OSTEOLOGIE 2012 Current congress - thieme.de · Congress Center Basel 29.–31. März 2012...

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Congress Center Basel 29.–31. März 2012 OSTEOLOGIE 2012 Current congress im Namen der Schweizerischen Vereinigung gegen die Osteoporose (SVGO) und der Interdisziplinären Gesellschaft für orthopädische/unfall- chirurgische und allgemeine Schmerztherapie (IGOST) – den ausrichten- den Gesellschaften der OSTEOLOGIE 2012 – freuen wir uns, Sie in diesem Jahr in Basel begrüßen zu dürfen. Rund 1000 Kongressbesucher werden in Basel erwartet, die sich nicht nur auf ein beeindruckendes wissen- schaftliches Programm mit interessanten Vorträgen und Diskussionen freuen können, sondern auch auf ein ansprechendes Rahmenprogramm, das viel Zeit und Raum für einen regen Gedankenaustausch in lockerem Rahmen mit Freunden und Kollegen erlaubt. - lich zu werden verspricht auch der Gesellschaftsabend, der am Freitag- abend in der Elisabethenkirche, der bedeutendsten neugotischen Kirche Gotteshaus, sondern auch als Raum für Zusammenkünfte und Feste dient. Im Programm der OSTEOLOGIE 2012, das unter der Beteilung aller 16 Mitgliedsgesellschaften des Dachverbandes Osteologie (DVO) entstan- den ist, spiegelt sich die Vielfalt dieses interdisziplinären Fachs wider – angefangen von aktuellen osteologischen Fragestellungen bis hin zu den jüngsten präklinischen und klinischen Entwicklungen oder der Versor- gungsforschung. Durch die interdisziplinäre Herangehensweise an die Themen ist der Kongress sowohl für forschende als auch für praktische Mediziner in Kliniken und Praxen interessant. Ein thematischer Schwer- punkt des Kongressprogramms ist die Osteoporose. Darüber hinaus wer- den muskuloskelettale Interaktionen, die Sarkopenie im Alter und ortho- pädische Fragestellungen behandelt. Ein weiteres Schwerpunktthema in Basel wird die Schmerztherapie sein, da diese insbesondere bei der Os- teoporose inzwischen eine erhebliche Bedeutung erlangt hat und das Wissen über Chancen und Möglichkeiten zur Therapie der zum Teil schwersten Schmerzen unbedingt vermittelt werden muss. Neben der ärztlichen Fort- und Weiterbildung ist aber auch die Förde- rung junger Forscher ein zentrales Anliegen der unterschiedlichen Fach- gesellschaften, denn Wissenschaft lebt vom Fortschritt. So wird die För- derung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der osteologischen Forschung in der Fortschreibung der bestehenden Traditionen auch das Gesicht der OSTEOLOGIE 2012 prägen – sei es in Form des „Young Inves- tigator Osteologie Symposiums“ (YIOSS) der Deutschen Akademie der osteologischen & rheumatologischen Wissenschaften (DAdorW) oder durch Auszeichnungen und Ehrungen wie der Verleihung der Erwin- Mit den Zwängen und Nöten, die einen Wissenschaftler dazu bringen können, der Forderung nach Resultaten um jeden Preis nachzugeben und dabei ethische Grundsätze zu missachten, beschäftigt sich Prof. Michael Menger, Homburg/Saar, in seinem Festvortrag „Warum Forscher fälschen – Über Ruhm, Not und Eitelkeiten“. Schon jetzt steht fest: Die OSTEOLOGIE 2012 wird keinesfalls „the same procedure as every year”. Auf ganz eigene – nämlich Basler – Art wird der Kongress Ärzte aus unterschiedlichen Fachdisziplinen, mehreren Län- dern und Sprachen zusammenbringen und die Tradition des Kongresses mit dem wissenschaftlichen Fortschritt im Fachgebiet der Osteologie verknüpfen. In diesem Sinne freuen wir uns, auf anregende konstruktive wissen- schaftliche Diskussionen mit Ihnen. Verbringen Sie im Rahmen der OSTEOLOGIE 2012 einige wunderbare Tage in der Schweiz! Ihre Liebe Kolleginnen und Kollegen, 10 Versorgungsforschung Zwar hat sich die medikamentöse Ver- sorgung von Patienten mit diagnosti- zierter Osteoporose in den letzen Jahren leicht verbessert, einer aktuellen Aus- wertung der BEST-Studie zufolge weist 14 Osteoporosetherapie auch bei Hochbetagten? Aufgrund des hohen Frakturrisikos kann eine medikamentöse Therapie der Osteoporose auch bei Hochaltrigen indi- ist hier nicht schlechter zu bewerten 15 Basler Münster Basler Münster, das mit seinen beiden schlanken Kirchtürmen, den Mauern aus rotem Sandstein und den bunten Bischofskirche zwischen 1019 und 1500 Foto: Andreas Gerth Foto: MCH Messe Schweiz (Basel) AG, Congress Center Basel Basel Mannheim

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Congress Center Basel 29.–31. März 2012

OSTEOLOGIE 2012

Current congress

im Namen der Schweizerischen Vereinigung gegen die Osteoporose (SVGO) und der Interdisziplinären Gesellschaft für orthopädische/unfall-chirurgische und allgemeine Schmerztherapie (IGOST) – den ausrichten-den Gesellschaften der OSTEOLOGIE 2012 – freuen wir uns, Sie in diesem Jahr in Basel begrüßen zu dürfen. Rund 1000 Kongressbesucher werden in Basel erwartet, die sich nicht nur auf ein beeindruckendes wissen-schaftliches Programm mit interessanten Vorträgen und Diskussionen freuen können, sondern auch auf ein ansprechendes Rahmenprogramm, das viel Zeit und Raum für einen regen Gedankenaustausch in lockerem Rahmen mit Freunden und Kollegen erlaubt.

-lich zu werden verspricht auch der Gesellschaftsabend, der am Freitag-abend in der Elisabethenkirche, der bedeutendsten neugotischen Kirche

Gotteshaus, sondern auch als Raum für Zusammenkünfte und Feste dient.Im Programm der OSTEOLOGIE 2012, das unter der Beteilung aller 16 Mitgliedsgesellschaften des Dachverbandes Osteologie (DVO) entstan-den ist, spiegelt sich die Vielfalt dieses interdisziplinären Fachs wider – angefangen von aktuellen osteologischen Fragestellungen bis hin zu den jüngsten präklinischen und klinischen Entwicklungen oder der Versor-gungsforschung. Durch die interdisziplinäre Herangehensweise an die Themen ist der Kongress sowohl für forschende als auch für praktische Mediziner in Kliniken und Praxen interessant. Ein thematischer Schwer-punkt des Kongressprogramms ist die Osteoporose. Darüber hinaus wer-den muskuloskelettale Interaktionen, die Sarkopenie im Alter und ortho-pädische Fragestellungen behandelt. Ein weiteres Schwerpunktthema in Basel wird die Schmerztherapie sein, da diese insbesondere bei der Os-teoporose inzwischen eine erhebliche Bedeutung erlangt hat und das Wissen über Chancen und Möglichkeiten zur Therapie der zum Teil schwersten Schmerzen unbedingt vermittelt werden muss.Neben der ärztlichen Fort- und Weiterbildung ist aber auch die Förde-rung junger Forscher ein zentrales Anliegen der unterschiedlichen Fach-gesellschaften, denn Wissenschaft lebt vom Fortschritt. So wird die För-derung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der osteologischen

Forschung in der Fortschreibung der bestehenden Traditionen auch das Gesicht der OSTEOLOGIE 2012 prägen – sei es in Form des „Young Inves-tigator Osteologie Symposiums“ (YIOSS) der Deutschen Akademie der osteologischen & rheumatologischen Wissenschaften (DAdorW) oder durch Auszeichnungen und Ehrungen wie der Verleihung der Erwin-

Mit den Zwängen und Nöten, die einen Wissenschaftler dazu bringen können, der Forderung nach Resultaten um jeden Preis nachzugeben und dabei ethische Grundsätze zu missachten, beschäftigt sich Prof. Michael Menger, Homburg/Saar, in seinem Festvortrag „Warum Forscher fälschen – Über Ruhm, Not und Eitelkeiten“. Schon jetzt steht fest: Die OSTEOLOGIE 2012 wird keinesfalls „the same procedure as every year”. Auf ganz eigene – nämlich Basler – Art wird der Kongress Ärzte aus unterschiedlichen Fachdisziplinen, mehreren Län-dern und Sprachen zusammenbringen und die Tradition des Kongresses mit dem wissenschaftlichen Fortschritt im Fachgebiet der Osteologie verknüpfen.In diesem Sinne freuen wir uns, auf anregende konstruktive wissen-schaftliche Diskussionen mit Ihnen. Verbringen Sie im Rahmen der OSTEOLOGIE 2012 einige wunderbare Tage in der Schweiz!

Ihre

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

10 VersorgungsforschungZwar hat sich die medikamentöse Ver-sorgung von Patienten mit diagnosti-zierter Osteoporose in den letzen Jahren leicht verbessert, einer aktuellen Aus-wertung der BEST-Studie zufolge weist

14 Osteoporosetherapie auch bei Hochbetagten?Aufgrund des hohen Frakturrisikos kann eine medikamentöse Therapie der Osteoporose auch bei Hochaltrigen indi-

ist hier nicht schlechter zu bewerten

15 Basler Münster

Basler Münster, das mit seinen beiden schlanken Kirchtürmen, den Mauern aus rotem Sandstein und den bunten

Bischofskirche zwischen 1019 und 1500 Foto: Andreas Gerth

Foto: MCH Messe Schweiz (Basel) AG, Congress Center Basel

Basel Mannheim

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2 Current congress | Wissenschaftliches Programm

WISSENSCHAFTLICHES PROGRAMM

Donnerstag, 29.03.2012

SVGO Jahrestagung, ASCO Assemblée AnnuelleSMBS Annual Meeting, ab 09:00 Uhr im Saal Singaporemit Simultanübersetzung Deutsch-Französisch

Zeit Saal Montreal Saal Singapore Saal Sydney Saal Rio

08:00-09:30 Uhr SVGO SVGO (09:00-09:30) DGU/DGOOC FREIE SESSION Ernährung News from SVGO Knochenmark- Renale Osteolink, QUALIM, ödemsyndrome Osteopathie Frakturregister Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Burckhardt/Meier Birkhäuser/Rizzoli Schieker/Roth Jehle/ Lehmann

09:30-10:00 Uhr OFFIZIELLE ERÖFFNUNG DER OSTEOLOGIE 2012

10:00-11:30 Uhr DVO SBMS/ SVGO IGOST DADORW Osteoporose und Frakturrisiko Osteoporose und Young Investigator Awareness und seine Schmerz – wie Osteologie Determinanten begegnen wir dem Symposium (YIOSS) Problem in Praxis und Klinik? Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Siggelkow/Schwarz Birkhäuser/Alini Casser/Bock Schieker/Schütze

11:30-12:00 Uhr Besuch der Industrieausstellung / Posterbegehung – YIOSS / Forum Junge Wissenschaft / SBMS-SVGO

12:00-13:30 Uhr SVGO SVGO ÖGKM/IRNO DGO

beim Osteoporose- Methoden in der schaft Patienten Osteologie und deren Bedeutung Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Lambrecht/Meier Rizzoli Kainberger/Resch Jakob/Duda

13:30-14:00 Uhr Besuch der Industrieausstellung / Posterbegehung – Orthopädie

14:00-15:30 Uhr SVGO SVGO/SBMS ÖGR FREIE ETH ZÜRICH VORTRÄGE I Update Knochen- Bildgebung und Schmerztherapie Präklinisch umbaumarker: Biomechanik bei osteologischen Neues für Klinik Erkrankungen mit und Praxis NSAR Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Kraenzlin/Seibel Müller Herold/Rintelen Barvencik/Roth

15:30-16:00 Uhr Besuch der Industrieausstellung / Posterbegehung – Diagnostik

16:00-17:30 Uhr SATELLITEN- SATELLITEN- SATELLITEN- SBMS/SVGO SYMPOSIUM SYMPOSIUM SYMPOSIUM Oral Communications LILLY ROCHE MSD clinical DIAGNOSTICS Vorsitz: Lippuner/ Ferrari

17:30-18:00 Uhr Besuch der Industrieausstellung / Posterbegehung – Fraktur

17:45-19:15 Uhr DGE SVGO/SBMS DGG IGOST Workshop Update Knochen- Preisverleihung „Für welche Hoch- Injektionstechniken stoffwechsel SVGO Mitglieder- altrigen ist welche der großen Gelenke versammlung Intervention zur an Modellen SBMS Mitglieder- Frakturprävention (18:00-19:00) versammlung wirklich belegt?“ Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Schulz Mundlos/Schinke Stähelin/Sieber

19:15 Uhr REKO Mitglieder- sammlung

preclinicalVorsitz:Kuhn/EgliSaal Mexiko

DADORW Mitglieder-versammlung (17:45)Saal Mexiko

DVO-KURSE im Anschluss an den Kongress

DVO-Spezialkurs: Osteoporose im Alter und SchmerzbehandlungLeitung: PD Dr. med. Christian Meier / Dr. med. Dieter SchöffelSamstag, 31.03.2012, 13:00 bis ca. 19:30 UhrKosten: 190,00 Euro / ermäßigt 150,00 Euro

DVO-Grundkurs I: Osteoporose als wichtigste osteologische ErkrankungLeitung: PD Dr. med. Gabriele LehmannSamstag, 31.03.2012, 13:00 bis ca. 20:15 UhrSonntag, 01.04.2012, 08:00 bis ca. 15:30 UhrKosten: 380,00 Euro / ermäßigt 340,00 Euro

Veranstaltungsort: Universitätsspital Basel, Zentrum für Lehre und Forschung (ZLF)Hebelstraße 20, CH-4031 Basel

