Osnabrücker Land - een reis door de tijd

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Schutzgebühr 2,- € www.osnabruecker-land.de

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De brochure “Een reis door de tijd” nodigt de lezer uit, om in het Osnabrücker Land juwelen uit vervlogen tijden te gaan ontdekken. De regio lokt met een groot aantal historische, goed bewaard gebleven complexen, uiteenlopend van kasteel en landgoed tot klooster en burcht. “Een reis door de tijd” verraadt over elk afzonderlijk bouwwerk uitgebreid de geschiedkundige achtergronden en praktische informatie en wekt met sfeervolle foto’s de nieuwsgierigheid.

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Page 1: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

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Page 2: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Titelseite:

Oben: Wasserschloss Schelenburg

Links unten: Impressionen im Park Schloss Hünnefeld

Mitte rechts: Lichtspiel im Kreuzgang Kloster Malgarten

Unten rechts: Schloss Ippenburg

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Quakenbrück

Bramsche

Bersenbrück

Osnabrück

Ibbenbüren

Melle

Bad Essen

Ankum

Lengerich

Bad Rothenfelde

Hunteburg

Berge

Eggermühlen

Fürstenau

Merzen

Recke

Hörstel

Neuenkirchen

Damme

Diepholz

Ostercappeln

Glandorf

Borgholzhausen

Bad Iburg

Schledehausen

SpengeDissen

Hagen aTW Georgsmarien-hütte

Alte Schätze neu entdecken

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Seite 4

Schloss Osnabrück Seite 6 Schloss Iburg Seite 8 Schloss Fürstenau Seite 10 Schloss Ippenburg Seite 12

Schloss Hünnefeld Seite 14

Kloster Bersenbrück Seite 28 Schloss Eggermühlen Seite 30 Ruine Wittekindsburg Seite 32 Stift Börstel Seite 34 Kloster Ohrbeck Seite 36

Kloster Gravenhorst Seite 38

Burg Wittlage Seite 16

Wasserschloss Schelenburg Seite 18 Gut Ostenwalde Seite 20 Schloss Gesmold Seite 22

Kloster Malgarten Seite 24

Gut Sögeln Seite 26

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Die Zeitreise beginnt

Page 4: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Burgen, Schlösser und Klöster haben das Osnabrücker Land in beson-

derer Weise geprägt. Viele dieser alten Schätze sind noch heute erhalten und

lohnen einen Besuch. Alles begann mit Karl dem Großen, der Ende des 8. Jh.

das Sachsenland eroberte, um das Volk zum christlichen Glauben zu bekeh-

ren. Widukind, der Anführer der Sachsen, leistete zwar erbitterten Wider-

stand, war ihm letztlich aber unterlegen. Nach dem Friedensschluss richtete

Karl der Große eine Missionsstation an einer Hasefurt ein. Dieser Ort war der

Ursprung Osnabrücks und wurde um 800 zum Bischofssitz erhoben.

Karl der Große setzte nicht nur Grafen, sondern auch Bischöfe als Lan-

desherren ein. Während die Grafen für die Verwaltung der eroberten Gebiete

zuständig waren, sollten die Bischöfe die letzten heidnischen Sachsen bekeh-

ren. Im Gegensatz zu den Bischöfen hatten die Grafen militärische, richterli-

che und exekutive Befugnisse.

Die Bischöfe waren den Grafen zwar nicht untergeordnet, doch waren sie

bestrebt, weltliche Macht zu erlangen: Sie wollten von den Grafen unabhän-

gig sein.

Als die geistlichen Landesherren im 13. Jh. das Recht erhielten,

Befestigungen anzulegen, nutzten sie dieses aus, um ihre Herrschaft

auszubauen. Die Iburg bestand bereits als bischöfl iche Residenz.

Doch nun durften die Bischöfe auch Landesburgen errichten, um

die Grenzen des Fürstbistums Osnabrück zu sichern, so die Burg

Fürstenau im Nordwesten und die Burg Wittlage im Osten. Zu

Wittlage gehörten die Rittersitze Hünnefeld und Ippenburg.

Die bischöfl ichen Landesburgen dienten zudem als Stützpunkte für

weitere Landnahmen. Daher kam es im 13. und 14. Jh. zu zahlrei-

chen Fehden mit den Grafen. Das Fürstbistum um-

fasste schließlich ein Gebiet, das sich annähernd

mit dem heutigen Osnabrücker Land deckt.

Während des Dreißigjährigen Krieges blieben Osna-

brück und das Osnabrücker Land teilweise evangelisch.

Im Laufe der Friedensverhandlungen führte diese Tatsa-

che zu dem Beschluss, dass das Fürstbistum fortan im

Wechsel von katholischen und evangelischen Bischöfen

regiert werden sollte. Dabei waren die evangelischen

Bischöfe immer aus dem Welfenhaus Braunschweig-Lü-

neburg zu wählen.

Nach dem Westfälischen Frieden kam mit Ernst August I. der

erste protestantische Bischof ins Osnabrücker Land. Er und seine

Frau, Sophie von der Pfalz, eine Enkelin des englischen Königs Jakob I.,

residierten zunächst auf der Iburg. Dort wurde im Oktober 1668 Sophie Charlotte

geboren, die im Jahre 1701 an der Seite von Friedrich I. erste Königin in Preußen

wurde.

Die Zeitreise beginnt...

Sophie Charlotte

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Dom zu Osnabrück

Reliquienschrein aus dem Osnabrücker Domschatz

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Als die Iburg als Residenz nicht mehr repräsentativ genug erschien, ließ Ernst Au-

gust I. in Osnabrück ein großes Barockschloss nach französischem Vorbild errichten. Im

Jahre 1673 bezog er mit seiner Familie das neue Schloss.

Durch seine Verbindung mit Sophie von der Pfalz brachte Ernst August I. das Haus

Hannover in die Anwartschaft auf den englischen Thron. Als ihr Sohn Georg Ludwig

den englischen Thron bestieg, begann die Personalunion zwischen Großbritannien und

Hannover, die bis 1837 bestand. Durch diese weit verzweigten Beziehungen wurde das

Schicksal des Fürstbistums Osnabrück immer wieder von außen beeinfl usst.

Nachdem die Bischöfe ihre Macht ausgebaut und gesichert hatten, wandelte sich

auch die Funktion der Rittersitze. Sie dienten nun nicht mehr in erster Linie der Vertei-

digung, sondern der Repräsentation. Die wehrhaften Anlagen wurden vom 16. bis zum

18. Jh. zu stattlichen Renaissance- und Barockschlössern ausgebaut.

Heute laden die Burgen, Schlösser und Klöster mit ihrem vielfältigen Angebot zu

einem Besuch ein. Historische Ausstellungen, Besichtigungen und Führungen bieten die

Möglichkeit, die Geschichte des Osnabrücker Landes und des nahe gelegenen Tecklen-

burger Landes zu ergründen. Bei Konzerten, Lesungen, Theateraufführungen und Gar-

tenfestivals können Besucher die Anlagen neu entdecken und erleben.

Einige Klöster und Stifte verfügen über ein umfangreiches Programm im Bereich der

Weiterbildung. Andere präsentieren sich als moderne Kunst- und Kulturzentren. Wer

in historischem Ambiente feiern, übernachten oder tagen möchte, fi ndet auch hierzu

Gelegenheit. Jede Anlage hat ihre besonderen Vorzüge. Um diese kennen zu lernen,

soll dieser Kulturführer eine kleine Hilfe sein.

Gut Bruche

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Mit Ernst August I., dem späteren Kurfürsten von Hannover kam im Jahre 1661 seine gebildete Gemahlin Sophie von der Pfalz auf die Iburg ins Osnabrücker Land. Sophie von der Pfalz war eine Enkelin des englischen Königs Jakob I. und gehörte damit zur Dynastie der Stuarts. Im Jahre 1701 erließ das englische Parlament den „Act of Settlement“, der alle Katholiken und damit die männliche Linie des Hauses Stuart von der Thronfolge ausschloss. Damit ging der britische Thron an das deut-sche Fürstenhaus Hannover über. Da Sophie von der Pfalz den Thron selber nicht mehr besteigen konnte, wurde ihr Sohn Georg Ludwig, Bruder von Sophie Charlotte, im Jahre 1714 als Georg I. König von England und Hannover.

EnglischeKrönungskrone

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B arocke Oase im Herzen der Stadt

Inmitten der Stadt, direkt am viel befahrenen Neuen Graben,

erhebt sich die leuchtend gelbe Fassade des Osnabrücker

Schlosses. Betritt man den Innenhof durch das repräsenta-

tive Torhaus, empfängt einen studentisches Leben. Die

ehemalige Residenz des Osnabrücker Fürstbischofs ist

heute Teil der Universität Osnabrück. Der großzü-

gige Schlossgarten, der sich hinter dem Haupt-

gebäude erstreckt, ist nicht nur für die Studen-

ten sondern auch für viele Osnabrücker und

Besucher eine Oase des Atemholens in der

Hektik der betriebsamen Friedensstadt.

E ine repräsentative Residenz

für das „neue“ Fürstbistum

Das Osnabrücker Schloss entstand als reprä-

sentativer Sitz des Fürstbischofs von Osnab-

rück erst Ende des 17. Jahrhunderts. Wäh-

rend des Mittelalters hatte der Bischof von Osnabrück auf

der Iburg (s. S. 8/9) südlich der Stadt residiert, in angemes-

sener Entfernung von den Auseinandersetzungen zwischen

Hochstift (also dem Bistum) und aufstrebenden städtischen

Führungsschichten, die für das Hoch- und Spätmittelalter

charakteristisch waren.

Nach den Beschlüssen des Westfälischen Friedens, der in

Münster und Osnabrück 1648 ausgehandelt worden war,

sollte das Fürstbistum Osnabrück abwechselnd von einem

evangelischen und katholischen Fürstbischof regiert werden.

Nun wollte der erste weltliche (lutherische) Fürstbischof von

Osnabrück, Ernst August von Braunschweig-Lüneburg (Fürst-

bischof 1662-1698), seinen absolutistischen Herrschaftsan-

Schloss Osnabrück

spruch durch eine angemessene Residenz unterstreichen. Er

ließ in den Jahren 1667-1673 die barocke, vierfl ügelige An-

lage errichten. Zuerst wurde das Hauptgebäude (corps des

logis) mit dem Wohn- und Gästezimmern errichtet, danach

die Flügelbauten um den Innenhof. Im Schloss befand sich

neben der Hauskapelle auch ein repräsentativer 25 m langer

Festsaal.

Der Schlossgarten, der sich auf gut drei Hektar hinter der

Terrasse des Haupthauses erstreckt, wurde nach Plänen des

Gartenarchitekten Martin Charbonnier gestaltet, dessen be-

kannteste Gartenplanung der später geschaffene Schlossgar-

ten in Hannover-Herrenhausen ist.

D ie Bande zum englischen Thron

Bald nachdem ihr jüngster Sohn Ernst August geboren wur-

de, zog die Fürstenfamilie 1679 nach Hannover, wo Fürstbi-

schof Ernst August das Erbe seines verstorbenen Sohnes Jo-

hann Friedrichs im Fürstentum Hannover antrat. So stand das

Schloss lange Zeit leer. Der älteste Sohn Ernst Augusts, Georg

Ludwig, wurde 1714 als Georg I. König von England. Durch den

act of settlement

waren 1701 alle

kathol ischen

Erben von der

e n g l i s c h e n

T h r o n f o l g e

ausgeschlos-

sen worden,

sodass der

Thron an das

Haus Hannover

Page 7: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

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InfosBesichtigung:

Eine Außenbesichtigung des Schlosses sowie

das Begehen des Schlossgartens sind jeder-

zeit möglich. Während des Semesterbetrie-

bes kann man auch in den Eingangsbereich

des Hauptfl ügels gehen und einen Blick

durch die großen Fenster über die Terrasse

in den Schlossgarten werfen.

Die Gedenkstätte Gestapokeller ist für Be-

sucher an jedem ersten Sonntag im Monat

von 14.00-17.00 Uhr geöffnet.

Führungen:

Auf besonderen Wunsch (nur bei Gruppen-

buchungen) kann das Schloss in die Alt-

stadt- oder Neustadtführungen durch Osna-

brück aufgenommen werden. Dabei wird

die Schlossanlage jedoch nur von außen

erläutert. Gruppenführungen für den Ge-

stapokeller können über die separate Kon-

taktadresse (siehe Tipp) gebucht werden.

Veranstaltungen:

Die herrliche Atmosphäre des Schlossgar-

tens und des Innenhofes bildet häufi g den

Rahmen für Konzerte, Kulturprogramme

und Events aller Art. Aktuelle Termine nennt

Ihnen gerne die Tourist-Information.

Besonderheiten:

Eingangsbereich, Aula und Terrasse des

Schlosses können auf Anfrage für Tagun-

gen, Incentives und/oder Rahmenprogram-

me gemietet werden. Gerne informiert das

Tagungs- und Kongressbüro Osnabrück

über entsprechende Möglichkeiten und

organisatorische Einzelheiten und stellt den

Kontakt zu einem Ansprechpartner bei der

Universität her.

(Tel. 0541/323 3074,

E-Mail: [email protected])

Ein – nicht nur – studentischer Treffpunkt

ist die Kneipe „Unikeller“ im Gewölbe des

Westfl ügels. Hier und im Biergarten kann

man bei frisch gezapftem Bier und anderen

Leckereien den Abend genießen.

Kontakt:

Universität Osnabrück

Neuer Graben 29 / Schloss

49069 Osnabrück

Tel. 0541/969-0

www.uni-osnabrueck.de

Tourist-Information Osnabrück ı Osnabrü-

cker Land

Bierstraße 22/23

49074 Osnabrück

Tel.: 0541/323-2202

Fax: 0541/323-2709

E-Mail: [email protected]

www.osnabrueck.de

TippGEDENKSTÄTTE GESTAPOKELLER OSNABRÜCK1938 richtete die Geheime Staatspolizei (Gestapo) in der umgebauten Reithalle des ehemaligen Westfl ügels des Schlosses ihren Osnabrücker Dienstsitz ein. Im Keller befanden sich fünf Haftzellen. Ein erster schrecklicher Hö-hepunkt der Verfolgung durch das Terrorregime der Nationalsozialisten war die Pogromnacht vom November 1938. Bis zu 90 jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden von der Gestapo in den Haftzellen des Schlosses festgehalten, um anschließend in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert zu werden. Ab 1944 richtete das Regime ein Arbeitslager in Ohrbeck ein (s. S. 36-37). Für viele der Opfer begann ihr meist tödlicher Leidensweg im Gestapokeller des Osnabrücker Schlosses.Seit 2001 unterhält der Verein Gedenkstätte Gestapokeller im Schloss Osnabrück e. V. mit Unterstützung der Universität eine Gedenkstätte an diesem Ort. Dauer- und Wechselausstellungen wollen dem Besucher eine fremde Zeit vor Augen füh-ren, den Opfern Gesicht und Stimme und den Täter Namen geben. So ist ein Ort des Erinnern und Gedenken entstanden.

Gedenkstätte Gestapokeller im Schloss Osnabrück e. V.c/o Universität Osnabrück49069 OsnabrückTel.: 0541-969-6060E-Mail: [email protected]

fi el, das durch die Frau Ernst Augusts, Sophie von der Pfalz, mit

dem Haus Stuart verwandt war.

Auf dem Weg zu einem Besuch in seiner Heimatstadt Han-

nover starb Georg Ludwig 1727 auf Schloss Osnabrück und

wurde in der Kapelle von Schloss Herrenhausen beigesetzt.

Nach dem Ende des Alten Reiches

Nachdem mit dem Untergang des Heiligen Römischen Reiches

Deutscher Nation 1803 die geistlichen Fürstentümer aufgelöst

worden waren, verlor auch das Osnabrücker Schloss seine Funk-

tion als Residenz. In den folgenden Jahrzehnten wurde das

Gebäude für Verwaltungszwecke genutzt und beherbergte zu

Zeiten des Nationalsozialistischen Terrorregimes Verhör- und

Gefängniszellen der Geheimen Staatspolizei.

Durch die Bombenangriffe des Zweiten Weltkrieges bis auf

die Außenmauern zerstört, wurde das Schloss nach dem Krieg

wieder aufgebaut. Der Schlossgarten wurde nach Plänen von

Prof. Werner Lendholt auf seiner ursprünglichen Fläche neu ge-

staltet.

Seit 1974 beherbergt das Schloss Präsidium und Verwaltung der

neugegründeten Universität Osnabrück. Auch die Fachbereiche

Musik und Evangelische Theologie nutzen die Räumlichkeiten

des Schlosses.

W eltoffene Heimat für Bildung

und Forschung

Mit gut 10.000 Studierenden und 1.500 Mitarbeitern ist

die Universität Osnabrück eine mittelgroße Universität, die

ein breites Fächerspektrum pfl egt. Unter dem Motto „Er-

folgreich studieren für eine erfolgreiche Zukunft“ bietet die

Universität Osnabrück rund 130 attraktive und moderne

Studiengänge an. Die Studierenden fi nden ein breites

Lehrangebot vor – von der klassischen juristischen Ausbildung über Lehramtsstudiengänge und einem

weit gefächerten Angebot von Bachelor-Studiengängen bis hin zu profi lbildenden Master-Studiengängen

wie Angewandte Systemwissenschaft, Cognitive Science, Internationale Migration und interkulturelle

Beziehungen oder Geoinformatik.

Die erfolgreiche Zusammenarbeit verschiedenster Fächer kennzeichnet die Forschung der Universität Osnabrück.

Vier interdisziplinär arbeitende Institute, die sich zentralen wissenschaftlichen Fragen der Migrationsforschung,

der Kognitionswissenschaft, der Umweltsystemforschung und der Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit stellen,

prägen ebenso maßgeblich das Profi l der Universität Osnabrück wie die Rechtswissenschaft, die sich im „European

Legal Studies Institute“ mit Fragen zur Rechtsvergleichung und zur Rechtsvereinheitlichung in Europa befasst.

Page 8: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Auf den Spuren von Sophie Charlotte

Manch einer mag sich fragen, warum sich das Fernsehen aus

Berlin für Bad Iburg interessiert, warum seit über 25 Jahren

eine Städtepartnerschaft zwischen beiden Orten besteht und

warum es an der Spree einen Straßenzug namens „Iburger

Ufer“ gibt. Die Spuren, die von Bad Iburg nach Berlin und

wieder zurück führen, haben ihren Ursprung in der Ge-

schichte des preußischen Königshauses.

Berlin-Charlottenburg ist nach Sophie Charlotte be-

nannt, die 1668 auf der Iburg geboren und 1701

an der Seite von Friedrich I. erste Königin in Preu-

ßen wurde. Friedrich I. gründete Charlotten-

burg und wollte mit dem Namen von Stadt und

Schloss seine im Jahre 1705 im Alter von nur 36

Jahren verstorbene Frau ehren.

Sophie Charlotte lebte mit ihren Eltern Ernst

August I. von Braunschweig-Lüneburg und So-

phie von der Pfalz bis 1673 auf der Iburg. Dann

bezog der erste protestantische Fürstbischof mit

seiner Familie das neu erbaute Schloss in Osnabrück.

Vorher hatte die Iburg 600 Jahre lang den bischöfl ichen

Landesherren als Residenz gedient.

Die Festung auf dem Berg

Die älteste und umfassendste Festung ist zugleich die einzig

erhaltene Höhenburg des Osnabrücker Landes. Sie erhebt

sich südlich des Teutoburger Waldes auf einem steilen Berg,

der nur vom Osthang her zu erreichen ist.

Ausgrabungen an der Westspitze des Berges belegen die An-

fänge der Iburg im 11. Jh. Es wurde ein turmartiges Gebäude

mit seinen späteren Umbauten entdeckt, das wahrscheinlich

mit dem Turm von Bischof Benno I. identisch ist. Man geht

sogar davon aus, dass diese Anlage auf den Resten einer

sächsischen Fluchtburg aus dem 9./10. Jh. errichtet worden

ist.

Benno II. erkannte die strategisch günstige Lage oberhalb ei-

ner von Osnabrück nach Münster verlaufenden Handelsroute

und baute die Iburg zu einer bischöfl ichen Festung aus. In der

Vorburg, an der leichter zugänglichen Ostseite des Hanges,

richtete er 1080 ein Benediktinerkloster ein, das bis zur Säku-

larisierung 1802 Bestand hatte.

Der erste ständig auf der Iburg residierende Bischof war

Konrad IV. von Rietberg. Zwar ließ er Ende des 15. Jh. den

achteckigen Bergfried errichten. Doch heute ist der weithin

sichtbare Turm allgemein als Bennoturm bekannt. Die unte-

ren Geschosse, die früher als Verlies dienten, könnten bereits

im 11. Jh. entstanden sein.

