Paraschat Tezaweh

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Der wöchentliche Newsletter der Zentralen Orthodoxen Synagoge zu Berlin

Transcript of Paraschat Tezaweh

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M Paraschat HaSchawua: Tezaweh תצוה –

עיחארכעחעיח כ

ד"בס

Megillat Ester – die Rolle von

Verborgenem und Wahrnehmbarem

Liebe Freunde, Im Talmud wird gefragt, wo in der Tora die Ge-schichte der Esterrolle angedeutet ist. Ein Hinweis findet sich in Dwarim 31:18: „We Anochi Haster Astir Panaj“/„Aber ich … werde … mein Ange-sicht verbergen.“

Die Esterrolle ist das einzige Buch des TaNaCh, in dem der Name des Ewigen nicht erwähnt wird. Alle Schriften der hebräischen Bibel sind heilig, warum also hat man Abstand davon genommen den Na-men G’ttes in der Esterrolle zu nennen? Das Ziel der Erzählung von Megillat Ester ist es aufzuzeigen, dass der Ewige in jedem Fall seines →

Bar Mizwa – בר מצווה

בברלין (האורתודוקסי)המרכזי בית הכנסת

Zentrale Orthodoxe Synagoge der Jüdischen Gemeinde zu Berlin Joachimstaler Straße 13 – Tezaweh– 13. Adar 5773 – 23. Februar 2013

שבת שלום

Liebe Freunde

Gebets- und Lichtzündezeiten S. 5

Diesen Erew Schabbat wieder: Unser traditioneller Kabbalat Schabbat! S. 4

Mischloach Manot S. 3

Paraschat Sachor - Wer ist Amalek? S. 1

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Verborgenseins da ist. Wer ihn wahrnehmen möchte, kann ihn erkennen. Nach Auffassung der Tora gibt es kein zufälliges Ereignis, son-dern alles steht unter g’ttlicher Aufsicht. Es kann vorkommen, dass wir manches nicht ver-stehen, aber es gibt ein Zusammenwirken di-verser sog. Zufälle und viele Vorkommnisse, die unschwer den verborgenen G’tt erkennen lassen. Werfen wir einen Blick auf eine Reihe scheinbar zufälliger in der Esterrolle berich-teter Ereignisse: 1. König Achaschwerosch will die Schönheit

seiner Gemahlin Vaschti vorführen. Sie aber weigert sich und verliert ihr Königtum da-durch.

2. Ester wird als neue Königin ausgewählt, ein Mädchen, dessen Abstammung nicht be-kannt ist. Sie hat keine Eltern mehr. Ihr Vormund ist Mordechai.

3. Mordechai erfährt, dass die Höflinge Bigtam und Teresch einen Anschlag auf den König planen und rettet ihn.

4. Mordechai wird nicht unmittelbar für die Rettung des Königs belohnt, sondern ledig-lich in einem Gedenkbuch verzeichnet.

5. Ester begibt sich ohne Audienzerlaubnis in den Thronhof zum König. Er begnadigt sie durch Ausstrecken seines Zepters von der Todesstrafe auf unerlaubte Annäherung. Ester bittet um eine Zusammenkunft zwi-schen ihm, ihr und dem judenfeindlichen Minister Haman. Der König kann in dieser Nacht nicht schlafen und lässt sich aus dem Gedenkbuch vorlesen.

6. Das Buch wird gerade an der Stelle aufge-schlagen, an der von der durch Mordechai aufgedeckten Verschwörung gegen den Kö-nig berichtet ist.

7. Am folgenden Morgen stellt sich Haman ein, um mit dem König über seine persönlichen Rachepläne gegen Mordechai zu sprechen.

8. Achaschwerosch kommt gerade in dem Au-genblick in den Saal der gemeinsamen Mahl-zeit mit Ester und Haman zurück, da Haman sich über das Polster, auf dem Ester liegt, wirft, und sie bedrängt, ihm Gnade zu ge-währen.

9. Einer der Beamten des Königs kommt im selben Moment hinzu und berichtet, dass Haman schon einen Galgen für die Hin-richtung Mordechais hat aufrichten lassen. →

Paraschat Sachor - Wer ist Amalek? Einmal im Jahr, immer am Schabbat vor Purim, erfüllen wir das Tue-Gebot „Sachor“ - Erinnere, was Amalek dir antat“ (Sachor et ascher assa lecha Amalek ( Dwarim 25:17). Wer war Amalek und was tat er?

