Passeirer Blatt

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MITIEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN S.IAP. GR. IV 70% Nr.2 September 1993 7. Jahrgang 50jähriges Priesterjubiläum in Platt Vor genau 50 Jahren - am 4. Juli 1943 inmitten der Wirren des zweiten Welt- krieges - feierte Missionär Hans Pamer in Platt seine Primiz. Am 11. Juli 1993, dem Benediktssonn- tag wurde dieses nicht alltägliche Ju- biläum von der Pfarrgemeinde Platt festlich begangen. Zu den Feierlichkei- ten hatten sich neben zahlreichen Prie- stern und Studienkollegen auch Famili- enangehörige und Freunde des Jubilars eingefunden. Fürdie musikalische Ge- staltung des Dankgottesdienstes sorg- ten der Kirchenchor und eine Bläser- gruppe der Musikkapelle Platt. In der Festpredigt unterstrich Regional Oberer Dr. Ludwig Jester die Bedeutung der Mission als »das Wesen der Kirche- und erzählte anschließend einige Abschnitte aus dem schaffensreichen Leben des Jubilars - sein Studentendasein im Mis- sionshaus, sein Talent als Fußballer und Dribbelkünstler, die Stationen des Mis- sionslebens auf den Philippinen, die schwere Verantwortung als Generalvi- kar ... Für all das dankt der Jubilar Gott. Besonderer Dank gebührt darüberhin- Das Weiße Kreuz Passeier ist ins neuerbaute Zivilschutzzen- trum in die Andreas-Hofer- Straße Nr. 7 übersiedelt und ist unter folgender neuer RUfnum- mer erreichbar: 656565 Die alte Nummer 656211 bleibt eben- falls weiterhin bestehen. Der Hörtest vom "Zentrum Taubheit Südtirol« wird ab so- fort ebenfalls in den neuen Räumlichkeiten durchgeführt: Ab Oktober jeden 1. Donners- tag im Monat von 9.00-11.30 Uhr. 1M aus den vielen persönlichen Freunden, Helfern und Wohltätern die ihn in seinem 50jährigen Schaffen auf großzügige Weise unterstützt haben. Nach dem Gottesdienst wartete die Mu- sikkapelle von Platt auf dem Dorfplatz mit einigen Ständchen auf. In einer kur- (Fortsetzung auf Seite 2) Spedizione in a.p. – 70% – Filiale di Bolzano MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

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Ausgabe 02/1993

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MITIEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUSMOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

S.IAP. GR. IV 70%

Nr.2September 1993

7. Jahrgang

50jähriges Priesterjubiläum in Platt

Vor genau 50 Jahren - am 4. Juli 1943inmitten der Wirren des zweiten Welt-krieges - feierte Missionär Hans Pamerin Platt seine Primiz.Am 11. Juli 1993, dem Benediktssonn-tag wurde dieses nicht alltägliche Ju-biläum von der Pfarrgemeinde Plattfestlich begangen. Zu den Feierlichkei-ten hatten sich neben zahlreichen Prie-stern und Studienkollegen auch Famili-enangehörige und Freunde des Jubilarseingefunden. Für die musikalische Ge-staltung des Dankgottesdienstes sorg-ten der Kirchenchor und eine Bläser-gruppe der Musikkapelle Platt. In derFestpredigt unterstrich Regional ObererDr. Ludwig Jester die Bedeutung derMission als »das Wesen der Kirche- underzählte anschließend einige Abschnitte

aus dem schaffensreichen Leben desJubilars - sein Studentendasein im Mis-sionshaus, sein Talent als Fußballer undDribbelkünstler, die Stationen des Mis-sionslebens auf den Philippinen, dieschwere Verantwortung als Generalvi-kar ... Für all das dankt der Jubilar Gott.Besonderer Dank gebührt darüberhin-

Das Weiße Kreuz Passeier istins neuerbaute Zivilschutzzen-trum in die Andreas-Hofer-Straße Nr. 7 übersiedelt und istunter folgender neuer RUfnum-mer erreichbar:

656565Die alte Nummer 656211 bleibt eben-falls weiterhin bestehen.

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Der Hörtest vom "ZentrumTaubheit Südtirol« wird ab so-fort ebenfalls in den neuenRäumlichkeiten durchgeführt:Ab Oktober jeden 1. Donners-tag im Monat von 9.00-11.30Uhr.

1M

aus den vielen persönlichen Freunden,Helfern und Wohltätern die ihn in seinem50jährigen Schaffen auf großzügigeWeise unterstützt haben.Nach dem Gottesdienst wartete die Mu-sikkapelle von Platt auf dem Dorfplatzmit einigen Ständchen auf. In einer kur-

(Fortsetzung auf Seite 2)

Spedizione in a.p. – 70% – Filiale di Bolzano

15. Jahrgang – Nr. 35 September 2002

MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

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Seite 2 1 Nr. 2 Passeirer Blatt 1 September 1993

50jähriges Priesterjubiläum in Platt(Fortsetzung von Seite 1)

zen Ansprache würdigte BürgermeisterKarl Lanthaler Leben und Schaffen desJubilars und wünschte ihm weiterhinbestmögliche Gesundheit und GottesSegen. Anschließend fand man sich zueinem gemeinsamen Mittagessen beimPlatterwirt ein. Hier gab es reichlich Ge-legenheit im Gespräch aufeinander ein-zugehen. Mit den besten Wünschen fürdie Zukunft klang die Feier am spätenNachmittag aus. Nachfolgend der Le-benslauf des Jubilars:Hans Pamer wurde 1918 in Platt gebo-ren. Nach dem Besuch der Volksschulein Platt kam er 1929 ins Rediffianumnach Meran. Im Jahre 1938 trat er ent-gegen vieler Erwartungen nicht in denMarienberger Orden ein'; sondern in dasJosefs Missionshaus in Brixen. Nachseiner Priesterweihe 1943 war er als Ko-operator in Lengmoos/Unterinn und inAbsam tätig. 1949 ging er in die Missionauf die Philippinen. Sein seelsorglichesWirken führten ihn zuerst in die Pfarreilqbaras. Ab 1956 war er als Pfarrer inAnini-y tätig. Nach 1968 kam MissionärHans Pamer in die Pfarrei Sibalom, inder er zwanzig Jahre lang unter Einsatzseiner ganzen Person wirkte. Sein Ver-

dienst als Missionär besteht unter ande-rem auch darin, daß er den Bau zahlrei-cher Gebäude wie Kirchen, Schulen,Krankenhäuser förderte und unterstützteund damit wertvolle und zukunftswei-sende Pionierarbeit leistete. Aufgrundseiner außerordentlichen Verdienstewurde ihm die verantwortungsvolle Auf-gabe als Generalvikar übertragen.Im Jahre 1988 zwang ihn ein hartnäcki-ges Fußleiden zur Rückkehr in die Hei-mat. Seitdem lebt Missionär Hans Pa-mer im Herbertshaus in Brixen, Seinezunehmenden Beschwerden beim Ge-hen hielten ihn jedoch nicht davon ab,weiterhin bei Bedarf als Seelsorger inden verschiedenen Pfarreien auszuhel-fen. Seit dem Jahre 1992, hat er sichendgültig ins Altersheim für Missionärein Brixen zurückgezogen und findet hiereine liebevolle Pflege.Trotz seines langjährigen Fußleidens istMissionär Hans Pamer seinem Wesennach ein Mensch voller Fröhlichkeit undHumor geblieben; ungebrochen ist auchseine Freude am Feiern und seine fort-währende Bereitschaft für alles Gute.Die Pfarrgemeinde von Platt wünschtdem Jubilar weiterhin Gesundheit, Freu-de und Gottes Segen.

A. R.

Josef Oberbauer (1854-1926)Vedutenmaler von Graz und Sofia

Zur Jahreswende 92/93 wurden im Pa-lais Wittgenstein in Wien vom Bulgari-schen Kulturinstitut Werke des Malersund Zeichners Josef Oberbau er ausge-stellt. Sein Schaffen umfaßt vor allemAnsichten aus den Städten Graz undSofia, wobei die außerordentliche Ge-nauigkeit sowie das Einfangen der spe-zifischen Atmosphäre der dargestelltenLandschaften charakteristisch sind. Inder bulgarischen Hauptstadt Sofia wirder heute noch liebevoll als »StadtrnalerOberbauer- bezeichnet.

Für uns ist er insofern interessant, als erein gebürtiger Passeirer ist. Er wurde am3. Oktober 1854 in St. Leonhard in Pas-seier in Tirol geboren und hier auf dieNamen Josef Sebastian getauft. AlsTaufpaten sind im Taufbuch das Ehe-paar Josefa und Sebastian Alois Isservon Gaudenthurn, k.k. Bezirksrichter inSt. Leonhard. Der Vater war zu dieserZeit Kanzlist am k.k. Bezirksgericht Pas-seier, die Mutter Anna Maria Polin wardie Tochter eines Schlossermeistersund Messners. Nachdem die Mutter be-

reits mit 31 Jahren verstorben war,suchte der Vater um Versetzung an einanderes k.k. Bezirksamt im Interesseseiner beiden schulpflichtigen Söhnean, da ihm "die Bildung seiner Söhne alsderen einziges Vermächtnis am Herzenliegt« und der Schulunterricht in St.Leonhard in Passeier von einer »Kandi-datin der Deutschordensschwesternbloß im Winter, im Sommer aber entwe-der gar nicht oder nur dem Namen nach.....« abgehalten wird. Seiner Versetzungwurde stattgegeben und der Vater tratam 13. Dezember 1861 seinen Dienstam k.k. Bezirksamt in Nauders in Tirolbei einem jährlichen Gehalt von 367,50Gulden an. Hier besuchten Josef undsein Bruder Karl die Amtsschule. Nachseiner Pensionierung zog der Vater mitden Kindern nach Innsbruck, wo Josefauch die Hauptschule und später k.k.Oberrealschule besuchte. Seine Zei-chenlehrer waren bekannte TirolerKünstler wie der Bildhauer Michael Stolzund der Historienmaler Caspar Jele.1872 beendete er die Schule mit derMatura und studierte darauf an derTechnischen Hochschule in Graz, wobeier besonders nach dem Tode seines Va-ters auf ein Stipendium vonseiten desTiroler Landesausschusses angewiesenwar. Zwischendurch verdiente er sichals Volksschullehrer und Hauslehrer ei-nige Gulden.1888 heiratete er und verdiente sichfortan sein Geld als Maler und Zeichner,zunächst in Graz, ab 1891 als "Ober-zeichnet- im Katasteramt der bulgari-schen Hauptstadt Sofia. Später nahm erden Posten eines Ingenieurs bei der Di-rektion der Bauten von Eisenbahnenund Häfen (Ministerium für ÖffentlicheBauten) an, den er bis zu seinem Todausübte. 1921 wurde ihm von König Bo-ris 111. als Maler das Offizierskreuz desVolksordens für bürgerliche Verdiensteverliehen. 1950 wurde in Sofia eineStraße nach ihm benannt, was seinenBekanntheitsgrad als »Oberzeichnervon Sofia- unterstreicht. A. P.

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Passeirer Blatt / September 1993 Seite 3 / Nr. 2

Die Musikkapelle Rabenstein inPasseier feiert ihr 40jähriges Bestehen

Gründungsaufnahme.

