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Ein tolles Jubiläumskonzert bescherte das Sinfonie- orchester TiFiCo am vergan- genen Sonntag den zahlrei- chen Konzertbesuchern und Musikfreunden anlässlich seines 10. Geburtstags. Edgar Eberhard Die aktuellen Winterkonzerte von TiFiCo stehen ganz unter dem Motto «Selection – Best of 10 years». Ja richtig, das Sinfonieor- chester TiFiCo konzertiert nun schon seit 10 Jahren! Es handelt sich, um genau zu sein, um das 19. Programm. Jedes war in seiner Form einzigartig, abwechslungs- reich und ein Erfolg. Deshalb ha- ben die Mitglieder des Orchesters aus diesen vergangenen Program- men die besten Stücke ausgewählt, die mit noch mehr Spielspass dar- geboten wurden. Zu hören waren u.a. alte Bekannte wie «Pirates of the Caribbean», «Harry Potter», «Gladiator» und viele mehr. Die Geschichte Es war im Sommer 1996, als zwei junge Musiker, die sich aus ihrer vergangenen Schulzeit an der Kan- tonsschule Zürich Oerlikon kann- ten, beschlossen, ein Ehemaligen- Orchester der Kantonsschule mit sinfonischer Besetzung zu gründen, das sich hauptsächlich der Inter- pretation von Filmmusik widmen sollte. Es zeigte sich aber schon bald, dass sich nicht genügend ehe- malige Schüler zur Formation eines ganzen Orchesters finden liessen, und so wurde das Orchester durch einige Instrumentalisten aus dem Bekanntenkreis der Gründer er- gänzt. Schon bald darauf fanden sich etwa 50 Streicher, Bläser und Schlagwerker, in der Mehrzahl Stu- denten der unterschiedlichsten Fachrichtungen sowie Mittelschü- ler, zur ersten Probe in der Mensa der Kantonsschule Oerlikon ein. Die vielleicht zweideutig klin- gende Namensgebung TiFiCo ist keine Anlehnung an das schweizer- deutsche Wort «tifig», sondern sie steht als Abkürzung für die drei la- teinischen Worte «Tibicines-Fidici- nes-Cornicines", welche im weite- ren Sinn mit Holzbläser, Streicher, Blechbläser übersetzt werden und drei grosse Register eines Sinfonie- orchesters bezeichnen. Das Konzert Am letzten Sonntag gastierte TiFi- Co im Gemeindesaal Wallisellen. Bereits eine halbe Stunde vor Kon- zertbeginn war der Grossteil der Plätze reserviert. Eifrige Orches- termitglieder schleppten weitere Stühle heran, damit sie allen Besu- chern einen Sitzplatz anbieten konnten. Als Vorspann zum Kon- zert zeigten die Verantwortlichen einige Schnappschüsse und Bilder aus der 10-jährigen Geschichte ih- res Wirkens. Nach 15 Minuten nah- men die 70 Musikerinnen und Mu- siker ihre Plätze ein. Nachdem sich das Orchester unter Konzertmeis- ter Ronny Spiegel gestimmt hatte, wurde Dirigent Christof Brunner vom Publikum mit Applaus be- grüsst. Was dann folgte, war ein musika- lischer Querschnitt durch 80 Jahre Filmmusik. Die hervorragenden In- terpretationen der einzelnen Kom- positionen liessen die Zuhörer im- mer wieder in die betreffenden Filmszenen eintauchen und Erinne- rungen an die visuellen Eindrücke wach werden. Christof Brunner ver- mochte den grossen, ausgewogenen Klangkörper zu subtiler Dynamik – mal in sattem Volumen, mal in sanf- tem Piano – zu führen und so die charakteristischen Elemente der einzelnen Kompositionen herauszu- arbeiten. Spezielle Aufmerksamkeit galt dem Solospiel von Ronny Spie- gel, der die Musik zu «Schindler’s List» sehr gefühlvoll und themen- konform intonierte. Nach der Dar- bietung der Musik der acht pro- grammierten Filmtitel wollte das Publikum mehr hören. Und so liess es sich Christof Brunner nicht neh- men, das Orchester in «Pink Panther» mit einem schnörkellosen Bigband-Sound zu präsentieren. Nach weiteren vier Zugaben war das Jubiläumskonzert und damit ein grosses Hörvergnügen zu Ende. Dem Dirigenten, dem Konzert- meister sowie den Musikerinnen und Musikern gebührt ein hohes Lob und Anerkennung ihres musi- kalischen Schaffens. Das einstmali- ge Jugendorchester hat sich zu ei- nem stattlichen Ensemble ent- wickelt, das ein vergleichbar hohes Niveau erreicht hat. Weniger Lob kommt dem Publi- kum zu. Die Akteure haben sich nicht nur musikalisch sondern auch im klassischen Schwarz-Weiss-Look konzertwürdig präsentiert, doch bei vielen Konzertbesuchern ist die mi- nimale Kleidungsregel leider verlo- ren gegangen. Das Tragen von Jeans, Turnschuhen, Strick-, Sportjacken u.ä. stillosen Gewand ist einem Ju- biläumskonzert – mit Respekt ge- genüber den Akteuren – unwürdig. Grosses Hörvergnügen am Jubiläum Sinfonieorchester TiFiCo: «Selection – Best of 10 years» – Konzert im Gemeindesaal Ein Querschnitt durch 80 Jahre Filmmusik – hervorragend interpretiert vom Sinfonieorchester TiFiCo. Oboenklänge mit Von Seitensprüngen und

