Open Source 2.0: Digitale Nachhaltigkeit in der öffentlichen Verwaltung

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1 Open Source 2.0: Digitale Nachhaltigkeit in der öffentlichen Verwaltung Dr. Matthias Stürmer, Vorstand /ch/open Donnerstag, 24. Januar 2013 Leistungsbezügerkonferenz Eidg. Departement des Innern

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Dr. Matthias Stürmer, Vorstand /ch/open Donnerstag, 24. Januar 2013 Leistungsbezügerkonferenz Eidg. Departement des Innern

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Open Source 2.0:Digitale Nachhaltigkeit in der öffentlichen Verwaltung

Dr. Matthias Stürmer, Vorstand /ch/open

Donnerstag, 24. Januar 2013

Leistungsbezügerkonferenz Eidg. Departement des Innern

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1. Einleitung2. Der Begriff „Digitale Nachhaltigkeit“3. Erkenntnisse und Praxisbeispiele4. Nächste Schritte

Agenda

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2000 bis 2005 Studium Betriebswirtschaft und Informatik an Universität Bern, Abschluss lic.rer.pol. mit Lizenziatsarbeit zu Open Source Community Building

Bis 2009 an der ETH Zürich am Lehrstuhl für Strategisches Management und Innovation doktoriert über die Zusammenarbeit zwischen Open Source Communities und Technologie-Unternehmen

2009 für ein Jahr Business Development und Projektleiter beim Schweizer Software-Unternehmen Liip AG, das auf Basis von Open Source Software Internet-Lösungen entwickelt

Seit 2010 bei Ernst & Young Schweiz. Heute Manager mit Fokus auf Open Source Software, Open Data und Social Media

Vorstandsmitglied der Swiss Open Systems User Group /ch/open

Geschäftsleiter der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit

Vorsitzender der Working Group Office Interoperability der Open Source Business Alliance OSBA

Mitgründer des Open Government Data Vereins Opendata.ch

Stadtrat von Bern (Parlamentsmitglied)

Portrait Matthias Stürmer

Dr. Matthias Stürmer

Vorstandsmitglied /ch/openSwiss Open Systems User Group

[email protected]+41 76 368 81 65

Verein /ch/openPostfach 23228033 Zürich

www.ch-open.ch

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Über die /ch/open

Der Verein Swiss Open Systems User Group /ch/open fördert of-fene Systeme und Standards seit 1982.

Mittels zahlreicher Initiativen und Veranstaltungen informiert und vernetzt die /ch/open die unterschiedlichen Akteure der Schweizer Open Source Szene und lobbyiert in der Politik und öffentlichen Verwaltung für die Förderung von Open Source Software.

Portrait Verein /ch/open

Initiativen von /ch/open

www.opensource.ch: Schweizer Open Source Portal mit aktuellen Open Source News, Whitepapers und Best Practices, Events und Schulungen, Stellenangebote für Open Source Profis, Videos etc.

OSS Directory: Das OSS Directory listet Firmen auf, die Dienstleistungen für bestimmte Open Source Produkte anbieten.

Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit: National- und Ständeräte fördern den nachhaltigen und innovativen Umgang mit ICT und setzen sich auf politischer Ebene für den freien Zugang zu Wissensgütern ein.

OSS Studie: Umfrage zu Vorteilen und Hindernissen beim Einsatz von Open Source Software bei Behörden und Unternehmen.

CH Open Source Awards: Vergabe von Preisen für das besondere Open Source Engagement von Firmen, Behörden und Einzelpersonen.

OSS an Schulen: Die Plattform fördert den Einsatz von Open Source Software im Schulunterricht und in anderen Bildungseinrichtungen.

Workshop-Tage: Die Workshop-Tage bieten einmal jährlich die Gelegenheit, sich mit Informationen aus erster Hand in verschiedene Open Source Themen zu vertiefen.