Am Sonntag, den 4. Juli 1993 konnte dieMusikkapelle von Rabenstein in Passei-er auf eine 40jährige Tätigkeit zurück-blicken.Gestartet wurde mit dem Einzug in dieKirche zum Festgottesdienst. Die Mu-sikkapelle stimmte schon hier die Eh-rengäste, die Fahnenabordnungen unddie gesamte Bevölkerung für diesengroßen Tag ein. In der Kirche übernahmdie Musikkapelle die musikalische Ge-staltung.Pfarrer Josef Haas betonte in der Fest-ansprache, daß die Jubelkapelle in derPfarrgemeinde Rabenstein in diesen 40Jahren das Zusammenspiel vieler Musi-kanten ermöglicht hat; sie förderte ein-satzfreudige Führungsmitarbeit und siewar und ist den Gläubigen in der Hal-tung der Anbetung Gottes behilflich.Nach der Messe waren alle zum Festaktauf dem Schulplatz eingeladen. Die Mu-sikkapelle spielte zum Auftakt, bis allebei dem schönen Wetter einen ange-nehmen Platz finden konnten. Der Ob-mann Hubert Gufler begrüßte nun rechtherzlich alle Anwesenden.Anschließend berichtete ein Musikantüber Ausschnitte der Chronik.Er betonte, wie schwer es war vor 40Jahren eine Musikkapelle aufzubauen:Es gab niemanden im Dorf, der ein In-strument spielen konnte, es gab keineBeiträge Instrumente anzukaufen, esgab kein Lokal zum Üben und noch da-zu herrschte in vielen Familien größereArmut. Aber da die Musikanten größereOpfer bringen konnten und erkannten,wie wichtig es war in der Gemeinschaftzusammenzuhalten, war es möglich, ei-ne Musikkapelle aufzubauen. Es gab 26Gründungsmitglieder und diese Mitglie-derzahl konnte sich die Musikkapelleauch bis in die heutige Zeit im großenund ganzen halten, obwohl das Dorf nur230 Einwohner zählt und viele auswärtsarbeiten müssen.Vor 40 Jahren gab es keine Musikkursein der Nähe. Zwei Mitglieder der Unter-

maiser Musikkapelle, Hermann und LuisGögele, kamen jede Woche nach Ra-benstein, um den Musikanten etwasbeizubringen. Im Winter mußten sie denWeg zu Fuß zurücklegen, im Sommerkonnten sie bis Hahnebaum fahren. Siehatten es oft nicht leicht, denn keinerwußte, wie man mit einem Instrumentumgehen sollte. Nur zwei Mitgliederkonnten einigermaßen Noten lesen.Zum Üben begab man sich abwech-selnd in die verschiedenen Bauernstu-ben. Im Laufe des folgenden Jahreswurden die Proben ins Schulhaus ver-legt, aber der geeignete Raum war diesauch nicht.Im Jahre 1957 wurde das Musiklokal ge-baut. Es gab damals keine Straße. Seil-bahnen wurden eigens dafür gebaut.Fröhlich Franz, der leider schon verstor-ben ist, war der Baumeister in jeder Hin-sicht. Sehr fleißig bei der Arbeit warenauch Johann Pfandler und Karl Enne-moser. Manche arbeiteten auch nachtsdurch. Im Dezember 1958 wurden nundie ersten Proben im Lokal abgehalten.

Manche Musikanten hatten einen wei-ten Fußmarsch zurückzulegen wie etwaRichard Reinstadler von Vöss und AlbinLanthaler vom Timmelsjoch.Im Laufe der Jahre wechselten die Mu-sikanten ihre Kleidung. 1953 zum Starttrug jeder seinen besten Anzug. 1956wurde die erste Tracht angeschafft. Siebestand aus brauner Lodenjacke mitgrünem Kragen und hinten mit einergrünen Falte, einer braunen Lodenhosemit grünen Bändern in der Seitennaht,einem weißen Hemd mit grüner Krawat-te. Der Hut hatte ein grünes Band mit ei-nem schönen Gamsbart. Diese Klei-dung kostete 26.000 Lire. Die Hälftemußte jeder selber bezahlen, die ande-re Hälfte wurde durch Spenden ge-deckt. 1961 wurde nun die PasseirerTracht angekauft.Festreden hielten Herr BürgermeisterKarl Lanthaler, Verbandsobmannstell-vertreter Luis Laimer, Landeskapellmei-ster Gottfried Veit, Bezirksobmann Her-mann Wenter, Bezirksobmannstellver-treter und Vertreter der Passeirer Musik-kapellen Paul Debastiani.Sie alle wiesen auf den Wert einer Mu-sikkapelle in einem Dorf hin und danktenfür die rege Tätigkeit und forderten alleauf, fleißig weiterzumachen. Sie erkann-ten alle, wie schwer es ist, in so einemkleinen Bergdorf eine Musikkapelle zuhalten, da fast alle auswärts Arbeit fin-den müssen und nur fürs Wochenendenach Hause kommen.2 Mitglieder der Musikkapelle wurdengeehrt. Es war etwas Besonderes, dennbeide konnten eine 40jährige Mitarbeitaufweisen. Es war dies der Kapellmei-ster Hermann Gufler und der Trommel-schläger Johann Pfandler. Der Obmannüberreichte ihnen eine Urkunde und einAbzeichen und dankte ihnen recht herz-lich.Weiters wurde an den Fahnen der Mu-sikkapellen des Tales, der Fahne derörtlichen Freiwilligen Feuerwehr, der

(Fortsetzung auf Seite 4)

Jubiläumsaufnahme.

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Seite 4 / Nr. 2Passeirer Blatt / September 1993

Die Musikkapelle Rabenstein in Passeierfeiert ihr 40jähriges Bestehen(Fortsetzung von Seite 3)

Schützen und der Schneeberger Knap-pen eine Erinnerungsschleife ange-bracht.Zwischendurch unterhielt die Musikka-pelle alle Zuhörer. Die einzelnen Musik-stücke sollten die früheren Kapellmei-ster dirigieren. Das klappte sehr gut.Luis Gögele aus Untermais, der den Ra-bensteinern vor 40 Jahren das Musizie-ren beigebracht hatte, zeigte auch amSonntag sein Können. Hermann Gufler,der 1. Kapellmeister Rabensteins diri-gierte das Stück. das die Musikkapellevor 40 Jahren gelernt hatte. Alle staun-ten über sein Können. Er bedankte sichbei allen in einer kleinen Ansprache.Auch Richard Gufler, Kapellmeister amEnde der 70er Jahre, zeigte seine Fähig-keiten.Zum Schluß bedankte sich der Obmannbei allen Ehrengästen, bei den Altmusi-kanten und bei der gesamten Bevölke-rung und lud die Gäste zum gemeinsa-men Mittagessen ein.

W.G.

Musikanten-WallfahrtWenn ein 80jähriger Kapellmeister diri-giert, weil eine Musikkapelle jubiliert,dann lohnt es sich, das festzuhalten inWort und Bild.Hermann Gufler, Gastwirt auf Saltnuß inRabenstein, hat anläßlich des 40jähri-gen Bestehens der Musikkapelle vonRabenstein am Sonntag, den 4. Juli,schneidig den Taktstock geschwungen.Er ist Mitgründer der Musikkapelle undhat ihr zehn Jahre als Kapellmeister vor-gestanden.Gut gelaunt und strahlenden Gesichtesstellte er sich vor die Musikkapelle, alser aufgefordert wurde, zur Feier des Ta-ges einen Marsch zu dirigieren.»lsch dr Hermann heint zmorgits nit au-giregg qiwesn?« fragte man seine Frau,die Wine.»Na, eigntlich nitte, er hot lei a poormolgfrogg: Binne asou quat?«Und strich mit ruhigen Händen über dasrote Leibl der Passeirertracht.Humorvoll, wie der Hermann ist, gab erzum Schluß, als er den Taktstock wiederjüngeren Händen übergab, noch eineEpisode aus seiner Musikantenkarrierezum Besten.»I will sischt nicht soqn«, sagte er, »laiseil honne enk nou giwellt drzöiln, wia'szuagongin isch, wenn mr mit dr MusigWollfohrtn gongin sein af Trens. 'Mirmiaßn Wollfohrtn gian', hot's khoaßn,'zin Donk, daß es insr Dörfl zin ar Mu-sigkapelle gibrocht hot!'Olle invrschtontn giwesn:'Joa, seilmiaßn mr gian und seil tian mr!' Und dieInstrumente hobn mr fraile mitginom-

vi dr Kirche: 'Joa, wos tian mr,spiel mr?' isch gfrogg gi-wortn. 'Seil joa spiel mr!'Guat gikennt hobn mr laizwoa, seil isch dr Schnea-wolzr giwesn und dieFörschtrliels. An drittn, 'Flottauf!' hotr khoaßn, in semhobn mr nou nit guat gikennt.'Joa, spieln mr holt die uanzwoa!Zeartn in Schneawolzr undnor die Förschtrliesl!'Miar holt do gspielt vor derTrensr Kirche, die Leit giloust,obr bold miar's giwesn sein,hot niamits nicht gsogg.Nicht: 'Ös kennt's guat' odr'Ös ho pp schnaidig gspielt!'.

Giklotscht hot a niamits. Kuan Mentscha Wörtl gsogg. Nochr isch obr dr StraßrFranz vourgitretn und hot gsogg: 'Miarsein holt niamr letzrl-

min, seil hat ins dr Stolz nit gilott.Joa, nor isch holt dr Stubr mitn Loschtn-aute kemmin und hot ins af den Grottnoubn vrfrochtit. Af Trens entn sein mrnor Kirchn gongin und drnoch holt ausr

Mit bereits 69 Jahren und nach 30Dienstjahren trat Franz Brugger, allenwohl besser bekannt unter den Namen»Pusterer-Franz« oder »Gosterhäusl-Franz«, am 15. März d. J. nunmehr inden wohlverdienten Ruhestand.Bereits vom Oktober 1945 bis Juli 1947war er erstmals im Dienste der Gemein-de Moos tätig. Nach einem Abstechernach Fennberg, wo er als Messner tätigwar, und mehreren Jahren harter Arbeitbei der Wildbachverbauung, kehrte eram 01. September 1965 in die Gemein-destube zurück.Seiner vorbildhaftenArbeit, ganz imDienste der Bevöl-kerung, gebührend,wurde er am 13.März d. J. anläßlicheiner kleinen Feierim Rahmen seinerFamilie sowie desGemeinderates undder Gemeindebe-diensteten entspre-chend geehrt undverabschiedet.Bei dieser Feier wur-de auch demlangjährigen Ge-meindearzt Dr. Har-ald Mair-Egg für sei-ne verdienstvolleTätigkeit eine Eh-renurkunde verlie-hen.Franz Brugger wur-de für seinen uner-müdlichen Einsatzum die Belange vonBevölkerung, Dorfund Heimat, als Mit-begründer der SVP-

A.L.

Verdiente EhrungOrtsgruppe Moos, beim Wiederaufbauder Musikkapelle Moos und als derenlangjähriger Obmann und Kapellmei-ster, sowie in vielen anderen ge-meinnützigen Vereinen und Verbänden,am »Hochunserfrauentag« in Innsbruckdie Verdienstmedaile des Landes Tirolverliehen.Wir gratulieren Dir, lieber Franz, zu die-ser Auszeichnung recht herzlich undwünschen Dir noch viele gesunde undfrohe Jahre.

