Paramount Pictures geprägt durch Adolphe Zukor & Jesse L. Lasky Motto:
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Transcript of Paramount Pictures geprägt durch Adolphe Zukor & Jesse L. Lasky Motto:
Paramount Pictures
geprägtdurch Adolphe Zukor &
Jesse L. LaskyMotto:
„If it‘s a Paramount Picture,it‘s the best show in town!“
Adolphe Zukor
geboren: 1873 –mit 15 kommt er in die USA
und beginnt im Pelzhandel zu arbeiten;mit 31 eröffnet er sein erstes Kino in N.Y.;mit Mitchell Mark und Marcus Loew baut
er eine Kinokette auf;mit 40 gründet er Famous Players;
der erste Film: The Count of Monte Cristo
Ein Jahr zuvor begannZukor seine eigenen Verleihtätigkeit,
indem er mit großem Erfolg den europäischen Film
La Reine Elisabeth in die Kinos der großen US-Städte
brachte (einen four-reeler mit Sarah Bernhardt)
Zukors Team bestand aus Edwin S. Porter (als „chief lieutenant“),
Al Lichtman (als Verkaufsmanager), B.P.Schulberg (als Werbemanager) undAlbert Kaufman (als General Manager);
es folgten weitere Filme nach literarischen Vorlagen:
Long Day‘s Journey into Night und The Prisoner of Zelda
Jesse L. Lasky
geboren 1880 –mit 20 arbeitet er als Impressario für
verschiedene Varietés; mit 33 gründet er zusammen
mit Samuel Goldwyn und Cecil B. DeMilledie Lasky Feature Play Co.;
erste Filme: The Squaw Man, Brewster‘sMillions und The Viginian (1914); 1915 vereinigt er seine Fa. mit Zukors Fa. zu
Famous Players-Lasky (er wird Prod.-Chef)
1916 gründen Zukor/Lasky die Artcraft Pictures Corporation,
anfangs gedacht als Vertriebsfirma für ihre Mary Pickford-Filme, später dann auch erfolgreich
mit dem Vertrieb der Arbeiten der altenTriangle-Leute: David W.Griffith /
Thomas Ince / Mack Sennett / Douglas Fairbanks / Anita Loos;
die wichtigsten Regisseure danach: C.B.DeMille / Maurice Tourneur / Allan Dwan
1917 übernimmtZukor die Mehrheit
bei der Verleihfirma „Paramount“,die William H. Hodkinson 1914
gegründet hatte, (und integriert so wieder Produktion
und Distribution seiner Firma)
1920 nahm Zukor einen Wall Street-Kredit auf (in Höhe von $ 10 Mio),
um seine Kinokette zu erweitern, die er dann bis Mitte der zwanziger Jahre
von 368 auf 1200 Kinos ausbaute. 1924 erwirtschafteten
Famous Players-Lasky einen Gewinn von über $ 5 Mio.
1927 gründete Zukor die Paramount Pictures.
Paramount Pictures zeichnete sich besonders dadurch aus, dass
bestimmte Erfindungen der Pioniere für ihre Geschäfte nutzten. Sie spitzten zu,
was andere nur im Ansatz wagten: die Förderung der Stars,
die Entscheidung zu längeren Filmen, die Verbindung von Produktion und
Distribution, den Ausbau der zweiten Seite des Geschäfts, der Kinos übers ganze Land.
Die zwanziger Jahre zeigen Famous Players/Paramount
auf der Höhe ihres Erfolgs. Das Studio unterhielt Ateliers in Los Angeles und New York.
Und es war im Besitz eines weltweit operierenden Verleihs und der erfolgreichsten Kino-Kette,
der „Publix Theatres“, die Anfang der 30er umbenannt wurde in „Paramount Publix“.
Zukor selbst erklärte später, er habevon Anfang an „für das Überleben des
Filmgeschäfts“ insgesamt gearbeitet. Für ihn sei es darum gegangen, „nicht nur
Jugendliche anzulocken und andere Leute, die kein Geld hatten, um ins Kino zu gehen,
sondern auch Angehörige der gehobenen Schichten. Und zwar durch die Qualität,
die der Film entwickelt hatte. Das war die wichtigste Absicht der Paramount:
bessere, immer bessere Filme zu machen.“
Ein Beispiel dafür: die Filme von Josef von Sternberg, der zwischen 1927 und 1935 vierzehn Filme für Paramount
drehte. Bei Sternberg kann man alles sehen, was die klassischen Filme von Paramount auszeichnet: eine artifizielle Welt: elegante
Geschichte / pointierte Dialoge / kontrastreiche Bilder / viel Zwielicht /
schnelle Rhythmen / glamouröse Ausstattung/ kunstvolle Kostüme / ein Spiel um Masken
und den schönen Sinn des Scheins
Edith Head zu den Paramount-Filmen dieser Zeit: „Bei Paramount war damals
die goldene Zeit der Mode, der Schönheit und des Luxus. Wir machten
die großen Filme mit den großen Stars, mit Marlene Dietrich, Claudette Colbert und
Carole Lombard. Ein Paramount-Film aus dieser Zeit war gleichbedeutend mit
Luxus, Schönheit, schönen Dekorationen, unwirklichen, aufregenden Geschichten
und natürlich großen Kostümen.“
Elemente des Paramount-Glamours waren erlesene Schauplätze, exquisite Ausstattung
– und, auf der Ebene der Handlung: melodramatische Schicksale,
distinguiertes Verhalten, geistreiche Dialoge. Bei Paramount ging alles geschmackvoll vonstatten, sauber und luxuriös. Das Alltägliche des Alltags
blieb außen vor. Undenkbar, dass in einem klassischen Paramount-Film
eine Hausfrau auftauchte, die schmutziges Geschirr spült.
