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Open Access in der Berufsbildungsforschung Projektsprecher Dr. Bodo Rödel [email protected] Karin Langenkamp [email protected] Kerstin Taufenbach [email protected] Meike Weiland [email protected] Bundesinstitut für Berufsbildung Robert-Schuman-Platz 3 53175 Bonn/Deutschland

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Open Access in der Berufsbildungsforschung

Projektsprecher Dr. Bodo Rödel [email protected]

Karin Langenkamp [email protected]

Kerstin Taufenbach [email protected]

Meike Weiland [email protected]

Bundesinstitut für Berufsbildung

Robert-Schuman-Platz 3

53175 Bonn/Deutschland

1 Das Wichtigste in Kürze

Das Forschungsprojekt untersucht die technisch-strukturellen, politisch-normativen und

wissenschaftssystem-immanenten Bedingungen, die die Akzeptanz, Verbreitung und Nutzung von

Open Access (OA ̶ der freie Zugang zu wissenschaftlichen Fachinformationen) aus der Perspektive der

Autorinnen und Autoren im Gegenstandsbereich der Berufsbildungsforschung beeinflussen. Den

größten Zuspruch erfährt OA bisher im STM1-Bereich. Dort ist OA als Publikationsmodell auch am

besten erforscht. Für die Geistes- und Sozialwissenschaften liegen dagegen nur sehr wenige

Forschungsergebnisse vor, die zudem auf konkrete Produkte oder Verlagsreihen im Bereich des OA

fokussieren. Da die Berufsbildungsforschung keine eigenständige Disziplin ist, sondern vielmehr eine

Verbindung unterschiedlicher Bezugswissenschaften, ist zu vermuten, dass die Ergebnisse des

Forschungsprojektes auch auf andere Wissenschaftsbereiche der Sozial- und Geisteswissenschaften

zumindest partiell übertragbar sind und so zu einem Erkenntnisgewinn für die gesamten Sozial- und

Geisteswissenschaften mit Blick auf OA beitragen. Im Gegenzug ist zu erwarten, dass die

unterschiedlichen Publikationsgewohnheiten der Bezugswissenschaften auch die Nutzung und

Wahrnehmung von OA in der Berufsbildungsforschung beeinflussen.

Der freie Zugang zu wissenschaftlicher Fachliteratur wird durch die OA-Strategie des BMBF und die OA-

Policy des BIBB gefördert. Jedoch gibt es auch kritische Gegenargumente. Die Befürworter sehen in OA

eine Möglichkeit zur Förderung von Transparenz und zur Verbreitung wissenschaftlicher

Forschungsergebnisse. Inwieweit sich dazu noch ein positiver Einfluss auf die Qualität

wissenschaftlicher Forschung ergibt, wird diskutiert.

Das Forschungsprojekt stützt sich auf einen wissenschaftssoziologischen und medientheoretischen

Hintergrund. Die empirische Fundierung basiert auf einer qualitativen Exploration durch Gruppen-

diskussionen (Fokusgruppen) mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Berufsbildungs-

forschung, die vor allem in ihrer Rolle als Autorinnen und Autoren angesprochen werden. Dabei wird

berücksichtigt, dass diese bei der Verwendung von (OA-)Publikationen auch die Rolle der Nutzenden

einnehmen. Auf der Exploration des Forschungsfeldes baut eine Onlinebefragung auf, die sich an

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen richtet, welche sich aber

mit Themen der Berufsbildungsforschung auseinandersetzen. Als positiver Nebeneffekt soll durch den

methodischen Ansatz die Wissenschaftscommunity der Berufsbildungsforschung in Deutschland syste-

matisch erfasst werden.

1 STM = Science, Technology, Medicine.

2 Problemstellung/Leitende Fragestellung/Projektziele

Zentral im Konzept des Open Access ist der freie Zugang zu wissenschaftlicher Fachliteratur2. „Frei“

(engl. „open“) bezieht sich auf drei Aspekte:

1. kostenfreier Zugang: Für den/die Leser/-in ist der i.d.R. elektronische Zugriff auf wissenschaftliche

Fachliteratur kostenfrei. Es fallen für ihn/sie keinerlei Nutzungs- oder Lizenzgebühren an. Da eine

redaktionelle Bearbeitung, ggf. Herstellung und grafische Aufbereitung der Manuskripte im Vorfeld

der Publikation (trotzdem) notwendig ist und Kosten verursacht, erfolgt eine Finanzierung zzt.

meistens über sogenannte Article Processing Charges (APC): Der/die Autor/-in oder die Institution

zahlt für das Erscheinen des Artikels als Open-Access-Publikation. Grundsätzlich ist die Finanzierung

von OA eine intensiv diskutierte Problematik. Es ist zu erwarten, dass dieser Aspekt auch für den

Bereich der Berufsbildungsforschung von Bedeutung ist, weshalb er im Rahmen des

Forschungsprojektes berücksichtigt wird.

2. möglichst offene Lizenzierung: Eine rechtliche Absicherung von OA-Publikationen erfolgt häufig

nicht über das zumindest in Deutschland autorenzentrierte Urheberrecht, sondern über eine

Lizenzierung, die die Verbreitung wissenschaftlicher Fachliteratur befördert. Ein gängiges

Lizenzierungsmodell sind z. B. Creative-Commons-Lizenzen (CC-Lizenzen). Auch dieser Aspekt wird

wahrscheinlich in der deutschen Berufsbildungsforschung und deshalb im weiteren Verlauf des

Forschungsprojektes eine Rolle spielen.

3. möglichst gute Auffindbarkeit von Open-Access-Publikationen: Wissenschaftliche Fachliteratur soll

möglichst einfach – und ohne technische Beschränkungen beim Zugriff – zu finden sein. Dazu müssen

eine standardisierte und aussagekräftige Metadatenstruktur vorliegen und Repositorien o. Ä. für die

dauerhafte Speicherung zur Verfügung stehen. Der Zugriff sollte problemlos z. B. mittels Download

erfolgen – entsprechend sind adäquate Dateiformate zu verwenden.