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OSS Directory

Link: www.ossdirectory.chOSS Directory:Deutschsprachiges Verzeichnis von

Open Source AnbieternOpen Source ReferenzenOpen Source Projekten (Produkte)

Aktueller StandAnzahl Firmen: 126Anzahl Referenzen: 82Anzahl Produkte: 176

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Open Source Studie Schweiz 2012

Inhalt: (52 Seiten A4)Vorwort UBS CIO Stefan ArnManagement SummaryStudienresultate9 Fachbeiträge6 Praxisbeispiele12 DienstleisterportraitsÜber SwissICT und /ch/open

PDF-Download aufwww.swissict.ch/ossstudie_2012

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Open Source Software im geschäftskritischen Einsatz

Inhalt: (28 Seiten A4)Executive SummaryVorteile, Risiken und Good PracticesProfessioneller Einsatz von Open Source SoftwareRechtliche Aspekte von Open Source SoftwareHintergrundwissen zu Open Source Software

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1. Einleitung2. Der Begriff „Digitale Nachhaltigkeit“3. Erkenntnisse und Praxisbeispiele4. Nächste Schritte

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Der Begriff „Digitale Nachhaltigkeit“

Definition „Nachhaltigkeit“Altes Prinzip aus der Ökologie(Hans Carl von Carlowitz, Forstwirtschaft, 1713)Nutzung eines regenierbaren Systems,sodass der (materielle) Bestand erhalten bleibt(Brundtland-Kommission, UNO, 1983)

Definition „Digitale Nachhaltigkeit“So verhalten, dass nächste Generation keine Problemehat mit unseren heutigen Entscheidungen bezüglichdigitalen Wissensgütern (Software, Formate, Daten etc.)de.wikipedia.org/wiki/Digitale_Nachhaltigkeit

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Abgrenzung unterschiedlicher Nachhaltigkeits-Begriffe

ÖkologischeNachhaltigkeit

SozialeNachhaltigkeit

ÖkonomischeNachhaltigkeit

DigitaleNachhaltigkeit

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Güterklassen

ja nein

ja

nein

Open Source Software

Rivalität

Ausschliessbarkeitprivates Gut Klubgut

Allmendegut öffentliches Gut

proprietäreSoftware

Materielle vs. immaterielle GüterImmaterielle Güter sind nicht-rivalisierendVervielfältigung bei null Grenzkosten

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Wichtigkeit Digitale Nachhaltigkeit für die Gesellschaft

Langfristige volkswirtschaftliche Kosteneinsparungen Stärkere Verhandlungsposition, gemeinsame Software-Entwicklung etc.

Höherer Investitionsschutz von öffentlichen GeldernZugang zum Quellcode, rechtlich grosser Freiraum bei Weiterentwicklung etc.

Intensiverer Wettbewerb, Innovationsförderung generellHeute viele Quasi-Monopole, künftig mehrere Anbieter für selbe OSS etc.

Erhöhung der Sicherheit und TransparenzKlumpenrisiken durch Firmenabhängigkeit verringern, Auditierbarkeit etc.

Verringerung des Digital Divide (alt-jung, soziale Schichten, Nord-Süd...)Öffentliche Gelder investiert in öffentliche Güter, alle haben Zugang etc.

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Warum und wann ist Open Source Software nachhaltig?4 Aspekte der Digitalen Nachhaltigkeit bei Software

1. offener Quellcode technisch und rechtlich freie Architektur→ist immer der Fall

2. niedrige Exit/Switching Costs Interoperabilität, Open Standards...→ist meistens der Fall

3. heterogene Community Lieferanten-Unabhängigkeit, Release-Mgmt...→ist nicht immer der FallBspw. ein von einer einzigen Firma kontrolliertes Projekt

4. aktive Community Software wird kontinuierlich weiter entwickelt→ist nicht immer der FallBspw. Entwickler oder Firmen können Community verlassen

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Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit

Seit 2009: 39 National- und Ständeräte ausSP, FDP, BDP, CVP, SVP, Grüne, GLP und EVP

1/6 des Schweizer Parlaments!→

Co-PräsidiumEdith Graf-Litscher, SPChristian Wasserfallen, FDP

KernteamBalthasar Glättli, GrüneKathy Riklin, CVPRosmarie Quadranti, BDPThomas Weibel, GLP

www.digitale-nachhaltigkeit.ch

Weitere 33 MitgliederAlec von GraffenriedBarbara GysiBarbara Schmid-FedererBrigitte Häberli-KollerCarlo SommarugaCédric WermuthClaude JaniakEvi AllemannFelix GutzwillerFrancine John-CalameFranziska TeuscherGeri MüllerHans AltherrHugues HiltpoldIgnazio CassisJacqueline BadranKarl VoglerKathrin BertschyLiliane Maury PasquierLothar ZiörjenLouis SchelbertLuc RecordonLukas ReimannMaja IngoldMaria Roth-BernasconiMarianne Streiff-FellerMatthias AebischerPhilipp HadornRaphaël ComteSylvia Flückiger-BäniThomas AeschiYannick ButtetYvonne Gilli

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Thematische Eingrenzung der parlamentarischen Gruppe

„Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit fördert den nachhaltigen und innovativen Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) und setzt sich ein für den öffentlichen Zugang zu Wissensgütern.“

Fokus auf die Förderung von:Open Source Software (Software)Open Government Data (Daten)Offene Standards (Formate)Open Content (freie Inhalte)Open Access (freier Wissenszugriff)

Weitere Themen: Netzneutralität, Urheberrecht, E-Health etc.

