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  • Dokumentation der Fachkonsultation Implementierung von Palliative Care in Alten- und Pflegheimen

    PALLIATIVE CARE UND ORGANISATIONSETHIK

    PALLIATIVVERSORGUNG IN DER STATIONREN ALTENHILFE

    IMPLEMENTIERUNG VON PALLIATIVE CARE IN ALTEN- UND PFLEGEHEIMEN DOKUMENTATION ZUR 1. INTERNATIONALEN IMM-IFF FACHKONSULTATION KLAUS WEGLEITNER UND ELISABETH REITINGER

    IFF Eigenverlag kursbuch palliative care 8/2004

    Institut fr interdisziplinre Forschung und Fortbildung der Universitten Klagenfurt / Wien / Innsbruck / Graz

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  • Dokumentation der Fachkonsultation Implementierung von Palliative Care in Alten- und Pflegheimen

    AutorInnen: Mag. Klaus-Jrgen Wegleitner; Soziologie, Ethik, Wissenschaftsforschung Dr. Elisabeth Reitinger; Betriebswirtschaft, Psychologie Fotos: Dr. Stefan Dinges IFF Palliative Care und OrganisationsEthik

    Schottenfeldgasse 29/4/I A-1070 Wien Tel.: +43(0)1-522 4000-102 Homepage: www.univie.ac.at/iffpallorg Email: [email protected] Nachbestellungen der Dokumentation bei ... Ilona Wenger +43(0)1-522 4000-101 [email protected] Empfehlung zur Zitationsweise: Wegleitner, Klaus; Reitinger, Elisabeth (2004): Palliativversorgung in der stationren Altenhilfe. Implementierung von Palliative Care in Alten- und Pflegeheimen. Dokumentation zur 1. Internationalen IMM IFF Fachkonsultation. In: kursbuch palliative care 8/2004. Wien: Eigenverlag.

    Alle Rechte vorbehalten 2003, IFF / Palliative Care und OrganisationsEthik Eigenverlag, Wien ISSN / 1609 3968

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    mailto:[email protected]

  • Dokumentation der Fachkonsultation Implementierung von Palliative Care in Alten- und Pflegheimen

    INHALTSVERZEICHNIS

    TEILNEHMERINNEN DER FACHKONSULTATION 4

    EINLEITUNG 6

    ZUR INTENTION DER VERANSTALTUNG FACHKONSULTATION 7

    ARBEITSRAHMEN 8

    ABLAUF DES TAGES 9

    UNTERSCHIEDLICHE PERSPEKTIVEN NUTZEN 10

    ZENTRALE THEMEN IN DER PALLIATIV- UND HOSPIZARBEIT IN ALTEN- UND PFLEGHEIMEN 13

    ETHIK IN DER STATIONREN ALTENHILFE 15

    Die Wahrung von Menschenrechten 15

    Altenhilfe im Spannungsfeld von Autonomie und Frsorge 16

    Prozesse ethischer Entscheidungsfindung 17

    Gute Kommunikation ist Ethik 18

    STANDARDS UND KOMPETENZEN IN PALLIATIVE CARE 20

    HERAUSFORDERUNGEN IM PROJEKTPROZESS 22

    KONZEPTENTWICKLUNG DER PALLIATIV- UND HOSPIZVERSORGUNG / ZUKUNFTSSZENARIEN 24

    KURZER AUSBLICK 25

    VERWENDETE LITERATUR 27

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  • Dokumentation der Fachkonsultation Implementierung von Palliative Care in Alten- und Pflegheimen

    TEILNEHMERINNEN DER FACHKONSULTATION Christel Orth und Martin Alsheimer, Christophorus Hospizverein Mnchen

    Fr das Projekt Leben bis zuletzt - Palliativbetreuung in den Alten- und Pflegeheimen

    der IMM

    Christa Stelling u. Marlene Steves, DiD Dsseldorf

    Fr das Projekt OrganisationsKultur des Sterbens der Diakonie in Dsseldorf (DiD)