J. K.

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Passeirer Blatt / September 1993 Seite 5 / Nr. 2

2. Liertner Dorffest

die Voraussetzungen geschaffen wur-den, um einen neuen Ginnes Rekord imBierkrug-Stemmen aufzustellen. Sehrstarke und weniger starke Damen undHerren versuchten den Rekord zu bre-chen. Doch leider, es fehlten immernoch einige Sekunden.Die meisten Musikgruppen, die amSamstag Abend und den ganzen dar-auffolgenden Sonntag sangen undspielten, kamen aus dem Passeiertal.Die Duo's und Trio's, sowie die größe-ren Kapellen und die Böhmische wußtenzu überzeugen und spielten zur Unter-haltung auf.Verschiedene fein zubereitete Fleisch-und Fischgerichte, Salate, Gegrilltesund Würste wurden kredenzt und einegroße Auswahl an verschiedenen Ge-

Ein großer Erfolg für die organisierendenVereine und ein unterhaltsames Ereignisfür die gesamte Talbevölkerung und denGästen war das 2. Liertner Dorftest am31. Juli und 01. August 93.Neun Vereine haben in unzähligen Sit-zungen ein Festprogramm erarbeitetund alle Einzelheiten bis ins Detail vor-bereitet.Und dann, am Samstag um 16.30 Uhr,waren Vertreter aus Politik und Wirt-schaft eingetroffen, Musikkapelle undTrachtengruppen hatten Aufstellung ge-nommen und das Fest begann mit ei-nem Gewitter. Bürgermeister KonradPfitscher begrüßte die vielen Schaulu-stigen bei Wind und Regen.Nach kurzer Zeit lichtete sich der Him-mel und die aufgebauten, geräumigenHolzstände fülltensich schnell mithungrigen und dur-stigen Festbesu-chern.Spiele und Wettbe-werbe standen imAngebot und jederbekam seine Ge-winnchance. VomTorwandschießen,Darts, Kegeln undder Modellrennbahnbis hin zur Zug-Rundfahrt; groß undklein, alle unterhiel-ten sich und warenmit den Darbietun-gen zufrieden.Höhepunkt derWettspiele war dasBierkrug-Stemmen.Ein beauftragterSchiedsrichter ach-tete genauestensdarauf, daß alle Re-geln eingehalten und

tränken angeboten. Sogar Bauernbrot,Krapfen und Strauben wurden ge-backen.Der finanzielle Aufwand war groß, dochim Verhältnis zum Vorjahr konnten auchweniger Vereine (heuer 9 Vereine, vori-ges Jahr 14) die Ausgaben abdeckenund einen Erlös für die Vereinskasse er-wirtschaften.Ein schönes Stück Arbeit, wenn von je-dem beteiligten Verein nur eine geringePersonenzahl bei den Vorbereitungen,der Durchführung und den Aufräumar-beiten mitwirken und zu einem erfolgrei-chen Abschluß gelangen. Und jeder vonihnen war mit vollem Einsatz dabei, weilbereitwillige Unterstützung von Außen-stehenden angeboten wurde.Die Verantwortlichen des 2. LiertnerDorftestes möchten diese Gelegenheitnützen und den Sponsoren für diegroßzügigen Beiträge herzlich danken.Ein Dankeschön allen Behördenvertre-tern für die gute Zusammenarbeit vorund während der Veranstaltung.An alle Anrainer und Bewohner derKohlstatt, an den ausgewiesenen Park-plätzen und in den verkehrsreichen undlauten Dorfbereichen sei für das Ver-ständnis ein besonderer Dank gerichtet.Den Veranstaltern ist bewußt, daß beialler Geselligkeit vor der Haustür die Ru-he im Haus bzw. in der Familie bei Tagund Nacht gestört war.Nicht zuletzt sei den hunderten von frei-willigen Mitarbeitern gedankt, die keineMühe scheuten und zu jeder Tages- undNachtzeit im Einsatz standen.Aber nur durch diesen engen Zusam-menhalt ist es möglich, solche Feste zufeiern und bis zum 3. Liertner Dorftest istallen eine Verschnaufspause gegönnt,damit im Herbst dieses Jahres mit denersten Vorarbeiten zum neuen PasseirerGroßereignis begonnen werden kann.

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Einweihung der Gerätehalle inSt. Leonhard

Endlich war es soweit! Nach vielen Jah-ren der Planung und Arbeit fand am 29.August die Einweihung statt, fanden die3 Rettungsdienste Feuerwehr, WeißesKreuz Passeier und Bergrettung ihrenendgültigen Sitz. Bisher waren sie eherschlecht als recht untergebracht unddarum hatte die Gemeindeverwaltungim Jahre 1987 dem Ingenieurbüro Un-terberger aus Meran den Auftrag erteilt,für alle 3 Rettungsdienste eine Unter-kunft zu planen. Die eigentlichen Bauar-beiten begannen im September 1990,wobei der Spielplatz des Kindergartensabgetragen wurde. In der folgenden Zeithatten der Kindergarten keine Spielwie-se und die Anrainer den Baulärm, ertru-gen es aber mit Geduld. Im Zuge derBauausführungen tauchten viele Fragenauf und oft mußten auch Erkundungs-fahrten durchgeführt werden, selbst insAusland.An den wöchentlichen Bauleitungsge-sprächen mit Herrn Ing. Josef Oberhofernahmen deshalb neben dem Bürger-meister Konrad Pfitscher und dem As-sessor Hans Haller fast immer dieHauptleute Michael Schwarz, Gottliebund Hansjörg Oberprantacher sowie Al-bert Zipperle teil, ohne Rücksicht auf dieArbeitszeit, die sie verloren. Es hat sichaber gelohnt, es wurde ein Gemein-schaftswerk, dem sie alle, auch die Ver-einsmitglieder ihren Stempel aufge-drückt haben. Das Gesamtbauwerk um-faßt etwa 4500 m3 und eine Fläche von830 m'. Die Halle, etwa 500 m' groß,weist 8 Zufahrtstore auf, 3 stehen demWeißen Kreuz, 5 der Feuerwehr zur Ver-fügung. In den 2 Ecktürmen mit jeweilsetwa 150 m' haben die 2 Dienste ihreMannschaftsräume, Büros, Einsatzzen-tralen und Schlafräume. Außerdemsteht der Bergrettung ein Raum mit et-wa 25 m' zur Verfügung, den diese fan-tasievoll als Sitzungsraum, Trainigszen-

(Aufnahme: Foto Stasehitz)

trum und Lager ausgebaut haben. DieGesamtkosten belaufen sich auf etwa L.1,8 Milliarden, die Einrichtung haben die3 Dienste selbständig geplant, durchge-führt und sich um die Finanzierung ge-sorgt.Um 8.00 Uhr marschierten die Musikka-pelle, die Ehrengäste sowie die 3 Verei-ne mit allen Abordnungen zur Halle, woDekan Dr. Ulrich Gasser die HI. Messefeierte, eingerahmt von den Fahnen,den fast 200 Vereinsmitgliedern, sehrvielen Bürgern und begleitet von derMusikkapelle Andreas Hofer. Er segne-te die Gerätehalle und hob hervor, daßjeder Mensch Verantwortung trägt fürseinen Mitmenschen und dies die Ret-tungsvereine beispielhaft tun. Danachhieß Bürgermeister Konrad Pfitscher al-le Bürger, Vereinsmitglieder und Eh-rengäste herzlich willkommen, beson-ders aber den Landeshauptmann Dr.Luis Durnwalder, den Landesrat Franz

Alber, den Vertreter des Landesrates Dr.Otto Saurer, Herrn Eisendie, den Präsi-denten der Bezirksgemeinschaft IgnazLadurner, den Bürgermeister von MoosKarl Lanthaler und den Vizebürgermei-ster von St. Martin Harald Haller, denGemeinderat und den Ausschuß mit Vi-zebürgermeister Josef Gögele und demSekretär Siegfried Pfeifer an der Spitzeund den 2. Bürgermeister der Partner-gemeinde Fuchsmühl Alois Mayerhofermit der Gemeinde- und Feuerwehrver-tretung, den Leiter des ZivilschutzamtesIng. Elmar KnolI, Dr. Blaas und HerrnBurgmann von der Forstverwaltung,den Bauleiter Ing. Josef Oberhofer, denBezirksfeuerwehrpräsidenten HubertEisendie, die Partnerwehr Friesenhofenund die 6 Abordnungen aus demganzen Passeiertal, Herrn Furlan vonder Landesleitung des Weißen Kreuzes,mehrere Sektionsleiter, die Vertreter vonCarabinieri- und Finanz, den ObmannDr. Siegfried Innerhofer und den Ge-schäftsführer Toni Kofler von der Raika,den Landesleiter der Bergrettung SeppHölzl und alle Vertreter der am Bau be-teiligten Firmen. Er dankte herzlich demLandeshauptmann, den LandesrätenAlber und Saurer sowie der Bezirksge-meinschaft und der Gemeinde für ihreBeiträge, den Firmen Normbau, Profil-bau, Pramstaller, Finstral, Johann Hofer,Martin Praxmarer, Hans Alber, PfitscherTüren, Edilvar, Luis Reiterer, OthmarPixner und Karl Eschgfäller für die ge-diegene Arbeit und stellte mit Freudefest, daß soviele einheimische Firmenzum Zuge gekommen waren. Er dankteallen für die Mitarbeit und Hilfe undsprach den Wunsch aus, daß hier einOrt der Zusammenarbeit entstehe zwi-schen Feuerwehr, Weißem Kreuz, derBergrettung und der Bevölkerung.Anschließend dankte der Feuerwehr-hauptmann Michael Schwarz seinenLeuten und der Raika Passeier für diegroßzügige Einrichtung des Schulungs-

(Aufnahme: Foto Stasehitz)

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Passeirer Blatt / September 1993 Seite 7 / Nr. 2

zentrums, dem Obmann des WeißenKreuzes Gottlieb Oberprantacher demLandesrat Dr. Otto Saurer und den 3Gemeinden des Tales für ihre Beiträgeund genauso wie sein Vorredner und derBergrettungsobmann Hansjörg Ober-prantacher der Gemeindeverwaltung vonSt. Leonhard. In der Folge überreichtendie Partnerwehren Gastgeschenke unddie Feuerwehr Friesenhofen ernannteHerrn Matthias Raffl und Josef Ennerno-ser zu Ehrenmitgliedern der Feuerwehr,bevor der Landeshauptmann die Festre-de hielt. Er bezeichnete es als beispiel-gebend, die 3 Rettungsdienste an einernOrt zusarnmengefaßt zu haben, lobteden größtenteils unterirdischen Bau, wo-durch Grund gespart wurde und vor al-lem die Zusamrnenarbeit. Südtirol werdevon Restitalien um seine Vereine, beson-

ders die freiwilligen Rettungsdienste be-neidet, er selbst habe bei seinem Unfallauf der Autobahn keine 2 Minuten aufdas Rettungsfahrzeug warten müssen.Er dankte allen Mitarbeitern und auch de-ren Frauen für ihren Einsatz und Idealis-mus genauso wie der Bürgermeister, derals Beispiel des Einsatzes erzählte, daßeinige Feuerwehrleute die ganze Nachtüber den alten Jeep auseinandergebaut,gespritzt, lackiert und wieder zusam-mengebaut hatten.Anschließend fanden sich alle, Bürgerwie Ehrengäste, im Vereinssaal zusam-men zu einem ausgezeichneten Buffetund Umtrunk, es wurde für die ganzeDorfgemeinschaft zu einem kleinenFest, ein Ausdruck der Zusammen-gehörigkeit im Arbeiten und Feiern.

K.P.

Tal-GemeinschaftsübungDie Freiwillige Feuerwehr St. Mar-tin/Passeier organisierte am 21.05.93eine Gemeinschaftsübung, an der fol-gende Wehren beziehungsweise Ret-tungsorganisationen teilnahmen: F.F.Saltaus, F.F. St. Leonhard, F.F. Walten,F.F. St. Martin, sowie BRD St. Martin,BRD St. Leonhard und RettungsdienstWeißes Kreuz St. Leonhard.Als Übungsort diente die Tischlereige-nossenschaft »Passeier«, wobei starkeRauchentwicklung simuliert wurde,demzufolge zwei flüchtende Personenüber eine unterhalb gelegene, hoheMauer gestürzt waren und geborgenwerden mußten.Die Gesamtleitung der Übung oblagdem Kommandanten der F.F. St. MartinFranz Gufler; Bezirkspräsident HubertEisendie und Abschnittsinspektor AntonPlatter verfolgten aufmerksam denÜbungsablauf. Insgesamt waren 78Wehrmänner mit 10 Fahrzeugen amÜbungsort im Einsatz. Um 19.57 Uhrwurde in St. Martin der Alarm ausgelöstund ein Tanklöschfahrzeug mit 2 Atem-

schutzträgern und weiteren 13 Mannfand sich um 20.02 Uhr am designiertenUnglücksort ein.Die der Reihe nach eintreffenden Ret-tungsmannschaften wurden unverzüg-lich und zielorientiert eingesetzt. Er-schwert wurde das ganze Unterfangendurch eine unvorhergesehene Funk-störung, die den gesamten Funkverkehrlahmlegte. Hierbei wurde besondersdeutlich, welch unverzichtbare Hilfe dasFunkgerät im modernen Feuerwehrwe-sen darstellt.Weitere Notizen zum technischen Ablauf:Um 20.22 Uhr konnte ein am Fuß Ver-letzter aus der Fertigungshalle geborgenwerden. Um 20.45 Uhr wurde ein zwei-tes, von Rauchvergiftung bedrohtes Op-fer in Sicherheit gebracht. Die beidenAbsturzopfer an der Mauer konnten vomBRD um 20.43 Uhr beziehungsweise20.51 Uhr aus ihrer mißlichen Lage be-freit werden und wurden vom WeißenKreuz umgehend erstversorgt.Um 20.46 Uhr konnte, nachdem dasFeuer eingedämmt worden war, »Was-

ser haltl- gegeben werden. Nachdemdie Übung letztendlich zur Zufriedenheitaller verlaufen war, konnte man zumgemütlichen Teil in Form einer stärken-den Jause übergehen.