Bei der Diskussion um OA werden zwei Publikationswege unterschieden: der „goldene Weg“ und der

„grüne Weg“. Unter dem goldenen Weg wird die Erstveröffentlichung eines Werkes in OA-Zeitschriften

oder auch als OA-Monografie verstanden. Die Werke stehen somit ab der Veröffentlichung kostenlos

im Internet zur Verfügung. Der grüne Weg bezeichnet die zusätzliche Veröffentlichung von bereits

gedruckt in einem Verlag erschienenen wissenschaftlichen Publikationen in Repositorien. Dies kann

zeitgleich mit der Veröffentlichung des gedruckten Werkes oder auch zeitverzögert nach Ablauf einer

Sperrfrist („Embargofrist“) geschehen. Die Repositorien können dabei entweder institutionelle

Repositorien, z. B. einer Hochschule, oder disziplinäre/fachliche Repositorien sein, in denen die

Literatur einer Wissenschaftsdisziplin gesammelt wird. Beispiele fachlicher Repositorien mit Bezügen

zum Gegenstandsbereich Berufsbildungsforschung sind SSOAR, PsyDok, EconStor und peDOCS. Das

Bundesinstitut für Berufsbildung arbeitet zurzeit am Aufbau eines fachlich und international

2 Anmerkung: Das Konzept des OA ist abzugrenzen von „OER – Open Educational Resources“. Bei OER geht es nicht um

wissenschaftliche Fachliteratur, sondern um Lehr-Lern-Medien, die frei zur Verfügung gestellt werden. Das BIBB beschäftigt

sich mit dem Thema OER im Rahmen des Aufbaus einer Informationsstelle zu OER (OERinfo). Ebenso abzugrenzen von OA ist

der Begriff der „Digital Humanities“ (Digitale Geisteswissenschaften). Dies ist ein Sammelbegriff, der die Anwendung von IT-

gestützten Verfahren und Methoden auf die Kultur- und Geisteswissenschaften beschreibt.

aufgestellten Repositoriums für die Berufsbildungsforschung (VET Repository), welches 2018 den

Betrieb aufnehmen soll.

Open Access wird von unterschiedlichen Akteuren auf politischer wie wissenschaftlicher Ebene

intensiv vorangetrieben. Beispielhaft sind hier die 2016 verabschiedete OA-Strategie des BMBF zu

nennen („Open Access in Deutschland“) und die vom BIBB unterzeichnete Initiative „OA 2020 –

initiative for the large-scale transition to open access“ – initiiert von der Max Planck Digital Library3.

Vor allem im STM-Bereich ist OA ein gut eingeführtes Publikationsmodell und dessen Vorteile sind

weitestgehend anerkannt (vgl. SUBER 2012, S. 29ff.). Im Gegensatz dazu scheinen die Geistes- und

Sozialwissenschaften4 eine tendenziell größere Zurückhaltung an den Tag zu legen. Auch werden OA-

Bestrebungen in diesem Bereich immer wieder kritisch beurteilt. Insbesondere im Bereich der

Berufsbildungsforschung wird ein geringer Kenntnisstand zum Thema OA und infolge dessen Skepsis

und Unsicherheit vermutet – insbesondere mit Blick auf Fragen wissenschaftlicher Qualitätsstandards,

gängiger Finanzierungsmodelle und der Lizenzierung. Im Rahmen einer im BIBB durchgeführten

Machbarkeitsstudie zum Aufbau eines Repositoriums („Repository im BIBB – Klärung möglicher

Aufbauoptionen, insbesondere mit Blick auf eine Förderung durch die DFG“,

Organisationsentwicklungsprojekt 9.5.501) wurden diverse Interviews mit Wissenschaftlerinnen und

Wissenschaftlern aus dem Forschungsfeld der beruflichen Bildung geführt, und auch auf einer Tagung

der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft

(DGfE) wurde das Vorhaben „Repositorium“ vorgestellt. Die in den Interviews zum Ausdruck

gekommenen Einstellungen und die kontroverse Diskussion im Rahmen der Präsentation deuten auf

die oben formulierte Vermutung einer eher skeptischen Haltung gegenüber OA hin (vgl. auch REUß

2009; JOHNSTON 2017).

Aktuell liegen nur wenige Untersuchungsergebnisse zu OA als Publikationsmodell vor. Da in die

Berufsbildungsforschung Inhalte aus verschiedenen Disziplinen Eingang finden (vgl. SLOANE 2006, S.

610; WEIß 2008, S. 79) und diese damit von unterschiedlichen wissenschaftlichen Herangehens- und

3 Der hohe Stellenwert von Open Access auf der politischen Agenda findet inzwischen in mehreren zentralen

Strategiepapieren der Bundesregierung seinen Niederschlag. Zu nennen sind hier „Die neue Hightech-Strategie“ der

Bundesregierung von 2014, die „Digitale Agenda 2014-2017“ der Bundesregierung von 2014 sowie die „Strategie der

Bundesregierung zum Europäischen Forschungsraum (EFR)“ aus 2014. Auf der Ebene der Ressortforschung des Bundes wurde

der Open-Access-Grundsatz im zuletzt 2013 aktualisierten Positionspapier der AG Ressortforschung „Forschen – prüfen –

beraten: Ressortforschungseinrichtungen als Dienstleister für Politik und Gesellschaft“ aufgegriffen. Ein deutliches Signal in

Richtung Open Access auf europäischer Ebene ist das Anfang 2014 gestartete EU-Rahmenprogramm für Forschung und

Innovation „Horizon 2020“. In einer Pressemitteilung der niederländischen Ratspräsidentschaft vom 27. Mai 2016 wurde der

Beschluss des Rates für Wettbewerbsfähigkeit der EU bekannt gemacht: Ab 2020 sollen alle wissenschaftlichen Publikationen

zu Ergebnissen öffentlich finanzierter Forschungsarbeiten frei zugänglich sein. Um dem Rechnung zu tragen, hat der Rat für

Wettbewerbsfähigkeit der EU einen „Draft Council conclusions on the transition towards an Open Science system”

verabschiedet.

4 Unter Sozialwissenschaften verstehen wir in Anschluss an Max Weber alle Wissenschaftsdisziplinen, die Phänomene des

menschlichen Zusammenlebens analysieren. Mit dem Begriff der Geisteswissenschaft – insbesondere in deutlicher

Abgrenzung zur Naturwissenschaft – beziehen wir uns allgemein auf die Denktradition in Deutschland (vgl. DILTHEY 2017), wie

sie nach der Aufklärung entstanden ist.

Arbeitsweisen sowie Publikationstraditionen und -verhalten beeinflusst werden (vgl. TAUBERT 2009, S.

658), ist zu vermuten, dass Ergebnisse des Forschungsprojektes über das Publikationsverhalten und

die Haltung gegenüber OA in der Berufsbildungsforschung auch zumindest partiell auf andere Sozial-

und Geisteswissenschaften übertragbar sind.

Vor diesem Hintergrund geht das Forschungsprojekt der Frage nach, welche technisch-strukturellen,

politisch-normativen (Gesetzgebung) und wissenschaftssystem-immanenten Bedingungen im

Gegenstandsbereich der Berufsbildungsforschung hinsichtlich der Akzeptanz, Verbreitung und

Nutzung von Open Access als Publikationsmodell wirksam sind. Die Einstellungen, Bewertungen und

Hemmnisse aus der Sicht von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in ihrer Rolle als Autorinnen

und Autoren sollen dadurch für dieses Wissenschaftsfeld offengelegt werden. In den Blick genommen

wird auch das Spannungsfeld von Autorenschaft und Nutzung wissenschaftlicher Publikationen:

Autorinnen und Autoren sind immer auch Nutzer/-innen wissenschaftlicher Publikationen, sodass ihre

Interessen in den beiden Rollen divergieren können.

