Passeirer Blatt

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S.I.A.P. GR. IV 70% MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN Nr.1 April 1991 5. Jahrgang 40 Jahre Verein für Kultur- und Heimatpflege Passeier ,- -- Im Jahre 1950 trafen sich Passeirer Vertreter aus dem Bereich der Kultur, der Wirtschaft und der Kirche am Sand- hof, um einen "Heimatschutzverein Pas- seier" zu gründen. Der Verein machte es sich zur Aufgabe, geschichtlich so- wie kunstgeschichtlich Wertvolles zu erhalten, das Landschaftsbild zu be- wahren und zu pflegen, Sehenswür- digkeiten bei Bedarf zu restaurieren und die größte Sorgfalt bei Erneue- rungen und Änderungen walten zu las- sen. Gleich wagte sich der Verein - oft in Zusammenarbeit mit Interessierten und anderen Vereinen - an die Renovierung beachtenswerter Bauobjekte. Als Bei- spiele seien genannt der Bergfried der Jaufenburgruine, die Hl.Kreuz-Kirche in St.Leonhard, das HI.Grab-Kirchlein in St.Martin, die Sandhofkapellen, der Turm beim Lanthalerhof (Kalbe) und die Mithilfe bei verschiedenen Kir- chenrestaurierungen (St.Martin, Platt, Lazins usw.) Bereits 1956 gründete das Ausschuß- mitglied Dr. Romedius Ebner (Arzt) die Urania St.Leonhard, worauf der Hei- matschutzverein Passeier auf den Na- men "Verein für Kultur und Heimat- pflege Passeier" umbenannt wurde. Nun traten zu den traditionellen hei- matpflegerischen Aufgaben noch die VEREINE STELLEN SICH VOR !-'lIegeder Volksbildung durch Weckung und Entwicklung des Verständnisses und selbständigen Urteils über wis- senschaftliche, künstlerische und alle weiteren kulturellen Fragen in allen Schichten der Bevölkerung, mit be- sonderer Berücksichtigung der Jugend. Der Heimatpflegebezirk Meran vertraute dem jungen Verein die Durchführung des Heimattages von 1957 am Sand- hof an. Die Renovierung des Franzosenfried- hofes in St.Leonhard (1959) und die 200-Jahr-Feier des Geburtstages von Andreas Hofer (1967) lagen ebenfalls in der Hauptverantwortung unseres Vereins. Nebenbei war den Vereinsverantwort- lichen die Pflege der religiösen Klein- denkmäler stets ein Anliegen. Erwähnt seien die HI.Kreuz-Kapelie (Moos), die Heimatpfleger im vollen Einsatz. (Fortsetzung auf Seite 2) Spedizione in a.p. – 70% – Filiale di Bolzano MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

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Ausgabe 01/1991

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S.I.A.P. GR. IV 70%

MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUSMOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

Nr.1April 1991

5. Jahrgang

40 Jahre Verein für Kultur- und Heimatpflege Passeier,- --Im Jahre 1950 trafen sich PasseirerVertreter aus dem Bereich der Kultur,der Wirtschaft und der Kirche am Sand-hof, umeinen "Heimatschutzverein Pas-seier" zu gründen. Der Verein machtees sich zur Aufgabe, geschichtlich so-wie kunstgeschichtlich Wertvolles zuerhalten, das Landschaftsbild zu be-wahren und zu pflegen, Sehenswür-digkeiten bei Bedarf zu restaurierenund die größte Sorgfalt bei Erneue-rungen und Änderungen walten zu las-sen.Gleich wagte sich der Verein - oft inZusammenarbeit mit Interessierten undanderen Vereinen - an die Renovierungbeachtenswerter Bauobjekte. Als Bei-spiele seien genannt der Bergfried derJaufenburgruine, die Hl.Kreuz-Kirchein St.Leonhard, das HI.Grab-Kirchleinin St.Martin, die Sandhofkapellen, derTurm beim Lanthalerhof (Kalbe) unddie Mithilfe bei verschiedenen Kir-chenrestaurierungen (St.Martin, Platt,Lazins usw.)Bereits 1956 gründete das Ausschuß-mitglied Dr. Romedius Ebner (Arzt) dieUrania St.Leonhard, worauf der Hei-matschutzverein Passeier auf den Na-men "Verein für Kultur und Heimat-pflege Passeier" umbenannt wurde.Nun traten zu den traditionellen hei-matpflegerischen Aufgaben noch die

VEREINE STELLEN SICH VOR

!-'lIegederVolksbildung durch Weckungund Entwicklung des Verständnissesund selbständigen Urteils über wis-senschaftliche, künstlerische und alleweiteren kulturellen Fragen in allenSchichten der Bevölkerung, mit be-sonderer Berücksichtigung der Jugend.DerHeimatpflegebezirk Meranvertrautedem jungen Verein die Durchführungdes Heimattages von 1957 am Sand-hof an.Die Renovierung des Franzosenfried-hofes in St.Leonhard (1959) und die200-Jahr-Feier des Geburtstages vonAndreas Hofer (1967) lagen ebenfallsin der Hauptverantwortung unseresVereins.Nebenbei war den Vereinsverantwort-lichen die Pflege der religiösen Klein-denkmäler stets ein Anliegen. Erwähntseien die HI.Kreuz-Kapelie (Moos), die

Heimatpfleger im vollen Einsatz. (Fortsetzung auf Seite 2)

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15. Jahrgang – Nr. 35 September 2002

MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

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40 Jahre Verein für Kultur- undHeimatpflege Passeier(Fortsetzung von Seite 1)

Brantleiterkapelle (St.Leonhard), dasBreitebnerkirchl, das Bucherkirchl (Kel-lerlahn),dieWaldkapelle (Schweinsteg),die Haslingerkapelle (Schweinsteg), dieMorxkapelle (Stuls),St.Anna in Fistrad,die Haslerkapelle (St.Martin), die Kunt-nerkapelle (Hinteregg), die Gandellen-kapelle und viele Wegkreuze.Die Grabkapelle der Sandwirtin AnnaLadurner (St.Leonhard) wurde öftersrenoviert.Imländlichen Raum kümmerten wir unsum die traditionelle Bauweise der Fut-terhäuser (Holzstädel), um Schin-deldächer, Holzzäune und Trocken-mauern.Ortsbegehungen mit Fachleuten undGemeindeverwaltern halfen den deli-katen Bereich des Geschmacks zu sen-sibilisieren.Vorträge sorgten zeitweise in Moos,St.Martin und St.Leonhard für kultu-relle Kost. In St.Leonhard konnte sichdas Vortragsprogramm über die Kri-sen der letzten Jahre herüberretten.Heute sind die Urania-Abende inSt.Leonhard fast die einzige kulturelleDirektverbindung des Passeiertales mitder Landesuniversität Innsbruck.Ein weiteres Anliegen war und ist demVerein die materielle und geistige Neu-belebung der großen Vergangenheitder Passeirer Kunstschule von St. Mar-tin: das Malerhaus wurde renoviert undmit einer Gedenktafel versehen; Stu-denten, welche über Künstler der Schu-leforschten und schrieben, wurden undwerden betreut und die Passeirer Be-völkerung wurde immer wieder für dieBelange dieser Kunstschule sensibili-siert (Freskomalereien am Malerhaus,Hochhaus, Turmhaus, Josefsberg u.a.sowie entsprechende Publikationen).Im Bereich der Wissenschaft und derPflege des Schrifttums versuchten wirAkzente zu setzen. Wir fördern Dis-sertanten mit talbezogenen Diplomar-beiten, wir fördern die Forschungsar-beiten des pflanzenphysiologischen In-stituts der Universität Wien am Schnee-berg, wir sammeln talbezogene Tiro-lensien, führen eine Bild-Tal-Chronikund betreuen Hausarchive. Ebensokümmern wir uns um sinnvolle Neu-drucke alter Klassiker (Beda Weber,Das Thai Passeier) und um andere Pu-blikationen (Schiernheft zur Landes-kunde des Passeiertales 1974; Fest-schrift 40 Jahre Verein für Kultur undHeimatpflege Passeier 1990, sowie um

die Publikation von Fachartikeln undFotos zur Volks- und Landeskunde desPasseiertales. Mitarbeit beim "Passei-rer Blatt".Dem Arzt und Wissenschaftler JosefEnnemoser (Rabenstein-Moos) errich-teten wir mit Hilfe der Gemeindever-waltung von Moos ein Denkmal bei derRaiffeisenkasse Moos und bemühtenuns, im Antiquariat einige seiner ge-suchten Werke anzukaufen.Der Pflege von Sprache und Liedgutverpflichtet, organisierten wir musisch-literarischeAbende, bei denen wir auchNachwuchstalenten eine Möglichkeitder Bewährungsprobe boten.Eines unserer Ausschußmitglieder ist

führend im Passeirer Chor- und Musi-kleben.Wir arbeiten gerne zusammen mit kul-turell ausgerichteten Institutionen undVerbänden wie mit dem Landesver-band für Heimatpflege, mit dem Ver-band der Volkshochschulen Südtirols,mit dem Landesdenkmalamt Bozen,mit dem Südtiroler Kulturinstitut, mitden Bibliotheken, dem Schneeberg-komitee, den Schulen, Verkehrsverei-nen, Pfarrgemeinderäten usw.Im Bereich des Natur-· und Umwelt-schutzes hat sich unser Verein von An-fang an engagiert, sei es in den Ge-meindebaukommissionen, sei es beiTagungen, in der Presse, mit Resolu-

tionen und in Form von laufenden In-terventionen.Wir kämpfen gegen die Zerstörung dergewachsenen Lebensräume (Dorfker-ne, typische Häuser) und gegen dieZerstörung der einmaligen bergbäuer-lichen Kulturlandschaft. Wir sitzen aberoft am kürzeren Hebel, weil unsere Lan-desgesetze der tatkräftigen und ziel-führenden Landschafts- und Bauten-pflege bisweilen Hohn spricht (vgl. dieAbbruchsverpflichtung der alten Bau-ernhäuser, die Grünlandförderung stattFörderung des Bergbauern als Erhal-ter und Bewahrer der gewachsenenKulturlandschaft usw.).Wir sind überzeugt, daß unsere ge-wachsene Kulturlandschaft mit den ty-pischen Landschaftsformen und dentraditionellen Bauten einen wesentli-chen Wert darstellt, der mit Geld undTechnologie nicht bedingungslos auf-gewogen werden kann.Darum hoffen wir, daß viele Landsleu-te den Eigenwert einer Talschaft aner-kennen und ihr Handeln dementspre-chend ausrichten. Das gilt für die Land-wirtschaft, gleich wie für die Bau- undGastwirtschaft. Auch die Industrie mußsich bewußt sein, daß sie ihre Ferti-gungshallen samt Infrastrukturen in ei-nem reizvollenAlpental angesiedelt hat.

H.H.

Wichtige Gemeinderatsbeschlüsseaus Moos

Gemeinderaatsitzungvom 21.12.1990:- Die Endabrechnung für den Bau derKläranlage in Pfelders und die Asphat-tierung der Straße Platt-Pfelders, VI.Baulos, wurde genehmigt.

