Passeirer Blatt

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S.IAP. GR. IV 70% MITIEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN Nr.1 Juni 1987 1. Jahrgang Liebe Bürger der Passeirer Gemeinden! Unter den vielen Zeitungen, Zeit- schriften, Werbebroschüren und dgl. kommt heute auch das Pas- seirer Blatt in Ihr Haus. Dieses Blatt soll eine Informa- tionsschrift über das Gemeincfe- leben in Passeier sein. Die Ver- antwortlichen versuchen darin, Berichte über die Arbeiten und Pläne der Gemeindeverwaltun- gen, wichtige Mitteilungen sowie Termine und Berichte der Verei- ne zu veröffentlichen. Aber auch Beiträge über Wirtschaft und Kultur sollen nicht fehlen. Dadurch soll in vielen Bürgern das Interesse am öffentlichen Le- ben und die Bereitschaft zur Mit- arbeit bei der Lösung der viel- fältigen Probleme in den Ge- meinden und im ganzen Tale geweckt werden. Jeder Bürger möge bedenken, daß nicht nur der Bürgermeister, nicht die Gemeinderäte und die Gemeindebediensteten » Ge- meinde- sind, sondern daß wir alle gemeinsam eine Gemein- schaft und somit Gemeinde sind. Das -Passeirer Blatt- soll jähr- lich etwa viermal erscheinen. Zur Deckung der anfallenden Spe- sen (Druck, Postspesen u.a.) haben sich die drei Gemeinde- ,verwaltungen bereiter klärt Wir wünschen, daß Ihnen das -Passeirer Blatt« Freude bereitet und daß Sie daraus auch einen persönlichen Nutzen ziehen, . Die Redaktion Bericht aus der Gemei ndestu be von SI. Leonhard Der vorliegende Bericht befaßt sich _ in erster Linie mit der Arbeit der Gemeindeverwaltung von St. Leon- hard im Jahre 1986. Im abgelaufenen Jahr 1986 hat sich die Arbeit der Gemeindeverwaltung hauptsächlich auf fünf Schwerpunkte konzentriert, und zwar auf die' Überarbeitung des Bauleitplanes, auf den Bau des Elek- trowerkes am Waltnerbach, auf den Bau eines Parkplatzes arn Südende des Dorfes von St. Leonhard, die , Sanierung und den Ausbau der Müll- deponie in der Kellerlahn sowie auf die Neubenennung der Straßen und Wege im Dorfbereich von St. Leon- hard. Die Überarbeitung des Bauleitplanes der Gemeinde St. Leonhard ist bereits seit geraumer Zeit im Gange, und der (Fortsetzung auf Seite 2) Spedizione in a.p. – 70% – Filiale di Bolzano MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

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Ausgabe 01/1987

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Page 1: Passeirer Blatt

S.IAP. GR. IV 70%

MITIEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUSMOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

Nr.1Juni 1987

1. Jahrgang

Liebe Bürger der PasseirerGemeinden!

Unter den vielen Zeitungen, Zeit-schriften, Werbebroschüren unddgl. kommt heute auch das Pas-seirer Blatt in Ihr Haus.Dieses Blatt soll eine Informa-tionsschrift über das Gemeincfe-leben in Passeier sein. Die Ver-antwortlichen versuchen darin,Berichte über die Arbeiten undPläne der Gemeindeverwaltun-gen, wichtige Mitteilungen sowieTermine und Berichte der Verei-ne zu veröffentlichen. Aber auchBeiträge über Wirtschaft undKultur sollen nicht fehlen.Dadurch soll in vielen Bürgerndas Interesse am öffentlichen Le-ben und die Bereitschaft zur Mit-arbeit bei der Lösung der viel-fältigen Probleme in den Ge-meinden und im ganzen Talegeweckt werden.Jeder Bürger möge bedenken,daß nicht nur der Bürgermeister,nicht die Gemeinderäte und die

Gemeindebediensteten »Ge-meinde- sind, sondern daß wiralle gemeinsam eine Gemein-schaft und somit Gemeinde sind.Das -Passeirer Blatt- soll jähr-lich etwa viermal erscheinen. ZurDeckung der anfallenden Spe-sen (Druck, Postspesen u.a.)haben sich die drei Gemeinde-

,verwaltungen bereiter klärtWir wünschen, daß Ihnen das-Passeirer Blatt« Freude bereitetund daß Sie daraus auch einenpersönlichen Nutzen ziehen,

. Die Redaktion

Bericht aus derGemei ndestu bevon SI. LeonhardDer vorliegende Bericht befaßt sich

_ in erster Linie mit der Arbeit derGemeindeverwaltung von St. Leon-hard im Jahre 1986. Im abgelaufenenJahr 1986 hat sich die Arbeit derGemeindeverwaltung hauptsächlichauf fünf Schwerpunkte konzentriert,und zwar auf die' Überarbeitung desBauleitplanes, auf den Bau des Elek-trowerkes am Waltnerbach, auf denBau eines Parkplatzes arn Südendedes Dorfes von St. Leonhard, die

, Sanierung und den Ausbau der Müll-deponie in der Kellerlahn sowie aufdie Neubenennung der Straßen undWege im Dorfbereich von St. Leon-hard.Die Überarbeitung des Bauleitplanesder Gemeinde St. Leonhard ist bereitsseit geraumer Zeit im Gange, und der

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15. Jahrgang – Nr. 35 September 2002

MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

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Seite 2 I Nr. 1 Passeirer Blatt I Juni 1987

Bericht aus der Gemeindestube(Fortsetzung von Seite 1)

entsprechende Auftrag zur Überar-beitung wurde noch vom Gemeinde-rat der vorhergehenden Verwaltungs-periode an das Ingenieurbüro Dr.Siegfried Unterberger aus Meran er-teilt. Die Überarbeitung des besteh-enden Bauleitplanes wurde vor allemauch deshalb notwendig, weil diemeisten vorhandenen Baugründe inder Gemeinde St. Leonhard erschöpftwaren, und daher die Ausweisungneuer Bauzonen dringend notwendiggeworden ist. Aufgrund der nötigenVorarbeiten konnte der überarbeiteteBauleitplan _jedoch erst im Herbst1986 der Offentlichkeit vorgestelltund nach Einholen der vorgeschrie-benen Gutachten dem Gemeinderatzur Genehmigung vorgelegt werden.Nach Behandlung eines Rekursesliegt der Bauleitplan derzeit bei denzuständigen Landesämtern in Bozen.Im Laufe der Monate Mai/Juni 1987wird er voraussichtlich der Landes-raumordnungskommission zur Begut-achtung vorgelegt und anschließendvom Landesausschuß endgültig ge-nehmigt. Nach der Genehmigungdurch den Landesausschuß muß derGemeindebauleitplan im Amtsblattder Region veröffentlicht werden, underst dann tritt er in Kraft.Für die Verwirklichung des gemeinde-eigenen Elektrowerkes am Waltner-bach konnten im Jahre 1986 ebenfallswichtige Vorarbeiten geleistet wer-den. Bereits im Februar 1986 wurdedas Projekt für den Bau dieses Elek-trokraftwerkes vom Gemeinderat ge-nehmigt. Nach langen, umfangreichenund teilweise schwierigen Verhand-lungen mit den zuständigen Landes-ämtern und nach der Vorlage einesRekurses an den Landesausschußwurde dieser Gemeinde Ende De-zember 1986 nunmehr die Konzes-sion für die erforderliche Wasserab-leitung aus dem Waltner- und demPfistradbach für den Bau und denBetrieb des geplanten Kraftwerkeserteilt. Außerdem wurde dieser Ge-meinde auch bereits ein Landesbei-trag in der Höhe von 1,5 MilliardenLire für den Bau dieses Werkes zu-gesprochen. Damit sind nunmehreinige der wesentlichsten Voraus-setzungen für den Bau geschaffen,und die Hauptaufgabe der Gemeinde-verwaltung besteht nun darin, dieRestfinanzierung für die Verwirkli-chung dieses Bauvorhabens sicher-zustellen (Gesamtkosten ca. 6 Mil-liarden Lire).Wie schon eingangs erwähnt, beab-sichtigt die Gemeindeverwaltung von

St. Leonhard, am Südende des Dorf-kerns von St. Leonhard einen mehr-geschossigen Parkplatz zu errichten.Durch den Bau dieses Parkplatzessollen einerseits dringend notwendi-ge Parkplatzflächen geschaffen wer-den, und andererseits soll eine Ver-kehrsentlastung des Dorfkerns er-reicht werden. Bereits im März 1986hat der Gemeinderat dem Ingenieur-büro Dr. Ing. Siegfried Unterbergeraus Meran den Auftrag für die Aus-arbeitung des entsprechenden Pro-jektes erteilt. Im September 1986 hatder Gemeinderat im Einvernehmeomit den verschiedenen Grundeigen-tümern die Enteignung der Gründe,die für den Bau des Parkplatzes not-wendig sind, beschlossen. Auf derSitzung des Gemeinderates vom 24.November 1986 wurde schließlich dasAusführungsprojekt für den Bau desParkplatzes, welches Kosten in derHöhe von 860 Millionen Lire vorsieht,genehmigt und im Dezember hat derGemeinderat die Ausschreibung derArbeiten für die Errichtung des Roh-baues beschlossen. Aufgrund der ver-schiedenen, während der Projektie-runqsphase aufgetretenen Problemeund Uberlegungen, hat die Gemein-deverwaltung die Verlegung der Hal-testelle der Linienbusse sowie desVerkehrsamtes auf diesen Parkplatzvorgesehen, und hat auch die hierfürerforderlichen Voraussetzungen ge-schaffen. Das Ausführungsprojekt,welches die Errichtung der notwen-digen Büroräume für das Verkehrs-amt, den Bau öffentlicher Toilettensowie eines überdachten Wartebe-reiches für die Haltestelle der linien-busse vorsieht, ist bereits von derGemeindebaukommission genehmigtwbrden. Zusammen mit dem Bau die-ses Parkplatzes soll auch ein Geh-steig entlang der Passeirer Straßeund zwar von der Dorfbrücke bis zum»Fuchssteiq«, sowie eine Fußgänger-verbindung über den Waltnerbach biszur »Kohlstatt- errichtet werden. Inder Zwischenzeit wurden die Arbeitenbereits an die Baufirma Kofler/Platt-Hütt vergeben.Für die Sanierung und den Ausbauder bestehenden Mülldeponie in derKellerlahn konnten ebenfalls wichtigeVorarbeiten geleistet werden. Nachverschiedenen Aussprachen mit denzuständigen Landesämtern und Lan-desräten hat der Gemeinderat aufseiner Sitzung vom 24. März 1986das Ingenieurbüro Weiß aus Bozenmit der Erstellung einer Studie für dieSanierung und Erweiterung der Müll-deponie beauftragt. In der Folgewurden auch die erforderlichen, vomLandesamt für Bodenschutz gefor-

