Der bdquolinkingldquo-Aspekt wird haumlufig als definierendes Element von Open Data verstanden waumlhrend semantische Metho-den auch innerhalb von Organisationen einen Mehrwert bieten Fuumlr die Zukunft wichtig wird die Harmonisierung von Meta-Daten werden Inhaltsdaten koumlnnen uumlber Onto-logien harmonisiert werden die dabei notwendigen Meta-Daten erfordern aber ein einheitliches Format auf der tech-nischen Interoperationsebene

Robert Harm als Vertreter des Vereins open3 griff die von Stefan Gehrke formulierte Forderung nach Leuchtturm-projekten auf und praumlsentierte die oumlsterreichfokusierten Open Data Projekte Wiener Budgetvisualisierung 2009 ubahnaufzugat oder die Befragung der oumlsterreichischen Nationalratsabgeordneten zu Open Data Thematiken Das noch in Umsetzung befindliche Projekt httpwwwdatamapseu wird es in Zukunft ermoumlglichen ohne Pro-grammierkenntnisse geodatenbezogene Visualisierungen zu erstellen und mit andern zu teilen

Carl-Marcus Piswanger

Carl-Marcus Piswanger vom BRZ als Sponsor des Open Data Workshops bei der CeDem2011 erarbeitete in Zusam-menarbeit mit den TeilnehmerInnen jene Datensaumltze die nach Oumlffnung hohes gesellschaftliches oder wirtschaftli-ches Potential bieten wuumlrden Die von den TeilnehmerIn-nen als vordringlich zu oumlffnende Daten bzw in einem nach den Open Data Prinzipien bereitzustellenden Daten sind Budgetdaten basisstatistische Daten wie Kriminalstatisit-ken Daten zu Ausbildungseinrichtungen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberdaten oder Volkszaumlhlungsdaten In der ab-schlieszligenden Diskussion wurde die gegenwaumlrtig aktuellen Themen wie Lizenzen Kosten fuumlr Daten und gesellschaft-liche Auswirkungen diskutiert Eine Offenlegung von Ver-waltungsdaten wird zu einer Verschiebung bei manchen Geschaumlftsmodellen fuumlhren die fuumlr manche Wirtschafts-zweige Herausforderungen bereithalten Insgesamt ist der gesellschaftliche Mehrwert zwar schwer durch Modelle zu quantifizieren ein Mehr an Daten und Informationen wird aber jedenfalls neue Geschaumlftsmodelle foumlrdern die gegen-waumlrtig durch Protektionismus nicht marktfaumlhig sind

Johann Houmlchtl

VERANSTALTUNGEN

SEITE 12

OGD2011 ndash Programm Vortragende und RahmeninformationenErstmals findet in Oumlsterreich eine Konferenz zum Thema Open Government Data statt die OGD2011 (httpwwwogd2011at) Die Veranstaltung richtet sich an jene die am Prozess der Bereitstellung und Wiederver-wendung von Offenen Daten teilnehmen Politik oumlffentliche Verwaltung Zivilgesellschaft und Wirtschaft Die OGD2011 ladt namhafte oumlsterreichische und internationale Expertinnen erstmals auf ein gemeinsames Podium Internationaler Austausch und regionales Networking machen die OGD2011 zum wesentlichen Fo-rum fuumlr Open Government Data im Jahr 2011

PROGRAMM der OGD2011

0830 bis 0900 Uhr (Foyer Palais Strudlhof)

Anmeldung

0900 bis 0930 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Eroumlffnung Eroumlffnung Sandra Frauenberger IT-Stadtraumltin von Wien

Willkommen vom Veranstalter Projektleiter der OGD2011 Martin Kaltenboumlck Semantic Web Company OGD Austria

0930 bis 1045 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P1 Einfuumlhrung und Grundlagen

Chair Mag Bernhard Krabina (KDZ ndash Zentrum fuumlr Verwaltungsforschung)

Christian Geiger MA Zeppelin Universitaumlt Friedrichshafen (Hochschule zwischen Wirtschaft Kultur und Politik) Vortrag Open Government (Data) ndash Buumlrger und Staat auf Augenhoumlhe

Dr Katleen Janssen Universitaumlt Leuven Interdisciplinary Centre for Law amp ICT Leuven Belgien Vortrag Legal Issues of Open Government Data major road blocks or minor bumps in the road

Martin Kaltenboumlck CMC CFO der Semantic Web Company Mitglied im Executive Board der OGD Austria Vortrag OGD2011 ndash Anforderungsanalyse fuumlr Open Government Data in Oumlsterreich

1045 bis 1115 Uhr Pause

1115 bis 1215 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P2 Gesellschaftliche Auswirkungen

Chair Mag (FH) Julian Ausserhofer (FH Joanneum)

MSc Lisa Evans Objectgroup Where Does My Money Go the guardian data blog Vortrag Data journalism in 7 bullet points

Ing Mag Christof Tschohl Ludwig Boltzmann Gesellschaft Team Informationsgesellschaft Vortrag Open Government Data aus Menschenrechtsperspektive

1115 bis 1215 Uhr (Saal Robert Barany)

W1 Oumlkonomisches Potential

Chair Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini (Semantic Web Company)

Maga Eva Czernohorszky Zentrum fuumlr Innovation und Technologie Prokuristin und Leiterin der Dienstleistungsabteilung Vortrag Das volkswirtschaftliche Potential von Open Government Data Ein Auftrag fuumlr die Wirtschaftsfoumlrderung

Mag Nikolaus Futter Geschaumlftsfuumlhrere Compass Verlag Vortrag Wirtschaftliche Aspkete der Nutzung von OGD

1215 bis 1345 Uhr (Gruppenfoto auf der Strudlhofstiege)

Mittagspause amp Konferenzfoto

VERANSTALTUNGEN

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1345 bis 1500 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P3 Europa und Open Government Data

Chair Mag Johann Houmlchtl (Donauuniversitaumlt Krems)

Ton Zijlstra Community Stewart der ePSIplattform Berater (ua der Niederlaumlndischen Regierung) Vortrag Eine Europaische Perspektive auf OGD Status Quo Entwicklungen Wandel und neue herausforderungen an die Buumlrgerinnen

Dr Rufus Pollock University of Cambridge Centre for Intellectual Property and Information Law Direktor der Open Knowledge Foundation Vortrag Open Data The Road Ahead

Prof Dr Jiri Hrebicek PhD Masaryk Universitaumlt Institute of Biostatistics and Analyses Vortrag The status and outreach of open data and open government in the Czech Republic

1345 bis 1500 Uhr (Saal Robert Barany)

W2 Open Data Technologie amp Infrastruktur

Chair DI Wolfgang Halb (Joanneum Research)

Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini Semantic Web Company Vortrag Linked Open Government Data als Maszlignahme fuumlr eine digitale Infrastruktur

Friedrich Lindenberg Open Knowledge Foundation ndash CKAN Development Vortrag Katalogsysteme und Open Data am Beispiel CKAN

Manfred Groumlber MBA ndash Microsoft Oumlsterreich Gmbh Business Developement Manager Oumlffentlicher Sektor Vortrag Cloud Infrastruktur fuumlr Open Data ndash Internationale Beispiele

Mag Carl-Markus Piswanger MAS ndash Bundesrechenzentrum Vortrag Open Government (Data) in der BRZ Gmbh

1500 bis 1615 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P4 Best Practise Beispiele OGD in Oumlsterreich

Chair Thomas Thurner (Semantic Web Company OGD Austria)

Mag Martin Schiegl Geologische Bundesanstalt FA Geoinformation Vortrag Thesaurus-Management und INSPIRE (am Beispiel der Geologischen Bundesanstalt)

Mag Stefan Pawel Projektleiter der Open Commons Region Linz Vortrag Open Government Data als Teil der Open Commons Region Linz

Dr Wilhelm Vogel Prokurist und Programmleiter Daten amp Diagnosen Umweltbundesamt Vortrag Open Government Data (OGD) im Umweltbereich Angebote und Grenzen der Verfuumlgbarkeit

1615 bis 1645 Uhr Vernetzungspause

1645 bis 1730 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Keynote John Sheridan MSc ndash National Archives UK Linking UK Government Data

1730 bis 1745 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Schlusswort amp Verabschiedung

Thomas Thurner amp Martin Kaltenboumlck beide Semantic Web Company amp OGD Austria

Basisinformationen OGD2011 Konferenz

WANN 16 Juni 2011 0900 - 1800 Uhr WO Palais Strudlohof Strudlhofgasse 10 1090 Wien WER Politik Verwaltung Zivilgesellschaft Wirtschaft Wissenschaft Medien INFO amp REGISTRIERUNG wwwogd2011at twitter hashtag ogd2011 Organisation Semantic Web Company

VERANSTALTUNGEN

16 Juni 2011

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Im Gesprach

Stefan Gehrke ndash Im Alleingang erreichen wir gar nichts

Stefan Gehrke geboren 1965 Jurist und Journalist Vorstandsmitglied im Open Data Network eV Deutsch-land (opendata-networkorg) Gruumlnder und Partner der Kommunikationsagen-tur ldquobuero fuer neues denkenrdquo (bfndde) Berlin

OGD-Digest Bereits letztes Jahr legte sich die deutsche Bundesregierung einen recht groszligzuumlgig bemessenen Zeitrahmen bei der Einfuumlhrung von Open Government Data Erst 2013 sehen die zustaumlndigen Stellen die Zeit fuumlr ein bundesweites Datenportal Ist das Ausdruck einer ndashzumindest noch teilweise vorhandenen ndash Gegnerschaft zu Open Government Data oder bloszlige Mutlosigkeit

Stefan Gehrke Ich denke dabei handelt es sich nicht um fehlenden Mut oder gar um ein Dagegensein sondern es gibt in diesem Bereich durchaus ernstzunehmende Her-ausforderungen Deutschland ist ein foumlderaler Staat was ua dazu fuumlhrt das viele Daten in den Laumlndern und sogar noch mehr in den Kommunen liegen Die Bundesregierung kann in diesem Bereich alleine gar nicht so viel ausrichten auch nicht durch Gesetze sondern sie sind vielmehr auf eine Koalition der Willigen angewiesen Wir schauen im-mer gerne in die USA wo Praumlsident Obama per Direktive die Verwaltung zu Open Data aufgefordert hat Das funkti-oniert allerdings in Deutschland nicht

Natuumlrlich wuumlrden wir aus der Open Data Bewegung es ger-ne sehen wenn es schneller gehen wuumlrde Die Frage ist ob das Thema Open Data als Bereich der Verwaltungmoder-nisierung im zustaumlndigen Bundesministerium des Innern richtig angesiedelt ist So koumlnnte ein anderer Weg auch uumlber bessere Informationsfreiheitsgesetz (IFG) fuumlhren Das Land Bremen hat ja schon ein gutes Beispiel vorgelegt Dort ist die Verwaltung zu pro-aktiver Datenveroumlffentli-chung verpflichtet Andere Bundeslaumlnder haben noch gar kein IFG

OGD-Digest Im Gespraumlch mir Vertreterinnen aus Re-gierung und Verwaltung ist oft von den Unterschieden der Verwaltungskultur Europas und der des anglo-ame-rikanischen Raums die Rede Offenheit Datenqualitaumlt Amtsverschwiegenheit sowie Selbst- und Fremdbild der Verwaltung waumlren dort wie da grundlegend verschie-den In wie weit soll sich die OGD-Community von diesen Argumenten beeindrucken lassen Sind diese Fragen im

Zentrum der Problemloumlsung oder bloszlige Befindlichkei-ten im Changeprozess

Stefan Gehrke Es ist ganz wichtig die Befindlichkeiten und Sorgen der Verwaltung Ernst zu nehmen Im Allein-gang erreichen wir gar nichts ndash wir muumlssen einen ge-meinsamen Weg finden Das sollte aber keineswegs dazu fuumlhren eigene Positionen und Definitionen aufzugeben Sonst haben wir in ein zwei Jahren eine nette Schmuse-Opendatalandschaft mit viel ldquoOpenrdquo auf dem Etikett einer nach wie vor von Geschlossenheit und Exklusivitaumlt gepraumlg-ten Datenpolitik

Hilfreich ist es sicher wenn wird die sog Change agents in den Verwaltungen finden also die die etwas aumlndern wollen Diese Leute muumlssen wir dann beraten und unter-stuumltzen in dem wir ihnen zB gute Beispiele an die Hand geben damit sie das Potenzial von Open Data in ihre Haumlu-ser tragen koumlnnen

OGD-Digest Welche unmittelbaren naumlchsten Ziele sol-lenmuumlssen in Deutschland in Sachen OGD erreicht werden Wie sieht der Zeitplan des ODN aus

Stefan Gehrke Zunaumlchst und zufoumlrderst brauchen wir of-fene Lizenzen fuumlr alle Daten des oumlffentlichen Sektors Dann fordern wir die kostenfreie Freigabe all dieser Daten abge-sehen von den sog Grenzkosten also den Gebuumlhren zur Kostendeckung fuumlr die Bereitstellung Diese allerdings duumlr-fen nur auf Grundlage einer konkreten detaillierten und neutral uumlberpruumlfbaren Kostenanalyse zulaumlssig sein

Wichtig ist es auch Open Data Aktivitaumlten in den Kommu-nen zu foumlrdern Und dann wuumlrden wir uns natuumlrlich noch sehr daruumlber freuen wenn es zeitnah einen offiziellen Da-tenkatalog unter datenbundde geben wuumlrde und wenn wie schon erwaumlhnt die Informationsfreiheitsgesetze an-gepasst werden wuumlrden um eine pro-aktive Veroumlffent-lichung von Daten zu ermoumlglichen Und wenn das alles noch bis Ende des Jahres 2012 geschehen wuumlrde waumlren wir entscheidende Schritte weiter

IM GESPRAumlCh ndash STEFAN GEhRKE

SEITE 15OPEN GOVERNMENT VERY NEW PUBLIC MANAGEMENT

Open Government Very New Public ManagementWir moumlchten in unserem Essay drei zentrale Aspekte der Open Government Diskussion darstellen welche das Potenzial aufweisen den oumlffentlichen Sektor in den nachsten Jahren nachhaltig zu andern Kollabora-tion mit Social Media Transparenz mit Open Government Data Neue Wege im Public Management mittels Partizipation

1) Kollaboration mit Social Media Kollaboration beschreibt ein neues Verhaumlltnis der Verwaltungen miteinander als auch des oumlffentlichen Sektors mit den BuumlrgerInnen und weiteren Stakeholdern Zusammenarbeit auf Basis von gegenseitigem Respekt und Offenheit stehen dabei im Vordergrund Die bdquoAnderenldquo werden in diesem Konzept nicht erst nach Aufforderung taumltig sondern koumlnnen mit-tels Eigeninitiative durchwegs Themenfuumlhrerschaft uumlber-nehmen und die Verwaltung bdquoantreibenldquo Am deutlichsten zeigt sich dieses Phaumlnomen in den Potenzialen von Web 20 und Social Media welche sowohl von den BuumlrgerInnen als auch von den Verwaltungen und der Politik genutzt werden um neue Interaktionskanaumlle zu oumlffnen und Enga-gement zu ermoumlglichen Die Nicht-Nutzung von Sozialen Medien kann dazu fuumlhren dass gewisse Zielgruppen die herkoumlmmliche Medien oder Partizipationsmoumlglichkeiten wie Buumlrgerversammlungen nicht nutzen ausgeschlossen werden Soziale Medien sind nicht nur in der politischen Kommunikation relevant Auch klassische Kommunikati-onsthemen der Verwaltung wie das Beschwerdemanage-ment erfahren durch soziale Medien neue Impulse In sozialen Medien ist auch zu beobachten dass das Nicht-Vorhandensein von offiziellen Informationen nicht verhin-dern kann dass Kommunikation uumlber oumlffentliche Angele-genheiten stattfindet

2) Transparenz mit Open Data In der aktuellen Diskussion wird Open Government haumlufig mit Open Data (auch Open Government Data) gleichgesetzt Dies ist eine verkuumlrzte Betrachtung da die Frage der Daten nur ein (wenngleich auch wesentlicher) Aspekt von Open Government ist Neben oumlkonomischen und gesellschaftspolitischen Argu-menten ist fuumlr die oumlffentliche Verwaltung aber vor allem ein Aspekt ganz wesentlich die freie Verfuumlgbarkeit von Da-ten ist ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und staumlrkt damit auch das Vertrauen in das Verwaltungshandeln Ver-oumlffentlichte Daten bilden die Grundlage dafuumlr dass Buumlrge-rInnen Unternehmen und weitere Interessengruppen die Arbeit von Politik und Verwaltung wahrnehmen und nut-zen koumlnnen Dies ist wiederum Grundlage dafuumlr dass sich diese Gruppen in die Produktions- oder Entscheidungspro-zesse einbringen und besser uumlber diese befinden koumlnnen Partizipation ndash neue Wege im Public Management

3) Web 20 hat neue Moumlglichkeiten der Interaktion des Engagements und der Einflussnahme moumlglich gemacht die sich auch auf Politik und Verwaltung auswirken Die bdquoInternetgenerationldquo waumlchst mit einem anderen Nut-

zungsverstaumlndnis der modernen Medien heran und es wird zunehmend schwieriger diese mit klassischen Parti-zipationsmoumlglichkeiten zu erreichen Deshalb muumlssen sich oumlffentliche Verwaltung und Politik proaktiv neuen Formen der Beteiligung von BuumlrgerInnen und Gesellschaftsgrup-pen oumlffnen Dies heiszligt Einfluss zulassen Engagement foumlr-dern und Mitwirkung ermoumlglichen Unter den Schlagwor-ten bdquoCo-productionldquo und bdquoCo-designldquo haben diese neuen Aspekte der Partizipation schon Einzug in die Public Ma-nagement Diskussionen gefunden Es gilt nun durch die Oumlffnung von Politik und Verwaltung mithilfe neuer For-men der Partizipation dieses Zusammenarbeiten neu zu beleben Modernes Public Management bdquoorientiertldquo sich nicht nur an den BuumlrgerInnen sondern bezieht die Buumlrge-rInnen mit ein Diese neue Einbeziehung der BuumlrgerInnen reduziert sich nicht nur auf Parteienstellungen in Umwelt- oder Nachbarschaftsverfahren oder auf das Einholen von Feedback der KundInnen Damit wird vielmehr die aktive Rolle der BuumlrgerInnen im gesellschaftlichen politischen und administrativen Leben angesprochen welches bis hin zur Aktivierung der BuumlrgerInnen geht und das Mitmachen das Mitproduzieren und Mitentscheiden bedeutet Hier ist jedenfalls auch die Verwaltung gefordert der Politik Ange-bote zu machen und in Vorleistung zu treten Andererseits muss die Politik auch die Vorteile erkennen wenn sie den Rat der Verwaltung aber auch der BuumlrgerInnen und Exper-tInnen miteinbezieht Das Primat der Politik wird dadurch nicht aufgegeben und die Kompetenzen der Politik nicht eingeschraumlnkt Aber eine Neudefinition von politischer Entscheidungsfindung wird notwendig sein wenn die Ein-beziehung von Jugendlichen gelingen und Phaumlnomene wie Stuttgart 21 kuumlnftig verhindert werden sollen

Zukunft Open Government Die hier praumlsentierten drei As-pekte sind als Auszug aus der Open-Government-Diskus-sion zu sehen Open Government wird als Uumlberbegriff fuumlr zahlreiche weitere Facetten der Verwaltungs- und Staats-modernisierung verwendet wie Transparenz 20 Partizipa-tion 20 Kollaboration 20 offene Innovationen Oumlffnung der Gesellschaft sowie Uumlberlegungen zu freien Daten of-fenen Standards offenen Schnittstellen quelloffener Soft-ware und offenen Kommunikations systemen Es ist davon auszugehen dass uns diese Facetten im Sinne eines neuen Public Managements die naumlchsten Jahre am Weg der Ver-waltungs- und Staatsmodernisierung begleiten werden

Thomas Prorok Bernhard Krabina wwwkdzeu

SEITE 16

Ergebnisse der LOD2 Open Government Data Stakeholder BefragungLinked Open Data ist die zweite groszlige Vision von Sir Tim Berners Lee (bitlytim-wikipedia) dem Begruumlnder des WWW Ein Web of Data dessen miteinander vernetzten Datenbestande die LOD Cloud (richardcyganiakde200710lod) bilden ein bereits 22 Milliarden Fakten umfassender wiederverwendbarer und vernetzter weltweiter Datenbestand

Das durch die EU unterstuumltzte Forschungsprojekt ldquoLOD2 ndash Creating Knowledge out of Interlinked Datardquo (wwwlod2eu) beschaumlftigt sich mit der Bereitstellung bzw dem Aus-bau der Linked Open Data (LOD) Prinzipien und Techno-logien bzw der LOD Infrastruktur an sich Denn werden Datenbestaumlnde einmal gemaumlszlig den Linked Open Data Prinzipien des W3C (World Wide Web Consortium ndash bitlyw3c-lod) verfuumlgbar gemacht so wird die standardisierte Vernetzung verschiedenste Datenbestaumlnde untereinander moumlglich um rasch und zielgerichtet fuumlr neuartige Anwen-dungen nutzbar zu sein

Seit September 2010 arbeitet das Konsortium aus 10 Part-nern ndash kommend aus sieben EU-Laumlndern ndash an dem auf vier Jahre angelegt Projekt Die Forschungsergebnisse und Entwicklungen des LOD2 Projektes fokusieren besonders auf drei Bereiche 1) Linked Enterprise Data 2) Linked Data fuumlr Verlage und Medien und 3) Open Government Data Der zuletzt genannte Use Case ldquoOpen Government Datardquo nimmt eine besondere Rolle ein soll doch hier im Rahmen des Projektes LOD2 der Grundstein fuumlr einen zentralen Open Data Katalog fuumlr Europa enstehen Dabei werden mittels Linked Open Data (LOD) die Datenbestaumlnde moumlg-lichst aller europaumlischen Datenkataloge durchsuchbar und vergleichbar gemacht ndash ein Single Point of Access fuumlr Open Data in Europa sozusagen (wwwpublicdataeu) Daruumlber hinaus werden die technologischen und wirtschaftlichen Ruumlckwirkungen von Open Government Data die anderen beiden Anwendungsfaumllle (1 und 2) untersucht Fuumlr eine bessere Anforderungsanalyse der Entwicklungsarbeit im Bereich Linked Open Government Data wurde im Dezem-ber 2010 die ldquoLOD2 Open Government Data Stakeholder Surveyrdquo initiiert Ziel der Befragung war es in den fuumlnf Wochen Laufzeit der Befragung (08112010 to 1512 2010) moumlglichst viel Input zum Thema Open Data in Europa bzw fuumlr den zu schaffenden EU-weiten Datenkatalog zu bekom-men An der Befragung nahmen gesamt 340 Personen teil Die Ergebnisse wurden im 1 Quartal 2011 ausgewertet und soeben als HTML und PDF veroumlffentlicht Die Rohdaten ste-hen als CSV File sowie als Linked Open Data mit einer CC BY 30 Lizenz zur freien Wiederverwendung zur Verfuumlgung ndash siehe surveylod2eu

Einige Erkenntnisse der Befragung als Schlaglichter

A) Weg von hTML und PDF ndash hin zu RDFxML und APIs

In Hinsicht auf die verwendeten geforderten Datenfor-mate wurde eine eindeutige Tendenz von derzeit vor allem

HTML und PDF in Richtung RDFXML und dem Angebot von APIs erhoben Aber auch andere Formate wurden oft-mals genannt und muumlssen daher beruumlcksichtigt werden wie beispielsweise JSON

Abbildung derzeit verwendete Datenformate

Abbildung gewuumlnschte Datenformate

B) Rohdaten direkt vom Datenersteller zur weiteren AnalyseIn Hinsicht auf die Datenqualitaumlt wurden die folgenden Kriterien als besonders wichtig erachtet 1) Herkunft Originalquelle der Daten 2) Format der Daten und 3) Voll-staumlndigkeit der Metadaten Hinsichtlich der genannten Datenformate wird die Bereitstellung von Konvertierungs-mechanismen als wichtig angesehen Die Top Bereiche die TeilnehmerInnen mit offenen Daten anwenden wol-len sind Forschung amp Analyse Visualisierungen und lsquoein-faches Konsumierenrsquo der Daten Weiterfuumlhrend werden die folgenden Funktionen fuumlr einen EU-weiten Datenka-talog als unbedingtes lsquomust haversquo betrachtet 1) Angebot von Basisdaten Rohdaten 2) Information uumlber die Versi-on von Datensets und 3) Suchen erkunden Gruppieren und Clustering von Datensets Weiters die lsquolike to haversquo Funktionalitaumlten Crowd Sourcing Mechanismen Benach-richtigungs Dienste uumlber (regionale) Daten Analyse- und Visualisierungstools

STUDIEN

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C) Linksammlung oder eigener Open Data Speicher eine offene FrageHinsichtlich der Frage ob ein EU-weiter Datenkatalog nur Meta Daten speichern soll und in Folge auf die Originalda-ten verlinken soll oder auch an sich Daten speichern und anbieten soll konnte keine eindeutige Antwort gefunden werden ndash grundsaumltzlich kann die Aussage getroffen wer-den dass eine Datenspeicherung moumlglich sein sollte ndash und vor allem dass Mechanismen vorhanden sein muumlssen wel-che nicht vorhandene Datensaumltze an der Originalquelle er-kennen und dies darstellen

D) Interaktion Dokumentation ndash OneStopShopNeben den Daten selbst werden folgenden Informationen zu Open Data nachgefragt White Papers und Best Practise News uumlber Open Government Data und Anwendungsbei-spiele sowie Erfolgs-Stories zu Open Data Weiters werden Support Mechanismen auf einem EU-weiten Open Data Katalog als besonders wichtig erachtet (Dokumentation Handbuumlcher etc)

Die LOD2 Open Government Data Stakeholder Befragung soll Ende 2011 wiederholt werden um die jeweils aktuel-len Anforderungen an das recht junge Feld Open Govern-ment Data zu erheben Die Detailergebnisse koumlnnen unter httpsurveylod2eu eingesehen und wiederverwendet werden

Links zum Themaprojekt Webseite lod2 wwwlod2eu

Weblog zum lod2 projekt bloglod2eu

ergebnisse der lod2 open government data dstake-holder befragung surveylod2eu

linked open data (lod)

linkeddatabookcom linkeddataorg sowie

die lod cloud richardcyganiakde200710lod

Britischer PSI Report soeben erschienenVor kurzem ist der Report zur Wiederverwendung von Public Sector Information (PSI) in Groszligbritannien aus 2010 erschienen

Da England als einer der Vorreiter im Bereich von Open Government Data weltweit betrachtet wird sollte diesem Report ent-sprechend Aufmerksam-keit geschenkt werden

Dieser beinhaltet Informationen zum rechtlichen Rahmen von Open Government Data in UK dem gewaumlhlten bzw durch das National Archive erarbeiteten Lizenzrahmen Richtlinien fuumlr die gewaumlhlten Nutzungsbedingungen und Businessmodelle sowie Informationen zu Governance be-wusstseinsbildenden Maszlignahmen zu Open Data und zu den verwendeten Technologien Teil 6 des Reports bietet einen Vergleich zu anderen internationalen Open Govern-ment Data Aktivitaumlten in Australien Neuseeland Spanien und den USA Abschlieszligend wird ein Ausblick auf die zu-kuumlnftige Entwicklung in UK geboten sowie ein Uumlberblick uumlber die genauen Aktivitaumlten in 2009 und 2010

Hervorzuheben sind neben anderen wichtigen Entwick-lungen in UK sicherlich das sogenannte Unlocking Service welches es erlaubt konkrete Anfragen nach benoumltigten Daten zu stellen weiters die Etablierung eines Gremiums welches sich mit allen Belangen rund um Open Data in England beschaumlftigt und damit Nachhaltigkeit und Wir-kungsorientierung gewaumlhrleistet sowie technischer Natur

die eindeutige Bekenntnis zu Linked Open Data (zusaumltzlich zu anderen Formaten und Schnittstellen) als zukunftswei-sende Technologie fuumlr Open Government Data

Einer der mitverantwortlichen Personen seitens des Nati-onal Archive UK John Sheridan wird am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konferenz in Wien sprechen und steht bei der Konferenz zum Austausch und zur Diskussion rund um das Thema Open Government Data bereit Siehe httpwwwogd2011at

Link zum Reporthttpwwwnationalarchivesgovukdocumentspsi-re-portpdf

Text Martin Kaltenboumlck

STUDIEN

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Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

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Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

email cdirschlwolterskluwerde

linkedIn profil c dirschl httpdelinkedincominchristiandirschl

helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

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Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

SEITE 21KALENDER

Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

SEITE 22

Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

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hellip und Ihre Suchmaschine denkt mit

Die Mutteraller semantischenSuchmaschinen

SEITE 24

Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

Info Anmeldung wwwogd2011at

SEITE 7

zugrundeliegenden SQL-Abfragen koumlnnen mittels geeigneten Mappings (siehe dazu zB D2R Virtuosorsquos RDFViews oder Triplify ) on-the-fly RDF generieren Damit kann die Welt der relationalen Datenbanken ohne tiefe Eingriffe in bestehende Systeme in ein ldquoWeb of Datardquo eingebracht werden Open Data Portale sollte also uumlber entsprechende Moumlglichkeiten der Anbindung von RDF- (via SPARQL-endpoint) und Non-RDF-Quellen verfuumlgen

user und Rollen

bull usermanagement und Authentifizierung Open Data Portale sollten unterschiedliche Rollenmodelle und damit auch Prozesse wie Datenqualitaumltssicherung Daten-Publikation Monitoring oder auch Dienste die von anonymen Usern genutzt werden koumlnnen

unterstuumltzen Idealerweise werden Authentifizierungs-mechanismen die im Web weit verbreitet sind einge-setzt zB OAuth

bull community-Komponenten Elemente des Social Webs zB Ratingmechanismen wie Facebooks ldquoLike-Buttonrdquo oder Twitters ldquoFollow merdquo helfen auch auf Open Data Portalen Dynamiken zu entfalten die hohe Userzahlen nach sich ziehen koumlnnen Bessere Daten-qualitaumlt und uU niedrigere Kosten in der Datenbere-itstellung auf Basis von Crowd-Sourcing dient der Oumlffentlichen Verwaltung direkt und die Moumlglichkeiten personalisierter Dienste die sich fuumlr einzelne Nutzer ergeben koumlnnen sind eine weitere Motivation Community-Komponenten auch tatsaumlchlich nutzen zu wollen

CC-by-nc Andreas Blumauer

LEITFADEN TEIL 2

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Diesen Fragen widmete sich eine Umfrage die vom Verein Open3at in Kooperation mit der Donau-Universitaumlt Krems im Maumlrz 2011 durchgefuumlhrt wurde Alle 183 Nationalrats-abgeordneten wurden eingeladen an einer Online-Befra-gung teilzunehmen Mit einer Ruumlcklaufquote von 2295 konnte die Bedeutung des Themenfeldes Open Govern-ment (Transparenz Partizipation und Zusammenarbeit) fuumlr diese Zielgruppe evaluiert werden

Open Data ist wichtig erfordert aber einen Ausbau der In-frastruktur unter Beruumlcksichtigung des Digital Divide Ing Kurt Gartlehner SPOuml

Der Staat erhebt mit Hilfe der Steuergelder die Daten daher ist es nicht einzusehen dass dieser Schatz der Gesellschaft nicht zur Verfuumlgung gestellt wird Mag Karin Hakl OumlVP

Transparenz ist eine zentrale Saumlule fuumlr Demokratie und Open Data dazu ein Mittel Dr Ruperta Lichtenecker Gruumlne

Open Government und Open Data sind fuumlr die Gesellschaft noch Fremdwoumlrter Daher ist es in einem ersten Schritt wichtig Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen Mag Rainer Widmann BZOuml

Es zeigt sich dass Open Government und Open Data be-reits als politische Bereiche im oumlsterreichischen Parlament angekommen sind Die Ergebnisse unterstreichen die steigende Bedeutung von Transparenz und Partizipation Die Zustimmung im Bereich Transparenz ist besonders hoch (43 sehr wichtig 29 wichtig) jedoch hat auch immerhin fuumlr 17 der Abgeordneten dieses Thema keine Wichtigkeit Uumlberraschend ist die Tatsache dass die Abge-ordneten die wirtschaftlichen Auswirkungen von Open Government Data nicht wahrnehmen Nur 12 sehen die Staumlrkung des Wirtschaftsstandortes Oumlsterreich als Chan-ce im Bereich Transparenz Die Verdeutlichung sozialer Zusammenhaumlnge durch Visualisierungen (41 ) die Eva-luierung der Ergebnisse aus Politik und Verwaltung (57 ) und mehr Verstaumlndnis fuumlr politisches Handeln (71 ) wer-den hier wesentlich wichtiger eingestuft Oumlsterreichs po-litische Kaste sieht das groumlszligte Risiko transparenter Regie-rungsdaten in der Missinterpretation von Informationen

(55 nennen Fehlinterpretation oder bewusste Manipu-lation) oder die Vergroumlszligerung der digitalen oder sozialen Kluft Soziale Risiken werden von 72 sehr hoch bewertet

Die OpenGovernment-Geste von Carl-Markus Piswanger Robert Harm Boris Fahrnberger Rudolf Legat Judith

Schoszligboumlck Peter Parycek Foto CC by Karola Riegler

Die Mehrheit spricht sich dafuumlr aus dass Daten moumlglichst kostenfrei (64 ) und in vollem Umfang (55 ) publiziert werden 31 wuumlrden gerne nur ausgewaumlhlten Daten wei-tergegeben wissen Damit ist zumindest die Haumllfte der Oumlsterreichischen Politik fuumlr die unmittelbare Umsetzung der international uumlblichen Offenheitsstandards bei Open Data Wenig uumlberraschend das Ergebnis wenn man nach den Umsetzungsstrategien von OGD fragt Der gesetzge-bende Koumlrper sieht sich durchaus gefordert und sieht in zu schaffenden rechtlichen Rahmenbedingungen (85 ) konkreten Handlungsbedarf und identifiziert auch gleich (45) das fehlende Informationsfreiheitsgesetz als wesent-liches Defizit 52 der Befragten bevorzugen eine Rege-lung fuumlr Open Government in bestehenden Gesetzen oder auch ohne unmitelbare Aumlnderungen in den gesetzlichen Grundlagen

Weitere Materialien

Die komplette Auswertung der Umfrage inklusive Rohda-ten kann auf httpopen3at heruntergeladen werden

Text Carl-Markus Piswanger und Thomas Thurner

Open3 Umfrage

Open Government aus der Sicht oumlsterreichischer NationalratsabgeordneterOpen Government in politischen Prozessen wird ein groszliges Potential fuumlr mehr Transparenz und Buumlrgerbeteiligung zugeschrieben Wie aber schatzen oumlsterreichische Nationalratsabgeordnete diese Ent-wicklung ein Welche Chancen und Risiken sehen sie auf dem Weg zur Umsetzung Welche Vorstellungen gibt es hinsichtlich der Veroumlffentlichung von oumlffentlichen Daten

OPEN3 UMFRAGE

SEITE 9

CC by Ton Zijlstra

Im Gesprach

Ton Zijlstra ndash Das neue Team der ePSIplattform ndash ein Ausblick in die Zukunft

Ton Zijlstra (Niederlande 1970) is selbstaumlndiger Berater fuumlr Wissensfragen und komplexe Wandlung-sprozesse Er sieht Open Government Data sowohl als so einen Wandlung-sprozess als auch als Quelle fuumlr moumlgliche Antworten auf andere Fragen In den letzten drei Jahren war er aktiv als Berater fuumlr Behoumlrden und als Aktivist rundum Open Data taumltig 2011-13 ist er Commu-nity Steward der epsiplat-formeu fuumlr die Europaumlische Kommission

Ton Zijlstra spricht am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konfe-renz im Track Europa und Open Government Data

OGD-Digest Ton du bist Community Steward im neuen Team der ePSIplattform ndash wer sind die neuen Personen und was sind Ihre Aufgaben

Ton Zijlstra Das Team besteht aus 6 Personen Marc de Vries ist schon seit langem mit PSI Wiederverwendung beschaumlftigt Er hat einen entsprechenden Hintergrund als Jurist und Oumlkonom Marc beschaumlftigt sich mit rechtlichen Fragen und wird die ePSI Konferenzen organisieren Kat-leen Janssen ebenso Juristin ist Spezialisting fuumlr Geoda-ten-Fragen Sie arbeitet sowohl fuumlr eine private Kanzlei auf dem Gebiet von Internet und Recht als auch fuumlr die Uni Leuven Katleen beschaumlftigt sich ebenso mit rechtlichen Fragen Tom Kronenburg arbeitet bei einer Beratungsfirma fuumlr Verwaltungsfragen Er schreibt Analysen und Berichte und betreut das PSI Scoreboard welches wir planen Dani-el Dietrich Mitarbeiter der Open Knowledge Foundation und des Open Data Network in Deutschland ist generelles Mitglied im Team und bringt nicht nur sein Wissen sondern auch seine Rolle im Netzwerk der Open Data Community ein Das gleiche gilt fuumlr Antti Poikola ebenfalls Teil der Open Knowledge Foundation Unternehmer in Finland und Teil der Open Data Bewegung dort Er schrieb beispielsweise federfuumlhrend am Open Data Manual fuumlr die Finnische Re-gierung mit Ich selbst bin als Community Steward das Ge-sicht nach aussen versorge die taumlgliche Berichterstattung auf der Plattform folge den Entwicklungen in ganz Europa und versuche Menschen miteinander zu verbinden

OGD-Digest Wie siehst du die Aufgaben und Ziele der ePSIplattform fuumlr die naumlchsten 3-5 Jahre

Ton Zijlstra Wir betreuen die Plattform fuumlr die naumlchsten 2 Jahre Wir haben seitens der Europaumlischen Kommission 4 Aufgaben

bull Ein lsquoOne-Stop-Shoprsquo fuumlr alle Entwicklungen in Europa rundum PSI und Open Government Data zu sein

bull Die bestehende Community rundum das Thema zu verstaumlrken

bull Die Europaumlische Kommission mittels Analysen und einem lsquoMember States PSI Scoreboardrsquo zu beraten

bull Aufklaumlrung zu betreiben und neue Leute Gruppen und Initiativen in die Community mit einzubeziehen ebenso den allgemeinen Wissenstand zum Thema zu verbessern

Wichtig fuumlr uns ist es viel mehr wie vorher auf die Men-schen in der EU zu setzen und nicht nur auf Berichterstat-tung Damit die Buumlrgerinnen schnell ihren Weg finden koumlnnen und sich zB leichter mit anderen in der eigenen Umgebung vernetzen und austauschen koumlnnen Zu oft kommt es vor dass ich als Aussenseiter Menschen in Kon-takt bringe mit Leuten in der eigenen Stadt oder in der eigenen Branche Es gilt Europaweit Menschen sehr viel intensiver zu vernetzen

OGD-Digest Was plant das neue Team als konkrete Maszlig-nahmen und Aktivitaumlten um diese Ziele zu erreichen

Ton Zijlstra Grundsaumltzlich soll nicht alles in der epsiplat-formeu stattfinden In den EU Mitgliedstaaten und in verschiedenen Branchen gibt es natuumlrlich bereits aktive Netzwerke und Online-Begegnungsplaumltze Wir moumlchten sichtbar machen was dort geschiet damit mehr Men-schen dorthin finden Und wir moumlchten unsere Informati-onen daruumlber was anderswo passiert aktiv dorthin kom-munizieren Neben unseren eigenen Events werden wir deshalb auch 24 Events die von anderen in der EU-weiten Community organisiert werden unterstuumltzen Mit Vermitt-lung von Kontakten und Sprechern dadurch dass wir die Events bewerben und manchmal auch mit finanzieller Un-terstuumltzung um dafuumlr zu sorgen dass auch etwas passiert in Mitgliedstaaten und Sektoren wo es schwieriger ist lo-kal etwas auf die Beine zu bekommen Weiters gibt es auch Awards um Vorzeigerollen und gute Beispiele darzustel-len Dann gibt es bestimmte Themen die fuumlr uns wichtig sind Erstens gibt es neue Bereiche wo die PSI Open Data Diskussion eigentlich am Anfang steht Beispielsweise Da-tenjournalismus und Open Data im kulturellen Bereich Zu-saumltzlich wird den Verwaltungen klarer dass sie Open Data

IM GESPRAumlCh ndash TON ZIJLSTRA

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Open Government Data auf der CeDEM KonferenzMehr als 100 TeilnehmerInnen aus 35 Landern viele davon auszligerhalb Europas trafen sich von 55 bis 65 am Campus Krems um zu den Themen Online-Delibertation oumlffentliche Intelligenz Verwendung Sozialer Medien im Politik- und Verwaltungsprozess und der bdquoInternetgesellschaftldquo allgemein zu diskutieren Open Government Data war dabei ein prominentes Thema Eine Nachberichterstattung zur CeDEM Konferenz ver-anstaltet von der Donau-Universitat

Internationale Keynote Speaker stellten ihre Thesen und Forschungsergebnisse zur Diskussion Douglas Schuler von der Evergreen University Seattle praumlsentierte ein Modell zur effektiveren Nutzung der kollektiven Intelli-genz Gleichzeitig attestiert er allerdings fuumlr die USA starke

Kraumlfte die kein Interesse an bdquosocial empowermentldquo haben Axel Bruns von der Queensland University of Technology zeigte am Beispiel der Uumlberflutung groszliger Landstriche Australiens im Dezember 2010 und Jaumlnner 2011 die Nut-zung der oumlffentlichen Intelligenz Anhand von twitter In

als Instrument bei der eigenen Arbeit verwenden koumlnnen und nicht nur etwas ist das fuumlr Buumlrgerinnen interessant ist Weiters steht das Review der EU PSI Direktive in 2012 auf dem Plan Eine aumlusserst wichtige Diskussion denn soll die PSI Direktive geaumlndert werden Mehr vorschreiben zB eine kostenlose Bereitstellung von Daten Soll sie um neue Bereiche (Kultur Wissenschaft oumlffentlicher Rundfunk) er-weitert werden Soll Publikation mit Wiederverwendungs-recht gleichgestellt werden Oder soll sich alles genau in die gegengesetzte Richtung entwickeln

Die oumlffentliche Konsultation des letzten Jahres laumlsst schon erblicken dass das eine grosse Diskussion wird und es ist uns wichtig soviele Interessierte wie moumlglich daran zu beteiligen Als die Direktive erstmals geschrieben wurde gab es die Open Data Bewegung ja noch nicht und man hat bei Datenwiederverwendung nur an die herkoumlmmli-chen Unternehmen gedacht wie beispielsweise aus der Verlags- Geo- oder Meteobranche In den kommenden Monaten wird es auch besonders wichtig sein soziale und wirtschaftliche Effekte von Open Data sichtbar zu ma-chen Denn es kommt ja langsam etwas Gegenwind auf Sparmassnahmen wie in den Vereinigten Staaten die data

gov treffen oder Versuche Informationsfreiheit eher zu be-grenzen zum Beispiel als Antwort auf Wiki-Leaks Die Da-tenverwendung voran zu treiben und Impakt sichtbar zu machen ist nun sehr wichtig

LinksePSIplattform epsiplatformeu

Twitter twittercomepsiplatform (epsiplatform)

Recent Developments in PSI httpwwwslidesharenetTonZijlstrapsi-developments-in-the-eu

Vorstellungsfolien des neuen Teams (Berlin Feb-ruar 2011) httpwwwslidesharenetTonZijlstraintroducing-new-epsi-team

Tons Blog httpzylstraorgblog

Eventkalender fuumlr PSI in Europa httpepsiplatformeueuropean_psi_open_data_events

Online Konsultation httpepsiplatformeunewsnewsfinal_report_online_consultation_published

VERANSTALTUNGEN

Thesaurus fuumlr Open Data initiert

Der ldquoOpen Data Thesaurusrdquo [httpvocabularysemantic-webatPoolPartywikiOpenData] dient als Einstiegshilfe in die Diskussion um das Themenfeld ldquooffene Datenrdquo Es wird eine Sammlung zentraler Begriffe und Organisatio-nen ihrer Definitionen semantischen Verknuumlpfungen und weiterfuumlhrenden Links angeboten Nach dem Prinzip ldquoeat your own dog foodrdquo ist der Thesaurus unter einer Com-mons Creative Lizenz verfuumlgbar und liegt in maschinen-lesbarer Form auf Basis offener W3C-Standards vor Der Thesaurus kann damit in andere Anwendungen eingebun-den werden zB zur Erstellung von Mashups oder zur Inde-xierung von Dokumenten herangezogen werden