- Das Projekt für den Ausbau der Kreu-zung Timmelsjochstraße - Dorfeinfahrtwurde genehmigt.- Die Anwesenheitsentschädigung zu-gunsten der Mitglieder der Gemeinde-kommissionen wurde mit L. 25.000.-pro Sitzung festgelegt.

Gemeinderatssitzungvom 18. Februar 1991:- DieAbschlußrechnungen 1990 sowiedie Haushaltsvoranschläge 1991 der

Freiw. Feuerwehren wurden geneh-migt.

Gemeinderatssitzungvom 04. März 1991:

- Der Haushaltsvoranschlag der Ge-meinde für das Jahr 1991 wurde in derHöhe von Lire 3.566.665.000.- in Ein-nahmen und Ausgaben genehmigt. FürInvestitionen sind Lire 1.098.000.000.-vorgesehen.- Für den Ausbau der Kreuzung Tim-melsjochstraße - Dorfeinfahrt, die Ab-leitung der Quelle "Ganderberg" undden Bau der Trinkwasserleitung für dieGrundschule Rabenstein/Hütt wurdejeweils die Ausschreibung der Arbei-ten mittels Privatversteigerung be-schlossen.

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Georg Martin -Kooperator in St. Leonhard

Kooperator Georg Martin mit seinen Eltern.

"Herr, öffne mir die Lippen, und meinMund wird deinen Ruhm verkünden".Diesen Vers aus dem Psalm 51 habeichalsPrimizversausgewählt und möch-te ich auch als Überschrift über meinbisheriges Leben setzen.Vor gut sechsundzwanzig Jahren wur-de ich, Georg MARTIN, in Kastel-bell/Marein als siebtes von neun Kin-dern geboren. Meine Eltern sind Bau-ersleute auf einem einsamen Gehöft,etwas abgelegen vom Dorf. Sie habenuns alle sehr streng und vor allem auchgläubig und mit viel Brauchtum erzo-gen. Damit haben sie uns drei Bubenund den 6 Mädchen sehr viel mitge-geben. So haben sie uns z.B. bereitsmit ca. 4 Jahren mit in die Kirche ge-nommen, uns ein Meßbüchlein ge-schenkt und Gebetsbücher, mit denenwir dann zu Hause fest Gottesdienstgefeiert haben.Nach einem halben Jahr Kindergar-tenbesuch begann der Ernst des Schul-lebens. Es begann mit der Volksschu-le in Kastelbell, dem sich der Besuchder Mittelschule in Latsch anschloß.Nach mehreren Gesprächen entschloßich mich dann, das Gymnasium-Lyze-um "Johanneum" in Dorf Tirol zu be-suchen. Dieses schloß ich dann nachfünf Jahren ab und begab mich ins Prie-sterseminarnach Brixen. Dort besuchteichzwei Jahre das Philosophische Stu-dium, machte ein Auslandsjahr in Wi-en, setzte das Studium der Theologie

weitere zwei Jahre in Brixen fort undwurde mit drei weiteren Kollegen zumDiakon geweiht. Als solcher machte ichein Pfarrpraktikum in Lajen mit den Auf-gaben: Einübung in den Religionsun-terricht, Taufen, Verheiraten, Predigen,Ministrantenarbeit, Jugendarbeit, Kran-kenbesuche usw. Am 24. Juni 1990wurden wir vier Kandidaten zu Prie-stern geweiht und wir durften den Dienstals Priester an den uns zugeteilten Or-

ten am ersten September letzten Jah-res beginnen.Wenn ich so zurückschaue, so hat esviele Zeichen, viele Umkehrsignale, vie-leschmerzhafte Erfahrungengebraucht,bis Gott mich in seinen Bann gezogenhatte: Lebensgefährliche Situationen,Enttäuschungen, Berufsabsichten,Zweifel, Unsicherheiten, Angst vor denVersprechen, Unfälle, Krankheiten usw.Aber ich bin froh darum. Denn geradein diesen schweren Zeiten durfte icham meisten wachsen und durfte ichwahre Freundschaften erleben.Auf dieses halbe Jahr hier in St. Leon-hard und inWalten zurückblickend kannich zusammenfassend sagen: Ihr Psei-rer seid nette Leute, wenn auch manch-mal etwas grob und schnell. Jedenfallsfreue ich mich, hier in St. Leonhard undUmgebung als Priester und hoffentlichauch als Mensch wirken zu dürfen. Ichwünsche uns allen ein gegenseitigesKennenlernen und Erspüren.Gott, dem wir unser Leben, unsere Mit-menschen, unsere schöne Natur undalles drum herum verdanken, begleiteuns weiterhin mit seinem Segen undlasse uns zu frohen und umkehrungs-willigen Menschen werden.Denn das Leben eines jeden und einerjeden von uns ist ein ständiges Suchen,ein ständiges Fragen, ein ständigesZweifeln, ein ständiges Finden und Er-ahnen, ein ständiges Geben und Neh-men. Helfen wir uns dabei gegensei-tig.

G.M.

Bei einer Haussegnung.

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Bürgerversammlung in St. LeonhardDie SVP-Ortsgruppe von St. Leonhardhatte am 1. März Im Kultursaal zur Bür-gerversammlung geladen, und bereitsStunden vorher waren die ersten In-teressierten gekommen. Die Gemein-deverwaltung hatte die wichtigsten Ge-meindebauprojekte ausgehängt, umdie Bürger zu informieren. Auch am Ta-ge nachher noch studierten zahlreicheBürger die Pläne und vertieften sich inangeregte Diskussionen.Vor vollbesetztem Saal eröffnete derSVPOrtsobmann Hubert Verdorfer denInformationsabend und ging einleitendauf die umfangreiche Tätigkeit des ab-gelaufenen Jahres ein. Besonderes In-teresse fand die Ankündigung, daß derEuropaparlamentarier und KaisersohnDr. Otto von Habsburg heuer zu einemVortragsabend nach St. Leonhard kom-men wird.DerBürgermeister Dr. Konrad Pfitscherstellte kurz die neue Gemeindeverwal-.tunq vor und ersuchte die Assessorenum ihren Bericht.Gilg Johann, zuständig für Schwein-steg/Mörre und Prantach berichteteüber das abgelaufene Jahr, über dieAsphaltierung der Zufahrt zum MörrerOberberg und viele Hofzufahrten, überHangverbauungeninSchweinsteg, überdieSanierung des Widums. Dabeidank-te er allen Schweinstegern für ihre Mit-arbeit und besonders dessen Pfarrge-meinderatspräsidenten Pircher Gott-fried. Ebenso sprach er über die be-absichtigte Asphaltierung eines Zwi-schenstückes der Mörrer Straße undkündigte den Ausbau der Er-schließungsstraße nach Fartleis an.Darauf berichtete der Vizebürgermei-ster Gögele Josef über seinen Zustän-digkeitsbereich: Karlegg, Walten,Schlattach und Gomion.lm Herbst warmit dem Bau der TrinkwasserleitungKarlegg begonnen worden, Beiträgesind vorgesehen für die Elektrifizierungdes Glockengeläutes inWalten und einLoipengerät. Noch ungelöst in seinemAbschnitt sind viele Hofzufahrten. Ge-plant sind der Neubau der Volksschu-le Gomion, die vom Land nun geneh-migt wurde bei Errichtung einer Wohn-bauzone.Dies ist nun gelungen. Erging auch aufden Bau eines Umspannwerkes beiRennwies ein zur besseren Stromver-sorung und Stromabgabe.

Haller Hans, verantwortlich für Ge-meindevermögen, Straßen und Müll-abfuhr sprach über die Errichtung desFahrradweges durch den Verkehrs-verband, wobei er Präsident Luis Rei-terer dankte und den Beitrag der Ge-meinde anschnitt, über die Errichtungvon Parkboxen in der Tiefgarage, denAusbau der Mülldeponie. Indiesem Zu-sammenhang fand er anerkennendeWorte für das Umweltverständnis derBürger, die fast 80 Komposter bestellthaben, eine überraschend hohe Zahletwa im Vergleich zu den in der StadtMeran bestellten 130 Kompostern.Luis Moosmair, zuständig für das Ver-einshaus, den Kindergarten und dieBeratung in der Landwirtschaft lobtedie Vereine für ihre Veranstaltungenund kündigte an, daß in Zukunft Ju-gendparties bis 1.00 angesetzt werdenkönnen, um viele von der nachfolgen-den und gefährlichen Fahrt nach Me-ran abzuhalten. Außerdem verwies erauf die Notwendigkeit, Interessent-schaften in Konsortien umzuwandeln,weil nur diese vor der Steuerbehördein Ordnung sind, von der GemeindeBeiträge erhalten können und auch vomLand in besonderem Maße gefördertwerden.Albin Pixner, verantwortlich für Schu-le, Kultur, Soziales, Jugend und Präsi-dent des Altersheimes, sprach von derfinanziellen Unterstützung der Vereine,den verschiedenen Initiativen im Schul-bereich, der Absicht, bald einen Ju-genddienst in Passeier zu errichten undmit einer Jugendbefragung in Zusam-menarbeit mit dem Kassianeum/Bri-xen zu starten. In diesem Zusammen-hang ging er auch auf den Diskobusein und betonte ein weiteres Mal, dieAbsicht der Gemeinden sei nicht, Ju-gendliche in die Disko zu locken, son-dern die, die sowieso fahren - nach ver-schiedenen Aussagen bis zu 200 anWochenenden - vom Autostop und Ra-sen in der Nacht abzuhalten und sichernach Hause zu bringen. Weiters lud erdie Bürger ein, den Kontakt zum Al-tersheim und seinen Insassen weiterzu vertiefen.Karl Winkler, zuständig für Lizenzwe-sen, Sportvereine und Fremdenverkehrerklärte, der alte Handelsplan müsseüberarbeitet werden. Er sprach überdie Tätigkeit der Sportvereine und die

