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Smart Packaging Eine Studie über integrierte Kurzanleitungen auf Produktverpackungen Florian Holzmann

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Smart Packaging

Eine Studie über integrierte Kurzanleitungenauf Produktverpackungen

Florian Holzmann

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Technische Redaktion und KommunikationHochschule München, Fakultät 05

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Erklärung

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit mit dem Titel

Smart Packaging - eine Studie über integrierte Kurzanleitungen auf Produktverpackungen

selbständig angefertigt, nicht anderweitig zu Prüfungszwecken vorge-legt, keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt und wörtli-che sowie sinngemäße Zitate als solche gekennzeichnet habe.

München, 27.02.2016

Florian Holzmann

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Smart Packaging

Eine Studie über integrierte Kurzanleitungenauf Produktverpackungen

Florian Holzmann

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Inhalt

Abstract

1. Theoretischer Teil1.1 Die Verpackung1.1.1 Definition1.1.2 Schutzfunktion1.1.3 Informations- und Werbefunktion1.1.4 Notwendigkeit der Verpackung1.1.5 Packstoffe, Packmittel und Packhilfsmittel1.1.6 Papier, Karton und Pappe1.2 Kurzanleitungen in der technischen Redaktion1.2.1 Definition1.2.2 Anwendungsbereiche1.2.3 Anforderungen zur Gestaltung einer Kurzanleitung

2. Konzeption Smart Packaging2.1 Die Idee2.2 Konzeption und Umsetzung2.3 Entwurf 1 Smart Packaging2.4 Entwurf 2 Smart Packaging

3. Planung der Studie3.1 Forschungsmethoden3.2 Datenerhebungsverfahren3.3 Kurzfassung der Studie3.4 Rekrutierung und Beschreibung der Testgruppen3.5 Evaluationsziele3.6 Testaufgaben3.7 Testumgebung3.8 Testtechnik3.9 Testablauf

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4. Auswertung des Usability-Tests4.1 Auswertung der Testaufgaben4.2 Bearbeitungszeit4.3 Ergebnisse des Interviews4.4 Ergebnisse des Mini-AttrakDiff Fragebogens4.5 Auffallende Probleme4.6 Stärken und Schwächen

5. Diskurs zur Studie5.1 Zusammenfassung5.2 Fazit

AnhangLiteraturverzeichnisAbbildungsverzeichnisTabellenverzeichnis

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838485

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Abstract

Unter dem Konzept Smart Packaging versteht man in dieser Arbeit die Integration von Kurzanleitungen auf Produktverpackungen. An-hand eines Testobjekts wurde dieses Konzept von Florian Holzmann entwickelt und in einer Studie untersucht. Ziel der Studie ist es zu er-forschen, ob und wie sich das Nutzungsverhalten und die Effizienz von technischer Dokumentation durch Smart Packaging steigern lässt. Mit-hilfe eines Usability-Tests wurde das entwickelte Verpackungskonzept auf die Probe gestellt. Hierbei wurde eine herkömmliche Verpackung mit separat beigelegter Kurzanleitung, im Vergleich zu Smart Packa-ging, des gleichen Produkts getestet.

Das erste Kapitel beschäftigt sich mit den Grundlagen der Verpackung und charakterisiert den Begriff Kurzanleitung aus der technischen Do-kumentation. Insbesondere die Anforderungen an eine Kurzanleitung werden, anhand einer Studie von Martin Riegel, erläutert. Das zweite Kapitel beschreibt die Idee und die Umsetzung des Konzepts Smart Packaging. Im dritten Kapitel wird genauer auf die Planung des Usabi-lity-Tests eingegangen. Dabei werden auch die eingesetzten Datener-hebungsverfahren aufgeführt, sowie Testgruppen, Testaufgaben und Testumgebung beschrieben. Anschließend werden die Ergebnisse des Usability-Tests veranschaulicht.

Zuletzt werden die Ergebnisse beider Verpackungskonzepte aus dem Usability-Test miteinander verglichen und ein Fazit daraus gezogen. Vorweg sei gesagt, dass Smart Packaging durchaus als Möglichkeit gesehen werden kann, um das Nutzungsverhalten und die Effizienz von technischer Dokumentation zu steigern.

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Kapitel 1Theoretischer

Teil

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1.1 Die Verpackung

Für ein grundsätzliches Verständnis der Thematik sind in diesem Ka-pitel die allgemeine Definition des Begriffs Verpackung sowie eine Er-klärung der wesentlichen Funktionen vorangestellt. Anschließend wird die Notwendigkeit der Verpackung erläutert.

1.1.1 Definition

Der Begriff Verpackung lässt sich wie folgt definieren: „Unter Verpackung versteht man die Gesamtheit von Mitteln, die zum Schutz des Gutes vor Gebrauchswertminderung und Verlust, zur Er-leichterung der Handhabung des Gutes und zum Schutz der Umwelt im Zirkulationsprozeß und gegebenenfalls zur Information über das Gut dienen.“ 1

Aus dieser Definition ergeben sich die vielfältigen Funktionen einer Verpackung, welche sich durch die gesamte Kette des Warendurch-laufs ziehen (s. Abb. 1.1). Die wesentlichen Aufgaben der Verpackung bestehen in der Überbrückung von Zeit durch Lagerung, Überbrü-ckung von Wegen durch Transport, Gebrauchserleichterung durch Handhabung und der Gewährleistung von Informationen. Demnach soll die Verpackung das Packgut schützen, verzieren, verkaufen und Kunden informieren.2

Herstellung derVerpackung

Entsorgung/Verwertung

Abpacken der Ware

Verpackung

Transport- und Lagerwesen

Groß- und Einzel-handelKonsument

Abb. 1.1 Verpackung in der Kette des Warendurchlaufs.(Darstellung in Anlehnung an Kaßmann, S. 2)

1 Dietz, Lippmann 1985, S. 12 f.2 Kaßmann 2011, S. 1 f.

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1.1.2 Schutzfunktion

Die Schutzfunktion einer Verpackung hat grundlegend die Aufgabe, das Packgut von Außeneinflüssen zu schützen. Ziel ist es, die Ware vollständig zu erhalten und gegen Verlust und Diebstahl zu sichern. Um dieses Ziel gewährleisten zu können, muss die Verpackung jeg-licher Belastung während Transport- und Lagervorgängen stand-halten. Dazu kommt der Schutz vor meteorlogischen Einflüssen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Sonnenstrahlung oder Niederschlag. Ebenso wichtig wie der Schutz der Ware, ist der Schutz der Umwelt. Verschmutzungen, Zerstörungen oder sonstige Beeinträchtigungen der Umwelt, welche durch das Packgut verursacht werden können, müssen weitestgehend durch die Verpackung verhindert werden (s. Abb. 1.2).9

Schutz des Packgutes

Schutzfunktion der Verpackung

Schutz der UmweltSchutz der Packung

Mechanischer Schutz

Schutz vor Wechselwirkung

Gefährliches Gut

Schutz vor Lebewesen

Klimatischer Schutz

Schutz vor Diebstahl

Ungefährliches Gut

Abb. 1.2 Schutzfunktionen der Verpackung.(Darstellung in Anlehnung an Kaßmann, S. 15)

2 Kaßmann 2011, S. 159 Krieg 2014, S. 44

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1.1.3 Informations- und Werbefunktion

Die Informationsfunktion der Verpackung hat die Absicht den poten-ziellen Käufer über Inhalt und Verwendung der Ware zu informieren. Diese umfasst:

• „Pflichtinformationen, die durch Gesetze, Verordnungen und Ähnliches vorgeschrieben sind;

• ErforderlicheInformationen, die ein Partner in der Kette des Warendurchlaufs abverlangt, z.B. der vom Handel gefor-derte Strichcode;

• FreiwilligeInformationen, wie z.B. Gütesiegel, Handha-bungsweisen;

• Schnelle IdentifikationdesProduktesundSorte;• IdentifikationderMarke.“ 2

Im Vergleich zur Informationsfunktion hat die Werbefunktion die Ab-sicht den Kunden zum impulsiven Kauf zu animieren. Daher wird in Form von Werbung und Marketing viel in das Produkt investiert, was sich auch in der Verpackung widerspiegeln muss. Das Design der Verpackung muss den Käufer unmittelbar so faszinieren, dass er das Produkt kauft oder ihm in Erinnerung bleibt. Dabei spielt auch die Wiedererkennung eine große Rolle. Demzufolge ist es erstrebenswert eine originelle Verpackung zu kreieren, die sich in ihrer Individualität von allen anderen Verpackungen unterscheidet.9

Insgesamt stellt sich die Frage:

Inwiefern kann die Informations- und Werbefunktion einer Verpa-ckung Einfluss auf das Nutzungsverhalten von technischer Redak-tion haben?

Das Konzept Smart Packaging soll Antworten auf genau diese Frage liefern. Dieses wird in den folgenden Kapiteln weiter ausgeführt.