Der Open Data Thesaurus wird von der Semantic Web Company in Zusammenarbeit mit OGD Austria gewartet und laufend erweitert Der Thesaurus liegt in englischer und deutscher Sprache vor Andreas Blumauer Verant-wortlicher fuumlr die Qualitaumltssicherung des Thesaurus ldquoGera-de in der Phase der Etablierung eines Themas sind Thesauri eine wertvolle Ressource weil Miszligverstaumlndnisse schneller aufgeloumlst werden koumlnnen oder eindeutige Ankerpunkte um oft noch unscharfe Begriffsdefinitionen schneller ent-stehen koumlnnenrdquo

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der Anfangsphase der Flutkatastrophe sahen sich die Ein-satzkraumlfte Australiens mit einem Versagen der Informati-onsinfrastruktur konfrontiert Die Auswertung der tweets anhand von Hashtags war vor allem in der Anfangsphase den Einsatzkraumlften eine wertvolle Informationsquelle um zielgerichtet Helfen zu koumlnnen

Elke Loumlffler von der Governance International Birmingham fuumlhrte den Konferenzteilnehmern durch eine Umfrage im Raum klar vor Augen wie weit die Diskussion um E-Parti-cipation von der Realitaumlt auseinander driftet Keine Kon-ferenzteilnehmerIn war der Meinung dass im jeweiligen Heimatland ein Status von bdquogemeinsamen Regierensldquo zwi-schen BuumlrgerInnen und Staatsmacht erreicht waumlre Stefan Gehrke fruumlherer Geschaumlftsfuumlhrer von politik-digitalde und Mitbegruumlnder des Open Data Networks argumentierte warum eine Bepreisung offengelegter Verwaltungsda-ten ein Verhinderer von Innovation ist In diesem Bereich muumlsse noch viel Uumlberzeugungsarbeit in Richtung Politik und Verwaltung geleistet werden was vor allem durch nachweislich funktionierende und anschauliche Beispie-le geschehen muss Ein staumlndig wachsender Uumlberblick zu erfolgreichen Open Data Initiativen ist auf wwwopenda-ta-showroomorg (siehe auch Artikel in diesem Digest) ersichtlich

Auch die Oumlsterreichischen Initiativen waren auf der Ce-DEM11 Konferenz vertreten Das Bundesrechenzentrum veranstaltete unter dem Thema bdquo Open Government Data Good Practice amp Proceedingsldquo einen Workshop dem Ver-treter aus Initiativgruppen und Verwaltung folgten Stefan Pawel von der Open Commons Region Linz skizzierte den Verlauf seines Projektes mit den anfaumlnglichen Startschwie-rigkeiten die vor allem im organisatorischen Bereich und dem Verstaumlndnis der etablierten Verwaltung zu den Begrif-fen bdquoOpen Accessldquo bdquoCreative Commonsldquo und bdquoTransparenzldquo lagen Fuumlr 2011 sind in Linz als Leuchtturmprojekte die Of-fenlegung von Geodaten und statistischen Basisdaten ge-plant Die Daten sollen nach der CC-By Lizenz veroumlffentlicht werden Barcamps werden die einzelnen Meilensteine der Projektumsetzung begleiten und sollen einerseits neue Ideen einbringen auf der anderen Seite ein Anreiz fuumlr Be-voumllkerung und Wirtschaft zur kreativen Beschaumlftigung mit den Daten und zur Schaffung eines kollektiven Mehrwerts sein

Martin Kaltenboumlck von der Semantic Web Company und Mitbegruumlnder von OGD Austria stellte den europaumlischen Kontext mit den Projekten LOD2 und der Open Knowledge Foundation sowie die Oumlsterreichische Initiative Open Governnent Data Austria vor Eine Aktivitaumlt der Seman-tic Web Company ist zur Zeit die Ausarbeitung von Open Government Infrastrukturkomponenten (siehe Teil 2 des OGD Leitfadens von Andreas Blumauer in diesem Digest) Open Data soll fixer Bestandteil einer nationalen digitalen Infrastruktur werden Martin Kaltenboumlck stellte in einem high-level Uumlberblick bestehende und noch notwendige Infrastrukturkomponenten wie Indexdienste Suchagen-

ten oder Dataintegratoren fuumlr nicht-RDF Daten vor Der bdquolinkingldquo-Aspekt wird haumlufig als definierendes Element von Open Data verstanden waumlhrend semantische Metho-den auch innerhalb von Organisationen einen Mehrwert bieten Fuumlr die Zukunft wichtig wird die Harmonisierung von Meta-Daten werden Inhaltsdaten koumlnnen uumlber Onto-logien harmonisiert werden die dabei notwendigen Meta-Daten erfordern aber ein einheitliches Format auf der tech-nischen Interoperationsebene

Robert Harm als Vertreter des Vereins open3 griff die von Stefan Gehrke formulierte Forderung nach Leuchtturm-projekten auf und praumlsentierte die oumlsterreichfokusierten Open Data Projekte Wiener Budgetvisualisierung 2009 ubahnaufzugat oder die Befragung der oumlsterreichischen Nationalratsabgeordneten zu Open Data Thematiken Das noch in Umsetzung befindliche Projekt httpwwwdatamapseu wird es in Zukunft ermoumlglichen ohne Pro-grammierkenntnisse geodatenbezogene Visualisierungen zu erstellen und mit andern zu teilen

Carl-Marcus Piswanger

Carl-Marcus Piswanger vom BRZ als Sponsor des Open Data Workshops bei der CeDem2011 erarbeitete in Zusam-menarbeit mit den TeilnehmerInnen jene Datensaumltze die nach Oumlffnung hohes gesellschaftliches oder wirtschaftli-ches Potential bieten wuumlrden Die von den TeilnehmerIn-nen als vordringlich zu oumlffnende Daten bzw in einem nach den Open Data Prinzipien bereitzustellenden Daten sind Budgetdaten basisstatistische Daten wie Kriminalstatisit-ken Daten zu Ausbildungseinrichtungen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberdaten oder Volkszaumlhlungsdaten In der ab-schlieszligenden Diskussion wurde die gegenwaumlrtig aktuellen Themen wie Lizenzen Kosten fuumlr Daten und gesellschaft-liche Auswirkungen diskutiert Eine Offenlegung von Ver-waltungsdaten wird zu einer Verschiebung bei manchen Geschaumlftsmodellen fuumlhren die fuumlr manche Wirtschafts-zweige Herausforderungen bereithalten Insgesamt ist der gesellschaftliche Mehrwert zwar schwer durch Modelle zu quantifizieren ein Mehr an Daten und Informationen wird aber jedenfalls neue Geschaumlftsmodelle foumlrdern die gegen-waumlrtig durch Protektionismus nicht marktfaumlhig sind

Johann Houmlchtl

VERANSTALTUNGEN

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OGD2011 ndash Programm Vortragende und RahmeninformationenErstmals findet in Oumlsterreich eine Konferenz zum Thema Open Government Data statt die OGD2011 (httpwwwogd2011at) Die Veranstaltung richtet sich an jene die am Prozess der Bereitstellung und Wiederver-wendung von Offenen Daten teilnehmen Politik oumlffentliche Verwaltung Zivilgesellschaft und Wirtschaft Die OGD2011 ladt namhafte oumlsterreichische und internationale Expertinnen erstmals auf ein gemeinsames Podium Internationaler Austausch und regionales Networking machen die OGD2011 zum wesentlichen Fo-rum fuumlr Open Government Data im Jahr 2011

PROGRAMM der OGD2011

0830 bis 0900 Uhr (Foyer Palais Strudlhof)

Anmeldung

0900 bis 0930 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Eroumlffnung Eroumlffnung Sandra Frauenberger IT-Stadtraumltin von Wien

Willkommen vom Veranstalter Projektleiter der OGD2011 Martin Kaltenboumlck Semantic Web Company OGD Austria

0930 bis 1045 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P1 Einfuumlhrung und Grundlagen

Chair Mag Bernhard Krabina (KDZ ndash Zentrum fuumlr Verwaltungsforschung)

Christian Geiger MA Zeppelin Universitaumlt Friedrichshafen (Hochschule zwischen Wirtschaft Kultur und Politik) Vortrag Open Government (Data) ndash Buumlrger und Staat auf Augenhoumlhe

Dr Katleen Janssen Universitaumlt Leuven Interdisciplinary Centre for Law amp ICT Leuven Belgien Vortrag Legal Issues of Open Government Data major road blocks or minor bumps in the road

Martin Kaltenboumlck CMC CFO der Semantic Web Company Mitglied im Executive Board der OGD Austria Vortrag OGD2011 ndash Anforderungsanalyse fuumlr Open Government Data in Oumlsterreich

1045 bis 1115 Uhr Pause

1115 bis 1215 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P2 Gesellschaftliche Auswirkungen

Chair Mag (FH) Julian Ausserhofer (FH Joanneum)

MSc Lisa Evans Objectgroup Where Does My Money Go the guardian data blog Vortrag Data journalism in 7 bullet points

Ing Mag Christof Tschohl Ludwig Boltzmann Gesellschaft Team Informationsgesellschaft Vortrag Open Government Data aus Menschenrechtsperspektive

1115 bis 1215 Uhr (Saal Robert Barany)

W1 Oumlkonomisches Potential

Chair Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini (Semantic Web Company)

Maga Eva Czernohorszky Zentrum fuumlr Innovation und Technologie Prokuristin und Leiterin der Dienstleistungsabteilung Vortrag Das volkswirtschaftliche Potential von Open Government Data Ein Auftrag fuumlr die Wirtschaftsfoumlrderung

Mag Nikolaus Futter Geschaumlftsfuumlhrere Compass Verlag Vortrag Wirtschaftliche Aspkete der Nutzung von OGD

1215 bis 1345 Uhr (Gruppenfoto auf der Strudlhofstiege)

Mittagspause amp Konferenzfoto

VERANSTALTUNGEN

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1345 bis 1500 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P3 Europa und Open Government Data

Chair Mag Johann Houmlchtl (Donauuniversitaumlt Krems)

Ton Zijlstra Community Stewart der ePSIplattform Berater (ua der Niederlaumlndischen Regierung) Vortrag Eine Europaische Perspektive auf OGD Status Quo Entwicklungen Wandel und neue herausforderungen an die Buumlrgerinnen

Dr Rufus Pollock University of Cambridge Centre for Intellectual Property and Information Law Direktor der Open Knowledge Foundation Vortrag Open Data The Road Ahead

Prof Dr Jiri Hrebicek PhD Masaryk Universitaumlt Institute of Biostatistics and Analyses Vortrag The status and outreach of open data and open government in the Czech Republic

1345 bis 1500 Uhr (Saal Robert Barany)

W2 Open Data Technologie amp Infrastruktur

Chair DI Wolfgang Halb (Joanneum Research)

Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini Semantic Web Company Vortrag Linked Open Government Data als Maszlignahme fuumlr eine digitale Infrastruktur

Friedrich Lindenberg Open Knowledge Foundation ndash CKAN Development Vortrag Katalogsysteme und Open Data am Beispiel CKAN

Manfred Groumlber MBA ndash Microsoft Oumlsterreich Gmbh Business Developement Manager Oumlffentlicher Sektor Vortrag Cloud Infrastruktur fuumlr Open Data ndash Internationale Beispiele

Mag Carl-Markus Piswanger MAS ndash Bundesrechenzentrum Vortrag Open Government (Data) in der BRZ Gmbh

1500 bis 1615 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P4 Best Practise Beispiele OGD in Oumlsterreich

Chair Thomas Thurner (Semantic Web Company OGD Austria)

Mag Martin Schiegl Geologische Bundesanstalt FA Geoinformation Vortrag Thesaurus-Management und INSPIRE (am Beispiel der Geologischen Bundesanstalt)

Mag Stefan Pawel Projektleiter der Open Commons Region Linz Vortrag Open Government Data als Teil der Open Commons Region Linz

Dr Wilhelm Vogel Prokurist und Programmleiter Daten amp Diagnosen Umweltbundesamt Vortrag Open Government Data (OGD) im Umweltbereich Angebote und Grenzen der Verfuumlgbarkeit

1615 bis 1645 Uhr Vernetzungspause

1645 bis 1730 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Keynote John Sheridan MSc ndash National Archives UK Linking UK Government Data

1730 bis 1745 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Schlusswort amp Verabschiedung

Thomas Thurner amp Martin Kaltenboumlck beide Semantic Web Company amp OGD Austria

Basisinformationen OGD2011 Konferenz

WANN 16 Juni 2011 0900 - 1800 Uhr WO Palais Strudlohof Strudlhofgasse 10 1090 Wien WER Politik Verwaltung Zivilgesellschaft Wirtschaft Wissenschaft Medien INFO amp REGISTRIERUNG wwwogd2011at twitter hashtag ogd2011 Organisation Semantic Web Company

VERANSTALTUNGEN

16 Juni 2011

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Im Gesprach

Stefan Gehrke ndash Im Alleingang erreichen wir gar nichts

Stefan Gehrke geboren 1965 Jurist und Journalist Vorstandsmitglied im Open Data Network eV Deutsch-land (opendata-networkorg) Gruumlnder und Partner der Kommunikationsagen-tur ldquobuero fuer neues denkenrdquo (bfndde) Berlin

OGD-Digest Bereits letztes Jahr legte sich die deutsche Bundesregierung einen recht groszligzuumlgig bemessenen Zeitrahmen bei der Einfuumlhrung von Open Government Data Erst 2013 sehen die zustaumlndigen Stellen die Zeit fuumlr ein bundesweites Datenportal Ist das Ausdruck einer ndashzumindest noch teilweise vorhandenen ndash Gegnerschaft zu Open Government Data oder bloszlige Mutlosigkeit

Stefan Gehrke Ich denke dabei handelt es sich nicht um fehlenden Mut oder gar um ein Dagegensein sondern es gibt in diesem Bereich durchaus ernstzunehmende Her-ausforderungen Deutschland ist ein foumlderaler Staat was ua dazu fuumlhrt das viele Daten in den Laumlndern und sogar noch mehr in den Kommunen liegen Die Bundesregierung kann in diesem Bereich alleine gar nicht so viel ausrichten auch nicht durch Gesetze sondern sie sind vielmehr auf eine Koalition der Willigen angewiesen Wir schauen im-mer gerne in die USA wo Praumlsident Obama per Direktive die Verwaltung zu Open Data aufgefordert hat Das funkti-oniert allerdings in Deutschland nicht

Natuumlrlich wuumlrden wir aus der Open Data Bewegung es ger-ne sehen wenn es schneller gehen wuumlrde Die Frage ist ob das Thema Open Data als Bereich der Verwaltungmoder-nisierung im zustaumlndigen Bundesministerium des Innern richtig angesiedelt ist So koumlnnte ein anderer Weg auch uumlber bessere Informationsfreiheitsgesetz (IFG) fuumlhren Das Land Bremen hat ja schon ein gutes Beispiel vorgelegt Dort ist die Verwaltung zu pro-aktiver Datenveroumlffentli-chung verpflichtet Andere Bundeslaumlnder haben noch gar kein IFG

OGD-Digest Im Gespraumlch mir Vertreterinnen aus Re-gierung und Verwaltung ist oft von den Unterschieden der Verwaltungskultur Europas und der des anglo-ame-rikanischen Raums die Rede Offenheit Datenqualitaumlt Amtsverschwiegenheit sowie Selbst- und Fremdbild der Verwaltung waumlren dort wie da grundlegend verschie-den In wie weit soll sich die OGD-Community von diesen Argumenten beeindrucken lassen Sind diese Fragen im

Zentrum der Problemloumlsung oder bloszlige Befindlichkei-ten im Changeprozess

Stefan Gehrke Es ist ganz wichtig die Befindlichkeiten und Sorgen der Verwaltung Ernst zu nehmen Im Allein-gang erreichen wir gar nichts ndash wir muumlssen einen ge-meinsamen Weg finden Das sollte aber keineswegs dazu fuumlhren eigene Positionen und Definitionen aufzugeben Sonst haben wir in ein zwei Jahren eine nette Schmuse-Opendatalandschaft mit viel ldquoOpenrdquo auf dem Etikett einer nach wie vor von Geschlossenheit und Exklusivitaumlt gepraumlg-ten Datenpolitik

Hilfreich ist es sicher wenn wird die sog Change agents in den Verwaltungen finden also die die etwas aumlndern wollen Diese Leute muumlssen wir dann beraten und unter-stuumltzen in dem wir ihnen zB gute Beispiele an die Hand geben damit sie das Potenzial von Open Data in ihre Haumlu-ser tragen koumlnnen

OGD-Digest Welche unmittelbaren naumlchsten Ziele sol-lenmuumlssen in Deutschland in Sachen OGD erreicht werden Wie sieht der Zeitplan des ODN aus

Stefan Gehrke Zunaumlchst und zufoumlrderst brauchen wir of-fene Lizenzen fuumlr alle Daten des oumlffentlichen Sektors Dann fordern wir die kostenfreie Freigabe all dieser Daten abge-sehen von den sog Grenzkosten also den Gebuumlhren zur Kostendeckung fuumlr die Bereitstellung Diese allerdings duumlr-fen nur auf Grundlage einer konkreten detaillierten und neutral uumlberpruumlfbaren Kostenanalyse zulaumlssig sein

Wichtig ist es auch Open Data Aktivitaumlten in den Kommu-nen zu foumlrdern Und dann wuumlrden wir uns natuumlrlich noch sehr daruumlber freuen wenn es zeitnah einen offiziellen Da-tenkatalog unter datenbundde geben wuumlrde und wenn wie schon erwaumlhnt die Informationsfreiheitsgesetze an-gepasst werden wuumlrden um eine pro-aktive Veroumlffent-lichung von Daten zu ermoumlglichen Und wenn das alles noch bis Ende des Jahres 2012 geschehen wuumlrde waumlren wir entscheidende Schritte weiter

IM GESPRAumlCh ndash STEFAN GEhRKE

SEITE 15OPEN GOVERNMENT VERY NEW PUBLIC MANAGEMENT

Open Government Very New Public ManagementWir moumlchten in unserem Essay drei zentrale Aspekte der Open Government Diskussion darstellen welche das Potenzial aufweisen den oumlffentlichen Sektor in den nachsten Jahren nachhaltig zu andern Kollabora-tion mit Social Media Transparenz mit Open Government Data Neue Wege im Public Management mittels Partizipation

1) Kollaboration mit Social Media Kollaboration beschreibt ein neues Verhaumlltnis der Verwaltungen miteinander als auch des oumlffentlichen Sektors mit den BuumlrgerInnen und weiteren Stakeholdern Zusammenarbeit auf Basis von gegenseitigem Respekt und Offenheit stehen dabei im Vordergrund Die bdquoAnderenldquo werden in diesem Konzept nicht erst nach Aufforderung taumltig sondern koumlnnen mit-tels Eigeninitiative durchwegs Themenfuumlhrerschaft uumlber-nehmen und die Verwaltung bdquoantreibenldquo Am deutlichsten zeigt sich dieses Phaumlnomen in den Potenzialen von Web 20 und Social Media welche sowohl von den BuumlrgerInnen als auch von den Verwaltungen und der Politik genutzt werden um neue Interaktionskanaumlle zu oumlffnen und Enga-gement zu ermoumlglichen Die Nicht-Nutzung von Sozialen Medien kann dazu fuumlhren dass gewisse Zielgruppen die herkoumlmmliche Medien oder Partizipationsmoumlglichkeiten wie Buumlrgerversammlungen nicht nutzen ausgeschlossen werden Soziale Medien sind nicht nur in der politischen Kommunikation relevant Auch klassische Kommunikati-onsthemen der Verwaltung wie das Beschwerdemanage-ment erfahren durch soziale Medien neue Impulse In sozialen Medien ist auch zu beobachten dass das Nicht-Vorhandensein von offiziellen Informationen nicht verhin-dern kann dass Kommunikation uumlber oumlffentliche Angele-genheiten stattfindet

2) Transparenz mit Open Data In der aktuellen Diskussion wird Open Government haumlufig mit Open Data (auch Open Government Data) gleichgesetzt Dies ist eine verkuumlrzte Betrachtung da die Frage der Daten nur ein (wenngleich auch wesentlicher) Aspekt von Open Government ist Neben oumlkonomischen und gesellschaftspolitischen Argu-menten ist fuumlr die oumlffentliche Verwaltung aber vor allem ein Aspekt ganz wesentlich die freie Verfuumlgbarkeit von Da-ten ist ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und staumlrkt damit auch das Vertrauen in das Verwaltungshandeln Ver-oumlffentlichte Daten bilden die Grundlage dafuumlr dass Buumlrge-rInnen Unternehmen und weitere Interessengruppen die Arbeit von Politik und Verwaltung wahrnehmen und nut-zen koumlnnen Dies ist wiederum Grundlage dafuumlr dass sich diese Gruppen in die Produktions- oder Entscheidungspro-zesse einbringen und besser uumlber diese befinden koumlnnen Partizipation ndash neue Wege im Public Management

3) Web 20 hat neue Moumlglichkeiten der Interaktion des Engagements und der Einflussnahme moumlglich gemacht die sich auch auf Politik und Verwaltung auswirken Die bdquoInternetgenerationldquo waumlchst mit einem anderen Nut-

zungsverstaumlndnis der modernen Medien heran und es wird zunehmend schwieriger diese mit klassischen Parti-zipationsmoumlglichkeiten zu erreichen Deshalb muumlssen sich oumlffentliche Verwaltung und Politik proaktiv neuen Formen der Beteiligung von BuumlrgerInnen und Gesellschaftsgrup-pen oumlffnen Dies heiszligt Einfluss zulassen Engagement foumlr-dern und Mitwirkung ermoumlglichen Unter den Schlagwor-ten bdquoCo-productionldquo und bdquoCo-designldquo haben diese neuen Aspekte der Partizipation schon Einzug in die Public Ma-nagement Diskussionen gefunden Es gilt nun durch die Oumlffnung von Politik und Verwaltung mithilfe neuer For-men der Partizipation dieses Zusammenarbeiten neu zu beleben Modernes Public Management bdquoorientiertldquo sich nicht nur an den BuumlrgerInnen sondern bezieht die Buumlrge-rInnen mit ein Diese neue Einbeziehung der BuumlrgerInnen reduziert sich nicht nur auf Parteienstellungen in Umwelt- oder Nachbarschaftsverfahren oder auf das Einholen von Feedback der KundInnen Damit wird vielmehr die aktive Rolle der BuumlrgerInnen im gesellschaftlichen politischen und administrativen Leben angesprochen welches bis hin zur Aktivierung der BuumlrgerInnen geht und das Mitmachen das Mitproduzieren und Mitentscheiden bedeutet Hier ist jedenfalls auch die Verwaltung gefordert der Politik Ange-bote zu machen und in Vorleistung zu treten Andererseits muss die Politik auch die Vorteile erkennen wenn sie den Rat der Verwaltung aber auch der BuumlrgerInnen und Exper-tInnen miteinbezieht Das Primat der Politik wird dadurch nicht aufgegeben und die Kompetenzen der Politik nicht eingeschraumlnkt Aber eine Neudefinition von politischer Entscheidungsfindung wird notwendig sein wenn die Ein-beziehung von Jugendlichen gelingen und Phaumlnomene wie Stuttgart 21 kuumlnftig verhindert werden sollen

Zukunft Open Government Die hier praumlsentierten drei As-pekte sind als Auszug aus der Open-Government-Diskus-sion zu sehen Open Government wird als Uumlberbegriff fuumlr zahlreiche weitere Facetten der Verwaltungs- und Staats-modernisierung verwendet wie Transparenz 20 Partizipa-tion 20 Kollaboration 20 offene Innovationen Oumlffnung der Gesellschaft sowie Uumlberlegungen zu freien Daten of-fenen Standards offenen Schnittstellen quelloffener Soft-ware und offenen Kommunikations systemen Es ist davon auszugehen dass uns diese Facetten im Sinne eines neuen Public Managements die naumlchsten Jahre am Weg der Ver-waltungs- und Staatsmodernisierung begleiten werden

Thomas Prorok Bernhard Krabina wwwkdzeu

SEITE 16

Ergebnisse der LOD2 Open Government Data Stakeholder BefragungLinked Open Data ist die zweite groszlige Vision von Sir Tim Berners Lee (bitlytim-wikipedia) dem Begruumlnder des WWW Ein Web of Data dessen miteinander vernetzten Datenbestande die LOD Cloud (richardcyganiakde200710lod) bilden ein bereits 22 Milliarden Fakten umfassender wiederverwendbarer und vernetzter weltweiter Datenbestand

Das durch die EU unterstuumltzte Forschungsprojekt ldquoLOD2 ndash Creating Knowledge out of Interlinked Datardquo (wwwlod2eu) beschaumlftigt sich mit der Bereitstellung bzw dem Aus-bau der Linked Open Data (LOD) Prinzipien und Techno-logien bzw der LOD Infrastruktur an sich Denn werden Datenbestaumlnde einmal gemaumlszlig den Linked Open Data Prinzipien des W3C (World Wide Web Consortium ndash bitlyw3c-lod) verfuumlgbar gemacht so wird die standardisierte Vernetzung verschiedenste Datenbestaumlnde untereinander moumlglich um rasch und zielgerichtet fuumlr neuartige Anwen-dungen nutzbar zu sein

Seit September 2010 arbeitet das Konsortium aus 10 Part-nern ndash kommend aus sieben EU-Laumlndern ndash an dem auf vier Jahre angelegt Projekt Die Forschungsergebnisse und Entwicklungen des LOD2 Projektes fokusieren besonders auf drei Bereiche 1) Linked Enterprise Data 2) Linked Data fuumlr Verlage und Medien und 3) Open Government Data Der zuletzt genannte Use Case ldquoOpen Government Datardquo nimmt eine besondere Rolle ein soll doch hier im Rahmen des Projektes LOD2 der Grundstein fuumlr einen zentralen Open Data Katalog fuumlr Europa enstehen Dabei werden mittels Linked Open Data (LOD) die Datenbestaumlnde moumlg-lichst aller europaumlischen Datenkataloge durchsuchbar und vergleichbar gemacht ndash ein Single Point of Access fuumlr Open Data in Europa sozusagen (wwwpublicdataeu) Daruumlber hinaus werden die technologischen und wirtschaftlichen Ruumlckwirkungen von Open Government Data die anderen beiden Anwendungsfaumllle (1 und 2) untersucht Fuumlr eine bessere Anforderungsanalyse der Entwicklungsarbeit im Bereich Linked Open Government Data wurde im Dezem-ber 2010 die ldquoLOD2 Open Government Data Stakeholder Surveyrdquo initiiert Ziel der Befragung war es in den fuumlnf Wochen Laufzeit der Befragung (08112010 to 1512 2010) moumlglichst viel Input zum Thema Open Data in Europa bzw fuumlr den zu schaffenden EU-weiten Datenkatalog zu bekom-men An der Befragung nahmen gesamt 340 Personen teil Die Ergebnisse wurden im 1 Quartal 2011 ausgewertet und soeben als HTML und PDF veroumlffentlicht Die Rohdaten ste-hen als CSV File sowie als Linked Open Data mit einer CC BY 30 Lizenz zur freien Wiederverwendung zur Verfuumlgung ndash siehe surveylod2eu

Einige Erkenntnisse der Befragung als Schlaglichter

A) Weg von hTML und PDF ndash hin zu RDFxML und APIs

In Hinsicht auf die verwendeten geforderten Datenfor-mate wurde eine eindeutige Tendenz von derzeit vor allem

HTML und PDF in Richtung RDFXML und dem Angebot von APIs erhoben Aber auch andere Formate wurden oft-mals genannt und muumlssen daher beruumlcksichtigt werden wie beispielsweise JSON

Abbildung derzeit verwendete Datenformate

Abbildung gewuumlnschte Datenformate

B) Rohdaten direkt vom Datenersteller zur weiteren AnalyseIn Hinsicht auf die Datenqualitaumlt wurden die folgenden Kriterien als besonders wichtig erachtet 1) Herkunft Originalquelle der Daten 2) Format der Daten und 3) Voll-staumlndigkeit der Metadaten Hinsichtlich der genannten Datenformate wird die Bereitstellung von Konvertierungs-mechanismen als wichtig angesehen Die Top Bereiche die TeilnehmerInnen mit offenen Daten anwenden wol-len sind Forschung amp Analyse Visualisierungen und lsquoein-faches Konsumierenrsquo der Daten Weiterfuumlhrend werden die folgenden Funktionen fuumlr einen EU-weiten Datenka-talog als unbedingtes lsquomust haversquo betrachtet 1) Angebot von Basisdaten Rohdaten 2) Information uumlber die Versi-on von Datensets und 3) Suchen erkunden Gruppieren und Clustering von Datensets Weiters die lsquolike to haversquo Funktionalitaumlten Crowd Sourcing Mechanismen Benach-richtigungs Dienste uumlber (regionale) Daten Analyse- und Visualisierungstools

STUDIEN

SEITE 17

C) Linksammlung oder eigener Open Data Speicher eine offene FrageHinsichtlich der Frage ob ein EU-weiter Datenkatalog nur Meta Daten speichern soll und in Folge auf die Originalda-ten verlinken soll oder auch an sich Daten speichern und anbieten soll konnte keine eindeutige Antwort gefunden werden ndash grundsaumltzlich kann die Aussage getroffen wer-den dass eine Datenspeicherung moumlglich sein sollte ndash und vor allem dass Mechanismen vorhanden sein muumlssen wel-che nicht vorhandene Datensaumltze an der Originalquelle er-kennen und dies darstellen

D) Interaktion Dokumentation ndash OneStopShopNeben den Daten selbst werden folgenden Informationen zu Open Data nachgefragt White Papers und Best Practise News uumlber Open Government Data und Anwendungsbei-spiele sowie Erfolgs-Stories zu Open Data Weiters werden Support Mechanismen auf einem EU-weiten Open Data Katalog als besonders wichtig erachtet (Dokumentation Handbuumlcher etc)

Die LOD2 Open Government Data Stakeholder Befragung soll Ende 2011 wiederholt werden um die jeweils aktuel-len Anforderungen an das recht junge Feld Open Govern-ment Data zu erheben Die Detailergebnisse koumlnnen unter httpsurveylod2eu eingesehen und wiederverwendet werden

Links zum Themaprojekt Webseite lod2 wwwlod2eu

Weblog zum lod2 projekt bloglod2eu

ergebnisse der lod2 open government data dstake-holder befragung surveylod2eu

linked open data (lod)

linkeddatabookcom linkeddataorg sowie

die lod cloud richardcyganiakde200710lod

Britischer PSI Report soeben erschienenVor kurzem ist der Report zur Wiederverwendung von Public Sector Information (PSI) in Groszligbritannien aus 2010 erschienen

Da England als einer der Vorreiter im Bereich von Open Government Data weltweit betrachtet wird sollte diesem Report ent-sprechend Aufmerksam-keit geschenkt werden

Dieser beinhaltet Informationen zum rechtlichen Rahmen von Open Government Data in UK dem gewaumlhlten bzw durch das National Archive erarbeiteten Lizenzrahmen Richtlinien fuumlr die gewaumlhlten Nutzungsbedingungen und Businessmodelle sowie Informationen zu Governance be-wusstseinsbildenden Maszlignahmen zu Open Data und zu den verwendeten Technologien Teil 6 des Reports bietet einen Vergleich zu anderen internationalen Open Govern-ment Data Aktivitaumlten in Australien Neuseeland Spanien und den USA Abschlieszligend wird ein Ausblick auf die zu-kuumlnftige Entwicklung in UK geboten sowie ein Uumlberblick uumlber die genauen Aktivitaumlten in 2009 und 2010

Hervorzuheben sind neben anderen wichtigen Entwick-lungen in UK sicherlich das sogenannte Unlocking Service welches es erlaubt konkrete Anfragen nach benoumltigten Daten zu stellen weiters die Etablierung eines Gremiums welches sich mit allen Belangen rund um Open Data in England beschaumlftigt und damit Nachhaltigkeit und Wir-kungsorientierung gewaumlhrleistet sowie technischer Natur

die eindeutige Bekenntnis zu Linked Open Data (zusaumltzlich zu anderen Formaten und Schnittstellen) als zukunftswei-sende Technologie fuumlr Open Government Data

Einer der mitverantwortlichen Personen seitens des Nati-onal Archive UK John Sheridan wird am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konferenz in Wien sprechen und steht bei der Konferenz zum Austausch und zur Diskussion rund um das Thema Open Government Data bereit Siehe httpwwwogd2011at

Link zum Reporthttpwwwnationalarchivesgovukdocumentspsi-re-portpdf

Text Martin Kaltenboumlck

STUDIEN

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Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

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Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

email cdirschlwolterskluwerde

linkedIn profil c dirschl httpdelinkedincominchristiandirschl

helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

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Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

SEITE 21KALENDER

Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

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Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

Der OGD Digest enthaumllt Links zu externen Webseiten auf deren Inhalte vom Betreiber dieser Seiten kein Einfluss ge-nommen werden kann Fuumlr diese fremden Inhalte kann demnach keinerlei Gewaumlhr uumlbernommen werden Fuumlr die Inhalte der verlinkten Seiten ist der jeweilige Anbieter verantwortlich

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httppoolpartypunktat | Tel +431402 12 35 | Email poolpartypunktat

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SEITE 24

Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

Info Anmeldung wwwogd2011at

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Diesen Fragen widmete sich eine Umfrage die vom Verein Open3at in Kooperation mit der Donau-Universitaumlt Krems im Maumlrz 2011 durchgefuumlhrt wurde Alle 183 Nationalrats-abgeordneten wurden eingeladen an einer Online-Befra-gung teilzunehmen Mit einer Ruumlcklaufquote von 2295 konnte die Bedeutung des Themenfeldes Open Govern-ment (Transparenz Partizipation und Zusammenarbeit) fuumlr diese Zielgruppe evaluiert werden

Open Data ist wichtig erfordert aber einen Ausbau der In-frastruktur unter Beruumlcksichtigung des Digital Divide Ing Kurt Gartlehner SPOuml

Der Staat erhebt mit Hilfe der Steuergelder die Daten daher ist es nicht einzusehen dass dieser Schatz der Gesellschaft nicht zur Verfuumlgung gestellt wird Mag Karin Hakl OumlVP

Transparenz ist eine zentrale Saumlule fuumlr Demokratie und Open Data dazu ein Mittel Dr Ruperta Lichtenecker Gruumlne

Open Government und Open Data sind fuumlr die Gesellschaft noch Fremdwoumlrter Daher ist es in einem ersten Schritt wichtig Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen Mag Rainer Widmann BZOuml

Es zeigt sich dass Open Government und Open Data be-reits als politische Bereiche im oumlsterreichischen Parlament angekommen sind Die Ergebnisse unterstreichen die steigende Bedeutung von Transparenz und Partizipation Die Zustimmung im Bereich Transparenz ist besonders hoch (43 sehr wichtig 29 wichtig) jedoch hat auch immerhin fuumlr 17 der Abgeordneten dieses Thema keine Wichtigkeit Uumlberraschend ist die Tatsache dass die Abge-ordneten die wirtschaftlichen Auswirkungen von Open Government Data nicht wahrnehmen Nur 12 sehen die Staumlrkung des Wirtschaftsstandortes Oumlsterreich als Chan-ce im Bereich Transparenz Die Verdeutlichung sozialer Zusammenhaumlnge durch Visualisierungen (41 ) die Eva-luierung der Ergebnisse aus Politik und Verwaltung (57 ) und mehr Verstaumlndnis fuumlr politisches Handeln (71 ) wer-den hier wesentlich wichtiger eingestuft Oumlsterreichs po-litische Kaste sieht das groumlszligte Risiko transparenter Regie-rungsdaten in der Missinterpretation von Informationen

(55 nennen Fehlinterpretation oder bewusste Manipu-lation) oder die Vergroumlszligerung der digitalen oder sozialen Kluft Soziale Risiken werden von 72 sehr hoch bewertet

Die OpenGovernment-Geste von Carl-Markus Piswanger Robert Harm Boris Fahrnberger Rudolf Legat Judith

Schoszligboumlck Peter Parycek Foto CC by Karola Riegler

Die Mehrheit spricht sich dafuumlr aus dass Daten moumlglichst kostenfrei (64 ) und in vollem Umfang (55 ) publiziert werden 31 wuumlrden gerne nur ausgewaumlhlten Daten wei-tergegeben wissen Damit ist zumindest die Haumllfte der Oumlsterreichischen Politik fuumlr die unmittelbare Umsetzung der international uumlblichen Offenheitsstandards bei Open Data Wenig uumlberraschend das Ergebnis wenn man nach den Umsetzungsstrategien von OGD fragt Der gesetzge-bende Koumlrper sieht sich durchaus gefordert und sieht in zu schaffenden rechtlichen Rahmenbedingungen (85 ) konkreten Handlungsbedarf und identifiziert auch gleich (45) das fehlende Informationsfreiheitsgesetz als wesent-liches Defizit 52 der Befragten bevorzugen eine Rege-lung fuumlr Open Government in bestehenden Gesetzen oder auch ohne unmitelbare Aumlnderungen in den gesetzlichen Grundlagen

Weitere Materialien

Die komplette Auswertung der Umfrage inklusive Rohda-ten kann auf httpopen3at heruntergeladen werden

Text Carl-Markus Piswanger und Thomas Thurner

Open3 Umfrage

Open Government aus der Sicht oumlsterreichischer NationalratsabgeordneterOpen Government in politischen Prozessen wird ein groszliges Potential fuumlr mehr Transparenz und Buumlrgerbeteiligung zugeschrieben Wie aber schatzen oumlsterreichische Nationalratsabgeordnete diese Ent-wicklung ein Welche Chancen und Risiken sehen sie auf dem Weg zur Umsetzung Welche Vorstellungen gibt es hinsichtlich der Veroumlffentlichung von oumlffentlichen Daten

OPEN3 UMFRAGE

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CC by Ton Zijlstra

Im Gesprach

Ton Zijlstra ndash Das neue Team der ePSIplattform ndash ein Ausblick in die Zukunft

Ton Zijlstra (Niederlande 1970) is selbstaumlndiger Berater fuumlr Wissensfragen und komplexe Wandlung-sprozesse Er sieht Open Government Data sowohl als so einen Wandlung-sprozess als auch als Quelle fuumlr moumlgliche Antworten auf andere Fragen In den letzten drei Jahren war er aktiv als Berater fuumlr Behoumlrden und als Aktivist rundum Open Data taumltig 2011-13 ist er Commu-nity Steward der epsiplat-formeu fuumlr die Europaumlische Kommission

Ton Zijlstra spricht am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konfe-renz im Track Europa und Open Government Data

OGD-Digest Ton du bist Community Steward im neuen Team der ePSIplattform ndash wer sind die neuen Personen und was sind Ihre Aufgaben

Ton Zijlstra Das Team besteht aus 6 Personen Marc de Vries ist schon seit langem mit PSI Wiederverwendung beschaumlftigt Er hat einen entsprechenden Hintergrund als Jurist und Oumlkonom Marc beschaumlftigt sich mit rechtlichen Fragen und wird die ePSI Konferenzen organisieren Kat-leen Janssen ebenso Juristin ist Spezialisting fuumlr Geoda-ten-Fragen Sie arbeitet sowohl fuumlr eine private Kanzlei auf dem Gebiet von Internet und Recht als auch fuumlr die Uni Leuven Katleen beschaumlftigt sich ebenso mit rechtlichen Fragen Tom Kronenburg arbeitet bei einer Beratungsfirma fuumlr Verwaltungsfragen Er schreibt Analysen und Berichte und betreut das PSI Scoreboard welches wir planen Dani-el Dietrich Mitarbeiter der Open Knowledge Foundation und des Open Data Network in Deutschland ist generelles Mitglied im Team und bringt nicht nur sein Wissen sondern auch seine Rolle im Netzwerk der Open Data Community ein Das gleiche gilt fuumlr Antti Poikola ebenfalls Teil der Open Knowledge Foundation Unternehmer in Finland und Teil der Open Data Bewegung dort Er schrieb beispielsweise federfuumlhrend am Open Data Manual fuumlr die Finnische Re-gierung mit Ich selbst bin als Community Steward das Ge-sicht nach aussen versorge die taumlgliche Berichterstattung auf der Plattform folge den Entwicklungen in ganz Europa und versuche Menschen miteinander zu verbinden

OGD-Digest Wie siehst du die Aufgaben und Ziele der ePSIplattform fuumlr die naumlchsten 3-5 Jahre

Ton Zijlstra Wir betreuen die Plattform fuumlr die naumlchsten 2 Jahre Wir haben seitens der Europaumlischen Kommission 4 Aufgaben

bull Ein lsquoOne-Stop-Shoprsquo fuumlr alle Entwicklungen in Europa rundum PSI und Open Government Data zu sein

bull Die bestehende Community rundum das Thema zu verstaumlrken

bull Die Europaumlische Kommission mittels Analysen und einem lsquoMember States PSI Scoreboardrsquo zu beraten

bull Aufklaumlrung zu betreiben und neue Leute Gruppen und Initiativen in die Community mit einzubeziehen ebenso den allgemeinen Wissenstand zum Thema zu verbessern

Wichtig fuumlr uns ist es viel mehr wie vorher auf die Men-schen in der EU zu setzen und nicht nur auf Berichterstat-tung Damit die Buumlrgerinnen schnell ihren Weg finden koumlnnen und sich zB leichter mit anderen in der eigenen Umgebung vernetzen und austauschen koumlnnen Zu oft kommt es vor dass ich als Aussenseiter Menschen in Kon-takt bringe mit Leuten in der eigenen Stadt oder in der eigenen Branche Es gilt Europaweit Menschen sehr viel intensiver zu vernetzen

OGD-Digest Was plant das neue Team als konkrete Maszlig-nahmen und Aktivitaumlten um diese Ziele zu erreichen

Ton Zijlstra Grundsaumltzlich soll nicht alles in der epsiplat-formeu stattfinden In den EU Mitgliedstaaten und in verschiedenen Branchen gibt es natuumlrlich bereits aktive Netzwerke und Online-Begegnungsplaumltze Wir moumlchten sichtbar machen was dort geschiet damit mehr Men-schen dorthin finden Und wir moumlchten unsere Informati-onen daruumlber was anderswo passiert aktiv dorthin kom-munizieren Neben unseren eigenen Events werden wir deshalb auch 24 Events die von anderen in der EU-weiten Community organisiert werden unterstuumltzen Mit Vermitt-lung von Kontakten und Sprechern dadurch dass wir die Events bewerben und manchmal auch mit finanzieller Un-terstuumltzung um dafuumlr zu sorgen dass auch etwas passiert in Mitgliedstaaten und Sektoren wo es schwieriger ist lo-kal etwas auf die Beine zu bekommen Weiters gibt es auch Awards um Vorzeigerollen und gute Beispiele darzustel-len Dann gibt es bestimmte Themen die fuumlr uns wichtig sind Erstens gibt es neue Bereiche wo die PSI Open Data Diskussion eigentlich am Anfang steht Beispielsweise Da-tenjournalismus und Open Data im kulturellen Bereich Zu-saumltzlich wird den Verwaltungen klarer dass sie Open Data

IM GESPRAumlCh ndash TON ZIJLSTRA

SEITE 10

Open Government Data auf der CeDEM KonferenzMehr als 100 TeilnehmerInnen aus 35 Landern viele davon auszligerhalb Europas trafen sich von 55 bis 65 am Campus Krems um zu den Themen Online-Delibertation oumlffentliche Intelligenz Verwendung Sozialer Medien im Politik- und Verwaltungsprozess und der bdquoInternetgesellschaftldquo allgemein zu diskutieren Open Government Data war dabei ein prominentes Thema Eine Nachberichterstattung zur CeDEM Konferenz ver-anstaltet von der Donau-Universitat

Internationale Keynote Speaker stellten ihre Thesen und Forschungsergebnisse zur Diskussion Douglas Schuler von der Evergreen University Seattle praumlsentierte ein Modell zur effektiveren Nutzung der kollektiven Intelli-genz Gleichzeitig attestiert er allerdings fuumlr die USA starke