Bedürfnisse des Fremdenverkehrs, de-nen er die Unterstützung der Gemein-de zusicherte.Bürgermeister Konrad Pfitscher dank-te seinen Mitarbeitern im Ausschuß fürihre Mitarbeit und ihren Einsatz undging darauf kurz auf durchgeführte Ar-beiten ein. In der Handwerkerzone wardie Ringstraße in provisorischer Formerrichtet worden, endgültig soll dies inZusammenarbeit mit der Gemeinde St.Martin geschehen, die ersucht wird,die dringend notwendige Erweiterungder Handwerkerzone auf Grund dervie-len Ansuchen anzugehen. Die Neure-gelung der Dorfbeschilderung soll nunabgeschlossen werden und eine Ver-kehrsberuhigung versucht werden. Inder oberen Jaufenstraße ist der Baudes Gehsteiges im Herbst begonnenworden und wird jetzt fortgesetzt.In der Folge ging er auf die Projektedes Jahres 1991 ein: In den nächstenTagen beginnt die Firma Normbau mitder Errichtung des Zivilschutzzentrumsunterhalb des Kindergartens, wo Feu-erwehr/Weißes Kreuz und Bergrettungihren Sitz finden, ein bereits von der al-ten Gemeindeverwaltung begonnenesProjekt. Ebenso wird in nächster Zeitmit dem Bau des Gehsteiges und demAusbau der Kreuzung Jaufen-straße/Mooserstraße begonnen, wo-bei die Firma Maier Anton die Hang-sicherungsarbeiten und die Firma De-cobau die Baumeisterarbeiten durch-führen. DenAuftrag für die Erschließungder Wohnbauzonen "Kassier 11"und"Weingart" hat die Firma Fauner Rein-hard erhalten und beginnt damit in kur-zer Zeit. DieseArbeiten im Gesamtwertvon etwa 1,5 Milliarden Lire werden mitGemeindemitteln und einem großzü-gigen Beitrag des Landesrates für öf-fentliche Arbeiten, Franz Alber, finan-ziert und sollen vor der Sommersaisonvorangetrieben werden.Der Bürgermeister ersucht um Ver-ständnis für die Lärmbelästigung, da-mit wären aber viele Probleme gelöstund die Sicherheit der Fußgänger ga-rantiert.ln diesem Zusammenhang bit-tet er Frührentner und rüstige Rentner,sich bereit zu erklären, gegen eine klei-ne Entschädigung durch die Gemein-de als Schülerlotsen an 2 Straßenü-bergängen zur Sicherheit der Schülerbeizutragen. Er ging auch auf die Um-gestaltung des Dorfzentrums ein. DieRAIKA Passeier, unter der Leitung von

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Kofler Toni und Dr. Siegfried Innerho-fer, hat angeboten, zum 100-jährigenBestehen auf dem Raiffeisenplatz ei-nen Brunnen zu errichten. Am Waltner-Bach ersetzt die Wildbachverbauungdie Felsenegger-Brücke, und durch dendadurch notwendigen Abbruch des al-ten Verkehrsgebäudes wird eine Um-gestaltung des Brückenbereiches nachPlänen des Architekten Paul Gampernotwendig. Der St.-Barbara-Weg sollsaniert werden, und dem Dreck in un-seren Straßen soll mit einer Kehrma-schine zu Leibe gerückt werden, wei-che die Bezirksgemeinschaft in Zu-sammenarbeit mit 12 Gemeinden an-gekauft hat.Einer Lösung näher gekommen ist dieGemeindeverwaltung auch dem Trink-wasserproblem in den Fraktionen Go-mion, Prantach und Schweinsteg. Imletzten Jahr hatte die Staatsregierungaus Spargründen die Mittel der Depo-sitenbank halbiert, außerdem solltendie gesamten Baukosten auf den Was-sertarif aufgerechnet werden. DiesePunkte konnten in der Zwischenzeitgeklärt werden: angerechnet werdennur die Zinsen, die die Gemeinde zah-len muß, außerdem liegt seit einigenTagen die Zusage der Depositenbankfür die Finanzierung der Wasserleitun-gen Gomion-Schlattach und Prantachmit etwa 2,8 Milliarden Lire vor, eben-so hatder Landeshauptmann Luis Durn-walder die Finanzierung der Wasser-leitung Kehrer-Masull zugesagt, wofürihm gedankt sei; Schweinsteg soll imnächsten Jahr über die Depositenbankfinanziert werden. Damit scheint einjahrzehntealtes, brennendes Problemder Lösung nahe. In kurzer Form gingder Bürgermeister auf den Sprengel-sitz ein, der nun endgültig in etwas ver-kleinerter Form an der Kreuzung derJaufenstraße errichtet werden soll, aufdie Sanierung der Volksschulen von St.Leonhard und Walten, die zu 90% vomLand gezahlt wird und auf die Sanie-rung des Schwimmbades, wofür jetzteine Studie in Auftrag gegeben wird.EinThema wurde ebenfalls "angereizt",nämlich die Umfahrungsstraße. Im Zu-ge der Sicherungsarbeiten an der Tim-melsjochstraßesiehtdieANASdie Mög-lichkeit, im nächsten Jahr eine Um-fahrungsstraße bis zu Maximalkostenvon 3,5 Milliarden Lire zu finanzieren.Daraufhin wurden insgesamt 15 Vari-anten durchstudiert. Mit den oben ge-

nannten Kosten sind aber nur die Va-rianten an der Passer entlang vom Wie-senhof zur "Höllen-Brücke" machbar,wobei die Umfahrungsstraße teilweiseim Passerbett verlaufen würde und diePasser verlegt werden müßte.DieGemeindeverwaltung wird eine Pro-jektstudie erarbeiten lassen, sie mit denAnrainern und Verbänden durchspre-chen und dem Gemeinderat vorlegen.Auf die Wohnbauzonen eingehend er-klärt der Bürgermeister, "Kassier" und"Weingart" seien verbaut, Schweinstegverzögere sich durch die Eintragungder Zufahrtsstraße, Walten sei nun ge-klärt und bald bebaubar. Für das Dorfbestünden ebenfalls gute Aussichten,an der Jaufenstraße eine neue Wohn-

bauzone ausweisen zu können, eben-so in Gomion.Zum Abschluß sprach er überdie Tätig-keit der Baukommission, der Wildb-achverbauung und der ANAS, denener allen für die gute Mitarbeit und Of-fenheit dankte. Ebenso bedankte ersich bei der Bevölkerung, dem Ge-meinderat und besonders bei den An-gestellten und Arbeitern der Gemein-de mit dem Sekretär Pfeifer Siegfriedan der Spitze.Inder anschließenden Diskussion wur-den einige Sachprobleme angespro-chen, viele Bürger aber versammeltensich nach Abschluß des Informations-abends noch lange vor den im Saalausgestellten Schautafeln.

Alle zusammen sind wir GemeindeMOOS i.P. - "Nicht das Gemeindehausoder das Gemeindegebiet, nicht dieBeamten oder der Sekretär und nichtder Gemeinderat oder gar der Bürger-meister ist die Gemeinde, sondern al-le zusammen bilden wir die Gemein-de, alsGemeinschaft, inder jeder Rech-te aber auch Pflichten hat."Mit diesem Aufruf begann Bürgermei-ster Karl Lanthaler seine Ausführungenanläßlich der Bürgerversammlung, zuwelcher die SVP-Ortsgruppe Moos amSamstag, den 12.01.1991 in den Kul-tursaal von Moos geladen hatte undbei welcher Ortsobmann Heinrich En-nemoser neben dem Bürgermeister dieAssessoren, den Gemeindesekretärund vor allem auch den Landesrat FranzAlber begrüßen konnte. Ungefähr 150Bürger aus dem gesamten Gemeinde-gebiet waren der Einladung gefolgt, umsich über Tätigkeit und Pläne der Ge-meindeverwaltung zu informieren unddazu eigene Wünsche vorzubringen.Landesrat Franz Alber unterstrich inseiner Ansprache in erster Linie diegroße Bedeutung der SVP und be-merkte dazu, daß bisher wohl alle wich-tigen Entscheidungen in Bezugauf Süd-tlrol in dieser Partei getroffen wurden.Die SVP spricht für Südtirol und dassei Grund genug für eine Mitgliedschaftin dieser Partei.Zum eigentlichen Thema seiner Rede"Straßenprobleme im Passeiertal undBurggrafenamt" stellte er fest, daß ander Staatsstraße durch das Passeierund hinauf bis Jaufenpaß und Tim-

melsjoch in den letzten Jahren viel ver-bessert wurde und daß das Programmder ANAS auch für die nächsten Jah-re weitere Verbreiterungen, Absiche-rungen, Tunnelsanierungen, Lawinen-verbauungen usw. vorsieht. Der Bauder MEBO geht nun voran und für dasProblem des Anschlusses der Passei-rerstraße an dieselbe, sprich Küchel-bergtunnel, soll demnächst die Pla-nungsphase abgeschlossen werden.Für die Gemeindestraßen hat das Landbereits größtenteils die Instandhaltungübernommen. Der Bau der Straße nachPfelders ist abgeschlossen. An derStraße nach Rabenstein wurden im letz-ten Jahr bereits verschiedene Aus-bauarbeiten durchgeführt. Vordringlichist auf dieser Strecke vor allem dieBrückensanierung sowie die Überda-chung der lawinengefährdeten Stellen.Beim Ausbau der Straße nach Stuls,wofür bereits ein Projekt in Ausarbei-tung ist, hat man sich auf eine Fahr-bahnbreite von 3,5 m mit Sichtaus-weichsteIlen geeinigt. Dasselbe gilt fürden vorgesehenen Ausbau der StraßePlatt - Breiteben.Nach diesen Ausführungen des LRFranzAlber stellten sich der Reihe nachder Bürgermeister und die Gemeinde-assessoren entsprechend ihren Zu-ständigkeitsbereichen mit einer Tätig-keitsvor- und -rückschau vor.Bürgermeister Karl Lanthaler, zustän-dig für öffentliche Arbeiten, Finanzen,Personal, Bauwesen, Landwirtschaft,

(Fortsetzung auf Seite 6)

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Alle zusammen sind wir Gemeinde(Fortsetzung von Seite 5)

Umwelt und Jugend dankte der SVP-Ortsgruppe Moos für die Organisationdieser Bürgerversammlung und be-merkte zur noch etwas ungewohntenAufteilung der Zuständigkeiten unterden Assessoren, daß dadurch beson-ders auch kleine Arbeiten leichter undschneller ausgeführt werden konntenund können. Unter den bereits in An-griff genommenen Projekten erwähn-te er besonders die Trink- und Lösch-wasserleitung HüttiPill, den Parkplatzin Stuls und den Umbau des Gemein-dehauses. Als Schwerpunkt für seinProgramm nannte er die Wasserver-und -entsorgung und erläuterte hierzudie geplanten Sanierungen von Quel-len und Leitungen sowie den Bau derKanalisierung zur Großkläranlage inSt.Leonhard anstelle der Errichtung derKläranlage in Moos. Für Rabenstein istder Bau einer großen Klär- und Sicker-grubegeplant. DieMüllentsorgung funk-tioniert alles in allem recht gut. Von derUmweltgruppe Moos wurde trotzdemein Müllkonzept ausgearbeitet, wei-ches viele gute und einfach zu ver-wirklichende Ideen enthält. Er appel-liert in diesem Zusammenhang vor al-lem an die Hausfrauen, sich die Zeitund die Mühe für die Mülltrennung zunehmen.Zum Problem der Wohnbauzonen schil-dert er die Situation wie folgt: in Moosist zwar eine Wohnbauzone mit ge-nehmigtem Durchführungsplan vor-handen, die Grundzuweisungen kön-nen jedoch erst nach der Verbauungder Passer durch das Amt für Wildb-achverbauung vorgenommen werden.Die Verbauung soll im Sommer 1991erfolgen. In Platt ist derzeit nur mehrfreier Baugrund vorhanden, von wei-chem jedoch eventuell ein Teil in ge-fördertes Bauland umgewidmet wer-den könnte. In Stuls, wo erst im letz-ten Jahr eine Zone mit 11 Wohnein-heiten verbaut wurde, ist der Baugrundderzeit erschöpft. In Rabenstein solldie ausgewiesene Zone nochmals hin-sichtlich der Verbaubarkeit überprüftwerden. Man denkt eventuell an eineErweiterung der Auffüllzone. In Pfel-ders ist derzeit noch genügend geför-derter Wohnbaugrund vorhanden.Zum Jugendproblem denkt man an diekonkrete Schaffung von Räumlichkei-ten, wo sich die Jugend zu sinnvoller

