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PANORAMA | CROWDSOURCING 30 Die neue digitale Wertschöpfung. Wie das Crowdsourcing die Kreativ- Arbeit revolutioniert Crowdsourci ng, ei ne Wortschöpf ung, di e 2006 erstmals i n ei nem Arti kel des Magazi ns Wired er- wähnt wurde, beschrei bt das Auslagern von Aufgaben, Fragestellungen und Kreati vlei stungen an di e Masse der I nternetnutzer . I nzwi schen i st aus dem unschei nbaren Trend ei ne Bewegung gewor- den, di e langsam aber si cher bestehende Wertschöpf ungsketten umkrempelt . Aber wi e si eht Crowdsourc ing nun in der Praxi s aus? Wel che Perspek tiven und Vor t e i le bringt se ine Anwendung mit si ch, wel che Gefahren könnt en f ür di e Krea tivbranche lauern? Vi elle i cht hi lf t e in Bl i ck in den St ammbaum: Di e Open- Sourc e-Bewegung i m Sof t warebere i ch i st si cher eine Initialzündung gewesen, auch User Generat ed Cont ent i st e in verwandt es Thema . Crowdsour- c ing gre i f t di ese St römungen auf und überse tzt si e in e ine digit ale Inf rast ruk tur . Nehmen wi r zum Be i spi el Ady. Ady i st Ent wi c k ler f ür i Phone- Apps, er ha t j ahrelange Erfahrung auf di esem

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Die neue digitale Wertschöpfung. Wie das Crowdsourcing die Kreativ-Arbeit revolutioniertCrowdsourcing, eine Wortschöpfung, die 2006 erstmals in einem Artikel des Magazins Wired er-wähnt wurde, beschreibt das Auslagern von Aufgaben, Fragestellungen und Kreativleistungen andie Masse der Internetnutzer. Inzwischen ist aus dem unscheinbaren Trend eine Bewegung gewor-den, die langsam aber sicher bestehende Wertschöpfungsketten umkrempelt.

Aber wie sieht Crowdsourcing nun in der Praxisaus? Welche Perspektiven und Vorteile bringtseine Anwendung mit sich, welche Gefahrenkönnten für die Kreativbranche lauern? Vielleichthilft ein Blick in den Stammbaum: Die Open-Source-Bewegung im Softwarebereich ist sicher

eine Initialzündung gewesen, auch User GeneratedContent ist ein verwandtes Thema. Crowdsour-cing greift diese Strömungen auf und übersetztsie in eine digitale Infrastruktur. Nehmen wirzum Beispiel Ady. Ady ist Entwickler für iPhone-Apps, er hat jahrelange Erfahrung auf diesem

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Gebiet, ein kleines Team hinter sich und einenStundensatz von $30, nach derzeitigem Kurs alsoetwa 21 Euro. Obwohl er in Pakistan lebt, arbei-tet er für Auftraggeber in aller Welt . Über dieCrowdsourcing-Plat tform odesk hat er bereits1.791 Stunden mit der Entwicklung von Appsverbracht (bei seinem aktuellen Stundensatzentspräche das immerhin $54.000) und dafür nur beste Bewertungen bekommen.

Man sieht, wir leben im Zeitalter des globalenZugangs, Zugang zu Arbeits- und Kreativleistungsowie Ideen – und zu den passenden Auftragge-bern. Man ahnt es bereits, der Kampf um Talentewird sich damit langfristig weiter verstärken.Aber nicht nur das – bestehende Arbeits- undOrganisationsprozesse werden zunehmend „fluide“,es bildet sich ein neues Hyper-Expertentum he-raus, und projektbezogenes Arbeiten ersetzt invielen Bereichen feste Firmenstrukturen.

Crowdsourcing kann somit jetzt schon als dienächste Entwicklungsstufe des Web 2.0 gesehenwerden. Und kollaboratives Arbeiten wird in Zu-kunft noch weiter befördert durch den Ausbauvorhandener Plattformen und Netzwerke wieGoogle Plus in Verbindung mit Google Docs.