Kraumlfte die kein Interesse an bdquosocial empowermentldquo haben Axel Bruns von der Queensland University of Technology zeigte am Beispiel der Uumlberflutung groszliger Landstriche Australiens im Dezember 2010 und Jaumlnner 2011 die Nut-zung der oumlffentlichen Intelligenz Anhand von twitter In

als Instrument bei der eigenen Arbeit verwenden koumlnnen und nicht nur etwas ist das fuumlr Buumlrgerinnen interessant ist Weiters steht das Review der EU PSI Direktive in 2012 auf dem Plan Eine aumlusserst wichtige Diskussion denn soll die PSI Direktive geaumlndert werden Mehr vorschreiben zB eine kostenlose Bereitstellung von Daten Soll sie um neue Bereiche (Kultur Wissenschaft oumlffentlicher Rundfunk) er-weitert werden Soll Publikation mit Wiederverwendungs-recht gleichgestellt werden Oder soll sich alles genau in die gegengesetzte Richtung entwickeln

Die oumlffentliche Konsultation des letzten Jahres laumlsst schon erblicken dass das eine grosse Diskussion wird und es ist uns wichtig soviele Interessierte wie moumlglich daran zu beteiligen Als die Direktive erstmals geschrieben wurde gab es die Open Data Bewegung ja noch nicht und man hat bei Datenwiederverwendung nur an die herkoumlmmli-chen Unternehmen gedacht wie beispielsweise aus der Verlags- Geo- oder Meteobranche In den kommenden Monaten wird es auch besonders wichtig sein soziale und wirtschaftliche Effekte von Open Data sichtbar zu ma-chen Denn es kommt ja langsam etwas Gegenwind auf Sparmassnahmen wie in den Vereinigten Staaten die data

gov treffen oder Versuche Informationsfreiheit eher zu be-grenzen zum Beispiel als Antwort auf Wiki-Leaks Die Da-tenverwendung voran zu treiben und Impakt sichtbar zu machen ist nun sehr wichtig

LinksePSIplattform epsiplatformeu

Twitter twittercomepsiplatform (epsiplatform)

Recent Developments in PSI httpwwwslidesharenetTonZijlstrapsi-developments-in-the-eu

Vorstellungsfolien des neuen Teams (Berlin Feb-ruar 2011) httpwwwslidesharenetTonZijlstraintroducing-new-epsi-team

Tons Blog httpzylstraorgblog

Eventkalender fuumlr PSI in Europa httpepsiplatformeueuropean_psi_open_data_events

Online Konsultation httpepsiplatformeunewsnewsfinal_report_online_consultation_published

VERANSTALTUNGEN

Thesaurus fuumlr Open Data initiert

Der ldquoOpen Data Thesaurusrdquo [httpvocabularysemantic-webatPoolPartywikiOpenData] dient als Einstiegshilfe in die Diskussion um das Themenfeld ldquooffene Datenrdquo Es wird eine Sammlung zentraler Begriffe und Organisatio-nen ihrer Definitionen semantischen Verknuumlpfungen und weiterfuumlhrenden Links angeboten Nach dem Prinzip ldquoeat your own dog foodrdquo ist der Thesaurus unter einer Com-mons Creative Lizenz verfuumlgbar und liegt in maschinen-lesbarer Form auf Basis offener W3C-Standards vor Der Thesaurus kann damit in andere Anwendungen eingebun-den werden zB zur Erstellung von Mashups oder zur Inde-xierung von Dokumenten herangezogen werden

Der Open Data Thesaurus wird von der Semantic Web Company in Zusammenarbeit mit OGD Austria gewartet und laufend erweitert Der Thesaurus liegt in englischer und deutscher Sprache vor Andreas Blumauer Verant-wortlicher fuumlr die Qualitaumltssicherung des Thesaurus ldquoGera-de in der Phase der Etablierung eines Themas sind Thesauri eine wertvolle Ressource weil Miszligverstaumlndnisse schneller aufgeloumlst werden koumlnnen oder eindeutige Ankerpunkte um oft noch unscharfe Begriffsdefinitionen schneller ent-stehen koumlnnenrdquo

SEITE 11

der Anfangsphase der Flutkatastrophe sahen sich die Ein-satzkraumlfte Australiens mit einem Versagen der Informati-onsinfrastruktur konfrontiert Die Auswertung der tweets anhand von Hashtags war vor allem in der Anfangsphase den Einsatzkraumlften eine wertvolle Informationsquelle um zielgerichtet Helfen zu koumlnnen

Elke Loumlffler von der Governance International Birmingham fuumlhrte den Konferenzteilnehmern durch eine Umfrage im Raum klar vor Augen wie weit die Diskussion um E-Parti-cipation von der Realitaumlt auseinander driftet Keine Kon-ferenzteilnehmerIn war der Meinung dass im jeweiligen Heimatland ein Status von bdquogemeinsamen Regierensldquo zwi-schen BuumlrgerInnen und Staatsmacht erreicht waumlre Stefan Gehrke fruumlherer Geschaumlftsfuumlhrer von politik-digitalde und Mitbegruumlnder des Open Data Networks argumentierte warum eine Bepreisung offengelegter Verwaltungsda-ten ein Verhinderer von Innovation ist In diesem Bereich muumlsse noch viel Uumlberzeugungsarbeit in Richtung Politik und Verwaltung geleistet werden was vor allem durch nachweislich funktionierende und anschauliche Beispie-le geschehen muss Ein staumlndig wachsender Uumlberblick zu erfolgreichen Open Data Initiativen ist auf wwwopenda-ta-showroomorg (siehe auch Artikel in diesem Digest) ersichtlich

Auch die Oumlsterreichischen Initiativen waren auf der Ce-DEM11 Konferenz vertreten Das Bundesrechenzentrum veranstaltete unter dem Thema bdquo Open Government Data Good Practice amp Proceedingsldquo einen Workshop dem Ver-treter aus Initiativgruppen und Verwaltung folgten Stefan Pawel von der Open Commons Region Linz skizzierte den Verlauf seines Projektes mit den anfaumlnglichen Startschwie-rigkeiten die vor allem im organisatorischen Bereich und dem Verstaumlndnis der etablierten Verwaltung zu den Begrif-fen bdquoOpen Accessldquo bdquoCreative Commonsldquo und bdquoTransparenzldquo lagen Fuumlr 2011 sind in Linz als Leuchtturmprojekte die Of-fenlegung von Geodaten und statistischen Basisdaten ge-plant Die Daten sollen nach der CC-By Lizenz veroumlffentlicht werden Barcamps werden die einzelnen Meilensteine der Projektumsetzung begleiten und sollen einerseits neue Ideen einbringen auf der anderen Seite ein Anreiz fuumlr Be-voumllkerung und Wirtschaft zur kreativen Beschaumlftigung mit den Daten und zur Schaffung eines kollektiven Mehrwerts sein

Martin Kaltenboumlck von der Semantic Web Company und Mitbegruumlnder von OGD Austria stellte den europaumlischen Kontext mit den Projekten LOD2 und der Open Knowledge Foundation sowie die Oumlsterreichische Initiative Open Governnent Data Austria vor Eine Aktivitaumlt der Seman-tic Web Company ist zur Zeit die Ausarbeitung von Open Government Infrastrukturkomponenten (siehe Teil 2 des OGD Leitfadens von Andreas Blumauer in diesem Digest) Open Data soll fixer Bestandteil einer nationalen digitalen Infrastruktur werden Martin Kaltenboumlck stellte in einem high-level Uumlberblick bestehende und noch notwendige Infrastrukturkomponenten wie Indexdienste Suchagen-

ten oder Dataintegratoren fuumlr nicht-RDF Daten vor Der bdquolinkingldquo-Aspekt wird haumlufig als definierendes Element von Open Data verstanden waumlhrend semantische Metho-den auch innerhalb von Organisationen einen Mehrwert bieten Fuumlr die Zukunft wichtig wird die Harmonisierung von Meta-Daten werden Inhaltsdaten koumlnnen uumlber Onto-logien harmonisiert werden die dabei notwendigen Meta-Daten erfordern aber ein einheitliches Format auf der tech-nischen Interoperationsebene

Robert Harm als Vertreter des Vereins open3 griff die von Stefan Gehrke formulierte Forderung nach Leuchtturm-projekten auf und praumlsentierte die oumlsterreichfokusierten Open Data Projekte Wiener Budgetvisualisierung 2009 ubahnaufzugat oder die Befragung der oumlsterreichischen Nationalratsabgeordneten zu Open Data Thematiken Das noch in Umsetzung befindliche Projekt httpwwwdatamapseu wird es in Zukunft ermoumlglichen ohne Pro-grammierkenntnisse geodatenbezogene Visualisierungen zu erstellen und mit andern zu teilen

Carl-Marcus Piswanger

Carl-Marcus Piswanger vom BRZ als Sponsor des Open Data Workshops bei der CeDem2011 erarbeitete in Zusam-menarbeit mit den TeilnehmerInnen jene Datensaumltze die nach Oumlffnung hohes gesellschaftliches oder wirtschaftli-ches Potential bieten wuumlrden Die von den TeilnehmerIn-nen als vordringlich zu oumlffnende Daten bzw in einem nach den Open Data Prinzipien bereitzustellenden Daten sind Budgetdaten basisstatistische Daten wie Kriminalstatisit-ken Daten zu Ausbildungseinrichtungen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberdaten oder Volkszaumlhlungsdaten In der ab-schlieszligenden Diskussion wurde die gegenwaumlrtig aktuellen Themen wie Lizenzen Kosten fuumlr Daten und gesellschaft-liche Auswirkungen diskutiert Eine Offenlegung von Ver-waltungsdaten wird zu einer Verschiebung bei manchen Geschaumlftsmodellen fuumlhren die fuumlr manche Wirtschafts-zweige Herausforderungen bereithalten Insgesamt ist der gesellschaftliche Mehrwert zwar schwer durch Modelle zu quantifizieren ein Mehr an Daten und Informationen wird aber jedenfalls neue Geschaumlftsmodelle foumlrdern die gegen-waumlrtig durch Protektionismus nicht marktfaumlhig sind

Johann Houmlchtl

VERANSTALTUNGEN

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OGD2011 ndash Programm Vortragende und RahmeninformationenErstmals findet in Oumlsterreich eine Konferenz zum Thema Open Government Data statt die OGD2011 (httpwwwogd2011at) Die Veranstaltung richtet sich an jene die am Prozess der Bereitstellung und Wiederver-wendung von Offenen Daten teilnehmen Politik oumlffentliche Verwaltung Zivilgesellschaft und Wirtschaft Die OGD2011 ladt namhafte oumlsterreichische und internationale Expertinnen erstmals auf ein gemeinsames Podium Internationaler Austausch und regionales Networking machen die OGD2011 zum wesentlichen Fo-rum fuumlr Open Government Data im Jahr 2011

PROGRAMM der OGD2011

0830 bis 0900 Uhr (Foyer Palais Strudlhof)

Anmeldung

0900 bis 0930 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Eroumlffnung Eroumlffnung Sandra Frauenberger IT-Stadtraumltin von Wien

Willkommen vom Veranstalter Projektleiter der OGD2011 Martin Kaltenboumlck Semantic Web Company OGD Austria

0930 bis 1045 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P1 Einfuumlhrung und Grundlagen

Chair Mag Bernhard Krabina (KDZ ndash Zentrum fuumlr Verwaltungsforschung)

Christian Geiger MA Zeppelin Universitaumlt Friedrichshafen (Hochschule zwischen Wirtschaft Kultur und Politik) Vortrag Open Government (Data) ndash Buumlrger und Staat auf Augenhoumlhe

Dr Katleen Janssen Universitaumlt Leuven Interdisciplinary Centre for Law amp ICT Leuven Belgien Vortrag Legal Issues of Open Government Data major road blocks or minor bumps in the road

Martin Kaltenboumlck CMC CFO der Semantic Web Company Mitglied im Executive Board der OGD Austria Vortrag OGD2011 ndash Anforderungsanalyse fuumlr Open Government Data in Oumlsterreich

1045 bis 1115 Uhr Pause

1115 bis 1215 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P2 Gesellschaftliche Auswirkungen

Chair Mag (FH) Julian Ausserhofer (FH Joanneum)

MSc Lisa Evans Objectgroup Where Does My Money Go the guardian data blog Vortrag Data journalism in 7 bullet points

Ing Mag Christof Tschohl Ludwig Boltzmann Gesellschaft Team Informationsgesellschaft Vortrag Open Government Data aus Menschenrechtsperspektive

1115 bis 1215 Uhr (Saal Robert Barany)

W1 Oumlkonomisches Potential

Chair Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini (Semantic Web Company)

Maga Eva Czernohorszky Zentrum fuumlr Innovation und Technologie Prokuristin und Leiterin der Dienstleistungsabteilung Vortrag Das volkswirtschaftliche Potential von Open Government Data Ein Auftrag fuumlr die Wirtschaftsfoumlrderung

Mag Nikolaus Futter Geschaumlftsfuumlhrere Compass Verlag Vortrag Wirtschaftliche Aspkete der Nutzung von OGD

1215 bis 1345 Uhr (Gruppenfoto auf der Strudlhofstiege)

Mittagspause amp Konferenzfoto

VERANSTALTUNGEN

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1345 bis 1500 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P3 Europa und Open Government Data

Chair Mag Johann Houmlchtl (Donauuniversitaumlt Krems)

Ton Zijlstra Community Stewart der ePSIplattform Berater (ua der Niederlaumlndischen Regierung) Vortrag Eine Europaische Perspektive auf OGD Status Quo Entwicklungen Wandel und neue herausforderungen an die Buumlrgerinnen

Dr Rufus Pollock University of Cambridge Centre for Intellectual Property and Information Law Direktor der Open Knowledge Foundation Vortrag Open Data The Road Ahead

Prof Dr Jiri Hrebicek PhD Masaryk Universitaumlt Institute of Biostatistics and Analyses Vortrag The status and outreach of open data and open government in the Czech Republic

1345 bis 1500 Uhr (Saal Robert Barany)

W2 Open Data Technologie amp Infrastruktur

Chair DI Wolfgang Halb (Joanneum Research)

Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini Semantic Web Company Vortrag Linked Open Government Data als Maszlignahme fuumlr eine digitale Infrastruktur

Friedrich Lindenberg Open Knowledge Foundation ndash CKAN Development Vortrag Katalogsysteme und Open Data am Beispiel CKAN

Manfred Groumlber MBA ndash Microsoft Oumlsterreich Gmbh Business Developement Manager Oumlffentlicher Sektor Vortrag Cloud Infrastruktur fuumlr Open Data ndash Internationale Beispiele

Mag Carl-Markus Piswanger MAS ndash Bundesrechenzentrum Vortrag Open Government (Data) in der BRZ Gmbh

1500 bis 1615 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P4 Best Practise Beispiele OGD in Oumlsterreich

Chair Thomas Thurner (Semantic Web Company OGD Austria)

Mag Martin Schiegl Geologische Bundesanstalt FA Geoinformation Vortrag Thesaurus-Management und INSPIRE (am Beispiel der Geologischen Bundesanstalt)

Mag Stefan Pawel Projektleiter der Open Commons Region Linz Vortrag Open Government Data als Teil der Open Commons Region Linz

Dr Wilhelm Vogel Prokurist und Programmleiter Daten amp Diagnosen Umweltbundesamt Vortrag Open Government Data (OGD) im Umweltbereich Angebote und Grenzen der Verfuumlgbarkeit

1615 bis 1645 Uhr Vernetzungspause

1645 bis 1730 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Keynote John Sheridan MSc ndash National Archives UK Linking UK Government Data

1730 bis 1745 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Schlusswort amp Verabschiedung

Thomas Thurner amp Martin Kaltenboumlck beide Semantic Web Company amp OGD Austria

Basisinformationen OGD2011 Konferenz

WANN 16 Juni 2011 0900 - 1800 Uhr WO Palais Strudlohof Strudlhofgasse 10 1090 Wien WER Politik Verwaltung Zivilgesellschaft Wirtschaft Wissenschaft Medien INFO amp REGISTRIERUNG wwwogd2011at twitter hashtag ogd2011 Organisation Semantic Web Company

VERANSTALTUNGEN

16 Juni 2011

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Im Gesprach

Stefan Gehrke ndash Im Alleingang erreichen wir gar nichts

Stefan Gehrke geboren 1965 Jurist und Journalist Vorstandsmitglied im Open Data Network eV Deutsch-land (opendata-networkorg) Gruumlnder und Partner der Kommunikationsagen-tur ldquobuero fuer neues denkenrdquo (bfndde) Berlin

OGD-Digest Bereits letztes Jahr legte sich die deutsche Bundesregierung einen recht groszligzuumlgig bemessenen Zeitrahmen bei der Einfuumlhrung von Open Government Data Erst 2013 sehen die zustaumlndigen Stellen die Zeit fuumlr ein bundesweites Datenportal Ist das Ausdruck einer ndashzumindest noch teilweise vorhandenen ndash Gegnerschaft zu Open Government Data oder bloszlige Mutlosigkeit

Stefan Gehrke Ich denke dabei handelt es sich nicht um fehlenden Mut oder gar um ein Dagegensein sondern es gibt in diesem Bereich durchaus ernstzunehmende Her-ausforderungen Deutschland ist ein foumlderaler Staat was ua dazu fuumlhrt das viele Daten in den Laumlndern und sogar noch mehr in den Kommunen liegen Die Bundesregierung kann in diesem Bereich alleine gar nicht so viel ausrichten auch nicht durch Gesetze sondern sie sind vielmehr auf eine Koalition der Willigen angewiesen Wir schauen im-mer gerne in die USA wo Praumlsident Obama per Direktive die Verwaltung zu Open Data aufgefordert hat Das funkti-oniert allerdings in Deutschland nicht

Natuumlrlich wuumlrden wir aus der Open Data Bewegung es ger-ne sehen wenn es schneller gehen wuumlrde Die Frage ist ob das Thema Open Data als Bereich der Verwaltungmoder-nisierung im zustaumlndigen Bundesministerium des Innern richtig angesiedelt ist So koumlnnte ein anderer Weg auch uumlber bessere Informationsfreiheitsgesetz (IFG) fuumlhren Das Land Bremen hat ja schon ein gutes Beispiel vorgelegt Dort ist die Verwaltung zu pro-aktiver Datenveroumlffentli-chung verpflichtet Andere Bundeslaumlnder haben noch gar kein IFG

OGD-Digest Im Gespraumlch mir Vertreterinnen aus Re-gierung und Verwaltung ist oft von den Unterschieden der Verwaltungskultur Europas und der des anglo-ame-rikanischen Raums die Rede Offenheit Datenqualitaumlt Amtsverschwiegenheit sowie Selbst- und Fremdbild der Verwaltung waumlren dort wie da grundlegend verschie-den In wie weit soll sich die OGD-Community von diesen Argumenten beeindrucken lassen Sind diese Fragen im

Zentrum der Problemloumlsung oder bloszlige Befindlichkei-ten im Changeprozess

Stefan Gehrke Es ist ganz wichtig die Befindlichkeiten und Sorgen der Verwaltung Ernst zu nehmen Im Allein-gang erreichen wir gar nichts ndash wir muumlssen einen ge-meinsamen Weg finden Das sollte aber keineswegs dazu fuumlhren eigene Positionen und Definitionen aufzugeben Sonst haben wir in ein zwei Jahren eine nette Schmuse-Opendatalandschaft mit viel ldquoOpenrdquo auf dem Etikett einer nach wie vor von Geschlossenheit und Exklusivitaumlt gepraumlg-ten Datenpolitik

Hilfreich ist es sicher wenn wird die sog Change agents in den Verwaltungen finden also die die etwas aumlndern wollen Diese Leute muumlssen wir dann beraten und unter-stuumltzen in dem wir ihnen zB gute Beispiele an die Hand geben damit sie das Potenzial von Open Data in ihre Haumlu-ser tragen koumlnnen

OGD-Digest Welche unmittelbaren naumlchsten Ziele sol-lenmuumlssen in Deutschland in Sachen OGD erreicht werden Wie sieht der Zeitplan des ODN aus

Stefan Gehrke Zunaumlchst und zufoumlrderst brauchen wir of-fene Lizenzen fuumlr alle Daten des oumlffentlichen Sektors Dann fordern wir die kostenfreie Freigabe all dieser Daten abge-sehen von den sog Grenzkosten also den Gebuumlhren zur Kostendeckung fuumlr die Bereitstellung Diese allerdings duumlr-fen nur auf Grundlage einer konkreten detaillierten und neutral uumlberpruumlfbaren Kostenanalyse zulaumlssig sein

Wichtig ist es auch Open Data Aktivitaumlten in den Kommu-nen zu foumlrdern Und dann wuumlrden wir uns natuumlrlich noch sehr daruumlber freuen wenn es zeitnah einen offiziellen Da-tenkatalog unter datenbundde geben wuumlrde und wenn wie schon erwaumlhnt die Informationsfreiheitsgesetze an-gepasst werden wuumlrden um eine pro-aktive Veroumlffent-lichung von Daten zu ermoumlglichen Und wenn das alles noch bis Ende des Jahres 2012 geschehen wuumlrde waumlren wir entscheidende Schritte weiter

IM GESPRAumlCh ndash STEFAN GEhRKE

SEITE 15OPEN GOVERNMENT VERY NEW PUBLIC MANAGEMENT

Open Government Very New Public ManagementWir moumlchten in unserem Essay drei zentrale Aspekte der Open Government Diskussion darstellen welche das Potenzial aufweisen den oumlffentlichen Sektor in den nachsten Jahren nachhaltig zu andern Kollabora-tion mit Social Media Transparenz mit Open Government Data Neue Wege im Public Management mittels Partizipation

1) Kollaboration mit Social Media Kollaboration beschreibt ein neues Verhaumlltnis der Verwaltungen miteinander als auch des oumlffentlichen Sektors mit den BuumlrgerInnen und weiteren Stakeholdern Zusammenarbeit auf Basis von gegenseitigem Respekt und Offenheit stehen dabei im Vordergrund Die bdquoAnderenldquo werden in diesem Konzept nicht erst nach Aufforderung taumltig sondern koumlnnen mit-tels Eigeninitiative durchwegs Themenfuumlhrerschaft uumlber-nehmen und die Verwaltung bdquoantreibenldquo Am deutlichsten zeigt sich dieses Phaumlnomen in den Potenzialen von Web 20 und Social Media welche sowohl von den BuumlrgerInnen als auch von den Verwaltungen und der Politik genutzt werden um neue Interaktionskanaumlle zu oumlffnen und Enga-gement zu ermoumlglichen Die Nicht-Nutzung von Sozialen Medien kann dazu fuumlhren dass gewisse Zielgruppen die herkoumlmmliche Medien oder Partizipationsmoumlglichkeiten wie Buumlrgerversammlungen nicht nutzen ausgeschlossen werden Soziale Medien sind nicht nur in der politischen Kommunikation relevant Auch klassische Kommunikati-onsthemen der Verwaltung wie das Beschwerdemanage-ment erfahren durch soziale Medien neue Impulse In sozialen Medien ist auch zu beobachten dass das Nicht-Vorhandensein von offiziellen Informationen nicht verhin-dern kann dass Kommunikation uumlber oumlffentliche Angele-genheiten stattfindet

2) Transparenz mit Open Data In der aktuellen Diskussion wird Open Government haumlufig mit Open Data (auch Open Government Data) gleichgesetzt Dies ist eine verkuumlrzte Betrachtung da die Frage der Daten nur ein (wenngleich auch wesentlicher) Aspekt von Open Government ist Neben oumlkonomischen und gesellschaftspolitischen Argu-menten ist fuumlr die oumlffentliche Verwaltung aber vor allem ein Aspekt ganz wesentlich die freie Verfuumlgbarkeit von Da-ten ist ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und staumlrkt damit auch das Vertrauen in das Verwaltungshandeln Ver-oumlffentlichte Daten bilden die Grundlage dafuumlr dass Buumlrge-rInnen Unternehmen und weitere Interessengruppen die Arbeit von Politik und Verwaltung wahrnehmen und nut-zen koumlnnen Dies ist wiederum Grundlage dafuumlr dass sich diese Gruppen in die Produktions- oder Entscheidungspro-zesse einbringen und besser uumlber diese befinden koumlnnen Partizipation ndash neue Wege im Public Management

3) Web 20 hat neue Moumlglichkeiten der Interaktion des Engagements und der Einflussnahme moumlglich gemacht die sich auch auf Politik und Verwaltung auswirken Die bdquoInternetgenerationldquo waumlchst mit einem anderen Nut-

zungsverstaumlndnis der modernen Medien heran und es wird zunehmend schwieriger diese mit klassischen Parti-zipationsmoumlglichkeiten zu erreichen Deshalb muumlssen sich oumlffentliche Verwaltung und Politik proaktiv neuen Formen der Beteiligung von BuumlrgerInnen und Gesellschaftsgrup-pen oumlffnen Dies heiszligt Einfluss zulassen Engagement foumlr-dern und Mitwirkung ermoumlglichen Unter den Schlagwor-ten bdquoCo-productionldquo und bdquoCo-designldquo haben diese neuen Aspekte der Partizipation schon Einzug in die Public Ma-nagement Diskussionen gefunden Es gilt nun durch die Oumlffnung von Politik und Verwaltung mithilfe neuer For-men der Partizipation dieses Zusammenarbeiten neu zu beleben Modernes Public Management bdquoorientiertldquo sich nicht nur an den BuumlrgerInnen sondern bezieht die Buumlrge-rInnen mit ein Diese neue Einbeziehung der BuumlrgerInnen reduziert sich nicht nur auf Parteienstellungen in Umwelt- oder Nachbarschaftsverfahren oder auf das Einholen von Feedback der KundInnen Damit wird vielmehr die aktive Rolle der BuumlrgerInnen im gesellschaftlichen politischen und administrativen Leben angesprochen welches bis hin zur Aktivierung der BuumlrgerInnen geht und das Mitmachen das Mitproduzieren und Mitentscheiden bedeutet Hier ist jedenfalls auch die Verwaltung gefordert der Politik Ange-bote zu machen und in Vorleistung zu treten Andererseits muss die Politik auch die Vorteile erkennen wenn sie den Rat der Verwaltung aber auch der BuumlrgerInnen und Exper-tInnen miteinbezieht Das Primat der Politik wird dadurch nicht aufgegeben und die Kompetenzen der Politik nicht eingeschraumlnkt Aber eine Neudefinition von politischer Entscheidungsfindung wird notwendig sein wenn die Ein-beziehung von Jugendlichen gelingen und Phaumlnomene wie Stuttgart 21 kuumlnftig verhindert werden sollen

Zukunft Open Government Die hier praumlsentierten drei As-pekte sind als Auszug aus der Open-Government-Diskus-sion zu sehen Open Government wird als Uumlberbegriff fuumlr zahlreiche weitere Facetten der Verwaltungs- und Staats-modernisierung verwendet wie Transparenz 20 Partizipa-tion 20 Kollaboration 20 offene Innovationen Oumlffnung der Gesellschaft sowie Uumlberlegungen zu freien Daten of-fenen Standards offenen Schnittstellen quelloffener Soft-ware und offenen Kommunikations systemen Es ist davon auszugehen dass uns diese Facetten im Sinne eines neuen Public Managements die naumlchsten Jahre am Weg der Ver-waltungs- und Staatsmodernisierung begleiten werden

Thomas Prorok Bernhard Krabina wwwkdzeu

SEITE 16

Ergebnisse der LOD2 Open Government Data Stakeholder BefragungLinked Open Data ist die zweite groszlige Vision von Sir Tim Berners Lee (bitlytim-wikipedia) dem Begruumlnder des WWW Ein Web of Data dessen miteinander vernetzten Datenbestande die LOD Cloud (richardcyganiakde200710lod) bilden ein bereits 22 Milliarden Fakten umfassender wiederverwendbarer und vernetzter weltweiter Datenbestand

Das durch die EU unterstuumltzte Forschungsprojekt ldquoLOD2 ndash Creating Knowledge out of Interlinked Datardquo (wwwlod2eu) beschaumlftigt sich mit der Bereitstellung bzw dem Aus-bau der Linked Open Data (LOD) Prinzipien und Techno-logien bzw der LOD Infrastruktur an sich Denn werden Datenbestaumlnde einmal gemaumlszlig den Linked Open Data Prinzipien des W3C (World Wide Web Consortium ndash bitlyw3c-lod) verfuumlgbar gemacht so wird die standardisierte Vernetzung verschiedenste Datenbestaumlnde untereinander moumlglich um rasch und zielgerichtet fuumlr neuartige Anwen-dungen nutzbar zu sein

Seit September 2010 arbeitet das Konsortium aus 10 Part-nern ndash kommend aus sieben EU-Laumlndern ndash an dem auf vier Jahre angelegt Projekt Die Forschungsergebnisse und Entwicklungen des LOD2 Projektes fokusieren besonders auf drei Bereiche 1) Linked Enterprise Data 2) Linked Data fuumlr Verlage und Medien und 3) Open Government Data Der zuletzt genannte Use Case ldquoOpen Government Datardquo nimmt eine besondere Rolle ein soll doch hier im Rahmen des Projektes LOD2 der Grundstein fuumlr einen zentralen Open Data Katalog fuumlr Europa enstehen Dabei werden mittels Linked Open Data (LOD) die Datenbestaumlnde moumlg-lichst aller europaumlischen Datenkataloge durchsuchbar und vergleichbar gemacht ndash ein Single Point of Access fuumlr Open Data in Europa sozusagen (wwwpublicdataeu) Daruumlber hinaus werden die technologischen und wirtschaftlichen Ruumlckwirkungen von Open Government Data die anderen beiden Anwendungsfaumllle (1 und 2) untersucht Fuumlr eine bessere Anforderungsanalyse der Entwicklungsarbeit im Bereich Linked Open Government Data wurde im Dezem-ber 2010 die ldquoLOD2 Open Government Data Stakeholder Surveyrdquo initiiert Ziel der Befragung war es in den fuumlnf Wochen Laufzeit der Befragung (08112010 to 1512 2010) moumlglichst viel Input zum Thema Open Data in Europa bzw fuumlr den zu schaffenden EU-weiten Datenkatalog zu bekom-men An der Befragung nahmen gesamt 340 Personen teil Die Ergebnisse wurden im 1 Quartal 2011 ausgewertet und soeben als HTML und PDF veroumlffentlicht Die Rohdaten ste-hen als CSV File sowie als Linked Open Data mit einer CC BY 30 Lizenz zur freien Wiederverwendung zur Verfuumlgung ndash siehe surveylod2eu

Einige Erkenntnisse der Befragung als Schlaglichter

A) Weg von hTML und PDF ndash hin zu RDFxML und APIs

In Hinsicht auf die verwendeten geforderten Datenfor-mate wurde eine eindeutige Tendenz von derzeit vor allem

HTML und PDF in Richtung RDFXML und dem Angebot von APIs erhoben Aber auch andere Formate wurden oft-mals genannt und muumlssen daher beruumlcksichtigt werden wie beispielsweise JSON

Abbildung derzeit verwendete Datenformate

Abbildung gewuumlnschte Datenformate

B) Rohdaten direkt vom Datenersteller zur weiteren AnalyseIn Hinsicht auf die Datenqualitaumlt wurden die folgenden Kriterien als besonders wichtig erachtet 1) Herkunft Originalquelle der Daten 2) Format der Daten und 3) Voll-staumlndigkeit der Metadaten Hinsichtlich der genannten Datenformate wird die Bereitstellung von Konvertierungs-mechanismen als wichtig angesehen Die Top Bereiche die TeilnehmerInnen mit offenen Daten anwenden wol-len sind Forschung amp Analyse Visualisierungen und lsquoein-faches Konsumierenrsquo der Daten Weiterfuumlhrend werden die folgenden Funktionen fuumlr einen EU-weiten Datenka-talog als unbedingtes lsquomust haversquo betrachtet 1) Angebot von Basisdaten Rohdaten 2) Information uumlber die Versi-on von Datensets und 3) Suchen erkunden Gruppieren und Clustering von Datensets Weiters die lsquolike to haversquo Funktionalitaumlten Crowd Sourcing Mechanismen Benach-richtigungs Dienste uumlber (regionale) Daten Analyse- und Visualisierungstools

STUDIEN

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C) Linksammlung oder eigener Open Data Speicher eine offene FrageHinsichtlich der Frage ob ein EU-weiter Datenkatalog nur Meta Daten speichern soll und in Folge auf die Originalda-ten verlinken soll oder auch an sich Daten speichern und anbieten soll konnte keine eindeutige Antwort gefunden werden ndash grundsaumltzlich kann die Aussage getroffen wer-den dass eine Datenspeicherung moumlglich sein sollte ndash und vor allem dass Mechanismen vorhanden sein muumlssen wel-che nicht vorhandene Datensaumltze an der Originalquelle er-kennen und dies darstellen

D) Interaktion Dokumentation ndash OneStopShopNeben den Daten selbst werden folgenden Informationen zu Open Data nachgefragt White Papers und Best Practise News uumlber Open Government Data und Anwendungsbei-spiele sowie Erfolgs-Stories zu Open Data Weiters werden Support Mechanismen auf einem EU-weiten Open Data Katalog als besonders wichtig erachtet (Dokumentation Handbuumlcher etc)

Die LOD2 Open Government Data Stakeholder Befragung soll Ende 2011 wiederholt werden um die jeweils aktuel-len Anforderungen an das recht junge Feld Open Govern-ment Data zu erheben Die Detailergebnisse koumlnnen unter httpsurveylod2eu eingesehen und wiederverwendet werden

Links zum Themaprojekt Webseite lod2 wwwlod2eu

Weblog zum lod2 projekt bloglod2eu

ergebnisse der lod2 open government data dstake-holder befragung surveylod2eu

linked open data (lod)

linkeddatabookcom linkeddataorg sowie

die lod cloud richardcyganiakde200710lod

Britischer PSI Report soeben erschienenVor kurzem ist der Report zur Wiederverwendung von Public Sector Information (PSI) in Groszligbritannien aus 2010 erschienen

Da England als einer der Vorreiter im Bereich von Open Government Data weltweit betrachtet wird sollte diesem Report ent-sprechend Aufmerksam-keit geschenkt werden

Dieser beinhaltet Informationen zum rechtlichen Rahmen von Open Government Data in UK dem gewaumlhlten bzw durch das National Archive erarbeiteten Lizenzrahmen Richtlinien fuumlr die gewaumlhlten Nutzungsbedingungen und Businessmodelle sowie Informationen zu Governance be-wusstseinsbildenden Maszlignahmen zu Open Data und zu den verwendeten Technologien Teil 6 des Reports bietet einen Vergleich zu anderen internationalen Open Govern-ment Data Aktivitaumlten in Australien Neuseeland Spanien und den USA Abschlieszligend wird ein Ausblick auf die zu-kuumlnftige Entwicklung in UK geboten sowie ein Uumlberblick uumlber die genauen Aktivitaumlten in 2009 und 2010

Hervorzuheben sind neben anderen wichtigen Entwick-lungen in UK sicherlich das sogenannte Unlocking Service welches es erlaubt konkrete Anfragen nach benoumltigten Daten zu stellen weiters die Etablierung eines Gremiums welches sich mit allen Belangen rund um Open Data in England beschaumlftigt und damit Nachhaltigkeit und Wir-kungsorientierung gewaumlhrleistet sowie technischer Natur

die eindeutige Bekenntnis zu Linked Open Data (zusaumltzlich zu anderen Formaten und Schnittstellen) als zukunftswei-sende Technologie fuumlr Open Government Data

Einer der mitverantwortlichen Personen seitens des Nati-onal Archive UK John Sheridan wird am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konferenz in Wien sprechen und steht bei der Konferenz zum Austausch und zur Diskussion rund um das Thema Open Government Data bereit Siehe httpwwwogd2011at

Link zum Reporthttpwwwnationalarchivesgovukdocumentspsi-re-portpdf

Text Martin Kaltenboumlck

STUDIEN

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Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

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Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

email cdirschlwolterskluwerde

linkedIn profil c dirschl httpdelinkedincominchristiandirschl

helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

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Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

SEITE 21KALENDER

Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

SEITE 22

Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

Der OGD Digest enthaumllt Links zu externen Webseiten auf deren Inhalte vom Betreiber dieser Seiten kein Einfluss ge-nommen werden kann Fuumlr diese fremden Inhalte kann demnach keinerlei Gewaumlhr uumlbernommen werden Fuumlr die Inhalte der verlinkten Seiten ist der jeweilige Anbieter verantwortlich

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IMPRESSUM

SEITE 23ANZEIGE

httppoolpartypunktat | Tel +431402 12 35 | Email poolpartypunktat

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SEITE 24

Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

Info Anmeldung wwwogd2011at

SEITE 9

CC by Ton Zijlstra

Im Gesprach

Ton Zijlstra ndash Das neue Team der ePSIplattform ndash ein Ausblick in die Zukunft

Ton Zijlstra (Niederlande 1970) is selbstaumlndiger Berater fuumlr Wissensfragen und komplexe Wandlung-sprozesse Er sieht Open Government Data sowohl als so einen Wandlung-sprozess als auch als Quelle fuumlr moumlgliche Antworten auf andere Fragen In den letzten drei Jahren war er aktiv als Berater fuumlr Behoumlrden und als Aktivist rundum Open Data taumltig 2011-13 ist er Commu-nity Steward der epsiplat-formeu fuumlr die Europaumlische Kommission

Ton Zijlstra spricht am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konfe-renz im Track Europa und Open Government Data

OGD-Digest Ton du bist Community Steward im neuen Team der ePSIplattform ndash wer sind die neuen Personen und was sind Ihre Aufgaben

Ton Zijlstra Das Team besteht aus 6 Personen Marc de Vries ist schon seit langem mit PSI Wiederverwendung beschaumlftigt Er hat einen entsprechenden Hintergrund als Jurist und Oumlkonom Marc beschaumlftigt sich mit rechtlichen Fragen und wird die ePSI Konferenzen organisieren Kat-leen Janssen ebenso Juristin ist Spezialisting fuumlr Geoda-ten-Fragen Sie arbeitet sowohl fuumlr eine private Kanzlei auf dem Gebiet von Internet und Recht als auch fuumlr die Uni Leuven Katleen beschaumlftigt sich ebenso mit rechtlichen Fragen Tom Kronenburg arbeitet bei einer Beratungsfirma fuumlr Verwaltungsfragen Er schreibt Analysen und Berichte und betreut das PSI Scoreboard welches wir planen Dani-el Dietrich Mitarbeiter der Open Knowledge Foundation und des Open Data Network in Deutschland ist generelles Mitglied im Team und bringt nicht nur sein Wissen sondern auch seine Rolle im Netzwerk der Open Data Community ein Das gleiche gilt fuumlr Antti Poikola ebenfalls Teil der Open Knowledge Foundation Unternehmer in Finland und Teil der Open Data Bewegung dort Er schrieb beispielsweise federfuumlhrend am Open Data Manual fuumlr die Finnische Re-gierung mit Ich selbst bin als Community Steward das Ge-sicht nach aussen versorge die taumlgliche Berichterstattung auf der Plattform folge den Entwicklungen in ganz Europa und versuche Menschen miteinander zu verbinden

OGD-Digest Wie siehst du die Aufgaben und Ziele der ePSIplattform fuumlr die naumlchsten 3-5 Jahre

Ton Zijlstra Wir betreuen die Plattform fuumlr die naumlchsten 2 Jahre Wir haben seitens der Europaumlischen Kommission 4 Aufgaben

bull Ein lsquoOne-Stop-Shoprsquo fuumlr alle Entwicklungen in Europa rundum PSI und Open Government Data zu sein

bull Die bestehende Community rundum das Thema zu verstaumlrken

bull Die Europaumlische Kommission mittels Analysen und einem lsquoMember States PSI Scoreboardrsquo zu beraten

bull Aufklaumlrung zu betreiben und neue Leute Gruppen und Initiativen in die Community mit einzubeziehen ebenso den allgemeinen Wissenstand zum Thema zu verbessern

Wichtig fuumlr uns ist es viel mehr wie vorher auf die Men-schen in der EU zu setzen und nicht nur auf Berichterstat-tung Damit die Buumlrgerinnen schnell ihren Weg finden koumlnnen und sich zB leichter mit anderen in der eigenen Umgebung vernetzen und austauschen koumlnnen Zu oft kommt es vor dass ich als Aussenseiter Menschen in Kon-takt bringe mit Leuten in der eigenen Stadt oder in der eigenen Branche Es gilt Europaweit Menschen sehr viel intensiver zu vernetzen

OGD-Digest Was plant das neue Team als konkrete Maszlig-nahmen und Aktivitaumlten um diese Ziele zu erreichen

Ton Zijlstra Grundsaumltzlich soll nicht alles in der epsiplat-formeu stattfinden In den EU Mitgliedstaaten und in verschiedenen Branchen gibt es natuumlrlich bereits aktive Netzwerke und Online-Begegnungsplaumltze Wir moumlchten sichtbar machen was dort geschiet damit mehr Men-schen dorthin finden Und wir moumlchten unsere Informati-onen daruumlber was anderswo passiert aktiv dorthin kom-munizieren Neben unseren eigenen Events werden wir deshalb auch 24 Events die von anderen in der EU-weiten Community organisiert werden unterstuumltzen Mit Vermitt-lung von Kontakten und Sprechern dadurch dass wir die Events bewerben und manchmal auch mit finanzieller Un-terstuumltzung um dafuumlr zu sorgen dass auch etwas passiert in Mitgliedstaaten und Sektoren wo es schwieriger ist lo-kal etwas auf die Beine zu bekommen Weiters gibt es auch Awards um Vorzeigerollen und gute Beispiele darzustel-len Dann gibt es bestimmte Themen die fuumlr uns wichtig sind Erstens gibt es neue Bereiche wo die PSI Open Data Diskussion eigentlich am Anfang steht Beispielsweise Da-tenjournalismus und Open Data im kulturellen Bereich Zu-saumltzlich wird den Verwaltungen klarer dass sie Open Data

IM GESPRAumlCh ndash TON ZIJLSTRA

SEITE 10

Open Government Data auf der CeDEM KonferenzMehr als 100 TeilnehmerInnen aus 35 Landern viele davon auszligerhalb Europas trafen sich von 55 bis 65 am Campus Krems um zu den Themen Online-Delibertation oumlffentliche Intelligenz Verwendung Sozialer Medien im Politik- und Verwaltungsprozess und der bdquoInternetgesellschaftldquo allgemein zu diskutieren Open Government Data war dabei ein prominentes Thema Eine Nachberichterstattung zur CeDEM Konferenz ver-anstaltet von der Donau-Universitat

Internationale Keynote Speaker stellten ihre Thesen und Forschungsergebnisse zur Diskussion Douglas Schuler von der Evergreen University Seattle praumlsentierte ein Modell zur effektiveren Nutzung der kollektiven Intelli-genz Gleichzeitig attestiert er allerdings fuumlr die USA starke

Kraumlfte die kein Interesse an bdquosocial empowermentldquo haben Axel Bruns von der Queensland University of Technology zeigte am Beispiel der Uumlberflutung groszliger Landstriche Australiens im Dezember 2010 und Jaumlnner 2011 die Nut-zung der oumlffentlichen Intelligenz Anhand von twitter In

als Instrument bei der eigenen Arbeit verwenden koumlnnen und nicht nur etwas ist das fuumlr Buumlrgerinnen interessant ist Weiters steht das Review der EU PSI Direktive in 2012 auf dem Plan Eine aumlusserst wichtige Diskussion denn soll die PSI Direktive geaumlndert werden Mehr vorschreiben zB eine kostenlose Bereitstellung von Daten Soll sie um neue Bereiche (Kultur Wissenschaft oumlffentlicher Rundfunk) er-weitert werden Soll Publikation mit Wiederverwendungs-recht gleichgestellt werden Oder soll sich alles genau in die gegengesetzte Richtung entwickeln

