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Kapitel 6 – Behandlungsprinzipien und Behandlungsmethoden

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Kapitel 8 Klinische berlegungenKapitel 8 Klinische berlegungenKapitel 8 Klinische berlegungen

Rollin Becker Stille des LebensDie osteopathische Philosophie von Rollin E. Becker, D. O.Herausgegeben von Rachel E. Brooks, M. D.

InhaltVorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II7 Einfhrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II101. Ann-Arbor-Seminar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II14Weitreichende Diskussion ber Osteopathie, das Wesen der Krankheit, die Rolle und Verantwortung des Behandlers und Dr. Beckers Behandlungsansatz. Mit eingefgt sind Diskussionen ber: Prgungen durch Krankheit und Traumen, das Bezugnehmen auf Gesundheit statt auf Probleme, den Stillen Partner, den Prozess der Hingabe, persnliche Leistungen, Lehren, die groe Tide, Fulkren, das blockierte Sakrum und Schultersteife.2. Die Stille nutzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II74Abschrift einer auf Tonband aufgezeichneten Unterhaltung mit Anne L. Wales, D. O. (1970er)Diskussion ber: den Nutzen von Stille in einem Behandlungsprogramm, Stille als motivierende Kraft , um Vernderungen sicherzustellen, und das Wahrnehmen von Stille mit dem Geist und den Hnden.3. Ein Konzept fr Gesundheit, Trauma und Krankheit und die Technik fr den rhythmisch balancierten Austausch . . . . . . . . II81Diskussion ber die Stille des Lebens, Zeit, Raum und Bewegung als Manifestationen des Lebens in Gesundheit wie bei Traumen und Krankheit. Die Konzepte des rhythmisch balancierten Austausches, Potency, Fulkren und die Arbeit mit der Krperphysiologie. Eine schrittweise Beschreibung der Anwendung rhythmisch, balancierter Austauschtechnik (RBAT) in einem Behandlungsprogramm. RBAT als Mittel, um den Zustand des Patienten und dessen Reaktion auf die Behandlung einzuschtzen. Praktische Anwendungen.4. Was machst Du? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II99Beschreibt, wie wir uns durch den Mechanismus fhren lassen und einen Befund des Gesundheitsmechanismus nutzen knnen. Wasserlufer-Analogie. Den Mechanismus arbeiten lassen. Sich selbst schtzen.5. Vom Wissen zum Behandeln (1967) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II107Vom Wissen zum Behandeln als die ideale Richtung des Flusses in der Osteopathie. Ermutigung, weiter zu schauen als bis zu ossren Dysfunktionen und zum schlichten Mobilisieren von Dysfunktionen. Die osteopathische Dysfunktion als Eff ekt und der Zeitfaktor in der Diagnose. Physische, emotionale und mentale tiologien osteopathischer Dysfunktionen. Antwort des Nervensystems auf ein Trauma. Rolle des Behandlers.InhaltII512. Ebenen der Palpation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II173Abschrift einer auf Tonband aufgezeichneten Unterhaltung mit Donald Becker, M. D. (1967)Vergleich der Konzepte von Struktur-Funktion und Funktion-Struktur. Vorschlge fr die Entwicklung palpatorischer Fhigkeiten durch Einbeziehen der gesamten oberen Extremitt, der Propriozeption und eines Fulkrums.13. Korrespondenz: William G. Sutherland, D. O. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II178Beinhaltet auch einen Brief von Dr. Beckers Mutter an ihren Sohn Rollin.14. Korrespondenz: Anne L. Wales, D. O. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II21815. Korrespondenz: Kollegen und Freunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II22616. Geschichten von Dr. Becker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II237Anekdoten, die Klarheit in Dr. Sutherlands Gebrauch von Aussagen wie Wenn Sie den Mechanismus verstehen und hinter dem Vorhang bringen. Zustzlich ein Beispiel von Dr. Beckers persnlicher Herangehensweise ans Leben.17. Selbstbehandlungsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II239Selbstbehandlung bei chronischer Sinusitis und das Anwenden der bung Ich bin in der Stille als therapeutisches Werkzeug.18. berlegungen und Einsichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II242Eine Sammlung kurzer Texte, in denen Dr. Becker seine Gedanken und Ideen ausdrckt.19. Leitgedanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II248Zitate von Persnlichkeiten, die Dr. Becker beeinfl usst haben. Die Bereiche Osteopathie, Medizin, Wissenschaft , Natur, Spiritualitt und Lebens-Leitlinien werden abgedeckt.ber die Sutherland Cranial Teaching Foundation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II261ber die Herausgeberin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II262VorwortDie Stille des Lebens, der zweite Teil von Dr. Rollin Beckers Arbeit, dient als Begleitwerk fr das zuvor erschienene Buch Leben in Bewegung. Dieses enthlt hauptschlich Texte, die Dr. Becker in der ff entlichkeit vorgestellt hat, whrend Stille des Lebens berwiegend seine eher persnliche Kommunikation beinhaltet. Hier fi nden Sie eine weitreichende Auswahl von Diskussionen ber osteopathische Th emen. Am einen Ende dieses Spektrums stehen durchdachte Ausfhrungen zu grundlegenden Konzepten, mit denen Dr. Becker seinen Sohn whrend seiner frhen Phasen in der Praxis bert, am anderen Ende Dr. Beckers Versuche, unbeschreibliche energetische und spirituelle Aspekte, wie er sie verstand, in Worte zu fassen. Er artikulierte manche dieser Gedanken in ff entlichen Foren, einige aber wurden nur in persnlichen Gesprchen, in privater Korrespondenz oder persnlichen berlegungen geuert oder zu Papier gebracht. Whrend einer meiner Besuche bei Dr. Becker, nachdem er in den Ruhestand gegangen war, sprachen wir ber die Dinge, die er vorgezogen hatte, nicht ff entlich zu erwhnen. Ich fragte ihn ausdrcklich, ob er meinte, die Zeit sei reif, diese Ideen herauszubringen. Er antwortete, dass er tatschlich dieser Meinung sei, und gab mir die Erlaubnis, es zu tun.Die Beitrge in diesem Buch stammen aus dem Zeitraum von 19491987. Das Material ist bis auf einige Ausnahmen in umgekehrter chronologischer Reihenfolge zusammengestellt und zwar in dem Glauben, dass es fr diejenigen, die ihm folgen mchten, am besten ist, dort zu beginnen, wo er seine Ideen zu Ende gedacht hat. Seine frheren Aufzeichnungen enthalten jedoch wichtige Anstze. Sie zeigen die Entwicklung seiner Ideen und helfen uns, die spteren Fassungen zu verstehen. Sie zeigen zudem seine starke berzeugung von der Bedeutung stndigen Beobachtens und Refl ektierens. Dargestellt werden auch Konzepte, die er spter verwarf manche, weil er zu der berzeugung gelangt war, sie seien falsch, andere, weil er das Gefhl hatte, sie nicht adquat wiedergeben zu knnen. Dementsprechend gibt es in diesem Werk Ausdrcke, die selten in ff entlich zugnglichen Arbeiten erscheinen. Manche, wie Kraft quelle, scheinen fallengelassen worden zu sein; andere, wie der Stille Partner, wurden dem privaten Gebrauch vorbehalten.Kein Gedanke in diesem Buch beansprucht fr sich, die Wahrheit darzustellen. Jeder Gedanke sollte in seinem Zusammenhang betrachtet werden. Manche Begriff e wie Stille und Ursache werden zu unterschiedlichen Zeiten mit anderer Bedeutung VorwortII9schufen einen auergewhnlichen Weg, den ich beschreiten konnte, und sie inspirierten meine ganze Arbeit. Eine Widmung von Chetananda drckt diese Gefhle aus: an Dr. Rollin E. Becker, dessen Lebenswerk wir in hchsten Ehren halten. Indem er das Heilungspotenzial in der Dynamischen Stille demonstrierte, diente er der Menschheit zutiefst.Rachel E. Brooks, M.D.

EinfhrungII11Begrenztheit zu. Selbst dann, wenn es so schien, als verstnden andere Behandler, was er sagte, fand er doch wenige, die daran interessiert waren, diese Arbeit intensiv fr sich selbst weiterzuverfolgen.Dr. Beckers Widerstreben, seine Ideen auszudrcken, war vermutlich auch durch Dr. Sutherlands Unterrichts-Philosophie beeinfl usst. Anne Wales D. O., eine andere Studentin von Dr. Sutherland, erzhlte, Sutherland habe nur das unterrichtet, von dem er glaubte, jeder im Publikum sei so weit, es zu hren. Sein Ziel war es, jeder Zuhrerschaft genau das nchste Stck an Information zu geben, das sie fr ihr Vorank ommen in dieser Arbeit brauchte. Er deutete knft ige Mglichkeiten an, aber oft in Form von Anspielungen, so dass der interessierte Student zwischen den Zeilen lesen musste. Gem dieser Strategie kam es oft vor, dass Dr. Sutherland eine Sache in ff entlichen Foren sagte und etwas anderes im Austausch mit seinen engen Studenten. hnlich vorsichtig war auch Dr. Becker mit dem Prsentieren von Konzepten, von denen er glaubte, seine Studenten seien noch nicht bereit, sie zu verstehen.Wie ich bereits in der Einfhrung von Life in Motion sagte:In Dr. Beckers Hnden fokussierte sich die Osteopathie auf Leben in Bewegung und Stille Er verstand also, dass sich Leben als Bewegung zeigt, und ebenso war ihm klar, dass die Kraft des Lebens in der Stille wohnt Alles Leben entspringt dieser Kraft , deren Wesen Stille ist eine dynamische Stille voller Potenzial; eine Stille, die zu palpieren man genauso gut lernen kann, wie man Bewegung palpiert. Diese Eigenschaft en des Lebens, Bewegung, Potency und Stille sind alles Ressourcen, die uns beim Wiederherstellen der Gesundheit zur Verfgung stehen.In den meisten Lehrveranstaltungen legte Dr. Becker mehr Wert auf Bewegung als auf Stille, weil das Konzept der Bewegung und die fr seine Nutzung erforderlichen Fertigkeiten leichter zu erfassen sind. In seinem eigenen Denken und in seinen privaten Gesprchen betonte er jedoch die Stille. Ein weiterer Grund fr Dr. Beckers Betonung der Bewegung in seinen Lehren, war seine berzeugung, dass jede neue Ebene des Verstehens auf das Wissen, das man bereits erworben hat, aufbaut und darin integriert wird. Indem er das Konzept der Stille, mit allem was es bedeutet, mit einbezog, wertete er das, was er bisher gelernt hatte, keineswegs ab. Nie sprach er davon, eine erlernte Fertigkeit hinter sich zu lassen; stattdessen arbeitete er stndig daran ihre Anwendung zu verfeinern. Seine Lehren begannen mit den Grundlagen, denn damit muss selbst der begabteste Student anfangen und sich dann vervollkommnen. Wie Dr. Sutherland versuchte er aber, auf noch kommendes Wissen und knft ige Fhigkeiten hinzudeuten. EinfhrungII13zu-eins-Beziehung zum Gttlichen hat und dafr verantwortlich ist. Er glaubte, dass nichts tiefer geht und nichts einfacher ist als diese Beziehung. In seinem Leben und seinem Praktizieren der Osteopathie strebte Dr. Becker danach, sich vollkommen auf seinen Stillen Partner oder den Boss, wie er ihn nannte, zu verlassen. In einem Seminar im Mai 1979 sagte er: Ich liebe meine Arbeit und bin dankbar, dass ich sie tun darf. Letztlich hat sie nichts mit irgendeinem anderen zu, aber es ist wunderbar, die Gelegenheit zu haben, an den Kontakt mit dem Stillen Partner erinnert zu werden und sich ihm immer und immer wieder hinzugeben. Diese Gelegenheit ist bei all den Fllen, die ich sehe, vorhanden und das ist eine gute Sache.

