Passion 003 herbst 2012

92
HERBST 2012 CHF 8.50 ANDALUCIA EINSTIEG IN DEN AUSSTIEG SPRINGREITEN ÜBER ALLE HÜRDEN PFERDEREGISTRIERUNG DER COUNTDOWN LÄUFT MODE SPEZIAL BUNTES TREIBEN EHRWÜRDIG ZEITGEMÄSS DAS NATIONALE PFERDEZENTRUM IN BERN

description

www.passion-magazin.ch

Transcript of Passion 003 herbst 2012

Page 1: Passion 003 herbst 2012

HERBST 2012 CHF 8.50

ANDALUCIA EINSTIEG IN DEN AUSSTIEG

SPRINGREITENÜBER ALLE HÜRDENPFERDEREGISTRIERUNGDER COUNTDOWN LÄUFT

MODESPEZIAL

BUNTES

TREIBEN

EHRWÜRDIG ZEITGEMÄSSDAS NATIONALE PFERDEZENTRUM IN BERN

Page 2: Passion 003 herbst 2012

www.apassionata.ch

0900 800 800CHF 1.19/min., Festnetztarif

www.goodnews.ch

DIE GROSSE JUBILÄUMSSHOW!

9. und 10. November 2012Kolping-Arena Kloten

Sa, 6. April 2013St. Jakobshalle Basel

Page 3: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 1

E D I T O R I A LAnzeige

Sun ShowerDie Sun Shower ist die perfekte Wahl, wenn andere Outdoor – Decken bei wärmeren Temperaturen zu warm und schwer sind. Option für

Halsteil

Regenschutz

Komfort

Kühlend

Sonnenschutz

Sicherheit

Sun Shower & Combi Neck

SUN SHOWER

Bucas Ltd, Cork, Ireland. www.bucas.com

Vertretung SchweizRILEWA AG, CH-5737 MENZIKEN

www.rilewa.ch

Herzlichen Dank.

Im April sind wir mit PASSION gestartet. Heute halten Sie bereits die dritte Ausgabe in den Händen.

Mit vielen neuen Ideen, grossem Elan und Enthusiasmus haben wir uns ans Werk gemacht und ein neues Schweizer Reit-magazin aus der Wiege gehoben. Unser Ziel war, PASSION anders zu machen – anders, als man Magazine rund ums Thema Pferd gemeinhin kannte.

Und Ihre zahlreichen Rückmeldungen, liebe Leserinnen und Leser, zeigen deutlich, dass wir mit unseren vertieften Berichten und Reportagen über alle Sparten und Disziplinen des Reitsports auf dem richtigen Weg sind. Gegenseitiger Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer – ob Dressur- oder Westernsport, Freizeit- oder ambitionierte Sportreiterei – hat bei allen Pferdeliebhabern und Reitern höchste Priorität.

Herzlichen Dank für den grossen Zuspruch und Ihre vielen positiven Feedbacks.

Auch die aktuelle Ausgabe bietet Ihnen wiederum ein breites Spektrum an interes-santen, lesenswerten und überraschenden Beiträgen. Waren Sie schon einmal an einem

Reining-Event? Anfang September fanden im Solothurnischen Matzendorf die Schweizer Meisterschaften statt und PASSION war für Sie vor Ort. Haben Sie Ihr Pferd schon registriert? Ende des Jahres läuft die Übergangsfrist zur Registrierung ab und bis jetzt ist erst etwa die Hälfte aller in der Schweiz lebenden Pferde er-fasst. Was ist zu tun und warum? Springen steht bei vielen Reitern hoch im Kurs. Aber wie bereitet man sein Pferd richtig auf die an-stehenden Prüfungen vor, um möglichen Überbelastungen und Verletzungen mit gezieltem Training entgegenzuwirken? Woran erkennt man deformierte Hufe und welche Auswirkungen haben sie auf den gesamten Bewegungsapparat des Pferdes? Möchten Sie einmal «aussteigen»? Wir zeigen Ihnen einen wunderschönen Ort am südlichsten Zipfel Europas. Und was ist in Sachen Mode für die bevorstehenden kalten Herbst- und Wintertage angesagt?

Dies und vieles mehr finden Sie auf den folgenden Seiten in der aktuellen Ausgabe.

Wir wünschen Ihnen viel Lesevergnügen mit dem neuen PASSION und freuen uns auf Ihre Reaktionen und Rückmeldun-gen.

Freundliche Grüsse

Wolfgang Burkhardt, Verlagsleiter

ALLER GUTEN DINGE SIND DREI . . .

