Online-Lehre als hochschuldidaktische Herausforderung

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Online-Lehre als hochschuldidaktische Herausforderung ? Christian Grune 11.7.2008 | Universität Potsdam

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Vortrag auf der eLearning-Tagung der Universität Potsdam am 21.7.2007

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Online-Lehre als hochschuldidaktische Herausforderung ?Christian Grune

11.7.2008 | Universität Potsdam

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Orientierung auf Kompetenzen: Kompetenzentwickelnden Lehre‣Kontext

‣ eLearning als nicht hinreichender Orientierungsrahmen

‣Bologna

‣European Qualifications Framework

‣Kompetenzentwickelnde Lehre als neue Herausforderung?

‣Kompetenzbegriffe

‣Kompetenzmodelle

‣Dokumentation von Kompetenzen

‣Kompetenzorientierte didaktische Modelle & Herausforderungen für Studium und Lehre

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eLearning-island

(Gilly Salmon, 2003)

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Ist eLearning wirklich nur eine Insel?

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Digitale Technologien haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Lehre

… als Katalysator für Innovationen in Studium und Lehre

… als Anregung für neue Lehr- und Lernmodelle

… als Chance zur Verbesserung von Studienverwaltung und -services

… als Ansatz und Anregung, IT-Infrastrukturen zu integrieren

… als interaktives, medienbasiertes und kollaboratives Lernen

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„Offensichtlich gelingt es nur begrenzt, den Fundus an Erkenntnissen denjenigen

verfügbar zu machen, die für die praktische Gestaltung verantwortlich sind.

(Dieter Euler, 2005)

Denn sie tun nicht, was wir wissen.“

Herausforderung für die Hochschuldidaktik

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Fragestellungen an Hochschuldidaktik

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‣Sind "wir" = die "eLearning-Experten" nicht in der Lage, unser Wissen zu weiterzugeben?

‣Sind "sie" = die "Lehrenden" nicht erreichbar für neue Ansätze?

‣Oder: Haben “wir” die falschen Ansätze? Wissen wir das Falsche?

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eLearning nicht isoliert betrachten!‣ eLearning ist nirgendwo trennscharf definiert, für die Frage der didaktischen

Unterstützung gilt:

“Es gibt keine eLearning-Didaktik. Die Fragen, die sich bei der Nutzung neuer Medien in Lehr- Lernprozessen stellen, sind die Alten.”

‣Bestätigt durch praktische Erfahrungen: Beratung und Unterstützung für eLearning ist Hochschuldidaktik!

‣ eLearning ist KEIN separates Thema mehr. Dafür Kompetenzorientierung DAS neue Thema!

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(Rolf Arnold, 2006)

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“E”

Erste Konsequenz: Dropping the “E”

Page 10: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Was nun?

Page 11: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

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Evaluation

Exzellenz in der Lehre

Lehre ins Netz

Lehrveranstaltungsmanagement

LSF

Neue Arbeitsteilung

Online-LehreWeiterbildung

POS

QIS

Repositories

Social Software

Virtual Learning Environment

Digitaler Semesterapparat

E-Teams

Kompetenzentwicklung

Learning Community

Neue Medien

Open Source

Mneme

e-KoKon

Covcell

Moodle

HyperImage

E-Kompetenz

E-Didaktik

Qualitätssicherung

Master

Bachelor

Hybrides Lernen

E-Learning

E-Moderation

E-Teaching

Qualifizierung

Virtueller CampusLebenslanges Lernen

Communities

Bologna

Page 12: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Bologna und EQF‣Europäischer Kompetenzvergleich als Herausforderung nach Bologna?

‣ Fokus von “learning inputs” zu “learning outputs”

‣ “Shift from Teaching to Learning”

‣European Qualifications Framework (EQF)

‣ soll die Anforderungen des Arbeitsmarktes besser mit Bildungs- und Trainigsangeboten vernetzen,

‣unterstützt die Validierung non-formalen und informellen Lernens,

‣unterstützt die Nutzung und den Transfer von Qualifikationen zwischen verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Bildungsystemen

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Trends

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‣ Lehre verändert sich: (selbständige) Aneignung statt Vermittlung erfordert Fokus auf Kompetenzentwicklung. Digitale Technologien unterstützen dabei!