II15Ideen aus, geriet in Sackgassen, ging zurck, wenn sich nichts tat, und probierte eine andere Richtung aus. Allmhlich, nach fnf Jahren, hatte ich ziemlich gut herausgefunden, wie ich mit der Arbeit beginnen konnte. Ich war in der Lage, einige der Dinge, die mir der Krper des Patienten erzhlte, zu verstehen und damit zu kooperieren, bis zu jenem Punkt, an dem mir das Problem des Patienten etwas beibrachte. Mit diesem Ansatz fi ng ich an, den Grund fr die Resultate bei den einzelnen Patienten zu begreifen. Als ich Michigan verlie, behandelte ich auf jene Art und Weise und so mache ich es auch heute noch. Ich hatte schon einige Zeit berlegt, von Michigan nach Texas umzusiedeln, aber als es sich dann endlich ergab, dauerte es von meiner endgltigen Entscheidung bis zum Umzug gerade mal drei Wochen. Das war gelinde gesagt ein sehr rascher Wechsel; mehr als 200 Patienten kamen zu mir und sagten: Uns gefllt, was Sie tun. Wir mgen die Art von Behandlungen, die Sie jetzt machen. Es wirkt besser als Ihre fr heren Behandlungen. Wir mssen weniger oft zu Ihnen kommen und bleiben gesnder zwischen den Behandlungen. Wir wollen mit dieser Art von Behandlung weitermachen. Wen knnen Sie uns empfehlen? Nun, es gab niemanden. Und glauben Sie es oder nicht, es war das erste Mal, dass mir jemand sagte, dass ihm gefi el, was ich tat.Als ich nach Texas kam, machte ich mir gar nicht erst die Mhe, eine allgemeinmedizinische Praxis aufzubauen. Ich praktiziere keine Allgemeinmedizin. Ich habe keine Kooperationen mit Krankenhusern. Ich verordne nichts. Ich habe nichts anzubieten. Ich habe nur einen Praxisraum mit einer Behandlungsbank und ich behandle. Tatschlich war ich niemals der primre Arzt und ich sage immer noch: Der Patient ist der primre Arzt. Alles, was ich tue, wirkt untersttzend zu den anderen Anwendungen, die die Patienten erhalten. Wenn sie wegen eines Karzinoms, eingewachsener Zehenngel oder was auch immer zu anderen rzten gehen, ist meine Behandlung als untersttzend zu diesen anderen Behandlungen anzusehen. Ich assistiere ihrem Krper beim Nutzen der Ressourcen, die fr sein spezielles Muster der Gesundheit verfgbar sind. Das ist das einzige Ziel bei der Behandlung: Die einzige Absicht ist es, die gesamten Ressourcen der patienten-eigenen physiologischen Strukturen zu erwecken.Osteopathische PrinzipienDas grundlegende Prinzip, das A. T. Still erklrte, war, dass der Krper ein lebendiger, atmender, dynamischer Organismus ist, der alle Ressourcen und Mglichkeiten hat, das Notwendige zu tun, wenn du ihn in ein physiologisches Gleichgewicht brinII17Einfach? Lasst uns genauer hinschauen: Die Worte werden meine volle berzeugung wahrnehmen, dass der Verstand Gottes in der Natur sagen uns, dass die Natur den Krper bereits erschaff en hat. Du brauchst dir keine Sorgen darum zu machen. Er ist hier und er hat seine Planungsfhigkeit sofern Plne ntig sind Denkt darber nach. Wenn du im Zustand vollkommener Gesundheit bist, brauchst du keine Plne; alles existiert und Plne tauchen automatisch auf. Sie sind vielleicht notwendig, aber du musst sie nicht erschaff en. Sie sind da; der Geist der Natur hat diesen Organismus bereits erschaff en.Dann spricht Dr. Still vom Erschaff en selbst organisierender Gesetze ohne Muster. Ein gesunder Zustand ist ein Zustand ohne Muster. Wenn du ein Muster hast, hast du eine Dysfunktion, eine Krankheit oder ein Problem. Wenn du kein Problem hast, hast du kein Muster. Einfach? Das trifft fr alle Formen belebten Seins zu, im Kleinen wie im Groen. Alles ist fr seine Aufgabe mit seiner eigenen Batterie, seinen eigenen Krft en, Sft en und allem anderen ausgerstet. Alles ist darin enthalten. Es ist nur die Frage, ob du als Behandler die Kunstfertigkeit erlernen kannst. Nicht jene der Manipulation, sondern die Kunstfertigkeit der lebendigen Palpation, die buchstblich eintaucht und mit bereits Vorhandenem arbeitet. Das ist alles, was er zu sagen versucht. Einfach?Hier ist ein weiteres Zitat von A. T. Still. Dabei sagt er das Gleiche noch einmal:Jemand hat einmal gesagt: Das Leben ist die ruhige Kraft , die von der Gottheit vorgeschickt wird, um die gesamte Natur lebendig zu machen. Lassen Sie uns dies akzeptieren und so handeln, als ob es die Wahrheit wre. Das Leben ist jene vom Verstand des Universums gesandte Kraft , welche die gesamte Natur bewegt. Lassen Sie uns alle Energien darauf verwenden, diese Lebenskraft im Ausgleich zu halten, indem wir das Haus des Lebens vom Fundament bis zur Kuppel in guter Form halten. 3Dr. Still wusste um den kraniosakralen Mechanismus seine Schrift en zeigen es , aber er erklrte ihn nicht. Dr. William Garner Sutherland machte sich daran, ihn auszuarbeiten. Anders gesagt: Dr. Sutherland vollendete die Anatomie und Physiologie des Kopfes und des Sakrum in ihrem Zusammenwirken mit dem Rest des Krpers. Er hat seine Arbeit nie von Dr. Stills Arbeit unterschieden. Fr ihn war seine 3 Still A. T.: Das groe Still-Kompendium. 2. A., Band III: Die Philosophie und mechanischen Prinzipien der Osteopathie, JOLANDOS, 2005, S. III-60.II19fr diesen Teil des Nervensystems von essenzieller Bedeutung, sich frei mit seiner Umgebung auszutauschen. Es gibt jedoch keinen einzigen Anteil, der wichtiger wre als ein anderer.Dr. Sutherland glaubte fest daran, dass der Liquor cerebrospinalis in Bezug auf Qualitt, das wahrscheinlich hchste bekannte Element im menschlichen Krper sei.4 Er beschrieb eine Beziehung zwischen dem Atem des Lebens und der Fluktuation des Liquor cerebrospinalis.5 Wir sagten bereits, dass die Fluktuation des Liquor cerebrospinalis wie die Tiden des Ozeans ist nicht die Wellen sondern die Tiden. Damit Tiden entstehen knnen, muss es eine Flut, einen Pause-Ruhe-Punkt, eine Ebbe, einen Pause-Ruhe-Punkt, eine Flut usw. geben. Am Fulkrum-Punkt, also am Punkt, an dem die Tiden die Richtung wechseln, befi ndet sich auch der Punkt, an dem der Atem des Lebens sich mit dem Liquor cerebrospinalis austauscht. Er wird dann dabei in niedrigere, vom Krper bentigte Energien umgewandelt. Er ist vergleichbar mit dem elektrischen Strom, der in 44.000-Volt-Leitungen in eine Stadt eingespeist und dann auf 110 Volt hinuntergeschaltet wird, damit wir ihn nutzen knnen. hnlich ist es mit dem Atem des Lebens, der mit voller Potency in den Liqour cerebrospinalis gelangt. So lautet Dr. Sutherlands Konzept und ich werde ihm nicht widersprechen. Ich bin seiner Meinung. Ich bin seiner Meinung, nicht weil ich die Worte akzeptiere, sondern weil ich die damit verbundene Erfahrung akzeptiere.Wenn wir mit dem Liqour cerebrospinalis arbeiten, knnen wir seine Balance verndern. Wir knnen sein Fluktuationsmuster verndern. Es gibt Wege, mit denen wir den Liqour cerebrospinalis buchstblich zum Stillstand bringen knnen. 4 Anm. d. Hrsg.: Auf den Ausdruck Liquor as the highest known element stt man auch in den Schrift en A. T. Stills. Bereits in der englischen Version seiner Abhandlung ber das Zentrale Nervensystem fi ndet sich beim schwedischen Universalgelehrten Emanuel Swedenborg (1688-1772) dieser Satz. Swedenborg selbst wiederum verweist hier v. a. auf den berhmten italienischen Anatomen Giovanni Morgani (1682-1771). Inwieweit Still bzw. Sutherland Zugang zu Swedenborgs englischer Version seiner Abhandlungen ber das Zentrale Nervensystem, Th e Brain bzw. Th e Cerebrum hatte, ist derzeit Gegenstand historischer Forschungsarbeiten. Off ensichtlich ist aber Swedenborg einer der geistigen Vter dieses fr die Osteopathie so zentralen Diktums.5 In Einige Gedanken sagte Dr. Sutherland: Das menschliche Gehirn ist ein Motor. Der ATEM DES LEBENS ist ein Zndfunke fr den Motor etwas, was nicht stoff lich ist, und das wir nicht sehen knnen. [Sutherland, W. G. & A. S.: Das groe Sutherland-Kompendium. Band II: Einige Gedanken, JOLANDOS, 2004, S. II-140]. Und weiter: Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen (Genesis 2;7). [dito: S. II-137].II21ich mich nicht darber beschweren, dass es Monate gedauert hat es hat mich fnf Jahre gekostet, Dr. Stills Defi nition von Osteopathie in eine bewusste, bei den Behandlungen palpatorisch nutzbare Erfahrung zu bersetzen. Etwas zu lesen oder zu hren ist gut, aber es vergeht viel Zeit, bis unsere sensorischen Impulse herausfi nden, was gesagt wurde. Der Tastsinn ist sehr dumm.Das Wesen der KrankheitFrage: Wie kommt es, dass der Krper aus dem Gleichgewicht gert und damit die Entstehung der Krankheit ermglicht?Es wrde hier zu weit fhren, darber zu sprechen, aber ich kann Folgendes dazu sagen: Vor zehn Tagen habe ich mich bei einem Baby angesteckt, das mit einer Erkltung zu mir kam. Das war ein Kind mit Zerebralparese, das zufllig eine Erkltung hatte, und ich war unglcklicherweise etwas mde und habe mich angesteckt. Wenn deine eigenen Ressourcen etwas geschwcht sind, ist die Tr fr alles Mgliche geff net. Gleichzeitig besitzt du aber auch alle ntigen Ressourcen, um damit fertig zu werden. Krankheit ist nur ein chemischer Prozess, der aufgrund von Schwingungen von Bakterien oder Viren oder anderen Sachen entsteht, sie ist schlichte Chemie. Diejenigen, die Homopathie oder Akupunktur studieren, wrden das Gleiche sagen.Wenn du eine Krankheit hast, die das System an den Punkt bringt, wo es sich nicht mehr erinnern kann, wie es sich selbst reparieren soll, wird es ein Muster bilden. Nimm beispielsweise einen chronischen Fall von Malaria, Tuberkulose oder Typhus. Heute treten diese Krankheiten nicht mehr oft auf, aber in den Tagen, bevor es Antibiotika gab, sah ich beim Praktizieren, dass der Krper sich allmhlich regenerierte, so gut er das vermochte. Als Resultat funktionierte die Person jedoch mit einer Prgung durch diese Krankheit. Dieser durch die Krankheit in ihrem System entstandene, chronisch geschwchte Zustand wurde in alles, was sie tat, mit einbezogen. Auf eine bestimmte Art hatte sie immer ein bisschen Malaria, sie war immer da. Bei jedem folgenden Prozess, gleich was passierte, war da ein Programm, das an jede Zelle im Krper meldete: Du musst mich mit einbeziehen, ich sitze dir im Nacken, und ich gehe nicht runter. Das Nervensystem hatte das Muster aufgeschrieben.Ein schnes Beispiel fr diese Art der Prgung durch ein Trauma geschah bei einem Freund von mir. Er arbeitete an einem Oberlicht, die Leiter zerbrach und er fi el hinunter, schob buchstblich seine Tibia nach oben und zerschmetterte daII23Problemen dazu neigt, sich anzupassen und dann sagt: Wenn ich damit leben muss, dann ist es halt so. Findest du andererseits, durch Palpation oder durch andere Fhigkeiten, Wege, das System dazu zu bringen, aufzuwachen und hinter diese Anpassung zu schauen, ist dort auch etwas, das sagt: So bin ich in Wirklichkeit. Wenn du das erwecken kannst, lscht es das andere. Ich verstehe diese Sache mit den Krankheitsmustern das heit die Art und Weise, wie der Krper in Bezug auf irgendein Krankheitsmuster arbeitet so, dass der Krper sich damit in gewisser Hinsicht arrangiert. Es handelt sich nicht lediglich um ein Muster, das auft aucht und sich ber das bereits existierende legt, der Krper bringt sich vielmehr selbst in ein neues Gleichgewicht. Indem er mit der Krankheit umgeht, so gut er es vermag, muss der Krper sich auch weiter mit dem allgemeinen Prozess des Lebens auseinandersetzen. Einfach dadurch, dass der Krper sich auf die Krankheit beziehen und mir ihr umgehen muss, fgt er sie automatisch in das Muster seiner eigenen Fluktuation ein.Frage: Dann ist also der ganze Krper auch an einem lokalen Krankheitsprozess beteiligt?Das stimmt. Alles ist berall vollstndig beteiligt.Wir geben Krankheiten Namen wie Pfeiff ersches Drsenfi eber, Windpocken, Mumps oder Masern, weil wir ber die Jahrhunderte gelernt haben, diese Symptomenkomplexe so zu defi nieren. Jedes dieser Dinge trgt einen Faktor dazu bei. Ein bestimmter Virus erzeugt eine bestimmte Art von Musik. Mumps-Musik ist anders als Masern-Musik und Masern-Musik ist anders als Windpocken-Musik, aber in jedem Fall ist da eine klinische Einheit, die eine Melodie