Die oumlffentliche Konsultation des letzten Jahres laumlsst schon erblicken dass das eine grosse Diskussion wird und es ist uns wichtig soviele Interessierte wie moumlglich daran zu beteiligen Als die Direktive erstmals geschrieben wurde gab es die Open Data Bewegung ja noch nicht und man hat bei Datenwiederverwendung nur an die herkoumlmmli-chen Unternehmen gedacht wie beispielsweise aus der Verlags- Geo- oder Meteobranche In den kommenden Monaten wird es auch besonders wichtig sein soziale und wirtschaftliche Effekte von Open Data sichtbar zu ma-chen Denn es kommt ja langsam etwas Gegenwind auf Sparmassnahmen wie in den Vereinigten Staaten die data

gov treffen oder Versuche Informationsfreiheit eher zu be-grenzen zum Beispiel als Antwort auf Wiki-Leaks Die Da-tenverwendung voran zu treiben und Impakt sichtbar zu machen ist nun sehr wichtig

LinksePSIplattform epsiplatformeu

Twitter twittercomepsiplatform (epsiplatform)

Recent Developments in PSI httpwwwslidesharenetTonZijlstrapsi-developments-in-the-eu

Vorstellungsfolien des neuen Teams (Berlin Feb-ruar 2011) httpwwwslidesharenetTonZijlstraintroducing-new-epsi-team

Tons Blog httpzylstraorgblog

Eventkalender fuumlr PSI in Europa httpepsiplatformeueuropean_psi_open_data_events

Online Konsultation httpepsiplatformeunewsnewsfinal_report_online_consultation_published

VERANSTALTUNGEN

Thesaurus fuumlr Open Data initiert

Der ldquoOpen Data Thesaurusrdquo [httpvocabularysemantic-webatPoolPartywikiOpenData] dient als Einstiegshilfe in die Diskussion um das Themenfeld ldquooffene Datenrdquo Es wird eine Sammlung zentraler Begriffe und Organisatio-nen ihrer Definitionen semantischen Verknuumlpfungen und weiterfuumlhrenden Links angeboten Nach dem Prinzip ldquoeat your own dog foodrdquo ist der Thesaurus unter einer Com-mons Creative Lizenz verfuumlgbar und liegt in maschinen-lesbarer Form auf Basis offener W3C-Standards vor Der Thesaurus kann damit in andere Anwendungen eingebun-den werden zB zur Erstellung von Mashups oder zur Inde-xierung von Dokumenten herangezogen werden

Der Open Data Thesaurus wird von der Semantic Web Company in Zusammenarbeit mit OGD Austria gewartet und laufend erweitert Der Thesaurus liegt in englischer und deutscher Sprache vor Andreas Blumauer Verant-wortlicher fuumlr die Qualitaumltssicherung des Thesaurus ldquoGera-de in der Phase der Etablierung eines Themas sind Thesauri eine wertvolle Ressource weil Miszligverstaumlndnisse schneller aufgeloumlst werden koumlnnen oder eindeutige Ankerpunkte um oft noch unscharfe Begriffsdefinitionen schneller ent-stehen koumlnnenrdquo

SEITE 11

der Anfangsphase der Flutkatastrophe sahen sich die Ein-satzkraumlfte Australiens mit einem Versagen der Informati-onsinfrastruktur konfrontiert Die Auswertung der tweets anhand von Hashtags war vor allem in der Anfangsphase den Einsatzkraumlften eine wertvolle Informationsquelle um zielgerichtet Helfen zu koumlnnen

Elke Loumlffler von der Governance International Birmingham fuumlhrte den Konferenzteilnehmern durch eine Umfrage im Raum klar vor Augen wie weit die Diskussion um E-Parti-cipation von der Realitaumlt auseinander driftet Keine Kon-ferenzteilnehmerIn war der Meinung dass im jeweiligen Heimatland ein Status von bdquogemeinsamen Regierensldquo zwi-schen BuumlrgerInnen und Staatsmacht erreicht waumlre Stefan Gehrke fruumlherer Geschaumlftsfuumlhrer von politik-digitalde und Mitbegruumlnder des Open Data Networks argumentierte warum eine Bepreisung offengelegter Verwaltungsda-ten ein Verhinderer von Innovation ist In diesem Bereich muumlsse noch viel Uumlberzeugungsarbeit in Richtung Politik und Verwaltung geleistet werden was vor allem durch nachweislich funktionierende und anschauliche Beispie-le geschehen muss Ein staumlndig wachsender Uumlberblick zu erfolgreichen Open Data Initiativen ist auf wwwopenda-ta-showroomorg (siehe auch Artikel in diesem Digest) ersichtlich

Auch die Oumlsterreichischen Initiativen waren auf der Ce-DEM11 Konferenz vertreten Das Bundesrechenzentrum veranstaltete unter dem Thema bdquo Open Government Data Good Practice amp Proceedingsldquo einen Workshop dem Ver-treter aus Initiativgruppen und Verwaltung folgten Stefan Pawel von der Open Commons Region Linz skizzierte den Verlauf seines Projektes mit den anfaumlnglichen Startschwie-rigkeiten die vor allem im organisatorischen Bereich und dem Verstaumlndnis der etablierten Verwaltung zu den Begrif-fen bdquoOpen Accessldquo bdquoCreative Commonsldquo und bdquoTransparenzldquo lagen Fuumlr 2011 sind in Linz als Leuchtturmprojekte die Of-fenlegung von Geodaten und statistischen Basisdaten ge-plant Die Daten sollen nach der CC-By Lizenz veroumlffentlicht werden Barcamps werden die einzelnen Meilensteine der Projektumsetzung begleiten und sollen einerseits neue Ideen einbringen auf der anderen Seite ein Anreiz fuumlr Be-voumllkerung und Wirtschaft zur kreativen Beschaumlftigung mit den Daten und zur Schaffung eines kollektiven Mehrwerts sein

Martin Kaltenboumlck von der Semantic Web Company und Mitbegruumlnder von OGD Austria stellte den europaumlischen Kontext mit den Projekten LOD2 und der Open Knowledge Foundation sowie die Oumlsterreichische Initiative Open Governnent Data Austria vor Eine Aktivitaumlt der Seman-tic Web Company ist zur Zeit die Ausarbeitung von Open Government Infrastrukturkomponenten (siehe Teil 2 des OGD Leitfadens von Andreas Blumauer in diesem Digest) Open Data soll fixer Bestandteil einer nationalen digitalen Infrastruktur werden Martin Kaltenboumlck stellte in einem high-level Uumlberblick bestehende und noch notwendige Infrastrukturkomponenten wie Indexdienste Suchagen-

ten oder Dataintegratoren fuumlr nicht-RDF Daten vor Der bdquolinkingldquo-Aspekt wird haumlufig als definierendes Element von Open Data verstanden waumlhrend semantische Metho-den auch innerhalb von Organisationen einen Mehrwert bieten Fuumlr die Zukunft wichtig wird die Harmonisierung von Meta-Daten werden Inhaltsdaten koumlnnen uumlber Onto-logien harmonisiert werden die dabei notwendigen Meta-Daten erfordern aber ein einheitliches Format auf der tech-nischen Interoperationsebene

Robert Harm als Vertreter des Vereins open3 griff die von Stefan Gehrke formulierte Forderung nach Leuchtturm-projekten auf und praumlsentierte die oumlsterreichfokusierten Open Data Projekte Wiener Budgetvisualisierung 2009 ubahnaufzugat oder die Befragung der oumlsterreichischen Nationalratsabgeordneten zu Open Data Thematiken Das noch in Umsetzung befindliche Projekt httpwwwdatamapseu wird es in Zukunft ermoumlglichen ohne Pro-grammierkenntnisse geodatenbezogene Visualisierungen zu erstellen und mit andern zu teilen

Carl-Marcus Piswanger

Carl-Marcus Piswanger vom BRZ als Sponsor des Open Data Workshops bei der CeDem2011 erarbeitete in Zusam-menarbeit mit den TeilnehmerInnen jene Datensaumltze die nach Oumlffnung hohes gesellschaftliches oder wirtschaftli-ches Potential bieten wuumlrden Die von den TeilnehmerIn-nen als vordringlich zu oumlffnende Daten bzw in einem nach den Open Data Prinzipien bereitzustellenden Daten sind Budgetdaten basisstatistische Daten wie Kriminalstatisit-ken Daten zu Ausbildungseinrichtungen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberdaten oder Volkszaumlhlungsdaten In der ab-schlieszligenden Diskussion wurde die gegenwaumlrtig aktuellen Themen wie Lizenzen Kosten fuumlr Daten und gesellschaft-liche Auswirkungen diskutiert Eine Offenlegung von Ver-waltungsdaten wird zu einer Verschiebung bei manchen Geschaumlftsmodellen fuumlhren die fuumlr manche Wirtschafts-zweige Herausforderungen bereithalten Insgesamt ist der gesellschaftliche Mehrwert zwar schwer durch Modelle zu quantifizieren ein Mehr an Daten und Informationen wird aber jedenfalls neue Geschaumlftsmodelle foumlrdern die gegen-waumlrtig durch Protektionismus nicht marktfaumlhig sind

Johann Houmlchtl

VERANSTALTUNGEN

SEITE 12

OGD2011 ndash Programm Vortragende und RahmeninformationenErstmals findet in Oumlsterreich eine Konferenz zum Thema Open Government Data statt die OGD2011 (httpwwwogd2011at) Die Veranstaltung richtet sich an jene die am Prozess der Bereitstellung und Wiederver-wendung von Offenen Daten teilnehmen Politik oumlffentliche Verwaltung Zivilgesellschaft und Wirtschaft Die OGD2011 ladt namhafte oumlsterreichische und internationale Expertinnen erstmals auf ein gemeinsames Podium Internationaler Austausch und regionales Networking machen die OGD2011 zum wesentlichen Fo-rum fuumlr Open Government Data im Jahr 2011

PROGRAMM der OGD2011

0830 bis 0900 Uhr (Foyer Palais Strudlhof)

Anmeldung

0900 bis 0930 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Eroumlffnung Eroumlffnung Sandra Frauenberger IT-Stadtraumltin von Wien

Willkommen vom Veranstalter Projektleiter der OGD2011 Martin Kaltenboumlck Semantic Web Company OGD Austria

0930 bis 1045 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P1 Einfuumlhrung und Grundlagen

Chair Mag Bernhard Krabina (KDZ ndash Zentrum fuumlr Verwaltungsforschung)

Christian Geiger MA Zeppelin Universitaumlt Friedrichshafen (Hochschule zwischen Wirtschaft Kultur und Politik) Vortrag Open Government (Data) ndash Buumlrger und Staat auf Augenhoumlhe

Dr Katleen Janssen Universitaumlt Leuven Interdisciplinary Centre for Law amp ICT Leuven Belgien Vortrag Legal Issues of Open Government Data major road blocks or minor bumps in the road

Martin Kaltenboumlck CMC CFO der Semantic Web Company Mitglied im Executive Board der OGD Austria Vortrag OGD2011 ndash Anforderungsanalyse fuumlr Open Government Data in Oumlsterreich

1045 bis 1115 Uhr Pause

1115 bis 1215 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P2 Gesellschaftliche Auswirkungen

Chair Mag (FH) Julian Ausserhofer (FH Joanneum)

MSc Lisa Evans Objectgroup Where Does My Money Go the guardian data blog Vortrag Data journalism in 7 bullet points

Ing Mag Christof Tschohl Ludwig Boltzmann Gesellschaft Team Informationsgesellschaft Vortrag Open Government Data aus Menschenrechtsperspektive

1115 bis 1215 Uhr (Saal Robert Barany)

W1 Oumlkonomisches Potential

Chair Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini (Semantic Web Company)

Maga Eva Czernohorszky Zentrum fuumlr Innovation und Technologie Prokuristin und Leiterin der Dienstleistungsabteilung Vortrag Das volkswirtschaftliche Potential von Open Government Data Ein Auftrag fuumlr die Wirtschaftsfoumlrderung

Mag Nikolaus Futter Geschaumlftsfuumlhrere Compass Verlag Vortrag Wirtschaftliche Aspkete der Nutzung von OGD

1215 bis 1345 Uhr (Gruppenfoto auf der Strudlhofstiege)

Mittagspause amp Konferenzfoto

VERANSTALTUNGEN

SEITE 13

1345 bis 1500 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P3 Europa und Open Government Data

Chair Mag Johann Houmlchtl (Donauuniversitaumlt Krems)

Ton Zijlstra Community Stewart der ePSIplattform Berater (ua der Niederlaumlndischen Regierung) Vortrag Eine Europaische Perspektive auf OGD Status Quo Entwicklungen Wandel und neue herausforderungen an die Buumlrgerinnen

Dr Rufus Pollock University of Cambridge Centre for Intellectual Property and Information Law Direktor der Open Knowledge Foundation Vortrag Open Data The Road Ahead

Prof Dr Jiri Hrebicek PhD Masaryk Universitaumlt Institute of Biostatistics and Analyses Vortrag The status and outreach of open data and open government in the Czech Republic

1345 bis 1500 Uhr (Saal Robert Barany)

W2 Open Data Technologie amp Infrastruktur

Chair DI Wolfgang Halb (Joanneum Research)

Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini Semantic Web Company Vortrag Linked Open Government Data als Maszlignahme fuumlr eine digitale Infrastruktur

Friedrich Lindenberg Open Knowledge Foundation ndash CKAN Development Vortrag Katalogsysteme und Open Data am Beispiel CKAN

Manfred Groumlber MBA ndash Microsoft Oumlsterreich Gmbh Business Developement Manager Oumlffentlicher Sektor Vortrag Cloud Infrastruktur fuumlr Open Data ndash Internationale Beispiele

Mag Carl-Markus Piswanger MAS ndash Bundesrechenzentrum Vortrag Open Government (Data) in der BRZ Gmbh

1500 bis 1615 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P4 Best Practise Beispiele OGD in Oumlsterreich

Chair Thomas Thurner (Semantic Web Company OGD Austria)

Mag Martin Schiegl Geologische Bundesanstalt FA Geoinformation Vortrag Thesaurus-Management und INSPIRE (am Beispiel der Geologischen Bundesanstalt)

Mag Stefan Pawel Projektleiter der Open Commons Region Linz Vortrag Open Government Data als Teil der Open Commons Region Linz

Dr Wilhelm Vogel Prokurist und Programmleiter Daten amp Diagnosen Umweltbundesamt Vortrag Open Government Data (OGD) im Umweltbereich Angebote und Grenzen der Verfuumlgbarkeit

1615 bis 1645 Uhr Vernetzungspause

1645 bis 1730 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Keynote John Sheridan MSc ndash National Archives UK Linking UK Government Data

1730 bis 1745 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Schlusswort amp Verabschiedung

Thomas Thurner amp Martin Kaltenboumlck beide Semantic Web Company amp OGD Austria

Basisinformationen OGD2011 Konferenz

WANN 16 Juni 2011 0900 - 1800 Uhr WO Palais Strudlohof Strudlhofgasse 10 1090 Wien WER Politik Verwaltung Zivilgesellschaft Wirtschaft Wissenschaft Medien INFO amp REGISTRIERUNG wwwogd2011at twitter hashtag ogd2011 Organisation Semantic Web Company

VERANSTALTUNGEN

16 Juni 2011

SEITE 14

Im Gesprach

Stefan Gehrke ndash Im Alleingang erreichen wir gar nichts

Stefan Gehrke geboren 1965 Jurist und Journalist Vorstandsmitglied im Open Data Network eV Deutsch-land (opendata-networkorg) Gruumlnder und Partner der Kommunikationsagen-tur ldquobuero fuer neues denkenrdquo (bfndde) Berlin

OGD-Digest Bereits letztes Jahr legte sich die deutsche Bundesregierung einen recht groszligzuumlgig bemessenen Zeitrahmen bei der Einfuumlhrung von Open Government Data Erst 2013 sehen die zustaumlndigen Stellen die Zeit fuumlr ein bundesweites Datenportal Ist das Ausdruck einer ndashzumindest noch teilweise vorhandenen ndash Gegnerschaft zu Open Government Data oder bloszlige Mutlosigkeit

Stefan Gehrke Ich denke dabei handelt es sich nicht um fehlenden Mut oder gar um ein Dagegensein sondern es gibt in diesem Bereich durchaus ernstzunehmende Her-ausforderungen Deutschland ist ein foumlderaler Staat was ua dazu fuumlhrt das viele Daten in den Laumlndern und sogar noch mehr in den Kommunen liegen Die Bundesregierung kann in diesem Bereich alleine gar nicht so viel ausrichten auch nicht durch Gesetze sondern sie sind vielmehr auf eine Koalition der Willigen angewiesen Wir schauen im-mer gerne in die USA wo Praumlsident Obama per Direktive die Verwaltung zu Open Data aufgefordert hat Das funkti-oniert allerdings in Deutschland nicht

Natuumlrlich wuumlrden wir aus der Open Data Bewegung es ger-ne sehen wenn es schneller gehen wuumlrde Die Frage ist ob das Thema Open Data als Bereich der Verwaltungmoder-nisierung im zustaumlndigen Bundesministerium des Innern richtig angesiedelt ist So koumlnnte ein anderer Weg auch uumlber bessere Informationsfreiheitsgesetz (IFG) fuumlhren Das Land Bremen hat ja schon ein gutes Beispiel vorgelegt Dort ist die Verwaltung zu pro-aktiver Datenveroumlffentli-chung verpflichtet Andere Bundeslaumlnder haben noch gar kein IFG

OGD-Digest Im Gespraumlch mir Vertreterinnen aus Re-gierung und Verwaltung ist oft von den Unterschieden der Verwaltungskultur Europas und der des anglo-ame-rikanischen Raums die Rede Offenheit Datenqualitaumlt Amtsverschwiegenheit sowie Selbst- und Fremdbild der Verwaltung waumlren dort wie da grundlegend verschie-den In wie weit soll sich die OGD-Community von diesen Argumenten beeindrucken lassen Sind diese Fragen im

Zentrum der Problemloumlsung oder bloszlige Befindlichkei-ten im Changeprozess

Stefan Gehrke Es ist ganz wichtig die Befindlichkeiten und Sorgen der Verwaltung Ernst zu nehmen Im Allein-gang erreichen wir gar nichts ndash wir muumlssen einen ge-meinsamen Weg finden Das sollte aber keineswegs dazu fuumlhren eigene Positionen und Definitionen aufzugeben Sonst haben wir in ein zwei Jahren eine nette Schmuse-Opendatalandschaft mit viel ldquoOpenrdquo auf dem Etikett einer nach wie vor von Geschlossenheit und Exklusivitaumlt gepraumlg-ten Datenpolitik

Hilfreich ist es sicher wenn wird die sog Change agents in den Verwaltungen finden also die die etwas aumlndern wollen Diese Leute muumlssen wir dann beraten und unter-stuumltzen in dem wir ihnen zB gute Beispiele an die Hand geben damit sie das Potenzial von Open Data in ihre Haumlu-ser tragen koumlnnen

OGD-Digest Welche unmittelbaren naumlchsten Ziele sol-lenmuumlssen in Deutschland in Sachen OGD erreicht werden Wie sieht der Zeitplan des ODN aus

Stefan Gehrke Zunaumlchst und zufoumlrderst brauchen wir of-fene Lizenzen fuumlr alle Daten des oumlffentlichen Sektors Dann fordern wir die kostenfreie Freigabe all dieser Daten abge-sehen von den sog Grenzkosten also den Gebuumlhren zur Kostendeckung fuumlr die Bereitstellung Diese allerdings duumlr-fen nur auf Grundlage einer konkreten detaillierten und neutral uumlberpruumlfbaren Kostenanalyse zulaumlssig sein

Wichtig ist es auch Open Data Aktivitaumlten in den Kommu-nen zu foumlrdern Und dann wuumlrden wir uns natuumlrlich noch sehr daruumlber freuen wenn es zeitnah einen offiziellen Da-tenkatalog unter datenbundde geben wuumlrde und wenn wie schon erwaumlhnt die Informationsfreiheitsgesetze an-gepasst werden wuumlrden um eine pro-aktive Veroumlffent-lichung von Daten zu ermoumlglichen Und wenn das alles noch bis Ende des Jahres 2012 geschehen wuumlrde waumlren wir entscheidende Schritte weiter

IM GESPRAumlCh ndash STEFAN GEhRKE

SEITE 15OPEN GOVERNMENT VERY NEW PUBLIC MANAGEMENT

Open Government Very New Public ManagementWir moumlchten in unserem Essay drei zentrale Aspekte der Open Government Diskussion darstellen welche das Potenzial aufweisen den oumlffentlichen Sektor in den nachsten Jahren nachhaltig zu andern Kollabora-tion mit Social Media Transparenz mit Open Government Data Neue Wege im Public Management mittels Partizipation

1) Kollaboration mit Social Media Kollaboration beschreibt ein neues Verhaumlltnis der Verwaltungen miteinander als auch des oumlffentlichen Sektors mit den BuumlrgerInnen und weiteren Stakeholdern Zusammenarbeit auf Basis von gegenseitigem Respekt und Offenheit stehen dabei im Vordergrund Die bdquoAnderenldquo werden in diesem Konzept nicht erst nach Aufforderung taumltig sondern koumlnnen mit-tels Eigeninitiative durchwegs Themenfuumlhrerschaft uumlber-nehmen und die Verwaltung bdquoantreibenldquo Am deutlichsten zeigt sich dieses Phaumlnomen in den Potenzialen von Web 20 und Social Media welche sowohl von den BuumlrgerInnen als auch von den Verwaltungen und der Politik genutzt werden um neue Interaktionskanaumlle zu oumlffnen und Enga-gement zu ermoumlglichen Die Nicht-Nutzung von Sozialen Medien kann dazu fuumlhren dass gewisse Zielgruppen die herkoumlmmliche Medien oder Partizipationsmoumlglichkeiten wie Buumlrgerversammlungen nicht nutzen ausgeschlossen werden Soziale Medien sind nicht nur in der politischen Kommunikation relevant Auch klassische Kommunikati-onsthemen der Verwaltung wie das Beschwerdemanage-ment erfahren durch soziale Medien neue Impulse In sozialen Medien ist auch zu beobachten dass das Nicht-Vorhandensein von offiziellen Informationen nicht verhin-dern kann dass Kommunikation uumlber oumlffentliche Angele-genheiten stattfindet

2) Transparenz mit Open Data In der aktuellen Diskussion wird Open Government haumlufig mit Open Data (auch Open Government Data) gleichgesetzt Dies ist eine verkuumlrzte Betrachtung da die Frage der Daten nur ein (wenngleich auch wesentlicher) Aspekt von Open Government ist Neben oumlkonomischen und gesellschaftspolitischen Argu-menten ist fuumlr die oumlffentliche Verwaltung aber vor allem ein Aspekt ganz wesentlich die freie Verfuumlgbarkeit von Da-ten ist ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und staumlrkt damit auch das Vertrauen in das Verwaltungshandeln Ver-oumlffentlichte Daten bilden die Grundlage dafuumlr dass Buumlrge-rInnen Unternehmen und weitere Interessengruppen die Arbeit von Politik und Verwaltung wahrnehmen und nut-zen koumlnnen Dies ist wiederum Grundlage dafuumlr dass sich diese Gruppen in die Produktions- oder Entscheidungspro-zesse einbringen und besser uumlber diese befinden koumlnnen Partizipation ndash neue Wege im Public Management

3) Web 20 hat neue Moumlglichkeiten der Interaktion des Engagements und der Einflussnahme moumlglich gemacht die sich auch auf Politik und Verwaltung auswirken Die bdquoInternetgenerationldquo waumlchst mit einem anderen Nut-

zungsverstaumlndnis der modernen Medien heran und es wird zunehmend schwieriger diese mit klassischen Parti-zipationsmoumlglichkeiten zu erreichen Deshalb muumlssen sich oumlffentliche Verwaltung und Politik proaktiv neuen Formen der Beteiligung von BuumlrgerInnen und Gesellschaftsgrup-pen oumlffnen Dies heiszligt Einfluss zulassen Engagement foumlr-dern und Mitwirkung ermoumlglichen Unter den Schlagwor-ten bdquoCo-productionldquo und bdquoCo-designldquo haben diese neuen Aspekte der Partizipation schon Einzug in die Public Ma-nagement Diskussionen gefunden Es gilt nun durch die Oumlffnung von Politik und Verwaltung mithilfe neuer For-men der Partizipation dieses Zusammenarbeiten neu zu beleben Modernes Public Management bdquoorientiertldquo sich nicht nur an den BuumlrgerInnen sondern bezieht die Buumlrge-rInnen mit ein Diese neue Einbeziehung der BuumlrgerInnen reduziert sich nicht nur auf Parteienstellungen in Umwelt- oder Nachbarschaftsverfahren oder auf das Einholen von Feedback der KundInnen Damit wird vielmehr die aktive Rolle der BuumlrgerInnen im gesellschaftlichen politischen und administrativen Leben angesprochen welches bis hin zur Aktivierung der BuumlrgerInnen geht und das Mitmachen das Mitproduzieren und Mitentscheiden bedeutet Hier ist jedenfalls auch die Verwaltung gefordert der Politik Ange-bote zu machen und in Vorleistung zu treten Andererseits muss die Politik auch die Vorteile erkennen wenn sie den Rat der Verwaltung aber auch der BuumlrgerInnen und Exper-tInnen miteinbezieht Das Primat der Politik wird dadurch nicht aufgegeben und die Kompetenzen der Politik nicht eingeschraumlnkt Aber eine Neudefinition von politischer Entscheidungsfindung wird notwendig sein wenn die Ein-beziehung von Jugendlichen gelingen und Phaumlnomene wie Stuttgart 21 kuumlnftig verhindert werden sollen

Zukunft Open Government Die hier praumlsentierten drei As-pekte sind als Auszug aus der Open-Government-Diskus-sion zu sehen Open Government wird als Uumlberbegriff fuumlr zahlreiche weitere Facetten der Verwaltungs- und Staats-modernisierung verwendet wie Transparenz 20 Partizipa-tion 20 Kollaboration 20 offene Innovationen Oumlffnung der Gesellschaft sowie Uumlberlegungen zu freien Daten of-fenen Standards offenen Schnittstellen quelloffener Soft-ware und offenen Kommunikations systemen Es ist davon auszugehen dass uns diese Facetten im Sinne eines neuen Public Managements die naumlchsten Jahre am Weg der Ver-waltungs- und Staatsmodernisierung begleiten werden

Thomas Prorok Bernhard Krabina wwwkdzeu

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Ergebnisse der LOD2 Open Government Data Stakeholder BefragungLinked Open Data ist die zweite groszlige Vision von Sir Tim Berners Lee (bitlytim-wikipedia) dem Begruumlnder des WWW Ein Web of Data dessen miteinander vernetzten Datenbestande die LOD Cloud (richardcyganiakde200710lod) bilden ein bereits 22 Milliarden Fakten umfassender wiederverwendbarer und vernetzter weltweiter Datenbestand

Das durch die EU unterstuumltzte Forschungsprojekt ldquoLOD2 ndash Creating Knowledge out of Interlinked Datardquo (wwwlod2eu) beschaumlftigt sich mit der Bereitstellung bzw dem Aus-bau der Linked Open Data (LOD) Prinzipien und Techno-logien bzw der LOD Infrastruktur an sich Denn werden Datenbestaumlnde einmal gemaumlszlig den Linked Open Data Prinzipien des W3C (World Wide Web Consortium ndash bitlyw3c-lod) verfuumlgbar gemacht so wird die standardisierte Vernetzung verschiedenste Datenbestaumlnde untereinander moumlglich um rasch und zielgerichtet fuumlr neuartige Anwen-dungen nutzbar zu sein

Seit September 2010 arbeitet das Konsortium aus 10 Part-nern ndash kommend aus sieben EU-Laumlndern ndash an dem auf vier Jahre angelegt Projekt Die Forschungsergebnisse und Entwicklungen des LOD2 Projektes fokusieren besonders auf drei Bereiche 1) Linked Enterprise Data 2) Linked Data fuumlr Verlage und Medien und 3) Open Government Data Der zuletzt genannte Use Case ldquoOpen Government Datardquo nimmt eine besondere Rolle ein soll doch hier im Rahmen des Projektes LOD2 der Grundstein fuumlr einen zentralen Open Data Katalog fuumlr Europa enstehen Dabei werden mittels Linked Open Data (LOD) die Datenbestaumlnde moumlg-lichst aller europaumlischen Datenkataloge durchsuchbar und vergleichbar gemacht ndash ein Single Point of Access fuumlr Open Data in Europa sozusagen (wwwpublicdataeu) Daruumlber hinaus werden die technologischen und wirtschaftlichen Ruumlckwirkungen von Open Government Data die anderen beiden Anwendungsfaumllle (1 und 2) untersucht Fuumlr eine bessere Anforderungsanalyse der Entwicklungsarbeit im Bereich Linked Open Government Data wurde im Dezem-ber 2010 die ldquoLOD2 Open Government Data Stakeholder Surveyrdquo initiiert Ziel der Befragung war es in den fuumlnf Wochen Laufzeit der Befragung (08112010 to 1512 2010) moumlglichst viel Input zum Thema Open Data in Europa bzw fuumlr den zu schaffenden EU-weiten Datenkatalog zu bekom-men An der Befragung nahmen gesamt 340 Personen teil Die Ergebnisse wurden im 1 Quartal 2011 ausgewertet und soeben als HTML und PDF veroumlffentlicht Die Rohdaten ste-hen als CSV File sowie als Linked Open Data mit einer CC BY 30 Lizenz zur freien Wiederverwendung zur Verfuumlgung ndash siehe surveylod2eu

Einige Erkenntnisse der Befragung als Schlaglichter

A) Weg von hTML und PDF ndash hin zu RDFxML und APIs

In Hinsicht auf die verwendeten geforderten Datenfor-mate wurde eine eindeutige Tendenz von derzeit vor allem

HTML und PDF in Richtung RDFXML und dem Angebot von APIs erhoben Aber auch andere Formate wurden oft-mals genannt und muumlssen daher beruumlcksichtigt werden wie beispielsweise JSON

Abbildung derzeit verwendete Datenformate

Abbildung gewuumlnschte Datenformate

B) Rohdaten direkt vom Datenersteller zur weiteren AnalyseIn Hinsicht auf die Datenqualitaumlt wurden die folgenden Kriterien als besonders wichtig erachtet 1) Herkunft Originalquelle der Daten 2) Format der Daten und 3) Voll-staumlndigkeit der Metadaten Hinsichtlich der genannten Datenformate wird die Bereitstellung von Konvertierungs-mechanismen als wichtig angesehen Die Top Bereiche die TeilnehmerInnen mit offenen Daten anwenden wol-len sind Forschung amp Analyse Visualisierungen und lsquoein-faches Konsumierenrsquo der Daten Weiterfuumlhrend werden die folgenden Funktionen fuumlr einen EU-weiten Datenka-talog als unbedingtes lsquomust haversquo betrachtet 1) Angebot von Basisdaten Rohdaten 2) Information uumlber die Versi-on von Datensets und 3) Suchen erkunden Gruppieren und Clustering von Datensets Weiters die lsquolike to haversquo Funktionalitaumlten Crowd Sourcing Mechanismen Benach-richtigungs Dienste uumlber (regionale) Daten Analyse- und Visualisierungstools

STUDIEN

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C) Linksammlung oder eigener Open Data Speicher eine offene FrageHinsichtlich der Frage ob ein EU-weiter Datenkatalog nur Meta Daten speichern soll und in Folge auf die Originalda-ten verlinken soll oder auch an sich Daten speichern und anbieten soll konnte keine eindeutige Antwort gefunden werden ndash grundsaumltzlich kann die Aussage getroffen wer-den dass eine Datenspeicherung moumlglich sein sollte ndash und vor allem dass Mechanismen vorhanden sein muumlssen wel-che nicht vorhandene Datensaumltze an der Originalquelle er-kennen und dies darstellen

D) Interaktion Dokumentation ndash OneStopShopNeben den Daten selbst werden folgenden Informationen zu Open Data nachgefragt White Papers und Best Practise News uumlber Open Government Data und Anwendungsbei-spiele sowie Erfolgs-Stories zu Open Data Weiters werden Support Mechanismen auf einem EU-weiten Open Data Katalog als besonders wichtig erachtet (Dokumentation Handbuumlcher etc)

Die LOD2 Open Government Data Stakeholder Befragung soll Ende 2011 wiederholt werden um die jeweils aktuel-len Anforderungen an das recht junge Feld Open Govern-ment Data zu erheben Die Detailergebnisse koumlnnen unter httpsurveylod2eu eingesehen und wiederverwendet werden

Links zum Themaprojekt Webseite lod2 wwwlod2eu

Weblog zum lod2 projekt bloglod2eu

ergebnisse der lod2 open government data dstake-holder befragung surveylod2eu

linked open data (lod)

linkeddatabookcom linkeddataorg sowie

die lod cloud richardcyganiakde200710lod

Britischer PSI Report soeben erschienenVor kurzem ist der Report zur Wiederverwendung von Public Sector Information (PSI) in Groszligbritannien aus 2010 erschienen

Da England als einer der Vorreiter im Bereich von Open Government Data weltweit betrachtet wird sollte diesem Report ent-sprechend Aufmerksam-keit geschenkt werden

Dieser beinhaltet Informationen zum rechtlichen Rahmen von Open Government Data in UK dem gewaumlhlten bzw durch das National Archive erarbeiteten Lizenzrahmen Richtlinien fuumlr die gewaumlhlten Nutzungsbedingungen und Businessmodelle sowie Informationen zu Governance be-wusstseinsbildenden Maszlignahmen zu Open Data und zu den verwendeten Technologien Teil 6 des Reports bietet einen Vergleich zu anderen internationalen Open Govern-ment Data Aktivitaumlten in Australien Neuseeland Spanien und den USA Abschlieszligend wird ein Ausblick auf die zu-kuumlnftige Entwicklung in UK geboten sowie ein Uumlberblick uumlber die genauen Aktivitaumlten in 2009 und 2010

Hervorzuheben sind neben anderen wichtigen Entwick-lungen in UK sicherlich das sogenannte Unlocking Service welches es erlaubt konkrete Anfragen nach benoumltigten Daten zu stellen weiters die Etablierung eines Gremiums welches sich mit allen Belangen rund um Open Data in England beschaumlftigt und damit Nachhaltigkeit und Wir-kungsorientierung gewaumlhrleistet sowie technischer Natur

die eindeutige Bekenntnis zu Linked Open Data (zusaumltzlich zu anderen Formaten und Schnittstellen) als zukunftswei-sende Technologie fuumlr Open Government Data

Einer der mitverantwortlichen Personen seitens des Nati-onal Archive UK John Sheridan wird am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konferenz in Wien sprechen und steht bei der Konferenz zum Austausch und zur Diskussion rund um das Thema Open Government Data bereit Siehe httpwwwogd2011at

Link zum Reporthttpwwwnationalarchivesgovukdocumentspsi-re-portpdf

Text Martin Kaltenboumlck

STUDIEN

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Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

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Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

email cdirschlwolterskluwerde

linkedIn profil c dirschl httpdelinkedincominchristiandirschl

helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

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Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

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Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

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Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

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Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

Info Anmeldung wwwogd2011at

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Open Government Data auf der CeDEM KonferenzMehr als 100 TeilnehmerInnen aus 35 Landern viele davon auszligerhalb Europas trafen sich von 55 bis 65 am Campus Krems um zu den Themen Online-Delibertation oumlffentliche Intelligenz Verwendung Sozialer Medien im Politik- und Verwaltungsprozess und der bdquoInternetgesellschaftldquo allgemein zu diskutieren Open Government Data war dabei ein prominentes Thema Eine Nachberichterstattung zur CeDEM Konferenz ver-anstaltet von der Donau-Universitat

Internationale Keynote Speaker stellten ihre Thesen und Forschungsergebnisse zur Diskussion Douglas Schuler von der Evergreen University Seattle praumlsentierte ein Modell zur effektiveren Nutzung der kollektiven Intelli-genz Gleichzeitig attestiert er allerdings fuumlr die USA starke

Kraumlfte die kein Interesse an bdquosocial empowermentldquo haben Axel Bruns von der Queensland University of Technology zeigte am Beispiel der Uumlberflutung groszliger Landstriche Australiens im Dezember 2010 und Jaumlnner 2011 die Nut-zung der oumlffentlichen Intelligenz Anhand von twitter In

als Instrument bei der eigenen Arbeit verwenden koumlnnen und nicht nur etwas ist das fuumlr Buumlrgerinnen interessant ist Weiters steht das Review der EU PSI Direktive in 2012 auf dem Plan Eine aumlusserst wichtige Diskussion denn soll die PSI Direktive geaumlndert werden Mehr vorschreiben zB eine kostenlose Bereitstellung von Daten Soll sie um neue Bereiche (Kultur Wissenschaft oumlffentlicher Rundfunk) er-weitert werden Soll Publikation mit Wiederverwendungs-recht gleichgestellt werden Oder soll sich alles genau in die gegengesetzte Richtung entwickeln

Die oumlffentliche Konsultation des letzten Jahres laumlsst schon erblicken dass das eine grosse Diskussion wird und es ist uns wichtig soviele Interessierte wie moumlglich daran zu beteiligen Als die Direktive erstmals geschrieben wurde gab es die Open Data Bewegung ja noch nicht und man hat bei Datenwiederverwendung nur an die herkoumlmmli-chen Unternehmen gedacht wie beispielsweise aus der Verlags- Geo- oder Meteobranche In den kommenden Monaten wird es auch besonders wichtig sein soziale und wirtschaftliche Effekte von Open Data sichtbar zu ma-chen Denn es kommt ja langsam etwas Gegenwind auf Sparmassnahmen wie in den Vereinigten Staaten die data

gov treffen oder Versuche Informationsfreiheit eher zu be-grenzen zum Beispiel als Antwort auf Wiki-Leaks Die Da-tenverwendung voran zu treiben und Impakt sichtbar zu machen ist nun sehr wichtig

LinksePSIplattform epsiplatformeu

Twitter twittercomepsiplatform (epsiplatform)

Recent Developments in PSI httpwwwslidesharenetTonZijlstrapsi-developments-in-the-eu

Vorstellungsfolien des neuen Teams (Berlin Feb-ruar 2011) httpwwwslidesharenetTonZijlstraintroducing-new-epsi-team

Tons Blog httpzylstraorgblog

Eventkalender fuumlr PSI in Europa httpepsiplatformeueuropean_psi_open_data_events

Online Konsultation httpepsiplatformeunewsnewsfinal_report_online_consultation_published

VERANSTALTUNGEN

Thesaurus fuumlr Open Data initiert

Der ldquoOpen Data Thesaurusrdquo [httpvocabularysemantic-webatPoolPartywikiOpenData] dient als Einstiegshilfe in die Diskussion um das Themenfeld ldquooffene Datenrdquo Es wird eine Sammlung zentraler Begriffe und Organisatio-nen ihrer Definitionen semantischen Verknuumlpfungen und weiterfuumlhrenden Links angeboten Nach dem Prinzip ldquoeat your own dog foodrdquo ist der Thesaurus unter einer Com-mons Creative Lizenz verfuumlgbar und liegt in maschinen-lesbarer Form auf Basis offener W3C-Standards vor Der Thesaurus kann damit in andere Anwendungen eingebun-den werden zB zur Erstellung von Mashups oder zur Inde-xierung von Dokumenten herangezogen werden

Der Open Data Thesaurus wird von der Semantic Web Company in Zusammenarbeit mit OGD Austria gewartet und laufend erweitert Der Thesaurus liegt in englischer und deutscher Sprache vor Andreas Blumauer Verant-wortlicher fuumlr die Qualitaumltssicherung des Thesaurus ldquoGera-de in der Phase der Etablierung eines Themas sind Thesauri eine wertvolle Ressource weil Miszligverstaumlndnisse schneller aufgeloumlst werden koumlnnen oder eindeutige Ankerpunkte um oft noch unscharfe Begriffsdefinitionen schneller ent-stehen koumlnnenrdquo

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der Anfangsphase der Flutkatastrophe sahen sich die Ein-satzkraumlfte Australiens mit einem Versagen der Informati-onsinfrastruktur konfrontiert Die Auswertung der tweets anhand von Hashtags war vor allem in der Anfangsphase den Einsatzkraumlften eine wertvolle Informationsquelle um zielgerichtet Helfen zu koumlnnen

Elke Loumlffler von der Governance International Birmingham fuumlhrte den Konferenzteilnehmern durch eine Umfrage im Raum klar vor Augen wie weit die Diskussion um E-Parti-cipation von der Realitaumlt auseinander driftet Keine Kon-ferenzteilnehmerIn war der Meinung dass im jeweiligen Heimatland ein Status von bdquogemeinsamen Regierensldquo zwi-schen BuumlrgerInnen und Staatsmacht erreicht waumlre Stefan Gehrke fruumlherer Geschaumlftsfuumlhrer von politik-digitalde und Mitbegruumlnder des Open Data Networks argumentierte warum eine Bepreisung offengelegter Verwaltungsda-ten ein Verhinderer von Innovation ist In diesem Bereich muumlsse noch viel Uumlberzeugungsarbeit in Richtung Politik und Verwaltung geleistet werden was vor allem durch nachweislich funktionierende und anschauliche Beispie-le geschehen muss Ein staumlndig wachsender Uumlberblick zu erfolgreichen Open Data Initiativen ist auf wwwopenda-ta-showroomorg (siehe auch Artikel in diesem Digest) ersichtlich

Auch die Oumlsterreichischen Initiativen waren auf der Ce-DEM11 Konferenz vertreten Das Bundesrechenzentrum veranstaltete unter dem Thema bdquo Open Government Data Good Practice amp Proceedingsldquo einen Workshop dem Ver-treter aus Initiativgruppen und Verwaltung folgten Stefan Pawel von der Open Commons Region Linz skizzierte den Verlauf seines Projektes mit den anfaumlnglichen Startschwie-rigkeiten die vor allem im organisatorischen Bereich und dem Verstaumlndnis der etablierten Verwaltung zu den Begrif-fen bdquoOpen Accessldquo bdquoCreative Commonsldquo und bdquoTransparenzldquo lagen Fuumlr 2011 sind in Linz als Leuchtturmprojekte die Of-fenlegung von Geodaten und statistischen Basisdaten ge-plant Die Daten sollen nach der CC-By Lizenz veroumlffentlicht werden Barcamps werden die einzelnen Meilensteine der Projektumsetzung begleiten und sollen einerseits neue Ideen einbringen auf der anderen Seite ein Anreiz fuumlr Be-voumllkerung und Wirtschaft zur kreativen Beschaumlftigung mit den Daten und zur Schaffung eines kollektiven Mehrwerts sein

Martin Kaltenboumlck von der Semantic Web Company und Mitbegruumlnder von OGD Austria stellte den europaumlischen Kontext mit den Projekten LOD2 und der Open Knowledge Foundation sowie die Oumlsterreichische Initiative Open Governnent Data Austria vor Eine Aktivitaumlt der Seman-tic Web Company ist zur Zeit die Ausarbeitung von Open Government Infrastrukturkomponenten (siehe Teil 2 des OGD Leitfadens von Andreas Blumauer in diesem Digest) Open Data soll fixer Bestandteil einer nationalen digitalen Infrastruktur werden Martin Kaltenboumlck stellte in einem high-level Uumlberblick bestehende und noch notwendige Infrastrukturkomponenten wie Indexdienste Suchagen-

ten oder Dataintegratoren fuumlr nicht-RDF Daten vor Der bdquolinkingldquo-Aspekt wird haumlufig als definierendes Element von Open Data verstanden waumlhrend semantische Metho-den auch innerhalb von Organisationen einen Mehrwert bieten Fuumlr die Zukunft wichtig wird die Harmonisierung von Meta-Daten werden Inhaltsdaten koumlnnen uumlber Onto-logien harmonisiert werden die dabei notwendigen Meta-Daten erfordern aber ein einheitliches Format auf der tech-nischen Interoperationsebene

Robert Harm als Vertreter des Vereins open3 griff die von Stefan Gehrke formulierte Forderung nach Leuchtturm-projekten auf und praumlsentierte die oumlsterreichfokusierten Open Data Projekte Wiener Budgetvisualisierung 2009 ubahnaufzugat oder die Befragung der oumlsterreichischen Nationalratsabgeordneten zu Open Data Thematiken Das noch in Umsetzung befindliche Projekt httpwwwdatamapseu wird es in Zukunft ermoumlglichen ohne Pro-grammierkenntnisse geodatenbezogene Visualisierungen zu erstellen und mit andern zu teilen