Page 4: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 22

R U B R I K E N

1 Editorial

2 Inhalt

3 Pinwand

8 Prominent im Sattel: Michael Schumacher

10 Veranstaltungstipps im Herbst

31 Shopping Western

70 Die ironische Kolumne

71 Stallgespräch: Maya Siebenmann

84 Shopping Herbst 2012

85 Seitenblick

86 Marktplatz

87 Rätsel

88 Impressum/Vorschau

R E P O R TA G E N

4 Training von Springpferden

32 Passion auf amerikanisch

38 Mounted Pony Games

42 Pferderegistrierung

44 NPZ – Kompetenzzentrum rund ums Pferd

50 Fütterung: der Richtige Mix

54 Keine Nostalgie: der Train der Schweizer Armee

56 Shetlandponies

58 ISME – Tradition trifft Moderne

60 Deine Körpersprache

62 Gesunder Rücken

66 Beurteilung vom Huf

74 Das Pferd ein Athlet

78 Andalusien: Einstieg in den Ausstieg

82 Concours Complet

PA S S I O N M O D E - S P E Z I A L

11 Wir treibens bunt

15 Sicherheit

19 Mountain Horse Herbst/Winterkollektion

I N H A LT

HERBST 2012

10

78

11

Page 5: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 3

P I N W A N D

F E E D B A C K

Haben Sie einen gelungenen Schnappschuss von Ihrem Pferd oder Ihrem letzten Ausritt? Auf dieser Seite hat es Platz für Ihre Bilder. Hier können Sie auch Lob und Kritik zum Heft, oder einen Kommentar zu einem Artikel loswerden. Wir freuen uns auf Ihre Reaktionen und werden in jeder Ausgabe eine Auswahl auf dieser Seite veröffentlichen. Ihre Fotos benötigen wir in einer Auflösung von min. 300 dpi. Ihre Mails erreichen uns unter: [email protected]

Leserfoto von der Gewinnerin des Reithelms«UVEX SUXXEED PAISLEY» von unserem Frühlingsrätsel: Vanessa Herzig am Distanzritt in Lägern 2012

N D

gelungenen S

sel: zritt

[email protected] g

Danke für die Zeitschrift die mir sehr gut gefällt. Schön breit und tief in den Themen das ist eine gute Sache. Viel Erfolg wün-sche ich Euch damit und ich drück ganz fest die Daumen.

GLG Mike Geitner

KOMPLIMENT – mit Interesse, Freude und Spannung habe ich nun schon das zweite PASSION durchforstet und werde das Ma-gazin im Jahresabo bestellen.

Barbara Schär, Kaderverantwortliche SVPS Disziplin Reining

Ich freue mich, dass es mit PASSION wie-der ein «echtes» Schweizer Pferdemagazin gibt. Habe soeben ein 2-Jahres-Abonne-ment abgeschlossen.Ich wünsche Ihnen und dem Team viel Erfolg und weiterhin gutes Gelingen mit PASSION.

Freundliche Grüsse Uschi Regli, SFRV-ASEL

Anzeige

Pferdeboxen

B+M Haus- und Agrotech AG, Burgmatt 2, CH-5026 Densbüren Tel. 062 867 90 00, Fax 062 867 90 01, [email protected]

Bei uns finden Sie ein umfassendes

Programm für Pferdeboxen, Fress-

stände, Zubehör oder komplette

Stalleinrichtungen. Ser vice und

kompetente Beratung inbegriffen.

Ver langen Sie unseren umfassenden

Gratis-Spezialkatalog.

Online unter : www.bm-agrotech.ch

Fressstände Pferde-Boxen

SpezialfarbenIndividuelle Masse Einzelboxen

Div. Ausführungen

Page 6: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 24

TRAINING VON

SPRINGPFERDEN

Springen ist nach wie vor eine beliebte Pferdesportart. Dies zeigt sich auch in der stetig wachsenden Vielfalt und Anzahl an ausgeschriebenen Prüfungen.

Das Training für diese Disziplin sollte mehr als nur reine Springübungen beinhalten.

Page 7: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 5

Text: Sascha-Rahel Etter Daepp Bilder: Jana Werndli

Entsprechend den Anforderun-gen dieser Sportart muss das Pferd vielseitig auf seine Aufga-be vorbereitet werden. Ein ge-zieltes, korrektes Training ist

zudem eine wichtige Massnahme zur Ge-sundheitsprävention und kann die Ein-satzdauer des Athleten massgeblich ver-längern.

DEFINITION DER ANFORDERUNGENBevor wir detaillierter auf das Trainings-programm eingehen, ist es wichtig, die Anforderungen an ein Springpferd zu de-finieren. Dabei ist zu betonen, dass diese bereits auf tiefem Niveau entstehen und es daher sinnvoll ist, sich auch hier Gedan-ken über das Training zu machen.

Der Springsport verlangt vom Pferd eine hohe Kompetenz an Springvermö-gen, Vorsicht, Reaktionsgeschwindigkeit, Koordination, Gleichgewicht, Kraft und Gehorsam. Der grösste Teil der Kraft wird während des Absprungs von den Muskeln der Hinterhand generiert. Die Vorderbeine erfahren bei der Landung Kräfte von bis zum doppelten Körpergewicht, d. h. von über einer Tonne. In wissenschaftlichen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass Pferde bereits ab einer Hin-dernishöhe von 80 cm eine messbare Arbeit leisten müssen. Dies beweist, dass auch für tiefe Kategorien ein gewisses Trai-ning der Athleten angezeigt wäre.