WISSENSCHAFTLICHES PROGRAMM

Samstag, 31.03.2012

Zeit Saal Singapore Saal Sydney Saal Rio

08:00-09:30 Uhr DOG REKO DADORW Multimodale Konzepte Vitamin D 2012 Vibration in der Therapie ossärer Metastasen Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Diel/Kurth Stenglein-Gröschel/ Kemmler/von Stengel Abendroth

10:00-11:30 Uhr BVOD SVGO DGO Aus der Praxis für die Klinische Muskuloskelettale Praxis: Versorgungs- Osteologie Regeneration forschung Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Defèr Kraenzlin/Meier Jakob/Duda

11:30-13:00 Uhr BVOD Mitglieder- SVGO-AO DAVOS ÖGKM versammlung AO Foundation Neuestes aus der From Fracture Fixation Österreichischen to Fracture Prevention Osteologischen Forschung Vorsitz: Vorsitz: Suhm/Sermon Pietschmann/Muschitz

WISSENSCHAFTLICHES PROGRAMM

Freitag, 30.03.2012

Die Kongresspräsidenten und alle Mitgliedsgesellschaften des DVO laden Freitag, den 30.03.2011 ab 20:00 Uhr zum Gesellschaftsabend in die neugotische Elisabethenkirche in Basel ein. Verbringen Sie einen unvergesslichen Abend in diesem besonderen Ambiente! Unkostenbeitrag: 55 Euro/Person

Zeit Saal Montreal Saal Singapore Saal Sydney Saal Rio

08:00-09:30 Uhr DGO OGO HIGHLIGHTS FREIE aus dem BMBF VORTRÄGE II Osteoporose-Therapie Aktuelles aus der Verbundforschungs- Präklinisch heute und morgen orthopädischen programm Osteologie „Muskuloskelettale Erkrankungen“ Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Kraenzlin/Abendroth Peters/Clarenz Engelke/Glüer Schöffel/Lehmann

09:30-10:00 Uhr Besuch der Industrieausstellung / Posterbegehung – Maligne und andere Knochenerkrankungen

10:00-11:00 Uhr FESTVORTRAG (Prof. Dr. Michael D. Menger, Homburg/Saar) Warum Forscher fälschen – über Ruhm, Not und Eitelkeiten

VERLEIHUNG DER ERWIN-UEHLINGER MEDAILLE DER DGO

11:00-11:30 Uhr Besuch der Industrieausstellung / Posterbegehung – Rheuma und Rehabilitation

11:30-13:00 Uhr SATELLITEN- SATELLITEN- SATELLITEN- SYMPOSIUM SYMPOSIUM SYMPOSIUM AMGEN/GSK MMS MEDICOR SERVIER MEDICAL SUPPLIES/ HOLOGIC

13:00-13:30 Uhr Besuch der Industrieausstellung / Posterbegehung – Therapie I

13:30-15:00 Uhr DADORW, DGGEF/DMG AGKT PRESSE- DGO und DVO BEST Studie – Therapiemodalitäten KONFERENZ Preisträgersession Versorgungsforschung bei Knochentumoren „Update OSTEO- at its BEST LOGIE 2012“ Vorsitz: Kraenzlin/ Vorsitz: Vorsitz: bis 15:30 Uhr Siggelkow/Schieker Hadji/Verheyen Schulz/Jundt

15:00-15:30 Uhr Besuch der Industrieausstellung / Posterbegehung – Therapie II und Versorgungsforschung

15:30-17:00 Uhr SATELLITEN- SATELLITEN- SATELLITEN- SYMPOSIUM SYMPOSIUM SYMPOSIUM ENOBIA CT/AWD DAIICHI SANKYO

17:00-17:30 Uhr Besuch der Industrieausstellung / Posterbegehung – Vitamin D

17:30-19:00 Uhr FREIE SESSION DGOOC/DGU DGRH FREIE VORTRÄGE III Pro&Contra: Minimal- Kleinwuchs Entzündliche Klinisch Invasive Intervention Erkrankungen als bei Wirbelkörper- Ursache für sekundäre frakturen Osteoporose Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Obermayer- Schöffel/Steinleitner Maus/Niedhart Hein/Lange Pietsch/Schieker

ab 19:00 Uhr DGOOC Mitglieder- sammlung

ImpressumRedaktionsleitung Günther Buck (V.i.S.d.P.) Tel. 0711/8931-440

Redaktion Stephanie Schikora Tel. 0711/8931-416

Herstellung & Layout Wolfgang Eckl

Verantwortlich für den Anzeigenteil Thieme.media Pharmedia Anzeigen- und Verlagsservice GmbH Conny Winter (Anzeigenleitung) Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart oder Postfach 30 08 80, 70448 Stuttgart Tel. 0711/8931-509 Fax. 0711/8931-563 [email protected] Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 10, gültig seit 1.10.2011

Druck

Verlag Karl Demeter Verlag im Georg Thieme Verlag KG Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart

Die Beiträge unter der Rubrik „Forum der Indus-trie“ stehen nicht in Zusammenhang mit den wissenschaftlichen Inhalten der Kongress zeitung. Die Rubrik „Forum der Indus trie“ enthält Beiträge, die auf Unternehmens informationen basieren und erscheint außerhalb der Verantwortung des Kongresspräsidiums.

DGO-Mitgliederversammlung07:00–08:00 Uhr, Ramada Plaza

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4 Current congress | Highlights

Die Anthropologie, als Brückendis-ziplin zwischen Medizin, Natur-wissenschaften und Geisteswis-senschaften, versucht den Men-schen nicht nur als rein biologi-sche Entität wahrzunehmen, son-dern auch seine Lebensumwelt, seine Entwicklungsgeschichte so-

mit in die Betrachtungen einzube-ziehen.

Alte Knochen und Skelette richtig zu „lesen“, ...

anthropologischen Forschung sind menschliche Skelettfunde aus ar-chäologisch relevanten Zeiträu-men. Somit sind osteologische Ge-sichtspunkte ein bedeutender Schwerpunkt der anthropologi-schen Arbeit, welche durch wei-tere analytische Verfahren wie zum Beispiel die DNA- oder Isoto-penanalyse ergänzt werden.Das anthropologische Quellen-material besteht dementspre-chend nahezu ausschließlich aus dem Skelettsystem, aus dem „life histories“, also zum einen sehr

beispielsweise Knochenfraktu-ren, zum anderen aber auch lang anhaltende oder wiederkehrende Prozesse, wie zum Beispiel die Entwicklung von degenerativen Gelenkerkrankungen, abgeleitet bzw. „abgelesen“ werden können.Hier ist zum einen die Ebene des Individuums zu nennen (paläopa-thologische Fallstudien), aber auch die der Gesamtpopulation, welche

-gleiche ermöglicht (paläoepide-miologische Studien).

... das gelingt nur mit breitem Wissen und modernster Technik

-baren Veränderungen erkennen und richtig deuten zu können, sind Kenntnisse über verschiedenste wissenschaftliche Disziplinen not-wendig. Diese reichen von moder-nen klinischen Krankheitsbildern über medizinhistorisch relevante Behandlungsmethoden und eth-

-nen bis hin zu biologischen und geologischen Zersetzungs- und

Verwitterungsprozessen im Bo-den, um nur einige Beispiele zu nennen. Die oft bis zu mehrtau-sendjährige Bodenlagerung der (prä)historischen Skelette bedingt unweigerlich eine Veränderung ih-rer Form und Substanz, die insbe-

von intravitalen, perimortalen und -

onen berücksichtigt werden muss.Grundsätzlich lassen sich am Ske-

-ren, die physisch nachweisbare Spuren hinterlassen, wobei neben makroskopischen auch mikrosko-pische, histologische sowie radio-logische Methoden zum Einsatz kommen. Hier ist die transdiszipli-näre Kooperation besonders her-vorzuheben, die am Beispiel osteo-porotisch bedingter Frakturen nä-her erläutert werden soll.

Fundierter Einblick in die allgemeine Osteologie des MenschenDie Osteoporose ist innerhalb der modernen Osteologie bzw. Ortho-pädie ein wichtiges Krankheits-bild, wobei auch gesellschaftsde-

Rolle spielen. Wie in der Anthro-pologie steht hier zum einen das Individuum, zum anderen aber auch die Populationsebene im Zentrum des Interesses.Ist dabei in der heutigen Zeit die Osteoporose mit ihren Folgeer-scheinungen vor allem ein Phäno-men der ältesten Bevölkerungsan-teile, so kann dies nicht ohne Wei-teres in die fernere menschliche Vergangenheit übertragen werden. Völlig unterschiedliche Lebensum-welten, klimatische Faktoren, Er-nährungsweisen, Aktivitätslevel, Möglichkeiten der medizinischen Versorgung sowie unterschiedliche durchschnittliche Lebenserwar-tungen zwischen modernen und (prä)historischen Populationen be-

-teilung beispielsweise osteoporoti-scher Frakturen.

-größen, welche sich über die Jahr-tausende verändert oder nicht ver-ändert haben, lässt dabei nicht nur den Blick auf die archäologischen Skelettfunde zu, sondern auch eine

anthropologische Betrachtung mo-derner osteologischer Daten. Das Nachvollziehen humanbiologischer Prozesse und Entwicklungen über historische Zeiträume und kultu-relle Grenzen hinweg ermöglicht

auf diese Weise einen fundierteren Einblick in die allgemeine Osteolo-gie des Menschen.

Christian Meyer, Institut für Anthropologie, Universität Mainz

Osteologie aus anthropologischer SichtEine Brücke zwischen Vergangenheit und Moderne ohne kulturelle Grenzen

Freitag, 30. März 2012

-schen Osteologie 08:00–09:30 Uhr, Saal Singapore (08:05–08:25 Uhr: Osteologie aus an-

Schon allein weil menschliche Skelettfunde aus archäolo-gisch relevanten Zeiträumen das klassische Untersu-chungsfeld der anthropo-logischen Forschung sind, sind die Osteologie und die Anthropologie eng verknüpft. An (prä)historischen Knochen lassen sich zum einen sehr

wie zum Beispiel Knochen-frakturen, aber auch lang anhaltende oder wiederkehrende Prozesse wie die Entwick-lung von degenerativen Gelenkerkrankun-gen „ablesen“ und in paläopathologischen Fallstudien oder in paläoepidemiologischen Studien auswerten. Einen Einblick in die Anthropologie als Brückendisziplin zwischen Medizin, Natur- und Geisteswissenschaften ermöglicht Christian Meyer, Mainz.

Die Abschätzung des Frakturrisi-kos spielt eine zentrale Rolle in der Entscheidung zu diagnostischen beziehungsweise therapeutischen Maßnahmen im Osteoporosema-nagement. In den letzten Jahren hat sich die Erkenntnis durchge-setzt, dass das Frakturrisiko nicht allein vom densitometrisch ermit-telten Knochenmineralgehalt ab-hängig ist, sondern auch von klini-schen Risikofaktoren wie Alter, Körpergewicht, Begleitkrankhei-ten, genetischen Faktoren und ext-raossären Risiken. Viele Personen erleiden eine Fraktur nach inad-äquatem Trauma, ohne dass be-reits die densitometrische „Osteo-

erreicht ist.Vorbestehende Frakturen, insbe-sondere Wirbelkörperfrakturen, sind ein von der Knochendichte unabhängiger Risikofaktor für das Auftreten von neuen Frakturen. Wirbelkörperfrakturen treten meist atraumatisch auf und wer-den zum Zeitpunkt des Gesche-hens nicht diagnostiziert. Präva-lente Frakturen sind wichtig für die Prognose: Patienten mit einer

-tere Wirbelkörperfrakturen und ein 3-fach erhöhtes Risiko für Schenkelhalsfrakturen.

Erfasste Frakturen Voraussetzung für medikamentöse TherapiePharmakologische Interventionen erfolgen heute zurückhaltender. Sie werden bei bereits erlittener Fraktur oder bei erhöhtem absolu-tem Frakturrisiko empfohlen. Für Patienten ohne klinisch erfasste

Fraktur ist der Nachweis eventuell vorhandener vertebraler Fraktu-ren deshalb von besonderer Be-deutung und die Erfassung von Wirbelkörperfrakturen ein wichti-ges Kriterium für die Entscheidung zu einer pharmakologischen Inter-vention.Mit dem vertebralen Frakturas-sessment (VFA) steht heute eine kostengünstige und strahlenarme

-braler Frakturen zur Verfügung. Das VFA ist ein morphometrisches Verfahren basierend auf der Den-sitometrie. Frakturrelevante Ab-schnitte der Wirbelsäule (Th6 bis

-gang mit hoher Präzision darge-stellt. Verglichen mit der konventi-onellen Röntgendiagnostik hat das VFA eine hohe Sensitivität und

-hungsweise Ausschluss von verte-bralen Frakturen.

Vor- und Nachteile im Vergleich zur RöntgendiagnostikEin weiterer Vorteil der VFA ist – verglichen mit der konventionellen Röntgendiagnostik – eine geringe Strahlenbelastung und eine kurze

gleichen Sitzung wie die Densito-metrie durchgeführt werden. Ein Nachteil des VFA ist dessen gerin-gere Bildschärfe. Deshalb ist das VFA, mit Ausnahme der morpho-metrischen Frakturerfassung, kein Ersatz für den Einsatz konventio-neller Röntgendiagnostik. Indiziert ist ein vertebrales Frakturassess-ment bei überdurchschnittlicher Körpergrößenabnahme, hohem Frakturrisiko (klinische Risiko-

faktoren), Langzeitsteroidtherapie und als Standortbestimmung bei vorbestehenden vertebralen und nicht vertebralen Frakturen.