derten hydrogeologischen Unter-suchungen in Auftrag gegeben, derenDurchführung jedoch einen längerenZeitraum beansprucht hat, da ver-schiedene Proben und Untersuchun-gen über Monate hindurch erfolgenmüssen. In der Zwischenzeit liegendie Ergebnisse dieser Untersuchun-gen vor, die von den beauftragtenFachleuten als durchwegs positiv be-zeichnet werden. Für die nächste Zeitwird daher die Vorlage eines erstenVorprojektes für die Sanierung undden Ausbau der Mülldeponie in derKellerlahn erwartet, die dann nur mehrden Gemeinden des Passeiertales fürihre Müllablagerung dienen soll.Im August 1986 hat in St. Leonhardein Dorfpolizist seinen Dienst aufge-nommen. Die Einstellung eines Dorf-polizisten war bereits seit längererZeit geplant, und es wurden mehrereentsprechende Wettbewerbe ausge-schrieben, die jedoch jedesmal er-gebnislos geblieben sind. Erst auf-grund des Wettbewerbes, der imFrühjahr 1986 durchgeführt wordenist, konnte Herr Albert Gögele alsDorfpolizist eingestellt werden. Indiesem Zusammenhang sei erwähnt,daß die Raffeisenkasse Passeier imvergangenen Herbst der GemeindeSt. Leonhard für den Polizeidienst einDienstfahrzeug zur Verfügung gestellthat.In Bezug auf den Schatzamtsdienstder Gemeinde hat sich eine wesent-liche Neuerung ergeben. Ab dem 1.Jänner 1987 versieht nämlich nichtmehr, wie bisher, die Südtiroler Lan-dessparkasse den Schatzamtsdienstder Gemeinde, sondern die Raiffei-sen kasse Passeier. Im Rahmen derNeuvergabe des Schatzamtsdienstes,die im Herbst 1986 aufgrund entspre-chender Beschlüsse des Gemeinde-rates ausgeschrieben worden ist, hatdie Raiffeisenkasse Passeier den Auf-trag für die Durchführung des Schatz-amtsdienstes für den Zeitraum vonfünf Jahren ab dem 1.1.1987erhalten.Der Bau des Bezirksaltersheimes vonSt. Leonhard in Passeier wird zwarnicht direkt von der Gemeinde durch-geführt, sondern von einem eigenenKonsortium, welches bei der Gemein-de St. Leonhard seinen Sitz hat. Des-halb soll im Rahmen dieses Berichtesauch kurz über den Bau des Bezirks-altersheimes berichtet werden. Demvorgenannten Konsortium für denBau des Bezirksaltersheimes gehö-ren die Gemeinden Moos, St. Leon-hard und St. Martin in Passeier an.Außerdem ist die Bezirksgemein-schaft Burggrafenamt, welche dieFinanzierung des Baues übernom-men hat, vertreten. Der Baugrund

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wurde von den drei Gemeinden desPasseiertales gemeinsam angekauft.Der Bau selbst, der rund 3 MilliardenLire kostet, wird mit Landesmittelnfinanziert, die auf Antrag der Bezirks-gemeinschaft Burggrafenamt zuge-teilt werden. Für die Einrichtung desAltersheimes müssen hingegen diedrei Gemeinden selbst aufkommen.Allerdings wurde auch für die An-schaffung der Einrichtung des Alters-heimes bereits ein eigener Landes-beitrag in der Höhe von 270 MillionenLire gewährt. Die Gesamtkosten fürdie Einrichtung des Altersheimesdürften sich auf 600 Millionen Lirebelaufen. Der Bau des Altersheimesist bereits größtenteils fertiggestellt,und auch ein Teil der Einrichtung(Küche und Wäscherei) ist bereits

geliefert worden. Derzeit werden dieLieferung und Montage der vorge-schriebenen Brandschutztüren unddie Möbeltischlerarbeiten in Angriffgenommen, die voraussichtlich bisEnde Mai 1987 abgeschlossen wer-den dürften. Weitere Teile der Ein-richtung, wie Heimbetten, Spezialaus-stattung, Geschirr, Bettwäsche usw.müssen im Laufe der nächsten Mo-nate noch angekauft werden. Imneuen Altersheim ist die Einrichtungvon 10 bis 15 Pflegebetten für Lang-zeitkranke und andere dringendePflegefälle vorgesehen, wobei dieKosten für die entsprechende Einrich-tung voraussichtlich zum Teil vomLand übernommen werden dürften.Die Führung des Altersheimes wirdvon einem eigenen Führungskonsor-

tium übernommen werden. Die be-troffenen Gemeinden und die Be-zirksgemeinschaft Burggrafenamt ha-ben die erforderlichen Beschlüsse fürdie Errichtung des genannten Füh-rungskonsortiums bereits gefaßt. Dieformelle Errichtung dieses Konsor-tiums muß jedoch mit eigenem Be-schluß des Landesausschusses vor-genommen werden, der allerdingsnoch aussteht. Die Heimleitung wirdaufgrund bereits getroffener Abspra-chen von den Deutschordensschwe-stern übernommen werden. Sofernkeine weiteren Verzögerungen beider Anschaffung und Lieferung derEinrichtung auftreten, kann für Herbst1987 mit der Inbetriebnahme desAltersheimes in St. Leonhard gerech-net werden.

Zur Bevölkerungsentwicklung derGemeinde Moos

Moos gegen Platt um 1920

Die Gemeinde Moos erstreckt sichvom Gufelbach im Osten bis zumEisjöchl im Westen, von der Kolben-spitze im Süden bis zur Schwarz-wandspitze im Norden. Der tiefstePunkt liegt an der Passer auf 774 m,die höchste Erhebung erreicht dasGemeindegebiet am Gipfel der Ho-hen Wilde mit 3482 m.VieleSeitentäler undTälchenzweigenvom Haupttal und vom Pfelderertalab und erstrecken sich in die Stu-baier- und Ötztaler Alpen und in denNaturpark Texelgruppe hinein. Miteiner Fläche von 19.458 ha ist Moosdie Siebtgrößte Gemeinde Südtirols(kleiner als Sarntal, Mals, Schnals,

Graun, Ratschings und Ulten). Bei derVolkszählung 1981 waren in Moos2203 Gemeindebürger. Das ergibteine Bevölkerungsdichte von 11Per-sonen je km> Nur fünf GemeindenSüdtirols sind weniger dicht besiedeltals Moos (Martell, Schnals, Prags,Prettau und Stilfs).Wenn man die Wohnbevölkerung vonMoos unter die Lupe nimmt, ergibtdas interessante Zahlen. Am 31.12.84waren es 2197Personen,genau gleichviele wie bei der Volkszählung 1971.Dabei scheinen in den Standesregi-stern von 1984 52 Geburten und 24Todesfälle auf, was einen Zuwachsvon 28 Personen ergibt. In früheren

Jahren war der Geburtenüberschußnoch größer. Das besagt, daß ausdem Gemeindegebiet von Moos jähr-lich mehrere Personen abwandern;im Jahre 1984waren es 20. Der Grundhierfür liegt am großen Mangel anArbeitsplätzen.Im Vergleich zu anderen Gemeindensind in Moos noch verhältnismäßigviele Beschäftigte in der Landwirt-schaft tätig (ca. 37%, in St. Leonhard27%, in St. Martin 25,5%),etwas über20% sind im produzierenden Gewer-be beschäftigt (Handwerker, Bauar-beiter). Über 41% verdienen ihr Brotim Dienstleistungssektor (Beamte,Geschäftsleute, Bedienstete imFremdenverkehr).Nachdem es im Hinterpasseier keineFabriken gibt, müssen viele Bürgeraußerhalb des GemeindegebietesVerdienstmöglichkeiten suchen. Esüberrascht vielleicht trotzdem man-chen, daß hier etwa 300 Berufspend-ler sind. Davon fahren über 70 täg-lich von daheim an einen Arbeitsplatzaußerhalb der Gemeinde, etwa 250Beschäftigte kommen nur an Wo-chenenden oder sonst gelegentlichheim, sind also nicht Tagespendler.Im Vergleich dazu hat St. Leonhardmit 35% weniger und St. Martin mitfast 40% der Beschäftigten etwasmehr Berufspendler als Moos.Besonders problematisch ist die Si-tuation für die Jugend. Schon dieFahrten zur Mittelschule sind an-strengend und zeitraubend. Nochschlimmer sind die Fahrten nachMeran zum Besuch von Oberschulen.Es sind 160 Schüler Tagespendler,dazu kommen noch etwa 80 Nicht-tagespendler, die also auswärts woh-nen, um weiterführende Schulen be-

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Zur Bevölkerungsentwicklung(Fortsetzung von Seite 3)

suchen zu können. Das ist nebenfinanziellen Aspekten sicher mit einGrund, daß aus der Gemeinde Moosso wenige Akademiker hervorgegan-gen sind. Es sind dies jetzt lebendeaber keiner hier ansässig: 2 Ärzte,2 Tierärzte, 2 Apotheker, 1 Ingenieur,5 Doktoren der Geisteswissenschaf-ten, 10 Priester.Was die wenigen Handwerksbetriebeund Geschäfte an Lehrstellen bietenkönnen, ist kaum nennenswert. In-zwischen ist auch noch die Beschäf-tigung im Baugewerbe rückläufig. Unddeswegen müssen viele Jugendlicheanderswo Lehrstellen bzw. Arbeits-möglichkeiten suchen. Und hier sinddie größten Probleme der GemeindeMoos. Nicht Straßenbauten, Elektrifi-zierung, Kanalisierungen, Kläranlagenusw. sind die großen Probleme, son-dern die Bildung und Ausbildung derJugend. Und dies sind Probleme, dienicht nur in der Gemeindestube be-sprochen und dort gelöst werden kön-nen, sondern mit denen sich jedeFamilie und besonders gerade jungeFamilien auseinandersetzen müssen.Ein wichtiger Beitrag für die Zukunftund damit für die Jugend ist, daß wirdas schöne Fleckchen Erde »Hinter-passeiet- vor weiterer Umweltver-schandelung und Zerstörung bewah-ren, damit es nicht nur für den Frem-denverkehr attraktiv, sondern auchfür weitere Generationen echter Psei-rer als liebe Heimat erhalten bleibt.