3 Stand der Forschung/Theoretischer Zugang

Zum Themenfeld OA in den Geistes- und Sozialwissenschaften wurden in Deutschland bisher nur zwei

einschlägige Forschungsvorhaben durchgeführt:

Ulrich HERB: „Open Science in der Soziologie“ (2015),

Doris BAMBEY: „Fachliche Publikationskulturen und Open Access. Fächerübergreifende

Entwicklungstendenzen und Spezifika der Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung“ (2016).

Die Arbeit von HERB (2015) fokussiert auf das Thema Open Science5 und leistet eine Bestandsaufnahme

innerhalb der Soziologie. OA wird hierbei als Teilbereich von Open Science, der Offenen Wissenschaft,

verstanden. Der Autor untersucht die Verbreitung von Open Science anhand einer Literaturstudie und

stellt Pro- und Contra-Argumente gegenüber. Erörtert wird ferner, inwieweit eine Offenheit von

Wissenschaft gefordert wird und bereits realisiert wurde. Darüber hinaus vergleicht er mithilfe von

Datenbankanalysen den Status quo von Open Science in der deutschsprachigen Soziologie mit dem

STM-Bereich. HERB (2015, S. 417) stellt in seiner Untersuchung fest, das OA für den Bereich der

Soziologie „ein keinesfalls unterdurchschnittlich stark verbreitetes Phänomen zu sein (…)“ scheint.

Dabei rücken Fachzeitschriften in den Vordergrund – Monografien werden nur selten OA

veröffentlicht. HERB mutmaßt, dass dies mit der fehlenden Reputation von OA-Verlagen in Verbindung

stehen könne. „Anders als in den STM-Fächern, wo anscheinend die reputationsvermittelnde

5 „Der Begriff Open Science bezeichnet einen kulturellen Wandel in der wissenschaftlichen Arbeitsweise und Kommunikation.

Computergestütztes Arbeiten und digitale Kommunikation ermöglichen einen effektiveren und offeneren

Informationsaustausch innerhalb der Wissenschaft und fördern den Transfer der Ergebnisse in die Gesellschaft. Der offene,

durch möglichst wenige finanzielle, technische und rechtliche Hürden behinderte Zugang zu wissenschaftlichen

Publikationen, Forschungsdaten und wissenschaftlicher Software erweitert die Transparenz und die Möglichkeiten zur

Qualitätssicherung wissenschaftlicher Arbeit, erhöht durch eine verbesserte Informationsversorgung die Leistungsfähigkeit

der Wissenschaft und steigert durch die Erleichterung des Wissenstransfers in Wirtschaft und Gesellschaft die auf

wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Innovation“ (HELMHOLTZ 2017).

Bedeutung der Journale als wissenschaftliche Content-Anbieter nachlässt (…) und die Bewertung einer

wissenschaftlichen Arbeit zusehends stärker anhand eines Textes selbst und weniger anhand der

publizierenden Journale erfolgt, erfüllen die Buchverlage diese Funktion der Reputationsgewährung

für die Sozial- und Geisteswissenschaften in bislang unverändertem Ausmaß – so ließe sich die Bindung

der Autoren an Closed-Access-Verlage erklären“ (HERB 2017, S. 257). Da die Soziologie eine

Bezugswissenschaft der Berufsbildungsforschung darstellt, ist zu vermuten, dass die Reputation der

Verlage auch in der Berufsbildungsforschung eine Rolle bei der Entscheidung spielen könnte, ob ein

Text OA oder in einem Closed-Access-Verlag publiziert wird. Unklar ist, ob die Rolle der Verlage ähnlich

gewichtig ist, wie HERB sie für die Soziologie ausgemacht hat. Es bleibt abzuwarten, ob die Bedeutung

der Reputation der Verlage als eine mögliche wissenschaftssystem-immanente Bedingung für die

Akzeptanz von Open Access im weiteren Verlauf des Forschungsprojekts und insbesondere in der

explorativen Phase der Datenerhebung in Erscheinung treten wird.

Auch sollten – so HERB – die Reichweitenvorteile („Impact“) des OA stärker herausgestellt werden. Er

konstatiert allerdings, dass „Studien zu dieser Thematik fehlen (…)“ (HERB 2015, S. 418). Der Autor stellt

weiter fest, dass es im Bereich der Forschungsdaten und -software in der Soziologie überhaupt keine

OA-Tradition gebe. Gleiches gelte für offene Review-verfahren („Open Review“) oder Verfahren der

alternativen Reichweitenmessung („Open Metrics“). Zusammenfassend stellt HERB (2015, S. 419)

daher mit Blick auf Open Science fest: „Die Kultur des offenen Wissens ist in der Soziologie nicht

verbreitet. Selbst beim Open Access zu Journalen (…) finden sich kaum Belege für offene Informationen

im Sinne der Open Definition: Open-Access-Journale aus der Soziologie verwenden nur sehr selten

Nutzungslizenzen, die den Anforderungen der Open Definition genügen“. HERB bezieht sich auf eine

Definition der Open Knowledge Foundation (2017): “Open means anyone can freely access, use,

modify, and share for any purpose (subject, at most, to requirements that preserve provenance and

openness)”. Das Forschungsprojekt soll dieser Einschätzung nachgehen und prüfen, welche

Bedingungen die Akzeptanz und Verbreitung von OA im Bereich der Berufsbildungsforschung

beeinflussen.

BAMBEY (2016) stellt den aktuellen Stand des OA in den Erziehungswissenschaften dar und untersucht

anhand einer Literaturanalyse den Einfluss fachlicher und soziokultureller Konstellationen auf das

Publikationsverhalten. Ferner geht sie den Konstellationen von Verlagen auf dem Markt und

informationsstrukturellen Bedingungen nach. Anhand einer empirischen Untersuchung analysiert

BAMBEY darüber hinaus das Nutzerverhalten der Leserinnen und Leser beim Repositorium peDOCS,

einer Volltextdatenbank.

Sie stellt fest, dass „(…) die jeweiligen fachkulturellen Ausgangslagen und ökonomischen

Interessenskonstellationen sehr stark [bedingen], in welcher Weise, mit welcher Reichweite und

Akzeptanz sich das Open-Access-Paradigma konkret materialisiert“ (BAMBEY 2016, S. i). Wichtige

Bedingungen aus der Sicht von BAMBEY sind demnach die Fachkulturen sowie die ökonomischen

Interessen, die mit der Verbreitung der wissenschaftlichen Texte verbunden sind. Beides wirke sich auf

die Akzeptanz und die Reichweite bzw. Verbreitung von OA aus. Weiterhin stellt sie fest, dass

„statusbezogene Unterschiede im Publikationsverhalten“ sichtbar werden. So habe „bereits mehr als

die Hälfte der befragten Professoren open access publiziert (…), während dies auf die Gruppe der

Nachwuchswissenschaftler in weitaus geringerem Maße zutrifft“ (BAMBEY 2016, S. 277). An diese

Überlegungen und Ergebnisse soll das Forschungsprojekt anknüpfen. Es sollen Bedingungen ermittelt

werden, die die Akzeptanz, Verbreitung und Nutzung von OA begünstigen. Zudem soll überprüft

werden, ob sich eine Abhängigkeit des Publikationsverhaltens vom Status der Person sowie ein Einfluss

der Fachkulturen der Bezugswissenschaften auch in der Berufsbildungsforschung finden lässt.