Die Tora berichtet in Dwarim 25:18: „der dir auf dem Wege begegnete“ (ascher qarcha baDerech), „der dich von hinten angriff, alle deine Schwachen im Nachtrupp“ (Waje-sanew becha kol haNächaschalim acharecha). Die Mizwa ist, so wie unsere Weisen sagen, „mit dem Mund zu erinnern“, d.h. den Abschnitt „Sachor“ (Erinnere) zu lesen. Du sollst nicht vergessen in deinem Herzen. So steht auch geschrieben: „Schreibe dies zur Erinnerung in ein Buch und lege es in die Ohren Jehoschuas, denn ich werde das Gedächtnis Amaleks gänzlich auslöschen unter den Himmeln“ (Ktov sot Sikaron baSefer wesim beOsnei Jehoschua ki macho ämchä et Sechär Amalek mitachat HaSchamajim (Schmot 17:14). Die Verse der Tora selbst lehren uns, dass es in der Mizwa „Sachor“ eine besondere Sache gibt. Warum ausgerechnet Amalek? Er begegnete dem Volk Israel doch nur ein einziges Mal und führte Krieg gegen es. Im Krieg siegte Jehoschua bin Nun, wie es ausdrücklich heißt: „Und Jehoschua schwächte Amalek und sein Volk durch das Schwert“ (Schmot 17:13). Also wo sind die Schwachen, die Amalek in Israel von hinten angriff? Aus den Versen lernen wir, dass der Krieg Amaleks gegen Israel vor allem geistiger Natur war. Amalek wollte den Glau-ben der Schwachen lähmen. Die Bedeutung von „er griff hinten an“ ist der Angriff auf die Glaubensschwachen inner-halb des Volkes. Er kühlte ihren Glauben ab, wie es heißt: „Ascher qarcha baDerech“ (wörtlich: „der dir auf dem Wege begegnete“), jedoch steckt im hebräischen Wort „qarcha“ „der dir begegnete“ die Wortwurzel „qr“ für „abkühlen“). Entsprechend wurde auch der Krieg gegen Amalek auf geis-tige Art geführt: „Und es geschah, wenn Moses seine Hand erhob, so hatte Israel die Oberhand, und wenn er seine Hand niederließ, so hatte Amalek die Oberhand“ (Schmot 17:11). Unsere Weisen sel. A. fragen: „Sind es die Hände Moses, die Krieg führen? – Nein, sondern wenn Israel nach oben schaut und wenn sie ihre Herzen ihrem Vater im Himmel unterwer-fen, so überwinden sie“ (Mischna Rosch HaSchana 3:8). Der Krieg gegen Amalek geschieht durch die Stärkung des Glau-bens, das Studium der Tora und das Halten der Gebote. Amalek steht für das Böse in der Welt, für den Geist der Unreinheit und Finsternis, den beständigen Krieg gegen die Kräfte der Heiligkeit. Amalek kämpft gegen den Ewigen und gegen den Glauben an den Ewigen. G’tt fordert von uns, stark zu sein im Glauben, durch Unnachgiebigkeit gegen das Böse und die Finsternis. Der Mensch muss jeden Augenblick seinen Glauben an den Ewigen stärken und den Namen des Himmels heiligen. Dieser Krieg wird bis zum Ende der Tage fortbestehen, wie es heißt in Schmot 17:16: „ Krieg hat der Ewige gegen Amalek von Generation zu Generation“. „Denn die Hand ist am Thron J-ahs“. Der Name G’ttes ist →

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So beziehen sich viele scheinbare Zufälle auf-einander. Der Ewige, der in der Esterrolle ver-borgen ist, ist derjenige, der veranlasst hat, dass sich alles genau so ereignen sollte. Das Purimfest ist nach „Pur“, heb. Los/ Schick-sal, benannt. Haman, der Amalekiter, glaubte nicht an den Ewigen, sondern an das Schicksal. Er wählte den Monat Adar, weil er wusste, dass Mosche Rabbenu, der Retter des Volkes Israel, in diesem Monat gestorben war. Allerdings wusste er nicht, dass Mosche in diesem Monat, an genau dem gleichen Tag, geboren wurde. Der Name des Ewigen bleibt absichtlich in der Esterrolle verborgen. Die Geschichte des Bu-ches ereignete sich in Persien, in der Diaspora. Auch in der Diaspora können wir, ja ist es uns geboten, den Ewigen auf Schritt und Tritt zu suchen und zu finden – denn es gibt keine Zu-fälle. Amalek ist von der Gesinnung beherrscht, dass alles in der Welt zufällig geschieht. Das Volk Israel dagegen glaubt an die g’ttliche Vor-hersehung und dass sich nichts zufällig ereignet.