PD Dr. Christian Meier, Klinik für Endokri-nologie, Diabetologie und Metabolismus, Universitätsspital Basel

Quelle: nach Informationen der MMS Medicor Medical Supplies GmbH, Kerpen

Vertebrales Frakturassessment im klinischen Kontext

Forum der Industrie

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5Current congress | Highlights

Egal ob es sich um akute, subakute oder chronische Schmerzen handelt – starke Beschwer-den, Immobilisati-on und Komorbi-ditäten erfordern bei den in der Regel älteren Osteoporo-

eine stationäre Auf-nahme in die Klinik. Eines ist bei den unterschiedlichen Therapie-optionen für alle 3 Schmerzformen gleich: Wie immer bei stationären Interventionen bei Schmerzpa-tienten ist die ambulante Wei-terbehandlung ein wesentlicher Baustein für einen nachhaltigen Therapieerfolg, konstatiert Prof. Hans Raimund Casser, Mainz.

Starke Schmerzen, Immobilisation und Komorbiditäten erfordern bei den ohnehin älteren Osteoporose-patienten oftmals eine stationäre Aufnahme in einer Schmerzklinik – und zwar

akut zur konservativen, gege-benenfalls aber auch zur ope-rativen Versorgung odersubakut bei therapieresisten-ten Beschwerden in der Regel

-eignis bei erfolgloser ambulan-ter konservativer Therapie oder Beschwerdepersistenz nach operativem Vorgehen sowie

bei chronischen Beschwerden (länger als 3 Monate) mit nachgewiesenen älteren os-teoporotischen Frakturen.

Selbstverständlich ist in jedem Fall eine Osteoporose-Basismedika-tion obligat, die aus Compliance-gründen möglicherweise auch pa-renteral gegeben werden sollte.

Intensive medikamentöse Schmerztherapie und frühe MobilisierungIm akuten Fall ist eine intensive Schmerztherapie mit einem ausrei-chenden medikamentösen Einsatz indiziert. Gegebenenfalls eignen sich hierfür auch Opiate, wobei eine orale retardierte Darreichung einer Therapie mit hoch dosierten

mit schnell- und kurz wirksamen Opiaten vorzuziehen ist.Entscheidend für diese Patienten ist jedoch die Förderung der Früh-mobilisierung, wenn nötig auch mithilfe aktiver orthetischer Ver-sorgungsformen wie zum Beispiel einer Spinomed-Orthese.Gerade im Falle akuter osteoporo-sebedingter Schmerzen ist eine

-nären Bereich von Vorteil, um zu vermeiden, dass die Patienten vor den Schmerzen kapitulieren und sich passive Verhaltensweisen an-gewöhnen. Der Hinweis, eine kurzfristig ausbleibende Besse-

rung der Beschwerden könne spä-ter operativ „gerettet“ werden, ist für diese Patienten weniger ziel-führend.

Bei subakuten Schmerzen kann man über eine Operation nachdenkenBei subakuten Beschwerden, die in

osteoporotischen Erstereignis vor-handen sind, ist auch eine opera-tive Versorgung zu erwägen, wenn sich die Schmerzen im konservati-ven Therapiesetting nicht bessern.Sollten jedoch medizinische Gründe oder der Wunsch des Pati-enten gegen einen chirurgischen

-therapeutisches Assessment not-wendig, das eine sorgfältige ortho-pädische und gegebenenfalls eine

-suchung voraussetzt und auch eine schmerzpsychologische Eva-luation umfasst. Tritt dabei ein komplexes Schmerzgeschehen mit medizinischen und psychosozialen Komponenten zutage, ist über das Behandlungsregime im Akutfall hinaus ein interdisziplinäres mul-timodales Therapieprogramm in-

der Schmerzen zu vermeiden.

Chronische Schmerzen erfordern ein multimodales TherapieprogrammBei Patienten mit chronischen os-teoporosebedingten Schmerzen,

die mehr als 3 Monate nach einem osteoporotischen Frakturereignis oder auch nach einer möglicher-weise älteren Fraktur mit andau-ernder Therapieresistenz aufge-nommen werden, ist ein schmerz-therapeutisches Assessment obligat, das bei fehlender Kontra-indikation ein interdisziplinäres multimodales Therapieprogramm erfordert – insbesondere, wenn

III nach dem Mainzer Stadienmo-

(„Mainz Pain Staging System”; MPSS) erreicht ist.Medizinisch zeigt sich bei chro-nischen osteoporosebedingten

-tig frakturbezogene Symptomatik, weil möglicherweise benachbarte Strukturen beschwerdeführend sind bzw. dies schon immer waren. Auch psychosoziale Faktoren des Schmerzgeschehens sollten klar diagnostiziert werden, um eine entsprechende Therapie entweder anzubahnen oder auch weiter zu intensivieren. Medikamentöse In-terventionen erfordern in diesen

-zierte Applikation von Analgetika sowie zentral wirksamer Koan-algetika.Auch gezielte strukturbezogene Injektionen sind bei entsprechen-dem klinischem Befund diagnos-tisch wie therapeutisch weiter-führend. Setzt man schmerzphy-siotherapeutische Maßnahmen

ein, müssen diese die medizini-schen Gesichtspunkte, insbeson-

-ditäten berücksichtigen – wohl wissend, dass eine Behandlung im stationären Bereich der Diag-nostik des komplexen Beschwer-debildes und der Anbahnung ei-nes zunehmend eigenständigen Behandlungsprogramms dient, das einer intensiven ambulanten Fortführung und Motivation des Patienten bedarf.

Adäquate ambulante Weiterbehandlung ist entscheidendWie immer bei stationären Inter-ventionen von chronischen Schmerzpatienten ist die ambu-lante Weiterbehandlung ein ent-scheidender Baustein einer erfolg-reichen Schmerztherapie. Für ei-nen nachhaltigen Erfolg und die Prävention weiterer Ereignisse gilt es also, das stationäre Konzept mit entsprechend orientierten Praxen zu verzahnen.

Prof. Dr. Hans Raimund Casser, DRK Schmerz-Zentrum, Mainz

Stationäre Schmerztherapie bei OsteoporoseNur eine Verzahnung von stationärem und ambulantem Setting erlaubt nachhaltigen Erfolg

Donnerstag, 29. März 2012

IGOST – Osteoporose und Schmerz: wie begegnen wir dem Problem in Praxis und Klinik? 10:00–11:30 Uhr, Saal Sydney

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6 Current congress | Highlights

Neben den gängigen opera-tiven Verfahren zur Therapie der avaskulären Femurkopfnekrose des Erwachsenen werden in der Literatur konser-vative Möglich-keiten diskutiert und ausgewertet,

die unverändert interessante Behandlungsansätze liefern, konstatiert PD Andreas Roth, Eisenberg. Diese reichen von pharmakologischen Strategien bis hin zur Anwendung physikali-scher Prinzipien.

Femurkopfnekrose (aFKN) unab-hängig von ihrer Ätiologie inner-halb von 2–3 Jahren nach dem Auftreten klinischer Symptome zu einer Progression mit der Zerstö-rung des Hüftgelenkes. 80–100 % der nicht therapierten Patienten wiesen laut Literatur eine Pro-gression der klinischen Symp-tome innerhalb von 18 Monaten

-halb von 3 Jahren ein künstliches Hüftgelenk.

Remission von Knochenmarködemen durch IloprostDie parenterale Applikation von Iloprost wird zur Behandlung von Knochenmarködemen in den Sta-dien I–IV empfohlen. Sie verbes-

Monaten den „Harris Hip Score“ und führte zu einer kompletten Remission von Knochenmarköde-men im Magnetresonanztomo-gramm (MRT). Im Frühstadiun verabreicht, lassen sich durch die parenterale Gabe des Prostazyk-linderivats nach 3 Monaten identi-sche Ergebnisse wie bei der An-bohrung des Hüftkopfes erreichen.

Alendronat kann eine frühe chirurgische Intervention verhindernFür Alendronat wurde über einen Zeitraum von mindestens 2 Jahren eine Reduktion von Schmerzen, eine Verbesserung der Gelenk-funktion und eine Verzögerung der Progression der avaskulären Femurkopfnekrose in den Stadien I–IV nachgewiesen. Die regelmä-ßige Gabe des Bisphosphonats über 3 Jahre führte bei einigen Pa-tienten zu einer Verbesserung der Klinik von bis zu 8 Jahren. In den Studien Ficat I und II ergab sich zudem eine Überlebensrate des

Befanden sich die Hüften aller-dings zu Beginn der Alendronat-behandlung bereits im Stadium III, kam es nach 3 Jahren zu einer akuten Verschlechterung.Insgesamt sprechen die Literatur-daten dafür, dass die Gabe von Alendronat bei den meisten Pati-enten eine frühe chirurgische In-tervention verhindern kann.

Was leisten Warfarin, Statine oder Enoxaparin bei Patienten unter Steroidbehandlung?Warfarin ist ein Antikoagulans, das in Europa kaum zum Einsatz kommt. In der Literatur wurden für dieses Präparat tendenzielle Ef-fekte zur Vermeidung einer symp-tomatischen avaskulären Femur-kopfnekrose bei Patienten mit sys-temischem Lupus erythematodes unter einer pulsierenden Steroid-therapie beschrieben. Somit be-

-ver Schutz durch Warfarin.Statine dagegen scheinen zumin-dest zum Teil einen Schutz gegen die Entwicklung einer avaskulären Femurkopfnekrose unter einer hochdosierten Steroidbehandlung zu bieten, wie einige Studien doku-mentieren. Andere Autoren geben bei Patienten mit kortikoidassozi-

ierter avaskulärer Femurkopfnek-rose nach einer Nierentransplanta-tion unter dieser Behandlung eine Senkung der aFKN-Inzidenz von

Hingegen wurde für Enoxaparin eine verminderte Inzidenz der

-schen Versorgungen in den Sta-dien I und II gefunden.

Hyperbare

dann als primäres Regime

die zur Behandlung der frühen avaskulären Femurkopfnekrose (Stadium I) eingesetzt wurde, er-zielte gute klinische Resultate so-wie eine Verbesserung innerhalb der ersten 2 Jahre. Sie wurde von einigen Autoren als primäres Be-handlungsregime empfohlen, je-doch nicht als zusätzliche Therapie.

Extrakorporale

Eine weitere Alternative zu den in-vasiven Methoden ist nach Ansicht einiger Autoren die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT). So lassen sich mit dem Einsatz von hochenergetischen Schockwel-len bei aFKN-Patienten (Stadium I–IV) nach 1 Jahr gute klinische

Ergebnisse beobachten. In frühen Stadien zeigte sich innerhalb der ersten 2 Jahre sogar eine bessere Wirkung durch die Stoßwellen als durch die Anbohrung und nicht gefäßgestielte Fibula transplantate zu erreichen waren.Die funktionellen Kurzzeitergeb-

frühen Stadien waren besser als von Patienten, die im späten Sta-dium mit einer Totalendoprothese (TEP) versorgten worden waren. Keine Verbesserungen allerdings brachte eine zusätzliche Gabe von Alendronat im Rahmen der Stoß-wellentherapie.

Elektrostimulierung oder Applikation pulsierender elektromagnetischer FelderGute Resultate lassen sich bei Pati-enten im Stadium I und II auch mithilfe einer Elektrostimulierung

Die Osteologie ist ein Forschungs-gebiet, in dem bildgebende Verfah-ren mit hohem Spezialisierungs-

kommen – Methoden, die vom aus-führenden Fachpersonal eine be-sondere Expertise erfordern.

– Radiodiagnostik – hat daher mit dem Institut für Pathophysiologie, dem Institut für Leichtbau und Strukturbiomechanik an der Tech-

Institut für Anthropologie das „Imaging Research Network in Os-teology Vienna” (IRNO) gegründet (s. Kasten). Dieses osteologische Forschungsnetzwerk dient als neuer Ansatz zur interdisziplinä-ren osteologischen Forschung mit

Verfahren. Als Kooperationspart-

ner bildet dabei die „VINFORCE Study Group“ („St. Vincent Bone Task Force“) an der II. Medizini-schen Abteilung am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern die klinische Achse und den patienten-orientierten Forschungsschwer-punkt.

Forschungspool mit allen regional verfügbaren GerätenDa das Spektrum bildgebender Verfahren zur Diagnostik osteo-logischer Fragestellungen in den vergangenen Jahren vor allem durch verschiedene Techniken der

erweitert wurde, ist es Ziel dieses Projekts, ein regionales, interdis-ziplinäres Netzwerk zu etablieren,

um die in Wien verfügbaren Ge-räte mit höchstem wissenschaft-lichem Know-how zur optimalen Beantwortung klinischer und wis-senschaftlicher Fragestellungen verfügbar zu machen und direkt dem Patienten zugutekommen zu lassen.Zurzeit stehen dem Netzwerk fol-gende Geräte zur Verfügung:

3 Mikro-CT-Geräte unter-schiedlicher Bauart,1 HR-pQCT-Gerät,

Gerät und 1 Dual-Source-CT-Gerät, 2 Knochendichtemessgeräte (DXA) unterschiedlicher Bauart,

Röntgenaufnahmeplatz (Phosphorspeicherplatten-

-qualität)2 Hochfeld-MR-Geräte mit 3 Tesla und eines mit 7 Tesla Feldstärke.

