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skar o skar Informationsblatt Ausgabe 13 März 2001 Inhalt Staatsrat Hermann Lange umreißt die Rolle des LEB als staatlicher Träger und das Zusammenwir- ken mit freien Trägern auf Seite 3 Mobilität Eine faire Lösung zwischen dem Wollen und dem Müssen zu finden, ist Aufgabe der Personalentwick- lung. Über Mobilität - objektiv und subjektiv - lesen Sie auf den Seiten 8+9 Rolle des LEB Unsere Service-Hotline: Ein Beitrag zur besseren Kommunikation "Jede Kundenbeschwerde ist ein Geschenk. Weil der Kunde sich nicht einfach abwendet, sondern uns die Chance gibt, zu reagieren" - so sieht es Jost Knebel, bei der DB Leiter des Kundendialogs Personenver- kehr, in Takt, September/Oktober 2000. Und so se- hen wir es auch. Seit dem 1.1.2001 gibt es im Lan- desbetrieb Erziehung und Berufsbildung auf Anre- gung der Projektgruppe AKU-LEB eine Service- Hotline für unsere Kooperationspartnerinnen und - partner: Wählen Sie 48 48! Vernetzte Teams Vernetzung der Teams ist eines der Vorhaben aus AKU- LEB - was kommt da eigentlich auf uns zu? Über bereits bestehende Vernet- zung und die Arbeit in der AG lesen Sie auf den Seiten 6+7 anderen Zeiten ist ein Anrufbeant- worter geschaltet. Die Service-Hotline kann nicht die direkte Kommunikation vor Ort ersetzen. Sie soll aber Anrufern Orientierung geben, die sich in dem verzweigten Netz unserer Zuständigkeiten und Arbeitsfelder nicht zurecht finden oder die vor Ort tatsächlich einmal niemanden erreicht haben. Sicherlich werden die Mitarbei- terinnen der Service-Hotline nicht alle Fragen ad hoc beantworten können; sie werden jedoch sicher stellen, dass sie weiter geleitet und zeitnah und verbindlich ge- löst werden. Selbstverständlich Wähle „48 48“ auf dem Telefon... Sieben Bezirke - sieben kluge Köpfe: Ein starkes Team für den LEB Fünf waren noch gesucht: 13 Bewerberinnen und Be- werber aus dem Landesbetrieb Erziehung und Berufs- bildung haben sich der Auswahl in einem Assessment Center gestellt - eine Methode, die als anspruchsvol- les wie objektives Auswahlverfahren gilt. Zwei Tage lang haben Mitarbeiter des Personalamts das Verfah- ren gestaltet und geleitet; seitens des Landesbetriebs Erziehung und Berufsbildung haben sich neben Ge- schäftsführer Wolfgang Lerche, die Personalleiterin Heide Steitz und Andreas Mecke, Personalrat, ein Bild von den Stärken der Bewerberinnen und Bewerber ge- macht. Jetzt stehen alle HzE-Abteilungsleitungen fest. Auf den Seiten 10+11 stellen sich die Leitungskräfte vor. Unsere Service-Hotline - der Name verrät es - haben wir nicht ausschließlich für Beschwerden ins Leben gerufen; Ziel ist es, un- seren Kooperationspartnerinnen und -partnern für unterschiedlich- ste Anliegen Ansprechpartnerin- nen zu geben. Unter der eigens eingerichteten Telefonnummer 428.81 - 48 48 sind Azijada Sarvan und Hannelore Zimmer- mann von Montag bis Freitag zwischen 10 und 12 Uhr garan- tiert persönlich zu erreichen. Zu sind die beiden Kolleginnen auch weiterhin zu den bekannten Zei- ten unter der Telefonnummer des Geschäftszimmers (428.81-48 00 / 48 05) zu erreichen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, stetig an der Optimie- rung unserer Service-Hotline zu arbeiten - über kreative Ideen und Anregungen zur Verbesserung und Effektivierung freuen wir uns daher. bo Unsere Service-Hotline: 428.81 - 48 48 48 48 48 48 48 48 48 48 Montag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr Die sieben HzE-Abteilungsleitungen im Landesbetrieb Erziehung und Berufsbildung: (sitzend, von links:) Klaus Holzrichter, Brigitte Stobbe, Herbert Stelter, (stehend, von links:) Holger Requardt, Peter Stiepani, Kay Guivarra, Michael Schrader. Über die zielgerichte- ten Methoden der Familienaktivierung war in oskar schon zu lesen - eine interne Schulung hat sie im Betrieb weiter getra- gen - mehr darüber auf Seite 4 FAM-Schulung Theaterprojekt Das Theaterprojekt Spotlight haben wir in der vorigen Ausgabe vorgestellt. Im De- zember ist es ange- laufen und schon jetzt gab es erste Kostproben von den Jugendlichen. Das Beste: Es sind noch Plätze frei! Mehr darüber auf Seite 5

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skaroskarInformationsblatt Ausgabe 13 März 2001

Inhalt

Staatsrat HermannLange umreißt dieRolle des LEB alsstaatlicher Träger unddas Zusammenwir-ken mit freien Trägernauf Seite 3

MobilitätEine faire Lösungzwischen dem Wollenund dem Müssen zufinden, ist Aufgabeder Personalentwick-lung. Über Mobilität -objektiv und subjektiv- lesen Sie auf denSeiten 8+9

Rolle des LEB

Unsere Service-Hotline: Ein Beitrag zur besseren Kommunikation

"Jede Kundenbeschwerde ist ein Geschenk. Weil derKunde sich nicht einfach abwendet, sondern uns dieChance gibt, zu reagieren" - so sieht es Jost Knebel,bei der DB Leiter des Kundendialogs Personenver-kehr, in Takt, September/Oktober 2000. Und so se-hen wir es auch. Seit dem 1.1.2001 gibt es im Lan-desbetrieb Erziehung und Berufsbildung auf Anre-gung der Projektgruppe AKU-LEB eine Service-Hotline für unsere Kooperationspartnerinnen und -partner: Wählen Sie 48 48!

Vernetzte TeamsVernetzung derTeams ist eines derVorhaben aus AKU-LEB - was kommt daeigentlich auf unszu? Über bereitsbestehende Vernet-zung und die Arbeitin der AG lesen Sieauf den Seiten 6+7

anderen Zeiten ist ein Anrufbeant-worter geschaltet.

Die Service-Hotline kann nichtdie direkte Kommunikation vor Ortersetzen. Sie soll aber AnrufernOrientierung geben, die sich indem verzweigten Netz unsererZuständigkeiten und Arbeitsfeldernicht zurecht finden oder die vorOrt tatsächlich einmal niemandenerreicht haben.

Sicherlich werden die Mitarbei-terinnen der Service-Hotline nichtalle Fragen ad hoc beantwortenkönnen; sie werden jedoch sicherstellen, dass sie weiter geleitetund zeitnah und verbindlich ge-löst werden. Selbstverständlich

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Wähle „48 48“ auf dem Telefon...

Sieben Bezirke - sieben kluge Köpfe:Ein starkes Team für den LEB

Fünf waren noch gesucht: 13 Bewerberinnen und Be-werber aus dem Landesbetrieb Erziehung und Berufs-bildung haben sich der Auswahl in einem AssessmentCenter gestellt - eine Methode, die als anspruchsvol-les wie objektives Auswahlverfahren gilt. Zwei Tagelang haben Mitarbeiter des Personalamts das Verfah-ren gestaltet und geleitet; seitens des Landesbetriebs

Erziehung und Berufsbildung haben sich neben Ge-schäftsführer Wolfgang Lerche, die PersonalleiterinHeide Steitz und Andreas Mecke, Personalrat, ein Bildvon den Stärken der Bewerberinnen und Bewerber ge-macht. Jetzt stehen alle HzE-Abteilungsleitungen fest.

Auf den Seiten 10+11 stellen sich dieLeitungskräfte vor.

Unsere Service-Hotline - derName verrät es - haben wir nichtausschließlich für Beschwerdenins Leben gerufen; Ziel ist es, un-seren Kooperationspartnerinnenund -partnern für unterschiedlich-ste Anliegen Ansprechpartnerin-

nen zu geben. Unter der eigenseingerichteten Telefonnummer428.81 - 48 48 sind AzijadaSarvan und Hannelore Zimmer-mann von Montag bis Freitagzwischen 10 und 12 Uhr garan-tiert persönlich zu erreichen. Zu

sind die beiden Kolleginnen auchweiterhin zu den bekannten Zei-ten unter der Telefonnummer desGeschäftszimmers (428.81-48 00/ 48 05) zu erreichen.

Wir haben es uns zur Aufgabegemacht, stetig an der Optimie-rung unserer Service-Hotline zuarbeiten - über kreative Ideen undAnregungen zur Verbesserungund Effektivierung freuen wir unsdaher.

bo

Unsere Service-Hotline:428.81 - 48 4848 4848 4848 4848 48

Montag bis Freitagvon 10 bis 12 Uhr

Die sieben HzE-Abteilungsleitungen im Landesbetrieb Erziehung und Berufsbildung: (sitzend, von links:) Klaus Holzrichter,Brigitte Stobbe, Herbert Stelter, (stehend, von links:) Holger Requardt, Peter Stiepani, Kay Guivarra, Michael Schrader.

Über die zielgerichte-ten Methoden derFamilienaktivierungwar in oskar schon zulesen - eine interneSchulung hat sie imBetrieb weiter getra-gen - mehr darüberauf Seite 4

FAM-Schulung

TheaterprojektDas TheaterprojektSpotlight haben wir inder vorigen Ausgabevorgestellt. Im De-zember ist es ange-laufen und schonjetzt gab es ersteKostproben von denJugendlichen. DasBeste: Es sind nochPlätze frei! Mehrdarüber auf Seite 5

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Impressum

oskar - Informations-blatt des Landes-betriebs Erziehungund Berufsbildung,Conventstraße 14,22089 Hamburg

Zusammengestelltvon einerRedaktionsgruppe

Verantwortlich imSinne desPresserechts:Bettina Bormann,LEB-Ö, Telefon428 81- 48 04,Fax 428.81 - 48 99.

Satz und Layout:Bettina Bormann

Druck: DruckereiHein & Co.

In der Dezember-Ausgabe von oskar haben wir dasGedicht „Freedom“ von dem 17-jährigen HadiWahabzada veröffentlicht. Uns hat die Frage bewegt:Wie kommt ein Jugendlicher zum Schreiben? Im Ge-spräch mit Gesa Kohlhase erzählt er von sich undseiner kreativen Freizeitbeschäftigung.

Gesa Kohlhase sprach mit Hadi Wahabzada

„Wenn man keine Hoffnung hat, ist alles sinnlos“

“Alles geht um Hoffnung.Wenn man keine Hoffnung hat,ist alles sinnlos.”

Hadi Wahabzada fällt es oftschwer, die Zuversicht für seineZukunft zu bewahren. Im März ‘99kam er als minderjähriger unbe-gleiteter Flüchtling nach Deutsch-land. Zunächst war er in der Erst-versorgungseinrichtung Kirch-hofstwiete untergebracht, seit No-vember ‘99 lebt er in der Jugend-wohnung Eulenkamp des Kinder-und Jugendhilfeverbunds Wands-bek.

Nach Hamburg kam Hadi, weiler hier einen erheblich älteren Bru-der hat, der als anerkannterFlüchtling in der Hansestadt lebt.Seinen Bruder kannte er vor sei-ner Ankunft in Hamburg nur vomFoto, das Verhältnis ist immernoch etwas distanziert. Hadi be-sucht ihn und dessen Familie abund zu am Wochenende. „DieWohnung ist zu klein, deswegenkann ich nicht länger dort blei-ben.“

Hadi bewohnt zusammen miteinem anderen afghanischen Ju-gendlichen ein Appartement. „Wirvertragen uns ganz gut, unterneh-

Hadi Wahabzada lebt seit zwei Jahren in Deutschland. In seinen Gedichtensetzt er sich mit Themen wie Liebe und Toleranz auseinander.

Man muss selber lebenund die anderen selberleben lassen.

Was zu uns gehört,bleibt bei uns.Was abfallen muss, fällt ab;man muss selber lebenund andere leben lassen.

Gedicht ohne Titel

men aber nicht viel in unserer Frei-zeit zusammen.“ Mit seinen Mit-bewohnerinnen - afrikanischeFlüchtlingsjugendliche, teilweisemit Säuglingen - hat er eher we-niger Anknüpfungspunkte. „Ichhabe nicht so viele Freunde inHamburg. Ich bin oft alleine zuHause.”

Gedichte, die Gefühleausdrücken

Seit ungefähr einem halbenJahr schreibt Hadi Gedichte, indenen er seine Gefühle aus-drückt. Sein erstes Gedicht gaber seinem Lehrer zum Lesen - undnachdem dieser es für gut be-fand, hat er es auch seiner Be-treuerin Petra Hühne gezeigt. Mitihr verbindet ihn ein enges Ver-trauensverhältnis. Mittlerweile hater schon eine ganze Reihe vonGedichten verfasst, die er amComputer ausarbeitet und aus-druckt.

Hadi besucht die BerufsschuleMetalltechnik in Hamburg Wil-helmsburg. „In Afghanistan wardie Schule wegen des Kriegesgeschlossen und so habe ich niegelernt, Persisch zu schreiben.Ich habe aber an einem Englisch-kurs teilgenommen, der privat or-ganisiert war.“ Die berufliche Aus-richtung seiner Schule macht ihm

nicht so viel Spaß, jedoch kanner mit seinem Abschluss dasFachabitur erreichen.