Musikerlebnis im Rittersaal

Fürstbischof Philipp Sigismund von Braunschweig-Wolfen-

büttel schließlich baute Ende des 16. Jh./Anfang des 17. Jh.

die Iburg ganz im Zeichen seiner Zeit zu einer vierfl ügeligen

geschlossenen Renaissanceanlage aus. Neben Bibliothek,

Apotheke und Lustgarten mit Jagdschloss entstand um 1600

auch der Saal, auf den der heutige Rittersaal zurückgeht.

Da Schloss und Kloster während der Besetzung im Dreißig-

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Schloss Iburg

Page 9: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

InfosBesichtigung Schloss und Kloster:

Außenbesichtigung: jederzeit

Besichtigung des Rittersaals: Mai-Okt., Mo-Do

14-16 Uhr, Eintritt: Erw. 1 €, Kinder 0,50 €

Besichtigung Schlossmuseum:

Dauerausstellung „Befestigung, Bischofsresi-

denz, Kloster – archäologische Forschungen

auf der 1200 Jahre alten Iburg“,

Fr-So 14.30-17 Uhr, Gruppen nach Anmel-

dung, Eintritt: 2 € pro Pers.

Führung Schloss und Kloster:

Führung Sa-So 15 Uhr, April bis Oktober auch

Freitags, Gruppen nach Anmeldung 3 € pro

Pers., Kurkarteninhaber 2,50 €, Gruppen pau-

schal 40 €, Kinderschlossführung nach Anmel-

dung, Termine bitte erfragen, Kinder 2,50 €,

Erw. 3 €, Gruppen pauschal 40 €

Themenschlossführungen für Gruppen auf

Anfrage, pauschal 40 €

„Allerlei Schloss-Plauderei“ mit Umtrunk und

Souvenir für Gruppen auf Anfrage, bei 10 Per-

sonen 6,50 € pro Pers.; bei 20 Personen 4,50 €

pro Pers.; bei 30 Personen 3,80 € pro Pers.

Führung Schlossmuseum:

Allgemeine und Kinder-Museumsführung

jeweils für Gruppen nach Anmeldung,

pauschal 40 €

Kombinierte Führungen für Gruppen:

Schloss und Museum 52 €; Schloss und Stadt

Bad Iburg 52 €, Schloss, Stadt und

Kurbereich 75 €

(Gruppen bis max. 30 Pers.)

Konzerte:

Iburger Schlosskonzerte im Rittersaal, klassi-

sche Musik

Sept.-Apr., 8-10 Konzerte pro Saison, jeweils

Sa oder So

Eintritt: Erw. 15 €, Kurkarteninhaber 12 €,

Schüler und Studenten 7 €

Abo 100 €, Teil-Abo 60 € (5 Konzerte nach

Wahl)

Kontakt: Harry Jahns, Tel.: 0 54 03 / 25 63

[email protected]

www.schlosskonzert.de

Veranstaltungen:

„Iburger Advent“ am ersten Adventswochen-

ende, Sa 14-22 Uhr, So 11-19 Uhr

Am Tag des offenen Denkmals werden von 11-

17 Uhr kostenlose Kurzführungen angeboten.

Kontakt:

Tourist-Information Bad Iburg

Schloßstraße 20, 49186 Bad Iburg

Tel.: 0 54 03 / 79 67 80

Fax: 0 54 03 / 60 25

E-Mail: [email protected]

www.badiburg.de

jährigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, ließ

der 1650 zurückkehrende Fürstbischof Franz Wilhelm von

Wartenberg die Residenz erneuern. Den Saal verwandelte er

in den Jahren von 1656 bis 1658 in einen barocken Prunk-

saal, um damit seinen Anspruch auf die Landesherrschaft

zu betonen. Der frühbarocke Raum jener Zeit konnte nur

durch umfangreiche Restaurierungsarbeiten Ende des 20. Jh.

wiederhergestellt werden. Beim Betreten des Ritter-

saales erhält der Besucher heute einen imposanten

Eindruck von der damaligen Vorliebe für antike The-

men: Die Deckenmalerei ist ein exzellentes Beispiel

perspektivisch gemalter Scheinarchitektur nach italie-

nischem Vorbild.

Wer Klassik, Romantik und Musik des frühen 20. Jh.

mag, kann den Rittersaal in einer ganz besonderen At-

mosphäre erleben. Denn hier fi nden jährlich von Sep-

tember bis April die Iburger Schlosskonzerte statt.

Schlossgeschichte(n)

Wenn der Besucher die Iburg durch das schmiedeei-

serne Rokoko-Tor von 1781 betritt, gelangt er über die

so genannte Klotzbahn, den einstigen mittelalterlichen

Turnierplatz der Vorburg, zu einem Torfl ügel. Über

dessen Durchfahrt befi nden sich das Geburtszimmer

von Sophie Charlotte und die von ihrem Vater 1664

eingerichtete evangelische Schlosskirche. Während

der Rittersaal auch individuell besichtigt werden kann,

sind das Zimmer und die Kirche nur im Rahmen ei-

ner Führung zugänglich. Neben den Führungen durch

Schloss und Kloster werden Rundgänge zu bestimm-

ten Themen wie „Romanik“, „Westfälischer Friede“

oder „Königin Sophie Charlotte“ angeboten. Auch ein

„archäologischer Spaziergang“ ist möglich. Wer es humorvoll

mag, sollte an der „Schloss-Plauderei“ mit kleinem Umtrunk

teilnehmen. Eine Besonderheit ist die Kinderführung „Zu Gast

beim Ritterbischof Benno“, bei der ein Kind in Ritterrüstung

und Bischofskostüm mit Mitra und Krummstab seine Gäste

durch das Schloss führen darf.

Sehr empfehlenswert ist auch ein Besuch des Schlossmuseums.

Es dokumentiert anhand von Grabungsplänen, Modellen, alten

Karten, Fotos und Exponaten die Entstehungsgeschichte der

Iburg und gewährt zugleich einen Einblick in das einstige Burg-

leben. Für Kinder werden spezielle Führungen angeboten.

Jedes Jahr fi ndet am ersten Adventswochenende ein histori-

scher Weihnachtsmarkt, der „Iburger Advent“, statt: In den

Schlossinnenhöfen und auf der Klotzbahn werden Hand-

werksvorführungen in historischen Kostümen und mittelal-

terliche Musik geboten.

TippDas von Fürstbischof Philipp Si-gismund erbaute Haus „Freuden-thal“ von 1595 mit den hölzernen Fassadenfi guren des Osnabrücker Bildhauers Adam Stenelt lädt auch heute noch zu einem Besuch ein. Das ursprüngliche Teehaus wurde im Jahre 1650 in den Barockgarten des heutigen Waldkurparks versetzt. Heute befi ndet sich in dem histori-schen Fachwerkhaus ein Restaurant mit Bistro.

Restaurant „Engels im Jagdschlösschen“ Philipp-Sigismund-Allee 249186 Bad Iburg

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Page 10: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Schloss Fürstenau

Ein Turm wird zum Wahrzeichen

Gespannt lauschen die Besucher der Gästeführerin. Schnell

wird ihnen klar, warum der mächtige Festungsturm auf der

Schlossinsel das Wahrzeichen der Stadt Fürstenau geworden

ist: Der über 660 Jahre alte Bergfried trotzte zahlreichen An-

griffen. Er bot den Bürgern und Bürgerinnen immer wieder

Schutz in einem ehemals stark umkämpften Gebiet. Der oft

belagerte und eroberte Turm ist der älteste erhaltene Teil der

Burg und der Ursprung Fürstenaus.

Um die Grenzen im Nordwesten des Osnabrücker Raumes

verteidigen zu können, legte Fürstbischof Gottfried von Arns-

berg an strategisch günstiger Stelle eine Landesburg an. Die-

se ist urkundlich erstmals 1344 als „Vorstenove“ (Fürsten-

Aue) erwähnt.

Zwischen den Bischöfen von Osnabrück und den Grafen von

Tecklenburg hatte es bereits seit einiger Zeit Streitigkeiten um

das Grenzgebiet gegeben. Die Tecklenburger beanspruchten

es für sich, da sie die Gerichtshoheit in diesem Gebiet hat-

ten. Die Bischöfe setzten ihnen ihren eigenen Machtanspruch

entgegen.

Daher ließ der Bischof in einer sumpfi gen Niederung Sand

und Steine zu einer Burginsel aufschütten und einen Wasser-

graben ausheben. Die Festung, die er errichten ließ, bestand

zunächst nur aus einem Turm und einem kleinen Anbau mit

Kamin. Diese sind noch heute auf dem Stadtwappen Fürsten-

aus zu sehen, das auf das ehemalige Siegel der Gemeinde

zurückgeht.

Burggarnison und Verwaltungsmittelpunkt

Um das Nordland nachhaltig zu sichern, wurde die mittelal-

terliche Burg im Laufe der Zeit erweitert und immer stärker

befestigt. Bischof Johann IV. ließ sie im 16. Jh. im Stil der

Renaissance ausbauen und erhob sie zur Hauptfestung des

Landes: Er wählte nicht wie seine Vorgänger die Iburg, son-

dern Fürstenau zur ständigen Residenz.

Nord-, Süd- und Ostfl ügel stammen aus dieser Zeit. Im Süd-

fl ügel, der einst Marstall, Versammlungssaal und Burgkapelle

umfasste, befi ndet sich seit 1817 die katholische Kirche St. Katha-

rina. Der West-

fl ügel ist erst

1974 errich-

tet worden,

nachdem die

Samtgemeinde

Fürstenau das

Schloss erwor-

ben hatte, um

dort die Ver-

waltung un-

terzubringen.

Sie setzt damit

eine Tradition

fort, denn Für-

stenau war von

Anbeginn nicht 10

Page 11: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

InfosBesichtigung:

Außenbesichtigung: jederzeit

Innenbesichtigung:

nur Flure, Mo–Mi 8–16 Uhr,

Do 8–18 Uhr, Fr 8–12.30 Uhr

Führungen:

Außen- inkl. Innenführung nach

Terminabsprache (Sitzungssaal, Flure,

Nord-Ost-Bastion, Gefängnis, Katha-

rinenkirche)

2 € pro Person

Konzerte:

Schlosskonzerte im Sitzungssaal und

in der Kirche, klassische Musik

Veranstaltungen:

Weihnachtsmarkt am dritten Advents-

wochenende, Sa u. So von 14-20 Uhr

Am Tag des offenen Denkmals kann

die Nord-Ost-Bastion kostenlos in Be-

gleitung von städtischen Gästeführern

besichtigt werden.

„Schlemmen am Schloss“, am Sams-

tag vor dem ersten Augustsonntag,

19 Uhr

Besonderheiten:

Standesamtliche Trauungen im

Schloss

Hochzeiten und Feiern für bis zu

70 Personen in der Nord-Ost-Bastion

Vorträge und Seminare im Schloss

Wohnmobilstellplätze

Kontakt:

Schloss Fürstenau

c/o Samtgemeinde Fürstenau

Schloßplatz 1

49584 Fürstenau

Tel.: 0 59 01 / 93 20-0

Fax: 0 59 01 / 93 20-12

E-Mail: [email protected]

www.fuerstenau.de

nur Burggarnison, sondern bis 1885 auch Verwal-

tungsmittelpunkt des Osnabrücker Nordlandes.

Der mächtige Bergfried, der noch heute die Stadt

überragt, musste nach einem Blitzschlag erneuert

werden und erhielt 1630 seine charakteristische ba-

rocke Turmhaube.

Pulverturm und Kanonenkugeln

Über eine Steinbrücke gelangt der Besucher von

der Altstadt zur Vorburg der Schlossinsel. Beson-

ders beeindruckend ist die rechter Hand gelegene

Nord-Ost-Bastion, die im Rahmen einer Führung

besichtigt werden kann: Der restaurierte Pulver-

turm mit seinen sechs Meter starken Mauern gilt

als einzigartig im Osnabrücker Land. Er wurde mit

drei weiteren Geschützbastionen an den Eckpunk-

ten der Burginsel angelegt und war durch einen

unterirdischen Gang mit der Burg verbunden. Die

bei Ausgrabungen gefundenen und im Schloss aus-

gestellten Kanonenkugeln aus Blei und Stein erin-

nern noch heute an die Belagerungen während des

Dreißigjährigen Krieges.

TippDer Bucksturm in Osnabrück ist ein ehemaliger Wachturm aus dem 13. Jh., der im Mittelalter als Gefäng-nis und Folterkammer diente. Besucher können hier den so genannten „Johanneskasten“ besichtigen, in dem Graf Johann von Hoya gefangen gehalten wurde. Dieser trieb im 15. Jh. als Raubritter im Osnabrücker Raum sein Unwesen. Auf der Flucht vor seinen Verfolgern versteckte er sich in Fürstenau im Kamin des zum Pfarramt gehörenden Backhauses. Er wurde jedoch entdeckt und mehrere Jahre in einem Kasten aus Eichenbohlen im Bucksturm gefangen gehalten.

BucksturmBocksmauer49074 OsnabrückÖffnungszeiten: So 11-17 Uhr, Führungen um 12 und 15 UhrEintritt: Erw. 2 €; Kinder 1 €Weitere Führungen unter Tel.: 05 41 / 323 21 52

Neue Töne auf der Schlossinsel

Die markante Bastion bietet heute auf zwei Stock-

werken Raum für Feierlichkeiten in außergewöhnli-

chem Ambiente. Es ist beispielsweise möglich, Emp-

fänge, Hochzeiten, Geburtstagsfeiern oder mittelal-

terliche Feste für bis zu 70 Personen auszurichten.

Liebhaber klassischer Musik können die Katharinen-

kirche und den Sitzungssaal des Schlosses während

der Konzerte kennen lernen, die hier von Zeit zu Zeit

stattfi nden.

Der Bürgerpark mit dem ehemaligen Burggraben

lädt die Besucher auch außerhalb von Führungen

immer wieder zu einem Spaziergang rund um das

Schloss Fürstenau ein. Eine besondere Gelegenheit

bietet der Weihnachtsmarkt am dritten Adventswo-

chenende auf der Schlossinsel.

11

Page 12: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Schloss Ippenburg

B lütenpracht und Gartenzauber

Reges Treiben herrscht auf Schloss Ippenburg. Die Stimmung

ist fröhlich. Bunte Fähnchen und Sonnenschirme in leuchten-

den Farben locken immer mehr Besucher in die Parkanlage.

Hier zeigen sich faszinierende und geheimnisvolle Gärten in

einer betörenden Schönheit: Es ist wieder Gartenfestival auf

Schloss Ippenburg.

Jedes Jahr im Sommer laden Freiherr und Freifrau Philip und

Viktoria von dem Bussche zu einer Gartenkunstausstellung

auf Schloss Ippenburg ein und eröffnen diese mit dem inter-

national bekannten Schloss- und Gartenfestival „Gartenlust

und Landvergnügen“.

Bis zu 250 Aussteller bieten auf dieser viertägigen, bundes-

weit größten Gartenmesse eine Fülle an Pfl anzen und Pfl an-

zenraritäten sowie allerlei Wertvolles und Nützliches an: Ne-

ben Kunst, Schmuck und Mode gibt es einen reichen Fundus

an Garten- und Landhausaccessoires, Stoffen und Antiquitä-

ten. Auch Genießer kommen auf ihre Kosten. Denn ländliche

Delikatessen, regionale wie internationale Spezialitäten und

Weine runden das Angebot ab. Besucher, die die Ausstel-

lungsgärten in Ruhe genießen möchten, haben dazu an den

Sonntagen im Juni, Juli und August Gelegenheit. An diesen

Sonntagen sind auch das Schlossrestaurant, das Café und der

Schlossladen geöffnet.

Hauptanziehungspunkt sind rund 40 Schaugärten, durch die

das Ippenburger Festival zu einem Treffpunkt für Gartenlieb-

haber und -experten aus ganz Europa wird.

Nationale und internationale Landschaftsarchitekten kreie-

ren alljährlich zu einem neuen Thema farbenprächtige und

phantasievolle Gärten sowie künstlerische Installationen. Von

traditionell bis avantgardistisch reicht die Bandbreite, bei der

ein Kräutergarten ebenso seinen Platz fi ndet wie experimen-

telle Gartenkunst.

Wer den Frühling auf Schloss Ippenburg erleben möchte,

kann im April das Narzissenfest mit dem Pfl anzenmarkt be-

suchen. Überregionale Anbieter verkaufen Stauden, Gehölze

sowie sommerblühende Zwiebeln und Knollen. Das ländliche

Herbstfest im September bildet mit dem Blumenzwiebel-

markt in der Remise den gelungenen Abschluss der Ippen-

burger Gartensaison. 12

Page 13: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

InfosBesichtigung:

Außenbesichtigung im Rahmen der jähr-

lich stattfi ndenden Gartenkunstausstel-

lung und ihrer Rahmenveranstaltungen

zu den angegebenen Öffnungszeiten

Führungen:

Während der Gartenkunstausstellung

fi nden zu bestimmten Terminen geführte

Gartenspaziergänge statt.

Konzerte:

Klassische Konzerte im Gobelinsaal und

in der Remise, 20-30 € pro Pers.

Veranstaltungen:

Narzissenfest mit Pfl anzenmarkt, an

einem Wochenende Anfang April,

So 11-18 Uhr

10 € pro Pers.

Schloss- und Gartenfestival „Gartenlust

und Landvergnügen“, Ende Mai bzw.

Anfang Juni, Do-So 11-19 Uhr

15 € pro Pers.

Gartenkunstausstellung mit Pfl anzenver-

kauf, Juni-August, nur So 11-18 Uhr

6 € pro Pers.

Ländliches Herbstfest, Anfang bzw. Mitte

Sept., Sa-So 11-18 Uhr,

10 € pro Pers.

Für Kinder und Jugendliche bis 18 J. ist

der Eintritt frei.

Für Gruppen gibt es 10 % Ermäßigung.

Die genauen Termine sind jeweils den

aktuellen Veranstaltungshinweisen zu

entnehmen.

Aus Hygiene- und Sicherheitsgründen

dürfen Hunde und andere Haustiere nicht

auf das Ausstellungsgelände mitgebracht

werden.

Gastronomie:

Café und Restaurant sind während der

Veranstaltungen und der Gartenausstel-

lung geöffnet.

Kontakt:

Schloss Ippenburg

Philip Freiherr und Viktoria Freifrau von

dem Bussche

Schloßstraße 1, 49152 Bad Essen

Tel.: 0 54 72 / 44 75

Fax: 0 54 72 / 27 64

E-Mail: [email protected]

www.ippenburg.de

Von der Trutzburg

zum neugotischen Schloss

Das Ippenburger Schloss ist nur von außen zu besich-

tigen. Doch von Zeit zu Zeit fi nden im Gobelinsaal

des Schlosses und in der Remise klassische Konzerte

statt.

Das neugotische Schloss von 1867 am Fuße des Wie-

hengebirges ist aufgrund seines Baustils eine Beson-

derheit in der Region. Die dreifl ügelige Anlage mit

den markanten Treppengiebeln und den Ecktürm-

chen wurde nach englischem Vorbild errichtet.

Seit über 600 Jahren ist die Familie von dem Bussche

auf der Ippenburg ansässig. Diese wurde urkundlich

erstmals 1345 erwähnt. Ende des 14. Jh. legte Ritter

Johann von dem Bussche in den Sümpfen des Ur-

stromtals der Hunte eine Trutzburg an. Gegen den

Willen des Fürstbischofs von Osnabrück machte er

die Ippenburg zu einer uneinnehmbaren Festung,

worauf er mit dem Bann belegt wurde.

Der Fürstbischof hatte Johann von dem Bussche ver-

boten, eine steinerne Burg zu bauen. Er wollte den

Rittersitz schwach halten, da es zwischen ihm und

dem Ravensberger Grafen Streitigkeiten gab und er

eine Gefahr in der Freundschaft des Ritters zur Ra-

vensberger Ritterschaft sah.

Die Burg wurde 1811 zugunsten des barocken Her-

renhauses aufgegeben, das Clamor von dem Bussche

im 17. Jh. weiter nördlich erbaut hatte. Doch auch

dieses wurde 1862 abgerissen, da es unrettbar vom

Steinschwamm befallen war. Auf den Fundamenten

des Herrenhauses erbaute der in den Grafenstand

erhobene Wilhelm von dem Bussche schließlich das

heutige neugotische Schloss.

Von dem Vorgängerbau ist eine 1724 gegossene

Glocke erhalten, die zur Hauskapelle des Herrenhauses gehörte. Sie steht heute im südlichen Teil des Gar-

tens. Auch vier barocke allegorische Figuren, die die Tugenden Klugheit, Beständigkeit, Gerechtigkeit und

Barmherzigkeit verkörpern, befi nden sich noch heute auf einer Brücke vor dem Schloss. Albrecht Philipp von

dem Bussche hat sie Ende des 17. Jh. aus Wien mitgebracht.