Freizeitgestaltung treffen kann. Wei-ters ist auf Talebene der Aufbau einesJugenddienstes vorgesehen.Ein weiteres Problem ist immer nochdie Stromversorgung. Zwar werden dieauftretenden Stromausfälle durch denZusammenschluß mit dem ENELgröß-tenteils von auswärts verursacht, je-doch ist das gemeindeeigene E-Werkzu schwach um den Eigenbedarf ab-zudecken. Ein Neubau oder eine Er-weiterung wird derzeit immer nochdurch das ENEL-Interesse am Groß-kraftwerk verhindert. Durch die Ein-stellung eines dritten Elektrikers solldie Stromversorgung in Rabensteinbesser geWährleistet werden. Für dieElektrifizierung von Lazins soll die best-mögliche Lösung gefunden und bal-digst verwirklicht werden.Zu den Straßenproblemen hebt er be-sonders den äußerst schlechten Zu-stand der Straße über Pill hervor. Esbedarf zwar keiner Verbreiterung derStraße, jedoch ist die teilweise Sanie-rung des Unterbaues und die Ableitungder Oberflächengewässer baldigst er-forderlich. Für die Fraktion Platt ist imZusammenhang mit dem Dorfent-wicklungsplan die Ausarbeitung einesVerkehrskonzeptes vorgesehen.Unter den weiteren Vorhaben der Ge-meindeverwaltung nennt er noch dieAusarbeitung des Wiedergewinnungs-planes für das Dorf Moos, verschiede-ne Grundablösungen und die Ge-währung eines außerordentlichen Bei-trages für den Neubau des Pfarrwi-dums in Stuls.Bürgermeister Karl Lanthaler schließtseinen Bericht mit den Worten: "Bes-ser als nur große Vorsätze sind kleineTaten."Vize-Bürgermeister Benedikt Pamer,als Assessor zuständig für Sozialwe-sen, Schule, Kultur und Sport stellt inseinem Bericht fest, daß der Stand derSozialbetreuung aufgrund der gutenTätigkeiten und Angebote an Sprech-stunden der verschiedenen Patronatezufriedenstellend ist. Was fehlt, ist ei-ne Apotheke und der offene Hauspfle-gedienst, welcher vorallem die Alters-heime entlasten und viele neue Ar-beitsplätze schaffen würde. Neues imBereich Sozialwesen ist vorallem durchdie Genehmigung des Landesgesund-heits- und Sozialplanes zu erwarten.Zum Bereich Schule bemerkt er, daßder Zustand der sieben Grundschul-

gebäude gut ist, daß auch der Schüler-beförderungsdienst gut funktioniert,daß aber die bevorstehende Schulre-form verschiedene Sorgen mit sichbringt, wie etwa die Auflassung klei-nerer Schulen (PiII, Rabenstein/Hütt).Die Gemeinde unterstützt weiters dieBemühungen für eine Gewerbeober-schule in Meran.Zur Kulturaktivität unterstreicht er vor-allem die gute Arbeit der Musikkapel-len, der Musikkurse Passeier und desVerbandes für Kultur- und Heimatpfle-ge Passeierund befürwortet die großzü-gige Unterstützung dieser Vereine sei-tens der Gemeindeverwaltung. Einenweiteren guten Beitrag in diesem Be-reich stellen die Restaurierungsarbei-ten am Bergwerk Schneeberg und vor-allem auch die Erhaltung der Kultur-landschaft durch die Bauern dar.Ski- und Rodelsport sind gut aufge-baut und haben bisher weitgehendstdiesen Sektor bestimmt. Für die Zu-kunft soll vorallem die Ausweisung ei-ner Sportzone für die Errichtung einesEislaufplatzes in Pfelders sowie die Pro-jektierung und Verwirklichung einer Ge-samtsportanlage in Moos vorangetrie-ben werden.Der effektive Assessor Kurt Pöhl, zu-ständig für Fremdenverkehr, Handel,Lizenzen und allgemeine Belange derFraktion Stuls, sowie die Ersatzasses-soren Karl Reinstadler, zuständig fürHandwerk und allgemeine Angelegen-heiten der Fraktionen Moos/Pill undRabenstein, und Vigil Kuprian, zustän-dig für allgemeine Angelegenheiten derFraktionen Platt, Ulfas und Pfelders,gaben in ihren Kurzreferaten Einblickin ihre bisherige Tätigkeit und in dieProbleme, die es in allernächster Zu-kunft zu bewältigen gilt, wie z.B. die In-standhaltung der Gemeindegüter, dieÜberwachung von Wasserleitungen,Straßen und Wegen und die Koordi-nierung der Schneeräumung.Wohl aufgrund dieser ausführlichen Be-richterstattungen waren die Wortmel-dungen in der anschließenden Dis-kussion entsprechend wenige. Nur zuden Problemen Pillerstraße, Wohn-bauzone Moos, Schneeräumung, Fa-milien- und Altenhelfer, Räumlichkei-ten für die Vereine und Umweltschutzgab es einige kritische Bemerkungen,aber auch Vorschläge aus den Reihender anwesenden Bürger und Bürge-rinnen. J.K.

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PasseirerBlatt / April 1991 Seite7 / Nr. 1

Der Krankenpflegedienst im Sprengel Passeier

Helga Pflug

Dawir Pflegerinnen festgestellt haben,daß ein Großteil der Bevölkerung im-mer noch unzureichend über den Kran-kenpflegedienst informiert ist, möch-ten wir diesen allen Passeirer Bürge-rinnen und Bürgern vorstellen.Unser Tätigkeitsbereich besteht in ei-nem Ambulatoriums- und Hauskran-kenpflegedienst, wobei die jeweiligenLeistungen vom zuständigen Vertrau-ensarzt verordnet werden. Mit Bewilli-gung des Hausarztes können folgen-de Leistungen beantragt werden:- Subcutane und intramuskuläre Injek-tionen- allergodiagnostische Tests- Blutzuckerkontrollen mittels Stix oderGlucometer- Harnstix- Puls- und Blutdruckmessungen- Verabreichung bzw. wöchentliche Vor-bereitung der vom behandelnden Arztverschriebenen Medikamente- Diätüberwachung und Beratung- Blasenspülungen- Verbandswechsel- Dekubituspflege- Einläufe-Inhallationen und Rotlichtbestrahlun-gen (nach Erhalt der jeweiligen Medi-zinischen Geräte)- Fistel- und Stomapflege- Grundpflege am bettlägerigen Pati-enten- Pflegeanleitungen am Patienten bzw.Familienangehörigen- Blutabnahmen: zur Zeit nur am bett-lägerigen Patienten möglich, da imAm-

Nach langen Bemühungen der Bürgermeister und derzuständigen Assessoren der drei Gemeinden beschloßdie Sanitätseinheit West, endlich wieder die kranken-pflegerische Betreuung im Sprengel Passeier aufzu-nehmen.Am 18. Juni 1990 begann die BerufskrankenpflegerinPflug Helga in Pfandler geb. in Stuls, wohnhaft in Ra-benstein, ihre Arbeit. Der Krankenpflegedienst wurdevon der Bevölkerung sofort sehr positiv aufgenommenund immer stärker beansprucht.Um bei dieser steigenden Nachfrage den betroffenenPersonen eine optimale krankenpflegerische Betreu-ung zu garantieren, sah man sich gezwungen eine wei-tere Krankenpflegerin, anzufordern.Am 1. November 1990 wurde die Berufskrankenpfle-gerin Ennemoser Klara, wohnhaft in St. Leonhard, ausdem "Schwestern reservoir" Unfallkrankenhaus LorenzBöhler in den Sprengel Passeier versetzt.

bulatorium die nötigen Voraussetzun-gen fehlen,- Einreibungen, Umschläge, Massa-gen, Krankengymnastik, Bandagen,- Katheterisieren bei Frauen und Va-ginalspülungen,- Abnahme von Exkrementen und Se-kreten zu diagnostischen Zwecken, Ab-striche.Die obengenannten Leistungen wer-den für die Anspruchsberechtigten ko-stenlos erbracht. Zur Zeit ist nur dasAmbulatorium in St. Leonhard geöff-net, das sich in den Sanitätsräumender Mittelschule befindet. (Die Kran-kenpflegerinnen sind dort am Montagund Mittwoch von 10,00 bis 11,00 Uhr,am Dienstag, Donnerstag und Freitagvon 8,30 bis 9,00 Uhr unter der Tele-fonnummer 86722 erreichbar)Weitere Ambulatorien sollen in St. Mar-tin und in Moos in absehbarer Zeit imjeweiligen Gemeindehaus eingerichtetwerden.Wegen unzumutbaren räumlichen Vor-aussetzungen mußte das bereits eröff-nete Ambulatorium in Platt wieder auf-gelassen werden.Aus organisatorischen Gründen ist füruns ein gut funktionierendes Ambula-torium von ausschlaggebender Be-deutung. Leider bietet der zur Zeit vonuns benützte Raum in keiner Hinsichtideale Voraussetzungen, um patien-tengerechteAmbulatoriumszeiten ein-richten zu können. Dies beruht auf derTatsache, daß seit Beginn der kran-

Klara Ennemoser

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(Fortsetzung auf Seite 8)

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Seite 8 / Nr. 1 Passeirer Blatt / April 1991

Der Krankenpflegedienst im SprengelPasseier(Fortsetzung von Seite 7)

kenpflegerischen Betreuung im Juni1990 bis heute den Krankenpflegerin-nen kein eigenesAmbulatorium zurVer-fügung gestellt wurde, so daß wir im-mer noch einen Raum des Rehabilita-tionsdienstes an Anspruch nehmenmüssen.Aus diesem Grunde sind die Ambula-toriumszeiten für den Krankenpflege-dienst sehr ungünstig eingeteilt, undmit 30 Minuten viel zu kurz, um nebender Patientenbetreuung auch die an-fallenden Schreibarbeiten, Telefonate,Vormerkungen und Arbeitsbespre-chungen bewältigen zu können. Da-durch verlagert sich sämtliche ambu-lante Patientenbetreuung auf sehr zeit-

aufwendige und teils ungerechtfertig-te Hausbesuche.Dieschon angesprochenen und für denSprengelsitz St. Leonhard vorgesehe-nen Blutabnahmen können aus hygie-nischen und gesetzeswidrigen Grün-den in diesem Raum vom zuständigenAmt nicht genehmigt werden.Wir hoffen deshalb auf eine baldige zu-friedensteilende Lösung des Raum-problems von Seiten der Gemeinde-verwaltung. Denn wie bei der Spren-gelbesichtigung am 13.3.91 von Dr.Ranalter (Koordinator der gesamtenSprengeldienste) und Ingenieur Felderfestgestellt wurde, kann der benützteRaum wirklich nur als vorübergehen-de Notlösung gesehen und angesichtsder gravierenden unhygienischen (Tep-pichboden, Sondermüll) und nicht le-

galen Umstände jeder Zeit vom zu-ständigen Amt geschlossen werden. Indiesem Falle könnten die Kranken-pflegerinnen beim derzeitigen Pflege-personalnotstand wieder eingezogenwerden. Wir appellieren daher dringendan die Unterstützung der Bevölkerungeventuell geeignete freie Räumlichkei-ten der Gemeinde mitzuteilen.Trotz der derzeitigen Schwierigkeitenhoffen wir weiterhin auf eine gute Zu-sammenarbeit und die notwendige Un-terstützung von Seiten der drei Pas-seirer Gemeinden zum Wohle und zurZufriedenheit der gesamten Bevölke-rung des Passeiertales.