Zukunftspläne:Computer-Bereich

Wenn er Zeit hat, geht Hadi zu-sätzlich noch zu einem Deutsch-kurs in Billstedt. Hier trifft er Be-kannte aus unterschiedlichenLändern - unter anderem aus Po-len, Russland und dem Iran. Inseiner Freizeit würde er gerneSport treiben, Bodybuilding istseine favorisierte Sportart. Ersucht noch nach einem Sportver-ein, dessen Beiträge er als ak-zeptabel empfindet. Und einenJob für die Aufbesserung seinerfinanziellen Lage hat er nochnicht gefunden.

Seine Betreuerin unterstützt ihnbei der Entwicklung von Zukunfts-plänen. Hadi zieht eine Ausbil-dung zum KFZ-Mechaniker in Er-wägung, kann sich aber auchvorstellen, mit Computern zu ar-beiten. Petra Hühne hat für ihnKontakt zu einer Firma geknüpft,die EDV-interessierten Jugendli-chen eine Weiterbildung im Com-puterbereich mit einer abschlie-ßenden Prüfung zum Support-As-sistenten ermöglichen würde. DieRealisierung dieses Vorhabens,entstanden in Zusammenarbeitmit dem Jugendamt Eimsbüttel,scheitert zur Zeit an der Finan-zierbarkeit.

Hadi will auch weiterhin schrei-ben. Das folgende Gedicht ohneTitel begreift er als einen Aufrufzu mehr Toleranz unter den Men-schen.

Alles, alles Gute, lieber Herr Augustin!○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○

Bei solch einer unglücklichenVerkettung von Missgeschickenmöchte man verschämt dasHaupt senken und bepeinelt aus-rufen: „Oh, du lieber Augustin, al-les ist hin!“ Aber zum Glück istHumor sein zweiter Name und un-ser Kollege, Hans-Dieter Augustinaus dem Kinder- und Jugendhilfe-verbund Wandsbek, macht guteMiene zum misslungenen Spiel.

Was passierte: Am 29. Novem-ber 2000 jährte sich das Dienstju-biläum unseres Kollegen zum40sten Mal! Diesem Tag fieberteHans-Dieter Augustin mit Freudeentgegen. Er war stolz auf seinelange Zugehörigkeit - erst zum

Man muss nie verzweifeln!Man muss sich selber lieben!Die Welt ist kein Gerichtssaal;es gibt keinen Richterund es gibt keinen Ankläger.

Hauptsache ist,selber zu lebenund andere leben zu lassen.

Amt für Jugend, dann zum Lan-desbetrieb Erziehung und Berufs-bildung. An diesem Tag freute ersich auf eine feierliche Anspra-che seines Verbundleiters, er freu-te sich auf eine Urkunde, er freu-te sich darauf, im Kreis seinerKollegen eine schöne Stunde zuverleben, und er freute sich aufeine kleine Meldung in oskar.

In gehobener Stimmung undvoller freudiger Erwartung betrater an jenem Tag das Verbundbüroin Wandsbek. Dort traf er auf ei-nen in Schwermut gehüllten Ver-bundleiter. Etwas war eindeutigins Beinkleid gegangen: Die Ur-kunde war auf dem Weg zum Ver-

bundbüro abhanden gekommen.Kollege Augustin ließ sich seineStimmung nicht trüben, die Feiersollte dennoch statt finden. SeinVerbundleiter beglückwünschteihn dann auch herzlich, wenn auchohne die Insignien der Ehre: dieUrkunde.

Einige Tage später machte sichHans-Dieter Augustin auf denWeg ins Bezirksamt Wandsbek,um die Post für den Verbund ab-zuholen. Und was fiel ihm da indie Hände? Die ersehnte Urkun-de! Freudig dechiffrierte er dieBotschaft: Gratulation zum 20-jährigen Dienstjubiläum! Und fühl-te sich sogleich wundersam ver-

jüngt... Dann händigte er seinemVerbundleiter die Urkunde aus,damit dieser wiederum etwas hat-te, das er Hans-Dieter Augustinaushändigen konnte.

Zu diesem Zeitpunkt freute ersich noch darauf, wenigstens inoskar eine kleine Meldung übersein 40-jähriges (!) Jubiläum zufinden. Leider eine unbegründeteHoffnung, denn: auch das ging insBeinkleid.

Herr Augustin, wir alle gratulie-ren Ihnen doppelt und dreifachzum 40-jährigen Jubiläum! Siehaben gezeigt: Humor ist, wennman trotzdem lacht. Kluge/bo

Zum 40-jährigen Dienstjubiläum unseres Kollegen, Hans-Dieter Augustin

Hadi Wahabzada

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Der Landesbetrieb Erziehungund Berufsbildung hat eineschwierige Zeit hinter sich. Inzwi-schen besteht Anlass zu Optimis-mus. Wir sind noch mitten in derEntwicklung, aber das Ziel ist er-kennbar und erreichbar.

Die Notwendigkeit zu Verände-rungen hat unterschiedliche Ursa-chen. Sie liegen nicht in der Spar-politik (auch diese war angesichtsder finanziellen Lage der Stadt un-vermeidbar), sondern in struktu-rellen Entwicklungen. Zu ihnengehören vor allem:

Nicht mehr die Fachbehörde(das Amt für Jugend) entschei-det, was im einzelnen Fall diebeste Hilfe für das betroffene Kindoder den Jugendlichen ist, son-dern das Jugendamt im Bezirk.Diese „kommunale Lösung“ wirdauch in anderen Ländern der Bun-desrepublik praktiziert.

Wo Hilfe nötig ist, soll zu-nächst mit familienergänzenden(„ambulanten“) und nicht mit fa-milienersetzenden („stationären“)Hilfen reagiert werden. Die Fami-lie ist noch immer der beste Ortfür die Erziehung von Kindern undJugendlichen. Wo Probleme auf-treten, muss deshalb zunächstversucht werden, der Familie zuhelfen, sie zu lösen.

Andere überzeugen,dass wir das richtigeAngebot machen

Die Konsequenzen dieser Ent-wicklung sind leicht zu erkennen:Die Zahl der stationären Hilfen -zumal in dem schwierigen Alterdes Erwachsenwerdens, in demin vielen Familien Probleme auf-treten - reduziert sich deutlich. DerLandesbetrieb Erziehung und Be-rufsbildung hat diesen schwieri-gen Anpassungsprozess mit ei-nem Platzabbau auf der einen undeinem Ausbau der ambulantenHilfen auf der anderen Seite nach-vollzogen.

Wo dennoch eine Unterbrin-gung außerhalb der Familie nötig

wird, ist die Problemlage häufigbesonders ausgeprägt und kom-plex. Die Bezirke müssen sehrgenau schauen, wo sie eine pas-sende Hilfe finden. Es kommtalso nicht allein darauf an, dassman für sich selbst überzeugt ist,das pädagogisch richtige Konzeptzu vertreten. Man muss auch die-jenigen, die entscheiden, davonüberzeugen können, dass mandas richtige Angebot machenkann.

Gefragt: PädagogischePhantasie undInnovationsfreude

Das richtige Angebot zu ma-chen, ist eine pädagogische Auf-gabe. Pädagogik ist nicht weni-ger gefragt als früher. Pädagogikist aber nicht nur eine Frage derGesinnung, sondern auch die Fra-ge nach den Wirkungen, die manerreichen kann und im Interessevon hilfebedürftigen Kindern errei-chen muss. Vor dieser Aufgabemuss sich der Landesbetrieb Er-ziehung und Berufsbildung be-währen.

Er hat sich mit AKU-LEB aufden Weg gemacht. Benötigt wer-den pädagogische Phantasie undVerantwortungsbewusstsein allerMitarbeiterinnen und Mitarbeiter.Dies ist das Kapital, über das derLandesbetrieb Erziehung und Be-rufsbildung verfügt und das er indie Waagschale werfen kann.

Eine Stadt kann auf ein solchesInstrument nicht verzichten. Esgibt immer wieder Situationen, diemit alten Rezepten nicht zu be-wältigen sind. Man braucht eineInstitution, die Innovation vorle-ben und mit ihrem Beispiel ande-re überzeugen kann. Es gibt im-mer wieder Situationen, auf dieman schnell reagieren könnenmuss.

Beispiele hat jeder von unsschon erlebt, ob es nun um dieSicherstellung der Verpflichtungzur Inobhutnahme von Kindern inNot, um die wirksame Zusam-menarbeit von Schule und Ju-

„Wir sind noch mitten in der Entwicklung, aber dasZiel ist erkennbar und erreichbar“ - Staatsrat HermannLange. Foto: Heinrich

Wandel gehört zum Leben dazu - auchzum betrieblichen Leben. Wir habeneine Reihe von strukturellen Verände-rungen vollzogen, sind dabei, unsereKonzepte zu überprüfen und anzupas-sen und die Struktur unserer Jugend-wohnungen zu modifizieren. Wir sindauf dem Weg! Hermann Lange, Staats-

rat und Vorsitzender des Verwaltungs-rats, beschreibt die Aufgaben eineskommunalen Trägers erzieherischerHilfen und der Jugendberufshilfe, dasVerhältnis zu freien Trägern und die Her-ausforderungen an die fachbehördlicheSteuerung des Landesbetriebs Erzie-hung und Berufsbildung.

Staatsrat Hermann Lange über die Rolle des kommunalen Trägers und das Verhältnis zu freien Trägern

gendhilfe oder aber um die psy-chiatrische Betreuung von kran-ken Kindern geht. Es ist keine Lö-sung, derartige Fälle nur deswe-gen an Träger außerhalb Ham-burgs abzuschieben, weil wir inHamburg keine wirksamen For-men der Betreuung derartiger Kin-der finden.

Es ist übrigens auch keine Lö-sung, Jugendliche, die sich nichtso verhalten, wie wir Älteren esgerne hätten, einfach wegzu-sperren. Dies ist und bleibt fürmich eine zentrale Aussage un-serer Politik. Gerade auch imUmgang mit „schwierigen“ Fällenist die Gesellschaft gefordert.Ausgrenzungen helfen nieman-dem.

Gemeinsames Ziel:Kindern undJugendlichen helfen

Nicht ganz einfach ist das Ver-hältnis des kommunalen Trägerszu freien Trägern. Wenn die Zahlder „Fälle“ sich reduziert, wächst- so scheint es - die Konkurrenzder Träger untereinander. Im Jar-gon der Verwaltung spricht mandann von „Marktanteilen“, diewachsen oder schrumpfen.

In den vergangenen Jahren hatsich der Anteil des Landesbe-triebs Erziehung und Berufsbil-dung reduziert, während die An-teile der freien und der außer-hamburgischen Träger wuchs. Esgibt deutliche Anzeichen dafür,dass die „Talfahrt“ des LEB inzwi-schen gestoppt ist.

Dabei halte ich die Rede vom„Markt“, auf dem sich die Trägerim Wettbewerb zu behaupten hät-ten, für eine im Grunde unzulässi-ge Ökonomisierung der Betrach-tungsweise. Wenn es einen Wett-bewerb gibt, dann nur den um dasbeste Angebot. Es geht nicht dar-um, Plätze zu „verkaufen“, son-dern Kindern und Jugendlichenzu helfen. Dies erreicht man nachmeiner Überzeugung am besten,wenn die verschiedenen Trägersich zusammensetzen und ihre

Der Landesbetrieb Erziehung und Berufsbildung- ein notwendiger Bestandteil der Jugendhilfe

Angebote aufeinander abstim-men. Jeder hat seine Stär-ken und muss nieman-den übertrumpfen.

Hier ist die Jugend-hilfeplanung der Bezir-ke gefordert. Die Fach-behörde muss daraufdringen, dass diese Ab-stimmung geschiehtund dass dabei die un-verzichtbaren Quali-tätsstandards päd-agogischer Arbeitdefiniert und gesi-chert werden. Die-ses Problem istnoch nicht optimalgelöst. Dabei istdie Balance zwi-schen öffentli-chem und freien

bewältigen. Es geht aber auchdarum, älteren Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern Beschäftigungenzu bieten, die ihrer persönlichenEntwicklung und ihren sich än-dernden Bedürfnissen Rechnungtragen. Ihre Erfahrung wird wei-terhin gebraucht. Aber irgend-wann wird es unzumutbar, stän-dig in Bereitschaft zu sein.

Wo die Alternativen liegen, in-nerhalb wie außerhalb des Lan-desbetriebs Erziehung und Be-rufsbildung, ist zu klären. Hiermuss uns etwas einfallen, nichtnur um der Mitarbeiterinnen undMitarbeiter, auch um der Kinderund Jugendlichen willen, denenunsere Sorge gilt. Das Bemühenum Lösungen muss Priorität aufunserer Agenda bekommen.

Qualitätszirkel

Der AKU-LEB-Berichtsieht sie vor - die AKU-LEB-Projektgruppemöchte sie installieren:Qualitätszirkel (QZ).Sie tun sich in kleinenGruppen zusammen,wählen selbst ein Pro-blem aus und versu-chen, Lösungsvor-schläge zu erarbeiten,die Sie dokumentierenund der Leitung prä-sentieren. Interessiert?Wenden Sie sich anIhre Leitungskräfte; siewerden Sie ausführli-cher informieren.

Trägern nicht leichtzu finden. DieStadt muss zu ih-rem Träger stehen und dafür sor-gen, dass er seine Rolle als einpädagogisch leistungsfähiger Be-trieb auch wirklich spielen kann.Aber sie darf sich nicht dem Ver-dacht aussetzen, ihren Träger ge-genüber anderen zu bevorzugen.

Angesichts wechselnder Pro-bleme in einer Stadt, deren so-ziale Lage in vielerlei Hinsichtdurch Heterogenität gekennzeich-net ist, stellt die Fähigkeit, sichin den Angeboten, jeweils schnellauch auf wechselnde Problemla-gen einzustellen, hohe Anforde-rungen an alle Träger.