Eine weitere wichtige Quelle, die sich mit OA in den Geistes- und Sozialwissenschaften

auseinandergesetzt hat, ist die „Study of Open Access Publishing“ (SOAP). Dieses, durch die

europäische Kommission finanzierte, Projekt untersuchte 2009-2011 weltweit die Einstellungen von

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu OA sowie die Erfahrungen, die sie mit OA-Publikationen

gemacht haben (vgl. DALLMEIER-TIESSEN u. a. 2011). Im Ergebnis konstatiert die Studie eine große

Unterstützung für OA durch die Befragten, wobei die Finanzierung und Qualitätssicherung als größte

Hindernisse angesehen werden. Vorbehaltlich genauerer Analyse der Untersuchung ist kritisch

anzumerken, dass die Befragten über Mailinglisten kooperierender OA-Verlage, wie etwa BioMed

Central oder Thomson Reuters, kontaktiert wurden und dementsprechend vermutlich bereits OA-affin

waren. So gaben 52 Prozent der Befragten an, schon einmal einen OA-Artikel veröffentlicht zu haben.

3.1 Medientheoretischer und wissenschaftssoziologischer Hintergrund

Die Wissenschaftssoziologie sowie die Medientheorie werden als Grundlage verwendet, um die

Entwicklungen im Bereich von Open Access zu erfassen, zu beschreiben und zu reflektieren. Es sollen

ein Verständnis für die ökonomische Relevanz von Wissen und Wissenschaft hergestellt und die

Abläufe der Wissenschaftskommunikation und die nach Disziplinen variierenden Publikationssysteme

dargelegt werden. Sie bilden den Kontext für die Forschungsfrage nach den Bedingungen der

Akzeptanz, Verbreitung und Nutzung von Open Access.

Die in den 1990er-Jahren beginnende „Transformation der Arbeits- und Industriegesellschaft zur

Wissensgesellschaft“ (WILLKE 1998, S. 19) und die Betrachtung des Wissens als Produktionsfaktor

neben Land, Kapital und Arbeit läuteten eine neue wirtschaftliche Ära mit dem Aufbau spezifischer

Infrastrukturen zur Distribution von Wissen ein (WILLKE 1998, S. 19). Die Bedeutungszunahme des

Wertes von Wissen als Ware betont LYOTARD (vgl. LYOTARD 2015, S. 31). Demnach gehe es bei der

Produktion von Wissen nicht mehr in erster Linie um den Gebrauchswert, sondern um den Tauschwert

bzw. den Verkaufswert (vgl. STEHR 2001, S. 104). Diese Ökonomisierung des Wissens macht auch vor

dem System der Wissenschaft und dem dortigen Publikations- und Kommunikationssystem nicht halt:

Mit der einst nicht-kommerziellen Wissenschaft erzielen Wissenschaftsverlage durch immense

Preissteigerungen im Zuge dieser Entwicklung nun repräsentable Umsatzrenditen (vgl. LYOTARD 2015,

S. 31; RÖDEL 2017, S. 7). Dabei kommt den Verlagen eine Besonderheit des Forschungswissens zugute.

Die in den Publikationsmedien veröffentlichten Forschungsergebnisse müssen in der Regel originär

sein. Das bedeutet, Forschungserkenntnisse dürfen nicht bereits ganz oder in Teilen veröffentlicht

worden sein. Damit wird das Forschungswissen über die Veröffentlichungen in einschlägigen

Fachjournalen zur einmaligen Ware, dessen Verbreitung durch die Verlage gesteuert wird. Zu diesem

Umstand tritt ein weiterer Ökonomisierungsfaktor hinzu: die stetig wachsende Zahl an

Forschungspublikationen. Diese Entwicklung führen TAUBERT/WEINGART (2016, S. 23 ff.) auf

verschiedene Ursachen zurück. Eine ist die zunehmende quantitative Messung und Bewertung von

Forschungsleistungen, was zu „Salami-Slicing“, der Aufteilung von Forschungsergebnissen in mehrere

Einzelpublikationen, führe. Hinzu kommen die Phänomene des „Cascading-Peer-Review“, der

Weitergabe abgelehnter Manuskripte innerhalb eines Verlages oder unter Verlagen zur

Veröffentlichung in einem weniger renommierten Journal, sowie der Zuwachs an Veröffentlichungen

in sogenannten Predatory-Journals6 (vgl. TAUBERT/WEINGART 2016, 23 ff.). Auch die Möglichkeit der

Zweitveröffentlichung führe zu einer Erhöhung des Publikationsaufkommens.

Dieser Zuwachs an Forschungspublikationen erschwert nicht nur die Beurteilung der Relevanz von

Rechercheergebnissen durch Forschende, sondern ebenso die Arbeit von wissenschaftlichen

Bibliotheken. Diese Infrastruktureinrichtungen von Universitäten und Forschungseinrichtungen haben

den Auftrag, für die Forschenden einen vollumfänglichen Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen

herzustellen. Daher befinden sich Bibliotheken in dem Dilemma, nicht auf günstigere

Forschungsergebnisse ausweichen zu können und sind somit gezwungen, die steigenden Preise für

Publikationsmedien zu zahlen. Erschwerend kommt hinzu, dass die meisten wissenschaftlichen

Zeitschriften (bezogen auf die im Web of Science hoch gerankten Journale bis zu 50,1 %) im Besitz von

sechs Großverlagen sind. Damit besteht ein Monopol einiger weniger Akteure. Dieser wirtschaftliche

Faktor ist bedeutend und führte gemeinsam mit sinkenden oder stagnierenden Bibliotheksetats zur

sogenannten Zeitschriftenkrise, wie diese Entwicklung seit den 1990er-Jahren auch genannt wird (vgl.

TAUBERT/WEINGART 2016, S. 12f.; PAMPEL/BERTELMANN/HÜBNER 2009, S. 11f.).

Neben der Ökonomisierung des Wissens befördern auch die Möglichkeiten der Digitalisierung einen

Wandel der formalen Wissenschaftskommunikation, für die TAUBERT/WEINGART (vgl. 2016, S. 5) die

Prüfung des Wahrheitsanspruchs von Forschungsergebnissen durch Fachkolleginnen und Fachkollegen

(Peer Review) als zentral erachten. Die sogenannte Revolution der Informations- und

Kommunikationstechnologien führte dazu, dass „mit dem Internet (…) zum ersten Mal die Möglichkeit

einer umfassenden und interaktiven Repräsentation des menschlichen Wissens, einschließlich des

kulturellen Erbes, bei gleichzeitiger Gewährleistung eines weltweiten Zugangs gegeben [ist]“ (BERLIN-

ERKLÄRUNG 2003, S. 1). Dadurch hat sich nicht nur die Kommunikation der Massenmedien, sondern

auch die des wissenschaftlichen Kommunikationssystems verändert (vgl. TAUBERT/WEINGART 2010, S.