spielt. Wenn der Krper dieses Muster in sein Dasein einbringt und er bringt es in sein gesamtes Dasein ein und auf die effi zienteste Art mit diesem bestimmten Muster umgehen knnte, dann wrde ganz einfach er die Melodie spielen. Er wrde die Nadel auf die Platte legen und die ganze Melodie abspielen. Und wenn er die ganze Melodie abgespielt htte, wre die Platte wie unberhrt. Du knntest von Neuem anfangen, kein Muster wre mehr vorhanden. Mit anderen Worten: Der Krper wrde im Idealfall die Erreger nehmen und sich mit ihnen auseinandersetzen. Er wrde durch den ganzen Prozess der Entzndung, geschwollenen Lymphknoten usw. gehen und htte am Ende alle Probleme korrigiert. Wenn du die Krankheit dann durchgestanden httest, ginge es dir genauso gut wie vor deinem Kontakt mit dem Erreger. So wrde es ablaufen, wenn du effi zient damit umgehen und die Schlacht off en ausgetragen knntest. Allgemein II25snlichen Meinung nach berstehen sie sie in solchen Flle aber nicht wirklich. Ich glaube, sie passen sich eher an.Frage: Schwchen sie den Krper nicht, weil er ja nicht durch einen Strkungsprozess gehen konnte?Das kann ich nicht beantworten. Aber ich glaube nicht, dass sie danach dieselben Menschen sind, die sie htten sein knnen, wenn sie die Gelegenheit gehabt htten, mit dem Feind einen off enen Kampf auszutragen und alles auszurumen. Htten sie off en kmpfen knnen, wren sie gesnder, als wenn sie den Weg ber Antibiotika gewhlt htten.Frage: Also siehst du die Arbeit der Antibiotika nicht als Ergnzung zu dem, was du tust?Nun ja, ich bin sicher, sie sind ergnzend. Ich habe das sichere Gefhl, dass die Behandlung, die ich einsetze, den Antibiotika hilft , sich so zu benehmen, wie sie sollten. Ich bin sicher, die Behandlung ermuntert die ganzen Ressourcen des Krpers und die Antibiotika dazu, ihr Ding zu tun. Meine Patienten nutzen alle eine groe Bandbreite von Ressourcen, um sich zu untersttzen. Ich praktiziere nicht mehr Allgemeinmedizin. Ich mach einfach bei jedem Problem, das der Patient mir zeigt, mein Ding und berweise ihn dann weiter in eine andere medizinische Versorgung, wenn es denn notwendig ist.Ich mchte eine Sache klarstellen: Soweit es mich angeht, ist jede Form der Behandlung, die ein klinisches Ergebnis erzielt, legitim. Es gibt keine Behandlung, die vorrangig ist. Mir ist es gleich, ob von Medizin, Chirurgie, Psychologie oder was auch immer geredet wird. Ein Patient ist ein Patient ist ein Patient. Und welche Techniken auch immer zu seiner Gesundung beitragen, die solltest du einsetzen. Wenn du Medizin benutzt, ist das eine untersttzende Manahme, damit es dem Patienten besser geht. Wenn du Psychologie benutzt, ist das eine untersttzende Behandlung, damit es dem Patienten besser geht. Wenn du Chirurgie einsetzt, ist das ein untersttzendes Manver, damit es dem Patienten besser geht.Frage: Manche Leute sehen Krankheit als Lektion oder etwas Positives an.Daran glaube ich nicht. Ich bin nicht stolz darauf, eine Erkltung zu bekommen. Darin ist keine Lektion enthalten. Ich habe an der richtigen Stelle, zur richtigen Zeit, mit dem richtigen inneren Milieu gesessen und pltzlich habe ich einen Fremden in meiner Mitte. Tolle Leistung.II27zu einer Freiluft veranstaltung. Erst in der folgenden Woche jedoch, also acht Tage spter, kehrte ihre normale Vitalitt zurck. Hieraus lernte ich, dass Pneumonie eine Krankheit von acht Tagen Dauer ist. Innerhalb dieser Zeit durchlief meine Tochter den gesamten Krankheitsprozess, einschlielich der roten und grauen Stadien der Hepatisation. Sie tat dies aber auf dem hchsten Effi zienz-Level und war innerhalb von acht Tagen damit durch.Die Nachbarn glaubten natrlich nicht, dass sie sich von einer Lungenentzndung so schnell erholen hatte knnen. Sie hielten mich fr einen Quacksalber, der das Problem nicht richtig erkannt hatte. Aber es zeigt, wie der von der Natur erschaffene Energiefl uss die Sachen tun kann, die er tun soll. Es ist ein schnes Beispiel fr die Arbeit, die die Natur verrichten knnte, wenn man sie nur liee.Die Rolle des BehandlersWENN DU EIN OSTEOPATH WERDEN MCHTEST, musst du dein Ego aufgeben. Wenn du das schaff st, bist du kein Arzt mehr. Kein Patient kommt zu mir in meine Praxis, um den Arzt zu sehen. Ich bin kein Arzt und ich bin kein Lehrer. Der Patient ist der Arzt und der Lehrer. In der Tat ist nicht einmal der Patient der Patient. Der Mechanismus, den er bei mir in der Praxis lsst, damit ich daran arbeite, ist der Lehrer und der Arzt. Wenn ich darauf bestehe, der Arzt und Lehrer zu sein, kann ich lediglich raten, was bentigt wird. Wenn ich dem Patienten zuhre, den Worten, Emotionen, Gedanken und dem Ego, erhalte ich nicht das wahre Bild. Ich muss dahinter schauen und sehen, was sie antreibt. Dann verschwinden selbst sie.Trotzdem mchte das Ding, das sie als Problem bezeichnen, Aufmerksamkeit haben. Also kmmere dich darum. Aber tue es, indem du ihm zuhrst. Ich habe kein Ego mehr; es ist nicht meine Behandlung. Ich gebe keine Behandlungen. Je schneller wir lernen knnen, aus dem Weg zu gehen, desto besser. Das trifft nicht nur auf Medizin zu, sondern auch auf alle anderen Bereiche. Wenn du ein Ingenieur bist und eine Brcke bauen willst, musst du eine Idee haben, wie du es machen willst, aber es ist die Brcke selbst, die zhlt. Wenn du in einer Behandlung beiseitetreten kannst, dann kann das, woran du arbeitest, sich eher zu dem entwickeln, was es werden soll, als wenn du versuchst, Anweisungen zu geben. Bei alle dem gehen wir davon aus, dass du als lebendes Wesen buchstblich die Erfahrung eines anderen lebenden Wesen teilst. Ich kann ein Lehrer sein fr diese Pfeife, die ich rauche, und sie auseinandernehmen, denn sie ist relativ unbelebt. II29lungsbank. Ich schiebe meine Hnde unter seinen Rcken, sitze da und versuche zu fhlen, was geschieht. Ich schliee meine Augen und fhle mich sofort, als wrde ich durch ihn hindurchspren knnen, und mein Empfi nden ist, dass ich bis an die Zimmerdecke hinaufgelange. Es fhlt sich so real an, dass ich meine Augen zum berprfen ff ne und mich frage: Was passiert hier eigentlich? Alles sieht normal aus, ich schliee wieder meine Augen und sofort gehen wir wieder hinauf zur Zimmerdecke. Dieses Mal sage ich: Okay, ich schtze, ich lasse mich darauf ein. Ich bleibe einfach dabei. Wir bleiben ungefhr zehn Minuten da oben, dann passiert etwas und es fhlt sich an, als schwebten die Dinge wieder zurck in meine Hnde, bis nur derjenige brig bleibt, der auf der Behandlungsbank liegt. Er fhlt sich nun wie er selbst und hat einfach nur ein gebrochenes Handgelenk.Kannst du analysieren, was passiert ist? Es ist ganz schlichte Physik, nichts Kompliziertes. Wenn auf dem Beifahrersitz neben dem Mann, der mit seinem Auto auf das andere Auto aufprallte, ein Eimer voll Wasser gestanden htte, wohin wre dieses Wasser gegangen? Direkt in Richtung Aufprallpunkt. Was tat also das Wasser im Krper des Mannes zu dieser Zeit? Sein gesamter Flssigkeitsmechanismus strebte zur Fahrzeugfront hin, zum Aufprallpunkt. Als ich vierundzwanzig Stunden danach meine Hnde unter den Patienten legte, ging jedes Gramm Flssigkeit und die Energie in ihm direkt auf die Zimmerdecke zu, dem Aufprallpunkt entgegen. Sie ging zu einem Fulkrumpunkt, am Ende einer Tide. Es war ein Flssigkeitsmechanismus, der durch einen Autounfall dort hinausgetrieben wurde.Der Flssigkeitsmechanismus ging da hinaus und blieb dort, weil er noch durch einen Vorwrtsschub angetrieben wurde. Ich schtze, man knnte es als eine Art schwebende Verletzung bezeichnen. Ein schwebendes Energiefeld wurde erzeugt. Warum? Ich wei es nicht es war einfach so. Der Flssigkeitsmechanismus und das Energiefeld wurden hinausgeschoben und dann fand ich einen Fulkrumpunkt unter dem Patienten. Ich bin ein lebender Krper und ich legte ein Paar Hnde unter ihn und bot damit ein Fulkrum an. Er drckte diesen Zustand erst aus, als ich meine Hnde unter ihn legte. Sobald ich, als lebender Krper, jedoch meine Hnde dorthin legte, entstand ein Fokus, von dem aus diese schwebende Energie entspringen konnte.Whrend der Behandlung lste sich also diese schwebende Energie und blieb dort oben, bis das, was zu ihrer Neutralisierung ntig war, sie ausgelscht hatte, und dann kam sie zurck. Jetzt war das Energiefeld neutral. Mein Fulkrumpunkt war neutral, bevor ich anfi ng, und mein Fulkrumpunkt war auch danach neutral. Mein Fulkrum ist aber immer lebendig es ist ein lebendiges Fulkrum und es war desII31tiert der Patient immer noch mit seinem eigenen Boss. Sie diskutieren, whrend sie aus der Tr gehen und auch noch den ganzen Weg nach Hause.Frage: Wrdest du den ganzen Krper behandeln und analysieren, egal was das Problem ist?Ich decke nur den Bedarf, der an diesem speziellen Tag vorliegt. Ich wrde nicht in jeder Behandlung in allen Bereichen, von einem Ende zum anderen herummachen. Nein. Ich arbeite nur an dem, was behandelt werden muss. Dieser Ansatz wirkt, weil du selbst dann, wenn du nur am kleinen Ringfi nger herummachst, doch am ganzen Krper arbeitest. Whrend ich arbeite, stimme ich mich auf alles ein, was zu ihnen gehrt, egal wo ich arbeite.Du musst dich von der Idee lsen, dass der Krper das Problem ist. Vergiss den Krper er ist nur das Gepck, mit dem jemand hereinkam und das er auf dem Tisch liegengelassen hat. Das da ist nur das Ego. Deshalb will jeder gesund werden. Deshalb machen die Leute Gymnastik. Das ist groartig. Aber er ist trotzdem nur ein Sack voller Auswirkungen, der auf alles, was passiert, reagiert. Dieses Th ema machte mir eine Zeit lang Sorgen. Warum kmmere ich mich als Behandler um einen Haufen von Egotrips? Unglcklicherweise ist die Welt so ein Haufen von Egotrips. Daher muss sich jemand um sie kmmern und warum dann nicht auf effi ziente Art?Wenn ich mit dem Egotrip-Krper arbeite, lediglich um ihn zu amsieren und ihn in einen Zustand der sogenannten physiologischen Gesundheit zu bringen, ist das sehr interessant. Deshalb kommen die Leute zu mir. Ich kann aber auch zustzlich durch dieses bestimmte Muster des Krpers hindurchgelangen, nicht nur, um die Gesundheit zu fi nden, sondern auch, um den innewohnenden Geist zu fi nden, zu erwecken und ihm eine kleine Impfung in den Arm zu verpassen. Dann wrde der Patient den Wink vielleicht verstehen und seine eigene innere Kapazitt fr menschliche spirituelle Entwicklung wecken. Ich erwhne nie das Wort spirituell ihnen gegenber und habe es auch nicht vor anderen Gruppen erwhnt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man das Wort nicht benutzen sollte, da es Nebenbedeutungen hat. Aber ich bin, wenn ich mit meinen Patienten arbeite, nur daran interessiert, die tiefste Ebene ihres gesamten Bewusstseins zu erwecken, wie auch immer man das nennen will. In diesem Prozess locke ich etwas heraus, das tief vergraben ist, wo auch immer sie es vergraben haben. Ich wei nicht, wo sie es vergraben haben, ich frage nicht einmal danach und es kmmert mich auch nicht. Ich spiele trotzdem damit. Derweil suche ich eher oberfl chlich nach der Schicht, II33ich ein anderes Ergebnis erzielen. Du kannst verschiedene Ebenen von Resultaten haben, abhngig von dem Ansatz, den du als Behandler whlst.Wir sind darauf programmiert, problembezogen zu denken, und das ist das Einzige, woran wir denken wir vergessen, durch sie hindurch zu der nchsten Schicht zu gehen. Du kannst dich darauf fokussieren, eine Dysfunktion einer Hft e zu beseitigen, aber du knntest dich auch auf den Rest des Beines einstimmen. Das ist eine sinnvollere Investition als der erste Ansatz. Wie wre es dann damit, das Problem zu vergessen? Wo ist die wahre Gesundheit, die hier sein mchte? Lasst uns fhlen, wie es erneut hier hindurchfl iet, und lasst uns dann eine Verbindung mit einer noch greren Quelle aufbauen. Was ich versuche zu sagen ist, dass wir von der niedrigsten Ebene bis zur hchsten stimulieren wir stimulieren die ganze Kette. Wir behandeln nicht nur den Krper. Wenn du dir dessen bei der Arbeit bewusst bist, behandelst du vom Fundament bis zur Kuppel.