Neues Schwimmbad in St. MartinEnde Juni dieses Jahres, so derWunsch der Gemeindeväter, soll dasneue Freibad in St. Martin seinerBestimmung übergeben werden.Das alte Schwimmbad wurde vor ca.16 Jahren gebaut und entsprach ne-ben technischen Mängeln nicht mehrden heutigen Anforderungen.Das aus Fiberglas-Fertigteilen zusam-mengebaute Becken war durch ab-sinken undicht geworden und diezum Teil aufgeplatzte Oberfläche derAuskleidung machte eine optimaleBeckenreinhaltung unmöglich.So entschied man sich einstimmigfür das vom Architekten Dr. AlbertTorggler vorgeschlagene Projekt undbegann im Herbst 1986 mit den Ab-brucharbeiten der alten Anlage.Das neue Schwimmbad entsteht aufdem alten Gelände, wo zur Zeit dankder zügig voranschreitenden Arbei-ten schon das neue Gesicht desMartiner Schwimmbades zu erkennenist.Das große Becken ist für den

Schwimmsport gedacht und erhältdie Ausmaße 12112 x 33113 m.Ergänzt wird diese Beckenanlagedurch zwei zusammenhängendeRundbecken. Das kleinere der beiden- 80 cm tief - soll als Spiel- undPlanschbecken für die heranwach-sende Jugend dienen. Das größereRundbecken erhält einen Sprungturmmit zwei t-Meter-Brettern und einem3-Meter-Brett.Geplant sind zudem noch ein Klein-kinderbecken und ein Grillplatz. Mo-

.dernste Technik in der Beckendurch-flutung und Filteranlagen garantiereneine hohe Wasserqualität. Die Hei-zung des Wassers wird wirtschaftlichdurch Solartechnik ergänzt, die aufdem erneuerten Umkleide- und Sani-tärtrakt angebracht wird.Sowohl die Bar als auch die Terrassewerden erneuert, und die gesamteAnlage um die Teiche soll so natur-nah wie möglich gestaltet werden.Das Schwimmbad bietet 350 Be-suchern Platz.

Dr Floach

Nit hert, nit woach, sell isch dr Floach,obr hupfn konnr hoach.Der letze Floach tuat sischt kuan Schtroach,trinkt lei s Eluat gonz roacb.

Die Entwicklung des Fremdenverkehrsim PasseiertalDer Fremdenverkehr hat im Passeier-tal in den letzten Jahrzehnten einegewaltige, doch gesunde Entwicklungdurchgemacht.Den Anfang machten einige wenigetraditionsreiche Gastbetriebe in denfünfziger Jahren, die es 1950 z.B. auf2.766 Nächtigungen brachten.1986, also 36 Jahre später, ist dieNächtigungszahl auf ein Vielfaches,auf genau 384.922 angewachsen. Aufdie drei Gemeinden aufgeteilt erge-ben sich beim Nächtigungsstand von1986 folgende Anteile:St. Leonhard 203.939, St. Martin110.739und Moos 70.244 Nächtigun-gen.Dieser Vergleich läßt rasch erkennen,daß der Fremdenverkehr ein sehr jun-ger Wirtschaftszweig ist, obwohl er indieser kurzen Zeit vielen Berufsgrup-pen zum Aufschwung verholfen undzum heutigen Wohlstand der Bevöl-kerung wesentlich beigetragen hat.

In den letzten 26 Jahren wurden diefür den Fremdenverkehr verfügbarenBetten von 131 im Jahre 1960 auf4.337 im Jahr 1986 erhöht, wobeifestgestellt wurde, daß die Betten-anzahl in den Privatpensionen rück-läufig und die in den Hotels undGastbetrieben gleichbleibend ist. DieAnteile der Fremdenbetten in deneinzelnen Gemeinden: St. Leonhard1.984, davon 1.477 in Hotels, Gast-höfen und Pensionen; St. Martin 1.427,davon 1.188in Hotels, Gasthöfen undPensionen; Moos 926, davon 722 inHotels, Gasthöfen und Pensionen.Man muß aber zugeben, daß die Gast-betriebe im Vergleich zu anderenLandesteilen in ortsüblicher Weiseund in der Anzahl begrenzt gebautwurden. Auf Qualität wurde bereitsbei der Errichtung und Renovierungder Betriebe in den sechziger Jahrenwertgelegt. Mit dem Aufkommen desFremdenverkehrs sind dann die nöti-

gen Infrastrukturen geschaffen wor-den, die sowohl von den Gästen alsauch von den Einheimischen gernein Anspruch genommen werden.Schwimmbäder, Skilifte, Sessellift,Tennishalle, Minigolf, Schießstand,Reitstall, Freischach, Kegelbahnenund Vereinshäuser zählen zu denöffentlichen Einrichtungen, die vonPrivaten bzw. den zuständigen Verei-nen errichtet und von der öffentli-chen Hand, aber ganz besonders vonden Gemeinden, mitgeplant und fi-nanziert wurden.Das Passeiertal ist eines der wenigenTäler Südtirols, das den Gästen zuallen vier Jahreszeiten einen erhol-samen Aufenthalt bieten kann.Die Gastbetriebe und die Verkehrs-organisationen wehren sich gegenden Massentourismus, und habensich die bessere Auslastung der be-stehenden Betten und die Erhaltungder etwa 600 Arbeitsplätze im Frem-denverkehr zum gemeinsamen Zielgesetzt. Mit der Zusammenarbeit allerBeteiligten kann dieses auch be-stimmt erreicht werden.

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Der Verkehrsverein St. Martin zieht BilanzJüngst hielt der Verkehrsverein seineordentliche Generalversammlung ab.Der Präsident, Robert Ennemoser,konnte ein realtiv zahlreiches undinteressiertes Publikum begrüßen,was sicherlich ein Zeichen dafür ist,daß sich der Verein im Aufwind be-findet; eine Tatsache, die sich wie einroter Faden durch die Berichte undBeiträge zog.Im Tätigkeitsbericht werden die ver-schiedenen Aktionen zur Unterhal-tung der Feriengäste erwähnt, wieKonzerte der Musikkapelle, Lichtbil-dervorträge, alpine- und naturkund-liche Wanderungen, Gästeehrungenbei öffentlichen Anlässen, Volks- undBrauchtumsabende, sowie die indivi-duelle Betreuung der Gäste durchdas vereinseigene Büro. Hervorge-hoben wurden die verschiedenenVerbesserungsarbeiten an den be-reits bestehenden Wanderwegen, dieSchaffung des neuen »SteinhauserWaalweges«, welcher in seiner Art zuden schönsten Nahwanderwegen desTales zählen soll, die Schaffung einesUnterstandes oberhalb der Pfandlet-alm und vielem anderen.Der überarbeitete Dorfprospekt wur-de in Druck gegeben, außerdem wur-de bereits ein neuer Dorfposter prä-sentiert, welcher in verschiedenenReisebüros für St. Martin wirbt. Außerder Werbung in den Medien wurdevereinsintern wurde im letzten Jahreine Gemeinschaftswerbung zusam-men mit den benachbarten Vereinendes Tales durchgezogen, welche si-cherlich Erfolge verbucht hat undnoch verzeichnen sollte.Wie der Kassabericht zeigte, ist derVerein aus den roten Zahlen heraus,sicherlich auch dank der umsichtigenund nicht zu waghalsigen Finanzpoli-tik des verantwortlichen Vorstandeseinerseits und andererseits dem Zu-sammentreffen glücklicher und posi-tiver Umstände, wie ergiebige Lan-desbeiträge, Gästezuwachs und diedamit verbundenen größeren Einnah-men und die Bereitschaft der Mit-glieder zur größeren und spontanerenBeitragsleistu ng.Zu erwähnen wäre hier noch dasKapitel Schwimmbad, welches in deraltgedienten Form der Vergangenheitangehören wird und neu errichtetbald wieder in neuem Glanze Ein-heimischen und Gästen zur Verfü-gung stehen sollte. (An anderer Stellewird darüber berichtet.)Der zuständige Assessor Florian Wal-der konnte ebenfalls mit Genugtuungfeststellen, daß die Übernachtungs-zahl in der letzten Zeit gestiegen ist.Daß die Schaffung der notwendigenInfrastrukturen überhaupt möglich