TippGartenliebhaber können auf der GartenTraum-Tour „Hinter’m Zaun das Paradies“ auf 146 Kilometern weitere Gärten entdecken, darunter auch den englischen Landschaftspark des benach-barten Schlosses Hünnefeld. Weitere Infos zum Routenverlauf und zu den einzelnen Gärten an dieser Strecke gibt es bei der Tourist-Information Bad Essen.

Tourist-Information Bad EssenLindenstraße 3949152 Bad EssenTel.: 0 54 72 / 94 92-0Fax: 0 54 72 / 94 92-85E-Mail: [email protected]

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Page 14: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Schloss Hünnefeld

Das Geheimnis der

dänischen Teestunde

Der Besuch des Cafés „Alte Rentei“

auf Schloss Hünnefeld verspricht

etwas ganz Besonderes zu werden.

Denn die Betreiberin Ilse Heide lädt

zu einer dänischen Teestunde ein,

um ihre Gäste mit selbst gemach-

tem dänischem Gebäck und Ku-

chen zu verwöhnen.

Die Antwort auf die Frage, warum

im Café auch dänische Spezialitä-

ten zum Tee gereicht werden, ist

einfach: Schlossherrin Lene Freifrau von dem Bussche und

ihre Schwester Ilse Heide sind Däninnen.

Im Sommer können die Besucher die beschauliche Atmo-

sphäre der Schlossanlage im Cafégarten genießen. Sie ha-

ben Blick auf einen malerischen Taubenturm mit zahlreichen

Einfl uglöchern. Der runde Turm von 1710 ist aus Stein und

damit eine Seltenheit, da die meisten Taubenhäuser jener Zeit

aus Holz gebaut wurden.

Stöbern im Privatmuseum

Für Besucher, die gerne einen Blick in die Familien- und Kul-

turgeschichte des Hauses werfen möchten, haben die von

dem Bussches ein Privatmuseum im Nordfl ügel des Schlosses

eingerichtet. In liebevoll restaurierten Räumen zeigen sie mit-

telalterliche Reliefs, alte Gesellschaftsspiele und allerlei Ku-

riositäten, die sich im Laufe der Jahrhunderte angesammelt

haben. Schon seit über 550 Jahren lebt die Familie von dem

Bussche auf Schloss Hünnefeld. Derzeit führt Tochter Luise

Freifrau von dem Bussche die Geschäfte.

Ein Blick in die Schlossgeschichte

Das in einer Niederung nördlich von Bad Essen gelegene

Schloss wurde erstmals 1146 urkundlich erwähnt und im 13.

Jh. zu einer stattlichen Wasserburg ausgebaut. Im Jahre 1447

gelangte das Gut in den Besitz der Familie von dem Bussche.

Rund 150 Jahre später fi el Hünnefeld infolge einer Erbteilung

an Gerhard Clamor von dem Bussche und seine Ehefrau Hed-

wig von Münchhausen. Ihr Plan, eine vierfl ügelige geschlos-

sene Wasserburg im Renaissancestil zu errichten, wurde im

Laufe der Jahrzehnte verworfen, da sich der Zeitgeschmack

änderte.

Daher erscheint Hünnefeld heute als offene, barocke Drei-

fl ügelanlage, die das einstige Bedürfnis des Adels nach Re-

präsentation widerspiegelt. Charakteristisch ist der nach

französischem Vorbild angelegte „cour d’honneur“, ein

weiter Ehrenhof, der es mehrspännigen Karossen erlaubte,

bis zum Haupthaus vorzufahren. Vom Selbstbewusstsein und

neuen Lebensgefühl zeugt auch der Bau des Taubenturms,

da Taubenhaltung seinerzeit dem Adel und der hohen Geist-

lichkeit vorbehalten war. Der ebenfalls für jene Zeit typische

Barockgarten ist Anfang des 19. Jh. in einen englischen Land-

schaftspark umgewandelt worden.

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Page 15: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

InfosBesichtigung:

Außenbesichtigung der vorderen Schlossanlage:

jederzeit

Innenbesichtigung:

nur Privatmuseum, Mai-Okt., Sa 14-17 Uhr, So

11-17 Uhr, Mi-Fr auf telefonische Anfrage, Mo u.

Di geschlossen, Eintritt: 4 € pro Pers.

Führung:

Außenanlage und engl. Landschaftspark nach

Vereinbarung, für Gruppen ab 20 Personen,

5 € pro Pers.

Privatmuseum nach Vereinbarung, für Gruppen

ab 15 Personen, 4 € pro Pers.

Beide Führungen zusammen (ca. 1½h), bei

20 Personen 8 € pro Pers., bei 30 Personen

7 € pro Pers., bei 40 Personen 6 € pro Pers.

Ausstellungen:

Dauerausstellung im Privatmuseum

Familien- und Kulturgeschichte aus dem Hause

Hünnefeld (Möbel, Gemälde, Glas, Silber etc.),

Öffnungszeiten s. o.

Veranstaltungen:

„Hünnefelder Hoffestspiele“: Open-Air-Theater

im Sommer

Am Tag des offenen Denkmals kostenlose Besich-

tigung des engl. Landschaftsparks

Besonderheiten:

Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und andere Feiern

im restaurierten Kaminraum nach Vereinbarung

möglich (bis zu 65 Pers.)

Gastronomie:

Café „Alte Rentei“ mit Bed & Breakfast und

Cafégarten, Mi-Fr 15-18.30 Uhr, Sa u. So

11-18.30 Uhr,

Mi u. Sa dänische Teestunde, Sa u. So Sektfrüh-

stück nach Anmeldung, Tel.: 0 54 72 / 49 62

Übernachtung:

1.2.-15.12.

Drei Doppelzimmer mit jeweils eigenem Bad und TV

Übernachtung mit Frühstück, Preise auf Anfrage

und auf der Internetseite,

Frau Ilse Heide, Tel.: 0 54 72 / 49 62

Jeder Übernachtungsgast bekommt eine däni-

sche Teestunde gratis (Mi oder Sa).

Kontakt:

Schloss Hünnefeld

Luise Freifrau und Lene Freifrau von dem Bussche

Clamors Allee, 49152 Bad Essen

Tel.: 0 54 72 / 44 28

Fax: 0 54 72 / 94 99 608

E-Mail: [email protected]

www.schloss-huennefeld.de

Exotisches im Park

Das von 1600 bis 1658 erbaute Schloss ist in seiner ursprünglichen Form

erhalten. Zwei Wassergräben umgeben die Anlage, von denen der brei-

tere das Schloss mit dem Ehrenhof umschließt. Das dreifl ügelige Herren-

haus bietet auf seiner Rückseite Zugang zum

Park. Über eine Terrasse, die sich oberhalb

eines Gewölbes im Schlossgraben befi ndet,

gelangt man zu einer kreisförmigen, die Welt

symbolisierenden Insel. Diese ist über eine

weitere Brücke mit dem prachtvollen engli-

schen Landschaftspark verbunden, der bei

Gruppenführungen besichtigt werden kann.

Sehenswert sind die Mitte des 19. Jh. ange-

pfl anzten exotischen Bäume und seltenen

Gewächse.

Bühne frei für Spiel und Gesang

Im Sommer lädt die Familie von dem Bussche

zu den „Hünnefelder Hoffestspielen“ ein,

bei denen die Besucher Theater unter freiem

Himmel erleben können. Zu den Aufführun-

gen können die Gäste ihr eigenes Picknick

mitbringen. Es ist natürlich auch möglich,

sich vom Café „Alte Rentei“ verpfl egen zu

lassen.

Der restaurierte Kaminraum in der histori-

schen Kutscherremise kann für Feiern auf

Anfrage genutzt werden. Es steht sogar ein

Klavier zur Verfügung. Das Herzstück des

Raumes ist ein Kamin von 1570.

Entspannen mit Bed & Breakfast

Wer länger auf Schloss Hünnefeld bleiben

möchte, kann in einem der drei Doppelzim-

mer im Obergeschoss der „Alten Rentei“

übernachten. Liebevoll und individuell hat Ilse

Heide das Efeu-, Lavendel- und Weinlaubzim-

mer eingerichtet.

Ein längerer Aufenthalt bietet Gelegenheit,

die Umgebung zu erkunden. Der nur 2,5 Kilometer entfernte Kurort Bad

Essen mit seinem schönen Kirchplatz ist in jedem Fall einen Besuch wert.

Tipp

Der historische Kirchplatz in Bad Essen, der von denkmalgeschützten Fachwerkhäu-sern und alten Linden umgeben ist, lädt zum Verweilen ein. Im Südwesten des Plat-zes befi ndet sich die Patronatskirche der Familien von dem Bussche zu Ippenburg und Hünnefeld. Die evangelische Kirche St. Nikolai zeigt an der Südseite Grabplatten mit lebensgroßen Reliefs und im Kircheninneren vier bemerkenswerte Epitaphien, darun-ter das Grabmal für die Erbauer des neuen Schlosses Hünnefeld, Gerhard Clamor von dem Bussche und seine Ehefrau Hedwig von Münchhausen.

Tourist-Information Bad EssenLindenstraße 39, 49152 Bad EssenTel.: 0 54 72 / 94 92-0Fax: 0 54 72 / 94 92-85E-Mail: [email protected]

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Page 16: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Burg Witt lage

Ferienfreizeiten und Tagungen auf der Burg

Ein fröhliches Lachen klingt vom Burginnenhof herüber. Die

Jugendlichen fühlen sich auf der Burg Wittlage sichtlich wohl.

Es ist spannend, in einer ehemaligen Festung zu wohnen und

kaum vorstellbar, dass der mittelalterliche Bergfried aus dem

14. Jh. stammt.

Die Burggebäude aus dem 18. Jh., in denen sich ein Tagungs-

und Gästehaus befi ndet, wurden komplett saniert und sind

jüngst wiedereröffnet worden. Burg Wittlage bietet sich an

für Ferienfreizeiten und Klassenfahrten, für Vereinstreffen,

Seminare und Tagungen. Möglich gemacht hat dies die Heil-

pädagogische Hilfe Osnabrück als Träger der Burg. Es sind

Übernachtungsmöglichkeiten für 63 Personen vorhanden.

Morgens und abends gibt es ein reichhaltiges, abwechslungs-

reiches Buffet, mittags sorgt die hauseigene Küche für eine

köstliche Mahlzeit. Wer einen Ausfl ug plant, kann ein Lunch-

paket bekommen.

Außerdem stehen moderne Sanitäranlagen und gut ausge-

stattete Gruppen- und Tagungsräume für die Gäste bereit.

Das nördlich vom Bergfried gelegene Heuerhaus kann für

größere Seminare und Tagungen genutzt werden: In der Die-

le fi nden bis zu 100 Personen Platz. Abends lädt das Heuer-

haus zu einem gemütlichen Beisammensein am Kamin ein.

Ein Verlies für Störenfriede

Der Bergfried überrascht die Besucher mit interessanten De-

tails. Im Jahre 1309 ließ der Osnabrücker Bischof Engelbert

II. den Turm am Fuße des Wiehengebirges als Wasserburg

anlegen, um die Landesgrenzen zu sichern und das Territo-

rium gegen Eindringlinge verteidigen zu können. Der Berg-

fried wurde an der Heerstraße Osnabrück – Minden gebaut.

Wenn Gefahr drohte, wurde die Straße einfach blockiert.

Denn es war bekannt, dass die Gegner sich davor hüteten,

die Straßen zu verlassen: Das umliegende Land war wegen

der Moore und Sümpfe nur schwer passierbar. Da die Bischö-

fe gleichzeitig ihre eigene Macht ausdehnen wollten, nutzten

sie die Burg als strategischen Ort für weitere Landnahmen.

Die Stiftsburg bestand zunächst nur aus dem 32 Meter hohen

Bergfried, dessen Mauern in den unteren Geschossen

3,5 Meter stark sind. Der Keller war vom Erdgeschoss

durch eine Luke im Boden zugänglich. Zum ersten Stock

gab es keine Verbindung. Auch zwischen dem ersten

und zweiten Stockwerk gab es keinen Aufgang. Diese

Etagen waren nur über eine Leiter zu betreten und dien-

ten in späteren Zeiten als Gefängnis. Im zweiten Stock

weisen ein Kamin und ein Abort-erker an der Ostseite

darauf hin, dass der Turm anfangs auch bewohnt wer-

den konnte. Rechts und links vom Abort befi nden sich

zwei Schießscharten. Über eine Holztreppe bzw. eine

Leiter gelangte man in den dritten und vierten Stock.

Die Fenster dieser Etagen befi nden sich ebenfalls an der

Ostseite. Von außen sehr gut zu erkennen sind auch

die Schießscharten der Dachetage. Dank der Restaurie-

rungsarbeiten erstrahlt die Turmuhr von 1897 wieder in

neuem Glanz. Sie war früher am Torhaus angebracht,

das sich an der Stelle des heutigen Tores befand.

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Page 17: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

InfosBesichtigung:

Außenbesichtigung: Febr.-Nov.,

Mo-Fr 9-13 Uhr

Innenbesichtigung: Mittelalterlicher Wehrturm,

nach telefonischer Anmeldung, Eintritt:

Erw. 3 €, Kinder 1,50 €

Führung:

Wehrturm mit Gefängniszellen, nach telefoni-

scher Anmeldung

Konzerte:

Das Heuerhaus kann nach Absprache für klei-

nere Konzerte zur Verfügung gestellt werden.

Veranstaltungen:

Jedes Jahr im Sommer fi ndet ein Burgfest

statt.

Am Tag des offenen Denkmals kann der Turm

besichtigt werden.

Besonderheiten:

Gästehaus für Jugendgruppen, Vereine und

Tagungsgäste

3 Tagungsräume für 20, 30 und 60 Personen

Diele mit Kamin für 100 Personen

Seminare und Tagungen nach Vereinbarung

Übernachtung:

Gästehaus mit 63 Betten, moderne sanitäre

Anlagen

Die Gäste werden über die hauseigene Küche

verpfl egt.

Das Tagungs- und Gästehaus ist rollstuhlge-

recht eingerichtet.

Kontakt:

Burg Wittlage

Tagungs- und Gästehaus

Burgstraße 3

49152 Bad Essen

Buchungen über:

osnabrücker werkstätten gGmbH

Postfach 4224, 49032 Osnabrück

Industriestraße 7, 49082 Osnabrück

Tel.: 05 41 / 99 91-320

Fax: 05 41 / 99 91-493

E-Mail: [email protected]

www.os-hho.de

Früher und heute

Der Osnabrücker Fürstbischof Gottfried von

Arnsberg, der die Landesburg Fürstenau anleg-

te, vergrößerte auch die Burg Wittlage. Er ließ

die Burg im 14. Jh. mit Mauern umgeben und

eine Kemenate, ein mit Kamin ausgestattetes

Wohnhaus, südlich an den Bergfried anbauen.

Die östliche Wand der Kemenate ruht auf der

Burgmauer. Seit einigen Jahren befi ndet sich in

diesem rundum erneuerten Flügel eine Kurzzeit-

pfl egeeinrichtung für Behinderte.

Die Nachfolger von Gottfried von Arnsberg er-

weiterten den Komplex im 15. Jh. um ein Her-

renhaus und eine Außenburg mit Wirtschaftsge-

bäuden. Der Westfl ügel der Burg geht auf das

Amtshaus zurück, das der Osnabrücker Fürstbi-

schof Ernst August II. im 18. Jh. auf den Fun-

damenten des Vorgängerbaus errichten ließ.

Die Burg hatte ihre Funktion als Festung verlo-

ren und diente jetzt als Verwaltungssitz. In dem

schlichten zweistöckigen Gebäude befi ndet sich

heute das modern eingerichtete Tagungs- und

Gästehaus. Die gesamte Anlage ist von einem

Burggraben umgeben, der von der nahe gelege-

nen Hunte gespeist wird. Der Wassergraben, der

früher die innere Burg umgab, ist heute trocken-

gelegt. Auf dem Gelände gibt es einen Sport-

platz, eine Minigolfanlage und einen Grillplatz.

TippIm benachbarten Thermalsoleheilbad Bad Essen warten viele Sehenswürdigkeiten darauf, ent-deckt zu werden. Zu den schmucken Fachwerkhäusern im Ort gehört die „Alte Apotheke“, deren Ein-richtung noch aus dem 19. Jh. stammt. Am südlichen Ortsausgang liegt die historische Wassermüh-le von 1780. Hier fi nden von April bis Oktober an jedem Sonntagnachmittag Mahlvorführungen statt. Besucher können sogar ein Mühlendiplom erwerben, indem sie kniffl ige Aufgaben lösen. Wer das gemahlene Korn nicht nur nach Hause mitnehmen, sondern wissen möchte, wie man vor über 200 Jahren daraus Brot und Kuchen gemacht hat, sollte das Hüseder Backhaus besuchen. Jeden zweiten Sonntag im Monat wird hier der Steinofen angeheizt. Die Gäste können sich aber nicht nur über die Steinofenbäckerei informieren. Sie dürfen sich den leckeren Bauernstuten, das Rosinenbrot oder die herrlich duftenden Kuchen auch schmecken lassen. Im Beihaus, einem ehe-maligen Kornspeicher neben dem Backhaus, werden die Köstlichkeiten serviert. Noch mehr alte Handwerkskunst können Interessierte bei Führungen in der Harpenfelder Dorfschmiede erleben. Weitere Infos gibt es bei der Tourist-Information Bad Essen.

Tourist-Information Bad EssenLindenstraße 39, 49152 Bad EssenTel.: 0 54 72 / 94 92-0Fax: 0 54 72 / 94 92-85E-Mail: [email protected]

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Page 18: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Wasserschloss Schelenburg

Ein mächtiger Turm auf Eichenpfählen

Mächtig und zugleich elegant erhebt sich die Schelenburg

aus dem Wasser. Die untergehende Sonne taucht sie in ein

warmes Licht. Viele Gäste zieht es an diesem Abend auf die

am Wassergraben gelegene Burgterrasse, um den Tag bei

einem Glas Wein ausklingen zu lassen.

Der mittelalterliche Wehrturm aus dem 12. Jh. mit seinen vier

Ecktürmchen ist der älteste Teil der Burg. Es ist bemerkens-

wert, dass der rechteckige Turm, der noch heute die Burg-

anlage beherrscht, mehr als 800 Jahre ohne Mauerrisse und

Absenkungen überdauert hat. Denn der Bau mit seinen über

zwei Meter dicken Mauern ruht auf Eichenpfählen, die in den

morastigen Grund getrieben wurden.

Heute befi ndet sich im ersten Stockwerk ein modern einge-

richteter Saal, der für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte

und Ausstellungen, aber auch für Tagungen und Seminare

genutzt werden kann.

Die einstige Wehrhaftigkeit zeigt sich an noch vorhandenen

Schießscharten für Armbrust und Hakenbüchse, der ältes-

ten brauchbaren Handfeuerwaffe. Auch dort, wo sich heu-

te Fenster befi nden, gab es bis ins 16. Jh. nur Schieß- bzw.

Lichtschlitze. Geschützt war die Anlage durch ein dreifach

gestaffeltes Grabensystem, das auch heute noch weitgehend

erhalten ist.

Aufbruch in eine neue Zeit

Die Burgterrasse ist Teil des Renaissancefl ügels, der Anfang

des 16. Jh. an den mittelalterlichen Turm angefügt wurde,

nachdem ein Feuer das ursprüngliche Wohn- und Wirt-

schaftsgebäude aus Fachwerk zerstört hatte.

Der Baumeister Jörg Unkair verstand es, beim Bau des neu-

en Wohnhauses Elemente der italienischen Renaissance mit

spätgotischen Formen zu verbinden. Er prägte den Stil der so

genannten frühen Weserrenaissance.

Diese regionale Ausprägung zeigt sich bei der Schelenburg

in den Giebelhäusern, deren Stockwerke durch Gesimse klar

gegliedert sind und

deren Treppengie-

bel von halbrunden

Aufsätzen abge-

schlossen werden.