Der Boss macht die Arbeit. Der Behandler stimmt sich auf seinen eigenen Boss ein und der Behandler stimmt sich auf den Boss des Patienten ein. Dies ist keine mechanische Behandlung.Frage: Ich frage mich, ob es ntig oder hilfreich ist, dass der Patient versucht, diesen Vernderungsprozess bewusst wahrzunehmen?Nein, es ist nicht notwendig. Dieser Mechanismus ist mehr als autark; er erschafft sich buchstblich selbst. Dinge, die in konstanter Bewegung sind, bentigen keine Aufmerksamkeit. Nein, es ist whrend der Behandlung nicht notwendig.

Wenn du jedoch einen Patienten hast, der dazu eine Affi nitt zeigt, kann er sich sehr einfach selbst behandeln. Jedes Mal, wenn er abends ins Bett geht, kann er sich auf seinen Boss einstimmen und ganz leise sagen: Hr mal zu, warum beseitigst du nicht etwas von diesem Mll und erlaubst mir, einen Teil der guten Sachen aus der Tiefe hervorzuholen? Bitte um Beseitigung des schlechten Krams, damit der gute Kram hervortreten kann.Frage: Wird der Fortschritt, den ein Patient macht, aufrechterhalten?II35Ich habe viele Patienten, bei denen ich mir sehnlich wnsche, sie wrden jemanden anderen fi nden, der sie versorgt, denn unsere Chemie stimmt nicht. Sie gehen mir gegen den Strich. Sie nerven mich. Ich hege keine Sympathie fr sie. Aber ich bin der Einzige in Dallas, der diese Art von Behandlung anbietet, also habe ich keine groe Wahl. Ich kann sie nirgendwo anders hinschicken. Die Patienten aber haben die vollkommene Freiheit, zu sein, wo sie sind. Mit allen Vor- und Nachteilen neigen wir als rzte dazu, die Patienten, fr die wir verantwortlich sein werden, zu binden. Manchmal wnschte ich mir, derjenige, der fr die Verteilung der schwierigen Patienten verantwortlich ist, wrde einen anderen Behandler aussuchen, der sich um sie kmmert.

Patienten reagieren nicht immer so, wie ich es gerne htte, aber das liegt nicht in meiner Verantwortung. Ich bin fr das Ich-Sein verantwortlich, das sie zu Individuen macht. Ich bin nicht dem Ich Rechenschaft schuldig, das sie als Ego auszeichnet. Ich bin dem ICH Rechenschaft schuldig, das sie zu dem macht, was sie sind. Ich bin nicht verantwortlich fr das Ich, das ihren Namen, ihre Berufsbezeichnung, ihr Geschlecht, ihren Glauben, ihre Hautfarbe oder irgendetwas anderes ausmacht. Ich kann mit dem ICH arbeiten, so gut ich es an einem bestimmten Tag vermag, whrend das Ich auf welcher Ebene auch immer funktioniert und sein Ding macht. Dort hrt meine Verantwortung auf dort ist die Grenze. Bei allem, was initiiert wird, arbeitet das ICH des Patienten weiter. Es ist befreit worden, frei, und ich kann diesen Fall gedanklich abgeben. Ich nehme keine Flle gedanklich mit nach Hause. Manchmal kommt ein Patient morgens zu mir und ist sehr krank. Er ist der Meinung, er sollte am Nachmittag nochmals kommen. Wenn ich aber meinem inneren ICH und seinem inneren ICH zugehrt und etwas erreicht habe, das sich so anfhlt, als wrde es arbeiten, muss ich mir keine Sorgen um ihn machen. Ich sage ihm, dass ich ihn zum nchsten regulr verabredeten Termin sehen mchte. Etwas sagt mir, dass ich ihn aus meinen Gedanken verbannen kann. Ich gehe nicht nach Hause und sorge mich um ihn.Jedes Gewebe hat sein eigenes eingebautes Zeitschema fr die Heilung. Zerrissene Muskulatur oder ein gebrochener Knochen bentigt 12 Wochen, um zu heilen. Bei traumatischen Zustnden fi ndet die Heilung in Zusammenhang mit und entsprechend der anatomisch-physiologischen Natur des Gewebes statt. Es ist ein lebendiger Prozess. Wenn ich es akzeptiere, dass dies die Grundregeln sind, und daII37ist, dass seine eigene Arbeit erledigt wird. Ich kann dich nicht dazu bringen, etwas zu tun, von dem ich glaube, dass du es tun solltest, oder dort hinzugehen, wo ich denke, dass du hingehen solltest. Ich kann dich nicht dazu zwingen, selbst wenn ich dich einsperren und fr den Rest deines Lebens zwangsernhren wrde nichts wrde passieren.

Ich mache mir keine Sorgen darber, ob ein Patient mich mag oder nicht. Wenn sie mich nicht mgen, knnen sie jemanden fi nden, den sie mgen, und dort schneller gesund werden, als wenn sie bei mir herumhngen wrden. Ich habe mehrmals Patienten ihr Geld zurckgegeben. Sie kommen nach drei bis vier Sitzungen und sagen: Ich glaube, Sie bewirken nichts, und ich komme nicht weiter. Sie haben so viel aufgestaute Frustration. Ich antworte dann: Wie viele Male waren sie hier Herr Schmidt? Er sagt: Das war die vierte Behandlung. Und ich sage dann: In Ordnung, hier ist ein Scheck fr die anderen drei Termine, heute kostet es sie nichts und ich mchte, dass sie sich einen anderen Behandlersuchen. Meist verlassen sie fl uchend und fauchend die Praxis, aber sie knnen sich nicht beschweren. Und sie melden sich immer sechs Wochen oder sechs Monate spter wieder zurck und kommen weiter. Ich habe einige solcher Patienten gehabt und am Ende waren sie die nettesten Patienten, die du dir vorstellen kannst.In dem Fall, wo ein Patient sich ernsthaft durch meinen Behandlungsansatz gestrt fhlt das passiert einmal in drei Jahren zgere ich nicht, ihn zu ermuntern, einen anderen Arzt aufzusuchen. Ich gebe ihm sein Geld zurck.Das Potenzial, Ergebnisse zu erzielenIch behandelte einmal eine Frau 18 Monate lang und es stellte sich heraus, dass ich die Situation falsch diagnostiziert hatte und ihr sowieso nicht richtig htte helfen knnen. Es hatte sich fr sie inzwischen eine richtig groe Rechnung angesammelt. Ich sagte zu ihrem Mann: Es tut mir leid, ich war die ganze Zeit auf der falschen Fhrte. Es gibt nichts, was ich htte tun knnen, selbst wenn ich es gewusst htte. Lassen Sie mich also einen Scheck fr die anderthalb Jahre Arbeit ausstellen. Er antwortete: Nein, es war fr sie doch wenigstens etwas besser ertrglich. Sie hatte eine sehr schwerwiegende Form von Tic douloureux, das organischen Ursprungs war und auf keine Form von funktioneller Behandlung ansprechen konnte. Es gab keine MgII39Problem wieder auf. Der Zustand seines Rckenmarks begann, sich zu verschlechtern. Es hatte sich teilweise sklerotisch verndert. Daher kam er wieder zu mir, hat inzwischen 80 % seiner Funktion wiedererlangt und es geht ihm sehr gut. Bei seinem Problem gab es viele irreversible Anteile, aber trotzdem hat er sich, 30 Jahre danach, regeneriert ein ziemlich gutes Ergebnis. Ich hatte gedacht, dass er bestenfalls seinen Zustand erhalten und eine Verschlechterung verhindern knnte. Aber berraschenderweise wurden 80% seiner Funktion wiederhergestellt. Er bentigt allerdings eine Behandlung pro Monat, um seinen gewonnenen Zustand zu halten, denn das erschpft e Rckenmark hat seine Isolationsschicht verloren und tendiert dazu, seine Energie zu verlieren. Die zellulre Struktur kann die elektrische Spannung nicht halten.Du wirst nicht immer die Resultate erzielen, die du mchtest. Ich bin mit all den Resultaten einschlielich der dramatischen Heilungen, die ich bei meinen Patienten erreicht habe nie zufrieden gewesen. Wenigstens bleibt dir aber die Befriedigung, zu wissen, dass der Patient vielleicht die Tren fr mehr Leben und Bewegung dieses Leben in Bewegung geff net hat.Der Stille PartnerFrage: Kannst du ber das, was du den Stillen Partner nennst, sprechen?Nun, wenn ich darber rede, verfehle ich das Ziel. Man kann lediglich sagen, dass das reine ICH, das mich reprsentiert, mein Stiller Partner ist. Es ist derselbe Stille Partner, wie du ihn hast, derselbe Stille Partner der in diesem Zimmer ist, und derselbe Stille Partner, der zu dem Insekt, das ich hier vorbeilaufen gesehen habe, gehrt. Es ist immer derselbe Stille Partner und ihn zu akzeptieren und mich ihm hinzugeben, ist eine bewusste Erfahrung geworden. Der Stille Partner hat keine menschliche Gestalt, er ist er selbst. Du musst ihn bewusst wahrnehmen oder um ihn wissen, aber in der Sekunde, in der du etwas gefunden hast, worauf du deinen mentalen, intellektuellen Finger legen kannst, ist er dir entglitten. Und doch ist er etwas, das existiert.Man kann den Stillen Partner absichtlich rufen oder ihn auf einer Eins-zu-einsBasis kontaktieren. Wie und warum er arbeitet, wei ich nicht, und wenn ich es wsste, dann wrde es nicht das sein. Es ist einfacher, es zu demonstrieren, als darber zu reden. In diesem Moment baue ich einen Kontakt zu meinem Stillen Partner auf und whrend ich ihn in meinem Bewusstsein halte, nehme ich Kontakt zu deinem auf. So und jetzt hre ich auf. Wenn ich einen Kontakt zu deinem Stillen II41Der Stille Partner ist und das ist alles, was es dazu zu sagen gibt. Wenn du wissen willst, wie man ihn einsetzt, so habe ich dir die einfachstmgliche Antwort gegeben. Und wenn ich meinen Stillen Partner kontaktiere, habe ich genauso wenig Ahnung von dem, womit ich in Verbindung trete, wie wenn ich mit dem Mann im Mond Kontakt aufnehmen wrde. Wenn ich es wsste, wre er kein Stiller Partner. Damit wrde ich ihn zu einem Teil derselben eingeschrnkten Welt der Eff ekte machen, zu der auch alles andere gehrt, das wir mit unseren Gedanken erreichen knnen. Ich nehme Kontakt zu ihm auf und gebe mich ihm hin so einfach ist das. Wenn du es komplizierter machst, bist du tot nichts passiert. Das ist alles, was es dazu zu sagen gibt. Das ist es, worber A. T. Still sprach, als er sagte: der Verstand Gottes in der Natur. Darauf bezieht er sich.Frage: Es scheint, als sei also ein Teil der Arbeit, sich dem zu ff nen und sich Gott hinzugeben?Eigentlich konzentriert es sich darauf, wem oder was du dich jetzt hingibst. Dein Stiller Partner ist ein Fulkrum-Punkt; er ist absolut still. Es gibt keine Energie, die im Stillen Partner in Bewegung ist, gar keine. Eigentlich ist er die Quelle der Energie, der Zustand aus dem die Energie kommt. Er ist nicht bewegte Energie, er ist die reine Potency. Er ist omnipotent. Es gibt keine Bewegung und doch ist alles Bewegung. Er ist eben einfach und gibst du dich ihm hin. Fhle die Stille, die sich in diesem Raum entwickelt hat. Es ist die gleiche Stille. Kannst du sie fhlen? Es ist die gleiche Stille und du kannst sie fhlen, aber sie ist nichts, an dem du arbeitest. Wenn du an ihr arbeitest, verpasst du sie. Es ist eine lebendige Stille, die unsere bewusste Aufmerksamkeit wahrnehmen kann. Diese bewusste Wahrnehmung fi ndet durch unseren groen und nicht durch unseren kleinen Geist statt. Bewusstsein ist das Akzeptieren von etwas.Das klingt vielleicht esoterisch, ist aber doch eine sprbare Erfahrung. Manchmal, wenn ich Patienten in meiner Praxis behandle, kannst du die Stille in dem Raum mit einem Messer zerschneiden und ein Iglu daraus bauen so still wird es. Wie kommt es dazu? Ich habe keine Ahnung und wen kmmert es? Sie ist da, um ein Bedrfnis fr etwas, was in diesem speziellen Menschen passiert, zu erfllen. Woher sie kommt und wohin sie geht, ist nicht von Belang. Es ist eine Art Leben, ja, eine Art Leben. Das ist es also. Mache es nicht kompliziert. Du kannst in diesem Moment mit deinem Stillen Partner Kontakt aufnehmen und Kontakt