war und weiterhin noch ist, ist groß-teils auf die gute Zusammenarbeitmit der Gemeinde und dem Verständ-nis aller Räte zurückzuführen, wobeivor allen den Bauern Dank für ihreAufgeschlossenheit und vor allem fürdie Hege und Pflege der natürlichenLandschaft gebührt.Der Bürgermeister zollte dem Vereinebenfalls Respekt und beglück-wünschte ihn zu seiner Leistung. Erbestätigte seinerseits, daß der Frem-denverkehr zu den bedeutendstenWirtschaftszweigen unseres Tales ge-hört und forderte alle auf, sich nichtauf den errungenen Lorbeeren aus-zuruhen, sondern sich weiterhin füreine positive und konstruktive Frem-denverkehrspolitik einzusetzen.Als Bürgermeister zählte er einigeVorhaben auf, welche dem Fremden-verkehr zugute kommen sollten, wieeben die Errichtung des neuenSchwimmbades, eine eventuelle Er-richtung eines Fahrradweges entlangder Passer und die Wiederinstandset-zung der Seilbahn Hirzer, wobei dieVerhandlungen zu letzterem in derEndphase seien und einer definiti-

ven Entscheidung nähergerückt wären.Die Müll- und Abwasserentsorgung,ebenfalls ein Sorgenkind des Dorfes,sehe ebenfalls einer dauerhaften undumweltfreundlichen Lösung entgegen.In diesem Sinne wünschte er demVerein eine gute Hand für die weitereZukunft und appellierte an alle Bürger,gemeinsam zur Verschönerung desGemeindegebietes und zur Verbes-serung des Angebotes beizutragen.In der Vorschau auf die Tätigkeit wid-met der Verein sein Augenmerk wie-derum einer starken und gebündeltenWerbungskampagne in den Medien,weiteres der Schaffung von neuenund der Verbesserung bestehenderWanderwege; außerdem wird in Zu-sammenarbeit mit den Bäuerinnenein Blumenwettbewerb ausgeschrie-ben, welcher sicherlich dem Dorfbildzugutekommen sollte.Zusammenfassend kann über die Tä-tigkeit des Verkehrsvereines St. Mar-tin ein positives Urteil abgegebenwerden, in der Hoffnung, daß dasmomentane Hoch nicht zu Leichtsinnund zu untätiger Selbstgefälligkeitführen möge.

Schweinsteg - Erhebung zur Pfarre

Rechts im Bild der neue Pfarrer von Schwein-steg, Alois Raffl, in der Bildmitte Dekan P. Dr.Ulrich Gasser, St. Leonhard, mit zwei Mini-stranten aus Schweinsteg.

Am 15. März 1987 feierte die Dorf-gemeinschaft von Schweinsteg dieErhebung der Kuratie zur Pfarre. Zudiesem Anlaß versammelten sich vie-le Gläubige auf dem Dorfplatz, wodie Saltauser Böhmische ein Ehren-ständchen spielte. Daraufhin begrüß-te Gottfried Pircher, Präsident des

Pfarrgemeinderates, die Geistlichkeit,den Bürgermeister Matthias Raffl mitdem Kulturassessor Dr. Albin Pixner,die Vertreter der verschiedenen Ver-eine und die Festteilnehmer. Einenbesonderen Gruß entbot Pfitscherdem neuen Seelsorger von Schwein-steg und Pfarrer von Tall, den ausStuls stammenden Alois Raffl.Nach dem feierlichen Einzug in dierestaurierte Pfarrkirche zur hl. Ursulaverkündete Dekan P. Dr. Ulrich Gasserim Auftrag des Diözesanbischofs dasDekret zur Pfarrerhebung und setzteden bisherigen Kurat Alois Raffl zumPfarrer von Schweinsteg ein. DurchKindermund wurde der neue Seel-sorger herzlich willkommen geheißen,wobei in teils humorvoller Weise aufdie entbehrungsreiche Geschichteder Seelsorgsstelle Schweinsteg hin-gewiesen wurde. Dekan Dr. Gasserergänzte die Seelsorgsgeschichteund beglückwünschte seinerseits dieBevölkerung von Schweinsteg zurPfarrerhebung. Pfarrer Alois Raffl,langjähriger Pfarrer von Taufers imMünstertal, sprach sein »adsurn- undversprach den Gläubigen, Freud undLeid mit ihnen tragen zu wollen. Deranschließende Gottesdienst wurdevom Kirchenchor unter der Leitungvon Alois Brugger, St. Martin, festlichumrahmt.

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Der Bauernbund - eine Organisation stellt sich vor(Ein Beitrag in 2 Teilen)

Die vergangenen Jahrhunderte wa-ren durch die verschiedensten sozial-politischen Umwälzungen gekenn-zeichnet. Neue Wirtschaftszweige,zusätzliche Arbeitsplätze, neue Be-rufskategorien tauchten auf, welchesich immer mehr zusammenschlos-sen, um ihre Arbeitsbedingungen zuverbessern und ihre Forderungendurchzusetzen. Dies brachte es mitsich, daß sich auch die traditionellenBerufskategorien in irgendeiner Formorganisieren mußten. Dies vor allem,um einerseits ihre Interessen zu wah-ren und zu verteidigen und anderer-seits neue Aufgaben durch die Er-richtung von Selbsthilfeorganisatio-nen gemeinschaftlich durchzuführen.So wurde bereits im 17. Jahrhunderteine landwirtschaftliche Gesellschaftgegründet, welche gewisse Aufgabenim Interesse der Mitglieder durch-führte und im 18. Jahrhundert einelandwirtschaftliche Zeitung heraus-gab. Im 19.Jahrhundert bemühte mansich besonders um die Errichtung vonlandwirtschaftlichen Ausbildungsstät-ten. So wurde 1873 die Landwirt-schaftliche Schule San Micheie und1879 die Landwirtschaftliche SchuleRotholz gegründet.Gegen Ende des vergangenen Jahr-hunderts entstanden die ersten Bau-ernvereine, welche sich neben denwirtschaftlichen auch um die politi-schen Probleme des Landes und desBauernbundes kümmerten. DieseBauernvereine bestanden meist nurauf Dorfebene und hatten auf Landes-ebene und in den politischen Gremiennoch kein gewichtiges Wort mitzu-reden, weil auf Landesebene keinZusammenschluß bestand. Es ist des-halb verständlich, daß man in dendarauffolgenden Jahren versuchte,die örtlichen Bauernvereine zu einemZentralverband zusammenzuschlie-ßen. Vor allem war es Hochw. Se-bastian Rieger, besser bekannt unterden Namen »Reimrnichl«, der dieGründung des Zentralverbandes fürganz Tirol mit großem Eifer betrieb.Um die Bauern für den Zusammen-schluß zu überzeugen, wurde 1902bereits die »Tiroler Bauernzeitung«gegründet, welche die verschieden-sten Gremien zum Zusammenhaltenund zur Verbesserung der politischenund wirtschaftlichen Situation in derLandwirtschaft aufforderte. Zu Pfing-sten, am 4. und 5. Juni des Jahres1904war es dann soweit. 7000 Bauernaus allen Teilen des Landes nahmen

in Sterzing an der Gründungsver-sammlung des Bauernbundes teil.Der Bauernbund übernahm nun auchdie Herausgabe der Bauernzeitungund des Bauernkalenders.Im Jahre 1919wurde der Tiroler Bau-ernbund gemeinsam mit dem LandTirol in zwei Teile gespalten. Die Land-wirtschaft geriet durch den Ausfallder traditionellen Absatzmärkte, vorallem für Obst und Wein, und durchden schlechten Umtauschkurs zwi-schen österreichischer Krone und ita-lienischer Lira in große wirtschaftlicheSchwierigkeiten. Aus diesem Grundewurde bereits am 23.11.1919der »Süd-tiroler Landwirteverband« gegründet,dessen erster Obmann Josef Hölzlaus Marling war.Der neugegründete Landwirtever-band versuchte nun der bäuerlichenBevölkerung, so weit als möglich, zuhelfen. Gleichzeitig sollte auch dieOrganisation auf- und ausgebaut wer-den. Dies war sehr mühevoll, da jadie bisherige Organisation des Ver-bandes von Innsbruck aus geleitetworden war. Es fehlten die Kanzleien,die Bürokräfte, die Mitgliederlisten

und ganz besonders die finanziellenMittel.Im Jahre 1920 fand die erste General-versammlung statt, bei welcher JosefOberhammer aus Prags zum Obmanngewählt wurde. 1921wurden die Sta-tuten genehmigt, neue Mitglieder ge-worben und Ortsgruppen errichtet.Im darauffolgenden Jahr wurde inBozen ein Landessekretariat eröffnet.Es wurden auch sofort verschiedeneFachabteilungen, wie z.B. für Obst,Wein, Viehzucht, Brandversicherungusw. errichtet.Den im Jahre 1920 in Trient gegrün-deten »Faschistischen Parteien= wardas Verbandsleben und die Selbst-hilfeorganisationen ein Dorn im Auge,und so wurde 1924 zum ersten Maleine Untersuchung gegen den Land-wirteverband eingeleitet. Dem Ver-band und dessen Obmann konnteaber kein Vergehen nachgewiesenwerden. Dennoch wurde die Hetzpro-paganda fortgesetzt, bis schließlicham 26.09.1926 der Verband gemein-sam mit den Parteien und Vereini-gungen aufgelöst wurde.