Die Umgestaltung

der Schelenburg

von einem mittel-

alterlichen Wehr-

und Schutzbau zu

einem repräsenta-

tiven Renaissance-

schloss spiegelt die

gesellschaftspoli-

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Page 19: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Infos

Besichtigung:

Außenbesichtigung: jederzeit

Führungen:

Außenführung nach Terminabsprache,

Einzelpersonen und Kleingruppen:

25 € / ½h, Gruppen von 20-40 Personen:

2 € pro Pers. (1h)

Innenführung nur am Tag des offenen

Denkmals (ehemaliger Rittersaal, Treppen-

haus, Restaurant und Weinstube)

Konzerte:

Klassische und zeitgenössische Musik jähr-

lich von Sept.-Nov. im Saal und im Schloss-

hof, Anfragen bitte an das Restaurant oder

die Eigentümer

Ausstellungen:

Auf Anfrage im Saal und im Restaurant

Veranstaltungen:

Weihnachtsmarkt jährlich am zweiten

Adventswochenende, Fr 17-23 Uhr,

Sa 14-22 Uhr und So 11-19 Uhr

Besonderheiten:

Nach Vereinbarung standesamtliche

Trauungen

Tagungen und Seminare für bis zu 120

Personen

Empfänge und Präsentationen im

Schlossinnenhof

Gastronomie:

Restaurant, Café, Terrasse am Burggraben,

Mi-Sa 15-22 Uhr, So und Feiertag

12-22 Uhr, Kontakt: Herr Dejan Ristic,

Tel.: 0 54 02 / 74 44, Fax 64 20 62

[email protected]

www.schelenburg.de

Kontakt:

Wasserschloss Schelenburg

Joachim und Dorothee

Kellermann von Schele

Burgweg 1

49143 Bissendorf-Schledehausen

Tel.: 0 54 02 / 82 01

Fax: 0 54 02 / 64 20 65

E-Mail: [email protected]

Tourist-Information Bissendorf

Im Freeden 7

49143 Bissendorf

Tel.: 0 54 02 / 404-0

Fax: 0 54 02 / 404-33

E-Mail: [email protected]

www.bissendorf.de

tischen Veränderungen jener Zeit wider. Mit der Umwandlung der Lehen in freies Eigentum

bauten viele Adlige ihre Festungen aus und ergänzten sie um stattliche Wohnanlagen, um

damit ihren wirtschaftlichen Wohlstand und ihr neues Lebensgefühl auszudrücken.

Der Aufbruch in eine neue Zeit war gekenn-

zeichnet durch die Verbreitung von Ideen

und Gedanken, die den christlichen Dogma-

tismus ablehnten. Der Humanist Jasper von Schele,

der bei Martin Luther in Wittenberg studiert hat-

te und von Philipp Melanchthon promoviert war,

wurde ein bedeutender Förderer und Verteidiger

der Reformation im Osnabrücker Land: Er be-

schaffte Schriften Martin Luthers, mit dem er auch

nach seinem Studium in Verbindung blieb, und bot

verfolgten Protestanten auf seiner Burg Schutz.

Geheimtipp für Genießer

Bei einem Spaziergang rund um die Schelenburg

lassen sich das „Försterhaus“, das als Wagenremi-

se Ende des 18. Jh. gebaut worden ist, und die

500 Meter fl ussabwärts an der Wierau gelegene

Mühle entdecken.

Die ehemalige Schlossküche mit Kamin lädt zu

einem Besuch ein. Denn hier befi ndet sich heute

ein gepfl egtes Restaurant mit Café, das Zugang

zur malerischen Terrasse am Burggraben bietet.

Neben Selbstgebackenem gibt es regionale, saisonale und internationale Gerichte. Diese kann der

Gast in der eindrucksvollen Atmosphäre des Kreuzgewölbes und in den historischen Nebenräumen,

dem Tonnengewölbe und der Weinstube, genießen.

Das Restaurant kann für unterschiedliche Anlässe nach den Wünschen der Gäste gestaltet werden.

Es ist sogar möglich, sich in der Schelenburg standesamtlich trauen zu lassen.

Auch der Innenhof bietet eine hervorragende Kulisse für Konzerte, Empfänge oder Präsentationen. Der Weih-

nachtsmarkt, der hier jährlich am zweiten Adventswochenende stattfi ndet, ist besonders stimmungsvoll.

Tipp

Der malerische Luftkurort Schledehausen mit Kurpark und idyllischem Waldbad gehört zum Feriengebiet Bissendorf, in dem man weitere geschichtliche Spuren entdecken kann.So ist Holte mit der erstmals 1153 erwähnten Kirche und seinem erhaltenen historischen Ortskern ein eindrucksvolles Beispiel für die in dieser Region typische Siedlungsform einer Kirchburg. Südlich von Holte kann man Spuren der Ruine Burg Holte erkunden, einer Höhenburg deren Anfänge wohl ins 11. Jahrhundert zurückreichen.Noch ältere kulturelle Zeugnisse stellen die Großsteingräber dar, die aus der Zeit der Megalithkultur vor etwa 5000 Jahren stammen. Gut erhalten Gräber fi nden sich in den Ortsteilen Jeggen, Wulften und Waldmark.

Weitere Informationen:Tourist-Information Bissendorf Im Freeden 749143 BissendorfTel.: 0 54 02 / 404-0FAX: 0 54 02 / 404-33E-Mail: [email protected]

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Page 20: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Gut Ostenwalde

Montgomery und die Frösche

Noch heute singen die Frösche im Schlossgraben

von Gut Ostenwalde. Daran hat auch der Ober-

kommandierende der britischen Besatzungstrup-

pen, Feldmarschall Montgomery, nichts ändern kön-

nen. Nachdem er 1945 das Gut als Hauptquartier aus-

ersehen hatte, machte er Jagd auf die dort lebenden

Frösche. Denn als der Frühling kam, raubten

ihm deren herzergreifende Lieder nicht nur

seinen kostbaren Schlaf, sondern auch die

letzten Nerven. Er befahl den Bauern aus dem

nahe gelegenen Dorf Ostenwalde, alle Frösche

einzufangen. Nach getaner Arbeit überließ Mont-

gomery ihnen großzügig ihre Beute. Da gebratene

Froschschenkel aber nicht auf dem Speiseplan

der Ostenwalder standen, setzten sie die Tiere

im Brandteich ihres Dorfes aus. Doch schon am

nächsten Morgen begegneten ihnen Scharen

wandernder Frösche. Diese hatten die neue

Heimat nicht akzeptiert und hüpften alle gera-

dewegs nach Ostenwalde zurück. Und so erklang nach

drei Tagen das Froschkonzert in voller Lautstärke wieder aus

dem Schlossgarten.

Durch diese Anekdote, die der Heimatdichter Wilhelm Fre-

demann überliefert hat, bleibt die Zeit unvergessen, in der

Gut Ostenwalde von den Engländern besetzt war.

Familientradition auf Ostenwalde

Der Ursprung des Rittersitzes Ostenwalde liegt vermutlich in

einer Burg, die zum Schutz eines Passes zwischen dem Mo-

seler Berg im Norden und der Diedrichsburg im Süden ange-

legt wurde. Das Gut wurde auf den alten Grundmauern der

Burg errichtet und ist seit 1316 als Sitz der Familie von Vincke

bezeugt. Dass die Familie noch heute dort lebt, ist durchaus

bemerkenswert, betrachtet man die oft wechselnden Besitz-

verhältnisse auf anderen Herrensitzen.

Gut Ostenwalde ist wie viele andere Rittersitze zur Zeit des

Barocks zu einem dreifl ügeligen Herrenhaus mit offenem Eh-

renhof ausgebaut worden. Der zweigeschossige Westfl ügel,

das heutige Hauptgebäude, stammt von 1698. Im Jahre 1780

wurde der Mittelbau, Anfang des 20. Jh. der Ostfl ügel mit

dem malerischen Turm erneuert. Von den Gräften ist nur an

der Südseite des Hauses ein Wassergraben erhalten, der zu

einem Teich erweitert ist.

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Page 21: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

InfosBesichtigung Außenbesichtigung: Orangerie, ÖlmühleInnenbesichtigung: Orangerie: während der Ausstellungen und nach Vereinbarung

Führung:Ölmühle, Innenbesichtigung mit Vorführungen nach Absprache, Mühlenverein „Ölmühle Ostenwalde e. V.“, Gert Möller, Tel.: 0 54 27 / 66 82

Konzerte:Regelmäßige Konzerte in der OrangerieInfos beim Meller Kunstverein, Barbara Manke, Tel.: 0 54 27 / 18 86 und Claus Reddel, Tel.: 0 54 22 / 13 60, www.kunstverein-melle.de

Ausstellungen:Regelmäßige Wechselausstellungen in der Orangerie, Infos unter Tel.: 0 54 27 / 18 86und www.kunstverein-melle.de

Dauerausstellung „Wald im Grönegau“ in der DiedrichsburgÖffnungszeiten: 1.4.-30.9.: Mi-So 10-19 Uhr 1.10.-31.3.: Sa, So und Feiertag von 10 Uhr bis zum Anbruch der Dunkelheit

Veranstaltungen:Lesungen und Kabarett in der Orangerie und der Galerie 24. Die Orangerie kann nach Absprache mit dem Meller Kunst-verein für kulturelle Veranstaltungen gemietet werden. Tel.: 0 54 27 / 18 86 oder Tel.: 0 54 22 / 13 60Im Spätsommer fi nden jährlich an einem Wochenende die „Ostenwalder Natur- und Jagdtage“ auf dem Gut statt.www.ostenwalder-jagdtage.de

Gastronomie:Café und Restaurant in der Diedrichsburg Angelika und Karl-Heinz SchlackeTel.: 0 54 27 / 300, Fax: 0 54 27 / 92 23 06

Frühstücksbuffet im rustikalen Rittersaal, jeden Sonntag, Reservierung erbeten

Feiern, Vorträge und Tagungen im Rittersaal, nach Absprache

Café-Restaurant und Aussichtsplattform: 1.4.-30.9.: Mi-So 10-19 Uhr1.10.-31.3.: Sa und So, Feiertag von 10 Uhr bis zum Anbruch der Dunkelheit

Kontakt:Gut Ostenwalde Christian Freiherr von Vincke – Graf von PerponcherOsnabrücker Straße 75, 49324 Melle-Oldendorf Tel.: 0 54 22 / 82 57, Fax: 0 54 22 / 78 42www.gut-ostenwalde.de

Verein zur Förderung von Kunst und Kultur in Melle e. V. Osnabrücker Straße 79, 49324 Melle-Oldendorf E-Mail: [email protected], www.kunstverein-melle.deBarbara Manke, Tel.: 0 54 27 / 18 86, Claus Reddel, Tel.: 0 54 22 / 13 60

Ölmühle Ostenwalde e. V.Gert MöllerNiedereschweg 13, 49328 MelleTel.: 0 54 27 / 66 82 E-Mail: [email protected], www.kultur-in-buer.de

Diedrichsburg MelleCafé-Restaurant und AussichtsplattformAngelika und Karl-Heinz SchlackeHolzhausener Straße 17, 49328 Melle Tel.: 0 54 27 / 300 , Fax: 0 54 27 / 92 23 06

Kunstgenuss und altes Handwerk

Ein Schmuckstück der früheren Vorburg ist die restaurierte Orangerie, die heute vor allem

als Kunstausstellungshalle genutzt wird. Begleitend zu den Ausstellungen werden jedes

Jahr Workshops angeboten, in denen Kinder und Jugend-

liche kreativ werden können. In Absprache mit dem Meller

Kunstverein ist die Orangerie auch für andere kulturelle

Veranstaltungen wie Lesungen, Kabarett oder Konzerte

zu mieten. Während in der Orangerie auch größere Kunst-

werke wie Schmiedearbeiten oder große Stahl- und Mes-

singskulpturen aufgestellt werden können. Dem Gut direkt

gegenüber fi ndet man das reich gestaltete große Tor der

ehemaligen Scheune, das von einem Bürgerhaus in Osna-

brück stammt.

Etwas versteckt am Oldendorfer Mühlenbach liegt die

Ölmühle aus dem 15. Jh., die ebenfalls zum Gut Osten-

walde gehört. Aus Früchten wie Leinsamen, Bucheckern

oder Raps wurde hier einst Öl gewonnen. Die vollständig

restaurierte Mühle wird heute noch bei Vorführungen in

Betrieb genommen.

Auf zur Diedrichsburg

Südlich von Ostenwalde erhebt sich auf einem 220 Me-

ter hohen Bergrücken der Meller Berge mitten in einem

Wildpark die Diedrichsburg. Ihren Grundstein legte Gene-

ral Ernst Freiherr von Vincke im Jahre 1844. Die bei der Errichtung gefundenen Funda-

mentreste, eine Speerspitze und eine Spinnrockenkugel deuten darauf hin, dass es hier

schon früher eine Fluchtburg gab. Die heutige Diedrichsburg wurde in den Jahren von

1844 bis 1860 gebaut und ahmt einen mittelalterlichen Wehrturm nach. Sie gehört zu den

Bauten, die im Zuge der Burgenromantik entstanden sind.

Auf dem 26 Meter hohen, mit Zinnen bekrönten Bergfried gibt es eine Aussichtsplattform, die

Besuchern bei klarem Wetter eine Sicht bis nach Osnabrück bietet. Schon im 19. Jh. war der

Turm ein beliebtes Wanderziel. Der Aufstieg zur Diedrichsburg lohnt sich noch heute: Gäste kön-

nen hier die schöne Aussicht genießen und sich im Café-Restaurant für den Rückweg stärken.

Außerdem befi ndet sich im Turmzimmer eine Ausstellung zur Tier- und Pfl anzenwelt des heimi-

schen Waldes, die auch für Kinder interessant ist. Jeden Sonntag gibt es ein Frühstücksbuffet im

rustikalen Rittersaal. Darüber hinaus kann der Rittersaal auch für Feiern angemietet werden.

TippUnterhalb der Diedrichsburg hat die Familie von Vink-ke im Jahre 1963 einen Wildpark eingerichtet. In dem 200 Hektar großen Jagdgatter befi nden sich rund 150 Wildschweine sowie Dam- und Schwarzwild. Durch re-gelmäßige Fütterungen und Ruhezeiten kann eine Schä-digung des Waldes vermieden werden. Auf einem Wild-schweinlehrpfad gelangt man sowohl vom Nord- als auch vom Westtor zur hoch oben gelegenen Diedrichs-burg. Hinweisschilder informieren über die Lebenswei-se der Wildschweine, die Entwicklung vom Wild- zum Hausschwein und über das Damwild. Auf dem letzten Stück des Pfades zur Diedrichsburg gibt es auch Stationen mit interaktiven Spielen wie „Tasten und Raten“, die vor allem bei Kindern sehr beliebt sind. Besonders spannend wird es, wenn man den Wildschweinen begegnet. Mit etwas Glück und Geduld kann man sie zum Beispiel an einer Futterstelle beobachten.

Wildpark Diedrichsburg in den Meller BergenÖffnungszeiten: 1.4.-30.9.: täglich von 10 Uhr bis zum Anbruch der Dunkelheit 1.10.-31.3.: Sa, So und Feiertag von 10 Uhr bis zum Anbruch der DunkelheitEintritt: frei

Weitere Infos: Tourist-Information Melle, Markt 22, 49324 Melle Tel.: 0 54 22 / 96 53 11 und 96 53 12, Fax: 0 54 22 / 96 53 20 E-Mail: [email protected], www.stadt-melle.de

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Page 22: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Schloss Gesmold

Ein ungewöhnlicher Barockgarten

Die Vase aus weißem Carraramarmor ist nach mehreren

Standortwechseln an ihren Platz zurückgekehrt. Sie bildet

wie einst das Zentrum des Barockgartens, der sich direkt an

der Auffahrt von Schloss Gesmold befi ndet.

Im Jahre 1997 ließen die heutigen Eigentümer Freiherr und

Freifrau Hans-Adam und Henriette von Hammerstein den

Garten in Anlehnung an Pläne aus dem 18. Jh. wieder barock

gestalten: Eine Wegekreuzung teilt die Fläche in vier sym-

metrisch angelegte Rasenparterres, die mit Blumenrabatten

begrenzt und mit Buchsbaumhecken umgeben sind. Dass die

Anlage früher wie eine kleine Insel erschien, wird durch den

teilweise wieder freigelegten Wassergraben angedeutet.

Der neu gestaltete Garten zieht immer wieder Experten in

seinen Bann: Denn es ist gelungen, den Charakter des ehe-

maligen Barockgartens aufl eben zu lassen, wenngleich die

Art der Bepfl anzung und die verwendeten Materialien auf

die moderne Gartenarchitektur verweisen.

Die Anlage umgibt eine Ringmauer mit barocken Bögen, an

deren Südseite sich eine zweiläufi ge Treppe mit Belvedere und

Grotte befi ndet. Das Belvedere aus dem 17. Jh. wird von zwei

Kriegerinnen aus Sandstein geschmückt und bietet den Besu-

chern eine wundervolle Aussicht auf den barocken Lustgarten.

Lustwandeln im großen Park

Im 17. Jh. gab es neben dem Herrengarten den so genann-

ten „grand parc“, der sich nördlich des Schlosses erstreckte.

Dieser große und aufwendig gestaltete Barockpark nach

französischem Vorbild ist heute noch in Ansätzen erkennbar.

Er umfasste einen Tiergarten sowie ein begehbares Labyrinth.

Der ehemalige Park wird heute teilweise land- und forstwirt-

schaftlich genutzt. Durch Spazierwege ist ein großer Teil auch

Besuchern zugänglich.

Alles begann mit einem Wehrturm

Schloss Gesmold erhielt sein barockes Aussehen im 17./18.

Jh., doch seine Ursprünge reichen bis ins 12. Jh. zurück. Von

einer wehrhaften Verteidigungsanlage entwickelte es sich zu

einer repräsentativen barocken Residenz.

Die Herren von Gesmelle errichteten im Jahre 1170 mit Er-

laubnis des Bischofs einen Wehrturm in der Elseniederung,

da sie immer wieder von räuberischen Banden überfallen

worden waren. Der romanische Bergfried war nur über eine

einziehbare Leiter bzw. Holztreppe zu erreichen. Es gab ei-

nen Keller, der als Vorratsraum diente, sowie drei einräumige

Obergeschosse, in denen sich heute Speisesaal mit Kamin, Bi-

bliothek und Archiv befi nden. Ein Treppenschacht in den über

2,5 Meter starken Mauern verband die einzelnen Stockwerke

miteinander. Die Lichtscharten wurden im 16. Jh. durch Fen-

ster ersetzt. Die Balustrade mit den vier Evangelisten stammt

aus der Zeit, in der die Osnabrücker Bischöfe die Hausherren

auf Schloss Gesmold waren (1608 – 1664).

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Page 23: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

InfosFührung:

Besichtigung nur im Rahmen

von Führungen durch Schloss

und Garten

Führungen für Gruppen ab 10

Personen nach Vereinbarung

Tel.: 0 54 22 / 442 16

5 € pro Pers.

Veranstaltungen:

Autorenlesungen im Rahmen

des Meller Sommers

Theateraufführung in engli-

scher Sprache im Binnenhof,

im September, auch für Schul-

klassen interessant

Besonderheiten:

Standesamtliche Trauungen

im romanischen Turmsaal nach

Anmeldung beim Standesamt

Melle möglich

Kontakt:

Schloss Gesmold

Hans-Adam Freiherr und

Henriette Freifrau

von Hammerstein

Schloßallee 5

49326 Melle-Gesmold

Tel.: 0 54 22 / 442 16

E-Mail:

[email protected]

Kultur im Binnenhof

Als die Familie von Gesmelle ausstarb, übernahm die Fa-

milie von dem Bussche die Burganlage. Im Jahre 1540

heiratete Erbtochter Anna von dem Bussche Hermann

von Amelunxen. Dieser baute die von Gräften und Wäl-

len umgebene Rundburg zu einer rechteckigen Renais-

sanceanlage aus. Von 1544 bis 1559 entstand das heu-

tige zweifl ügelige Herrenhaus im Renaissancestil, dessen

Nordfl ügel die Verbindung zum Wehrturm darstellt. Um

den für Renaissanceburgen typischen geschlossenen Cha-

rakter zu erreichen, wurden im 17. Jh. im Süden und Westen

breite begehbare Mauern errichtet, die im frühen 18. Jh.

durch eine Galerie mit Balustern verziert wurden.

Es entstand ein Binnenhof, der heute ein- bis zweimal im

Jahr für kulturelle Veranstaltungen, wie Theaterauffüh-

rungen oder Lesungen, genutzt wird.

Orangenbäume in Norddeutschland

1664 vereinbarte der Osnabrücker Fürstbischof Ernst

August I. mit Georg Christoph von Hammerstein einen

Tausch. Er überließ seinem Hofmarschall Schloss Ges-

mold und erhielt dafür im Gegenzug dessen Güter im

Iburger Raum. Die Familie von Hammerstein bewohnt

noch heute das Schloss.

Georg Christoph von Ham-

merstein ließ 1667 den ba-

rocken Torturm bauen, durch

den man die Schlossanlage

betritt. Er brachte von seinen

Reisen auch die Idee mit, eine

Orangerie einzurichten. Die

Ausgestaltung des Schlosses

mit barocken Gartenanlagen

und Skulpturen fand im We-

sentlichen unter Christoph-

Ludolf von Hammerstein statt.

