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Einteilung der Parasiten• Ektoparasiten
FlöheLäuseMilbenEndoparasiten
• WürmerBandwürmer (Cestoden)
Saugwürmer (Trematoden) Fadenwürmer (Nematoden)
EinzellerToxoplasma gondiiMalariaerreger
Ektoparasiten• Sie gehören zu den Gliederfüßer (Arthopoden )
– Formenreichster Tierstamm• 10 – 30 Millionen Arten
– Wechselwarme Bewohner von Land und Wasser, v. a. feuchter und warmer Regionen
– Segmentärer Körper– Außenskelett aus Chitin– Keine echte Leibeshöhle– Kein geschlossenes Blutgefäßsystem– Atmung über Körperoberfläche, Kiemen bzw. Tracheen etc.
– Bedeutung als Krankheitserreger / -überträger
Menschenfloh(Pulex irritans)
2-3mm groß, Sprungweite 60 cm, Mensch müsste aus dem Stand 500m in die Höhe springen
Hauptwirt: Mensch, gelegentlich Hund und Katze
MenschenflohAufenthaltsort: Polstermöbel Teppiche, Kissen, Staub ,warme Ecken u. a.
Eiablage und Larvenentwicklung: Wochen bis zu 8 Monaten
Bei der Blutmalzeit (meist in der Nacht) nimmt er bis zum 20fachen des eigenen Körpergewichts zu.
Kann 1 Jahr ohne Nahrung auskommen
Flohstiche
meist mehrere Stiche asymmetrisch gruppiert
Flöhe lassen sich beim stechen leicht irritieren, daher mehrer Probestiche
Pest- oder RattenflohXenopsylla cheopis
Lebt heute ausschließlich auf Ratten in tropischen Ländern
Einschleppung über Schiffe nach Europa
Überträger des Pesterregers: Yersinia pestis (Beulenpest)
PestDer schwarze Tod
Im Mittelalter kamen 20- 25 Mio. (1/3 der damaligen Bevölkerung Europas) durch den schwarzen Tod um
Beulenpest• Inkubationszeit : Stunden bis 7 Tage• Symptome: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen,
Benommenheit, Bewusstseinsstörungen, stark geschwollene, sehr schmerzhafte Beulen an Hals, Axelhöhlen, Leisten
• Beulen (Geschwüre) innere Blutungen, Eiterung• Beulenpest nicht tödlich, Beulen heilen z. T. von selbst• Unbehandelt bei 25-50% kommt es zur Pestsepsis und
Befall anderer Organe ( Lungenpest , Hautblutungen) und unbehandelt in 90-100% zu Tod
Läuse• Humanparasitäre Läuse sind obligate stationäre Ektoparasiten• Sind ungeflügelt• Besitzen Punktaugen und Klammereinrichtungen an Beinen• Hohe Wirtsspezifität• Alle Entwicklungsstadien sind hämatophag• Ganzjähriges Vorkommen, da nur von Körpertemperatur
abhängig• Übertragung: Mensch zu Mensch
enger Körperkontakt gemeinsam benutzte Kleidung/ Kämme
Läuse
• Kopflaus (Pediculus humanus capitis)• Kleiderlaus (Pediculis humanus corporis)• Filzlaus (Phthiris pubis)
Kopflaus (Pediculus humanus capitis)
Größe: 2-4 mm
befällt den behaarten Kopf
Übertragung:
Körperkontakt, gemeinsames Benutzen von Kämmen, Bürsten
Kopfläuse• Kann jeder bekommen• Mit persönlicher Sauberkeit hat das nichts zu
tun• Kopfläuse fühlen sich auch auf einem
hygienisch einwandfrei gepflegten Kopf wohl
Bekämpfung• Insektizide • Wäsche bei hohen Temperaturen waschen• empfindliche Wäsche in Plastikbeutel 3 Monate Raumtemperatur ( 18°C) • Wärme
Je wärmer desto schneller verhungern die Läuse25°- 30°C 2 Tage überleben10°- 20°C 7 Tage überleben
• Kälte:Plastikbeutel für eine Nacht in die Tiefkühltruhe
• Meldepflicht bei gesichertem Läusebefall in öffentlichen Gemeinschaftseinrichtungen durch deren Leiter nach IfSG
• Behandlung mit Hexachlorcyclohexan (neurotoxisch auf Insekten, lokale Applikation)
Kleiderlaus (Pediculis humanus corporis)
Größe: 3-5 mm
heute selten
Übertragung: Körperkontakt oder gemeinsam benutzte Kleidung
Kleiderlaus• Kleiderläuse halten sich bevorzugt an der
Innenseite der Unterkleidung, in deren Nähten und Falten, gelegentlich auch an Körperhaaren, in Betten und deren Umgebung auf.