5ff.). Der Forschungs- und Publikationskreislauf ist digital geworden. Forschende können unabhängig

von Publikationsmedien ungehindert und frei ihre Texte ‚Open Access‘ mittels des „grünen Weges“

veröffentlichen, beispielsweise durch Self-Archiving als Zweitveröffentlichung auf ihren eigenen

Webseiten, auf Web 2.0-Plattformen oder in Repositorien. Hinzu kommen die Möglichkeiten des

„goldenen Weges“, bei dem die Publikation als Erstveröffentlichung in einer frei zugänglichen OA-

Zeitschrift oder als OA-Monografie erscheint (vgl. RÖDEL 2017, S. 10). Der Vollständigkeit halber soll

hier erwähnt werden, dass auch bei OA-Publikationen Herstellungskosten zur Erstellung von qualitativ

hochwertigen Publikationsprodukten anfallen.

Obwohl die mit OA verbundenen Aussichten auf eine höhere Rezeption eigener Publikationen und eine

bessere Verfügbarkeit von Forschungsergebnissen (vgl. SCHÄFFLER 2012, S. 305) auf der Hand liegen, ist

OA eher in den Naturwissenschaften ein anerkanntes Publikationsmedium, in den Geistes- und

Sozialwissenschaften jedoch noch nicht. Um die Frage zu beantworten, weshalb das

Publikationsverhalten der Forschenden aus dem STM-Bereich signifikant anders ist als in den Geistes-

und Sozialwissenschaften, hilft ein Blick auf die Notwendigkeit zur Veröffentlichung wissenschaftlicher

Publikationen: Bei Berufungsverfahren, Stellenbesetzungen und Entfristungen zählt nach wie vor die

Anzahl der Publikationen in renommierten Journalen mit hohem Impact Factor (vgl. BLASETTI u. a. 2017,

S. 35) oder die „Anwesenheit an renommierten Plätzen“ (LUHMANN 1971, S. 237). Forschende müssen

6 Der Begriff Predatory-Journal wurde von dem Amerikaner Jeffrey BEALL 2010 geprägt und beschreibt OA-Journale, die gegen

Gebühren, jedoch ohne transparentes Qualitätssicherungsverfahren Artikel veröffentlichen (vgl. BEALL 2012).

sich noch immer eine Reputation erarbeiten und ihren Ruf stabilisieren. Hierbei wird die sich

gegenseitige bedingende Wirkung zwischen wissenschaftlichem Publikationssystem und

Reputationssystem deutlich: „einzelne Medien wie Zeitschriften, Buchreihen und Verlagsprogramme

in einer Disziplin [verfügen] über einen mehr oder minder guten Ruf, der auf der Reputation der dort

veröffentlichenden Autoren und ihrer Beiträge aufsetzt“ (TAUBERT/WEINGART 2010, S. 13). Sowohl für

die Verlage als auch für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist die Erlangung von Reputation

wichtig. Die Reputation der Forschenden wird jedoch auch durch die Anerkennung durch die

Fachkolleginnen/-kollegen erstellt. Die Wissenschaftsdisziplinen unterscheiden sich durch die Wahl

des bevorzugten Publikationsmediums. Im STM-Bereich werde häufiger in Zeitschriften publiziert, da

es darum geht „neue Erkenntnisse zuerst [zu] publizieren“ (TAUBERT 2009, S. 658; vgl. SCHÄFFLER 2012,

S. 305). In den Geistes- und Sozialwissenschaften können die „Qualität von Forschungsbeiträgen (…)

häufig nur von Fachkollegen angemessen [beurteilt werden], die nicht nur denselben

Gegenstandsbereich beforschen, sondern auch dieselben theoretischen und methodischen Prämissen

teilen“ (TAUBERT 2009, S. 658). Um zu verdeutlichen, dass dieselben theoretischen und methodischen

Prämissen geteilt werden, nutzen die Geistes- und Sozialwissenschaften eher das Publikationsmedium

Monografie zur Verbreitung von Forschungsergebnissen (vgl. TAUBERT 2009, S. 659; vgl.

DOß/JANELLO/THIESSEN 2014, S. 31). Die beschriebene Ökonomisierung des Wissens und die

Zeitschriftenkrise fokussieren auf die im STM-Bereich bedeutsamen Fachzeitschriften. Monografien

und andere, nicht zwangsläufig periodisch erscheinende Publikationen, sind deutlich weniger

betroffen. Entsprechend ist anzunehmen, dass der Handlungsdruck im STM-Bereich größer und Open

Access als Publikationsmodell erheblich attraktiver ist als in den Geistes- und Sozialwissenschaften.

Das Veröffentlichen in renommierten Fachzeitschriften hat eine weitere, die wissenschaftliche

Kommunikation und das Publikationssystem betreffende, Funktion: Der bereits dargestellten Zunahme

an Publikationen steht eine nur begrenzte Wahrnehmung seitens der Forschenden gegenüber. Um die

stetig wachsende Komplexität der Wissenschaft zu bewältigen, thematische Relevanzeinschätzungen

vornehmen und die Richtigkeit von Forschungsergebnissen beurteilen zu können, „tritt (…) die

kursorische Orientierung an Symptomen an die Stelle der Sache selbst, die gemeint ist. Reputation

wird aus Symptomen gezogen und dient selbst als Symptom für Wahrheit“ (LUHMANN 1971, S. 237; vgl.

TAUBERT/WEINGART 2010, S. 13). LUHMANNS Argumentation folgend, muss die Qualitätssicherung der

Publikation wissenschaftlicher Texte vorgeschaltet sein, da eine anschließende Bewertung aufgrund

der wirksamen Selektionsmechanismen seitens der Leserinnen und Leser nicht mehr in ausreichendem

Maße gewährleistet werden kann. Leserinnen und Leser vertrauen auf die

Qualitätssicherungsverfahren des Wissenschaftssystems. Hierzu dienen die weit verbreiteten Peer-

Review-Verfahren durch Gutachterinnen und Gutachter mit hoher Reputation der jeweiligen

Wissenschaftsdisziplinen. Zusammen mit den „Impact Factor Journalen“ werden sie insbesondere von

Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern als Gate-Keeper wahrgenommen. Fraglich ist,

ob diese Qualitätssicherungssysteme auch in der angenommenen Art und Weise tatsächlich

funktionieren (zu der Debatte vgl. beispielhaft ROBERTS 2017, SCHEKMAN 2017, CALLAWAY 2016, FANELLI

2012, IOANNIDIS 2005). Das Veröffentlichen in OA-Journalen unterscheidet sich bezüglich der

Qualitätssicherung nicht von subskribierten Journalen. Auch hier findet oftmals eine Überprüfung

durch Peer-Review statt; eine Auflistung von begutachteten OA-Journalen findet sich auf der Plattform

Directory of Open Access Journals (DOAJ).

