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Schulmassaker von Parkland und Winnenden Beim Amoklauf von Winnenden am 11. März 2009 erschoss ein 17-jähriger ehe- maliger Schüler der Albertville-Realschule acht Schülerinnen, einen Schüler und drei Lehrerinnen. Er floh vor der Polizei, die sehr schnell eingetroffen war. Auf der Flucht erschoss er einen Mitar- beiter der Psychiatrie im Schlosspark. Er ließ sich von einer Geisel nach Wendlingen fahren. Dort erschoss er zwei Männer und sich selbst. Beim Schulmassaker von Parkland er- schoss am 14. Februar 2018 ein 19-Jähri- ger an seiner ehemaligen Schule, der Mar- jory Stoneman Douglas Highschool in Parkland (Florida), 14 Schüler und drei Erwachsene. Kurz danach wurde er festgenommen; am nächsten Tag gestand er die Tat. Im Zusammenhang mit dem Attentat plädierte US-Präsident Donald Trump da- für, Lehrer zu bewaffnen. Quelle: Wikipedia Starker, junger Aufschrei Die Reaktion der Jugendlichen von Parkland erinnert entfernt an den Protest der Eltern von Winnenden 2009 Hinterbliebenen in Florida demonstriert werden soll. Das Winnender Motto „Die Liebe bleibt“ ist daher um die von den Schülern in Parkland herausgegebene For- derung „Never again“ ergänzt, zu Deutsch „Nie wieder“. „Ich verstehe den Zorn der Jugendlichen in den USA“, sagt Hannah Söltzer. „Ob- wohl es so viele, auch kleinere Vorfälle ge- geben hat, werden sie von den Erwachsenen immer noch nicht ernst genommen. Diese wissen offenbar nicht, was für psychische Probleme eine solche Tat gerade bei jungen Leuten auslöst.“ Auch Adrian Gerlach findet die Proteste der amerikanischen Schüler beachtlich und hofft, dass ihr Druck auf die Politik Erfolg zeigt. Beide Jugendgemeinderäte waren zum Zeitpunkt der Winnender Tat in der dritten Klasse. „Ich habe nicht genau ver- standen, was passiert ist, aber dass es mit uns und Winnenden zu tun hatte, schon“, erinnert sich Adrian. Hannah ging mehrere Tage lang nicht mehr allein aus dem Haus. Das haben ihre Eltern erzählt, sie selbst hat das ausgeblendet. @ Video mit Emma Gonzales auf www.zvw.de/winnenden Projekt für Gewaltprävention und durch ein Sportprojekt, das soziale Kompetenz fördert. Beteiligt ist sie an einem Projekt zum zehnten Jahrestag des Amoklaufs im nächsten Jahr: Es soll ein gedrucktes Buch erscheinen, in dem Jugendliche erzählen, welche Erfahrungen von Gewalt sie ge- macht haben. Lichterkette Organisiert vom Jugendgemeinderat Winnender Jugendliche selbst, speziell der Jugendgemeinderat, wenden sich auf ihre Weise gegen die Gewalt, die Winnenden er- fahren hat. Die „Lichterkette“ am Sonntag- abend ist ein symbolstarkes Gedenkritual, es zeigt, dass die Toten vom 11. März 2009 nicht vergessen sind. Zum achten Mal orga- nisiert der Jugendgemeinderat den Gang mit den Kerzen. Hannah Söltzer (18) und Adrian Gerlach (17) haben sich dieses Jahr eng mit der Stiftung gegen Gewalt an Schu- len abgestimmt, weil Solidarität nicht nur mit den Angehörigen der hiesigen Opfer, sondern aus aktuellem Anlass auch mit Wut in den USA Warum rufen Jugendliche „B. S.“? Man sollte sich mal überlegen, was das be- deutet: Junge Leute, Schüler, noch keine 20 Jahre alt, sehen sich gezwungen, für ihr Le- ben, für ihr Überleben und für ihre Sicher- heit auf die Straße zu gehen. „Es treibt ei- nem fast die Schamesröte ins Gesicht, wenn man daran denkt“, sagt Mayer, „was ist das für eine Gesellschaft?“ Warum reagieren Emma Gonzales und Tausende von Bürgern Parklands mit Wut und Aggression auf den Amoklauf? Warum rufen sie im Chor „B.S. B.S.“ Und meinen damit Bullshit? „Weil sie nicht gehört werden. Es ist in den USA nicht wie bei uns“, sagt Gisela Mayer. Sie und die Winnender Stiftung gegen Gewalt an Schulen haben einen Brief an die Schüler von Parkland geschrieben, um Kontakt aufzunehmen. „Die Antwort wird erst in ein paar Monaten kommen. Es dau- ert lange, bis vieles wieder in geordnete Bahnen kommt. Aber sie werden bestimmt antworten“, sagt Gisela Mayer. In den ers- ten Wochen nach dem Amoklauf 2009 ging in Winnenden auch alles durcheinander. Später kamen dann Kontakte zustande zu Städten, die von Amokläufen ähnlicher Di- mension getroffen wurden. Auch Newtown in den USA, wo 2012 ein 20-Jähriger 20 Kinder einer Grundschule und acht Er- wachsene tötete, bekam Post aus Winnen- den und nahm nach einigen Monaten Kon- takt auf. Es geschieht etwas Gewaltprävention, Waffenkontrollen Die Winnender Stiftung gegen Gewalt an Schulen, gegründet von Eltern ermordeter Schüler, sammelt alle Information zu Amokläufen an Schulen, insbesondere Lite- ratur zu Gewaltprävention, zur Ursachen- forschung, zu Waffengesetzen und Kontrol- len. Nach dem 11. März 2009 war den Re- gierenden in Deutschland klar: Hier muss etwas passieren. „Und es ist auch eine Men- ge passiert“, sagt Gisela Mayer, „nicht so viel, wie wir gefordert haben. Aber: Viele Waffen wurden vernichtet. Die Kontrollen wurden schärfer. An Schulen hat sich viel verändert mehr Schulsozialarbeiter, Schulpsychologen, Beauftragte für Gewalt- prävention – man achtet auf viele Dinge, die vorher nicht wahrgenommen wurden.