‣“Der von Bildungs- und Weiterbildungsexperten geforderte europäische Vergleich von “Credit-Points” wird [...] langfristig durch einen Vergleich von “Competence-Points” [...] abgelöst werden, die auf Kompetenzbilanzen gegründet sind. Kompetenzbilanzen werden sich als Schlüsselmethoden des [...] eurpäischen Kompetenzvergleichs erweisen.” (Erpenbeck 2006)

‣“Eine deutliche Verschränkung zwischen Diagnose und Kompetenzentwicklung - wie sie u.a. durch feedbackgestützte Verfahren und Self-Assessments praktiziert wird - könnte zu dem wesentlichen Zukunftstrend der Kompetenzforschung und ihrer Anwendung werden” (Lang- von Wins, 2003)

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Kompetenzorientierte Handlungsfelder‣Unterstützung für Lehrprozesse

‣Eine Kombination von Kompetenzentwicklung und didaktischer Begleitung als neue Aufgabe für Hochschullehrer?

‣Ableitung von Kompetenzprofilen (“teaching profile” analog zu “research profile”)

‣Unterstützung für Lernprozesse

‣Unterstützung der Kompetenzentwicklung von Studierenden methodisch verankern: Verbindung von Didaktik und Kompetenz-Entwicklung als kompetenzentwickelnde Didaktik (s. dazu Arnold oder Girmes)

‣Neue Lernformen etablieren: u.a. betreutes selbständiges Lernen, projektbezogenes Lernen....

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5 Dimensionen kompetenten Handelns‣Tätigkeiten werden als Reaktion auf Aufgaben vollzogen

‣Tätigkeiten haben immer Bezug auf (etwas in der) Welt

‣Tätigkeiten berücksichtigen Bedingungen der Handlungssituation bewusst oder unbewusst

‣Sie orientieren sich an einer Zielsetzung, einer Vorstellung vom Ergebnis, der Qualität und an der Befriedigung von Interessen und Bedürfnissen

‣Sie bauen auf einem Tätigkeitsrepertoire als Fundus verfügbaren Wissens, Könnens, der Einstellungen und Haltungen der Handelnden auf

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(Renate Girmes, 2004)

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Veränderung der Lehrpraxis

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Dozentenorientierte Lehre Kompetenzentwickelnde Lehre

Dozent und Lehrprozesse im Mittelpunkt Studierende und Lernprozesse im Mittelpunkt

Übertragung von Information/Vermittlung von Wissen Aktive Aneignung von Erkenntnissen/Wissen

Feste, standardisierte Lernwege Unterschiedliche, individuelle Lernwege

Dozent ist für Studierende “verantwortlich” Studierende sind selbstverantwortlich

Dozent erläutert die “richtigen” Antworten Dozent stellt Fragen, Antworten werden von den Studierenden gegeben

Vorlesungsraum als Werkstatt Dozent begleitet den Lernprozess

Statisch und unveränderlich Dynamisch und veränderlich

Studienplanung orientiert sich an Prüfungen Studienplanung orientiert sich an Rückmeldungen

Lehrformen: Vorlesungen Kooperative, projektorientierte Settings

Prüfungsbewertung Verlaufskontrolle

Stundenplan Studienplan

Page 17: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Kompetenzbegriff in der Bildungsforschung‣Weinert (2001): Je populärer der Kompetenzbegriff, desto unklarer die Definitionen.

Kein Konsens über Kompetenzen.

‣Unterschiedliche Dimensionen: Fähigkeiten, Wissen, Verstehen, Können, Handeln, Erfahrung, Motivation, Einstellungen

‣Definition nach Weinert auf Grundlage der Expertiseforschung:

‣ “Kompetenzen sind die bei Individuen verfügbaren und erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.”

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Page 18: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Exkurs: Implizites Wissen und Kompetenzen

‣Michael Polanyi’s “tacit knowlegde”

‣Wissen, das nicht explizit formuliert oder erklärt, sondern nur implizit “erfahren” oder demonstriert werden kann

‣Georg Neuweg: Lerntheoretische Bedeutung des impliziten Wissens

‣ “Implizite Integration”: Wissenserwerb/Lernen ist durch Regeln beschreibbar, aber nicht durch Vermittlung induzierbar!