Der Einsatz in einem Springparcours dauert in der Regel rund eine Minute. Die Herzfrequenz ist dabei hoch (gemäss Untersuchungen 150–200 Schläge pro Mi-nute). Blutlaktatmesssungen (Stoffwech-selprodukt, welches anfällt, wenn Energie im Muskel unter Sauerstoffausschluss her-gestellt wird = anaerober Stoffwechsel) nach absolvierten Parcours zeigen erhöhte Werte (bis zu 6mmol/lt). Dies zeigt auf, dass das Pferd die Anforderungen wäh-rend eines Parcours durch den anaeroben Stoffwechsel bereitstellen muss. Diese Er-kenntnis ist wichtig im Zusammenhang mit dem Training, denn dadurch ergeben sich spezifische Trainingsanforderungen.

WAS BEDEUTET TRAINING?Als Training bezeichnet man eine gezielte, geplante körperliche Tätigkeit mit dem

Ziel der Erhaltung oder Erhöhung der Leis-tungsfähigkeit. Bei einem guten Training profitieren auch die Gesundheit und eine lange Einsatzfähigkeit.

Es ist dabei zu beachten, dass vor einer Trainingsperiode konkrete Ziele gesetzt, das Vorgehen geplant und der Trainings-erfolg mittels regelmässiger Tests über-prüft werden. Ausserdem ist es wichtig, dass regelmässig trainiert wird.

Springpferde werden im landläufigen Sinn von den meisten Reitern mit Dressur-arbeit und im Springen trainiert. Ver-gleicht man mit dem Trainingsprogramm eines Humansportlers, so fällt auf, dass in jeder Disziplin das Ausdauertraining die Basis des ganzen Programms darstellt und durch Krafttraining ergänzt wird. Moder-ne Trainingsansätze verlangen auch im Pferdesportbereich eine vermehrte Be-rücksichtigung dieser Aspekte. Gerade im Springsport, wo dem Pferd eine kurze, aber intensive Leistung abverlangt wird, wird das Ausdauer- und Krafttraining neben der traditionellen Dressurarbeit und Springtrainings empfohlen, um einen Wettkampf- und Gesundheitsvorteil zu er-zielen.

WIE FÜR DEN EINSATZ TRAINIEREN? Der wichtigste Grundsatz beim Training jeglicher Disziplin im Reitsport soll die Abwechslung sein. Pferde sind Lebewesen, durch monotone Programme verlieren sie die Freude und Motivation. Ausserdem werden durch Abwechslung die Struktu-ren des Pferdekörpers in verschiedenster Weise belastet, wodurch sich das Gewebe bestmöglich anpassen kann. Diese Anpas-sungen sind wichtig für die Vorbeugung von Verletzungen. Es sollte also Abwechs-lung mit unterschiedlichen Aufgaben ge-boten werden, als auch auf unterschiedli-chem Untergrund gearbeitet werden.

DRESSURARBEITVon einem Springpferd erwartet man im Parcours Gehorsam, Durchlässigkeit, Wen-digkeit und Versammlungsfähigkeit. Diese Anforderungen sollen mit der Dressur-arbeit verbessert werden. Dabei ist es sinn-voll, nach der Skala der Ausbildung zu arbeiten. Die Basis, nach Ausbildungsskala, stellen der Takt, die Losgelassenheit und die

Anlehnung dar. Die Pferde sollten mehr-mals pro Woche auf unterschiedlichem Untergrund und in unterschiedlichen Situ-ationen gearbeitet werden. So kann auch im Gelände dressurmässig gearbeitet wer-den. Dies insbesondere, wenn keine Halle oder keinViereck vorhanden sind.

Bei dieser Arbeit mit dem Pferd soll, neben der korrekten Anlehnung und der zu erreichenden Losgelassenheit, auf die Förderung des Gehorsams geachtet wer-den. Nur durch eine korrekte Anlehnung und Losgelassenheit kann das Pferd über den Rücken schwingen und damit die Tragkraft des Rückens trainieren, was auch beim Springpferd aus gesundheitli-cher Sicht ein sehr wichtiger Aspekt ist.

Gearbeitet wird in vier Phasen:

am langen Zügel

Die Aufwärmphase ist wichtig, damit sich der Körper auf die stärkere Belastung in der Arbeitsphase vorbereiten kann. Da-bei wird die Muskulatur aufgewärmt und stärker durchblutet, das Kreislaufsystem langsam in Schwung gebracht und die Ge-lenke produzieren vermehrt Gelenk-sschmiere, was wichtig ist, um deren ver-mehrtem Verschleiss vorzubeugen.