4 Teilziele/Forschungsleitende Fragestellung(en)/Annahme(n) bzw. Hypothese(n)

Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Akzeptanz, Verbreitung und Nutzung von OA als

Publikationsmodell in der Berufsbildungsforschung zu untersuchen. Gewählt wurde die

Berufsbildungsforschung, da sie selbst keine eigenständige Disziplin, sondern eine Verbindung

unterschiedlicher Bezugswissenschaften darstellt (vgl. SLOANE 2006, S. 610; WEIß 2008, S. 79). Es wird

daher angenommen, dass die Ergebnisse des Forschungsprojektes zumindest partiell auf andere

Wissenschaftsbereiche übertragen werden können.

Die Analyse der aufgeführten Literatur weist darauf hin, dass sich technisch-strukturelle, politisch-

normative wie auch wissenschaftssystem-immanente Bedingungen auf die Akzeptanz, Verbreitung

und Nutzung von OA auswirken können. Zu den technisch-strukturellen Bedingungen gehören

beispielsweise solche, die die Speicherung, Archivierung, Verbreitung und Auffindbarkeit von OA-

Publikationen beeinflussen. Dazu dient etwa der Betrieb von Repositorien als Ort der systematischen

Speicherung von Dokumenten. Ein weiterer Aspekt ist die Finanzierung von OA-Publikationen z. B.

mithilfe eines Publikationsfonds.

Politisch-normative Bedingungen beziehen sich vor allem auf gesetzliche Grundlagen des OA. Diese

reichen von Artikel 5 (1) des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und dessen Implikationen

zu Transparenz und demokratischer Willensbildung über Regelungen im Informationsfreiheitsgesetz

(IFG) bis hin zu den Regelungen im Urheberrechtsgesetz, wie dem Recht zur Zweitveröffentlichung (§

38 (4) UrhG) und weiteren Schrankenregelungen (§§ 44a-63a UrhG) (vgl. RÖDEL 2017, S. 4f.;

LINTEN/RÖDEL/TAUFENBACH/WOLL 2017). Ein weiterer Aspekt ist die Rechtssicherheit bei der Nutzung von

OA-Publikationen, die durch die Verwendung alternativer Lizenzierungen, z. B. der Creative-Commons-

Lizenzen, geschaffen wird. Sie versichert dem/der Nutzer/-in, dass der/die Autor/-in das Recht besitzt,

die Publikation zu veröffentlichen und zeigt ihm/ihr gleichzeitig an, ob und wie er/sie diese

weiterverwenden darf.

Zu den wissenschaftssystem-immanenten Bedingungen zählen z. B. Qualitätssicherungsverfahren, wie

etwa „Peer Review“, und das Reputationssystem. Wir gehen davon aus, dass die Qualitätssicherung im

OA-Publikationsmodell ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz, Verbreitung und Nutzung von OA-

Publikationen ist. Vor dem Hintergrund des in der Forschung herrschenden Publikationsdrucks

(„publish or perish“) ist zu fragen, wie sich Qualität und Publikationsdruck mit Blick auf OA zueinander

verhalten und somit Akzeptanz und Nutzung von OA konstituieren. Damit stellt sich die Frage, welchen

Stellenwert das OA-Publizieren in der Berufsbildungsforschung aus Sicht der Wissenschaftler und

Wissenschaftlerinnen hat, insbesondere mit Blick auf Status und Karriere.

Nachfolgende Matrix fasst mögliche Bedingungen für die Akzeptanz, Verbreitung und Nutzung von OA

zusammen.

Abbildung 1: RLTW7-Matrix zu möglichen Bedingungen für die Akzeptanz, Verbreitung und Nutzung von Open Access in der Berufsbildungsforschung

Matrix des möglichen Merk-

malsraums

Perspektive der Autorinnen und Autoren

Akzeptanz von OA Verbreitung von OA Nutzung von OA

technisch- strukturelle

Bedingungen

Welche technisch-struktu-rellen Bedingungen beein-flussen die Akzeptanz von

OA? Z. B. Lektorat zur Qualitäts-

sicherung/Verfahren der Impactmessung/IT-Struk-

turen der Langzeit-archivierung

Welche technisch-struk-turellen Bedingungen

beeinflussen die Verbreitung von OA?

Z. B. Publikations- und Finanzierungsmodelle

Welche technisch-strukturellen Bedingungen beeinflussen die Nutzungs-

möglichkeiten von OA? Z. B. Zugriffs- / Recherche-

möglichkeiten, Nützlichkeit, Vertrauenswürdigkeit,

Qualität

politisch- normative

Bedingungen

Welche politisch-normativen Bedingungen beeinflussen

die Akzeptanz von OA? Z. B. Förderung der (IT-)

Infrastruktur und wissen-schaftliche Karriere-

möglichkeiten

Welche politisch-normativen Bedingungen beeinflussen die Verbreitung von OA?

Z. B. Urheberrecht, Schrankenregelungen,

Förderbedingungen

Welche politisch-normativen Bedingungen beeinflussen

die Nutzung von OA? Z. B. Rechtssicherheit durch alternative Lizenzierungs-

modelle, finanzielle Förderung

Wissenschafts- system-immanente

Bedingungen

Welche wissenschafts-system-immanenten Bedin-

gungen beeinflussen die Akzeptanz von OA?

Z. B. Gestaltung der Wissen-schafts-Kommunikation /

Peer-Review-Verfahren zur Qualitätssicherung

Welche wissenschafts-system-immanenten Bedin-

gungen beeinflussen die Verbreitung von OA?

Z. B. Veränderung der Kom-munikationsmöglichkeiten

Welche wissenschafts-system-immanenten Bedin-

gungen beeinflussen die Nutzung von OA?

Z. B. Akzeptanz wissen-schaftlicher Forschung,

Reputation

7 Die Matrix wurde nach den Autorinnen und dem Autor des Antrags benannt, und die Abkürzung setzt sich aus den

Anfangsbuchstaben der Nachnamen zusammen.

5 Methodische Vorgehensweise

Die empirische Datenbasis wird über eine Methodentriangulation hergestellt, bei der qualitative und

quantitative Forschungsmethoden kombiniert werden.

Als qualitative Methode werden strukturierte Gruppendiskussionen in Form von Fokusgruppen

durchgeführt (vgl. KRUEGER/CASEY 2014), die sich für die Exploration des wenig erforschten Themas

eignen. Ziel ist es, relevante technisch-strukturelle, politisch-normative und wissenschaftssystem-

immanente Bedingungen für die Akzeptanz, Verbreitung und Nutzung von Open Access in der

Berufsbildungsforschung zu identifizieren. Mögliche Bedingungen sind in der RLTW-Matrix (s. Abb. 1)

skizziert. Die in den Gruppendiskussionen herauszuarbeitenden Bedingungen werden in diesem

Merkmalsraum, der RLTW-Matrix, verortet und gewichtet. Die Gewichtung orientiert sich einerseits

an der Häufigkeit der Nennungen, andererseits aber auch an der Bewertung durch die Gruppen (bspw.