Ferner wurde die innere Vor-

burg durch zwei Flügelhäuser

symmetrisch angelegt: durch

das Brauhaus im Norden, das

später als Pferdestall genutzt

wurde, und den Viehstall im Süden, der im Jahre 1836

zur neuen Orangerie umgebaut wurde. Die alte Orange-

rie auf der äußeren Vorburg, die als die älteste Orange-

rie in Norddeutschland gilt, wurde aufgegeben, da man

mehr Platz brauchte und selbst Orangenbäume züchten

wollte. In der neuen Orangerie war dies durch eine ge-

schickte Nutzung der Räume möglich: Im Keller wurde

eine Backstube, im Dachgeschoss eine Räucherkammer

eingerichtet. Regelmäßig strömte heiße Luft durch hohle

Ton- und Steinplatten. Dies bewirkte, dass die Tempera-

tur nie unter Null Grad Celsius sank. Um die Pfl anzen

vor zu starker Sonneneinstrahlung und gegen Frost

zu schützen, konnte man an den Fenstern Schilfrollos

herunterlassen.

TippDie Hase teilt sich nahe Gesmold in zwei eigenständige Flüsse. Sie gibt einen Teil des mitgeführten Wassers an die Else ab, die noch heute die Wassergräben von Schloss Gesmold speist. Um die Ent-stehung dieser Zweigabelung („Bifurkation“) ranken sich viele Geschichten, die in einem Themen-park nachzulesen sind. Dieser wurde im Jahre 2000 rund um den Scheidepunkt von Hase und Else angelegt. Besucher erfahren, dass Hermann von Amelunxen etwa Mitte des 16. Jh. die Erlaubnis erhielt, Wasser von der Hase abzuleiten, um seine Schlossmühle besser zu versorgen. Jahre später warf ihm die Stadt Osnabrück vor, die Abzweigung eigenmächtig erweitert zu haben. Dies war der Beginn zahlreicher Streitigkeiten, die bis ins 19. Jh. andauerten. Erst als die Hasegabelung durch Mauerwerk befestigt wurde, war die Wasserverteilung geregelt. Heute ist der Scheidepunkt der Flüsse ein beliebtes Ausfl ugsziel. Weitere Infos gibt es bei der Tourist-In-formation Melle.

Tourist-Information MelleMarkt 22, 49324 MelleTel.: 0 54 22 / 96 53 12, Fax: 0 54 22 / 96 53 20E-Mail: [email protected], www.stadt-melle.de

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Page 24: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Wie alles begann…

Meterhoch schlugen die Flammen aus dem Dachstuhl. Die

Ordensschwestern hatten nur das Notwendigste retten kön-

nen und sahen nun mit Entsetzen, wie ihr Kloster in Flam-

men aufging. Alle brauchten jetzt eine neue Unterkunft, die

Nonnen, die Laienschwestern und das vom Kloster beschäf-

tigte Gesinde. In ihrer Ungewissheit wandten sie sich an

die Stifter ihres Klosters, den Grafen Simon von Teck-

lenburg und dessen Mutter Eilika. Da es dem Grafen

nicht möglich war, das Kloster in Essen (Oldenburg)

nach nur etwa 20 Jahren mit eigenen Mitteln wieder

aufzubauen, entschloss er sich, die Klosterfrauen auf

seinem Gut in Malgarten unterzubringen. So ähnlich

könnte es sich im Jahre 1194 einer Gründungslegende

zufolge zugetragen haben.

Die beschaulich an der Hase gelegene Klosteranlage gehört

heute zu einem der sehenswertesten Kunst- und Baudenk-

mäler im Osnabrücker Land. Besonders interessant wirkt der

niedrige Kirchturm mit dem hohen Pyramidendach. Seine

außergewöhnliche Lage deutet darauf hin, dass er seinen Ur-

sprung im ehemaligen Wehrturm der alten gräfl ichen Burg

hat. Der Kreuzgang des Westfl ügels und die Klosterkirche

sind die ältesten Gebäude der Klosteranlage. Sie sind im spät-

romanischen Stil erbaut und nach einem Brand Ende des 15.

Jh. durch gotische Elemente erneuert worden.

Ora et labora

Malgarten blieb stets ein einfaches Kloster, da die erlangten

Besitzungen und Zehntrechte für eine weitergehende Ent-

wicklung nicht ausreichten. Die Chor- und Laienschwestern

lebten bescheiden nach der Regel des Heiligen Benedikt:

„Ora et labora. – Bete und arbeite.“ Ihren Lebensunterhalt

sicherten sie sich durch ihre Mitgift, die sie bei ihrem Eintritt

in das Kloster mitgebracht hatten und durch Eigenwirtschaft.

Die Bramscher Region war früher ein bedeutender Tuchma-

cherstandort. Noch heute weisen die Schafscheren im Klos-

terwappen darauf hin, dass sich auch die Benediktinerinnen

hauptsächlich der Schafzucht und der Herstellung hochwerti-

ger Tuchwaren widmeten.

Nach 1772 trat keine Schwester mehr in das Kloster ein, so

dass die Säkularisation 1802 auf keinen nennenswerten Wi-

derstand traf.

Ab 1819 war das ehemalige Kloster über 100 Jahre lang Sitz

des Amtsgerichts. Aus dieser Zeit stammen das Amtsrichter-

haus von 1820 und drei dunkle Gefängniszellen im Bereich

des Kreuzgangs.

Katholische Insel im protestantischen Bramsche

Während der Reformationszeit und des Dreißigjährigen Krie-

ges wurde die Kirchengemeinde zu Bramsche protestantisch.

Das Kloster Malgarten hingegen blieb katholisch. In der ehe-

maligen Klosterkirche fi ndet man heute Kunst aus der Zeit

des Barock und des Rokoko. Die Rokoko-Stukkaturen des

Kirchengewöl-

bes aus dem 18.

Jh. sind in ihrer

Verbindung mit

der spätroma-

nisch-gotischen

Architektur eine

Rarität im nord-

westdeutschen

Raum.

Kloster Malgarten

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Page 25: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Infos

Besichtigung:

Außenbesichtigung: jederzeit

Innenbesichtigung: Kloster und Kirche: Sa u. So 13-18 Uhr

und nach Vereinbarung, Tel.: 0 54 61 / 88 08 33,

Eintritt: 2 € pro Pers.

Führung:

Kloster und Kirche, Koordination über Frau Elberg,

Tel.: 0 54 61 / 94 51 20, Gruppen 36 € +10 € Eintritt

Konzerte:

Mehrheitlich klassische Musik, i. d. R. ein Konzert pro

Monat, Sa oder So, Tel.: 0 54 61 / 99 63-0, www.iam-ev.de

Ausstellungen:

Galerie für Gegenwartskunst, Sa u. So 13-18 Uhr (Sommer-

monate) und nach Vereinbarung, Tel.: 0 54 61 / 88 08 33

Veranstaltungen:

Mittelalterliches Mönchsbankett in der Konzertscheune

auf Anfrage

Besonderheiten:

Kunstseminare, Mal- und Zeichenunterricht, Anmeldung

unter Tel.: 0 54 61 / 88 08 33

Musikkurse, Konzerte und Seminare des iam,

Tel.: 0 54 61 / 99 63-0, www.iam-ev.de

Tagungen und Seminare auf Anfrage, Tel.: 0 54 61 / 99 63-0

Hochzeits-, Familien- und Firmenfeiern im Kloster oder im

„Amtsrichter“, Tel.: 0 54 61 / 886 90 45

Kirchliche Trauungen und Taufen, Pfarrer A. Behrens,

Tel.: 0 54 61 / 618 62

Gastronomie:

„Zum Amtsrichter“, Café und Restaurant mit Biergarten

Mai-Sept.: Mo, Mi-Fr ab 15 Uhr, Sa ab 12 Uhr, So ab 9 Uhr

Sept.-Mai: Di und Mi Ruhetage, sonst die gleichen

Öffnungszeiten Tel.: 0 54 61 / 886 90 45

E-Mail: [email protected], www.zum-amtsrichter.de

Übernachtung:

16 Zimmer (Einzel-, Doppel-, Mehrbettzimmer) mit insge-

samt 30 Betten im Kloster und im „Amtsrichter“

12-25 € pro Pers. ohne Frühstück, Tel.: 0 54 61 / 88 08 33.

Zimmer mit Frühstück, Halb- oder Vollpension über das

Café-Restaurant möglich, Tel.: 0 54 61 / 886 90 45

Kontakt:

Kloster Malgarten

Internationaler Arbeitskreis für Musik e.V. (iam)

Am Kloster 1a, 49565 Bramsche-Malgarten

Tel.: 0 54 61 / 99 63-0

Fax: 0 54 61 / 99 63-10

E-Mail: [email protected]

www.kloster-malgarten.de

Stadtmarketing Bramsche GmbH

Maschstraße 9, 49565 Bramsche

Tel.: 0 54 61 / 93 55-0

Fax: 0 54 61 / 93 55-11

E-Mail: [email protected]

www.bramsche.de

TippDas prämierte Tuchmacher Museum Bramsche ist deutschlandweit das einzige Museum zur Geschichte der Textilproduktion, in dem die Verarbeitung von der Schafwolle bis zum fertigen Tuch mittels historischer Maschinen vollständig zu sehen ist. In den Gebäuden aus dem 18. und 19. Jh. hatte die Tuchmacherinnung einst ihre Spinnerei. Jeden Sonn- und Fei-ertag fi ndet um 11 Uhr eine Führung ohne Anmeldung durch die gesamte Anlage statt.

Tuchmacher Museum Bramsche Stadtmarketing Bramsche GmbHMühlenort 6, 49565 Bramsche Maschstraße 9, 49565 BramscheTel.: 0 54 61 / 94 51-0 Tel.: 0 54 61 / 93 55-0Öffnungszeiten: Di-So 10-17 Uhr Fax: 0 54 61 / 93 55-11Führungen unter Tel.: 0 54 61 / 94 51-20 E-Mail: [email protected] www.bramsche.de

Malgarten in neuem Glanz

Das Kloster Malgarten, das seit 1987 in Privatbesitz

ist, hat sich in jüngster Zeit zu einem beachtlichen

Kultur- und Veranstaltungszentrum entwickelt. Der

Besucher hat die Möglichkeit, wechselnde Ausstel-

lungen zeitgenössischer Kunst und klassische Kon-

zerte zu besuchen. Er kann aber auch selbst kreativ

werden in verschiedenen Kunst- und Musikateliers.

Die Galerie, die sich zum Teil im ehemaligen Kreuz-

gang des Westfl ügels von 1230 befi ndet, besteht

seit Herbst 1999. Der Osnabrücker Künstler Claus

Gero Heitmann, der die Galerie durch Ausstellun-

gen nationaler und internationaler Künstler über die

Grenzen der Region hinaus bekannt gemacht hat,

lebt und arbeitet im Kloster Malgarten. Interessierte

können in einem Kunstseminar oder einem der Mal-

und Zeichenkurse das Kloster von einer neuen Seite

kennen lernen.

Für Musikliebhaber und passionierte Laienmusiker

jeden Alters organisiert der InternZtionale Arbeits-

kreis für Musik e. V. (iam) Konzerte und Musikkurse,

darunter auch Chor- und Orchesterkurse. Die Ab-

schlusskonzerte, bei denen die einstudierten Werke

der Öffentlichkeit präsentiert werden, fi nden bei

Musikfreunden großen Anklang. Der Verein, der im

barocken Torhaus von 1717 seinen Sitz hat, bietet

Musikern und Musikpädagogen zudem ein breites

Angebot im Bereich der berufl ichen Weiterbildung.

Neben Kunst und Kultur auch Kulinarisches

Ein Café und Restaurant im ehemaligen Amtsrichter-

haus lädt die Besucher des Klosters Malgarten zum

Verweilen ein. Der „Amtsrichter“ bietet Kulinarisches

in urigem Ambiente. Die Gäste haben im Sommer Ge-

legenheit, sich unter den alten Linden im Biergarten

zu erfrischen. Im Winter können sie es sich vor dem

brennenden Kamin gemütlich machen. Ein besonderes

Highlight kann das mittelalterliche Mönchsbankett in

der Konzertscheune mit erlesenen Gaumenfreuden,

Gesang und Spiel sein, das auf Anfrage buchbar ist.

Für Feierlichkeiten der besonderen Art bietet das Restaurantteam den Gästen einen

speziellen Service. Je nach Art des Festes gestaltet es die verschiedenen Räumlichkeiten

den individuellen Wünschen entsprechend. Es gibt an jedem zweiten Samstag im Monat

sogar die Möglichkeit, im Kloster Malgarten standesamtlich zu heiraten.

Gäste, die die beschauliche Atmosphäre des Klosters ausgiebiger genießen möchten,

können dort auch übernachten, auf Wunsch in den ehemaligen Nonnenzellen. Auch

Seminar- und Tagungsgäste sind herzlich willkommen. 25

Page 26: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Gut Sögeln

Am Wasser erbaut

Über eine alte Lindenallee erreicht der Besucher Gut Sögeln

bei Bramsche. Inmitten von Feuchtwiesen liegt das Haupt-

haus von Gräften umgeben, die

durch die Sögelner Hase gespeist

werden, einem künstlich ange-

legten Wasserlauf, der selbst aus

der Hase abgeleitet wird und auch

dorthin zurückfl ießt. Dieses durch

Menschenhand geschaffene ökologi-

sche System konnte durch das Enga-

gement der jetzigen Besitzer bewahrt

werden und bietet mit seinen Jahr-

zehnte lang unberührten Flächen ei-

nen wertvollen Untersuchungsgegen-

stand für die Wissenschaft. Vorange-

gangene Generationen nutzten die

Kraft des Wassers noch für den Betrieb

einer Mühle, deren denkmalgeschützte Ge-

bäude heute als Privatwohnungen vermietet sind.

Von der Burg zum Rittergut

Das Haupthaus, ein funktional schlichter, zweigeschossiger

Bau, mit drei Flügeln aus dem Ende des 18. Jahrhunderts,

ist repräsentativ für ein Rittergut im ehemaligen Fürstbistum

Osnabrück. Es wurde an Stelle einer alten, wehrhaften Wohn-

stätte errichtet, die erstmals im 14. Jahrhundert als habitatio

(=befestigtes Wohnhaus) in der Bauernschaft Sögeln urkund-

lich erwähnt wird. Jüngst sind bei Bauarbeiten die mächtigen

Fundamente dieser alten Anlage, die noch im 16. Jahrhun-

dert als Burg bezeichnet wurde, zu Tage getreten. Der älte-

ste Teil der heute noch stehenden Anlage dürfte indes der

Torturm sein, der in seinen Ursprüngen auf einen wehrhaf-

ten Wohnturm zurückgehen könnte. Von diesem wehrhaften

Charakter zeugen noch die Schießscharten im Erdgeschoss,

während die barocke Turmhaube mit der Uhr aus dem 18.

Jahrhundert stammt.

Moderne Gastlichkeit im Herzen der VarusRegion

In einem der landwirtschaftlichen Nebengebäude hat die

Familie von Bock seit kurzem Übernachtungsmöglichkeiten

eingerichtet. In einem der ehemaligen Wirtschaftsgebäude

stehen dem Gast zwei komfortable Doppelzimmer mit Bad

zur Verfügung, die im Erdgeschoss durch einen großzügigen,

gemeinsam genutzten Aufenthaltsraum ergänzt werden. Hier

kann bei Bedarf auch eine komplett ausgestattete Küchen-

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Page 27: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

InfosBesichtigung: Gut Sögeln ist bis heute in Privatbesitz. Die Eigentümer bitten um Verständnis, dass in der Regel keine Besichtigungen möglich sind. Übernachtungsgäste haben jedoch Zugang zum Gelände und können besondere Ange-bote wahrnehmen.

Übernachtungen: Seit Mai 2008 bietet Gut Sögeln in einem Nebengebäude 2 Doppelzimmer für Feriengä-ste an. Die besondere Kombination aus zwei Doppelzimmern und einem großzügigen Auf-enthaltsraum mit Küchenzeile im Erdgeschoss ermöglicht es, sowohl ein bed & breakfast-Angebot wahrzunehmen als auch die gesamte Wohneinheit als Ferienwohnung zu nutzen. Die Räume sind liebevoll eingerichtet und bieten allen Komfort in einem besonderen Ambiente aus Alt und Neu.

Preise für das Doppelzimmer: 90,00 € / 70,00 € bei Einzelbelegung pro Nacht, inkl. FrühstückAlle Räume als Ferienwohnung/-haus: 150,00 € pro Nacht für bis zu 4 Personen

Info & Buchung: Tourismusverband Osnabrücker Land, Tel.: 0541/9511195 Fax: 9511120, E-Mail: [email protected] , Online-Buchung unter www.osnabruecker-land.de

Besonderheiten: In der idyllisch gelegenen Familienkapelle sind kirchliche Trauungen möglich. Für Hochzeiten und andere Feierlichkeiten kann darüber hin-aus eine historische Scheune mit einem groß-zügigen Vorplatz angemietet werden. Sanitäre Einrichtungen sind vorhanden.

Kontakt: Frau Gisela von Bock und Polach, An der Lindenallee 1, 49565 Bramsche-Sögelnmobil: 0172 / 4322282Fax: 0 54 61 / 63655E-Mail: [email protected]

zeile genutzt werden. Die unter Verwendung na-

türlicher Werkstoffe eingezogenen Wohnetagen,

dominiert von den unbehandelten Holzträgern,

harmonieren in ihrer gradlinigen Architektur in

eindrucksvoller Weise mit dem über 150 Jahre

alten Wirtschaftsgebäude.

Für die Urlauber besteht die Möglichkeit, die Sö-

gelner Hase mit dem Boot zu erkunden; Kindern

bietet das Gut mit seinen vielen Tieren, so auch

einem Pony und einem Esel, vielfache Möglichkei-

ten Natur hautnah zu erleben.

Die Familienkapelle, die in den Parkanlagen hinter

dem Herrenhaus gelegen ist, kann für Hochzei-

ten angemietet werden. Für die anschließenden

Feierlichkeiten steht eine ehemalige Scheune zur

Verfügung, die auch für größere Gesellschaften

Platz bietet.

Geschichte und Geschichten

Sögeln wechselte während der Jahrhunderte häu-

fi g seinen Besitzer. 1793 erwarb Friedrich Philipp

von Hammerstein zu Equord das Gut und veran-

lasste den Neubau des Haupthauses. Der Altbau

entsprach offensichtlich nicht mehr den Ansprü-

chen der Zeit, sowohl hinsichtlich der Repräsen-

tationsfunktion als auch des Wohnkomforts.

Nachdem er hochverschuldet und ohne direkten

Erben 1802 starb, wurde das Gut 1817 vom Ge-

neralsteuereinnehmer Rathgen erworben. Über

seine Stieftochter gelangte der Besitz an die Fami-

lie von Rappard, deren Nachfahren die heutigen

Besitzer, die Familie von Bock und Polach, sind.

Während der Jahre um 1870 besuchte der junge

preußische Leutnant Paul von Bebeckendorf und

Hindenburg häufi ger das Gut. Der spätere Reichs-

präsident war mit Irmengard von Rappard verlobt,

die 1871 mit nur 17 Jahren verstarb. Der Famili-

enüberlieferung nach erlag sie den Folgen einer

Lungenentzündung, die sie sich durch einen Sturz

in die Gräften zugezogen hatte. Bis zu seinem

eigenen Tod sandte Hindenburg jedes Jahr zum

Todestag seiner Verlobten einen Kranz.

TippFür Übernachtungsgäste auf Gut Sögeln bietet sich der Standort als idealer Ausgangspunkt für Entdek-

kungstouren durch die VarusRegion an. Das gut ausgebaute und erschlossene Radwandernetz ermög-

licht kurzweilige Ausfl üge auf dem Fahrrad; darüber hinaus fi nden Wanderfreunde herrliche Strecken.

Als Ausfl ugsziele bieten sich neben dem benachbarten Kloster Malgarten (s. S. 24) auch das Tuchma-

cher Museum und der Museumspark in Kalkriese zur berühmten Varusschlacht an. Die Stadt Bramsche

selbst ist ein lohnenswertes Ziel für einen Einkaufsbummel und bietet gastronomische Abwechslung.

Wer das nasse Element liebt, besucht die Varustherme, das Naturfreibad Darnsee oder den Alfsee mit

seinem großen Freizeitangebot..