(Teil 2 folgt)

5 Jahre Südtiroler BauernjugendPasseierVor 5 Jahren wurde im Vereinshausvon St, Leonhard die Bauernjugend»Ortsgruppe Passeier= gegründet. Esist nicht üblich, daß man ein 5jährigesBestehen mit großem Aufwand feiert,jedoch sicher angebracht, eine Rück-schau zu halten. Eine Rückschau aufdie Entwicklung, Tätigkeiten und Er-folge, denn diese geben auch wieder-um die Chance, den Kurs für dieZukunft richtig abzustecken. Gleichzu Beginn soll aus diesem Anlaß allen,die mitgeholfen haben, die Gruppeaufzustellen und sich nachher aktivan der Arbeit beteiligten, ein großerDank ausgesprochen werden.Die Ortsgruppe Passeier der Bauern-jugend sieht ihr Ziel im besonderenin der Freizeitgestaltung der Jugend,Weiterbildung, besonders der bäuer-lichen Jugend, Erhaltung unserer Um-welt und Lebensgewohnheiten, sowieim Heranbilden eines stärkeren Kul-turbewußtseins. Um diesen sicher er-strebenswerten Zielen näher zu kom-men, haben wir in den vergangenenJahren über hundert große und klei-

nere Veranstaltungen durchgeführt.Einen besonderen Schwerpunkt leg-ten wir aber auf eine beruflich-fach-liche Weiterbildung. Die Kurse undVorträge wurden auch von vielen Bau-ern besucht. Die Zusammenarbeit mitden anderen bäuerlichen Organisa-tionen haben wir als einen festenBestandteil unserer Arbeit einge-führt. Die Bauernjugend kann mitFreude feststellen, daß sie bisherauch in der Freizeitgestaltung keineProbleme hatte. Nicht nur, weil dieländliche Jugend im allgemeinen we-nig freie Zeit hat, sondern vor allem,weil die Zeit sinnvoll genützt wird.So z.B. durch internationale Jugend-treffen (meist Nordtiroler), Stern-fahrten, Bergwanderungen, Preiswat-ten und Preiskegeln gegen andereOrtsgruppen, Tanz und Feiern, Ge-schicklichkeitsveranstaltungen usw.Weiters veranstalten wir jeden letztenMonatsdienstag unser Monatstreffen.In weiteren Beiträgen werden wir aufverschiedene Bereiche noch genau-er eingehen.

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Passeirer Blatt I Juni 1987 Seite 7 I Nr. 1

ErsteJungbürgerfeierin St. LeonhardAm 7. Februar dieses Jahres ludendie Jugendorganisationen von St.Leonhard in Zusammenarbeit mitdem Jugendassessor die achtzehn-jährigen (Jahrgang 1968) zu einerFeierstunde ein. Solche Jungbürger-feiern weisen in unseren deutsch-sprachigen Nachbarländern bereitseine Tradition auf. Sinn und Ziel istes, die nunmehr volljährigen Bürgerüber ihre Rechte und Pflichten zuinformieren und sie auf ihre Verant-wortung für die Gemeinde anzu-sprechen.Nach einer kurzen Begrüßung durchden Bürgermeister Matthias Raffl undden Jugendvertreter Hubert Verdor-fer erläuterte der Jugendassessor Dr.Albin Pixner die Idee der Jungbürger-feier und ermunterte die Jugend-lichen, sich als Erwachsene von mor-

gen stärker mit den Problemen derAllgemeinheit auseinanderzusetzen.Sie sollten mehr mitentscheiden,wenn heute die Weichen für ihre ei-gene Zukunft gestellt werden. Immer-hin sind laut Statistik in der GemeindeSt. Leonhard 49% der EinwohnerJugendliche bis 25 Jahren. Mit derZusicherung, daß sie bei Problemenjederzeit zur Verfügung stehen, steil-ten sich die Gemeindeausschußmit-glieder und der Sekretär vor.Anschließend forderte auch Festred-ner Dr. Michl Ebner die 40 erschie-nenen Jungbürger zum Mittun inFamilie, Gemeinde und Land auf. Siesollten nicht nur Kritik üben, sondernVorschläge bringen, wie es besserwerden sollte: »Gott gibt uns dieNüsse, er beißt sie aber nicht aut«Bei einem von Jugendvertreternschmackhaft zubereiteten Nudelge-richt tauschten die jungen Leute ge-meinsame Erinnerungen und Erleb-nisse aus. Zum Abschluß wurden vonUlrich Königsrainer Dias vorgeführt,die in heiterer Art die wichtigstenRechte und Pflichten der nunmehr

Volljährigen aufzeigten. Grußwortedes Herrn Dekans beendeten dieFeier, die aufgrund der Mitarbeit al-ler Jugendorganisationen des Dorfesihren Sinn und Zweck sicherlich nichtverfehlte.

(3)o

o

Im Bild eine Karikatur von Albert Mair ausSt. Leonhard, welche die AChtzehnjährigen anihre neuen Rechte und Pflichten erinnert.

HoppeAG-Einsatz modernsterTechnologien sichertArbeitsplätzeIm Jahre 1952 gründete FriedrichHoppe bei Düsseldorf eine Türbe-schlägefabrik. 1954wechselte der Sitzdes Unternehmens nach StadtalIen-dorf. 1956 entstand ein weiteres Werkin Bromskirchen. Aus Mangel an Ar-beitskräften in Deutschland wagteman 1964 den Sprung ins Ausland.Der Aufbau moderner Produktions-stätten in Südtirol und in Graubündenkann als gezielte Entwicklungshilfein wirtschaftlich schwach entwickel-ten Randgebieten bezeichnet wer-den. So entstanden 1965 das Werkin Schluderns, 1971/72 folgten die Un-ternehmungen in Müstair (Schweiz)und St. Martin. 1975 kam noch dasWerk 2 in Stadtallendorf hinzu.Aus wirtschaftlichen Gründen ent-schied man sich 1981,die Produktionim Werk Müstair einzustellen, aller-dings das Fertigwarenlager und denVertrieb für die Schweiz beizubehal-ten. Di~ freigesetzten Arbeitskräfte,die fast 'ausschließlich Südtiroler wa-ren, konnten im erweiterten Werk imnahen Schluderns übernommen wer-den.

Nach dem Grundsatz »Rentabilitätvor Umsatz« konnten auch in krisen-geschüttelten Zeiten bis heute immerwieder neue Arbeitsplätze geschaf-fen werden.Heute beschäftigt die HOPPE-Gruppeinternational über 1.200 Mitarbeiter,davon 491 in Südtirol. Im Werk St.Martin sind heute 155 Mitarbeiter be-schäftigt. Von diesen 155 Beschäftig-ten sind76 = 49,1 % aus St. Martin58 = 37,4 % aus St. Leonhard13 = 8,4 % aus Moos in Passeier4 = 2,6% aus Meran2 = 1,3% aus Riffian1 = 0,6% aus Kuens1 = 0,6% aus Ulten

Die Zahl 155 steht für eine enormeEntwicklung, wenn man bedenkt, daß1973 erst 59 beschäftigt waren.Von St. Martin wird heute der gesamteVertrieb für Italien, Österreich, Grie-chenland und den Nahen Osten ge-steuert. Der »Rest der Weit« wird inerster Linie von Müstair betreut.Es ist das Ziel der HOPPE-Gruppe,auch weiterhin als Europa's führenderHersteller von Markenbeschlägen mitErfolg am Markt zu bestehen. Dafürsorgen der Einsatz modernster Com-puter- Technologien in der Verwaltungüber die Konstruktion bis zur Ferti-gung.

Im kommerziellen Bereich hatte dieHOPPE AG schon 1981 die EDV imEinsatz. Heute reicht das Spektrumvon CNC-Maschinen im Werkzeugbauüber Konstruieren am Bildschirm biszu Robotern in der Produktion. Trotzdem Einsatz dieser Technologien ha-ben die Mitarbeiterzahlen steigendeTendenz.Daß keine Arbeitsplätze gefährdetsind, ist eine Entwicklung, die vonder breiten Öffentlichkeit und vor al-lem von den Meinungsmachern allzuleicht übersehen wird. Auch in Zu-kunft wird die HOPPEAG neue, siche-re und attraktive Arbeitsplätze bietenkönnen. Dabei wird immer ange-strebt, den Bedarf an Mitarbeiternaus dem Tal zu decken. Dieses Be-streben soll vor allem die junge Ge-neration motivieren, sich einer an-spruchsvollen und qualifizierten Aus-bildung zu widmen, vor allem tech-nischer Art. Zur Zeit ist das Angebotan qualifizierten Arbeitskräften sehrgering. So mußte schon so mancheStelle mit »Auswärtiqen- besetzt wer-den.Unter dem 'Leitsatz »Anders und bes-ser als andere- verfolgt die HOPPEAG ihre ehrgeizigen Ziele.Im laufenden Jahr 1987 erhofft manUmsatzsteigerungen von über 10%,ausgehend von einem Umsatz von ca.32 Milliarden Lire im Jahr 1986.

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Seite 8 I Nr. 1 Passeirer Blatt I Juni 1987

SPORTNOTIZENRODELSPORT IM PASSEIER

Der Rodelsport ist der älteste undbodenständigste Wintersport in un-serem Lande und im gesamten Alpen-raum überhaupt. Er ist hervorgegan-gen aus harter Arbeit, die Kraft undSchneid erfordert und mit Risiko ver-bunden ist. Die Rodel wurde aus demHornschlitten und aus dem »Heizuiq-entwickelt, mit denen die Bergbau-ern seit Menschengedenken im Win-ter das Heu von den Mahdern unddas Holz aus dem Wald auf steilenund vereisten Bahnen zum Hof ge-bracht haben.Gerade im Passeier ist der Rodel-sport seit alters her ein echter Volks-sport. Bevor es die so weit ausge-bauten Schülertransporte gegebenhat, haben viele Kinder das Rodelnauf ihren Schulwegen bestens trai-niert. Seit langem haben die ver-schiedenen Vereine jährlich Rodel-rennen auf Holzwegen und »Heurie-sen- in Prantach, Walten, Ulfas undanderswo ausgetragen und sich dar-an gefreut und die Geselligkeit ge-pflegt.Mit der im Jahre 1979 in Inzing inNordtirol ausgetragenen I. Rodel-Weltmeisterschaft im Rennrodeln aufNaturbahn erhielt diese Sportart dieoffizielle Anerkennung und ihre Ein-reihung in die Sportzweige internatio-