Konsens vs. Dissens). Im Ergebnis wird deutlich werden, welche Bedingungen für OA seitens der

befragten Autorinnen und Autoren in der Berufsbildungsforschung von besonderer Relevanz sind.

Die in den Gruppendiskussionen als relevant erachteten Bedingungen für OA werden operationalisiert

und einer quantitativen Prüfung in Form einer Onlinebefragung unterzogen, die im Anschluss ein

differenziertes Bild hinsichtlich der Bedeutung verschiedener Bedingungen für OA bei

unterschiedlichen Gruppen der Berufsbildungsforschenden ergibt. Zwar stehen

Berufsbildungsforschende als Autorinnen und Autoren im Fokus der Untersuchung, jedoch sind sie

immer auch Nutzer und Nutzerinnen von OA. Die sich daraus ergebenden möglichen Zielkonflikte

werden in der Untersuchung offensiv angegangen, indem bei den Gruppendiskussionen und in der

Onlinebefragung die jeweilige Perspektive klar kommuniziert wird. Dort, wo es sinnvoll erscheint,

werden die Befragten aufgefordert, sich in die Rolle des Nutzers bzw. der Nutzerin von OA-

Publikationen hineinzuversetzen und aus dieser Perspektive zu agieren. Dies ermöglicht den

Gruppendiskussionsteilnehmenden wie auch später den Befragten der Onlinebefragung eine aktive

Wahrnehmung der verschiedenen Perspektiven und einen reflektierten Umgang mit diesen während

der Diskussion bzw. Beantwortung der Fragen.

5.1 Gruppendiskussionen

Geplant ist die Durchführung von zwei bis drei Gruppendiskussionen mit jeweils fünf bis acht

Teilnehmenden im zweiten Quartal 2018. Vorzugsweise haben die Befragten einen

berufsbildungswissenschaftlichen Hintergrund. Um dies sicherzustellen sowie den Aufwand für die

Datenerhebung überschaubar zu halten, werden die Gruppendiskussionen möglichst im zeitlichen und

örtlichen Zusammenhang zu einer einschlägigen Tagung o. Ä. durchgeführt. Infrage kommen bspw.

Veranstaltungen von Fachgesellschaften der Bezugswissenschaften der Berufsbildungsforschung.

Alternativ ist denkbar, an zwei bis drei Standorten Gruppendiskussionen mit

Berufsbildungsforschenden durchzuführen, die die Breite der Disziplinen und Forschungsgegenstände

abbilden und aus universitären wie außeruniversitären Einrichtungen kommen.

Die Zusammensetzung der Gruppendiskussionen erfolgt mit Personen, die über unterschiedliche

Status im Wissenschaftssystem verfügen. Neben dem wissenschaftlichen Nachwuchs und dem

Mittelbau sollen auch publikationsstarke Leitungskräfte, Professorinnen und Professoren sowie

Habilitierte einbezogen werden. Es wird davon ausgegangen, dass Einstellungen, Bewertungen,

Vorerfahrungen und Nutzungsverhalten hinsichtlich Open Access zwischen diesen Gruppen variieren.

Der Zugang zu den Teilnehmenden der Gruppendiskussionen erfolgt über vorhandene Netzwerke des

BIBB sowie einschlägige Fachgesellschaften und Institutionen. Grundsätzliches Auswahlkriterium ist

die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Themen der Berufsbildung.

Die Gruppendiskussionen werden als Fokusgruppen angelegt, bei denen der Diskussionsverlauf

thematisch durch einen Leitfaden mit offenen Fragen gesteuert wird. Dies ermöglicht den

Teilnehmenden, ihre Sichtweise und ihre Erfahrungen einzubringen, während gleichzeitig

sichergestellt wird, dass die für das Forschungsprojekt wichtigen Aspekte angesprochen werden.

In den Gruppendiskussionen werden bspw. die Einstellungen und Bewertungen zu den Themen (a)

Qualität bzw. Qualitätssicherung (b) Reputation und (c) Zugriffmöglichkeiten im Hinblick auf

Akzeptanz, Verbreitung und Nutzung von Open Access diskutiert (siehe Abb. 2). Dabei werden die

technisch-strukturellen, politisch-normativen sowie wissenschaftssystem-immanenten Bedingungen

der Qualität bzw. Qualitätssicherung, der Reputation und der Zugriffmöglichkeit aufgegriffen. Welche

Bedingungen für die Diskussionsteilnehmenden im Fokus stehen, ist durch die Gruppendiskussionen

herauszuarbeiten.

Abbildung 2: RLTW-Matrix zu den Aspekten (a) Qualität, (b) Reputation und (c) Zugriffsmöglichkeiten

als Bedingungen für die Akzeptanz, Verbreitung und Nutzung von Open Access in der

Berufsbildungsforschung

Matrix des möglichen

Merkmalsraums

Perspektive der Autorinnen und Autoren

Akzeptanz von OA Verbreitung von OA Nutzung von OA

technisch- strukturelle

Bedingungen

(a) Verfahren der Qualitäts-sicherung z. B. durch wissen-

schaftliches Lektorat8

(b) Förderung der Reputation durch Impactmessung z. B. mit

geeigneten Metriken

(c) Schaffung von Zugriffs-möglichkeiten durch Langzeit-archivierung z. B. in Reposito-rien; Useability des Angebots

(a) Qualitätssicherung durch Nutzung plattformunab-hängiger Dateiformate; Qualität der Metadaten

(b) Förderung der Reputation durch Angebot von Publika-tionsmöglichkeiten (techn. Voraussetzungen für OA)

(c) Schaffung von Zugriffs-

möglichkeiten durch Finan-zierung von APCs

(a) Zuschreibung von Qualität durch transparente Qualitätssicherungs-

verfahren

(b) Reputation über Vertrauens-würdigkeit der Quelle

(c) Schaffung von Zugriffs- und Re-

cherchemöglichkeiten durch dauer-hafte Auffindbarkeit bspw. in Repo-

sitorien

politisch-normative Bedingungen

(a) Qualitätssicherung durch Schutz vor Plagiaten

(b) Reputation durch wissen- schaftl. Karrieremöglichkeiten

(c) Zugriffsmöglichkeiten durch

Förderung der (IT-) Infrastruktur

(a) Qualitätssicherung durch Lizenzierung/Urheberrecht

(b) Förderung der Reputation von Forschungseinrichtungen

durch Förderung von OA (OA-Strategien)

(c) Schaffung von

Zugriffsmöglichkeiten durch Urheberrecht /

Schrankenregelungen

(a) Qualitätssicherung durch Rechts-sicherheit bei der Nutzung

(b) Reputation durch die Verpflich-tung zur OA-Veröffentlichung bei

Nutzung von Fördergeldern

(c) Schaffung von Zugriffsmöglich-keiten durch finanzielle Förderung

der OA-Publikation

wissenschaftssystem-immanente

Bedingungen

(a) Qualitätssicherung durch Peer Review

(b) Reputation durch aner-kannte Herausgeber/-innen

(c) Schaffung von Zugriffsmög-lichkeiten durch die Anerken-nung von OA und modernen