Knocheneigenschaften auch in vivo untersuchenDiese unterschiedlichen, höher auf-

zahlreiche Möglichkeiten, um die strukturelle und die biomechani-

nicht nur in Knochenbiopsien, son-dern auch in vivo am Patienten selbst zu untersuchen. Dazu zählen beispielsweise unterschiedliche Knochentexturen bei verschiede-nen Formen der Osteoporose: Neuste Erkenntnisse auf diesem

-

zesse in Kortikalis und Spongiosa bei der Entwicklung von Osteopa-thien und der Wirkung von Phar-maka hin.Neben histologischen und mikro-biologischen Methoden zur Aufar-beitung von Knochenbiopsien sind auch mRNA-Extraktionen ver-schiedener Transkriptionsfakto-ren, Strukturanalysen aus dem Ge-webe und Nanoindentationsmes-sungen möglich. Diese hochmo-dernen Verfahren, die teilweise noch vor ihrer Validierung stehen, sollen früher oder später für die Beantwortung pathophysiologi-scher Prozesse am Knochenge-webe und auch osteologischer Fra-gestellungen jeweils individuell an und für unsere Patienten einge-setzt werden können. Noch ist je-doch zu klären, welche Modalität die höchste Aussagekraft bietet

Avaskuläre Femurkopfnekrosen – Muss es immer die OP sein?Konservative Behandlungsmöglichkeiten unverändert von Interesse

Moderne interdisziplinäre Osteologie am Beispiel des „Imaging Research Networ Ein neuer Ansatz zur interdisziplinären osteologischen Forschung

Mit dem „Imaging Research Network in Osteolo-gy Vienna“ (IRNO) hat sich in Wien ein regionales interdisziplinäres osteologisches Forschungsnetzwerk etabliert. Dank des koordinierten Einsatzes der im

bildgebenden Modalitäten können die Mitglieder des Forschungsnetzwerks die strukturelle und biomechani-

Knochenbiopsien, sondern auch in vivo am Patienten selbst untersuchen. Damit ergeben sich vollkommen neue Wege der mehrdimensionalen Erfassung der Knochenstruktur, berichtet Prof. Heinrich Resch, Wien

– was wiederum sicherlich dazu beitragen wird, den „osteologischen Horizont“ deutlich zu erweitern.

IRNO Executive BoardProf. Dr. Heinrich Resch – Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Wien und VINforce GroupProf. Dr. Franz Kainberger – Universitätsklinik für Radiodiagnostik, Medizinische Universität WienProf. Dr. Peter Pietschmann – Institut für Pathophysiologie & Immuno-logie, Medizinische Universität WienProf. Dr. Philippe Zysset – Institut für Leichtbau und strukturelle Biomechanik, Technische Universität WienProf. Dr. Gerhard Weber – Institut für Anthropologie, Universität Wien

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7Current congress | Highlights

k in Osteology Vienna”

Entzündliche Erkrankungen wie eine rheumatoide Arthritis (RA) oder ein systemischer Lupus ery-thematodes (SLE) verursachen ne-ben Veränderungen im Bereich der Gelenke oder anderer Organe auch eine chronische systemische Ent-zündung. Damit geht bei fast allen dieser Erkrankungen ein erhöhtes Risiko für osteoporosetypische Frakturen einher: So wiesen zwi-

-nen in einem Survey asymptoma-tische Wirbelkörperfrakturen auf.

Multifaktorielle Genese, unterschiedlichste RisikofaktorenDie Genese der Osteoporose ist multifaktoriell. Bei der rheumatoi-den Arthritis (RA) wurden als Fak-toren gesichert:

höheres Alter,weibliches Geschlecht,eine reduzierte körperliche Aktivität,Gelenkfunktionsbehinderun-gen,die Krankheitsdauer,die bestehende Entzündungs-aktivität,eine bekannte Osteoporose,ein niedriger Body-Mass-Index (BMI) undeine kumulative Steroiddosis.

Die chronische Krankheitsaktivität bzw. Organschäden sowie ein niedriger Body-Mass-Index oder eine kumulative Kortikoiddosis von durchschnittlich 20 g sind da-gegen beim systemischen Lupus erythematodes als Risikofaktoren

-abhängige Mechanismen dieser Erkrankung sind eine reduzierte Mobilität, eine bestehende Nieren-funktionsstörung und endokrine Faktoren (Amenorrhö, vorzeitige Menopause, niedrige Androgen-spiegel, Hyperprolaktinämie).

Immunologische Prozesse steuern die KnochendestruktionImmunologischen Prozessen liegt ein komplexes Zusammenspiel von antigenpräsentierenden Zellen, Makrophagen sowie T- und B-Lym-phozyten zugrunde, die sich gegen-seitig über Zytokine, insbesondere über Interleukin 1 (IL-1) und den

-

tivieren und dadurch wiederum synoviale Fibroblasten und Osteo-blasten aktivieren. Mithilfe von RANKL („Receptor Activator of

T-Zellen sowie Osteoblasten sezer-niert wird, werden wiederum die Vorläuferzellen der Osteoklasten ebenso wie die Osteoklasten selbst aktiviert. Zusätzlich werden die Os-teoklasten, die erosive Lakunen im subchondralen Knochen bilden, durch T-Zellen aktiviert – ein Pro-zess, der über IL-17 vermittelt wird.RANKL ist intraartikulär und int-raossär nachzuweisen und besitzt eine zentrale Funktion bei der lo-kalen und systemischen Osteopo-rose sowie bei der Destruktion bei rheumatoider Arthritis bzw. anky-losierender Spondylitis. Proin-

Osteoblasten direkt oder über eine vermehrte Sklerostinsekretion der Osteozyten.Ein Knochenverlust tritt bei Pati-enten mit rheumatoider Arthritis bereits im frühen Krankheitsver-lauf auf: Im ersten Jahr der Erkran-kung beträgt dieser – bei unkont-rolliertem Krankheitsverlauf – an

hemmender Medikamente auf den KnochenAngesichts der Bedeutung der sys-temischen Entzündung für die Ent-wicklung einer Osteoporose liegt es

-hemmender Medikamente auf den Knochen zu prüfen. Steroide bei-spielsweise aktivieren die Osteo-klasten zusätzlich und hemmen gleichzeitig die Osteoblasten. Dabei spielen neben einer Störung der in-testinalen und renalen Kalziumab-

von Parathormon (PTH) und die Se-xual- wie auch die Wachstumshor-mone eine Rolle. Das Frakturrisiko steigt mit der Steroiddosis, der The-rapiedauer und geschlechtsabhän-gig mit dem Alter.Eine Hemmung von Osteoblasten wird auch unter nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) beobach-

-chendichte („bone mineral den-sity“; BMD) treten nicht auf. Stero-idfreie Immunsuppressiva wie Chloroquin, Hydroxychloroquin,

Goldpräparate, Sulfasalazin, Aza--

Cyclosporin A wiederum bewirkt über das Parathormon, das Vita-min-D-Hormon und den OPG/RANKL-Pathway einen erhöhten Knochenumsatz und führt zur Ent-kopplung der Resorption. Diese

Histologische Hinweise für eine Funktionsstörung der Osteoblas-ten gibt es für Methotrexat. Mit Ausnahme von kasuistischen Be-richten über Stressfrakturen hi-naus existiert jedoch kein Hinweis

-ter einer Methotrexatbehandlung.Im Verlauf einer Therapie mit TNF-

----

stiege der Knochendichte lassen sich bisher jedoch nur am Hand-skelett und am Schenkelhals nach-weisen. Die Stabilisierung der Knochendichte scheint dabei vom

Immunsuppressiva – als Monothe-rapie oder in Kombination mit

-den sich bezüglich der Frakturinzi-denz bei Patienten mit rheumatoi-der Arthritis nicht. Ob ein sehr

Hemmern zu einem sicheren BMD-Anstieg führt, müssen jetzt

klären.

Dr. Winfried Demary, Schwerpunktpraxis für Rheumatologie und Osteologie, Hildesheim

Entzündliche Erkrankungen als Ursache für sekundäre Osteoporosen

auf den Knochen

Freitag, 30. März 2012

-rose 17:30–19:00 Uhr, Saal Sydney

-dungshemmender Medikamente auf

Rheumakranke Menschen sind in besonderer Weise gefährdet, an einer Osteoporose zu erkranken. Neben dem Bewegungsmangel aufgrund von rheumatischen Schmerzen und der Gelenkzerstörung erhöhen auch die anti-rheumatische Medikation, insbesondere aber die mit der Erkrankung verbundene chronische systemische Entzündungsreaktion das Risiko für osteoporosetypische Frakturen. Dementspre-

-hemmender Medikamente auf den Knochen zu betrachten. Dr. Winfried Demary, Hildesheim,

(NSAR), steroidfreien Immunsuppressiva, Cyclosporin A, Methotrexat

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erzielen. Nach einer Behandlung

so therapierten Patienten über eine Linderung ihrer Schmerzen und eine gleichzeitige Verbesse-rung der Gelenkfunktion.Die Ergebnisse hinsichtlich der Kombination einer Core-Dekom-pression oder einer Knochentrans-plantation mit einer Elektrostimu-lierung waren widersprüchlich. Einerseits wurden zusätzliche Ef-fekte negiert, andererseits fanden sich Hinweise darauf, dass die zu-sätzliche Elektrostimulation die klinischen Resultate und die Über-

-lenke verbesserte – jedoch ohne

-gebnis.Die Applikation von pulsieren-den elektromagnetischen Feldern (PEMF) verbessert bei Patienten im Stadium Ficat 0–II das klinische Re-

nach einem Kollaps des Hüftkopfes (Ficat III und IV) gesehen. Ande-ren Autoren zufolge erlaubt diese Therapieoption in den Stadien II und III bessere Resultate als eine Core-Dekompression. Im Lang-zeitverlauf wurden unter einer PEMF-Therapie eine Verbesserung der Symptome und der klinischen Zeichen sowie eine Reduktion der TEP-Versorgungen gefunden.

Fazit: Konservative Therapie bleibt interessant

zur konservativen Therapie der avaskulären Femurkopfnekrose waren allerdings überwiegend nur relativ kurze Zeiträume betrachtet worden, welche zum Teil dem na-türlichen unbehandelten Verlauf bis zur Gelenkzerstörung entspre-

-gend in frühen Stadien, in späteren Stadien werden eine Schmerzlin-derung und geringe Verbesserun-gen der Funktion beschrieben. Eine Verzögerung des Termins ei-ner endoprothetischen Versor-

-trachtung des Gelenkerhalts als Ziel der Behandlung sind diese Therapien daher – auch bei sehr guten Ergebnissen nach einer Hüfttotalendoprothese – unverän-dert von Interesse.

PD Dr. Andreas Roth, Orthopädische Klinik am Waldkranken-haus Rudolf-Elle, Eisenberg

und somit die am besten geeignete Methode ist.

Klinische und experimentelle

Der klinische Schwerpunkt des IRNO-Netzwerks erstreckt sich auf die strukturelle und molekularbio-logische Analytik von Knochenbi-opsien sowie auf Messungen am HR-pQCT(X-Treme)-CT an der Ab-teilung für Radiodiagnostik der

Bisher erfolgten Messungen an

Osteoporose – behandlungs-naiv oder mit Therapie,Patienten mit der Indikation für antiresorptive und osteoin-duktive Therapien,Patienten, die sich einer Kno-chenbiopsie unterziehen, undPatienten mit Osteogenesis imperfecta.

Im Rahmen einer experimentellen Arbeit werden Knochenbiopsien aus Beckenkamm-Doppelstanzen im Krankenhaus der Barmherzi-gen Schwestern entnommen. Diese Proben werden zum einen direkt nach einer entsprechenden Fixierung zur mRNA-Extraktion ans Institut für Pathophysiologie weitergeleitet. Zum anderen ge-hen die Knochenbiopsien zur pa-thohistologischen Aufarbeitung an

das Institut für Pathohistologie,

eingebettet und letztlich zur μ-CT--

versität weiterverarbeitet werden.

Ziel ist es, den „osteologischen

Mit diesem interdisziplinären os-teologischen Netzwerk haben sich vollkommen neue Wege zur mehr-dimensionalen Erfassung der Kno-chenstruktur ergeben, die mögli-cherweise eine frühere Erkennung des individuellen Frakturrisikos

-makotherapeutische Behandlun-gen ermöglichen werden. Die Er-fassung der zugrunde liegenden molekularbiologischen Dynamik

-wechselprozesse soll mithelfen, das Verständnis für osteologische Erkrankungen zu schärfen.

Prof. Dr. Heinrich Resch, II. Medizinische Abteilung, Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Wien

Donnerstag, 29. März 2012

-syndrome 08:00–09:30 Uhr, Saal Sydney

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Donnerstag, 29. März 2012

-thoden in der Osteologie und deren klinische Bedeutung 12:00–13:30 Uhr, Saal Sydney

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8 Current congress | Highlights

Die Vorgänge der frühen Knochen-metastasierung sind derzeit nur ansatzweise verstanden. Weitaus mehr weiß man über die tumorin-duzierte Zerstörung des Knochens in der fortgeschrittenen Situation. Nicht die Tumorzellen selbst zer-stören den Knochen, sondern viel-mehr die Osteoklasten, die durch parakrin sezernierte Substanzen der Tumorzellen aktiviert werden.

Pathogenetischer Mechanismus der KnochenmetastasierungMetastatische Zellen können ins-besondere das sogenannte „para-

thyroid-related peptide“ (PTHrP) sezernieren, das an den Parat-hormonrezeptor des Osteoblas-ten bindet. Dieser wiederum produziert RANKL, den „receptor

ligand“, der für die Rekrutierung und Aktivierung von Osteoklas-ten eine Schlüsselrolle besitzt. Durch die überschießende Akti-vierung des RANKL/RANK/Osteo-protegerin-Systems wird die mi-neralisierte Matrix von Osteo-klasten abgebaut. Dabei wiede-rum werden Wachstumsfaktoren aus dem Knochen freigesetzt

-gebung einen proliferativen Ef-fekt haben [1, 2].Der humane monoklonale RANKL-Antikörper Denosumab kann die Signalübertragung zu RANK am Osteoklasten und zu den monozytären Vorläuferzel-len unterbrechen. So werden die Fusion von Osteoklasten und die Aktivität der ausgereiften mehr-kernigen Riesenzellen gehemmt. Denosumab wirkt damit thera-peutisch wie Osteoprotegerin (OPG), der physiologische Gegen-spieler von RANKL.