Mitarbeiter dürfenauch etwas von derStadt erwarten

Am Ende aber sind es die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter, dieall dies zu bewältigen haben. Ih-nen muss dabei geholfen werden,ihre Aufgaben zu lösen. Man darfden Bogen nicht überspannen.Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,von denen die Stadt etwas erwar-tet, dürfen auch von der Stadtetwas erwarten.

Nach meiner Einschätzung istdie Frage einer sachgemäßen„Personalentwicklung“ in allen Be-reichen, in denen es um an-spruchsvolle personenbezogeneDienstleistungen geht, bishernicht gelöst (nicht nur in Ham-burg).

Es geht darum, junge Kräfteeinzustellen, die die Kraft haben,schwierige Herausforderungen zu

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Über die effektiven und arbeitserleichternden Metho-den der Familienaktivierung hat oskar schon berich-tet; die Idee, den wertvollen Erfahrungsschatz internweiter zu tragen, wurde begeistert aufgenommen:Während einer dreitägigen Schulung im Kinder- undJugendhilfeverbund Harburg haben neun Teilnehme-rinnen und Teilnehmer im Dezember die Chance ge-nutzt, gemeinsam in ihren Teams die Methoden ken-nen zu lernen und zu überprüfen, ob und wie sie sichins eigene Arbeitsfeld übertragen lassen.

Sicherlich, gemeinsam mitdem gesamten Team eine mehr-tägige Schulung zu besuchen, istder Idealfall: Alle haben die Chan-ce, die Informationen ungefiltertzu bekommen, Fragen, die imNachhinein aufkommen, könnensich die Teammitglieder gegensei-tig beantworten und - wie das im-mer so ist - mehrere Augen undOhren nehmen eben auch mehrauf. Auf der anderen Seite mussder Ausfall eines ganzen Teamsim Arbeitsalltag organisiert wer-den. Aber - mit Rückenwind sei-tens der Leitungen - hatten zwei

Teams die Möglichkeit, an derSchulung teilzunehmen.

Drei Tage lang ging es um dieArbeit mit Zielkarten, um den Ar-beitsansatz Familienaktivierungals lösungsorientierte Kriseninter-vention, um systemisches Arbei-ten in der Familienaktivierung und- last but not least - um die Über-prüfung der Übertragbarkeit me-thodischer Elemente in andereArbeitsfelder. „Drei Tage konntennur einen ersten Anstoß geben“,resümiert Andrea Brückmann,Sozialpädagogin aus der Familien-

aktivierung. Aber immerhin habedie Schulung für die Teams denBoden für eine Weiterentwicklungder Methoden in anderen Felderngeschaffen.

Teilnehmer Arno Knipfer ausdem Kinder- und Jugendhilfever-bund Altona kann dies nur unter-streichen: „ Die gelernten Metho-den stellen für uns ein Werkzeugmehr für unsere Arbeit dar.“ Fa-milienbrett und Zielkarten hat erschon in seinem Alltag in der am-bulanten Betreuung und derSPFH eingesetzt: „Auf diese Wei-se kommt man gleich auf dasThema, um das es in einer Fami-lie geht.“

Die Methoden der Familienak-tivierung strukturieren und erleich-tern die Arbeit und sie ermögli-chen ein schnelles und zielorien-tiertes Vorgehen. „Die Methodenhelfen auch, Distanz zur Familien-situation zu halten“, betont An-drea Brückmann. „Der Ansatz istein wunderbares Mittel, um zum

Ziel zu kommen“, beschreibt esArno Knipfer. Allerdings sei es er-forderlich, die Methoden für ande-re Arbeitsfelder - ambulant wiestationär - leicht zu modifizieren:„Man muss die Fragen schon einwenig selektieren - oder sie derjeweiligen Zielgruppe anpassen.“

Immerhin geht es um eine statt-liche Anzahl von Fragen aus denBereichen Sexualität, Kinderbe-treuung, Schule, Ausbildung, Be-ruf, Freizeitverhalten, Kommuni-kation in der Familie, aber auchWünsche der Klienten. Die bren-nendsten Themen werden danngemeinsam mit den Familienmit-gliedern selektiert und fließen einin einen Monats- und Tagesplan.

„Diese Arbeitsweise schafftStrukturen“, hat Arno Knipfer fest-gestellt. Nicht selten hat er es inseinem beruflichen Alltag manch-mal mit acht bis neun Personenpro Familie zu tun; Zielkarten hel-fen dann, den Überblick zu be-wahren. Ja, die Zielkartenarbeit

berge auch viel Schreiberei, be-stätigt Arno Knipfer. „Aber gera-de auch das hat mir immer wie-der bei meiner gedanklichen Klä-rung sehr geholfen.“

Bleibt noch zu erwähnen, dassdie Schulung allen Beteiligten vielSpaß gemacht hat: „AndreaBrückmann hat das toll gemacht.Insbesondere hat es sich als Vor-teil erwiesen, dass jemand vonder Basis anderen Kollegen etwasvermittelt hat - die Fragen wareneinfach paxisorientierter.“

Leider lässt sich zur Zeit nochnicht vorhersagen, ob es weitereSchulungen geben wird. AndreaBrückmann - die inzwischen ge-heiratet hat und jetzt Dellwigheißt - ist im Erziehungsurlaubund ihre Kollegin, Hanne Pomme-reit, mit der sie gemeinsam dieSchulung vorbereitet hat, ist inihrer Arbeit sehr eingespannt. bo

„Ein wunderbares Mittel, um zum Ziel zu kommen“

Am 23.11. vorigen Jahres wardas Projekt zur Zukunft der Be-rufsbildung im LEB noch Zu-kunftsmusik. Damals haben über70 Kolleginnen und Kollegen ausden neun Berufsbildungseinrich-tungen unter starker Beteiligungdes PR beim „Treff Zukunft“ dasProjekt aus der Taufe gehoben.Acht Arbeitsgruppen diskutierten:Wie können wir Arbeitsbedingun-gen und Betriebsklima verbes-sern? Wie Konkurrenz zwischenBerufsgruppen abbauen und dieKommunikation stärken? Wiekönnten Frauenförderung und Bil-dungsangebote für Mädchen aus-sehen? Wie müsste ein zukunfts-fähiges Profil der Berufsbildungfür 2005 oder 2010 konzipiertsein? Und: Sollten die Berufsbil-dungseinrichtungen nicht besserBerufsbildungsbetriebe heißen?

Damals haben wir beschlos-sen, die Tradition der Herbsttagun-

gen in der Berufsbildung zu neu-em Leben zu erwecken; im Okto-ber 2001 findet die nächste statt.Es wurden Treffen aller Werkstatt-und Ausbildungsleiterinnen sowieTreffen aller Verwaltungsange-stellten der Berufsbildungsein-richtungen beschlossen - und re-alisiert. Zu unterschiedlichstenThemen wurden Projektgruppen(PG) initiiert; die meisten habenihre Arbeit begonnen.

Die PG Qualitätssicherung (Lei-tung: Franz Liebel und WalterMews, BB Thedestraße) bilan-ziert die vorhandenen Qualitäts-standards in der Berufsbildungdes LEB, beschäftigt sich mit un-terschiedlichen Qualitätssiche-rungsmodellen, setzt sich mit denQualitätserwartungen unserer Ge-schäftspartner auseinander undwill ein Qualitätskonzept für dieBerufsbildung im LEB entwickeln.Zwischenergebnisse sollen als

Testläufe in der Praxis erprobtwerden.

In der PG NiedrigschwelligeAngebote der Berufsbildung (Lei-tung: Axel Rausch, BB Bergedorf)beschäftigen sich die KollegInnenbesonders mit den MaßnahmenABO, KOMMplus und Tagewerk.Sind diese Angebote ausreichendniedrigschwellig, zielgruppenge-recht und flexibel? Sollten sie inallen Berufsbildungseinrichtun-gen angeboten werden? Ist dieschulische Förderung für die Teil-nehmerInnen richtig konzipiert?Eine Ideenwerkstatt soll die Phan-tasie beflügeln.

Die PG Berufsbildungsangebo-te für Mädchen und junge Frauen(Leitung: Andrea Dechau, BB Ab-teistraße, und Carla Rinkleff, BBHarburg) hat das Ziel, der Le-bensweise von Frauen noch bes-ser gerecht zu werden. Wie könn-te eine Berufsausbildung auf Teil-zeitbasis für junge Mütter ausse-hen? Wie erreichen wir in der Aus-bildung einen gleichgewichtigenAnteil beider Geschlechter? Wiegehen wir mit Gewalt unter Teil-nehmerinnen um? Wie gestaltenwir die Vorbildfunktion der Mitar-beiterinnen? Die Kolleginnen set-zen ihre Arbeit in vier Gruppen fort:AG Angebote, AG Fortbildung,

Die Zukunft des LEB hat schon begonnen

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AG Kooperation im Bereich Haus-wirtschaft und AG Einrichtungs-übergreifende Freizeitangebote.

Die PG Multimediales Lernen(Leitung: Stefan Pinkepank-Gar-leff, BB Heinrich-Hertz-Straße /Stadtpark) hat sich im Oktobergegründet und bilanziert, wie dieJugendlichen in unseren Berufs-bildungseinrichtungen mit denneuen Medien umgehen. Trotzvieler Unterschiede zeigte sich,dass unsere Zielgruppe und dieIuK-Technologie keine Widersprü-che darstellen (müssen); teilwei-se bieten die neuen Medien so-gar didaktische Chancen für Ju-gendliche mit negativen Lerner-fahrungen. Danach untersuchtedie PG IT-Berufe sowie modulari-sierte Angebote wie den Multime-diaführerschein oder den Europäi-schen Computer-Führerschein inBezug auf ihre Verwertbarkeit fürdas Berufsbildungsangebot desLEB. Gegenwärtig erarbeiten dieKollegInnen Ausbildungsinhalteaus dem IuK-Bereich für berufs-vorbereitende Angebote.

Die PG EDV (Leitung: AlbertScherer) befasst sich mit demEinsatz der IuK-Technik in unse-rer Ablauforganisation - vor allemin Verwaltung und Betriebswirt-schaft: Hard- und Softwareaus-

Fünf Projektgruppen entwickeln Visionen für die nächsten zehn Jahre - Albert Scherer berichtetstattung, EDV-Programme. Wiekönnen wir mit Hilfe neuer Medi-en unsere Arbeit noch erleichternund welche Fortbildungsbedarfebestehen? Wie kooperieren wir mitunserer IuK-Abteilung und welcheBetriebsvereinbarungen sind er-forderlich?

Die Themenbreite der Projekt-gruppen verdeutlicht: im ProjektZukunft geht es um Konsolidie-rung und Innovation, es geht dar-um, die Berufsbildung im LEB zu-kunftsfähig zu machen. Bisher ar-beiten rund 50 Kolleginnen undKollegen in den Projektgruppenmit; neue TeilnehmerInnen sind je-derzeit herzlich willkommen. ImMai soll beim zweiten „Treff Zu-kunft“ eine Zwischenbilanz desGesamtprojekts gezogen werden.Eine Projektkoordination, an deralle PG-LeiterInnen teilnehmen,begleitet das Gesamtprojekt.

Neben viel Optimismus und En-gagement gibt es auch skepti-sche Stimmen: Hoffentlich sinddiese tollen Anfänge keine Ein-tagsfliegen! Ich finde es richtig,mit neuem Schwung, aber auchmit einer Portion Skepsis an diegemeinsame Arbeit zu gehen.Beides trägt zu einem langenAtem bei - und den benötigen wirfür unser Projekt Zukunft.

Familienaktivierung: Methodentraining für Teams im Landesbetrieb Erziehung und Berufsbildung

KJHV HarburgTelefon 790 194 12

Im November vorigen Jahres wurde es aus der Tau-fe gehoben: das Projekt Zukunft der Berufsbildungim LEB. Die leiste Zukunftsmusik, die vor gut dreiMonaten erklang, entwickelt sich langsam zum Kon-zert - fünf Projektgruppen haben ihre Arbeit aufge-nommen. Albert Scherer, Leiter des Bereichs derBeruflichen Bildung im Landesbetrieb Erziehung undBerufsbildung, beschreibt ihre Ziele.

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Kinderhaus Zollenspiekerzu erreichen unterTelefon 724 48 54

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Das Kinderhaus Zollenspiekerbesteht schon seit zehn Jahrenim Kinder- und Jugendhilfever-bund Vier- und Marschlande. Auf-genommen werden dürfen Kinderund Jugendliche in der gesamtenAltersspanne von zwei bis 18 Jah-ren. Anfänglich wurden auch Jun-gen aufgenommen, es gab jedochimmer ein Ungleichgewicht imGeschlechterverhältnis.

Seit ungefähr sieben Jahrenwohnen nur noch Mädchen im

Kinderhaus, was bei diesen sehrgut ankommt. „Der Umgang derMädchen untereinander ist ent-spannter geworden, sie müssensich nicht mehr gegenüber denJungen profilieren“, berichtet Chri-stoph Weißenbach.

Insgesamt gibt es weniger Zer-störung im Haus, die Atmosphä-re ist offener und angstfreier. „DasMännerbild der Mädchen ist oftproblematisch. Sie kennen ge-walttätige Männer, die prügeln,drohen, schlagen, missbrauchen.Wir bieten ihnen hier einen Schon-raum. Speziell wir männlichen Kol-legen wollen ein anderes Män-nerbild vermitteln.“

Im Kinderhaus arbeiten fünfBetreuer auf 4,5 Sozialpädago-genstellen (drei Frauen, zwei Män-ner). Zusätzlich gibt es noch zweiHauswirtschaftliche Fachkräftemit jeweils einer Dreiviertel-Stel-le, davon steht eine halbe Stelledem Kinderhaus Altengamme zurVerfügung. „Die Hauswirtschaft-

lichen Fachkräfte nehmen einewichtige Stellung ein. Sie sind dieMitarbeiterinnen, die täglich dasind und die - neben dem päd-agogischen Team - den Mädcheneine Kontinuität geben.“

Das Team arbeitet schon langein seiner jetzigen Konstellation;die pädagogischen und hauswirt-schaftlichen Kräfte arbeiten hiersehr verschränkt miteinander.