F.F. St. MartinG. K.

Geschäftsauf-lassung nach49jähriger Tätigkeit

Das Konfektionsgeschäft »Urso- in St.Leonhard hat Ende 1992 nach 49 Jah-ren tüchtiger Arbeit geschlossen.Der Inhaber des Geschäftes Herr BiagioUrso zog im fernen Jahre 1932 von dersizilianischen Insel nach Trient, um dortden Beruf des Schneiderns zu erlernen.Nach weiteren 3 Jahren siedelte er nachBozen um, wo er seine heutige EhefrauMaria Auer kennenlernte, die er nochwährend des 2. Weltkrieges heiratete.Am 8. September 1943 zogen sie nachSt. Leonhard. Dort eröffnete Biagio eineSchneiderei und stellte 5 bis 6 Lehrlingeein. Trotz der harten Kriegszeit und derwirtschaftlich schwierigen Zeiten hatteer den Mut, im Jahre 1956 ein Konfekti-onsgeschäft zu eröffnen. Er arbeitetetäglich bis spät in die Nacht, nichts wur-de dem Zufall überlassen, und das Ge-schäft blühte. Die Schneiderei und dasKonfektionsgeschäft gehörten zu denersten dieser Branche im Passeiertalund bildeten, über Jahrzehnte, einenBestandteil der Kohlstatt und der ein-heimischen Wirtschaft.Schon bald holte sich der feinfühlige Si-zilianer die Sympatie zahlreicher Passei-rer und fühlte nicht mehr die weite Ent-fernung von zu Hause.Unermüdlich und mit großem Fleiß ar-beiteten Maria und Biagio in ihrem Ge-schäft bis im Dezember 1992 um esdann nach 49 Jahren endgültig zuschließen. Sie werden dem ganzen Tal,und darüber hinaus in guter Erinnerungbleiben.In einigen Monaten wird die Familie Ur-so ihre zweite 50-jährige Feier begehen.Vor zwei Jahren hatten sie das großeGlück ihre goldene Hochzeit zu feiern,heuer wird Biagio sein halbes Jahrhun-dert im Passeiertal feiern können.Dazu gratulieren ihm alle, die ihn kennenund schätzen gelernt haben recht herz-lich und wünschen ihm noch viele ge-sunde und glückliche Jahre an der Sei-te seiner Ehefrau. S. R.

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Seite 8 1Nr. 2 Passeirer Blatt 1 September 1993

Neues Müllsammelsystem?Seit Jahren versucht man allgemein, dieMüllmenge zu verringern und die Kostengerechter zu verteilen, da bisher nachdem Staatsgesetz nur die Fläche (derWohnung, der Hotels ....) und nicht dieMüllmenge zur Berechnung herangezo-gen wurde. Um einer Lösung näher zukommen, haben die Ausschüsse der 3Gemeinden des Tales ein Gremium ge-bildet, das Vorschläge ausarbeiten soll,wobei die Mitarbeit aller Bürger und Ver-bände Voraussetzung ist und die Ge-meinderäte auf jeden Fall darüber zuentscheiden haben. Zur Diskussionsteht folgender Vorschlag:- Die Berechnung nach der Fläche wird

auf 50% reduziert.- Die restlichen Kosten zahlt jeder nach

der Müllmenge, die er abgibt; dazuaber müssen alle Müllcontainer vonden Straßen entfernt werden. Groß-betriebe können einen der bisherigenMüllcontainer behalten, müssen ihnaber auf ihr Grundstück stellen undschieben ihn an die Sammelstelle,wenn er geleert werden soll. JedeLeerung wird verzeichnet und amJahresende wird nach der Anzahl derLeerungen verrechnet. Haushalte hin-gegen erhalten von den Gemeindenbiologisch abbaubare Plastiksäcke inder Größe 20/40/80 Liter. Nur in die-sen Säcken darf in Zukunft der Müll andie Sammelstellen (meist wo heuteder Container steht) gebracht werden,wobei jedem Haushalt der Tag undder Zeitpunkt der Sammlung mitge-teilt wird und der Müllsack frühestensam Abend vorher an der Sammelstel-le abgelegt werden darf. Diese Pla-stiksäcke muß jeder Bürger in denGemeinden abholen. Da am Anfangdie Gefahr besteht, daß deswegenMüll wild oder in anderen Säcken ab-gegeben wird, schätzen die Gemein-den den Bedarf an Säcken jeder Fa-milie nach der Zahl der Familienmit-glieder und geben am Jahresanfangdie Hälfte oder etwas mehr an jedeFamilie aus. Diese Säcke werden mitder Müllgebühr einkassiert. Wer nunMüll spart oder wer kompostiert,kommt vielleicht damit aus, jeder an-dere muß in der Gemeinde Säckenachkauten. Damit wird die Bedeu-tung der Kompostierung und Müll-einsparung auch für die Geldtascheklar.

- Heute zahlt man nach der Fläche, wo-bei etwa Haushalte, Hotels, Geschäf-te usw. verschiedene Beträge pro m'zahlen. Bei der Festlegung dieserQuadratmeterbeträge hat man sichauf Schätzungen verlassen müssen,viele glauben sich falsch eingestuft.Nun könnten die Gemeinden nach derZahl der Leerungen der Betriebscon-tainer und der ausgegebenen Säckediese Kategorien neu einteilen unddamit auch die Berechnung nach derFläche gerechter gestalten.

- Wertstoffe können getrennt und ko-

stenlos abgegeben werden. Wie bis-her bleiben die bekannten Glocken fürGlas und Papier an den bisherigen Or-ten. Für die weiteren Wertstoffe wieAlteisen, Karton, Papier (größereMengen), Glas (größere Mengen),Giftstoffe, Kühlschränke, Elektromüll,Plastik (bestimmte Arten) wird zur Zeitin der Mülldeponie ein Recycling Hoferrichtet, der zu den üblichen Öff-nungszeiten zugänglich ist. Handwer-ker etwa können dort Gift- und Son-dermüll gegen Empfangsbestätigungund Zahlung bei der beauftragten Fir-ma abgeben. Wegen der Entfernungwird zusätzlich in St. Leonhard undMoos jeweils ein Mini-Recyclinghoferrichtet. Es sind dies Container derGröße etwa 6 x 2 x 2 m mit mehrerenAbteilen, wo unter Aufsicht und zu be-stimmten Öffnungszeiten Glas, Pa-pier, Karton, Alteisen, Plastik undeventuell andere Wertstoffe abgege-ben werden können.

- Die Giftmüllsammlung wird wie bisherfortgesetzt.

- Grünmüll (Garten- und Heckenschnittusw.) soll ebenfalls getrennt verwertetwerden. Überlegt wird, am alten Stan-dort der Kläranlage beim Kalmbacheine Sammelstelle einzurichten, umden vom Privaten ausgeliefertenGrünmüll aufzuhäckseln und mit dem.anfallenden Klärschlamm zu kompo-stieren.

- Sperrmüll soll weiterhin jährlich 2 malgesammelt werden, bis ein besseresSystem dafür gefunden wird.

- Für Küchenabfälle wird später eineLösung gesucht. Haushalte aber soll-ten kompostieren (das Land zahltüber die Gemeinde die Hälfte derKomposter), Gastbetriebe könntenwie in Ulten mit einem Bauern ein Ab-kommen schließen.

Über das neue Müllsammelsystem ab01.01.1994 werden die Gemeinderätezu entscheiden haben. Dabei wird dereinzelne Bürger vielleicht nicht unbe-dingt billiger davonkommen, aber jederwird gerechter nur für den Müll zahlen,den er abliefert und somit auch überle-gen, wie er Müll bereits beim Einkaufspart oder wie er ihn etwa durch Kom-postieren verringern kann. Außerdemsollte man beachten, daß das Dorfbildaufgewertet wird, wenn die nicht unbe-dingt schönen Müllcontainer aus derStraße verschwinden. Es wird noch vielAufklärung brauchen und ebenso dieUnterstützung der Bürger und Verbän-de, um dem Ziel näher zu kommen, Müllzu vermeiden wo möglich und zu ver-werten was verwertbar ist.

K. P.

Entsorgung von TierkadavernSeit dem Jahr 1992 werden Tierkadaverauf telefonischen Anruf hin von einerspezialisierten Firma abgeholt (in Pas-seier bisher 74). Da dies aber nicht im-mer zeitgerecht möglich ist, hat mannach einer Möglichkeit der Zwischenla-gerung gesucht. In Zusammenarbeitzwischen Viehzuchtverbänden, Bezirks-gemeinschaft, Tierärztlichem Dienst undGemeinden wird nun auf der Mülldepo-nie ein Kühlcontainer aufgestellt mit ei-ner Innentemperatur von etwa -5 Grad.Wenn ein Tier verendet, muß der Besit-zer den Amtstierarzt Dr. Marsoner mitSitz in St. Leonhard und Telefon Nr.656219 anrufen, der den Kadaver frei-gibt oder besichtigt. Kühen oder Pferdenüber 150 kg muß der Besitzer vorher denPansen- und Darminhalt entleeren, dadie Pansengärung eine Aufbewahrungunmöglich macht wie auch jede Verwer-tung. Kleinere Tiere wie Schweine, Zie-gen oder Schafe können so angeliefertwerden. Für die Ablieferung 'in der Müll-deponie muß vorher ein Termin telefo-nisch bei Herrn Haller Albert, Buchen-egghof, Telefon 641044 oder in dessenAbwesenheit in der Gemeinde St. Leon-hard, Telefon 656113 vereinbart werden.

Auch in diesem Fall kann nicht sofort an-geliefert werden, sondern nur nach demvon der Deponieverwaltung vorgeschla-genen Termin, da die Deponie aus Ko-stengründen nicht ständig besetzt ist. Esist strengstens verboten, Tierkadavervor der Deponie abzulagern; solche Ver-gehen werden zur Anzeige gebracht. BeiUbergabe des Kadavers ist der festge-legte Tarif zu entrichten, der Deponie-wärter stellt eine Zahlungsbestätigungaus und nimmt das tierärztliche Zeugnisentgegen.

Für die Entsorgung gelten folgende Ta-rife:Landwirtschaftliche Nutztiereunter 100 kg L. 10.000über 100 kg L. 15.000Nicht landwirtschaftliche Großtiere:L. 200.000Falls Verbrennung erforderlich, zusätz-lich L. 50.000

Die Entsorgungsfirma holt später dieKadaver ab. Auf jeden Fall kann dieserDienst nur dann reibungslos verlaufen,sofern alle Beteiligten mitarbeiten.

Page 9: Passeirer Blatt

Passeirer Blatt / September 1993 Seite 9 / Nr. 2

Darunter befinden sich spezielle Fach-bücher für »lnsider«, aber auch Literaturfür Hobbygärtner, Tierfreunde u.ä. Einkleiner Vorgeschmack an Titeln:* Handbuch für Reparaturen an Land-

maschinen und Traktoren* So entsteht ein Bio-Garten* Veredeln leicht gemacht* Obstbaumschnitt* Richtig düngen* Handbuch der praktischen Fütterung

von Rind, Schaf, Pferd* Imker-Praxis* Der bäuerliche Weinkeller, Weinberei-

tung und gesetzliche Bestimmungen

* Fischerprüfung leicht gemacht* Das praktische Handbuch der Jagd-

kundeund ... und ... und ...Nicht genug? Es lohnt sich, bei uns vor-beizuschauen!Für jene, die sich für den Kauf derBücher interessieren, liegen Literaturli-sten mit Preisangaben auf.