Zulassungsstudien bei Patienten mit KnochenmetastasenEs wurden 3 multizentrische, ran-domisierte, doppelblinde Zulas-sungsstudien mit doppelter Appli-kationsweise („double-dummy“ intravenös/subkutan) durchge-führt:

bei Patientinnen mit Mamma-karzinom [3],bei Patienten mit Prostatakar-

bei Männern und Frauen mit soliden Tumoren oder multip-

Haupteinschlusskriterium war der radiologische bzw. techni-sche Nachweis von mindestens einer Knochenmetastase, Haupt-ausschlusskriterium war die Vor-behandlung mit Bisphosphona-ten.Das Konzept aller 3 Studien war einheitlich: Die Patienten er-hielten entweder 120 mg Deno-

(n = 2861) und gleichzeitig je-weils eine intravenöse bzw. eine subkutane Placeboapplikation. In regelmäßigen Abständen wur-den klinische und radiologische Kontrolluntersuchungen durch-geführt. Alle Patienten erhielten darüber hinaus über den gesam-ten Studienzeitraum zusätzlich Kalzium und Vitamin D.

und NierentoxizitätenIn der integrierten Analyse [6] zeig-ten sich die Daten robust und mit nur marginalen Änderungen ge-genüber den Einzelstudien. Sowohl die Zeit bis zum Auftreten der ers-ten Komplikation als auch für das Auftreten des ersten und aller wei-

Neue Therapieoptionen haben die Prävention von Wirbelkörper-frakturen weit vorangebracht. So können antiresorptive Therapien mit Bisphosphonaten oder Deno-sumab (Prolia®), einem Hemm-

die knochenanabole Therapie mit parathyroidem Hormon (PTH, Forsteo®) das Risiko von Wirbel-

senken [1–3].Im Vergleich dazu sind die Erfolge dieser Medikamente bei der Be-handlung von Hüft- respektive nicht vertebralen Frakturen unbe-

friedigend. Die in dieser Indika-tion zugelassenen Medikamente, wie zum Beispiel das Bisphospho-nat Zoledronat (Aclasta®) [1] so-wie der RANKL-Hemmer Deno-sumab [2], vermindern das Hüft-

knochenanabole Wirkprinzip [3] sind derzeit keine robusten Daten vorhanden, die einen positiven

-tig belegen könnten. Schätzungen aufgrund der vorhandenen Stu-dien lassen aber vermuten, dass

-nen der ‚starken‘ antiresorptiven Therapien ähneln.

tiver und knochenanaboler Therapien im VergleichGemessen an der im Vergleich zu antiresorptiven Medikamenten größeren Zunahme der Knochen-dichte unter der knochenanabolen Therapie mit Parathormon stellt sich die Frage, weshalb sich diese nicht in einer stärkeren Reduktion der vertebralen und nicht verteb-ralen Frakturraten manifestieren.Mechanistisch beschränkt sich die Wirkung antiresorptiver Thera-pien im Wesentlichen auf die Ab-senkung der krankheitsbedingt

anormal erhöhten Knochenum-baurate. Damit kann die Entwick-

etwa die Perforation und die Ver-minderung der trabekulären Strukturen oder die zunehmende endokortikale Trabekularisierung und Porosität der kortikalen Struk-turen – verhindert werden.Ein mindestens ebenso wichtiger Beitrag der antiresorptiven Thera-pien scheint aber die Reduktion

-baurate trabekulärer Strukturen zu sein, was über sogenannte Stresskonzentratoren eine starke lokale Verminderung der mecha-

Im Gegensatz zu den antiresorpti-ven Medikamenten wirkt die kno-chenanabole Therapie mit Parat-hormon im Wesentlichen über 2 Komponenten:

die Aktivierung von sogenann-ten ‚modelling drifts‘, einer di-rekten Aktivierung von ruhen-den Osteoblasten, was zum Aufbau der Knochen beiträgt, sowiedie Erhöhung der Knochenum-baurate, also einer Knochenre-sorption durch Osteoklasten, die begleitet von einer Kno-chenneubildung eine positive Knochenbilanz ermöglicht [6].

Beide Mechanismen bewirken die Zunahme der Dicke von trabekulä-ren und kortikalen Strukturen.

Bei genauerer Betrachtung könnte vor allem der zweite Mechanis-mus, der zum Knochengewinn führt und mit einer Zunahme der

-nischen Eigenschaften der kortika-len (erhöhte Porosität) und trabe-kulären (Stresskonzentratoren) Strukturen schwächen und somit einen Teil der positiven Wirkung, der durch die Verdickung der Kno-chenstrukturen erzielt wird, neut-ralisieren. Möglicherweise könnte die Kombination mit einem anti-resorptiven Medikament diesem Mangel der anabolen PTH-Thera-pie entgegenwirken. Allerdings fehlen entsprechende klinische Studien mit Frakturendpunkten, um diese These zu belegen [7].

Sclerostinantikörper vermittelt starke knochenanabole WirkungEinen starken knochenanabolen

Sclerostin – einem von Osteozyten freigesetzten Protein, das die Kno-chenneubildung unterdrückt – durch einen subkutan verabreich-ten monoklonalen Antikörper, so-wohl bei Primaten als auch bei

wird die Knochenneubildung durch den Sclerostinantikörper dosisabhängig erhöht, ohne dass parallel dazu die Knochenresorp-tion ansteigt. Falls sich die Ergeb-nisse der Kurzzeitstudien, die so-gar schwache antiresorptive Ei-

Skelettale Komplikationen ossärer Metastasen lassen sich vermeidenDen Circulus vitiosus der Knochenmetastasierung durchbrechen

Osteoporosetherapien zur Prävention von HüftfrakturenMechanistische Limitationen und Vorschläge für Verbesserungen

Schon bald nach der Entdeckung des RANK/RANKL/Os-teoprotegerin-Systems Mitte der 1990er-Jahre wurden die ersten rekombinanten Proteine entwickelt, um den Signalweg der Knochenmetastasierung zu inhibieren. Aber erst mit der Entwicklung von Denosumab, das die Knochenresorptionsmarker bei einer relativ geringen

zur Verfügung, die auch in humanen Studien einge-

-schiedlichen Patientenkollektiven in 3 Phase-III-Studien erhielt der RANKL-Antikörper Mitte des letzten Jahres

die EU-weite Zulassung zur Vermeidung skelettaler Komplikationen infolge von Knochenmetastasen solider Tumoren, so Prof. Ingo Diel, Mannheim.

Neue Therapieoptionen haben die Möglichkeiten zur Prävention von Wirbelkörperfrakturen deutlich verbessert: Um bis zu 70 % können antiresorptive oder knochenanabole Therapien das Risiko von Wirbelkör-perfrakturen verringern. Mit einer Risikoreduktion von nur 40 % schneiden die Substanzen jedoch bei Hüft-frakturen bzw. nicht vertebralen Frakturen deutlich schlechter ab. Dr. Jürg Andreas Gasser, Basel (Schweiz), hat hier die mechanistischen Limitationen der Osteo-porosetherapien zur Prävention von Hüftfrakturen und mögliche Verbesserungen zusammengestellt.

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Präventionsmaßnahmen notwendigDas Risiko einer Frau, im Alter von über 50 Jahren eine Hüftfraktur zu erleiden, ist mit 18 % hoch. Zudem besteht ein um 10 % erhöhtes geschlechtsunabhängiges Risiko für Patienten im Alter von über 60 Jahren, die eine Hüftfraktur erleiden, innerhalb eines Jahres daran zu sterben. Noch größer ist allerdings deren Risiko, ihre Unabhängigkeit dauerhaft zu verlieren. Diese Zahlen belegen, dass ein medi-

Frakturen bei Risikopatienten besteht.

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HR 0,82 (95 % CI: 0,75, 0,89)p < 0,001 (Überlegenheit)

Zahl der Ereignisse Denosumab 1360 Zoledronsäure 1628

18 % Risikoreduktion

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9Current congress | Highlights

teren Ereignisse ergab sich über alle 3 Phase-III-Studien hinweg

um 17 respektive 18 % (p < 0,0001; Überlegenheit) (Abb. 1). Dabei war Denosumab sowohl bei Patienten

ohne vorausgegangene Komplikati-onen (60 %) und bei der Verzöge-rung des Knochenschmerzes wirk-samer als Zoledronat.Die Behandlung mit dem Antikörper war zudem mit einer verminderten

-ter Wirkungen assoziiert, wie sie für Zoledronsäure bekannt sind (Akute-Phase-Reaktion, Nierentoxi-

in beiden Gruppen beim Auftreten von Kieferosteonekrosen – einer zwar seltenen, aber schwerwie-genden Komplikation. Denosumab unterscheidet sich von den Bisphos-phonaten durch einen schnelleren Wirkungseintritt und eine rasche

Prof. Dr. Ingo J. Diel, Institut für gynäkologische Onkologie, SPGO, Mannheim

Literatur1 Mundy GR. Metastasis to bone: cau-

ses, consequences and therapeutic opportunities. Nature Rev 2002; 2: 584–593

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4 Fizazi K, Carducci M, Smith M et al. Denosumab versus zoledronic acid for treatment of bone metastases in men with castration-resistant prostate cancer: a randomised dou-ble-blind study. Lancet 2011; 377: 813–822

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6 Lipton A, Siena S, Rader M et al. Comparison of denosumab versus zoledronic acid (ZA) for treatment of bone metastases in advanced cancer patients: an integrated ana-lysis of 3 pivotal trials. Ann Oncol 2010; 21 (suppl 8): 380, abstract 1249P

genschaften anzeigen, in Langzeit-studien bestätigen, könnte der Einsatz von Sclerostinantikörpern

Hüftfrakturen respektive nicht vertebrale Frakturen erhöhen.

Die Muskelleistung

im Blick behaltenDie Verbesserung der Muskelleis-tung sowie der Koordination ist ein weiterer wichtiger Ansatz zur Ver-ringerung sturzbedingter periphe-rer Frakturen. Neben der obligaten regelmäßigen körperlichen Aktivi-tät der Patienten steht die Suche nach medikamentösen Ansätzen im Fokus, welche die Koordination, Kraft und Leistung der Muskelkon-traktion verbessern. Durch die Kombination von Knochenanabo-

mit muskelaufbauenden Medika--

serungen in der Therapie der sturz-abhängigen peripheren Frakturen erwartet werden.

Dr. Jürg Andreas Gasser, Novartis Institutes for BioMedical Research, Basel (Schweiz)

Literatur1 Neer RM, Arnaud CD, Zanchetta

mone (1–34) on fractures and bone mineral density in postmenopausal women with osteoporosis. N Engl J Med 2001; 344: 1434–1441

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therapy with a single iliac crest bone biopsy: early actions of teriparatide. J Bone Miner Res 2006; 21: 366–373

7 Canalis E, Giustina A, Bilezikian JP. Mechanisms of anabolic therapies for osteoporosis. N Engl J Med 2007: 357: 905–916

8 Ominsky MS, Blasseros F, Jolette J et al. Two doses of sclerostin antibody in cynomolgus monkeys increases bone formation, bone mineral den-sity, and bone strength. J Bone Mi-ner Res 2010; 25: 948–959

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Samstag, 31. März 2012

DOG – Multimodale Konzepte in der

08:00–09:30 Uhr, Saal Singapore (08:45–09:05 Uhr: Behandlung von

Donnerstag, 29. März 2012

SBMS/SVGO – Frakturrisiko und seine Determinanten 10:00–11:30 Uhr, Saal Singapore

-mitationen von Osteoporosetherapien

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10 Current congress | Highlights

Die BEST1-Studie wurde auf Initia-tive von Prof. Peyman Hadji, Mar-burg, vom unabhängigen Institut für Gesundheits- und Sozialfor-schung (IGES) zusammen mit der Techniker Krankenkasse (TK) durchgeführt und von Amgen und Nycomed/Takeda unterstützt. Sie

-chung zu Vorkommen, Versorgung und Kosten der Osteoporose. Ana-lysiert wurden Daten aus den Jah-

TK-Versicherten mit der Diagnose/Therapie einer Osteoporose.

Demzufolge leiden hierzulande -

gen an einer Osteoporose – das ist jeder Fünfte dieser Altersgruppe.

-

gen weist bereits jeder Dritte eine Osteoporose auf, bei den Frauen ist sogar fast jede Zweite betrof-fen. BEST lieferte auch erstmals Zahlen zu den Neuerkrankungen: Demnach wird in der Gruppe der

Altersgruppe) eine Osteoporose diag nostiziert.

Aktueller Stand bezüglich Knochendichtemessung und TherapieEs ist immens wichtig, Menschen mit Osteoporose und erhöhtem Knochenbruchrisiko frühzeitig zu

behandeln, denn nur so lässt sich deren Frakturrisiko wirksam min-dern. Besonders schwerwiegend

sind Brüche des Schenkelhalses oder der Wirbelkörper. Sie beein-trächtigen die Lebensqualität stark und verursachen hohe Behand-lungskosten.Deshalb ist es besorgniserregend,

unbehandelten Versicherten mit Osteoporose innerhalb von 360 Ta-gen nach der Fraktur eine Kno-chendichtemessung erhalten, ob-wohl eine solche Messung laut der aktuellen Leitlinie vorgesehen und auch als Kassenleistung abzurech-nen ist. Erfreulicherweise hat sich jedoch im Vergleich zu früheren Erhe-bungen die Versorgung der Pati-enten mit Osteoporosemedika-menten leicht verbessert. Wäh-rend in der BoneEVA2-Studie (ei-ner Versorgungsforschungsstudie aus dem Jahr 2003) 22 % der Be-

Therapie erhielten, waren es in

Prozentsatz der Patienten, denen ein Bisphosphonat verschrieben

-lerdings ist die fehlende Thera-

Nach 360 Tagen nahm mit 16,8 % nur noch ein kleiner Teil der Pati-enten die verordneten Bisphos-phonate ein.