Schabbat Schalom, Rabbiner Yitshak und die Rebezzen Nechama Ehrenberg, sowie

die Gabbaim der Synagoge.

solange nicht vollkommen und sein Thron ist solange nicht vollkommen, bis die Erinnerung Amaleks vollständig ausge-löscht sein wird. „Und der Ewige wird König sein über die ganze Erde; an jenem Tag wird der Ewige eins sein und sein Name eins sein“ (Secharja 14:9). Dann wird das Böse, das aus der Kraft Amaleks kommt, vollkommen aufgehoben sein.

מי שלא , עתידו לפניו ,מי שמאמין"הדתי מאמין . עתידו מאחריו ,מאמין

."האתיאיסט בעצמו, באלוקים „Wer glaubt, dessen Zukunft liegt vor ihm, wer

nicht glaubt, dessen Zukunft liegt hinter ihm. Der Religiöse glaubt an G’tt, der Atheist an sich selbst.“

Baruch Dajan HaEmet Wir nehmen Anteil an der schweren Trauer

der Familie um

Arkady Awraham Zvilichovsky sel. A. אבילי ציון וירושלים שאר המקום ינחם אתכם בתוך

Möge G’tt Sie zusammen mit allen Trauernden Zions und

Jerusalems trösten. Sie sollen von keinem Leid und von keiner Not mehr wissen.

Rabbiner Yitshak und die Rebezzen Nechama Ehrenberg,

die Gabbaim und die Beter der Synagoge

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Baruch Dajan HaEmet Wir nehmen Anteil an der schweren Trauer

der Familie um

Schmiel Schurek Beresezky sel. A., dem Vater von Milah Faidel

אבילי ציון וירושלים שאר המקום ינחם אתכם בתוך

Möge G’tt Sie zusammen mit allen Trauernden Zions und Jerusalems trösten. Sie sollen von keinem Leid

und von keiner Not mehr wissen.

Rabbiner Yitshak und die Rebezzen Nechama Ehrenberg, die Gabbaim und die Beter der Synagoge

Sprichwort der Woche

Kidusch am Schabbat – קידוש בשבת

Wir danken Familie Albeck

für den Kidusch am heiligen Schabbat anlässlich der Jahrzeit - LeIluj Nischmato -

des Familienoberhauptes Herrn Mosche Moniek Albeck sel. A.,

der zu den bedeutenden Betern

unserer Synagoge gehörte.

Wir wünschen Frau Janet Albeck noch viele gesunde Jahre, viel Naches und Simche von

der ganzen Familie und dass sie kein Leid mehr kennen sollen.

האמת ברוך דיין

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Rabbi Jacob Margalit Rabbi Jacob Margalit (gestorben 5261/1501) war Talmudgelehrter und eine allseits hochgeschätzte halachische Autorität seiner Zeit. Er stammte aus Worms und wurde Stadtrabbiner in Nürnberg. Sein Hauptwerk „Seder HaGet“ ( Regeln des Scheidungsbriefes) behandelt den Prozess der Scheidung, das Schreiben des Get und die Art und Weise der Übergabe des Scheidungsbriefes. Dieses Buch ist in einer kürzeren Variante bekannt, die ca. 1540 herausgegeben wurde. Die aschkenasischen Rabbiner benutzen dieses Buch bis zum heutigen Tag als Nachschlagewerk. : R. Margalit unterrichtete viele Schüler, deren herausragendster R. Jacob Polak (gestorben 1530) war, der später die jüdische Gemeinde von Polen leitete. 1499, als die Juden aus Nürnberg ausgetrieben wurden, fand R. Margalit eine Zuflucht in der Stadt Regensburg. Er starb zwei Jahre später am 18. Schwat 5261/1501. Seine Söhne zogen weiter nach Osteuropa. R. Jizchak Margalit wurde Rabbiner von Prag, der Hauptstadt von Böhmen; der jüngste Sohn, R.Schmuel Margalit, wurde Rabbiner von Warschau, der Haupstadt Gross-Polens.

Kri’jat HaMegila – קריאת המגילה – das Lesen der Estherrolle

Es ist eine Mizwa, die Estergeschichte aus einer kosche-ren Rolle zu lesen. Diese Mizwa besteht sowohl in der Puimnacht als auch am Tag. Alle sind verpflichtet, die Lesung der Esterrolle zu hören: Männer und Frauen. Auch ist es Pflicht, die Kinder zum Hören der Megila-lesung zu erziehen, denn alle hatten an dem Wunder teil.

Mischlo’ach Manot – משלוח מנות –

Schicken von Esswaren

Jedem obliegt die Mizwa, Männern und Frauen, am Pu-rimtag einem anderen bzw. einer anderen mindestens zwei verschiedene Sorten Esswaren, z.B. Kuchen und Wein, zu schicken, um Frieden und Brüderlichkeit zu mehren.