19INZINII

naler Bedeutung. Dem waren aberschon jahrelange Bemühungen undVorbereitungen vorangegangen -auch im Passeier.In den 60er und Anfang der 70erJahre betreuten der S.v. Moos sowieder S.C. Passeier und der S.v. St.Martin viele sportbegeisterte Jugend-liche aus dem Tale. 1974 kam es zumZusammenschluß des S.v. Moos mitdem S.C. Passeier, der die SektionenFußball, Leichtathletik, Ski und Rodelumfaßte. Die Rodler erbrachten beiverschiedenen Rennen auf Landes-ebene hervorragende Leistungen.So kamen einige rodelsportbegeister-te und unternehmungsfreudige Män-ner - allen voran Leo Fontana - aufdie Idee, auch im Passeier eine Natur-rodelbahn zu bauen. In Platt, das imWinter einige Zeit ohne Sonnen-schein ist, boten sich von der Lageund vom Gelände her ideale Voraus-

NATURRODELBAHN >lPASSEIERccIN PLATT - GEMEINDE MOOSDATEN DER RENNSTRECKEGesamtlängeStarthöheZielhöheHöhenunterschiedHöchstgefälleMindestgefälleDurchschnittsgefälleAnzahl der Kurven

1680m1220 m1006 m214 m34%4%

12,73 %39

Beurteilung der Bahn: ungefährlich,nicht zu schnell aber technisch sehrschwierig. Sie wurde heuer von aus-ländischen Fachleuten als schönsteNaturrodelbahn der Welt bezeichnet.Weitere große Rennen waren: 1978die X. Italienmeisterschaft und 1979der VI. Große Preis von Italien.

llEL.

setzungen. Bereits im Jahre 1973wur-de das erste Teilstück von Platt bisBad/Sand mit einem beträchtlichenKostenaufwand erbaut.Im Winter 1973/74 wurden bereitsmehrere Rennen ausgetragen, darun-ter auch die erste Jugend-Landes-meisterschaft. Aus den genanntensportlichen Veranstaltungen ergabsich die Notwendigkeit, die Rodel-bahn zu verlängern, denn sie ent-sprach nicht der Norm der I.R.O.(FIL = Internationaler Rodelverband).Nach Überwindung vieler bürokrati-scher Schwierigkeiten konnte dieBahn nach oben verlängert und fertigausgebaut werden. Im Jänner 1976bestand die neue Strecke die Feuer-taufe durch die Austragung des 111.Großen Preises von Italien mit inter-nationaler Beteiligung.

2. RODEL-WMAUF NATURBAHN

t-

Einen besonderen Höhepunkt erlebteder Rodelsport im Passeier 1980durch die Austragung der 2. Welt-meisterschaft im Rennrodeln auf Na-turbahn. Nach langen Bemühungenvon ideal gesinnten Männern wurdein Konkurrenz mit anderen Vereinen(Pustertal) diese Veranstaltung vonder FIL Passeier zugesprochen.Unter Mitarbeit von Vertretern ausden drei Passeirer Gemeinden undsehr vielen freiwilligen Helfern wurdediese sportliche Großveranstaltungbestens vorbereitet und am 1.2.1980in Anwesenheit von Landeshaupt-mann Dr. S. Magnago feierlich er-öffnet. Athleten aus elf Nationen wa-ren bei den Rennen am Start. Zueinem wahren Volksfest wurde da-

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mals die Feier der Silbermedaillen-gewinnerin Christa Fontana aus Moos.In der Zwischenzeit gab es eine Krise

. zwischen einigen Verantwortlichen imS.C. Passeier und Leitern der SektionRodel im S.C. Passeier, sodaß eszur Gründung des RodelvereinesPlatt/Passeier kam, Da in der SektionRodeln des S.C.Passeier ein geeigne-ter Trainer bzw. Mannschaftsführerfehlte, schlossen sich die aktivenRennrodler dem Rodelverein Platt!Passeier an, welcher heute Athletenaus allen drei Passeirer Gemeindenbetreut.Immer wieder erbrachten PasseirerAthletinnen und Athleten bei inter-nationalen Rennen beste Leistungen.Bei der 4. Rodel-WM in Kreuth (D)war Irmgard Lanthaler aus Stuls Bron-zemedaillengewinnerin. Die größtenErfolge erzielten die Passeirer Rodle-rinnen bei der 5. Rodelweltmeister-schaft in Aosta, wo Irmgard Lanthalerden Weltmeistertitel und Helga Pich-ler aus Platt die Bronzemedaille er-rang. Beide wurden damals bei ihrerAnkunft in Moos und in ihren Heimat-dörfern gebührend und ausgiebig ge-feiert.Es gibt wohl wenige Gemeinden inSüdtirol, in denen Sportler sind, dievier Weltmeistertitel gewonnen ha-ben.Auch bei der männlichen Jugend gibtes guten Nachwuchs, sowohl bei denEin- als auch bei den Doppelsitzern.Bei Italien- und Europameisterschaf-ten haben sie in den vergangenenWintern immer wieder vorderste Plät-ze belegt.

In diesem Winter fanden auf derNaturrodelbahn in Platt neben ande-ren Rennen (z.B. Bezirksfeuerwehr-rennen mit 200 Teilnehmern) vom11.02.-15.02. die 11.Jugendspiele desInternationalen Rodelverbandes statt,wobei Sportler aus acht Nationen amStart waren. Leider konnten die Ren-nen wegen Einbruch von Tauwetternicht zu Ende geführt werden, sodaßbereits am Samstag, den 14.02. derAbschluß mit Siegerehrung gemachtwerden mußte.Der Rodelsport ist wohl die einzigeSportart, überhaupt die einzige Mög-lichkeit, eine internationale Veranstal-tung mit solcher Beteiligung in unserTal zu bringen. Leider wurde das vonmanchen Kreisen im Tale bis heute zuwenig bedacht oder der Wert solcherVeranstaltungen unterschätzt. Beson-ders werbemäßig wurden diese Sport-ereignisse viel zu wenig ausgewertet.Es bleibt zu hoffen, daß durch dasInteresse und die Unterstützung vie-ler der Rodelsport im Passeier weiter-hin eine gute Zukunft habe. Dies zurFreude aller Rodelsportfreunde undvor allem als sinnvolle Freizeitgestal-tung vieler Jugendlicher.

Empfang der Siegerinnen der 5. Rodel-WM am 24.02.86 in Moos: Bürgermeister Josef Pichlervon St. Martin (leicht verdeckt) gratuliert die Goldmedaillengewinnerin Irmgard Lanthaler (Bild-mitte) und Bürgermeister Franz Raich aus Moos gratuliert Bronzemedaillengewinnerin Helga Pichler.

TISCHTENNIS IM AUFWIND -LANDESMEISTERSCHAFT INST. LEONHARDDer erst seit einem guten Jahr be-stehende SC TI (Sektion Tischtennisim Sportclub) weist eine rege Vereins-tätigkeit auf. Besonders erfolgreichwar die Teilnahme an den VSS-Frei-zeitturnieren, die dem PasseirerJunior Josef Prünster den Titel einesVizelandesmeisters einbrachte.Am 22. März 1987 erlebte der Vereineinen weiteren Höhepunkt. Der SCTI Passeier war Ausrichter der Lan-desmeisterschaft im Tischtennis (FI-TET-Turnier), in dem sich Seniorenund Veteranen für die Teilnahme anden Italienmeisterschaften qualifizie-ren konnten. Die Fahrkarte für dieTeilnahme errangen folgende Spieler:Senioren:1. Heinrich Fill (TI Recoaro)2. Franz Tasser (SC Bozen)3. Mario Nardin (SC Bozen)Bester Passeirer war Josef Holzer aufPlatz 15.Veteranen:1. Oliviero Bussani (SV Lana)2. Piero Sambo (SC Bozen)3. Giuseppe Minesso (TI Recoaro)4. Horst Häser (SV Lana)Am Nachmittag wurde es auch für diePasseirer interessant. Im Turnier fürdie Freizeitspieler errangen sie einigegute Ergebnisse im Dameneinzel:1. Manuela Pichler (SC TI Passeier)2. Silke Folie (SC TI Passeier)3. Gudrun Marsoner (SC TI Passeier)4. Claudia Angeli (SC Bozen)

SKI-VEREINSMEISTERSCHAFTIN PFELDERSAm Sonntag, den 22.3.1987 fand inPfelders die Vereinsmeisterschaft derSektion Ski im SC Passeier!Raiffeisenstatt. Hier die Sieger in den einzel-nen Kategorien:DamenSilvia EnnemoserGertrud Poehl

Jahrgang 1950-6566-70

71-7374-7677-81

Marlene Raich (Vereinsmeisterin)Nadia KoblerMargareth PixnerBubenMichael GuflerWalter HoferOlav PichlerRoland Hofer

78-8176-7774-7572-73

HerrenSepp Ennemoser (ältester Teiln.)Luis PichlerFranz HoferJosef GuflerOswald Hofer (Vereinsmeister)Hubert SchwarzHelmuth GuflerThomas Gufler

1900-3940-4647-5253-5859-6465-6869-71

Rennfahrer FISIJüngste Teilnehmerin Sandra Heel,Jahrgang 1980

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Seite 10 I Nr. 1 Passeirer Blatt I Juni 1987