Die pädagogische Arbeit erfolgtnach dem Bezugsbetreuersy-stem, wobei die Grenzen fließendsind. „Die Mädchen gehen mit be-stimmten Problemen lieber zu denKolleginnen.“ Weißenbach schil-dert, dass die Mädchen bei denmännlichen Kollegen ihnen be-kanntes Verhalten zu provozierenversuchen. „Unsere Kompetenzals Mann ist gefragt, wir zeigen,dass es auch andere Formen vonMannsein und männlichem Ver-halten gibt, als die Mädchen esbisher kannten. Gleichzeitig ho-len sich die Mädchen bei uns vielSelbstbestätigung, indem wirunser Urteil als Mann zu Fragen,die zum Beispiel das Aussehenoder den Umgang mit Freundenbetreffen, abgeben.“

Neben Schule, Ausbildung undhäuslichen Pflichten wird großerWert auf die Freizeitgestaltunggelegt. „Wir setzen bei den Stär-ken der Mädchen an und fördernihre individuellen Interessen.“Hoch im Kurs stehen Reiten,Tanz und Aerobic, Musik, Seiden-malerei und Disco-Besuche. DasTeam möchte typisches Ge-schlechtsrollenverhalten aufbre-chen. So reparieren die Mädchen

„Wir schmoren nicht im eigenen Saft!“

unter Anleitung ihre Fahrräder undarbeiten auch einmal einen Tischselbst auf.

Sie sollen sich in ihren Räumenwohlfühlen und dürfen Wünschebezüglich der Gestaltung ihrerZimmer äußern: „Das bedeutet,dass wir in den Baumarkt fahren,Tapeten und Farbe kaufen und dieMädchen dann mit uns Tapezie-ren und Streichen lernen.“

Einmal im Monat gibt es eineVollversammlung mit allen Be-wohnerinnen und möglichst vie-len Kolleginnen und Kollegen.Jede kann hier Themen nennen,die besprochen werden sollen.Gemeinsame Beschlüsse wer-den in einem Protokoll festgehal-ten und ausgehängt.

Im Kinderhaus Zollenspiekergibt es - wie in vielen anderen Ein-richtungen - eine jährliche Grup-penfahrt, die wichtig für die Dy-namik innerhalb der Mädchen-gruppe ist. Für den Sommer ver-suchen die KollegInnen, den Mäd-

Das Kinderhaus Zollenspieker - Portrait von Gesa Kohlhase

chen individuelle Jugendfreizei-ten zu ermöglichen. Wegen derschwierigen Kostenbewilligungdurch das Jugendamt suchen sienach neuen Wegen für die Finan-zierung dieser Fahrten: „Wirschreiben Stiftungen an, diemanchmal zumindest einen Teilder Kosten übernehmen.“

Einen großen Bestandteil derArbeit nimmt der Kontakt zu denEltern ein. „Die Sorge liegt oftnoch bei den Eltern. Wir wollen inunserer Arbeit keine Konkurrenzzu ihnen darstellen, sondern eineEntlastung sein.“ Die Elternarbeitist sehr individuell. Das Teammöchte den Druck sowohl vonden Eltern als auch von den Mäd-chen nehmen, um ihnen späterein funktionierendes Zusammen-leben zu ermöglichen.

Insgesamt geht die Tendenz inder Arbeit hin zum Auffangenkurzfristiger Krisen und kürzererVerweildauern der Mädchen imKinderhaus. „Im Vordergrundsteht weniger Gruppenpädagogikals vielmehr die individuelle För-derung.“ Ein wichtiger Ansatz istdas biographische Arbeiten mitden Mädchen. „Jedes Kind be-kommt bei seinem Auszug einFotoalbum und einen Videofilm,die die Zeit hier dokumentieren.“Die Mädchen erfahren so eineWertschätzung ihrer selbst, diesie vorher selten erlebt haben.

Das Team vom Kinderhaus Zol-lenspieker arbeitet vernetzt imKinder- und JugendhilfeverbundVier- und Marschlande - nicht nurim Vertretungsfall von Bedeutung:„Wir nutzen die kollegiale Bera-tung - und damit das Fachwissenanderer Kolleginnen und Kollegenbeispielsweise von der SPFH. Aufdiese Weise schmoren wir nichtim eigenen Saft, sondern erfah-ren andere Sichtweisen und Ide-en.“

Seit zehn Jahren besteht das Kinderhaus Zollenspieker im Kinder- undJugendhilfeverbund Vier- und Marschlande; seit sieben Jahren ist es einHaus speziell für Mädchen. Fotos (2): Kohlhase

Direkt hinter dem Elb-deich befindet sich dasKinderhaus Zollen-spieker: Neun Mäd-chen im Alter zwischenzehn und 16 Jahren le-ben momentan hier.Christoph Weißen-bach berichtet im Ge-spräch mit Gesa Kohl-hase über die Arbeit inKirchwerder.

Das Team vom Kinderhaus Zollenspieker arbeitet schon lange in seiner Kon-stellation. Die pädagogische Arbeit erfolgt nach dem Bezugsbetreuersy-stem, wobei die Grenzen fließen - Heike Andersen, Thomas Junghans, Chri-stoph Weißenbach, Uta Baße (von links).

Theaterprojekt Spotlight: Noch freie PlätzeJust im Dezember 2000 wur-

de das Theaterprojekt Spotlightgestartet (oskar berichtete) - be-reits Ende Januar gab es die er-sten Früchte zu ernten, oder bes-ser gesagt: zu sehen. 22 Jungenund Mädchen im Alter von 16 bis21 Jahren haben im Rahmen derEröffnungsfeier vor Vertretern desBezirksamts und der Bezirksver-sammlung sowie der FördererSketche und Tanzdarbietungengezeigt - ein kleiner Dank an die-jenigen, die das Projekt unterstüt-zen. Und Spaß hatten wohl allean der Aufführung, Publikumebenso wie Akteure.

Ziel des Theaterprojekts Spot-light: Die Jugendlichen sollen frei-er und selbstbewusster werden

und das Theaterspielen soll ihnenhelfen, herauszufinden, was ih-nen Spaß macht und welche Fä-higkeiten sie haben - ein kreati-ver Weg zur Berufsorientierung.Mit sozial- und theaterpädagogi-scher Unterstützung erarbeitendie Jugendlichen in dem einjähri-gen Projekt ein Theaterstück, er-halten aber auch Unterricht undabsolvieren Betriebspraktika.

Zum Trägerverbund des Pro-jekts gehören die BürgerinitiativeAusländische Arbeitnehmer, dieGesellschaft für Arbeit, Technikund Entwicklung (GATE), Jugendin Arbeit e.V. sowie der Landes-betrieb Erziehung und Berufsbil-dung - alle Mitglieder des Netz-werks Harburg e.V.

Mit Spaß bei der Sache: Innerhalb des einjährigen Projekts erarbeiten dieMädchen und Jungen ein Theaterstück.

Auskünfte unter Telefon46 000 928 oder

46 000 929

Es sind übrigens noch einigePlätze frei! Wer Lust hat, mitzu-machen, muss zwischen 16 und25 Jahre alt sein, in Heimfeld,Neuwiedenthal oder Umgebungwohnen, darf nicht mehr zur

Schule gehen und keinen Ausbil-dungsplatz haben. bo

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Bildung vernetzter Teams: Ein langfristiger Prozess

Notwendig: Erfahrungen und Austausch - Gedanken von Sabine Gottfried

Teamarbeit ist mehr als „irgendwie zusammen zuarbeiten“ - so konstatiert es der Bericht der AKU-LEB-Projektgruppe. Voraussetzung für Teamarbeit ist dem-nach eine abgestimmte und strukturierte Zusammen-arbeit: zielbezogen, auf der Basis eines gemeinsa-men Problemverständnisses und mit gemeinsamenMethoden an einem Strang ziehen. Unter der Feder-führung von Martin Scheer feilen die sechs Mitglie-der der Arbeitsgruppe „Vernetzte Teams“ seit Novem-ber an der Konkretisierung des Vorhabens.

„Besonders in der Einzelfallarbeit wird dieSinnhaftigkeit von Vernetzung und Koopera-tion deutlich“ - Sabine Gottfried, Jugend- undFamilienhilfeteam Wilhelmsburg.

Als ich vor kurzem fallbezo-gen mit der netten Kollegin ausder Beratungsstelle im Stadtteiltelefonierte, zuckte ich unwillkür-lich zusammen. Gerade hatte siemir als Resultat unseres ausführ-lichen Gesprächs etwas von not-wendiger „Vernetzung unserer An-gebote“ und daraus resultierenden„Synergieeffekten“, von denen wirFachleute, aber insbesondere un-sere gemeinsamen Klientinnenund Klienten profitieren würden,ins Ohr geflüstert.

Auf unseren aktuellen Fall bezo-gen, aber auch an künftige An-lässe gedacht, konnte ich ihr zu-stimmen. Jedoch musste ichgleichzeitig an unser innerbetrieb-liches Bemühen denken, die ei-genen Hilfe-Angebote zu vernet-zen. In Ausgabe 11 von oskar ha-be ich angemerkt, dass meiner

Beobachtung nach im Landes-betrieb Erziehung und Berufsbil-dung zahlreiche Teams der unter-schiedlichen Angebote regelmä-ßig miteinander kooperieren. Si-cherlich seltener, dennoch vor-handen, sind Teams, die mehre-re Hilfearten gleichzeitig anbieten.Es gibt Kooperationen innerhalbeines Verbunds oder anlassbezo-gen eine verbundübergreifendeZusammenarbeit von Teams.

Das Projekt „Vernetzte Teamsals Arbeitsprinzip“ hat im Rahmenvon AKU-LEB Vorgaben für dievernetzte Teamarbeit entwickelt.Gleiche Standards sollen gleicheQualität und vor allem durchgän-gige Qualität - angebotsübergrei-fend - garantieren.

Eigene Erfahrungen mit ver-netzter Teamarbeit und Gesprä-

che mit mehreren KollegInnen zudiesem Thema, führen zu folgen-dem Fazit: Teamarbeit lässt sichnicht anordnen - so steht es auchim AKU-LEB-Papier. Es brauchtmehr als guten Willen und gegen-seitige Sympathie, wenn ehemalsseparate Teams miteinander ver-netzt werden sollen. Da reicht esnicht, wenn gleiche Standards an-geordnet werden.

Gemeinsam mit allen KollegIn-nen - unter Berücksichtigung derunterschiedlichen Ausprägungder verschiedenen Hilfe-Angebo-te - müssen diese Standards undQualitätsmerkmale erarbeitet wer-den. Begleitung, Unterstützungund Reflexion des Prozessesmuss durch Leitungskräfte erfol-gen (Coaching!), die klare Struk-turen vorgeben und fachlichesKnow-how in die Teams geben.

Teamarbeit braucht Begleitung und Reflexion

Für unser Team wird esstets bei der fallbezoge-nen Zusammenarbeit wie-der spannend und für unsnachvollziehbar effektiv,mit den Kolleginnen undKollegen der anderen Hil-feangebote zu kooperie-ren. Letztendlich ist es dieEinzelfallarbeit, die dieSinnhaftigkeit von Vernet-zung bzw. Kooperation er-kennen lässt.

Jubiläum

Das neue Jahr fing fürsie mit einer (hoffent-lich) prächtigen Feieran: Ihr 25-jährigesDienstjubiläum hat un-sere Kollegin EdithKuhn aus dem Kinder-und Jugendhilfever-bund Harburg am 1.Januar 2001 gefeiert.Herzlichen Glück-wunsch!

„Gute Beispiele intern weiter geben“ - Martin Scheer, Leiter des Kinder- undJugendhilfeverbundes Süderelbe, hat die Federführung für das AKU-LEB-Arbeits-vorhaben „Vernetzte Teams“.

In Gesprächen mit Kolleginnenund Kollegen aus verschiedenenHilfe-Angeboten wurde deutlich,dass noch viele Fragen zur The-matik und Umsetzung im LEBoffen sind. Deshalb haben wir unsan den Projektleiter der AKU-LEB-Arbeitsgruppe „VernetzteTeams“, Martin Scheer, gewen-det.

Auf der nächsten Seite stelltsich das Team Frohmestraße ausdem KJHV Niendorf/Schnelsenmit einem eigenen Beitrag vor.Das Großteam besteht aus Kol-legInnen der Tagesgruppe, derSPFH und dem ambulantenTeam, die bereits gute Erfahrun-gen mit vernetzter Teamarbeitgemacht haben.

AKU-LEB-Arbeitsvorhaben „Vernetzte Teams“ - Interview mit Martin Scheer

Was heißt vernetzte Teamar-beit eigentlich konkret?

Martin Scheer: Schon heutegibt es im Landesbetrieb Erzie-hung und Berufsbildung kaumTeams, die nicht irgendwie ver-netzt arbeiten. Es gilt aber, ein ge-meinsames Verständnis zu fin-den. Der AKU-LEB-Bericht be-schreibt, was im einzelnen dar-

unter zu verstehen ist: Teams sol-len vier bis sechs Mitglieder ha-ben, sie können ein Teambüro nut-zen, sie handeln im Rahmen ab-gestimmter Methoden, sie erhal-ten einen definierten Rahmen fürihre Kompetenzen, zwischenTeams und Verbundleitungen wer-den Zielvereinbarungen formuliert- um nur einige der Punkte zu nen-nen. Wir betrachten die Beschrei-bungen im AKU-LEB-Bericht alsMinimalforderungen, über die wirals Arbeitsgruppe nicht hinausge-hen wollen. Für Details soll einEntwicklungsspielraum bleiben.