“ Die Stiftung gegen Gewalt an Schulen pflegt ein Netzwerk für Schulleiter, die in Sorge sind. In Berlin läuft ein großes Forschungs- projekt über die Hintergründe von Amo- kläufen. Schon nach dem Amoklauf von Er- furt hat die Polizei ihre Taktik verändert und trainiert für Einsätze gegen Amokläu- fer. „Es sind jetzt neun Jahre seit dem Amoklauf von Winnenden. Wir hatten seit- dem keinen Amoklauf mehr mit Schusswaf- fen und mit dieser Zahl von Getöteten an ei- ner Schule in Deutschland“, sagt Mayer. „Das ist nicht so, weil wir alle auf einmal gut geworden sind, sondern weil wir alle et- was tun in diesem Land.“ Die Stiftung gegen Gewalt trägt zur Ver- hinderung von Amokläufen bei durch ein Von unseren Redaktionsmitgliedern Martin Schmitzer und Regina Munder Winnenden/Parkland. Es hört nicht auf. Auch neun Jahre nach dem Amoklauf vom 11. März 2009 schrecken Winnender auf, wenn ir- gendwo auf der Welt Jugendliche durch Waffen sterben – wie am 14. Februar 2018 in Parkland, Florida. Die Reaktion dort beeindruckt Winnender Jugendgemeinderäte, die für das Gedenken am Sonntag eine „Lichterkette“ vorbereitet haben. Die Parole der Jugendlichen von Parkland haben die Winnender übernom- men: „Never again!“ „Nie wieder!“ Betrof- fene wie Gisela Mayer von der Winnender Stiftung gegen Gewalt an Schulen staunen und hoffen, weil Jugendliche in den USA sich aufbäumen gegen das Schulmassaker in Florida und gegen die Allgegenwart von Schusswaffen in Nordamerika. Winnender Aufruf Offener Brief von sechs Elternpaaren Das erinnert an Winnenden 2009. Zehn Tage nach dem 11. März veröffentlichten sechs Elternpaare, die ein Kind beim Amoklauf von Winnenden verloren haben, einen Aufruf an die Bundesregierung: „Wir wollen, dass der Zugang junger Menschen zu Waffen eingeschränkt wird.“ Und wei- ter: „Der Gesetzgeber muss Verstöße gegen das geltende Waffenrecht stärker ahnden.“ Gegen Gewalt in den Medien und in Com- puterspielen wandten sich die Eltern der Ermordeten, und sie forderten: „Wir wol- len, dass die Tat aufgeklärt und aufgearbei- tet wird.“ Jener Offene Brief, den die Win- nender Zeitung auf ihrer Titelseite vom 21. März 2009 abgedruckt hatte und der bun- desweit veröffentlicht wurde, ist praktisch ein Pflichtenheft für Politiker, Justiz und Journalisten. Einiges aus diesem offenen Brief wurde gehört, manches sogar umge- setzt. Es kam wirklich zum Prozess gegen den Vater des Täters, und es wurde haar- klein aufgearbeitet, wie der Täter zu Waffe und Munition gelangen konnte. Das Aufbe- gehren der Eltern von Winnenden hatte Wirkung, auch wenn es eher nachdenklich, verantwortungsvoll und aggressionsfrei formuliert und ausgesprochen war. Der Unterschied Bei uns werden Betroffene gehört „Wir wurden und werden gehört“, erinnert sich Gisela Mayer, deren Tochter beim Amoklauf 2009 getötet wurde, „die höchs- ten Vertreter des Staates, Bundespräsident und Bundeskanzlerin, kamen zu uns nach Winnenden. Die Landesregierung forderte uns auf, uns einzubringen, unsere Vorstel- lungen vorzutragen. Es ist anders bei uns in Deutschland – Gott sei Dank!“ Viel heftiger ist der Aufschrei der Ju- gendlichen von Parkland, ergreifend und unglaublich ist die Wut der 18-jährigen Emma Gonzales, deren traurig-trotzige Protestrede über Youtube durch die ganze Welt geht. Die USA sind eine andere Welt mit aus deutscher Sicht entsetzlichen Frei- heiten für Waffennarren. Dass ein solches Entsetzen über Waffen jetzt in Amerika aufkommt, dass es in Worte gefasst wird von einer Jugendlichen, dass viele Tausende von diesen Worten gepackt werden in Park- land und dass Millionen von Menschen die- sen Aufschrei aus einem geschundenen Ort wahrnehmen und verstehen das über- rascht viele Deutsche, auch Gisela Mayer, und zugleich macht es Hoffnung. Es ist ziemlich sicher, dass das Aufbegehren wei- tergeht in Florida. Emma Gonzales, die jun- ge Frau mit dem Kurzhaarschnitt und der vollen, lauten Rednerstimme, hat zusam- men mit Mitschülern zu einem Protestzug aufgerufen am 24. März in Washington. Ein „Marsch für unsere Leben“ soll es werden. Emma Gonzales wischt Tränen beiseite während ihrer Wutrede gegen die Waffengesetze der USA am 21. Februar beim CNN-Stadthallen-Treffen in Parkland/Florida. Foto: dpa/ Michael Laughlin Beeindruckt von Jugendlichen in Parkland/Florida: Hannah Söltzer und Adrian Gerlach, die mit anderen vom Jugendgemeinderat die „Lichterkette“ organisie- ren, deren Schlusspunkt der Hof der Albertvilleschule sein wird. Foto: Schneider Gedenken Das öffentliche Gedenken für die Opfer des Amoklaufs vom 11. März 2009 findet am Sonntag, 11. März, um 9.30 Uhr bei der Gedenkstätte im Stadtgarten statt. Ökumenische Gedenkgottesdiens- te sind um 10.15 Uhr in der Schlosskir- che, um 18.30 Uhr in der Peterskirche Weiler zum Stein, um 19 Uhr in der St.- Karl-Borromäus-Kirche. Eine Lichterprozession beginnt nach dem Gottesdienst um 20 Uhr am Marktbrunnen. Veranstalter ist der Ju- gendgemeinderat. Teilnehmer brin- gen ihre Kerze im Becher selbst mit. Zu allen Veranstaltungen sind alle willkommen.