2 Kaßmann, 2011, S. 159 Krieg 2014, S. 31 f.

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1.1.4 Notwendigkeit der Verpackung

Ohne sich ihrer Rolle bewusst zu sein, widmeten sich bereits in der An-tike viele Berufsgruppen der Herstellung von Verpackungsmaterialien. Stabile Holzkisten, Gläser, Beutel aus Leder, Seide oder Leinen - Alles, was leicht aus natürlichen Rohstoffen herzustellen war, diente in der damaligen Zeit als Packmittel. Früher hatten Verpackungen primär den Zweck, Konsumgüter für den Transport zu schützen und insbesondere Nahrungsmitteln eine gewisse Haltbarkeit zu verleihen. Mit der zuneh-menden kulturellen Entwicklung wuchs dementsprechend auch der Bedarf an Waren und damit auch an Behältnissen.4

Die Verpackung von Waren ist in der heutigen Gesellschaft unentbehr-lich. „Mangelhafte Verpackung und fehlende Infrastruktur führen in ei-nigen Ländern noch immer zum Verlust von bis zu 30 % der geernteten landwirtschaftlichen Erzeugnisse.“ 2

Durch eine wertbeständige Verpackung lassen sich die Lebensqua-lität somit steigern und bestehender Wohlstand sichern. Primär in dem Bereich Marketing nimmt die Notwendigkeit der Verpackung als Wirtschaftsfaktor in den letzten Jahren stetig zu. Die Wertschöpfung von Produkten erfolgt heut zutage oftmals ausschließlich durch die Einzigartigkeit und die Individualität der Verpackung. Der Einfluss von Verpackungen reicht jedoch noch weiter. Betrachtet man die gesamte Verpackungswirtschaft, so macht diese allein rund 3 % des deutschen Bruttoinlandsproduktes aus.2

Vor allem in der Lebensmittelindustrie spielt die Verpackung eine wich-tige Rolle. Laut Angaben der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) lag der Wert der exportierten Lebensmittel 2014 bei 54,4 Milliarden Euro. Zu den beliebtesten Exportprodukten zählen Milch- und Flei-scherzeugnisse sowie Süß-und Backwaren.5 Insbesondere bei diesen Lebensmitteln wäre der Transport ohne Verpackung nicht möglich - die Lebensmittel würden verderben. Eine Welt ohne Verpackungen ist demnach nicht mehr vorstellbar.5

4 Stewart 2007 S. 82 Kaßmann 2011, S. 15 Lehmann 2014

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1.1.5 Packstoffe, Packmittel und Packhilfsmittel

Verpackungen werden aus den unterschiedlichsten Materialien her-gestellt. Nachfolgend werden die Begriffe Packstoff, Packmittel und Packhilfsmittel definiert. Im Hinblick auf das Verpackungskonzept Smart Packaging, wird dabei näher auf den Packstoff Papier einge-gangen.

Überblick

Kaßmann definiert in dem Buch Grundlagen der Verpackungstechnik die Begriffe Packstoff, Packmittel und Packhilfsmittel wie folgt:

Packstoff: „Werkstoff, aus dem Packmittel und Packhilfsmittel herge-stellt werden, z.B. Papier, Karton, Pappe, Glas, Blech oder Kunststoff.“

Packmittel: „Erzeugnis aus Packstoff, das dazu bestimmt ist, das Packgut zu umhüllen oder zusammenzuhalten, damit es versand-, la-ger- und verkaufsfähig wird, z.B. Flasche, Ampulle, Schachtel.“

Packhilfsmittel: „Sammelbegriff für Hilfsmittel, die zusammen mit Packmitteln zum Verpacken, wie z.B. Verschließen einer Packung oder eines Packstückes, dienen. Sie können gegebenenfalls allein, z.B. bei Bilden einer Versandeinheit, verwendet werden.“ 2

Zum Verpacken werden verschiedene Werkstoffe verwendet. Grund-sätzlich lassen sich diese in anorganische und organische Werk-stoffe untergliedern. Für die Studie zum Verpackungskonzept Smart Packaging wurde der organische Packstoff Papier verwendet. Wie sich dieser charakterisieren lässt, wird im folgenden Abschnitt beschrieben.

2 Kaßmann 2011, S. 19

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1.1.6 Papier, Karton und Pappe

Die Idee der Papierherstellung wurde von den Chinesen im 2. Jahr-hundert n. Chr. entwickelt. Dabei wird eine Fasersuspension mit viel Wasser auf ein Sieb gepresst. Durch das Pressen fließt das Wasser ab, die Faserstoffe verfilzen sich und nach dem Trocknen bleibt das fertige Papier. In der damaligen Zeit diente Papier fast ausschließlich als Schreibwerkzeug. Erst durch den Einsatz von Holz als Rohstoff zur Papierherstellung Mitte des 19. Jahrhunderts, entwickelte sich Papier auch zum Packmaterial. Durch die Methode des Holzschliffs wurde das Papier reißfester, robuster sowie elastischer und steifer, was den Einsatz als Packmaterial ermöglichte. Heutzutage ist Papier als Verpa-ckungsmaterial kaum mehr wegzudenken.2

Nach der DIN 6735 ist Papier heute definiert als: „Ein flächiger, im We-sentlichen aus Fasern meist pflanzlicher Herkunft bestehender Werk-stoff, der durch Entwässerung einer Faserstoffaufschwemmung auf ei-nem Sieb gebildet wird. Dabei entsteht ein Faserfilz, der anschließend verdichtet und getrocknet wird; flächenbezogene Masse ≤ 225 g/m².“ 2

Anwendung

Papier, Karton und Pappe werden bevorzugt eingesetzt für:

• „Flexible Verpackungen;• Faltschachteln, Kartonagen, Displays;• Versandhülsen und Dosen aus Karton;• Versandverpackungen aus Voll- und Wellpappe.“ 2

Die Vorteile von Papier, Karton und Pappe sind gute Bedruckbarkeit sowie gute Recyclingeigenschaften. Aus diesen Gründen wurde bei der Herstellung der Verpackung Smart Packaging der Packstoff Papier gewählt.

2 Kaßmann 2011, S. 50 f.

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1.2 Kurzanleitungen in der technischen Redaktion

In diesem Kapitel soll nun der Begriff Kurzanleitung definiert werden. Für ein grundsätzliches Verständnis spielen darüber hinaus Anforde-rungen an eine Kurzanleitung sowie Anwendungsbereiche eine wich-tige Rolle.

1.2.1 Definition

In der fünften Ausgabe der tekom wird der Begriff Kurzanleitung defi-niert als:

„Jederzeit direkt verfügbarer separater Informationsträger, der dem Nutzer leicht verständlich und unverzüglich wesentliche Handlungs-abläufe und Informationen zu einem definierten Teilnutzungsbereich eines bestimmten Produktes gibt. Kurzanleitungen sind immer pro-duktnah angeordnet und durchweg zusätzlich zu weiteren detaillierten Benutzerinformationen vorhanden, wobei die Nutzergruppe die sonsti-gen Benutzerinformationen nicht in jedem Fall zu kennen braucht. - In überschaubarer Gesamtausführung werden übersichtlich, knapp und prägnant, zumeist symbolisch-textlich die Inhalte dargestellt.“ 6

Um Kurzanleitungen noch genauer zu charakterisieren, wurden über die Jahre verschiedene Ansätze erarbeitet. Hierbei werden Kurzanlei-tungen einer bestimmten Gruppe bzw. Klasse zugeordnet. Im Folgen-den wird nun ein Ansatz von Martin Riegel beschrieben.

6 Riegel, Tjarks-Sobhani 2001, S. 12

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Der Ansatz von Riegel klassifiziert Kurzanleitungen in drei Klassen:

Direktanleitungen

Direktanleitungen befinden sich in der Regel in unmittelbarer Reich-weite zum Produkt. Dabei sollen alle Informationen auf nur einer Sei-te dargestellt werden. Die Handlungsinformationen sollen möglichst durch einfache Bildzeichnungen und ohne Vorkenntnisse zum Produkt verstanden werden und sicher umgesetzt werden können.

Grundnutzenanleitung

Bei einer Grundnutzenanleitung sollen die Grundfunktionen eines Ge-rätes durch eine übersichtliche Formatierung von Text und Bild sicher umgesetzt werden können. Hierbei soll der Benutzer jedoch, die Funk-tionen bereits von ähnlichen Produkten kennen.

Übersichtsanleitungen

Bei der Übersichtsanleitung sind die Funktionen des Gerätes bereits gut bekannt. Ziel ist es, differenziert detaillierte Informationen umge-hend aufzufinden. Übersichtsanleitungen haben grundsätzlich mehr Text in einer systematischen Formatierung.6

Das Konzept Smart Packaging orientiert sich stark an der Klasse Di-rektanleitungen. Welchen Einfluss die Klassifizierung auf die Konzep-tion hatte, wird in Kapitel 2 veranschaulicht. Zunächst werden aber typische Anwendungsbereiche von Kurzanleitungen vorangestellt.

6 Riegel, Tjarks-Sobhani 2001, S. 13 f.

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1.2.2 Anwendungsbereiche

Grundsätzlich kann man die Anwendungsbereiche von Kurzanleitun-gen mit denen der klassischen Betriebsanleitung gleichstellen. Im Hinblick darauf, muss vorerst der Begriff Betriebsanleitung genauer beschrieben werden. Als Betriebsanleitung bezeichnet man grund-sätzlich:

„Unterlagen, die in irgendeiner Phase des Lebenszyklus eines Pro-dukts für seinen sicheren und effizienten Gebrauch benötigt werden.“ 7

Die Phasen des Lebenszyklus eines Produkts umfassen beispielswei-se: Transport, Aufbau, Installation, Inbetriebnahme, Wartung, Repara-tur, Entsorgung. Auch Sicherheitshinweise haben in der Betriebsanlei-tung eine wichtige Bedeutung.

Betriebsanleitungen sollen dem Benutzer Informationen zur bestim-mungsgemäßen Verwendung des Produkts, zur Nutzung des Pro-dukts und dem sicheren Umgang mit dem Produkt bieten. Diese Be-nutzerinformationen werden außerdem nach Gesetzen, Normen und EG-Richtlinien gefordert.

Aus der Theorie erschließen sich folgende Anwendungsbereiche:

• „Verpackungs- und Lagerungsvorschriften;• Einbau- und Montageanleitung;• Inbetriebnahmevorschriften;• Bedienungsanleitungen, Gebrauchsanleitungen;• Funktions- und Systembeschreibungen;• Wartungs- und Servicedokumentationen;• Fehlerdiagnostik-Anleitungen;• Störungsbehebungs-Anleitungen;

7 Gräfe, Jörg 2014, S.8

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• Instandhaltungs- und Reparaturanleitungen;• Ersatzteilkataloge;• Modifikationsanweisungen;• Anleitungen zur Außerbetriebnahme;• Entsorgungsanleitungen.“ 7

Wie bereits beschrieben, enthält eine Kurzanleitung nur wesentliche Handlungsabläufe und Informationen. Diese sind abhängig von den oben beschriebenen Anwendungsbereichen.Welche Anforderungen eine Kurzanleitungen dabei erfüllen muss, wird im nächsten Abschnitt ausgeführt.