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Anschluß an bekannte Muster

Übertragung auf neue Elemente

Aneignung neuer Techniken und Kompetenzen

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Wahrnehmen, Intepretieren, Handeln als zentrale Lerntätigkeiten

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(Grune, 2000)

Page 20: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Exkurs: didaktische Unterstützung von Lerntätigkeiten

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(Grune, 2000)

Page 21: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Beispiele für Integration digitaler Technologien

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‣Seminar- oder Vorlesungswebsite

‣Bereitstellen von Materialien, Dokumenten, Websites

‣Geführtes Selbststudium für ein Modul

‣Selbstständiges Lernen mit Online-Materialien

‣Begleitung durch Tutorien und Blockveranstaltungen

‣Blended-Learning & kollaboratives Lernen online

‣Wesentliche Inhalte werden in Gruppen online bearbeitet , dadurch Flexibilität & Mobilität

Page 22: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Begleitende Seminar-/Vorlesungswebsite

Themen/Wochenformat

Darstellung des Vorlesungsplans in Online

Digitales Lehrmaterial

Online-Aktivitäten/”e-tivities”

Material

Daten

Links

Forum

Moodle

Materialien

Literatur

Präsenzveranstaltung

Diskussion

Praxisübungen

Präsenzveranstaltungen

Diskussionen

Praxis

Vorlesungsplan

Teilnehmer

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Page 23: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Begleitetes Selbststudium

Moodle

Einführung

Abschluss

Kick-off und Abschlußtreffen

online Betreuung

Chat

Forum

Selbstständiges Lernen online

Journal

Workshop

Online Tests

Material

Daten / Links

Glossar

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Page 24: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Moodle

Kollaboratives Lernen mit Online-Ressourcenoffline Präsentveranstaltungen,Exkursionen, Meetings

online Plattform für thematische Arbeit

Kommunikation & Kooperation

Lektionen

Material

Links

Forum

Chat

WikiDiskussion

Vorlesung

Workshop

Mneme, eDoc etc.

Diskussionen

Grundlagenvermittlung

Externe Ressourcen

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Page 25: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Welche Kompetenzen werden benötigt?

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‣ 3 Arten von Kompetenzen zur Nutzung digitaler Technologien (nach Euler 2005)

‣Didaktische Orientierungskompetenzen

‣ Kompetenzen für den Einsatz von digitalen Technologien

‣ Kompetenzen für das didaktische Design mediengestützter Angebote

‣Modell medienpädagogischer Kompetenz (nach Blömeke 2003)

‣ 5 Dimensionen: mediendidaktische und medienpädagogische/erzieherische Kompetenzen als grundlegende Bereiche, dann Mediensozialisation, Mediennutzungskompetenz, Schulentwicklungskompetenz

‣ Kompetenzprofile (Stalmeier 2006)

‣ 3 Bereiche: Organisation, Individuum, Gruppe, Verbindung mit Change- & Innovationssmanagement

Page 26: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

eKompetenz als Rettungsanker??‣ eKompetenz ist vor allem ein Modewort, sinnvoll weil dadurch Vermittlung von

Handlungsbedarf begründet werden kann

‣Hinter eKompetenzen verbergen sich aber oft nur Listen von Anforderungen, Kenntnissen, Fertigkeiten für den Umgang mit ICT

‣Didaktisch wenig herausfordernd wird oft nur “Kompetenzvermittlung” gesprochen, gemeint ist das Angebot von (Be-)Schulungen

‣Ansätze, die weiter gehen (Kerres et. al., Stalmeier, Euler...) beschreiben treffend Maßnahmen im hochschuldidaktischen Kontext.