Weitere Informationen:Stadtmarketing Bramsche GmbHMaschstraße 949565 BramscheTel.: 05461/9355-0 Fax: 9355-11E-Mail: [email protected] www.bramsche.de

27

Page 28: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Kloster Bersenbrück

Mit dem Nachtwächter auf Spurensuche

Ausgerüstet mit kleinen Laternen begleiten die Besucher den

Nachtwächter, der ihnen im Lichtschein ihrer Lampen das

historische Bersenbrück zeigt. Vom Rathaus führt er sie

zur malerisch am Markt gelegenen Klosterpforte von

1700, dem heutigen Wahrzeichen der Stadt. Das Tor-

haus bildet den Eingang zum ehemaligen Zisterzien-

serinnenkloster. Zum Komplex gehören eine Doppel-

kirche, mehrere Klostergebäude und die ehemalige

Klostermühle.

Graf Otto von Ravensberg gründete den Konvent im

Jahre 1231 auf seinem Familiengut und legte damit

den Grundstein für das heutige Bersenbrück. Das Ge-

biet gehörte damals noch zur Grafschaft Ravensberg.

Der Stifter stattete sein Hauskloster mit Ländereien

und Liegenschaften aus, um den Lebensunterhalt der

Nonnen zu sichern. Zudem schenkte er den Klosterfrau-

en die gräfl iche Eigenkirche, die 1221 erstmals in einer

Urkunde erwähnt ist und heute mit der Klosterkirche eine

Doppelkirche bildet. Als das Kloster 1787 aufgehoben wur-

de, galt es als das reichste der Region. Dem Konvent war

es gelungen, durch kluges Wirtschaften zahlreiche Güter zu

erwerben.

Interessante Ein- und Aussichten

An die Pfarrkirche wurde im 13. Jh. die Schwesternkirche als

zweites Schiff angebaut. Sie hatte, ähnlich wie im Stift Börstel,

einen höher gelegenen Chor und eine vom Wohnfl ügel aus

erreichbare Nonnenempore. Sie war durch eine Wand von

der Pfarrkirche getrennt

und damit für die Dorf-

bewohner nicht zugäng-

lich. Außerdem besaß sie

ein eigenes Satteldach.

Erst im 16. Jh. erhielten

die beiden Kirchen ein

gemeinsames Dach;

Ende des 18. Jh. wurden

sie schließlich zu einer

zweischiffi gen Hallenkirche, der St. Vincentiuskirche, vereint.

Der Turm, den die Pfarrkirche im 16. Jh. erhielt, kann im Rah-

men der nächtlichen Stadtführung erkundet werden. Die Be-

sucher können Turmuhr, Glocken und Gewölbe besichtigen

und haben zugleich eine schöne Aussicht auf das erleuchtete

Bersenbrück. Als bedeutendes Kunstwerk der Kirche gilt das

Bersenbrücker Krippchen, ein bemaltes Sandsteinrelief von

1410 /1415, das die Geburt Christi zeigt.

Das Schlafgemach der Nonnen

An die Kirche grenzt süd-östlich der frühgotische Kreuzgang-

fl ügel an. Er stammt ebenfalls noch aus dem 13. Jh. Vom Klos-

terinnenhof aus sind die Fenster der ehemaligen Nonnenzel-

len zu erkennen. Die Funktion der Sandsteinplatten, die neben

den Fenstern aus der Mauer ragen, ist bis heute nicht ganz

geklärt. Es wird vermutet, dass die Nonnen auf den Vorsprün-

gen ihr Nachtgeschirr abgestellt haben. Einst war das Dormi-

torium ein einziger großer Saal. Erst gegen Ende des Mittel-

alters, wahrscheinlich nach einem Brand, baute man hier die 28

Page 29: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

InfosBesichtigung Kloster: Außenbesichtigung: jederzeitInnenbesichtigung: Kirche: täglich außerhalb der Gottesdienstzeiten von 8-18 Uhr

Führung Kloster und Klostermühle:„Führung durch das historische Bersenbrück“ am Tag„Nachtwächtergang“ am Abend (Rathaus, Klosterpforte, Kloster, Kirche und Kirchturm, Hasemühle)Führung bis 10 Pers.: 40 € / 2 ¾h (jede weitere Pers. 4 €)Kurzführung bis 10 Pers.: 30 € / 2h (jede weitere Pers. 3 €)Miniführung bis 10 Pers.: 20 € / 1h (jede weitere Pers. 2 €)Tel.: 0 54 39 / 15 72E-Mail: [email protected]

Besichtigung Museum: Di-Fr 9-12 Uhr und 14-17 Uhr, Sa u. So 14-17 Uhr Eintritt: Erw. 1,50 €, Kinder ab 12 J. 1 €, Familienkarte 3,50 €

Führung Museum:Auf Anfrage, Tel.: 0 54 39 / 441

Ausstellungen:Dauerausstellung zur Regionalgeschichte des Osnabrücker Landes mit Werken des Bersen-brücker Malers „Franz Hecker“ (1870 – 1944)

Regelmäßige Sonderausstellungen zu einzel-nen Aspekten der Dauerausstellung und er-gänzenden kulturgeschichtlichen Themen

Wechselausstellungen zeitgenössischer Künst-ler und Keramiker aus der Region

Öffnungszeiten des Museums und Eintritt s. o.

Veranstaltungen:Am Tag des offenen Denkmals können Besu-cher den Kreuzgang, die Klosterinnenhöfe, den Remtersaal und die Vincentiuskirche besichtigen – auch im Rahmen kostenloser Kurzführungen.

Kontakt:Kloster Bersenbrück mit Klostermühle (Hasemühle)Am Markt, 49593 BersenbrückInfos: Manfred KalmlageGartenstraße 10, 49593 BersenbrückTel.: 0 54 39 / 15 72E-Mail: [email protected]

Museum des Landkreises Osnabrück Stiftshof 4, 49593 BersenbrückTel.: 0 54 39 / 441, Fax: 0 54 39 / 60 93 73 E-Mail: [email protected]

Tourist-Information Samtgemeinde BersenbrückMarkt 4-6, 49593 BersenbrückTel.: 0 54 39 / 96 24 70 Fax: 0 54 39 / 96 24 77E-Mail: [email protected]

Nonnenzellen ein. Die übrigen Flügel des Klosters

wurden im 17. Jh. wegen Baufälligkeit ersetzt.

Neue Aufgaben für das Kloster

Mit der Gründung des Amtes Bersenbrück wurde

das Kloster 1817 zum Verwaltungssitz. Aus dieser

Zeit stammen auch die Gefängniszellen im Nord-

fl ügel der Klosterpforte, die noch heute zu sehen

sind. Der Südfl ügel der Klosterpforte diente lan-

ge Zeit als Kirchenspeicher und Schänke, bevor

die Räumlichkeiten zu Wohnungen ausgebaut

wurden. Als Verwaltungsmittelpunkt entwickelte

sich der Ort beständig und erhielt 1956 die Stadt-

rechte. Die Klostergebäude werden heute vom

Amtsgericht und vom Museum des Landkreises

Osnabrück genutzt.

Anschauliche Regionalgeschichte

im Kloster

Das Kreismuseum ist in einem Gebäude des Ost-

fl ügels aus dem frühen 18. Jh. untergebracht. In

diesem Teil des Klosters befanden sich einst die

Äbtissinnenwohnung und mehrere Wirtschafts-

räume. Der Name Hermann Rothert ist untrenn-

bar mit der Museums-Sammlung verbunden.

Denn der spätere Geschichtsprofessor trug in sei-

ner Amtszeit als Landrat von 1911 bis 1933 bäu-

erliches Kulturgut zusammen, das für das gesam-

te Osnabrücker Land von regionalgeschichtlicher

Bedeutung ist.

In der Dauerausstellung erhalten Besucher einen

Einblick in das ländliche Leben. Karten, Urkunden

und wertvolle Exponate geben Auskunft über die

ländliche Besiedlung, das Brauchtum, die Kunst-

fertigkeit des Handwerks und das Alltagsleben.

Zu sehen sind beispielsweise bäuerliche Möbel,

Keramik oder auch Spielzeug. In der Museums-

scheune lassen Ackergeräte aus dem 19. Jh. er-

ahnen, wie hart die Landarbeit in der damaligen

Zeit war. Ferner wird die Kultur des Artlandes

dargestellt, das mit seinen prächtigen alten Fach-

werkhöfen eine ganz eigene Bauernkultur besitzt.

Eine Besonderheit der Ausstellung sind die Werke

des Bersenbrücker Malers Franz Hecker (1870 –

1944), der auf einfühlsame Weise Land und Leute

porträtiert hat. Darüber hinaus ist auch Kunst aus

Kirchen und Rittergütern zu bewundern.

In regelmäßigen Sonderausstellungen werden As-

pekte der Dauerausstellung vertieft oder ergän-

zende kulturgeschichtliche Themen wie „Hygiene

auf dem Land“ aufgegriffen. In der Galerie des

Museums fi nden regelmäßig Ausstellungen zeit-

genössischer Künstler und Keramiker statt.

TippDie ehemals zum Kloster gehörende Hasemühle aus dem 13. Jh. wurde im 18. Jh. komplett erneuert und ging nach der Klosteraufl ösung zunächst in Pacht, dann in Privatbesitz über. Sie war als Getreide-, Öl- und Sägemühle bis 1990 in Funktion. Heute wird die Wasserkraft für die Stromerzeugung genutzt. Wer mehr über die Mühlengeschichte wissen möchte, kann sich einer Führung anschließen oder den deutschen Mühlentag besuchen (jährlich am Pfi ngstmontag).Die Räume der Hasemühle werden derzeit vom Kulturzentrum „Krabat“ insbesondere für Kunstaus-stellungen genutzt. Die genauen Termine sind auf den Internetseiten der Hasemühle und der Samtge-meinde Bersenbrück zu fi nden. Interessierte Künstler, die eine Ausstellung oder einen Künstlerworkshop veranstalten möchten, können sich direkt an den Verein wenden:

„Krabat“ Ausstellungstermine und weitere Infos zur Hasemühle:Kulturzentrum in der SG Bersenbrück e. V. Bernd Zur-LienenJohannes Koop Hasemühle 2aLindenstraße 2 49593 Bersenbrück49593 Bersenbrück Tel.: 0 54 39 / 23 84Tel.: 0 54 39 / 96 22 26

29

Page 30: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Schloss Egg ermühlen

Urlaub auf dem Rittergut

Bei dem Slogan „Urlaub auf dem Bauernhof“ vermutet wohl

kaum jemand, dass er seine Ferien auf einem ehemaligen

Rittersitz verbringen kann. Auf Schloss Eggermühlen ist dies

möglich. Denn das Gut wird auch heute noch voll bewirt-

schaftet.

Dort, wo sich einst Pastorat, Brauhaus, Haferscheune und

andere Wirtschaftsgebäude befanden, stehen heute acht Fe-

rienwohnungen zur Verfügung. Diese werden vornehmlich

von Familien mit Kindern genutzt. In der Nähe des Schlosses

gibt es noch ein Ferienhaus, das vor allem für größere Grup-

pen geeignet ist.

Die Ferienwohnungen „Brauhaus“ und „Pastorat“ befi nden

sich in einem Fachwerkbau, der sich südlich an das Schloss

mit eigener Schlosskapelle anschließt. Im kleinen Innenhof

befi nden sich zwei ebenerdige Wohnungen, die Senioren ei-

nen ruhigen und entspannten Aufenthalt bieten. Die anderen

Ferienwohnungen umgeben den weitläufi gen ehemaligen

Wirtschaftshof, der dem Schloss vorgelagert ist.

Vom Bauernerbe zum Rittersitz

Das Gut Eggermühlen fand seine erste urkundliche Erwäh-

nung im Jahre 1352 und war bis ins 16. Jh. ein einfacher

abgabepfl ichtiger Bauernhof. 1585, zwei Jahre nachdem der

Adelige Georg von Langen den Besitz erworben hatte, wur-

de das Lehen des Osnabrücker Bischofs in freies Eigentum

umgewandelt. Der Bischof gewährte dem Edelmann die üb-

lichen Privilegien, das Recht zur Jagd und Fischerei sowie das

Staurecht. Georg von Langen machte aus dem Bauernerbe

einen stattlichen Rittersitz.

Ostfriesen auf Eggermühlen

Ende des 16. Jh. gelangte das Gut in den Besitz des ostfrie-

sischen Häuptlings Caspar von der Wenge, der Drost von

Fürstenau wurde. Doch die ostfriesische Familie sollte nicht

lange auf Eggermühlen bleiben. Denn Sohn Bojocco stellte

sich während des Dreißigjährigen Krieges auf die Seite der

Dänen und raubte u. a. die Klöster Rulle und Bersenbrück

aus. Daraufhin beschlagnahmte der Osnabrücker Bischof den

Rittersitz und verpachtete ihn zeitweise.

Im Jahre 1654 kaufte Oberstleutnant Joachim von Boesela-

ger das Gut. Er vergrößerte den Besitz erheblich und baute

1666 ein neues Herrenhaus, das bis heute im Seitenfl ügel des

Schlosses erhalten ist. Seit über 350 Jahren lebt die Familie

von Boeselager jetzt auf Eggermühlen.

Das Barockschloss

Der Enkel Joachims, Franz Heinrich Anton von Boeselager,

schuf zwischen 1714 und 1718 den heutigen barocken

Hauptfl ügel mit der Doppeltreppe aus Sandstein. Er plante 30

Page 31: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

InfosFührung:

Außenbesichtigung und Besichtigung der Kapelle nur mit

Führung, Mi nachmittags und auf Anfrage, nur für

Gruppen ab 10 Personen nach Anmeldung, 2 € pro Pers.

Konzerte:

Nach Absprache möglich

Ausstellungen:

In der Orangerie im Herbst „Rund um die Jagd“ und nach

Absprache

Vernissagen: In der Orangerie im Frühjahr und Herbst

Besonderheiten:

Kirchliche Trauungen in der Gutskapelle

Übernachtung:

8 Ferienwohnungen mit jeweils separatem Eingang, je

nach Größe für 4-8 Pers., 3-4 ZKB, Frühstück auf Wunsch,

Details auf der Internetseite, Preise auf Anfrage

1 Ferienhaus, 8 ZKB + 2 DU + 2 WC + Gäste-WC,

3 Doppelbett-, 1 Zweibett- und 3 Vierbettzimmer, für

max. 22 Pers., Frühstück auf Wunsch, Details auf der Inter-

netseite, Preise auf Anfrage

Kontakt:

Schloss Eggermühlen

Große Allee 1

49577 Eggermühlen

Tel.: 0 54 62 / 74 21-0

Fax: 0 54 62 / 74 21-10

E-Mail: [email protected]

www.schloss-eggermuehlen.de

Tourist-Information

Samtgemeinde Bersenbrück

Markt 4-6

49593 Bersenbrück

Tel.: 0 54 39 / 96 24 70

Fax: 0 54 39 / 96 24 77

E-Mail: [email protected]

www.bersenbrueck.de

eine repräsentative dreifl ügelige Anlage

nach französischem Vorbild. Realisiert wur-

de letztlich ein zweifl ügeliger Barockbau.

Franz Heinrich Anton von Boeselager ließ

das Herrenhaus von 1666 über einen qua-

dratischen Eckturm mit dem neuen Haupt-

haus verbinden und die gesamte Anlage

mit einem 15 Meter breiten Wassergraben

umgeben. Eine barocke Haube schmückt

noch heute den Turm.

Direkt an das Schloss grenzt eine kleine neugotische Gutskapelle von

1869, in der man sich kirchlich trauen lassen kann. Im Inneren befi nden

sich ein Rokoko-Altar sowie mit Wappen geschmückte Totenschilde, die

sich wie eine Ahnentafel der Familie von Boeselager lesen.

Eine Besonderheit ist die Orangerie im Park, die auf einen Entwurf von

Johann Conrad Schlaun, dem bedeutenden Architekten des westfäli-

schen Barock, zurückgeht. Der Ziegelbau beherbergt noch heute medi-

terrane Kübelpfl anzen wie Lorbeer- und Feigenbäume, die im Sommer

die Terrasse vor der Orangerie schmücken. Leicht geschwungene Trep-

pen führen auf die lang gestreckte Terrasse, auf der man die Sonne ge-

nießen kann. Im Garten gibt es noch einen kleinen Pavillon, der gleich-

falls zum Entspannen und Lesen einlädt.

Auf dem Gut Eggermühlen wird heute noch Land- und Forstwirtschaft

betrieben. Im Sommer herrscht ein reges Treiben, denn Schloss und Um-

gebung bieten den Gästen, vor allem den Kindern, vielfältige Möglich-

keiten: Sie können die Gegend mit Fahrrädern und Gokarts erkunden,

am Schlossteich angeln, auf Ponys reiten, Waldtiere beobachten, Aben-

teuer im Wald erleben oder die Tiere auf Schloss Eggermühlen füttern.

TippVier Sandsteinfi guren, die einst die Terrasse vor der Orangerie in Eggermühlen zierten, stehen heute auf der Gartenseite vor dem Osnabrücker Schloss, einem der größten Barock-schlösser Niedersachsens. Die überlebensgroßen Statuen verkörpern die Erdteile Europa, Afrika, Asien und Amerika. (s. S. 6/7, Schloss Osnabrück)

Schloss OsnabrückNeuer Graben 2949074 Osnabrück

31

Page 32: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

32

Ruine Wittekindsburg

Über dem Nettetal

Wenn man nach einer gut halbstündigen Wanderung vom

Nettetal durch den dichten Wald zur Ruine der Wittekinds-

burg hinaufgestiegen ist, kann man von der einstigen Befe-

stigungsanlage noch etliche Fundamente entdecken. Die-

se Anlage, auf einem Höhenzug bei Wallenhorst-Rulle

gelegen, ist mit ihrer Grundfl äche von etwa 16 Hektar

die größte frühmittelalterliche Befestigungsanlage in

Norddeutschland. Archäologische Ausgrabungen in den

letzten Jahren haben bestätigt, dass die Burg im 9.

und 10. Jahrhundert genutzt wurde, auch wenn

es offensichtlich keine dauerhafte Besiedlung

gab. Die Wallanlage, in denen diese frühmit-

telalterlichen Gebäude errichtet wurden ist um

einiges älter. So könnte sie den Sachsen Ende

des 8. Jahrhunderts durchaus als Fluchtburg vor den

Franken gedient haben.

Widukinds vergeblicher Kampf

mit Karl dem Großen

Die örtliche Tradition verbindet diese Anlage mit

dem sächsischen Heerführer Widukind (auch

Wittekind genannt). Widukind führte den Wider-

stand der Sachsen gegen die Eroberungszüge Karls des Großen

an, der Sachsen in das fränkische Großreich eingliedern und

christianisieren wollte. Dieser Sachsenkrieg forderte über 30

Jahre lang seine Opfer und dauerte auch nach der endgültigen

Niederlage Widukinds, der sich 785 unterwarf und im Beisein

Karls des Großen taufen ließ, noch an. Das weitere Schicksal

Widukinds lässt sich nicht mehr mit Sicherheit erschließen.

Nach seiner Niederlage an der Hase 783 soll er gemäß münd-

licher Überlieferung auf der Wittekindsburg über dem Net-

tetal Zufl ucht gesucht haben. Es spricht einiges dafür, dass

zumindest das Gebiet um das Nettetal zu den Besitzungen

der Familie Widukinds gehörte, sodass die Namensgebung

der Anlage hierin ihren historischen Kern haben dürfte. Die

sterblichen Überreste Widukinds sollen sich in der Stiftskirche

zu Enger befi nden.

Die Alte Alexanderkirche in Wallenhorst

und die Christianisierung Sachsens

Erst mit der Niederschlagung der letzten sächsischen Auf-

stände 804 und den unmittelbar darauf folgenden Bistums-

gründungen in Münster, Minden und Osnabrück war im

sächsischen Gebiet Ruhe eingekehrt. Auf diese Phase der

Christianisierung geht auch die Alte Alexanderkirche in Wal-

lenhorst zurück. Karl der Große soll nach einer späteren In-

schrift 777 die erste Kir-

che an dieser Stelle ein-

geweiht haben. Er habe

veranlasst, anstelle des

Kreuzes eine goldene

Henne auf den Turm

zu setzten, als Zeichen,

dass diese Mutterkirche

gleich einer Glucke vie-

le weitere Kirchen für

die Region ausbrüten

möge.

Grabungen haben er-

wiesen, dass auf dem

Findl ingsfundament

der Kirche, das Teil ei-

Page 33: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

33

InfosBesichtigung / Führungen:

Die Ruine Wittekindsburg ist frei

zugänglich und mit Informationstafeln

beschildert

Alte Alexanderkirche Wallenhorst

Öffnungszeiten: sonntags und feier-

tags 15.30 bis 17 Uhr

oder nach Vereinbarung mit

Georg Hemme unter

Tel. 05407/2429

oder Franz Beering unter

Tel. 05407/39888.

Unter diesen Telefonnummern können

auch Termine für Führungen verein-

bart werden.