In der Lösungsphase soll das Pferd in einem gleichmässigen, fleissigen Takt an die Anlehnung herangeritten werden. Sinnvolle Übungen in dieser Phase sind häufiges Abwenden auf grossen Linien (dazu kann man prima Sprünge oder Bäu-me als Wendepunkte brauchen), viele Übergänge und Tempoverschiebungen (Trab/Galopp verstärken, verkürzen), Schenkelweichen und Schulterwendun-gen. Dies sind alles lösende Übungen.

In der Arbeitsphase wird vor allem an der Durchlässigkeit des Springpferdes ge-arbeitet. Dies bedeutet, man versucht den Gehorsam und die Reaktion auf Hilfen zu verbessern. Ein durchlässiges Pferd re-agiert prompt und ohne Widerstand auf die Hilfen seines Reiters. Springpferde müssen insbesondere rasch auf verlangte Tempoverschiebungen reagieren. Aus die-B

ild: T

hier

ry P

itte

t

Page 8: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 26

sem Grund ist es unabdingbar, Verstärkun-gen und wieder aufnehmen zu üben, oder Distanzen in unterschiedlichen Tempi zu reiten. Solche Übungen können auch über Cavalettis und Bodenstangen geritten wer-den. Gleichzeitig trainiert so der Reiter auch sein Distanz- und Rhythmusgefühl. Dazu werden zum Beispiel zwei Cavalettis auf einer Linie aufgestellt, in einer Distanz von 6 bis 7 Galoppsprüngen (z. B. 24–27 m). Der Reiter übt diese Distanz mit unter-schiedlicher Anzahl Galoppsprünge, die er sich, bevor er losreitet, vornimmt. Für ihn stellt diese Übung ein gutes Training des Rhythmusgefühls dar, das Pferd wird in seiner Durchlässigkeit geschult und trai-niert seine Kraft für die Versammlungsfä-higkeit.

Um den Gehorsam zu fördern kann auch zwischen diesen Cavalettis ein Halte-punkt definiert werden. Mit Cavalettis las-sen sich sehr viele verschiedene Übungen gestalten, welche der Abwechslung in der Dressur dienen und sowohl Reiter wie auch Pferd fordern.

Der Dressurausbildung bei Springpfer-den ist keine Grenze nach oben gesetzt. Das heisst, je weiter man ein Springpferd dressurmässig ausbildet, umso höher ist auch der Benefiz bezüglich der Durchläs-sigkeit und Versammlungsfähigkeit im Springparcours, und umso einfacher wird das Reiten.

SPRINGTRAININGSpringen ist eine natürliche Veranlagung des Pferdes. Es war in der Wildnis nötig, bei der Flucht auch ein Hindernis überwinden zu können. Im Springparcours wird vom Pferd durch die Folge mehrer Hindernisse eine andere Anforderung gestellt. Aus die-sem Grund macht es Sinn, ein spezifisches, regelmässiges Training für das Springen durchzuführen. Dabei soll zum Einen an der Kraft und Reaktionsgeschwindigkeit gearbeitet und zum Anderen die Spring-technik verbessert werden.

Das Basistraining für Pferde jeden Niveaus sollte die Springgymnastik sein. Es werden dabei vor allem Springtechnik, Koordination, Gleichgewicht, Reaktions-geschwindigkeit und Kraft trainiert. Je nach Aufbau gymnastiziert man den Kör-per des Pferdes, insbesondere den Rücken, mehr oder weniger mit, was sich positiv auf das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirkt.

Als Springgymnastik bezeichnet man eine Reihe von Sprüngen, welche in unter-schiedlichen Höhen und Abständen auf-gebaut werden. Je nach Ziel der Übung kann die Gestaltung sehr unterschiedlich ausfallen. Wichtig ist, dass die Reihe so

aufgebaut ist, dass man ruhig hineinreiten kann und das Pferd innerhalb der Linie möglichst ungestört seinen Bewegungsab-lauf üben kann. Der Reiter soll sich dabei auf einen guten, ausbalancierten Sitz kon-zentrieren, damit er das Pferd möglichst wenig beeinflusst.

Es wird empfohlen, solche Übungen mindestens ein- bis zweimal wöchentlich durchzuführen. Das Trainieren über Ein-zelsprünge und Parcours macht insbeson-dere für junge oder guckrige Pferde Sinn. Dabei soll die Anzahl Wiederholungen nicht übertrieben werden, da es schnell zu

Überanstrengungen kommen kann, unter welchen die Motivation leidet. Auch soll-ten solche Trainings nur einmal wöchent-lich betrieben werden. Wichtig ist es, dass der Parcours und die Sprünge häufig um-gebaut und ausgewechselt werden, um die Pferde immer wieder neu zu fordern. Spe-zielle Sprünge, wie das Bidet oder Unter-bauten, können hier geübt und die Pferde daran gewöhnt werden. Auch ist es opti-mal, wenn man auf verschiedenen Trai-ningsplätzen üben kann.

Routinierte Pferde brauchen in der Re-gel ein viel weniger intensives Training

In der Springgymnastik soll auf einen ausbalancierten Sitz geachtet werden, um das Pferd bei seiner Aufgabe möglichst wenig zu stören und zu beinflussen.