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Anzeiger von Wallisellen Donnerstag, 8. Februar 2007 3ORTSGESPRÄCH

Schwarz Seite 3

Der Bitzer Kater meint:Nur kein Wasser

wäre härter!

Das Walliseller Trinkwasser erreichteam 31.10.05 die Gesamthärte von34,4ºfH. Es ist nach internationalerNorm in die zweithöchste von sechsStufen einzuordnen. Qualifikation:Stufe 1/sehr weich, 2/weich, 3/mit-telhart, 4/ziemlich hart, 5/hart,6/sehr hart. Damit ist alles gesagt:Das Walliseller Trinkwasser ist bak-teriologisch und chemisch gut…aber ausgesprochen hart!Beachten Sie die Bitzer Home-page. Wir informieren Sie überdas gängigste Enthärtungssystem(Basis Kalzium-/Natrium-Ionen-austausch) und ein interessantesAngebot: www.bitzer-ag.ch

Das kantonale LaborZürich bestätigt:

Rotackerstrasse 24/26 CH-8304 Wallisellen Telefon 044 878 11 88Fax 044 878 11 [email protected]

REKLAME

Ein tolles Jubiläumskonzertbescherte das Sinfonie-orchester TiFiCo am vergan-genen Sonntag den zahlrei-chen Konzertbesuchern undMusikfreunden anlässlichseines 10. Geburtstags.

■ Edgar Eberhard

Die aktuellen Winterkonzerte vonTiFiCo stehen ganz unter demMotto «Selection – Best of 10years». Ja richtig, das Sinfonieor-chester TiFiCo konzertiert nunschon seit 10 Jahren! Es handeltsich, um genau zu sein, um das 19.Programm. Jedes war in seinerForm einzigartig, abwechslungs-reich und ein Erfolg. Deshalb ha-ben die Mitglieder des Orchestersaus diesen vergangenen Program-men die besten Stücke ausgewählt,die mit noch mehr Spielspass dar-geboten wurden. Zu hören warenu.a. alte Bekannte wie «Pirates ofthe Caribbean», «Harry Potter»,«Gladiator» und viele mehr.

Die GeschichteEs war im Sommer 1996, als zweijunge Musiker, die sich aus ihrervergangenen Schulzeit an der Kan-tonsschule Zürich Oerlikon kann-ten, beschlossen, ein Ehemaligen-

Orchester der Kantonsschule mitsinfonischer Besetzung zu gründen,das sich hauptsächlich der Inter-pretation von Filmmusik widmensollte. Es zeigte sich aber schonbald, dass sich nicht genügend ehe-malige Schüler zur Formation einesganzen Orchesters finden liessen,und so wurde das Orchester durcheinige Instrumentalisten aus demBekanntenkreis der Gründer er-gänzt. Schon bald darauf fandensich etwa 50 Streicher, Bläser undSchlagwerker, in der Mehrzahl Stu-denten der unterschiedlichstenFachrichtungen sowie Mittelschü-ler, zur ersten Probe in der Mensader Kantonsschule Oerlikon ein.

Die vielleicht zweideutig klin-gende Namensgebung TiFiCo istkeine Anlehnung an das schweizer-deutsche Wort «tifig», sondern siesteht als Abkürzung für die drei la-teinischen Worte «Tibicines-Fidici-nes-Cornicines", welche im weite-ren Sinn mit Holzbläser, Streicher,Blechbläser übersetzt werden unddrei grosse Register eines Sinfonie-orchesters bezeichnen.