mit dem Stillen Partner von jemandem anderen aufnehmen und dich dem hingeben. Jeder kann das tun; wir haben alle dieselben Ressourcen.II43nutzen es. Aber wie viele Menschen machen sich buchstblich die Mhe und nutzen es? Es gibt sehr wenige Menschen, die versuchen, daraus einen kontinuierlichen Prozess der Hingabe machen. Man bentigt dazu bung und Erfahrung. Es kostete jene Menschen Jahre und noch mehr Jahre, um manche dieser Dinge zu kreieren. Sie sind nicht ber Nacht dazu gekommen.Es ist wichtig daran zu denken, dass es in jedem Moment der Prozess des Einstimmens ist, worauf es ankommt. Die Errungenschaft und das Resultat, das daraus erzielt wird, ist nicht das Wesentliche. Es geht um Einstimmung, nicht um Errungenschaft . Jenseits des Einstimmens ist alles andere, das stattfi ndet, eine Sache des Ausdrucks; es ist Manifestation. Hier geht es wieder um Eff ekte und wenn du das als Errungenschaft ansiehst, hast du dich verwickelt und bist wieder in einem Zustand des Egoismus.Joel Goldsmith, der Autor von Th e Mystical I, arbeitet in seinem Text einen sehr wichtigen Punkt heraus. Er sagt, wenn du tatschlich kontinuierlich in diesem Bewusstsein leben kannst, in vlliger Hingabe, erlangst du automatisch einen gewissen Grad an Frieden und Zufriedenheit. Du erledigst und lst einfach die Probleme, ber die du dich frher aufgeregt httest.Wenn ich in einem schwierigen Fall eine Heilung erziele, ziehe ich absolut keine Befriedigung daraus. Ich empfi nde keine Genugtuung fr mich, wenn ich sehe, wie Menschen auf die Behandlung, die ich ihnen seit sechs Monaten gebe, ansprechen und pltzlich eine Erfahrung von 20 Jahren ausgelscht wurde und sie wieder in einem Zustand der Gesundheit sind. Darin liegt fr mich keine Belohnung oder Erfllung nicht das kleinste bisschen. Die Leute sagen vielleicht: Ist das nicht wunderbar? Sieh doch, was du fr Herrn Schmidt getan hast. Er kann Golf spielen und weitere Millionen Dollar verdienen und vorher war er ganze sechs Monate bettlgerig. Gibt dir das nicht eine tiefe Zufr iedenheit? Nein, gar keine. Mir ist es egal. Es gibt mir keine Befriedigung, gar keine. Du denkst, ich mache Witze. Es lag aber doch von Anfang an in Herrn Schmidts Verantwortung und was ist mit den anderen fnf schwierigen Fllen, die ich in meiner Praxis habe? Warum reagieren sie nicht auf dieselbe Art und Weise? Ich kann fr sie nicht die gleichen Antworten verwenden. Ich habe also immer noch die Verantwortung, herauszufi nden, wie ich mich hingebe, damit dieses kreative Ding fr den nchsten Menschen transmutiert werden kann. Auerdem waren Herrn Schmidts besondere Umstnde und alles Weitere, was zu dem Entstehen seiner Schwierigkeiten fhrte, seine individuellen Probleme und hatten nichts mit meiner Betreuung zu tun. Ich war zufllig der Hebel, das Fulkrum, ein Stillpunkt. Und ein Stillpunkt hat keinen Namen, er hat kein Ego, er hat nichts. II45Ziele Du hast mich gefragt, was das Ziel sei. Du kannst es nicht wirklich als etwas betrachten, das gesucht werden muss. Menschen haben in ihrer spirituellen Arbeit die Tendenz, zu glauben: Wenn ich richtig lebe, bekomme ich eine Villa drben auf der sonnigen Seite des Himmels. Es ist ein Ziel wenn ich die Dinge tue, die ich tun sollte, wird etwas Gutes geschehen. Nun, wer bestimmt die Ziele? Wenn ich mich auf meinen Stillen Partner einstimmen knnte, Gegenwrtigkeit praktizieren und tatschlich all das sein wrde, worber ich all die Jahre meines Lebens gesprochen habe wenn ich so einen Zustand der Einstimmung erreichen knnte dann wrde meine kreative Energie weitermachen und ihre Sache weiterfhren. Wenn keine Egotrips involviert sind, antworten die Menschen in welcher Weise auch immer auf meine Arbeit und etwas passiert. Wenn ich diese Arbeit erledigt habe, soll ich dann die Stechuhr bedienen und sagen: Jetzt habe ich ein Ziel? Die Ziele mssen sich mit allem anderen auflsen.Freilich erfhrst du eine gewisse Art von trstlichem Gefhl. Du erlebst die Fhigkeit, dich deiner Arbeit hinzugeben, dich dem vollkommenen Austausch hinzugeben, indem du etwas teilst, worin alles geschieht, und du musst es nicht einmal benennen. Es ist keine Idee von: Ich habe Befr iedigung daraus gezogen. Ich bin zufr ieden, weil dieses passiert. Es gibt Frieden in meiner Welt, weil Diese Art zu denken ergibt fr mich keinen Sinn. Wofr machst du das? Wie lange wird Frieden herrschen? Der nchste Job verlangt mehr Arbeit. Es ist ein Zustand von kontinuierlichem ausgeglichenem Austausch. Wenn du das tatschlich tun knntest, wre keine Zeit fr etwas anderes, als in Ruhe das zu tun, was du tust, ohne ber den Begriff trstliches Gefhl nachzudenken. Wir brauchen zu Anfang alle etwas, woran wir uns festhalten knnen. Es gibt eine Struktur fr die Behandlung. Am Ende gibt es aber nichts, woran wir uns wirklich festhalten knnen. Es gibt ein Ziel, aber es ist ein Ziel, bei dem es nicht wichtig ist, ob es erreicht wird oder nicht. Das Ausben von Medizin ist eine Erfahrung, die Demut erzeugt. Du wirst demtig, wenn du einen Fall hast und du einfach nicht weiterkommst. So viele Patienten haben schon ihre Runden gemacht, sind in einer Anzahl von Kliniken gewesen und stolpern nun in deine Praxis und sagen: Mir ist gesagt worden, ich soll sie aufsuchen. Frau Soundso erzhlte, wie sehr sie ihr geholfen haben. Und dann wird dir klar, was fr einem Monster du da gegenberstehst.Viele Patienten kommen in die Praxis mit Problemen und keiner wei, was wirklich los ist. Manche Patienten bertreiben ihre Probleme und andere untertreiben II47Dieselben Regeln gelten in allen anderen Bereichen. Ich hatte einen Ingenieur zum Freund, der 30 Ingenieure in seiner Organisation beschft igte. Er erlitt einen Herzinfarkt und ich fuhr zu ihm nach Hause, um ihn zu behandeln. Als er ber sein Geschft nachdachte, fi el ihm auf, dass er drei hervorragende Ingenieure hatte. Er htte tot umfallen knnen und sein Geschft wrde so gut weitergelaufen wie bisher. Dann gab es einen Haufen Ingenieure in der Mitte, die gut waren. Und unten schienen es immer drei zu sein, die zu nichts taugten. Der springende Punkt ist: Wenn du beim Spiel mitmachen und zu den oberen 10% gehren willst, musst du deine gesamten Fhigkeiten einsetzen, um zu funktionieren, man braucht einfach mehr, um es zu schaff en. Und mir ist es dabei egal, um was fr ein Spiel es sich handelt.Als Mediziner verbringen wir vier Jahre damit, ein Stck Papier zu erwerben, das dann an der Wand hngt und schn aussieht. Danach haben wir die Freiheit, unseren Egoismus auszuleben und eine Million Dollar zu verdienen: Das ist Dr. Brown in seinem neuen, schnellen Auto. Sehr befriedigend? Das langweilt mich mich interessiert so etwas ganz und gar nicht. Ich habe die medizinische Ausbildung und dieses Stck Papier als Erlaubnis genutzt, um so zu praktizieren, wie ich es mchte. Das Ntzliche an der Tatsache, dass man Arzt ist oder einem anderen angesehenen Berufsstand angehrt, besteht eigentlich nur in der Mglichkeit, arbeiten zu knnen. Mehr ist es nicht.Ich habe hier ein amsantes Fallbeispiel, ber das es sich lohnt zu sprechen, weil es zeigt, wie albern es ist, ein Mediziner zu sein. Als ich in Michigan praktizierte, kam ein junger Mann zu mir in die Praxis mit einer bilateralen, stark fi brosierenden Psoasitis. Er konnte sich nicht aufrichten und hatte heft ige Schmerzen. Ich musste ihn praktisch zur Behandlungsbank tragen und dann ragten seine Knie in die Luft . Das war noch zu der Zeit, als ich hrter arbeitete; ich arbeitete damals nicht auf die Art wie ich es heute tue. Ich habe an dem Kerl, Joe, zweieinhalb Monate lang drei Mal die Woche gearbeitet und am Ende dieses Zeitraums sah er, wenn er in die Praxis kam und sich hinlegte, genauso aus wie zuvor. Er sagte mir, er msse die Stadt verlassen, also trennten wir uns. Ich war froh, ihn los zu sein, ich hatte ihn satt.Etwas spter kam ein neuer Patient mit Arthritis und einem Dutzend anderer Beschwerden zu mir. Er berichtete, Joe habe ihn zu mir geschickt und ihm gesagt, ich knne ihn in einer Behandlung in Ordnung bringen. Ein paar Monate spter kam ein anderer Typ und er hatte alles, was man sich denken kann, und wollte nur fr eine Woche in der Stadt bleiben, aber das sei schon in Ordnung, denn Joe habe ihm gesagt, er wre nach einer Behandlung geheilt. Schlielich, ein Jahr spter, kam Joe herein und er war ein groer, krft iger Kerl und kerzengerade. Er sagte: II49Wenn du schlechte Ergebnisse erzielst, kann es sein, dass du zu manchen der wichtigeren Zentren nicht vorgedrungen bist oder dass die Dummheit der Patienten dazu fhrt, dass sie deine Behandlung zunichte machen, wenn sie nach Hause gehen. Das passiert die ganze Zeit, fast routinemig. Das ist aber nicht dein Problem. Sie essen nicht richtig, es ist ihr Wochenende, an dem sie ein Trinkgelage veranstalten, sie streiten sich wieder mit ihrem Ehemann oder ihrer Ehefrau und so weiter. So verschenken sie ihre Ressourcen und verschwenden sie auf irgendeine Art, kommen dann zurck und der betroff ene Bereich ist wieder durcheinander, obwohl nicht ganz so schlimm wie zuvor, trotz allem, was sie getan oder nicht getan haben.LehrenDu weit, dass es sehr schwer ist, diese Art zu arbeiten jemandem beizubringen. Ein Behandler kommt vielleicht herein und sagt: Dr. Becker, ich mchte bei Ihnen studieren, bis ich zu verstehen beginne, was hier vor sich geht. Das Erste aber, was ich mit solchen Menschen machen muss, ist obgleich sie nur selten tun, was ich ihnen rate ihnen zu sagen: Die erste Person, die etwas verndern muss, sind Sie. Vergessen Sie alles, was Sie bisher in Ihrem Leben gelernt haben. Und ich sage ihnen auch: Ich habe hier keine Antworten. Sie werden hier nichts lernen, aber wenn Sie fertig sind, wird Ihnen eine Richtung aufgezeigt, in die Sie gehen knnen, und Sie werden es auf die harte Art selbst herausfi nden mssen. Aber Sie mssen alles aufgeben Ihre Identitt, Ihren Doktor und ein unbeschriebenes Blatt sein, wenn Sie an die Behandlungsbank herantreten, um es herauszufi nden.Aber wie ich bereits sagte: Selten gibt es einen Arzt-Student, der bereit ist, das zu tun. Am Ende kmpfe ich mit ihren Persnlichkeiten, ihren Egos. Jedes Mal, wenn ich sie ihre Hnde an einen Patienten anlegen lie, mit dem ich arbeitete, konnte ich fhlen, wie sie versuchten, ihre Energie in die Situation hineinzuprojizieren. Sie versuchten, etwas von dem mitzubekommen, was vor sich ging. Interessanterweise wurden die Patienten dabei berbehandelt. Die Patienten sagten das sie fhlten sich berladen. Wenn du mit der hchsten bekannten Energie, die vorhanden ist, umgehst, will sie niemanden dabeihaben, der sich in das, was sie tut, einmischt. Sie reagiert darauf, wenn jemand sie intellektuell-analytisch beobachtet. Ich habe es aufgegeben, Studenten ihre Hnde anlegen zu lassen, solange ich behandle.Ich erlaube es auch nicht, dass der Arzt-Student mit mir spricht, whrend ich einen Patienten behandle. Wenn du etwas