Wie positionieren sich Unternehmen in diesem neuen Umfeld?

Für Unternehmen bleiben zwei Punkte festzu -halten: Crowdsourcing muss nicht zwangsläufigeine Bedrohung für die gegenwärtige Kreativ-In-dustrie sein. Richtig verstanden und aufgegriffen,kann es eine natürliche wie logische Weiterent-wicklung der bestehenden Abläufe und gleichsamauch eine Chance auf neue Geschäftsfelder – ja,ein wunderbares Effizienz- und Flexibilitäts-Toolsein. Aber Crowdsourcing ist dabei kein „FreeLunch“, sondern erfordert viel konzeptionelle Ar-beit und umfassendes Community-Management.„Content Curation“ oder „Curated Crowdsourcing“(die professionelle und redaktionelle Filterungund Aufarbeitung von Inhalten) sind Aufgaben-felder, die zukünftig extrem gefragt sein werden.Auch aus Perspektive der Betriebs- und Mitarbei-tersteuerung, sprich im Human-Resources-Sektorder Unternehmen, ist der Umgang mit der Crowdein Thema, welches immer wichtiger wird.

Crowdsourcing wird derzeit oftmals nur als schnel-les Marketing-Tool für Kampagnen eingesetzt, umKunden stärker an die Marke zu binden. Bei vielenUnternehmen ist noch gar nicht angekommen,dass es noch viel mehr vermag. Die Crowd kannInhalte verifizieren, analysieren oder kategori-

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Qualitätskontrolle und Content Curati-on sind für Crowdsourcing-Plattformenunerlässlich.

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sieren, sprich mit Tags versehen oder bewerten(z.B. auf Microworking-Plattformen wie Crowd-Flower oder Clickworker). Sie kann aber auch Pro-dukte verbessern und erschaffen (z.B. Tchibo Ideasoder unserAller). Sie kann forschen und Problem-stellungen lösen (z.B. Fold.it, InnoCentive.com),oder sie finanziert gleich das gesamte Projekt(über Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarteroder deren deutsche Pendants wie Startnext, Visionbakery, Inkubato oder Pling). Erfolgreichumgesetzt, erlaubt Crowdsourcing, eine vormalsunüberwindbare Masse an Tasks zu bewältigen undgewährt Zugriff auf einen gigantischen Pool anWissen und Content. (siehe dazu auch Seite 34-35)

Wie lassen sich langfristig eine faire Entlohnungund Qualitätskontrolle umsetzen und wie müssenSteuern und Rechte auf die neue Wertschöpfungabgestimmt werden?

Entlohnung und Qualitätskontrolle

Ein Antrieb für die Crowd ist sicherlich die An -erkennung der Community, sich mit anderen zumessen (Stichwort „Gamification“), Lob undvielleicht die Aussicht auf ein kleines bisschenRuhm unter Gleichgesinnten. Befragungen derdeutschen Crowdsourcing-Plattform 12designerhaben beispielsweise ergeben, dass Geld längstnicht alleiniges Motivationsmittel für die Desig-ner ist. Die Nutzer legen vielmehr Wert auf Feed-back zur eigenen Arbeit durch den Auftraggeberund die Community. Diese Beobachtung deckt sichmit internationalen Erhebungen. Denen zufolgekann eine monetäre Entlohnung bei Kreativauf-gaben sogar Negativ-Effekte mit sich bringen, dadas Ergebnis der kreativen Arbeit gegenüber denfinanziellen Anreizen in den Hintergrund rückt.Und dennoch: Angemessene Entlohnung ist einMuss.

Funktionierende Bewertungssysteme sind wichtigeStellschrauben, denn Qualität und faire Bezahlungbedingen sich gegenseitig. So viel zur Theorie.Aber wie sieht die ideale Ausführung dessen aus?Nationale wie internationale Crowdsourcing-Plat tformen arbeiten derzeit massiv an der Er -forschung dieser Zusammenhänge und der Quali-tätsverbesserung der Inhalte.