Das KonzertAm letzten Sonntag gastierte TiFi-Co im Gemeindesaal Wallisellen.Bereits eine halbe Stunde vor Kon-zertbeginn war der Grossteil derPlätze reserviert. Eifrige Orches-termitglieder schleppten weitere

Stühle heran, damit sie allen Besu-chern einen Sitzplatz anbietenkonnten. Als Vorspann zum Kon-zert zeigten die Verantwortlicheneinige Schnappschüsse und Bilderaus der 10-jährigen Geschichte ih-res Wirkens. Nach 15 Minuten nah-men die 70 Musikerinnen und Mu-siker ihre Plätze ein. Nachdem sichdas Orchester unter Konzertmeis-ter Ronny Spiegel gestimmt hatte,wurde Dirigent Christof Brunnervom Publikum mit Applaus be-grüsst.

Was dann folgte, war ein musika-lischer Querschnitt durch 80 JahreFilmmusik. Die hervorragenden In-terpretationen der einzelnen Kom-positionen liessen die Zuhörer im-mer wieder in die betreffendenFilmszenen eintauchen und Erinne-rungen an die visuellen Eindrückewach werden. Christof Brunner ver-mochte den grossen, ausgewogenenKlangkörper zu subtiler Dynamik –mal in sattem Volumen, mal in sanf-tem Piano – zu führen und so diecharakteristischen Elemente der

einzelnen Kompositionen herauszu-arbeiten. Spezielle Aufmerksamkeitgalt dem Solospiel von Ronny Spie-gel, der die Musik zu «Schindler’sList» sehr gefühlvoll und themen-konform intonierte. Nach der Dar-bietung der Musik der acht pro-grammierten Filmtitel wollte dasPublikum mehr hören. Und so liesses sich Christof Brunner nicht neh-men, das Orchester in «PinkPanther» mit einem schnörkellosenBigband-Sound zu präsentieren.Nach weiteren vier Zugaben wardas Jubiläumskonzert und damit eingrosses Hörvergnügen zu Ende.

Dem Dirigenten, dem Konzert-meister sowie den Musikerinnenund Musikern gebührt ein hohesLob und Anerkennung ihres musi-kalischen Schaffens. Das einstmali-ge Jugendorchester hat sich zu ei-nem stattlichen Ensemble ent-wickelt, das ein vergleichbar hohesNiveau erreicht hat.

Weniger Lob kommt dem Publi-kum zu. Die Akteure haben sichnicht nur musikalisch sondern auchim klassischen Schwarz-Weiss-Lookkonzertwürdig präsentiert, doch beivielen Konzertbesuchern ist die mi-nimale Kleidungsregel leider verlo-ren gegangen. Das Tragen von Jeans,Turnschuhen, Strick-, Sportjackenu.ä. stillosen Gewand ist einem Ju-biläumskonzert – mit Respekt ge-genüber den Akteuren – unwürdig.

Grosses Hörvergnügen am JubiläumSinfonieorchester TiFiCo: «Selection – Best of 10 years» – Konzert im Gemeindesaal

Ein Querschnitt durch 80 Jahre Filmmusik – hervorragend interpretiertvom Sinfonieorchester TiFiCo.

Dank dem Dirigenten des Orches-ters Wallisellen, Leonardo Muzii,haben wir in Wallisellen das Glückhervorragende Solisten zu hören.Diesmal war es der Oboist OmarZoboli, der nicht nur weltweit mitSpitzenorchestern und an bedeu-tenden Festivals auftritt, sondernauch eine Oboenklasse an der Mu-sikhochschule Basel unterrichtet.

■ hg. Nachdem das Orchester Wal-lisellen bereits in Dietlikon undOberglatt konzertiert hatte, kamendie Walliseller Musikliebhaber amvergangenen Sonntag in der katho-lischen Kirche in den Genuss die-ses Konzerts. Nur zwei Werke stan-den auf dem Programm: das wenigbekannte Oboenkonzert von Ri-chard Strauss und die bekannteund beliebte 6. Sinfonie «Pastora-le» von Ludwig van Beethoven.