Es ging vor allem darum, auf die beste, angenehmste Weise zu unterhalten, es
ging um Geschichten aus dem Paradies plausibler Umwahrscheinlichkeiten. Cecil B.DeMille, Paramounts ewiger
Starregisseur, verbat sich z.B. von seinen Kostümbildnern
und Ausstattern alle Dinge, die man auch in jedem Laden kaufen konnte.
Seine Devise lautete: „Den Zuschauern soll doch der Atem stocken!“
Der Star, der am typischsten die luxuriösen Inszenierungen
der Paramount-Vionäre verkörperte, war Marlene Dietrich – die Metropolitan
Lady des klassischen Kinos, für die Gisela von Wysocki einmal
definierte: „Schönheit ist eine Konstruktion. Glamour ist Synthese,
Natur und Lack. Goldfarbe über dem Atem.“
Die sicherlich wichtigste Strategie ihrer glamourösen Verwandlung bei Paramount:
die Kostüme von Travis Banton. Banton protzte nicht mit den schönen
Mode-Dingen, die er entwickelte (wie das Adrian bei MGM in dieser Zeit
vorzuwerfen wäre). Er erfand mit seinemMode-Stil eine zauberhafte Stimmung, in die hinein andere Techniker ihren Stil
entwickeln konnten – Kameraleute, Architekten, Ausstatter, Musiker.
„Glamour als Eigenschaft“, sagte er selbst, „heißt, provozierend, aufreizend, betörend,
faszinierend, bezaubernd zu sein, dazu gehört das Mitschwingen und Mitvibrieren des Emotionsapparates
des Zuschauers. Glamour kann auch, wenn auch selten,
rein ästhetische Befriedigung bedeuten, frei von allen primitiven Impulsen,
indem man zunächst, bis auf den letzten Tropfen, das Blut
aus dem eigenen Körper abzieht.“
Morroco
(Paramount 1930)P: Sternberg (für J.L.Lasky)
R: Josef von SternbergK: Lee Garmes / Lucien Ballard
L: 88 min.Drehzeit: 5 Wochen
Budget:
Genre: Melodram
Was ist klassisch an Morocco?
1. die Melo-Situation: eine Frauzwischen zwei Männern;
2. die verzögerte Entscheidung, umdem zu entgehen, den sie verehrt, aber
nicht will, und den zu kriegen,den sie will, aber eigentlich nicht
sonderlich schätzt;
3. Modus des Irrealis(mit Artifiziellem ist ausgereizt, was im
Kino reizt und verführt);4. das Künstliche nicht nur als Ornament,
sondern als ganz eigene Qualität:als Konzeption und Muster;
5. Kontrapunktik von Melancholie (aufdem Schiff) und Glamour (in der Bar);
6.Dramaturgie der romantic involvements
„Das visuelle Drama“, so Sternberg selbst,spiele sich ab „im toten Raum (…)
zwischen Objektiv und Gegenstand“, der vor allem müsse „belebt und emotionalisiert“
werden. Die Strategie dieser „Belebung“ ergibt sich aus der Inszenierung
von Blicken und Gesten, auch aus der Mischung aus inszenatorischer Fülle
und fotografischem Raffinement.
Bilder fürs Kino sind für Sternberg nie bloß Resultat
von Darstellung und Wiedergabe, sondern Summe aller eingesetzten, also arrangierten Extravaganzen –
Masken und Kostüme, Frisur und Make-Up eingeschlossen.
Figurencharakterisierung:
Prinzip der nuancierten Verschiebung –Figuren mit vielen Facetten,
die erst im Wechsel von Anziehung undDistanz ihr Innerstes preißgeben;
Kinematografische Operationen:
1. präzise Blicke (die akzentuierende Heransprünge
implizieren);
2. gleitende Bewegungen (oft zur Seite);
3. Unsichtbare Montage
Fazit: