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Optimierte Schlauchleitung Seite 30 · Fehlerfreie SAP-Einführung Seite 34 · Rüstzeiten reduzieren Seite 36 Massivumformung „Die Trends sind vor allem durch die Automatisierung gekennzeichnet“ Prof. Dr. Mathias Liewald, Universität Stuttgart, Seite 20 18. Juli 2005 Ausgabe 29 4,50 Lösbar und unlösbar kombiniert Einpressbolzen mit dreieckigem Querschnit Seite 28 B 04654 MM hi k d

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  • Optimierte Schlauchleitung Seite 30 · Fehlerfreie SAP-Einführung Seite 34 · Rüstzeiten reduzieren Seite 36

    Massivumformung„Die Trends sind vor allem durch die

    Automatisierung gekennzeichnet“Prof. Dr. Mathias Liewald, Universität Stuttgart, Seite 20

    18. Juli 2005 Ausgabe 29 � 4,50

    Lösbar und unlösbar kombiniert

    Einpressbolzen mitdreieckigem Querschnit Seite 28

    B 04654

    MM

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  • MASSIVUMFORMUNG

    Mit intelligentenLösungen erfolgreichMassivumformung – man sollte meinen, dass diese nuretwas mit großen unbändigen und rohen Kräften zu tunhabe. Doch weit gefehlt, und auch mit der karbidrüchi-gen Schmiede um die Ecke hält sie dem Vergleich nichtmehr stand.

    Massivumformung, darunter sind heute Verfahren wieetwa das Gesenkschmieden, Kaltfließpressen, das Stau-chen oder Präzisionsschmieden zu verstehen. Erster Ab-

    nehmer von massivumgeformten Teilen ist vor allemdie Automobilindustrie. Als populäre Beispiele

    gelten da vor allem Pleuel oder Kurbelwelle,Achsteile, Antriebswellen, Ventile, Stabilisato-ren, Achszapfen oder verzahnte Teile. Automo-bilzulieferer, die solche Teile herstellen, bekom-

    men den Druck alltäglich zu spüren: erstklassigeQualitäten, schwankende Stückzahlen – von

    der Klein- bis zur Großserie, absolute Maß-haltigkeit, Liefertreue oder unter Umstän-

    den Materialbeschaffungsproblemeund nicht zu letzt den Wettbe-werb. Die Schwierigkeitsliste ließesich beliebig fortsetzen.

    Nun bleibt es denn auch nichtaus, dass die Maschinen- und An-

    lagenbauer ihren Kunden unter die Armegreifen und entsprechende Lösungenanbieten müssen. Welche das sind –dazu wurde auf der Fellbacher Veran-staltung „Neuere Entwicklungen inder Massivumformung“ drei Tagelang diskutiert und Erfahrungen aus-

    getauscht. In zahlreichen Referaten wurden Antwortenauf die von Prof. Mathias Liewald – als neuem Leiter des Institut für Umformtechnik (IFU) der UniversitätStuttgart und Veranstalter – formulierten Anforderungender Energieeinsparung, verkürzter Umformzeiten, gerin-gerer Umformkräfte, auf die endkonturnahe Formge-bung und die bessere Prozessgestaltung und Prozessbe-herrschung gegeben.

    Es hat sich gezeigt, dass Anlagenbauer wie Schuler,Müller Weingarten, Lasco, SMS Eumuco oder Hateburdie Herausforderungen annehmen und mit ausgeklügel-ten, fortschrittlichen sowie kundennahen Lösungen undLösungsansätzen zur Automation, Steuerungstechnikund Peripherie erfolgreich sind.

    Maschinen- und Anlagenbauerder Massivumformung sind mitpfiffigen Lösungen erfolgreichDietmar Kuhn

    AKTUELLESLEITARTIKEL

  • 4 MM Das IndustrieMagazin · 29/2005

    PRODUKTION

    UMFORMTECHNIKMagnesiumbleche bergen ein hohes Leichtbaupotenzial;doch lässt sich das Material nur im warmen Zustand um-formen wie Untersuchungen des Institut für Umform-technik und Umformmaschinen in Hannover zeigen 22

    Als kurvenreich und flexibel erweist sich die Entwicklungeiner neuen Biegemaschine; damit sind jetzt auch Bie-gungen von über 200° möglich 26

    VERBINDUNGSTECHNIKRemform-Schrauben für Kunststoffe haben eine asym-metrische Gewindeflankenform; dadurch werden dieAuszugskräfte erhöht 28

    KONSTRUKTION

    HYDRAULIKStoß- und schwingungsartige Belastungen erfordernnicht nur eine spezifische Auslegung von Hydraulik-aggregaten, sondern auch der dazugehörigen Schlauch-leitungen; ganz besonders der Leitungsarmaturen 30

    IT-BUSINESS

    THEMEN UND TRENDSDie Projektleiter bei einer SAP-Einführung sollten ausden Anwendungsbereichen kommen – aus Produktion,Logistik und Finanzen 34

    AKTUELLES

    LEITARTIKELDietmar Kuhn: Mit intelligenten Lösungen erfolgreich 3

    MÄRKTEGießereien sehen sich in Europa in Spitzenposition 8Conergy steigt in Bioenergie ein 8Maschinenbau in Baden-Württemberg floriert 9Trend zu leichteren Steckverbindersystemen 10VDMA Bayern gibt sich optimistisch 10Sieger im Businessplan-Wettbewerb stehen fest 12Industrielle Bildverarbeitung auf Wachstumskurs 12

    ARBEITSSCHUTZMit dem Leasen von Arbeitschutzkleidung ersparen sichUnternehmen viel Aufwand und können den Mitarbei-tern trotzdem geeignete Kleidung anbieten 16

    ENERGIETECHNIKMit ausgereifter Gebäudetechnik bei Hallenheizungund Hallenlüftung können erhebliche Einsparpotenzialeerschlossen werden 18

    MASSIVUMFORMUNGDie Veranstaltung „Neuere Entwicklungen in derMassivumformung hat gezeigt, dass die Maschinen- undAnlagenbauer ihre Kunden mit intelligenten Lösungender Automatisierung und Steuerung bedienen 20

    Titelbild: Magnesiumbleche für Automobilteile/Kuhn

    18. Juli 2005

    Magnesiumbleche umformenAm Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen in Hannover wurdenergiebige Versuche mit der Umformungvon Magnesiumblechen gefahren.Seite 22

    Massivumformung„Durch systematische Analyse und Optimierung

    von Massivumformverfahren die Produkt- und Prozesseigenschaften weiter verbessern“,

    sagt Prof. Dr-Ing. Mathias Liewald als neuer Lei-ter des Institut für Umformtechnik in Stuttgart.

    Seite 20

    VerbindungstechnikEinpressbolzen mit dreieckigemQuerschnitt ermöglichen sowohl

    lösbare oder unlösbare Verbindungenals auch eine Kombination aus beidem.Bei Anschlussverbindern werden Betriebs-

    mittel und Zusatzteile gespart.Seite 28

    RohrbiegetechnikWie neue Entwicklungen an Biegemaschinen für Rohre und Profile zeigen, sind jetzt auch

    Biegungen über 200° hinaus möglich. Seite 26

  • MANAGEMENT

    RÜSTZEITENUm der zunehmenden Variantenvielfalt in der Produk-tion bei gleichzeitig steigendem Kostendruck Herr zuwerden, ist es notwendig, Umrüstzeiten an Maschinendrastisch zu reduzieren 36

    NEUE PRODUKTE UND VERFAHREN

    Umformtechnik; Verbindungstechnik; Energietechnik;Fluidtechnik; Software 39

    SERVICE

    MM-ONLINE, F IRMENVERZEICHNIS 6

    TERMINE 46

    GEBRAUCHTMASCHINENBÖRSE 49

    VORSCHAU, IMPRESSUM 61

    INDUSTRIEBAROMETER 62

    MM Das IndustrieMagazin · 29/2005 5

    AUS DEM INHALT

    SAP-EinführungFür den Erfolg einer

    SAP-Einführung ist eswichtig, die qualifizier-

    testen Mitarbeiter alsProjektverantwortliche

    einzusetzen.Seite 34

    HydraulikHochdynamische Hydraulik-

    aggregate in Arbeitsmaschinen erfor-dern Schlauchleitungen als optimierte

    Konstruktionselemente.

    Seite 30

  • UnternehmensverzeichnisFirmen, die in diesem Heft redaktionell erwähnt sind

    NEU IM ANGEBOT: DER MM MAINTAINER – DER NEWSLETTERZUM THEMA INDUSTRIELLE WARTUNG UND INSTANDHALTUNG

    Vom 18. bis 20. Oktober 2005 findet mit der „Main-tain“ in München die erste internationale Fachmessefür industrielle Instandhaltung statt. Dazu wird dasFachmagazin MM MaschinenMarkt in Zusammenar-beit mit der Messe München ab Juli 2005 einen 14-täglich erscheinenden elektronischen Newsletter,den MM Maintainer, herausgeben. Dieser wird imVorfeld der Messe 13-mal erscheinen und hat sowohlProduktneuheiten als auch Branchennachrichten undvor allem interessante Praxisbeispiele zum Inhalt. Zueinem kostenlosen Abonnement gelangen Interes-senten, indem sie auf der MaschinenMarkt-Homepa-ge (www.maschinenmarkt.de) den Teaser „MMMaintainer“ anklicken und sich mit dem folgendenFormular anmelden.

    www.maschinenmarkt.de

    6 MM Das IndustrieMagazin · 27/2005

    AAdobe Systems . . . . . . . . . . . . . . 42Arnold Umformtechnik . . . . . . . . 28

    BBechem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Bertrandt Ingenieurbüro . . . . . . . 10Blue Cell Networks . . . . . . . . . . . 12Bosch Rexroth . . . . . . . . . . . . . . 45BTV Schöngens. . . . . . . . . . . . . . 26Bundesanstalt für Materialforschungund -prüfung . . . . . . . . . . . . . . . 14Bundesministerium für Wirtschaftund Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

    CCohopa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Conergy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Contact . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Conti-Tech Vibration Control . . . 10Coscom Computer . . . . . . . . . . . 42

    DDeutsches Kunststoff-Institut. . . . 46DGM Deutsche Gesellschaft für Materialkunde . . . . . . . . . . . . . . 46Die Akademie Fresenius . . . . . . . 46DSM Fine Chemicals . . . . . . . . . . 9Dörken MKS-Systeme . . . . . . . . . 46Dürkopp Adler . . . . . . . . . . . . . . 10Dynobend . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

    EElectrolux . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Escon Eyer & Schürfeld Consulting . . . . . . . . . . . . . . . . . 36EFM Europ. Forschungsgemein-schaft Magnesiumguss . . . . . . . . 46EWM Hightec Welding . . . . . . . . 43

    FFachhochschule Bochum . . . . . . 14Fachinformationszentrum Karlsruhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Fachverband Werkzeugindustrie . 11FAG Kugelfischer. . . . . . . . . . . . . 10Ferromatik Milacron . . . . . . . . . . 14Finn-Power . . . . . . . . . . . . . . . . 39Forschungszentrum Karlsruhe . . . . 9

    GGebe Computer & Peripherie . . . . 9Gentner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Gühring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

    HHansa-Flex Hydraulik . . . . . . . . . 30Harting . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Hatebur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Hazet-Werk. . . . . . . . . . . . . . . . . 11

    IIFAM Fraunhofer Institut Fertigungs-technik, Materialforschung . . . . . 46Institut für Umformtechnik . . . 3, 20

    KKarkone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15KMI Institut für Kunstoff-Maschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . 46KMU. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

    LLapp. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Lasco Umformtechnik . . . . . . . 3, 20

    LfA Förderbank Bayern . . . . . . . . 12LK Heiztechnik . . . . . . . . . . . . . . 18

    MMat-Tec Engineering. . . . . . . . . . . 8Max-Planck-Institut für Kolloid-u.Grenzflächenforschung . . . . . . . 9Mesago Messe Frankfurt . . . . . . . 14Messe Stuttgart . . . . . . . . . . . . . 12Mewa Textilservice . . . . . . . . . . . 16MMC Retzlaff . . . . . . . . . . . . . . . 16Müller Weingarten . . . . . . . . . . . . 3Murrplastik Systemtechnik . . . . . 45

    NNetzwerk-Nordbayern . . . . . . . . 12Nilfisk-Advance . . . . . . . . . . . . . . 14Nord Lock . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

    OOtti-Technology-Kolleg. . . . . . . . 46Overseas Industries . . . . . . . . . . . 10

    PP/A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39Pepperl + Fuchs . . . . . . . . . . . . . 11Pfeiffer Vacuum. . . . . . . . . . . . . . 14Phoenix Contact . . . . . . . . . . . . . 34Profos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

    RRofin-Sinar Laser . . . . . . . . . . . . . 43Rosenberger Automations-Technik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

    SSage Software. . . . . . . . . . . . . . . 11Schechtl Maschinenbau . . . . . . . 39Schuler . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3, 20SGSB Shang-Cong Gruppe . . . . . 10Siemens A & D . . . . . . . . . . . . . . 42SMS Eumuco . . . . . . . . . . . . . . . . 3Socitec . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Stahl Fördertechnik. . . . . . . . . . . . 8Statistisches Bundesamt . . . . 14, 15Stuttgarter Messe- und Kongress-gesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . 12Sun-Technics Solartechnik. . . . . . . 8Swyx Solutions . . . . . . . . . . . . . . 11

    TTechni-Data . . . . . . . . . . . . . . . . 14Timken Deutschland. . . . . . . . . . 10Trumpf Werkzeugmaschinen. 25, 41Trumpf Gruppe. . . . . . . . . . . . . . 62

    UUniversität Hannover . . . . . . . . . 22Universität Kalifornien. . . . . . . . . . 9Uraca Pumpenfabrik . . . . . . . . . . 14

    VVDMA Industrielle Bildeverar-beitung. . . . . . . . . . . . . . . . . 11, 12VDMA Baden-Württemberg . . . . . 9VDMA Bayern . . . . . . . . . . . . . . . 10VDMA Landesverband . . . . . . . . . 9Viscom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Verein Deutscher Gießereifach-leute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Vogel Industrie Medien. . . . . . . . 46

    WWandfluh . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45Weidmüller Interface. . . . . . . . . . 11Wila . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

    SERVICEUNTERNEHMENSERVICE MM-ONLINE

  • 8 MM Das IndustrieMagazin · 29/2005

    Branche vor Journalisten gar als„Hidden Champion“.

    Im verarbeitenden Gewerbe ge-be es nach Aussagen Honsels prak-tisch keinen Industriezweig, derohne Gussteile auskomme. Daszeige sich auch darin, dass die Gie-ßereien in Deutschland Jahr fürJahr neue Produktionsrekorde auf-stellen: Plus 6% und damit 4,1 Mio.t beim Eisen- und Stahlguss sowieplus 3,6% mit 900 000 t beim NE-Metallguss – und dies trotz relativschwacher Automobilkonjunktur– zeigt den Erfolg, so Honsel. Von1993 bis 2004 ist die gesamte Guss-produktion sogar um 43% gestie-gen. „Darin spiegelt sich eineWachstumsdynamik wider, dienicht einmal von einem Boomlandwie China erreicht wird“, sagteHonsel.In Europa sei die deutscheGießereiindustrie die Nummer 1.Der Trend zum Leichtbau im Ver-kehrssektor begünstigt den Einsatz

    Qualifizierte Mitarbei-ter sind ein wichtigerErfolgsfaktor der deut-schen Gießereiindus-trie.

    Düsseldorf (js) – Mit ihren an-spruchsvollen und innovativenProdukten, die zur Weltspitze ge-hören, sieht der Verein DeutscherGießereifachleute (VDG) die hei-mischen Gießereien im internatio-nalen Vergleich technologisch her-vorragend positioniert. VDG-Prä-sident Dipl.-Wirtsch.-Ing. Hans-Dieter Honsel kennzeichnete die

    Hamburg (ug) – Die Conergy AG übernimmtüber ihre Tochtergesellschaft Sun-Technics So-lartechnik GmbH mit der MAT-tec EngineeringGmbH aus Willich einen „der renommiertestenSystemintegratoren im Bereich Bioenergie“.Mit insgesamt 12 Mitarbeitern ist MAT-tec seit1999 auf die schlüsselfertige Planung und Ent-wicklung maßgeschneiderter Systemlösungenzur Nutzung von Bioenergie spezialisiert undwird jetzt zum Bioenergie-Kompetenzkern vonConergy weiterentwickelt. „Landwirte sowieandere Großkunden fragen verstärkt nach So-lar- und Biogasanlagen. Über unseren markt-führenden Solarvertrieb der Sun Technics kön-nen wir diese Bedürfnisse jetzt ganzheitlich be-friedigen sowie zusätzliche Umsatz- und Profit-potenziale erschließen“, berichtet Hans-MartinRüter, Vorstandsvorsitzender und Gründer von Conergy. In Biokraftwer-ken wird aus Gülle und feuchten organischen Roh- und Reststoffendurch Vergärung Biogas erzeugt, das zur Erzeugung von elektrischerund thermischer Energie genutzt wird. Conergy ist nach eigenen Anga-ben das umsatzstärkste deutsche Solarunternehmen. Hergestellt undgehandelt werden Komponenten und Systeme zur Produktion vonStrom, Wärme oder Kühlung aus erneuerbaren Energien.

    Einstieg in die Bioenergie

    Bild

    er: V

    DG

    Dubai (js) – In Dubai entsteht derzeit das mit 705 mhöchste Gebäude der Welt, der „Burj Dubai“. Zu denTechnikausrüstern des Projekts gehört die R. Stahl För-dertechnik GmbH. Für die Wartung der gigantischenKlimaanlage des Gebäudekomplexes werden insgesamtacht Zweiträgerlaufkrane benötigt, für die das Künzels-auer Unternehmen den Zuschlag erhielt. Zwei Kranewurden bereits gefertigt und im Frühjahr eingebaut.

    Bild

    :R. S

    tahl

    In Europa sieht man sich als Nummer 1

    innovativer, komplexer Gusskon-struktionen. Die im Vergleich zumeuropäischen Wettbewerb hohenArbeitskosten in Deutschlandkönnten aber nur zum Teil durchmehr Produktivität und Qualitätwettgemacht werden. Allerdingswären die hohe Innovationsfähig-keit, Verlässlichkeit und umfang-reichen Serviceleistungen derdeutschen Gießereiunternehmeneine Hilfe, was nicht zuletzt auf dashohe Ausbildungsniveau der Be-schäftigten zurückzuführen sei.

    GIESSEREIINDUSTRIE

    CONERGYHOCH HINAUS

    AKTUELLES MÄRKTE

    Hans-Martin Rüter,Vorstandsvorsitzenderund Gründer der Co-nergy AG, freut sichüber verstärkte Nach-frage nach Solar- undBiogasanlagen.

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    Con

    ergy

    Dank des Trends zum Leichtbausieht VDG-Präsident Hans-DieterHonsel eine glänzende Zukuft fürkomplexe Gussprodukte.

  • Mit der optischen Coat-Maus von Gebe Computer & Peripherie GmbH bietetdas Unternehmen eine griffige, spritzwas-sergeschützte Silikonmaus in IP 65 vor.Durch die geschlossene Oberflächenversie-gelung, dem sogenannten Coating, ist siefür Anwendungen in hygienesensiblen undauch staubbelasteten Umgebungen denAngaben zufolge gut geeignet. Durch denergonomisch leicht erhöhten Korpus ist dieCoat-Maus selbst mit Handschuhen gut zubedienen. Das Anwendungspektrum reichtvon OP-Bereichen bis hin zur Lebensmittel-Industrie. Das Gerät verfügt über einenUSB- und PS/2-Port.

    Das Steuerungssystem Remis optimiertProduktionsprozesse beim Kunststoff-Spritzgießen hochpräziser Bauteile. Klein-ste Veränderungen der Maschine oderunterschiedliche Rohstoffbeschaffenheitenführen zu unnötigem Ausschuss. Abhilfeschafft hier die auf einem neuronalenNetzwerk basierende Maschinenregelung,die den Ausschuss um 50% reduziere, sodas Fachinformationszentrum KarlsruheGmbH (FIZ). Ein Projekt-Informationsblattist beim Bine-Informationsdienst des FIZerhältlich.

    Forscher haben anhand des Glas-schwamms Euplectella ein Bauprinzipder Natur entdeckt, das für die heutigeTechnik von großem Interesse ist, denn derGießkannenschwamm besitzt ein Skelettaus Bio-Glasfasern, das praktisch unzer-brechlich ist. Das Forscherteam der Univer-sität Kalifornien und des Max-Planck-Insti-tuts für Kolloid- und Grenzflächenfor-schung in Potsdam fand heraus, dass daskäfigartige gläserne Skelett aus unter-schiedlich großen Fasern besteht und ins-gesamt sieben hierarchische Ebenen opti-mal miteinander verknüpft.

    Ein im Forschungszentrum Karlsruhe ent-wickelter Hochleistungs-Mikroreaktorhat seine erste Bewährungsprobe im industriellen Einsatz in der chemischenProduktion mit Bravour bestanden: Mit derNeuentwicklung konnten bei der FirmaDSM Fine Chemicals GmbH in Linz, Öster-reich, innerhalb von zehn Wochen über300 t eines hochwertigen Produktes für dieKunststoffindustrie erzeugt werden.Gegenüber herkömmlichen Verfahren wur-de dabei die Produktausbeute wesentlichgesteigert.

    MM Das IndustrieMagazin · 29/2005 9

    Stuttgart (js) – Reist man per Anhalterdurch die deutsche Wirtschaftsgalaxis, somacht man in Baden-Württemberg be-sonders gerne Station. Nicht von Abbau,Stellenstreichungen oder Verlagerunggen Osten ist die Rede. Im Gegenteil: DerMaschinenbau im „Ländle“ stellt wiederein. Insgesamt 3000 neue Jobs im laufen-den Jahr wären denkbar, so Dr. ThomasLindner, Vorsitzender des VDMA Ba-den-Württemberg, bei der Präsentationder Ergebnisse der jüngsten Konjunktur-umfrage.

    Der Grund: Die Auftragsbücher dermeisten Unternehmen sind gut gefüllt.Trotz einer etwas geringeren Nachfrage-dynamik in den letzten Monaten be-zeichneten 36% der befragten VDMA-Mitglieder ihre Auftragslage als gut odersehr gut und 33% als befriedigend. ÜberAuftragsmangel klagen 29% der Unter-nehmen. Eine Verbesserung der Auf-tragssituation in den kommenden Mo-naten erwarten 19% der Befragten. 70%gehen von einer unveränderten Lage aus,während sich 11% auf eine Verschlech-terung einstellen. Und so sind 66% derbefragten Maschinen- und Anlagenbau-er in Baden-Württemberg der Überzeu-gung, den Umsatz 2005 steigern zu kön-nen. Nur 13% erwarten ein Nullwachs-tum, 21% einen Umsatzrückgang. „Nacheinem Umsatzwachstum von 6,6% in2004 rechnen die Unternehmen auch in

    diesem Jahr mit einem Umsatzwachstumvon knapp 5%. Damit wird der baden-württembergische Maschinen- und An-lagenbau im Jahr 2005 erstmals die 50Mrd. Euro überschreiten“, freut sichVDMA-Vorsitzender Lindner. EinzigerSchönheitsfehler: Das Umsatzwachs-tum wird ausschließlich von den Expor-ten getragen. Das Inlandsgeschäft hinge-gen stagniert. Jedoch ist eine gewisse Bes-serung der Binnennachfrage in absehba-rer Zeit nicht unwahrscheinlich. 30% derbaden-württembergischen Maschinen-bauer wollen ihre Ausgaben für Anlagenund Ausrüstungen steigern. In anderenBereichen der deutschen Industrie siehtUlrich P. Hermani, Geschäftsführer desVDMA-Landesverbandes, Nachholbe-darf bei den Investitionen. Ansonstendrohe, so Hermani, eine „Überalterungdes Kapitalstocks und ein Verlust anWettbewerbsfähigkeit“.

    Auch in punkto Arbeitszeit wähntHermani Baden-Württembergs Maschi-nenbauer in einer Vorreiterrolle. Die 35-Stunden-Woche scheint (fast) passe,denn nur noch in 18% der Betriebe wer-den 35 Stunden gearbeitet. 30% derUnternehmen haben laut VDMA-Um-frage in den letzten Monaten die Wo-chenarbeitszeit erhöht – im Schnitt um2,29 Stunden. Durchschnittlich liegt die-se Wochenarbeitszeit in den befragtenUnternehmen bei 38,17 Stunden.

    Schwäbischer Fleiß zahlt sich aus

    TICKERTECHNIK

    MASCHINENBAU BADEN-WÜRTTEMBERG

    Bild

    : Voi

    th Dr. Thomas Lindner,Vorsitzender desVDMA Baden-Würt-temberg (rechts), undUlrich P. Hermani, Ge-schäftsführer des Lan-desverbandes, präsen-tierten in Stuttgart dieErgebnisse der aktuel-

    len Konjunkturum-frage.

    Bild: Schreier

  • 10 MM Das IndustrieMagazin · 29/2005

    FIRMEN

    Die Conti-Tech Vibration ControlGmbH, Hannover, geht mit dem französi-schen Unternehmen Socitec, Sartrouville,eine Vertriebspartnerschaft ein. Nach ein-jähriger Verhandlungsphase unterzeichne-te der Geschäftsführer von Socitec gemein-sam mit der Segmentleitung der Conti-Tech Vibration Control GmbH, SegmentIndustrie, den Vertrag, der den Vertriebvon Conti-Tech-Lösungen für die Schwin-gungsisolation im Maschinen- und Anla-genbau in Frankreich regelt. Socitec gehörtder BMP-Groupe an, einem Zusammen-schluss von vier Firmen, die sich auf Lösun-gen und Produkte für die Luftfahrtindustriespezialisiert haben.

    The Timken Company verkauft die Line-ar and Motion Solutions Geschäftseinheit(LMS) Timken Deutschland GmbH in Stutt-gart und Timken SpA in Mailand, Italien,an Overseas Industries SpA. LMS entwi-ckelt und produziert eigene Linearfüh-rungssysteme, vertreibt Nadellager und Diversifikationsprodukte, hauptsächlich unter dem Markennamen Nadella, mit einem Umsatz in 2004 von rund 32 Mio.Euro. Den Angaben zufolge will Timkenden Verkaufserlös von LMS vermutlich fürdie Schuldenbegleichung und andereinterne Geschäftszwecke nutzen.