Videos in der Bibliothek St. LeonhardSeit kurzem bietet die Öffentliche Biblio-thek St. Leonhard neben Büchern, Zeit-schriften, Spielen, Musikkassetten undCompact-Discs auch Videofilme zumkostenlosen Verleih an. Während der ei-ne diesen Zeitpunkt kaum noch erwar-ten konnte, schüttelt der andere nurmißmutig den Kopf: Videos in der Bi-bliothek - ein absolutes Muß für ein zeit-gemäßes Angebot oder ein überflüssi-ger Luxus?Beide Positionen, so scheint mir, wer-den der Sache nicht gerecht. Die Video-kassette zum Ausleihen ist ein noch re-lativ wenig verbreitetes Medium in Süd-tiroler Bibliotheken, und seine Präsenzin den Büchereien ist zugegebener-maßen nicht ganz unproblematisch.Daß die »Flirnrnerkiste« als Unterhal-tungsträger dem geschriebenen Wortlängst den Rang abgewonnen hat undder zunehmende Fernsehkonsum zu ei-nem wesentlichen Teil für den Verfall derLesekultur verantwortlich gemacht wer-den kann - darüber gibt es keinen Zwei-fel. Nun - so wird sich mancher fragen -ist es angesichts dieser Tatsache nichtgerade Aufgabe der Bibliothek, diesemPhänomen so weit als möglich entge-genzuwirken? Videofilme und Bibliothek- wie paßt das zusammen?Ich glaube, es paßt durchaus zusam-men, wenn man sich ein Grundkonzeptüberlegt hat und nach diesem die Vi-deo-Ecke innerhalb der Bibliothek auf-baut. Wir haben nämlich nicht vor, eine»Videothel« im herkömmlichen Sinneeinzurichten, die allen »Geschrnäckern-gerecht werden will und damit wahllosvollgestopft wird. Abgesehen von denstattlichen Kosten einer qualitativen Vi-deokassette, läge dies wohl kaum imSinne einer öffentlichen Bibliothek. Viel-mehr sind wir bestrebt, gezielt Filme,vorwiegend Dokumentar- und Sachfil-me für alle Altersstufen, als sinnvolle Er-gänzung zum Buchbestand anzubieten.Somit soll - dem Zeitgeist entsprechend- einerseits dem Bildungs-, andererseitsdem Unterhaltungsbedürfnis Rechnunggetragen werden.Weiters wartet die Öffentliche Bibliothekvon St. Leonhard mit Literaturverfilmun-gen und einigen Klassikern in der Film-geschichte, Musikfilmen und prakti-schen Ratgeberfilmen (BiologischesGärtnern, Tanzkurs ...) auf. Wer bei unsallerdings den neuesten Kino-Hit sucht,den müssen wir leider enttäuschen ...In Konkurrenz zum Buch sollen die Vi-deofilme auf keinen Fall treten: Die Aus-wahl ist bewußt begrenzt und (da sindwir wieder beim Buch!) eben er-lesen ...Übrigens:Bis Ende September läuft in unserer Bi-bliothek eine Buchausstellung zu denThemenLandwirtschaft, Gartenbau, Vieh-zucht, Jagd und Fischerei

Öffnungszeiten der Bibliothek:

Dienstag:Donnerstag:Freitag:Sonntag:

15.30 - 18.30 Uhr17.00 -18.30 Uhr15.30 - 18.30 Uhr09.45 - 10.45 Uhr

Greti Khuen

Die Jugend von Rabenstein hat nuneinen Jugendraum

Schon seit längerer Zeit suchte die Jugend des Dorfes nach einem passendenAufenthaltsraum. Pfarrer Josef Haas deutete auf einen freien Raum im Widumhin. Der Pfarrgemeinderat und auch die Jugend waren damit einverstanden. MitUnterstützung der Gemeinde und vielen freiwilligen Arbeitsstunden von seitender Jugendlichen wurde ein recht freundlicher Raum geschaffen.Im März 1993 kam es dann zur Einweihung, die der DiözesanjugendseelsorgerToni Fiung vornahm. Er wies in der Ansprache daraufhin, daß es wichtig ist, Ortezu haben, wo sich die Jugend treffen kann, wo sie reden, Gemeinschaft pflegenund arbeiten kann.Die gesamte Pfarrgemeinde wünscht der Jugend viel Freude am Arbeiten in die-sem Raum.

W.G.

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Seite 10 / Nr. 2 Passeirer Blatt / September 1993

Aus derGemeindestubeSt. Leonhard

Ratssitzung vom 08.06.1993- Der Gemeindebauleitplan wird in eini-

gen Punkten abgeändert:Eintragung des Abwassersammelka-nales Moos - St. Leonhard, Neuab-grenzung der WohnbauzoneSchweinsteg samt Eintragung derentsprechenden Zufahrtsstraße;

- Eine Konvention zwischen den 3 Ge-meinden, betreffend die Herausgabedes Passeirer Blattes, wird abge-schlossen;

- Die Beteiligung der Gemeinde an derECO-Center-AG sowie die Zeichnungvon Aktien in der Höhe von 8,8 Mio.Lire wird beschlossen (HauptaufgabeAbfallentsorgung);

Ratssitzung vom 29.06.1993- Das Verzeichnis der Empfänger von

Gemeindebeiträgen (für das Präsidi-um des Ministerrates in Rom) wird ge-nehmigt;

- Der allgemeine Arbeitsplan für die öf-fentlichen Arbeiten im Gemeindege-biet wird ergänzt;

- Das Ausführungsprojekt für die Sanie-rung der Stützmauer oberhalb derKreuzung Jaufenstraße-Mooser-straße (Gefahr, daß sie herunterstürzt)wird genehmigt (92 Mio.);

- Das Ausführungsprojekt für die Sanie-rung und Erweiterung der Grundschu-le Walten wird genehmigt (Arch. PaulGamper - Baukosten 1,476 Mrd.),ebenso das Projekt für die Heizungs-anlage und die Elektroinstallation;

- Die Abänderung zum Gemeindebau-leitplan, welche die Ausweisung einesGolfplatzes beinhaltet, findet nicht dieerforderliche absolute Mehrheit undwird abgelehnt.

Aus derGemeindestubeSt. Martin

Bau der neuen Mittelschule:Die Planungs- und Genehmigungspha-se ist abgeschlossen. Am 23. Augustwurden die Erd- und Außengestaltungs-arbeiten sowie die Maurerarbeiten (ca.1,4 Milliarden) ausgeschrieben. Die Ver-gabe der Arbeiten ist auf den 15. Sep-tember angesetzt. Der VoraussichtlicheBaubeginn erfolgt im Oktober 1993.

Bau der Trinkwasserleitung von Valt-mar:

Die Arbeiten zum Bau der Trinkwasser-leitung von Valtmar wurden mit dem er-sten und zweiten Baulos bereits am 16.August begonnen. (1. Baulos: Platt-Zorn, ca. 900 Mio,; 2. Baulos: Zorn-Sal-taus, ca. 1,2 Milliarden.) Gleichzeitig hatdie Gemeinde zwei Projekte in Auftraggegeben, welche die Trink- und Lösch-wasserversorgung in den BereichenBreiteben und Flon endgültig sichernsollen.

Feuerwehrhalle St. Martin:Wie bekannt, bestand schon seit länge-rer Zeit der Plan, die Feuerwehrhalle inSt. Martin nordseitig zu erweitern. DiePlanungsarbeiten dazu waren schonsehr weit fortgeschritten. Es stellte sichjetzt jedoch heraus, daß die bestehendeFeuerwehrhalle aufgrund verschiedenerMaterial- und Berechnungsfehler starkeinsturzgefährdet war, sodaß eine Sa-nierung und Erweiterung nicht in Fragekommt. Aus diesem Grund bietet sichjetzt als Ausweg nur mehr ein Neubauan, für welchen der Landeshauptmannbereits die höchstmögliche Finanzie-rung zugesichert hat. Im Augenblickstellt sich die Frage nach einem neuenStandort. da der jetztige für einen norm-gerechten Neubau nicht ausreicht.

Gehsteig Feldbauernweg:Das Projekt für einen Gehsteig im Feld-bauernweg (130 Mio.) wurde mit einem18%-igen Abschlag vergeben. Baube-ginn ist der 1. September 1993.

Hangsicherung Riederberg:Das Projekt für die Hangsicherung anverschiedenen Örtlichkeiten des Rieder-berges wurde ausgearbeitet und geneh-migt. Die Kosten belaufen sich auf 360Millionen und werden größtenteils vomAmt für Zivilschutz übernommen.

Neubau des Altersheimes:Für den Neubau des Altersheimes in derzentralen und optimalen Lage zwischenWidum und Garberweg wird ein öffentli-cher Architektenwettbewerb ausge-schrieben, welcher auch die Neugestal-tung des anschließenden Parkplatzesim Dorfzentrum beinhaltet. Neben demAltersheim sollen in diesem Bereichauch Altenwohnungen und das Arztam-bulatorium neu errichtet werden.

Fußgängerbrücke über das Haslertal:Das Projekt dieses kleinen, jedoch fürdie Sicherheit der Fußgänger sehr wich-tigen Bauwerkes wurde genehmigt, unddie notwendigen Gutachten von ANASund Wildbachverbauung sind eingetrof-fen. Die Brücke wurde bereits vergebenund wird bis Schulbeginn realisiert sein.

Nord- und Südeinfahrt des Dorfes:Wie bereits berichtet, wurde Ing. Gret-zer mit der Planung der Nord- und Süd-einfahrt beauftragt. Er hat mittlerweileeine Studie vorgelegt, welche auch von

der ANAS für technisch durchführbarbefunden wurde. Ein großes Problemstellt jedoch derzeit die Finanzierungdar, welche allein auf die Gemeindezurückfallen würde. In dieser Sachewurde auch bereits beim Landeshaupt-mann vorgesprochen, welcher daraufverwies, daß es sich in den nächstenMonaten entscheiden würde, ob dasLand die Straße ins Passeier überneh-men könne. Sollte dies der Fall sein, wä-re für diese wichtigen Bauvorhaben einangemessener Landesbeitrag möglich.

Gasleitung ins Passeier:Im Auftrag der Bezirksgemeinschaft hatdie beauftragte Gasfirma bereits einProjekt für die überörtliche Gasleitungausgearbeitet, sowie ein Vorprojekt fürdie Hausanschlüsse im Dorf und in dengrößeren Fraktionen und Häusergrup-pen. Der zuständige Bauleiter, Ing. Zip-perle, wird in nächster Zeit dieses Vor-projekt auf einer Bürgerversammlung al-len Interessierten vorstellen und auf de-ren konkrete Fragen antworten. Nachden Angaben des Bauleiters ist bereitsim nächsten Jahr mit dem Baubeginnder Bauarbeiten zu rechnen.

Aus derGemeindestubeMoos

Ratssitzung vom 22.04.1993:- Für den Bau der Kanalisierung und des

Hauptsammlers in Stuls wurde dasAusführungsprojekt sowie der Finan-zierungsplan mit einer Gesamtsummevon Lire 519.000.000.- genehmigt.

- Die Rechnungslegungen 1992 und dieHaushaltsvoranschläge 1993 derFreiw. Feuerwehren von Moos, Plattund Rabenstein wurden genehmigt.

- Die Ausschreibung folgender Arbeitenwurde beschlossen:- Erweiterung der Trink- und Lösch-wasserleitung in Platt;- Elektrifizierung des Lazinserhofes;- Hochwasserschutz und Rutsch-hangsanierung in Ulfas;

- Für den Bau des AbwasserkanalsMoos, Platt, Stuls - St. Leonhard wur-de das Projekt und der Finanzierungs-plan mit Gesamtkosten von Lire1.300.000.000.- genehmigt.

Ratssitzung vom 25.05.1993:- Für eine Wasserableitung aus der

Passer zwecks Stromerzeugung wur-de an Dr. Ing. Pohl und Dr. Ing. Starniein Projektauftrag erteilt.

- Die Abschlußrechnung 1992 wurdemit einem Verwaltungsüberschuß vonLire 475.000.000.- genehmigt.

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Passeirer Blatt / September 1993 Seite 11 / Nr. 2

- Als Vertreter des Tourismusvereins inder Gemeindebaukommission wur-den Kuprian Vigil als effektives Mit-glied und Lanthaler Johann als Er-satzmitglied ernannt.

Ratssitzung vom 28.06.1993:- Der Skilift Pfelders GmbH wurde ein

außerordentlicher Beitrag von Lire50.000.000.- gewährt.

- Für den Bau der Kanalisierung Zep-pichl - Pfelders wurde für die Fa.DE.CO.BAU die Endabrechnung mitLire 216.000.000.- genehmigt.Für das 1. Baulos zum Bau der Infra-strukturen außerhalb der Erweite-rungszone in Pfelders wurde für dieFa. Anton Maier die Endabrechnung

mit Lire 164.341.000.- genehmigt.- Der Monatsbeitrag für den Besuch

des Kindergartens im Schuljahr1993/94 wurde mit Lire 40.000.- fürdas 1. Kind und mit Lire 35.000.- fürdas 2. Kind derselben Familie festge-legt.Für den Bau eines Wasserkraftwerkesam Schneebergbach wurde einGrundsatzbeschluß gefaßt, welcherneben der Beteiligung der Rabenstei-ner Bevölkerung Mehrheitsanteile derGemeinde vorsieht.

- Durch die Abänderung des Art. 15 derDurchführungsbestimmungen zumBauleitplan wurde die Baumassen-dichte in der A-Zone in Moos von 2auf 2,2 m3/m' erhöht.

1. Beach-Volleyballturnier in St. Leonhard:Ein voller Erfolg

Die Sektion Volleyball im SC Passeierhat vor kurzem auf dem Trainingsplatz inSt. Leonhard im Rahmen der 25-Jahrfei-erlichkeiten ein Beach-Volleyballturnierorganisiert.Das Turnier wurde, wie ausgeschrieben,mit 32 Dreierteams (aus ganz Südtirolsund 2 Teams aus der Provo TN) abge-wickelt. Das schöne Wetter trug natür-lich wesentlich zu einer angenehmen»Strandstirnrnunq« bei und ließ auch dieBeach-Party zu einem schönen Erlebniswerden. Bei guter Stimmung konnte dasTurnier am Sonntag fortgesetzt werden,um dann mit dem Finale zwischen denbeiden Mannschaften aus Bozen: Poli,Poli, Poli und Adavalkii und dem Siegder ersteren Mannschaft auszuklingen.Leider ging ausgerechnet zu diesemZeitpunkt ein Platzregen über St. Leon-hard nieder. Dennoch harrten die vielenZuschauer aus und sahen ein hochklas-

siges und spannendes Spiel. Bei derSiegerehrung, die kurzfristig in das nahegelegene Schwimmbad verlegt wurde,lachte schon wieder die Sonne. In An-wesenheit des Sportclub-Präsidenten,Holzknecht Elmar, des VizepräsidentenGufler Thomas und des BürgermeistersDr. Konrad Pfitscher konnten die Aus-schußmitglieder der Sektion Volleyballallen Mannschaften eine kleine Auf-merksamkeit mit auf den Heimweg ge-ben. Viele Teilnehmer äußerten die Hoff-nung, daß diese Veranstaltung, nichterst in 25 Jahren ihre nächste Auflageerfährt.Abschließend sei noch hervorgehoben,daß das Turnier in dieser Form nurdurch die tatkräftige Mithilfe der FirmaSchiefer Alfred, Schotterwerk, durchge-führt werden konnte. Dafür sei ihr andieser Stelle ein besonderer Dank aus-gesprochen. A. H.

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SchwimmtalentPatrick Königsrainer

Patrick Königsrainer, 14 Jahre alt,wohnhaft in St. Leonhard, Im Schaffeid15, fährt mit dem Linienbus in RichtungMeran. Seit 1990 ist es für ihn Routine-sache, im Winter einmal und in denSommermonaten täglich zweimal dasSchwimmtraining des SC Meran - Sek-tion Schwimmen - mitzumachen. Vor-mittags von 8.30 bis 12.30 Uhr, und amNachmittag von 17.00 - 19.00 Uhr wirdhier hart gearbeitet. »Wenn man beiMeisterschaften vorne mitmischen will,dann muß man das in Kauf nehmen; beider großen Konkurrenz wird einemnichts qeschenkt«, meint Patrick. Aberdie Mühe lohnt sich: 1992 hat er sich infünf Schwimmdisziplinen (200 m Lagen,400 m Lagen, 100 m Kraul, 200 m Kraulund 100 m Delphin) den Regionalmei-stertitel geholt, im Juli 1993 wurde erRegionalmeister in 100 m Rücken-schwimmen, und im April 1993 ist erbeim Internationalen Vierländerwett-kampf der Jugend in Basel mit 3 erstenPlätzen und einem 6. Platz als Gesamt-sieger hervorgegangen.Dabei hat er erst vor gut vier Jahrenwettkampfmäßig mit dem Schwimmenangefangen, damals beim SC St. Martin- Sektion Schwimmen. Aufgrund derbesseren Trainingsmöglichkeiten ist erzusammen mit Verena Schweigl aus St.Martin, die heuer den 6. Platz bei der Ita-lienmeisterschaft (50 m Kraul) errungenhat, zum SC Meran übergewechselt.Neben dem harten Trainingsalltag bietetdas Wettkampfschwimmen aber auchviel Abwechslung. Man lernt im Zusam-menhang mit Wettkämpfen und Trai-ningslagern andere Länder und Städtekennen: Berlin, Leipzig, München, Rom,Basel standen bereits auf dem Pro-gramm, im September geht es wiedernach Leipzig und im Herbst zu denSchulmeisterschaften nach Venedig.»Vielleicht reicht es einmal zu einem Ita-lienmeistertitel«, meint der junge Athletabschließend und muntert auch anderezu einer wettkampfmäßigen Sportartauf: »Man muß schon viel zurück-stecken, auf vieles verzichten, aber dieMühe lohnt sich..

A. P.

Page 12: Passeirer Blatt

Seite 12/ Nr. 2 Passeirer Blatt / September 1993

Erinnerungen - Teil 3 (Schluß)Im ersten und zweiten Teil haben wir die Erlebnisse einer Pas-seirer Auswandererfamilie - erzählt von einer betroffenen Frau -veröffentlicht. Die Redaktion dankt der Autorin für die Überlas-sung des Manuskripts und wünscht ihrer Familie viel Glück.

Und wieder lag ein Brüderchen im Wä-schekorb. Unser Siegfried. Für mich rück-te der letzte Schultag heran. Es dauertekeine drei Tage und ich war die nächste,die fortging. Es blieb uns keine andereWahl. Weil nun sieben Buben da waren,kam unsere Mutter zu dem Schluß, daßuns Mädchen einen Beruf zu erlernen vor-behalten sei. So trat ich vorerst im Dorfdie erste Stelle bei einem alten Geheim-ratsehepaar an. Morgens und abendsmußte ich die alte Dame an- und auszie-hen und ihr beim Baden behilflich sein.Das Männlein konnte noch alles alleineverrichten. Darüber war ich sehr froh.Aber während dem Frühstück mußte ichihm aus der Zeitung vorlesen, weil er fastblind war. Die alten Leute hatten vier Söh-ne und eine Tochter. Sie waren alles Dok-toren und lebten mit ihren Familien inDeutschland. So kam es, daß in der Feri-enzeit mehr als zwanzig Leute ange-stürmt kamen. Zu dieser Zeit mußte ichals Vierzehnjährige Unzumutbares lei-sten. Außer der Köchin war keiner da, dermithalf. Nur die Betreuung der alten Leu-te übernahm die Tochter. Nach knapp ei-nem Jahr erlitt dann die alte Frau einenSchlaganfall und starb. Die Tochter nahmihren Vater mit nach Hamburg, und derHaushalt wurde aufgelöst.Da nun auch meine älteste SchwesterFernwind schnuppern wollte, löste ich sieab. Unsere Rosa war noch zu klein, undohne Hilfe konnte unsere Mutter die vieleArbeit nicht bewältigen.Es kam der Winter. Bei zehn Kindern gabes eine Menge zu nähen, flicken undstricken. Wir hatten Schafe, die dieHauptspender unserer Textilien waren.So saß Mutter bis tief in die Nächte an derNähmaschine oder Spinnrad. Ich leisteteihr meistens Gesellschaft. Ich konnteschon gut mit dem Spinnrad umgehen,und die Strickarbeit nahm ich ihr zumgrößten Teil ab. An einem dieser Winter-tage - wir waren tief eingeschneit - muß-te Mutter wieder wegen starker Blutun-gen ins Krankenhaus. Vater war nicht zuHause. Ich legte den kleinen Siegfried insBettchen, und die größeren mußten einst-weilen mit dem Babyalleine bleiben. DieMutter hüllte ich in Decken und packte sieauf den Schlitten, wo ich unseren Schim-mel vorspannte. So fuhr ich sie durch dentiefen Schnee ins Dorf zum Arzt, der sieins Krankenhaus brachte. Sie hatte eineFrühgeburt. Ein Jahr später kam dannnoch unsere Jüngste, die Johanna.Dann kam die älteste Schwester Theresewieder heim. Wir kamen überein, daß ichwieder an der Reihe wäre, Geld zu ver-dienen. Die Schwägerin von unsererNachbarin suchte eine Magd. Ich sollteda auf die Kinder aufpassen und im Hausmithelfen. So kam ich in das Elternhaus

unserer Nachbarin nach Itter. Es war dasein großer Bauernhof. Im Stall z.Z. auf derAlm standen fünfunddreißig Stück Vieh.Die Bauersleute waren noch jung. Siehatten vier Kinder, zwei waren schonschulpflichtig, und dann waren noch Zwil-linge, zwei Jahre alt. Es gab auch nochden Altbauern, ein rüstiger Siebziger undzwei Knechte. Es fing gerade die zweiteMahd an. Schon bald mußte ich wahr-nehmen, daß es mit dem »nur Haus-mädchen- nicht abgetan war. Um dieKinder brauchte ich mich kaum zu küm-mern, das mußte die neunjährige Hau-stochter übernehmen, wenn sie nicht inder Schule war. Ich mußte um fünf Uhrfrüh aufstehen, das Federvieh versorgen,Betten machen und Geschirr spülen.Nach dem Frühstück mußte ich mit denMännern auf das Feld. An Samstagenwurde eine Stunde eher geweckt. Ichmußte bis zum Frühstück Küchenbodenund Stiegenhaus auf den Knien reiben.Freizeit hatte ich nur am Sonntag Nach-mittag.Zur Jause gab es eine Schnitte Brot, aufdem die Butter aufgestrichen war, dazusaure Milch. Das Mittag- und Abendes-sen schwamm im Fett. Ich war diese Kostnicht gewohnt und habe mir den Magenverdorben. Dauernd mußte ich michübergeben. Dazu wußten sie nichts Bes-seres zu sagen, als daß das in neun Mo-naten alles vorüber sei. Damit ich bei derArbeit nicht zusammenbrach, mußte ichdie Bäuerin um trockenes Weißbrot bet-teln. Kamillentee war keiner im Haus, undan Krankfeiern war nicht zu denken. Alsdann die »Grurnrnet-Ernte« vorüber war,kam das Vieh von der Alm. Ganz selbst-verständlich ließen die Manderleut jedenMorgen die fünfunddreißig Rinder samtStier von den Ketten. Ich mußte sie aliei-ne in den umliegenden Wiesen hüten. Ichbekam eine Jause und Strickzeug mit.Immer achtete ich darauf, nichts Rotesanzuziehen, weil ich vor dem Stier einenRiesenrespekt hatte. Das Schlimmstewar dann, daß meistens keiner der Män-ner anwesend war, wenn ich die Herde inden Stall trieb. So mußte ich mit derBäuerin das Vieh anhängen.Es war Spätherbst und schon Frost aufden Feldern. Das Vieh konnte nicht mehrauf die Weide. So durfte ich einmal nachHause fahren. Auf der Rückfahrt fuhrdann das Postauto nur bis zur KreuzungSöll Leukenteil ??? In Richtung Wörglhatte ich keinen Anschluß, so mußte ichfast zwei Stunden zu Fuß auf der einsa-men Straße weitergehen. Auf halberStrecke hielt ein Auto an. Ein Großbauer,den ich beiläufig kannte, lud mich ein mit-zufahren. Ich kam dieser Einladung freu-dig nach. Ich hatte noch ein weites Stückzu gehen, und dunkel wurde es auch.