ber diesen Patienten wissen willst, frage II51an den Behandlungsbnken praktisch ben zu lassen. Fnf Minuten, bevor er beginnen sollte, wurde mir gesagt, dass er nicht kommen wrde. Ich hatte jetzt eine Stunde Zeit, die mit etwas gefllt werden musste, denn du gehst nicht zu einer unserer Konferenzen, um zu faulenzen. Unsere Gruppe ist wahrscheinlich eine der motiviertesten Gruppen in den Vereinigten Staaten. Wenn die eine Konferenz besuchen, dann arbeiten sie hart. Tatschlich ist es am Ende eines Tages schwierig, sie aus dem Konferenzraum zu jagen so sehr sind sie damit beschft igt, sich gegenseitig zu behandeln.Ich zerbrach mir den Kopf darber, wie ich die Stunde fllen sollte, und beschloss, sie eine krperliche Untersuchung ohne ihre bliche Routine von Bewegungstests ausfhren zu lassen. Ich forderte die Hlft e von ihnen auf, sich hinzulegen, und sagte zu der anderen Hlft e: Beginnt am Kopf, legt eure Hnde an den Kopf, wandert dann zum Hals hinunter, dann zum Th orax, geht beide Arme entlang, weiter hinunter zum Abdomen und zum Becken bis zu den Fen. Nehmt euch 30 Minuten Zeit und tut gar nichts. Sitzt einfach da und fhlt, was ihr fhlen knnt. Ich sagte nichts darber, von wo aus sie fhlen sollten oder wonach sie fhlen sollten. Ich sagte lediglich: Fhlt, was ihr knnt. Sprt, was die physiologische Bewegung des Patienten macht. Sie hatten 30 Minuten Zeit dafr und dann sollten sie die Partner tauschen.Ich verbrachte die Stunde damit, im Raum herumzugehen und zu sagen: Hrt auf! Ich sagte nicht, testet die Bewegung, sondern fhlt die Bewegung. Ich bremste sie einfach immer wieder, damit sie schlicht sitzen und nur beobachten mussten. Es war schon eine Augenweide: Hier waren 50 Osteopathen mit vollen Praxen, gewohnt, in Bewegung zu sein, die nun versuchten, 30 Minuten lang still zu sitzen. Das Interessante an dieser einfachen bung war, dass sie buchstblich in den Prozess hineingelangten, mit ihrer eigenen Energie zu fhlen. Sie wurden zu Beteiligten. Sie praktizierten mitwirkende Quantenmechanik. Sie erweckten alle Energien des Patienten sowie ihre eigenen. In dem Raum stieg so viel Energie auf, dass man daraus Ziegel machen und ein Haus bauen htte knnen. Es war erstaunlich.Mindestens 25 von ihnen kamen spter zu mir, um zu sagen, dass dies die beste Behandlung gewesen wre, die sie je erhalten htten. Es ist interessant. Es war eine diagnostische bung, aber alle wurden behandelt. Die andere interessante Tatsache war, dass sie kein bisschen Neugierde unter ihnen geweckt hatte, zu erfahren, wie sie zu Hause so arbeiten konnten. Sie waren bereit, die Erfahrung zu machen, aber sie waren nicht daran interessiert, die Verantwortung fr die Entwicklung von so etwas zu bernehmen. Und doch war es eine sehr klare Demonstration des PotenII53wre? Viel mehr als auf das, was wir Probleme nennen, achte ich darauf, dass die Dinge das tun, was sie tun sollen. Ich versuche nicht, deine Probleme zu lsen; ich bin nicht daran interessiert euch die Nase zu putzen. Ich mchte unter den Schutt gelangen und dem Anteil, der gesund ist, sagen: Schau mal, du solltest eigentlich die Arbeit hier oben erledigen.Mit anderen Worten: Ich behandle, um die Gesundheit wiederherzustellen; ich versuche nicht, das Problem zu beheben. Indem ich so behandle, ff ne ich Tren fr den Krper, damit er versuchen kann, mit seinen lebendigen Krft en so umzugehen, wie er mchte.Frage: Warum kann er das nicht ohne deine Hilfe? Er kann es.Frage: Aber warum macht der Krper es dann nicht? Du hast gesagt, ein Grund dafr, dass der Krper sich nicht gut oder vllig erholt, ist, dass es andere sich summierende Faktoren gibt, die die Aufmerksamkeit des Krpers auf sich ziehen. Was machst du mit den anderen Faktoren? Sind sie nach deiner Behandlung noch da?Das stimmt. Aber nach der Behandlung werden sie von einem gesnderen Mechanismus besser ausgerumt als von jenem, der es zuvor versucht hat und dabei nicht besonders erfolgreich war.Frage: Wie ist es mit Traumen im Vergleich zu Krankheit? Gibt es einen Unterschied in deiner Herangehensweise je nachdem, ob es sich um ein mechanisches Leiden oder um eine Krankheit handelt?Nein. Du versuchst, die mechanischen Probleme von den durch die Krankheit verursachten Problemen zu trennen, aber sie knnen nicht voneinander getrennt werden. Steht das Gewebe unter Spannung wenn z. B. ein Bein eine Dysfunktion der Innenrotation hat sind alle Faszien und alles andere in einem Zustand verminderter Abwehr. Wenn etwas die Haut durchdringt, wrden die Faszien und die Lymphe den Bereich nicht so gut drainieren, wie sie sollten. Es wird zu einem lokalen Bereich potenzieller Infektion. Ist aber einmal alles wieder so, wie es sein soll, und funktioniert alles gut, wird dem Bein alles zugefhrt, was es braucht, und alles, was drainiert werden soll, wird ausgeschwemmt. Es ist jetzt in einem gesunden Zustand. Wie Dr. Still zu sagen pfl egte, bewegt sich alles vom Fundament bis zur Kuppel frei in seinem Muster. Jeder Teil des Krpers arbeitet so, wie er soll, und macht physiologisch die Sachen, die er bentigt, um mit allem fertig zu werden, das II55bt, der dann sagt, dass er es nicht mehr ertragen kann. Wenn du mit einer Behandlung vor der Operation all den Schock aus dem Bindegewebe herausnehmen kannst, wird der Eingriff wahrscheinlich viel erfolgreicher sein und die Rekonvaleszenz viel schneller. Postoperativ ist es das Gleiche: Du musst den Schock der Operation hinterher aus dem Patienten herauswaschen.Bei einer Operation ist es hilfreich, wenn sie von einem geschickten Operateur durchgefhrt wird, der reingeht, geschickte Arbeit leistet und wieder rausgeht. Es gibt sogar Einzelne, die bereit sind, ein Gebet zu sprechen, bevor sie mit dem Schneiden beginnen, obwohl sie dafr kritisiert werden. Vor einiger Zeit gab es in der Medical World News ein Bild von einem Chirurgen, der ernsthaft mit einem Patienten sprach, und sie zitierten ihn, er habe gesagt, die Medizin erkenne jetzt, dass es sich auszahlt, ab und zu den Boss zu rufen. Neun Monate spter erschienen in dieser Zeitung immer noch Briefe an den Herausgeber, in denen sich Leser darber beschwerten, dass dies wohl das Unwissenschaft lichste gewesen sei, das man je gehrt habe. Ich hingegen fand, es wurde hchste Zeit, dass jemand mal zugab, es zu tun.Frage: Was passiert mit deinem Krper, wenn du ihn chirurgisch verndert hast? Er passt sich an. Ein chirurgischer Eingriff ist ein organisiertes Trauma.Regeln fr das BehandelnWenn du mit den innewohnenden Krft en des Krpers arbeitest, musst du eine ganze Reihe neuer Regeln aufstellen. In einer gewhnlichen Praxis siehst du einen gerteten Hals, entscheidest, dass der Patient Penicillin braucht, und verordnest es ihm. Das ist eine uere Sicht des Ereignisses. Du kannst einen Patienten mit einer Psoasitis aber auch an eine Maschine anschlieen und den Bereich unter galvanischen Strom setzen, um ihn zu stimulieren, und den Patienten dann fr 15 Minuten in einen Whirlpool setzen. Das sind mechanische Apparate, die du bedienst, und das ist in Ordnung. Sie arbeiten, wie sie arbeiten sollen. Du knntest aber andererseits auch deine Hnde an diese Patienten legen und einen Fokuspunkt anbieten, durch den die lokalen Gewebevernderungen sich aussortieren knnen. Im Falle einer Psoasitis arbeiten diese anderen Behandlungsweisen an der willkrlich gesteuerten Muskulatur, die krampft und sich beschwert. Stattdessen hast du auch die Mglichkeit, das unwillkrliche System zu kontaktieren, das daran arbeitet, diesen verfestigten Bereich zehn Mal pro Minute durchzusplen.II57Antreiben von BehandlungsergebnissenDu kannst versuchen, den Krper mit galvanischem Strom zu beeinfl ussen, und es wird einen Eff ekt erzielen, aber diese mechanischen Apparate machen nur etwas von auen. Wenn du den Krper nicht genau beobachtest, wirst du nicht wissen, welchen Eff ekt sie haben. Normalerweise legt der Physiotherapeut den Patienten auf eine Maschine, geht fort und kommt 15 Minuten spter zurck, um den Patienten von der Maschine zu holen. Vielleicht fhlt das kranke Gewebe sich fr ein paar Minuten richtig wohl. Dann verlangst du pltzlich von dem kranken Gewebe, auf eine Art zu reagieren, die ihm nicht mglich ist, und es ermdet. Httest du deine Hnde am Patienten, wsstest du das.Ich habe in meiner Praxis frher eine Diathermie-Maschine benutzt, weil ich die Idee hatte, den einen Patienten aufzuwrmen, whrend ich den anderen behandelte. Eines Tages war ich aber endlich so klug und habe meine Hnde an die Gewebe gelegt, um zu sehen was passiert. Beim ersten Patienten, den ich berprft e, kam nach drei Minuten ein Signal vom Gewebe: Hey, das fhlt sich ziemlich gut an. Nach fnf Minuten schaltete sich dieses Signal aus und Druck baute sich auf. Ich hatte den Patienten 15 Minuten da. So gab ich ihm fnf Minuten Behandlung und zehn Minuten Trauma. Der nchste Patient, dem ich Diathermie verabreichte, bekam zwei Minuten lang eine Behandlung und 13 Minuten Trauma. Der nchste Patient brauchte zehn Minuten, um zu signalisieren, dass er genug hatte, damit blieben fnf Minuten Trauma brig. Ich fand heraus, dass die Gewebe defi nitiv auf alle diese Apparate reagieren, aber unsere Hnde mssen dort sein, um zu berwachen, wann die Vernderung, die wir suchen, stattgefunden hat. Es stellte sich heraus, dass die 350 Dollar verschwendet waren und ich habe die Maschine weggeworfen. Ich sag es deshalb nochmal: Wenn wir mit der Wissenschaft spielen, die der physiologischen Funktion erlaubt, ihr Ding zu tun, mssen wir die Regeln befolgen.Ein paar meiner Kollegen versuchen, immer neue Wege zu fi nden, Patienten anzutreiben, damit sie vorbergehend mehr Energie whrend der Behandlung zur Verfgung haben. Ihre Idee ist, dass sich dann mehr bewerkstelligen lsst. Aber so funktioniert das nicht, denn wenn du dich auf deinen Boss und auf deren Boss eingestimmt hast, dann benutzt die namenlose Krperphysiologie nur die spezifi sche Menge an Energie, die bentigt wird. Mit diesen antreibenden Methoden hast du vielleicht das Gefhl, dass mehr passiert, aber es ist nicht so.Du kannst diese Arbeit nicht forcieren; es wird einfach nicht funktionieren. Freilich kann ich jedem von euch in diesem Raum eine Behandlung geben und indem ich direkt arbeite und den Boss und alles an Energie und all mein Wissen nutze, buchII59Die groe TideDann gibt es diese groe, tidenartige Bewegung. Das ist eine interessante Sache, die ich erstmals vor etwa 10 Jahren bei einigen Leuten bemerkte, die ich behandelte. Off ensichtlich war sie immer schon da, aber zuerst war es verblff end. Ich arbeitete gerade 15 oder 20 Minuten an jemandem und pltzlich war ich mir der Tatsache be-wusst, dass es sich anfhlte, als wrde sich der ganze Patient ausdehnen. Es war als, beobachtete ich die fi ngerartigen Wellen der Tide, wie sie den Strand hinaufsplten und alle Gewebe durchdrangen. Das passierte vier oder fnf Mal. Ich beobachtete sie einfach und dachte: Das macht Spa; was geschieht hier eigentlich? Schlielich passierte ganz pltzlich irgendetwas und das ganze Ding schmolz dahin. Es durchlief off ensichtlich einen dieser relativen Stillpunkte und dann bedurft e es seines Weiterarbeitens nicht mehr. Wo kommt also diese groe Tide her? Kommt sie von oben oder von unten oder von den Seiten? Ist sie innen und entschliet sich, herauszukommen? Beginnt sie irgendwo und hrt sie irgendwo auf? Ich habe nicht die geringste Ahnung. Es knnte eine harmonische Schwingung sein. Es sind viele Erklrungen aufgestellt worden fr die zehn Mal pro Minute stattfi ndende Fluktuation des Liquor cerebrospinalis. Es ist aber einfacher, diese tidenartige Bewegung zu erklren, weil es sich um einen Flssigkeitskrper in einem bestimmten Raum handelt. Aber bei dieser groen Tide habe ich keine Ahnung. Alles, was ich wei, ist, dass sie sich zeigt.Frage: Hast du sie bei jedem gefunden?Nein, das habe ich nicht. In der Tat schaue ich noch nicht einmal danach. Mir ist aufgefallen, dass sie manchmal auft aucht, wenn Menschen viele allgemeine systemische Probleme haben, Dinge, die die gesamte Krperphysiologie beanspruchen. Wenn du einen Patienten hast, bei dem ein recht groes Gebiet oder gengend kleinere betroff en sind, taucht sie allmhlich und manchmal wahrscheinlich auch whrend eines Behandlungsprogramms auf. Anscheinend muss der Patient eine recht groe Anzahl an miteinander verbundenen Problemen aufweisen, damit sie in Aktion tritt.Ich glaube sie ist immer da, aber wie alles andere auch steht sie, solange kein Problem vorhanden ist, strikt im Austausch mit dem gesamten Universum. Wenn kein Problem da ist, fhlst du nur den einfachen Rhythmus. Ich glaube, wir sind im einfachen rhythmischen Einklang mit den weit entfernten Sternen, zehn Mal pro Minute fr den Liquor cerebrospinalis und alle anderthalb Minuten fr diese groe Tide. Ich glaube diese groe Tide ist immer vorhanden, aber wenn ein WiII61in diesem Fall ein Fulkrum ist gleich ob es eine Hand ist, ob es beide Hnde sind, ein Ellenbogen, ein Knie oder was immer du dagegensetzt. Das Fulkrum ist die Quelle der Kraft . Es ist der Referenzpunkt, von dem aus die Hebel deines Krpers du als schwebende, palpierende Person und die Hebel des Krpers des Patienten versuchen, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen. Wenn du mit irgendeinem Teil deines Krpers ein Fulkrum aufgebaut hast, arbeitest du mit Hilfe von Hebeln, whrend gleichzeitig ihr Krper Hebel liefert. In diesem System ist dein Fulkrumpunkt ein neutraler Punkt, der den Schauplatz bildet fr den Kampf, der stattfi nden muss,.Frage: Also zentrierst du ihn auch? Ich wei nicht, ob ich das Zentrum bilde. Alles, was ich wei, ist, dass du ihnen eine Arena anbietest, indem sie ihr Ding machen knnen. Man kann nicht sagen, dass du das Zentrum vorgibst. Ich wei nicht, was passieren wird. Vielleicht zentriert es sich, vielleicht nicht. Es kann in die Peripherie ziehen oder mehr zentral stattfi nden. Du bietest lediglich das Schlachtfeld.Frage: Ich verstehe.Nein, du verstehst nicht und wirst es auch niemals verstehen. Ich habe es noch nicht verstanden, aber ich mache mir darum keine Sorgen.Du kannst Funktion nicht beschreiben. Ich kann sie dir nicht beschreiben oder sagen, wie sie funktioniert. Ich kenne die Regeln. Ich kenne das Prinzip: Wenn ich meinen Arm von einem Ort an den anderen bewege, muss ich von einem Fulkrumpunkt aus arbeiten. Ansonsten knnte ich das nicht machen. Ich muss mich von einem Punkt aus bewegen, der irgendwo hinten in meinem Krper ist. Ich muss mich von einem Fulkrumpunkt aus bewegen. Daher bilde ich einen Fulkrumpunkt fr den Patienten, der eine namenlose Krperphysiologie besitzt, damit etwas aus ihm selbst heraus geschieht. Ich verstehe nicht, wie sie es macht, und es ist mir gleichgltig. Aber ich kenne das Prinzip. Ich muss den Punkt erwischen, von wo aus es geschehen kann. Es gibt immer ein Fulkrum fr jede Vernderung.Wenn ich an jemandes Hft e arbeite, so wie ich es vorhin demonstriert habe, dann sttze ich meine Ellenbogen auf meine Oberschenkel. Das gibt mir Referenzpunkte. Ich bin Behandler und ich mchte in einer angemessenen Zeit etwas erreichen und nicht 24 Stunden herumsitzen und mich fragen, was hier eigentlich passiert. Ich mchte wissen, wann ich mit der Arbeit am Patienten beginnen und wann ich aufh ren soll. Dafr brauche ich einen Referenzpunkt. Das erlaubt dir II63Du kannst die Dinge, die die Funktion ausfhren, beschreiben, aber die Funktion selbst ist unbeschreiblich. Du musst dir darum aber keine Gedanken machen, denn sie fi ndet trotzdem statt. Wenn sie Hilfe bentigt, bildest du einfach ein Fulkrum, bilde einen Punkt, von wo aus die Funktion loslegen und ihr eigenes Ding machen kann. Das nimmt dir viel Druck. Nicht du musst die Verdauungssft e herstellen, die das belegte Brot, das heute gegessen wurde, verdauen sollen. Die Krperphysiologie bernimmt das du untersttzt nur den Prozess.Palpatorische FhigkeitenIhr werdet eure palpatorischen Fhigkeiten viel schneller entwickeln, als ich es getan habe. Es kostete mich vier ganze Jahre, von 1945 bis 1949, bis meine dummen sensorischen Zellen aufwachten und die Sachen fhlten, die ich wahrnehmen sollte. Unser Tastsinn ist vollkommen tot, auer, wenn es darum geht, zu sagen: Hier ist eine Tasse Kaff ee, oder so etwas hnliches. Du hast deine Augen benutzt, seit du geboren wurdest. Du hast sie nicht mit dem Geschick eines Knstlers eingesetzt, aber du hast immer sehen knnen. Du hast immer gehrt, wenn auch nicht mit dem Geschick eines Musikers. Den Tastsinn so zu entwickeln, dass er von gleicher Sensibilitt wie deine Augen oder deine Ohren ist, erfordert wahrlich Zeit. Es dauert mindestens ein, zwei Jahre. Je mehr du deine Hnde an Menschen anlegst, desto mehr merkwrdige Sachen sprst du und desto weniger verstehst du sie. Aber selbst dann verbesserst du stetig deinen Tastsinn. Schlielich kommt die Zeit, wo du analysieren und sagen kannst, dass dies wahrscheinlich der Grund fr diese besonderen Beschwerden des Patienten ist, weil du deine Anatomie und Physiologie kennst. Du kannst entscheiden, dass dieser Bereich vermutlich Aufmerksamkeit bentigt, weil er sich ein wenig so anfhlt, als wrde wahrscheinlich etwas passieren, wenn ich das, was da drinnen los ist, ein bisschen aufbrechen und sich auflsen lassen knnte. Es gibt jedoch keine Garantie, vielleicht passiert es nicht. Aber auf jeden Fall hat dir dein Tastsinn einen Hinweis gegeben, wo du nachschauen solltest. Es dauert einige Zeit, seinen Tastsinn zu entwickeln. Mir ist es egal, ob du genau weit, was ein Fulkrum ist, und alle dazugehrigen Antworten kennst. Du wrdest dir trotzdem eine lange Zeit nehmen mssen, um deinen Tastsinn zu entwickeln. Du hast es hier mit einem endlichen Krper und dessen eigenem Mangel an Entwicklung zu tun. Es gibt keinen Grund zur Eile. Ich habe meinen Tastsinn bei jedem Patienten, der in den letzten 35 Jahren zu mir kam, bewusst angewendet und ich entwickle ihn immer noch. II65schmerzt, wenn es in die andere Richtung gebracht wird, aber wenn ich es bis zu dem Punkt bringe, an dem es in Dysfunktion geriet, tut es kein bisschen weh. Es ist vollkommen neutral. Ich kann es dort also untersttzen und diese vier Hauptbewegungen, die stndig vorhanden sind, daran arbeiten lassen und die spielen mit den Ligamenten und fhren nach und nach eine Korrektur dort durch. Dann kehrt der Mechanismus des Gelenks zurck und ist ohne Dysfunktion neutral.Du kannst dasselbe mit Direkter Aktion erreichen. Du kannst den betroff enen Teil zum Punkt, an dem er sein sollte, zurckbringen obwohl der Patient das in einem akuten Fall nicht mgen wird. Du suchst den Punkt irgendwo zwischen dem Zustand, in dem sich das Gelenk jetzt befi ndet, und dem, in den du es gerne wieder zurckbringen mchtest. Du fi ndest den Punkt, an dem es wieder neutral ist. Es handelt sich nur um balancierte Fulkrumpunkte; du musst immer nach solchen Sachen Ausschau halten. Du arbeitest daran, es in einen neutralen Zustand zu bringen, bis du es an einem Punkt hast, wo du das Gefhl bekommst: Ah, dort ist es. Halte dann dieses Gleichgewicht, bis es einen Behandlungszyklus durchlaufen hat. Es wird sich wehren, drehen und wenden und sich dann lsen. Es wird sich selbst korrigieren. Man nutzt das Auseinanderfhren, um eine Dysfunktion oder einen Mechanismus an einen Punkt zu bringen, an dem er in die Verstrkung oder die Direkte Aktion gehen kann.Einsatz von KompressionIn meinen Behandlungen setzte ich zu Beginn gerne ein wenig Kompression ein. Meinem Verstndnis nach ist eine Person irgendwo zentriert es gibt einen Mittelpunkt. Als Hilfestellung bei der Behandlung kann ich in Richtung dieses Mittelpunktes eine kontrollierte Kompression anwenden von wo aus auch immer und auf welches Dysfunktionsmuster auch immer. Es handelt sich hierbei um eine kontrollierte Kompression, ich schiebe es nicht einfach dorthin zurck. Und auch hier fungiere ich wieder als ein Beteiligter, ein an Quantenmechanik Beteiligter. Wenn ich zuerst ein bisschen Kompression in Richtung des Mittelpunktes einsetze und dann die Verstrkung, Direkte Aktion oder was auch immer ich mchte dazunehme, stelle ich fest, dass ich viel schnellere Resultate und bessere Korrekturen erziele.Die Kompression geht in Richtung des Punktes, von wo aus die Energie kommt. Die sich manifestierende Energie strahlt weiter und weiter aus, bis zum Ende der Extremitt. Wenn ich in Richtung des Punktes, von dem die Kraft ausgeht, komprimiere, bringe ich sie zurck in Richtung ihres eingebauten Fulkrumpunktes. Ich II67baut habe. Es ist etwas, dass gegen die Ausrichtung meines normalen Mechanismus geht. Ich bin eines Tages in einem Boot gefahren und habe genau dieses Problem produziert.Ich fuhr ber einen See mit sehr rauen Wellen und habe mich vollkommen verkhlt. Ich stemmte mein Bein in Innenrotation gegen das Boot, um zu verhindern, dass ich hinausgeworfen wurde, und brachte dadurch das ganze Bein in ein Innenrotations-Dysfunktionsmuster. Als ich das endlich verstanden hatte, stellte ich fest, dass dieses Muster nicht zu mir passte und dass es mich ermdete, damit herumzulaufen. Es zog an meinen Muskeln und an allem anderen. Ich war bereits bei einigen meiner Kollegen gewesen, aber sie hatten mir nicht helfen knnen. Schlielich habe ich es selbst herausbekommen und fi ng an, damit herumzuspielen. Endlich fand ich den Balancepunkt, untersttzte ihn und nach einer Weile fhlte es sich so an, als wrde das ganze Bein abfallen. Als ich hinsah, tat sich natrlich nichts, aber es fhlte sich so an, als versuche es, auf die eine und die andere Art hochzukommen. Es stemmte sich gegen dieses Boot, den ganzen Weg ber den See, bis es pltzlich einen Gang herunterschaltete, sich entspannte und wieder in Auenrotation zurckkehrte. Es hatte sich selbst behandelt.Wenn das Okziput auf einer Seite tief steht, bedeutet es, dass die ganzen dichten Faszien, die an der Schdelbasis ansetzen, dies widerspiegeln. 