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Page 1: ONLINE E-MAIL Wi nnen den FAX TELEFON REDAK TIO N … · Wi nnen den Nummer 58 WIS1 Samstag, 10. März 2018 REDAK TIO N WIN NENDE N TELEFON 07 195 6906 -49 FAX 07 195 6906 -30 E-MAIL

Winnenden Nummer 58 – WIS1Samstag, 10. März 2018

REDAKTION WINNENDEN

TELEFON 07195 6906 -49FAX 07195 6906 -30E-MAIL [email protected] www.winnender-zeitung.de

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Schulmassaker von Parkland undWinnenden� Beim Amoklauf von Winnenden am 11.März 2009 erschoss ein 17-jähriger ehe-maliger Schüler der Albertville-Realschuleacht Schülerinnen, einen Schüler unddrei Lehrerinnen.� Er floh vor der Polizei, die sehr schnelleingetroffen war.� Auf der Flucht erschoss er einenMitar-beiter der Psychiatrie im Schlosspark.� Er ließ sich von einer Geisel nachWendlingen fahren. Dort erschoss erzweiMänner und sich selbst.

� Beim Schulmassaker von Parkland er-schoss am 14. Februar 2018 ein 19-Jähri-ger an seiner ehemaligen Schule, der Mar-jory Stoneman Douglas Highschool inParkland (Florida), 14 Schüler und dreiErwachsene.� Kurz danachwurde er festgenommen;am nächsten Tag gestand er die Tat.� Im Zusammenhang mit dem Attentatplädierte US-PräsidentDonald Trumpda-für, Lehrer zu bewaffnen.� Quelle:Wikipedia

Winnenden.Sozial- und Religionspädagoge Lars Gro-ven, 39 Jahre alt, trainiert Schüler, Elternund Lehrer an Schulen im Umgang mitKonflikten und im Vermeiden von ausgren-zendem Verhalten. Er arbeitet für die Stif-tung gegen Gewalt an Schulen, die gegrün-det wurde von Eltern, deren Kinder beimAmoklauf getötet wurden, und anderen Be-troffenen. Mit ihm sprach unser RedakteurMartin Schmitzer.

Wo sind die Schulen, an denen Sie arbei-ten?

Im Rems-Murr-Kreis, in Stuttgart und Um-gebung, unter anderem im Kreis Esslingen,aber auch zum Beispiel in Niedersachsen.

Kommen Sie bei Ihrer Arbeit manchmalauf das Thema Winnenden? Und welcheErfahrung haben Sie damit gemacht?

Ja. Wenn ich sage, warum ich diese Arbeitmache, woher ich komme und von wem dieStiftung gegen Gewalt an Schulen gegrün-det wurde, ist den älteren Schülern sehrschnell klar, dass Gewaltprävention etwasErnstes ist. In einem Training, zu Zeiten, alsder IS viele Terrorakte verübte, rief mal einSchüler den Ruf der IS-Terroristen „Allahuakbar“ dazwischen. Ich fragte ihn, warumer das ruft. Es sollte ein Spaß sein, meinteer. Da erzählte ich ihm von Winnenden, under verstand: Es ist kein Spaß. Winnenden istein guter Türöffner für ernsthaftes emotio-nales Arbeiten.“

Der Amoklauf von Winnenden und alleAmokläufe sind eine extreme Dimensionvon Gewalt. Erreichen Gewaltpräventionund Anti-Aggressivitätstraining auch et-was gegen diese extreme Gewalt?

Es ist ganz sicher so: Eine gut vernetzte undganzheitliche Gewaltprävention sowie einegemeinsame Haltung aller Beteiligten kanndafür sorgen, dass kein Schüler einer Schu-le übersehen wird und sich jeder ernst ge-nommen fühlt. Sie fruchtet dann, wenn sichin einer Schule bei Schülern, Lehrern undEltern durchsetzt, dass sie sich in gegensei-tiger Wertschätzung begegnen – dann ist esviel, viel schwieriger, aggressiv und men-schenverachtend zu handeln.

Ist die Stiftung gegen Gewalt an Schulenein wichtiger Auftraggeber für Sie?

Sie ist nicht mein Auftraggeber, sie ist meinArbeitgeber. Ich bin bei der Stiftung zu 75Prozent angestellt. Zu 25 Prozent arbeiteich bei der Stadt Stuttgart.

Was machen Sie für die Winnender Stif-tung?

Ich bin Fachreferent für Gewaltpräventionund Deeskalation. Von vielen Schulen wer-de ich angefragt und trainiere mit allen Al-tersstufen von Klasse 1 bis 13 und auch anBerufsschulen. Manche Schulen bestellenmich nur für einen Tag im Jahr. Mit ande-ren haben wir spezielle Konzepte entwi-ckelt, und ich bin an vier Tagen im Schul-jahr in einer Klasse. Und da kann man dannschon einiges bewegen und anstoßen. Ichbiete auch Lehrerfortbildungen an, bei de-nen immer auch die Schulsozialarbeit, derHausmeister und die Schulverwaltungs-kraft dabei sind. Da geht es um Konfliktfä-higkeit, um Schüler-Lehrer-Konflikte unddarum, ohne viel Macht zu arbeiten, weil:Wenn ich Macht einsetze, erzeuge ich aufder Gegenseite Ohnmacht. Es geht darum,Schüler nicht zu beschämen, und darum,ausgrenzendes Verhalten zu vermeiden.

„... dass keinSchülerübersehen

wird“Interview mit Lars Groven,Anti-Aggressivitätstrainer

Lars Groven. Foto: Sellmaier

Starker, junger AufschreiDie Reaktion der Jugendlichen von Parkland erinnert entfernt an den Protest der Eltern von Winnenden 2009

Hinterbliebenen in Florida demonstriertwerden soll. Das Winnender Motto „DieLiebe bleibt“ ist daher um die von denSchülern in Parkland herausgegebene For-derung „Never again“ ergänzt, zu Deutsch„Nie wieder“.

„Ich verstehe den Zorn der Jugendlichenin den USA“, sagt Hannah Söltzer. „Ob-wohl es so viele, auch kleinere Vorfälle ge-geben hat, werden sie von den Erwachsenenimmer noch nicht ernst genommen. Diesewissen offenbar nicht, was für psychischeProbleme eine solche Tat gerade bei jungenLeuten auslöst.“

Auch Adrian Gerlach findet die Protesteder amerikanischen Schüler beachtlich undhofft, dass ihr Druck auf die Politik Erfolgzeigt. Beide Jugendgemeinderäte warenzum Zeitpunkt der Winnender Tat in derdritten Klasse. „Ich habe nicht genau ver-standen, was passiert ist, aber dass es mituns und Winnenden zu tun hatte, schon“,erinnert sich Adrian. Hannah ging mehrereTage lang nicht mehr allein aus dem Haus.Das haben ihre Eltern erzählt, sie selbst hatdas ausgeblendet.

@ Video mit Emma Gonzales aufwww.zvw.de/winnenden

Projekt für Gewaltprävention und durchein Sportprojekt, das soziale Kompetenzfördert. Beteiligt ist sie an einem Projektzum zehnten Jahrestag des Amoklaufs imnächsten Jahr: Es soll ein gedrucktes Bucherscheinen, in dem Jugendliche erzählen,welche Erfahrungen von Gewalt sie ge-macht haben.

LichterketteOrganisiert vom Jugendgemeinderat

Winnender Jugendliche selbst, speziell derJugendgemeinderat, wenden sich auf ihreWeise gegen die Gewalt, die Winnenden er-fahren hat. Die „Lichterkette“ am Sonntag-abend ist ein symbolstarkes Gedenkritual,es zeigt, dass die Toten vom 11. März 2009nicht vergessen sind. Zum achten Mal orga-nisiert der Jugendgemeinderat den Gangmit den Kerzen. Hannah Söltzer (18) undAdrian Gerlach (17) haben sich dieses Jahreng mit der Stiftung gegen Gewalt an Schu-len abgestimmt, weil Solidarität nicht nurmit den Angehörigen der hiesigen Opfer,sondern aus aktuellem Anlass auch mit

Wut in den USAWarum rufen Jugendliche „B. S.“?