Das Konzert für Oboe und klei-nes Orchester D-Dur, op. 144, be-endete Richard Strauss 1946 in derSchweiz, als er sich vorübergehendim Hotel «Verenahof» im aargaui-schen Baden aufhielt. Es stellt hoheAnforderungen nicht nur an dasOrchester, sondern auch an den So-listen. Der Solist Omar Zoboli

spielte die virtuosen Passagen mitgrosser Leichtigkeit, die gesangli-chen Partien mit tiefem musikali-schen Empfinden. Ein sehr schönesWerk, das man gerne wieder hörenwürde. Das Orchester hat Erstaun-liches geleistet um diesem Werkgerecht zu werden. Es ist bemer-kenswert, welche Leistungen dieMusiker unter ihrem DirigentenLeonardo Muzii immer wieder er-zielen.

Nach der Pause spielte das Or-chester die 6. Sinfonie «Pastorale»von Beethoven. Die Musiker wirk-ten entspannt, sie spielten diesewunderschöne Sinfonie mit sichtli-cher Begeisterung. Die Streicherschienen ihren Part sicher zu be-herrschen und konnten sich so vollder Musik hingeben. Den Bläserngelangen ihre Soli besonders schön.Im vierten Satz (Gewitter undSturm) schlug der Donner aller-dings etwas gar stark auf die Pauke,sodass das Publikum vor Schreckzusammenfuhr. Im letzten Satz«Frohe und dankbare Gefühlenach dem Sturm» beruhigte sich je-doch alles wieder. Dem Orchesterund seinem Dirigenten gebührt vielLob für diese schöne Aufführung.

Oboenklänge mitDonnerschlagOrchester Wallisellen: Winterkonzert

Applaus für den Oboisten Omar Zoboli.

So gelacht hat das Publikum imGemeindesaal schon lange nichtmehr wie am Januar-Ultimo bei derKomödie «Nöd ohni mini Hose!»

■ ww. Und die Lachsalven kamennicht im 3-4-Minuten-Stakkato,sondern in 30-40-Sekunden-Inter-vallen. Denn der angejahrte Vermö-gensverwalter Hubert Schwarz(Jörg Schneider) und Regierungs-rat Roland Städeli (Vincenzo Biagi)sind auf Seitensprung-Tour an derSeminarstrasse. Schwarz gerät in ei-ne heikle Situation, als ein Einbre-cher – nach dem Schäferstündchenmit Sekretärin Jenny (Patrizia Ai-mi) – die Kleider und einigenSchmuck klaut. Der Versuch, Er-satzkleider zu beschaffen scheitertein über das andere Mal. WederPunker Boby (Reto Mosimann)noch Militärkumpel Oberst Pfister(Heiner Hitz) vermögen in nützli-cher Frist aus der Patsche zu helfen.

Die grosse Wende im Stückkommt, als sich Jörg Schneider kur-zerhand mittels Perücke und Frau-enkleidern aus dem Kasten vonJennys Zimmernachbarin Marthain eine Matrone verwandelt. Poli-

zist Müller III, eigentlich auf derSuche nach einem Bombendro-hungskoffer, wittert unvermittelteine Chance, von seinem Weg desFreund und Helfers abzukommenund an der Seitensprung-Serenadeteilzuhaben.

Die Verwicklungen werden ak-zentuiert durch die Auftritte vonHubert Schwarz’ Au-pair-MädchenTove (Andrea Pfenninger), von ei-nem bestechlichen Kommissär (Hei-ner Hitz in der Doppelrolle mitOberst Pfister) und einer Serie vonHackchüchli (mit Marihuana aufge-ladene Teigblätzli).Aber der Knüllerdieses Tohuwabohus sind die marki-gen Sprüche und die faulen Ausre-den auf allen Ebenen. Mehrmals gabes Beifall auf offener Szene.

Das Stück stammt (wieder ein-mal) aus England, dem Land derbesten Komödienschreiber. RayGalton und John Antrobus mögendas Drehbuch geschrieben haben,aber Volksschauspieler Jörg Schnei-der verpasste ihm zweifellos diekernige Schweizerdeutsch-Fassung.Für das Bühnenbild von WernerDenzler brauchte es eigentlich nurein kombiniertes Wohn-/Schlafzim-

Von Seitensprüngen undanderen VerwirrspielenWallisellen: «Nöd ohni mini Hose!» im Gemeindesaal

Schönes Tohuwabohu: Jörg Schneider versucht, sich als Matrone ausseinen Kalamitäten zu befreien.

mer mit vier Türen (die oft ge-schletzt wurden) und einem aus denNachbarhäusern zugänglichen Fens-ter (für den Einbrecher und für denauf der Flucht befindlichen Regie-rungsrat Roland Städeli).

Mit solchen fröhlich-knackigenAufführungen sollten eigentlich auchdie Walliseller zu vermehrtem Thea-terbesuch animiert werden können.