Die öffentlichen Bibliotheken im HinterpasseierWie in vielen Pfarreien gab es auchin den meisten Pfarreien des Hinter-passeier seit vielen Jahren Pfarrbü-chereien, die von der Bevölkerungmehr oder weniger benützt wurden.Sie waren Mitglieder des Österreichi-schen Borromäuswerkes und beka-men von dort finanzielle Hilfe undBeratung. Von der Diözese Bozen/Brixen wurden die Pfarrbibliothekenvor allem organisatorisch unterstützt.Auch vom Land gab es etwas finan-zielle und organisatorische Unterstüt-zung.Im Jahre 1983 hat der Südtiroler Land-tag das neue Bibliotheksgesetz (Lan-desgesetz Nr. 41) erlassen und da-durch das ganze Büchereiwesen ein-schließlich Organisation, Aufbau undFinanzierung neu geregelt.In Gemeinden bis 5000 Einwohnerndarf nur mehr eine einzige öffentlicheBibliothek bestehen, die an Größeund Ausstattung bestimmten Anfor-derungen entsprechen muß, wenn sievom Land anerkannt und finanziellunterstützt werden soll. Weitere be-stehende oder neu zu errichtendeBibliotheken (Schulbibliotheken undähnliche ausgenommen) können alsZweigstellen der bestehenden Öf-fentlichen Bibliothek angeschlossenwerden. Die Öffentliche Bibliothek miteventuellen Zweigstellen muß vomLand anerkannte Statuten besitzenund einen Bibliotheksrat ernennen.Jährlicher Rechenschaftsberichtüber Tätigkeit und Finanzen sinddem Lande vorzulegen. Im Biblio-theksrat sind die Trägerorganisation(z.B. die Pfarrei), die Gemeindever-waltung und die Zweigstellen ver-treten.Auch im Hinterpasseier wurde dasneue Landesgesetz sofort in Anwen-dung gebracht. Die VolksbüchereiMoos entsprach den Forderungendes Landesgesetzes in Bezug aufBuchbestand, Raumausstattung undPersonalausbildung. Es wurden dieStatuten festgelegt und der Biblio-theksrat gegründet, dem statuten-gemäß Vertreter der Pfarre Moos, derGemeinde Moos und der Zweigstel-len angehören. Am 28. September1984 fand die konstituierende Sitzungstatt. Dabei wurde Lehrer GilbertFischer zum Präsidenten der Öffent-lichen Bibliothek Moos in kirchlicherTrägerschaft gewählt und die Zweig-stellen Rabenstein, Stuls und Plattgegründet. So umfaßt die ÖffentlicheBibliothek Moos vorläufig vier Büche-reien.

1. Die Volksbücherei Moos als Haupt-bibliothekSie besteht seit 1968 und befin-det sich im Pfarrwidum-Tiefparterre(Pfarrsaal). Sie hat einen Buchbe-stand von ca. 2000 Bänden erreicht.Büchereileiter ist der Pfarrer FranzEberhöfer, Lehrer Gilbert Fischer istehrenamtlicher Mitarbeiter; beide ha-ben die vom Land vorgeschriebeneGrundausbildung.Geöffnet ist die Bibliothek besondersan Sonn- und Feiertagen nach demHauptgottesdienst, aber auch anWerktagen nachmittags und abends(im Pfarrwidum anfragen, auch tele-fonisch, Tel. 85537).

2. Die Pfarrbücherei RabensteinAuch sie war früher im Pfarrwidum(Pfarrsaal) untergebracht. PfarrerFranz Künig hat sie neu aufgebautund im umgebauten Schulhaus schönuntergebracht. Sie hat nun einen neu-en Buchbestand von ca. 900 Bänden.Dem Pfarrer steht als MitarbeiterinLehrerin Waltraud Gufler zur Seite.Öffnungszeiten: am Sonntag nachdem Hauptgottesdienst 1 Stunde, amFreitag Nachmittag nach dem Gottes-dienst 1 Stunde.

3. Die Pfarrbücherei StulsSie wurde von Pfarrer Franz Künigneu gegründet und als Zweigstelleder Öffentlichen Bibliothek Moos an-geschlossen. Vorläufig ist sie imSchulhaus von Stuls untergebrachtund hat einen Buchbestand von ca.500 Bänden. Dem Pfarrer steht derLehrer Konrad Gufler in der Buchaus-leihe und Führung als Mitarbeiter zurSeite. Öffnungszeiten: am Sonntagnach dem Hauptgottesdienst und ge-legentlich auch während der Schul-zeit.

4. Die Pfarrbücherei PlattSie mußte ebenfalls neu aufgebautwerden. Sie befindet sich weiterhinim Pfarrwidum (Pfarrsaal) im oberenStock und erhielt einen neuen Ein-gang von außen. Auch die Innenein-richtung wurde mit finanzieller Hilfeder Gemeinde erneuert, ebenfallsder Buchbestand. Dieser muß erstgeordnet und für die Ausleihe vorbe-reitet werden. Diese ganze Vorberei-tungsarbeit leistete der Lehrer ArnoldRinner mit seinen Helfern; er ist auchLeiter der neuen Pfarrbibliothek. Erhofft, sie in nächster Zeit eröffnenzu können.

Auch in Pfelders ist eine Zweigstellegeplant. Im neuen Schulhaus ist eineigener Raum dafür vorgesehen unddie Gemeindeverwaltung Moos hatihn mit modernen Möbeln ausge-stattet. Wahrscheinlich wird sie vonder Pfarre geführt werden und wirhoffen, daß sie noch heuer eröffnetwerden kann.

Die Bibliotheken stehen der gesam-ten Bevölkerung sowie den Gästenzur Buchausleihe zur Verfügung. DerVerkehrsverein Moos und die Beher-bergungs betriebe werden ersucht,die Gäste auf dieses kulturelle An-gebot aufmerksam zu machen. VieleGäste sind sehr dankbar dafür; sobrauchen sie die Bücher nicht vondaheim mitzubringen. Die BibliothekMoos hat auch Bücher in italienischerSprache in ihrem Bestand.'

Die Bibliotheken bieten den LesernBücher für alle Altersstufen. Nebenden Büchern mit erzählendem Inhaltgibt es auch viele schöne Sachbücheraus den verschiedenen Sparten. VonGästen und auch Einheimischen be-gehrt sind die Südtirolbücher: Bild-bände, Wanderbücher, geschichtli-che Bücher, auch Standardwerke.

Die Ausleihe ist grundsätzlich gratis(mit Ausnahme einer Vergütung fürRückgabeverspätung); jedoch sinddie Bibliotheken für Spenden, auchkleine, von seiten der Leser sehrdankbar.Wichtig aber ist, daß die Bibliothekenvon allen Altersstufen benützt werdenals kulturelle Bereicherung, zur Wei-terbildung und sinnvollen Freizeitge-staltung.

F.E.

Buchvorstellung -Passeirer in denWeltkriegenUnlängst hat sich der Heimatkundlerund Passeirer Talchronist Sepp Haller,Begründer und Leiter des PasseirerHeimatmuseums in St. Martin, mitseinem Buch »PASSEIRER IN DENWELTKRIEGEN 1914-1918 und 1939-1945« der Öffentlichkeit vorgestellt.In dem Festakt, der in den Räumen

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Passeirer Blatt I Juni 1987 Seite 11I Nr. 1

des Heimatmuseums von St. Martinstattfand, konnte der Verleger JakobTappeiner, Lana, den Herrn PfarrerAlois Wallnöfer, den Herrn Bürger-meister Josef Pichler, den Gemeinde-vertreter von St. Leonhard Dr. AlbinPixner und den Vertreter der Gemein-de Moos, Vizebürgermeister Karl Lan-thaler und zahlreiche andere Vertre-ter der verschiedenen Vereine be-grüßen.

Der Gastgeber dankte der Gemein-deverwaltung von St. Martin und denRaiffeisenkassen des Tales, die denDruck des Werkes und die Bereit-stellung der finanziellen Mittel ermög-licht hatten.

Buchautor Sepp Haller richtete sei-nerseits Dankesworte an seine Mit-arbeiter und erzählte anschließendüber den Werdegang des Buches,das gemäß seinen Worten aus demAnliegen entstanden war, die Ge-schehnisse jener Jahre aus der Sichtder Betroffenen darzustellen und denKriegsteilnehmern, allen voran denGefallenen und Vermißten, ein Denk-mal zu setzen.

Bürgermeister Josef Pichler sprachdem Autor seine Anerkennung undden Dank dafür aus, daß er durchdiese Tirolensie das Passeiertal auf-gewertet habe. Beim anschließendenUmtrunk, zu dem Jakob Tappeinervom Verlag Tappeiner die Festgästeeinlud, kam die Freude und Genug-tuung der anwesenden Vertreter desFrontkämpferverbandes über die Ver-öffentlichung des Werkes zum Aus-druck. Buchautor Sepp Haller, derschon wiederholt talbezogene Schrif-ten veröffentlicht hat, stellt in seinemneuesten Werk auf 140 Seiten dasSchicksal des Passeiertales und sei-ner Bewohner in den beiden Welt-kriegen dar. In jahrelanger liebevollerKleinarbeit hat er zahlreiche Direkt-befragungen vorgenommen und um-fangreiches Bildmaterial zusammen-getragen.

Ohne die Geschehnisse interpretie-ren oder gar werten zu wollen, läßtder Autor die Betroffenen selber zuWort kommen. Darüberhinaus spre-chen die geschichtlichen Dokumente,Briefe und Zeitungsausschnitte, so-wie Erinnerungs- und Sterbebilder inihrer Autentizität eine beredte Spra-che. In Wort und Bild kommen hierdie Auswirkungen des Krieges auf alleLebensbereiche der Menschen in er-schütternder Eindringlichkeit zumAusdruck.