‣Kompetenzorientierung muss weiter gehen: Statt “Vermittlung” die “Entwicklung”

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Page 27: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Maßnahmebereiche für Lehr-Kompetenz‣Maßnahmebereiche zur Unterstützung der Entwicklung von Lehr-Kompetenz im

Bereich der Online Lehre sind bekannt:

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(Kerres, Hasanbegovic, Euler et. al, 2006)

Page 28: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Kompetenzmatrix nach Euler

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Soziale Kompetenz Selbstkompetenz Sachkompetenz

Wissen

Fertigkeiten

Einstellungen(Hasanbegovic, 2006)

Page 29: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Kompetenz-Profile / Beispiel DDU

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‣ “Expertise-Programme” at Dutch Digital University / Stalmeier 2006

‣Einbindung von Change-Management, ICT-Kompetenzaufbau in Staff Development

‣ 3 Stufen:

‣Entwicklung von Kompetenzprofilen für 5 Statusgruppen/Tätigkeitsfelder von Hochschulmitarbeitern

‣Definition der institutionellen Rahmenbedingungen, die positiv auf die Einführung von Innovationen wirken

‣Entwicklung eines webbasierten Tools zum eKompetenz-Management bei der Einführung von ICT-Innovationen

‣Besonderheit 3 Level: Organisation, Individuum & Gruppen/Teams

Page 30: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Beispiel: DDU (Institutionale Bedingungen)

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(Stalmeier, 2006)

Page 31: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Beispiel: DDU (8 Bereiche von eKompetenzen)

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8 Bereiche:

Instructional design

Perform the instructional process

Communication

Other functionalities

(Design) tools

Acquire information

Administration & organisation

Other topics/aspects

(Stalmeier, 2006)

Page 32: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Beispiel DDU (Gruppen-Kompetenzen)

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(Stalmeier, 2006)

Page 33: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Beispiel: DDU (webbasiertes Tool zur Unterstützung von Kompetenz-Entwicklung)

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(Stalmeier, 2006)

Page 34: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Lessons learnt: Kompetenz statt eKompetenz‣ “Es gibt keine eKompetenzen, es gibt nur Kompetenzen” (Erpenbeck)

‣ eKompetenzen als domänenspezifische Kompetenzen für den Bereich mediengestützer Lehre

‣Kompetenzbegriff, Kompetenzmodelle & Messverfahren auf Basis der Kompetenzforschung untersuchen!

‣Aber auch hier keine Eindeutigkeit: zwei “Schulen”:

‣Bildungsforschung: kognitiver Kompetenzbegriff (Klieme, Hartig, ...)

‣Berufliche Bildung: biografie- oder individuenorientierter Kompetenzbegriff (Erpenbeck, von Rosenstiel, ...)

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Page 35: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Kompetenzbegriff im beruflichen Umfeld als Basis?‣Hier starke Vertreter u.a. Heyse, v. Rosenstiel, Erpenbeck...

‣Kompetenzen hier vor allem in Abgrenzung zu Qualifikationen definiert (Erpenbeck, 2003)

‣Qualifikationen als Wissen oder Fertigkeiten auf Sachverhalte gerichtet

‣Kompetenzen als Dispositionen auf Handlungen und Subjekte gerichtet

‣ “Kompetenzen sind Dispositionen selbstorganisierten Handelns, sind Selbstorganisationsdispositionen” (Erpenbeck)

‣Kompetenzklassen: aktivitätsbezogene, fachlich-methodische, personale und sozial-kommunikative Kompetenzen

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Page 36: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Grundkompetenzen nach Erpenbeck

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(Erpenbeck, 2004)

Page 37: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Dokumentation von Kompetenzentwicklung‣Biografieorientiert, subjektorientiert

‣Aufgaben

‣ (Kompetenz-)Bilanzen

‣Selbsteinschätzung, gekoppelt mit Fremdeinschätzung

‣Kompetenzraster

‣Kompetenzpass ...

= Ableitung neuer Prüfungsformen !

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Page 38: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Beispiel: Kompetenzerfassung

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(Kauffeld, 2006)

Page 39: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Beispiel: KODEX Kompetenzatlas

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Beispiel: Kompetenzevaluation in dänischen Schulen

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1. Description of competence: general characteristics of the competence, that is required at the completion of the education.

2. Description of goals subsequently leading towards competence:that will

bring the student closer to the competence and at the same time, it

often is a description of goals attached to different processes in the education.

3. Descriptions of signs, that indicates competence: description of the evaluation criteria used by the

education system to estimate the competence.

5. Descriptions of actions, that will support the student in achieving goals

and subsequently competence.

4. Descriptions of how the education system expects to evaluate competence:

Planning the evaluation always has implications on the learning processes of the student as well as implications

on the external control of the education system.

Actions

Evaluation Signs

Goals

Summary

Page 41: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Von Kompetenzen zum Kompetenzprofil

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Soziale K.

Allgemeine Schlüsselkompetenzen Domänenspezifische Kompetenzen

Domainenspezifisches Kompetenzprofil

Beschreibung...

Ziele...

Inhalte...

Aufgaben...

Evaluation

Wissen

Einstellungen

Fähigkeiten

Personale K.

Fachlich-methodische K.

Aktivitätsbezogene K.

Page 42: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Zukünftige Themenfelder‣Entwicklung und lebenslanger Nachweis von Kompetenz- und Qualifikationsprofilen,

ergänzend zu BA/MA

‣Einbindung in den fachlichen Kontext

‣ Fachbezogene Netzwerke, hochschulübergreifend?

‣Peer review in der Lehre, Selbstevaluation statt Fremdevaluation?

‣Teaching Profiles

‣ Fachdidaktiken integrieren ??

‣neue, kompetenzbasierte Prüfungs- und Evaluationsverfahren mit digitalen Technologien

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Page 43: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Aktivität # 1: Social Learning in der Lehre‣ Fachbezogene Netzwerke

‣Hochschulübergreifender Austausch in informellen Netzwerken (Communities of Practice)

‣Neue Formen der Qualitätsicherung in der Lehre:

‣Kompetenzbasiert, Festlegung von Kompetenzprofilen

‣Einbindung in EQF?

‣hochschulübergreifende teaching profiles?

‣hochschulübergreifende Transparenz der Lehre durch “teaching-profiles”?

‣Gemeinsame Standards für Nutzung digitaler Technologien in der Lehre?

‣Gemeinsame Lern- und Lehrmodelle43

Page 44: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

44http://www.cfkeep.org

Page 45: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

45http://www.myspace.com

Page 46: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Aktivität # 2: Open Learning Ressources‣Open, digital Repositories

‣digitale Bibliotheken

‣digitale Semesterapparate

‣open content, open access - neue Basis für open learning

‣Bsp: Open Courseware (MIT), Open Learning (Open University)

‣Gemeinsame Aktivitäten der Berlin/Brandenburger Hochschulen auf diesem Gebiet möglich?

‣Gemeinsamer Aufbau, Entwicklung, Betrieb von Open Learning Repositories?

‣Standards?

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Page 47: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

47http://www.merlot.org

Page 48: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

48http://www.open.ac.uk/openlearn

Page 49: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Aktivität # 2: ePortfolios in die Lehre‣ ePortfolios zur Unterstützung lebenslangen Lernens

‣ zur Erfassung formeller Bildung (BA/MA) und Ergebnissen informellen Lernens

‣Basis für kompetenzorientierte Prüfungsverfahren?

‣Anbindung an Hochschulinfrastruktur, Identity Management, Einbindung in Infrastruktur

‣ langfristige Alumni-Bindung an Hochschulen

‣Ausweg aus dem Dilemma der persönlichen Anwesenheit bei Prüfungen: verteilte Erfassung/Prüfung über mehrere Hochschulen, Semester durch Social Learning?

‣Gemeinsame Aktivitäten der Berlin/Brandenburger Hochschulen auf diesem Gebiet möglich?

‣Gemeinsamer Aufbau, Entwicklung, Betrieb?

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Page 50: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

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http://www.elgg.net

Page 51: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

51http://eduspaces.net

Page 52: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

“Neue Arbeitsteilung” als Konsequenz kompetenzentwickelnder Lehre?‣Dezentrale Perspektive stärken statt Zentralisierung

‣ Integration in den fachlichen Kontext

‣dezentrale und flexible Infrastruktur statt zentraler Systeme?