Müssen jetzt alle alles kön-nen?

Martin Scheer: Nein! Esgeht gerade darum, Teamszu schaffen, die gemein-sam in der Gruppe ihre Auf-gaben bewältigen. Die

diesen Fall übernehmen, wer denanderen? Dennoch werden neueAnforderungen erwachsen: zumBeispiel kommunikative. Damitdas gut klappt, müssen wir ge-meinsam Strukturen entwickeln.Wir stellen uns das ganze als ei-nen Prozess vor, in den die Teamslangsam hineinwachsen.

Müssen sich Kolleginnen undKollegen, die jetzt ambulant arbei-ten, darauf einstellen, dass siewieder Schichtdienst leisten müs-sen?

Martin Scheer:Ja, ich weiß,die Befürch-tung bestehtzum Teil. Da-hinter stecktdas Modell ei-nes Teams,das aus sichheraus so-wohl sta-tionä-

re als auch ambulante Angeboteleistet. Dahin wollen wir eigentlichnicht zurück. Allerdings kennenwir alle den Konflikt: Die Mitar-beiterausstattung in den Kinder-häusern ist zum Teil knapp, in Ju-gendwohnungen soll obligatorischeine Rufbereitschaft installiertwerden - manchmal sind Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter aus am-bulanten Teams einfach un-verzichtbar, um all das leisten zukönnen.

Es gibt im LEB Teams, die be-reits vernetzt arbeiten. Wie flie-

ßen deren Erfahrungen indie Arbeitsgruppe ein?

Martin Scheer: Die Mit-glieder der AG habenselbst vielfältige Erfahrun-gen mit vernetzter Team-arbeit, auf die wir aufbau-en können. Eine Ge-

samterhebung überTeamerfahrungen im

LEB halten wirmomentan

nicht

für fruchtbar; es gilt, uns auf dieForderungen aus dem AKU-LEB-Bericht zu konzentrieren.

Wie werden die Teams bei derUmsetzung unterstützt?

Martin Scheer: Es ist sicherlichsinnvoll, auf bereits bestehendeTeams aufzubauen. Dies mussaber in den Verbünden geklärtwerden. Die Unterstützung für dieTeams sehen wir in zweierlei Hin-sicht: Zum einen brauchen sie si-cherlich Fortbildungen - auch imbetriebswirtschaftlichen Bereich,zum anderen sehen wir die Ver-bundleitungen in ihrer Verantwor-tung als Coaches für die Teams.Das kann auch bedeuten, dassLeitungskräfte zunächst für ihreneue Aufgabe gecoacht werdenmüssen. Uns ist es wichtig, dassdie Menschen in unserem Betriebsich auch gegenseitig Kenntnis-se über Teamarbeit vermitteln.Gute Beispiele sollen intern wei-ter gegeben werden.

Bis wann soll das Projekt um-setzungsbereit sein?

Martin Scheer: Eventuell kön-nen wir Anfang Mai Vorschlägevorlegen; die müssen dann abererst diskutiert werden. Die Ent-wicklung wird sicher ein längerfri-stiger Prozess sein - die Kollegin-nen und Kollegen müssen in dieneuen Aufgaben hineinwachsen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Teams klären miteinander:Wer kann in punkto Persön-lichkeit und Fachwissen

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○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○Seite 7 oskarVernetzung im Team und im StadtteilAmbulantes Team und Tagesgruppe kooperieren im Kinder- und Jugendhilfeverbund Niendorf /Schnelsen - das Team Frohmestraße beschreibt seine Arbeit

Das ambulante Team und dieTagesgruppe sind in der gleichenRegion angebunden. Bei gemein-samen Teamsitzungen und beider Supervision stellen wir fest,dass beide Teams in ihrer Arbeitmit ähnlichen Problemlagen kon-frontiert werden. Inzwischen ver-stehen wir uns als Großteam. DasGroßteam arbeitet mittlerweile zuzwei Drittel als ambulantes Teamund zu einem Drittel als Tages-gruppenteam.

Erste Berührungspunkte waren- wie so oft - Urlaubs- und Kran-kenvertretungen. Durch die Strei-chung der HWF-Planstellen ausder Leistungsbeschreibung derTagesgruppen wird die Zusam-menarbeit in diesem Punkt imbesonderen Maße aktuell bleiben.

Aus den Vertretungssituationenund den Überschneidungen in derArbeit wurden die Ressourcen imTeam deutlicher und konnten kon-kret angewandt werden. So ist esmittlerweile selbstverständlich,dass eine Kollegin aus der Tages-gruppe ein Kind ambulant weiter-betreuen kann, während eine Kol-legin aus dem ambulanten Teamin der Gruppe Vertretung macht.Dies ermöglicht uns einen flexi-bleren Umgang mit Einzelfällen.

Die Möglichkeit der Zusammen-arbeit im Großteam wird auch vomASD genutzt. In besonders sen-siblen Fällen können die Maßnah-men SPFH und Tagesgruppe zeit-gleich verfügt werden. In der Re-gel wird lediglich eine Hilfeformin Familie verfügt. In der Arbeitkann sich ein erhöhter Bedarf er-geben, da die Problematik zu-nächst in einem Bereich liegt, dervon der verfügten Maßnahmenicht zu klären ist.

Die Tagesgruppe zum Beispielarbeitet zu zwei Drittel im Grup-penkontext und / oder Einzelbe-treuung von Kindern und zu ei-nem Drittel in den Familien. Sowäre beispielsweise eine Woh-nungssicherung oder eine drohen-de Fremdunterbringung eines Kin-des allein durch die Tagesgrup-penarbeit nicht zu leisten. DieDoppelverfügung stellt allerdingseine Ausnahme dar.

Wir kooperieren in der Familien-arbeit, es finden gemeinsame Fa-miliengespräche und Erziehungs-konferenzen statt, zum Teil auchgemeinsame Aktivitäten. Wäh-rend der Teamzeiten findet über-greifend kollegiale Beratung statt.Unsere Räumlichkeiten und Ma-terialien werden von allen Kolle-ginnen genutzt.

In der letzten Zeit werden auchan die SPFH Fälle herangetra-gen, die von zwei Kolleginnen be-arbeitet werden sollen. In diesenFällen ist häufig ganz pragmati-sche Hilfe im häuslichen Umfeldder Familie gefragt. So ist oftmalszunächst die Veränderung chao-tischer Wohnverhältnisse vorder-gründig, bevor mit den Familien-angehörigen Gespräche stattfin-den können. Die Arbeit zu zweitam Fall ist eine unserer markan-testen Veränderungen; sie effek-tiviert unsere Arbeitsabläufe.

Seit Herbst 1996 ist die SPFHmit 3,5 Stellen im VerbundNiendorf/Schnelsen verankert.Anfang 1997 wurden die beste-henden Büroräume in der Froh-mestraße 96 bezogen. Als die Ein-richtung einer Tagesgruppe im

Bezirk für den Verbund beschlos-sen wurde, konnten die benach-barten Räumlichkeiten angemie-tet werden. Dies machte aus in-haltlichen und praktischen Ge-sichtspunkten Sinn. Im April 1998eröffnete die Tagesgruppe mitsechs Plätzen. Beide Teams,SPFH und Tagesgruppe, arbeitenstützend und beratend mit Fami-lien und greifen auf ähnliche Me-thoden zurück (wie Genogrammund Familienbrett).

Seit Oktober 2000 kam die Fle-xible Betreuung mit einer Stelle

Das Team Frohmestraße hat Erfahrung in der Arbeitim vernetzten Team: Auf diese Weise lässt sich einehohe Betreuungskontinuität erreichen und auch Ur-laubs- und Krankenvertretung sowie eine gute Er-reichbarkeit sind gesichert. Weitere Vorteile: Die Kol-leginnen und Kollegen tauschen sich intensiv fach-lich aus, flexible Angebote sind möglich.

Möchten Sie zumTeam FrohmestraßeKontakt aufnehmen?Sie erreichen es unterTelefon 558 35 41

In Gedenken an unseren Kollegen, Bernd BlankLieber Bernd!

Du hast uns sehr plötzlichverlassen. Wir stehen jetzt al-leine, mit letzten Eindrückenund Erinnerungen und mit Fra-gen, auf die wir keine Antwortmehr mit Dir finden können.Wir und die Kinder sind vonDeinem Tod getroffen.

Du hast Dich in der Arbeitengagiert. Und wie Du selbstvor nicht langer Zeit sagtest,hast Du hier ein Stück Fami-lie gefunden. Was immer diesfür Dich bedeutet haben mag- Du hast Deine Aufgabe in derArbeit mit Kindern gesehen,die durch ihre Familien nichtgerade weich gebettet waren.Hier hast Du Dich über zwei-einhalb Jahre mit Herz einge-geben. Das Ende ist tragisch- für Dich, für uns, Deine Kol-

leginnen, und für die Kinder.In Dir sehen wir die Tragikauch darin, dass Du in derAuseinandersetzung mit unsweicher geworden und - soschien es uns - gewachsenbist.

Wir, die Kinder, Kolleginnenaus dem Verbund Winterhude-Alsterdorf und unsere Nach-barn im Haus haben um Dichgetrauert. Dankbar haben wiran der Feier, die Deine Freun-de und Deine Schwester or-ganisiert haben, am 11. Janu-ar auf dem Friedhof in Berge-dorf teilgenommen.

Cornelia Hinzmann,Angelika Köstel,

Heike Lange,Rainer Schwart,

Cornelia Sievers,Bernd Sonnenberg

Es hat alles seine Zeitund alles Tun unter dem Him-mel hat seine Stunde.Geborenwerden hat seine Zeit.Sterben hat seine Zeit.Lieben und Hassen, Streit undFrieden.Ich merkte, dass es nichtsBesseres gibt, als dass derMensch fröhlich ist bei seinerArbeit.(Die Bibel, Pred. 3;1,2,8+12)

Bernd Blank war seit fastzehn Jahren bei der Freien undHansestadt Hamburg als So-zialpädagoge beschäftigt. Am11. Januar nahmen die Kinder,die er seit knapp drei Jahrenbetreute, und die Kolleginnenin einer Feierstunde Abschied.In Erinnerung bleibt ein Mensch,der oft fröhlich war in seinerArbeit, wollte er doch den ihmanvertrauten Kindern und Ju-

gendlichen ein besseres Le-ben angedeihen lassen, als eres in seiner Kindheit und Ju-gendzeit hatte.

Andererseits erlebten wir,Kinder und Erwachsene,Bernd Blank als einen Men-schen mit Ecken, Kanten undHärten, der im Sinne von Gün-ter Eich mahnte: "Wacht auf,denn eure Träume sind schlecht!Bleibt wach, weil das Entsetz-liche näher kommt. ... Wachtdarüber, dass eure Herzennicht leer sind, wenn mit derLeere eurer Herzen gerechnetwird! Tut das Unnütze, singtdie Lieder, die man aus euremMund nicht erwartet! Seid un-bequem, seid Sand, nicht dasÖl im Getriebe der Welt!"

(Bibliothek Suhrkamp 1953)

Wilhelm Klumbies

in die Räumlichkeiten der SPFHdazu. Wir arbeiten im Team mitvier Vollzeitkolleginnen und mitzwei Kolleginnen mit 30 Stunden,eine Vollzeitstelle ist zur Zeit un-besetzt.

Vernetzung ist aus unsererSicht auch die Arbeit im Stadt-teil. Wir haben den Anspruch, fürunsere Familien ein Netz imStadtteil zu spinnen, so dass sienach Beendigung der Hilfe weite-re Anlauf- und Beratungsstellenpräsent haben, falls erneut Be-darf bestehen sollte.

Vorwiegend besteht die Vernet-zung im Raum Schnelsen-Süd,wo wir mit verschiedenen Einrich-tungen zusammenarbeiten undim Arbeitskreis aktiv mitwirken.Zur Zeit diskutieren wir die Fra-ge, ob und wie wir uns an einemSchnittstellenprojekt beteiligenkönnen.

Team Frohmestraße

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○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○oskar Seite 8

„Mobilität“ - dieser Begriff gehört bei Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern des Landesbetriebs Erziehung undBerufsbildung mittlerweile wie selbstverständlichzum Grundwortschatz. Sobald aber dieses schöneWort - das übersetzt nichts anderes bedeutet als Be-weglichkeit - eine einzelne, konkrete Person betrifft,kommen Gefühle hinzu. Eine strategische Personal-entwicklung muss an diesem Punkt ansetzen: Indi-viduelle Befindlichkeiten auf einer sachlichen Ebe-ne personenunabhängig und objektiviert beschrei-ben und eine möglichst faire Lösung zwischen demWollen (den Mobilitätswünschen der Arbeitnehme-rinnen und Arbeitnehmer) und dem Müssen (denMobilitätsnotwendigkeiten des Betriebs) finden. „Objektiv eine faire Lösung zwischen dem Wollen und dem Müssen finden“

- Sabine Wisniewski, Personalentwicklerin.

Akteure auf diesem „Markt derChancen und Bedarfe“ sind zumeinen die Arbeitnehmerinnen undArbeitnehmer, die sich räumlichverändern möchten, andere Auf-gabengebiete wünschen, sich imRahmen einer beruflichen Lauf-bahn entwickeln wollen oder auf-grund von gesundheitlichen Ein-schränkungen ihren Tätigkeitsbe-reich werden wechseln müssen.

Auf der anderen Seite handeltder Betrieb als Dienststelle, umdurch variabel und flexibel den-kende, arbeitende und einsatzbe-reite Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter im Bereich der Kinder- undJugendhilfe wettbewerbsfähig zubleiben. Grundvoraussetzung istwiederum ein Maß an Dynamik.