Auch in der neuen digitalen Wertschöpfung ver-lieren die Gesetze der Marktwirtschaft dankens-werterweise nicht gänzlich ihre Wirkung. Qualitäts-inhalte werden damit auch in Zukunft ihren Preisund Dumping-Plat tformen dementsprechendlangfristig keine Chance am Markt haben. Wertist dabei ein stets subjektiv geprägter Faktor, dendie Nutzer letztlich selbst mitsteuern können. Fürein kleines Budget von 100 Euro bis 300 Eurokönnen z.B. Start-Ups ihr Logo erstellen lassen.Geht es an umfassendere Kreativ-Kampagnen fürUnternehmen (z.B. auf jovoto.com), müssen gutund gerne 10.000 Euro oder mehr den Besitzerwechseln.

Und die sozialen Faktoren? Diese Frage ist eben-falls noch weitestgehend offen in der neuen Wert-schöpfung. Mindestlöhneoder allgemeine Industrie-standards haben sich in die-sem Entwicklungsstadiumnoch lange nicht herausgebil-det. Sollte die freiberuflicheArbeit im Netz weiter zuneh-men, wäre es zum Beispielratsam, über eine Art Künst-lersozialkasse für Crowdsour-cing-Jobs nach zudenken.Eine Plattform agiert bereitsin dieser Richtung: Für US-User bietet odesk optionaleine Krankenversicherung an,die sich in vier Angebotsarten staffelt und bei105 US-Dollar monatlich beginnt. Trotzdem, beisozialen Fragen stößt das globale Arbeiten inder Tat an seine ganz realen Grenzen, denn län-derübergreifend ist solch ein Programm natürlichschwer umzusetzen. Ebenso offen sind Fragennach einer international gültigen Rechts- undSteuer-Regelung, die bei einer Zunahme der di-gitalen Kreativmarktplätze erforderlich wäre.

Auch wenn die deutsche Start-Up-Landschaftdurchaus nicht untätig ist – in den USA hat dasThema Crowdsourcing bereits einige Jahre Vor-sprung, was sich unter anderem an der Vielfaltder Plattformen und dem selbstverständlicherenUmgang mit dem Thema zeigt.

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Diversität fördert die positiven Effektevon Crowdsourcing.

Community-Pflege, Feedback und Gamification-Ansätze steigern dieUser-Motivation.

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Während meines Aufenthalts besuche ich nocheinige Start-Ups, die sich in San Francisco, PaloAlto und Umgebung niedergelassen haben undtreffe dabei immer wieder auf Deutsche, die dasLeben und Arbeiten hier dem in der Heimat vor-ziehen. Auf die Frage nach den Vorteilen werdenmir – neben einem augenzwinkernden Hinweisauf das bessere Wetter – immer wieder die Argu-mente „höherer Innovationsgrad“ und „bessereChancen auf Venture Capital“ genannt. „Außer-dem erleichtert es die Kommunikation enorm,wenn man den passenden Facebook-Entwicklernebenan sitzen hat. Diese kurzen Wege sind Goldwert“, so Philipp Berner. Der Deutsche lebt seitetwa einem Jahr in der Bay Area und arbeitetbei appbackr, einem Crowdfunding Start-Up füriPhone-Apps.

Die allgemeine Marschrichtung scheint klar: Vernetzung von Ressourcen. Und Vernetzung vonMenschen, die etwas bewegen können und wollen.Es ist an der Zeit, dass wir auch in Deutschlandunseren Geist öffnen und lernen, über bestehen-de Unternehmensgrenzen hinwegzudenken. Nurso kann zukünftig wirtschaftliches Wachstum undeffizientes, innovationsgetriebenes Arbeiten er-möglicht werden. Wir denken nach wie vor nichtnur zu klein, sondern auch zu lokal. Der globaleMarktplatz ist da. Wir sollten endlich lernen, ihnrichtig zu nutzen.

Claudia Pelzer

Die junge Branche kennt sich. Umso vertrauterist die Stimmung auf dem weltweit größtenBranchenevent in San Francisco. Und noch eineswird klar: Amazon hat sich mit der MicroworkingPlattform Mechanical Turk zu einer Art Mutter-schiff gemausert, auf dem andere Unternehmenihre Geschäftsmodelle aufsetzen.