Doch dieser vertrauenswürdige Mannmachte Anstalten, mich sittlich zu belästi-gen. Er hielt noch nicht ganz an, dasprang ich auch schon aus dem Auto undkollerte über die Straßenböschung. WeilScheinwerferlicht aufleuchtete, fuhr erschleunigst von dannen. So ging ich dannbei jedem Auto, das anfuhr, in Deckung.Nach und nach kalbten die Kühe ab. So-lange nicht allzuviel Milch war, wurde siein die Sennerei getragen. So hing man mirmorgens und abends eine Milchbutte mitzwanzig Litern an den Rücken. Der Wegzur Sennerei war eine halbe Stunde weit.Ich war damals noch keine sechzehn Jah-re alt.Von Weihnachten bis Dreikönig durfte ichim Haus Arbeiten verrichten. In der Zeitholten der Bauer und die Knechte das ge-schlagene Holz aus dem Wald. Es wurdedann zu Brennholz aufgearbeitet. Damußte ich Tag für Tag bei jedem WetterHolz schichten. Zwischendurch wurdendie ausgeputzten Äste geholt. Ich mußtedann mit in den Wald. Als letzte fuhr ichmit dem geladenen Schlitten hinterher. Eswar halsbrecherisch, zu alldem war ichnoch schlecht ausgerüstet. Es gab fürMädchen noch keine Hosen zu der Zeit,und die Schuhe waren auch nicht die be-sten. So waren am Abend meine Füße inden Schuhen eingeeist. Einmal bin ichdann krank geworden. Mit Schüttelfrostging ich ins Bett. Weil ja kranke Dienstbo-ten nicht gefragt waren, bereitete mir dieBäuerin eine Roßkur zu. Sie kochte mir ei-ne Schnapssuppe. Da wird in einer Pfan-ne Butter heißgemacht, mit Schnaps auf-gegossen und gezuckert; dieses widerli-che Getränk mußte ich dann heiß trinken.Mit dem Schnaps geizte sie nicht, derwurde im Haus gebrannt. Als ich nachtsü-ber meinen ersten Rausch ausschlief, warich tatsächlich am nächsten Morgen ge-sund. Einen Tag lang durfte ich pausieren.Als dann der Frühling kam, hatte ich im-mer wieder Schmerzen in den Nieren. Ichbekam Fieber und wollte zum Arzt. Ichmußte aber trotz Fieber eine Stunde weitzu Fuß gehen, obwohl der Bauer ein Autobesaß. Der Arzt stellte eine Nierenentzün-dung fest und gab mir eine Einweisung insKrankenhaus. Dieser Schein war dannmeine Kündigung. Ich packte meine Hab-seligkeiten zusammen und ging fort. MeinAbschiedsgruß wurde nicht erwidert.Nach meiner Genesung blieb ich vorerstzu Hause. Die älteste Schwester hatte in-zwischen eine Stelle angenommen, dennRosa, die jüngere half nun der Mutter. Ichging dann nebenher als Taglöhnerin zuden umliegenden Bauern, bis ich dienächste Stelle annahm.In der Nachbargemeinde Ellmau war dieGattin des Gendarmerieinspektors ausdem Paznaun. Diese Frau vermittelte ih-rer Schwester, der Postwirtin von Ried imOberinntal das Personal. Sie kam auch zumir, und ich verdingte mich. Weil ichschon ganz früh mit dem Postauto zumBahnhof mußte, lud diese Frau mich ein,bei ihr zu übernachten. Ich traute meinenOhren nicht, als ich für Quartier und Früh-stück eine Stunde früher geweckt wurde,um die Wohnung aufzuräumen. Beiläufig

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Passeirer Blatt / September 1993 Seite 13/ Nr. 2

konnte ich mir ausmalen, daß es bei derneuen Chefin kein Honiglecken gebenwürde. Und so war es auch. Ich mußteschuften von früh bis spät in die Nacht.Freizeit war ein Fremdwort. Aber die Ar-beit selbst war für mich keine Last mehr.Ich war ja groß und stark gewachsen. Nuram Anfang meines Hierseins mußte icheinen bitteren Verlust erleiden.Ich kam zuerst in die Waschküche. Wie esdamals war, mußte alles noch mit derHand auf einer Waschrumpel gewaschenwerden. Weil in dieser Waschküche ausdrei Gasthäusern die Wäsche zusam-menkam, standen wir zu viert Tag für Tagum einen riesengroßen Zuber herum. Eswar Winter. Die Waschküche war immervoller Dampf, weil die großen Waschkes-sel mit Holz geheizt werden mußten. Manschwitzte ständig, und wir mußten dieWäsche im Freien aufhängen. Bei diesemständigen Temperaturwechsel verlor ichmeine schönen langen Haare. Ansonstenwar ich gern da. Ich konnte endlich aucheinmal etwas lernen. Später durfte ich inder Küche bleiben.Zu dieser Zeit schrieb man das Jahr 1954.Es waren zehn Jahre her seit unserer letz-ten Wanderschaft. Viele Auswandererkehrten wieder in die Heimat zurück, undunser Vater wollte das auch. So mußtenwir alle vollzählig den Brenner passieren.Es gab eine Abfertigung. Obwohl wir wie-der in der Heimat waren, mußte doch wie-der neu angefangen werden. Und dieserAnfang war wieder sehr schwer.Wir kamen nach Aldein im Südtiroler Un-terland, wo Vater wieder einen Hof auf ei-nem Berg pachtete. Da blieb er dannauch.Therese, Isidor und ich gingen wiederzurück an unsere alten Arbeitsplätze. Eswar wohl Bestimmung, daß ich dann imApril 1958 in Nauders eine Stelle annahm.Ich versorgte bei dieser Familie den Haus-halt, das zweijährige Kind und neunFeriengäste. Die Frau war berufstätig. Unddort lernte ich meinen Mann kennen. DreiJahre später haben wir geheiratet.Weil mein Mann die Landwirtschaft über-nehmen mußte, heiratete ich in sein El-ternhaus ein. Mein Schwiegervater warschon über siebzig und noch rüstig, dieSchwiegermutter hoch sechzig und nochflink wie ein Wiesel. In meinem Schwie-gervater erkannte ich, was meinen Ge-schwistern und mir nie zuteil wurde. Erwar ein liebevoller, guter und arbeitsamerVater. Ich verehrte ihn sehr, und als er fünfJahre später starb, trauerte ich sehr umihn.Meine Schwiegermutter war dann derzweite Mensch, der mein Leben schwerund traurig machte. Vielleicht war es Eifer-sucht, weil ich ihr ihren Sohn wegnahm.Daß ich ein armes Mädchen war, dafürkonnte ich nichts. Ich habe nie gefaulenztund wollte alles immer richtig machen.Aber ich habe eine Heimat gefunden, ei-nen guten und sehr fleißigen Mann. DieKrönung waren meine Kinder. Sie gabenmir die Kraft, zwanzig sehr schwere Jahredurchzustehen. Auch für meinen Mannwar es nicht leicht, sie war ja seine Mutter.Jetzt habe ich den Himmel auf Erden. Ein

schönes neues Heim und ein harmoni-sches Familienleben. Unsere beiden Söh-ne haben einen guten Beruf. Klaus ist ver-heiratet, und seine Ursula ist eine liebeund brave Frau. Ich mag sie sehr. Otmarwohnt bei uns. Er unterstützt uns sehr beider Arbeit. Noch nie haben uns die beidenVerdruß gemacht. Ich würde jeder Muttersolche Kinder wünschen.Mein Vater starb mit 66 Jahren. Diese Be-erdigung werde ich nie vergessen. Eswar, als hätte man einen Fremden zu Gra-be getragen. Wir alle haben von ihm nieLiebe erhalten, und keines der Kinderkonnte um ihn weinen.Meine Geschwister haben bis auf Adolfalle geheiratet. Jeder hat es zu einem ei-genen Heim gebracht. Die Brüder sind lie-bevolle Väter und gute Ehemänner.Unsere Mutter lebt bei meinem BruderKarl in Aldein. Sie hat 32 Enkel und 7 Ur-enkel bekommen. Gott hat sie reich be-

schenkt. Sie ist noch kerngesund, undkeiner sieht ihr an, was sie durchgemachthat, und daß sie am 30. Mai 198881 Jah-re alt wird. Sie kann nun noch etwas demLeben abgewinnen. Da fünf ihrer Kinderauswärts wohnen, geht sie auf Reisen undbesucht uns abwechselnd. Unser Tonilebt mit seiner Familie in Philippstal (BRD)und Adolf in München. Theresia wohnt inAurach und Isidor in Kirchdorf in Tirol.Ich bete jeden Tag zu Gott, daß wir nochlange unser liebes Mütterlein behaltendürfen. Bei festlichen Anlässen kommenimmer alle Kinder zusammen, und dassind ihre Freudentage. Mein Mann, dieKinder und ich, wir freuen uns immersehr, wenn sie uns besucht. Sie bleibtdann ein paar Wochen hier, und wir ver-bringen eine schöne Zeit mit ihr. Ihr guterHumor ist erst jetzt durchgebrochen,denn früher hatte sie wahrhaftig nichts zulachen.

Neuerscheinung am Büchermarkt:

Kirchenführer von St. LeonhardEnde August ist im Tappeiner Verlag La-na ein neuer Kirchenführer mit dem Titel"Die Kirchen von St. Leonhard in Passei-er« erschienen. Der Dekan von Passeierund Pfarrer von St. Leonhard, P. Dr. UI-rich Gasser O.T., der die Herausgabe die-ses handlichen knapp 50 Seiten umfas-senden Führers betreut und geleitet hat,schreibt in seinem Vorwort:»Mit großer Freude darf ich diesen Kir-chenführer vorstellen, der Einheimischenund Gästen die Schönheit unserer Gott-eshäuser erschließt. Füreinen gläubigen Chri-sten sind die vielen Kir-chen mit ihren Kunst-werken, die man in derPfarrei St. Leonhard inPasseier bewundernkann, nicht nur ein Kul-turgut aus vergangenerZeit, sondern - damalswie heute - Ausdruckgläubiger Gottesvereh-rung. Hier haben Glau-be, Hoffnung und Liebeund der Fleiß vieler Ge-nerationen Gestalt an-genommen, wie auchdie Durchführung derimmer wieder fälligenRenovierungen bezeugt.Die Kirchen sind, mitden vielen Kapellen anden Wegen und denKreuzen auf den Ber-geshöhen, ein Zeichen,das auf Gott hinweist,der im Menschen JesusChristus unser Brudergeworden ist und durchseinen Heiligen Geistuns beqleitet«.Als Verfasser zeichnetkein geringerer als derDiözesanreferent fürkirchliche Kunst- und

Denkmalpflege in Südtirol, Dr. Karl Gru-ber. Er versteht es, mit großer Sachkennt-nis und mit Liebe zum Detail, die sich auchin den 34 ausgezeichneten Illustrationenzeigt, auf die Geschichte der Pfarrei undauf die einzelnen Kirchen im Pfarrgebietvon St. Leonhard einzugehen.Der handliche Kirchenführer ist auch initalienischer Sprache ("Le chiese di S.Leonardo in Passiria«) erhältlich. Er wird inder Papierhandlung "Papier Profi- in St.Leonhard zum Preis von L. 10.000 ver-kauft. A. P.

Kar! Gruber

Die Kirchenvon St. Leonhard

in PasseierTappeiner Verlag

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Seite 14/ Nr. 2 Passeirer Blatt / September 1993

Das Bauernbund-Patronat bietet Hilfe

Sollten wir nicht mehr wissen über unsere Soziale Fürsorge?

Wie ist die Vorsorge bei uns geregelt?Wann bin ich überhaupt beitragspflichtig?