    Am 30. Juni übergab die FAG Kugelfi-scher, Schweinfurt, ihr Aktienpaket an daschinesische Unternehmen SGSB (Shang-Gong-Gruppe), die damit neuer Hauptak-tionär der Bielefelder Dürkopp Adler AGist. FAG Kugelfischer, ein Unternehmen derSchaeffler Gruppe, trennt sich den eigenenAngaben zufolge von den Aktien, weil dieNäh- und Fördertechnik nicht zu den Kernkompetenzen des traditionellen Wälz-lagerherstellers und Automobilzuliefererszählten.

    Am 4. Juli feierte die Bertrandt Inge-nieurbüro GmbH, München, ihr zehnjäh-riges Bestehen. Mit einem Team von 14Mitarbeitern startete das Unternehmen imJuni 1995 seine Aktivitäten. Mit Konstruk-tions- und Versuchsleistungen für Automo-bilhersteller und -zulieferer in Süddeutsch-land verschaffte sich Bertrandt eine solideBasis für die Übernahme von mehr Verant-wortung in komplexen Entwicklungspro-jekten. Heute umfasst das Angebot an dreiStandorten die Entwicklung von Pkw undZusatzausstattungen.

    TICKER

    LAPP GROUP

    Stuttgart (rs) – „Der Trend bei den in-dustriellen Steckverbindern geht zu-künftig zu leichteren Steckverbin-dersystemen“, ist sich Joachim Stro-bel, Produktmanager der ContactGmbH, einer Sparte der Lapp Group,sicher. Denn für die Datenübertragungper Datenbus, wie bei Industrial Ether-net, seien wegen der Minimierung derKontaktzahlen nicht mehr so großeSteckverbinder notwendig.

    Die zur Datenübertragung verwende-ten RJ45-Steckverbinder sind in der Bü-rokommunikation weit verbreitet, weilsie für hohe Datenraten entwickelt wur-den. „Schön wäre es, wenn dieser für dieindustriellen Anwendungen geeignet wä-re – dies ist aber nicht der Fall“, ergänztStrobel. Deshalb habe Lapp die etablier-te RJ45-Technik in die bewährten Indus-triegehäuse der Baureihe Epic (Environ-mental Protected Industrial Connector)in das robuste Da-Vinci-H-B-Gehäuse

    VDMA Bayern gibt sich optimistischMASCHINENBAU

    München (js) – Weiterhin auf Expansionskurs sieht Robert Schullan den bayerischenMaschinen- und Anlagenbau. „Die bayerischen Maschinenbauer haben ihren Erfolgs-kurs auf dem Weltmarkt weiter ausgebaut“, berichtete der Vorsitzende des VDMA Bay-ern auf der traditionellen Jahrespressekonferenz am 6. Juli. Zwar sei der Auftragsein-gang im Mai 2005 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3% gesunken. Allerdingshabe der Auftragseingang damals bei plus 31% gelegen. „Dieses Niveau fast zu hal-ten, ist in der gegenwärtigen Wirtschaftslage kein schlechtes Ergebnis“, relativierteSchullan die aktuelle Entwicklung. Das Inlandsgeschäft ging im Mai 2005 um 6% zu-rück, das Auslandsgeschäft um 2%. „Im Mai 2004 wuchs das Inlandsgeschäft um 11%und die Auslandsorder stiegen damals um 42%.“ In der von kurzfristigen Schwankun-gen weniger beeinflussten Gesamtbetrachtung der Monate Januar bis Mai 2005 ergibtsich im Vorjahresvergleich ein Plus von 3%, wobei die Inlandsaufträge um 1% nachge-geben haben und die Auslandsaufträge mit 6% im Plus lagen. „Auch wenn die Bestel-

    lungen aus dem Inland ihr Vorjahresniveau aktuell immer nochleicht verfehlen, gibt es doch positive Tendenzen “, so derVDMA-Vorsitzende. Rundum zufrieden ist man mit dem Jahr2004, in dem ein Umsatz von 30 Mrd. Euro erzielt werdenkonnte. Im Vergleich zu 2004 bedeutet dies ein Plus von preis-

    bereinigt etwas über 10% (Bundesdurchschnitt: 6,6%).

    eingebunden. Integrierte Powerkontaktesichern die Stromversorgung daran an-geschlossener Komponenten. Für denBereich der Rundsteckverbinder werdedie etablierte M-12-Technik (vierpolig,D-kodiert) verwendet, die in Feldbussys-temen sehr verbreitet ist.

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    äfer

    Bei den für die Datenübertragung im in-dustriellen Umfeld notwendigen Steckver-bindern geht nach Aussage von JoachimStrobel, Produktmanager der ContactGmbH, der Trend weg von schweren, hinzu leichten Steckverbindern.

    Vom schweren zum leichten Steckverbinder

    Robert Schullan, Vorsitzender des VDMA Bayern:„Die Talsohle im Auftragseingang scheint durch-schritten zu sein. Die Bestellkurve zieht seit Jahres-beginn leicht an.“

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  • Claus Eichmann wird künftig bei Sage Software,Frankfurt/Main, die Leitung des Vertriebs und Marketings ver-antworten. Eichmann stößt neu zur Sage-Gruppe hinzu. In sei-ner bisherigen Laufbahn hat er für den Geschäftsbereich Hand-werk wertvolle Erfahrungen in Direktmarketing und indirektemVertrieb gesammelt.

    Die Weidmüller Interface GmbH & Co. KG, Det-mold, erweitert die Geschäftsführung. Im Aprilwurde Ralf Hoppe zum Geschäftsführer nebenThomas H. Hagen und Werner Dilly bestellt. Hop-pe war zuvor bereits Mitglied der operativen Ge-schäftsleitung und wird als Geschäftsführer künf-

    tig den Bereich Supply verantworten. Dieser Bereich beinhaltetFertigung, Logistik, Qualitätsmanagement, Einkauf und Werk-zeugbau sowie die Produktionsgesellschaften in Thüringen, Chi-na und Rumänien.

    Dr. Gunther Kegel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Pep-perl + Fuchs GmbH in Mannheim, Vorstandsmitglied des ZVEI- Zentralverband Elektrotechnik – und Elektronikindustrie inFrankfurt/Main, wurde zum neuen Präsidenten des Interkama+-Komitees gewählt. Kegel löst nach fünf Jahren Anton Huber, Be-reichsvorstand Siemens A&D, Nürnberg, ab. Kegel zielt auf eineStabilisierung und den weiteren Ausbau der Interkama+ ab.

    Im Rahmen des Mitgliedertreffs Anfang Juni über-gab Volker Pape, Viscom AG, sein Amt als Vor-standsvorsitzender der Fachabteilung IndustrielleBildverarbeitung im VDMA an Dr. Dietmar Ley,Basler AG. Ley ist bereits viele Jahre im Bereich In-dustrielle Bildverarbeitung tätig und steht der Bas-

    ler AG seit 2003 als Vorstandsvorsitzender vor. In seiner neuenAufgabe sieht er hauptsächlich den Ausbau der Verbandsdienst-leistungen des VDMA als Schwerpunkt.

    Die Dortmunder Swyx Solutions GmbH, Anbieter von Voice-over-IP basierten Telefonanlagen, verstärkt weiter die Führungs-spitze. Harald Gehlert übernimmt als neuer CFO die RessortsFinanzen, Controlling und Human Ressources. Als CFO warGehlert zuletzt drei Jahre bei der Cycos AG tätig.

    Seit April ist Oliver Gühring neuer Geschäftsführer Vertrieb undMarketing der Gühring OHG, Albstadt. Damit setzt der einzigeSohn des Firmeninhabers Dr. Jörg Gühring in vierter Generationdie Familientradition fort. Oliver Gühring trat nach seinem Stu-dium vor vier Jahren in das Unternehmen ein. Zunächst war erin der Produktionsstätte in Bangalore/Indien tätig, wechseltedann als Geschäftsführer zu Gühring Nederland B. V. Zuletztbrachte er als Leiter des Vertriebs Export sein Wissen in die Mut-tergesellschaft in Albstadt ein.

    Matthias Hoffmann, geschäftsführender Gesellschafter desUnternehmens Hazet-Werk, wurde Anfang Juni von der Mit-gliederversammlung des Fachverbands Werkzeugindustrie(FWI) zum neuen Vorsitzenden gewählt. Hoffmann ist seit 2004auch Präsident des Europäischen Werkzeugkomitees CEO inRemscheid.

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  • 12 MM Das IndustrieMagazin · 29/2005

    AKTUELLES MÄRKTE

    verschiedene Großprojekte undein äußerst guter Export. DerBranchenumsatz stieg im Jahr 2004auf 950 Mio. Euro in Deutschland.Nach wie vor sei Machine Visionder Schlüssel zu Produktivität, In-novation, Qualität und Kosteneffi-zienz und damit zu erhöhter Wett-bewerbsfähigkeit. „Deshalb blickt

    Stuttgart (us) – Der Markt für in-dustrielle Bildverarbeitung ver-zeichnet auch in einem konjunk-turell enttäuschenden Umfeldweiterhin zweistellige Wachstums-raten. Dies hat Dipl.-Ing ChristianDemant, Mitglied des Vorstandesder Fachabteilung IndustrielleBildverarbeitung im VDMA,Frankfurt/Main, auf einer Presse-konferenz im Vorfeld der Fach-messe Vision 2005 mitgeteilt. De-mant stützt sich bei seiner Aussageauf die aktuelle VDMA-Marktbe-fragung „Industrielle Bildverar-beitung“. Die Erwartungen für2004 seien nicht nur bestätigt, son-dern deutlich übertroffen worden.Demant weiter: „Die industrielleBildverarbeitung wuchs nicht wieim vergangenen Jahr prognosti-ziert um 10 %, sondern um 14%.“Grund dafür waren laut Demant Bil

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    Zweistellige Wachstumsraten in konjunkturell enttäuschendem Umfeld

    unsere Branche zuversichtlich indie Zukunft“, so Demant, „undrechnet für dieses Jahr mit einerSteigerung von 7% und demDurchbrechen der magischen 1-Mrd.-Grenze.“

    Der VDMA Fachverband In-dustrielle Bildverarbeitung alsideell-fachlicher Träger der Visionerwartet nach Aussage Demantsvom 8. bis zum 10. November wie-der eine eindrucksvolle Leistungs-schau der Bildverarbeitungstech-nik in Stuttgart. Die Aussteller-,Flächen- und Besucherentwick-lung der Messe hat sich nach An-gaben von Thomas Walter, Be-reichsleiter Industrie&Technolo-gie, Messe Stuttgart, in den ver-gangenen Jahren sehr positiv ent-wickelt. Im Jahr 2005 erwartet dieMessegesellschaft rund 190 Aus-steller aus 20 Ländern. Der Aus-landsanteil werde bei annähernd40% liegen. Belegt sind die Hallen1.0 bis 4.1 und damit eine Brutto-ausstellungsfläche von 13 000 m2,so Walter weiter.

    BILDVERARBEITUNG

    Alle 67 eingereichtenBusinesspläne seienvon „extrem hoher

    Qualität“ gewesen, soDr. Carsten Rudolphvon Netzwerk-Nord-bayern bei der Preis-

    verleihung am 5. Juli inWürzburg.

    Die Sieger des Jahres 2005 stehen fest

    Regensburger profos AG. DasUnternehmen für ihre patentierteTechnik zu Einfangen und Nach-weisen von Bakterien. Den 2. Preiserhielt die Gundelsheimer BlueCell Networks GmbH, ein Anbie-ter neuartiger Mobile-Marketing-Systeme auf Bluetooth-Basis. Mitdem dritten Preis ausgezeichnetwurde die Cohopa GmbH, Hof, diemit innovativen Sandwichmateri-alien und entsprechenden Pro-duktionstechniken den Nutzfahr-zeugbau verändern will.

    BUSINESSPLAN-WETTBEWERB NORDBAYERN

    Würzburg (js) – Selten war dieQual der Wahl groß gewesen, hät-ten sich doch alle 67 Einreichun-gen zur dritten Phase des Business-plan-Wettbewerbs Nordbayern2005 „durch ihre extrem hoheQualität ausgezeichnet“, wie Dr.Carsten Rudolph, Geschäftsführerdes Veranstalters Netzwerk-Nord-bayern erklärte. Nach intensivem

    „Grillen“ seitens der Jury standendie drei Gewinner der Endrundeschließlich fest und konnten am 5.Juli im Rahmen einer Feierstundeim Würzburger Cinemaxx-Kinoihre Preise aus Händen von Mi-chael Schneider, stellvertretenderVorstandschef des HauptsponsorsLfA Förderbank Bayern entgegennehmen. Der 1. Preis ging an die

    Haben allen Grund zurFreude: die Sieger desBusinessplan-Wettbe-werbs Nordbayern2005.