Neben solchen US-Giganten finden sich unter denBesuchern, Speakern und Unternehmen auch er-staunlich viele Deutsche. Zum Beispiel die Zanox-Gründer. Das Dreiergespann aus Thomas Hessler,Heiko Rauch und Jens Hewald hat sein neuesStart-Up auf der anderen Seite des Atlantiks ausder Taufe gehoben. Und zwar in einer Garage inMountain View. Auf der CrowdConf präsentierensie erstmals das Projekt: eine Plattform namensUFOstart, die Gründer (sprich Ideengeber), Exper -ten und Venture Capital-Geber zusammenbringt.„Wir sind lange genug im Business, um zu wissen,was Start-Ups brauchen“, erklärt mir ThomasHessler. „Und hier geht es nicht nur um Geld.Auch Know-how-Transfer ist ein großes Thema.“

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Second Life-Gründer Philip Rosedale. Er lässt sich bereitwilligvor meine Kamera ziehen und erklärt mir dieIdee zu seinem neuen Projekt Coffee & Power, einem virtuellen Marktplatz für Dienstleistungenà la privater Spanischunterricht mit stationärenWorkplaces. Eine Kombination von Crowdsourcingund Co-Working, wenn man so will.

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Familientreffen – die CrowdConf 2011

VideolinkCrowdConf

2011

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Wer ist 12designer? 12designer ist eine Internetplattform für Design-Wettbewerbe. DieIdee: „Die Kreativität der Masse ist besser als die eines Einzelnen.“Ein Auftraggeber benötigt eine Kreativleistung, z.B. ein Logo oderWebdesign. Eine Vielzahl kreativer Menschen aus der ganzen Welttritt in einem Design-Wettbewerb an, um eine Lösung zu bieten.

Wer hatte die Idee und wer hat das Unternehmen gegründet? Eva Missling ist die Gründerin und Geschäftsführerin von 12designer.Die Idee zu 12designer kam von ihr.

Wer gehört zum engeren Team, wie groß ist die kreative Community?Das 12designer-Team besteht aus 7 Mitarbeitenden. Die Kreativ-Com-munity zählt derzeit über 17.000 Designer.

Wie funktioniert 12designer? Unternehmen starten einen Design-Wettbewerb auf der Plattform. Sie beschreiben, was sie suchen und legen den Preis und den Zeit-raum dafür fest. Die Designer werden über das Projekt informiert undreichen Vorschläge ein. Der Auftraggeber gibt Feedback und kauft amEnde das Design, welches ihm am besten gefällt.

Wie viele Projekte hat 12designer schon realisiert? 12designer hat momentan über 7.500 registrierte Auftraggeber, und es wurden über 5.000 Projekte in Auftrag gegeben. Bisher wurdeinsgesamt ein Volumen von über 1,5 Mio. Euro auf 12designer abge-wickelt.

Wer nutzt 12designer?Hauptsächlich wird 12designer von anderen Startups und Unter -nehmensgründern genutzt. Aber zunehmend nutzen auch größereUnternehmen wie z.B. die Postbank, die Deutsche Post, UniversalMusic und eine bekannte Automarke aus Italien die Vorteile desCreative Crowdsourcings und haben schon Design-Projekte auf12designer ausgeschrieben.

Firmenname: 12designerURL: www.12designer.comBranche: DesignProdukte: Logo, Namensfindung, Webdesign, Flyer, Banner, Geschäftsaus -

statung, Illustration, Social Media Design, MultimediaZielgruppe: KMU, Startups, Unternehmensgründer, Selbstständige Start: März 2009Standort: Berlin, Kreuzberg

Innovatoren im Bereich Crowdsourcing

Digitaltrends LfM blickt in der Rubrik Innovatoren auf die Start-up-Szene in NRW und Deutschland.

Im aktuellen Heft werden vier innovative Akteure aus dem Bereich Crowdsourcing vorgestellt.