Kommunikationsmöglichkeiten

(a) Qualitätssicherung über die Anwendung der Regeln

für gute wiss. Praxis

(b) Reputation durch ange-sehene Nutzer/-innen

(c) Zugriffsmöglichkeiten

durch die Veränderung der Kommunikationsgewohn-

heiten

(a) Qualitätssicherung durch die Verortung im Wissenschaftssystem

(b) Reputation durch angesehene Autoren/-innen; Angabe des Zeit-

schriftenrankings

(c) Zugriffsmöglichkeiten durch die Anwendung veränderter Kom-

munikationsmöglichkeiten

Abb. 2 zeigt beispielhaft einige Bedingungen auf, die für die Qualität, Reputation und

Zugriffsmöglichkeiten entscheidend sind und ggf. durch die Diskutantinnen und Diskutanten selbst

8 Unter einem wissenschaftlichen Lektorat wird vorrangig die rechtschreibliche, stilistische und grammatikalische

Verbesserung eines Textes verstanden. Eine tiefgreifende inhaltliche Bearbeitung wissenschaftlicher Texte kann ein Lektorat

in der Regel aufgrund des Experten- bzw. Expertinnenstatus des Autors/der Autorin nicht leisten. Hierzu müsste der/die

Lektor/-in ebenfalls Experte/Expertin im jeweiligen Wissenschaftsbereich sein. Die inhaltliche Qualitätssicherung erfolgt über

andere Prozesse jenseits des Lektorats.

oder durch die Moderatorin oder den Moderator angesprochen werden. Eine vertiefte Diskussion wird

bei jenen Bedingungen gefördert, die für uns von besonderem Interesse sind. Hierzu gehören die

Bedingungen für Qualität, Reputation, Zugriffsmöglichkeiten sowie die Finanzierung und ggf.

Rechtssicherheit.

Die Auswertung orientiert sich an der qualitativen Inhaltsanalyse nach MAYRING (2015). Diese erlaubt,

im gewonnenen Datenmaterial verschiedene Schichten zu analysieren. Neben dem primären Inhalt

können auch latente Inhalte durch Interpretationen erschlossen werden. Die Inhaltsanalyse erlaubt

zudem eine Quantifizierung, wie z. B. die Häufigkeit bestimmter Themen. Dies erscheint hilfreich mit

Blick auf die angestrebte Priorisierung bestimmter Aspekte, die in der Onlinebefragung berücksichtigt

werden sollen.

5.2 Onlinebefragung

Die Onlinebefragung schließt an die Exploration durch die Gruppendiskussionen an und baut auf deren

Ergebnissen auf. Diese Fragebogenbefragung richtet sich an Akteure und Akteurinnen der

Berufsbildungsforschung. Damit sollen auf einer möglichst breiten empirischen Basis jene technisch-

strukturellen, politisch-normativen und wissenschaftssystem-immanenten Bedingungen identifiziert

werden, die hinsichtlich der Akzeptanz, Verbreitung und Nutzung von Open Access in der Berufs-

bildungsforschung wirksam sind.

Befragt werden Personen, die sich wissenschaftlich mit Themen der Berufsbildung auseinandersetzen.

Ihre Grundgesamtheit ist nicht bekannt. Der Zugang zu dieser Gruppe erfolgt wiederum über die

vorhandenen Netzwerke des BIBB, einschlägige Fachgesellschaften, Forschungsverbünde und

Institutionen unter Nutzung verschiedenster Recherchemöglichkeiten zur Gewinnung persönlicher E-

Mail-Adressen. Zu erwarten sind eine gewisse Selektivität bei der Auswahl und ggf. ein Bias in den

Ergebnissen. Dieser lässt sich methodisch durch die Erhebung weiterer Statusinformationen neben den

üblichen personenbezogenen Daten transparent machen, sodass eine sinnvolle Beschreibung der

Befragten und ggf. eine Bewertung der Repräsentativität der Ergebnisse möglich wird. Daraus ergibt

sich die Chance, die bisher wenig erforschte Gruppe der Berufsbildungsforschenden genauer zu

erfassen (Kartierung der Forschenden). Selbstverständlich werden die Datenschutzstandards des BIBB

beachtet. Die genaue Anlage des Fragebogens sowie Art und Tiefe der Auswertung richten sich nach

den Ergebnissen der Gruppendiskussionen und sind abhängig von der Anzahl der zur Verfügung

stehenden Fälle.

6 Interne und externe Beratung/Projektbeiräte

Die gesamte Forschung soll im Sinne eines „Open-Science“-Projekts durchgeführt werden. D. h., alle

Texte, Methoden, (Roh-)Daten, Auswertungen, Fragebögen etc. werden auf einer Projekthomepage

veröffentlicht, insofern dies mit den Vorgaben des Datenschutzes vereinbar ist. Über diese Homepage

werden interaktive Tools (bspw. Kommentarfunktion) zur Verfügung gestellt, um mit der

interessierten Öffentlichkeit in einen Austausch zu treten.

Die Berufsbildungscommunity wird über die Vorgehensweise informiert und aufgefordert,

Anregungen zu äußern oder zu kommentieren. Auch bei der Erstellung des Abschlussberichts werden

alle Texte – ab der ersten Fassung – online gestellt und der jeweilige Bearbeitungsstand wird deutlich

gemacht. So trägt das Forschungsprojekt selbst dazu bei, den Open-Access-Gedanken (Freiheit des

Zugangs) und weitergedacht, den Open-Science-Ansatz (Freiheit des Zugriffs auf den

wissenschaftlichen Erkenntnisprozess selbst) zu transportieren.

Das Forschungsprojekt sollte durch einen Projektbeirat mit Personen, die über eine einschlägige

Expertise verfügen, unterstützt werden. Berücksichtigt werden sowohl Personen aus der

Berufsbildungsforschung als auch aus dem informationswissenschaftlichen Bereich. Es sind drei

Sitzungen des Projektbeirats geplant.

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Abkürzungsverzeichnis

APC Article Processing Charges

EconStor Publikationsserver für wirtschaftswissenschaftliche Fachliteratur

CC Creative Commons

DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft

DGfE Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft

DOAJ Directory of Open Access Journals

EFR Europäischer Forschungsraum

IFG Informationsfreiheitsgesetz

OA Open Access

OER Open Educational Resources

peDOCS Volltextserver für Bildungsforschung und Erziehungswissenschaft

PsyDok Volltextserver der Virtuellen Fachbibliothek Psychologie

RLTW Rödel-Langenkamp-Taufenbach-Weiland

SOAP Study of Open Access Publishing

SSOAR Social Science Open Access Repository

STM Science Technology Medicine

UrhG Urheberrechtsgesetz

ZB-MED Deutsche Zentralbibliothek für Medizin-Informationszentrum Lebenswissenschaften