    Bilder: Schreier

    Dipl.-Ing Christian Demant, Mitglied desVorstandes der Fach-abteilung IndustrielleBildverarbeitung imVDMA: „Die industriel-le Bildverarbeitungwuchs nicht wie imvergangenen Jahr pro-gnostiziert um 10%,sondern um 14%.“

  • Marktplatz:Häufige InfoquelleDer Autohandel bleibt die wichtigste Informations-quelle, wenn es um den Kauf von neuen oder gebrauchten Pkw geht. Mit dem Hinweis auf denaktuellen DAT-Report sagte ein Sprecher des Deut-schen Kraftfahrzeuggewerbes, die rund 21000Autohäuser lägen unangefochten an der Spitze –weit vor Internet, Testberichten oder Infos vonFreunden oder Kollegen. Vor dem Gebrauchtwa-genkauf – so die Marktstudie – informierten sich89 Prozent bei „verschiedenen Neuwagen- oderGebrauchtwagenhändlern”. 58 Prozent (Vorjahr55 Prozent) nutzten das Internet als Informations-quelle für den „neuen Gebrauchten”. Testberichteund Anzeigen verloren an Bedeutung mit jetztnoch 53 Prozent (Vorjahr 59 Prozent). Weitere Meldungen unter www.clickmall.de

    Internet:Mehrfacher FehlerEine private Nutzung des Internets während derArbeitszeit kann zur Kündigung führen. Das ent-schied das Bundesarbeitsgericht in Erfurt. Ob je-doch eine fristlose Entlassung in einem solchen Fall wirksam ist, hängt von der Gesamtabwägungder Umstände ab, so das Gericht. Hintergrund fürdiese Entscheidung ist der Fall eines Schichtführersin einem Chemiewerk, der während der Arbeitszeitprivat im Netz surfte. Ein pikantes Detail ist, dassder Mann auch auf Seiten mit pornografischen Inhalten zugegriffen hat. Das Bundesarbeitsgerichthat nun festgelegt: „Auch wenn der Arbeitgeberdie Privatnutzung nicht ausdrücklich verboten hat,verletzt der Arbeitnehmer mit einer intensiven zeit-lichen Nutzung des Internets während der Arbeits-zeit zu privaten Zwecken seine arbeitsvertraglichenPflichten.“Weitere Meldungen unter www.clickmall.de

    Finanzen:Weniger FirmenpleitenDer positive Trend des Rückgangs von Unterneh-mensinsolvenzen hält weiter an. Im April mussten3422 Betriebe Konkurs anmelden, das sind 2,1Prozent weniger als im Vorjahr. Das StatistischeBundesamt verzeichnet jedoch hohe Zuwachsratenbei den Insolvenzen von Verbrauchern. Diese lagenmit 5537 um 55,9 Prozent höher als im April2004. Zusammen mit den Insolvenzen der übrigenprivaten Schuldner und den Nachlassinsolvenzensummiert sich die Gesamtzahl auf insgesamt 11656 Fälle, einem Plus von 21,7 Prozent.Weitere Meldungen unter www.clickmall.de

    Fortbildung:Mehr weibliche LehrerEnde 2004 lehrten und forschten 38 200 Professo-ren und Professorinnen an deutschen Hochschu-len, rund 200 mehr als im Vorjahr. Ihre Gesamtzahlist seit Mitte der 90er Jahre nur leicht (3%) gestie-gen. Stetige Zuwächse waren allerdings seit 1994bei den Frauenanteilen innerhalb der Professoren-schaft zu verzeichnen, teilte das Statistische Bun-desamt mit. Der Anteil der Lehrstuhlinhaberinnenstieg in diesem Zeitraum von 8% auf 14% an und erreichte 2004 mit rund 5200 Professorinneneinen neuen Höchststand.Weitere Meldungen unter www.clickmall.de

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    AKTUELLES MÄRKTE

    Die tariflichen Monatslöhne und -ge-hälter der Arbeitnehmer stiegen im er-sten Quartal 2005 nach Mitteilung desStatistischen Bundesamtes in einemdeutsch-französischen Vergleich zumentsprechenden Vorjahresquartal inDeutschland um 1,4% und in Frankreichum 2,7%. Die Stundenlöhne und -gehäl-ter der Arbeiter und Angestellten in dergewerblichen Wirtschaft stiegen inDeutschland im Vergleich zum erstenQuartal 2004 mit 1,4% ebenfalls geringerals in Frankreich (plus 2,7%). Derdeutsch-französische Vergleich zeigteauch, dass sich die Verbraucherpreise indiesem Zeitraum in Deutschland und inFrankreich jeweils um 1,7% erhöhten.

    Die Software-Lösung Compliance forProducts (CFP) von Technidata unter-stützt die Harting Technologiegruppebei der Überwachung der Umweltver-träglichkeit ihrer Produkte von der Ent-wicklung bis zum Vertrieb. CFP ermög-licht es dem auf elektrische Steckverbin-dungen spezialisierten ostwestfälischenUnternehmen den eigenen Angaben zu-

    folge, gefährliche Stoffe wann immermöglich zu vermeiden und umweltrele-vante Vorschriften in den Entstehungs-prozess zu integrieren.

    Die Uraca Pumpenfabrik, Bad Urach,konnte nach eigenen Angaben den bis-lang größten Auftrag ihrer Unterneh-mensgeschichte in Peking abschließen.Uraca erhielt von der Shenhua Gruppe inChina einen Auftrag über sechs Hoch-druck Plungerpumpen im Wert vonknapp 14 Mio. Euro für eine Kohlever-flüssigungsanlage in China. Trotz erheb-lichem internationalen Wettbewerbs undEuro-Wechselkursnachteilen habe sichder chinesische Endkunde aufgrund destechnologischen Vorsprungs für denschwäbischen Pumpenhersteller ent-schieden, so das Unternehmen.

    Vom 12. bis 13. Oktober findet in Mann-heim der 7. Wireless Technologies Kon-gress statt. Mit dem Call for Papers lädtdas Programmkomitee unter der Leitungvon Prof. Dr. Jörg Wollert, FH Bochum,Entwickler von Wireless-Anwendungen,den Entwicklern vorgelagerte Entschei-der und Experten dazu ein, praxisnah

    KURZ NOTIERT

    Kammerstein (js) –Eine Maxima 1300 mit 13 000 kN Schließ-kraft geht nicht nur als 50. Jubiläumsmaschine in die Ge-schichte der langjährigen Zusammenarbeit zwischen derGentner GmbH und Ferromatik Milacron, Malterdingen, ein.Sie ist auch die größte Spritzgießmaschine, die der Auto-mobilzulieferer von Ferromatik gekauft hat. Sie wird derzeitim Malterdinger Werk montiert und in Kürze ausgeliefert.Im Bild: Gentner-Geschäftsführer Klaus Kellner (links) undKurt Färber, Verkaufsrepräsentant von Ferromatik Milacronvor der Jubiläumsmaschine Maxima 1300.

    GENTNER KAUFT JUBILÄUMSMASCHINE

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  • MM Das IndustrieMagazin · 29/2005 15

    AKTUELLESMÄRKTE

    und lösungsorientiert rund umdas Thema Wireless Technolo-gien zu informieren. Eine be-gleitende Fachausstellung run-det die Veranstaltung ab. Weite-re Informationen unterwww.mesago.de/wireless.

    Mit dem Deutschen Material-effizienz-Preis zeichnet dasBundesministerium für Wirt-schaft und Arbeit (BMWA) wieschon in 2004 wiederum im De-zember 2005 Best-Practice-Bei-spiele von kleinen und mittlerenUnternehmen (KMU) für renta-ble Steigerungen der Materialef-fizienz aus. Aus den eingereich-ten Bewerbungen werden die be-sten fünf Konzepte mit jeweils10 000 Euro prämiert. Mit demWettbewerb solle der Kostenfak-tor Material sowohl in der Wirt-schaft als auch in der Gesell-

    schaft stärker in den Blickpunktder allgemeinen Diskussion umden WirtschaftsstandortDeutschland gerückt werden, sodie Bundesanstalt für Material-forschung und -prüfung, die mitder Durchführung des Wettbe-werbs beauftragt wurde.

    Pfeiffer Vacuum hat von derZeitschrift Capital zusammenmit der Deutschen Vereinigungfür Finanzanalyse und Asset Ma-nagement (DVFA) einen Preisfür gute Investor-Relations-Ar-beit erhalten. Befragt wurden5500 Finanzanalysten undFondsmanager im In- und Aus-land nach ihrem Werturteil zu197 Unternehmen aus dem Eu-ro Stoxx 50, dem Dax, MDax,Tec-Dax und S-Dax. Pfeiffer Va-cuum konnte mit 430,5 von ma-ximal 500 Punkten seine sehr gu-

    te IR-Arbeit unter Beweis stellen.Innerhalb des TechnologieindexTec-Dax gelang damit derSprung auf Platz 2 von Platz 15im Vorjahr.

    Die deutschen Ausfuhren la-gen im Mai 2005 um 5,3% unddie Einfuhren um 11,1% höherals im Mai 2004. Wie das Statis-tische Bundesamt anhand vor-läufiger Ergebnisse mitteilt,wurden im Mai 2005 vonDeutschland Waren im Wert von63,6 Mrd. Euro ausgeführt undWaren im Wert von 51,6 Mrd.Euro eingeführt. Kalender- undsaisonbereinigt nahmen dieAusfuhren zum April 2005 um3,8% und die Einfuhren um5,9% zu. Die Außenhandelsbi-lanz schloss im Mai 2005 mit ei-nem Überschuss von 12,0 Mrd.Euro ab. Im Mai 2004 hatte der

    Überschuss in der Außenhan-delsbilanz 14,0 Mrd. Euro betra-gen. Kalender- und saisonbe-reinigt betrug im Mai 2005 derAußenhandelsbilanzüberschuss12,1 Mrd. Euro.

    Nilfisk-Advance, Rellingen, hatmit der Übernahme des finni-schen Unternehmens Karkoneam 1. Juli 2005 seine Marktposi-tion in Nordeuropa weiter ge-stärkt. Der weltweit größte Her-steller von professionellen Rei-nigungsmaschinen erzielte imvergangenen Jahr nach eigenenAngaben einen Jahresumsatzvon etwa 670 Mio. Euro. ZumNilfisk-Advance-Produktpro-gramm gehören neben den Ge-werbe- und Industriesaugernauch Scheuer-Saugmaschinenund Kehrmaschinen für den In-nen- und Außeneinsatz.

  • 16 MM Das IndustrieMagazin · 29/2005

    AKTUELLES ARBEITSSCHUTZ

    Von Woldegk ist es nicht mehrweit. Man fährt Richtung Sü-den, kommt auf eine gewun-dene Straße, der man durch die schö-ne Uckermark nördlich von Berlinbis Fürstenwerder folgt. Die Straßeist nur zur Hälfte asphaltiert, ansons-ten gibt es Kopfsteinpflaster. Mittenim Ort Parmen liegt das Unterneh-men MMC Retzlaff. Früher war es ei-ne LPG, die sich mit der Reparaturvon landwirtschaftlichen Maschinenbefasste. Dann kam die Wende, dieStrukturen änderten sich, Arbeitslo-sigkeit war die Folge. Doch davon istheute nichts mehr zu spüren. MMCRetzlaff prosperiert. Und: die Ar-beitskleidung für rund 120 Mitar-beiter wird von Mewa geliefert.

    Warum Mewa Kleidung? Anfangshatte die Firma Retzlaff einen ande-

    ren Textildienstleister. „Das war so-weit ganz in Ordnung.“ Dann kamder Spareffekt. Deshalb ließ ArnoRetzlaff selbst Kleidung kaufen. EineNäherei wurde gesucht und gefun-den, die das Firmenemblem und dieNamen der Mitarbeiter auf die Latz-hosen und Overalls nähte. Dennidentifizierbar sollten die Retzlaff-Mitarbeiter auf den in ganz Deutsch-land verstreuten Einsatzorten schonsein. Besonders auf großen Baustel-len ist es oft vorgeschrieben, dass al-le Mitarbeiter Namensschilder tra-gen. „Damals dachte ich, die Sachesei damit erledigt!“ Doch die Alter-native, die Mitarbeiter selbst auszu-statten, erwies sich als Fehlschlag.„Ich hatte dann am Montag die Dis-kussionen, weshalb es nicht möglichwar, am Wochenende die Arbeits-kleidung zu waschen.“ Oder warumnotwendige Reparaturen an derKleidung nicht ausgeführt wurden.Oder warum das Namensschild fehl-te. Es kam auch vor, dass plötzlich ein

    Mitarbeiter in einer eigenen Latzho-se auftauchte, die farblich oder vomSchnitt nicht zu den anderen passte.„Außerdem sind wir ja in der ganzenZeit gewachsen. Wir mussten unsständig darum kümmern, neue Klei-dung zu organisieren und mit unse-rem Logo auszustatten.“ Irgend-wann holte Arno Retzlaff mehrereTextildienstleister an einen Tisch –Mewa machte das Rennen.