Man sollte sich mal überlegen, was das be-deutet: Junge Leute, Schüler, noch keine 20Jahre alt, sehen sich gezwungen, für ihr Le-ben, für ihr Überleben und für ihre Sicher-heit auf die Straße zu gehen. „Es treibt ei-nem fast die Schamesröte ins Gesicht, wennman daran denkt“, sagt Mayer, „was ist dasfür eine Gesellschaft?“ Warum reagierenEmma Gonzales und Tausende von BürgernParklands mit Wut und Aggression auf denAmoklauf? Warum rufen sie im Chor „B.S.B.S.“ Und meinen damit Bullshit? „Weil sienicht gehört werden. Es ist in den USAnicht wie bei uns“, sagt Gisela Mayer.

Sie und die Winnender Stiftung gegenGewalt an Schulen haben einen Brief an dieSchüler von Parkland geschrieben, umKontakt aufzunehmen. „Die Antwort wirderst in ein paar Monaten kommen. Es dau-ert lange, bis vieles wieder in geordneteBahnen kommt. Aber sie werden bestimmtantworten“, sagt Gisela Mayer. In den ers-ten Wochen nach dem Amoklauf 2009 gingin Winnenden auch alles durcheinander.Später kamen dann Kontakte zustande zuStädten, die von Amokläufen ähnlicher Di-mension getroffen wurden. Auch Newtownin den USA, wo 2012 ein 20-Jähriger 20Kinder einer Grundschule und acht Er-wachsene tötete, bekam Post aus Winnen-den und nahm nach einigen Monaten Kon-takt auf.

Es geschieht etwasGewaltprävention, Waffenkontrollen

Die Winnender Stiftung gegen Gewalt anSchulen, gegründet von Eltern ermordeterSchüler, sammelt alle Information zuAmokläufen an Schulen, insbesondere Lite-ratur zu Gewaltprävention, zur Ursachen-forschung, zu Waffengesetzen und Kontrol-len. Nach dem 11. März 2009 war den Re-gierenden in Deutschland klar: Hier mussetwas passieren. „Und es ist auch eine Men-ge passiert“, sagt Gisela Mayer, „nicht soviel, wie wir gefordert haben. Aber: VieleWaffen wurden vernichtet. Die Kontrollenwurden schärfer. An Schulen hat sich vielverändert – mehr Schulsozialarbeiter,Schulpsychologen, Beauftragte für Gewalt-prävention – man achtet auf viele Dinge, dievorher nicht wahrgenommen wurden.“ DieStiftung gegen Gewalt an Schulen pflegtein Netzwerk für Schulleiter, die in Sorgesind. In Berlin läuft ein großes Forschungs-projekt über die Hintergründe von Amo-kläufen. Schon nach dem Amoklauf von Er-furt hat die Polizei ihre Taktik verändertund trainiert für Einsätze gegen Amokläu-fer. „Es sind jetzt neun Jahre seit demAmoklauf von Winnenden. Wir hatten seit-dem keinen Amoklauf mehr mit Schusswaf-fen und mit dieser Zahl von Getöteten an ei-ner Schule in Deutschland“, sagt Mayer.„Das ist nicht so, weil wir alle auf einmalgut geworden sind, sondern weil wir alle et-was tun in diesem Land.“

Die Stiftung gegen Gewalt trägt zur Ver-hinderung von Amokläufen bei durch ein

Von unseren RedaktionsmitgliedernMartin Schmitzer und Regina Munder

Winnenden/Parkland.Es hört nicht auf. Auch neun Jahrenach dem Amoklauf vom 11. März 2009schrecken Winnender auf, wenn ir-gendwo auf der Welt Jugendliche durchWaffen sterben – wie am 14. Februar2018 in Parkland, Florida.

Die Reaktion dort beeindruckt WinnenderJugendgemeinderäte, die für das Gedenkenam Sonntag eine „Lichterkette“ vorbereitethaben. Die Parole der Jugendlichen vonParkland haben die Winnender übernom-men: „Never again!“ „Nie wieder!“ Betrof-fene wie Gisela Mayer von der WinnenderStiftung gegen Gewalt an Schulen staunenund hoffen, weil Jugendliche in den USAsich aufbäumen gegen das Schulmassakerin Florida und gegen die Allgegenwart vonSchusswaffen in Nordamerika.

Winnender AufrufOffener Brief von sechs Elternpaaren

Das erinnert an Winnenden 2009. ZehnTage nach dem 11. März veröffentlichtensechs Elternpaare, die ein Kind beimAmoklauf von Winnenden verloren haben,einen Aufruf an die Bundesregierung: „Wirwollen, dass der Zugang junger Menschenzu Waffen eingeschränkt wird.“ Und wei-ter: „Der Gesetzgeber muss Verstöße gegendas geltende Waffenrecht stärker ahnden.“Gegen Gewalt in den Medien und in Com-puterspielen wandten sich die Eltern derErmordeten, und sie forderten: „Wir wol-len, dass die Tat aufgeklärt und aufgearbei-tet wird.“ Jener Offene Brief, den die Win-nender Zeitung auf ihrer Titelseite vom 21.März 2009 abgedruckt hatte und der bun-desweit veröffentlicht wurde, ist praktischein Pflichtenheft für Politiker, Justiz undJournalisten. Einiges aus diesem offenenBrief wurde gehört, manches sogar umge-setzt. Es kam wirklich zum Prozess gegenden Vater des Täters, und es wurde haar-klein aufgearbeitet, wie der Täter zu Waffeund Munition gelangen konnte. Das Aufbe-gehren der Eltern von Winnenden hatteWirkung, auch wenn es eher nachdenklich,verantwortungsvoll und aggressionsfreiformuliert und ausgesprochen war.

Der UnterschiedBei uns werden Betroffene gehört

„Wir wurden und werden gehört“, erinnertsich Gisela Mayer, deren Tochter beimAmoklauf 2009 getötet wurde, „die höchs-ten Vertreter des Staates, Bundespräsidentund Bundeskanzlerin, kamen zu uns nachWinnenden. Die Landesregierung forderteuns auf, uns einzubringen, unsere Vorstel-lungen vorzutragen. Es ist anders bei uns inDeutschland – Gott sei Dank!“

Viel heftiger ist der Aufschrei der Ju-gendlichen von Parkland, ergreifend undunglaublich ist die Wut der 18-jährigenEmma Gonzales, deren traurig-trotzigeProtestrede über Youtube durch die ganzeWelt geht. Die USA sind eine andere Weltmit aus deutscher Sicht entsetzlichen Frei-heiten für Waffennarren. Dass ein solchesEntsetzen über Waffen jetzt in Amerikaaufkommt, dass es in Worte gefasst wirdvon einer Jugendlichen, dass viele Tausendevon diesen Worten gepackt werden in Park-land und dass Millionen von Menschen die-sen Aufschrei aus einem geschundenen Ortwahrnehmen und verstehen – das über-rascht viele Deutsche, auch Gisela Mayer,und zugleich macht es Hoffnung. Es istziemlich sicher, dass das Aufbegehren wei-tergeht in Florida. Emma Gonzales, die jun-ge Frau mit dem Kurzhaarschnitt und dervollen, lauten Rednerstimme, hat zusam-men mit Mitschülern zu einem Protestzugaufgerufen am 24. März in Washington. Ein„Marsch für unsere Leben“ soll es werden.