„Beim Crowdsouring wird eine große Masse von Menschen angesprochen, um möglichst eine breite Auswahl von

Anregungen und Vorschlägen zu erhalten“, definiert Innovations-Experte Klemens Gaida diese besondere Form

Wer ist jovoto?jovoto bietet Kreativen einen direkten Zugang zu spannenden undrelevanten Aufgaben und Auftraggebern sowie ein freies und selbst-bestimmtes Arbeitsumfeld. Die Community löst Aufgaben im BereichNachhaltigkeit, Innovation, Gestaltung und Kommunikation.

Wer hatte die Idee und wer hat das Unternehmen gegründet? Die Idee hatte Bastian Unterberg 2006, als Student der UdK Berlin.Die Gründung erfolgte zusammen mit Founding Business Angel Thomas Schildhauer. Im Frühjahr 2008 starteten Pilotprojekte.

Wer gehört zum engeren Team, wie groß ist die kreative Community?Zum Kernteam zählen heute u.a. Bastian Underberg (CEO), Tim Aß-mann (CTO), Kathrin Anselm (COO). jovoto hat in Berlin und NewYork 27 Mitarbeiter. Die Community besteht aus über 30.000 inter -nationalen Professionals und Studenten aller Kreativ-Disziplinen.

Wie funktioniert jovoto? jovotos Kunden können in einer öffentlichen Kampagne einen welt-weiten Innovations-Prozess anstoßen oder einen geschlossenen Ideen -wettbewerb buchen, der nur einem bestimmten Kreis sichtbar ist.

Wie viele Aufträge hat jovoto schon realisiert? Das Team hat schon über 200 Projekte gelauncht, vom Produkt-Designfür ein unbekanntes Skateboard-Label über öffentlich wirksame PublicContests für Marken wie Starbucks bis hin zur weltweiten Initiativezur Kreation eines Logos für Menschenrechte.

Wer nutzt jovoto.com? Greenpeace, Starbucks, Marriott, Unicef, PayPal, Telekom, GM, Cisco,Auswärtiges Amt oder Publicis haben u.A. erfolgreich mit der jovotoCommunity gearbeitet.

Firmenname: jovotoURL: www.jovoto.comBranche: Co-Creation, Open InnovationProdukte: Innovations-Wettbewerbe mit der jovoto Kreativ-Community, Lizenzie-

rung einer eigenen Technologie für Kreativprozesse in Unternehmenund Agenturen (Whitelabel)

Zielgruppe: Unternehmen und Organisationen, die bei Innovation und Ideenfin-dung weltweit auf kreatives Talent zurückgreifen möchten; CreativeProfessionals und Nachwuchs-Talente aller Disziplinen.

Start: 2007Standort: Berlin

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der Open Innovation. “Oberflächlich betrachtet ist die Masse ein träges Gebilde. Doch allein schon durch die

bloße Beobachtung von Massen kommen erstaunliche Ergebnisse zum Vorschein.“ (Gaida „Gründen 2.0“, 2011)

Crowdsourcing zur Ideengenerierung, Crowdsourcing für Design und Content, Crowdsourcing in Werbung und

Marketing, Crowdsourcing für Investments, Crowdsourcing für Produkttestings …. Auch in Deutschland wächst

die Crowdsourcing-Landschaft. Man darf gespannt sein, wie sich der Markt in den nächsten Jahren entwickelt

und auf welche Weise sich der Arbeitsalltag ändern wird.

Wer ist clickworker.com? Mit einem internationalen Netzwerk von derzeit über 150.000 Click-workern (bei clickworker.com registrierte Freelancer) ist clickwor-ker.com der führende Anbieter von Paid-Crowdsourcing in Europa.Große Aufträge werden in Mikrojobs zerlegt und vielen qualifiziertenClickworkern zur Bearbeitung auf Honorarbasis offeriert. Tausendevon Jobs werden so parallel bearbeitet und führen zu schnellen undhochwertigen Ergebnissen.