    Seither tragen die Mitarbeiter vonMMC Retzlaff königsblaue Combi-star-Kleidung, oder Schweißer-Schutzkleidung. Jacken mit verstärk-ten Schulterpolstern, bequeme Latz-hosen mit vielen Taschen für alles,was man bei der Arbeit braucht. Al-les im Leasing-System: Jeden Diens-tag ist Kleidungs-Wechsel angesagt:Die frische Kleidung wird angelie-fert, die gebrauchte abgeholt. Diewird später in der Mewa GesellschaftGroß Kienitz bei Berlin wieder auf-bereitet. Das Wort „Wäsche“ hörendie Geschäftsführer dort, HenningHoppe und Ralph Lehmann, nicht sogern. „Unsere Dienstleistung ist vielmehr als nur holen, waschen, trock-nen, glätten und wieder ausliefern.Bei uns wird jedes einzelne Teil aufQualität kontrolliert. EventuelleSchäden werden in unserer eigenenNäherei ausgebessert. Durch denBarcode in jedem Kleidungsstückkönnen wir dessen gesamte Ge-schichte nachvollziehen: Wir wissen,wann es von wem hergestellt wurde,wer es trägt und wie viele Pflegezy-klen es schon hinter sich hat.“ Das istvor allem bei der Schutzkleidungwichtig, denn der Flammschutzsteckt in der so genannten Ausrüs-tung des Gewebes. Nach einer fest-gelegten Anzahl von Pflegedurchläu-fen muss diese Kleidung ersetzt wer-den, auch wenn sie äußerlich nochvöllig in Ordnung ist.

    Die Kooperation beschränkt sichnicht nur auf die Kleidung. MMC

    Schutz mit System

    THOMAS RICKEN

    Thomas Ricken ist freier Journalist in Ham-burg. Weitere Informationen: Mewa Textil-Service AG & Co. Management OHG, Oli-ver Gerrits, 65189 Wiesbaden, Tel. (06 11)76 01-3 26, [email protected]

    Schutzkleidung für Arbeitsplätze in der Metall verarbeitenden Industrie muss besonderen Ansprüchen genügen. Durch das Leasen der Kleidung lässt sich der Aufwand für die Unternehmen auf ein Minimum reduzieren.

    Zerspaner AndreasMeinke an derelektronisch gesteuerten Säge:Gute Berufsklei-dung wirkt auchmotivierend.

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  • MM Das IndustrieMagazin · 29/2005 17

    Retzlaff bezieht regelmäßig Indus-trie-Putztücher von Mewa im Miet-system. „Wenn wir Fertigteile ausMetall ausliefern, sollen die keineVerschmutzungen mehr aufweisen.Das gleiche gilt auch für die Balkon-Verglasungen.“ Die Tücher werdenin einem rollbaren Container mit ei-nem fest schließenden Deckel ange-liefert. Damit diese Sicherheitscon-tainer in das Bild einer sauberen Fir-ma passen, gibt es bei Mewa Con-tainerwaschanlagen. Darüber hin-aus bezieht MMC Retzlaff regelmä-ßig Verbrauchsmaterialien für den

    Arbeitsschutz wie Handschuhe oderOhrschützer bei Mewa.

    Bei MMC Retzlaff teilen sich dieFirma und die Mitarbeiter die Lea-singkosten für die Arbeitskleidung.„Letztlich bekommen meine Mitar-beiter eine sehr hochwertige Klei-dung, um deren Pflege sie sich nichtkümmern müssen“, sagt Arno Retz-laff. „Die Kostenbeteiligung fördertgleichzeitig auch das Verantwor-tungsgefühl. Wenn es etwas umsonstgibt, dann ist es nichts wert. Das ha-be ich erlebt, als der Betrieb noch ei-gene Kleidung gekauft hat.“

    Mit der jetzigen Lösung sind auchdie Mitarbeiter zufrieden. „Die Zu-sammenarbeit mit Mewa ist ange-nehm“, findet Arno Retzlaff. „Wennes etwas zu besprechen gibt, habendie Kundenbetreuer in Groß Kienitzimmer ein offenes Ohr.“ In eiligenFällen ruft er einfach an. Sonst war-tet er auf den Kundenbetreuer, derregelmäßig bei „seinen“ KundenMMC Retzlaff vorbeischaut. MM

    AKTUELLESARBEITSSCHUTZ

    Wer mit „heißen Sachen“ umgeht,braucht Schutz. Zwei europäischeNormen (EN) sind hauptzuständigfür den Hitze- und Flammenschutzbei Industriearbeitern: EN 531 –Schutzkleidung für hitzeexponierteArbeiter, und EN 470-1 Schutzklei-dung für Schweißen und verwand-te Verfahren.Was unterscheidet nun zum BeispielSchweißer-Schutzkleidung vonnormaler Berufskleidung? Bereitsdie Ausführung der Kleidung ist an-ders: Die Größen sind genormt, dieTaschen müssen alle mit einer Pat-te abgedeckt sein und Verschlüssesind so gestaltet, dass Funken nichtin die Kleidung eindringen können.Das Obermaterial weist eine defi-nierte Mindest-Zug- und Weiter-reißfestigkeit auf. Weitere Anforde-rungen beziehen sich auf die Maß-änderung und bei Leder auf Fett-gehalt und Dicke. Zudem sind derFlammausbreitung bestimmteGrenzen gesetzt – wiederum in ei-ner europäischen Norm (EN 532,oder EN ISO 15025) festgelegt.Außerdem bietet die Kleidung ei-nen Schutz gegen Metallspritzer,beschrieben in der EN 348 (oderISO 9150). Kleidung, die dies leis-tet, zählt zu Recht zur PSA.Mit den Normen sind die „Min-destanforderungen“ an Schutzklei-

    dung genannt. Niemand hindertallerdings einen Hersteller daran,besser zu sein, als die Norm es vor-schreibt. Das gilt vor allem für dieverwendeten Gewebe. Ein Beispielfür Hitzeschutzkleidung nach EN531: Die Anforderungen durch dieNorm werden von den folgendenzwei Geweben gleichermaßen er-füllt: 320 g/m Baumwolle FR, und280 g/m Comet p-Aramid. Alle die-se Gewebe werden auch für Schutz-kleidung verwendet, die inDeutschland angeboten wird.Unterzieht man diese verschiedeneGewebe aber dem so genanntenManikin-Test, bei dem sie fünf Se-kunden lang beflammt werden,stellte man fest: bei Baumwolle FRkommt es zu schweren Verbren-nungen zweiten Grades (zwischen56,8 und 34,2 %). Allein Comet p-Aramid weist den günstigen Wertvon 0,9 % auf. Außer der geforder-ten begrenzten Flammausbreitungschützt dieses Gewebe auch gegenkonvektive Hitze, Strahlungshitzeund flüssige Eisenspritzer. Um dieNorm zu erfüllen, hätte bereits eineder zusätzlichen Eigenschaften aus-gereicht. Weil das Gewebe auchdeutlich leichter ist als die beidenanderen Gewebearten, ergibt sichein Plus an Tragekomfort. Aus die-sen Gründen verwendet Mewa un-

    ter anderem Comet p-Aramid fürdie Schutzkleidung nach EN 531. Wichtig bei der Schutzkleidung istdie Pflege. Bei unsachgemäßerPflege kann die Schutzfunktion desGewebes leiden. Dadurch verliertdie Kleidung einen wesentlichenTeil ihrer Wirkung. Um dies zu ver-hindern, sollte die Pflege der Klei-dung einem Textilservice-Unter-nehmen überlassen bleiben. Dortfindet sich das Know-how, die Klei-dung schonend zu behandeln undauch die professionelle Kontrolle.Tipp: Die Broschüre „Schutzklei-dung richtig auswählen und einset-zen“ gibt wertvolle Hinweise. Siekann kostenfrei angefordert wer-den unter [email protected].

    SCHWEIßEN, FLAMMEN, HITZE

    Vor was schützt die Schutzkleidung?

    Die Anforderungenan Schutzkleidungfür extreme Umge-bungen werdendurch europäischeNormen geregelt.

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    � Mewa

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  • AKTUELLES ENERGIETECHNIK

    che im Intervallbetrieb oder in Ab-hängigkeit der Hallentemperatur be-trieben werden.

    Die Anlagenkonzeption erlaubtes, selbst die durch Maschinen undAnlagen anfallende erhebliche Pro-zessabwärme bedarfsorientiert ein-zusetzen. Die eingesetzte Steue-rungs- und Regeltechnik koordiniertdie erforderliche Heiz- und Lüf-tungsleistung und kann in eine zen-trale Gebäudeleittechnik eingebun-den werden.

    Nach Abschluss der Modernisie-rungsmaßnahme konnte bereits inder ersten Heizperiode ein erfreu-licher Rückgang des Energiever-brauches festgestellt werden. Durchdie Realisierung des LK Heizungs-und Lüftungskonzeptes liegt die Ein-sparung laut Angaben im ersten Jahrbei 277 000 m2 Erdgas. Aus der Still-legung der Heizzentrale resultiert ei-ne Einsparung bei Personal- undWartungskosten von etwa 90 000Euro, und der Stromverbrauchpunktet mit einer Reduzierung um30% gegenüber den Vorjahren. Ins-gesamt ist in der ersten Heizperiodeeine Einsparung von 63% im Ver-gleich zu den Werten früherer Jahrerealisiert worden.

    Außer dem erfreulichen ökono-mischen Ergebnis konnte auch dasgewünschte „Wohlfühlklima“ in denalten, schlecht isolierten Hallen er-reicht werden. Während der Winter-monate sorgt die Anlagentechnik fürangenehme, zugfreie Wärme. ImSommer senkt eine intelligente Lüf-tungssteuerung während der Nacht-stunden durch Luftaustausch dieHallentemperatur erheblich und ge-währleistet auch tagsüber ein ange-nehmes Raumklima. MM

    Nach SanierungHeizkosten halbiert

    Die neue Energieeinsparverordnung und die stetig anstei-genden Energiekosten zwingen viele alte Heizungsanlagenauf den Prüfstand. Mit ausgereifter Gebäudetechnik beiHallenheizung und -lüftung können erhebliche Einsparpo-tenziale erschlossen werden.

    ULRIKE GLOGER

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    18 MM Das IndustrieMagazin · 29/2005

    Im Rothenburger Produktions-werk der AEG Hausgeräte/Electro-lux mit etwa 100 000 m2 Produk-tionsfläche versorgte eine Heizungs-anlage, bestehend aus zwei Dampf-und Heißwasserkesselanlagen, dengesamten Standort. Nachdem erheb-liche Defizite bei den Leistungsdatender Altanlage festgestellt wurden, de-finierte die Werkleitung die erfor-derlichen Verbesserungen: � Verbesserung des Hallenklimas,� gleichmäßige und zugfreie Wär-meverteilung im Winter,� Verbesserung der Luftqualitätund Reduzierung der Hallentempe-ratur in den Sommermonaten,� effiziente Regelbarkeit der Hei-zung und Lüftung für den 3-Schicht-betrieb,� Anpassung an die Hallensitua-tion,� Energieeinsparung über 50%,� Amortisationszeit weniger als vierJahre.

    Außer messbaren Defiziten wieHeizleistung und Energieverbrauchwurde der Nachteil einer zentral ge-nutzten Kesselanlage erkannt. Dasneue Heizungskonzept wurde inzwei Bauabschnitten realisiert. Imersten Schritt wurde der Heizkreis-lauf für den Büro- und Lagerbereichaus der Zentralversorgung herausge-löst und über zwei neue installierteWarmwasserkessel versorgt. Zum ei-nen konnte mit diesem Schritt dernotwendige Wärmebedarf wesent-lich besser geregelt, zum anderen ei-ne schnelle, erste Reduzierung desEnergieverbrauchs erzielt werden.

    Im zweiten Bauabschnitt wurdendie Produktionshallen mit dezentra-len Deckenheiz- und Lüftungssyste-men ausgerüstet. Zum Einsatz ka-men die von LK Heiztechnik gefer-tigten, direktbeheizten Warmlufter-zeugungssysteme vom Typ Rhein-land (Bild 1). Der hohe Wirkungs-grad, der unter der Hallendeckemontierten Einheiten wird noch-mals begünstigt durch die Nutzungvon Prozesswärme sowie durch Son-neneinstrahlung und Beleuchtung.Alle Rheinland-Anlagen sind mit ei-ner geregelten Außenlufteinrichtungversehen, so dass die Anlagen sowohlim Heizungs- als auch Lüftungsmo-dus betrieben werden können. EineBelüftungseinrichtung im Hei-zungssystem sorgt für Frischluft, diefallweise direkt oder auch beheizt zu-geführt werden kann. Um ver-brauchte Luft abzuleiten, sind zu-sätzliche Abluftventilatoren in denWerkshallen installiert worden, wel-

    Dezentrales Deckenheiz- undLüftungssystemmit direktbeheiz-ter Warmlufter-zeugung.