EXTRA: Winnenden, neun Jahre nach demAmoklauf

Emma Gonzales wischt Tränen beiseite während ihrer Wutrede gegen die Waffengesetze der USA am 21.Februar beim CNN-Stadthallen-Treffen in Parkland/Florida. Foto: dpa/ Michael Laughlin

Beeindruckt von Jugendlichen in Parkland/Florida: Hannah Söltzer und Adrian Gerlach, die mit anderen vom Jugendgemeinderat die „Lichterkette“ organisie-ren, deren Schlusspunkt der Hof der Albertvilleschule sein wird. Foto: Schneider

Gedenken� Das öffentliche Gedenken für dieOpfer des Amoklaufs vom 11. März2009 findet am Sonntag, 11. März, um9.30 Uhr bei der Gedenkstätte imStadtgarten statt.

� Ökumenische Gedenkgottesdiens-te sind um 10.15 Uhr in derSchlosskir-che, um 18.30Uhr in derPeterskircheWeiler zum Stein, um 19 Uhr in der St.-Karl-Borromäus-Kirche.

� Eine Lichterprozession beginntnach dem Gottesdienst um 20 Uhr amMarktbrunnen. Veranstalter ist der Ju-gendgemeinderat. Teilnehmer brin-gen ihre Kerze im Becher selbst mit.

� Zu allen Veranstaltungen sind allewillkommen.

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Putin: Gebe dieKrim nie zurückMOSKAU (AFP). Russlands Präsident Wla­dimir Putin will die Halbinsel Krim „nie“an die Ukraine zurückgeben.

„Was, sind Sie verrückt?“, sagte derStaatschef auf eine entsprechende Frageeines Journalisten in einem am Sonntagveröffentlichten Dokumentarfilm. Erwürde die Krim unter keinen Umständenaufgeben. Der Film, zuerst vom Kreml­freundlichen Fernsehmoderator DmitriKiselew in den sozialen Medien verbreitet,erschien eine Woche vor der Präsident­schaftswahl in Russland. Es gilt als sicher,dass Putin die Wahl gewinnt. In der Doku­mentation kommen auch WeggefährtenPutins wie Kindheitsfreund Sergej Roldu­gin und Altkanzler Gerhard Schröder zuWort.

Russland hatte die Krim 2014 annek­tiert. Als Reaktion haben die EU und dieUSA Sanktionen verhängt. Die Beziehun­gen zur USA haben sich seitdem zusätz­lich verschlechtert, weil Moskau vorge­worfen wird, sich in die US­Präsident­schaftswahlen im Jahr 2016 eingemischtzu haben.

Erste Wahl seit demFriedensschlussBOGOTÁ (dpa). Kolumbien hat erstmalsseit dem Friedensschluss mit der linkenFarc­Guerilla ein neues Parlament be­stimmt. Die Wahl am Sonntag galt auchals Test für die Präsidentenwahl am 27.Mai. Der Präsident hat in Kolumbien einesehr starke Stellung und leitet die Regie­rung. „Wir können mit Stolz sagen, dass esdie ruhigsten Wahlen in der jüngeren Ge­schichte Kolumbiens sind“, sagte Staats­chef Juan Manuel Santos bei der Stimm­abgabe in der Hauptstadt Bogotá.

Blickpunkt

Wetter

Mittags 15°Nachts 6°Regen, dann SonneundWolken und teils Schauer

Die Seite Drei

Trauer um KardinalLehmann: Erinnerungenan eine prägende Figur derkatholischen Kirche

Foto:epd

Wirtschaft

Auf dem Strommarktwerden die Karten neugemischt – DieEnergieriesen Eon undRWE haben sich auf einenMegadeal geeinigt

Panorama

Gewinner gesucht:Ein Unbekannter hatbeim Jackpot 42 MillionenEuro gewonnen

Noch ein Punkt

Sechs Spiele, keine Niederlage: Der VfBStuttgart bleibt unter seinem Coach TayfunKorkut weiter ungeschlagen. Mit dem 0:0gegen RB Leipzig haben die Roten zudem

einen weiteren Schritt Richtung Klassenver-bleib gemacht. Emotional war die Partiegegen Leipzig dennoch – auch wegen derRückkehr von Timo Werner (rechts/im Duell

mit Emiliano Insua). Im zweiten Sonntags-spiel gewann Borussia Dortmund in derNachspielzeit mit 3:2 gegen Eintracht Frank-furt. Foto: dpa

STUTTGART. Gut integrierte Flüchtlingesollten nach Ansicht des scheidenden Chefsder Härtefallkommission, Edgar Wais, groß­zügigere Bleiberechte erhalten. „Im vergan­genen Jahr ist das Innenministerium vielstrenger geworden“, sagte Wais mit Blickauf die sinkende Bereitschaft der Landesre­

gierung, die Vorschläge der Kommission zuakzeptieren. „Wir kommen 2017 auf eine Er­folgsquote unserer Härtefallersuchen von 61Prozent. Damit sind wir absolut nicht zu­frieden“, so Wais. Das werde weder derArbeit der Kommission, die einen strengenMaßstab anlege, noch den gut integriertenFlüchtlingengerecht. IndenJahrenzuvorseidie Landesregierung den Vorschlägen im­merhin zu mehr als 90 Prozent gefolgt.

3565 Anträge für mehrals 10 000 Personensind in Wais’ Amtszeit über seinen Schreib­tisch gegangen. In 747 Fällen sprach sich dasGremium für ein Bleiberecht aus humanitä­ren Gründen aus. 681 wurden anerkannt –1837 Menschen durften bleiben.

Wais (parteilos), der die Leitung der Kom­mission Ende März nach mehr als zwölf Jah­

ren an Stuttgarts Sozialbürgermeister Wer­ner Wölfle (Grüne) übergibt, führt die rigidePolitik auf eine gewandelte Haltung der Öf­fentlichkeit gegenüber Flüchtlingen zurück.„Die Bevölkerung erwartet heute, dass dieFlüchtlinge, die nicht asylberechtigt sind,rasch in ihre Heimat zurückkehren. DieserDruck lastet auf Innenminister ThomasStrobl.“

Wais spricht sich entschieden für einestaatlich gesteuerte Zuwanderung aus: „Wirstellen immer wieder fest, dass unsere Wirt­schaft nicht nur für qualifizierte, sondernauch für die einfachen Tätigkeiten Arbeits­kräfte braucht.“ Er erhalte etwa seitenlangeBriefe von angesehenen Hotelketten, diesich für qualifizierte Zimmermädchen oderReinemachefrauen einsetzten.

Flüchtlinge: Land erkenntweniger Härtefälle anLeiter der Härtefallkommission fordert großzügigere Bleiberechte

13 Jahre lang leitete der frühereReutlinger Landrat EdgarWais dieHärtefallkommission. ZumAbschiedzieht er Bilanz: Das Innenministeriumfolgt den Vorschlägen des Gremiumsviel seltener.