1.2.3 Anforderungen zur Gestaltung einer Kurzanleitung

Neben gesetzlichen Vorschriften zur Gestaltung einer technischen Kurzanleitung wurden durch eine Studie von Martin Riegel, bestimmte Anforderungen zur Gestaltung der Benutzerinformationen in Kurzan-leitungen entwickelt. Diese umfassen neben der äußeren Form einer Kurzanleitung auch die Zielgruppendefinition, die Informationsselekti-on und die Textgestaltung. Im Hinblick auf die Erstellung des Verpa-ckungskonzepts Smart Packaging spielen aber vor allem die Themen-gebiete Layout, Aufbau und die grafische Darstellung eine wichtige Rolle.

Im Folgenden werden die wesentlichen Ergebnisse der Studie Techni-sche Kurzanleitungen - Eine Entwicklungsmethodik zur nutergerechten Gestaltung von Martin Riegel zusammengefasst. In dieser erarbeitete Riegel einen Katalog an Anforderungen, welche als Gestaltungsemp-fehlungen verstanden und angewandt werden können.

7 Gräfe, Jörg 2014, S.8

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Layout und Aufbau

In Bezug auf Layout und Aufbau sollten folgende zehn Kriterien be-rücksichtigt werden:

1. Nutzung der freien Flächen zur Anbringung einer Kurzanleitung;

2. Kurze, prägnante Darstellung ausschließlich der wesentlichen Handlungsanweisungen;

3. Überschaubare Informationsmenge die mit einem Blick erfasst werden kann;

4. Aufbewahrung und Anordnung am Produkt;5. Integration der Kurzanleitung in Anlehnung an das

Produktdesign;6. Harmonisches Gesamtdesign;7. Verwendung von stabilem Material;8. Gesonderte Hervorhebung von Sicherheitshinweisen und

Warnhinweisen;9. Vermeidung von umständlichen oder zeitaufwendigen Bedie-

nungsschritten;10. Hervorhebung von wesentlichen Elementen mit einer abge-

stimmten und ansprechenden Farbgestaltung oder mithilfe von Grauabstufungen bzw. alternativ mit typografischen Mit-teln für textliche Darstellungen. 6

6 Riegel, Tjarks-Sobhani 2001, S. 171 f.

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Grafische Darstellung

Bei der grafischen Darstellung sind folgende acht Aspekte zu beach-ten:

1. Darstellung von maximal fünf Informationen oder Teilschritten pro Abbildung;

2. Wahl neuer angemessener Darstellungsformen;3. Kein Ineinanderlaufen von Linien; 4. Einheitliche Schriftart;5. Wahl exponierter Positionierungen der Symbole im Layout;6. Ansprechende und einheitliche Gestaltung des Layouts;7. Anpassung der Abbildungsgröße sowie der Linienstärke auf

den Leseabstand;8. Kein zwingend erforderlicher Farbeinsatz in Grafiken und

Symbolen, soweit keine wesentlichen oder sicherheitsrele-vanten farbkodierten Informationen übermittelt werden müs-

sen. 6

Die oben aufgezählten Gestaltungsempfehlungen nach Riegel wurden bei der Konzeption und Erstellung des Verpackungskonzepts Smart Packaging berücksichtigt.

6 Riegel, Tjarks-Sobhani 2001, S. 180 f.

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Kapitel 2Konzeption

Smart Packaging

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26 12 Schäfer 2015, S 38

2. Konzeption Smart Packaging

Ausgehend von der beschriebenen Theorie, soll in diesem Teil der Ar-beit der Gestaltungsprozess des Verpackungskonzepts Smart Packa-ging durch Entwürfe veranschaulicht werden. Dabei wird die Entwick-lung der Idee vorangestellt.

2.1 Die Idee

Das Auspacken eines neuen Produkts gehört sicherlich mit zu den schönsten Nebeneffekten des Kaufs. Danach möchte man auch sofort loslegen. Dann heißt es, so schnell wie möglich alle Funktionen ken-nenlernen, nutzen und an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Beim Auspacken des Produkts begegnet man häufig erst einmal Bedie-nungsanleitungen, Kurzanleitungen oder sonstigen Informationsträ-gern in Papierform, welche gerne schnell mal in den Müll wandern, um endlich zum neuen Produkt zu gelangen.

Sind jedoch nicht genau diese Informationsträger das Werkzeug, um neue Geräte zu nutzen, kennenzulernen und einzurichten?

Die meisten technischen Geräte sind nicht immer selbsterklärend. Um wirklich alle Funktionen zu verstehen, bleibt der Blick in die Anlei-tung nicht erspart. Trotzdem bleibt die Bedienungsanleitung für einen Großteil der Menschen nur ein lästiges Beiwerk. Dies bestätigt eine FORSA-Umfrage aus dem Jahr 2003, in der 58 % von 1001 Befragten angaben, sich die Bedienung eines Gerätes durch Ausprobieren anzu-eignen.12 Davon ausgehend stellt sich durchaus die Frage:

Wie kann man das Nutzungsverhalten und die Effizienz von tech-nischer Redaktion verbessern?

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Auf diese Frage lautet die Antwort dieser Arbeit: Smart Packaging

Dabei handelt es sich um ein Verpackungskonzept, bei dem Kunden bereits während des Auspackens in Berührung mit einer Anleitung kommen. Das heißt, dass Kunden mit Informationen zum Produkt kon-frontiert werden, bevor sie es überhaupt in der Hand halten. Dies soll durch eine Integration der Anleitung auf die Produktverpackung ermöglicht werden. Ziel von Smart Packaging ist es, den Kunden zur Auseinandersetzung mit der Anleitung zu animieren und somit die Effizienz und das Nutzungsverhalten von technischer Dokumentati-on zu steigern. Doch Anleitung ist nicht gleich Anleitung. Da es nicht möglich wäre eine komplette Betriebsanleitung auf die Verpackung zu drucken, zielt das Verpackungskonzept Smart Packaging auf die Kur-zanleitung ab. Wie bereits in Kapitel 1 beschrieben, definiert sich eine Kurzanleitung durch komprimierte Produktinformationen. Diese sollten sich, je nach Produkt und Komplexität, auf der Verpackung unterbrin-gen lassen.

2.2 Konzeption und Umsetzung

Ausgangprodukt

Die Nützlichkeit des Konzepts Smart Packaging soll im Rahmen eines Usability-Tests untersucht werden. Dabei stellt sich die Frage nach einem geeigneten Ausgangsprodukt als Testobjekt. Es ergaben sich folgende Vorrausetzungen für das Produkt:

1. technisches Produkt;2. vorhandene fachgerechte Kurzanleitung;3. geringes Produktvolumen;4. geringes Verpackungsvolumen;5. niedrige Anschaffungskosten;6. geringer Funktionsumfang.

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Die Auswahl fiel schließlich auf den portablen Akku Power Core+ mini von der amerikanischen Firma Anker.

Abb. 2.1 Power Core+ mini.

Abb. 2.2 Verpackung des Power Core+ mini.

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Zunächst musste für das Produkt eine passende Verpackungsform gewählt werden, welche genug Nutzfläche hat, um alle Inhalte der originalen Kurzanleitung des Produkts zu integrieren. Im Folgenden sind Auszüge der originalen Kurzanleitung eingefügt, welche sich als mehrseitiges Faltheft hinter einer wegklappbaren Pappseite, neben dem Akku, in der Vepackung befand (s. Abb 2.3).

Die Inhalte der originalen Kurzanleitung sollten bei der Erstellung des Verpackungskonzept Smart Packaging nicht verändert werden. Da-durch konnten beide Verpackungskonzepte im späteren Usability-Test ohne größere Verfälschung miteinander verglichen werden. Lediglich die Ausführung der Sprachen wurde beim Verpackungskonzept Smart Packaging auf Englisch und Deutsch reduziert.

Abb. 2.3 Auzüge der originalen Kurzanleitung.

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2.3 Entwurf 1 Smart Packaging

Kartonkarte 1 Kartonkarte 2 Kartonkarte 3

Abb. 2.4 Kartonkarten von Entwurf 1.

Bei dem ersten Entwurf orientierte man sich bei der Verpackungsform an der Form des Produkts. Es wurde eine hohe Quaderform gewählt, die das Produkt ohne viel Freiraum umschloss. Die Kurzanleitung wur-de dabei auf seperaten Kartonkarten abgebildet, die beim Öffnen der Verpackung oben gestapelt auflagen. So musste man zunächst alle Kartonkarten herausnehmen um zum Produkt zu gelangen (siehe Abb. 2.4).

Überprüfen des Energiestands

50%-100%Drücken

20%-50%

0%-20%

Ihr Handyladen

2.Drücken

1.Verbinden

Input

IQ

Willkommen

This is your PowerCore+ mini

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Input

IQ

Seitansicht Verpackung Seitansicht Akku

Abb. 2.5 Entwurf 1 Überblick.

Der Entwurf 1 wurde jedoch wieder verworfen, da der Aufbau die Idee von Smart Packaging nicht gut repräsentierte. Das Problem war, dass die Kartonkarten wie bei einer herkömmlichen Verpackung separat beilagen und nicht auf der Verpackung integriert waren.

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2.4 Entwurf 2 Smart Packaging Demnach wurde ein neuer Entwurf erarbeitet. Hierbei wählte man als Grundform der Verpackung die der originalen Verpackung. Die neue Verpackung setzte sich jedoch aus einer Außenverpackung und einer Innenverpackung zusammen, welche man aus der Äußeren schieben konnte. Auf der Oberseite der Innenverpackung wurden die Inhalte der Kurzanleitung integriert. Durch drei unabhängige Laschen konnte die Oberseite der Innenverpackung separat weggeklappt werden. Beim Verschließen wurden die Laschen durch kleine weiße Klebepunkte auf der Außenseite der Innenverpackung fi xiert (siehe Abb.3.6).

Abb. 2.6 Oberseite der Innenverpackung Smart Packaging mit Klebepunkten.

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Abb. 2.7 Äußere Verpackung Smart Packaging.

Abb. 2.8 Äußere Verpackung Smart Packaging.

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Abb. 2.9 Innere Verpackung Smart Packaging.