Je weiter man ein Springpferd dressurmässig ausbildet, umso höher ist auch der Benefiz bezüglich der Durch-lässigkeit und Versammlungs-fähigkeit im Springparcours, und umso einfacher wird das Reiten.

Page 9: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 7

über Einzelsprünge. Die Planung muss je-doch sehr individuell gehalten werden. Jedes Tier ist anders.

AUSDAUER- UND KRAFTTRAININGEin gezieltes Ausdauertraining erfährt eher ein stiefmütterliches Dasein im Springsport.

Die Grundausdauer wird beim Ausrei-ten und in der täglichen Arbeit trainiert. Um diese Ausdauer weiter zu erhöhen, ist es notwendig, einen genug hohen Trai-ningsreiz zu setzen. Dabei besteht aber die Gefahr, dass man zu viel verlangt, das

Pferd dadurch die Lauffreude verliert und beim nächsten Mal schlechter statt besser läuft. Aus diesem Grund sollten solche Trainingseinheiten immer mit einer Puls-uhr geritten werden. Auf ihr kann der Reiter die Herzfrequenz des Pferdes wäh-rend des Rittes überwachen und die Trai-ningsintensität dosieren. Da bei einem solchen Training viele Fehler gemacht werden können, empfiehlt es sich, dieses unter Anleitung eines Profis zu erlernen, um den bestmöglichen Trainingseffekt zu erreichen. Ein Pferd kann nicht wie der Humansportler im Kraftraum trainieren.

Krafttraining für Springpferde findet man in der Springgymnastik, beim Klettern im Gelände und der Arbeit vor der Kutsche. Wobei in letzterer jedoch nur noch die wenigsten Reitpferde ausgebildet sind.

Das Trainingsprogramm für ein Spring- pferd muss individuell gestaltet werden. Als wichtigstes Augenmerk ist auf Ab-wechslung zu achten, um die Motivation des Athleten zu erhalten. Das Pferd sollte neben der Arbeit auf Platz und Halle auch regelmässig im Gelände bewegt und ge-arbeitet werden.

Mit Springgymnastik trainiert man die Springtechnik, Koordination, Gleichgewicht, Reaktionsgeschwindigkeit und Kraft des Pferdes. Die Linie soll jedoch in der Mitte gesprungen werden.

Eine prompte Reaktion auf Hilfen während des Parcours wird mit regelmässiger Dressurarbeit erreicht.

Spezielle Sprünge wie das Bidet und Unterbauten werden als Einzelhindernisse geübt bis das Pferd nicht mehr zögert.

Page 10: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 28

Page 11: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 9

P R O M I N E N T I M S AT T E L

Auf dieser Seite stellen wir ihnen in jeder Ausgabe eine Persönlichkeit vor, die Sie schon länger kennen. Doch wussten Sie schon,

dass dieser prominente Mensch mit Ihnen eine PASSION teilt? Die Liebe zum Pferd.

MICHAEL SCHUMACHERFORMEL-1-FAHRER

Foto: ZvG

Seit wann reiten Sie?Ich habe Spass daran, ab und zu auf einem Pferd zu sitzen, aber ich würde nicht sagen wollen, dass ich wirklich reite. Ich mache das seit einigen Jahren immer wieder ein-mal.

Wie kommt ein Formel-1-Weltmeister aufs Pferd?Damit, dass ich Formel-1-Weltmeister bin, hat das nichts zu tun – sondern ausschliess-lich mit meiner reitsportbegeisterten Frau. Die hat mich mit ihrer Passion dazu gebracht, dass auch ich das gerne mache. Sie bevorzugen ja die Disziplin «Reining», was fasziniert Sie an dieser Sportart?Was mir gefällt, ist die unglaubliche Sensi-bilität der Quarterhorses und das sensible Zusammenspiel mit dem Reiter. Ich bin Rennfahrer und verstehe meinen Sport als Teamsport. Und Reining ist in gewisser Weise auch ein Teamsport, denn hier funk-tioniert alles nur über das Miteinander. Dass es so leicht aussieht, ist dabei beson-ders faszinierend.

Ihr Terminkalender ist bestimmt sehr voll, wie viel Zeit bleibt Ihnen noch um zu reiten?

In der Tat sehr wenig. Es ist wirklich ein Ausgleich, den ich selten schaffe.

Wo haben Sie Ihre «reiterliche» Ausbil-dung absolviert?Meine Frau ist meine Trainerin, und natür-lich ihre Trainerin Shauna Larcombe. Ich habe ja Glück in dieser Hinsicht, ich kann auf der eigenen Anlage trainieren.

Nehmen Sie gelegentlich noch Trainings-stunden oder sind Sie abgesehen vom Schalensitz auch im Sattel schon ein «Weltmeister»?Wie gesagt, ich bin ein Freizeit-Reiter.

Nehmen Sie auch an Wettkämpfen teil?Wenn Corinna ihre Show ausrichtet, die SVAG CS Classic, werde ich zum Reining-Wettkämpfer. Aber nur dann.

Was möchten Sie im Sattel erreichen? Verfolgen Sie konkrete Ziele im Reit-sport?Mein einziges Ziel im Reitsport ist, besser zu werden. Ich habe noch viel Potenzial nach oben.

Als Formel-1-Pilot sind Sie während vieler Wochen und Monate unterwegs. Wie häufig trifft man Sie auf der CS-

Ranch an? Oder anders gefragt: Wie oft sitzen Sie im Sattel und nicht im Schalen-sitz?Ich bin häufiger mal bei Corinna auf der Ranch, aber meistens nicht zum Reiten.

Hat Michael Schumacher noch einen konkreten (Pferde-)Wunsch oder Traum, den er sich erfüllen möchte?Ich bin nicht nur in dieser Hinsicht wunschlos glücklich.

Page 12: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 210

V E R A N S TA LT U N G E N I M H E R B S T

Auf diesen Seiten empfiehlt Passion einige Veranstaltungen. Ihren Event, der in den Monaten Februar, März und erste Hälf-te April zur Austragung kommt, können Sie uns für die Winter-ausgabe von PASSION bis am 31. Dezember melden. Eine

Auswahl Ihrer Einsendungen werden wir veröffentlichen. Da es sich aber um eine Gratisrubrik handelt, wird kein Gut zum Druck gegeben und die Veröffentlichung der Termine kann nicht garantiert werden. [email protected]

Das Nationale Pferdezentrum Bern (NPZ) bietet in Zusammenarbeit mit Andreas Kurtz’ Ethologie-schule diese vom BVET anerkannten Kurse nun auch in der Ostschweiz an. Im Tiergesundheits-zentrum «HealthBalance» in Uzwil begeistert Sie ein Team von hochkarätigen Referenten mit dem Neusten aus der Pferdewelt und dem vom BVET vorgeschrieben Inhalt.

Mehr Informationen und die Anmeldung finden Sie auf:Andreas KurtzEthologieschuleTösstalstrasse 968496 [email protected]

FACHSPEZIFISCHE BERUFSUNABHÄNGIGE AUSBILDUNG FBA 7. BIS 10. NOVEMBER 2012

APASSIONATA – DIE GROSSE 10-JAHR-JUBILÄUMSSHOW «FREUNDE FÜR IMMER» 9. BIS 10. NOVEMBER 2012

APASSIONATA, der Name steht seit zehn Jahren für magische Begegnungen zwischen Mensch und Pferd. 5,5 Millionen Besucherinnen und Besucher haben die erfolgreichste Pferde-show Europas bis heute gesehen. Alleine in der Schweiz liessen sich weit über 100 000 Personen begeistern. APASSIONATA ist ein Feuerwerk an Emotionen, ein Erlebnis für die ganze Familie, eine Show aus mitreissender Musik und spekta-kulären Acts. Auch im Jubeljahr macht APASSIO-NATA in Zürich Halt. In diesem Jahr erstmals in der Kolping-Arena in Zürich Kloten.

Ensembletänzer, eine Hauptdarstellerin für die Rol-le der «Amelie» sowie eine Sängerin beteiligt. Aber insgesamt sind es ca. 100 Mitwirkende vor und hinter den Kulissen, die für einen reibungslosen Ab-lauf sorgen. Neben unserem fantastischen Produk-tionsteam haben wir zum Beispiel Kostümbildner, Maskenbildner, Tontechniker, Lichtoperator, eine tolle Backstage-Crew, einen Caterer, Fahrer und noch viele, viele Leute mehr mit auf Tour. Ohne all diese helfenden Hände wäre eine Show wie APASSIONATA gar nicht möglich.

Wie viele Zuschauer in der Schweiz und ins-gesamt?Insgesamt konnten wir schon über 5,5 Millionen Besucher begeistern und APASSIONATA ist mittler-weile zu Europas erfolgreichster Familienunterhal-tungsshow mit Pferden geworden. In der Schweiz haben wir pro Tournee durchschnittlich 20 000 Zu-schauer.

Wie häufig ausverkauft?Insgesamt liegt die Auslastung bei ca. 80 %. Na-türlich haben wir in jeder Tournee Shows dabei, die auch mal komplett ausverkauft sind. So hat APASSIONATA beispielsweise im vergangenen Jahr den Sold-Out-Award in der LANXESS arena in Köln erhalten.

Seit wann läuft das aktuelle Programm und wo überall in der Schweiz?Die Premiere der grossen Jubiläumstournee «10 Jahre APASSIONATA – Freunde für immer» ist bereits Anfang November. Im Anschluss kommen wir direkt in die Schweiz! Am 9. und 10. November 2012 sind wir zu Gast in der Kolping-Arena in Zürich Kloten, und am 6. April 2013 kommen wir dann noch einmal nach Basel.

Was sind die nächsten Ziele der Veranstalter?Unsere grösste Vision ist «APASSIONATA 3010». Wir möchten etwas Nachhaltiges schaffen, das über unser Wirken hinaus besteht. Unser Traum ist, dass diese Show immer so weitergeht, denn die Liebe von Mensch zu Pferd ist in unseren Augen unendlich.

Beantwortet wurden die Fragen gemeinsam von:Kreativdirektor Holger EhlersPferdebeauftrage Meike Arnason

Wer ist der Gründer/Erfinder?Produzent und Veranstalter von APASSIONATA, Europas erfolgreichster Unterhaltungsshow mit Pferden, ist Diplomkaufmann Peter Massine.

Wie ist es entstanden?Im Jahr 2001 schlug die Deutsche Reiterliche Vereinigung Peter Massine vor, eine Unterhal-tungsshow mit Pferden zu entwickeln. Massine, der selbst in der Nähe der deutschen «Pferde-hochburg» Münster aufgewachsen ist, erkannte das Potenzial auf Anhieb und wusste, dass Pferde weitaus mehr Faszination auf den Menschen aus-üben können als es bisher bei klassischen Reit-sportveranstaltungen der Fall war. So konzipierte er gemeinsam mit seinem damaligen Partner eine Show mit Pferden für die ganze Familie, die ver-schiedene Pferderassen aus der ganzen Welt und diverse Reitdisziplinen mit eigens komponierter Musik und speziellen Lichteffekten in einer jeweils liebevollen Geschichte verbindet.

Seit wann gibt es die Show in der heutigen Form?Wir gehen bereits in das zehnte Jahr! Die gros-se Jubiläumsshow «Freunde für immer» zeigt die schönsten Momente aus zehn Jahren APASSIONA-TA. Von Anfang an dabei ist Holger Ehlers, unser künstlerischer Gesamtleiter der Show. Er entwickelt mit seinem Team faszinierende Traumwelten und Bilder, verbunden mit einem Handlungsfaden, der immer die Idee hat, die ganze Familie zu begeis-tern, und auch für Menschen, die keinen Zugang zu Pferden haben, durch die Art der Inszenierung eine ganz eigene Entertainmentwelt zu erschliessen, die es in dieser Art weltweit nicht gibt. Holger Ehlers, der vorher nach seinem Musikstudium an vielen Bühnen arbeitete, versucht den Spannungsbogen aus den Träumen der großen Kinoleinwand sowie dem Zauber des Theaters mit Horsedirector Meike Arnason und Visual-Supervisor Karen Massine im-mer wieder neu in Szene zu setzen.

Wo ausser in der Schweiz wird das Ganze noch aufgeführt?Die grosse Jubiläumsshow tourt durch über 25 Städte. Neben der Schweiz und Österreich wird die Show vor allem in Deutschland zu sehen sein. Aber auch grosse europäische Städte wie Prag, Helsinki oder Antwerpen stehen auf dem Tourplan.

Wie viele Artisten und Tiere sind beteiligt?An der Show selbst sin fast 50 Pferde (darunter zehn verschiedene Rassen) und 35 Reiter sowie 6

Page 13: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 11

Sportmode ist vor allem funktionell. Diese Aussage trifft in der heutigen Zeit nur noch eine Hälfte der Wahrheit. Hat sich der Trend in den letzten Jahren schon stark von rein funktionellen hin zu modischen Attributen gewandelt, steht uns nun ein wirklich farbenfroher Modeherbst und -winter bevor.

MODESPEZIAL

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 11

Page 14: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 212

K U N T E R B U N TMODE

SPEZIAL

timale Bewegungsfreiheit. Die Materialien sind zudem atmungsaktiv, halten den Kör-per angenehm warm und sorgen für bes-ten Feuchtigkeitstransport. Die Zeiten reiner Baumwollunterwäsche, Sweater und Shirts sind bei sportlichen Aktivitäten wohl endgültig vorbei.

Ein weiterer wichtiger Aspekt im kom-menden Modeherbst ist das Thema Sicher-heit. Noch bis vor wenigen Jahren hatten Accessoires im Bereich Kopfschutz und Protektoren mit Mode wenig gemein. Best-

Wer von uns wünscht sich nicht einen länge-ren, schöneren Som-mer? Das allein hilft aber nicht mehr viel.

Längst werden die Tage merklich kürzer, die morgendlichen Nebelschwaden im Mittelland halten sich hartnäckig bis weit in den Vormittag und das Grün der Wälder verändert sich immer rascher in eine wun-derschön herbstliche Farbenpracht. Aber spätestens wenn dann Ende Oktober die Uhren wieder um eine Stunde auf Winter-zeit zurückgestellt und die Tage schlag-artig nochmals kürzen werden, wissen es alle: Der nächste Winter kommt bestimmt – und mit ihm viele triste Tage.

Bei der Reitsportmode wird es in den kommenden Herbst- und Wintermonaten aber alles andere als trist: Hat sich bereits in den vergangen Jahren ein deutlicher Trend zu mehr Farbe durchgesetzt, wird dieser in der bevorstehenden kalten Jah-reszeit praktisch von allen Reitmode-Häu-sern weiter ausgebaut und mit neuen, trendigen Farbtönen verstärkt.