Von Arnold Rieger

STUTTGART. Bislang gibt es im Land nochkeine gymnasiale Oberstufe für Gemein­schaftsschulen. Das ändert sich im kommen­den Schuljahr: Tübingen und Konstanz füh­ren als erste Schulträger in Baden­Würt­temberg an ihren Gemeinschaftsschuleneine Sekundarstufe II ein.

Im Schuljahr 2020/21, spätestens aber2021/22 will auch die Landeshauptstadtihren Gemeinschaftsschülern ein solches

Angebot machen. Das kündigte StuttgartsSchulbürgermeisterin Isabel Fezer (FDP) imGespräch mit unserer Zeitung nach einemTreffen mit den Schulleitungen an.

Um die notwendige Mindestzahl von 60gymnasialfähigen Schülern zu erreichen,wollen die acht Stuttgarter Gemeinschafts­schulen gemeinsam ein Konzept für eineSekundarstufe II an einem Standort entwi­ckeln. Im Gespräch dafür ist die Schick­hardt­Gemeinschaftsschule im StuttgarterSüden. „Wir möchten Perspektiven schaffen

für die Schülerinnen und Schüler“, so Fezer.Sie und die Schulleiter gehen davon aus,dass mit der Oberstufe auch die Nachfragenach Gemeinschaftsschulen steigt. Erstmalsseit ihrer Einführung hatte die Schulart indiesem Schuljahr rückläufige Anmeldezah­len – in Stuttgart und auch landesweit.

In der Region ist die gymnasiale Oberstu­fe bis jetzt kaum ein Thema. Die drei Ge­meinschaftsschulen im Kreis Böblingen ha­ben nicht vor, ein Abitur anzubieten. In Ess­lingen will man noch darüber diskutieren.

Im Rems­Murr­Kreis denkt man an derFriedensschule in Neustadt über eine gym­nasiale Oberstufe nach. Dort gebe es die nö­tigen Räume und Schüler, in Korb hingegennicht.

Im Kreis Göppingen kooperieren in Donz­dorf die Messelbergschule und das benach­barte Rechberggymnasium in einem Bil­dungszentrum. Auf den Übergang in dieKursstufe würde man dort gern mit einernoch zu beantragenden Einführungsstufe inder elften Klasse vorbereiten.

Stuttgart will Gemeinschaftsschulen aufwertenEiner der acht Standorte in der Stadt soll gymnasiale Oberstufe erhalten – Landesweit haben Tübingen und Konstanz Nase vorn

Seehofer: NullToleranz gegenüberStraftäternBERLIN (KNA). Der zukünftige Bundesin­nenminister Horst Seehofer (CSU) willstrengere Regeln für Asylbewerber durch­setzen. Besonders bei Straftätern und Ge­fährdern werde er härter durchgreifen, sagteer der „Bild am Sonntag“. „Wir wollen einweltoffenes und liberales Land bleiben.Aber wenn es um den Schutz der Bürgergeht, brauchen wir einen starken Staat“,sagte er. Eines seiner Grundprinzipien sei„Null Toleranz gegenüber Straftätern“. Esdürfe keine rechtsfreien Räume in Deutsch­land geben. Er plädierte zudem für eine Vi­deoüberwachung an Brennpunkten.

Zugleich kündigte Seehofer einen „Mas­terplan für schnellere Asylverfahren undkonsequentere Abschiebungen“ an.

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Kritik an Stroblwegen„Geheimnisverrat“MinisteriumverteidigtBekanntgabeverdeckter Ermittlungen

STUTTGART (dpa). CDU­Innenminister Tho­mas Strobl steht in der Kritik, nachdem erverdeckte Ermittlungen der Polizei gegenkriminelle Ausländer in Sigmaringen be­kannt gemacht hat. Er setze damit die Si­cherheit von Beamten aufs Spiel, warf diePolizeigewerkschaft DPolG dem Ministervor und forderte den sofortigen Abbruch derOperationen. „Dieser Geheimnisverrat aufhöchster Ebene verlangt eine parlamentari­sche Befassung und lässt einmal mehr daranzweifeln, dass Strobl der richtige Mann fürdas Amt des Innenministers ist“, sagte FDP­Fraktionschef Hans­Ulrich Rülke.

Der Staatssekretär des Innenministe­riums, Martin Jäger (CDU), sagte: „Die Vor­würfe, es sei zu einem Geheimnisverrat ge­kommen,gehenan derSache vorbeiundsindohne Substanz.“ Strobls Ankündigung seiauf Grundlage eines operativen Konzeptsder Landespolizei erfolgt. Sie habe auch„abschreckenden Charakter“. Zu taktischenDetails konkreter Maßnahmen mache dasMinisterium grundsätzlich keine Angaben.

Militante Kurdenbekennen sich zuAnschlag in LauffenLAUFFEN (ull). Militante Kurden beanspru­chen den Brandanschlag auf eine Moscheein Lauffen am Neckar im Landkreis Heil­bronn für sich. Ein am Freitagnachmittagim Internet aufgetauchtes Video zeigt nachInformationen unserer Zeitung vier dunkelgekleidete Personen, die das Gebäude der Is­lamischen Gemeinschaft Milli Görüs mitSteinen und Molotowcocktails bewerfen.Man habe die Tat aus „Rache für die Angriffeder türkischen Besatzerarmee“ und die„massenhafte Tötung von Zivilisten“ in dernordsyrischen Stadt Afrin durchgeführt,heißt es auf einer kurdischen Internetplatt­form.

Nach dem Brandanschlag auf die Moscheehat das Landeskriminalamt die Ermittlun­gen übernommen. Unbekannte hattenBrandsätze in das Gebäude geworfen.

Wie der Bürgererleichtert wird

FrühstartNoch vor Amtsantritt gibt Seehoferden Minister – für Ankündigungen

Kommentar

Das wär ja schön. Noch vor Amtsantrittals Bundesinnenminister verspricht derbayerische Noch­Ministerpräsident HorstSeehofer mehr Schutz für die Bürger. Diewerden es freudig hören. Schließlichschützt, wer dem Recht Geltung ver­schafft, im demokratischen Rechtsstaatgenau diejenigen, die seinen Schutz amdringendsten brauchen. Weil sie sich oftnicht selber wehren können mangels Per­sonenschützern oder Wachdiensten fürihre Wohnungen oder teurer Anwälte.

Wer wollte Seehofer widersprechen?Dass der Staat nicht vor Straftätern zu­rückweicht, wünschen sich fast alle Bür­ger. Dass zurück in sein Herkunftslandgehört, wer Asyl oder subsidiären Schutzals Einfallstor missbraucht, um seinekriminelle Energie in Deutschland auszu­toben – darüber herrscht weitgehendEinigkeit. Und ein hohes Maß an Zustim­mung zu der Sichtweise, dass die Zustän­de im Herkunftsland der Abschiebungvon Schwerkriminellen nicht im Wegstehen dürfen. Die sind den Täternschließlich bekannt.