Carl-Marcus Piswanger

Carl-Marcus Piswanger vom BRZ als Sponsor des Open Data Workshops bei der CeDem2011 erarbeitete in Zusam-menarbeit mit den TeilnehmerInnen jene Datensaumltze die nach Oumlffnung hohes gesellschaftliches oder wirtschaftli-ches Potential bieten wuumlrden Die von den TeilnehmerIn-nen als vordringlich zu oumlffnende Daten bzw in einem nach den Open Data Prinzipien bereitzustellenden Daten sind Budgetdaten basisstatistische Daten wie Kriminalstatisit-ken Daten zu Ausbildungseinrichtungen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberdaten oder Volkszaumlhlungsdaten In der ab-schlieszligenden Diskussion wurde die gegenwaumlrtig aktuellen Themen wie Lizenzen Kosten fuumlr Daten und gesellschaft-liche Auswirkungen diskutiert Eine Offenlegung von Ver-waltungsdaten wird zu einer Verschiebung bei manchen Geschaumlftsmodellen fuumlhren die fuumlr manche Wirtschafts-zweige Herausforderungen bereithalten Insgesamt ist der gesellschaftliche Mehrwert zwar schwer durch Modelle zu quantifizieren ein Mehr an Daten und Informationen wird aber jedenfalls neue Geschaumlftsmodelle foumlrdern die gegen-waumlrtig durch Protektionismus nicht marktfaumlhig sind

Johann Houmlchtl

VERANSTALTUNGEN

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OGD2011 ndash Programm Vortragende und RahmeninformationenErstmals findet in Oumlsterreich eine Konferenz zum Thema Open Government Data statt die OGD2011 (httpwwwogd2011at) Die Veranstaltung richtet sich an jene die am Prozess der Bereitstellung und Wiederver-wendung von Offenen Daten teilnehmen Politik oumlffentliche Verwaltung Zivilgesellschaft und Wirtschaft Die OGD2011 ladt namhafte oumlsterreichische und internationale Expertinnen erstmals auf ein gemeinsames Podium Internationaler Austausch und regionales Networking machen die OGD2011 zum wesentlichen Fo-rum fuumlr Open Government Data im Jahr 2011

PROGRAMM der OGD2011

0830 bis 0900 Uhr (Foyer Palais Strudlhof)

Anmeldung

0900 bis 0930 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Eroumlffnung Eroumlffnung Sandra Frauenberger IT-Stadtraumltin von Wien

Willkommen vom Veranstalter Projektleiter der OGD2011 Martin Kaltenboumlck Semantic Web Company OGD Austria

0930 bis 1045 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P1 Einfuumlhrung und Grundlagen

Chair Mag Bernhard Krabina (KDZ ndash Zentrum fuumlr Verwaltungsforschung)

Christian Geiger MA Zeppelin Universitaumlt Friedrichshafen (Hochschule zwischen Wirtschaft Kultur und Politik) Vortrag Open Government (Data) ndash Buumlrger und Staat auf Augenhoumlhe

Dr Katleen Janssen Universitaumlt Leuven Interdisciplinary Centre for Law amp ICT Leuven Belgien Vortrag Legal Issues of Open Government Data major road blocks or minor bumps in the road

Martin Kaltenboumlck CMC CFO der Semantic Web Company Mitglied im Executive Board der OGD Austria Vortrag OGD2011 ndash Anforderungsanalyse fuumlr Open Government Data in Oumlsterreich

1045 bis 1115 Uhr Pause

1115 bis 1215 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P2 Gesellschaftliche Auswirkungen

Chair Mag (FH) Julian Ausserhofer (FH Joanneum)

MSc Lisa Evans Objectgroup Where Does My Money Go the guardian data blog Vortrag Data journalism in 7 bullet points

Ing Mag Christof Tschohl Ludwig Boltzmann Gesellschaft Team Informationsgesellschaft Vortrag Open Government Data aus Menschenrechtsperspektive

1115 bis 1215 Uhr (Saal Robert Barany)

W1 Oumlkonomisches Potential

Chair Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini (Semantic Web Company)

Maga Eva Czernohorszky Zentrum fuumlr Innovation und Technologie Prokuristin und Leiterin der Dienstleistungsabteilung Vortrag Das volkswirtschaftliche Potential von Open Government Data Ein Auftrag fuumlr die Wirtschaftsfoumlrderung

Mag Nikolaus Futter Geschaumlftsfuumlhrere Compass Verlag Vortrag Wirtschaftliche Aspkete der Nutzung von OGD

1215 bis 1345 Uhr (Gruppenfoto auf der Strudlhofstiege)

Mittagspause amp Konferenzfoto

VERANSTALTUNGEN

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1345 bis 1500 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P3 Europa und Open Government Data

Chair Mag Johann Houmlchtl (Donauuniversitaumlt Krems)

Ton Zijlstra Community Stewart der ePSIplattform Berater (ua der Niederlaumlndischen Regierung) Vortrag Eine Europaische Perspektive auf OGD Status Quo Entwicklungen Wandel und neue herausforderungen an die Buumlrgerinnen

Dr Rufus Pollock University of Cambridge Centre for Intellectual Property and Information Law Direktor der Open Knowledge Foundation Vortrag Open Data The Road Ahead

Prof Dr Jiri Hrebicek PhD Masaryk Universitaumlt Institute of Biostatistics and Analyses Vortrag The status and outreach of open data and open government in the Czech Republic

1345 bis 1500 Uhr (Saal Robert Barany)

W2 Open Data Technologie amp Infrastruktur

Chair DI Wolfgang Halb (Joanneum Research)

Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini Semantic Web Company Vortrag Linked Open Government Data als Maszlignahme fuumlr eine digitale Infrastruktur

Friedrich Lindenberg Open Knowledge Foundation ndash CKAN Development Vortrag Katalogsysteme und Open Data am Beispiel CKAN

Manfred Groumlber MBA ndash Microsoft Oumlsterreich Gmbh Business Developement Manager Oumlffentlicher Sektor Vortrag Cloud Infrastruktur fuumlr Open Data ndash Internationale Beispiele

Mag Carl-Markus Piswanger MAS ndash Bundesrechenzentrum Vortrag Open Government (Data) in der BRZ Gmbh

1500 bis 1615 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P4 Best Practise Beispiele OGD in Oumlsterreich

Chair Thomas Thurner (Semantic Web Company OGD Austria)

Mag Martin Schiegl Geologische Bundesanstalt FA Geoinformation Vortrag Thesaurus-Management und INSPIRE (am Beispiel der Geologischen Bundesanstalt)

Mag Stefan Pawel Projektleiter der Open Commons Region Linz Vortrag Open Government Data als Teil der Open Commons Region Linz

Dr Wilhelm Vogel Prokurist und Programmleiter Daten amp Diagnosen Umweltbundesamt Vortrag Open Government Data (OGD) im Umweltbereich Angebote und Grenzen der Verfuumlgbarkeit

1615 bis 1645 Uhr Vernetzungspause

1645 bis 1730 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Keynote John Sheridan MSc ndash National Archives UK Linking UK Government Data

1730 bis 1745 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Schlusswort amp Verabschiedung

Thomas Thurner amp Martin Kaltenboumlck beide Semantic Web Company amp OGD Austria

Basisinformationen OGD2011 Konferenz

WANN 16 Juni 2011 0900 - 1800 Uhr WO Palais Strudlohof Strudlhofgasse 10 1090 Wien WER Politik Verwaltung Zivilgesellschaft Wirtschaft Wissenschaft Medien INFO amp REGISTRIERUNG wwwogd2011at twitter hashtag ogd2011 Organisation Semantic Web Company

VERANSTALTUNGEN

16 Juni 2011

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Im Gesprach

Stefan Gehrke ndash Im Alleingang erreichen wir gar nichts

Stefan Gehrke geboren 1965 Jurist und Journalist Vorstandsmitglied im Open Data Network eV Deutsch-land (opendata-networkorg) Gruumlnder und Partner der Kommunikationsagen-tur ldquobuero fuer neues denkenrdquo (bfndde) Berlin

OGD-Digest Bereits letztes Jahr legte sich die deutsche Bundesregierung einen recht groszligzuumlgig bemessenen Zeitrahmen bei der Einfuumlhrung von Open Government Data Erst 2013 sehen die zustaumlndigen Stellen die Zeit fuumlr ein bundesweites Datenportal Ist das Ausdruck einer ndashzumindest noch teilweise vorhandenen ndash Gegnerschaft zu Open Government Data oder bloszlige Mutlosigkeit

Stefan Gehrke Ich denke dabei handelt es sich nicht um fehlenden Mut oder gar um ein Dagegensein sondern es gibt in diesem Bereich durchaus ernstzunehmende Her-ausforderungen Deutschland ist ein foumlderaler Staat was ua dazu fuumlhrt das viele Daten in den Laumlndern und sogar noch mehr in den Kommunen liegen Die Bundesregierung kann in diesem Bereich alleine gar nicht so viel ausrichten auch nicht durch Gesetze sondern sie sind vielmehr auf eine Koalition der Willigen angewiesen Wir schauen im-mer gerne in die USA wo Praumlsident Obama per Direktive die Verwaltung zu Open Data aufgefordert hat Das funkti-oniert allerdings in Deutschland nicht

Natuumlrlich wuumlrden wir aus der Open Data Bewegung es ger-ne sehen wenn es schneller gehen wuumlrde Die Frage ist ob das Thema Open Data als Bereich der Verwaltungmoder-nisierung im zustaumlndigen Bundesministerium des Innern richtig angesiedelt ist So koumlnnte ein anderer Weg auch uumlber bessere Informationsfreiheitsgesetz (IFG) fuumlhren Das Land Bremen hat ja schon ein gutes Beispiel vorgelegt Dort ist die Verwaltung zu pro-aktiver Datenveroumlffentli-chung verpflichtet Andere Bundeslaumlnder haben noch gar kein IFG

OGD-Digest Im Gespraumlch mir Vertreterinnen aus Re-gierung und Verwaltung ist oft von den Unterschieden der Verwaltungskultur Europas und der des anglo-ame-rikanischen Raums die Rede Offenheit Datenqualitaumlt Amtsverschwiegenheit sowie Selbst- und Fremdbild der Verwaltung waumlren dort wie da grundlegend verschie-den In wie weit soll sich die OGD-Community von diesen Argumenten beeindrucken lassen Sind diese Fragen im

Zentrum der Problemloumlsung oder bloszlige Befindlichkei-ten im Changeprozess

Stefan Gehrke Es ist ganz wichtig die Befindlichkeiten und Sorgen der Verwaltung Ernst zu nehmen Im Allein-gang erreichen wir gar nichts ndash wir muumlssen einen ge-meinsamen Weg finden Das sollte aber keineswegs dazu fuumlhren eigene Positionen und Definitionen aufzugeben Sonst haben wir in ein zwei Jahren eine nette Schmuse-Opendatalandschaft mit viel ldquoOpenrdquo auf dem Etikett einer nach wie vor von Geschlossenheit und Exklusivitaumlt gepraumlg-ten Datenpolitik

Hilfreich ist es sicher wenn wird die sog Change agents in den Verwaltungen finden also die die etwas aumlndern wollen Diese Leute muumlssen wir dann beraten und unter-stuumltzen in dem wir ihnen zB gute Beispiele an die Hand geben damit sie das Potenzial von Open Data in ihre Haumlu-ser tragen koumlnnen

OGD-Digest Welche unmittelbaren naumlchsten Ziele sol-lenmuumlssen in Deutschland in Sachen OGD erreicht werden Wie sieht der Zeitplan des ODN aus

Stefan Gehrke Zunaumlchst und zufoumlrderst brauchen wir of-fene Lizenzen fuumlr alle Daten des oumlffentlichen Sektors Dann fordern wir die kostenfreie Freigabe all dieser Daten abge-sehen von den sog Grenzkosten also den Gebuumlhren zur Kostendeckung fuumlr die Bereitstellung Diese allerdings duumlr-fen nur auf Grundlage einer konkreten detaillierten und neutral uumlberpruumlfbaren Kostenanalyse zulaumlssig sein

Wichtig ist es auch Open Data Aktivitaumlten in den Kommu-nen zu foumlrdern Und dann wuumlrden wir uns natuumlrlich noch sehr daruumlber freuen wenn es zeitnah einen offiziellen Da-tenkatalog unter datenbundde geben wuumlrde und wenn wie schon erwaumlhnt die Informationsfreiheitsgesetze an-gepasst werden wuumlrden um eine pro-aktive Veroumlffent-lichung von Daten zu ermoumlglichen Und wenn das alles noch bis Ende des Jahres 2012 geschehen wuumlrde waumlren wir entscheidende Schritte weiter

IM GESPRAumlCh ndash STEFAN GEhRKE

SEITE 15OPEN GOVERNMENT VERY NEW PUBLIC MANAGEMENT

Open Government Very New Public ManagementWir moumlchten in unserem Essay drei zentrale Aspekte der Open Government Diskussion darstellen welche das Potenzial aufweisen den oumlffentlichen Sektor in den nachsten Jahren nachhaltig zu andern Kollabora-tion mit Social Media Transparenz mit Open Government Data Neue Wege im Public Management mittels Partizipation

1) Kollaboration mit Social Media Kollaboration beschreibt ein neues Verhaumlltnis der Verwaltungen miteinander als auch des oumlffentlichen Sektors mit den BuumlrgerInnen und weiteren Stakeholdern Zusammenarbeit auf Basis von gegenseitigem Respekt und Offenheit stehen dabei im Vordergrund Die bdquoAnderenldquo werden in diesem Konzept nicht erst nach Aufforderung taumltig sondern koumlnnen mit-tels Eigeninitiative durchwegs Themenfuumlhrerschaft uumlber-nehmen und die Verwaltung bdquoantreibenldquo Am deutlichsten zeigt sich dieses Phaumlnomen in den Potenzialen von Web 20 und Social Media welche sowohl von den BuumlrgerInnen als auch von den Verwaltungen und der Politik genutzt werden um neue Interaktionskanaumlle zu oumlffnen und Enga-gement zu ermoumlglichen Die Nicht-Nutzung von Sozialen Medien kann dazu fuumlhren dass gewisse Zielgruppen die herkoumlmmliche Medien oder Partizipationsmoumlglichkeiten wie Buumlrgerversammlungen nicht nutzen ausgeschlossen werden Soziale Medien sind nicht nur in der politischen Kommunikation relevant Auch klassische Kommunikati-onsthemen der Verwaltung wie das Beschwerdemanage-ment erfahren durch soziale Medien neue Impulse In sozialen Medien ist auch zu beobachten dass das Nicht-Vorhandensein von offiziellen Informationen nicht verhin-dern kann dass Kommunikation uumlber oumlffentliche Angele-genheiten stattfindet

2) Transparenz mit Open Data In der aktuellen Diskussion wird Open Government haumlufig mit Open Data (auch Open Government Data) gleichgesetzt Dies ist eine verkuumlrzte Betrachtung da die Frage der Daten nur ein (wenngleich auch wesentlicher) Aspekt von Open Government ist Neben oumlkonomischen und gesellschaftspolitischen Argu-menten ist fuumlr die oumlffentliche Verwaltung aber vor allem ein Aspekt ganz wesentlich die freie Verfuumlgbarkeit von Da-ten ist ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und staumlrkt damit auch das Vertrauen in das Verwaltungshandeln Ver-oumlffentlichte Daten bilden die Grundlage dafuumlr dass Buumlrge-rInnen Unternehmen und weitere Interessengruppen die Arbeit von Politik und Verwaltung wahrnehmen und nut-zen koumlnnen Dies ist wiederum Grundlage dafuumlr dass sich diese Gruppen in die Produktions- oder Entscheidungspro-zesse einbringen und besser uumlber diese befinden koumlnnen Partizipation ndash neue Wege im Public Management

3) Web 20 hat neue Moumlglichkeiten der Interaktion des Engagements und der Einflussnahme moumlglich gemacht die sich auch auf Politik und Verwaltung auswirken Die bdquoInternetgenerationldquo waumlchst mit einem anderen Nut-

zungsverstaumlndnis der modernen Medien heran und es wird zunehmend schwieriger diese mit klassischen Parti-zipationsmoumlglichkeiten zu erreichen Deshalb muumlssen sich oumlffentliche Verwaltung und Politik proaktiv neuen Formen der Beteiligung von BuumlrgerInnen und Gesellschaftsgrup-pen oumlffnen Dies heiszligt Einfluss zulassen Engagement foumlr-dern und Mitwirkung ermoumlglichen Unter den Schlagwor-ten bdquoCo-productionldquo und bdquoCo-designldquo haben diese neuen Aspekte der Partizipation schon Einzug in die Public Ma-nagement Diskussionen gefunden Es gilt nun durch die Oumlffnung von Politik und Verwaltung mithilfe neuer For-men der Partizipation dieses Zusammenarbeiten neu zu beleben Modernes Public Management bdquoorientiertldquo sich nicht nur an den BuumlrgerInnen sondern bezieht die Buumlrge-rInnen mit ein Diese neue Einbeziehung der BuumlrgerInnen reduziert sich nicht nur auf Parteienstellungen in Umwelt- oder Nachbarschaftsverfahren oder auf das Einholen von Feedback der KundInnen Damit wird vielmehr die aktive Rolle der BuumlrgerInnen im gesellschaftlichen politischen und administrativen Leben angesprochen welches bis hin zur Aktivierung der BuumlrgerInnen geht und das Mitmachen das Mitproduzieren und Mitentscheiden bedeutet Hier ist jedenfalls auch die Verwaltung gefordert der Politik Ange-bote zu machen und in Vorleistung zu treten Andererseits muss die Politik auch die Vorteile erkennen wenn sie den Rat der Verwaltung aber auch der BuumlrgerInnen und Exper-tInnen miteinbezieht Das Primat der Politik wird dadurch nicht aufgegeben und die Kompetenzen der Politik nicht eingeschraumlnkt Aber eine Neudefinition von politischer Entscheidungsfindung wird notwendig sein wenn die Ein-beziehung von Jugendlichen gelingen und Phaumlnomene wie Stuttgart 21 kuumlnftig verhindert werden sollen

Zukunft Open Government Die hier praumlsentierten drei As-pekte sind als Auszug aus der Open-Government-Diskus-sion zu sehen Open Government wird als Uumlberbegriff fuumlr zahlreiche weitere Facetten der Verwaltungs- und Staats-modernisierung verwendet wie Transparenz 20 Partizipa-tion 20 Kollaboration 20 offene Innovationen Oumlffnung der Gesellschaft sowie Uumlberlegungen zu freien Daten of-fenen Standards offenen Schnittstellen quelloffener Soft-ware und offenen Kommunikations systemen Es ist davon auszugehen dass uns diese Facetten im Sinne eines neuen Public Managements die naumlchsten Jahre am Weg der Ver-waltungs- und Staatsmodernisierung begleiten werden

Thomas Prorok Bernhard Krabina wwwkdzeu

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Ergebnisse der LOD2 Open Government Data Stakeholder BefragungLinked Open Data ist die zweite groszlige Vision von Sir Tim Berners Lee (bitlytim-wikipedia) dem Begruumlnder des WWW Ein Web of Data dessen miteinander vernetzten Datenbestande die LOD Cloud (richardcyganiakde200710lod) bilden ein bereits 22 Milliarden Fakten umfassender wiederverwendbarer und vernetzter weltweiter Datenbestand

Das durch die EU unterstuumltzte Forschungsprojekt ldquoLOD2 ndash Creating Knowledge out of Interlinked Datardquo (wwwlod2eu) beschaumlftigt sich mit der Bereitstellung bzw dem Aus-bau der Linked Open Data (LOD) Prinzipien und Techno-logien bzw der LOD Infrastruktur an sich Denn werden Datenbestaumlnde einmal gemaumlszlig den Linked Open Data Prinzipien des W3C (World Wide Web Consortium ndash bitlyw3c-lod) verfuumlgbar gemacht so wird die standardisierte Vernetzung verschiedenste Datenbestaumlnde untereinander moumlglich um rasch und zielgerichtet fuumlr neuartige Anwen-dungen nutzbar zu sein

Seit September 2010 arbeitet das Konsortium aus 10 Part-nern ndash kommend aus sieben EU-Laumlndern ndash an dem auf vier Jahre angelegt Projekt Die Forschungsergebnisse und Entwicklungen des LOD2 Projektes fokusieren besonders auf drei Bereiche 1) Linked Enterprise Data 2) Linked Data fuumlr Verlage und Medien und 3) Open Government Data Der zuletzt genannte Use Case ldquoOpen Government Datardquo nimmt eine besondere Rolle ein soll doch hier im Rahmen des Projektes LOD2 der Grundstein fuumlr einen zentralen Open Data Katalog fuumlr Europa enstehen Dabei werden mittels Linked Open Data (LOD) die Datenbestaumlnde moumlg-lichst aller europaumlischen Datenkataloge durchsuchbar und vergleichbar gemacht ndash ein Single Point of Access fuumlr Open Data in Europa sozusagen (wwwpublicdataeu) Daruumlber hinaus werden die technologischen und wirtschaftlichen Ruumlckwirkungen von Open Government Data die anderen beiden Anwendungsfaumllle (1 und 2) untersucht Fuumlr eine bessere Anforderungsanalyse der Entwicklungsarbeit im Bereich Linked Open Government Data wurde im Dezem-ber 2010 die ldquoLOD2 Open Government Data Stakeholder Surveyrdquo initiiert Ziel der Befragung war es in den fuumlnf Wochen Laufzeit der Befragung (08112010 to 1512 2010) moumlglichst viel Input zum Thema Open Data in Europa bzw fuumlr den zu schaffenden EU-weiten Datenkatalog zu bekom-men An der Befragung nahmen gesamt 340 Personen teil Die Ergebnisse wurden im 1 Quartal 2011 ausgewertet und soeben als HTML und PDF veroumlffentlicht Die Rohdaten ste-hen als CSV File sowie als Linked Open Data mit einer CC BY 30 Lizenz zur freien Wiederverwendung zur Verfuumlgung ndash siehe surveylod2eu

Einige Erkenntnisse der Befragung als Schlaglichter

A) Weg von hTML und PDF ndash hin zu RDFxML und APIs

In Hinsicht auf die verwendeten geforderten Datenfor-mate wurde eine eindeutige Tendenz von derzeit vor allem

HTML und PDF in Richtung RDFXML und dem Angebot von APIs erhoben Aber auch andere Formate wurden oft-mals genannt und muumlssen daher beruumlcksichtigt werden wie beispielsweise JSON

Abbildung derzeit verwendete Datenformate

Abbildung gewuumlnschte Datenformate

B) Rohdaten direkt vom Datenersteller zur weiteren AnalyseIn Hinsicht auf die Datenqualitaumlt wurden die folgenden Kriterien als besonders wichtig erachtet 1) Herkunft Originalquelle der Daten 2) Format der Daten und 3) Voll-staumlndigkeit der Metadaten Hinsichtlich der genannten Datenformate wird die Bereitstellung von Konvertierungs-mechanismen als wichtig angesehen Die Top Bereiche die TeilnehmerInnen mit offenen Daten anwenden wol-len sind Forschung amp Analyse Visualisierungen und lsquoein-faches Konsumierenrsquo der Daten Weiterfuumlhrend werden die folgenden Funktionen fuumlr einen EU-weiten Datenka-talog als unbedingtes lsquomust haversquo betrachtet 1) Angebot von Basisdaten Rohdaten 2) Information uumlber die Versi-on von Datensets und 3) Suchen erkunden Gruppieren und Clustering von Datensets Weiters die lsquolike to haversquo Funktionalitaumlten Crowd Sourcing Mechanismen Benach-richtigungs Dienste uumlber (regionale) Daten Analyse- und Visualisierungstools

STUDIEN

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C) Linksammlung oder eigener Open Data Speicher eine offene FrageHinsichtlich der Frage ob ein EU-weiter Datenkatalog nur Meta Daten speichern soll und in Folge auf die Originalda-ten verlinken soll oder auch an sich Daten speichern und anbieten soll konnte keine eindeutige Antwort gefunden werden ndash grundsaumltzlich kann die Aussage getroffen wer-den dass eine Datenspeicherung moumlglich sein sollte ndash und vor allem dass Mechanismen vorhanden sein muumlssen wel-che nicht vorhandene Datensaumltze an der Originalquelle er-kennen und dies darstellen

D) Interaktion Dokumentation ndash OneStopShopNeben den Daten selbst werden folgenden Informationen zu Open Data nachgefragt White Papers und Best Practise News uumlber Open Government Data und Anwendungsbei-spiele sowie Erfolgs-Stories zu Open Data Weiters werden Support Mechanismen auf einem EU-weiten Open Data Katalog als besonders wichtig erachtet (Dokumentation Handbuumlcher etc)

Die LOD2 Open Government Data Stakeholder Befragung soll Ende 2011 wiederholt werden um die jeweils aktuel-len Anforderungen an das recht junge Feld Open Govern-ment Data zu erheben Die Detailergebnisse koumlnnen unter httpsurveylod2eu eingesehen und wiederverwendet werden

Links zum Themaprojekt Webseite lod2 wwwlod2eu

Weblog zum lod2 projekt bloglod2eu

ergebnisse der lod2 open government data dstake-holder befragung surveylod2eu

linked open data (lod)

linkeddatabookcom linkeddataorg sowie

die lod cloud richardcyganiakde200710lod

Britischer PSI Report soeben erschienenVor kurzem ist der Report zur Wiederverwendung von Public Sector Information (PSI) in Groszligbritannien aus 2010 erschienen

Da England als einer der Vorreiter im Bereich von Open Government Data weltweit betrachtet wird sollte diesem Report ent-sprechend Aufmerksam-keit geschenkt werden

Dieser beinhaltet Informationen zum rechtlichen Rahmen von Open Government Data in UK dem gewaumlhlten bzw durch das National Archive erarbeiteten Lizenzrahmen Richtlinien fuumlr die gewaumlhlten Nutzungsbedingungen und Businessmodelle sowie Informationen zu Governance be-wusstseinsbildenden Maszlignahmen zu Open Data und zu den verwendeten Technologien Teil 6 des Reports bietet einen Vergleich zu anderen internationalen Open Govern-ment Data Aktivitaumlten in Australien Neuseeland Spanien und den USA Abschlieszligend wird ein Ausblick auf die zu-kuumlnftige Entwicklung in UK geboten sowie ein Uumlberblick uumlber die genauen Aktivitaumlten in 2009 und 2010

Hervorzuheben sind neben anderen wichtigen Entwick-lungen in UK sicherlich das sogenannte Unlocking Service welches es erlaubt konkrete Anfragen nach benoumltigten Daten zu stellen weiters die Etablierung eines Gremiums welches sich mit allen Belangen rund um Open Data in England beschaumlftigt und damit Nachhaltigkeit und Wir-kungsorientierung gewaumlhrleistet sowie technischer Natur

die eindeutige Bekenntnis zu Linked Open Data (zusaumltzlich zu anderen Formaten und Schnittstellen) als zukunftswei-sende Technologie fuumlr Open Government Data

Einer der mitverantwortlichen Personen seitens des Nati-onal Archive UK John Sheridan wird am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konferenz in Wien sprechen und steht bei der Konferenz zum Austausch und zur Diskussion rund um das Thema Open Government Data bereit Siehe httpwwwogd2011at

Link zum Reporthttpwwwnationalarchivesgovukdocumentspsi-re-portpdf

Text Martin Kaltenboumlck

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Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

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Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

email cdirschlwolterskluwerde

linkedIn profil c dirschl httpdelinkedincominchristiandirschl

helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

SEITE 20

Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

SEITE 21KALENDER

Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

SEITE 22

Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

Der OGD Digest enthaumllt Links zu externen Webseiten auf deren Inhalte vom Betreiber dieser Seiten kein Einfluss ge-nommen werden kann Fuumlr diese fremden Inhalte kann demnach keinerlei Gewaumlhr uumlbernommen werden Fuumlr die Inhalte der verlinkten Seiten ist der jeweilige Anbieter verantwortlich

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SEITE 23ANZEIGE

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SEITE 24

Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

Info Anmeldung wwwogd2011at

SEITE 11

der Anfangsphase der Flutkatastrophe sahen sich die Ein-satzkraumlfte Australiens mit einem Versagen der Informati-onsinfrastruktur konfrontiert Die Auswertung der tweets anhand von Hashtags war vor allem in der Anfangsphase den Einsatzkraumlften eine wertvolle Informationsquelle um zielgerichtet Helfen zu koumlnnen

Elke Loumlffler von der Governance International Birmingham fuumlhrte den Konferenzteilnehmern durch eine Umfrage im Raum klar vor Augen wie weit die Diskussion um E-Parti-cipation von der Realitaumlt auseinander driftet Keine Kon-ferenzteilnehmerIn war der Meinung dass im jeweiligen Heimatland ein Status von bdquogemeinsamen Regierensldquo zwi-schen BuumlrgerInnen und Staatsmacht erreicht waumlre Stefan Gehrke fruumlherer Geschaumlftsfuumlhrer von politik-digitalde und Mitbegruumlnder des Open Data Networks argumentierte warum eine Bepreisung offengelegter Verwaltungsda-ten ein Verhinderer von Innovation ist In diesem Bereich muumlsse noch viel Uumlberzeugungsarbeit in Richtung Politik und Verwaltung geleistet werden was vor allem durch nachweislich funktionierende und anschauliche Beispie-le geschehen muss Ein staumlndig wachsender Uumlberblick zu erfolgreichen Open Data Initiativen ist auf wwwopenda-ta-showroomorg (siehe auch Artikel in diesem Digest) ersichtlich

Auch die Oumlsterreichischen Initiativen waren auf der Ce-DEM11 Konferenz vertreten Das Bundesrechenzentrum veranstaltete unter dem Thema bdquo Open Government Data Good Practice amp Proceedingsldquo einen Workshop dem Ver-treter aus Initiativgruppen und Verwaltung folgten Stefan Pawel von der Open Commons Region Linz skizzierte den Verlauf seines Projektes mit den anfaumlnglichen Startschwie-rigkeiten die vor allem im organisatorischen Bereich und dem Verstaumlndnis der etablierten Verwaltung zu den Begrif-fen bdquoOpen Accessldquo bdquoCreative Commonsldquo und bdquoTransparenzldquo lagen Fuumlr 2011 sind in Linz als Leuchtturmprojekte die Of-fenlegung von Geodaten und statistischen Basisdaten ge-plant Die Daten sollen nach der CC-By Lizenz veroumlffentlicht werden Barcamps werden die einzelnen Meilensteine der Projektumsetzung begleiten und sollen einerseits neue Ideen einbringen auf der anderen Seite ein Anreiz fuumlr Be-voumllkerung und Wirtschaft zur kreativen Beschaumlftigung mit den Daten und zur Schaffung eines kollektiven Mehrwerts sein

Martin Kaltenboumlck von der Semantic Web Company und Mitbegruumlnder von OGD Austria stellte den europaumlischen Kontext mit den Projekten LOD2 und der Open Knowledge Foundation sowie die Oumlsterreichische Initiative Open Governnent Data Austria vor Eine Aktivitaumlt der Seman-tic Web Company ist zur Zeit die Ausarbeitung von Open Government Infrastrukturkomponenten (siehe Teil 2 des OGD Leitfadens von Andreas Blumauer in diesem Digest) Open Data soll fixer Bestandteil einer nationalen digitalen Infrastruktur werden Martin Kaltenboumlck stellte in einem high-level Uumlberblick bestehende und noch notwendige Infrastrukturkomponenten wie Indexdienste Suchagen-

ten oder Dataintegratoren fuumlr nicht-RDF Daten vor Der bdquolinkingldquo-Aspekt wird haumlufig als definierendes Element von Open Data verstanden waumlhrend semantische Metho-den auch innerhalb von Organisationen einen Mehrwert bieten Fuumlr die Zukunft wichtig wird die Harmonisierung von Meta-Daten werden Inhaltsdaten koumlnnen uumlber Onto-logien harmonisiert werden die dabei notwendigen Meta-Daten erfordern aber ein einheitliches Format auf der tech-nischen Interoperationsebene

Robert Harm als Vertreter des Vereins open3 griff die von Stefan Gehrke formulierte Forderung nach Leuchtturm-projekten auf und praumlsentierte die oumlsterreichfokusierten Open Data Projekte Wiener Budgetvisualisierung 2009 ubahnaufzugat oder die Befragung der oumlsterreichischen Nationalratsabgeordneten zu Open Data Thematiken Das noch in Umsetzung befindliche Projekt httpwwwdatamapseu wird es in Zukunft ermoumlglichen ohne Pro-grammierkenntnisse geodatenbezogene Visualisierungen zu erstellen und mit andern zu teilen

Carl-Marcus Piswanger

Carl-Marcus Piswanger vom BRZ als Sponsor des Open Data Workshops bei der CeDem2011 erarbeitete in Zusam-menarbeit mit den TeilnehmerInnen jene Datensaumltze die nach Oumlffnung hohes gesellschaftliches oder wirtschaftli-ches Potential bieten wuumlrden Die von den TeilnehmerIn-nen als vordringlich zu oumlffnende Daten bzw in einem nach den Open Data Prinzipien bereitzustellenden Daten sind Budgetdaten basisstatistische Daten wie Kriminalstatisit-ken Daten zu Ausbildungseinrichtungen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberdaten oder Volkszaumlhlungsdaten In der ab-schlieszligenden Diskussion wurde die gegenwaumlrtig aktuellen Themen wie Lizenzen Kosten fuumlr Daten und gesellschaft-liche Auswirkungen diskutiert Eine Offenlegung von Ver-waltungsdaten wird zu einer Verschiebung bei manchen Geschaumlftsmodellen fuumlhren die fuumlr manche Wirtschafts-zweige Herausforderungen bereithalten Insgesamt ist der gesellschaftliche Mehrwert zwar schwer durch Modelle zu quantifizieren ein Mehr an Daten und Informationen wird aber jedenfalls neue Geschaumlftsmodelle foumlrdern die gegen-waumlrtig durch Protektionismus nicht marktfaumlhig sind

Johann Houmlchtl

VERANSTALTUNGEN

SEITE 12

OGD2011 ndash Programm Vortragende und RahmeninformationenErstmals findet in Oumlsterreich eine Konferenz zum Thema Open Government Data statt die OGD2011 (httpwwwogd2011at) Die Veranstaltung richtet sich an jene die am Prozess der Bereitstellung und Wiederver-wendung von Offenen Daten teilnehmen Politik oumlffentliche Verwaltung Zivilgesellschaft und Wirtschaft Die OGD2011 ladt namhafte oumlsterreichische und internationale Expertinnen erstmals auf ein gemeinsames Podium Internationaler Austausch und regionales Networking machen die OGD2011 zum wesentlichen Fo-rum fuumlr Open Government Data im Jahr 2011

PROGRAMM der OGD2011

0830 bis 0900 Uhr (Foyer Palais Strudlhof)

Anmeldung

0900 bis 0930 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Eroumlffnung Eroumlffnung Sandra Frauenberger IT-Stadtraumltin von Wien

Willkommen vom Veranstalter Projektleiter der OGD2011 Martin Kaltenboumlck Semantic Web Company OGD Austria

0930 bis 1045 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P1 Einfuumlhrung und Grundlagen

Chair Mag Bernhard Krabina (KDZ ndash Zentrum fuumlr Verwaltungsforschung)

Christian Geiger MA Zeppelin Universitaumlt Friedrichshafen (Hochschule zwischen Wirtschaft Kultur und Politik) Vortrag Open Government (Data) ndash Buumlrger und Staat auf Augenhoumlhe

Dr Katleen Janssen Universitaumlt Leuven Interdisciplinary Centre for Law amp ICT Leuven Belgien Vortrag Legal Issues of Open Government Data major road blocks or minor bumps in the road

Martin Kaltenboumlck CMC CFO der Semantic Web Company Mitglied im Executive Board der OGD Austria Vortrag OGD2011 ndash Anforderungsanalyse fuumlr Open Government Data in Oumlsterreich

1045 bis 1115 Uhr Pause

1115 bis 1215 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P2 Gesellschaftliche Auswirkungen

Chair Mag (FH) Julian Ausserhofer (FH Joanneum)

MSc Lisa Evans Objectgroup Where Does My Money Go the guardian data blog Vortrag Data journalism in 7 bullet points

Ing Mag Christof Tschohl Ludwig Boltzmann Gesellschaft Team Informationsgesellschaft Vortrag Open Government Data aus Menschenrechtsperspektive

1115 bis 1215 Uhr (Saal Robert Barany)

W1 Oumlkonomisches Potential

Chair Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini (Semantic Web Company)

Maga Eva Czernohorszky Zentrum fuumlr Innovation und Technologie Prokuristin und Leiterin der Dienstleistungsabteilung Vortrag Das volkswirtschaftliche Potential von Open Government Data Ein Auftrag fuumlr die Wirtschaftsfoumlrderung

Mag Nikolaus Futter Geschaumlftsfuumlhrere Compass Verlag Vortrag Wirtschaftliche Aspkete der Nutzung von OGD

1215 bis 1345 Uhr (Gruppenfoto auf der Strudlhofstiege)

Mittagspause amp Konferenzfoto

VERANSTALTUNGEN

SEITE 13

1345 bis 1500 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P3 Europa und Open Government Data

Chair Mag Johann Houmlchtl (Donauuniversitaumlt Krems)

Ton Zijlstra Community Stewart der ePSIplattform Berater (ua der Niederlaumlndischen Regierung) Vortrag Eine Europaische Perspektive auf OGD Status Quo Entwicklungen Wandel und neue herausforderungen an die Buumlrgerinnen

Dr Rufus Pollock University of Cambridge Centre for Intellectual Property and Information Law Direktor der Open Knowledge Foundation Vortrag Open Data The Road Ahead

Prof Dr Jiri Hrebicek PhD Masaryk Universitaumlt Institute of Biostatistics and Analyses Vortrag The status and outreach of open data and open government in the Czech Republic

1345 bis 1500 Uhr (Saal Robert Barany)

W2 Open Data Technologie amp Infrastruktur

Chair DI Wolfgang Halb (Joanneum Research)

Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini Semantic Web Company Vortrag Linked Open Government Data als Maszlignahme fuumlr eine digitale Infrastruktur

Friedrich Lindenberg Open Knowledge Foundation ndash CKAN Development Vortrag Katalogsysteme und Open Data am Beispiel CKAN

Manfred Groumlber MBA ndash Microsoft Oumlsterreich Gmbh Business Developement Manager Oumlffentlicher Sektor Vortrag Cloud Infrastruktur fuumlr Open Data ndash Internationale Beispiele

Mag Carl-Markus Piswanger MAS ndash Bundesrechenzentrum Vortrag Open Government (Data) in der BRZ Gmbh

1500 bis 1615 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P4 Best Practise Beispiele OGD in Oumlsterreich

Chair Thomas Thurner (Semantic Web Company OGD Austria)

Mag Martin Schiegl Geologische Bundesanstalt FA Geoinformation Vortrag Thesaurus-Management und INSPIRE (am Beispiel der Geologischen Bundesanstalt)

Mag Stefan Pawel Projektleiter der Open Commons Region Linz Vortrag Open Government Data als Teil der Open Commons Region Linz

Dr Wilhelm Vogel Prokurist und Programmleiter Daten amp Diagnosen Umweltbundesamt Vortrag Open Government Data (OGD) im Umweltbereich Angebote und Grenzen der Verfuumlgbarkeit

1615 bis 1645 Uhr Vernetzungspause

1645 bis 1730 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Keynote John Sheridan MSc ndash National Archives UK Linking UK Government Data

1730 bis 1745 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Schlusswort amp Verabschiedung

Thomas Thurner amp Martin Kaltenboumlck beide Semantic Web Company amp OGD Austria

Basisinformationen OGD2011 Konferenz

WANN 16 Juni 2011 0900 - 1800 Uhr WO Palais Strudlohof Strudlhofgasse 10 1090 Wien WER Politik Verwaltung Zivilgesellschaft Wirtschaft Wissenschaft Medien INFO amp REGISTRIERUNG wwwogd2011at twitter hashtag ogd2011 Organisation Semantic Web Company

VERANSTALTUNGEN

16 Juni 2011

SEITE 14

Im Gesprach

Stefan Gehrke ndash Im Alleingang erreichen wir gar nichts

Stefan Gehrke geboren 1965 Jurist und Journalist Vorstandsmitglied im Open Data Network eV Deutsch-land (opendata-networkorg) Gruumlnder und Partner der Kommunikationsagen-tur ldquobuero fuer neues denkenrdquo (bfndde) Berlin

OGD-Digest Bereits letztes Jahr legte sich die deutsche Bundesregierung einen recht groszligzuumlgig bemessenen Zeitrahmen bei der Einfuumlhrung von Open Government Data Erst 2013 sehen die zustaumlndigen Stellen die Zeit fuumlr ein bundesweites Datenportal Ist das Ausdruck einer ndashzumindest noch teilweise vorhandenen ndash Gegnerschaft zu Open Government Data oder bloszlige Mutlosigkeit

Stefan Gehrke Ich denke dabei handelt es sich nicht um fehlenden Mut oder gar um ein Dagegensein sondern es gibt in diesem Bereich durchaus ernstzunehmende Her-ausforderungen Deutschland ist ein foumlderaler Staat was ua dazu fuumlhrt das viele Daten in den Laumlndern und sogar noch mehr in den Kommunen liegen Die Bundesregierung kann in diesem Bereich alleine gar nicht so viel ausrichten auch nicht durch Gesetze sondern sie sind vielmehr auf eine Koalition der Willigen angewiesen Wir schauen im-mer gerne in die USA wo Praumlsident Obama per Direktive die Verwaltung zu Open Data aufgefordert hat Das funkti-oniert allerdings in Deutschland nicht

Natuumlrlich wuumlrden wir aus der Open Data Bewegung es ger-ne sehen wenn es schneller gehen wuumlrde Die Frage ist ob das Thema Open Data als Bereich der Verwaltungmoder-nisierung im zustaumlndigen Bundesministerium des Innern richtig angesiedelt ist So koumlnnte ein anderer Weg auch uumlber bessere Informationsfreiheitsgesetz (IFG) fuumlhren Das Land Bremen hat ja schon ein gutes Beispiel vorgelegt Dort ist die Verwaltung zu pro-aktiver Datenveroumlffentli-chung verpflichtet Andere Bundeslaumlnder haben noch gar kein IFG

OGD-Digest Im Gespraumlch mir Vertreterinnen aus Re-gierung und Verwaltung ist oft von den Unterschieden der Verwaltungskultur Europas und der des anglo-ame-rikanischen Raums die Rede Offenheit Datenqualitaumlt Amtsverschwiegenheit sowie Selbst- und Fremdbild der Verwaltung waumlren dort wie da grundlegend verschie-den In wie weit soll sich die OGD-Community von diesen Argumenten beeindrucken lassen Sind diese Fragen im

Zentrum der Problemloumlsung oder bloszlige Befindlichkei-ten im Changeprozess

Stefan Gehrke Es ist ganz wichtig die Befindlichkeiten und Sorgen der Verwaltung Ernst zu nehmen Im Allein-gang erreichen wir gar nichts ndash wir muumlssen einen ge-meinsamen Weg finden Das sollte aber keineswegs dazu fuumlhren eigene Positionen und Definitionen aufzugeben Sonst haben wir in ein zwei Jahren eine nette Schmuse-Opendatalandschaft mit viel ldquoOpenrdquo auf dem Etikett einer nach wie vor von Geschlossenheit und Exklusivitaumlt gepraumlg-ten Datenpolitik

Hilfreich ist es sicher wenn wird die sog Change agents in den Verwaltungen finden also die die etwas aumlndern wollen Diese Leute muumlssen wir dann beraten und unter-stuumltzen in dem wir ihnen zB gute Beispiele an die Hand geben damit sie das Potenzial von Open Data in ihre Haumlu-ser tragen koumlnnen

OGD-Digest Welche unmittelbaren naumlchsten Ziele sol-lenmuumlssen in Deutschland in Sachen OGD erreicht werden Wie sieht der Zeitplan des ODN aus

Stefan Gehrke Zunaumlchst und zufoumlrderst brauchen wir of-fene Lizenzen fuumlr alle Daten des oumlffentlichen Sektors Dann fordern wir die kostenfreie Freigabe all dieser Daten abge-sehen von den sog Grenzkosten also den Gebuumlhren zur Kostendeckung fuumlr die Bereitstellung Diese allerdings duumlr-fen nur auf Grundlage einer konkreten detaillierten und neutral uumlberpruumlfbaren Kostenanalyse zulaumlssig sein