• Die Kleiderlaus überträgt gefährliche Krankheiten, wie z.B. Flecktyphus und Rückfallfieber
• In Friedenszeiten und in Europa, wo diese Krankheiten nicht auftreten, besteht außer dem großen Unbehagen und dem lästigen Jucken nach dem Biss keine große Gefahr.
Fleckfieber
• Rickettsia prowazekii• Kokkoide Stäbchenbakterien• Leben intrazellulär
• Grippeartige Symptome• Makulöses Exanthem• Schwere Kopfschmerzen• Neurologische und psychiatrische Symptome• Letalität 10-20%• Heute nur in Ostafrika und Südamerika
Kleiderlaus
• Die Kleiderlaus ist ausdauernder als die Kopflaus und kann bei 23° C bis zu 4 Tage ohne Nahrung überleben. Die besten Entwicklungsbedingungen hat die Kleiderlaus innerhalb von Menschengruppen, die dicht und wenig hygienisch zusammenleben.
Therapie und Prophylaxe
• Kontaktpersonen behandeln • Kleiderwechseln• Kleider mit Lindan behandeln• Patienten behandeln mit Lindan, Pyrethrum,
Permethrin, Malathion• Wiederholung der Behandlung nach 8-10
Tagen ist obligat
Meldepflicht
• Ein gesicherter Läusebefall in öffentlichen Gemeinschaftseinrichtungen
(Kindergärtner, Schulen, Heimen) ist nach Infektionsschutzgesetz durch den
Leiter der Einrichtung meldepflichtig
BettwanzeCimex lectularius
• Zunehmend in den letzten Jahren• Übertragung von Eier und Larven:
• Verwahrloste Wohnungen• Importe aus tropischen Länder• Kauf antiquarischer Möbel• Möbel aus zweiter Hand
Verstecke der Bettwanzen
Lieben warmes trocknes Klima
Besuchen ihre „Opfer“ nur wenn sie hungrig sind
Zwischen den Mahlzeiten verstecken sie sich in Spalten, Tapeten („Tapetenflunder“), Bilder und Fugen von Möbeln
Bandwürmer
• Fischbandwurm• Rinderbandwurm des Menschen• Schweinebandwurm des Menschen• Fuchsbandwurm
Rinder Bandwurm des Menschen
• Der Rinderbandwurm wurde weltweit mit der Rinderzucht verbreitet, kommt heute allerdings meist in den Ländern südlich der Sahara und jenen des Nahen Ostens vor. Der Mensch stellt den einzigen Endwirt dar.
Rinderbandwurm• Erreger Taenia saginata • Parasit Infektionsquelle Rind, Rentier = Zwischenwirt• Vorkommen Landwirtschaft: Rinderhaltung• Übertragung• oral durch Genuss von rohem oder unzureichend
erhitztem, finnenhaltigem Muskelfleisch • Verunreinigung von Weiden durch menschliche Fäkalien
oder Abwässer • Prävention Schutzkleidung, Schutzhandschuhe, Hygiene
Proglottiden
1/5 des reifen Bandwurms besteht aus reifen Proglottiden
1 Proglottide enthät ca. 100 Eier
pro Tag werden bis zu 10 Proglottiden ausgeschieden
1000 Eier / Tag
Entwicklung und Infektionsweg
• Wurmeier werden vom Rind aufgenommen• Es entwickeln sich Larven (Finnen)• Finnen bleiben im Rind• Mensch nimmt Finnen mit Fleisch* auf (ungenügend gekocht oder roh)
• * in Europa Fleischbeschau * in Europa 1,5% der Rinder infiziert
Erkrankung
Die Infektion bleibt oft ohne Symptome,selten Kopfschmerzen, leichte Bauchschmerzen,
Hungergefühl oder wechselnder Appetit und Unwohlsein auf.