34 Muskeln setzen an der Schdelbasis an, 17 auf einer Seite und 17 auf der anderen. Zustzlich zu diesen Muskeln gibt es Faszien, die an der Schdelbasis anheft en und kontinuierlich bis zu den Fen weiterverlaufen. Wenn das Okziput auf einer Seite tief steht, ist diese Seite des Okziput in relativer Auenrotation und du fi ndest daher alles, was auf dieser Seite damit in Verbindung steht, in relativer Auenrotation und alles auf der anderen Seite in relativer Innenrotation vor. Du kannst vielleicht sogar eine kleine Skoliose im Krper haben, die damit zusammenhngt.Wenn sich das Sakrum auf einer Seite senkt, entsteht eine kleine Kurve. Aber solange diese Kurve sich frei bewegen kann, macht es keinen Unterschied, wie viele Kurven es gibt. Solange die Wirbelsule ohne Behinderung in ihre inhrente Flexion-Extension-Bewegung gehen kann, gibt es kein Problem. Das Problem entsteht, wenn du dieses Muster zerstrst. Wenn du z. B. eine normalerweise extern rotierte Rippe hast, die pltzlich zu einer intern rotierten Rippe wird, hast du eine Rippendysfunktion und die tut wirklich weh. Es passt nicht mehr in das Muster hinein. Du nimmst den Brustkorb in die Hnde und stellst fest, dass der Patient sich vornber gelehnt und seine Rippen in die falsche Richtung gedreht hat. Dann berlegst du dir einen Weg, wie du das Ding halten kannst, damit es sich lst und seine relative II69spter nochmal zurck wegen einer relativ kleinen Beschwerde und ich fand seine Muskeln im oberen thorakalen Bereich so gut wie neu vor. Sie hatten sich, durch acht Jahre der Massage, vollstndig geheilt.Du kannst sehen, wie wichtig es ist, zu lesen, was das namenlose, physiologische Funktionieren im jeweiligen Patienten gerne tun wrde, wenn es ein unbelasteter namenloser Krper sein knnte. Denke daran, wie viel Potenzial es gibt, jemandem zu helfen. Die Person muss noch nicht einmal Beschwerden haben. Alles, was du brauchst, ist eine universelle namenlose Krperphysiologie, die sagt: Ich habe Regeln, um meine Gesundheit aufr echtzuerhalten und diese Regeln werden verletzt. Und wenn die Regeln verletzt werden, kannst du dieser Situation nachgehen.Mindestens 35% aller Patienten, die einen Autounfall hatten, weisen einen blockierten Mechanismus auf. Es macht keinen Unterschied, ob sie von der Seite, von vorne oder von hinten getroff en wurden, solange sie getroff en wurden.Frage: Bleibt das auf unbestimmte Zeit bestehen, wenn du es nicht korrigierst?Ja, glcklicherweise passen sich jedoch die meisten Menschen daran an und haben nicht so starke Schmerzen. Hufi g musst du, wenn du einen blockierten Mechanismus entdeckst, die Leute daran erinnern, dass sie einen Unfall hatten. Die 10 Mal pro Minute stattfi ndende Fluktuation luft trotzdem weiter, aber sie luft nicht so gut und weniger effi zient.Das Sakrum ist ein keilfrmiger Mechanismus, der zwischen den Beckenknochen liegt. Beim Brustkorb ist uns bewusst, dass die Schulterbltter, das Brustbein und die Rippen voneinander getrennte Strukturen sind, mit einem gewissen Grad an unabhngiger Beweglichkeit auf die gleiche Art sollten das Sakrum und die beiden Beckenknochen einen gewissen Grad an unabhngiger Funktion besitzen. Durch ein Trauma kann das Sakrum zwischen den beiden Beckenknochen festgeklebt oder eingekeilt werden und sie funktionieren dann als Einheit. Bei einem Auto unfall z. B. wirst du erst vom Sitz hochgeschleudert und kommst dann mit einem Knall wieder runter. Das kann zu einer Blockade der unwillkrlichen Bewegung des Sakrum fhren. Du kannst eine Hand unter das Sakrum legen und es mit deinen Fingerspitzen an der Basis wie eine Schale leicht umfassen, um eine Blockade zu diagnostizieren. Mit dem anderen Arm bildest du eine Brcke zwischen den beiden Ilia, um deren Bewegung zu berprfen. Lasse dann den Patienten seine Knchel in Dorsalfl exion und dann in Extension bringen lasse den Patienten seine Knchel rauf und runter und wieder rauf und runter bewegen und beobachte dabei, ob das Sakrum sich frei zwiII71ist, dass der Patient aufgrund der Behandlung und deren Auswirkungen auf das vegetative Nervensystem und dessen Befehle fr die Nahrungsverwertung endlich in der Lage war, die Medikamente ganz aufzunehmen und zu verwerten. Daher kamen diese Patienten, die bisher zehn Mal tglich Medikamente erhielten, pltzlich mit weniger aus.Behandeln von SchultersteifeDu wirst dein ganzes Leben lang Flle von steifen Schultern sehen. Ich habe vor neun Jahren eine Dame mit beidseitiger Schultersteife gesehen. Sie konnte ihren Arm nur ein bisschen heben und dann wurde sie einfach ohnmchtig. Sie hatte eine beidseitige Neuritis brachialis und das schon seit vielen Jahren. Sie hatte lange alle mglichen Behandlungsarten ausprobiert, bevor ich sie sah, und als sie kam, arbeitete ich mit allen Techniken, die je entwickelt worden sind. Ich habe alles, was im Buche stand, ausprobiert, um diese Schultern zu lockern. Die Schulter ist eine beeindruckende Struktur. Der einzige Ort an dem die obere Extremitt an dem knchernen Skelett hngt, ist die Verbindung mit dem Sternum am medialen Ende der Klavikula. Hier ist der einzige kncherne Kontakt des Armes mit dem Rest des Krpers. Alles Weitere ist ein frei hngender Mechanismus aus Bndern, Sehnen und Faszien, die bis zum Hals hinaufreichen, ber den Th orax und die Hft e hinunter verlaufen. Alles andere hngt im Raum.Nach drei Monaten fhlten sich die Schultern der Frau etwas wohler, aber in Bezug auf die Beweglichkeit des Armes waren wir keinen Schritt weitergekommen. Eines Tages lag sie auf meiner Behandlungsbank, ich zog meinen Schuh aus und legte meinen Fu in ihre Achselhhle. Ich setzte meinen palpatorischen Tastsinn bis durch die Sohle meines Fues hindurch ein und versuchte herauszufi nden, was los war. Da kam mir ein Gedanke und gleichzeitig berichtete sie mir, dass sich das, was ich gerade tat, gut anfhle. Ich bte nicht viel Druck auf ihre Achsel aus und ich dachte mir: Du hast einen Fulkrumpunkt hergestellt, wie wre es denn, hier eine Krcke hinzusetzen? Genau das tat ich und es half ihr.Um diese Methode anzuwenden, stellst du unter Bercksichtigung der Schuhe, die der Patient gewhnlich trgt, eine Krcke auf die richtige Hhe ein. Sie wird so justiert, dass sie genau die hchste Stelle der Achsel erreicht. Das Einzige, was die Patienten tun, ist, die Krcken mittels der Griff e zu lenken, wenn sie darauf laufen. Sie sollen sich berhaupt nicht darauf sttzen; sie gehen ganz normal mit der Krcke unter dem Arm. Sie benutzen sie fr jeden Schritt den sie machen, vom II73Die Patienten werden eine Erleichterung haben. Manche machen nur bis zu einem Punkt mit und haben immer noch einen gewissen Grad an Bewegungseinschrnkung, aber die Schulter ist vergleichsweise so frei, dass sie keine Lust mehr haben, mit der Krcke herumzuspielen und nicht bis zum Ende durchhalten. Wenn sie wirklich ein schwerwiegendes Problem haben, wird es zwei bis drei Wochen dauern, bis sie eine Erleichterung spren. Es ist so viel los im Schulterbereich. Erinnerst du dich an die anatomischen Bilder von allem, was es in der Achselhhle gibt? Alle diese Dinge mssen gebadet werden. Es gibt viele Sachen dort, die Aufmerksamkeit bentigen, und sie werden nicht einfach reagieren, nur weil du es verlangt hast. Bei diesem Prozess geht es nicht darum, den Geist ber die Materie zu stellen. Es geht darum, es dem Verstand zu erklren.Kapitel 1 Ann-Arbor-SeminarKapitel 1 Ann-Arbor-SeminarKapitel 1 Ann-Arbor-Seminar

II75der absoluten Grund-Qualitt des Lebens seien der Bewegung. Und aufgrund eigener direkter Erfahrung betonte der Buddha den dynamischen Charakter von Realitt im Gegensatz zu der damals allgemein vorherrschenden Auff assung, dass es ein feststehendes Atmaveda gbe, in der eine ewige und unvernderliche Wesenheit proklamiert wurde.10 Weiterhin sagte der Autor, dass in der Tat das ursprngliche Konzept des Atman das einer universellen rhythmischen Kraft , des lebendigen Atems des Lebens sei, vergleichbar mit dem griechischen Pneumatos (Geist), der das Individuum wie das Universum durchfl utet.11Er sprach ber das Vorhandensein einer dynamischen, direkten Erfahrung, die dieser Stille entspricht. Es ist nicht das, was wir den Stillpunkt nennen davon gibt es unzhlige. Es ist diese Stille. Die Stille ist die treibende Kraft in dem Konzept, das ich in meiner Praxis nutze. Ich benutze defi nitiv die Stille als treibende Kraft , um Vernderungen in meinen Patienten sicherzustellen.Bei einem anderen stlichen Philosophen fand ich eine wunderschne Beschreibung der Stille. Der Mann lauschte einem Knstler, der ein sehr kompliziertes indisches Musikinstrument spielte. Der Musiker spielte wunderbar, seine Hnde glitten ber die Saiten und indem er die Saiten in die richtige Spannung versetzte und auf korrekte Weise zupft e, erzeugte er die richtige Tonqualitt. Der Zuhrer fhrt in seiner Beschreibung fort: Etwas Merkwrdiges geschah in dem Raum, den man Verstand nennt. Er hatte die anmutigen Bewegungen der Finger betrachtet, den sen Klngen gelauscht, die nickenden Kpfe und die rhythmischen Hnde der stillen Menschen beobachtet. Pltzlich verschwand der Beobachter, der Zuhrer; er war durch die melodischen Saiten nicht in einen Schwebezustand eingelullt worden, sondern vollkommen abwesend. Es existierte nur der gewaltige Raum des Geistes. Alle Dinge der Erde und der Menschen waren darin, aber ganz am ueren Rande, vage und weit weg. Innerhalb des Raumes, wo nichts existierte, gab es eine Bewegung und die Bewegung war Stille. Es war eine tiefe, gewaltige Bewegung, ungerichtet, absichtslos, die von den ueren Rndern herrhrte und sich mit unglaublicher Kraft in Richtung Zentrum bewegte einem Zentrum, das berall innerhalb der Stille ist, innerhalb der Bewegung, die Raum ist. Dieses Zentrum ist vollkommenes Alleinsein, unbefl eckt, unkennbar, eine Einsamkeit, die nicht Isolation bedeutet, die keinen Anfang und kein Ende hat. Sie ist in sich 10 Main Currents of Modern Th ought, Sept./Okt. 1970.11 Atman: das Selbst; der Geist; das ewige, im Herzen eines jeden lebenden Wesens vorhandene Prinzip.II77austausches, seines arteriellen Zufl usses und seiner vensen Drainage. Der gesamte berblick unserer Ausbildung gibt uns ein dynamisches Verstndnis von dem, was wir palpieren und was wir in unseren Hnden haben. Sobald ich mir der Stille als treibende Kraft , welche die Kontrolle ber diesen Fall hat, bewusst bin, beginnen meine Hnde zu palpieren und fhlen das Verschieben der Elemente der Krperphysiologie und deren Antwort auf diese treibende Kraft , die aus der Stille herrhrt. Es ist mehr als nur ein Gefhl von Bewegung. Ein lebendiger Austausch fi ndet statt. Es ist ein wahres physiologisches Beschreiben des Musters der Krperphysiologie, so wie sie in dem vorhandenen Problem existiert, das in die Praxis gebracht wurde. Meine Hnde spren das gesamte Muster des Krankheitsproze