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  • 20 MM Das IndustrieMagazin · 29/2005

    AKTUELLES UMFORMTECHNIK

    Es war seine erstegroße Veranstal-tung: Dr.-Ing.Mathias Liewald, neuerLeiter des Institut fürUmformtechnik an derUniversität Stuttgart, Nachfolgervon Prof. Dr.-Ing. Klaus Siegert undseit 1. Juli selbst Professor, startetedie internationale Konferenz „Neue-re Entwicklungen in der Massivum-formung“ im Beisein von rund 400Teilnehmern. Zahlreiche Beiträgeinformierten über den derzeitigenStand und die Trends in der Massi-vumformung, die insbesondere un-ter technischen und wirtschaftlichenGesichtspunkten dargestellt wur-

    chim Roske, „kommen einige neueEntwicklungen zum Einsatz.“ Kern-merkmale an dieser Anlage sind vorallem der Exzenterantrieb und die 2-Punkt-Stößelaufhängung, wobei dieStößelbewegung durch ein Mono-block-Exzenterrad erzeugt und dasDrehmoment über eine Doppel-schrägverzahnung übertragen wird.Besondere Vorteile bietet dieserPressentyp laut Roske im Hinblickauf die Anzahl der zur Verfügung ste-henden Umformstufen, das großeArbeitsvermögen und die langenNennkraftwege. „In der Praxis“, soRoske, „hat sich diese Pressenbaurei-he durch die hohen technischenKennwerte und ihre Wartungsarmutbesonders bewährt.“

    Der von Schuler entwickelte Ex-zenterantrieb der MME2 benötigtim Vergleich zu den sonst üblichenmehrteiligen Exzenterrädern deut-lich weniger Einbauraum. Dieses

    Kostenbestimmen die Technik

    Die Automobilindustrie als erste Adresse für massiv umgeformte Teile verlangt höchste Qualität bei geringsten Preisen. Da sind die Anlagen-hersteller mit ihrer Technik besonders gefordert, wie sich auf der Internationalen Konferenz zu den neueren Entwicklungen der Massiv-umformung in Fellbach gezeigt hat.

    DIETMAR KUHN

    Den Finger auf dem Knopf: Dr.-Ing. Mathias Liewald, am 1. Juli zum Professor er-nannt, startete als frisch gebackener Leiter des Institut für Umformtechnik (IFU)in Stuttgart seine erste erfolgreiche Veranstaltung zu den neuesten Entwicklun-gen in der Massivumformung.

    Neue Antriebs-konzepte – wie ander MME2 Forge-master von Schuler– tragen zur Qualitätssteigerungund Prozesssicher-heit bei.

    Bild

    : Kuh

    n

    den. Im Mittelpunkt stand unter an-deren die Weiterentwicklung beste-hender Anlagenkonzepte im Hin-blick auf die Anforderungen derHersteller von Umformteilen und

    die ihrer Abnehmer, diehauptsächlich in der

    Automobil- und Zulie-ferindustrie zu findensind. Dort werden dieTeile vor allem unterden zwei Gesichts-punkten der Qualitätund Kosten geordert.Wie die Anlagenher-steller diese Aufgabenlösen, soll anhandzweier Beispiele dar-gestellt werden.

    Zum einen amMME2 Forgemasterder Schuler AG inGöppingen. „Dort“,sagt Dipl.-Ing. Joa-

    Bild: Schuler

  • MM Das IndustrieMagazin · 29/2005 21

    Konzept wurde weiter verbessertund der Hauptantrieb mit dem ge-gossenen Monoblock-Exzenterradnoch komplexer ausgeführt. Die hy-draulische nasslaufende Kupplungs-Bremseinheit schaltet nahezu unter-schneidungsfrei und ist damit auchweitgehend verschleißfrei. Zusätz-lich lässt diese Lösung eine erhöhteAnzahl möglicher Schaltungen proMinute im Vergleich zu einer pneu-matischen Kupplungs-Bremseinheitzu.

    Optimierter Werkzeugwechselspart Zeit und Kosten

    Bemerkenswert ist auch das Werk-zeugkonzept der MME2. Wie in derUmformtechnik hinlänglich be-kannt ist, lassen sich durch opti-mierte Werkzeugwechsel die Rüst-zeiten um ein Vielfaches verkürzen.Schuler unterscheidet in diesem Zu-sammenhang grundsätzlich zwi-schen einem schnellen Gestellwech-sel und einem schnellen Einstufen-wechsel. Beim Gestellwechsel wirddas Werkzeuggestell auf Rollen überKonsolen aus dem Einbauraum derPresse gezogen. Dies kann je nachGewicht manuell oder auch automa-tisch erfolgen. Zusammen mit derTischaufspannplatte, den hydrau-lisch anhebbaren Rollenkonsolenoder Druckplatten, der hydrauli-schen Gestellspanneinrichtung unddem motorisch verfahrbaren Wech-selwagen lassen sich die Wechselzei-ten deutlich verkürzen.

    Beim schnellen Wechsel der Ein-zelstufen werden einzelne Werk-zeugstufen, die als Kassetten ausge-bildet sind, hydraulisch auf den Ge-stellplatten gespannt. Dadurch isteinfach per Knopfdruck die Kassettezu lösen und wieder zu spannen.Zum Ein- und Ausbau der Kassettenwird ein Werkzeugwechselarm be-nutzt. Damit können sowohl kom-plette einzelne Werkzeugstufen alsauch einzelne Matrizen und Stempelschnell ausgewechselt werden. Selbstungeplante Wechsel von Einzelwerk-zeugen werden innerhalb eines Pro-duktionsloses sehr schnell realisiert.

    Wie Roske, so lassen sich auch beiDipl.-Ing. Franz Suttan von der Las-

    co Umformtechnik in Coburg dieProduktionsreserven vor allemdurch permanente Innovationenherauskitzeln. Aufgrund der Tatsa-che, dass gerade die Gesenkschmie-deindustrie von der Abwanderung indie Billiglohnländer betroffen ist,sind die Anlagenbauer besonders ge-fordert. „Die Produktivität“, sagtSuttan, „wird vor allem durch dieProzesssicherheit und die Automati-sierung gestützt und hier gilt es auchbei Gesenkschmiedemaschinen an-zusetzen.“

    Automatisierung als Stellgrößefür die Produktivität

    Entscheidend bei den Lasco-Häm-mern ist die genaue Energiedosie-rung, mit der sein stabiler Prozess er-reicht wird. Denn die entscheidendeProzessgröße ist dabei die Schlag-energie, beziehungsweise die Bär-geschwindigkeit. Diese Größe wirdüber einen speziell entwickelten Sen-sor in Abhängigkeit der Bärpositionermittelt und durch das Schlagventilmit einer Ansteuerungsgenauigkeitvon � 1 ms gehalten.

    Einen wesentlichen Beitrag zurWirtschaftlichkeit leistet laut Suttandas automatische Schmieden, das inallgemein übliche Mehrfachgravu-ren in Abhängigkeit von der Werk-stücklänge unter Verwendung von

    einem oder zwei synchron arbeiten-den Industrierobotern erfolgt. Diesichere Funktion und der wirtschaft-liche Erfolg des automatischenHammerschmiedens hängen jedochwesentlich von der seicheren Kon-struktion der Roboterzangen ab, dieeine Reihe von wichtigen Anforde-rungen wie etwa das präzise Positio-nieren in den Gravuren oder das si-chere Aufnehmen der Beschleuni-gungskräfte erfüllen müssen.

    Für Produktivitäts- und Quali-tätssteigerung halten alle Herstellervon Massivumformanlagen speziel-le Konzepte bereit, die vor allem inden Anlagen selbst oder in der Kon-figuration der Prozessschritte zu fin-den sind. Angerissen wurden in die-sem Beitrag aus Platzgründen nurzwei exemplarische Ansätze. Mehrund tiefer greifende Informationenbietet der fast 500 Seiten dicke Ta-gungsband, der beim IFU Stuttgartgegen eine Gebühr bestellt werdenkann. MM

    AKTUELLESUMFORMTECHNIK

    � Schuler Pressen GmbH & Co. KG

    � Lasco Umformtechnik GmbH

    � Institut für Umformtechnik Stuttgart (IFU)

    www.maschinenmarkt.de

    Der Automatisie-rung gehört weiterdie Zukunft – hydraulische Lasco-Presse mit Belade-system.

    Bild

    : Las

    co

  • 22 MM Das IndustrieMagazin · 29/2005

    PRODUKTION UMFORMTECHNIK

    Vor dem Hintergrund des ver-stärkten Leichtbaus zur Re-duzierung des Treibstoffver-brauchs gewinnt das Herstellen vonBauteilen aus Magnesium in der Ver-kehrstechnik immer mehr an Be-deutung. Das Fertigen von Blechtei-len aus Magnesiumknetlegierungenerfolgt im industriellen Maßstab bis-lang nur in geringem Umfang, dasich Magnesiumknetlegierungen auf

    Grund ihrer eingeschränkten Um-formeigenschaften bei Raumtempe-ratur nur unzureichend mit Hilfe derKaltumformverfahren, wie demTiefziehen, verarbeiten lassen [1, 2].Untersuchungen zum Einfluss derTemperatur auf die Umformbarkeitzeigen jedoch, dass sich das Formän-derungsvermögen von Magnesium-legierungen bei erhöhten Tempera-turen (T > 200 °C) sprunghaft ver-bessert [3, 4].

    Vorgestellt wird ein beheiztesWerkzeug für das Herstellen einesstilisierten Frontdeckelinnenteilsaus Magnesiumfeinblech. Die Geo-metrie des Bauteils wurde an ein amIFUM vorhandenes Werkzeug fürein stilisiertes Frontdeckelaußenteilangepasst, um ein späteres Fügen

    dieser Bauteile zu ermöglichen. Diethermischen Eigenschaften des be-heizten Werkzeugs waren in diesemZusammenhang der Schwerpunktder hier dargestellten Ergebnisse.Der Fokus lag dabei zunächst auf derWärmeverteilung sowie auf demMinimieren unerwünschter Wär-meströme innerhalb des Werkzeugs.

    Aufbau des beheiztenTiefziehwerkzeugs

    Das Beheizen der Werkzeugkompo-nenten Stempel, Niederhalter undMatrize erfolgt durch eine elektri-sche Widerstandbeheizung mit Hil-fe integrierter Rohrheizkörper be-ziehungsweise Heizpatronen. DieVorteile der elektrischen Wider-standsbeheizung liegen neben derhohen Flexibilität in der kosten-günstigen Umsetzbarkeit [5]. Bei derelektrischen Widerstandsbeheizunghandelt es sich um eine im Markt eta-blierte Technologie. Daher kann auferprobte und ausgereifte Lösungender Systemanbieter zurückgegriffenwerden. Der Konstrukteur kann sichsomit voll auf seine Kernaufgabe, dieumformtechnische Auslegung desbeheizten Werkzeugs, konzentrie-ren. Für das thermische Entkoppelnder beheizten Werkzeugkomponen-ten vom Werkzeuggestell werdenDämm- sowie flüssigkeitsdurch-

    Prof. Dr.-Ing. Bernd-Arno Behrens ist Di-rektor des Institut für Umformtechnik undUmformmaschinen (IFUM) der Univer-sität Hannover; Dipl.-Ing. Oliver Vogt iststellvertretender Leiter der AbteilungBlechumformung am IFUM und Dipl.-Ing.Daniel Pietsch war bis März 2005 Studentam IFUM. Kontakt: Oliver Vogt, Tel. (05 11)7 62-38 36, [email protected]

    Warm in Form gebrachtBeheiztes Werkzeug für die Umformung von Magnesiumfeinblech

    BERND-ARNO BEHRENS, OLIVER VOGT UND DANIEL PIETSCH

  • MM Das IndustrieMagazin · 29/2005 23

    strömte Kühlplatten eingesetzt, wel-che die in das Werkzeuggestell abge-leitete Wärmeenergie reduzieren be-ziehungsweise abführen.

    Um eine möglichst exakte Tempe-raturführung zu gewährleisten, wirddie Leistung der eingesetzten Heiz-elemente durch Temperaturregelge-räte überwacht. Hierzu wird die ak-tuelle Temperatur mit Hilfe der imWerkzug positionierten Thermoele-mente gemessen. Diese bilden je-weils mit einem beziehungsweisemehreren Heizelementen einenHeizregelkreis. Auf diese Weise wirdein zeitoptimiertes Erreichen einer

    konstanten Werkzeugaktivflächen-temperatur gewährleistet. Bild 1zeigt eine Schnittdarstellung desWerkzeugs sowie das in die Presseeingebaute Werkzeug.

    Um die Wirksamkeit der in dasWerkzeug integrierten Kühlelemen-te zu untersuchen, wurden umfang-reiche Messungen durchgeführt. Zu-nächst wurde die Zeit bis zum Errei-chen einer konstanten Temperaturder beheizten Werkzeugaktivflächenermittelt. Dieses wurde mittels derim Werkzeug integrierten Tempera-tursensoren realisiert. In Bild 2 sinddie jeweiligen Temperaturverläufe

    von Stempel, Niederhalter und Ma-trize dargestellt. Es zeigt sich, dassnach einer Zeit von t = 1 h die Soll-temperatur von T = 300 °C von allenWerkzeugkomponenten erreichtwird, so dass ab diesem Zeitpunktvon einer konstanten Temperaturder Werkzeugaktivflächen ausge-gangen werden kann.

    Die Beheizung der Werkzeugak-tivflächen hat zwangsläufig ein un-erwünschtes Erwärmen des Werk-zeuggestells zur Folge. In Bild 3 sindsowohl Temperaturverläufe entlangder Mittelsenkrechten der Werk-zeugansicht als auch die entspre-chenden thermographischen Auf-nahmen des in die Presse eingebau-ten Werkzeugs abgebildet.

    Einfluss der Kühlelemente auf das Temperaturniveau

    Die beheizten Werkzeugkomponen-ten erreichen nach etwa einer Stun-de ein stationäres Temperaturniveauvon T = 300 °C. Aufgrund von Wär-meleitung und Wärmestrahlungunterliegt das Werkzeuggestell imLaufe der Zeit einer kontinuierlichenErwärmung. Diein Bild 3 darge-stellten Tempera-turverläufe zei-gen in diesem Zu-sammenhang je-weils eine Mo-mentaufnahmenach vier bezie-hungsweise achtStunden Aufheiz-dauer. Es zeigtsich, dass ohneden Einsatz vonKühlelementen (rot gezeichneterTemperaturverlauf) ein signifikan-ter Temperaturanstieg entlang derbetrachteten Messspur zu verzeich-nen ist.