Das einzige Symptom kann auch eine Gewichtsabnahme sein.
Therapie
• Praziquantal• Niclosamid
• Wichtig der Kopf (Skolex) des Bandwurms muss nachweißlich abgegangen sein
• Überprüfung in der Praxis schwierig • Stuhlprobe • Problem: Tiefspülklosetts
Der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis)
parasitiert vor allem im Rotfuchs, Polarfuchs und Marderhund, seltener im Haushund oder in der Hauskatze. Zwischenwirt dienen kleine Säugetiere, wie Rötelmaus oder Feldmaus. Der Fuchsbandwurm ist der Auslöser de Echinokokkose, einer lebensgefährlichen Wurmerkrankung des Menschen.
Entwicklung• Eier sehr kältebeständig und können monatelang infektiös bleiben• Das Ei wird zunächst von einem Zwischenwirt (Nager) aufgenommen• Es bilden sich Larven (Finnen)• Zwischenwirt wird immer schwächer und damit eine leichte Beute für
den Endwirt (Hund, Fuchs, Katze)• Mensch nimmt Eier auf• in den Organen eines infizierten Menschen, vornehmlich in Leber,
Lunge und Gehirn findet die Entwicklung der Larven statt. (Hydatiden)
• Das Finnengewebe breitet sich wie Metastasen aus• Die Erkrankung wird meist erst zehn bis zwanzig Jahre nach der
Infektion bemerkt,• die Symptome bei Befall der Leber haben Ähnlichkeit mit einem
Leberkarzinom oder einer Leberzirrhose .
Infektionsquellen
• Obst• Früchte (Waldfrüchte)• Pilze• Gemüse• Fuchs- Hunde- Katzenkot• Es reicht schon das Streicheln von infizierten
Tieren
Klinik
Befallen werden beim Menschen• Lunge 30% • Leber 60%• Es bilden mit Flüssigkeit gefüllte Blasen , die
infektiöse Larven enthalten• Kann mehrere Jahre dauern• Bild gleicht einem langsam aber unaufhaltbar
wachsenden Tumor
Verbreitung
gemäßigten bis kalt-gemäßigten Klimazonen Mitteleuropas und Nordamerikas.
breitet sich jedoch zusehends auf ganz Mitteleuropa aus, da immer mehr Rotfüchse in die Städte abwandern und sich der Fuchsbandwurm dort vor allem unter der Nagetierpopulation ausbreiten kann. Deutschland: Röhn, Schwarzwald, südlich des Main
in manchen Regionen sind bis zu 70 % der Füchse befallen (Südwestdeutschland), in anderen nur bis zu 5 %.