Neue Straßenbenennungen inSt. LeonhardDer Gemeinderat von St, Leonhardhat in seiner Novembersitzung neueNamen für einige Straßen im Dorf-bereich genehmigt.Die Neubenennungen wurden not-wendig, weil durch die enorme Bau-tätigkeit in den 70er und aOer JahrenSt. Leonhard eine starke Ausdehnungerfahren hat und mehrere neue Sied-lungsbereiche dazugekommen sind.Großteils erhielten diese Bauzonenfortführende Nummern von bereitsbestehenden Straßen zugesprochen,sodaß der Nummernwald immer hö-her und unübersichtlicher wurde. Diebisherige Numerierung begann beimWidum und setzte sich fortlaufendfolgendermaßen fort: Kirchweg -Happergweg - Platzerberg - Karl-egg - Dorfzentrum - Gemeindeweg -Gänsboden - Schloß berg - Glaiten -Schlattach - Gomion - Windegg -Prantach. Sie endete mit der Haus-nummer 429 im Ortsteil Prantach.Einige Häuserblöcke im Dorfzentrummußten durch Buchstaben ergänztwerden. Aufgrund dieser Gegeben-heiten ist es nicht verwunderlich,wenn viele Häuser nicht nur für Orts-fremde schwer auffindbar waren. Zu-dem entspricht die derzeitige Nume-rierung nicht den Bestimmungen.Daher hat sich eine Kommission,bestehend aus Lehrpersonen, zusam-men mit dem Kulturassessor der Ge-meinde und dem Kultur- und Heimat-pflegeverein mit der Neubenennungder Straßen befaßt. Da St. Leonhardin der Geschichte nur wenige be-deutende Persönlichkeiten hervorge-bracht bzw. beherbergt hat, war manvor allem darauf bedacht, ältere undteilweise in Vergessenheit gerateneFlur- und Straßenbezeichnungen wie-dereinzuführen. Im folgenden sollendie neuen Straßennamen kurz erklärtwerden:

Happergweg (bleibt gleich): Benanntnach dem Schildhof Happerg.

Platzerbergweg (bisher ohne Be-zeichnung): Tarneller spricht in sei-nem 1910erschienenen Werk »DieHofnamen des Burggrafenamtesund Eisacktales« von den Höfenauf Platz, von denen der ältesteSinefeld ist. Sinefeld ist abgeleitetaus sinewel = rund; sinewelplatz =der runde Platz.

Thurnfeld (bisher Teil des Happerg-weges): Früherer Hofname für denheutigen Kassierhof, der die Grün-de für die bestehende Wohnbau-zone stellte.

Kirchweg (bleibt gleich): Dieser Wegüber den »Bichl- ist der ältereWeg zur Kirche. Der bisherige»Neuweg« wurde erst im 19. Jahr-hundert angelegt.

St.-Barbara-Weg (bisher Neuweg):Die heilige Barbara ist die zweite,fast in Vergessenheit geratenePatronin der Leonhardskirche. Die-se Heilige ist auch die Patroninder Bergleute, wobei zu erwähnenist, daß der Schnee berg früher imPfarrgebiet von St. Leonhard lag.

Im Schaffeid (bleibt gleich): Schaffeidist ein alter Flurname (Nennung1694).

Silbergasse (bisher Karleggerweg):Tarneller schreibt: »Die Häuser biszum Walhaus liegen in der »Silber-qasse«,

Gerberweg (Weg zum Felsenegghof):Benannt nach dem alten Gerber-handwerk in dieser Umgebung.1529 wird ein Jakob Gärber, 1694das Gärbhaus genannt.

Passeirer-Straße (bisher Jaufen-straße): Sie reicht von der Gerlos-brücke bis zur Abzweigung Jaufenund Moos.

Jaufenstraße (von. der Abzweigungnach Moos bis Walten).

Gerichtsweg (bisher Teil des Schloß-weges, genannt Sticki): Der Ge-richtsweg führte früher zum altenGerichtsgebäude, von dem wir an-nehmen können, daß es wohl im16.und 17.Jahrhundert der heutigeUnterstickelhof war. In noch frühe-rer Zeit befand sich das Gerichtin der Jaufenburg. Um dorthin zugelangen, wurde auch dieser Wegbenutzt.

Schloßweg (bleibt gleich): Die Jaufen-burg wurde früher aufgrund ihrerGröße und Stattlichkeit oft alsSchloß bezeichnet.

Stickl (Wohnbauzone; bisher Teil desSchloßweges): Tarneller nennt denPeischlhof, Mairhof, Sticklhof unddas Schopphaus »an der Stickl«,

Partscheil (Hölle bis Gerichtsweg): Sohieß früher der Bereich vom Kaser-egg bis zur Stickl. Erstmals istdieser Name in der Privilegienbe-stätigung Herzog Leopolds 1396für das Gericht Passeier genannt.

Weingartweg (bisher keine Bezeich-nung; Moarhofacker): Der Wein-garthof hinter St. Leonhard wird1369 genannt (bonum d. Weingart).Der Name weist auch auf den frü-heren Weinbau in dieser Gegendhin.

(Fortsetzung auf Seite 12)

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Seite 12/ Nr. 1 Passeirer Blatt / Juni 1987

Neue Straßen benennungen(Fortsetzung von Seite 11)

Mooser-Straße (bleibt gleich).Gänsboden (bleibt gleich). Diese Be-

zeichnung scheint 1694 für einenHof in dieser Gegend auf (Gens-poden).

Kohlstatt (bisher Gemeindeweg oderRom-Straße): Erinnert an die früherbestehenden Köhlereien in diesemzentralen Ortsteil. 1664 wird dieseBezeichnung in einer Urkunde er-wähnt.

Andreas-Hofer-Straße (Vereinshausbis Franzosenfriedhof): Benanntnach dem Freiheitshelden AndreasHofer.

Im Steinanger (bisher Teil des Ge-meindeweges): Alter Flurname, derauf die Verwüstungen des Walten-baches (früher Rasimbach) hin-weist.

Gerlosweg (Kammerveiterstraßeüber Windegg bis Passeirerstraße):Beda Weber (1852) zählt in derFraktion Gerlos, zu der die HöfeHoch- und Ebenwies, Scheiter,Pötten, Kammerveit und der Ger-loshof gehören, 80 Einwohner.

Bereits früher benannt wurden fol-gende Straßen:Kammerveitstraße (Handwerkerzone

bis Wohnbauzone): Der Hof Kam-merveit ist einer der ältesten imfrüheren Ortsteil Gerlos und imPasseiertal überhaupt.

Holzländestra3e (in der Handwerker-zone): Der Bereich, in dem dieHandwerkerzone steht, wurdefrüher als »Holzlände- bezeichnet.

Die Neubenennungen liegen derzeitbei der Toponomastikkommission inBozen, von deren Gutachten die Ge-nehmigung abhängt. In der Zwischen-zeit werden durch einen Gemeinde-beamten die Hauseingänge neu er-hoben. Jeder Straßenzug beginntnunmehr mit der Nummer 1, womiteine größere Übersichtlichkeit er-reicht wird. Ab einem Zeitpunkt, derüber das Mitteilungsblatt bekanntge-geben wird, müssen dann Identitäts-karten, Führerscheine usw. auf dieneuen Adressen umgeschrieben wer-den. (Aufgrund der bevorstehendenWahlen frühestens im Sommer.)Die Gemeinde wird den einzelnenBürgern bei der Erledigung der vor-genannten Formalitäten im Rahmendes Möglichen behilflich sein.

Eigentümer und Herausgeber: Josef Pichier, TrifterWeg 2/b, St. Martin in Passeier.Druck: Riridruck, Meran, GoethestraBe 93.Verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Pressege-setzes: Dr. Gerald Reischmann.Erscheint dreimonatlich. - Eingetragen beim landes-gericht Bozen mit Dekret Nr. 11/87 vom 29.05.1987.Redaktionskomitee: Robert Haniger, Dr. Heinrich Hofer,Josef Kofler, Karl Lanthaler, Josef Pichjer, Ubald Pichier,Dr. Albin Pixner, Arnold Rinner, Josef Ottl.

Neue Sozialwohnungen inSt. Leonhard übergebenGerade rechtzeitig zum Ausklang desJahres 1986 wurden in St. Leonhard8 neue Sozialwohnungen des Insti-tutes für geförderten Wohnbau über-geben. Bürgermeister Matthias Rafflund Rag. Rabensteiner als Vertreterdes Instituts beglückwünschten beider Schlüssel übergabe die neuenMieter, dankten der Firma Caser undCorona für die gelungene und rascheFertigstellung des Baues und spra-chen die Hoffnung aus, daß die 8Familien zu einer harmonischen Ge-meinschaft zusammenfinden mögen.Frieden und die Bereitschaft zu einemgut nachbarlichen Verhältnis solltendas gelungene Bauwerk beseelen,Dekan Dr. Ulrich Gasser segnete das

Haus, das anschließend bei einemRundgang besichtigt wurde.Der großzügig geplante Neubau be-findet sich in der WohnbauzoneSchaffeid. Es handelt sich um eineUmwidmung eines ursprünglich fürFremdenverkehrszwecke geplantenBauwerks, Hier sind nunmehr 8 Ein-bis Fünfzimmerwohnungen unterge-bracht, die von Mietern aus St. Leon-hard (5) und aus der Fraktion Walten(3) bewohnt werden. Eine weitereWohnung wurde im Laufe des Früh-jahrs übergeben. Die Gemeinde St.Leonhard besitzt damit insgesamt 29Sozialwohnungen, womit der Bedarffür die nächsten Jahre im großenund ganzen wohl gedeckt sein dürfte.

Im Bild der Neubau im Schaffeid mit den neuen Sozialwohnungen.

Mitteilung des Patronats KVWIn den letzten Monaten wurde vielen Arbeitnehmern vom NISF Bozendas Modell ECO 11M zugeschickt, andere werden es in nächster Zeiterhalten. Diese Formulare enthalten die Versicherungszeiten, Entlohnungund Firrnenanqabenbis zum Jahre 1980 und müssen vom Arbeitnehmerbis spätestens September 1987 überprüft werden. Stimmen die Angabennicht, muß man sie unbedingt richtigstellen lassen. Wer sich nicht aus-kennt, kann sich an das Patronat KVW wenden.

Sprechstunden: St. Leonhard (Gemeindeamt), Dienstag 8.30-12.00 UhrSt. Martin (Gemeindehaus), Dienstag 14.00-17.30 UhrMoos (Gemeindehaus), Freitag 14.00-17.30 Uhr