Die KrankenpflegerinnenHelga PflugKlara Ennemoser

MARKTGEMEINDE ST. LEONHARD IN PASSEIER - LISTE DER SOZIALEN DIENSTE UND BERATUNGSSTELLEN(Zusammengestellt vom Bildungsausschuß St. Leonhard) - Stand vom 28.02.1991 - Änderungen vorbehalten

Sozialer Dienst Zweck des Dienstes Leiter Telefon Ort Tag(e) und Zeit der Sprechstunden Anmerkungen I Erläuterungen

1. Arbeitsamt Vermittlung von Orsetto MarcheselIi 86183 Gemeinde - täglich von 9-12 Uhr samstags bei NotwendigkeitArbeitsstellen Marina Arbeitsbüro Freitag geschlossen geschlossen

2. Bauernbund-Beratung Hilfeleistung für Ennemoser Josef - Gemeinde - jeden 1. und 3. Montag Information; Hilfe bei Ansuchen,bäuerliche Bevölkerung 1. Stock von 10.30-12.00 Uhr Erklärungen usw.

3. Berufsberatung Hilfe bei Ausbildungs- Mutschlechner 86182 Mittelschule jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat private Sprechstunden gegenund Berufswahl Sebastian von 14.00-16.00 Uhr Voranmeldung

4. Grundfürsorge Finanzielle Unterstützung Pamer Benedikt Gemeinde - jeden 1. und 3. Mittwoch finanzielle Hilfe zurPasseier in Notfällen 1. Stock von 9.00-12.00 Uhr Überbrückung in Notlagen

5. Handwerkerberatung Hilfeleistung für Pichier Richard Gemeinde - zweimal im MonatHandwerker 1. Stock mittwochs von 15.30-17.30 Uhr

6. Hebamme Geburtshilfe und Auer Maria 86455 Vereinshaus jeden Mittwoch Information auch über- vorbereitung n. Kindergarten von 9.00-12.00 Uhr Säuglingspflege

7. Mütterbeatung Vorsorgemedizin I Dr. Herbert BoneIl 86455 Vereinshaus einmal im Monat bes. zur Früherkennung vonKinderarzt Beratung n. Kindergarten Vormerkungen werden jeden Dienstag Entwicklungsstörungen

von 9.00-12.00 Uhr unter der Ruf-nummer 86455 entgegengenommen

8. Mütterberatung - Betreuung I Kinder bis Frasnelli Maria 86455 Vereinshaus jeden Dienstag Unterweisung der Mütter überSanitätsassistentin 6 Jahre n. Kindergarten von 9.00-12.00 Uhr Gesundheit der Kinder

9. Offene Altenpflege Hilfe bei Prugger Maria 86360 Familien I Hauspflege nach Bedarf Haarwaschen; Fußpflege;Pflegebedürftigkeit Wohnung Reinigung der Wohnung

10. Patronat K.V.W. Hilfe in allen Sozial- KolImann Angelika Gemeinde - jeden Dienstag bei Rentensachen jeder Art;fürsorgeangelegenheiten 1. Stock von 8.30-11.30 Uhr Familienzulagen

11. Rehabilitationsdienst - Untersuchung Behinderter Dr. Burger Außerer 86661 Mittelschule Donnerstag von 9.00-12.30 Uhr 1-2x monatlich nach BedarfÄrztin Herta und von 13.30-17.00 Uhr

12. Rehabilitationsdienst - Hilfe bei Sprachstörungen Maier Dieter 86661 Mittelschule Dienstag von 9.00-12.30 Uhr auch bei Sprech- und Sprach-Logopädie und von 13.30-17.00 Uhr störungen Erwachsener

Donnerstag von 9.00-12.30 Uhrund von 13.30-17.00 Uhr

13. Rehabilitationsdienst - Heilgymnastik mit Schrott Ulrike 86661 Mittelschule Dienstag von 9.00-12.30 UhrPhysiotherapeutin Körperbehinderten und von 13.30-17.00 Uhr

Donnerstag von 9.00-14.00 Uhr

14. Rehabilitationsdienst - Eingliederungsmaßnahmen Dr. Längerer Norbert 86661 Mittelschule Dienstag und Donnerstag Dokumente und DonnerstagPsychologe für Behinderte von 9.00-12.30 Uhr nach Bedarf

und von 13.30-17.00 Uhr

15. SEW I Krankenasse Erneuerung von Corradini Karl - Gemeinde - jeden Donnerstag Dokumente können hierKrankenausweisen 1. Stock von 10.00-12.30 Uhr abgegeben werden

16. Sozialassistentin Betreuung von Ganterer Kiem Edith 86113 Gemeinde - jeden 1. und 3. Donnerstag auch Meldungen ans Jugend-Minderjährigen 33122' 1. Stock gericht; Hilfe bei Adoption

, Meran

17. Krankenpflegedienst Verabreichung von Spritzen Pflug Helga Mittelschule Montag und Mittwoch von 10.00-11.00 UhrBlutdruckmessen usw. Ennemoser Klara 86722 Dienstag, Donnerstag und Freitag von 17.00-18.00 Uhr

18. Weißes Kreuz Hilfe bei Unfällen Auer Franz 86211 Vereinshaus I täglich durchgehend 24 Stunden gen aue Angabe bei AnrufenWest erforderlich

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Passeirer Blatt / April 1991 Seite 9 / Nr. 1

GEMEINDE ST. MARTIN IN PASSEIER - LISTE DER SOZIALEN DIENSTE UND BERATUNGSSTELLENStand vom 28.02.1991 - Änderungen vorbehalten

Sozialer Dienst Zweck des Dienstes Leiter Telefon Ort Tag(e) und Zeit der Sprechstunden Anmerkungen I Erläuterungen

1. Bauembund· Beratung Hilfeleistung für Ennemoser Josef 641236 Gemeinde jeden 1. und 3. Montag Information; Hilfe bei Ansuchen,bäuerliche Bevölkerung von 8.00-9.30 Uhr Erklärungen usw.

2. Grundfürsorge Finanzielle Unterstützung Pamer Benedikt 641005 Gemeinde jeden Dienstag finanzielle Hilfe zurPasseier in Notfällen von 9.00-12.00 und 14.00-17.00 Uhr Überbrückung in Notlagen

3. Frauenarzt Untersuchungen Dr. Valerio Bemardi Schulgebäude jeden 4. Montag im Monatvon 13.00-15.30 Uhr

4. Mütterbeatung Vorsorgemedizin I Dr. Herbert BoneIl - Schulgebäude einmal im Monat bes. zur Früherkennung vonKinderarzt Beratung Vormerkungen werden jeden Dienstag Entwicklungsstörungen

von 9.00-12.00 Uhr unter der Ruf-nummer 86455 entgegengenommen

5. Mütterberatung - Betreuung I Kinder bis Frasnelli Maria - Schulgebäude jeden Dienstag Unterweisung der Mütter überSanitätsassistentin 6 Jahre n. Kindergarten von 14.00-16.00 Uhr Gesundheit der Kinder

6. Offene Altenpflege Hilfe bei Eschgfäller Johanna 641086 Familien I Hauspflege nach Bedarf Haarwaschen; Fußpfiege;Pflegebedürftigkeit Wohnung Reinigung der Wohnung;

medizinische Betreuung

7. Patronat K.V.W. Hilfe in allen Sozial- KolImann Angelika 641236 Gemeinde jeden Dienstag bei Rentensachen jeder Art;fürsorgeangelegenheiten von 13.30-14.30 Uhr Familienzulagen

8. SEW I Krankenasse Erneuerung von Corradini Karl 641236 Gemeinde jeden DonnerstagKrankenausweisen von 8.00-9.30 Uhr

9. Tierarztdienst Ausstellung von Viehpässen Dr. Matthias Pamer 641236 Gemeinde jeden Freitag33122' 1. Stock von 9.30-11.00 Uhr

GEMEINDE MOOS IN PASSEIER - LISTE DER SOZIALEN DIENSTE UND BERATUNGSSTELLENStand vom 28.02.1991 - Änderungen vorbehalten

Sozialer Dienst Zweck des Dienstes Leiter Telefon Ort Tag(e) und Zeit der Sprechstunden Anmerkungen I Erläuterungen

1. Bauembund-Beratung Hilfeleistung für Ennemoser Josef Kindergarten jeden 1. und 3. Montag im Monat Information; Hilfe bei Ansuchen,bäuerliche Bevölkerung Westeingang von 14.00-16.00 Uhr S.C.A.U. usw.

2. Grundfürsorge Finanzielle Unterstützung Pamer Benedikt - Kindergarten jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat finanzielle Hilfe zurPasseier in Notfällen Westeingang von 14.00-16.00 Uhr Überbrückung in Notlagen

3. Patronat K.V.W. Hilfe in allen Sozial- Kollmann Angelika - Kindergarten jeden Dienstag bei Rentensachen jeder Art;fürsorgeangelegenheiten Westeingang von 13.30-14.30 Uhr Familienzulagen

4. SEW I Krankenasse Erneuerung von Corradini Karl - Kindergarten jeden Donnerstag Dokumente können hierKrankenausweisen Westeingang von 14.00-16.00 Uhr abgegeben werden

5. Krankenpflegedienst Verabreichung von Spritzen, Helga Pflug Platt Montags und MittwochsBlutdruckmessen usw. Schulhaus von 9.00-9.30 Uhr

6. Zivilinvalidendienst Betreuung der Zivilinvaliden Dr. Marchese - Kindergarten jeden 2. und 4. Freitag im Monat orthopädische UntersuchungenKinderarzt Beratung von 9.00-11.00 Uhr Inf. Tel. 643528

7. Mütterberatung - Vorsorgemedizin I Dr. Herbert BoneIl - Platt einmal im Monat bes. zur FrüherkennungKinderarzt Beratung Schulhaus Vormerkungen werden jeden Dienstag von Entwicklungsstörungen

von 9.00-12.00 Uhr unter der Rufnummer86455 entgegengenommen

8. Mütterberatung - Betreuung I Kinder bis Maria Frasnelli Platt jeden 1. Montag im Monat Unterweisung der Mütter überPfiegebedürftigkeit Schulhaus von 14.00-16.00 Uhr Gesundheit der Kinder

9. Tierärztlicher Dienst Ausstellung von tier- Dr. Matthias Pamer - Kindergarten jeden Mittwoch Ausstellung von Viehpässen,ärztlichen Westeingang von 10.00-12.00 Uhr Hundeimpfungen usw.