Frakturen verursachen hohe BehandlungskostenDie rechtzeitige Diagnose und Be-handlung einer Osteoporose soll nicht nur individuelles Leid ver-hindern, sondern auch Kosten spa-ren. Rechnet man die Daten der BEST-Studie hoch, fallen jedes Jahr

-handlung zulasten der gesetzli-chen bzw. privaten Krankenversi-cherung an. „Kostentreiber“ sind dabei die Frakturen.Besorgniserregend ist in diesem Zusammenhang, dass laut BEST

-lant oder stationär behandelter

-sche Therapie erhalten. Selbst von den Patienten, die bereits mehrere Brüche aufweisen, wird nur jeder Zweite adäquat behandelt.

Prof. Dr. Peyman Hadji, Klinik für Gynäkologie, gynäkologische En-dokrinologie und Onkologie, Universitäts-klinikum Gießen und Marburg, Marburg

Erkrankungen und Verletzungen der Haltungs- und Bewegungsor-gane haben weltweit eine enorme gesundheitspolitische und gesell-schaftliche Bedeutung. Neben der Bewahrung der kognitiven Fähig-keiten sowie der Gesundheit von

-organen zählt der Erhalt der kör-perlichen Leistungsfähigkeit und Mobilität bis ins hohe Alter zu den großen medizinischen Herausfor-derungen. Wichtige muskuloske-

lettale Krankheitsbilder sind unter anderem der Rückenschmerz, Ar-throse, Osteoporose und die ent-zündlichen rheumatischen Er-krankungen.

Unterstützung von inter

gen ForschungsansätzenDas Bundesministerium für Bil-dung und Forschung (BMBF) hat

-schlossenen Roadmap-Prozesses

der Krankheitsgruppe Knochen- und Muskelerkrankungen große Bedeutung beigemessen und sie zum Schwerpunktprogramm der deutschen Gesundheitsforschung benannt.Mit der Förderinitiative „For-schungsverbünde zu Muskuloske-lettalen Erkrankungen“ hat das BMBF eine weitere Maßnahme ge-startet, die der großen Bedeutung der Erkrankungen der Haltungs- und Bewegungsorgane Rechnung trägt. Ziel der Förderung ist es, inter-disziplinäre Forschungsverbünde zu etablieren, in denen international wettbewerbsfähige Forschungsan-

die Grundlagen- und die klinische Forschung miteinander verbinden.

Ziele der Förderinitiative-

gen waren am Stichtag 10 For-

schungsverbünde von exzellenter -

derempfehlung erhielten. Die För-derung der bewilligten interdiszi-plinären Forschungsverbünde läuft seit 2010 und wird insgesamt

unterstützt.

Vorstellung geförderter Projekte aus dem Bereich der OsteologieFünf dieser Projekte werden auf der Osteologie 2012 präsentiert. Deren Themen umfassen

die Langzeit-Bisphosphonat-therapie (Knochenqualität ver-ändert, Therapiepause nötig?),Neues zur Funktion des Osteo-zyten,das Sturztraining nach Fraktu-ren,die Prozesse der Osteophyten-bildung und

die translationale Forschung bei Knochen und Gelenkinfek-tionen.

Die Projekte werden helfen, das grundlegende Verständnis moleku-larbiologischer und pathophysiolo-gischer Prozesse bei muskuloske-lettalen Krankheiten unter der kli-nischen Ausrichtung zu erweitern und neue Ansätze zur Entwicklung innovativer Diagnose- und Thera-

Prof. Dr. Claus-C. Glüer, Sektion Biomedizinische Bildgebung, Klinik für Diagnostische Radiologie, Uni-versitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel

BEST-Studie – Versorgungsforschung „at its BEST“Neue Daten, neue Fakten, neuer Standard in der Epidemiologie der Osteoporose

Verbundforschungsprogramm „Muskuloskelettale Erkrankungen“Engere Verbindung zwischen Grundlagen- und klinischer Forschung

Freitag, 30. März 2012

DGGEF/DMG – BEST-Studie: Versorgungsforschung at its BEST 13:30–15:00 Uhr, Saal Singapore

-

Freitag, 30. März 2012

BMBF – Spitzenforschung für den Pati-enten: Forschungshighlights aus dem BMBF-Verbundforschungsprogramm „Muskuloskelettale Erkrankungen“ 08:00–09:30 Uhr, Saal Sydney

1 Bone Evaluation STudy2 Bone, Epidemiology, VAlidation of

health care delivery

Als Volkskrankheit ist und bleibt die Osteoporose eine große Herausforderung – gerade vor dem Hintergrund

Hadji, Marburg. Dieser bedingt eine immer höhere Inzidenz und damit steigende Kosten. Trotz verbesserter Leitlinien werden noch immer viele Knochendichtemes-sungen nicht rechtzeitig durchgeführt und osteoporo-

Diagnose fest, hat sich die medikamentöse Versorgung in den letzten Jahren zwar leicht verbessert, weist aber

die Diagnose steht und eine wirksame Therapie verord--

einem vermehrten Aufkommen muskuloskelettaler Erkrankungen führen. Umso wichtiger wird es werden, Ergebnisse aus der Grundla-genforschung schnell in die klinische Praxis zu translatieren, präven-tive Maßnahmen zu implementieren und Versorgungsprozesse zu optimieren. Daher unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung derzeit insgesamt 10 interdisziplinäre Forschungs-verbünde, die dieser Entwicklung Rechnung tragen, berichtet Prof. Claus-C. Glüer, Kiel.

Krankenhaus

Anschlussheilbehandlung

Arzneimittel

ambulante Versorgung

Krankengeld

Heil- und Hilfsmittel92 Euro

16 Euro

6 Euro7 Euro

321 Euro

197 Euro

76 Euro

Que

lle: C

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ctio

n

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12 Current congress | Highlights

-spektrum im menschlichen Kör-per, und ein Vitamin-D-Mangel wird mit einer Vielzahl skelettaler und extraskelettaler chronischer Krankheiten in Verbindung ge-bracht [1–8]. Aufgrund der un-

Deutschlands und der vorherr-schenden Ernährungsgewohnhei-ten reichen hierzulande die natür-lichen Vitamin-D-Quellen Sonne und Nahrung nicht aus, um den

der Bevölkerung mit Vitamin D, die ernste gesundheitliche Konse-quenzen haben kann (Abb. 1). Im Wesentlichen lassen sich 3 Strate-gien unterscheiden, um den Vita-min-D-Haushalt zu optimieren.

Strategie 1: Breit angelegte AufklärungskampagnenDurch den Staat geförderte Aufklä-rungskampagnen könnten dazu beitragen, die Bevölkerung über den bestehenden Vitamin-D-Man-gel, damit einhergehende gesund-heitliche Risiken sowie mögliche natürliche Vitamin-D-Quellen auf-zuklären. Zwar sind sich die Ex-

perten bezüglich des optimalen

uneinig, allerdings herrscht Kon-sens darüber, dass ein Vitamin-D-Mangel bereits unter einem

In Expertenkreisen manifestiert sich jedoch die Meinung, dass eine Serumkonzentration von 30 ng/ml notwendig ist, um zu-mindest Knochengesundheit zu

aber die Mengen an Vitamin-D-reicher Nahrung, die notwendig sind, um genügend Vitamin D auf-

dass Nahrung als Vitamin-D-Quelle neben der Sonne nicht aus-reichen kann (Tab. 1).

Strategie 2:

D-Workshops in Brüssel (Belgien) [10] zufolge ist daher die Supple-mentation das Mittel der Wahl, um einen Vitamin-D-Mangel zu lindern. Die Leitlinien des Dach-verbands Osteologie (DVO) emp-fehlen im Rahmen basistherapeu-tischer Maßnahmen, bei Vitamin-

D-Mangel 800–2000 IE Vitamin D zu supplementieren. Die Praktika-bilität solcher Langzeitbehandlun-gen wird aber durch eine Studie von Tang et al. aus dem Jahr 2007 infrage gestellt [11]: Demnach wäre eine Medikamententreue von mindestens 80 % erforderlich, damit sich gewünschte Ergebnisse einstellen. Dies jedoch lässt sich in der Regel nicht erreichen.Die „Leitlinien der Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendme-dizin“ fordern, Säuglingen bis zum ersten Lebensjahr generell vorbeu-

-ben. War es bisher gängige Praxis, diese Supplementation nach 1 Jahr zu beenden, hält die Ernährungs-kommission der Deutschen Gesell-schaft für Kinder und Jugendmedi-zin seit Mai 2011 bei unzureichen-der Sonnenlichtexposition eine Vitamin-D-Gesamtzufuhr von etwa 600 IE/Tag ab dem 2. Lebens-jahr und für die Dauer des gesam-ten Kindes- und Jugendalters für wünschenswert [12] – und geht damit mit den Empfehlungen des amerikanischen „Institute of Me-dicine“ (IOM) konform. Diese täg-liche Zufuhr kann bei der derzeitig üblichen Ernährung durch die zu-

-min D in Form von Supplementen erreicht werden.

Zu Beginn des Jahres 2012 wird eine deutliche Erhöhung der durch die Deutsche Gesellschaft für Er-nährung (DGE) empfohlenen Vita-min-D-referenzwerte erwartet.Bisher empfahl die DGE für die äl-tere Bevölkerung eine tägliche Vi-

[13]. Es erscheint jedoch fragwür-dig, ob damit dauerhaft Werte von über 30 ng/ml erreicht werden können. Mit 800 IE Vitamin D täg-lich für Menschen über 71 Jahre

Empfehlungen deutlich höher. -

führen, müsste man allerdings enorme Mengen an Vitamin-D-haltigen Nahrungsmitteln verzeh-ren (Tab. 1). Da ein solcher Nah-rungsmittelkonsum aufgrund der enormen Kalorienzufuhr (Tab. 1) jedoch gesundheitsschädlich wäre,

Amerikaner ein Lebensmittelan-reicherungsprogramm entwickelt.

Strategie 3: NahrungsmittelanreicherungTatsächlich könnten mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel eine probate Lösung des Problems sein

eine Reihe an Trägerlebensmitteln etabliert – darunter Milchpro-dukte, Fette, Mehl, Zerealien, Reis

und Nudeln oder Getreidepro-

18]. Der Auswahl geeigneter Trä-gerlebensmittel sollte jedoch be-sondere Beachtung geschenkt werden, damit ein großer Teil der

Das Lebensmittel sollte von dem Großteil der Bevölkerung genossen werden.Insbesondere sollte kein al-tersbedingter Verzehrrück-gang zu verzeichnen sein.Das Lebensmittel sollte von al-len Schichten, allen Altersklas-sen und Menschen aller Bun-desländer in vergleichbaren Maßen genossen werden.Peak-Nahrungsmittel wie Ge-tränke im Sommer eignen sich nicht.

Eines der wenigen Trägerlebens-mittel, das diese Forderungen

Über die Wahl dieses Grundnah-rungsmittels würde sowohl eine hohe Durchdringung des Produk-tes in der Gesellschaft erreicht als auch eine unwahrscheinliche, wenngleich theoretisch mögliche Vitamin-D-Intoxikation vermie-den.Ist Brot beispielsweise mit 100 IE Vitamin D je 100 g angereichert, muss man davon nur 200 g täglich

Vitamin D und Skelettgesundheit: Wie viel ist nötig?Ist eine intelligente Nahrungsmittelanreicherung ein Ausweg aus dem endemischen Mangel?

Vitamin-D-Mangel ist weit verbreitet und kann nicht nur zu einer starken Beeinträchtigung der Knochen-

-heiten werden mit einem Vitamin-D-Mangel in Verbin-dung gebracht. Dementsprechend wichtig ist es, den täglichen Vitamin-D-Bedarf in ausreichender Menge zu decken. Die natürlichen Vitamin-D-Quellen hierzulande reichen dazu jedoch in aller Regel nicht aus. Mit breit angelegten, staatlich geförderten Aufklärungskampag-nen, einer Vitamin-D-Supplementation nicht nur bei Kleinkindern und möglicherweise einer Anreicherung von Vitamin D in Nahrungsmitteln, könnte man diesem

Problem gegensteuern, meint PD Florian Barvencik, Hamburg.

Milch Eis Kekse Lachs Gouda Leber Pilze Ei

D-A-CH > 65 Jahre (400 IE) 12,5 l 1,9 kg 1,3 kg 1,0 kg 0,8 kg 0,5 kg 0,5 kg 0,26 kg

kcal 5875 3403 5556 650 2744 765 77 372

IOM > 71 Jahre (800 IE) 25 l 3,8 kg 2,7 kg 2,0 kg 1,6 kg 1,1 kg 1,0 kg 0,5 kg

kcal 11 750 6806 11 111 1300 5488 1529 155 744

D-A-CH = Deutschland, Österreich, Schweiz; IOM = „Institute of Medicine“

Als Kleinwuchs (Mikrosomie) wird eine Körpergröße bezeichnet, wel-che die 10. Perzentile der Wachs-tumskurve für das entsprechende Alter unterschreitet. Bei Frauen bedeutet dies derzeit eine End-

--

schluss des Wachstums.

von Dysmelien bis MikrosomieKleinwuchs kann sowohl durch Chromosomenanomalien und Genmutationen erblich bedingt als auch erworben sein. Typische Vertreter des erblich bedingten Kleinwuchses sind Kleinwüch-

sige mit Hypochondroplasie und Achondroplasie. In diesen Fällen liegt eine Störung der Knorpel- und Knochenentwicklung (Ske-lettdysplasie) vor.

der Mikrosomie ist die Schädi-gung durch Thalidomid (Conter-gan®) zu nennen. Die Einnahme

-triebenen Schlaf- und Beruhi-gungsmittels führt in der Schwan-gerschaft zu komplexen Schädi-gungen der Kinder, wobei ortho-pädischerseits insbesondere Fehl-bildungen der Gliedmaßen (Dys-melien) das Erscheinungsbild des Contergan-Geschädigten prägen. Dabei sind die oberen Extremitä-

-

Eine seltenere Folge der Conter-gan-Schädigung ist der Klein-

-schädigten mit Fehlbildungen

-

wuchs dokumentiert, 11 dieser Patienten leiden an einem Wachs-tumshormonmangel. Beim thali-domidbedingten Kleinwuchs han-delt es sich um einen dysproporti-onierten Kleinwuchs, der durch

longitudinale Fehlbildungen (Ekt-romelien) der unteren Extremitä-ten bedingt ist. Diese sind im We-sentlichen durch Femur- und Ti-biadefekte verursacht (s. Kasuis-tik).