Die Börse der Mobilitätschan-cen und -bedarfe funktioniert überMechanismen wie zum Beispielinterne Bewerbungen und Abord-nungen mittels Sozialauswahl. Imfolgenden Abschnitt möchte ichIhnen nur einen kurzen Überblicküber die bislang eingesetzten In-strumente liefern sowie deren Be-urteilung den Betroffenen überlas-sen.

Mobilität FHH-weit

Im Rahmen des FHH-weitenMobilitätsprogramms des Perso-nalamts besteht die Möglichkeit,sich über einen Abordnungszeit-raum von drei Monaten bis maxi-mal drei Jahren über praktischeTätigkeiten in anderen Behörden

Über Personalbewegungen im LEB - von Sabine Wisniewski

für zukünftige neue Einsatzberei-che im eigenen Betrieb zu quali-fizieren. Notwendige Vorausset-zung hierfür ist eine konkrete zu-künftige Stelle, da Qualifizierungnur erfolgreich sein kann, wenndas Ziel klar umrissen ist.

Mobilität imBereich HWF

Diverse Maßnahmen zum Ab-bau des Personalüberhangs deshauswirtschaftlichen Personals -unter anderem eine viermonatigeQualifizierung für den Verwal-tungsbereich und Ausbildungenzur staatlich anerkannten Erzie-herin oder Erzieher - haben vie-len Kolleginnen und KollegenEntwicklungsmöglichkeiten ver-schafft, aber auch viele Personal-

bewegungen mit sich gebracht:Trotz zahlenmäßiger Überhängerissen in der Realität viele Kolle-ginnen, die an den Programmenteilnahmen und zum Teil noch teil-nehmen, durch ihren WeggangLücken, für die wir Vertretungenbenötigten. Die individuelle Ent-wicklung der einen Kollegin be-deutete häufig die Abordnung ei-ner anderen Ersatz-Kollegin.

Mobilität inRichtung Bezirke

Die Bezirke setzen für je ein hal-bes Jahr mehrere Kolleginnen undKollegen in den Sachgebieten ih-rer Kindertagesstätten-Verwaltun-gen ein und qualifizieren diese zu-sätzlich über die praktische Ar-beit im Verwaltungsbereich.

So viel Mobilität wie möglich - und so vielMobilität wie nötig!

PersonalentwicklerischeEinzelmaßnahmen

In Abhängigkeit von den Anfor-derungsprofilen vakanter bezie-hungsweise neu zu besetzenderStellen und der Qualifikations-profile der Kolleginnen und Kolle-gen sind individuelle Mobilitäts-maßnahmen konzipiert und um-gesetzt worden.

Die Stellenbörse

Es wurde ein Konzept zur Er-fassung von offenen und zur Ver-fügung gestellten Stellen im Lan-desbetrieb Erziehung und Berufs-bildung und der Veränderungs-wünsche von Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern entwickelt. Dasvorliegende Instrumentarium wirdvor Veröffentlichung im Betriebvon der AKU-LEB-Mobilitäts-AGmit den übrigen Mobilitätsmaß-nahmen abgestimmt.

AKU-LEB-Vorhaben„Mobilität“

Im Rahmen der auslastungs-steigernden Konzepte von AKU-LEB nimmt sich eine Arbeitsgrup-pe ausschließlich des ThemasMobilität an. Durch das Projekt-management erfährt die Brisanzder Diskussion eine zielorientierteAusrichtung, die über festgesetz-te Eckpunkte ersichtlich ist.

Einblick in die Abläufe der Personalabteilung

Die Personalabteilung ermit-telt die reale Personalausstat-tung in den Verbünden und even-tuelle Vertretungsbedarfe derEinrichtungen. Die Einrichtun-gen, die aufgrund ihrer personel-len Ausstattung Kolleginnen undKollegen für die Vertretung ab-geben könnten, werden aufgeli-stet.

Es wird um freiwillige Mobili-tät (hier: Vertretungsleistung) ge-worben: Im ersten Schritt durchInformation mittels interner

Stellenausschreibung; und imzweiten Schritt durch persönlicheGruppengespräche mit AndreasMecke, Personalrat, und SabineWisniewski, Personalentwickle-rin.

Bleiben die interne Informati-on und das oben beschriebeneGespräch erfolglos, wird eineRangreihe der hauswirtschaftli-chen Kräfte, die in Einrichtungenmit einer personellen Überaus-stattung in diesem Bereich tätigsind, gebildet. Zugrunde gelegtwerden folgende Kriterien: DasMittel aus Lebens- und Dienstal-ter, die Arbeitszeit, etwaige Wege-zeiten, Familienstand und gege-benenfalls Alter der Kinder.

Die Personen, die über dieseSozialauswahl zur Mobilität ange-halten sind, werden von ihren Vor-gesetzten informiert und auf dieMöglichkeit hingewiesen, weitere

soziale Härten, die in diesem Ver-fahren bis dahin nicht berücksich-tigt worden sind, zu benennen.

Sofern erforderlich wird das Mit-bestimmungsverfahren eingeleitet,bei Vorliegen der Zustimmung un-seres Personalrats sämtliche Be-teiligte unterrichtet und über ent-sprechende Verfügungen formalju-ristisch abgesichert.

Die Bewerbungen werden ge-listet. Die Bezirke, die am häu-figsten von unseren Kolleginnenund Kollegen gewünscht werden,erhalten die Namen der Bewer-berinnen und Bewerber, die sichfür diesen Bezirk beworben ha-ben.

Die Bezirke laden die Bewer-berinnen und Bewerber zu per-sönlichen Gesprächen ein undwählen die Person aus, die für einhalbes Jahr vom LandesbetriebErziehung und Berufsbildung indas Bezirksamt abgeordnet wird.

erfasst das Formular das Qua-lifikationsprofil der Betroffe-nen.

Offene Arbeitsplätze - wiezum Beispiel freie und frei wer-dende Stellen - befristete Per-sonalbedarfe bei Krankheit, Ur-laub und aufgrund von Arbeits-spitzen und auch Qualifizie-rungsmöglichkeiten werden alsArbeitsangebot formal in derStellenbörse erfasst.

Die Mobilitätswünsche wer-den mit den Mobilitätsangebo-ten verglichen und bei Über-einstimmungen werden dieseden Mobilitätswilligen mitge-teilt.

Sabine Wisniewski

Praxiserprobte Verfahren der Mobilitätsförderung

Rückfragen?Sabine Wisniewski

ist zu erreichen unterTelefon 428.81-4821

Gewährleistung vonVertretungen für

hauswirtschaftlicheKräfte, die an

Qualifizierungs-programmenteilnehmen

Abordnung in dieKindertagesstätten-Verwaltungen der

BezirksämterDas Mobilitätsangebot wird mit-

tels einer internen Ausschreibungden Kolleginnen und Kollegen be-kannt gegeben.

Interessierte bewerben sichund nennen bis zu drei Wunsch-bezirke.

Stellenbörse (Entwurf)Wer seinen Arbeitsplatz im

Landesbetrieb Erziehung und Be-rufsbildung verändern möchte,erhält ein speziell hierfür entwor-fenes Formblatt, auf dem derWunsch-Arbeitsplatz beschrie-ben werden kann. Gleichzeitig

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○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○Seite 9 oskar„Die Zukunft ist offen - unddas will ich auch bleiben“

Mobilität - kein Selbstzweck

Da arbeitet man vielleicht jah-relang in einem Bereich, den manliebgewonnen hat. Man hat sichim Kollegenkreis eingelebt undbeherrscht die Arbeit aus demEffeff. Plötzlich heißt es: Abord-nung. Wie ergeht es Betroffenendamit? oskar hat sich umgehört.

Stefanie Benin, Hauswirtschaft-liche Fachkraft, sah sich mit derAbordnung konfrontiert, als sieaus dem Urlaub zurückkehrte. „Imersten Moment war das einSchock für mich - aber dann sag-te ich mir: Ich bin offen, das ma-che ich.“ Von der Tagesgruppe inihrem Heimatverbund Bramfeldkam sie ins KinderschutzhausSchleswiger Damm. „Dort bin ichauf ein tolles Team getroffen.“

Die vier Monate hat sie gern imLummerland gearbeitet, aber zu-rück wollte sie doch; das Problem:der lange Fahrtweg. „Mein eige-nes Kind hat darunter gelitten.“Die allein erziehende Mutter wür-de jedem in der selben Situationsagen: „Guck es dir erst mal an.“Stefanie Benin hat mit den Um-ständen am neuen Arbeitsplatzgute Erfahrungen gemacht; den-noch: „Man hinterlässt ein Loch,wenn man abgeordnet wird.“ IhrWunsch: „Bei der Sozialauswahlsollte der persönliche Hintergrundstärker berücksichtigt werden.“

Zunächst hatte Katrin de Jesusquasi gerüchteweise von der Mög-lichkeit der Abordnung in den Ver-waltungsbereich der Kindertages-stätten-Sachgebiete gehört. Einhalbes Jahr verging, aber „nachdem Vorstellungsgespräch liefalles sehr schnell“, berichtet dieSozialpädagogin. Seit dem 15.

Mit der Auswahl der Trainerin-nen hat Personalentwicklerin Sa-bine Wisniewski eine gute Wahlgetroffen. Voller Elan starteten wirAnfang September mit Bürokom-munikation, weiter ging es mitdem Thema Stress und Konflikteund mit dem Telefontraining. Dar-an schloss sich dann unser er-stes Praktikum (vier Wochen) inder Verwaltung an. Die Berüh-rungsängste, die einige von unszunächst hatten, wurden durchden zehntägigen PC-Kurs (Ein-führung in Word und Excel) ab-gebaut. Im Anschluss daran be-gann für uns das zweite Prakti-kum (sechs Wochen).

Uns allen hat diese Qualifizie-rung sehr viel Wissenswertes na-he gebracht und uns den berufli-chen Alltag in der Verwaltung be-wusst gemacht. Wir sind stolz aufuns, dass wir diese Qualifizierunggemeistert haben. Gibt es Mitar-beiter, die an uns gezweifelt ha-ben...???

Freie Stellen wurden uns auchschon angeboten, leider auch vie-le außerhalb des LEB. Es ist unsklar, dass es Mobilität gebenmuss - nicht zuletzt deswegenhaben wir uns für diese Qualifi-zierung entschieden. Aber wasbedeutet Mobilität für den Einzel-nen? Viele haben durch langjäh-rige Zugehörigkeit eine sozialeBindung zu Ihrer Arbeit und denBetrieb entwickelt. Das stimmtuns schon traurig; erst vor kurzerZeit wurde uns gesagt, dass diemeisten von uns den Betrieb ver-lassen werden müssen. Obwohlwir diesen Bericht mit einem wei-nenden und einem lachenden Au-ge geschrieben haben, war dieQualifizierung für uns alle eineBereicherung und wir hoffen,dass wir bald einen Platz in derVerwaltung finden.

Beate Czybulka, Christa Quast,Elfi Wille, Bep von Leeuwen, Ma-ren Oellerich, Karin Schneider,Carmen Kundrus, Sofi Pionkows-ki, Angelika Krebs, Margitta Genz

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○

„Wir haben esgemeistert!“

Mobilität, Beweglichkeit isteine Schlüsselqualifikation vonMitarbeiterinnen und Mitarbeiternauch in Sozialorganisationen undin der öffentlichen Verwaltung.Aber auch Schlüsselqualifikati-onen sind keine fraglosen Ge-wissheiten, sondern bedürfen derBegründung.

Zunächst fällt auf, dass es ge-rade in Arbeitsfeldern, in denendie Beziehung zwischen Profes-sionellen und Klienten eine wich-tige Rolle für den Erfolg spielt, einSpannungsverhältnis zwischender Mobilitätserwartung und dergeforderten Kontinuität der Be-treuung gibt. Mobilität soll sichnicht negativ auf die Qualität un-serer Arbeit auswirken, sondernein Beitrag zur Qualitätsentwick-lung sein. Dies wird dann mög-lich sein, wenn die Vorteile für alleBeteiligten erkennbar sind.

Eine große, dezentrale Organi-sation, die nur durch optimalen

übernehmen, hilfreich ist oderveränderte Rahmenbedingungenes erfordern. Organisationen, dienicht lernen, sich nicht verändern,werden zum Dinosaurier.

Mobilität findet auch in denKöpfen statt. In der sozialen Ar-beit gibt es nach meiner Wahr-nehmung eine deutliche Entwick-lung weg von der plausiblen An-nahme und hin zur empirisch ab-gesicherten Erkenntnis. Dies istein Indiz für Professionalisierung.Es gibt also eine Fülle neuer In-formationen, aus denen es Rück-schlüsse für das Alltagshandelnzu ziehen gilt. Dies ist auch eine

fachliche Herausforderung. Inelaborierten Arbeitsfeldern wer-den Fachkräfte nur dann auf Dauerden Anforderungen gerecht, wennsie sich beständig auf dem neue-sten Stand halten. Dies gilt für denIT-Bereich ebenso wie für die so-ziale Arbeit.

„Mobilität - auch ein Beitrag zur Per-sonalfürsorge“ - GeschäftsführerWolfgang Lerche.

„Hurra, neun Hauswirtschaftliche Fachkräfte und eine Sozialpädagogin ha-ben es geschafft!“ (vorne von links:) Christa Quast, Margitta Genz, BeateCzybulka, (hinten von links:) Elfi Wille, Maren Oellerich, Bep von Leeuwen,Angelika Krebs, Sofi Pionkowski, Karin Schneider, Carmen Kundrus.

Oktober 2000 arbeitet sie im Be-zirk Mitte. Die Chancen für eineÜbernahme stehen gut.