Für die Oberseite der Außenverpackung wurde ein neues Logo ent-worfen. Das Logo ist mittig ausgerichtet und besteht aus mehreren Farben, die sich in anderen Teilen der Verpackung wiederfi nden. Die Rückseite der Verpackung wurde in Anlehnung an die Originalverpa-ckung gestaltet - hier wurde lediglich die farbliche Gestaltung verän-dert (siehe Abb. 2.8). Ein seitliches Loch vereinfacht das Herausschie-ben der Innenverpackung aus der Außenhülle (siehe Abb. 2.7).

Auf der Oberseite der Innenverpackung wurde die Kurzanleitung in-tegriert. Da die originale Kurzanleitung aus drei elementaren Bedie-nungsschritten aufgebaut ist, wurde eine dreilaschige Oberfl äche ge-wählt, sodass pro Lasche ein Bedienungsschritt abgebildet ist (siehe Abb. 2.9). Hinter den drei Laschen wurden auf blauer Grundfl äche die Warnhinweise und technischen Spezifi kationen abgebildet. In der ori-ginalen Verpackung befanden sich an dieser Stelle nur Marketingele-mente. Daneben befand sich in einer Einbuchtung der portable Akku.

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Abb. 2.10 Innere Verpackung Smart Packaging.

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Kapitel 3Planung der

Studie

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3. Planung der Studie

Nach der Erstellung des Verpackungskonzepts Smart Packaging sollte dieses nun auf die Probe gestellt werden. Dabei lautet die zentrale Forschungsfrage:

Inwieweit lassen sich das Nutzungsverhalten und die Effizienz von technischer Dokumentation durch integrierte Kurzanleitun-gen auf Produktverpackungen steigern?

Um diese Frage beantworten zu können, wurden im Rahmen der Studie zwei Verpackungskonzepte untersucht und miteinander vergli-chen. Definiert wird Usability (Gebrauchstauglichkeit) als ein „Ausmaß, in dem ein Produkt durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen.“ 10

In dieser Arbeit werden die getesteten Verpackungskonzepte folgen-dermaßen definiert:

Verpackungskonzept I:Originale Verpackung des portablen Akkus Power Core+ mini von Anker mit separater Kurzanleitung.

Verpackungskonzept II:Smart Packaging Verpackung des portablen Akkus Power Core+ mini von Anker mit integrierter Kurzanleitung auf der Produkt-verpackung.

10 Henning, Tjarks-Sobhani 2001, S. 12 f.

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3914 Universität, Augsburg

3.1 Forschungsmethoden

In der Studie kamen je nach Datenerhebungsverfahren unterschied-liche Forschungsmethoden zum Einsatz. Man unterscheidet grund-legend zwischen qualitativen und quantitativen Froschungsmetho-den, welche jedoch nicht trennscharf voneinander abzugrenzen sind. In dieser Arbeit wurden sowohl qualitative als auch quantitative Metho-den verwendet.

Qualitative MethodeZiel einer qualitativen Untersuchung ist, es den Untersuchungsgegen-stand möglichst detailliert, ganzheitlich und umfassend zu beschrei-ben.

Folgende Methoden der durchgeführten Usability-Studie können als qualitative Forschungsmethode gewertet werden:Aufgaben begleitendes Lautes Denken, standardisierter Mini-Attrak-Diff Fragebogen und ein leitfadenorientiertes Interview.

Quantitative MethodeZiel einer quantitativen Untersuchung ist die systematische Erfassung von Merkmalen mithilfe von Zahlenwerten.14

In der Usability-Studie wurden folgende Merkmale quantitativ unter-sucht:Messung der Bearbeitungszeit einer Testaufgabe und Messung der Anzahl erfolgreich bewältigter Aufgaben.

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3.2 Datenerhebungsverfahren

Im Folgenden werden alle Datenerhebungsverfahren beschrieben, die während des Usability-Tests zum Einsatz kamen.

Aufgaben begleitendes Denken: Durch die Methode Lautes Denken können die affektiven Prozesse einer Testperson erfasst werden. Hierbei äußert die Testperson Gefühle, Gedanken, Absichten und Er-wartung, während der Bearbeitung der Aufgabe. Im Rahmen eines Usability-Tests helfen diese Äußerungen, die Interaktion zwischen Testperson und Testobjekt zu verstehen. Mit dieser Praktik lässt sich außerdem prüfen, ob die Testperson bei der Problemlösung vom idea-len Lösungsweg abweicht. Es wird deutlich, wo das getestete Konzept falsch interpretiert wird und warum diese Fehlinterpretation auftritt.10

Standardisierter Fragebogen Mini-AttrakDiff: AttrakDiff ist ein von Ex-perten entwickelter standardisierter Fragenbogen, welcher die User Experience bei der Bedienung von Produkten beschreibt. Gemessen wird hierbei die hedonische und die pragmatische Qualität. In einem Mini-AttrakDiff Fragebogen wird der Teilnehmer gebeten, anhand zehn gegensätzlicher Adjektivpaare das Testobjekt zu bewerten. Es besteht eine Abstufung von sieben Schritten zwischen den Wortpaaren, wel-che eine genaue Beurteilung ermöglicht.11

Leitfadenorientiertes Interview: Abschließend wurde mit den Testper-sonen ein Interview geführt. Das Interview ist durch einen zuvor fest-gelegten Fragenkatalog gekennzeichnet. Zudem ist die Reihenfolge der Fragen im vor hinein festgelegt. Dadurch gelten für alle Befragten dieselben Bedingungen. Diese Methodik verspricht die Vollständigkeit und eine hohe Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Antworten. Er-mittelt wird die subjektive Meinung der Testperson. 10

10 Henning, Tjarks-Sobhani 2001, S. 24 f.11 User Interface Design GmbH 2013

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3.3 Kurzfassung der Studie

In Zusammenarbeit mit der Hochschule München wurden vorab die Evaluationsziele der Studie festgelegt. Die Evaluation des Usabili-ty-Tests basiert auf der Frage inwieweit sich das Nutzungsverhal-ten und die Effizienz von technischer Dokumentation durch integ-rierte Kurzanleitungen auf Produktverpackungen steigern lassen. Zudem sollten durch den Test, Stärken und Schwächen der unter-schiedlichen Verpackungskonzepte herausgearbeitet werden. Auch die grafische Darstellung der Informationen und die Verständlichkeit der beinhalteten Textteile wird geprüft.

Zur Messung und Datenerhebung wurden während des Usability-Tests verschiedene Methoden angewandt. Mithilfe eines kurzen Fragebo-gens wurden, vor Beginn des Usability-Tests, relevante Daten der Test-personen ermittelt. Der Haupteil des Usability-Tests bestand aus 5 kur-zen Testaufgaben, welche in ein realitätsnahes Szenario eingebettet waren. Die Kontexteinbettung bietet den Testpersonen eine gewohnte Nutzungsumgebung für das Lösen der Aufgaben. Beim Bearbeiten der Aufgaben kam die Usability-Methode Lautes Denken zum Einsatz. Im Anschluss an die Aufgaben wurde die wahrgenommene Attraktivität des getesteten Verpackungskonzepts, mithilfe des standardisierten Fragenbogens Mini-AttrakDiff, ermittelt. Abschließend wurde mit der Testperson ein Interview durchgeführt.

Durch den Usability-Test kristallisierten sich einige Schwachstellen beider Verpackungskonzepte heraus. In den kommenden Abschnitten werden Planung, Durchführung und Auswertung der Usability-Studie weiter ausgeführt und beschrieben.

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3.4 Rekrutierung und Beschreibung der Testgruppen

„User testingwith realusers is themost fundamentalusabilitymethodandisinsomesenseirreplaceable[...]” 13

Die Testpersonen wurden durch persönliche Anfrage aus dem Be-kanntenkreis ausgewählt, wobei diese keine bestimmten Vorausset-zungen erfüllen mussten. Es gab keine Aufwandsentschädigung für die Teilnahme an der Studie.

Für die Durchführung des Usability-Tests wurden drei Testgruppen verschiedener Altersklassen definiert. Jede Testgruppe bestand aus 4 Testpersonen.

Um das Nutzungsverhalten der verschiedenen Verpackungskonzepte zu messen, wurden die insgesamt 12 getesteten Testpersonen in zwei gleiche Gruppen aufgeteilt. Die Gruppen setzten sich folgendermaßen zusammen:

Während des Usability-Tests erprobte Gruppe 1 das Verpackungs-konzept I und Gruppe 2 das Verpackungskonzept II.

In den folgenden Tabellen werden alle relevanten Daten der Testper-sonen dargestellt.

Testgruppe 1

18 - 26 Jahre

Testgruppe 2

27 - 45 Jahre

Testgruppe 3

45+ Jahre

Gruppe 1

Testgruppe 1:

Testgruppe 2:

Testgruppe 3:

1x 1x

1x 1x

1x 1x

männlichweiblich

Gruppe 2

Testgruppe 1:

Testgruppe 2:

Testgruppe 3:

1x 1x

1x 1x

1x 1x

13 Nielsen 1993, S. 165

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Testgruppe 1:

Geschlecht:

Geschlecht:

Testperson 1

Testperson 3

18 bis einschließlich 26 Jahre

18 bis einschließlich 26 Jahre

24 Jahre

21 Jahre

männlich

weiblich

Student

Studentin

Abitur

Abitur

22 Jahre

männlich

Student

Abitur

26 Jahre

weiblich

Studentin

Abitur

Testperson 2

Testperson 4

Alter:

Alter:

Tätigkeit:

Tätigkeit:

höchster Bildungsabschluss:

höchster Bildungsabschluss:

Tab. 3.1 Testgruppe 1, männlich.

Tab. 3.2 Testgruppe 1, weiblich.

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Geschlecht:

Geschlecht:

Testperson 5

Testperson 7

27 bis einschließlich 45 Jahre

27 bis einschließlich 45 Jahre

30 Jahre

27 Jahre

männlich

weiblich

Produkt-Designer

IT-Consultant

Bachelor Bachelor

27 Jahre

männlich

Programmierer

40 Jahre

weiblich

Sprach-Dozentin

Testperson 6

Testperson 8

Alter:

Alter:

Tätigkeit:

Tätigkeit:

höchster Bildungsabschluss:

höchster Bildungsabschluss:

Tab. 3.3 Testgruppe 2, männlich.