    Jrgen Bartosch, Dsseldorf

    Fr die Implementierung von Palliative Care in Einrichtungen der Kaiserswerther

    Diakonie

    Michael Jlich u. Carmen Birkholz, Dsseldorf

    Fr das Projekt Lebensbegleitung bis zum Tod der AWO, Bezirk Niederrhein

    Frank Stoffer, CBT Kln

    Fr das Projekt in Geborgenheit Leben und Sterben im Wohnheim Upladin

    Julia Siepreck, Institut fr Sozialarbeit Frankfurt

    Fr das Projekt Da sein - Lebensbegleitung bis zum Tode im Raum Frankfurt

    Ulrike Schulze, Mnster

    Fr das Projekt LIMITS

    Martin Mybes u. Dorothee Meyer, Freiburg

    Fr die Hospizumsetzung im St.CarolusHaus Freiburg

    Tabea Luhmann, Wuppertal

    Fr das Hospizprojekt im Reformierten Gemeindestift Elberfeld

    Christa Seeger, Sitzwache Stuttgart

    Umsetzung der Hospizidee in Pflegeheimen

    Martina Schmidl, Wien (Geriatriezentrum am Wienerwald)

    Fr das Projekt Implementierung eines palliativen Betreuungskonzeptes fr

    hochbetagte und demente Menschen in einem Pflegeheim

    Stein Huseb, Bergen / Wien (Gastprofessur am IFF)

    Fr das nationale Projekt Palliative Care fr alte Menschen in Norwegen und die

    konkrete Umsetzung im Pflegeheim des Roten Kreuzes in Bergen

    Thomas Binsack, Mnchen

    Leitender Arzt der Palliativstation am Krankenhaus der Barmherzigen Brder

    2. Vorsitzender des Stiftungsrates der Bayerischen Stiftung Hospiz

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  • Dokumentation der Fachkonsultation Implementierung von Palliative Care in Alten- und Pflegheimen

    Gunther Frhlich, Mnchen

    QM-Beauftragter Altenhilfe der IMM

    Roswitha Kottnick, Stuttgart

    Hospizreferat des Diakonischen Werkes der EKD

    Helga Weninger, Mnchen

    Fachreferentin Abt. Altenhilfe des Sozialreferates der Stadt Mnchen

    Sepp Raischl, Mnchen

    Theologe & Hospizsozialarbeiter im Ambulanten Hospiz- und Palliativ-

    Beratungsdienst des Christophorus Hospiz Vereins Mnchen e.V.

    Bernadette Fittkau-Tnnesmann, Mnchen

    Leiterin der Akademie fr Palliativmedizin, Palliativpflege und Hospizarbeit (APPH)

    Interdisziplinres Zentrum fr Palliativmedizin am Klinikum der Universitt Mnchen

    Erich Schindler, Mnchen

    Fachabteilung Pflege im Caritasverband Mnchen

    Frank Kittelberger, Innere Mission Mnchen,

    Projektstelle Hospizarbeit & Fachstelle Supervision in der Abteilung Altenhilfe

    Verantwortlich fr Planung, und Moderation der Tagung

    Andreas Heller, IFF Palliative Care und OrganisationsEthik, Wien

    Co- Planung und Co-Moderation der Tagung; Kooperation bei der Dokumentation

    Stefan Dinges, IFF Wien

    Elisabeth Reitinger und Klaus Wegleitner, IFF Wien

    Dokumentation des Tages

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  • Dokumentation der Fachkonsultation Implementierung von Palliative Care in Alten- und Pflegheimen

    EINLEITUNG Der Blick auf die demografische Entwicklung, insbesondere in den westlichen

    Industrielndern, zeigt, dass der Anteil der hochaltrigen Bevlkerung im stetigen Steigen

    begriffen ist und mit einer deutlichen Verschiebung der Krankheitsbilder einher geht.