10. Technischer Dienst Beratung in baurechtlichen Gemeindetechniker 643535 Gemeindeamt jeden 1. und 3. Dienstag im MonatFragen Geom. Karl Messavilla von 10.00-12.00 Uhr

Achtung: Alle Dienste, die derzeit im KindergartenlWesteingang ihre Sprechstunden haben, werden demnächst in die neuen Räumlichkeiten im GemeindehausiErdgeschoß verlegt underhalten dann auch eine eigene Rufnummer.Der Krankenpflegedienst wird derzeit nicht angeboten, bis sich ein geeignetes Lokal (eventuell auch im Gemeindehaus/Erdgeschoß) findet.

BEZUGSSTELLEN IN MERAN UND BOZENStand vom 28.02.1991

IN MERAN IN BOZEN

- Sozialzentrum und Rehabilitationsdienst - Dr. LängererAntonianum, Carl-Wolf-Straße 46, Tel. 46443

- Dienststelle für Gesundheitserziehung • Albert TschagerHorazstraße 4 DIIiI Stock, Tel. 0471/992633

- Medizinisch-sozialer Dienst Meran (Alkohol-, Drogenberatung usw.)Alpinistraße 3, Tel. 43299Freitag von 11.00-13.00 Uhr und von 14.30-18.00 Uhr; Donnerstag geschlossen

- Sozialdienst für MinderjährigeTel. 0471/33122

- Heilpädagogische BeratungsstelleTalfergasse 4, Tel. 0471/972100

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Seite 10/ Nr. 1 Passeirer Blatt / April 1991

Jahresversammlung derKVW-Ortsgruppe St. Leonhard/PasseierHeuer fand die KVW Jahresversamm-lung der OG St. Leonhard unter demJahresthema "Gerechtigkeit und Frie-de und Bewahrung der Schöpfung"statt. Zu dieser Fastenmeditation mitDias,welche von Herrn Kooperator Ge-org Martin gestaltet wurde, konnte dieOrtsleiterin, Frau Marianne Mayr, ca.70 Mitglieder begrüßen. Der regneri-sche Samstagnachmittag des 9. März1991 hatte wohl angeregt, an dieserVersammlung im Vereinshaus so zahl-reich teilzunehmen.Einleitend sprach Herr Kooperator einkurzes Gebet zum genannten Thema.Es sollte alle Anwesenden zur Bereit-schaft aufrufen, ihre Hände, ihre Oh-ren, ihr Herz und ihren Mund zu öffnen,um die Ängste und Nöte des Nächstenzu erkennen und Worte der Liebe imGespräch füreinander zu finden. Nurdurch die Liebe füreinander kann Ver-trauen aufgebaut und Vergebung amNächsten geübt werden. Jeder soll sichZeit füreinander nehmen und dem An-deren beistehen in seiner Angst undNot. Anhand der gezeigten Dias wur-de vor allem, bezogen auf die Fasten-zeit, unsere Konsumsucht, unserWohl-stand und Reichtum im Vergleich zurarmen Bevölkerung vor Augen geführt.Bilder gefangener, geschlagener, kran-ker und hungernder Menschen regtendie Anwesenden zum Nachdenken anund errinnerten, wieviele Menschen aufder Welt leiden. Wie empörend die Tat-sache, daß Mitmenschen heute nochum die Grundrechte und tagtäglich umsÜberleben und die Gerechtigkeit kämp-fen müssen.Diese besinnlichen Momente solltenzielstrebend dafür sein, Kraft den Hilf-losen, Worte den Einsamen, Wissenden Fragenden, Offenheit den Ver-schlossenen, Mut den Ängstlichen,Fröhlichkeit den Freudlosen und Fair-nessden Gegnern entgegenzubringen.Werke der Barmherzigkeit, nicht nur inder Fastenzeit, lassenChristlichkeit undaufrichtige Nächstenliebe am Mitmen-schen walten.Deraufschluß- und umfangreiche Tätig-keitsbericht der OG, vorgetragen vonAusschußmitglied Josef Ennemoser,läßt erkennen, wie wichtig gute Zu-sammenarbeit und die Bereitschaft zurMitarbeit in einem solchen Verband ist.Zum erfolgreichen Gelingen eines Ar-beitsjahres wird der Einsatz und die

Leistung aller Ausschußmitglieder ge-fordert.Kurz einige durchgeführte Tätigkeiten:Teilnahme an verschiedenen Landes-bzw. Bezirksveranstaltungen und -ver-sammlungen; verschiedene Aktionenzum verbilligten Einkauf von Lebens-mitteln; Aktion zurTicketbefreiung, Ab-fassung des Mod. 740 und zum ver-billigten Kauf von Eintrittskarten zurBozner Mustermesse; 2 Nähkurse, 1Italienischkurs, 1Turnkurs, 1Kochkurs,1 Kinderfest in Zusammenarbeit mitdem Familienverband; verschiedeneFahrten, u.z, nach Einsiedeln, HI. Blutund Großglockner, Gardasee, Weißen-stein, Livigno,St. Moritz, Bassano, Mün-chen und die Witwenwallfahrt nach Rif-fian.Als eine erfolgreiche Spendenaktionkann die finanzielle Unterstützung vonLit. 1.Mio. durch die Ortsgruppe zwecks"Studienhilfe für Äquador" zur Ausbil-dung von Studenten bewertet werden.Abschließend zum Tätigkeitsberichtkonnte noch eine umfangreiche Pro-grammvorschau geliefert werden.Ein aufrichtiger Dank komme sowohlden Patronatsmitarbeitern, welchewöchentlich Sprechstunden abhalten,als auch der Gemeindeverwaltung zu.Sie unterstützt die Ortsgruppe nicht nurdurch Beiträge fürs Patronat, sondern

auch durch die unentgeltliche Benüt-zung von Einrichtungen zur Abhaltungvon Veranstaltungen und Versamm-lungen.Diewichtigsten Neuerungen im Bereichdes Patronatswesens betreffend dasJahr 1990/1991 wurden vorgetragen.Sie werden in der Juni-Nummer desPasseirerblattes veröffentlicht.Herr Bürgermeister, Dr. Konrad Pfit-scher, unterstrich den hohen gesell-schaftspolitischen Wert dieses Ver-bandes im Sozialen Bereich. Der Ein-satz und das gute Gelingen sei nichteine Selbstverständlichkeit. Dank fürihre Leistungen kam der Ortsgruppeund Frau Königsrainer Pöhl Zita zu. Sieleiste durch ihren aufopferungsberei-ten und vorbildlichen Einsatzeine großeHilfe bei der Betreuung von alten undkranken Menschen im Dorf. EinegroßeBitte richtete der Bürgermeister vor al-lem an die ältere Bevölkerung. Die Ge-meindeverwaltung sieht es alseine Not-wendigkeit an, Freiwillige zum Einsatzeines sogenannten Lotsendienstes fürSchulkinder zu finden. Durch ihre Hil-fe zweimal täglich würde eine sichereÜberquerung von zwei gefährlichenStraßenübergängen gewährleistet.Für 30jährige Mitgliedschaft konnte anFrau Hainz Waltraud, Herrn Gufler An-ton und Gufler Johann eine Ehrenur-kunde und für 40jährige Mitgliedschaftan Frau Gitterle Maria und Tschöll Ro-sa ein Buch als Anerkennung aus-gehändigt werden. LEH

Wichtige Gemeinderatsbeschlüsseaus St. Leonhard

Gemeinderatssitzung vom27. November1990- Die Mitglieder der Lawinenkommis-sion werden ernannt:Dr. Konrad Pfitscher (Vorsitzender),Paul Gögele, Ulrich Heel, FerdinandRainer, Johann Augscheller, Ernst Ei-sendie (ANAS), Karl Righi (ANAS);

- Die Vertreter der Gemeinde in derVollversammlung des Konsortiums imWassereinzugsgebiet der Etsch sindDr. Konrad Pfitscher und Josef Göge-le;

- Die Endabrechnung zum Bau desElektrowerkes in der Höhe von Lire5.259.000.000.- + 19% IVA wird ge-nehmigt;

- Die Enteignung der Gründe für das

Krafthaus sowie für die Quellfassungin Pfistrad wird genehmigt;- Das Versteigerungsprotokoll für dieArbeiten zum 1. Baulos der Zivil-schutzhalle, aus dem hervorgeht, daßdie Fa.NORMBAU mit einemAufschlagvon 16% die Arbeiten zugesprochenbekommt (Gesamthöhe 648 Mio.), wirdverabschiedet;- Fürdie Wartung der Gemeindestraßennach Schweinsteg und Prantach wirdmit der Autonomen Provinz eine Ver-einbarung abgeschlossen;

- Das Ausführungsprojekt für den Aus-bau der Kreuzung Jaufenstraße/Moo-serstraße, dessen Verwirklichung 677,4Mio. kostet, wird genehmigt. Die Ar-beiten sollen im Privatversteigerungs-wege vergeben werden;

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Passeirer Blatt / April 1991 Seite 11 / Nr. 1

- Die Arbeiten zum Bau der Trinkwas-serleitung Karlegg sollen ebenso imPrivatversteigerungswegvergeben wer-den;- Das Auflagenheft mit der Bezirksge-meinschaft, das die Erdgasversorgungbetrifft, wird genehmigt;

- Die Prüfungskommission für die Be-setzung einer Stelle als Gemeindear-beiter wird ernannt;

- Für eine Bauleitplanänderung vonAmtswegen im Bereich des Rennwies-Hofes (Errichtung einer Umspannsta-tion 132/20 KV)wird ein positives Gut-achten erteilt;

Gemeinderatssitzung vom21. Dezember 1990- Als Rechnungsrevisoren für die Ab-schlußrechnung der Gemeinde 1990werden Albin Ilmer, Johann Gufler undHubert Verdorfer ernannt.

- Rechnungsrevisor zum Bau des Be-zirksaltersheimes ist Ulrich Heel, für dieAbschlußrechnung des Abwasserver-bandes Franz Ennemoser und JosefPircher, für das Konsortium zur Führungder Mittelschule Edith Lanthaler.