Informationen zu Führungen in der

Alte Wassermühle im Nettetal bei

Martin Läer

49134 Wallenhorst-Rulle

Telefon: 05476/902081

Gastronomie:

Im Nettetal zu Füßen der Ruine liegt

das Gasthaus Knollmeyer mit einem

einladenden Biergarten

Gasthaus Knollmeyer

Nettetal 4

49134 Wallenhorst

Telefon 05406/4432

E-Mail: [email protected]

www.gasthaus-knollmeyer.de

Kontakt:

Gemeinde Wallenhorst

Rathausallee 1

D-49134 Wallenhorst

Tel.: 05407/888-0

Fax: 05407/888-999

E-Mail: [email protected]

www.wallenhorst.de

TippDas Nettetal bietet ein abwechslungsreiches Freizeitangebot. Ausgehend vom Gasthaus Knollmeyer kann man die Umgebung erkunden oder auf der Minigolfbahn oder beim Bos-seln aktiv werden. Eine besondere Attraktion ist der Kletterwald, der auf unterschiedlichen Parcours für sportlichen Nervenkitzel bei Jung und Alt sorgt.Direkt durchs Nettetal führt mit der Niedersächsischen MühlenTour ein ausführlich doku-mentierter und gut ausgeschilderter Radwanderweg, der auf 395 km die Wind- und Was-sermühlen im Naturpark des Osnabrücker Landes erschließt. Auch für Spaziergänger und Wanderer ist das Nettetal ein lohnender Start- und Zielpunkt. So verlaufen hier der Hü-nenweg, auf dem man u. a. die Oestringer Steine, ein in der Nähe gelegenes Großsteingrab, erreichen kann und der Mühlenweg am Wiehengebirge.

Gemeinde WallenhorstRathausallee 1 D-49134 Wallenhorst Tel.: (05407) 888-0 Fax: (05407) 888-999 E-Mail: [email protected] www.wallenhorst.de

Gasthaus Knollmeyerwww.gasthaus-knollmeyer.de

Kletterwald Nettetal im Osnabrücker Landwww.klettertal.de

ner ehemals heidnischen Kultstätte gewesen sein könnte, im 9. Jahrhundert bereits ein Gebäude stand.

Dieses Gebäude, das vermutlich zuerst aus Fachwerk errichtet wurde, verdankt seinen Namen der Über-

führung von Reliquien des Hl. Alexander, die an diesem Ort vorbei 851 von Rom kommend zum Kloster

Wildshausen gebracht wurden. Die heutige gotische Hallenkirche stammt aus dem 14./15. Jahrhundert.

Das Nettetal als Ausgangspunkt einer historischen Entdeckungstour

Wer sich heute auf den Weg zur Wittekindsburg begibt, startet vom unterhalb der Ruine gelegenen

Nettetal, einem reizvollen Ausfl ugsziel vor den Toren der Friedensstadt Osnabrück. Der Aufstieg zur

Wittekindsburg ist gut ausgeschildert und wird durch Informationstafeln zur Ruine ergänzt.

Neben dem reichhaltigen Freizeitangebot rund um das Gasthaus Knollmeyer (s. Tipp), lohnt ein Abstecher

zur alten Wassermühle. Die Gründung dieser Mühle wird auf Karl den Großen zurückgeführt, eine er-

ste urkundliche Erwähnung der Stau- und Wasserrechte im Nettetal datiert aus dem Jahr 1253. In den

80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde diese ehemalige Doppelmühle aufwendig mit historischen

Baustoffen restauriert. Heute wird in der Mühle wieder Korn gemahlen. Dabei werden mit dem alten

Steinmahlwerk Vollkornmehle aus ökologisch kontrolliertem Anbau gewonnen.

Page 34: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Stift Börstel

Ein Ort der Stille

Gut eine Stunde dauerte im Mittelalter der Fußweg zum Stift

Börstel, das beschaulich an einem Bach im Börsteler Wald

liegt. Wie seit Jahrhunderten befi ndet sich das ehemalige

Zisterzienserinnenkloster auch heute noch in völliger Abge-

schiedenheit. Es ist fünf bis sechs Kilometer von den umlie-

genden Siedlungen entfernt. Besucher können das Stift je-

doch mit dem Fahrrad oder dem Auto erreichen. Für Reittou-

risten ist das einstige Kloster ebenfalls ein lohnendes Ziel. Im

einsam gelegenen Stift können die Gäste die einstige Ruhe

des Klosterlebens spüren und die Stille genießen.

Das Zentrum der ungewöhnlich gut erhaltenen Klosteranlage

aus dem 13. Jh. bildet die schlichte, aus rotem Ziegelstein

erbaute Kirche „St. Marien“ mit Kreuzgang. Nach Norden

schließen sich zwei Klosterfl ügel an. Im Kreuzgang des östli-

chen Klostergebäudes lassen sich noch Reste alter Zellen er-

kennen. Die Stiftskirche und der Kreuzgang sind in der Zeit

von 1252 bis 1273 entstanden und neben einem mittelalterli-

chen Kornspeicher aus Granitquadern die ältesten erhaltenen

Gebäude der Klosteranlage.

Der Umzug der Zisterzienserinnen nach Börstel

Doch die Geschichte des ehemaligen Frauenklosters beginnt

bereits einige Jahre früher: 1244/46 gründeten Graf Otto I.

von Oldenburg und sein Neffe Johann das Kloster „Rosental“

auf einem Meierhof zu Menslage. Auf Wunsch der Nonnen

wurde das Kloster 1250/51 nach Börstel verlegt. Bauhisto-

rische Untersuchungen

haben ergeben, dass es

hier seit dem 11./12. Jh.

eine wehrhafte Anlage

gab. Unterhalb des Kir-

chenchores wurde ein

Raum entdeckt, der ver-

mutlich ebenso wie der

erhaltene mittelalterliche

Kornspeicher Teil dieser

befestigten Anlage war.

Es ist zwar nicht überlie-

fert, welche Gebäude bei

der Ankunft der Nonnen

noch vorhanden waren, doch ist davon auszugehen, dass ihre

Unterbringung gewährleistet war. Darüber hinaus boten die

natürlichen Gegebenheiten die besten Voraussetzungen für

die Eigenversorgung: Der Bach trieb die Klostermühle an, und

der Wald bot nicht nur Bau- und Brennholz, sondern war auch

für die Schweinemast von Bedeutung.

Spirituelles und kulturelles Zentrum

Während der Reformation bekannten sich immer mehr Frau-

en zum lutherischen Glauben. Gemäß den Bestimmungen

des Westfälischen Friedens ist Börstel daher heute ein evange-

lisches Stift, in dem zwei Kapitelplätze katholischen Stiftsda-

men vorbehalten sind. Das Stift organisiert neben Vorträgen

und Autorenlesungen im alten Kornspeicher auch Konzerte,

die überwiegend in der

Kirche stattfi nden. Die

mittelalterliche Kulisse

des Stiftes verleiht den

Veranstaltungen eine ganz

besondere Atmosphäre.

Zum Stift Börstel gehört

eine Tagungsstätte, die

in drei historischen Ge-

bäuden über modern

eingerichtete Seminar-

und Tagungsräume

verfügt. Auf Wunsch 34

Page 35: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

InfosBesichtigung:

Außenbesichtigung:

jederzeit, ausführliche Beschilderung

Innenbesichtigung der Kirche und des Stiftsmuseums:

nur in Verbindung mit einer Führung

Bitte auf dem Parkplatz gegenüber der Stiftseinfahrt

parken.

Führung:

Kirche und Stiftsmuseum, auf Wunsch auch Außen-

anlagen, Apr.-Okt., Sa um 11, 15 und 16 Uhr, So u.

Feiertage 15 und 16 Uhr sowie auf Anfrage, Gruppen

nach Anmeldung

3 € pro Pers., ab 20 Personen 2,50 € pro Pers.,

Schüler 1 €, Kinder unter 6 Jahre frei

Konzerte:

Kammerkonzerte: 5 Kirchenkonzerte im Sommer (Mai-

Sept.), 10 € pro Pers. und 1 Konzert in der Abtei im

Winter (Jan.), Eintritt = Spende

Ausstellungen:

Dauerausstellung zur über 750-jährigen Geschichte des

Klosters im Stiftsmuseum, Öffnungszeiten s. o.

Veranstaltungen:

5 Autorenlesungen und Vorträge im alten Kornspeicher,

Okt.-Dez., Febr.-März

Am Tag des offenen Denkmals können die Kirche, der

Klosterinnenhof und der Kreuzgang besichtigt werden.

Wöchentlich stattfi ndender Gottesdienst, So 11.30 Uhr

(von Karfreitag bis Silvester)

Besonderheiten:

Tagungen im Speicher. Preise auf Anfrage,

Tel.: 0 54 35 / 95 42-0

Tagungen, Vorträge und Seminare in der Tagungsstätte:

a) ohne Übernachtung, mit Verpfl egung

b) mit Übernachtung und Verpfl egung

Preise auf Anfrage, Tel.: 0 54 61 / 32 30

und unter www.stift-boerstel.de

Gastronomie:

„Alte Stifts-Schänke“ (siehe Tipp)

Übernachtung:

Tagungsstätte: 9 EZ, 3 DZ, 5 App., für insgesamt 25

Personen, Preise auf Anfrage und auf der Internetseite,

Buchung unter Tel.: 0 54 61 / 32 30

Stift: 3 Gästehäuser und 1Whg., Platz für insgesamt

46 Personen, für Selbstversorger, Preise auf Anfrage,

Buchung unter Tel.: 0 54 35 / 95 42-0

Kontakt:

Stift Börstel

Äbtissin Britta Rook

Börstel 1, 49626 Berge

Tel.: 0 54 35 / 95 42-0, Fax: 0 54 35 / 95 42-19

E-Mail: [email protected], www.stift-boerstel.de

Tagungsstätte Stift Börstel

Börstel 3, 49626 Berge

Anfragen und Reservierungen

c/o Superintendentur Bramsche, Frau Schröder

Tel.: 0 54 61 / 32 30, Fax: 0 54 61 / 71 79-5

kann auch im Speicher getagt werden. Wer länger

bleiben möchte, kann in der Tagungsstätte, der „Al-

ten Stifts-Schänke“ oder in den ländlich-rustikalen

Gästehäusern des Stifts übernachten. Diese werden

gerne von Schulen, Jugendgruppen oder Reittouri-

sten angemietet.

Was alte Mauern erzählen

Zu den Besonderheiten der heutigen Klosteranlage

gehört die Stiftskirche aus dem 13. Jh., die im Stil

der norddeutschen Backsteingotik erbaut worden

ist. Sehenswert ist der Kircheninnenraum, der sich in eine Unterkirche, einen höher gele-

genen Chorbereich und eine Nonnenempore unterteilt. In der niedrigen, gewölbten Un-

terkirche fanden einst die Laien und Dienstleute ihren Platz. Heute befi nden sich hier noch

einfache Bohlenbänke ohne Rückenlehne, die vermutlich aus dem 13. Jh. stammen.

Von der Unterkirche blickt der Besucher auf den erhöhten Chor mit dem barocken Altar-

bereich. Auffällig ist der in rötlichem Ton gemalte Wandteppich, in den eine Sakraments-

nische eingelassen ist. Darin befi ndet sich die vom Oldenburger Grafen gestiftete Skulptur

der thronenden Maria aus der Zeit um 1230, die erst im 20. Jh bei Restaurierungsarbeiten

wieder aufgetaucht ist. Man hatte sie zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges eingemauert

und dann vergessen. Vom Chor aus gelangt der Besucher über eine schmale Treppe zu der

schmuckvoll ausgestalteten Nonnenempore, die sich über der Unterkirche befi ndet.

Unter dem Chor liegt der Raum, der Teil der ursprünglichen Wehranlage war. Dieser ist als

Andachtsraum ausgebaut und nur von außen zugänglich.

Zu der Klosteranlage gehören verschiedene Wohn- und Wirtschaftsgebäude, eine erst 1856

erbaute Abtei und eine Sägemühle.

Wer mehr über die Geschichte des Klosters, die Funktionen der einzelnen Gebäude und das

Klosterleben erfahren möchte, sollte das Stiftsmuseum besuchen, das im angrenzenden

Klostergebäude über dem Kreuzgang eingerichtet ist. Besucher können die Stiftskirche und

das Museum im Rahmen einer Führung besichtigen.

TippDie „Alte Stifts-Schänke“ Börstel ist rund 200 Meter vom Stift entfernt. Sie befi ndet sich in einem Fachwerkhaus von 1881, das die Äbtissin von Düring erbauen ließ. Immer wieder kam es gegen den Willen des Stifts zum Ausschank alkoholischer Getränke, bis im Jahre 1910 der neue Pächter eine Konzession für Kaffee, Wein und Bier erhielt. Von 1934 bis 1974 war im Haus auch eine Poststelle untergebracht. 1984 wurde es zum Restaurant ausgebaut, und seit 1990 gibt es fünf Hotelzimmer in der „Alten Stifts-Schänke“. Auf dem Speiseplan stehen neben selbstgebackenem Brot und Kuchen auch Forellen aus dem eigenen Teich. Zu bestimmten Terminen wird ein Brunch mit Führung durch das Stift angeboten.

„Alte Stifts-Schänke“Sabine Warzeska & Gerard RamakersBörstel 9 49626 BergeTel.: 0 54 35 / 4 18März-Okt.: Di-Fr ab 14.30 Uhr, Sa u. So ab 11 Uhr (im Juli und Aug. Di-So ab 12 Uhr)Nov.-Febr.: Fr-So ab 11 Uhr

35

Page 36: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Kloster Ohrbeck Haus Ohrbeck

Die große Kuppel von Ohrbeck

Schon von weitem ist die große Kuppel der Klosterkirche in

Holzhausen/Georgsmarienhütte zu sehen. Die Rundkirche

des Franziskanerklosters Ohr-

beck ist eine Seltenheit in der

Region und lockt daher immer

wieder Besucher an. Im Osna-

brücker Land gibt es nur zwei

Kirchen dieser Art: die St. Pe-

truskirche in Gesmold und das

Gotteshaus in Ohrbeck.

Beim Betreten der modern ein-

gerichteten Kirche fällt dem

Besucher sofort das große Al-

tarbild von Hermann Gottfried

aus dem Jahre 1998 auf.

Das Franziskanerkloster, die

Rundkirche und Haus Ohrbeck

wurden Anfang des 20. Jh. im

neobarocken Stil erbaut. Heute ist Haus Ohrbeck eine aner-

kannte Heimvolkshochschule des Landes Niedersachsen, die

im Bereich der Erwachsenenbildung tätig ist. Träger sind die

Diözese Osnabrück und der Franziskanerorden.

Seminare, Vorträge und Foren

Das ganze Jahr über bietet Haus Ohrbeck ein- bis mehrtägige

und auch mehrwöchige Seminare aus den Bereichen „Spiri-

tualität und Theologie“, „Persönlichkeitsbildung und beruf-

liche Kompetenz“ sowie „Kultur und Lebensgestaltung“ an.

Jedes Jahr fi nden zudem Vorträge und Foren zu einem aktuel-

len Schwerpunktthema statt.

Die Bildungsstätte möchte die Auseinandersetzung mit sozio-

kulturellen und gesellschaftlichen Themen, aber auch mit der

persönlichen, familiären und berufl ichen Situation fördern.

In den Seminaren geht es nicht um reine Wissensvermittlung,

sondern um die dialogische Erarbeitung der verschiedenen

Themen und um die Wahrnehmung des Menschen im Sinne

eines christlichen Menschenbildes. Auch kreative Seminarfor-

men spielen dabei eine Rolle. Wer ein Seminar verschenken

möchte, kann dafür einen Gutschein erwerben.

Gastgruppen sind herzlich willkommen

Für Veranstaltungen, Tagungen und Kongresse stellt Haus

Ohrbeck seine Raum- und Arbeitsmöglichkeiten auch Gast-

gruppen zur Verfügung.

Neben einer großen Aula und einem Vortragssaal gibt es

mehrere Seminar- und Gruppenräume. Technische Geräte

und alle für die Seminararbeit notwendigen Hilfsmittel sind

vorhanden. Auf Wunsch ist das Team von Haus Ohrbeck auch

bei der Organisation und der inhaltlichen Durchführung der

Veranstaltungen sowie bei der Vermittlung von Referenten

behilfl ich.36

Page 37: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

InfosBesichtigung:

Außenbesichtigung: jederzeit

Innenbesichtigung: Rundkirche täglich

8-18 Uhr

Führung:

Außenanlage, Kirche und verschiedene Räume

der Bildungsstätte, Anmeldung unter

Tel.: 0 54 01 / 336-34

Ausstellungen:

Regelmäßige Wechselausstellungen,

Infos unter www.haus-ohrbeck.de

Veranstaltungen:

Vorträge, Foren und Seminare

Besonderheiten:

Eigenes Seminarangebot im Bereich der Fort-

und Weiterbildung

Raum- und Arbeitsmöglichkeiten auch für

Gastgruppen

Technische Geräte und Arbeitsmittel sind vor-

handen.

Haus- und Seminargäste werden über die

hauseigene Küche verpfl egt, auch vegetarische

Kost und Diätkost sind möglich, Preise auf

Anfrage

Übernachtung:

52 Einzelzimmer, davon 32 mit eigener Dusche

und WC, sowie 26 Doppelzimmer mit Dusche

und WC, Preise auf Anfrage

Buchung unter Tel.: 05401 / 336-34

Das Haus ist weitgehend rollstuhlgerecht ein-

gerichtet.

Kontakt:

Haus Ohrbeck

Am Boberg 10

49124 Georgsmarienhütte

Tel.: 0 54 01 / 336-0

Fax: 0 54 01 / 336-66

E-Mail: [email protected]

www.haus-ohrbeck.de

Tourist-Information

Stadt Georgsmarienhütte

Oeseder Straße 85

49124 Georgsmarienhütte

Tel.: 0 54 01 / 85 02 55

Fax: 0 54 01 / 85 04 48

E-Mail: [email protected]

www.georgsmarienhuette.de

Lernen und leben in Haus Ohrbeck

Seminarteilnehmer und Gastgruppen, die über

einen längeren Zeitraum bleiben möchten, kön-

nen in der Bildungsstätte übernachten. Es sind

Unterbringungsmöglichkeiten für rund 100 Per-

sonen vorhanden. Für das leibliche Wohl sorgt

die hauseigene

Küche mit täglich

vier Mahlzeiten.

Jeder Gruppe steht

ein eigener Frei-

zeitraum zur Ver-

fügung. Bei gutem

Wetter kann auch

am Gartenhaus

gegrillt werden.

Im „Garten der

Sinne“ oder im

Park können die

Teilnehmer die Na-

tur genießen. Für

Wanderungen bie-

tet sich der Teutoburger Wald mit seinen zahl-

reichen Wanderwegen an. Auch Kulturliebha-

ber kommen auf ihre Kosten: Sie fi nden in der

nahe gelegenen Stadt Osnabrück ein breites

Angebot.

TippIn der Nähe von Haus Ohrbeck (ca. 1 km) befi ndet sich die Gedenkstätte Augustaschacht, die an die Opfer des Nationalsozialismus im Osnabrücker Land erinnert. Der Augustaschacht ist ein denkmal-geschütztes Pumphaus. Während des Zweiten Weltkrieges richtete die Gestapo hier das Arbeitserzie-hungslager (AEL) Ohrbeck ein. Dieses KZ-ähnliche AEL diente zur Einschüchterung und Bestrafung von 2000 Zwangsarbeitern aus 18 Ländern. Nach dem 20. Juli 1944 wurden hier auch Gewerkschaf-ter, Sozialdemokraten und Kommunisten aus Osnabrück und Umgebung interniert. Der Verein Gedenkstätte Augustaschacht zeigt in den ehemaligen Lagerräumen drei Ausstellungen: zur Geschichte des Ortes, zur Zwangsarbeit in der Region Osnabrück und zum Kriegsende im Osna-brücker Land. Diese können von Montags bis Freitags von 14-17 Uhr und Sonntags von 10-17 Uhr besucht werden. Führungen sind nach Voranmeldung ganzjährig möglich. Der Außenbereich ist jederzeit zugänglich: Info-Tafeln sowie Gedichte der niederländischen Künst-lerin und ehemaligen Widerstandskämpferin Truus Menger erinnern hier an die Opfer von Kriegen und das Schicksal der Gestapo-Häftlinge. Ferner sind eine Installation und ein Mahnmal des Künst-lers Volker Johannes Trieb zu besichtigen. Gedenkstätte Augustaschacht Zur Hüggelschlucht 49205 Hasbergen (Ortsteil Ohrbeck) Tel.: 0 54 05 / 895 92 [email protected]

37

Page 38: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Kloster Gravenhorst

Klostergeschichte(n)

Wer mit der Äbtissin Oda in die Tiefen der Vergangenheit hin-

absteigt, kann bei einer Reise durch die Jahrhunderte span-

nende Geschichten erleben. Bei fl ackerndem Kerzenschein

erzählen Nonnen, Mägde und Beichtväter Begebenheiten

aus ihrer Zeit im Kloster und bringen so manches, bisher ver-

borgen Gebliebenes ans Licht.