Nur, es ist ja keineswegs so, dass Justiz,Polizei, Noch­Innenminister Thomas deMaizière oder dessen Länderkollegenbloß zu blöd oder zu schwach wären, ent­sprechend zu handeln. Zum Rechtsstaatgehört halt auch, dass er die Schutzrechtevon Verdächtigen oder Angeklagten eben­falls aufwendig wahrt. Weil er sonst garkein Rechtsstaat wäre. So einfach, wieSeehofer glauben machen will, liegen dieDinge nicht.

Sich nun uneingeschränkt auf seineAmtszeit zu freuen findet Grenzen auchdaran: Was hat Seehofer schon alles ver­sprochen und auch das Gegenteil davon.Und so oft ohne Konsequenzen. Abervielleicht läuft er zum Karriere­Endenoch zu großer Form auf. Schön wär’s.

Von Christoph Reisinger

Von Inge Jacobs

[email protected]

Der Staat wird immer dicker und gefräßi­ger, aber natürlich stets für einen gutenZweck. Unter anderem muss er seine Bür­ger zum Maßhalten auffordern, denn die le­gen selbst immer mehr Kilos zu. Währendallerdings der Vorschlag der SPD­Bundes­tagsfraktion, den Lebensmittelfirmen ge­sündere Rezepte vorzuschreiben, weitge­hend verpufft ist, machen die Gesundheits­behörden der Engländer nun ernst: Bis 2024muss der Kaloriengehalt von 13 Produkt­gruppen um 20 Prozent sinken, sonst gibt’sSaures. Die Lebensmittelindustrie ist ganzbegeistert, kann sie doch dieVorgabe auch dadurcherreichen, dass sie klei­nere Packungen anbie­tet – und das zum glei­chen Preis. Des einenFreud ist halt des ande­ren light. (rai)

Lichter fürs Leben im Albertville-Schulhof

der Polizei erschossen. Die Redner gaben ihrerHoffnung Ausdruck, dass so etwas nicht mehrpassiert. Foto: Beytekin � Seite B 1

Amoklaufs von Winnenden und Wendlingenvor neun Jahren. Ein 17-Jähriger hatte sie an sei-ner ehemaligen Schule und auf der Flucht vor

Die Lichterkette des Jugendgemeinderats waram Sonntagabend die letzte einer Reihe von Ge-denkveranstaltungen für die 15 Opfer des

Winnenden

Rund 1700 Freiwilligesäubern Bachufer,Straßen undWegeGroße Putzaktion in Leutenbach,Schwaikheim, Berglen,Winnenden

� Seite B 2

Leutenbach

Der Gesangsverein 07unterhältmitWitzund LeidenschaftMänncherchor singt auch vieleneuere schwäbische Lieder

� Seite B 3

Rems-Murr

Biker-Lärm: SiebenStellen imKreis, wosie besonders röhrenSogar die ZeitschriftMotorradbittetinzwischen umRücksicht

� Seite C 1

Knapp ein Jahr ist’s her, als SaraZaiss Waldfee wurde. Sie hat diemagische Zeit in vollen Zügen ge-nossen, erzählt sie. Wer mag jetztwohl ihre Nachfolgerin werden?Schnell überlegen, die Bewerbungs-frist läuft am 14. März ab.

� Seite C 3

Vor knapp einem Jahr kam Sara Zaiss insWaldfeen-Amt. Jetzt wird eine Nachfolge-rin gesucht. Archivbild: Becher

Rems-Murr

Letzte Chance:Werwill neueWaldfeewerden?

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REDAKTION WINNENDEN

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Lied des Tages

Die Liebe bleibt„Freunde, dass der Mandelzweig wiederblüht und treibt, ist das nicht ein Fin-gerzeig, dass die Liebe bleibt? Dass dasLeben nicht verging, so viel Blut auchschreit, achtet dieses nicht gering in dertrübsten Zeit.“ Die Zeilen stammen ausdem Lied von Schalom Ben-Chorin undFritz Baltruweit, gesungen am Sonn-tagmorgen im Gedenk-Gottesdienst.

Lichter fürs LebenJugendgemeinderat setzt große Hoffnung ins Erinnern

unser Schicksal teilen“, fordert AdrianGerlach vom Winnender Jugendgemeinde-rat „Never again“, „Nie wieder!“. Der 17-Jährige hofft, dass der „mutigen Schülerbe-wegung dort nicht die Puste ausgeht und sieeinen großen Schritt gehen können, damitauch in den Vereinigten Staaten die Mordedurch Schüler an Schülern ein Ende haben.

Das Winnender Lichtermeer steht sym-bolisch für das Nicht-Vergessen der Schre-cken einer Gewalttat. „Solange Winnendensich erinnert und der Rest von Deutschlandnicht wegsieht, können wir hoffen“, soAdrian Gerlach. Nach seiner Ansprachestellten viele ihre Lichter zu den Kerzen desJugendgemeinderats dazu und hörten wei-tere gefühlvoll interpretierte, zur nach-denklichen Stimmung des Abends passendeLieder - „What about us“ von Pink und„Every breath you take“ von The Police.„Für mich war es eine Herzenssache, dassdie Band hier mal spielt“, sagt Lehrer Se-bastian Sinn. Er hat 1999 am Lessing-Gym-nasium Abitur gemacht. Der Kontakt kamaber über die Jugendlichen zustande.

@ Bilder unter www.zvw.de/winnenden

Winnenden (gin).Regen begleitete die Lichterprozessi-on vomMarktplatz bis zum unteren Hofder Albertville-Realschule. Gut 400Menschen, überwiegend junge Erwach-sene, haben sich am Sonntagabendan der Gedenkveranstaltung des Jugend-gemeinderats beteiligt.

Mit der Ballade „One more light“ von Lin-kin Park empfing die Schulband des Back-nanger Wirtschaftsgymnasiums (Eduard-Breuninger-Schule) die Ankommenden. Ei-nige blieben im oberen Schulhof stehen woan den Namenstafeln der ermordeten Schü-lerinnen, des Schülers und der LehrerinnenKerzen abgestellt werden konnten. Von hieraus konnte man wie von einem Balkon he-runterschauen auf das diesjährige, mit was-serfesten Teelichtern geschriebene Motto„Our lights for life“, zu Deutsch „UnsereLichter für das Leben“. In Solidarität mitden Familien in Florida, „die seit kurzem

Die Namen� Zum Gedenkritual im Stadtgartengehört es, die Namen der 15 Ermorde-ten des Amoklaufs vorzulesen: Jacque-line Hahn, Ibrahim Halilaj, Franz JosefJust, Stefanie Tanja Kleisch, MichaelaKöhler, Selina Marx, Nina Denise May-er, Viktorija Minasenko, Nicole Elisa-beth Nalepa, Denis Puljic, ChantalSchill, Jana Natascha Schober, SabrinaSchüle, Kristina Strobel, Sigurt PeterGustav Wilk.