Während die allein erziehendeMutter sich früher um jugendlicheFlüchtlinge gekümmert hat, ist esheute die Berechnung der Kostenfür die Kindertagesbetreuung. AlsKrankenvertretung ist sie auchschon mit Beratung und Platzver-mittlung betraut worden. „Ich ver-danke dem LEB ganz, ganz viel“,bilanziert sie heute. „Den Sprungins kalte Wasser soll man ruhigwagen, das ist eine tolle Chan-ce, die ich jedem empfehlen wür-de.“ Vor allem ihr Privatleben hatprofitiert: Regelmäßige Arbeits-zeit und freie Wochenenden - dar-über freuen sich natürlich ihre Kin-der, vier und sechs Jahre alt.

Nicht immer klappt Mobilitätwunschgemäß. SozialpädagogeWolfgang Weylandt wollte sichneue Tätigkeitsfelder erschließen:Qualifizierung im Bereich Control-ling. In seinem Fall konnte der Be-trieb ihm nicht entgegen kommen.Grund: In dem Bereich hat derLEB keine freie Stelle. An seinemBeispiel zeigen sich die Grenzender Mobilität. Weylandt: „Die ab-gebende Behörde finanziert dieQualifizierung, profitiert aber nichtvon der Fortbildung.“

Wolfgang Heinemann wurde fürein Jahr in die Finanzbehörde ab-geordnet zur Qualifizierung imControlling: „Als sich die Möglich-keit eröffnete, habe ich diese Ge-legenheit als Chance erkannt. Klarwar, dass es in meiner bisherigenTätigkeit nicht mehr weiter ging -das Mobilitätsprogramm erschienmir als neue Perspektive“, erin-

nert sich der Sozialpädagoge.„Natürlich war mir auch bänglichzumute: Was erwartet mich? Aufwelche Kollegen treffe ich dort?“

Personalentwicklerin SabineWisniewski half ihm, in vertrau-ensvollen Gesprächen seine Vor-stellungen auszuloten. „Ein Jahrdurfte ich in der Zentrale des LEB„üben“ und stellte fest, dass esüberall freundliche und hilfsberei-te Kolleginnen und Kollegen gibt.“Mit der Option, nach Ablauf desProgramms in den LEB zurück-zukehren, sprach nichts mehr ge-gen das Mobilitätsprogramm.

„Nachdem fast ein Jahr vergan-gen ist, bedauere ich den Schrittüberhaupt nicht. Er hat verhindert,dass ich mich in der Rolle desOpfers einniste“, so WolfgangHeinemann. „Und ich durfte wie-der einmal meinen Horizont erwei-tern - durch den Abbau von Vorur-teilen: So habe ich in der Finanz-behörde tolle Leute kennenge-lernt, die mit meiner Vorstellungvon Beamten nichts gemein ha-ben.“ Auf der anderen Seite konn-te er ein wenig dazu beitragen,das Bild von Sozialpädagogen po-sitiv zu verändern: „Offensichtlichhat man einen langhaarigen Men-schen erwartet, der in der linkenTasche seiner Latzhose Marihua-na aufbewahrt und in der rechtenden Molotowcocktail.“

Dennoch: „Schwierig bleibt dieAufgabenstellung. Ich muss mirviel selbst erarbeiten. Aber es gibteben die Chance, tatsächlichnoch einmal etwas anderes zumachen. Die Zukunft ist offen undich selbst will es auch bleiben.“

bo

Einsatz der Mitarbeiterinnen undMitarbeiter (Orgadeutsch: Perso-nalressourcen) ein ausgegliche-nes Betriebsergebnis erreichenkann, hat ein vitales Interesse anVerfahren und Möglichkeiten, dasPersonal dort verfügbar zu haben,wo die Arbeit anfällt. Für eine Or-ganisation ist Mobilität aber nichtnur eine Frage des Einsatzortesvon Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern. Auch die Organisation selbstmuss mobil sein, das heißt, sichneuen Anforderungen stellen, be-währte und liebgewonnene Felderräumen und die innere Strukturverändern, wenn es für die Men-schen, für die wir Verantwortung

Verwaltungsqualifizierung: Ein Schrittin Richtung Mobilität

Mobilität ist auch ein Teil derpersönlichen Karriereplanung.Wer gelernt hat, in unterschiedli-chen Aufgabenfeldern und Kon-texten ertragreich zu arbeiten, hatnicht nur mehr Zutrauen in die ei-gene Leistungsfähigkeit, sondernhat zugleich auf dem Arbeits-markt bessere Chancen. Der LEBwird seine Bemühungen zur Mo-bilitätsförderung auch als Beitragder Personalfürsorge fortsetzen.

Wolfgang Lerche

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Endlich an Bord: Sieben HzE-Abteilungsleitungen

Ab 1. April für die Belange in den Bezirken verant-wortlich sind: Klaus Holzrichter, Bezirk Bergedorf, Mi-chael Schrader, Bezirk Mitte, Holger Requardt, Be-zirk Altona, Peter Stiepani, Bezirk Eimsbüttel, KayGuivarra, Bezirk Wandsbek - außerdem BrigitteStobbe, Bezirk Harburg, und Herbert Stelter, BezirkNord, die Ihnen bereits als langjährige Abteilungs-leitungen des Bereichs Hilfen zur Erziehung bekanntsind. In den nächsten Wochen werden sie ihre Bü-ros in den Bezirken beziehen.

Schon lange fest stand derWechsel von Brigitte Stobbe undHerbert Stelter von der Abtei-lungsleitung zur Bezirklichen Lei-tungskraft. Beide haben sich inden langen Jahren ihrer leitendenTätigkeit hervorragend bewährt -Fähigkeiten, Kenntnisse und Kon-takte, die sie nun in ihre bezirkli-che Leitungstätigkeit einbringenwerden.

Der Gedanke, mehr Kompeten-zen in die Bezirke zu verlagern,ist während des Organisations-entwicklungsprozesses entstan-den; jetzt wird das lange gehegteVorhaben umgesetzt. Ziel der be-zirklichen Umstrukturierung istes, beweglicher zu werden bei derSteuerung der Bedarfe vor Ortund: unseren Kooperationspart-nerinnen und -partnern in den Be-zirken kontraktfähige und vor al-lem strategisch und visionär den-kende Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter des Landesbetriebs Er-ziehung und Berufsbildung ge-genüber zu stellen.

Auswahl imAssessment Center

Die Auswahl der Bezirksleitun-gen haben wir uns nicht leicht ge-macht. Und - so viel sei verraten- auch die Bewerberinnen und Be-werber haben es sich und unsnicht leicht gemacht. GlänzendeFachkräfte haben sich in zwei Ta-gen in einem Assessment Cen-ter präsentiert; sie alle habenwertvolle Qualitäten gezeigt,selbstverständlich auch diejeni-

gen, auf die die Wahl zur Be-zirksleitung dann letztlich dochnicht gefallen ist.

Mit allen Kandidatinnen undKandidaten werden in der näch-sten Zeit Perspektivgesprächegeführt, um künftige reizvolle Ein-satzorte zu eruieren. Ganz offen-sichtlich sind viele Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter des Lan-desbetriebs Erziehung und Be-rufsbildung bereit, herausgehobe-ne Verantwortung zu überneh-men.

Neue Führungscrewfindet sich zusammen

Hintergrund für die Entschei-dung, die Auswahl der neuen Lei-tungskräfte in einem AssessmentCenter zu treffen, war der Gedan-ke, ein standardisiertes und da-mit objektives und zugleich trans-parentes Verfahren zu initiieren.Mitarbeiterinnen und Mitarbeitermit ganz unterschiedlichen Erfah-rungen sollten die Chance bekom-men, sich und ihre Fähigkeiten zuzeigen. Und sie haben ihre Chan-ce ergriffen.

Bleibt nur noch, allen, deren Ein-satzort in unserem Betrieb sichvon nun an ändern wird, gutesGelingen zu wünschen. In dennächsten Wochen werden vieleDetails konkretisiert, die neuenLeitungskräfte werden zum Teilihre neuen Büros vor Ort bezie-hen und sie werden sich als neueFührungsrunde zusammen fin-den.

Die neuen Leitungskräfte sind ausgewählt. In oskar stellen sie sich Ihnen vor

Klaus Holzrichter, 50, Sozial-arbeiter: „Bereits seit 1980 bin ichin unterschiedlichen Betreuungs-formen der Heimerziehung tätig:Zuerst bei einem freien Träger inNiedersachsen und seit 1989 imLandesbetrieb Erziehung und Be-rufsbildung - als Leiter des Klein-kinderheims Groß Borstel undnach dessen Schließung im Jahr1996 als Leiter im heutigen Kin-derschutzhaus Südring. Währendder vergangenen zwei Jahre habeich den Kinder- und Jugendhilfe-verbund Mitte geleitet.

Geboren bin ich in Wuppertal,in Mannheim habe ich studiert -und gewohnt während dieser Zeitin Heidelberg. In Hamburg bin ichseit 1980 ansässig. Seit 14 Jah-

Klaus Holzrichter, HzE-Abteilungsleiter Bergedorf

Kooperation zwischen Leitungund Basis verstärken

ren wohne ichin Altona-Ot-tensen mit ei-ner Sozialpäd-agogin zu-sammen - die„kollegialeBeratung“ istalso auch zuHause gege-ben.

In meinerFunktion alsBezirksleitermöchte ich

Michael Schrader, 47,Diplom Sozialpädagoge:„Mein ganzes beruflichesWirken als Erzieher undSozialpädagoge hat sichauf Kinder und Jugendlichein schwierigen Lebensla-gen und deren Familiengerichtet. Ihnen ein Stückmehr Teilhabe am gesell-schaftlichen Leben zu er-möglichen, ihre Chancenein wenig zu verbessernwar und bleibt Ziel meiner Michael Schrader, HzE-Abteilungsleiter Mitte

Kreativ im Team die Nummer 1fürs Jugendamt werden

1991 - war ich als Abteilungslei-ter im Jugendamt Hamburg Mittetätig. Ich habe unter anderem imKinderheim Gojenberg, beimJPPD, bei der Jugendgerichtshilfeund im Bereich der beruflichen Bil-

Klaus Holzrichtervorläufig zu erreichen

unter Telefon 732 21 83oder 732 21 78

Michael Schradervorläufig zu erreichen

unter Telefon 428.86-1022

dung für benachteiligte Ju-gendliche gearbeitet.

Meine private Seite: Ichbin verheiratet und habezwei Kinder, ich kochegern, widme mich unseremGarten und ich bin Pianistin einer Rockband.

Meine Vision für meinenneuen Wirkungsbereich:Kreativ, in Teamwork undmit guten Jugendhilfeange-

Arbeit.

Seit November 1999 leite ich dieIntensiv Betreuten Wohngruppendes Landesbetriebs Erziehungund Berufsbildung. Vorher - seit

boten Kooperationspartner Num-mer 1 des Jugendamts werden.“

mich von jetzt an mit aller Kraftfür eine konstruktive Zusammen-arbeit zwischen bezirklicher undzentraler Leitung und der Basiseinsetzen.“

Brigitte Stobbe,HzE-Abteilungslei-terin Harburg

Herbert Stelter,HzE-Abteilungsleiter Hamburg-Nord

Brigitte Stobbevorläufig zu erreichen

unter Telefon 428.81-4850

Herbert Steltervorläufig zu erreichen

unter Telefon 428.81-4870

Kooperationspartnerinnen und -partner vor OrtBrigitte Stobbe, Sozialpäd-

agogin, und Herbert Stelter, Sozi-alpädagoge, sind seit vielen Jah-ren im Landesbetrieb Erziehungund Berufsbildung als Abteilungs-leitungen des Bereichs Hilfen zurErziehung tätig. Brigitte Stobbeübernimmt innerhalb der bezirk-lich orientierten Struktur als HzE-Abteilungsleiterin die Verantwor-tung im Bezirk Harburg. HerbertStelter ist verantwortlich für dieBelange im Bezirk Hamburg-Nord.

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○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○Seite 11 oskarMehr Entscheidungskompetenzen in die Bezirke

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○

„Burnout Syndrom - das muss nicht sein!“

Peter Stiepani, 46, Sozialpäd-agoge: „Nachdem ich meine drei-jährige Lehre als Reproduktions-fotograf abgeschlossen hatte,musste ich mir eingestehen,dass mein wahres berufliches In-teresse doch in der Arbeit mit Kin-dern und Jugendlichen liegt. Ichzog die richtige Konsequenz - undließ mich in der Fachschule fürSozialpädgogik in der Wagner-straße zum Erzieher ausbilden.

Drei Jahre habe ich dann imMax-Zelck-Heim (Niendorf) gear-

Gemeinsame Orientierungsmomente in der Arbeiterschaffen

Kay Guivarra, 37, Erzieher:„Nach dem Gymnasium, der Bun-deswehr und der Ausbildung zumErzieher startete ich 1988 als Er-zieher im Kinder- und Jugend-heim Horner Weg. Nach vier Jah-ren stieg ich dort in den Leitungs-bereich auf.

1994 wechselte die EinrichtungHorner Weg von der Vereinigungstädtischer Kinder und Jugend-

Kay Guivarra,HzE-Abteilungsleiter

Wandsbek

Der Anfang einer erfolgreichen Entwicklungheime zum Landesbetrieb Erzie-hung und Berufsbildung. Hier habeich als Leiter des KinderheimsHorn und als Leiter der Erstver-sorgungseinrichtung Hohe Liedtgearbeitet. Zur Zeit bin ich imKJHV Wandsbek tätig.

Schon in der Vergangenheit wa-ren Veränderungen für mich im-mer wieder ein Motor, der meineBegeisterung für meine Arbeit an-

trieb. Meine neue Position wirktdaher wie Treibstoff auf mich. Fürmeine Tätigkeit als HzE-Abtei-lungsleiter im Bezirk Wandsbekwünsche ich mir mit den Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern einekollegiale, auf Vertrauen basieren-de Zusammenarbeit.