    Durch den Einsatz von Kühlele-menten zwischen den beheiztenWerkzeugkomponenten und demWerkzeuggestell ist es jedoch mög-lich, das Temperaturniveau imWerkzeuggestell signifikant zu sen-ken und über die Betriebsdauer inden jeweilig betrachteten Bereichennahezu konstant zu halten (blau ge-zeichneter Temperaturverlauf).

    PRODUKTIONUMFORMTECHNIK

    FAZIT

    � Magnesiumblech kann mit einem temperierten Werkzeug-system umgeformt werden

    � Das Werkzeugsystem wird miteiner elektrischen Widerstands-beheizung erwärmt

    � Künftig sollen FrontdeckelInnenteil und Außenteil im temperierten Falzprozess gefügt werden

    Kühlplatten zur thermischen EntkopplungDämmplatten

    beheizteMatrize

    beheizterStempel

    beheizterNiederhalter

    TFlansch = 225 °CTBoden = 175 °CTFlansch 20 °C

    ForschungsschwerpunkteMachbarkeitsanalysenWerkzeugauslegungProzessgrenzenTemperierungskonzepte

    Bild 1: Beheiztes Umformwerkzeug.

    350

    °C250

    200

    150

    100

    50

    0

    Tem

    pera

    tur

    T

    0 0,25 0,5 0,75 1,0 1,25 1,5 h 2Heizdauer t

    beheizte Werkzeugkomponenten

    Stempel

    Niederhalter

    Matrize

    Kühlplatten

    Dämmplatten

    StempelNiederhalter

    Matrize

    ungekühlt gekühltWerkzeugtemperatur:

    300 °C (homogen)

    20°C 100°C

    t=

    4h

    t=

    8h

    20°C 100°C

    100 °C

    20 °C

    100 °C

    20 °C

    gekühltungekühlt

    gekühltungekühlt

    T[°

    C]

    T[°

    C]

    Bild 2: Aufheizen der Werkzeugkomponenten.

    Bild 3: Temperaturverteilung im Werkzeug.

  • muss im jeweiligen konkreten An-wendungsfall bestimmt werden.Hier sind insbesondere die einge-brachten Wärmemengen, die Größeder erwärmten Massen sowie die zufertigenden Stückzahlen, das heißt,die Betriebsdauer, in die Betrach-tung einzubeziehen.

    Umformung vonMagnesiumblechen

    Am IFUM wurden umfangreicheUntersuchungen zum temperiertenTiefziehen von Magnesiumblechendurchgeführt [3, 5, 6 und 8]. In Bild5 ist ein mit dem oben beschriebe-nen Werkzeug hergestelltes Bauteilaus dem MagnesiumblechMgAl3Zn1 (AZ31) in einer Blechdi-cke von s0 = 1,8 mm dargestellt.

    Im Gegensatz zu den oben be-schriebenen Untersuchungen derWärmeströme innerhalb des Werk-zeugs werden in den folgendenUntersuchungen für die Werkzeug-aktivflächen unterschiedliche Tem-peraturen eingestellt. Die Temperie-rung des Werkzeugs erfolgte gemäßder in Bild 1 gezeigten Temperatur-vorgaben. Der Werkzeugflanschwurde auf eine Temperatur von T =250 °C und der Stempel, das heißtder Bereich des späteren Ziehteilbo-dens, auf eine Temperatur von T =175 °C erwärmt. Die Temperatur desWerkzeuggestells wird in diesem Zu-sammenhang nicht betrachtet undals Umgebungstemperatur ange-nommen. Dieses ist auf Grund derverwendeten Werkzeugkühlung, dietemperaturbedingte Auswirkungendes Umformprozesses auf die Ma-schine wirksam unterbunden hat,zulässig. Die Platine wird bei diesemProzess im Werkzeug erwärmt. Nachdem Einlegen der Platine zwischenNiederhalter und Matrize wird dasWerkzeug geschlossen und die Plati-ne für eine Zeit von t = 25 s über denWerkzeugflansch erwärmt. NachAblauf der Aufheizzeit der Platinebeginnt der eigentliche Umformpro-zess.

    Der Blechwerkstoff wurde von derFirma Salzgitter Magnesiumtechno-logie zur Verfügung gestellt. AlsSchmierstoff kam Beru-Forge 393Cder Firma Carl Bechem GmbH zum

    24 MM Das IndustrieMagazin · 29/2005

    PRODUKTION UMFORMTECHNIK

    Bild 4 zeigt den zeitlichen Tempe-raturverlauf der Grund- und Stößel-platte des beheizten Werkzeugsys-tems. Die Temperatur dieser Werk-zeugkomponenten ist von besonde-rem Interesse, da diese die Schnitt-stelle von Werkzeug und Maschinebilden. Der positive Einfluss derKühlelemente zeigt sich insbesonde-re am Beispiel der mit dem Pressen-tisch verbundenen Grundplatte desWerkzeuggestells. Durch den Einsatzder Kühlelemente konnte die Erwär-mung der Grundplatte nach achtStunden Aufheizdauer von T = 31 °Cum �T = 9 °C auf T = 22 °C redu-ziert werden. Die Erwärmung derStößelplatte wurde in diesem Zu-sammenhang von T = 36 °C um �T= 6 °C auf T = 30 °C verringert. Die-ses ist darauf zurückzuführen, dassein nicht unerheblicher Wärme-

    transport durch Konvektion insbe-sondere die über den beheiztenWerkzeugkomponenten befind-lichen Werkzeug- und Maschinen-komponenten erwärmt. Als ein Maßfür die Güte der thermischen Ent-kopplung des Werkzeugs kann hierdie Steigung der Temperaturverläu-fe über die Zeit angesehen werden.

    Die Arbeitsgenauigkeit und Stör-anfälligkeit des Umformprozesseskann durch die eingebrachte Wärmenegativ beeinflusst werden. Durchrelativ einfache Gegenmaßnahmenlassen sich jedoch diese negativenEinflüsse wie Klemmen der Werk-zeug- und Maschinenführungen,Wärmedehnungen oder eine Beein-flussung des Pressenantriebs vermei-den beziehungsweise reduzieren.Der Umfang der Gegenmaßnahmen,das heißt der apparative Aufwand,

    Mgs0 = 1,8 mm

    1475 g

    –56%

    Als0 = 1,8 mm

    2286 g

    –32%

    Sts0 = 1,0 mm

    3360 g

    = 100%

    Werkstoff: AZ31 (MgAl3Zn1)Niederhalterkraft: FN: 120 kNStempel: FSt: 1500 kNBlechdicke: s0: 1,8 mmGewicht: m: 1475 gUmform-Geschwindigkeit: vSt: 15 mm/s

    Werkstoff: AZ31 (MgAl3Zn1)Niederhalterkraft: FN: 200 kNStempel: FSt: 1000 kNBlechdicke: s0: 1,3 mmGewicht: m: 1065 gUmform-Geschwindigkeit: vSt: 15 mm/s

    Bild 5: StilisiertesFrontdeckel-innenteil ausMagnesiumblech(AZ31)MgAl3Zn1.

    Bild 6: StilisiertesFrontdeckel-außenteil ausMagnesiumblech(AZ31)MgAl3Zn1.

    0 1 2 3 4 5 6 7 8 h 10

    0 1 2 3 4 5 6 7 8 h 10

    40

    °C

    20

    10

    0

    40

    °C

    20

    10

    0

    Tem

    pera

    tur

    TTe

    mpe

    ratu

    rT

    Heizdauer t

    Heizdauer t

    Stößelplatte

    Grundplatte

    Stößelplatte

    Grundplatte

    gekühlt

    gekühlt

    ungekühlt

    ungekühlt T = 6°C

    T = 9°C

    Bild 4: Temperaturen im Werkzeuggestell.

    Bild

    er: I

    FUM

    Han

    nove

    r

  • MM Das IndustrieMagazin · 29/2005 25

    Einsatz. Dieser Schmierstoff wurdeursprünglich für die Schmiedein-dustrie entwickelt und hat sich inden am IFUM durchgeführtenUntersuchungen für das temperier-te Magnesiumblechumformen alsgeeignet erwiesen.

    Gewichtseinsparungenbis zu 30% sind möglich

    Auf Grund der geringeren mechani-schen Kennwerte von Magnesium-beziehungsweise Aluminiumlegie-rungen ist in der Regel eine Steige-rung der Blechdicke im Vergleichzum Stahl notwendig. Im Vergleichzu einem Bauteil aus Stahlblech istdurch den Einsatz von Aluminium-legierungen eine Gewichtsersparnisvon etwa 30% möglich. Die Verwen-dung von Magnesiumblechen bietet,trotz der in Bild 5 gezeigten erheb-lichen Steigerung der Blechdicke von

    s0 = 1,0 mm bei Stahlblech auf s0 =1,8 mm bei Magnesiumblech, eineGewichtsreduktion von über 50%bezogen auf den Stahlwerkstoff. Hierliegt, auch im Vergleich zum Einsatzvon Aluminiumwerkstoffen, das Po-tenzial des Magnesiumbleches.

    Literatur:[1] Reed-Hill, R. E.; Robertson, W. D.:

    ´Trans. AIME, 1958, S.212.[2] Hauser, F. E.; Landon, P. R.; Dorn, J. E.:

    Trans. ASM, 1958, S.50.[3] Dröder, K.: Untersuchungen zum Um-

    formen von Feinblechen aus Magne-sium-Knetlegierungen, Dissertation,Universität Hannover, 1999.

    [4] Ullmann: Magnesium and MagnesiumAlloys; Ullmann`s Encyclodedia of in-dustrial chemistry; Reprint of articlesfrom the fifth editionVCH Verlagsge-sellschaft mbH, Weinheim, 1990, S. 559– 593.

    [5] Doege, E; Walter G.; Kurz, G.; Meyer, T.:Umformen von Magnesiumfeinblechenmit temperierten Werkzeugen, EFB-

    PRODUKTIONUMFORMTECHNIK

    Forschungsbericht Nr. 195, Europäi-sche Forschungsgesellschaft für Blech-verarbeitung e.V., Hannover, 2002.

    [6] Kurz, G.: Temperiertes hydromechani-sches Tiefziehen von Magnesiumble-chen, Dissertation, Universität Hanno-ver, Hannover, 2004.

    [7] Doege, E.; Kurz, G.: Development of aFormulation to Describe the Worksof-tening Behaviour of Magnesium sheetsfor Heated Deep Drawing Processes,Annals of the CIRP Vol. 50/1/2001, S. 177–180.

    [8] Neugebauer, R.; Seifert, M;. Doege, E.;Vogt, O.: Temperierte Umformung vonBlechen aus Magnesiumknetlegierun-gen mittels Hochdruckblechumfor-mung (HBU), EFB-ForschungsberichtNr. 209, Europäische Forschungsgesell-schaft für Blechverarbeitung e.V., Han-nover, 2003.

    � Institut für Umformtechnikund Umformmaschinen (IFUM)

    www.maschinenmarkt.de

    Transparenz in der Blechfertigung„Wann kann ich meine Teile abho-len?“ Viele Anwender kennen dieseSituation. Ein Anruf des Kunden unddie Suche in der Fertigung beginnt.Doch auf einen Blick zu wissen, wel-che Maschinen- und Fertigungsauf-träge es gibt und sofort deren Statuszu erkennen, wird immer wichtigerfür Blechfertigungsunternehmen.Mit Tops 1000 bietet Trumpf eineSoftwarelösung, die die Blechferti-gung transparent macht.

    Tops 1000 kann alle diese Auf-träge planen und steuern. Dafür istdie Software mit umfangreichenKommunikationsmöglichkeitenmit PPS- und Programmiersyste-men, Maschinensteuerungen undLagersystemen ausgestattet. Auto-matische Maschinenrückmeldun-gen (MDE/BDE, Teilezeit) stehenebenso zur Verfügung wie Meldun-gen von manuellen Rückmeldesys-temen. Sämtliche Arbeitsschritteder Blechfertigung sowie die Ter-

    minierung der Fertigungsaufträgeauf Basis der einzelnen Arbeits-platzkapazitäten zu planen und zusteuern wird mit weiterführendenAusbaustufen von Tops 1000 mög-lich sein.

    Der modulare Aufbau von Tops1000 bietet den Anwendern die Mög-lichkeit, den Leistungsumfang derSoftware auf die individuellen An-forderungen des jeweiligen Betriebesanzupassen. Bereits Unternehmenmit nur einer Laser- oder Stanzma-schine können von Tops 1000 profi-tieren.

    Schon die „kleinste Lösung“ die-ser Software –das Modul „Quickjob“– verfügt über umfangreiche Funk-tionen, die Prozesse an den einzelnenMaschinen optimal zu steuern. Mitdem Modul Quickjob können Ferti-gungsaufträge automatisch überSchnittstellen aus einem übergeord-neten Auftrags-/PPS-/ERP-Systemin den Auftragspool eingelastet odereinfach und schnell manuell angelegtwerden. Da Tops 1000 nicht nur dieeinzelnen Fertigungsaufträge ver-waltet, sondern auch die dazugehö-

    rigen Arbeitspläne, ist der Status ei-nes Auftrages in dem Auftragspooljederzeit ersichtlich.