Matanot LaEwjonim – מתנות לאביונים – Geschenke für die Armen

Am Purimtag sind alle verpflichtet, Männer und Frauen, mindestens zwei Armen Zedaka zu geben. Jeder, der Armen großzügig gibt, wird sehr gelobt.

Se’udat Purim – פורים סעודת Es ist eine Mizwa, eine gute Mahlzeit an Purim herzu-richten. Eine besondere Mizwa ist es, viel mehr Wein als gewöhnlich zu trinken. Nach dem Brauch hält man die Purimmahlzeit am Purimtag nach dem Minchagebet.

Wir lernen täglich eine Stunde HaDaf HaJomi in der Synagoge.

Wann? Nach dem Mincha-Maarivgebet Leitung: Rabbiner Yitshak Ehrenberg!

Rabbiner Yitshak Ehrenberg

Talmud - Massechet Taanit: Jeden Schabbat 08:45 Uhr – 09:30 Uhr in der Eingangshalle der Synagoge; Paraschat

haSchawua. Täglich nach Schacharit in der Eingangshalle der Synagoge. Halacha – aus dem Buch „Chaje Adam“. Täglich

zwischen Mincha- und Arwitgebet in der Synagoge. →

Wir wünschen Netanel Gottlieb und seiner ganzen Familie nochmals

herzlichst Masal Tow!

Begriffe im Judentum – מושגים ביהדות

ס'בלייברגBleibergs Café

mit koscheren und

vegetarischen Spezialitäten. Backwaren, Snacks und Salate.

Auch Catering ins Haus. Feinkost und Gastro GmbH

Nürnberger Straße 45, 10789 Berlin

Tel: +49 30. 21 91 36 24 Fax: +49 30. 21 91 36 25

Schiurim - שיעורים

Aufruf zur Tora von Netanel Gottlieb

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Kantor Arie Zaloshinsky

Tora und Talmud für verschiedene Altersklassen: Täglich eine Stunde nach dem Schacharit- und zwei Stunden nach dem Mincha-Ma’ariwgebet. Bitte bei Herrn Zaloshinsky anmelden

(Tel.: 0176 311 744 93)

Reuven Berenstein Neu: Wir lernen jeden Mittwoch um 18.00 Uhr „Derech

HaSchem“ (Der Weg des Schöpfers) von Rabbenu Mosch Chajim Luzzatto. Anmeldung: 0157 78965884

Rebezzen Nechama Ehrenberg

Tanach – Das Buch Jehoschua. Jeden Montag um 18.00Uhr.

Alle Beter der Synagoge und alle unsere Freunde und Bekannten sind herzlich

eingeladen, mit uns Purim zu feiern: Musik, Lieder, Trinken LeChajim und

Amerikanisches Buffet. Die Party wird am

23.02.2013 (Moza’ej Schabbat) ab 19.00 Uhr

nach der Megilalesung im Kiduschsaal der Synagoge Joachimstaler Straße stattfinden.

Megilalesung: 19.00 Uhr!

Purim-Party für alle!

Kabbalat Schabbat

An diesem Schabbatabend findet unser traditioneller Empfang

des Schabbat statt. Mit Schabbatliedern, guter

Atmosphäre und gutem Essen. Wer teilnehmen möchte,bitte bei Café Bleibergs(030) 21 91 36 24 anmelden.

Man kann sich auch per Email anmelden: [email protected] Für

Studenten bleibt Kabbalat Schabbat weiterhin kostenlos!

Beim Talmud-Studium (Jiddische Ta’am) mit Jeschiwat Lauder am 20.02.2012

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Gebetszeiten und Lichterzünden

22.02.13

Freitag

Erew Schabbat Tezaweh Schabbat Sachor

תצוה

Mincha 17.20

Schabbatlichter 17.13

23.02.13

24.02.13 25.02.13

25.02.13-29.02.13 25.02.13-28.02.13

Schabbat Sonntag Montag Wochentags Wochentags

Schacharit Mincha Schabbatausgang Megila-Lesung Purim/Mincha Schuschan Purim/ Mincha Schacharit Mo-Frei Schacharit So Mincha

09.30 17.00 18.25 19.00 16.00 17.30 07.30 08.00 17.30

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Tel.: 211 22 73 (Sekretariat des Rabbinats)

Schiurim von Rabbiner Yitshak Ehrenberg:

www.youtube.com/EhrenbergSynagoge

Emailadresse für Fragen an den Rabbiner [email protected]