- Die Amtsentschädigung des Bürger-meisters wird mit 100% des Bruttoge-haltes des Sekretärs nach 10 Dienst-jahren festgesetzt, jene für den Vize-bürgermeister mit 45%, jene der As-sessoren mit 40% und der Ersatzas-sessoren mit 35%;

- Es wird eine Erhöhung der Müllab-fuhrgebühr um durchschnittlich 10%beschlossen;

- Der Trinkwasserpreis wird von 100auf 110 Lire erhöht;

- DaskurzfristigeDarlehenbeiderVolks-bank Meran für den Bau des Elektro-werkes (2,5 Milliarden) wird bis Juni '91verlängert;

- Die statischen Berechnungen (9 Mio.)und die Bauleitung zum Bau der Zivil-schutzhalle (66 Mio.) werden an denProjektanten Ing. Sjegfried Unterber-ger vergeben. Ebenso die Bauleitungin der Zone Kassier 11(29 Mio.);

- DasAusführungsprojekt für die außer-ordentliche Instandsetzung beim St.-Barbara-Weg von Geom. Martin Hora(54,7 Mio.) wird genehmigt;

- Die Bauleitung in der WohnbauzoneKassier I geht an Ing. Alois Gufler (15,7Mio.).

Gemeinderatssitzungvom 11. März 1991- Die Kindergartengebühr wird für Ein-zelkinder auf 31.000.- Lire erhöht, fürjedes weitere Kind auf 26.000.- Lire.Liegt der Wohnsitz mehr als 2 km vomKindergarten entfernt, 20.000.- Lire.

- Die Tarife für die Benützung des Ver-einshauses werden um durchschnitt-lich 20% erhöht.

- Der Haushaltsvoranschlag, der Ein-nahmen und Ausgaben inder Höhe von6.985.922.836.- Lire vorsieht, wird ge-nehmigt.

- Die Gemeindevertreter für den Bi-bliotheksrat werden ernannt: Lantha-ler Edith, Pixner Albin.

- Die Arbeiten für den Bau der Trink-wasserleitung Karlegg werden an dieFa. DE.CO BAU GmbH vergeben (Ge-nehmigung des Versteigerungsproto-kolls).

rungsarbeiten beim Bau des Gehstei-ges Jaufenstraße (Kreuzung - KasererEgg) erhält die Fa. Anton Maier.

- Die Baumeisterarbeiten für genann-ten Gehsteig gehen an die Fa. DE.COBAU GmbH.

- Die Fa. Reinhard Fauner wird diePrimären Erschließungsarbeiten in derWohnbauzone "Weingart" ausführen.Ebensojene inderWohnbauzone "Kas-sier 11".

- Folgende Abänderungen zum Ge-meindebauleitplan werden beschlos-sen:- Eintragung einerWohnbauzone "Neu-land" in Gomion im Ausmaß von ca.2000 m2,- Eintragung derWohnbauzone "Stickl11" oberhalb der Jaufenstraße in St.Leonhard im Ausmaß von ca. 9000 m2,- Eintragung einer Druckleitung für dieElektrogenossenschaft Gomion.

- Den Zuschlag für die Hangsiche- A.P.

Neue Gemeindeärztin in MoosNach 3 Jahren pflichtbewußten Dien-stes hat Dr. Josef Kiem mit 1. März1991 sein Dienstverhältnis als Ge-meinde- und Amtsarzt der GemeindeMoos bei der Sanitätseinheit West ausprivaten Gründen gekündigt und unswieder in Richtung seines Heimatdor-fes Algund verlassen.Wir möchten Ihm auf diesem Wegenoch einmal für seine Arbeit recht herz-lich danken und Ihm für seinen weite-ren Lebensweg alles Gute wünschen.Seit 2. April ist die Stelle nun mit einerjungen Ärztin neu besetzt.Dr. Brigitte Sölva, Jahrgang 1958,stammt aus Kaltern und ist somit mitdem Südtiroler Berggebiet, zu welchemauch unsere Gemeinde gehört, mehroderwenigervertraut. Siewird sich da-her mit entsprechendem Entgegen-kommen seitens der Bevölkerung si-cherlich schnell bei uns einleben undhoffentlich auch wohl fühlen. Sie hatIhr Medizinstudium in Innsbruck ab-solviert und anschließend in den Kran-kenhäusern von Innichen und Bruneckdie Ausbildung zum Gemeindearzt ge-macht.DieAmbulatoriumszeiten und den frei-en Nachmittag am Freitag hat Sie vonDr. Kiem übernommen und bleiben so-mit gleich wie bisher. Telefonisch ist

Dr. Brigitte Sölva unter der Nr. 64 3689 erreichbar.Wir wünschen unserer neuen Gemein-deärztin in der Bewältigung ihres neu-en Aufgabenbereiches viel Ausdauer,Freude und Erfolg, sowie eine gute Zu-sammenarbeit mit der gesamten Be-völkerung.

J.K.

Dr. Brigitte Sölva

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Seite 12 / Nr. 1 Passeirer Blatt / April 1991

Ein Gedenken an Chorleiter undOrganist Alois Brugger

Am 29. November 1990 starb in St.Martin Alois Brugger, Chorleiter undOrganist sowie erster Beamter der Ge-meindeverwaltung St. Martin. Um dentreubesorgten Familienvatertrauern dieGattin Maria, vier Kinder mit ihren Fa-milien sowie acht Geschwister samtden übrigen Verwandten. Der nicht en-den wollende Trauerzug bezeugte, daßman eine geachtete Passeirer Persön-lichkeit auf dem Ortsfriedhof von St.Martin zur letzten Ruhe bettete.Vom Lamplhof in Pill stammend, ver-lor Alois bereits mit drei Jahren seineEltern, die infolge Typhus elf Kinderzurückließen. Zwei Kinder waren ihnenim Tode vorausgegangen. Der jungeAlois wuchs am benachbarten Roa-chof auf und durfte in Salern das Gym-nasium besuchen. Beim Studium kamihm die vererbte Musikalität seiner EI-tern zugute: sein notenunkundigerVa-ter Josef hatte die Orgel in der Pfarr-kirche von Moos werktags gespielt, dienotenkundige Mutter Barbara hatte siesonntags spielen dürfen. So ist es leichtverständlich, daß der begabte Alois inSalern Klavier spielen lernte und so dieVoraussetzung für seine spätere Auf-gabe in St. Martin schuf.Nach dem Studium entschied sich Aloisfür den Unterricht in einigen PasseirerGrundschulen, bis er 1963 eine Beru-fung indie Gemeindestube von St.Mar-tin erhielt. Dort arbeitete er sich durchFleiß, Gewissenhaftigkeit und Sach-kenntnis zum ersten Beamten empor,wobei er besonders den älteren Mit-bürgern im bürokratischen Labyrinthmit Rat und Tat zur Seite stand.Da in St. Martin 1962 die Chorleiter-und Organistensteile frei war, wurdeAlois Brugger gebeten, den an-spruchsvollen Dienst zu übernehmen.Er scheute nicht die Mühe des Auf-trags, sodaß aus dieser Bereitschaft28 Jahre eines erfüllten und begei-sterten Chorleiter- und Organistenle-bens erwuchsen. Ungezählt sind dieStunden und Tage, die Alois Bruggeran seiner geliebten Orgel und beim Kir-chenchor verbrachte. Er war auch dietreibende Kraft bei der Restaurierungder wertvollen Reinisch-Orgel (1978)durch den Orgelbaumeister Paolo Ci-resa aus Tesero und erwarb sich da-durch ein bleibendes Verdienst.Die Pfarrherren von St.Martin fandenim Chorleiter Brugger nach Aussage

Der Organist und Chorleiter Alois Bruggermit dem Kirchenchor St. Martin (Ausschnitt)anläßlich der feierlichen Eröffnung des Mehr-zweckhauses 1987.

von Altpfarrer Alois Wallnöfer einen ge-raden, korrekten und zielstrebigen Part-ner, der Kirchenchor einen strengen,aber geachteten Chorleiter, der sichdurch Fleißund Weiterbildung stets umdie Belange der Kirchenmusik und des

Kirchenliedes als erhabenen Teil desGottesdienstes bemühte. Gerne half erbei den Nachbarchören aus, wenn Hil-fe gebraucht wurde.Aus dem Musik- und Sängerlebenwuchs in den späten 60er Jahren derTheaterverein von St.Martin heraus,dem Alois Brugger ebenso für Jahreals Obmann vorstand. Ihm war dieSchaffung der Bühne im Vereinssaalzu verdanken und ebenso ein blühen-des Theaterleben, in dem er gerne indie Rolle des strengen "Studierten"schlüpfte, wohl wissend, daß er die La-cher auf seiner Seite hatte.Neben all diesen beruflichen und eh-renamtlichen Tätigkeiten fand AloisBrugger immer wieder Zeit für das Stu-dium besonders der modernen litera-tur, das ihm Entspannung und geisti-ge Erfüllung schenkte. Alois Bruggerwar inder Dorfgemeinschaft von St.Mar-tin und im Passeiertal als Mensch, Be-amter und Künstler sehr geachtet. Sei-ne Bescheidenheit, seine Hilfsbereit-schaft und Höflichkeit waren vorbild-lich, sein Wesen stets auf Zusammen-arbeit ausgerichtet, jeder Konfrontati-on abhold. So kann sein Beispiel fürdie Dorfgemeinschaft von St.Martinnoch nach seinem Tode ausgleichendwirken.

H.H.

Die Schulräte: ihre Aufgabe ist die Sorgeum das Wohl der Schüler und der SchuleDas Landesgesetz Nr. 49 vom 05. Sep-tember 1975 schuf die Schulräte. Seit-her kümmern sich Vertreter der Eltern,der Lehrer und des Verwaltungsper-sonals mit den Direktoren um das Wohlunserer Schulen: Verwaltung der Haus-haltsgelder, Erstellung der Dienstord-nung, Ankauf von Lehrmitteln, Anpas-sung des Schulkalenders, Kriterien fürdie Planungder außerschulischen Tätig-keiten, Förderung der Kontakte mit an-deren Schulen und Institutionen sowiedie Verwaltung der Schulfürsorge. Diessind nur einige der vielen Aufgaben, dieauf die Schulräte zukommen.Wir bieten nun einen Überblick überdie im Amt befindlichen Schulräte, wo-bei wir all denen öffentlich danken, diesich als Kandidaten zur Verfügung ge-steilt haben.Mittelschule St. Leonhard (1990 -1993):Elternvertreter: Franz Josef Haller, St.Leonhard, Präsident; Monika GögeleGufler, Rabenstein; Anna Pamer Hal-

ler, St. Leonhard; Michaela BrunnerGufler, Moos; Susann Adler Pfitscher,St. Leonhard; Maria M. Dandler Marth,Platt.Lehrervertreter: Siglinda Jaitner Wil-helm, Georg Gufler, Maria Dr. Lantha-ler Egger-Karlegger, Monika Kröss, AI-fons Raich, Edda Dellantonio.Verwaltungspersonal: Esther Rat-schiller.Direktor: Heinrich Dr. HoferGrundschuldirektion St. Leonhard(1990 - 1993):Elternvertreter: Helga Fister Bacher, St.Leonhard, Präsident; Elmar Rier, St.Leonhard; Daniel Gufler, St. LeonhardMelitta Ruepp Raffl, Moos; MarianneHofer Gögele, Platt; Anna Maria HallerHaniger, St. Leonhard.Lehrervertreter: Ulrich Raich, Moos;Kurt Gufler, Stuls; Beatrix ZiernheldPixner, Walten; Elisabeth Beltrami Va-leria,St. Leonhard; ErikaLanthaler Pich-ler, Platt; Elena Bacher Biasi, St. Leon-hard.

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Passeirer Blatt / April 1991 Seite 13/ Nr. 1

Verwaltungspersonal: Elfriede Gufler.Direktor: Ignaz Gruber.Mittelschule St. Martin (1990 -1993):Elternvertreter: FranzSchwienbacher,St. Martin, Präsident; Erna Dr. MartinoHora, St. Martin; Franz Angerer, St.Martin; Wilhelm Schenk, St. Martin;Hermann Pirpamer, St. Martin; LuiseGrassi, St. Martin.Lehrervertreter: Elmar Lösch, Leo Dr.Haller, Margareth Gruber, Christian Dr.Johannes, Lidia Dr. Pfitscher Amorth,Uta Dr. Muscolino.Verwaltungspersonal: Josef Marth.Direktor: Siefried Dr. Innerhofer.Grundschuldirektion St. Martin (1988- 1991):Elternvertreter: Marianne Winkler Ab-ler, St. Martin, Präsidentin; JohannaKompatscherWiedmer, St. Martin; Wil-helm Schenk, St. Martin; Helga PircherPircher, Saltaus; Florian Prünster, Rif-fian; Erika Albert Berardesca, Riffian.Lehrervertreter: Alfred Hanifle, Riffian;Erich Rainer, St. Martin; Josef Laimer,

Eltern auf Besuch im Klassenzimmer: die moderne Schule sucht den Kontakt mit dem El-ternhaus.

Riffian; Erna Pircher Marth, St. Martin;Maria Aloisia Kofler Pircher, St. Mar-tin; Daniela Avancini Längerer.

Verwaltungspersonal: Anna Rieder.Direktor: Bernhard Dr. Fleischmann.

H.H.

Erfolgreiches Jahr tür die Bibliothek 5t. MartinBibliothek legt Jahresbericht 1990 vor

Die Öffentliche Bibliothek St. Martinkonnte den zahlreichen einheimischenBesuchern sowie den Gästen im ver-gangenen Jahr ein breites Angebot anBüchern, Zeitungen bzw. Zeitschriftensowie CDs und Musikkassetten an-bieten. Zum Jahresende verfügte dieBibliothek über 4942 Bücher, davon4866 deutsche, 69 italienische und 7fremdsprachige Bände. Das sind auf-geteilt auf die einzelnen Buchgruppen:621 Bilderbücher und erzählende Kin-derbücher, 1093 erzählende Jugend-bücher und 1494 Bände der Belletri-stik, 104 Kindersachbücher, 253 Ju-gendsachbücher und 1377Sachbücherfür Erwachsene.Den Besuchern stehen auch 30 - da-von 21 laufend - gehaltene Zeitungenbzw. Zeitschriften zur Verfügung, wasbei Erwachsenen und Jugendlichen ei-nen immer größeren Zuspruch findet.Unterschiedlich ist die Verteilung derInteressensgebiete bei weiblichen undmännlichen Lesern. Während die ins-gesamt bei der Ausleihe "noch etwaszurückhaltenden" Leser mehr zu Sach-büchern greifen, bevorzugen die Le-serinnen nach wie vor erzählendeBücher. Insgesamt wurden 7679 er-zählende und 2178 Sachbücher ent-lehnt.

Seit dem Sommer bot die Bibliothekauch 80 Musikkassetten (besondersKinderlieder, Märchenkassetten u. Li-teraturkassetten) und rund 200 CDs al-lerGeschmacksrichtungen (Pop, Rock,klassische Musik, Volksmusik und Kin-derlieder) zur Ausleihe oder zum An-hören an Ort und Stelle an, 621mal wur-de davon Gebrauch gemacht. Da sichdieser Dienst eines steigenden Zu-spruchs erfreut, werden laufend neueCDs und Kassetten angekauft.

Daß der bestehende Buch- und Me-dienbestand gut genützt wird und zwarvon gut 30 % der Bevölkerung St. Mar-tins, beweisen die Besucher- und Aus-leihzahlen.Eswurden insgesamt 11.384Entlehnungen von 884 Jahreslesern(Leser, die mindestens einmal im Jahrein Buch entlehnt haben) erreicht. Bis31.12.90wurden nicht weniger als9580"Besuche" der Bibliothek gezählt. Für1991 plant die Bibliothek St. Martin ver-schiedene Veranstaltungen. So sindLesestunden für Grundschüler, Auto-renlesungen, 1 Quiz- und 1 MaIwett-bewerb und Diavorträge vorgesehen.

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Seite 14/ Nr. 1Passeirer Blatt / April 1991

"Neuer Wind" in.. den

Reformgesetze tun sich in Italien er-fahrungsgemäß recht schwer auf ihremWeg durch die Institutionen. Nicht sei-ten bleiben sie im Gestrüpp des Par-teiengezänkes hängen und es dauertoft Jahrzehnte von der Vorlage einesGesetzentwurfes bis zur Verabschie-dung in den Kammern.Ähnlich ging es auch dem Gesetzent-wurf über die Reform der Grundschu-le. Vehement von Schulleuten gefor-dert, konnte man sich auf keinen für al-le Regierungsparteien tragbaren Kom-promiß einigen. Regierungskrisen undvorzeitige Auflösungen des Parlamen-tes taten ein übriges.Da besann sich der Minister (der Na-me tut nichts zur Sache, es ist sowie-so alle paar Monate ein anderer) aufdas seit 1974 bestehende Mitbestim-mungsrecht aller an der Schulgemein-schaft Beteiligten. Ererlaubte den Mit-bestimmungsgremien im Rahmen ei-nes Schulversuches, die probeweiseEinführung des im Gesetzentwurf ammeisten umstrittenen Mehrlehrersy-stems.Dieses sieht vor, daß drei Lehrer ge-meinsam zwei Klassen führen, und je-der der drei Lehrer sich auf andereFächer spezialisiert. Voraussetzung füreinen solchen Schulversuch, war dieZustimmung aller betroffenen Lehrerund Eltern.Daß diese nicht selbstverständlich ist,

Eine Investition in Wissen,bringt immer noch die besten

Zinsen.

waren sich Erna Marth, Sepp Enne-moser und Erich Rainer bewußt, als siesich im Frühjahr 1990 entschlossen, esmit den vierten Klassen in St. Martinzu versuchen. Die Eltern der betroffe-nen Klassen zeigten sich aufgeschlos-sen. Sie meinten, daß bei zweifellosauch vorhandenen Risiken, doch dieChancen,die indiesem System stecken,überwiegen und stimmten einhellig derEinführung dieser neuen Organisati-onsform zu.Als man alle notwendigen Beschlüsseund Zustimmungen in der Tasche hat-te, wurde das Reformgesetz doch noch- etwas überraschend - im Juni 1990verabschiedet. Jetzt wäre keine Zu-stimmung mehr nötig gewesen, dennjetzt war dieses Mehrlehrersystem über-all dort einzuführen, wo es möglich war.Aus diesem Grunde wurden im Schul-jahr 1990/91 auch noch in den zwei-ten Klassen in St. Martin und in Stulsje eine solche Organisationsform ein-geführt. Im Schuljahr 1991/92 soll dieGrundschulreform bereits in den mei-sten Klassen durchgeführt werden.In St. Martin ist der Entschluß der dreiLehrer, es zu versuchen, gerade einJahr alt. Ein Jahr voll Planen, Verwer-fen, Probieren, Lernen, Umdenken ...Die Bilanz ist positiv. Die Kinder sagen,ihnen gefällt es, und kommen sogar amNachmittag gerne in die Schule. Die EI-tern wollen, daß es bei diesem Systembleibt.Die Lehrerspüren die Herausforderung,die in dieser neuen Gestalt ihres Beru-fes steckt und sehen die Chance derProfessionalisierung. Freilich wird die-se Bilanz von vielen Faktoren beein-flußt, die auf andere Situationen nichtunbedingt übertragbar sind.Zu viele nicht oder schwer beeinfluß-bare Größen bestimmen den Erfolgschulischer Arbeit. Trotzdem sollte das

Gelingen dieses "Schulversuches" er-mutigen, mit Neugierde, Aufgeschlos-senheit und Zuversicht an die Durch-führung der Grundschulreform zu ge-hen.

Wir gratuliernzur GeburtGEMEINDE ST. LEONHARDEbnicher Arno, 22. November 1990,Im Schaffeid 11Tschöll Petra, 9. Dezember 1990,Kammerveiterstraße 16Pixner Jasmin, 10. Dezember 1990,Im Schaffeid 22Haller Magdalena, 9. Jänner 1991 ,Schloßweg 41Auer Miriam, 10. Jänner 1991,In der Kellerlahn 4Gufler Barbara, 21. Jänner 1991,Schloßweg 33PöhlJohannes, 19. Jänner 1991,Kohlstatt 48Haller Franziska, 22. Jänner 1991,Kohlstatt 65Pöhl Stefanie, 26. Februar 1991, Stickl 1

GEMEINDE ST.MARTINReiterer Magdalena, 5.Nov. 1990,Dr.-Hillebrandt-Weg 7Pircher Georg, 12. Dezember 1990,Kalmtalerstraße 6Buchschwenter Martin, 24. Dezember 1990,Christlerstraße 14Frötscher Fabian, 31. Jänner 1991,Dorfstraße 40Lamprecht Klaudia, 1.Februar 1991,Kalmtalerstraße 40Abler Emanuel, 13. Februar 1991,Feldbauernweg 15Auer Sabrina, 19. Februar 1991,Garberweg 12Walder Stefan, 20. Februar 1991,Kalmtalerstraße 8Pircher Franz, 22. Februar 1991,Flon-Matatz-Straße 34Gufler Johann, 1.März 1991,Flon-Matatz-Straße 7

GEMEINDE MOOSEnnemoser Birgit, 15. Nov.r 1990, Pil1143Ennemoser Tamara, Carmen, 23. Oktober1990, Rabenstein 42/bGufler Lorenz, 7. Jänner 1991, Dorf 97Gufler Thomas, 05. November 1990,Rabenstein 42/aHofer Andreas, 2. Oktober 1990, Stuls 42Hofer Angelika, 23. Nov. 1990, Platt 38Kofler Karin, 29. Jänner 1991, Platt 104Marth Konrad, 1. Dezember 1990, Ulfas 21Pöll Martin, 23. Dezember 1990, Ulfas 5Reinstadler Stefan, 31. Jänner 1991,Dorf 107

Eigentümer und Herausgeber: Joset Pichler, TritterWeg 2/b, St. Martin/Passeier.Druck: Fliridruck, Meran, Goehtestraße 93.Verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Presse-gesetzes: Dr. Gerald Fleischmann.Erscheint dreimonatlich. - Eingetragen beim Lan-desgericht Bozen mit Dekret Nr. 11/87 vom29.05.1987.Redaktionskomitee: Robert Haniger, Dr. Heinrich Ho-ter, Joset Kotler, Karl Lanthaler, Joset Pichler, UbaldPichler, Dr. Albin Pixner, Arnold Rinner, Joset Öltl.