Wichtig ist es auch Open Data Aktivitaumlten in den Kommu-nen zu foumlrdern Und dann wuumlrden wir uns natuumlrlich noch sehr daruumlber freuen wenn es zeitnah einen offiziellen Da-tenkatalog unter datenbundde geben wuumlrde und wenn wie schon erwaumlhnt die Informationsfreiheitsgesetze an-gepasst werden wuumlrden um eine pro-aktive Veroumlffent-lichung von Daten zu ermoumlglichen Und wenn das alles noch bis Ende des Jahres 2012 geschehen wuumlrde waumlren wir entscheidende Schritte weiter

IM GESPRAumlCh ndash STEFAN GEhRKE

SEITE 15OPEN GOVERNMENT VERY NEW PUBLIC MANAGEMENT

Open Government Very New Public ManagementWir moumlchten in unserem Essay drei zentrale Aspekte der Open Government Diskussion darstellen welche das Potenzial aufweisen den oumlffentlichen Sektor in den nachsten Jahren nachhaltig zu andern Kollabora-tion mit Social Media Transparenz mit Open Government Data Neue Wege im Public Management mittels Partizipation

1) Kollaboration mit Social Media Kollaboration beschreibt ein neues Verhaumlltnis der Verwaltungen miteinander als auch des oumlffentlichen Sektors mit den BuumlrgerInnen und weiteren Stakeholdern Zusammenarbeit auf Basis von gegenseitigem Respekt und Offenheit stehen dabei im Vordergrund Die bdquoAnderenldquo werden in diesem Konzept nicht erst nach Aufforderung taumltig sondern koumlnnen mit-tels Eigeninitiative durchwegs Themenfuumlhrerschaft uumlber-nehmen und die Verwaltung bdquoantreibenldquo Am deutlichsten zeigt sich dieses Phaumlnomen in den Potenzialen von Web 20 und Social Media welche sowohl von den BuumlrgerInnen als auch von den Verwaltungen und der Politik genutzt werden um neue Interaktionskanaumlle zu oumlffnen und Enga-gement zu ermoumlglichen Die Nicht-Nutzung von Sozialen Medien kann dazu fuumlhren dass gewisse Zielgruppen die herkoumlmmliche Medien oder Partizipationsmoumlglichkeiten wie Buumlrgerversammlungen nicht nutzen ausgeschlossen werden Soziale Medien sind nicht nur in der politischen Kommunikation relevant Auch klassische Kommunikati-onsthemen der Verwaltung wie das Beschwerdemanage-ment erfahren durch soziale Medien neue Impulse In sozialen Medien ist auch zu beobachten dass das Nicht-Vorhandensein von offiziellen Informationen nicht verhin-dern kann dass Kommunikation uumlber oumlffentliche Angele-genheiten stattfindet

2) Transparenz mit Open Data In der aktuellen Diskussion wird Open Government haumlufig mit Open Data (auch Open Government Data) gleichgesetzt Dies ist eine verkuumlrzte Betrachtung da die Frage der Daten nur ein (wenngleich auch wesentlicher) Aspekt von Open Government ist Neben oumlkonomischen und gesellschaftspolitischen Argu-menten ist fuumlr die oumlffentliche Verwaltung aber vor allem ein Aspekt ganz wesentlich die freie Verfuumlgbarkeit von Da-ten ist ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und staumlrkt damit auch das Vertrauen in das Verwaltungshandeln Ver-oumlffentlichte Daten bilden die Grundlage dafuumlr dass Buumlrge-rInnen Unternehmen und weitere Interessengruppen die Arbeit von Politik und Verwaltung wahrnehmen und nut-zen koumlnnen Dies ist wiederum Grundlage dafuumlr dass sich diese Gruppen in die Produktions- oder Entscheidungspro-zesse einbringen und besser uumlber diese befinden koumlnnen Partizipation ndash neue Wege im Public Management

3) Web 20 hat neue Moumlglichkeiten der Interaktion des Engagements und der Einflussnahme moumlglich gemacht die sich auch auf Politik und Verwaltung auswirken Die bdquoInternetgenerationldquo waumlchst mit einem anderen Nut-

zungsverstaumlndnis der modernen Medien heran und es wird zunehmend schwieriger diese mit klassischen Parti-zipationsmoumlglichkeiten zu erreichen Deshalb muumlssen sich oumlffentliche Verwaltung und Politik proaktiv neuen Formen der Beteiligung von BuumlrgerInnen und Gesellschaftsgrup-pen oumlffnen Dies heiszligt Einfluss zulassen Engagement foumlr-dern und Mitwirkung ermoumlglichen Unter den Schlagwor-ten bdquoCo-productionldquo und bdquoCo-designldquo haben diese neuen Aspekte der Partizipation schon Einzug in die Public Ma-nagement Diskussionen gefunden Es gilt nun durch die Oumlffnung von Politik und Verwaltung mithilfe neuer For-men der Partizipation dieses Zusammenarbeiten neu zu beleben Modernes Public Management bdquoorientiertldquo sich nicht nur an den BuumlrgerInnen sondern bezieht die Buumlrge-rInnen mit ein Diese neue Einbeziehung der BuumlrgerInnen reduziert sich nicht nur auf Parteienstellungen in Umwelt- oder Nachbarschaftsverfahren oder auf das Einholen von Feedback der KundInnen Damit wird vielmehr die aktive Rolle der BuumlrgerInnen im gesellschaftlichen politischen und administrativen Leben angesprochen welches bis hin zur Aktivierung der BuumlrgerInnen geht und das Mitmachen das Mitproduzieren und Mitentscheiden bedeutet Hier ist jedenfalls auch die Verwaltung gefordert der Politik Ange-bote zu machen und in Vorleistung zu treten Andererseits muss die Politik auch die Vorteile erkennen wenn sie den Rat der Verwaltung aber auch der BuumlrgerInnen und Exper-tInnen miteinbezieht Das Primat der Politik wird dadurch nicht aufgegeben und die Kompetenzen der Politik nicht eingeschraumlnkt Aber eine Neudefinition von politischer Entscheidungsfindung wird notwendig sein wenn die Ein-beziehung von Jugendlichen gelingen und Phaumlnomene wie Stuttgart 21 kuumlnftig verhindert werden sollen

Zukunft Open Government Die hier praumlsentierten drei As-pekte sind als Auszug aus der Open-Government-Diskus-sion zu sehen Open Government wird als Uumlberbegriff fuumlr zahlreiche weitere Facetten der Verwaltungs- und Staats-modernisierung verwendet wie Transparenz 20 Partizipa-tion 20 Kollaboration 20 offene Innovationen Oumlffnung der Gesellschaft sowie Uumlberlegungen zu freien Daten of-fenen Standards offenen Schnittstellen quelloffener Soft-ware und offenen Kommunikations systemen Es ist davon auszugehen dass uns diese Facetten im Sinne eines neuen Public Managements die naumlchsten Jahre am Weg der Ver-waltungs- und Staatsmodernisierung begleiten werden

Thomas Prorok Bernhard Krabina wwwkdzeu

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Ergebnisse der LOD2 Open Government Data Stakeholder BefragungLinked Open Data ist die zweite groszlige Vision von Sir Tim Berners Lee (bitlytim-wikipedia) dem Begruumlnder des WWW Ein Web of Data dessen miteinander vernetzten Datenbestande die LOD Cloud (richardcyganiakde200710lod) bilden ein bereits 22 Milliarden Fakten umfassender wiederverwendbarer und vernetzter weltweiter Datenbestand

Das durch die EU unterstuumltzte Forschungsprojekt ldquoLOD2 ndash Creating Knowledge out of Interlinked Datardquo (wwwlod2eu) beschaumlftigt sich mit der Bereitstellung bzw dem Aus-bau der Linked Open Data (LOD) Prinzipien und Techno-logien bzw der LOD Infrastruktur an sich Denn werden Datenbestaumlnde einmal gemaumlszlig den Linked Open Data Prinzipien des W3C (World Wide Web Consortium ndash bitlyw3c-lod) verfuumlgbar gemacht so wird die standardisierte Vernetzung verschiedenste Datenbestaumlnde untereinander moumlglich um rasch und zielgerichtet fuumlr neuartige Anwen-dungen nutzbar zu sein

Seit September 2010 arbeitet das Konsortium aus 10 Part-nern ndash kommend aus sieben EU-Laumlndern ndash an dem auf vier Jahre angelegt Projekt Die Forschungsergebnisse und Entwicklungen des LOD2 Projektes fokusieren besonders auf drei Bereiche 1) Linked Enterprise Data 2) Linked Data fuumlr Verlage und Medien und 3) Open Government Data Der zuletzt genannte Use Case ldquoOpen Government Datardquo nimmt eine besondere Rolle ein soll doch hier im Rahmen des Projektes LOD2 der Grundstein fuumlr einen zentralen Open Data Katalog fuumlr Europa enstehen Dabei werden mittels Linked Open Data (LOD) die Datenbestaumlnde moumlg-lichst aller europaumlischen Datenkataloge durchsuchbar und vergleichbar gemacht ndash ein Single Point of Access fuumlr Open Data in Europa sozusagen (wwwpublicdataeu) Daruumlber hinaus werden die technologischen und wirtschaftlichen Ruumlckwirkungen von Open Government Data die anderen beiden Anwendungsfaumllle (1 und 2) untersucht Fuumlr eine bessere Anforderungsanalyse der Entwicklungsarbeit im Bereich Linked Open Government Data wurde im Dezem-ber 2010 die ldquoLOD2 Open Government Data Stakeholder Surveyrdquo initiiert Ziel der Befragung war es in den fuumlnf Wochen Laufzeit der Befragung (08112010 to 1512 2010) moumlglichst viel Input zum Thema Open Data in Europa bzw fuumlr den zu schaffenden EU-weiten Datenkatalog zu bekom-men An der Befragung nahmen gesamt 340 Personen teil Die Ergebnisse wurden im 1 Quartal 2011 ausgewertet und soeben als HTML und PDF veroumlffentlicht Die Rohdaten ste-hen als CSV File sowie als Linked Open Data mit einer CC BY 30 Lizenz zur freien Wiederverwendung zur Verfuumlgung ndash siehe surveylod2eu

Einige Erkenntnisse der Befragung als Schlaglichter

A) Weg von hTML und PDF ndash hin zu RDFxML und APIs

In Hinsicht auf die verwendeten geforderten Datenfor-mate wurde eine eindeutige Tendenz von derzeit vor allem

HTML und PDF in Richtung RDFXML und dem Angebot von APIs erhoben Aber auch andere Formate wurden oft-mals genannt und muumlssen daher beruumlcksichtigt werden wie beispielsweise JSON

Abbildung derzeit verwendete Datenformate

Abbildung gewuumlnschte Datenformate

B) Rohdaten direkt vom Datenersteller zur weiteren AnalyseIn Hinsicht auf die Datenqualitaumlt wurden die folgenden Kriterien als besonders wichtig erachtet 1) Herkunft Originalquelle der Daten 2) Format der Daten und 3) Voll-staumlndigkeit der Metadaten Hinsichtlich der genannten Datenformate wird die Bereitstellung von Konvertierungs-mechanismen als wichtig angesehen Die Top Bereiche die TeilnehmerInnen mit offenen Daten anwenden wol-len sind Forschung amp Analyse Visualisierungen und lsquoein-faches Konsumierenrsquo der Daten Weiterfuumlhrend werden die folgenden Funktionen fuumlr einen EU-weiten Datenka-talog als unbedingtes lsquomust haversquo betrachtet 1) Angebot von Basisdaten Rohdaten 2) Information uumlber die Versi-on von Datensets und 3) Suchen erkunden Gruppieren und Clustering von Datensets Weiters die lsquolike to haversquo Funktionalitaumlten Crowd Sourcing Mechanismen Benach-richtigungs Dienste uumlber (regionale) Daten Analyse- und Visualisierungstools

STUDIEN

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C) Linksammlung oder eigener Open Data Speicher eine offene FrageHinsichtlich der Frage ob ein EU-weiter Datenkatalog nur Meta Daten speichern soll und in Folge auf die Originalda-ten verlinken soll oder auch an sich Daten speichern und anbieten soll konnte keine eindeutige Antwort gefunden werden ndash grundsaumltzlich kann die Aussage getroffen wer-den dass eine Datenspeicherung moumlglich sein sollte ndash und vor allem dass Mechanismen vorhanden sein muumlssen wel-che nicht vorhandene Datensaumltze an der Originalquelle er-kennen und dies darstellen

D) Interaktion Dokumentation ndash OneStopShopNeben den Daten selbst werden folgenden Informationen zu Open Data nachgefragt White Papers und Best Practise News uumlber Open Government Data und Anwendungsbei-spiele sowie Erfolgs-Stories zu Open Data Weiters werden Support Mechanismen auf einem EU-weiten Open Data Katalog als besonders wichtig erachtet (Dokumentation Handbuumlcher etc)

Die LOD2 Open Government Data Stakeholder Befragung soll Ende 2011 wiederholt werden um die jeweils aktuel-len Anforderungen an das recht junge Feld Open Govern-ment Data zu erheben Die Detailergebnisse koumlnnen unter httpsurveylod2eu eingesehen und wiederverwendet werden

Links zum Themaprojekt Webseite lod2 wwwlod2eu

Weblog zum lod2 projekt bloglod2eu

ergebnisse der lod2 open government data dstake-holder befragung surveylod2eu

linked open data (lod)

linkeddatabookcom linkeddataorg sowie

die lod cloud richardcyganiakde200710lod

Britischer PSI Report soeben erschienenVor kurzem ist der Report zur Wiederverwendung von Public Sector Information (PSI) in Groszligbritannien aus 2010 erschienen

Da England als einer der Vorreiter im Bereich von Open Government Data weltweit betrachtet wird sollte diesem Report ent-sprechend Aufmerksam-keit geschenkt werden

Dieser beinhaltet Informationen zum rechtlichen Rahmen von Open Government Data in UK dem gewaumlhlten bzw durch das National Archive erarbeiteten Lizenzrahmen Richtlinien fuumlr die gewaumlhlten Nutzungsbedingungen und Businessmodelle sowie Informationen zu Governance be-wusstseinsbildenden Maszlignahmen zu Open Data und zu den verwendeten Technologien Teil 6 des Reports bietet einen Vergleich zu anderen internationalen Open Govern-ment Data Aktivitaumlten in Australien Neuseeland Spanien und den USA Abschlieszligend wird ein Ausblick auf die zu-kuumlnftige Entwicklung in UK geboten sowie ein Uumlberblick uumlber die genauen Aktivitaumlten in 2009 und 2010

Hervorzuheben sind neben anderen wichtigen Entwick-lungen in UK sicherlich das sogenannte Unlocking Service welches es erlaubt konkrete Anfragen nach benoumltigten Daten zu stellen weiters die Etablierung eines Gremiums welches sich mit allen Belangen rund um Open Data in England beschaumlftigt und damit Nachhaltigkeit und Wir-kungsorientierung gewaumlhrleistet sowie technischer Natur

die eindeutige Bekenntnis zu Linked Open Data (zusaumltzlich zu anderen Formaten und Schnittstellen) als zukunftswei-sende Technologie fuumlr Open Government Data

Einer der mitverantwortlichen Personen seitens des Nati-onal Archive UK John Sheridan wird am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konferenz in Wien sprechen und steht bei der Konferenz zum Austausch und zur Diskussion rund um das Thema Open Government Data bereit Siehe httpwwwogd2011at

Link zum Reporthttpwwwnationalarchivesgovukdocumentspsi-re-portpdf

Text Martin Kaltenboumlck

STUDIEN

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Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

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Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

email cdirschlwolterskluwerde

linkedIn profil c dirschl httpdelinkedincominchristiandirschl

helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

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Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

SEITE 21KALENDER

Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

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Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

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Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

Info Anmeldung wwwogd2011at

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OGD2011 ndash Programm Vortragende und RahmeninformationenErstmals findet in Oumlsterreich eine Konferenz zum Thema Open Government Data statt die OGD2011 (httpwwwogd2011at) Die Veranstaltung richtet sich an jene die am Prozess der Bereitstellung und Wiederver-wendung von Offenen Daten teilnehmen Politik oumlffentliche Verwaltung Zivilgesellschaft und Wirtschaft Die OGD2011 ladt namhafte oumlsterreichische und internationale Expertinnen erstmals auf ein gemeinsames Podium Internationaler Austausch und regionales Networking machen die OGD2011 zum wesentlichen Fo-rum fuumlr Open Government Data im Jahr 2011

PROGRAMM der OGD2011

0830 bis 0900 Uhr (Foyer Palais Strudlhof)

Anmeldung

0900 bis 0930 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Eroumlffnung Eroumlffnung Sandra Frauenberger IT-Stadtraumltin von Wien

Willkommen vom Veranstalter Projektleiter der OGD2011 Martin Kaltenboumlck Semantic Web Company OGD Austria

0930 bis 1045 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P1 Einfuumlhrung und Grundlagen

Chair Mag Bernhard Krabina (KDZ ndash Zentrum fuumlr Verwaltungsforschung)

Christian Geiger MA Zeppelin Universitaumlt Friedrichshafen (Hochschule zwischen Wirtschaft Kultur und Politik) Vortrag Open Government (Data) ndash Buumlrger und Staat auf Augenhoumlhe

Dr Katleen Janssen Universitaumlt Leuven Interdisciplinary Centre for Law amp ICT Leuven Belgien Vortrag Legal Issues of Open Government Data major road blocks or minor bumps in the road

Martin Kaltenboumlck CMC CFO der Semantic Web Company Mitglied im Executive Board der OGD Austria Vortrag OGD2011 ndash Anforderungsanalyse fuumlr Open Government Data in Oumlsterreich

1045 bis 1115 Uhr Pause

1115 bis 1215 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P2 Gesellschaftliche Auswirkungen

Chair Mag (FH) Julian Ausserhofer (FH Joanneum)

MSc Lisa Evans Objectgroup Where Does My Money Go the guardian data blog Vortrag Data journalism in 7 bullet points

Ing Mag Christof Tschohl Ludwig Boltzmann Gesellschaft Team Informationsgesellschaft Vortrag Open Government Data aus Menschenrechtsperspektive

1115 bis 1215 Uhr (Saal Robert Barany)

W1 Oumlkonomisches Potential

Chair Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini (Semantic Web Company)

Maga Eva Czernohorszky Zentrum fuumlr Innovation und Technologie Prokuristin und Leiterin der Dienstleistungsabteilung Vortrag Das volkswirtschaftliche Potential von Open Government Data Ein Auftrag fuumlr die Wirtschaftsfoumlrderung

Mag Nikolaus Futter Geschaumlftsfuumlhrere Compass Verlag Vortrag Wirtschaftliche Aspkete der Nutzung von OGD

1215 bis 1345 Uhr (Gruppenfoto auf der Strudlhofstiege)

Mittagspause amp Konferenzfoto

VERANSTALTUNGEN

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1345 bis 1500 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P3 Europa und Open Government Data

Chair Mag Johann Houmlchtl (Donauuniversitaumlt Krems)

Ton Zijlstra Community Stewart der ePSIplattform Berater (ua der Niederlaumlndischen Regierung) Vortrag Eine Europaische Perspektive auf OGD Status Quo Entwicklungen Wandel und neue herausforderungen an die Buumlrgerinnen

Dr Rufus Pollock University of Cambridge Centre for Intellectual Property and Information Law Direktor der Open Knowledge Foundation Vortrag Open Data The Road Ahead

Prof Dr Jiri Hrebicek PhD Masaryk Universitaumlt Institute of Biostatistics and Analyses Vortrag The status and outreach of open data and open government in the Czech Republic

1345 bis 1500 Uhr (Saal Robert Barany)

W2 Open Data Technologie amp Infrastruktur

Chair DI Wolfgang Halb (Joanneum Research)

Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini Semantic Web Company Vortrag Linked Open Government Data als Maszlignahme fuumlr eine digitale Infrastruktur

Friedrich Lindenberg Open Knowledge Foundation ndash CKAN Development Vortrag Katalogsysteme und Open Data am Beispiel CKAN

Manfred Groumlber MBA ndash Microsoft Oumlsterreich Gmbh Business Developement Manager Oumlffentlicher Sektor Vortrag Cloud Infrastruktur fuumlr Open Data ndash Internationale Beispiele

Mag Carl-Markus Piswanger MAS ndash Bundesrechenzentrum Vortrag Open Government (Data) in der BRZ Gmbh

1500 bis 1615 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P4 Best Practise Beispiele OGD in Oumlsterreich

Chair Thomas Thurner (Semantic Web Company OGD Austria)

Mag Martin Schiegl Geologische Bundesanstalt FA Geoinformation Vortrag Thesaurus-Management und INSPIRE (am Beispiel der Geologischen Bundesanstalt)

Mag Stefan Pawel Projektleiter der Open Commons Region Linz Vortrag Open Government Data als Teil der Open Commons Region Linz

Dr Wilhelm Vogel Prokurist und Programmleiter Daten amp Diagnosen Umweltbundesamt Vortrag Open Government Data (OGD) im Umweltbereich Angebote und Grenzen der Verfuumlgbarkeit

1615 bis 1645 Uhr Vernetzungspause

1645 bis 1730 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Keynote John Sheridan MSc ndash National Archives UK Linking UK Government Data

1730 bis 1745 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Schlusswort amp Verabschiedung

Thomas Thurner amp Martin Kaltenboumlck beide Semantic Web Company amp OGD Austria

Basisinformationen OGD2011 Konferenz

WANN 16 Juni 2011 0900 - 1800 Uhr WO Palais Strudlohof Strudlhofgasse 10 1090 Wien WER Politik Verwaltung Zivilgesellschaft Wirtschaft Wissenschaft Medien INFO amp REGISTRIERUNG wwwogd2011at twitter hashtag ogd2011 Organisation Semantic Web Company

VERANSTALTUNGEN

16 Juni 2011

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Im Gesprach

Stefan Gehrke ndash Im Alleingang erreichen wir gar nichts

Stefan Gehrke geboren 1965 Jurist und Journalist Vorstandsmitglied im Open Data Network eV Deutsch-land (opendata-networkorg) Gruumlnder und Partner der Kommunikationsagen-tur ldquobuero fuer neues denkenrdquo (bfndde) Berlin

OGD-Digest Bereits letztes Jahr legte sich die deutsche Bundesregierung einen recht groszligzuumlgig bemessenen Zeitrahmen bei der Einfuumlhrung von Open Government Data Erst 2013 sehen die zustaumlndigen Stellen die Zeit fuumlr ein bundesweites Datenportal Ist das Ausdruck einer ndashzumindest noch teilweise vorhandenen ndash Gegnerschaft zu Open Government Data oder bloszlige Mutlosigkeit

Stefan Gehrke Ich denke dabei handelt es sich nicht um fehlenden Mut oder gar um ein Dagegensein sondern es gibt in diesem Bereich durchaus ernstzunehmende Her-ausforderungen Deutschland ist ein foumlderaler Staat was ua dazu fuumlhrt das viele Daten in den Laumlndern und sogar noch mehr in den Kommunen liegen Die Bundesregierung kann in diesem Bereich alleine gar nicht so viel ausrichten auch nicht durch Gesetze sondern sie sind vielmehr auf eine Koalition der Willigen angewiesen Wir schauen im-mer gerne in die USA wo Praumlsident Obama per Direktive die Verwaltung zu Open Data aufgefordert hat Das funkti-oniert allerdings in Deutschland nicht

Natuumlrlich wuumlrden wir aus der Open Data Bewegung es ger-ne sehen wenn es schneller gehen wuumlrde Die Frage ist ob das Thema Open Data als Bereich der Verwaltungmoder-nisierung im zustaumlndigen Bundesministerium des Innern richtig angesiedelt ist So koumlnnte ein anderer Weg auch uumlber bessere Informationsfreiheitsgesetz (IFG) fuumlhren Das Land Bremen hat ja schon ein gutes Beispiel vorgelegt Dort ist die Verwaltung zu pro-aktiver Datenveroumlffentli-chung verpflichtet Andere Bundeslaumlnder haben noch gar kein IFG

OGD-Digest Im Gespraumlch mir Vertreterinnen aus Re-gierung und Verwaltung ist oft von den Unterschieden der Verwaltungskultur Europas und der des anglo-ame-rikanischen Raums die Rede Offenheit Datenqualitaumlt Amtsverschwiegenheit sowie Selbst- und Fremdbild der Verwaltung waumlren dort wie da grundlegend verschie-den In wie weit soll sich die OGD-Community von diesen Argumenten beeindrucken lassen Sind diese Fragen im

Zentrum der Problemloumlsung oder bloszlige Befindlichkei-ten im Changeprozess

Stefan Gehrke Es ist ganz wichtig die Befindlichkeiten und Sorgen der Verwaltung Ernst zu nehmen Im Allein-gang erreichen wir gar nichts ndash wir muumlssen einen ge-meinsamen Weg finden Das sollte aber keineswegs dazu fuumlhren eigene Positionen und Definitionen aufzugeben Sonst haben wir in ein zwei Jahren eine nette Schmuse-Opendatalandschaft mit viel ldquoOpenrdquo auf dem Etikett einer nach wie vor von Geschlossenheit und Exklusivitaumlt gepraumlg-ten Datenpolitik

Hilfreich ist es sicher wenn wird die sog Change agents in den Verwaltungen finden also die die etwas aumlndern wollen Diese Leute muumlssen wir dann beraten und unter-stuumltzen in dem wir ihnen zB gute Beispiele an die Hand geben damit sie das Potenzial von Open Data in ihre Haumlu-ser tragen koumlnnen

OGD-Digest Welche unmittelbaren naumlchsten Ziele sol-lenmuumlssen in Deutschland in Sachen OGD erreicht werden Wie sieht der Zeitplan des ODN aus

Stefan Gehrke Zunaumlchst und zufoumlrderst brauchen wir of-fene Lizenzen fuumlr alle Daten des oumlffentlichen Sektors Dann fordern wir die kostenfreie Freigabe all dieser Daten abge-sehen von den sog Grenzkosten also den Gebuumlhren zur Kostendeckung fuumlr die Bereitstellung Diese allerdings duumlr-fen nur auf Grundlage einer konkreten detaillierten und neutral uumlberpruumlfbaren Kostenanalyse zulaumlssig sein

Wichtig ist es auch Open Data Aktivitaumlten in den Kommu-nen zu foumlrdern Und dann wuumlrden wir uns natuumlrlich noch sehr daruumlber freuen wenn es zeitnah einen offiziellen Da-tenkatalog unter datenbundde geben wuumlrde und wenn wie schon erwaumlhnt die Informationsfreiheitsgesetze an-gepasst werden wuumlrden um eine pro-aktive Veroumlffent-lichung von Daten zu ermoumlglichen Und wenn das alles noch bis Ende des Jahres 2012 geschehen wuumlrde waumlren wir entscheidende Schritte weiter

IM GESPRAumlCh ndash STEFAN GEhRKE

SEITE 15OPEN GOVERNMENT VERY NEW PUBLIC MANAGEMENT

Open Government Very New Public ManagementWir moumlchten in unserem Essay drei zentrale Aspekte der Open Government Diskussion darstellen welche das Potenzial aufweisen den oumlffentlichen Sektor in den nachsten Jahren nachhaltig zu andern Kollabora-tion mit Social Media Transparenz mit Open Government Data Neue Wege im Public Management mittels Partizipation

1) Kollaboration mit Social Media Kollaboration beschreibt ein neues Verhaumlltnis der Verwaltungen miteinander als auch des oumlffentlichen Sektors mit den BuumlrgerInnen und weiteren Stakeholdern Zusammenarbeit auf Basis von gegenseitigem Respekt und Offenheit stehen dabei im Vordergrund Die bdquoAnderenldquo werden in diesem Konzept nicht erst nach Aufforderung taumltig sondern koumlnnen mit-tels Eigeninitiative durchwegs Themenfuumlhrerschaft uumlber-nehmen und die Verwaltung bdquoantreibenldquo Am deutlichsten zeigt sich dieses Phaumlnomen in den Potenzialen von Web 20 und Social Media welche sowohl von den BuumlrgerInnen als auch von den Verwaltungen und der Politik genutzt werden um neue Interaktionskanaumlle zu oumlffnen und Enga-gement zu ermoumlglichen Die Nicht-Nutzung von Sozialen Medien kann dazu fuumlhren dass gewisse Zielgruppen die herkoumlmmliche Medien oder Partizipationsmoumlglichkeiten wie Buumlrgerversammlungen nicht nutzen ausgeschlossen werden Soziale Medien sind nicht nur in der politischen Kommunikation relevant Auch klassische Kommunikati-onsthemen der Verwaltung wie das Beschwerdemanage-ment erfahren durch soziale Medien neue Impulse In sozialen Medien ist auch zu beobachten dass das Nicht-Vorhandensein von offiziellen Informationen nicht verhin-dern kann dass Kommunikation uumlber oumlffentliche Angele-genheiten stattfindet

2) Transparenz mit Open Data In der aktuellen Diskussion wird Open Government haumlufig mit Open Data (auch Open Government Data) gleichgesetzt Dies ist eine verkuumlrzte Betrachtung da die Frage der Daten nur ein (wenngleich auch wesentlicher) Aspekt von Open Government ist Neben oumlkonomischen und gesellschaftspolitischen Argu-menten ist fuumlr die oumlffentliche Verwaltung aber vor allem ein Aspekt ganz wesentlich die freie Verfuumlgbarkeit von Da-ten ist ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und staumlrkt damit auch das Vertrauen in das Verwaltungshandeln Ver-oumlffentlichte Daten bilden die Grundlage dafuumlr dass Buumlrge-rInnen Unternehmen und weitere Interessengruppen die Arbeit von Politik und Verwaltung wahrnehmen und nut-zen koumlnnen Dies ist wiederum Grundlage dafuumlr dass sich diese Gruppen in die Produktions- oder Entscheidungspro-zesse einbringen und besser uumlber diese befinden koumlnnen Partizipation ndash neue Wege im Public Management

3) Web 20 hat neue Moumlglichkeiten der Interaktion des Engagements und der Einflussnahme moumlglich gemacht die sich auch auf Politik und Verwaltung auswirken Die bdquoInternetgenerationldquo waumlchst mit einem anderen Nut-

zungsverstaumlndnis der modernen Medien heran und es wird zunehmend schwieriger diese mit klassischen Parti-zipationsmoumlglichkeiten zu erreichen Deshalb muumlssen sich oumlffentliche Verwaltung und Politik proaktiv neuen Formen der Beteiligung von BuumlrgerInnen und Gesellschaftsgrup-pen oumlffnen Dies heiszligt Einfluss zulassen Engagement foumlr-dern und Mitwirkung ermoumlglichen Unter den Schlagwor-ten bdquoCo-productionldquo und bdquoCo-designldquo haben diese neuen Aspekte der Partizipation schon Einzug in die Public Ma-nagement Diskussionen gefunden Es gilt nun durch die Oumlffnung von Politik und Verwaltung mithilfe neuer For-men der Partizipation dieses Zusammenarbeiten neu zu beleben Modernes Public Management bdquoorientiertldquo sich nicht nur an den BuumlrgerInnen sondern bezieht die Buumlrge-rInnen mit ein Diese neue Einbeziehung der BuumlrgerInnen reduziert sich nicht nur auf Parteienstellungen in Umwelt- oder Nachbarschaftsverfahren oder auf das Einholen von Feedback der KundInnen Damit wird vielmehr die aktive Rolle der BuumlrgerInnen im gesellschaftlichen politischen und administrativen Leben angesprochen welches bis hin zur Aktivierung der BuumlrgerInnen geht und das Mitmachen das Mitproduzieren und Mitentscheiden bedeutet Hier ist jedenfalls auch die Verwaltung gefordert der Politik Ange-bote zu machen und in Vorleistung zu treten Andererseits muss die Politik auch die Vorteile erkennen wenn sie den Rat der Verwaltung aber auch der BuumlrgerInnen und Exper-tInnen miteinbezieht Das Primat der Politik wird dadurch nicht aufgegeben und die Kompetenzen der Politik nicht eingeschraumlnkt Aber eine Neudefinition von politischer Entscheidungsfindung wird notwendig sein wenn die Ein-beziehung von Jugendlichen gelingen und Phaumlnomene wie Stuttgart 21 kuumlnftig verhindert werden sollen

Zukunft Open Government Die hier praumlsentierten drei As-pekte sind als Auszug aus der Open-Government-Diskus-sion zu sehen Open Government wird als Uumlberbegriff fuumlr zahlreiche weitere Facetten der Verwaltungs- und Staats-modernisierung verwendet wie Transparenz 20 Partizipa-tion 20 Kollaboration 20 offene Innovationen Oumlffnung der Gesellschaft sowie Uumlberlegungen zu freien Daten of-fenen Standards offenen Schnittstellen quelloffener Soft-ware und offenen Kommunikations systemen Es ist davon auszugehen dass uns diese Facetten im Sinne eines neuen Public Managements die naumlchsten Jahre am Weg der Ver-waltungs- und Staatsmodernisierung begleiten werden

Thomas Prorok Bernhard Krabina wwwkdzeu

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Ergebnisse der LOD2 Open Government Data Stakeholder BefragungLinked Open Data ist die zweite groszlige Vision von Sir Tim Berners Lee (bitlytim-wikipedia) dem Begruumlnder des WWW Ein Web of Data dessen miteinander vernetzten Datenbestande die LOD Cloud (richardcyganiakde200710lod) bilden ein bereits 22 Milliarden Fakten umfassender wiederverwendbarer und vernetzter weltweiter Datenbestand

Das durch die EU unterstuumltzte Forschungsprojekt ldquoLOD2 ndash Creating Knowledge out of Interlinked Datardquo (wwwlod2eu) beschaumlftigt sich mit der Bereitstellung bzw dem Aus-bau der Linked Open Data (LOD) Prinzipien und Techno-logien bzw der LOD Infrastruktur an sich Denn werden Datenbestaumlnde einmal gemaumlszlig den Linked Open Data Prinzipien des W3C (World Wide Web Consortium ndash bitlyw3c-lod) verfuumlgbar gemacht so wird die standardisierte Vernetzung verschiedenste Datenbestaumlnde untereinander moumlglich um rasch und zielgerichtet fuumlr neuartige Anwen-dungen nutzbar zu sein

Seit September 2010 arbeitet das Konsortium aus 10 Part-nern ndash kommend aus sieben EU-Laumlndern ndash an dem auf vier Jahre angelegt Projekt Die Forschungsergebnisse und Entwicklungen des LOD2 Projektes fokusieren besonders auf drei Bereiche 1) Linked Enterprise Data 2) Linked Data fuumlr Verlage und Medien und 3) Open Government Data Der zuletzt genannte Use Case ldquoOpen Government Datardquo nimmt eine besondere Rolle ein soll doch hier im Rahmen des Projektes LOD2 der Grundstein fuumlr einen zentralen Open Data Katalog fuumlr Europa enstehen Dabei werden mittels Linked Open Data (LOD) die Datenbestaumlnde moumlg-lichst aller europaumlischen Datenkataloge durchsuchbar und vergleichbar gemacht ndash ein Single Point of Access fuumlr Open Data in Europa sozusagen (wwwpublicdataeu) Daruumlber hinaus werden die technologischen und wirtschaftlichen Ruumlckwirkungen von Open Government Data die anderen beiden Anwendungsfaumllle (1 und 2) untersucht Fuumlr eine bessere Anforderungsanalyse der Entwicklungsarbeit im Bereich Linked Open Government Data wurde im Dezem-ber 2010 die ldquoLOD2 Open Government Data Stakeholder Surveyrdquo initiiert Ziel der Befragung war es in den fuumlnf Wochen Laufzeit der Befragung (08112010 to 1512 2010) moumlglichst viel Input zum Thema Open Data in Europa bzw fuumlr den zu schaffenden EU-weiten Datenkatalog zu bekom-men An der Befragung nahmen gesamt 340 Personen teil Die Ergebnisse wurden im 1 Quartal 2011 ausgewertet und soeben als HTML und PDF veroumlffentlicht Die Rohdaten ste-hen als CSV File sowie als Linked Open Data mit einer CC BY 30 Lizenz zur freien Wiederverwendung zur Verfuumlgung ndash siehe surveylod2eu

Einige Erkenntnisse der Befragung als Schlaglichter

A) Weg von hTML und PDF ndash hin zu RDFxML und APIs

In Hinsicht auf die verwendeten geforderten Datenfor-mate wurde eine eindeutige Tendenz von derzeit vor allem

HTML und PDF in Richtung RDFXML und dem Angebot von APIs erhoben Aber auch andere Formate wurden oft-mals genannt und muumlssen daher beruumlcksichtigt werden wie beispielsweise JSON

Abbildung derzeit verwendete Datenformate

Abbildung gewuumlnschte Datenformate

B) Rohdaten direkt vom Datenersteller zur weiteren AnalyseIn Hinsicht auf die Datenqualitaumlt wurden die folgenden Kriterien als besonders wichtig erachtet 1) Herkunft Originalquelle der Daten 2) Format der Daten und 3) Voll-staumlndigkeit der Metadaten Hinsichtlich der genannten Datenformate wird die Bereitstellung von Konvertierungs-mechanismen als wichtig angesehen Die Top Bereiche die TeilnehmerInnen mit offenen Daten anwenden wol-len sind Forschung amp Analyse Visualisierungen und lsquoein-faches Konsumierenrsquo der Daten Weiterfuumlhrend werden die folgenden Funktionen fuumlr einen EU-weiten Datenka-talog als unbedingtes lsquomust haversquo betrachtet 1) Angebot von Basisdaten Rohdaten 2) Information uumlber die Versi-on von Datensets und 3) Suchen erkunden Gruppieren und Clustering von Datensets Weiters die lsquolike to haversquo Funktionalitaumlten Crowd Sourcing Mechanismen Benach-richtigungs Dienste uumlber (regionale) Daten Analyse- und Visualisierungstools

STUDIEN

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C) Linksammlung oder eigener Open Data Speicher eine offene FrageHinsichtlich der Frage ob ein EU-weiter Datenkatalog nur Meta Daten speichern soll und in Folge auf die Originalda-ten verlinken soll oder auch an sich Daten speichern und anbieten soll konnte keine eindeutige Antwort gefunden werden ndash grundsaumltzlich kann die Aussage getroffen wer-den dass eine Datenspeicherung moumlglich sein sollte ndash und vor allem dass Mechanismen vorhanden sein muumlssen wel-che nicht vorhandene Datensaumltze an der Originalquelle er-kennen und dies darstellen

D) Interaktion Dokumentation ndash OneStopShopNeben den Daten selbst werden folgenden Informationen zu Open Data nachgefragt White Papers und Best Practise News uumlber Open Government Data und Anwendungsbei-spiele sowie Erfolgs-Stories zu Open Data Weiters werden Support Mechanismen auf einem EU-weiten Open Data Katalog als besonders wichtig erachtet (Dokumentation Handbuumlcher etc)

Die LOD2 Open Government Data Stakeholder Befragung soll Ende 2011 wiederholt werden um die jeweils aktuel-len Anforderungen an das recht junge Feld Open Govern-ment Data zu erheben Die Detailergebnisse koumlnnen unter httpsurveylod2eu eingesehen und wiederverwendet werden

Links zum Themaprojekt Webseite lod2 wwwlod2eu

Weblog zum lod2 projekt bloglod2eu

ergebnisse der lod2 open government data dstake-holder befragung surveylod2eu

linked open data (lod)

linkeddatabookcom linkeddataorg sowie

die lod cloud richardcyganiakde200710lod

Britischer PSI Report soeben erschienenVor kurzem ist der Report zur Wiederverwendung von Public Sector Information (PSI) in Groszligbritannien aus 2010 erschienen

Da England als einer der Vorreiter im Bereich von Open Government Data weltweit betrachtet wird sollte diesem Report ent-sprechend Aufmerksam-keit geschenkt werden

Dieser beinhaltet Informationen zum rechtlichen Rahmen von Open Government Data in UK dem gewaumlhlten bzw durch das National Archive erarbeiteten Lizenzrahmen Richtlinien fuumlr die gewaumlhlten Nutzungsbedingungen und Businessmodelle sowie Informationen zu Governance be-wusstseinsbildenden Maszlignahmen zu Open Data und zu den verwendeten Technologien Teil 6 des Reports bietet einen Vergleich zu anderen internationalen Open Govern-ment Data Aktivitaumlten in Australien Neuseeland Spanien und den USA Abschlieszligend wird ein Ausblick auf die zu-kuumlnftige Entwicklung in UK geboten sowie ein Uumlberblick uumlber die genauen Aktivitaumlten in 2009 und 2010

Hervorzuheben sind neben anderen wichtigen Entwick-lungen in UK sicherlich das sogenannte Unlocking Service welches es erlaubt konkrete Anfragen nach benoumltigten Daten zu stellen weiters die Etablierung eines Gremiums welches sich mit allen Belangen rund um Open Data in England beschaumlftigt und damit Nachhaltigkeit und Wir-kungsorientierung gewaumlhrleistet sowie technischer Natur

die eindeutige Bekenntnis zu Linked Open Data (zusaumltzlich zu anderen Formaten und Schnittstellen) als zukunftswei-sende Technologie fuumlr Open Government Data

Einer der mitverantwortlichen Personen seitens des Nati-onal Archive UK John Sheridan wird am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konferenz in Wien sprechen und steht bei der Konferenz zum Austausch und zur Diskussion rund um das Thema Open Government Data bereit Siehe httpwwwogd2011at

Link zum Reporthttpwwwnationalarchivesgovukdocumentspsi-re-portpdf

Text Martin Kaltenboumlck

STUDIEN

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Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

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Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

email cdirschlwolterskluwerde

linkedIn profil c dirschl httpdelinkedincominchristiandirschl

helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

SEITE 20

Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

SEITE 21KALENDER

Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

SEITE 22

Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

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Die Mutteraller semantischenSuchmaschinen

SEITE 24

Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

Info Anmeldung wwwogd2011at

SEITE 13

1345 bis 1500 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P3 Europa und Open Government Data

Chair Mag Johann Houmlchtl (Donauuniversitaumlt Krems)

Ton Zijlstra Community Stewart der ePSIplattform Berater (ua der Niederlaumlndischen Regierung) Vortrag Eine Europaische Perspektive auf OGD Status Quo Entwicklungen Wandel und neue herausforderungen an die Buumlrgerinnen

Dr Rufus Pollock University of Cambridge Centre for Intellectual Property and Information Law Direktor der Open Knowledge Foundation Vortrag Open Data The Road Ahead

Prof Dr Jiri Hrebicek PhD Masaryk Universitaumlt Institute of Biostatistics and Analyses Vortrag The status and outreach of open data and open government in the Czech Republic

1345 bis 1500 Uhr (Saal Robert Barany)

W2 Open Data Technologie amp Infrastruktur

Chair DI Wolfgang Halb (Joanneum Research)

Prof (FH) Dr Tassilo Pellegrini Semantic Web Company Vortrag Linked Open Government Data als Maszlignahme fuumlr eine digitale Infrastruktur

Friedrich Lindenberg Open Knowledge Foundation ndash CKAN Development Vortrag Katalogsysteme und Open Data am Beispiel CKAN

Manfred Groumlber MBA ndash Microsoft Oumlsterreich Gmbh Business Developement Manager Oumlffentlicher Sektor Vortrag Cloud Infrastruktur fuumlr Open Data ndash Internationale Beispiele

Mag Carl-Markus Piswanger MAS ndash Bundesrechenzentrum Vortrag Open Government (Data) in der BRZ Gmbh

1500 bis 1615 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

P4 Best Practise Beispiele OGD in Oumlsterreich

Chair Thomas Thurner (Semantic Web Company OGD Austria)

Mag Martin Schiegl Geologische Bundesanstalt FA Geoinformation Vortrag Thesaurus-Management und INSPIRE (am Beispiel der Geologischen Bundesanstalt)

Mag Stefan Pawel Projektleiter der Open Commons Region Linz Vortrag Open Government Data als Teil der Open Commons Region Linz

Dr Wilhelm Vogel Prokurist und Programmleiter Daten amp Diagnosen Umweltbundesamt Vortrag Open Government Data (OGD) im Umweltbereich Angebote und Grenzen der Verfuumlgbarkeit

1615 bis 1645 Uhr Vernetzungspause

1645 bis 1730 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Keynote John Sheridan MSc ndash National Archives UK Linking UK Government Data

1730 bis 1745 Uhr (Saal Freud Schroumldinger)

Schlusswort amp Verabschiedung

Thomas Thurner amp Martin Kaltenboumlck beide Semantic Web Company amp OGD Austria

Basisinformationen OGD2011 Konferenz

WANN 16 Juni 2011 0900 - 1800 Uhr WO Palais Strudlohof Strudlhofgasse 10 1090 Wien WER Politik Verwaltung Zivilgesellschaft Wirtschaft Wissenschaft Medien INFO amp REGISTRIERUNG wwwogd2011at twitter hashtag ogd2011 Organisation Semantic Web Company

VERANSTALTUNGEN

16 Juni 2011

SEITE 14

Im Gesprach

Stefan Gehrke ndash Im Alleingang erreichen wir gar nichts

Stefan Gehrke geboren 1965 Jurist und Journalist Vorstandsmitglied im Open Data Network eV Deutsch-land (opendata-networkorg) Gruumlnder und Partner der Kommunikationsagen-tur ldquobuero fuer neues denkenrdquo (bfndde) Berlin

OGD-Digest Bereits letztes Jahr legte sich die deutsche Bundesregierung einen recht groszligzuumlgig bemessenen Zeitrahmen bei der Einfuumlhrung von Open Government Data Erst 2013 sehen die zustaumlndigen Stellen die Zeit fuumlr ein bundesweites Datenportal Ist das Ausdruck einer ndashzumindest noch teilweise vorhandenen ndash Gegnerschaft zu Open Government Data oder bloszlige Mutlosigkeit

Stefan Gehrke Ich denke dabei handelt es sich nicht um fehlenden Mut oder gar um ein Dagegensein sondern es gibt in diesem Bereich durchaus ernstzunehmende Her-ausforderungen Deutschland ist ein foumlderaler Staat was ua dazu fuumlhrt das viele Daten in den Laumlndern und sogar noch mehr in den Kommunen liegen Die Bundesregierung kann in diesem Bereich alleine gar nicht so viel ausrichten auch nicht durch Gesetze sondern sie sind vielmehr auf eine Koalition der Willigen angewiesen Wir schauen im-mer gerne in die USA wo Praumlsident Obama per Direktive die Verwaltung zu Open Data aufgefordert hat Das funkti-oniert allerdings in Deutschland nicht

Natuumlrlich wuumlrden wir aus der Open Data Bewegung es ger-ne sehen wenn es schneller gehen wuumlrde Die Frage ist ob das Thema Open Data als Bereich der Verwaltungmoder-nisierung im zustaumlndigen Bundesministerium des Innern richtig angesiedelt ist So koumlnnte ein anderer Weg auch uumlber bessere Informationsfreiheitsgesetz (IFG) fuumlhren Das Land Bremen hat ja schon ein gutes Beispiel vorgelegt Dort ist die Verwaltung zu pro-aktiver Datenveroumlffentli-chung verpflichtet Andere Bundeslaumlnder haben noch gar kein IFG

OGD-Digest Im Gespraumlch mir Vertreterinnen aus Re-gierung und Verwaltung ist oft von den Unterschieden der Verwaltungskultur Europas und der des anglo-ame-rikanischen Raums die Rede Offenheit Datenqualitaumlt Amtsverschwiegenheit sowie Selbst- und Fremdbild der Verwaltung waumlren dort wie da grundlegend verschie-den In wie weit soll sich die OGD-Community von diesen Argumenten beeindrucken lassen Sind diese Fragen im

Zentrum der Problemloumlsung oder bloszlige Befindlichkei-ten im Changeprozess

Stefan Gehrke Es ist ganz wichtig die Befindlichkeiten und Sorgen der Verwaltung Ernst zu nehmen Im Allein-gang erreichen wir gar nichts ndash wir muumlssen einen ge-meinsamen Weg finden Das sollte aber keineswegs dazu fuumlhren eigene Positionen und Definitionen aufzugeben Sonst haben wir in ein zwei Jahren eine nette Schmuse-Opendatalandschaft mit viel ldquoOpenrdquo auf dem Etikett einer nach wie vor von Geschlossenheit und Exklusivitaumlt gepraumlg-ten Datenpolitik

Hilfreich ist es sicher wenn wird die sog Change agents in den Verwaltungen finden also die die etwas aumlndern wollen Diese Leute muumlssen wir dann beraten und unter-stuumltzen in dem wir ihnen zB gute Beispiele an die Hand geben damit sie das Potenzial von Open Data in ihre Haumlu-ser tragen koumlnnen

OGD-Digest Welche unmittelbaren naumlchsten Ziele sol-lenmuumlssen in Deutschland in Sachen OGD erreicht werden Wie sieht der Zeitplan des ODN aus

Stefan Gehrke Zunaumlchst und zufoumlrderst brauchen wir of-fene Lizenzen fuumlr alle Daten des oumlffentlichen Sektors Dann fordern wir die kostenfreie Freigabe all dieser Daten abge-sehen von den sog Grenzkosten also den Gebuumlhren zur Kostendeckung fuumlr die Bereitstellung Diese allerdings duumlr-fen nur auf Grundlage einer konkreten detaillierten und neutral uumlberpruumlfbaren Kostenanalyse zulaumlssig sein

Wichtig ist es auch Open Data Aktivitaumlten in den Kommu-nen zu foumlrdern Und dann wuumlrden wir uns natuumlrlich noch sehr daruumlber freuen wenn es zeitnah einen offiziellen Da-tenkatalog unter datenbundde geben wuumlrde und wenn wie schon erwaumlhnt die Informationsfreiheitsgesetze an-gepasst werden wuumlrden um eine pro-aktive Veroumlffent-lichung von Daten zu ermoumlglichen Und wenn das alles noch bis Ende des Jahres 2012 geschehen wuumlrde waumlren wir entscheidende Schritte weiter

IM GESPRAumlCh ndash STEFAN GEhRKE

SEITE 15OPEN GOVERNMENT VERY NEW PUBLIC MANAGEMENT

Open Government Very New Public ManagementWir moumlchten in unserem Essay drei zentrale Aspekte der Open Government Diskussion darstellen welche das Potenzial aufweisen den oumlffentlichen Sektor in den nachsten Jahren nachhaltig zu andern Kollabora-tion mit Social Media Transparenz mit Open Government Data Neue Wege im Public Management mittels Partizipation

1) Kollaboration mit Social Media Kollaboration beschreibt ein neues Verhaumlltnis der Verwaltungen miteinander als auch des oumlffentlichen Sektors mit den BuumlrgerInnen und weiteren Stakeholdern Zusammenarbeit auf Basis von gegenseitigem Respekt und Offenheit stehen dabei im Vordergrund Die bdquoAnderenldquo werden in diesem Konzept nicht erst nach Aufforderung taumltig sondern koumlnnen mit-tels Eigeninitiative durchwegs Themenfuumlhrerschaft uumlber-nehmen und die Verwaltung bdquoantreibenldquo Am deutlichsten zeigt sich dieses Phaumlnomen in den Potenzialen von Web 20 und Social Media welche sowohl von den BuumlrgerInnen als auch von den Verwaltungen und der Politik genutzt werden um neue Interaktionskanaumlle zu oumlffnen und Enga-gement zu ermoumlglichen Die Nicht-Nutzung von Sozialen Medien kann dazu fuumlhren dass gewisse Zielgruppen die herkoumlmmliche Medien oder Partizipationsmoumlglichkeiten wie Buumlrgerversammlungen nicht nutzen ausgeschlossen werden Soziale Medien sind nicht nur in der politischen Kommunikation relevant Auch klassische Kommunikati-onsthemen der Verwaltung wie das Beschwerdemanage-ment erfahren durch soziale Medien neue Impulse In sozialen Medien ist auch zu beobachten dass das Nicht-Vorhandensein von offiziellen Informationen nicht verhin-dern kann dass Kommunikation uumlber oumlffentliche Angele-genheiten stattfindet

2) Transparenz mit Open Data In der aktuellen Diskussion wird Open Government haumlufig mit Open Data (auch Open Government Data) gleichgesetzt Dies ist eine verkuumlrzte Betrachtung da die Frage der Daten nur ein (wenngleich auch wesentlicher) Aspekt von Open Government ist Neben oumlkonomischen und gesellschaftspolitischen Argu-menten ist fuumlr die oumlffentliche Verwaltung aber vor allem ein Aspekt ganz wesentlich die freie Verfuumlgbarkeit von Da-ten ist ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und staumlrkt damit auch das Vertrauen in das Verwaltungshandeln Ver-oumlffentlichte Daten bilden die Grundlage dafuumlr dass Buumlrge-rInnen Unternehmen und weitere Interessengruppen die Arbeit von Politik und Verwaltung wahrnehmen und nut-zen koumlnnen Dies ist wiederum Grundlage dafuumlr dass sich diese Gruppen in die Produktions- oder Entscheidungspro-zesse einbringen und besser uumlber diese befinden koumlnnen Partizipation ndash neue Wege im Public Management

3) Web 20 hat neue Moumlglichkeiten der Interaktion des Engagements und der Einflussnahme moumlglich gemacht die sich auch auf Politik und Verwaltung auswirken Die bdquoInternetgenerationldquo waumlchst mit einem anderen Nut-

zungsverstaumlndnis der modernen Medien heran und es wird zunehmend schwieriger diese mit klassischen Parti-zipationsmoumlglichkeiten zu erreichen Deshalb muumlssen sich oumlffentliche Verwaltung und Politik proaktiv neuen Formen der Beteiligung von BuumlrgerInnen und Gesellschaftsgrup-pen oumlffnen Dies heiszligt Einfluss zulassen Engagement foumlr-dern und Mitwirkung ermoumlglichen Unter den Schlagwor-ten bdquoCo-productionldquo und bdquoCo-designldquo haben diese neuen Aspekte der Partizipation schon Einzug in die Public Ma-nagement Diskussionen gefunden Es gilt nun durch die Oumlffnung von Politik und Verwaltung mithilfe neuer For-men der Partizipation dieses Zusammenarbeiten neu zu beleben Modernes Public Management bdquoorientiertldquo sich nicht nur an den BuumlrgerInnen sondern bezieht die Buumlrge-rInnen mit ein Diese neue Einbeziehung der BuumlrgerInnen reduziert sich nicht nur auf Parteienstellungen in Umwelt- oder Nachbarschaftsverfahren oder auf das Einholen von Feedback der KundInnen Damit wird vielmehr die aktive Rolle der BuumlrgerInnen im gesellschaftlichen politischen und administrativen Leben angesprochen welches bis hin zur Aktivierung der BuumlrgerInnen geht und das Mitmachen das Mitproduzieren und Mitentscheiden bedeutet Hier ist jedenfalls auch die Verwaltung gefordert der Politik Ange-bote zu machen und in Vorleistung zu treten Andererseits muss die Politik auch die Vorteile erkennen wenn sie den Rat der Verwaltung aber auch der BuumlrgerInnen und Exper-tInnen miteinbezieht Das Primat der Politik wird dadurch nicht aufgegeben und die Kompetenzen der Politik nicht eingeschraumlnkt Aber eine Neudefinition von politischer Entscheidungsfindung wird notwendig sein wenn die Ein-beziehung von Jugendlichen gelingen und Phaumlnomene wie Stuttgart 21 kuumlnftig verhindert werden sollen

Zukunft Open Government Die hier praumlsentierten drei As-pekte sind als Auszug aus der Open-Government-Diskus-sion zu sehen Open Government wird als Uumlberbegriff fuumlr zahlreiche weitere Facetten der Verwaltungs- und Staats-modernisierung verwendet wie Transparenz 20 Partizipa-tion 20 Kollaboration 20 offene Innovationen Oumlffnung der Gesellschaft sowie Uumlberlegungen zu freien Daten of-fenen Standards offenen Schnittstellen quelloffener Soft-ware und offenen Kommunikations systemen Es ist davon auszugehen dass uns diese Facetten im Sinne eines neuen Public Managements die naumlchsten Jahre am Weg der Ver-waltungs- und Staatsmodernisierung begleiten werden

Thomas Prorok Bernhard Krabina wwwkdzeu

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Ergebnisse der LOD2 Open Government Data Stakeholder BefragungLinked Open Data ist die zweite groszlige Vision von Sir Tim Berners Lee (bitlytim-wikipedia) dem Begruumlnder des WWW Ein Web of Data dessen miteinander vernetzten Datenbestande die LOD Cloud (richardcyganiakde200710lod) bilden ein bereits 22 Milliarden Fakten umfassender wiederverwendbarer und vernetzter weltweiter Datenbestand

Das durch die EU unterstuumltzte Forschungsprojekt ldquoLOD2 ndash Creating Knowledge out of Interlinked Datardquo (wwwlod2eu) beschaumlftigt sich mit der Bereitstellung bzw dem Aus-bau der Linked Open Data (LOD) Prinzipien und Techno-logien bzw der LOD Infrastruktur an sich Denn werden Datenbestaumlnde einmal gemaumlszlig den Linked Open Data Prinzipien des W3C (World Wide Web Consortium ndash bitlyw3c-lod) verfuumlgbar gemacht so wird die standardisierte Vernetzung verschiedenste Datenbestaumlnde untereinander moumlglich um rasch und zielgerichtet fuumlr neuartige Anwen-dungen nutzbar zu sein

Seit September 2010 arbeitet das Konsortium aus 10 Part-nern ndash kommend aus sieben EU-Laumlndern ndash an dem auf vier Jahre angelegt Projekt Die Forschungsergebnisse und Entwicklungen des LOD2 Projektes fokusieren besonders auf drei Bereiche 1) Linked Enterprise Data 2) Linked Data fuumlr Verlage und Medien und 3) Open Government Data Der zuletzt genannte Use Case ldquoOpen Government Datardquo nimmt eine besondere Rolle ein soll doch hier im Rahmen des Projektes LOD2 der Grundstein fuumlr einen zentralen Open Data Katalog fuumlr Europa enstehen Dabei werden mittels Linked Open Data (LOD) die Datenbestaumlnde moumlg-lichst aller europaumlischen Datenkataloge durchsuchbar und vergleichbar gemacht ndash ein Single Point of Access fuumlr Open Data in Europa sozusagen (wwwpublicdataeu) Daruumlber hinaus werden die technologischen und wirtschaftlichen Ruumlckwirkungen von Open Government Data die anderen beiden Anwendungsfaumllle (1 und 2) untersucht Fuumlr eine bessere Anforderungsanalyse der Entwicklungsarbeit im Bereich Linked Open Government Data wurde im Dezem-ber 2010 die ldquoLOD2 Open Government Data Stakeholder Surveyrdquo initiiert Ziel der Befragung war es in den fuumlnf Wochen Laufzeit der Befragung (08112010 to 1512 2010) moumlglichst viel Input zum Thema Open Data in Europa bzw fuumlr den zu schaffenden EU-weiten Datenkatalog zu bekom-men An der Befragung nahmen gesamt 340 Personen teil Die Ergebnisse wurden im 1 Quartal 2011 ausgewertet und soeben als HTML und PDF veroumlffentlicht Die Rohdaten ste-hen als CSV File sowie als Linked Open Data mit einer CC BY 30 Lizenz zur freien Wiederverwendung zur Verfuumlgung ndash siehe surveylod2eu

Einige Erkenntnisse der Befragung als Schlaglichter

A) Weg von hTML und PDF ndash hin zu RDFxML und APIs

In Hinsicht auf die verwendeten geforderten Datenfor-mate wurde eine eindeutige Tendenz von derzeit vor allem

HTML und PDF in Richtung RDFXML und dem Angebot von APIs erhoben Aber auch andere Formate wurden oft-mals genannt und muumlssen daher beruumlcksichtigt werden wie beispielsweise JSON

Abbildung derzeit verwendete Datenformate

Abbildung gewuumlnschte Datenformate

B) Rohdaten direkt vom Datenersteller zur weiteren AnalyseIn Hinsicht auf die Datenqualitaumlt wurden die folgenden Kriterien als besonders wichtig erachtet 1) Herkunft Originalquelle der Daten 2) Format der Daten und 3) Voll-staumlndigkeit der Metadaten Hinsichtlich der genannten Datenformate wird die Bereitstellung von Konvertierungs-mechanismen als wichtig angesehen Die Top Bereiche die TeilnehmerInnen mit offenen Daten anwenden wol-len sind Forschung amp Analyse Visualisierungen und lsquoein-faches Konsumierenrsquo der Daten Weiterfuumlhrend werden die folgenden Funktionen fuumlr einen EU-weiten Datenka-talog als unbedingtes lsquomust haversquo betrachtet 1) Angebot von Basisdaten Rohdaten 2) Information uumlber die Versi-on von Datensets und 3) Suchen erkunden Gruppieren und Clustering von Datensets Weiters die lsquolike to haversquo Funktionalitaumlten Crowd Sourcing Mechanismen Benach-richtigungs Dienste uumlber (regionale) Daten Analyse- und Visualisierungstools

STUDIEN

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C) Linksammlung oder eigener Open Data Speicher eine offene FrageHinsichtlich der Frage ob ein EU-weiter Datenkatalog nur Meta Daten speichern soll und in Folge auf die Originalda-ten verlinken soll oder auch an sich Daten speichern und anbieten soll konnte keine eindeutige Antwort gefunden werden ndash grundsaumltzlich kann die Aussage getroffen wer-den dass eine Datenspeicherung moumlglich sein sollte ndash und vor allem dass Mechanismen vorhanden sein muumlssen wel-che nicht vorhandene Datensaumltze an der Originalquelle er-kennen und dies darstellen

D) Interaktion Dokumentation ndash OneStopShopNeben den Daten selbst werden folgenden Informationen zu Open Data nachgefragt White Papers und Best Practise News uumlber Open Government Data und Anwendungsbei-spiele sowie Erfolgs-Stories zu Open Data Weiters werden Support Mechanismen auf einem EU-weiten Open Data Katalog als besonders wichtig erachtet (Dokumentation Handbuumlcher etc)

Die LOD2 Open Government Data Stakeholder Befragung soll Ende 2011 wiederholt werden um die jeweils aktuel-len Anforderungen an das recht junge Feld Open Govern-ment Data zu erheben Die Detailergebnisse koumlnnen unter httpsurveylod2eu eingesehen und wiederverwendet werden

Links zum Themaprojekt Webseite lod2 wwwlod2eu

Weblog zum lod2 projekt bloglod2eu

ergebnisse der lod2 open government data dstake-holder befragung surveylod2eu

linked open data (lod)

linkeddatabookcom linkeddataorg sowie

die lod cloud richardcyganiakde200710lod

Britischer PSI Report soeben erschienenVor kurzem ist der Report zur Wiederverwendung von Public Sector Information (PSI) in Groszligbritannien aus 2010 erschienen

Da England als einer der Vorreiter im Bereich von Open Government Data weltweit betrachtet wird sollte diesem Report ent-sprechend Aufmerksam-keit geschenkt werden

Dieser beinhaltet Informationen zum rechtlichen Rahmen von Open Government Data in UK dem gewaumlhlten bzw durch das National Archive erarbeiteten Lizenzrahmen Richtlinien fuumlr die gewaumlhlten Nutzungsbedingungen und Businessmodelle sowie Informationen zu Governance be-wusstseinsbildenden Maszlignahmen zu Open Data und zu den verwendeten Technologien Teil 6 des Reports bietet einen Vergleich zu anderen internationalen Open Govern-ment Data Aktivitaumlten in Australien Neuseeland Spanien und den USA Abschlieszligend wird ein Ausblick auf die zu-kuumlnftige Entwicklung in UK geboten sowie ein Uumlberblick uumlber die genauen Aktivitaumlten in 2009 und 2010

Hervorzuheben sind neben anderen wichtigen Entwick-lungen in UK sicherlich das sogenannte Unlocking Service welches es erlaubt konkrete Anfragen nach benoumltigten Daten zu stellen weiters die Etablierung eines Gremiums welches sich mit allen Belangen rund um Open Data in England beschaumlftigt und damit Nachhaltigkeit und Wir-kungsorientierung gewaumlhrleistet sowie technischer Natur

die eindeutige Bekenntnis zu Linked Open Data (zusaumltzlich zu anderen Formaten und Schnittstellen) als zukunftswei-sende Technologie fuumlr Open Government Data

Einer der mitverantwortlichen Personen seitens des Nati-onal Archive UK John Sheridan wird am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konferenz in Wien sprechen und steht bei der Konferenz zum Austausch und zur Diskussion rund um das Thema Open Government Data bereit Siehe httpwwwogd2011at

Link zum Reporthttpwwwnationalarchivesgovukdocumentspsi-re-portpdf

Text Martin Kaltenboumlck

STUDIEN

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Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

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Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

email cdirschlwolterskluwerde

linkedIn profil c dirschl httpdelinkedincominchristiandirschl

helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

SEITE 20

Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

SEITE 21KALENDER

Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

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Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

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Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

Info Anmeldung wwwogd2011at

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Im Gesprach

Stefan Gehrke ndash Im Alleingang erreichen wir gar nichts

Stefan Gehrke geboren 1965 Jurist und Journalist Vorstandsmitglied im Open Data Network eV Deutsch-land (opendata-networkorg) Gruumlnder und Partner der Kommunikationsagen-tur ldquobuero fuer neues denkenrdquo (bfndde) Berlin

OGD-Digest Bereits letztes Jahr legte sich die deutsche Bundesregierung einen recht groszligzuumlgig bemessenen Zeitrahmen bei der Einfuumlhrung von Open Government Data Erst 2013 sehen die zustaumlndigen Stellen die Zeit fuumlr ein bundesweites Datenportal Ist das Ausdruck einer ndashzumindest noch teilweise vorhandenen ndash Gegnerschaft zu Open Government Data oder bloszlige Mutlosigkeit

Stefan Gehrke Ich denke dabei handelt es sich nicht um fehlenden Mut oder gar um ein Dagegensein sondern es gibt in diesem Bereich durchaus ernstzunehmende Her-ausforderungen Deutschland ist ein foumlderaler Staat was ua dazu fuumlhrt das viele Daten in den Laumlndern und sogar noch mehr in den Kommunen liegen Die Bundesregierung kann in diesem Bereich alleine gar nicht so viel ausrichten auch nicht durch Gesetze sondern sie sind vielmehr auf eine Koalition der Willigen angewiesen Wir schauen im-mer gerne in die USA wo Praumlsident Obama per Direktive die Verwaltung zu Open Data aufgefordert hat Das funkti-oniert allerdings in Deutschland nicht

Natuumlrlich wuumlrden wir aus der Open Data Bewegung es ger-ne sehen wenn es schneller gehen wuumlrde Die Frage ist ob das Thema Open Data als Bereich der Verwaltungmoder-nisierung im zustaumlndigen Bundesministerium des Innern richtig angesiedelt ist So koumlnnte ein anderer Weg auch uumlber bessere Informationsfreiheitsgesetz (IFG) fuumlhren Das Land Bremen hat ja schon ein gutes Beispiel vorgelegt Dort ist die Verwaltung zu pro-aktiver Datenveroumlffentli-chung verpflichtet Andere Bundeslaumlnder haben noch gar kein IFG

OGD-Digest Im Gespraumlch mir Vertreterinnen aus Re-gierung und Verwaltung ist oft von den Unterschieden der Verwaltungskultur Europas und der des anglo-ame-rikanischen Raums die Rede Offenheit Datenqualitaumlt Amtsverschwiegenheit sowie Selbst- und Fremdbild der Verwaltung waumlren dort wie da grundlegend verschie-den In wie weit soll sich die OGD-Community von diesen Argumenten beeindrucken lassen Sind diese Fragen im

Zentrum der Problemloumlsung oder bloszlige Befindlichkei-ten im Changeprozess

Stefan Gehrke Es ist ganz wichtig die Befindlichkeiten und Sorgen der Verwaltung Ernst zu nehmen Im Allein-gang erreichen wir gar nichts ndash wir muumlssen einen ge-meinsamen Weg finden Das sollte aber keineswegs dazu fuumlhren eigene Positionen und Definitionen aufzugeben Sonst haben wir in ein zwei Jahren eine nette Schmuse-Opendatalandschaft mit viel ldquoOpenrdquo auf dem Etikett einer nach wie vor von Geschlossenheit und Exklusivitaumlt gepraumlg-ten Datenpolitik

Hilfreich ist es sicher wenn wird die sog Change agents in den Verwaltungen finden also die die etwas aumlndern wollen Diese Leute muumlssen wir dann beraten und unter-stuumltzen in dem wir ihnen zB gute Beispiele an die Hand geben damit sie das Potenzial von Open Data in ihre Haumlu-ser tragen koumlnnen

OGD-Digest Welche unmittelbaren naumlchsten Ziele sol-lenmuumlssen in Deutschland in Sachen OGD erreicht werden Wie sieht der Zeitplan des ODN aus

Stefan Gehrke Zunaumlchst und zufoumlrderst brauchen wir of-fene Lizenzen fuumlr alle Daten des oumlffentlichen Sektors Dann fordern wir die kostenfreie Freigabe all dieser Daten abge-sehen von den sog Grenzkosten also den Gebuumlhren zur Kostendeckung fuumlr die Bereitstellung Diese allerdings duumlr-fen nur auf Grundlage einer konkreten detaillierten und neutral uumlberpruumlfbaren Kostenanalyse zulaumlssig sein

Wichtig ist es auch Open Data Aktivitaumlten in den Kommu-nen zu foumlrdern Und dann wuumlrden wir uns natuumlrlich noch sehr daruumlber freuen wenn es zeitnah einen offiziellen Da-tenkatalog unter datenbundde geben wuumlrde und wenn wie schon erwaumlhnt die Informationsfreiheitsgesetze an-gepasst werden wuumlrden um eine pro-aktive Veroumlffent-lichung von Daten zu ermoumlglichen Und wenn das alles noch bis Ende des Jahres 2012 geschehen wuumlrde waumlren wir entscheidende Schritte weiter

IM GESPRAumlCh ndash STEFAN GEhRKE

SEITE 15OPEN GOVERNMENT VERY NEW PUBLIC MANAGEMENT

Open Government Very New Public ManagementWir moumlchten in unserem Essay drei zentrale Aspekte der Open Government Diskussion darstellen welche das Potenzial aufweisen den oumlffentlichen Sektor in den nachsten Jahren nachhaltig zu andern Kollabora-tion mit Social Media Transparenz mit Open Government Data Neue Wege im Public Management mittels Partizipation

1) Kollaboration mit Social Media Kollaboration beschreibt ein neues Verhaumlltnis der Verwaltungen miteinander als auch des oumlffentlichen Sektors mit den BuumlrgerInnen und weiteren Stakeholdern Zusammenarbeit auf Basis von gegenseitigem Respekt und Offenheit stehen dabei im Vordergrund Die bdquoAnderenldquo werden in diesem Konzept nicht erst nach Aufforderung taumltig sondern koumlnnen mit-tels Eigeninitiative durchwegs Themenfuumlhrerschaft uumlber-nehmen und die Verwaltung bdquoantreibenldquo Am deutlichsten zeigt sich dieses Phaumlnomen in den Potenzialen von Web 20 und Social Media welche sowohl von den BuumlrgerInnen als auch von den Verwaltungen und der Politik genutzt werden um neue Interaktionskanaumlle zu oumlffnen und Enga-gement zu ermoumlglichen Die Nicht-Nutzung von Sozialen Medien kann dazu fuumlhren dass gewisse Zielgruppen die herkoumlmmliche Medien oder Partizipationsmoumlglichkeiten wie Buumlrgerversammlungen nicht nutzen ausgeschlossen werden Soziale Medien sind nicht nur in der politischen Kommunikation relevant Auch klassische Kommunikati-onsthemen der Verwaltung wie das Beschwerdemanage-ment erfahren durch soziale Medien neue Impulse In sozialen Medien ist auch zu beobachten dass das Nicht-Vorhandensein von offiziellen Informationen nicht verhin-dern kann dass Kommunikation uumlber oumlffentliche Angele-genheiten stattfindet

2) Transparenz mit Open Data In der aktuellen Diskussion wird Open Government haumlufig mit Open Data (auch Open Government Data) gleichgesetzt Dies ist eine verkuumlrzte Betrachtung da die Frage der Daten nur ein (wenngleich auch wesentlicher) Aspekt von Open Government ist Neben oumlkonomischen und gesellschaftspolitischen Argu-menten ist fuumlr die oumlffentliche Verwaltung aber vor allem ein Aspekt ganz wesentlich die freie Verfuumlgbarkeit von Da-ten ist ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und staumlrkt damit auch das Vertrauen in das Verwaltungshandeln Ver-oumlffentlichte Daten bilden die Grundlage dafuumlr dass Buumlrge-rInnen Unternehmen und weitere Interessengruppen die Arbeit von Politik und Verwaltung wahrnehmen und nut-zen koumlnnen Dies ist wiederum Grundlage dafuumlr dass sich diese Gruppen in die Produktions- oder Entscheidungspro-zesse einbringen und besser uumlber diese befinden koumlnnen Partizipation ndash neue Wege im Public Management

3) Web 20 hat neue Moumlglichkeiten der Interaktion des Engagements und der Einflussnahme moumlglich gemacht die sich auch auf Politik und Verwaltung auswirken Die bdquoInternetgenerationldquo waumlchst mit einem anderen Nut-

zungsverstaumlndnis der modernen Medien heran und es wird zunehmend schwieriger diese mit klassischen Parti-zipationsmoumlglichkeiten zu erreichen Deshalb muumlssen sich oumlffentliche Verwaltung und Politik proaktiv neuen Formen der Beteiligung von BuumlrgerInnen und Gesellschaftsgrup-pen oumlffnen Dies heiszligt Einfluss zulassen Engagement foumlr-dern und Mitwirkung ermoumlglichen Unter den Schlagwor-ten bdquoCo-productionldquo und bdquoCo-designldquo haben diese neuen Aspekte der Partizipation schon Einzug in die Public Ma-nagement Diskussionen gefunden Es gilt nun durch die Oumlffnung von Politik und Verwaltung mithilfe neuer For-men der Partizipation dieses Zusammenarbeiten neu zu beleben Modernes Public Management bdquoorientiertldquo sich nicht nur an den BuumlrgerInnen sondern bezieht die Buumlrge-rInnen mit ein Diese neue Einbeziehung der BuumlrgerInnen reduziert sich nicht nur auf Parteienstellungen in Umwelt- oder Nachbarschaftsverfahren oder auf das Einholen von Feedback der KundInnen Damit wird vielmehr die aktive Rolle der BuumlrgerInnen im gesellschaftlichen politischen und administrativen Leben angesprochen welches bis hin zur Aktivierung der BuumlrgerInnen geht und das Mitmachen das Mitproduzieren und Mitentscheiden bedeutet Hier ist jedenfalls auch die Verwaltung gefordert der Politik Ange-bote zu machen und in Vorleistung zu treten Andererseits muss die Politik auch die Vorteile erkennen wenn sie den Rat der Verwaltung aber auch der BuumlrgerInnen und Exper-tInnen miteinbezieht Das Primat der Politik wird dadurch nicht aufgegeben und die Kompetenzen der Politik nicht eingeschraumlnkt Aber eine Neudefinition von politischer Entscheidungsfindung wird notwendig sein wenn die Ein-beziehung von Jugendlichen gelingen und Phaumlnomene wie Stuttgart 21 kuumlnftig verhindert werden sollen

Zukunft Open Government Die hier praumlsentierten drei As-pekte sind als Auszug aus der Open-Government-Diskus-sion zu sehen Open Government wird als Uumlberbegriff fuumlr zahlreiche weitere Facetten der Verwaltungs- und Staats-modernisierung verwendet wie Transparenz 20 Partizipa-tion 20 Kollaboration 20 offene Innovationen Oumlffnung der Gesellschaft sowie Uumlberlegungen zu freien Daten of-fenen Standards offenen Schnittstellen quelloffener Soft-ware und offenen Kommunikations systemen Es ist davon auszugehen dass uns diese Facetten im Sinne eines neuen Public Managements die naumlchsten Jahre am Weg der Ver-waltungs- und Staatsmodernisierung begleiten werden

Thomas Prorok Bernhard Krabina wwwkdzeu

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Ergebnisse der LOD2 Open Government Data Stakeholder BefragungLinked Open Data ist die zweite groszlige Vision von Sir Tim Berners Lee (bitlytim-wikipedia) dem Begruumlnder des WWW Ein Web of Data dessen miteinander vernetzten Datenbestande die LOD Cloud (richardcyganiakde200710lod) bilden ein bereits 22 Milliarden Fakten umfassender wiederverwendbarer und vernetzter weltweiter Datenbestand

Das durch die EU unterstuumltzte Forschungsprojekt ldquoLOD2 ndash Creating Knowledge out of Interlinked Datardquo (wwwlod2eu) beschaumlftigt sich mit der Bereitstellung bzw dem Aus-bau der Linked Open Data (LOD) Prinzipien und Techno-logien bzw der LOD Infrastruktur an sich Denn werden Datenbestaumlnde einmal gemaumlszlig den Linked Open Data Prinzipien des W3C (World Wide Web Consortium ndash bitlyw3c-lod) verfuumlgbar gemacht so wird die standardisierte Vernetzung verschiedenste Datenbestaumlnde untereinander moumlglich um rasch und zielgerichtet fuumlr neuartige Anwen-dungen nutzbar zu sein

Seit September 2010 arbeitet das Konsortium aus 10 Part-nern ndash kommend aus sieben EU-Laumlndern ndash an dem auf vier Jahre angelegt Projekt Die Forschungsergebnisse und Entwicklungen des LOD2 Projektes fokusieren besonders auf drei Bereiche 1) Linked Enterprise Data 2) Linked Data fuumlr Verlage und Medien und 3) Open Government Data Der zuletzt genannte Use Case ldquoOpen Government Datardquo nimmt eine besondere Rolle ein soll doch hier im Rahmen des Projektes LOD2 der Grundstein fuumlr einen zentralen Open Data Katalog fuumlr Europa enstehen Dabei werden mittels Linked Open Data (LOD) die Datenbestaumlnde moumlg-lichst aller europaumlischen Datenkataloge durchsuchbar und vergleichbar gemacht ndash ein Single Point of Access fuumlr Open Data in Europa sozusagen (wwwpublicdataeu) Daruumlber hinaus werden die technologischen und wirtschaftlichen Ruumlckwirkungen von Open Government Data die anderen beiden Anwendungsfaumllle (1 und 2) untersucht Fuumlr eine bessere Anforderungsanalyse der Entwicklungsarbeit im Bereich Linked Open Government Data wurde im Dezem-ber 2010 die ldquoLOD2 Open Government Data Stakeholder Surveyrdquo initiiert Ziel der Befragung war es in den fuumlnf Wochen Laufzeit der Befragung (08112010 to 1512 2010) moumlglichst viel Input zum Thema Open Data in Europa bzw fuumlr den zu schaffenden EU-weiten Datenkatalog zu bekom-men An der Befragung nahmen gesamt 340 Personen teil Die Ergebnisse wurden im 1 Quartal 2011 ausgewertet und soeben als HTML und PDF veroumlffentlicht Die Rohdaten ste-hen als CSV File sowie als Linked Open Data mit einer CC BY 30 Lizenz zur freien Wiederverwendung zur Verfuumlgung ndash siehe surveylod2eu

Einige Erkenntnisse der Befragung als Schlaglichter

A) Weg von hTML und PDF ndash hin zu RDFxML und APIs

In Hinsicht auf die verwendeten geforderten Datenfor-mate wurde eine eindeutige Tendenz von derzeit vor allem

HTML und PDF in Richtung RDFXML und dem Angebot von APIs erhoben Aber auch andere Formate wurden oft-mals genannt und muumlssen daher beruumlcksichtigt werden wie beispielsweise JSON

Abbildung derzeit verwendete Datenformate

Abbildung gewuumlnschte Datenformate

B) Rohdaten direkt vom Datenersteller zur weiteren AnalyseIn Hinsicht auf die Datenqualitaumlt wurden die folgenden Kriterien als besonders wichtig erachtet 1) Herkunft Originalquelle der Daten 2) Format der Daten und 3) Voll-staumlndigkeit der Metadaten Hinsichtlich der genannten Datenformate wird die Bereitstellung von Konvertierungs-mechanismen als wichtig angesehen Die Top Bereiche die TeilnehmerInnen mit offenen Daten anwenden wol-len sind Forschung amp Analyse Visualisierungen und lsquoein-faches Konsumierenrsquo der Daten Weiterfuumlhrend werden die folgenden Funktionen fuumlr einen EU-weiten Datenka-talog als unbedingtes lsquomust haversquo betrachtet 1) Angebot von Basisdaten Rohdaten 2) Information uumlber die Versi-on von Datensets und 3) Suchen erkunden Gruppieren und Clustering von Datensets Weiters die lsquolike to haversquo Funktionalitaumlten Crowd Sourcing Mechanismen Benach-richtigungs Dienste uumlber (regionale) Daten Analyse- und Visualisierungstools

STUDIEN

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C) Linksammlung oder eigener Open Data Speicher eine offene FrageHinsichtlich der Frage ob ein EU-weiter Datenkatalog nur Meta Daten speichern soll und in Folge auf die Originalda-ten verlinken soll oder auch an sich Daten speichern und anbieten soll konnte keine eindeutige Antwort gefunden werden ndash grundsaumltzlich kann die Aussage getroffen wer-den dass eine Datenspeicherung moumlglich sein sollte ndash und vor allem dass Mechanismen vorhanden sein muumlssen wel-che nicht vorhandene Datensaumltze an der Originalquelle er-kennen und dies darstellen

D) Interaktion Dokumentation ndash OneStopShopNeben den Daten selbst werden folgenden Informationen zu Open Data nachgefragt White Papers und Best Practise News uumlber Open Government Data und Anwendungsbei-spiele sowie Erfolgs-Stories zu Open Data Weiters werden Support Mechanismen auf einem EU-weiten Open Data Katalog als besonders wichtig erachtet (Dokumentation Handbuumlcher etc)

Die LOD2 Open Government Data Stakeholder Befragung soll Ende 2011 wiederholt werden um die jeweils aktuel-len Anforderungen an das recht junge Feld Open Govern-ment Data zu erheben Die Detailergebnisse koumlnnen unter httpsurveylod2eu eingesehen und wiederverwendet werden

Links zum Themaprojekt Webseite lod2 wwwlod2eu

Weblog zum lod2 projekt bloglod2eu

ergebnisse der lod2 open government data dstake-holder befragung surveylod2eu

linked open data (lod)

linkeddatabookcom linkeddataorg sowie

die lod cloud richardcyganiakde200710lod

Britischer PSI Report soeben erschienenVor kurzem ist der Report zur Wiederverwendung von Public Sector Information (PSI) in Groszligbritannien aus 2010 erschienen

Da England als einer der Vorreiter im Bereich von Open Government Data weltweit betrachtet wird sollte diesem Report ent-sprechend Aufmerksam-keit geschenkt werden

Dieser beinhaltet Informationen zum rechtlichen Rahmen von Open Government Data in UK dem gewaumlhlten bzw durch das National Archive erarbeiteten Lizenzrahmen Richtlinien fuumlr die gewaumlhlten Nutzungsbedingungen und Businessmodelle sowie Informationen zu Governance be-wusstseinsbildenden Maszlignahmen zu Open Data und zu den verwendeten Technologien Teil 6 des Reports bietet einen Vergleich zu anderen internationalen Open Govern-ment Data Aktivitaumlten in Australien Neuseeland Spanien und den USA Abschlieszligend wird ein Ausblick auf die zu-kuumlnftige Entwicklung in UK geboten sowie ein Uumlberblick uumlber die genauen Aktivitaumlten in 2009 und 2010

Hervorzuheben sind neben anderen wichtigen Entwick-lungen in UK sicherlich das sogenannte Unlocking Service welches es erlaubt konkrete Anfragen nach benoumltigten Daten zu stellen weiters die Etablierung eines Gremiums welches sich mit allen Belangen rund um Open Data in England beschaumlftigt und damit Nachhaltigkeit und Wir-kungsorientierung gewaumlhrleistet sowie technischer Natur

die eindeutige Bekenntnis zu Linked Open Data (zusaumltzlich zu anderen Formaten und Schnittstellen) als zukunftswei-sende Technologie fuumlr Open Government Data

Einer der mitverantwortlichen Personen seitens des Nati-onal Archive UK John Sheridan wird am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konferenz in Wien sprechen und steht bei der Konferenz zum Austausch und zur Diskussion rund um das Thema Open Government Data bereit Siehe httpwwwogd2011at

Link zum Reporthttpwwwnationalarchivesgovukdocumentspsi-re-portpdf

Text Martin Kaltenboumlck

STUDIEN

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Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

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Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

email cdirschlwolterskluwerde

linkedIn profil c dirschl httpdelinkedincominchristiandirschl

helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

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Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

SEITE 21KALENDER

Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

SEITE 22

Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

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SEITE 24

Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

Info Anmeldung wwwogd2011at

SEITE 15OPEN GOVERNMENT VERY NEW PUBLIC MANAGEMENT

Open Government Very New Public ManagementWir moumlchten in unserem Essay drei zentrale Aspekte der Open Government Diskussion darstellen welche das Potenzial aufweisen den oumlffentlichen Sektor in den nachsten Jahren nachhaltig zu andern Kollabora-tion mit Social Media Transparenz mit Open Government Data Neue Wege im Public Management mittels Partizipation

1) Kollaboration mit Social Media Kollaboration beschreibt ein neues Verhaumlltnis der Verwaltungen miteinander als auch des oumlffentlichen Sektors mit den BuumlrgerInnen und weiteren Stakeholdern Zusammenarbeit auf Basis von gegenseitigem Respekt und Offenheit stehen dabei im Vordergrund Die bdquoAnderenldquo werden in diesem Konzept nicht erst nach Aufforderung taumltig sondern koumlnnen mit-tels Eigeninitiative durchwegs Themenfuumlhrerschaft uumlber-nehmen und die Verwaltung bdquoantreibenldquo Am deutlichsten zeigt sich dieses Phaumlnomen in den Potenzialen von Web 20 und Social Media welche sowohl von den BuumlrgerInnen als auch von den Verwaltungen und der Politik genutzt werden um neue Interaktionskanaumlle zu oumlffnen und Enga-gement zu ermoumlglichen Die Nicht-Nutzung von Sozialen Medien kann dazu fuumlhren dass gewisse Zielgruppen die herkoumlmmliche Medien oder Partizipationsmoumlglichkeiten wie Buumlrgerversammlungen nicht nutzen ausgeschlossen werden Soziale Medien sind nicht nur in der politischen Kommunikation relevant Auch klassische Kommunikati-onsthemen der Verwaltung wie das Beschwerdemanage-ment erfahren durch soziale Medien neue Impulse In sozialen Medien ist auch zu beobachten dass das Nicht-Vorhandensein von offiziellen Informationen nicht verhin-dern kann dass Kommunikation uumlber oumlffentliche Angele-genheiten stattfindet

2) Transparenz mit Open Data In der aktuellen Diskussion wird Open Government haumlufig mit Open Data (auch Open Government Data) gleichgesetzt Dies ist eine verkuumlrzte Betrachtung da die Frage der Daten nur ein (wenngleich auch wesentlicher) Aspekt von Open Government ist Neben oumlkonomischen und gesellschaftspolitischen Argu-menten ist fuumlr die oumlffentliche Verwaltung aber vor allem ein Aspekt ganz wesentlich die freie Verfuumlgbarkeit von Da-ten ist ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und staumlrkt damit auch das Vertrauen in das Verwaltungshandeln Ver-oumlffentlichte Daten bilden die Grundlage dafuumlr dass Buumlrge-rInnen Unternehmen und weitere Interessengruppen die Arbeit von Politik und Verwaltung wahrnehmen und nut-zen koumlnnen Dies ist wiederum Grundlage dafuumlr dass sich diese Gruppen in die Produktions- oder Entscheidungspro-zesse einbringen und besser uumlber diese befinden koumlnnen Partizipation ndash neue Wege im Public Management

3) Web 20 hat neue Moumlglichkeiten der Interaktion des Engagements und der Einflussnahme moumlglich gemacht die sich auch auf Politik und Verwaltung auswirken Die bdquoInternetgenerationldquo waumlchst mit einem anderen Nut-

zungsverstaumlndnis der modernen Medien heran und es wird zunehmend schwieriger diese mit klassischen Parti-zipationsmoumlglichkeiten zu erreichen Deshalb muumlssen sich oumlffentliche Verwaltung und Politik proaktiv neuen Formen der Beteiligung von BuumlrgerInnen und Gesellschaftsgrup-pen oumlffnen Dies heiszligt Einfluss zulassen Engagement foumlr-dern und Mitwirkung ermoumlglichen Unter den Schlagwor-ten bdquoCo-productionldquo und bdquoCo-designldquo haben diese neuen Aspekte der Partizipation schon Einzug in die Public Ma-nagement Diskussionen gefunden Es gilt nun durch die Oumlffnung von Politik und Verwaltung mithilfe neuer For-men der Partizipation dieses Zusammenarbeiten neu zu beleben Modernes Public Management bdquoorientiertldquo sich nicht nur an den BuumlrgerInnen sondern bezieht die Buumlrge-rInnen mit ein Diese neue Einbeziehung der BuumlrgerInnen reduziert sich nicht nur auf Parteienstellungen in Umwelt- oder Nachbarschaftsverfahren oder auf das Einholen von Feedback der KundInnen Damit wird vielmehr die aktive Rolle der BuumlrgerInnen im gesellschaftlichen politischen und administrativen Leben angesprochen welches bis hin zur Aktivierung der BuumlrgerInnen geht und das Mitmachen das Mitproduzieren und Mitentscheiden bedeutet Hier ist jedenfalls auch die Verwaltung gefordert der Politik Ange-bote zu machen und in Vorleistung zu treten Andererseits muss die Politik auch die Vorteile erkennen wenn sie den Rat der Verwaltung aber auch der BuumlrgerInnen und Exper-tInnen miteinbezieht Das Primat der Politik wird dadurch nicht aufgegeben und die Kompetenzen der Politik nicht eingeschraumlnkt Aber eine Neudefinition von politischer Entscheidungsfindung wird notwendig sein wenn die Ein-beziehung von Jugendlichen gelingen und Phaumlnomene wie Stuttgart 21 kuumlnftig verhindert werden sollen

Zukunft Open Government Die hier praumlsentierten drei As-pekte sind als Auszug aus der Open-Government-Diskus-sion zu sehen Open Government wird als Uumlberbegriff fuumlr zahlreiche weitere Facetten der Verwaltungs- und Staats-modernisierung verwendet wie Transparenz 20 Partizipa-tion 20 Kollaboration 20 offene Innovationen Oumlffnung der Gesellschaft sowie Uumlberlegungen zu freien Daten of-fenen Standards offenen Schnittstellen quelloffener Soft-ware und offenen Kommunikations systemen Es ist davon auszugehen dass uns diese Facetten im Sinne eines neuen Public Managements die naumlchsten Jahre am Weg der Ver-waltungs- und Staatsmodernisierung begleiten werden

Thomas Prorok Bernhard Krabina wwwkdzeu

SEITE 16

Ergebnisse der LOD2 Open Government Data Stakeholder BefragungLinked Open Data ist die zweite groszlige Vision von Sir Tim Berners Lee (bitlytim-wikipedia) dem Begruumlnder des WWW Ein Web of Data dessen miteinander vernetzten Datenbestande die LOD Cloud (richardcyganiakde200710lod) bilden ein bereits 22 Milliarden Fakten umfassender wiederverwendbarer und vernetzter weltweiter Datenbestand

Das durch die EU unterstuumltzte Forschungsprojekt ldquoLOD2 ndash Creating Knowledge out of Interlinked Datardquo (wwwlod2eu) beschaumlftigt sich mit der Bereitstellung bzw dem Aus-bau der Linked Open Data (LOD) Prinzipien und Techno-logien bzw der LOD Infrastruktur an sich Denn werden Datenbestaumlnde einmal gemaumlszlig den Linked Open Data Prinzipien des W3C (World Wide Web Consortium ndash bitlyw3c-lod) verfuumlgbar gemacht so wird die standardisierte Vernetzung verschiedenste Datenbestaumlnde untereinander moumlglich um rasch und zielgerichtet fuumlr neuartige Anwen-dungen nutzbar zu sein

Seit September 2010 arbeitet das Konsortium aus 10 Part-nern ndash kommend aus sieben EU-Laumlndern ndash an dem auf vier Jahre angelegt Projekt Die Forschungsergebnisse und Entwicklungen des LOD2 Projektes fokusieren besonders auf drei Bereiche 1) Linked Enterprise Data 2) Linked Data fuumlr Verlage und Medien und 3) Open Government Data Der zuletzt genannte Use Case ldquoOpen Government Datardquo nimmt eine besondere Rolle ein soll doch hier im Rahmen des Projektes LOD2 der Grundstein fuumlr einen zentralen Open Data Katalog fuumlr Europa enstehen Dabei werden mittels Linked Open Data (LOD) die Datenbestaumlnde moumlg-lichst aller europaumlischen Datenkataloge durchsuchbar und vergleichbar gemacht ndash ein Single Point of Access fuumlr Open Data in Europa sozusagen (wwwpublicdataeu) Daruumlber hinaus werden die technologischen und wirtschaftlichen Ruumlckwirkungen von Open Government Data die anderen beiden Anwendungsfaumllle (1 und 2) untersucht Fuumlr eine bessere Anforderungsanalyse der Entwicklungsarbeit im Bereich Linked Open Government Data wurde im Dezem-ber 2010 die ldquoLOD2 Open Government Data Stakeholder Surveyrdquo initiiert Ziel der Befragung war es in den fuumlnf Wochen Laufzeit der Befragung (08112010 to 1512 2010) moumlglichst viel Input zum Thema Open Data in Europa bzw fuumlr den zu schaffenden EU-weiten Datenkatalog zu bekom-men An der Befragung nahmen gesamt 340 Personen teil Die Ergebnisse wurden im 1 Quartal 2011 ausgewertet und soeben als HTML und PDF veroumlffentlicht Die Rohdaten ste-hen als CSV File sowie als Linked Open Data mit einer CC BY 30 Lizenz zur freien Wiederverwendung zur Verfuumlgung ndash siehe surveylod2eu

Einige Erkenntnisse der Befragung als Schlaglichter

A) Weg von hTML und PDF ndash hin zu RDFxML und APIs

In Hinsicht auf die verwendeten geforderten Datenfor-mate wurde eine eindeutige Tendenz von derzeit vor allem

HTML und PDF in Richtung RDFXML und dem Angebot von APIs erhoben Aber auch andere Formate wurden oft-mals genannt und muumlssen daher beruumlcksichtigt werden wie beispielsweise JSON

Abbildung derzeit verwendete Datenformate

Abbildung gewuumlnschte Datenformate

B) Rohdaten direkt vom Datenersteller zur weiteren AnalyseIn Hinsicht auf die Datenqualitaumlt wurden die folgenden Kriterien als besonders wichtig erachtet 1) Herkunft Originalquelle der Daten 2) Format der Daten und 3) Voll-staumlndigkeit der Metadaten Hinsichtlich der genannten Datenformate wird die Bereitstellung von Konvertierungs-mechanismen als wichtig angesehen Die Top Bereiche die TeilnehmerInnen mit offenen Daten anwenden wol-len sind Forschung amp Analyse Visualisierungen und lsquoein-faches Konsumierenrsquo der Daten Weiterfuumlhrend werden die folgenden Funktionen fuumlr einen EU-weiten Datenka-talog als unbedingtes lsquomust haversquo betrachtet 1) Angebot von Basisdaten Rohdaten 2) Information uumlber die Versi-on von Datensets und 3) Suchen erkunden Gruppieren und Clustering von Datensets Weiters die lsquolike to haversquo Funktionalitaumlten Crowd Sourcing Mechanismen Benach-richtigungs Dienste uumlber (regionale) Daten Analyse- und Visualisierungstools

STUDIEN

SEITE 17

C) Linksammlung oder eigener Open Data Speicher eine offene FrageHinsichtlich der Frage ob ein EU-weiter Datenkatalog nur Meta Daten speichern soll und in Folge auf die Originalda-ten verlinken soll oder auch an sich Daten speichern und anbieten soll konnte keine eindeutige Antwort gefunden werden ndash grundsaumltzlich kann die Aussage getroffen wer-den dass eine Datenspeicherung moumlglich sein sollte ndash und vor allem dass Mechanismen vorhanden sein muumlssen wel-che nicht vorhandene Datensaumltze an der Originalquelle er-kennen und dies darstellen

D) Interaktion Dokumentation ndash OneStopShopNeben den Daten selbst werden folgenden Informationen zu Open Data nachgefragt White Papers und Best Practise News uumlber Open Government Data und Anwendungsbei-spiele sowie Erfolgs-Stories zu Open Data Weiters werden Support Mechanismen auf einem EU-weiten Open Data Katalog als besonders wichtig erachtet (Dokumentation Handbuumlcher etc)

Die LOD2 Open Government Data Stakeholder Befragung soll Ende 2011 wiederholt werden um die jeweils aktuel-len Anforderungen an das recht junge Feld Open Govern-ment Data zu erheben Die Detailergebnisse koumlnnen unter httpsurveylod2eu eingesehen und wiederverwendet werden

Links zum Themaprojekt Webseite lod2 wwwlod2eu

Weblog zum lod2 projekt bloglod2eu

ergebnisse der lod2 open government data dstake-holder befragung surveylod2eu

linked open data (lod)

linkeddatabookcom linkeddataorg sowie

die lod cloud richardcyganiakde200710lod

Britischer PSI Report soeben erschienenVor kurzem ist der Report zur Wiederverwendung von Public Sector Information (PSI) in Groszligbritannien aus 2010 erschienen

Da England als einer der Vorreiter im Bereich von Open Government Data weltweit betrachtet wird sollte diesem Report ent-sprechend Aufmerksam-keit geschenkt werden

Dieser beinhaltet Informationen zum rechtlichen Rahmen von Open Government Data in UK dem gewaumlhlten bzw durch das National Archive erarbeiteten Lizenzrahmen Richtlinien fuumlr die gewaumlhlten Nutzungsbedingungen und Businessmodelle sowie Informationen zu Governance be-wusstseinsbildenden Maszlignahmen zu Open Data und zu den verwendeten Technologien Teil 6 des Reports bietet einen Vergleich zu anderen internationalen Open Govern-ment Data Aktivitaumlten in Australien Neuseeland Spanien und den USA Abschlieszligend wird ein Ausblick auf die zu-kuumlnftige Entwicklung in UK geboten sowie ein Uumlberblick uumlber die genauen Aktivitaumlten in 2009 und 2010

Hervorzuheben sind neben anderen wichtigen Entwick-lungen in UK sicherlich das sogenannte Unlocking Service welches es erlaubt konkrete Anfragen nach benoumltigten Daten zu stellen weiters die Etablierung eines Gremiums welches sich mit allen Belangen rund um Open Data in England beschaumlftigt und damit Nachhaltigkeit und Wir-kungsorientierung gewaumlhrleistet sowie technischer Natur

die eindeutige Bekenntnis zu Linked Open Data (zusaumltzlich zu anderen Formaten und Schnittstellen) als zukunftswei-sende Technologie fuumlr Open Government Data

Einer der mitverantwortlichen Personen seitens des Nati-onal Archive UK John Sheridan wird am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konferenz in Wien sprechen und steht bei der Konferenz zum Austausch und zur Diskussion rund um das Thema Open Government Data bereit Siehe httpwwwogd2011at

Link zum Reporthttpwwwnationalarchivesgovukdocumentspsi-re-portpdf

Text Martin Kaltenboumlck

STUDIEN

SEITE 18

Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

SEITE 19

Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

email cdirschlwolterskluwerde

linkedIn profil c dirschl httpdelinkedincominchristiandirschl

helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

SEITE 20

Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

SEITE 21KALENDER

Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

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Martin KaltenboumlckThomas Thurner

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Ergebnisse der LOD2 Open Government Data Stakeholder BefragungLinked Open Data ist die zweite groszlige Vision von Sir Tim Berners Lee (bitlytim-wikipedia) dem Begruumlnder des WWW Ein Web of Data dessen miteinander vernetzten Datenbestande die LOD Cloud (richardcyganiakde200710lod) bilden ein bereits 22 Milliarden Fakten umfassender wiederverwendbarer und vernetzter weltweiter Datenbestand

Das durch die EU unterstuumltzte Forschungsprojekt ldquoLOD2 ndash Creating Knowledge out of Interlinked Datardquo (wwwlod2eu) beschaumlftigt sich mit der Bereitstellung bzw dem Aus-bau der Linked Open Data (LOD) Prinzipien und Techno-logien bzw der LOD Infrastruktur an sich Denn werden Datenbestaumlnde einmal gemaumlszlig den Linked Open Data Prinzipien des W3C (World Wide Web Consortium ndash bitlyw3c-lod) verfuumlgbar gemacht so wird die standardisierte Vernetzung verschiedenste Datenbestaumlnde untereinander moumlglich um rasch und zielgerichtet fuumlr neuartige Anwen-dungen nutzbar zu sein

Seit September 2010 arbeitet das Konsortium aus 10 Part-nern ndash kommend aus sieben EU-Laumlndern ndash an dem auf vier Jahre angelegt Projekt Die Forschungsergebnisse und Entwicklungen des LOD2 Projektes fokusieren besonders auf drei Bereiche 1) Linked Enterprise Data 2) Linked Data fuumlr Verlage und Medien und 3) Open Government Data Der zuletzt genannte Use Case ldquoOpen Government Datardquo nimmt eine besondere Rolle ein soll doch hier im Rahmen des Projektes LOD2 der Grundstein fuumlr einen zentralen Open Data Katalog fuumlr Europa enstehen Dabei werden mittels Linked Open Data (LOD) die Datenbestaumlnde moumlg-lichst aller europaumlischen Datenkataloge durchsuchbar und vergleichbar gemacht ndash ein Single Point of Access fuumlr Open Data in Europa sozusagen (wwwpublicdataeu) Daruumlber hinaus werden die technologischen und wirtschaftlichen Ruumlckwirkungen von Open Government Data die anderen beiden Anwendungsfaumllle (1 und 2) untersucht Fuumlr eine bessere Anforderungsanalyse der Entwicklungsarbeit im Bereich Linked Open Government Data wurde im Dezem-ber 2010 die ldquoLOD2 Open Government Data Stakeholder Surveyrdquo initiiert Ziel der Befragung war es in den fuumlnf Wochen Laufzeit der Befragung (08112010 to 1512 2010) moumlglichst viel Input zum Thema Open Data in Europa bzw fuumlr den zu schaffenden EU-weiten Datenkatalog zu bekom-men An der Befragung nahmen gesamt 340 Personen teil Die Ergebnisse wurden im 1 Quartal 2011 ausgewertet und soeben als HTML und PDF veroumlffentlicht Die Rohdaten ste-hen als CSV File sowie als Linked Open Data mit einer CC BY 30 Lizenz zur freien Wiederverwendung zur Verfuumlgung ndash siehe surveylod2eu

Einige Erkenntnisse der Befragung als Schlaglichter

A) Weg von hTML und PDF ndash hin zu RDFxML und APIs

In Hinsicht auf die verwendeten geforderten Datenfor-mate wurde eine eindeutige Tendenz von derzeit vor allem

HTML und PDF in Richtung RDFXML und dem Angebot von APIs erhoben Aber auch andere Formate wurden oft-mals genannt und muumlssen daher beruumlcksichtigt werden wie beispielsweise JSON

Abbildung derzeit verwendete Datenformate

Abbildung gewuumlnschte Datenformate

B) Rohdaten direkt vom Datenersteller zur weiteren AnalyseIn Hinsicht auf die Datenqualitaumlt wurden die folgenden Kriterien als besonders wichtig erachtet 1) Herkunft Originalquelle der Daten 2) Format der Daten und 3) Voll-staumlndigkeit der Metadaten Hinsichtlich der genannten Datenformate wird die Bereitstellung von Konvertierungs-mechanismen als wichtig angesehen Die Top Bereiche die TeilnehmerInnen mit offenen Daten anwenden wol-len sind Forschung amp Analyse Visualisierungen und lsquoein-faches Konsumierenrsquo der Daten Weiterfuumlhrend werden die folgenden Funktionen fuumlr einen EU-weiten Datenka-talog als unbedingtes lsquomust haversquo betrachtet 1) Angebot von Basisdaten Rohdaten 2) Information uumlber die Versi-on von Datensets und 3) Suchen erkunden Gruppieren und Clustering von Datensets Weiters die lsquolike to haversquo Funktionalitaumlten Crowd Sourcing Mechanismen Benach-richtigungs Dienste uumlber (regionale) Daten Analyse- und Visualisierungstools

STUDIEN

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C) Linksammlung oder eigener Open Data Speicher eine offene FrageHinsichtlich der Frage ob ein EU-weiter Datenkatalog nur Meta Daten speichern soll und in Folge auf die Originalda-ten verlinken soll oder auch an sich Daten speichern und anbieten soll konnte keine eindeutige Antwort gefunden werden ndash grundsaumltzlich kann die Aussage getroffen wer-den dass eine Datenspeicherung moumlglich sein sollte ndash und vor allem dass Mechanismen vorhanden sein muumlssen wel-che nicht vorhandene Datensaumltze an der Originalquelle er-kennen und dies darstellen

D) Interaktion Dokumentation ndash OneStopShopNeben den Daten selbst werden folgenden Informationen zu Open Data nachgefragt White Papers und Best Practise News uumlber Open Government Data und Anwendungsbei-spiele sowie Erfolgs-Stories zu Open Data Weiters werden Support Mechanismen auf einem EU-weiten Open Data Katalog als besonders wichtig erachtet (Dokumentation Handbuumlcher etc)

Die LOD2 Open Government Data Stakeholder Befragung soll Ende 2011 wiederholt werden um die jeweils aktuel-len Anforderungen an das recht junge Feld Open Govern-ment Data zu erheben Die Detailergebnisse koumlnnen unter httpsurveylod2eu eingesehen und wiederverwendet werden

Links zum Themaprojekt Webseite lod2 wwwlod2eu

Weblog zum lod2 projekt bloglod2eu

ergebnisse der lod2 open government data dstake-holder befragung surveylod2eu

linked open data (lod)

linkeddatabookcom linkeddataorg sowie

die lod cloud richardcyganiakde200710lod

Britischer PSI Report soeben erschienenVor kurzem ist der Report zur Wiederverwendung von Public Sector Information (PSI) in Groszligbritannien aus 2010 erschienen

Da England als einer der Vorreiter im Bereich von Open Government Data weltweit betrachtet wird sollte diesem Report ent-sprechend Aufmerksam-keit geschenkt werden

Dieser beinhaltet Informationen zum rechtlichen Rahmen von Open Government Data in UK dem gewaumlhlten bzw durch das National Archive erarbeiteten Lizenzrahmen Richtlinien fuumlr die gewaumlhlten Nutzungsbedingungen und Businessmodelle sowie Informationen zu Governance be-wusstseinsbildenden Maszlignahmen zu Open Data und zu den verwendeten Technologien Teil 6 des Reports bietet einen Vergleich zu anderen internationalen Open Govern-ment Data Aktivitaumlten in Australien Neuseeland Spanien und den USA Abschlieszligend wird ein Ausblick auf die zu-kuumlnftige Entwicklung in UK geboten sowie ein Uumlberblick uumlber die genauen Aktivitaumlten in 2009 und 2010

Hervorzuheben sind neben anderen wichtigen Entwick-lungen in UK sicherlich das sogenannte Unlocking Service welches es erlaubt konkrete Anfragen nach benoumltigten Daten zu stellen weiters die Etablierung eines Gremiums welches sich mit allen Belangen rund um Open Data in England beschaumlftigt und damit Nachhaltigkeit und Wir-kungsorientierung gewaumlhrleistet sowie technischer Natur

die eindeutige Bekenntnis zu Linked Open Data (zusaumltzlich zu anderen Formaten und Schnittstellen) als zukunftswei-sende Technologie fuumlr Open Government Data

Einer der mitverantwortlichen Personen seitens des Nati-onal Archive UK John Sheridan wird am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konferenz in Wien sprechen und steht bei der Konferenz zum Austausch und zur Diskussion rund um das Thema Open Government Data bereit Siehe httpwwwogd2011at

Link zum Reporthttpwwwnationalarchivesgovukdocumentspsi-re-portpdf

Text Martin Kaltenboumlck

STUDIEN

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Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

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Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

email cdirschlwolterskluwerde

linkedIn profil c dirschl httpdelinkedincominchristiandirschl

helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

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Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

SEITE 21KALENDER

Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

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Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

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Die Mutteraller semantischenSuchmaschinen

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Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

Info Anmeldung wwwogd2011at

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C) Linksammlung oder eigener Open Data Speicher eine offene FrageHinsichtlich der Frage ob ein EU-weiter Datenkatalog nur Meta Daten speichern soll und in Folge auf die Originalda-ten verlinken soll oder auch an sich Daten speichern und anbieten soll konnte keine eindeutige Antwort gefunden werden ndash grundsaumltzlich kann die Aussage getroffen wer-den dass eine Datenspeicherung moumlglich sein sollte ndash und vor allem dass Mechanismen vorhanden sein muumlssen wel-che nicht vorhandene Datensaumltze an der Originalquelle er-kennen und dies darstellen

D) Interaktion Dokumentation ndash OneStopShopNeben den Daten selbst werden folgenden Informationen zu Open Data nachgefragt White Papers und Best Practise News uumlber Open Government Data und Anwendungsbei-spiele sowie Erfolgs-Stories zu Open Data Weiters werden Support Mechanismen auf einem EU-weiten Open Data Katalog als besonders wichtig erachtet (Dokumentation Handbuumlcher etc)

Die LOD2 Open Government Data Stakeholder Befragung soll Ende 2011 wiederholt werden um die jeweils aktuel-len Anforderungen an das recht junge Feld Open Govern-ment Data zu erheben Die Detailergebnisse koumlnnen unter httpsurveylod2eu eingesehen und wiederverwendet werden

Links zum Themaprojekt Webseite lod2 wwwlod2eu

Weblog zum lod2 projekt bloglod2eu

ergebnisse der lod2 open government data dstake-holder befragung surveylod2eu

linked open data (lod)

linkeddatabookcom linkeddataorg sowie

die lod cloud richardcyganiakde200710lod

Britischer PSI Report soeben erschienenVor kurzem ist der Report zur Wiederverwendung von Public Sector Information (PSI) in Groszligbritannien aus 2010 erschienen

Da England als einer der Vorreiter im Bereich von Open Government Data weltweit betrachtet wird sollte diesem Report ent-sprechend Aufmerksam-keit geschenkt werden

Dieser beinhaltet Informationen zum rechtlichen Rahmen von Open Government Data in UK dem gewaumlhlten bzw durch das National Archive erarbeiteten Lizenzrahmen Richtlinien fuumlr die gewaumlhlten Nutzungsbedingungen und Businessmodelle sowie Informationen zu Governance be-wusstseinsbildenden Maszlignahmen zu Open Data und zu den verwendeten Technologien Teil 6 des Reports bietet einen Vergleich zu anderen internationalen Open Govern-ment Data Aktivitaumlten in Australien Neuseeland Spanien und den USA Abschlieszligend wird ein Ausblick auf die zu-kuumlnftige Entwicklung in UK geboten sowie ein Uumlberblick uumlber die genauen Aktivitaumlten in 2009 und 2010

Hervorzuheben sind neben anderen wichtigen Entwick-lungen in UK sicherlich das sogenannte Unlocking Service welches es erlaubt konkrete Anfragen nach benoumltigten Daten zu stellen weiters die Etablierung eines Gremiums welches sich mit allen Belangen rund um Open Data in England beschaumlftigt und damit Nachhaltigkeit und Wir-kungsorientierung gewaumlhrleistet sowie technischer Natur

die eindeutige Bekenntnis zu Linked Open Data (zusaumltzlich zu anderen Formaten und Schnittstellen) als zukunftswei-sende Technologie fuumlr Open Government Data

Einer der mitverantwortlichen Personen seitens des Nati-onal Archive UK John Sheridan wird am 16 Juni 2011 bei der OGD2011 Konferenz in Wien sprechen und steht bei der Konferenz zum Austausch und zur Diskussion rund um das Thema Open Government Data bereit Siehe httpwwwogd2011at

Link zum Reporthttpwwwnationalarchivesgovukdocumentspsi-re-portpdf

Text Martin Kaltenboumlck

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Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

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Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

email cdirschlwolterskluwerde

linkedIn profil c dirschl httpdelinkedincominchristiandirschl

helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

SEITE 20

Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

SEITE 21KALENDER

Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

SEITE 22

Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

Der OGD Digest enthaumllt Links zu externen Webseiten auf deren Inhalte vom Betreiber dieser Seiten kein Einfluss ge-nommen werden kann Fuumlr diese fremden Inhalte kann demnach keinerlei Gewaumlhr uumlbernommen werden Fuumlr die Inhalte der verlinkten Seiten ist der jeweilige Anbieter verantwortlich

Unterstuumltzer des OGD-Digest

Sponsoren der OGD2011

Partner der OGD2011

Mediapartner der OGD2011

IMPRESSUM

SEITE 23ANZEIGE

httppoolpartypunktat | Tel +431402 12 35 | Email poolpartypunktat

hellip und Ihre Suchmaschine denkt mit

Die Mutteraller semantischenSuchmaschinen

SEITE 24

Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

Info Anmeldung wwwogd2011at

SEITE 18

Im Gesprach

Christian Dirschl ndash Potentiale fuumlr Verlage mittels Open Government Data

Christian Dirschl MA stu-dierte Informationswissen-schaften an der Universitaumlt Regensburg und arbeitete danach bei mehreren Soft-warefirmen Er ist Content Architect bei der Wolters Kluwer Deutschland GmbH verantwortlich fuumlr den Be-reich Content Strategy

Copyright Christian Dirschl

OGD-Digest Herr Dirschl Wolters Kluwer ist Marktfuumlh-rer fuumlr Rechtspublikationen in Deutschland und hat das Potential offener Regierungsdaten erkannt Wie ist der Ansatz fuumlr die Nutzung von Open Government Data bei WKD

Christian Dirschl Es gibt hier zwei Hauptaspekte die man betrachten muss Unsere Kunden also zB Rechtsanwaumllte Steuerberater oder Verwaltungsangestellte in Behoumlrden arbeiten bereits jetzt tagtaumlglich intensiv mit Rechtsinfor-mationen Je mehr relevante Informationen zur Verfuumlgung stehen desto effizienter und erschoumlpfender koumlnnen unse-re Kunden ihre eigenen Prozesse zum Wohle ihrer Mandan-ten gestalten Somit sehen wir uns hier als bdquoAnwaumllte unse-rer Kundenldquo um die oumlffentliche Hand dazu zu bewegen moumlglichst umfangreiche Datenbestaumlnde offen zugaumlnglich zu machen

Zum Zweiten werden die Anforderungen unserer Kunden an den Detaillierungsgrad der Verlinkung und Aufberei-tung unserer Daten immer groumlszliger Zusaumltzlich muumlssen wir ganz neue Kanaumlle wie mobile Anwendungen Workflow-systeme oder Standardsoftwareapplikationen bedienen ndash je mit ihren eigenen spezifischen Anforderungen an Con-tentumfang -anreicherung und den damit verbundenen Funktionalitaumlten

Wenn wir viele unserer Grunddaten bereits maschinenles-bar und teilweise angereichert direkt von der Quelle be-ziehen koumlnnten wuumlrden wir einiges an Kosten einsparen und koumlnnten uns noch mehr auf unsere eigentlichen Kern-kompetenzen konzentrieren naumlmlich die relevante Infor-mation optimal an den bdquopoint of needldquo unserer Kunden zu bringen

OGD-Digest WKD ist weiters im EU finanzierten FP7 Forschungsprojekt LOD2 (httpwwwlod2eu) invol-viert ndash wie sehen Sie die Rolle von LINKED Open Govern-ment Data ndash sind vernetzte Datenbestaumlnde sinnvoll und notwendig

Christian Dirschl Aus meiner Sicht steht und faumlllt der eigentliche Mehrwert von Open Government Data mit dem Grad der Vernetzung Ohne Vernetzung koumlnnen nur wenige Spezialanbieter wie zB Wolters Kluwer die noumlti-ge Aufbereitung innerhalb ihrer eigenen redaktionellen Workflows leisten Durch die immer staumlrker steigenden Datenmengen und die immer differenzierteren Kunden-anforderungen sind hier allerdings inzwischen bereits die Grenzen der Machbarkeit erreicht

Die Anforderung dass die Beziehungen zwischen Doku-menten Fakten und Wissensdomaumlnen dokumentiert sind um letztlich alle relevanten Informationen zur Problem-loumlsung heranziehen zu koumlnnen bleibt trotzdem erhalten Hier kann nur die Vernetzung der Informationen unter Ein-beziehung der Skills aller Beteiligten die Antwort sein

Die Datenproduzenten muumlssen die Beziehungen die sie intern bei ihren eigenen Prozessen bereits nutzen eben-falls publizieren Die Community muss Tools zur Vernet-zung entwickeln und die Vernetzung selbst weitertreiben soweit es ihrer spezifischen Expertise entspricht Informa-tionsdienstleister wie Wolters Kluwer muumlssen in die Cloud publizieren und somit weitere Anker fuumlr die Vernetzung zur Verfuumlgung stellen Und die Endnutzer selbst muumlssen sich im eigenen Interesse uumlber Crowd-Sourcing-Mechanismen am Ausbau des Netzwerks beteiligen Nur so kommen wir alle in eine win-win-Situation die zur vollen Ausschoumlpfung des Potentials fuumlhren kann Aus diesen Gruumlnden engagie-ren wir uns im LOD2-Projekt um diesen gewuumlnschten Ziel-zustand nachhaltig mitgestalten zu koumlnnen

OGD-Digest Wie lange schaumltzen Sie wird es dauern bis Open Data in Deutschland bzw in EU27 fuumlr die Wirt-schaft verwendbar Realitaumlt wird

Christian Dirschl Ich bin in meiner Einschaumltzung offen gestanden hin- und hergerissen Unbestritten geht im Augenblick in diesem Bereich die Post ab Neue Open Government Data Initiativen auf lokaler oder nationaler Ebene werden fast jede Woche verkuumlndet und die Ent-wicklung geht immer schneller voran Die EU steckt viele Millionen in die Veroumlffentlichung ihrer eigenen Daten und foumlrdert mit viel Geld unterstuumltzende Projekte wie LOD2 die die noumltige Infrastruktur zur Verfuumlgung stellen

IM GESPRAumlCh ndash ChRISTIAN DIRSChL

SEITE 19

Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

LinksWolters Kluwer deutschland wwwwolterskluwerde

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helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

SEITE 20

Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

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Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

SEITE 22

Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

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Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

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Andererseits sehe ich zB gerade in Deutschland aus Da-tenschutzgruumlnden massive Vorbehalte gegen jede Art von Datenveroumlffentlichung Ich habe den Eindruck dass hier noch viel Klaumlrungsbedarf besteht der sicherlich seine Zeit brauchen wird

In anderen Laumlndern bzw bei der EU selbst gehe ich davon aus dass in den naumlchsten drei bis vier Jahren nennenswer-te Datenbestaumlnde veroumlffentlicht sein werden die einen messbaren wirtschaftlichen Effekt auf die Wettbewerbs-faumlhigkeit in einer globalisierten Welt haben werden Erste Ansaumltze kann man heute schon in Groszligbritannien erken-nen wo zB alle oumlffentliche Gebaumlude sukzessive einen ei-genen maschinell verarbeitbaren Identifikator bekommen

und somit die Grundlage fuumlr eine verlaumlssliche Vernetzung von zB Geodaten Haushaltsdaten Gebaumludenutzungsda-ten etc geschaffen wird Eine aumlhnliche Initiative die kei-nerlei Implikationen im Bereich Datenschutz haumltte wuumlrde ich mir persoumlnlich auch fuumlr Deutschland und andere zoumlger-liche Staaten innerhalb Europas wuumlnschen

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helsinki ndash Finnland Das Helsinki Region Infoshare Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Daten uumlber die Region Helsinki oumlffentlich zugaumlnglich zu machen

Technologische Basis fuumlr die Platform ist CKAN das schon in den Portalen Groszligbritanniens und im EU-weiten Katalog publicdataeu im Einsatz ist Das Projekt wird von der Abteilung ldquoUrban Factsrdquo der Stadt Helsinki koordiniert In das Projekt sind die Staumldte Helsinki Espoo Vantaa und Kauniainen sowie das Forum Virium Helsinki der Finnis-che Innovationsfonds Sitra und das Finnische Finanzminis-terium eingebunden httpwwwhrifien

estland Die im Maumlrz neu formierte Regierung in Estland hat Open Government Data im

Regierungsuumlbereinkommen positioniert Geodaten werden fuumlr die Wiederverwendung zur Verfuumlgung gestellt Oumlffentliche Register werden mit einer Verfuumlg-barkeit von 247 zur Verfuumlgung gestellt und verlinkt Staatliche und regionale Regierungsdaten werden maschinenlesbar gemacht und geoumlffnet Das Ziel ist eine Bereitstellung dieser Daten um den NutzerInnen die Moumlglichkeit zu bieten auf Basis dieser Daten Anwendun-gen zu realisieren httpwwwopendataee2011-03-24avatud-andmed-uue-valitsuse-koalitsioonileppes

schottland Anfang Mai 2011 wurde eine Open Data Initiative in Schotland gegruumlndet welche die

Diskussion rund um Open Government Data in Schottland vorantreiben will und relevante Datensaumltze sammelt httpssitesgooglecomsitescotlandsdata

Open Data Weltweit

Kanada Die Kanadische Regierung startet ein eigenes OGD-Portal mit anfaumlnglich bereits 260000

Datensaumltzen aus den Bereichen Landwirtschaft Biologis-cher Landbau Inneres und Migration Umwelt Finanz Fischerei und Verkehr Die Pilotphase wird sich uumlber einen 12-Monats-Zeitraum erstrecken waumlhrend dessen die Regierung weiterhin die Anzahl der Datensaumltze fuumlr die Benutzer erhoumlhen will httpwwwdatagcca

Asien ndash thailand 1 Daten Repository in Asien geoumlffnet Mit dem ersten offiziellen Datenkatalog in

Thailand nimmt das Land eine Vorreiterrolle zu Open Government Data in Asien ein Andere Laumlnder stehen bereits in den Startloumlchern Open Data goes Asia httpdatapmgoth

Russland Das russische NGO Golos (russisch fuumlr lsquoStimmersquo) veroumlffentlicht alle russischen

Wahlergebnisse 2003 bis 2011 als Open Data (National regional lokal) ndash insgesamt wurden die Daten von 36834 Wahlen veroumlffentlicht httpstatgolosorg

suumldamerika ndash chile Ein Transparency Board in Chile veroumlffentlicht erste Datensaumltze

httpwwwconsejotransparenciaclconsejositeedicbaseportpcatalogohtml httpwwwcpltclcatalogo-de-datos-abiertosconse-jo2010-11-02094712html

Einen guten und aktuellen Uumlberblick uumlber die vorhande-nen Datenkataloge in Europa bietet die seitens des LOD2 Projektes (lod2eu) gepflegte Liste httplod2okfnorgeu-data-catalogues

BEST PRACTISE

SEITE 20

Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

BEST PRACTISE

SEITE 21KALENDER

Kalender

Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

httpwwwch-opencheventsaktuelle-events240611-opendatach-2011

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

httpwwwisess2011org

Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

Wettbewerbe

Open Data Challenge

httpopendatachallengeorg

Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

SEITE 22

Impressumder open government data digest Oumlsterreich (ogd digest) ist eine publikation der semantic Web company gmbh

Lerchenfelder Guumlrtel 43 1160 Wien Oumlsterreich Tel +431402 12 35 httpwwwsemantic-webat httpwwwogd2011at

ISSN 2220-5659

herausgeber

Semantic Web Company (CC) 2011

Redaktion

Martin KaltenboumlckThomas Thurner

Die Semantic Web Company als Herausgeber dieser Pu-blikation uumlbernimmt keinerlei Gewaumlhr fuumlr die Aktualitaumlt Korrektheit Vollstaumlndigkeit oder Qualitaumlt der bereitgestell-ten Informationen oder Funktionalitaumlt der bereitgestellten Dienste Haftungsanspruumlche gegen den Herausgeber die sich auf Schaumlden materieller oder ideeller Art beziehen sind grundsaumltzlich ausgeschlossen Der Betreiber behaumllt es sich ausdruumlcklich vor Teile oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankuumlndigung zu veraumlndern zu ergaumln-zen zu loumlschen oder die Veroumlffentlichung zeitweise oder endguumlltig einzustellen

Der OGD Digest enthaumllt Links zu externen Webseiten auf deren Inhalte vom Betreiber dieser Seiten kein Einfluss ge-nommen werden kann Fuumlr diese fremden Inhalte kann demnach keinerlei Gewaumlhr uumlbernommen werden Fuumlr die Inhalte der verlinkten Seiten ist der jeweilige Anbieter verantwortlich

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Offene DatenErste Oumlsterreichische

Open Government Data Konferenz

Rechtsrahmen

Praxisbeispiele

Technik

Gesellsch Gesellschaftspolitisches Umfeld

Palais Strudlhof - Wien

16 Juni 2011

Info Anmeldung wwwogd2011at

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Gemeinsam mit dem Open Government-Portal der Stadt Wien (wwwwiengvatopengov) wird am 17 Mai auch das Open Government Data (OGD)-Angebot der Stadt Wien (datawiengvat) praumlsentiert Der Katalog mit Offe-nen Stadtdaten umfasst ndash im ersten Schritt ndash mehr als 30 Eintraumlge mit einem Schwerpunkt auf Daten mit Georefe-renzierung Vom Start des Portals ab ist an die laufende Erweiterung des Datenangebotes gedacht Wie und in welchen Umfang in den naumlchsten Wochen und Monaten diese Erweiterung des Datenangebotes ablaumluft erlaumlutert DI Johann Mittheisz (CIO der Stadt Wien) in einem Presse-gespraumlch am 175

(c) Stadt Wien

Wie wir im Vorabinterview erfahren haben wurden ganz wesentliche Grundsaumltze von Open Government Data durch die Stadt Wien beruumlcksichtigt Wir duumlrfen demnach Daten in maschinenlesbarer Form ebenso erwarten wie einfache standardisierte und transparente Nutzungsbe-dingungen der angebotenen Daten fuumlr Bevoumllkerung und die Wirtschaft Bemerkenswert dabei ist die gemeinsa-

me Anstrengung der Stadtverwaltungen von Wien Linz und Salzburg die sich auf die Nutzung einer der offens-ten Creative-Commons-Lizenzen (Creative Commons Na-mensnennung 30 Oumlsterreich Lizenz) geeinigt haben Die Erfahrungen der ersten Monate sollte in die naumlchste Ver-sion (Creative Commons Namensnennung x0 Oumlsterreich) des CC-Legalcode einflieszligen wie aus den Stadtverwaltun-gen und Creative Commons Austria zu vernehmen ist

Nach dem Start moumlchte sich Wien schnell Feedback bei den Anwenderinnen holen und laumldt zur Open Government-Plattform am 26052011 von 1600 bis 1800 in die Rathaus-straszlige 1 Erdgeschoszlig Der uumlbernaumlchste Schritt ist dann fuumlr Sommer 2011 angekuumlndigt ldquoEine Online-Moumlglichkeit das umfangreiche Leistungsangebot der Stadt Wien bezuumlglich Prioritaumlten beim Ausbau hinsichtlich Open Government und Open Data zu bewertenrdquo und ldquonoch im Jahr 2011 wird ein Wettbewerb fuumlr die Wirtschaft gestartet um innovati-ve Umsetzungen aus der Open Government-Initiative der Stadt Wien zu finden und auch auszuzeichnenrdquo

datawiengvat

Text Thomas Thurner

Als Nummer 1 am Start ndash Das Wiener Open Data PortalBei Redaktionsschluszlig dieses OGD-Digest ist es noch Verschlusssache doch am 17 Mai ist es soweit ndash Oumlster-reichs erstes Open Data Portal soll online gehen

Auslagen fuumlr Open Data ndash Projekte eroumlffnet

Die Frage nach den konkreten Anwendungen von Open Data zu bantworten haben sich zwei neue Projekte ver-schrieben Die ODappsZone der OGD-Austria auf wwwopendataat und der Showroom fuumlr Open Data-Projekte des deutschen Open Data Network unter wwwopendata-showroomorg Gedacht sind die Seiten vor allem dafuumlr einen optisch ansprechenden und einfach zugaumlnglichen Uumlberblick uumlber guten Projekte aus dem Open Data-Umfeld bereitzustellen um zB Freunden oder Bekannten aber auch Politikern Verwaltungsbeamten oder anderen Ent-scheidungstraumlgern einen schnellen Uumlberblick zu geben was man mit offenen Daten alles machen kann Die Projek-te sind in Kategorien wie ldquoDemokratierdquo ldquoUmweltGeordquo oder ldquoWirtschaftrdquo unterteilt und es gibt einen RSS-Feed um uumlber neu hinzugefuumlgte Projekte auf dem Laufenden zu bleiben Zur Seite gehoumlrt eine Facebook-Seite wwwfacebookcomOpenDataShowroom dort (per Mail natuumlrlich auch) koumln-nen neue Projekte vorgeschlagen werden (Thomas Thur-ner und Holger Drewes auf opendata-networkorg)

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Open Government-Plattform der Stadt Wien26052011 ab 1600 1082 Wien Rathausstraszlige 1 Erdgeschoszlig

(Verkehrsverbindung U2 Station Rathaus Linie 2 Station Rathaus)

Im Rahmen einer Open Government-Plattform werden ExpertInnen der Stadt Wien zum aktuellen Status der Open Government Initiative und zum weiteren Ausbau des OGD-Katalogs informieren Sie stehen gerne fuumlr Fragen den interessierten Buumlrgerinnen und Buumlrgern zur Verfuumlgung

opench Konferenz 2011246 2011 0930 bis 1715 Uhr Schweizerisches Bundesar-chiv Archivstrasse 24 CH-3003 Bern

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Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit laumldt zusammen mit dem Schweizerischen Bundesarchiv und weiteren Partnern zur opendatach 2011 ein An dieser Ver-anstaltung werden namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik Verwaltung Wirtschaft und Wissenschaft uumlber ihre Erfahrungen mit der Publikation und Wiederverwen-dung von Behoumlrdendaten berichten

ISESS2011 ndash International Symposium on Environmental Software Systems27 - 29 Juni 2011 Brno Tschechische Republik Universi-taumlts Campus Bohunice

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Die ISESS Konferenz findet bereits seit dem Jahr 1995 statt und diskutiert seitdem die Moumlglichkeiten von Software Systemen im Umweltbereich

2011 wird unter anderem das Thema Open (Govern-ment) Data und Umweltinformationen als Schwerpunkt behandelt

Martin Kaltenboumlck stellt die Ergebnisse der OGD2011 Kon-ferenz einem internationalen Publikum in Bruumlnn vor

OKCon 2011 ndash Open Knowledge Conference 201130 Juni - 01 Juli 2011 Kalkscheune Johannisstr 2 10117 Berlin Deutschland

httpokconorg2011

Die 6 Open Knowledge Konferenz der Open Knowledge Foundation (OKFN) findet heuer erstmals in Berlin statt

Die OKCon behandelt Open Data Technology Open Science and Open Data in Academic Research Open Law Society and Democracy Open Culture Education and Commons Research

Andreas Blumauer CEO der Semantic Web Company Wien ist Keynote Speaker auf der OKCon 2011

Alpbacher Reformgesprache 2011Special Lecture Open Government 2282011 1900 - 2030 Alpbach Oumlsterreich

httpwwwalpbachorg

Das Forum Alpbach hat die Themen Open Government und Open Government Data aufgenommen und veran-staltet als Special Lecture

eine Panel Diskussion zum Thema mit Nikolaus FUTTER (Geschaumlftsfuumlhrer Compass Gruppe) Peter HERMANN (Director Public Sector Microsoft Oumlsterreich) Martin KAL-TENBOumlCK (OGD Austria Semantic Web Company) Johann MITTHEISZ (CIO der Stadt Wien Magistratsdirektion der Stadt) Peter PARYCEK (Donau Universitaumlt Krems)

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Die erste europaweit ausgelobte Open Data Challenge geht in die finale Runde Bis 5 Juni 2011 um Mitternacht koumlnnen Ideen Anwendungen Visualisierungen und Da-tensaumltze eingereicht werden

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