Wer hatte die Idee und wer hat das Unternehmen gegründet? Gegründet wurde das Unternehmen 2005 mit der Idee, eine Plattformfür Projekte /Aufgaben zu entwickeln, die von Computern kaum ge-löst werden können und für die die Manpower im Unternehmen derKunden nicht ausreicht. Erste Aufträge wurden 2008 abgewickelt.

Wer bildet das Team von clickworker.com?Unser Team in Essen und San Francisco besteht aus 28 Personen mit Erfahrungen in den Bereichen E-Commerce, SEO, Social Media,Prozessoptimierung und IT.

Welche Projekte hat clickworker.com schon realisiert? Produktbeschreibungen für Web-Shops, Hotel- und Destinationsbe-schreibungen, Übersetzungen von PC-Spieleanleitungen, Adress-Re-cherchen und Verifizierungen, Verschlagwortung und Kategorisierungvon Bildern und Videos, Umfragen zu Produkten und Dienstleistungenu.v.m.

Wer nutzt und beauftragt clickworker.com? Zu unseren Kunden zählen namhafte Unternehmen aus unterschied-lichsten Branchen wie Honda, Deutsche Telekom, Wer liefert was?,PayPal, IDG, Groupon, markt.de, Gimahhot, netzwelt.de, hotel.de, Telefonbuchverlag Hans Müller u.v.m.

Wer ist Startnext? Startnext ist eine Crowdfunding-Plattform für Künstler, Kreative und Erfinder. Mit Crowdfunding wird ein webbasiertes Finanzie-rungsmodell beschrieben, bei dem viele Menschen gemeinsam Pro-jekte finanzieren. Unternehmen, Institutionen und Städte könnenStartnext einsetzen, um Kultur online zu fördern und ihr Kulturen-gagement sichtbar zu machen.

Wer hatte die Idee und wer hat das Unternehmen gegründet? Inspiriert von amerikanischen Crowdfunding-Plattformen wie kickstarter.com haben Tino Kreßner und Denis Bartelt Startnext im August 2010 gegründet.

Wer bildet das Team von Startnext?Zum Team von Startnext gehören sechs Mitarbeiter aus den Berei-chen Social-Media-Kommunikation und Marketing sowie Kulturver-mittlung. Unterstützt wird Startnext zudem von Entwicklern der Internet-Agentur tyclipso.net.

Welche Projekte hat Startnext schon realisiert? Innerhalb des ersten Jahres seit Finanzierungsbeginn (10/2010 bis10/2011) wurden über Startnext rund 90 Projekte aus allen kreati-ven Sparten mit rund 250.000 Euro erfolgreich finanziert.

Wer nutzt und beauftragt Startnext?Die Plattform Startnext wird zum einen genutzt von Kultur- undKreativschaffenden als Initiatoren und zum anderen von Kulturinte-ressierten als Unterstützer. In Kooperation mit der Hamburg KreativGesellschaft gibt es unter nordstarter.org die erste Sub-Plattformals Whitelabel-Variante von Startnext. Bei der Konferenz- und Work-shopreihe co:funding (www.cofunding.de) kooperiert Startnext engmit öffentlichen Einrichtungen.

Firmenname: humangrid GmbH – clickworker.comURL: www.clickworker.comBranche: Paid-Crowdsourcing - MicroworkingProdukte: Texterstellung, SEO-Texte, Übersetzungen, Web-Recherche, Umfragen,

Tagging, Kategorisierung, individuelle LösungenZielgruppe: Online-Shop- und Website-Betreiber, SEO-Agenturen, PC- und Video-

spiele-Provider, Branchenverzeichnisse, Unternehmen, die Befragun-gen durchführen möchten.

Start: 2005Standort: Essen, Deutschland und San Francisco, USA

Firmenname: startnext crowdfunding gUGURL: www.startnext.deBranche: Kultur- und Kreativwirtschaft, Online-Medien, Crowdfunding Produkte: Online-Plattform zur Projektfinanzierung für Künstler, Kreative und

Erfinder, Premium-Services für Unternehmen und Städte Zielgruppe: Kultur- und Kreativschaffende als Projektinitiatoren,

Crowd (d.h. alle) als Unterstützer Start: September 2010Standort: Dresden und Berlin

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