Tab. 3.4 Testgruppe 2, weiblich.

Bachelor Diplom

Testgruppe 2:

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Geschlecht:

Geschlecht:

Testperson 9

Testperson 11

45+ Jahre

45+ Jahre

48 Jahre

54 Jahre

männlich

weiblich

Laboringenieur

Zahnmed. Assistentin

Abitur

Hauptschulreife Hauptschulreife

59 Jahre

männlich

Servicemanager

78 Jahre

weiblich

Büroangestellte

Testperson 10

Testperson 12

Alter:

Alter:

Tätigkeit:

Tätigkeit:

höchster Bildungsabschluss:

höchster Bildungsabschluss:

Testgruppe 3:

Tab. 3.5 Testgruppe 3, männlich.

Tab. 3.6 Testgruppe 3, weiblich.

Diplom

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3.6 Evaluationsziele

In diesem Abschnitt wird genauer auf die Evaluationsziele eingegan-gen, welche in sieben verschiedene Kategorien aufgeteilt wurden. Die Ziele wurden in Form von Fragen formuliert, die bei der Studie als Leitfragen dienten.

Nutzbarkeit der Verpackung

• Wie wird der Aufbau der Verpackung wahrgenommen?• Kann die Verpackung intuitiv genutzt werden?• Wird die Verpackung als solche erkannt?

Verständlichkeit der Texte und Bilder

• Werden die Symbole und der Text verstanden?• Sind die Symbole eindeutig und selbsterklärend?

Nutzbarkeit der Kurzanleitung

• Findet der Nutzer die Informationen überhaupt?• Wie wird der Aufbau der Kurzanleitung wahrgenommen?• Wird die Kurzanleitung als solche erkannt?

Verständlichkeit der Informationen

• Sind die Inhalte verständlich?• Wie werden die unterschiedlichen Sprachen

wahrgenommen?• Wird der Inhalt der Überschriften widergespiegelt?• Kann die Kurzanleitung intuitiv genutzt werden?• Wird die Struktur der Informationen akzeptiert?

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Gestaltung der Verpackung

• Ist die Verpackung ansprechend gestaltet?• Wie wirken die Farben auf den Betrachter?• Sind die Inhalte übersichtlich und gut präsentiert?• Entspricht die Verpackung dem Produkt?

Gestaltung der Kurzanleitung

• Ist die Kurzanleitung ansprechend gestaltet?• Wie wirken die Farben auf den Betrachter?• Kann man die Kurzanleitung der Verpackung zuordnen?• Sind die Inhalte übersichtlich und gut präsentiert?• Sind die Symbole ansprechend gestaltet?

Nutzungsverhalten und Effizienz

• Welches Verpackungskonzept ist effizienter?• Was sind Stärken und Schwächen der beiden

Verpackungskonzepte?• Lässt sich das Nutzungsverhalten durch Smart Packaging

steigern?• Steigert sich die Attraktivität des Produkts durch

Smart Packaging?

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3.7 Testaufgaben

Der Hauptteil des Usability-Tests bestand aus 5 kurzen Aufgaben, wel-che in ein praxisnahes Szenario eingebettet waren. Dieses sollte eine gewohnte Nutzungssituation und Nutzungsumgebung für die Testper-sonen schaffen.

Bei der Auseinandersetzung mit dem portablen Akku Power Core+ mini, wurden die Aufgaben bei der Planung des Usability-Tests festge-legt. Ziel bei der Konzipierung der Aufgaben war es, die formulierten Evaluationsfragen weitestgehend abzudecken. Die bestmöglichsten Lösungen der Aufgaben wurden im Vorfeld ausgearbeitet, wobei die Lösungen auf verschiedenen Stellen der Kurzanleitung bzw. der Ver-packung vorzufinden waren. Wenn eine Testperson eine Aufgabe nicht lösen konnte, wurde mit der nächsten Aufgabe fortgefahren.

Folgende Aufgaben kamen während des Usability-Tests zum Einsatz:

Aufgabe 1

Die Kontrollleuchte Ihres „PowerCore+ mini“ leuchtet gelb. Erklären Sie die Bedeutung der gelben Leuchte.

Aufgabe 2

Wie viele Möglichkeiten haben Sie, um Ihren „PowerCore+mini“ wieder aufzuladen und nennen Sie diese Möglichkeiten.

Aufgabe 3

Sie haben Ihr Smartphone mit dem „PowerCore+mini“ mit einem Kabel verbunden. Ihr Smartphone wird jedoch nicht geladen. Was könnte das Problem sein? Nennen Sie 3 mögliche Probleme.

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3.8 Testumgebung

Bei der Auswahl der Testräume wurde vor allem viel Wert auf eine angenehme Atmosphäre gelegt. Um den Testpersonen eine gewohn-te Alltagsumgebung zu schaffen, wurde als primärer Testraum, eine private Wohnung in München verwendet. Aus organisatorischen Grün-den wurden zwei Personen im Fotostudio der Hochschule München getestet. Inmitten des Raumes befand sich ein gewöhnlicher Esstisch, an dem die Testperson so Platz nehmen durfte, wie sie es aus seinem Alltag gewohnt ist.

Um die Vorgehensweise der Testperson während des Usability-Tests optimal festzuhalten, wurden in dem Raum eine Kamera und ein Mik-rofon installiert. Die Kamera wurde auf einem Stativ neben der Testper-son positioniert und filmte die Interaktion der Hände mit dem Produkt. Das Mikrofon wurde auf dem Tisch positioniert, störte die Testperso-nen jedoch nicht beim Bearbeiten der Aufgaben.

Aufgabe 4

Sie möchten wissen wie viel Ihr „PowerCore+ mini“ wiegt. Notieren Sie das Gewicht.

Aufgabe 5

Erläutern Sie folgendes Symbol im Bezug auf Ihren „PowerCore+ mini“.

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3.9 Testtechnik

Kamera

Gefilmt wurde mit einer Kamera D3100 von Nikon. Bei dem verwen-deten Objektiv handelt es sich um das Nikon AF-S DX Zoom-Nikkor 55-200mm. Die Videodateien wurden anschließend auf den Computer übertragen und mit dem VLC Player wiedergegeben und ausgewertet.

Mikrofon und Interface

Die Audiokommentare wurden mit dem Mikron Beta 58 von Shure auf-genommen. Das Mikrofon war mit dem Interface Quad-Capture von Roland verbunden. Aufgenommen, geschnitten und ausgewertet wur-den die Audiodaten mit dem Programm Ableton Live.

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3.10 Testablauf

Vor Testablauf wurden die Einstellungen des technischen Equipments vorgenommen und geprüft. Außerdem mussten beide Verpackungs-konzepte für den Usability-Test vorbereitet werden.

Die Leitung des Usability-Tests wurde ausschließlich von einer Person übernommen. Diese übernahm die Funktion des Moderators, Tutors sowie des Technikers und stand zudem im ständigen Kontakt mit der Testperson. Für den Test wurde ein Zeitraum von etwa einer halben Stunde eingeplant. Beim Eintreffen einer Testperson wurde diese be-grüßt, durch die Räumlichkeiten geführt und über den Testablauf auf-geklärt. Nach der Einführung nahmen die Testpersonen am Tisch Platz und der Usability-Test wurde durchgeführt.

Zu Beginn des Tests wird die Person in ein Szenario versetzt, welches eine realistische Situation simulieren sollte:

Szenario

Auf der Suche nach einem geeigneten mobilen Ladegerät für Ihr Smartphone sind Sie im Internet auf den „PowerCore+ mini“ von der Firma Anker gestoßen. Sie waren sofort vom Produkt über-zeugt und bestellten sich dieses. Gerade eben übergab der Postbote Ihnen das Paket. Vor Ihnen liegt nun Ihr noch verpackter neuer „PowerCore+ mini“.

Mithilfe Ihres verpackten „PowerCore+ mini“ sollen Sie im Folgen-den 5 Aufgaben lösen. Sie dürfen das Produkt hierzu auspacken. Schreiben Sie Ihre Antwort auf die dafür vorgesehenen Zeilen un-ter der jeweiligen Frage.

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Daraufhin folgten die 5 Testaufgaben, wobei die Testpersonen Laut Denken sollten. Anschließend wurde den Testpersonen der Mini-AttraktDiff Fragebogen ausgehändigt, welcher sich vorerst auf das von ihm getestete Verpackungskonzept bezog. Im Anschluss folg-te das Interview. Hierbei stellte der Moderator Fragen im Bezug auf das jeweils getestete Verpackungskonzept I oder II:

Fragen 1 bis 8:

1. Sind Sie mit den Aufgaben gut zu recht gekommen?2. Konnten Sie die Antworten dort Finden wo Sie sie erwartet

hätten?3. Wie sind Sie beim Lösen der Aufgaben vorgegangen?4. Was hat Ihnen beim Auspacken des Produkts gefallen?5. Ist Ihnen beim Auspacken des Produkts etwas Besonderes

aufgefallen? 6. Was gefällt Ihnen am Design der Verpackung und was nicht?7. Was hat Ihnen an der Kurzanleitung gefallen und was nicht?8. Nutzen Sie im Alltag Kurzanleitungen? Wenn nein, warum

nicht?

Anschließend wurde der Testperson das jeweils nicht getestete Verpa-ckungskonzept vorgestellt. An dieser Stelle wurde das Konzept Smart Packaging erklärt. Die Testpersonen hatten dann kurz Zeit, sich mit dem jeweils anderen Verpackungskonzept vertraut zu machen. Infol-gedessen wurden den Testpersonen weitere 5 Fragen gestellt, welche sich diesmal auf beide Verpackungskonzepte bezogen.