Kleinwuchs bei Contergan-Schädigung

-

Als Meilenstein wurde das 1957 auf den Markt ge-brachte Schlaf- und Beruhigungsmittel Thalidomid gefeiert: Anders als die bis zu diesem Zeitpunkt verfüg-baren Schlafmittel, die Barbiturate, führte seine Über-dosierung nicht zum Tode. Vier Jahre später jedoch wurde die Substanz wieder vom Markt genommen, nachdem der Zusammenhang ihrer Einnahme während der Schwangerschaft und kindlichen Missbildungen – insbesondere Missbildungen der Beine, der Arme, der Hände, der Ohren und der inneren Organe – erkannt worden war. Eine seltenere und weniger bekannte Fol-ge der Contergan-Schädigung kann auch Kleinwuchs

sein, erläutert Prof. Klaus M. Peters, Nümbrecht. Heute ist Thalidomid

zugelassen, insbesondere einer wirksamen Schwangerschaftsverhü-tung bei Frauen im gebärfähigen Alter.

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13Current congress | Highlights

essen, um der DGE-Empfehlung zu entsprechen. Erst bei einem Ge-nuss von 2 kg Brot pro Tag würde man das obere Einnahmelevel er-reichen. Aber selbst mit Brot, das mit Vitamin D angereichert wurde, könnten verständlicherweise nicht alle Bevölkerungsgruppen erreicht werden.

PD Dr. Florian Barvencik, Institut für Osteologie und Biomechanik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

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Astor B. Arch Intern Med 2008; 168: 1629–1637

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17 Natri AM, Alo P, Vikstedt T et al. J Nutr 2006; 136: 123–127

18 Tangpricha V, Koutkia P, Rieke SM et al. Am J Clin Nutr 2003; 77: 1478–1483

19 Max-Rubner-Institut. www.was- esse-ich.de/uploads/media/NVSII_Abschlussbericht_Teil_2.pdf, 2008

Spezialsprechstunde seit mehr als 10 JahrenZur Diagnostik und Therapie der zunehmend in den Vordergrund rückenden Contergan-Spätschä-den wurde vor mehr als 10 Jah-ren eine Spezialsprechstunde für Contergan-Geschädigte in der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik, Nüm-brecht, eingerichtet. Zudem wur-den für die stationäre Behand-lung kleinwüchsiger Patienten 2 Patientenzimmer der Klinik ent-sprechend umgestaltet.

Prof. Dr. Klaus M. Peters, Abteilung für Orthopädie und Osteologie, Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik, Nümbrecht

-der, schwerer Vitamin-D-Mangel kann nicht nur zur Osteomalazie führen, sondern

(a) (b)

Samstag, 31. März 2012

08:00–09:30 Uhr, Saal Sydney (08:25–08:50 Uhr: Vitamin D und Skelettgesundheit: Wie viel ist nötig

-telanreicherung ein Ausweg aus dem

Freitag, 30. März 2012

17:30–19:00 Uhr, Saal Singapore (18:30–18:45 Uhr: Kleinwuchs bei

Kasuistik

51-jährige Contergan-Geschädigte mit 120 cm Körpergröße. Als Contergan-Ursprungsschäden liegen vor:

ausgeprägte Strahldefekte beider Arme, links ausgeprägter als rechts,ausgeprägte Strahldefekte beider Beine, links ausgeprägter als rechts, mit resultierendem Klein-wuchs.

Klinische SymptomatikDie Fortbewegung erfolgt im Rollstuhl unter Benutzung des rechten Beines. Es werden wiederkehrende Nacken- und Lendenwirbelsäulenschmerzen sowie Schmerzen in beiden Schultern wie auch im rechten Fuß angegeben. Klinisch bestehen muskuläre Dys-balancen der parazervikalen und paralumbalen Muskulatur sowie des Musculus trapezius. Aufgrund der Dysmelien beider Arme bestehen Bewegungseinschränkungen beider Schultern und Handgelenke.Im Bereich der unteren Extremitäten liegen Bewegungseinschränkungen beider Hüftgelenke vor.

TherapieempfehlungDetonisierende Massagen sowie Wärmeapplikationen für die Schulter-, Nacken- und Rückenmuskulatur, intermittierend krankengymnastische Therapie, insbesondere zur Kräftigung der Schulter-, Nacken- und Rücken-muskulatur sowie zur Mobilisierung der Schultern und Hüften.

Dipl.-Med. Alexander Defèr, Dresden, sieht in dem neu etab-lierten Osteoporoseregister, das der Dachverband Osteologie im Jahr 2010 ins Leben gerufen hat, eine große Chance. Denn sauber erhobene Registerdaten erlauben nicht nur eine kostbare Daten-evaluation – beispielsweise zur Wirksamkeit der Therapie oder zu deren Nebenwirkungen und zur Therapietreue der Patienten. Anhand der erhobenen Daten lässt sich die tatsächliche Morbi-dität hierzulande darstellen, die

-ten verbessern oder auch die Unterversorgung schrittweise beseitigen. Noch ist die erhobene Datenmenge im DVO-Register re-lativ klein – im November letzten Jahres waren 6655 Osteoporo-sepatienten im Register erfasst –, dennoch lassen sich schon erste interessante Ergebnisse berichten.

Die Erfassung realer Praxisdaten zur Therapie der Osteoporose ist – wenn man die in der „Bone EVA1-

Millionen Osteoporosepatienten in Deutschland zugrunde legt – eine wichtige Aufgabe für Osteolo-gen. Mit der Entwicklung einer elektronischen Datenbank, dem DVO-Osteoporoseregister, hat der Dachverband Osteologie e. V. (DVO) im Jahre 2010 die dafür er-forderliche Voraussetzung ge-

hinterlegte Dokumentation orien-tiert sich stringent an der S3-Leit-

Nach einem Jahr hat sich

Schon nach einer Laufzeit von 1 Jahr hat sich das Register als Ins-

trument etabliert: Derzeit haben 336 Ärzte ihre Mitarbeit im Regis-

zum 22.12.2011 im Register ver-zeichnet. Neben der Erfassung des Ist-Zustands wird es mittels der Dokumentation der Krankheits-verläufe möglich werden, die Ef-fektivität der Behandlung in der Praxis zu erfassen.

Sicherung der Datentiefe und des Datenschutzes

Das wichtige Thema der Siche-rung der notwendigen Datentiefe – das Hauptproblem für die Ver-wertbarkeit von Praxisdaten – ha-ben wir durch ständig wiederkeh-rende Fehleranalysen sowie die Einführung von sogenannten

-hen telefonischen Rücksprache mit der jeweiligen Arztpraxis mi-nimiert. Die Grundlage für diese Qualitätssicherung und die Erstel-

Darstellungen der Registerdaten liefert ein speziell für die Daten-bank entwickeltes Statistiktool, das eine feldgenaue Auswertung sicherstellt.Dabei bleibt jedoch die notwen-dige Pseudonymisierung der Pati-entendaten gewahrt, sodass die Vorgaben des Datenschutzes je-derzeit erfüllt werden: Die Aus-wertung und Aufbereitung der Da-ten erfolgt gesetzlichen Forderun-gen entsprechend streng anonym.

GeschlechterverteilungIn einer ersten Analyse haben wir

-tationen die Alters- und Ge-schlechtsverteilung (Tab. 1) sowie die prävalenten Frakturen (Tab. 2) betrachtet.Demnach beträgt der Anteil der in der Datenbank erfassten Männer

-ten Patienten sind 70 Jahre alt oder älter. Der Altersdurchschnitt liegt

-

Patienten in einem Alter von min-

2 % aus. Ein Großteil der Osteopo-

Frauen und 36 % der erfassten Männer – sind 70–80 Jahre alt. In der in Sachsen geführten Daten-bank mit über 8000 Patienten mit manifester Osteoporose liegt das

Jahren.Damit erfolgen Osteoporosebe-handlungen in Deutschland der-zeit insbesondere in der Gruppe der Patienten mit dem höchsten Frakturrisiko, andererseits setzt die Diagnostik mehrheitlich erst nach dem 60. Lebensjahr ein.

Wirbelkörperfrakturen bei MännernAuch wenn eine Interpretation der Ergebnisse wegen der derzeit noch geringen Datenmenge sehr zu-rückhaltend erfolgen sollte, ist

hohe Zahl von Wirbelkörperfrak-turen bei den Männern beachtens-wert (Tab. 2). Die erfassten nicht vertebralen Frakturen sind in der

Frauen und Männern bis auf die -

wartungsgemäß bei den Frauen

Dagegen zeigt die Verteilung der Frakturereignisse bei den Frauen in etwa das erwartete Bild.Wir werden weiter intensiv daran arbeiten, mit dem Register die Ver-sorgungssituation von Osteoporo-sepatienten in Deutschland zu er-fassen.

Dipl.-Med. Alexander Defèr, Praxis für Allgemeinmedizin, Dresden

Versorgungsforschung – Das DVO-OsteoporoseregisterAus der Praxis für die Praxis

Samstag, 31. März 2012

BVOD – Aus der Praxis für die Praxis: Versorgungsforschung 10:00–11:30 Uhr, Saal Singapore (11:15–11:30 Uhr: OSTEOproaktiv –

Altersgruppen < 50 Jahre 50–59 Jahre 60–69 Jahre 70–79 Jahre 80–89 Jahre > 90 Jahre gesamt

Männer 42 (6 %) 68 (10 %) 138 (21 %) 241 (36 %) 164 (24 %) 20 (3 %) 673 (100 %)

Frauen 94 (2 %) 496 (11 %) 981 (21 %) 2122 (45 %) 951 (20 %) 62 (1 %) 4706 (100 %)

gesamt 136 (3 %) 564 (10 %) 1119 (21 %) 2363 (44 %) 1115 (21 %) 82 (2 %) 5379

Geschlecht Oberarm Unterarm Rippe Schenkelhals Wirbelkörper andere gesamt

Männer 9 (4,0 %) 13 (5,8 %) 13 (5,8 %) 16 (7,1 %) 138 (61,3 %) 431 (16,0 %) 224 (100 %)

Frauen 126 (5,5 %) 400 (17,4 %) 107 (4,7 %) 184 (8,0 %) 1046 (45,6 %) 431 (18,8 %) 2294 (100 %)

gesamt 135 (5,4 %) 413 (16,4 %) 120 (4,8 %) 200 (7,9 %) 1184 (47,0 %) 467 (18,5 %) 2518

1 Bone Epidemiology, VAlidation of health care delivery

Que

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14 Current congress | Highlights

Maßgeblich bestimmt wird das Frakturrisiko zunächst einmal vom Lebensalter, wie epidemiolo-gische Studien eindeutig belegen. Dabei ist der Risikofaktor ‚Lebens-alter‘ jedoch nicht nur unabhängig vom Immobilisationsrisiko auf-grund bestehender Begleiterkran-kungen der Patienten, sondern auch unabhängig von einer mögli-cherweise osteoporosefördernden Wirkung einzelner Präparate im Rahmen einer Multimedikation zu sehen. Auch ein Zusammenhang zwischen der gemessenen Kno-chendichte und dem erhobenen Sturzrisiko mit dem Alter als Frak-turrisiko besteht nicht.Dementsprechend müssen auch für Medikamente, die den Kno-

-

einer Frakturrisikosenkung für die Altersgruppe der Hochaltrigen vorgelegt werden.

Maßnahmen zur

Die Tatsache, dass im Rahmen der Multimedikation eine besonders sorgfältige Medikamentenrevi-sion mit dem Ziel einer weitest-gehenden Reduktion „knochen-unfreundlicher“ Medikamente

durchgeführt werden muss, ist ebenso zu betonen wie die Tat-sache, dass für Frauen, die älter sind als 70 Jahre, und für Männer über 80 Jahren der Frakturrisiko-faktor so hoch ist, dass generell Basismaßnahmen im Sinne einer Mobilitätsförderung, der hinrei-chenden Versorgung mit Kalzium und Vita min D über die Ernäh-rung, aber auch im Sinne einer Basisdiag nostik weiterer sturzför-dernder Faktoren durchgeführt werden sollen.Eine Knochendichtemessung bei einer vorbestehenden Fraktur an einer osteoporosetypischen Stelle bzw. bei Frakturfolgen als Niedrig-energie-Trauma ist hingegen bei Hochaltrigen in der Regel zu ver-nachlässigen. Lässt sich die Diagnose ‚Osteopo-rose‘ klinisch sicher stellen, ist es – evidenzbasiert – korrekt, auf eine Dual-Röntgen-Absorptiome-trie, eine sogenannte DEXA-Mes-sung, zu verzichten. Sind die Be-funde klinisch jedoch uneindeu-tig, ist auch bei älteren und hoch-betagten Patienten eine solche Knochendichtemessung ange-zeigt. Messungen der Knochen-umbauparameter zur Entschei-

-pie hochbetagter Patienten ist ein zwar theoretisch interessanter, nicht jedoch ein durch Studien belegter Ansatz.