Die inszenierte Abendführung „Ferner Zeiten Licht“ ist nur

eine der Klostergeschichten, die Besucher zusammen mit hi-

storischen Personen erleben können. Dienstmagd Miktrinken

etwa weiß mit ihrem lockeren Mundwerk nicht nur einiges

über die Schule der höheren Töchter zu berichten, sondern

auch über die drohende Schließung des Klosters.

Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster wurde im Jahre

1256 von Konrad von Brochterbeck und seiner Frau Amal-

gardis von Budde gegründet. Ihre Tochter Oda war die erste

Äbtissin des Konvents, dem in der Regel 10 bis 14 Frauen

aus dem niederen Adel angehörten. Als die Reformbewe-

gungen des 15. Jh. auch das Kloster Gravenhorst erreichten,

blieb dieses zwar offi ziell katholisch, doch lebten die Nonnen

kaum noch in Klausur. Sie führten ihren eigenen Haushalt,

empfi ngen Besuch von Freunden und Verwandten und ver-

reisten sogar. Im Jahre 1543 wurden die Klausurbestimmun-

gen offi ziell aufgehoben. Die Zisterzienserinnen richteten im

18. Jh. eine Schule für höhere Töchter ein, in die Mädchen

beider Konfessionen aufgenommen wurden. Einige der im

Unterricht benutzten Bücher befi nden sich noch heute in der

Klosterbibliothek. Nach der Säkularisation 1803 wurde das

Kloster unter weltlicher Herrschaft noch bis 1808 weiterge-

führt. 1811 aber mussten auch die letzten Nonnen das Klo-

ster verlassen.

Denk-Mal-Atelier = DA

In dem ehemaligen Kloster befi ndet sich seit 2004 das DA,

Kunsthaus Kloster Gravenhorst. Der neue Kunstort ist ein

Denk-Mal-Atelier, in dem aktuelle Kunst gezeigt und erfah-

ren, über Kunst diskutiert und Kunst geschaffen wird. In

Workshops, Sommerateliers, Ideenwerkstätten und offenen

Kunstprojekten werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene

zum Mitdenken, Mitmachen und Miterleben eingeladen. Das

Herzstück des Kunsthauses ist das Projektstipendium Kunst-

Kommunikation, bei dem kommunikative Kunstprojekte ge-

fördert werden. Diese leben von Handlung und Laienbeteili-

gung und greifen gesellschaftsrelevante Themen auf. Dabei

werden auch die Geschichte und die Umgebung des Klosters

mit einbezogen.

Neben wechselnden Ausstellungen, Installationen, Perfor-

mances und Projekten zur regionalen, nationalen und inter-

nationalen Gegenwartskunst werden im DA auch kulturelle

Veranstaltungen geboten. Inszenierte Führungen, Konzerte,

Lesungen, Theateraufführungen und Feste wie der „Markt-

zauber“ laden Jung und Alt zu einem Besuch des ehemaligen

Klosters ein.

Im Klostercafé können Besucher selbstgebackene Kuchen

und Brote sowie verschiedene saisonale Gerichte genießen.

Die Sonnenterrasse im Innenhof und an den Gräften lädt

zum Eisessen ein. Jeden Sonn- und Feiertag gibt es ein gro-

ßes Frühstücksbuffet

und wer möchte, kann

sogar private Feste im

Klostercafé ausrichten.

Backen, brauen

und fi schen

Das einstige Kloster

bietet mit der Kirche,

den Konventgebäuden,

der Mühle, dem Mühl-

teich sowie dem Back- 38

Page 39: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

InfosBesichtigung:Außenbesichtigung der Klosteranlage und der Kunstwerke im Außenraum: jederzeitInnenbesichtigung: Di-Sa 14-18 Uhr, So u. Feiertage 11-18 Uhr

Führungen:Führungen zur Klostergeschichte und zur Kunst sowie insze-nierte Schauspielführungen mit historischen Figuren: Oktober bis März jeden 1. und 3. Sonntag im Monat, 2 € pro Pers., Tel.: 0 54 59 / 91 46-0

Gruppenführungen: Alle Führungen sind nach Vereinbarung auch für Gruppen buchbar. April bis September jeden Sonntag, jeweils 15 Uhr (Änderungen vorbehalten), Anmeldung erforderlich, Tel.: 0 54 59 / 91 46-0

Führungen für Grundschulklassen und KindergruppenNach Vereinbarung, Tel.: 0 54 59 / 91 46-0

Für alle Führungen gilt: Max. 25 Teilnehmer pro Gruppe (Abendführung „Ferner Zeiten Licht“: 50 Teilnehmer), Treffpunkt: Foyer

Konzerte:Im Sommer Konzerte im Klosterinnenhof zur Förderung der regionalen Musikkultur, Eintritt: 6 € bzw. 8 € pro Pers.

Ausstellungen:Wechselnde Ausstellungen und Installationen, Performances und Projekte zur Gegenwartskunst im regionalen, nationa-len und internationalen Kontext

Veranstaltungen:„Marktzauber“ - Markt mit regionalen Produkten, traditio-nellem Handwerk und Kleinkunst

Am Tag des offenen Denkmals ist das DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst geöffnet

Besonderheiten:Nach Vereinbarung Vermietung für Tagungen, Vorträge und Seminare, Präsentationen und Empfänge, FirmenfeiernTel.: 0 54 59 / 91 46-0

Gastronomie:„Klostercafé Gravenhorst“ mit Sonnenterrasse im Innenhof und an den Gräften Sommerzeit: Di-So und Feiertag ab 10 Uhr, Ende offenWinterzeit: Di-Sa ab 14 Uhr, Sonn- und Feiertag ab 10 Uhr

Burkhard AltmannTel.: 0 54 59 / 91 49 48, Fax: 0 54 59 / 91 47 49 E-Mail: [email protected]

Kalte und warme Gerichte, hausgemachte Kuchen und Brote, Kaffee- und Teespezialitäten, EiskreationenFrühstücksbuffet, jeden Sonn- und Feiertag ab 10 Uhr

Firmen- und Familienfeiern, Hochzeiten nach Absprache

Übernachtung:Übernachtungsmöglichkeiten im Kloster für 15 bis 20 Künstler (einfache Mehrbettzimmer), im Rahmen von Kunst-projekten

Kontakt:DA, Kunsthaus Kloster GravenhorstKlosterstraße 10, 48477 HörstelBürozeiten: Mo-Fr 10-12 Uhr, Mo-Do 14-16 Uhr Tel.: 0 54 59 / 91 46 - 0, Fax: 0 54 59 / 91 46 - 30E-Mail: [email protected]Öffnungszeiten: Di-Sa 14-18 Uhr, So u. Feiertage 11-18 Uhr

und Brauhaus das Bild einer fast vollständig er-

haltenen Anlage und ist damit einzigartig in der

Region. Es zeigt sich, dass ein Zisterzienserkloster

nicht nur ein spiritueller Ort, sondern immer auch

eine Wirtschaftseinheit war. Ein kleiner Fluss ver-

sorgte das Kloster mit frischem Wasser, trieb die

Mühle an und speiste den Fischteich. Brot und

Bier dienten dem leiblichen Wohl und wurden

selbst gemacht.

Bei einer Themenführung können Besucher an-

hand beeindruckender Beispiele etwas über das

ausgeklügelte System der Wasserversorgung und

-entsorgung der Zisterzienserinnen erfahren.

Archäologen haben bei Ausgrabungen im West-

und Südfl ügel Wasserkanäle aus Sandbruchstein

und ausgehöhlten Eichenstämmen entdeckt.

Die heutige Mühle, das Müllerhaus sowie das

Back- und Brauhaus stammen aus der zweiten

Hälfte des 17. Jh. In der restaurierten Mühle er-

halten Besucher einen Einblick in das Mühlen-

handwerk und die Mühlentechnik.

Bauliche Spuren verschiedener Epochen

Die ehemalige Klosterkirche, eine frühgotische

einschiffi ge Saalkirche mit geradem Chorab-

schluss, wurde 1280 vollendet. Anfang des 14.

Jh. wurde mit der Errichtung der Klostergebäude

begonnen, die im Laufe der Jahrhunderte immer

wieder bauliche Veränderungen erfahren haben.

So bieten vor allem der West- und der Südfl ügel

des Klosters einen Querschnitt von der Gotik über

die Renaissance bis zum Barock. Im Inneren und

in den Außenwänden sind noch Reste mittelal-

terlicher Bausubstanz, z. B. Umrisse ehemaliger

Maßwerkfenster erhalten. Besonders hervorzu-

heben ist der kreuzgratgewölbte Kapitelsaal im

Westfl ügel, der ursprünglich der Wohn- und Arbeitsbereich der Nonnen war. Heute befi ndet

sich hier ein großer Veranstaltungsraum für ca. 300 Personen. Der Südfl ügel, der einst die

Klosterküche und das Refektorium umfasste, beherbergt heute das Foyer, kleinere Veranstal-

tungsräume und das Klostercafé. Im Obergeschoss gibt es Atelierräume und Appartements

für die vor Ort schaffenden Künstler, Schüler- und Studentengruppen.

Die ehemalige Klosteranlage am Fuße des Teutoburger Waldes ist mit ihren Gräften, Streu-

obstwiesen und historischen Brücken auch ein beliebtes Ausfl ugsziel für Familien, Wanderer

und Radfahrer. 39

TippDie Klostermühle Gravenhorst ist Teil der Hörsteler Mühlenroute, die acht Mühlenstandor-te in und um Hörstel umfasst. An diesen Orten sind drei historische Wassermühlen und zwei Windmühlen (ohne Flügel) erhalten und z. T. zu besichtigen.Die ersten urkundlichen Belege zu Mühlen in der Stadt Hörstel reichen ins 13. Jahrhundert zurück, so wird die zum Kloster Gravenhorst gehörende Mühle in einer Urkunde des Gra-fen von Ravensberg 1262 erstmals erwähnt.

Informationen zur Route und zu den Besichtungsmöglichkeiten und –zeiten:Touristinformation HörstelKalixtusstraße 648477 Hörstel-RiesenbeckTel.: 0 54 54 / 911-112Fax: 0 54 54 / [email protected]

Page 40: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

40

Lange bevor hier die Römer auf die Germanen trafen und Karl der Große Osnabrück gründete, ließen sich

die ersten Siedler aus der Jungsteinzeit im Osnabrücker Land nieder. Heute

kündet eine enorme Dichte an 5000 Jahre alten Großstein- oder Megalithgrä-

bern eindrucksvoll von den Riten und Gebräuchen unserer Vorfahren. Später

dann wurde europäische Geschichte geschrieben: In Bramsche-Kalkriese fi ndet

man das antike Schlachtfeld der

berühmten Varusschlacht vom Jahre

9.n.Chr., auf dem Arminius die rö-

mischen Legionen bezwang. Ganz im

Zeichen des Friedens stand hingegen

das Jahr 1648, in dem der Westfälische Friede in Osnabrück ge-

schlossen wurde und nach fünfjährigen Verhandlungen hier und

in Münster dem Dreißigjährigen Krieg ein Ende setzte.

Zahlreiche Burgen und

Schlösser, Kirchen und

Klöster, romanische Steinwerke, Wind- und Wassermühlen sowie

historische Ortskerne setzen unverwechselbare Akzente.

Ausgedehnte, schattige Laubwälder prägen die Landschaft und das

Klima inmitten des UNESCO-Naturparks im Osnabrücker Land. Sein

Markenzeichen ist die landschaftliche Vielfalt, wie sie sonst kein Natur-

park in Deutschland zu bieten hat. 300 Millionen Jahre Erdgeschichte

spiegeln sich hier wider, die 150 Mio. Jahre alten Saurierspuren in Bad

Essen-Barkhausen sind die spektakulärsten Zeugen der Urzeit.

Wer Wellness und Gesundheit in seinem Urlaub an die erste Stelle setzt, der ist in den Vitalbädern des

Osnabrücker Landes genau richtig. Aus Thermal- und Solequellen bietet die Natur ihre

gesundheitsfördernden Kräfte an.

Die einzigartige Kulturlandschaft des Artlandes im Norden der Region ist durch die frucht-

baren Böden, welche die Hase hier abgelagert

hat, entstanden. Hunderte denkmalgeschützte

und reich verzierte Hofanlagen prägen die sanfte

Parklandschaft.

Für Wanderer und Radwanderer ist das Osna-

brücker Land ein Eldorado. 2.500 km durch ein

komfortables Leitsystem erschlossene Radwan-

derwege stehen zur Verfügung. Die Wanderwege

reichen von kleinen Rundtouren bis zu Anschlüssen an europä-

ische Fernwanderwege und motorisierte Entdecker nutzen gerne drei Auto-Ferienstraßen.

Willkommen zu einer Zeitreise durch eine jahrtausend alte Kulturlandschaft

Alle Infos und aktuelle Nachrichten über die Schlösser und Burgen im Osnabrük-

ker Land fi nden Sie im Internet unter www.osnabruecker-land.de

Hier bieten wir Ihnen auch online sämtliche Übernachtungsmöglichkeiten und

Kurzreisen, z.B. auf der Schlösser-Tour per Rad oder zu besonderen Events in

historischen Gebäuden. Gerne steht Ihnen unser freundliches Service-Team

unter der Tel.-Nr. 0541/9511195 zur Verfügung!

Wir freuen uns auf Sie!

Königlicher Service:

Page 41: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Besonders übernachten im Osnabrücker LandOb herrschaftlich in einem Schloss oder beschaulich in einem Kloster;

im Osnabrücker Land fi nden Sie auch Übernachtungsangebote,

die alles andere als alltäglich sind.

> Das Schloss Hünnefeld, wo Sie im Café Rentei eine dänische Teestunde

genießen und das private Museum der Familie besuchen können,

bietet eine besondere Art von bed & breakfast an.

> Im Schloss Eggermühlen haben Sie die Möglichkeit, Natur und das

Flair des ehemaligen Rittergutes ganz ungezwungen und entspannt

zu erleben.

> Erfreuen Sie sich einer gastfreundlichen Zeit in einer ehemaligen

Scheune auf Gut Sögeln. Übernachtungsgäste der liebevoll gestalte-

ten Doppelzimmer fi nden hier Ruhe und einen charmanten Ausgangs-

punkt für Entdeckungstouren.

> In den ehemaligen Zellen und Zimmern der Nonnen im Kloster Malgarten lässt es sich sehr komfortabel und wunderbar

übernachten. Wer Ruhe sucht und sich zugleich von der Landschaft und den schönen Künsten inspirieren lassen will, ist

hier goldrichtig aufgehoben.

> Ruhig und beschaulich, wie es sich für ein Kloster gehört, liegt Stift Börstel mitten im Wald nahe dem Ort Berge bei

Fürstenau. Lassen Sie sich von der Magie der Ruhe verzaubern und nächtigen Sie in dem wahrhaft malerischen Ort.

Neugierig geworden? Informieren Sie sich bei unserem freundlichen Serviceteam, das für Sie passende Kurzreisen und spon-

tane Wochenend-Trips garantiert fi nden, Ihre individuellen Wünsche erfüllen und unverzüglich buchen wird. Oder schauen Sie

unter www.osnabruecker-land.de im Menü „Übernachten – Besonders übernachten“ nach.

Krone und Hermelinmantel können Sie getrost zu Hause lassen – Sie müssen kein König sein, um die Schlösser-Tour, die Sie durch

ländliche Idylle, Wiesen und Felder und die Wälder des Wie-hengebirges führt, erfahren zu können. Das Osnabrücker Land ist eine geschichtsträchtige Region und bietet schon

seit Jahrhunderten „beste Wohnlage“. Auf dem 125 km langen, gut ausgeschilderten Radwanderweg

liegen 16 stolze Burgen und Schlösser an denen Sie vorbeiradeln. Alle sind in Privatbesitz und einige können Sie besuchen. Schlosscafés oder Restaurants erwarten Sie auf der Schelenburg in Bissendorf-Schledehausen oder Schloss

Hünnefeld in Bad Essen, wo zudem ein kleines Privatmuseum adelige Einblicke erlaubt. Reizvolle und weitläufi ge Gar-tenanlagen laden zum Besuch auf Schloss Ippenburg in Bad Essen ein und vielleicht kommen Sie ja rechtzeitig zu den Natur- und Jagdtagen auf Gut Ostenwalde vorbei?

Unser Tipp: Radeln Sie ein Wochenende „First Class auf der Schlösser-Tour“ und lassen Sie sich in Drei und Vier-Sterne-Hotels verwöhnen!

Sind Sie auf den Geschmack gekommen? Lassen Sie sich von unserem kompetenten Serviceteam beraten!

Schlösser-Tour

41

Page 42: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Vergangenheit für die Zukunft bewahren

„Herrschaftlich zu Gast“ – Unter diesem Motto wur-

den auf 14 Burgen, Schlössern und Herrensitzen im

deutsch-niederländischen Grenzgebiet exklusive Über-

nachtungsmöglichkeiten geschaffen. Im Rahmen eines

INTERREG IIIA Projektes der EUREGIO Gronau koordi-

niert der Schlösserverein Culture & Castles die organisa-

torischen Maßnahmen zur Erschließung der Anwesen.

Dabei liegt dem Projekt das mit dem Tourismuspreis

2005 ausgezeichnete Konzept des Vereins zu Grunde:

Die einmaligen historischen Gemäuer öffnen ihre Pfor-

ten und laden zu stilvollen Übernachtungen ein; die Ein-

nahmen kommen wiederum dem Erhalt der wertvollen

Anwesen zu Gute.

Das EUREGIO-Gebiet umfasst

auf deutscher Seite das Münsterland, den Land-

kreis Grafschaft Bentheim, die Stadt und den Land-

kreis Osnabrück sowie Teile des südlichen Emslandes,

auf niederländischer Seite die Regionen Twente und

Achterhoek sowie Teile von Nordost-Overijssel und

Südost-Drenthe.

Culture & CastlesEin innovatives Konzept zur Denkmalsicherung setzt sich durch

Weitere geschichtsträchtige Anwesen

in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Frank-

reich locken ebenfalls mit außergewöhnlichen B&B-An-

geboten sowie als malerische Kulisse für Festlichkeiten

aller Art und sind ideale Ausgangspunkte für Streifzüge

durch die Region.

Informationen:

Culture & Castles e.V.Mühlenstege 1147546 KalkarTel. 02824 - 95 20 00Fax: 02824 - 95 20 [email protected]

www.culture-castles.de

Page 43: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Impressum:

Herausgeber: Tourismusverband Osnabrücker Land e. V. Krahnstraße 52/53, 49074 Osnabrück Tel.: 0541/95111-0, Fax: 0541/95111-22 [email protected], www.osnabruecker-land.de

Texte: Bernadette Jongebloed, Bodo Gundelach

Redaktionund Koordination: Bodo Gundelach, Sabine Böhme

Gestaltung: middendorf grafi k & design

Illustrationen: Olaf Thielsch

Druck: Druck- und Verlagshaus Fromm

Fotos: sämtliche Copyrights der Abbildungen liegen beim Tourismusverband Osnabrücker Land e. V., dem Landkreis Osnabrück, allen beteiligten Objekteigentümern, Städten, Gemeinden und Samtgemeinden sowie den Fotografen Hartwig Wachsmann und Roger Witte

Einen herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen dieser Broschüre beigetragen haben. Ein besonderer Dank gilt dem Landkreis Osnabrück, Regialog e.V. und dem Bischöfl ichen General-vikariat Osnabrück für die gute Zusammenarbeit.

Das Kulturprojekt „Zeitreise – Alte Schätze neu entdecken“ wurde gefördert durch die Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück und wäre ohne diese Unterstützung nicht möglich gewesen. Gleiches gilt für das Engagement und die freundliche Kooperation des Initiativkreis Region Osnabrück e.V..

Alle Angaben sind nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann der Herausgeber jedoch nicht garantieren.

Die Verwendung oder Reproduktion von Teilen dieser Broschüre in jedweder Form (Nachdruck, Kopie, Verwendung für elektronische Medien, etc.) ist untersagt. Insbesondere Fotos und Grafi ken sind urheberrechtlich geschützt.

2. aktualisierte und erweiterte Aufl age, Stand: Juli 2008

Page 44: Osnabrücker Land - een reis door de tijd

Tourismusverband Osnabrücker Land

www.osnabruecker-land.de