Mir ist bewusst, dass wederneue Strukturen noch neue Per-sonen Garanten für eine bessere

Kay Guivarravorläufig zu erreichen

unter Telefon 68 63 43

Peter Stiepanivorläufig zu erreichen

unter Telefon 552 16 61

beitet, fünf Jahre habe ich in ei-ner Erziehungsaußenstelle Pfle-gekinder bei mir zu Hause betreutund weitere drei Jahre war ich inder Flexiblen Betreuung im Rau-hen Haus tätig.

Nach meinem Studium der So-zialpädagogik kam ich dann zumLandesbetrieb Erziehung und Be-rufsbildung, zunächst in den Ei-ßendorfer Pferdeweg, dann in dieSPFH im KJHV Eimsbüttel. DenKJHV Süderelbe habe ich dreiJahre geleitet, seit 1999 bin ich

Verbundleiter im KJHV Niendorf/Schnelsen.

Ohne rot zu werden, kann ichüber meine Stärken sprechen: Ichkann zuhören und versuche im-mer erst zu verstehen, bevor ichhandle. Meine Vision als Bezirks-leiter: Gemeinsame Orientie-rungsmomente in der Arbeit er-schaffen.“

„Einige meiner Klientinnenund Klienten sind noch keine 30Jahre alt - und schon total aus-gebrannt“, berichtet Auli Czycholl,Diplom-Psychologin aus der Be-ratungsstelle für Alkohol- und an-dere Suchtprobleme. Die Bera-tungsstelle in der Von-Essen-Stra-ße 82 richtet sich ausschließlichan Kolleginnen und Kollegen ausder Behörde für Schule, Jugendund Berufsbildung (BSJB). ZurZeit ist das gelb-blau-weiße Falt-

blatt der Beratungsstelle bei unsim Landesbetrieb Erziehung undBerufsbildung im Umlauf.

Auli Czycholl und ihre beidenKollegInnen - Sigrid Engel, Sozi-altherapeutin, und Dr. Rudolf Aver-beck, Berater - bieten kostenfreieFachberatung zur sozialen Arbeitoder persönliche Beratung bezie-hungsweise Unterstützung beim

Finden zusätzlicher Hilfeformenan. „Es ist uns ein besonderesAnliegen“, so die Diplompsycho-login, „mit unserem Angebot auchdie Kolleginnen und Kollegen ausdem LEB zu erreichen.“

Ihrer Ansicht nach müssenMenschen, die im sozialen Be-reich arbeiten, nicht ausbrennen.Die rechtzeitige Klärung der eige-

Beratungsstelle fürAlkohol- und andere

Suchtprobleme in der BSJBVon-Essen-Straße 82

22081 HamburgTelefon 299 39 38,

299 11 71, 299 73 63Fax 299 79 62

e-mail:[email protected]

nen Grenzen in der Arbeit, dasSchaffen eines persönlichen Aus-gleichs in der Freizeit und ein be-tont lösungs- und ressourcenori-entiertes Herangehen an die Be-treuung der Kinder, Jugendlichenund Familien hilft, dagegen zusteuern. Letzteres ist ihrer Erfah-rung nach auch bei Familien mitbesonderer Suchtproblematikmöglich.

Sabine Gottfried

Beratung, Information, Unterstützung

Peter Stiepani, HzE-Abteilungsleiter Eimsbüttel

Holger Requardt, 37, Sozial-pädagoge: „Geboren bin ich imJahr 1963 in Goslar, studiert habeich ab 1983 in Braunschweig.Nach dem Studium zog es michin den Norden, nach Hamburg.Seit 1991 lebe ich mit meiner Frauund unseren beiden Töchtern inder Nordheide.

Beim Landesbetrieb Erziehungund Berufsbildung arbeite ich jetztseit elf Jahren, und zwar in denBereichen Jugendwohnung undambulante Betreuung. Im „Team-

Der LEB: Verlässlicher und leistungsstarker Partnerder Jugendhilfe

Hövelbrook“ in Wilhelmsburgkonnte ich zahlreiche Erfahrun-gen mit der Entwicklung einesdurchlässigen Jugendhilfeange-bots und mit den vielfältigen Pro-zessen der Team-Arbeit sam-meln.

Auf meine neuen Aufgaben alsBezirksleiter in Altona freue ichmich; ich wünsche mir eine krea-tive Zusammenarbeit, bei der die

individuellen Stärken der Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter zumTragen kommen. Den Landes-betrieb Erziehung und Berufsbil-dung als verlässlichen und lei-stungsstarken Partner der Ju-gendhilfe zu präsentieren, ist da-bei mein vorrangiges Ziel.“

Holger Requardtvorläufig zu erreichen

unter Telefon 75 66 50 07Holger Requardt, HzE-Abteilungsleiter Altona

Auslastung sind. Siesind aber der Anfangeiner neuen Ent-wicklung, derunsere zielge-richtete Zusam-menarbeit zum Er-folg verhelfen wird.“

Page 12: oskar · 2010-02-18 · oskar Informationsblatt Ausgabe 13 März 2001 Inhalt Staatsrat Hermann Lange umreißt die Rolle des LEB als staatlicher Träger und das Zusammenwir-ken mit

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PC-Tipp für User

Übernahme der Absender E-Mail Adresse in OutlookDiesmal will ich Ihnen zeigen,

wie man aus einer empfangenenE-Mail die Adresse des Absen-ders als Kontakt oder im persön-lichen Adressbuch speichert. Esist ja ziemlich umständlich, je-desmal die E-Mail Adresse desAbsenders in den Kontakte-Ord-ner oder ins persönliche Adress-buch einzutippen.

Beginnen wir:

1. Angenommen, Sie erhalteneine E-Mail - diese befindet sichbekanntlich im Posteingang (In-box)

2. Öffnen Sie diese E-Mail miteinem Doppelklick

3. Sie sehen nun die neue E-Mail

wird die E-Mail Adresse des Ab-senders in Ihr Adressbuch einge-tragen

7. Wenn Sie „Zum Ordner Kon-takte hinzufügen“ anklicken, öff-net sich ein neuer Kontakt. In die-sem neuen Kontakt wurde die E-Mail Adresse schon übernom-men

Sie können die restlichen Fel-der des neuen Kontaktes zu-sätzlich noch ausfüllen. Da-nach auf Speichern undSchließen klicken

8. Öffnen Sie Ihren Kontakte-Ordner oder Adressbuch undSie sehen den eben angeleg-ten Kontakt / neuen Eintrag im

Adressbuch.

Das war ’svon uns. MitFragen oderAnregungenwenden Siesich bitte ein-fach an uns.(Tel. 428.81-4877 / -4888)

ChristianHintz

4. Markieren Sie den Namen bzw.die Absender-Adresse. Anschlie-ßend klicken Sie mit der rechtenMaustaste auf das markierteFeld. Es öffnet sich ein Kontext-menü

5. Hier können Sie wählen: Einenneuen Kontakt oder einen neuenEintrag ins Adressbuch erstellen

6. Wenn Sie „Ins PersönlicheAdressbuch eintragen“ anklicken,

Möchten Sie mehr überArbeit und Abläufe in einer

Tagesgruppe erfahren?Wir sind zu erreichen über

Telefon 790 194 - 14

Die Tagesgruppe (TG) des Kin-der- und JugendhilfeverbundesHarburg (KJHV) im EißendorferPferdeweg bietet alles, was dasHerz begehrt: Einen großen Gar-ten mit Sport- und Spielfläche,Räume, in denen die Kinder spie-len und toben können - und na-türlich einen Raum, in dem sieHausaufgaben machen können.

Sechs Mädchen und Jungen imAlter von zehn bis 13 Jahren kön-nen aufgenommen werden. EineSozialpädagogin und ein Sozial-pädagoge (zwei Vollzeitstellen)gewährleisten die Betreuung (ge-schlechtsparitätisch besetzt).Derzeit werden jeweils drei Jun-gen und drei Mädchen im Altervon zehn bis zwölf Jahren im Rah-men der Tagesgruppe betreut.

Ziel des Angebots ist es, Fa-milien zu entlasten, ihre Selbst-hilfekräfte und ihre erzieherischeKompetenz zu fördern und die Be-ziehung zwischen Kind und Er-ziehungsberechtigten zu verbes-sern - es gilt also, einen kontinu-

ierlichen Kontakt zu den Elternaufzubauen und zu pflegen: Re-gelmäßige Elterngespräche und-beratungen, Unterstützung beischulischen Problemen, Telefona-te mit den Eltern, vielfältige Un-terstützungsangebote wie Beglei-tung zu Schulkonferenzen oderbeim Finden eines Sportvereins.

Innerhalb der TG gibt es gere-gelte Tagesabläufe und festgeleg-te Betreuungszeiten, die in Formeines Wochenplans festgehaltenwerden. Die Kinder kommen nachder Schule zur TG und habendann Zeit, zu spielen oder sie er-ledigen schon einen Teil ihrerHausaufgaben. Seit den Sommer-ferien werden die Kinder zudembei der Zubereitung des Essensund beim anschließenden Aufräu-men verstärkt eingebunden.

Das Essen - täglich frisch - wirdhauptsächlich von den beidenSozialpädagogInnen zubereitet,denn eine HauswirtschaftlicheFachkraft wird für die Tagesgruppenicht vorgehalten. Dennoch stel-

len die frische Mahlzeit und auchdas Miterleben der Zubereitungwichtige Qualitätsmerkmale fürden Alltag in der Tagesgruppe dar.

Die Kinder essen gemeinsammit der Betreuerin und dem Be-treuer; bei dieser Gelegenheit wer-den erste Erlebnisse aus derSchule oder aus der Familie ange-sprochen. Anschließend - nacheiner kurzen Pause - erledigen dieKinder ihre Hausaufgaben. Wennsie damit fertig sind, werden dievielfältigen Unternehmungen aus-geschöpft: Gemeinsame Spiele,Inlinerfahren, Fußballspielen, To-ben oder kreative Aktivitäten wieSeidenmalerei oder sportliche Be-tätigung im Kraftraum.

Jeweils zum Ende der täglichenTagesgruppenzeit am frühenAbend hat jedes Kind noch einen„Dienst“ zu erledigen: leichte Rei-nigungsarbeiten, Pflanzen pfle-gen, den Geschirrspüler ausräu-men. Einiges wird gern erledigt,anderes eher murrend. Es hatsich jedoch erwiesen, dass dieKinder pfleglicher mit den Gegen-ständen umgehen, wenn sie einbisschen Verantwortung überneh-men müssen. Und schließlichgeht es auch um die Identifikati-on mit der Einrichtung.

Aber es gibt auch Highlights:Jeden Mittwoch geht es zumSchwimmen und 14-tägig gibt eseinen „Mädchen-“ und „Jungen-tag“. Dann stehen Aktivitäten aufdem Plan, die nur die Mädchenbeziehungsweise nur die Jungengemeinsam erleben möchten:verkleiden, tanzen, einen Mäd-

chentreff besuchen oder etwaFußball spielen oder den Aben-teuerspielplatz besuchen. In denFerien findet ein besonderes Pro-gramm statt - Tagesausflüge,Schnitzeljagd (oskar berichtete)oder ein Fußballturnier mit ande-ren Tagesgruppen - und in der er-sten Hälfte der Sommerferien ge-hen alle gemeinsam auf Reise. Imvergangenen Jahr hat die Grup-pe einen Bauernhof in Nordfries-land besucht.

In der Regel verbringen die Kin-der zwei bis drei Jahre in der Ta-gesgruppe. Während dieser Zeitist es vor allem „soziales Lernenin der Gruppe“, was sich hinterden gemeinsamen Aktivitäten -ob Freizeitgestaltung oder Pflicht- verbirgt. Die Kinder sollen befä-higt werden, sich später im alltäg-lichen Leben - ohne die Tages-gruppe - zurecht zu finden: Siesollen lernen, Probleme in derSchule oder in der Familie bes-

Selbständigkeit lernen in der GruppeSven Eggert aus der Tagesgruppe des Kinder- und Jugendhilfeverbundes Harburg berichtet

„Soziales Lernen in der Gruppe“ verbirgt sich hinter allen gemeinsamenAktivitäten. Die Kinder sollen lernen, sich später im alltäglichen Leben -ohne die Tagesgruppe - zurecht zu finden.

Die Tagesgruppe, eine teilstationäre Hilfe zur Erzie-hung nach §§27/32 KJHG, kann auf Antrag der Er-ziehungsberechtigten gewährt werden. Durch Ent-lastung der Familien, Förderung ihrer Selbsthilfe-kräfte und ihrer erzieherischen Kompetenz sowie derVerbesserung und Stabilisierung der Beziehung zwi-schen Kind und Erziehungsberechtigten soll dasAngebot den Verbleib des Kindes in der Familie er-möglichen. Aber was verbirgt sich hinter dieser „wohl-feilen“ Formulierung? Und was macht das AngebotTagesgruppe eigentlich aus? Sven Eggert zeigt auf,wie das Angebot mit Leben erfüllt wird - am Beispielder Tagesgruppe des KJHV Harburg.

ser zu meistern, ihr Selbstbe-wusstsein soll stärker werden, ihrKörperbewusstsein sich entwik-keln, sie sollen Freundschaftenschließen können und sie sollenin der Lage sein, Konflikte aus-zutragen.

Trotz aller Konflikte und Ausein-andersetzungen im Alltag habendie Kinder aber viel Spaß. Und sosoll es auch sein. Die Woche en-det für die Tagesgruppen-Kindermit einer Abschlussrunde, in derjedes Kind positive und negativeErlebnisse der vergangenen Wo-che ausspricht und Wünsche fürdie kommende Woche äußert. Zuguter Letzt gibt es dann ein ge-meinsames Kuchenessen. Unddann heißt es: „Bis Montag!“