Wirkung der Osteoporosemedikamente scheint altersunabhängigIn der Gruppe der Bisphosphonate konnte für Risedronat (Vert-NA1- und Vert-MN2-Studie) für Patien-

ten oberhalb und unterhalb einer Altersgrenze von 70 Jahren eine vergleichbare relative Fraktursen-kung belegt werden.Ähnliche Ergebnisse lieferte die FIT3-Studie auch für Alendronat, in

--

Studie wiederum zeigte sich keine Interaktion zwischen dem Alter (vor und nach der Menopause) und der relativen Senkung des Frakturrisikos durch Raloxifen. Al-lerdings war die Wirksamkeit ei-ner Raloxifentherapie zur Reduk-tion peripherer Frakturen al-tersunabhängig nicht statistisch eindeutig.Ebenfalls keine Assoziation zwi-schen der relativen Reduktion des Wirbelkörperfrakturrisikos und dem Lebensalter fand sich für Teri-paratid. Dasselbe gilt auch für Strontiumranelat (Protelos®), das in den Studien SOTI und TROPOS6 eine altersunabhängige Wirksam-keit zeigte. Denusomab (Prolia®) als neuestes Therapieprinzip zeigt ebenfalls einen altersunabhängi-

Sämtliche Daten zu hochbetagten Patienten beruhen jedoch auf ge-ringeren Fallzahlen als bei jünge-ren Patienten, für einzelne Präpa-rate liegen nur Einzelstudien und (noch) keine Vergleichsstudien vor. Deshalb ist die Datenlage zur Behandlung hochbetagter Patien-ten insgesamt deutlich einge-schränkter zu sehen. Vitamin D hat unabhängig von der Diagnose ‚Osteoporose‘ eine sturz-reduzierende Wirkung. Die Erfor-dernis zur Gabe von hydroxilier-tem Vitamin D bei fortgeschritte-

ist eindeutig belegt, die Interventi-onsschwelle hierzu wird jedoch noch kontrovers diskutiert.

Alterstypische Unterschiede bezüglich

Ebenfalls mit eingeschränkter Da-tenlage, aber deutlich und zu be-rücksichtigen ist, dass die Neben-wirkungen der Medikamente durchaus alterstypisch variieren. So ist insbesondere das Risiko von Venenthrombosen und Lungen-embolien im Rahmen einer Raloxi-fentherapie zu beachten. Da unter Östrogenen das Thromboserisiko mit steigendem Lebensalter zu-nimmt, ist nicht auszuschließen, dass eine vergleichbare Situation auch für Raloxifen vorliegt. Studi-endaten hierzu fehlen jedoch. Das Problem von Kiefernekrosen ist nach der aktuellen Datenlage dagegen unabhängig vom Alter der Patienten, es fußt vielmehr vorran-gig auf der Zahnhygiene und vor-bestehenden Veränderungen und Verletzungen im Kieferbereich. Of-fensichtlich ist auch eine deutliche Assoziation mit der Galenetik (i. v./oral) und der Indikation (tumorbe-gleitende Therapie/Osteoporose-behandlung).Bei allen Medikamenten muss darü-ber hinaus die Nierenfunktionsprob-lematik intensiv beachtet werden.

Hochaltrigen evidenzbasiertAufgrund des hohen Frakturrisi-kos bei Hochbetagten ist daher eine medikamentöse Therapie der

Osteoporose eine nach evidenzba-sierter Medizin angezeigte Be-handlung. Folgende Faktoren sind jedoch zu berücksichtigen:

Es gilt stets, den potenziellen Nutzen gegen einen möglichen Schaden abzuwägen (studien-basiert und unter Berücksich-tigung von Begleiterkrankun-gen und -medikamenten).Die Feststellung, ob der Hoch-betagte bezüglich seiner Mobi-lität, seiner Compliance den Voraussetzungen und den Aus-schlusskriterien der Studien-population entspricht.

hochbetagter Patient tatsächlich

immer eine klassisch ärztliche Fragestellung. Diese darf bei der Diagnose ‚Osteoporose‘ aber nicht – fatalistisch geprägt – prinzipiell negativ beantwortet werden. Die Studienlage und das Nutzen-Ri-siko-Verhältnis zur Frakturprä-vention bei Osteoporosepatienten im hohen Alter ist sicher nicht schlechter zu bewerten als die präventive Therapie des Hyperto-nus.

Prof. Dr. Dieter Lüttje, Medizinische Klinik IV, Geriatrie und Palli-ativmedizin, Klinikum Osnabrück

Medikamentöse Intervention zur Frakturprävention – Was ist belegt?

Donnerstag, 29. März 2012

DGG – Für welche Hochaltrigen ist -

vention wirklich belegt? 17:45–19:15 Uhr, Saal Sydney (17:45–18:15 Uhr: Bisphosphonate,

Obwohl die Datenlage in der Regel auf Studien mit relativ geringen Fallzahlen basiert, kann eine medikamentöse Therapie der Osteoporose nach Ansicht von Prof. Dieter Lüttje, Osnabrück, aufgrund des hohen Frakturrisikos auch bei Hochaltrigen indiziert sein. Sowohl Bisphosphonate als auch der selektive Östrogenrezeptor-Modulator (SERM) Raloxifen oder das Parathormon Teriparatid bzw. der RANK-Ligand-Hemmer Denosumab zeigten in entsprechenden

-benwirkungen der einzelnen Medikamente unterscheiden sich jedoch durchaus alterstypisch – insbesondere die Nie-renfunktionsproblematik muss bei hochbetagten Patienten stets im Blick behalten werden, warnt Lüttje.

1

Therapy – North America2

Therapy – MultiNational3 Fracture Interventional Trial4 Multiple Outcomes of Raloxifene Evalu-

ation5 Spinal Osteoporosis Therapeutic Inter-

vention6 TReatment Of Peripheral OSteoporosis

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Page 13: OSTEOLOGIE 2012 Current congress - thieme.de · Congress Center Basel 29.–31. März 2012 OSTEOLOGIE 2012 Current congress im Namen der Schweizerischen Vereinigung gegen die Osteoporose

15Current congress | Kulturelles

Basel

SehenswertesSpalentorDie zweite große Stadtbefestigung von Basel wurde um 1200 gebaut. Das Spalentor mit seinem quadratischen Hauptturm und sei-

auf unter den ehemals 7 Toren der neuen Stadtmauer. Sehr großen Wert legte man beim Bau des Tores auf sein Erscheinungs-bild. Schließlich zeigte es in Richtung Elsass, dem früher wichtigsten Handelspartner der

-lentor durch ein Vortor von Jakob Sarbach

war die Stadt von der Mauer umgeben und -

erlass zur Erweiterung der Stadt dazu, dass die Stadtmauer abgetragen und die Grä-ben aufgefüllt wurden. Heute stehen noch 3 Tore (Spalentor, St. Johannstor, St. Alban-tor) ebenso wie Teile der Stadtmauer.

Kunstmuseum-

sammlung Basel, dann ist der Komplex „Kunstmuseum, Kupferstichkabinett und Museum für Gegenwartskunst“ gemeint. Dabei beherbergt das Kunstmuseum die Sammlungen der Gemäldegalerie und des Kupferstichkabinetts. Stark vertreten sind Malerei und Zeichnung oberrheinischer

-

die größte Sammlung der Welt von Arbeiten der Holbein-Familie. Zudem ist die Renais-

-

Antikenmuseum-

der Schweiz, das sich ausschließlich mit anti-ker Kunst und Kultur des Mittelmeerraumes

-tet: Antikenmuseum Basel und Sammlung

-chen Museen des Kantons Basel-Stadt und liegt in der Innerstadt gegenüber vom Kunst-museum. Exponate aus der griechischen,

italischen, etruskischen, römischen und

6. Jahrhundert n. Chr.) sind dort zu besichti-gen. Vor allem sind Skulpturen und Keramik

-ren, Bronzestatuetten und Goldschmuck sind vertreten. An das Museum angegliedert ist die Skulpturhalle, die Gipsabgüsse nach be-kannten griechischen und römischen Skulp-

Augusta RauricaZehn Kilometer östlich von Basel liegt die Rö-merstadt Augusta Raurica. Vor 1800 Jahren, zu ihrer Blütezeit, lebten dort an die 20 000 Menschen. Die Ausgrabungen zeigen die Überreste aus dem Leben der Kelten und der vom Mittelmeer Zugewanderten. Über 20 Sehenswürdigkeiten hat die Freilichtanlage

der Römerstadt zu bieten, wie zum Beispiel einen „Rö-mischen Haustierpark“, ein nachgebautes „Römerhaus“ und das besterhaltene antike Theater nördlich der Alpen. Zu den wichtigsten Fundstü-cken der Anlage zählen eine lebensgroße Bronzebüste der Göttin Minerva, 2 Silbersta-tuetten von Herkules und Mi-nerva, ein Goldhalsband und ein Stück einer Elfenbeintafel.

-seum mit Silberschatz und Römerhaus: Mo 13:00–17:00

Außenanlagen, Haustier-park und Schutzhäuser: tgl.

MünsterZu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt zählt sicher das Münster. Weit über dem Rhein gelegen ist die frühere Bischofskirche ein eindrucksvolles Beispiel romanischer

-sondere Attraktionen gibt es am und im Münster zu besichtigen wie zum Beispiel die Galluspforte, das Erasmus-Epitaph, die Nikolauskapelle, Chor und Grabmal der Kö-nigin Anna und vieles mehr.

Basler Fähren-

schen den unterschiedlichen Rheinbrücken

gehören zu den wesentlichen Charakteris-tika des Stadtbilds. Früher nannte man die

-sel“, da diese zur damaligen Zeit die Funk-tion der heutigen Brücken hatten. Starke

dann auch als die Brücken gebaut wurden

-

St. Albanfähre („Wild-Ma“), Münsterfähre

-

der „Stiftung Basler Fähren“ zusammen -

waltet. Diese verkehren auch bei schlech-tem Wetter, nur nicht bei Hochwasser. Be-triebszeiten (Sommerfahrplan): St. Alban

GenießenswertesRestaurant zum Alten StöckliBarfüsserplatz 1, 4051 BaselTel.: 041-61-261-1592, Fax: 041-61-261-1593

23:30 Uhr

Direkt am belebten Barfüsserplatz liegt

besten Rösti in Westeuropa.

Hotel Brasserie Au ViolonIm Lohnhof 4, 4051 BaselTel.: 041-61-269-8711, Fax: 041-61-269-8712

23:45 Uhr, warme Küche bis 22 Uhr

Wer es sich in einem ehemaligen Gefäng-nis gemütlich machen und dabei auch noch gut speisen will, der suche dieses Restaurant mit gutbürgerlicher französi-scher Küche auf. Der Lohnhof ist ein ge-schichtsträchtiger Platz, dessen Bebauung

wurde das alte Mönchskloster in ein Ge-

hatte.

Restaurant Safran ZunftGerbergasse 11, 4001 BaselTel: 041-61-269-9494, Fax: 041-61-269-9499

tgl. außer So, 11:00–24:00 Uhr, warme Küche bis 21:30 Uhr

Marktfrische Küche mit Spezialitäten aus der Schweiz und der Region und dazu ein großes Angebot an Weinen, das bietet das traditionelle Basler Restaurant. Spezialität

Bacchus mit im gewürzten Sud aus Rosé-

alten E. E. Zunft zu Safran, die erstmals im

wurde.

Gast- und Kulturhaus TeufelhofLeonhardsgraben 47–49, 4051 BaselTel: 041-61-261-1010, Fax: 041-61-261-1004

„Atelier“ 07:00–24:00 Uhr, Restaurant „Bel Etage“ (außer So und Mo jeweils mittags und abends ge-

auf seine Kosten: Bar und Café bieten Snacks, Kuchen, Desserts und eine Aus-wahl aus der Speisekarte der Weinstube. Das kulinarische Angebot wird ergänzt durch das Restaurant „Bel Etage“. Dieses

1. Stock des Kunsthotels. Es gibt dort à-la-carte-Gerichte und verschiedene Menüs, alles frisch zubereitet und täglich wech-

Weine. Eher für den alltäglichen Genuss ist das Atelier gedacht. Das zweite Res-taurant im Teufelhof gewährt Einblick in den Küchen- und Servicealltag.

Restaurant Chez DonatiSt. Johanns-Vorstadt 48, 4056 BaselTel: 041-61-322-0919, Fax: 041-61-322-0981

14:00 Uhr, 18:30–22:00 Uhr, Reservierung erforderlich

Wer erstklassig italienisch speisen möchte, sollte sich hier einen Tisch reser-vieren.

Restaurant Wilhelm TellSpalenvorstadt 38, 4051 BaselTel: 041-61-261-1538, Fax: 041-61-261-1538

Ganz in der Nähe vom Spalentor liegt das typische schweizer Lokal mit gemütlicher Atmosphäre. Serviert wird gutbürgerliche Küche.

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Spalentor Antikenmuseum

Blick durch die Mittlere Brücke Münster

Knochenarbeit – Wenn Skelette erzählen

10:00–17:00 Uhr

Augustinergasse 2

Tim Rollins + K.O.S. –

Di–So 10:00–18:00 Uhr

Graben 16

ABBA-Mania

Musical Theatre Basel, Feldberg-strasse 151

Roger Cicero & Big Band

Stadtcasino, Steinenberg 14

Blues Festival Basel – Swiss American Blues Night

Sturmwarnung – camerata variabile basel

200

Hamlet – Schauspiel von Shakespeare

Kaserne Basel, Klybeckstrasse 1b

Al Di Meola Group Feat. Gonzalo Rubalceba (Jazz)

Stadtcasino, Steinberg 14

Blues Festival Basel – German Bluesrock Night

Faust jr.

Junges Theater Basel, Klybeck-strasse 1b

Das Beste von Loriot

Atelier-Theater, Baselstrasse 23,

© B

asel

Mes

se

Erlebenswertes