Welche Rentenansprüche kann ich stellen?Muß ein Bauer weiterhin einzahlen, wenn er den Hof übergibt?Dies sind nur ein paar wenige Fragen, die uns Patronats-Mitarbeiternimmer wieder gestellt werden.Möchten auch Sie über Ihre soziale Angelegenheit mehr wissen, sowenden Sie sich bitte an unsere Sprechstunden, welche in

St. Leonhard/Passeier08.30-10.30 im Gemeindeamt 1. + 3. Montag im Monat

Moos/Passeier14.00-16.00 im Gemeindeamt 1. + 3. Montag im Monat

St. MartiniPasseier08.30-10.00 im Gemeindeamt 2. + 4. Montag im Monat

stattfinden.

Unser Mitarbeiter Josef Ennemoser ist bemüht, Ihnen Ihre Probleme lö-sen zu helfen.

Geboten werden Informationen, Beratung und Unterstützung in allenSozialversicherungsbereichen.

Im einzelnen werden folgende Leistungen geboten:- Altersrente, Invalidenrente, Hinterbliebenenrente, Unfallrente, Zivilin-

validenrente;- Begleitzulagen;

- Hauspflegegelder;- Familienzulagen;

- Arbeitslosengeld;- Tagesgeld bei Unfällen oder im Krankheitsfalle;

- Mutterschaftsgelder;- Leistungen aus dem Familienpaket (Hausfrauenrente u.a.m.);- Weiters können Eintragungen bzw. Streichungen aus der Pflichtver-

sicherung vorgenommen werden, um nur die Wichtigsten hier zunennen.

Das Bauernbund-Patronat EPACA bemüht sich Ihre Probleme zu lösen.Alle Dienstleistungen sind kostenlos, nutzen Sie die Gelegenheit!

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Passeirer Blatt / September 1993 Seite 15/ Nr. 2

Ein neuer Verband stellt sich vor

Verbond Angehörige und Freunde psychisch KronkerAssociozione porenfi ed omici di molofi psichici::;;$~~ -~g;;.'#S?~ . c:_x .~-

~._ .. ..r~~~~~

In den vergangenen Jahren ist fürdie Behinderten in unserem Landeviel geschehen. Durch den Einsatzvieler und durch Selbsthilfegruppenwurden Betreuungsstellen und In-frastrukturen geschaffen, die denBehinderten das Leben erleichtern,und sie werden auch nicht mehr dis-kriminiert.Über die Probleme der psychischKranken und deren Angehörigen istin der Öffentlichkeit noch wenig be-kannt und zur Lösung derselben ist inSüdtirol bislang zu wenig geschehen.Am 18. Februar 1989 wurde in Bo-zen der »Verband Angehöriger undFreunde psychisch Kranker« ge-gründet. Inzwischen sind in mehre-ren größeren Orten Südtirols Selbst-hilfegruppen entstanden. Für denRaum Meran-Burggrafenamt gibt esin Meran, Brunnenplatz 24 (Tel.

Selbsthilfe-gruppen

Selbsthilfe-beratung

Weiterbildung

Neue Hilfensozialer, psycholo-

gischer u. medi-zinische Art

212480) einen Tagesclub, wo zweifachkundig ausgebildete Betreuerder Caritas zur Verfügung stehen.Der Tagesclub ist ein lebensbeglei-tender Dienst für Menschen mitpsychischen Problemen, der fol-gendes anbietet:- KontaktsteIle für Menschen mit

psychischen Problemen und de-ren Angehörigen und Freunden;

- Treffmöglichkeiten- Gestaltungs- und Freizeitangebo-

te- Beratungs- und Informations-

dienst- SelbsthilfegruppenDie Selbsthilfegruppe Meran-Burg-grafenamt (mit Passeier) trifft sichalle drei Wochen im Freizeitclub mitPsychiatern und Psychologen zumErfahrungsaustausch mit Beratung.Einige Anliegen des Verbandes:

NeueEinrichtungen

Abbau vonVorurteilenund Unverständnis

Erfahrungsaustausch

Der Verband Angehörige undFreunde psychisch Krankerhat einen Dienst in St. Martingeschaffen: die Selbsthil-feberatung. Dabei handelt essich um einen fachkundigenBeistand für Angehörige undpsychisch Kranke, die in Au-genblicken einer Krisensitua-tion oder zu einer Ausspracheeines speziellen Problems,diesen Dienst in Anspruchnehmen können. Der fach-kundige Beistand wird durchden Psychotherapeuten Dipl.Psych. Oskar Mayer gewähr-leistet.Er steht an folgenden Tagenab 8.30 Uhr im Haus der Ju-gend in St. Martin zur Verfü-gung:

13. September 199311. Oktober 199308. November 199313. Dezember 1993

Anmeldungen erbeten beiDipl. Psych. Oskar Mayer je-den Dienstag und Donners-tag von 10.00 bis 12.00 Uhrunter der Telefonnummer210785 oder in der Zeit von9.00 bis 9.30 Uhr im Ambula-tori um fürdienst St.641236.

Krankenpflege-Martin, Tel.

C. T.

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Seite 161 Nr. 2 Passeirer Blatt 1 September 1993

Auf der Spur bekannter Passeirer im Ausland:Die Künstlerin Rosina Zipperle

Mit Verwunderung und Staunen habenwir die Bilder einiger bekannter Bild-Text-Bände aus dem VIA-NOVA-Verlag,Petersberg, durchgeblättert und sinddabei auf die Künstlerin Rosa Zipperleaufmerksam geworden. Hier ihr Steck-brief: Rosina Zipperle wurde 1946 inStuls geboren. In Bozen erhielt sie ihreAusbildung als Kindergärtnerin. Wäh-rend ihrer fünf jährigen Tätigkeit als Kin-dergartenleiterin schrieb sie Beiträge fürdie Zeitschrift »Weite Welt«. Der Redak-teur holte Rosina 1970 nach St. Augu-stin/Bonn und ermöglichte ihr eine Aus-bildung als Redakteurin.Obwohl ihr diese Arbeit viel Freudemachte, drängte ihre künstlerische Be-gabung zur vollen Entfaltung. Ein Kunst-studium in Düsseldorf (ab 1973) schloßsie ab mit dem Staatsexamen für Kunst-pädagogik. Die freie Mitarbeit in Zeit-schriften ging weiter.Seit 1976 war sie Dozentin an der VHSRhein-Sieg. Für ihr künstlerischesSchaffen entwickelte sie eine eigeneTechnik. Diese dient zugleich einem spi-rituellen Auftrag: durch die Transparenzihrer Bilder die Menschen hinzuweisenauf den inneren Lichtgrund in allen Din-gen. Der Lichtgrund ist nach Rosina un-ser wahres Wesen. Dies gilt es zu su-chen und zu finden. Persönliche medita-tive Erfahrungen inspirieren ihr künstle-risches Schaffen. Ihre Bilder ergänzenund vertiefen das meditative Wort zu ei-ner Synthese im Dienste einer neuenZeit.Abschließend biete ich noch einen klei-nen Überblick über das reiche Schaffenunserer Landsmännin: ab 1976, wieschon geschrieben, Dozentin für Kunstbei der VHS Rhein-Sieg;Tätigkeit als Dozentin für Kunsterzie-hung an der berufsbildenden Akademie

für Sozialpädagogen;Tätigkeit als Kunstpädagogin am Katho-lischen Bildungswerk;Autorin für bebilderte Bücher und Bro-schüren;Autorin für pädagogische und religiöseZeitschriftenbeiträge;Kunstausstellungen im In- und Ausland.Wir wünschen unserer Rosina, daß ihrevon hoher Geistigkeit beseelten Bilderauch für die Betrachter im Passeiertalden Blick öffnen mögen für den Reich-tum an Frieden, Freude und Geborgen-heit.

H. H.

Wir gratulierenzur GeburtGemeinde Moos in PasseierVom 20.03.1993 bis 09.08.1993

Brunner Patrick, 08.06.1993, Hahne-baum 115Ennemoser Rudi, 31.05.1993, Pfelders13/AGufler Joachim, 23.05.1993, Stuls 52Gufler Kathrin, 25.05.1993, Dorf 78Gufler Tobias, 26.05.1993, Stuls 6/BGufler Verena, 27.05.1993, Stuls 37Hofer David, 16.04.1993, Pfelders 11Hofer Nadine, 16.04.1993, Rabenstein55Kinigadner Lina, 25.05.1993, Dorf 26/CKofler Maria, 05.05.1993, Pill 153Pfandler Tamara, 29.07.1993, Raben-stein 11Pflug Andrea, 08.05.1993, Stuls 31Pixner Andreas, 26.06.1993, Pill 169Pixner Viktoria, 16.06.1993, Pfelders 42Pöhl Fabian, 25.06.1993, Pfelders 24Pöhl Johannes, 02.05.1993, Stuls 22Prugger Thomas, 13.05.1993) Platt 104Raffl Marcel, 26.05.1993, Platt 109Volgger Joachim, 09.08.1993, Dorf 31Waldner Raphael, 22.05.1993, Dorf 40Widmann Sonja, 14.04.1993, Stuls 55

Geburten St. LeonhardEnnemoser Stefanie, 07.08.1993) ImSteinanger 15Gögele Hannah, 03.07.1993, Walten 56Gufler Luciana, 09.04.1993, Walten 74Hofer Patrizia, 14.06.1993, Holzlände-str.25HoferThomas, 05.07.1993, Kohlstatt 16Kopicl-Kaserer Verena, 06.05.1993,Thurnfeld 11

Königsrainer Lukas, 08.08.1993,Schweinsteg 39Königsrainer Markus, 15.07.1993, Kar-leggerweg 12Königsrainer Thomas, 15.07.1993, Kar-leggerweg 12Ladurner Hannes, 30.05.1993,Schweinsteg 20Pfitscher Caroline, 19.06.1993, Walten13Pichler Carmen, 14.05.1993, Schwein-steg 31Pichler Michael, 11.07.1993, Gomion 18Pixner Lukas, 17.07.1993, Silbergasse qPlatter Benjamin, 29.05.1993,Schloßweg 19Pöhl Fabian, 21.04.1993, Im Schaffeid18Pöhl Sonya, 01.05.1993, Im Steinanger14Righi Mirko, 04.05.1993, Mooserstr. 6Tschöll Alexander, 13.08.1993, Gerlos-weg 7Tschöll Monika, 29.05.1993, Karlegger-weg 5

Geburten St. MartinVom 15.04.1993 bis 25.08.1993Bortolotti Jenni, 5.04.1993, Flon/Ma-tatzstr. 36Brancato Isabella, 19.04.1993, Feldbau-ernweg 6Haller Christoph, 27.07.1993, Steinach-weg 2Haspinger Denise, 03.08.1993, Feld-bauernweg 24Lanthaler Dominik, 16.05.1993) PeterMitterhoferstr. 1Maranelli Laura, 23.04.1993, Garber-weg 18Marth Jasmin, 19.05.1993, Garberweg32Pichler Benjamin, 21.04.1993, Pranta-cherweg 1Pircher Magdalena, 13.06.1993,Flon/Matatzstr. 34Ploner Florian, 22.06.1993, Feldbauern-weg 1Raffl Fabian, 15.06.1993, Dorfstr. 19Raffl Lukas, 15.06.1993, Dorfstr. 19Raich Martin Benjamin, 29.07.1993,Flon/Matatzstr. 6Thaler Valentina, 31.05.1993, Saltner-weg 16

Erscheint dreimonatlich. - Eingetragen beim Landesge-richt Bozen mit Dekret Nr. 11/87 vom 29.05.1987.Redaktionskomitee: Robert Haniger, Dr. Heinrich Hofer.Josef Kofler, Karl Lanthaler, Josef Pichler, Ubald Pich-ler, Dr. Albin Pixner, Arnold Rinner, Josef Öttl.Eigentümer und Herausgeber: Josef Pichler, Trifter Weg2/b, St. MartiniPasseier.Druck: Fliridruck, Meran, Goethestraße 93.Verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Pressegeset-zes: Dr. Gerald Fleischmann.