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Fragen 9 - 13:

1. Hätten Sie bei der Verpackung mit Smart Packaging eine bei-gelegte Anleitung vermisst?

2. Welche Verpackung hätten Sie für das Lösen der Aufgaben bevorzugt und warum?

3. Was könnten Ihrer Meinung nach Vorteile bzw. Nachteile von Smart Packaging sein?

4. Denken Sie, dass Smart Packaging den Umgang mit Kurzan-leitungen attraktiver macht?

5. Steigert sich Ihrer Meinung nach die Attraktivität des Produkts durch Smart Packaging?

Nach dem Interview wurde den Testpersonen ein zweiter Mini-At-trakDiff Fragenbogen vorgelegt, wobei sie das nicht getestete Verpa-ckungskonzept bewerten sollten. Die relevanten Dokumente und Da-ten zur Auswertung wurden anschließend sortiert und beschriftet. Das nächste Kapitel gibt eine Zusammenfassung der Ergebnisse.

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Kapitel 4Auswertung des

Usability-Tests

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4. Auswertung des Usability-Tests

In diesem Kaptitel werden die Ergebnisse des Usability-Tests darge-stellt und miteinander verglichen.

Zu Beginn wird die Auswertung der Testaufgaben beschrieben. Da-bei wurde die Richtigkeit der Lösung einer Aufgabe gemessen. Im Anschluss werden Ergebnisse aus dem Interview präsentiert. Diese veranschaulichen vor allem die Effizienz, die Attraktivität und die Be-liebtheit der Verpackungskonzepte. Die Antworten der Testpersonen wurden hierfür in Informationsgrafiken dargestellt und in Prozent an-gegeben.

Anschließend wird die qualitative Auswertung des Mini-AttrakDiff Fra-genbogens ausgeführt. In diesem konnte die hedonische und pragma-tische Qualität der Verpackungskonzepte erforscht werden.

Außerdem werden besonders auffallende Probleme der Verpackungs-konzepte charakterisiert. Hierzu werden die verschiedenen Probleme beschrieben und mögliche Ursachen erklärt. Zudem werden Verbes-serungsvorschläge zu jedem Problem formuliert. Abschließend wer-den weitere Stärken und Schwächen aufgeführt.

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4.1 Auswertung der Testaufgaben

Rahmenbedingungen

• zwei Gruppen• sechs Testpersonen pro Gruppe• 5 Aufgaben

Gruppe 1 testete:

Gruppe 2 testete:

Die Richtigkeit der Lösung wurde anhand folgender Stufen wiederge-geben:

ja, die Aufgabe wurde gelöstdie Aufgabe wurde teilweise gelöstnein, die Aufgabe wurde nicht gelöst

Ein Beispiel:Diese Bewertung bedeutet beispiels-weise, dass 1 Person die Aufgabe nicht lösen konnte, 1 Person konnte die Aufgabe teilweise lösen und 4 Personen konnten die Aufgabe richtig beantworten. Jedes „Männchen“ symbolisiert eine Testperson.

nein

teilweise

ja

Verpackungskonzept I:Originale Verpackung des portablen Akkus Power Core+ mini von Anker mit separater Kurzanleitung.

Verpackungskonzept II:Smart Packaging Verpackung des portablen Akkus Power Core+ mini von Anker mit integrierter Kurzanleitung auf der Produkt-verpackung.

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Aufgabe 1

Die Kontrollleuchte Ihres „PowerCore+ mini“ leuchtet gelb. Erklären Sie die Bedeutung der gelben Leuchte?

Ergebnis

nein

teilweise

ja

nein

teilweise

ja

Verpackungskonzept IOriginale Verpackung des portablen Akkus Power Core+ mini von Anker mit separater Kurzanleitung.

Verpackungskonzept IISmart Packaging Verpackung des portablen Akkus Power Core+ mini von Anker mit integrierter Kurzanleitung auf der Produktverpackung.

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Aufgabe 2

Wie viel Möglichkeiten haben Sie, um Ihren „PowerCore+mini“ wieder aufzuladen und nennen Sie diese Möglichkeiten.

Ergebnis

nein

teilweise

ja

nein

teilweise

ja

Verpackungskonzept IOriginale Verpackung des portablen Akkus Power Core+ mini von Anker mit separater Kurzanleitung.

Verpackungskonzept IISmart Packaging Verpackung des portablen Akkus Power Core+ mini von Anker mit integrierter Kurzanleitung auf der Produktverpackung.

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Aufgabe 3

Sie haben Ihr Smartphone mit dem „PowerCore+mini“ mit einem Kabel verbunden. Ihr Smartphone wird jedoch nicht geladen. Was könnte das Problem sein? Nennen Sie 3 mögliche Probleme.

Ergebnis

nein

teilweise

ja

nein

teilweise

ja

Verpackungskonzept IOriginale Verpackung des portablen Akkus Power Core+ mini von Anker mit separater Kurzanleitung.

Verpackungskonzept IISmart Packaging Verpackung des portablen Akkus Power Core+ mini von Anker mit integrierter Kurzanleitung auf der Produktverpackung.

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Ergebnis

nein

nein

teilweise

teilweise

ja

ja

Verpackungskonzept IOriginale Verpackung des portablen Akkus Power Core+ mini von Anker mit separater Kurzanleitung.

Verpackungskonzept IISmart Packaging Verpackung des portablen Akkus Power Core+ mini von Anker mit integrierter Kurzanleitung auf der Produktverpackung.

Aufgabe 4

Sie möchten wissen wie viel Ihr „PowerCore+ mini“ wiegt. Notieren Sie das Gewicht.

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Aufgabe 5

Erläutern Sie folgendes Symbol im Bezug auf Ihren „PowerCore+ mini“.

Ergebnis

nein

nein

teilweise

teilweise

ja

ja

Verpackungskonzept IOriginale Verpackung des portablen Akkus Power Core+ mini von Anker mit separater Kurzanleitung.

Verpackungskonzept IISmart Packaging Verpackung des portablen Akkus Power Core+ mini von Anker mit integrierter Kurzanleitung auf der Produktverpackung.

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Zusammenfassung

Insgesamt wurden die Aufgaben mithilfe des Verpackungskonzept I 21-mal mit Erfolg gelöst. 5-mal wurden die Aufgaben teilweise gelöst und 4-mal konnte eine Aufgabe nicht gelöst werden. Ähnlich sind die Ergebnisse bei Verpackungskonzept II. Hier wurden die Aufgaben 20-mal mit Erfolg abgeschlossen, 7-mal teilweise gelöst und 3-mal kein Erfolg erzielt.

An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass es bei Aufgabe 3 zu einer leichten Verfälschung der Testergebnisse kam. Durch eine un-glückliche Formulierung waren fast alle Testpersonen bei dieser Frage mit einer großen Herausforderung konfrontiert. In der Frage werden 3 Probleme abgefragt, was dazu führte, dass durchweg nach einer Problembeschreibung gesucht wurde. Da in keinem der beiden Verpa-ckungskonzepte eine Problembeschreibung aufgeführt ist, fallen die Ergebnisse hier, im Vergleich zu anderen Testaufgaben, sehr schlecht aus.

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4.2 Bearbeitungszeit

Um die Effizienz der Verpackungskonzepte besser zu veranschaulichen, wurde die Zeit gemessen, die eine Testperson für das Lösen einer Aufga-be benötigte. Die Methode Lautes Denken beeinflusste die Ergebnisse negativ, dennoch ließen sich enorme Differenzen beobachten. Gemessen wurde ab dem Zeitpunkt, ab dem eine Testperson die Aufgabe gelesen hatte, bis zu dem Zeitpunkt, ab dem eine Testperson die jeweilige Infor-mation gefunden hatte. Wegen des häufigen Misserfolges bei Aufgabe 3, wurde diese bei der Auswertung ausgeschlossen. Die folgende Grafik zeigt die durchschnittliche Bearbeitungszeit einer Aufgabe der jeweiligen Testgruppen. Bei der Auswertung, wurden ausschließlich Aufgaben be-rücksichtig, welche erfolgreich gelöst werden konnten.

Der Auswertung nach konnte mithilfe des Verpackungskonzepts II die erste Aufgabe schneller gelöst werden. Die zweite Aufgabe wurde gleich schnell gelöst und die vierte und fünfte Aufgabe konnte mithilfe von Smart Packaging in dieser Studie doppelt so schnell gelöst werden (siehe Abb. 4.1).

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Abb. 4.1 Auswertung Bearbeitungszeiten.

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4.3 Ergebnisse des Interviews

Nachdem die Testpersonen die Aufgaben und den ersten Teil des Fra-genbogens absolviert hatten, wurde mit jeder Testperson ein leitfaden-orientiertes Interview geführt. Ziel war es, die subjektive Einschätzung der Testpersonen zu erforschen. Die Fragen sollten Antworten auf fol-gende Themenblöcke liefern:

• Wahrnehmung der Testaufgaben;• Stärken und Schwächen;• Attraktivität;• Effizienz und Nutzungsverhalten.

Im ersten Teil des Interviews wurden den Testpersonen Fragen be-züglich dem getesteten Verpackungskonzept gestellt. Danach wurde den Testpersonen das jeweils nicht getestete Verpackungskonzept ausgehändigt. Außerdem wurde den Testpersonen an dieser Stelle das Konzept Smart Packaging und die zentralen Forschungsziele der Studie erläutert. Durch gezielte Fragen sollten die Testpersonen im zweiten Teil des Interviews, die beiden Verpackungskonzepte mitein-ander vergleichen.

Im Folgenden werden Ergebnisse des Interviews präsentiert, diese werden anhand mehrerer Informationsgrafiken dargestellt und be-schrieben.

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Auf die Frage, welches Verpackungskonzept im Nachhinein für das Lösen der Aufgaben bevorzugt worden wäre, entschieden sich 100 % der 12 Befragten für Smart Packaging.

Abb. 4.2 Bevorzugung eines Verpackungskonzepts.

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Folgende Grafi k untermauert dieses Ergebnis. Auf die Frage, ob das Verpackungskonzept Smart Packaging den Umgang mit Kurzanleitun-gen attraktiver macht, stimmten 100 % für Ja. Im Hinblick auf das Er-gebnis war vor allem die Frage nach dem grundsätzlichen Nutzungs-verhalten von Kurzanleitung im Alltag interessant.

Abb. 4.3 Umgang mit Kurzanleitungen.

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Grundsätzlich nutzen 42 % der Befragten Kurzanleitungen im Alltag, 58 % hingegen nicht. Als Fazit kann man hier erkennen, dass Kurzan-leitungen durchaus Verwendung fi nden, sich jedoch der Umgang durch Smart Packaging attraktiver gestaltet.

Abb. 4.4 Nutzungsverhalten von Kurzanleitungen im Alltag.

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Um mögliche Schwächen des Verpackungskonzepts Smart Packaging zu prüfen, wurden die Testpersonen gefragt, ob sie eine separat beige-legte Kurzanleitung vermisst hätten. Auf diese Frage antworteten 83 % der Testpersonen mit Nein. Lediglich 16 % hätten sich noch eine beige-legte Kurzanleitung gewünscht.

Abb. 4.5 Separat beigelegte Kurzanleitung.

Zu berücksichtigen ist hierbei, dass sich diese Bewertung ausschließlich auf die Kurzanleitungen bezieht. Für technisch komplexere Gegenstän-de hätten sich viele Teilnehmer zusätzlich ein ausführliches Handbuch in der Verpackung gewünscht.

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Abschließend wurden die Testpersonen noch gefragt, ob sich ihrer Mei-nung nach auch die Attraktivität des Produkts durch das Verpackungs-konzept Smart Packaging steigert. Die Antwort auf diese Frage war gleich verteilt. 50 % antworteten mit Ja und 50 % mit Nein.

Abb. 4.6 Attraktivität des Produkts.

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Zusammenfassung

Die Analyse der Aussagen ergibt, dass sich das Nutzungsverhalten bzw. die Attraktivität von Kurzanleitungen, durch das Verpackungskon-zept Smart Packaging, steigern lässt. Diese Erkenntnis bestätigten 12 von 12 befragten Testpersonen. Darüberhinaus kann der Auswertung entnommen werden, dass Smart Packaging mit seinen Stärken seine Schwächen überwiegt. Beispielsweise wünschten sich nur 2 von 12 Testpersonen eine separat beigelegten Kurzanleitung. Dennoch wiesen beide Verpackungskonzepte einzelne Stärken und Schwächen auf, die-se werden im weiteren Verlauf der Auswertung noch detailliert aufge-führt. Erstaunlich ist außerdem, dass bei immerhin 6 von 12 Personen, das Verpackungskonzept Smart Packaging Auswirkung auf die Attrakti-vität eines Produkts hat. Demzufolge stellt sich die Frage:

Inwiefern kann die technische Kommunikation auch als Marketin-ginstrument eingesetzt werden?

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4.4 Ergebnisse des Mini-AttrakDiff Fragebogens

Um die hedonische (Aussehen) und pragmatische (Bedienbarkeit) Qualität der Verpackungskonzepte noch genauer zu erforschen, wur-de als Ergänzung zum Interview, ein standardisierter Fragebogen ein-gesetzt.

Bei dem eingesetzten Fragenbogen handelt es ich um den sogenann-ten Mini-AttrakDiff.

Hierzu wurden die Testpersonen aufgefordert, anhand 10 gegensätz-licher Adjektivpaare, die Verpackungskonzepte zu bewerten. Wie be-reits auf Seite 38 beschrieben, wird eine genaue Beurteilung durch eine Abstufung in 7 Schritten zwischen den Adjektivpaaren möglich.

In folgenden Informationsgrafiken werden die Ergebnisse des Mini-At-trakDiff Fragebogens dargestellt. Dabei werden die zwei Verpackungs-konzepte durch verschiedene Farben unterschieden:

Verpackungskonzept I (ROT):Originale Verpackung des portablen Akkus Power Core+ mini von Anker mit separater Kurzanleitung.

Verpackungskonzept II (BLAU):Smart Packaging Verpackung des portablen Akkus Power Core+ mini von Anker mit integrierter Kurzanleitung auf der Produkt-verpackung.

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In der ersten Grafik wird die durchschnittliche Bewertung des Fragen-bogens dargestellt. Die Wahrnehmung der Testperson wurde durch eine Abstufung in 7 Schritte (-3 bis 3) beurteilt. Wie häufig ein Schritt bei der Beurteilung gewählt wurde, zeigt sich, je nachdem, wie stark die Extremwerte nach rechts oder links ausschlagen. Die eingezeich-neten Werte entsprechen den Mittelwerten. Außerdem werden die Ad-jektivpaare der pragmatischen Qualität (PQ), der hedonischen Qualität - Identität (HQ-I), der hedonischen Qualität - Stimulation (HQ-S) und der Attraktivität durch die Farbkennzeichnung zugeordnet.

1

1

0

0

2

2

3

3

kompliziert

unpraktisch praktisch

vorraussagbarunberechenbar

verwirrend

minderwertig wertvoll

kreativ

fesselndlahm

hässlich schön

gutschlecht

PQ

HQI

HQ-S

ATT

phantasielos

übersichtlich

stilvollstillos

einfach

Verpackungskonzept II (BLAU)Verpackungskonzept I (ROT)

Abb. 4.7 Auswertung des Mini-AttrakDiff.

-1

-1

-2

-2

-3

-3

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Es zeigt sich, dass das Verpackungskonzept Smart Packaging deut-lich besser abgeschnitten hat. Insbesondere bei den Adjektivpaaren

• phantasielos/kreativ;• lahm/fesselnd;• kompliziert/einfach;

sind die Abweichungen besonders stark und eindeutig. Das lässt den Schluss zu, dass das Verpackungskonzept Smart Packaging als be-nutzerfreundlicher und ansprechender empfunden wird. Untermauert wird dies letztendlich auch durch die Resultate aus dem Interview der Testpersonen.

Durch die folgende Grafik werden die Ergebnisse des Fragebogens mithilfe der Portfolio-Darstellung veranschaulicht. Hierbei werden mehrere Charakterfelder in zwei Dimensionen aufgeteilt:

Der Punkt P verkörpert jeweils die mittlere Ausprägung der beiden Di-mensionen. Das Konfidenzrechteck um den Punkt P zeigt die Sicher-heit, mit der das jeweilige Verpackungskonzept einem Bereich zuge-ordnet werden kann. Grundsätzlich gilt:

Außerdem zeigt das Konfidenzrechteck, wie einig sich die Testpersonen bei der Beurteilung waren. Es gilt:

Um so größer das Konfidenzrechteck, desto geringer ist die Sicherheit.

Um so größer das Konfidenzrechteck, desto geringer ist die Einigkeit.

pragmatische Qualität (PQ)hedonische Qualität (HQ)

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Verpackungskonzept I (ROT)

• Das Konzept wurde als neutral und handlungsorientiert

eingestuft;

• Hinsichtlich der hedonischen und pragmatischen Qualität,

wurde das Konzept als mittel beurteilt;

• sehr geringe Einigkeit unter den Testpersonen;

• pragmatische Qualität stärker als hedonische Qualität.

Verpackungskonzept II (BLAU)

• Das Konzept kann eindeutig dem Charakter begehrt

zugeordnet werden;

• Hinsichtlich der hedonischen und pragmatischen Qualität,

wurde das Konzept als gut beurteilt;

• gute Einigkeit unter den Testpersonen;

• pragmatische Qualität und hedonische Qualität gleich stark.

Abb. 4.8 Auswertung des Mini-AttrakDiff, Portfolio Darstellung.

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4.5 Auffallende Probleme

In diesem Teil der Auswertung werden besonders auffallende Proble-me, die während des Tests aufgetreten sind, näher beschrieben. Diese wurden häufig im Interview als auch beim Lauten Denken geäußert.

Beschrieben wird:

• Wie viele Testpersonen sich mit dem Problem konfrontiert fühlten;

• Bei welchen Verpackungskonzept das Problem identifiziert wurde;

• Welche Testpersonen das Problem angesprochen haben;• Wie das Problem beschrieben wird;• Mögliche Ursachen für das Problem;• Eine Empfehlung wie das Problem behoben werden kann.

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Problem 1: Dreiteilung der Kurzanleitung

Verpackung

Mögliche Ursachen Um der Verpackung mehr Indivi-dualität und Spielcharakter zu ver-leihen, wurde die Kurzanleitung auf der Produktverpackung in drei wegklappbare Laschen aufgeteilt. Die Beweglichkeit der einzelnen Laschen ist für die meisten Teil-nehmer eher verwirrend und wirkt sich negativ auf die Verständlich-keit der Kurzanleitung aus.

Testaufgaben Das Problem zeigt sich in 5 von 5 Testaufgaben.

Problembeschreibung

Empfehlung Die Dreiteilung der Kurzanleitung ist überfl üssig, da sich diese nach-teilig auf die Wahrnehmung der Kurzanleitung auswirkt. Sinnvoller ist es, die Kurzanleitung auf nur einer wegklappbaren Lasche ab-zubilden.

Teilnehmer TP 9, TP 1, TP 6, TP 11

Anzahl der Testpersonen 4 von 6 testenden Testpersonen

Verpackungskonzept IISmart Packaging

TP 9 erkennt nicht die Notwendig-keit der drei Laschen. TP 1 erkennt keinen Vorteil der Dreiteilung der Kurzanleitung auf der Produktver-packung. Zudem bemängeln TP 11 und TP 6 die Teilung der Anlei-tung.

Tab. 4.1 Problembeschreibung 1.

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Problem 2: Klebepunkte

Verpackung

Mögliche Ursachen Da die Klebepunkte sehr klein sind, dafür aber sehr stark kleben, hatten einige Testpersonen Pro-bleme beim Lösen. Schwierig ist zudem, die Klebepunkte zu Lösen ohne dabei die Verpackung zu beschädigen. Beispielsweise löste sich bei TP 11 ein Teil der integ-rierten Kurzanleitung beim Öffnen.

Testaufgaben Das Problem zeigt sich in 5 von 5 Testaufgaben.

Problembeschreibung

Empfehlung Es ist empfehlenswert die Kle-bepunkte durch eine zusätzliche Lasche zu ersetzen. Diese könn-te beim Verschließen hinter die Außenseite der Innenverpackung gesteckt werden. Durch den Druck der Lasche auf die Außenseite bleibt die Oberseite mit der Kurz-anleitung verschlossen.