    Bereits beim Einlasten eines neu-en Fertigungsauftrages verwaltet dasProgramm selbständig den dafürnotwendigen Materialbedarf. DieMaterialverwaltung kann aus einereinfachen manuellen Rohmaterial-verwaltung bestehen oder bis hin zuder Integration der Lagerverwal-tungssysteme Cell-Server/TC-Cellausgebaut werden.

    Aus den Produktionsaufträgendes Auftragspools wird automatischund/oder manuell ein Schachtelauf-trag generiert. Die anschließendeVerschachtelung und NC-Satzerstel-lung entsteht im Hintergrund überdie bereits bekannten Programmier-systeme Tops 100/300. Tops 1000zeigt die Ergebnisse der Program-miersysteme an, in die der Anwen-der auf Wunsch auch direkt wechselnkann. Die Schachtelergebnisse wer-den an den Auftragspool von Tops1000 zurückgemeldet. Die Softwareaktualisiert dann selbständig Men-gen und Arbeitschrittanzeige. MM

    Weitere Informationen: Trumpf Werkzeug-maschinen GmbH + Co. KG, 71252 Ditzin-gen, Tel. (0 71 56) 303-428,[email protected]

  • 26 MM Das IndustrieMagazin · 29/2005

    PRODUKTION UMFORMTECHNIK

    tendieren die herzustellenden Los-größen gegen 1. Daher gilt die Um-rüstzeit als ein wichtiges Kriteriumfür wirtschaftlich arbeitende Rohr-biegemaschinen. Dazu lassen sichBiegematrizenhälften nach Lösen ei-ner Schraube nach oben abhebenund der für jede Abmessung fest ein-gestellte Gegenhalter nach Betäti-gung einer Exzenterschraube abneh-men. Ebenso einfach sind die Wech-sel des Faltenglätters, der mitlaufen-den Gleitschiene und der Spannzan-ge, um eben minimale Umrüstzeitenzu erreichen (Bild 2a).

    Werkstücke können in einerAufspannung gefertigt werden

    Ein weiterer Vorteil bei diesem Sys-tem ist die enorme Freiheit um denBiegekopf herum, aufgrund seinerkleinen und kompakten Bauart. Sokönnen in einer Aufspannung Werk-stücke mit geringen Stichmaßen her-gestellt werden, für die bei anderenMaschinen mit weit auskragendenGegenhaltern das Teil umgespanntbeziehungsweise die Biegerichtunggewechselt werden muss.

    Für besonders schwierige Aufga-ben sind alle Dornbiegemaschinen

    standardmäßig durchUmdrehen der Biegema-trizen und Umsetzen desGegenhalters auf die ande-re Seite schnell für denWechsel der Biegerich-tung umrüstbar.

    Es sind sogar zweiunterschiedliche Biegera-

    dien in einem Werkzeug mög-lich, sofern die beiden Biegewinkel180° nicht übersteigen. Auf dieseWeise können beispielsweise Flach-

    oval-profile in ei-nem Werkzeugüber den hohen und überden niedrigen Querschnitt gebogenwerden (Bild 2b).

    Selbstverständlich können dieMaschinen vom Hersteller auch soausgelegt werden, dass sowohl rech-te als auch linke Biegungen in einerAufspannung möglich sind (Bild 3).

    Wichtig sind die für den Längen-transport fest stehende Kugelgewin-despindel mit Hohlwellenmotor undder mitlaufenden Abstützung derSpindel zur Vermeidung vonSchwingungen beziehungsweise kri-tischen Drehzahlen. Auf diese Weisekonnte die Transportgeschwindig-keit erhöht werden. Der Antrieb zumBiegen kann wahlweise hydraulischoder mit Hilfe eines Servoantriebeserfolgen.

    Ein weiteres Feld ist das Freiform-biegen von Rohren und Profilen so-wie von offenen Profilen, die auchasymmetrisch sein können. Mit dervon Dynobend gewählten Technik –Materialvorschub mit Hilfe vonTransportwagen und vier angetrie-benen Rollen, die das eingelegte Ma-terial auf Zug halten – lassen sichauch schwache Rohre oder Profilebiegen. Zusätzlich kann hier mitDornunterstützung gebogen wer-den, um das Einfallen der Bögen beiengen Biegeradien zu vermeiden(Bild 4). Der Biegearm, der Hori-zontal-, Vertikal- und Schwenkbe-

    Neue Entwicklungen an Biegemaschinen für Rohreund Profile lassen auch über 200°-Biegungen zu

    THEO SCHÖNGENS

    Dynobend, niederländischerHersteller einer neuer Gene-ration von Rohrbiegema-schinen kann damit Biegewinkel vonüber 200° ausführen (Bild 1). Mög-lich ist dies durch die besondere undpatentierte Klemmung. Durch diehorizontal geteilten und vertikalbeidseitig öffnenden beziehungs-weise schließenden Biegematrizenist die Entnahme der Werkstückeeinfach.

    Wie seit einiger Zeit in vielen Fer-tigungsbetrieben festzustellen ist,

    Kurvenreichund flexibel

    Theo Schöngens ist Geschäftsführer derBTV Schöngens GmbH in 41189 Mön-chengladbach, Tel. (0 21 66) 5 78 42, [email protected]

    Bild 1: a Kombi-biegemaschineDyno CB 25, bBeispiel einer210°-Biegung.

    Bild 2: a Biege-kopf DB ohne Biege-werkzeuge, b Flachovalüber die flache und die

    hohe Seite gebogen.

    a

    b

    a

    b

  • wegungen mit drei Servoan-trieben ausführt, erzeugtmit ein oder zwei darauf in-stallierten Biegerollen die ge-wünschten Biegeradien ab etwa2 ˘ D (D = Durchmesser) bis un-endlich mit Biegerichtung linksund rechts, sowie Bogen in Bogen.Durch das Schwenken der Biegerol-le können die bei asymmetrischenProfilen auftretenden Schränkungenvermieden werden.

    Verschiedene Messpunktekorrigieren die Maschine

    Bei Aluprofilen werden aufgrund desHerstellverfahrens oft unterschiedli-che Härten erzeugt, die sich bei gro-ßen Radien besonders stark bemerk-bar machen. Auch dafür bietet Dy-nobend eine Lösung. Vor dem Bie-gen wird bei den Profilen in einerStation mit automatisch verfahrba-rem Kopf in kurzen Abständen dieHärte gemessen und dann die Profi-le mit Hilfe eines Ladesystems in dieMaschine gefördert. Für jeden Mess-punkt wird entsprechend der gemes-senen Härte die Maschine automa-tisch korrigiert.Ohne diese Kor-rektur wäre dieHerstellung die-ser Werkstückemit unterschied-licher Härte un-möglich gewe-sen.

    Eine Symbioseaus Dorn- undFreiformbiegenist die neue Kom-bi-Biegemaschine, mit der feste Ra-dien ab etwa 1,2 ̆ D bis 3 ̆ D und mitden Rollen der Freiformbiegeinrich-tung Radien bis unendlich an Roh-

    ren und Profilen gebogen werdenkönnen.

    Durch Einsatz der ohne Vor-kenntnisse zu programmierendenPC-Steuerung in Verbindung mitdem optoelektronischen System derFirma Beckhoff kann jede Maschinemit den zuvor genannten Systemeneinfach nachgerüstet werden.

    Die Modulbauweise ermöglichtspezifische Kundenwünsche

    Alle zuvor aufgeführten Maschinenwerden in Modulbauweise nach

    kundenspezifi-schen Wünschenoptimiert. BeimEinsatz für Se-rienproduktekönnen sie aufeinfachste Weisemit Bunkern, Be-und Entladesys-temen, Schweiß-nahterkennung,Bohr-, Stanz-und Trennein-

    richtungen und anderen Featuresausgerüstet werden. Solange dasHerz eine Biegemaschine ist, könnenweitere Bearbeitungen wie Aufwei-ten, Reduzieren, Gewinde rollen,Schweißen mit Hilfe von Roboteroder Portalladesystemen bis zur au-tark arbeitenden Fertigungszelle ver-knüpft werden. MM

    PRODUKTIONUMFORMTECHNIK

    FAZIT

    � Rohr- und Profilbiegemaschinenkönnen Biegewinkel von über200° erreichen

    � Moderne Biegemaschinen sindumrüstarm und bieten eine gro-ße Freiheit um den Biegekopf

    � Die um eine moderne Biegema-schine gruppierte Peripheriewird zur autarken Fertigungszelle

    � BTV Schöngens GmbH

    � Dynobend B.V.

    www.maschinenmarkt.de

    Bild 3: Biegekopfmit Werkzeuglinks/rechts.

    Bild 4: Biegekopf Freiformbiegema-schine VB für Rohre.

    Bild

    er: D

    ynob

    end

  • 28 MM Das IndustrieMagazin · 29/2005

    PRODUKTION VERBINDUNGSTECHNIK

    Angesichts des sich aus tech-nischen und ökonomischenGründen kontinuierlich ent-wickelnden Einsatzes von Kunststof-fen kommt der Notwendigkeit einerkosteneffektiven und prozesssiche-ren Befestigungsmethode eine wach-sende Bedeutung zu. Ständige Ver-änderungen und Verbesserungender einzelnen Kunststoffvariantenerfordern sichere Lösungsmöglich-keiten in den verschiedenen Anwen-dungsbereichen.

    Generell kann man die Verbin-dungslösungen in zwei Hauptgrup-pen untergliedern: in lösbare undunlösbare Verbindungen (Bild 1).Lösbare Verbindungen werden dortnachgefragt, wo die Verbindung imSchadens- oder Anwendungsfall ge-löst werden muss. Es gibt aber auchandere Kriterien, die eine lösbareVerbindung erfüllen muss. Sehr

    wichtig ist dabei die Generierungvon Vorspannkräften, die einen gro-ßen Einfluss auf die Sicherheit derSchraubverbindung haben. Fakto-ren wie Klimawechsel sind von gro-ßer Bedeutung. Die Anforderungendes Marktes lauten in diesem Fallkostengünstige Bauteile und Be-triebsmittel sowie hohe Betriebs-und Prozesssicherheit.

    Kostenreduzierung durchDirektverschraubung

    Unlösbare Verbindungen kommendort zum Einsatz, wo Bauteile nichtreparabel sind oder wo Verbindun-gen aufgrund von Sicherheitsvorga-ben nicht gelöst werden sollen unddürfen (zum Beispiel Airbag-An-wendungen im Automobilbau).Zum anderen werden sie in vielenBereichen der Automobilindustrieaus Gründen der Diebstahlsicherheiteingesetzt. Neben der Unverlierbar-

    Nichtauf immer und ewig

    Einpressbolzen mit dreieckigen Querschnitt ermöglicht lösbare oder unlösbare Verbindungen

    MICHAEL PULT

    Bild 1: Übersicht über lösbare und unlösbare Verbindungen.

    keit der Verbindungselemente ver-langt der Markt geringe Montagezei-ten und eine hohe Prozesssicherheit.

    In der Regel werden lösbare Ver-bindungen durch Schrauben undMuttern geschaffen. Dies ist zwareinerseits kostengünstig im Hinblickauf die direkten Teilekosten, fordertaber andererseits Zeit zur Montage.Eine wirtschaftliche Alternative zumErfüllen der umfangreichen Anfor-derungen bietet der Verbindungsele-mentehersteller Arnold Umform-technik mit den Remform-Schrau-ben zur Kunststoffdirektverschrau-bung an (Bild 2). Bei dieser Ver-schraubungsart sind sowohl die Kos-ten für die Montage als auch für dasVerbindungselement am geringsten.Dies wird so auch durch die VW-Norm 01128, die Anwendungsemp-fehlungen für Kunststoffverbindun-gen beinhaltet, zum Ausdruck ge-bracht.

    Die Remform-Schraube bietetaufgrund ihrer asymmetrischen Ge-windeflankenform eine hohe Be-triebssicherheit der gesamten Ver-

    Michael Pult ist Leiter Marketing & Com-munications bei der Arnold Umformtech-nik GmbH & Co. KG, Tel. (0 79 47) 8 21-1 70, Fax (0 79 47) 8 21-1 95, [email protected]

  • MM Das IndustrieMagazin · 29/2005 29

    bindung, wodurch Nacharbeitendurch Fehlmontage oder gar Ausfäl-le vermieden werden. Durch dieasymmetrische Gewindegeometrieder Schraube wird der Materialflussdes geformten Kunststoffgewindesoptimiert und die Auszugskräftegegenüber herkömmlichen symme-trischen Gewindeflanken erhöht.

    Der Nutzen für den Konstrukteurliegt auf der Hand: Die hohe Sicher-heit des Montageprozesses resultiertaus einer großen Differenz zwischenEinschraubmoment und Überdreh-moment und die große dynamischeBelastbarkeit ist das Ergebnis einesverstärkten Gewindekernquer-schnittes. Weitere Vorteile sind einekostengünstige Montage mit wenigBauteilen, einfaches Recycling sowiebauraum- und gewichtsoptimierteBauteilkonstruktion, woraus kurzeZykluszeite