EXTRA: Gedenken für die Opfer des Amoklaufs vom 11. März 2009

Ein Lichtermeer bei der Albertville-Schule, Schlusspunkt der Kerzenprozession. Foto: Beytekin

In stiller Anteilnahme vereintHunderte kommen zur öffentlichen Gedenkfeier ans Ring-Memorial in den Winnender Stadtgarten und später in die Kirchen

Von unserem RedaktionsmitgliedRegina Munder

Winnenden.Hunderte Menschen haben sich amSonntagmorgen im Stadtgarten versam-melt, um in einer kurzen Zeremonieder Opfer des Amoklaufs vor neun Jah-ren zu gedenken. „An vielen anderenOrten der Welt sind solch’ schrecklicheVorkommnisse geschehen. Wir sinddaher mit vielen Menschen und ihremSchmerz vereint. Deswegen sind wirin Winnenden und Wendlingen auchnicht allein mit dem Erinnern“, sagteOberbürgermeister Hartmut Holzwarth.

Um 9.33 Uhr begannen die Kirchenglockenlange zu läuten, das gedämpfte Gemurmelder Anwesenden verebbte allmählich. „Andiesem Tag rücken wir in Winnenden be-sonders eng zusammen“, begann HartmutHolzwarth seine kurze Ansprache. Er hattesich vor dem gebrochenen, aber sich auchaufbäumenden Ring des Künstlers MartinSchöneich gestellt. Jener ist seit 2014 die öf-fentliche Gedenkstätte. Ihr gegenüber, sieim großen Halbkreis einrahmend, standendie Gäste des ersten Trauerrituals diesesTages, viele tatsächlich Schulter an Schul-ter, aneinander Halt suchend. Sie hörtenmit gesenkten Köpfen die Namen der Er-mordeten aus dem Munde der Jugendge-meinderäte Adrian Gerlach und Jan-Phi-lipp Schmitz und ein Gebet der Pfarrerinaus Weiler zum Stein, Rosemarie Gimbel-Rueß. Auf das gemeinsame „Vaterunser“folgte ein ruhiges, zartes Duett, ein Stückvon Wilhelm Friedemann Bach, seelenvollgespielt vom Winnender Ehepaar Susanne(Querflöte) und Michael Kiefer (Oboe).

Viele legen imGedenkringBlumen ab und halten inne

„Herzlichen Dank für Ihre Anteilnahmeheute“, sagte der Oberbürgermeister amEnde der Gedenk-Viertelstunde. Viele Men-schen gingen anschließend noch zum Ge-denkring, legten neben den 15 weißen Rosenihrerseits Blumen ab und hielten mit eige-nen Gedanken inne. Andere machten sichgleich auf den Weg in den ökumenischenGottesdienst, zur Schlosskirche.

Abends folgten traditionell zwei weitereGottesdienste, einer in der katholischenSt.-Karl-Borromäus-Kirche in Winnenden,einer in der Peterskirche Weiler zum Stein,bei dem auch der Leutenbacher Bürger-meister Jürgen Kiesl Worte des Gedenkensan die Gäste richtete. Er sprach von „Nar-ben, die immer noch schmerzen, wenn dieErinnerungen an diesen Tag hochkommen.“Und dass der Anschlag zweier amerikani-scher Schüler in Columbine 1999 seitherleider so vielen „als krankes und grausamesVorbild“ gedient habe, auch für die Taten,verübt von jungen Männern in Erfurt 2002,in Winnenden und Wendlingen 2009, inMünchen 2016 und jüngst in Florida.

Vor dem Gedenkring steht am Sonntagmorgen Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth Hunderten Anteilnehmenden gegenüber. Fotos: Schneider

Weiße Rosen erinnern an die Ermordeten.

Thema im Ausschuss:Radtour in die Partnerstadt

Winnenden.Die geplante Fahrt des Radclubs ‘93 nachSanto Domingo de la Calzada anlässlichdes 25-jährigen Bestehens der Städte-partnerschaft ist am Donnerstag, 15.März, Thema in der Sitzung des Verwal-tungsausschusses (Beginn im Rathausum 18 Uhr).

SVWinnenden bietetInline-Kurse an

Winnenden.Die Inline-Skater der SV Winnendenbieten Kurse in der Rollsporthalle an, amSamstag, 31. März, von 14.30 bis 16 Uhrund am Sonntag, 8. April, von 10 bis11.30 Uhr. Unter dem Motto „Sicher ska-ten, richtig bremsen und fallen“ könnenKinder ab fünf Jahren und Erwachsenedas Inline-Skaten lernen. Eine Schutz-ausrüstung (Helm, Gelenk- und Knie-schützer) ist erforderlich und die Skatessollten eine Bremse haben. Info und An-meldung bei Mona und Petra Sing �0 71 95/6 58 45 oder der SV-Geschäfts-stelle unter � 0 71 95/58 35 50.

Als fürs TanzenVergnügungssteuer anfiel

Winnenden-Birkmannsweiler.Hans Kuhnle erzählt am Dienstag, 13.März, beim Seniorentreff den zweitenTeil seiner Geschichten zu den alten, ein-heimischen Gastwirtschaften (Beginn 14Uhr in der Gaststätte des VfR, Talaue).Darin geht es um das Gasthaus Sonne,um die ehemalige Gaststätte Frohsinnund einen Besen, um Zeiten, als Tanzver-anstaltungen Vergnügungssteuer koste-ten, es mit einem Klavier auf einem Prit-schenwagen Klavierständchen durch denganzen Ort gab. Gäste sind willkommen.

Spaziergang zuleckerenWildkräutern

Winnenden.Bei einem Spaziergang macht sich Dr.Robert Boehm mit den Teilnehmern einesVolkshochschulkurses am Donnerstag,22. März, auf die Suche nach leckerenund gesunden Wildkräutern. Er stellt diewichtigsten Frühlingskräuter und ihreBedeutung für Gesundheit und Ernäh-rung vor. Außerdem gibt er Tipps undRezepte zur Verwendung in der Küche(Treffpunkt 16 Uhr am WanderparkplatzHanweiler Sattel). Weitere Infos und An-meldung unter � 0 71 95/1 07 00 oderonline auf www.vhs-winnenden.de.

Frauensachenbasar in derGemeindehalle

Winnenden-Höfen.Der Frauenkleiderbasar „Moonlight-shopping“ findet am Samstag, 17. März,in der Gemeindehalle in Höfen statt. Von19 bis 22 Uhr können Kleidung, Schuhe,Taschen, Schmuck oder etwa Tücher zueinem günstigen Preis erstanden werden.Von Frauen für Frauen ist dabei dasMotto des Abends, der vom HeimatvereinHöfen organisiert wird. Weitere Infosunter � 0 71 95/90 78 34.

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