‣Neue Service-Infrastruktur

‣ Individueller Kontakt, kurze Wege

‣Unterstützung der Selbstorganisation

‣projektbezogene Beratung/Unterstützung statt full service

‣Nachfrageorientierung

‣Kompetenz kann nur im fachlichen Umfeld wachsen

‣ Lehren/Lernen ist immer „normal“

‣Technologie ist nur ein Aspekt und muss sich in den fachlichen Alltag einbetten

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Page 53: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Fazit 1: Erfolgsfaktoren für Kompetenz im Kontext

‣ Lehrende sind als Forscher vertraut mit selbstgesteuertem Kompetenzerwerb, das kann wirkungsvoll für die Lehre genutzt werden

‣ Förderung von Neugier, eigenen Experimenten und kleinen Projekten ist erfolgreich

‣Persönlicher Kontakt ist elementar, Lehrende und Service-Einrichtungen sind Partner und lernen voneinander

‣Vertrauen und Beziehungen sowie, schnelle Verfügbarkeit & flexible Handhabung sind wichtig

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Page 54: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Fazit 2: Gestaltung von Kompetenzentwicklung

‣Online Lehre ist nicht zu trennen von "normalen" Lehraufgaben

‣Technologien sollen "echtes" Lernen unterstützen, ein Fokus auf "eLearning" greift zu kurz

‣Zeit und Freiräume: Wissen kann nicht vermittelt oder geschult werden, sondern wird entwickelt als Ergebnis einer Auseinandersetzung mit einem konkreten Thema

‣Kompetenzentwicklung ist in den fachlichen Kontext eingebunden

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Page 55: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Fazit 3: Bedingungen von Kompetenzentwicklung

‣Vernetzung zentraler und dezentraler Aktivitiäten:

‣Neue Arbeitsteilung: Service-Einrichtungen als "change agents"(in Fächern und der Hochschule insgesamt)

‣Bedarfs- statt Angebotsorientierung :

‣Beratung statt Weiterbildung, Service statt Dienste, Kompetenzentwicklung statt -vermittlung

‣Verbindung mit Hochschulstrategie & Qualitätssicherung

‣Steuerinstrumente: Zielvereinbarungen, Anreizsysteme, Curriculare Integration

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Page 56: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Veränderung der Lehrpraxis: Wo können digitale Technologien sinnvoll eingesetz werden?

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Dozentenorientierte Lehre Kompetenzentwickelnde Lehre

Dozent und Lehrprozesse im Mittelpunkt Studierende und Lernprozesse im Mittelpunkt

Übertragung von Information/Vermittlung von Wissen Aktive Aneignung von Erkenntnissen/Wissen

Feste, standardisierte Lernwege Unterschiedliche, individuelle Lernwege

Dozent ist für Studierende “verantwortlich” Studierende sind selbstverantwortlich

Dozent erläutert die “richtigen” Antworten Dozent stellt Fragen, Antworten werden von den Studierenden gegeben

Vorlesungsraum als Werkstatt Dozent begleitet den Lernprozess

Statisch und unveränderlich Dynamisch und veränderlich

Studienplanung orientiert sich an Prüfungen Studienplanung orientiert sich an Rückmeldungen

Lehrformen: Vorlesungen Kooperative, projektorientierte Settings

Prüfungsbewertung Verlaufskontrolle

Stundenplan Studienplan

Page 57: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Fragen an eine kompetenzentwickelnde Lehre‣ Lehrende:

‣Wie kann Kompetenzentwicklung mit digitalen Technologien institutionell unterstützt werden?

‣Brauchen wir zentrale Service- und Beratungsangebote?

‣Wie kann die Bereitschaft zu didaktischer Innovation erhöht und dauerhaft unterstützt werden?

‣Studierende:

‣Welche organisatorischen und Rahmenbedingungen sind förderlich für individuelle Kompetenzentwicklung?

‣Wie werden Kompetenzen optimal dokumentiert?

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Page 58: Online-Lehre als hochschuldidaktische  Herausforderung

Vielen Dank für Ihre Geduld!

Noch Fragen ? ;-)

Kontakt und Rückfragen

Christian GruneSkype: cgrune

[email protected]

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