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Erkenntnisse und Praxisbeispiele

A) Resultate der Open Source Studie Schweiz 2012B) Verbesserungen für Interoperabilität von LibreOffice und OpenOfficeC) Freigabe von Open Source Software durch Behörden

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A) Open Source Studie Schweiz 2012

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Open Source Studie Schweiz 2012

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B) OSB Alliance Working Group Office Interoperability

Ziel: Interessen der professionellen LibreOffice / Apache Open Office Nutzer vertreten, gezielte Weiterent-wicklungsprojekte durchführen, Inte-roperabilität mit OOXML verbessern

Gründung: Oktober 2011

Mitglieder: München, Freiburg, Jena, Schweizerisches Bundesgericht, In-formatiksteuerungsorgan Bund etc.

Erstes Projekt: "Layout-getreue Dar-stellung von OOXML-Dokumenten in Open Source Office Applikationen"

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Finanzierung EUR 142'000 OSS Entwicklungs-Projekt

Ernst & Young

SUSE

Lanedo

Finanziert durch

Stadt Freiburg i.B.

Stadt München

Stadt Jena

SchweizerischesBundesgericht

Informatiksteuerungs-organ Bund (ISB)

Kanton Waadt

Weitere SchweizerInstitution

FranzösischesMinisterium für Kultur und Kommunikation

EUR 50kEUR 13k

EUR 13k

EUR 4k

EUR 8k

EUR 15k

EUR 14k

EUR 25k

Finanzierung: Umsetzung:

Hinweis: Beträge und Pfeile sind exemplarisch zu verstehen

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C) Freigabe von Open Source Software durch Behörden

OpenJustitia vom Bundesgericht: OSS DokumentenmanagementOpenGEVER vom Kt. Zug: OSS Gever-LösungCAMAC vom Kt. Waadt: OSS BaubewilligungsverfahrenTENER vom Kt. Waadt: OSS Energieverbrauch von GebäudenMitarbeit an OpenLayers durch swisstopo: Landkarten auf Mobile Phones

Europäisches OSS Portal: joinup.ec.europa.eu

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OpenJustitia - www.openjustitia.ch

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Verein OneGov, Produkt OpenGEVER

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Software für Baubewilligungsverfahren Kt. Waadt

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TENER Kt. Waadt

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Mitarbeit an OpenLayers durch swisstopo

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Nächste Schritte

Open Source Roundtables in Bern und ZürichKonstruktiver Austausch zwischen OSS-Dienstleistern und VerwaltungFrühzeitig OSS-Alternativen aufzeigen

Rahmenverträge mit Open Source DienstleisterVertragswerk in Schweden seit 2010Treffen mit ISB und BBL nächste Woche

IT-BeschaffungskonferenzÜber 220 Teilnehmende in 2012Schwerpunkt Transparenz in 2013

Gründung Kompetenzstelle Digitale NachhaltigkeitLeistungen für die öffentliche VerwaltungFinanzierung auf vier Säulen: Initiales Kapital, OSS-Dienstleister, langfristige Leistungsverträge und individuelle Beratungsleistungen

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SIK Arbeitsgruppe OSS und OSS Community Bund

SIK Arbeitsgruppe OSS und OSS Community Bund bestehen seit ca. 8 Jahren„Pause“ nach Linux-Stop 2010 in SolothurnSeit 1.1.2013 neuer Vorsitzender:Erich Hofer, Leiter Informatik der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kanton Bern Nächste Sitzung: Donnerstag, 28. Februar 2013 in Bern mit Referaten aus München, Bolzano, FHNWNeue Serie: OSS-Alternativen zu Sharepoint, Oracle, VMware, SAP, Windows, Fabasoft etc.Eintragen von OSS-Referenzen ins OSS Directory www.ossdirectory.ch

Erich Hofer

Leiter InformatikBau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kanton Bern

Reiterstrasse 113011 Bern

031 633 32 [email protected]

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Diskussion

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