    Menschen sterben immer seltener den krankheitsbedingten berraschenden, pltzlichen

    Tod, sondern vielmehr einen langsamen, von chronischer Krankheit und/oder Multimorbiditt

    gekennzeichneten, vorhersehbaren. Das Versorgungssystem ist gefordert dem Leben nicht nur

    mehr Jahre zu geben, sondern die durch die gestiegene Langlebigkeit gewonnenen Jahre

    mit mehr Lebensqualitt zu fllen, insbesondere im Hinblick auf die letzte Lebensphase, das

    Sterben. Die gesellschafts-, und folglich konkreter, gesundheitspolitische Herausforderung ist

    es daher, den Lebensweg der immer lter werdenden Sterbenden, trotz der zunehmenden

    Verknappung der Ressourcen im Gesundheitswesen und den darauf basierenden steigenden

    Wettbewerb zwischen den unterschiedlichen Dienstleistern, bis zuletzt in Wrde zu begleiten

    (Heller et al. 2003). Hier sind es vor allem Krankenhuser und Pflegeheime, in denen

    Lebensqualitt sterbender Menschen sichergestellt werden muss.

    Lenkt man den Fokus auf die stationren Altenpflegeeinrichtungen, so nehmen sie zwar schon

    jetzt einen zentralen Stellenwert in der Betreuung hochaltriger Sterbender ein, doch werden

    sie aufgrund der Vernderung der BewohnerInnenstruktur knftig noch strker Orte hchster

    Pflege- und Versorgungsintensitt werden (Bickel 1998, Ochsmann et al. 1997). Eine

    besondere Herausforderung stellt in diesem Zusammenhang der wachsende Anteil von

    demenziell vernderten Menschen dar.

    In vielen Alten- und Pflegheimen wird das Sterben noch immer ausgeblendet. Die

    Konzentration liegt eher auf aktivierende und rehabilitative Angebote fr alte Menschen.

    Dieser Intention steht der Alltag in den Einrichtungen gegenber, in dessen Rahmen viele

    MitarbeiterInnen nicht ausreichend vorbereitet mit Sterben, Tod und Trauer konfrontiert

    werden. Auf diese Herausforderungen wird in den meisten Fllen durch hohes individuelles

    Engagement reagiert. Selten wird auf organisationaler Ebene oder einrichtungsbergreifend

    an der Gestaltung adquater Rahmenbedingungen gearbeitet, die ein Sterben in Wrde in

    jedem Versorgungskontext ermglichen (Pleschberger 2003). Die Lebensqualitt Sterbender

    in stationren Pflegeeinrichtungen kann nur dann bis zuletzt aufrecht erhalten werden, wenn

    sich das Versorgungssystem auf konzeptioneller Ebene an der Leitkategorie Wrde ausrichtet

    (Klie 1998). Palliative Care versteht sich in diesem Zusammenhang als interdisziplinres,

    interprofessionelles und interorganisationales Versorgungskonzept, das die Umsetzung dieses

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  • Dokumentation der Fachkonsultation Implementierung von Palliative Care in Alten- und Pflegheimen

    Anliegens rahmt und untersttzt (WHO 2002). Es orientiert sich an proaktiven

    Entscheidungen zur Sicherung der Lebensqualitt und der Wrde im Sinne eines sozio-

    psychosomatischen und spirituellen Verstndnisses bis zuletzt. Konzeptionell wrde eine

    Integration von Palliative Care in die Regelversorgung der stationren Pflegeeinrichtungen

    eine Transformation der strukturellen, professionellen und konomischen

    Rahmenbedingungen in Richtung palliativer Kultur bedeuten (Heller et al. 2002; Hockley

    2002). In dieser Transformation kann die individuelle Interventionsebene, im Sinne von

    individueller Aufklrung und Bildungsarbeit, nur einen Baustein darstellen der in eine

    gesamtorganisationale Entwicklung eingebettet ist. Zur nachhaltigen Entwicklung einer

    palliativen Kultur braucht es die Auseinander