Entwicklung
• Würmer leben in der Dickdarmschleimhaut• befruchtete Weibchen wandern zum Anus• Weibchen legt bis zu 10 000 Eier• Eier sind mit klebrigen Eiweiß versehen• haften auf Haut und Gegenständen• Eier bleiben bis zu 3 Wochen lebensfähig• Larven schlüpfen
Übertragung
• Juckreiz am Anus• Kratzen – Finger – Mund• Eier kleben auf : Bettwäsche, Spielzeug , Gegenständen
Klinik
• Starker Juckreiz• In der Regel harmlose Erkrankung
• bei Kleinkindern: Gedeih- und Verhaltesstörungen• bei massivem Befall: Läsionen der Darmwand• Bei Mädchen und Frauen: Befall der Genitalorgane (Entzündungen)
Prophylaxe
• Streuung infektiöser Eier vermeiden:• eng anliegende Unterhosen• Auskochen von Wäsche• Kürzen der Fingernägel• Händehygiene• Abwaschen von kontaminierten
Gegenständen mit heißem Wasser
Vektorfunktion
• Es gibt Infektionskrankheiten, die in geografisch begrenzten Arealen vorkommen
Naturherde• Für die Übertragung wichtig:
• Vektor• Natürliches Erregerreservoir• Klimaverhältnisse
Was sind Vektoren
• Temporäre Parasiten (Arthropoden)• Sie übertragen wären einer Blutmahlzeit die
Krankheitserreger• Erreger vermehren sich (zum Teil nur
einige Stadien) im Vektor• Vektor unauffällig (nicht krank)• Vektor lebenslang infiziert und infektiös
Übertragungsmöglichkeiten
Aktive ÜbertragungBeim Biss oder Stich werden die Erreger übertragen
In Mitteleuropa nur zwei Erreger
Borrelia burgdorferi (Borreliose) FSME- Virus (Frühsommer- Meningoenzephalitis)
Borreliosen
• Borreliosen sind Zoonosen
• Lyme – Borreliose (Lyme: Ortschaft in Connecticut USA)
• Rückfallfieber• Erreger: Borrelien (Armèdèe Borrel 1867-1936)
Ixodes ricinus
vor dem Saugen nach dem Saugen
Während des Saugaktes wandern die Borrelien in die Speicheldrüse
Die Borrelien vermehren sich im Mitteldarm der Zecke
Ixodes ricinus
Oberflächenprotein OspA ermöglicht Haftung am Mitteldarmepithel.
Bei Infestation des Warmblütlers durch erhöhte Temperatur kein OspA expremiert sondern OspC. Dies ermöglicht Auswanderung der Borrelien aus Darm über Hämolymphe in die Speicheldrüse der Zecke.
Klinische Manifestation
1. Stadium: Erythema migrans2. Stadium:
Lymphozytäre Meningoradiculitis
Arthralgie- Arthritis
Lymphadenositis benigna cutis
3.Stadium Acroderma chronica
athrophicans Chronische progessive
Enzephalomyelitis Chronische
lymphozytische Meningitis
Chronische Arthritis
Lyme- Borreliose (disseminierte Form)
In Haut: multiples, sekundäres Erythema chronicum migrans
In Muskulatur und Knochen: kurzzeitig anhaltende intermittierende Schmerzattacken in
Gelenken, Sehnenansätzen, Muskulatur Knochen
In Zentralnervensystem: kurzzeitig anhaltende Kopfschmerzen mit mäßiger Nackensteife
Zeichen der Allgemeininfektion Krankheitsgefühl, Müdigkeit und schwäche
Diagnose
• Direkter mikroskopischer Nachweis möglich (aber unsicher)
• Antikörpernachweis aus Serum und Liquor (zuverlässig)
Therapie
• Mittel der Wahl: Tetrazykline
• Alternativ: Ampicillin, Erythromycin
• Bei Spätmanifestation: Ceftriaxon
• Behandlung mindestens 14 Tage• Rezidive möglich
Virus der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
• Flaviviridae• ss(+) RNA• Ikosaedrisch• 45-60 nm• umhüllt
Pathogenese
• Inokulation Haut• Regionale Lymphknoten• Virämie• Binde-,Muskel-,Drüsengewebe• Virämie • ZNS meningeale, perivaskuläre Entzündungsreaktionen neurale Degeneration
Klinik
• Biphasischer Krankheitsverlauf Inkubationszeit 3- 14 Tage
• 1. grippaler Infekt mit Fieber ,Kopf- Muskel-, Gliederschmerzen, gastrointestinale Beschwerden
Beschwerdefrei 1 Woche
• 2.hohesFieber (40°) ZNS- Befall Kinder: Ausheilung ohne Spätfolgen Erwachsene (> 40): Meningoenzephalitis mit Somnolenz,akute Psychose,
Koma Letalität ca.1%
Prophylaxe
Aktive Schutzimpfung: Totimpfstoff ( 0- 1 Monat- 1Jahr) Schutz. ca. 3 Jahre Hyperimmunserum ( spätestens nach 4 Tagen)
Spätere Gabe führt zu Verstärkung der klinischen Symptomatik