Teilnehmer TP 11, TP 4, TP 6,

Anzahl der Testpersonen 3 von 6 testenden Testpersonen

Verpackungskonzept IISmart Packaging

Um die drei Laschen zu verschlie-ßen, wurden kleine weiße Klebe-punkte verwendet. TP 11 empfi n-det diese als sehr unpraktisch. TP 4 äußerte: „Ich dachte vielleicht mache ich dann hier irgendetwas kaputt.“ Zudem ist es für die TP 4 nicht sofort ersichtlich, die weißen Klebepunkte zu lösen, um die Ver-packung zu öffnen. Auch TP 6 hat beim Lösen der Klebepunkte seine Schwierigkeiten.

Tab. 4.2 Problembeschreibung 2.

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Problem 3: Symbol nicht eindeutig

Verpackung

Mögliche Ursachen Das Symbol zeigt lediglich zwei USB-Anschlüsse und einen schwarzen Rahmen. Dadurch wird nicht klar, in welchen Kontext sich die beiden Anschlüsse befi n-den. Ob es nur eine Vergrößerung der Computeranschlüsse oder ein USB-Ladegerät an der Steckdose darstellt, ist nicht zu erkennen.

Testaufgaben Das Problem zeigt sich in Testauf-gabe 3.

Problembeschreibung

Empfehlung Da es sich bei dem Symbol um ein USB-Ladegerät an einer Steckdo-se handelt, sollten diese auch als solche, erkennbar gestaltet wer-den. Beide Objekte sollten hierbei als Ganzes abgebildet werden.

Teilnehmer TP 8, TP 4, TP 9, TP 5, TP 6, TP 12, TP 7, TP 2, TP 11,

Anzahl der Testpersonen 9 von 12 testenden Testpersonen

Verpackungskonzept IISmart Packaging undVerpackungskonzept IOriginale Verpackung

Das Symbol (siehe links) in der Kurzanleitung, welches eine Op-tion des Ladevorgangs darstellen soll, wird bei beiden Verpackungs-konzepten von vielen Testperso-nen bemängelt und als nicht ein-deutig empfunden. Beispielsweise äußerte TP 9: „Das ist nicht klar, weil das kann alles Mögliche sein.“

Tab. 4.3 Problembeschreibung 3.

Symbol

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4.6 Stärken und Schwächen

Weitere Probleme, aber auch Chancen der Verpackungskonzepte werden in der unteren Darstellung veranschaulicht.

weitere ermittelte Schwächen

ermittelte Stärken

Verpackungskonzept I

Verpackungskonzept I

• umständlich wieder einzupacken

• Informationen zu unübersichtlich

• Verpackung, die man wegschmeißt

• zu viele einzelne Informationsträger

• zweckmäßiger Aufbau

• beigelegte Kurzanleitung

• mehrere Verpackungen für unter-

schiedliche Sprachen

• keine beigelegte Kurzanleitung

• Informationen zu klein geschrieben

• weniger Müll

• Kurzanleitung geht nicht verloren

• sehr benutzerfreundlich

• kostengünstiger für Produzenten

• Benutzer wird animiert Kurzanleitung

zu lesen

• Informationen sind schneller ersicht-

lich

• übersichtlicher Aufbau

Verpackungskonzept II

Verpackungskonzept II

Tab. 4.4 Schwächen der Verpackungskonzepte.

Tab. 4.5 Stärken der Verpackungskonzepte.

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Kapitel 5Diskurs zur

Studie

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5. Diskurs zur Studie

5.1 Zusammenfassung

Zum Abschluss sollen hier noch einmal die Erkenntnisse der Studie zusammengefasst und ein Fazit gezogen werden.

In der Studie Smart Packaging - eine Studie über integrierte Kurzan-leitungen auf Produktverpackung wurden die in Kapitel 3 beschrie-benen Verpackungskonzepte einem Usability-Test unterzogen und verglichen. Beide Verpackungskonzepte ergaben gute Erfolgsquoten beim Lösen der Testaufgaben. Mithilfe von Smart Packaging wurden die Aufgaben jedoch deutlich schneller gelöst, was auf eine Steige-rung der Effizienz der integrierten Kurzanleitung rückschließen lässt. Außerdem wurde im Rahmen der Studie das Nutzungsverhalten von technischer Dokumentation untersucht. Die Auswertung hat ergeben, dass das Verpackungskonzept Smart Packaging als attraktiverer Umgang mit technischer Dokumentation, empfunden wurde. Deut-lich wurde dies vor allem im Interview. Zum Beispiel auf die Frage, welches Verpackungskonzept die Testpersonen im nach hinein be-vorzugt hätten, entschieden sich alle für Smart Packaging. Gestützt wird diese Erkenntnis auch durch die Auswertung des Mini-AttraktDiff. Im Vergleich zur originalen Verpackung wurde Smart Packaging als begehrenswerter eingestuft. Hinsichtlich des Nutzungsverhaltens war auch die Frage besonders interessant, ob sich der Umgang von tech-nischer Dokumentation, durch Smart Packaging noch weiter steigern lässt. Es stellte sich heraus, dass alle Testpersonen dieser Meinung waren. Zudem erwähnten viele im Interview, dass sie sich durch Smart Packaging animiert fühlen, sich die Anleitung einmal durchzulesen. In der konkreten Umsetzung des neuen Verpackungskonzepts wurden jedoch auch noch einige Optimierungsmöglichkeiten deutlich. Grund-sätzlich aber zeigte sich, dass die Stärken den Schwächen von Smart Packaging überwiegen.

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5.2 Fazit

Die Studie hat gezeigt, dass das Verpackungskonzept Smart Packa-ging durchaus als Möglichkeit gesehen werden kann, um das Nut-zungsverhalten und die Effizienz von technischer Dokumentation zu steigern. Vor allem bei einfachen Geräten mit geringem Funktionsum-fang zeigt die Studie, dass die Integration der Kurzanleitung auf die Produktverpackung ein Erfolg versprechendes Konzept darstellt. In-wieweit sich dieses auch bei komplexeren Geräten mit großem Funk-tionsumfang anwenden lässt, bleibt fraglich. Ausführliche Bedienungs- und Betriebsanleitungen sollten deshalb der Verpackung weiterhin separat beigelegt werden.

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Anhang

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Literaturverzeichnis

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3: van Roojen, Pepin: Basic Packaging. 1. Auflage: Amsterdam: Pepin Press, 2010.

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5: Lehmann, Stefanie: „Export: Daten und Fakten“, 2014, unter: http:// www.bve-online.de/themen/aussenwirtschaft/expot (abgerufen am 16.02.2016).

6: Riegel, Martin; Tjarks-Sobhani, Marita: Technische Kurzanlei-tungen: Eine Entwicklungsmethodik zur nutzergerechten Gestaltung. Schmidt-Römhild, 2001.

7: Gräfe, Elisabeth; Michael, Jörg: Leitfaden Betriebsanleitungen: Stuttgart: tekom, 2014.

8: Mason, Daniel: Verpackung innovativ. München: Stiebner Verlag, 2001.

9: Krieg, Thomas: Verpackt und zugeklebt: Das Praxis-Handbuch für professionelles Verpacken. 1. Aufl..: Ratioform Verpackungsmittel, 2004.

10: Hennig, Jörg ; Tjarks-Sobhani, Marita: Usability und technische Dokumentation. 1. Aufl.. Schmidt-Römhild, 2007.

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11: User Interface Design GmbH: „AttrakDiff“, 2013, unter: http://at-trakdiff.de/sience.html#publikationen (abgerufen am 17.02.2016).

12: Schäfer, Anna: Meins kann mehr!: Die Bedienungsanleitung als Instrument zur Nutzung unbekannter Funktionen, München: Hoch-schule München, 2015.

13: Nielsen, Jakob: Usability Engineering. Academic Press INC., San Diego (CA), 1993.

14: Universität, Augsburg: „Quantitative und qualitative Methoden“, unter: http://i-literacy.e-learning.imb-uni-augsburg.de/node/664 (abge-rufen am 16.02.2016).

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Abbildungsverzeichnis

Kapitel 1

Abb. 1.1 Verpackung in der Kette des Warendurchlaufs.Abb. 1.2 Schutzfunktionen der Verpackung.

Kapitel 2

Abb. 2.1 Power Core+ mini.Abb. 2.2 Verpackung des Power Core+ mini (Quelle: https://www.anker.com/products/A1104011, abgerufen am 14.02.2016) Abb. 2.3 Auzüge der originalen Kurzanleitung.Abb. 2.4 Kartonkarten von Entwurf 1.Abb. 2.5 Entwurf 1 Überblick.Abb. 2.6 Oberseite der Innenverpackung Smart Packaging mit Klebepunkten.Abb. 2.7 Äußere Verpackung Smart Packaging.Abb. 2.8 Äußere Verpackung Smart Packaging.Abb. 2.9 Innere Verpackung Smart Packaging.Abb. 2.10 Innere Verpackung Smart Packaging.

Kapitel 3

Kapitel 4

Abb. 4.1 Auswertung BearbeitungszeitenAbb. 4.2 Bevorzgung eines Verpackungskonzepts.Abb. 4.3 Umgang mit Kurzanleitungen.Abb. 4.4 Nutzungsverhalten von Kurzanleitungen im Alltag.Abb. 4.5 Separat beigelegte Kurzanleitung.Abb. 4.6 Attraktivität des Produkts.Abb. 4.7 Auswertung des Mini-AttrakDiff.Abb. 4.8 Auswertung des Mini-AttrakDiff, Portfolio Darstellung.

Kapitel 5

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Tabellenverzeichnis

Kapitel 1Kapitel 2Kapitel 3

Tab. 3.1 Testgruppe 1, männlich.Tab. 3.2 Testgruppe 1, weiblich.Tab. 3.3 Testgruppe 2, männlich.Tab. 3.4 Testgruppe 2, weiblich.Tab. 3.5 Testgruppe 3, männlich.Tab. 3.6 Testgruppe 3, weiblich.

Kapitel 4

Tab. 4.1 Problembeschreibung 1.Tab. 4.2 Problembeschreibung 2.Tab. 4.3 Problembeschreibung 3.Tab. 4.4 Schwächen der Verpackungskonzepte.Tab. 4.5 Stärken der Verpackungskonzepte.

Kapitel 5

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