Und ein weiterer Trend zeichnet sich immer stärker ab: Des Reiters Interesse an Mode und Funktionalität hört nicht bei der Oberbekleidung auf. Wie im Winter-sport und in allen Ausdauer-Sportarten gewinnt «das Darunter» auch beim Reiten immer mehr an Bedeutung. Funktionelle Unterwäsche und Mid-Layer – ebenfalls mit starken Farbakzenten – sind äusserst angesagt. Dehnfähige Kunstfasern und Stretch gewähren in allen Situationen op-

möglicher Schutz von Kopf und Rücken bei Stürzen und Unfällen war der aus-schlaggebende Faktor. Ein Blick auf die Unfallstatistiken zeigt rasch, dass auch heute noch das Hauptaugenmerk der Pro-duktdesigner auf der Funktionalität liegen sollte. Ist doch die Unfallhäufigkeit in der Freizeit im Gegensatz zu den Berufsunfäl-len nach wie vor steigend. Und insbeson-dere hinsichtlich der auffallend hohen Anzahl an Kopfverletzungen wird das Helmtragen gerade beim Ski- und Snow-

N T E R B U N T SPEZIAL

H E R B S T 2 0 1 2

Page 15: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 13PA S S

K U N T E R B U N TMODE

SPEZIAL

boardfahren, auf dem Velo und beim Rei-ten sowohl vom BfU (Bundesamt für Un-fallverhütung) wie auch von der SUVA (Schweizerische Unfallversicherungsan-stalt) immer wieder empfohlen. Eine Stu-die des BfU aus dem Jahre 2011 zeigt auf, dass in der Schweiz jährlich 6600 «nicht tödliche Unfälle im Reitsport» registriert werden. In Bezug auf das absolute Aus-mass liegt der Pferdesport damit zwar noch weit hinter den Spitzenreitern Fuss-ball und Wintersport. Bezieht man aber die Unterscheidung nach Geschlechtern mit ein, liegt der Reitsport bei der weibli-chen Bevölkerung in der Statistik hinter dem Skifahren bereits auf Rang zwei.

Breit angelegte Informationskampag-nen von BfU und SUVA haben in der Schweizer Bevölkerung hinsichtlich Si-cherheit und Unfallprävention schon eini-ges bewirkt. Im Velosport hat sich das Tragen von Helmen und Protektoren in-zwischen recht etabliert. Im Wintersport hat es sich zu einem richtigen Hype ent-wickelt. Nicht nur die etablierten Helm- und Protektorenhersteller entwickeln ste-

tig neue, komfortablere und modischere Produkte. Auch typische Bekleidungsmar-ken haben insbesondere den Helm fest in ihre Sortimente integriert und sowohl farblich wie auch in der Form optimal auf die Bekleidungslinien abgestimmt.

Und im Reitsport? Ob Einsteiger, ambi-tionierter Hobby- oder professioneller Sportreiter – ohne geeigneten Kopf- und Rückenschutz sollte heute niemand mehr in den Sattel steigen. Die Produktevielfalt des kommenden Modewinters unter-streicht den Trend bei namhaften Herstel-lern von Helmen und Protektoren. Sie nutzen ihre jahrelange Erfahrung und die Erkenntnisse aus den anderen Sportarten nun auch für den Pferdesport und bieten Reiterinnen und Reitern ein stetig wach-sendes Angebot an Helmen und Rücken-panzern. Und auch hier treten neben den Sicherheitsaspekten verstärkt auch modi-sche Attribute in den Vordergrund. So kann z. B. bei einzelnen Helmen ein Teil der Schale mit wenigen Handgriffen aus-gewechselt werden – sei es wegen der Re-flektoren, die im Dunkeln deutlich mehr

Sicherheit geben, oder einfach nur, um den Helm farblich besser auf das individu-elle Outfit abzustimmen.

Wir können uns also freuen auf einen farbenfrohen Modewinter mit vielen neu-en Outfits und nützlichen Accessoires für unser liebstes Hobby. So gibt es dann auch genügend Gründe für die nächste, ausge-dehnte Shoppingtour. Viel Spass dabei.

Page 16: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 214

K U N T E R B U N TMODE

SPEZIAL

Auffallend, sportiv und glanzvoll präsen-tiert sich PIKEUR in den neuen Herbst-/Winterkollektionen. Neben den klassi-schen, herbstlichen Farbtönen setzt die SPORTSWEAR-Mode für die bevorstehen-den kalten Tage insbesondere mit dark green, saphir blue und winter red neue (Farb-)Akzente.

PIKEUR kommt mit einem neuen Win-ter-Vollsortiment. Von Daunenwesten über wasserdichte Jacken und sportive Par-kas bis zur Fleecejacke. Die NEXT-GENERA-TION-Kollektion lässt keine Wünsche of-fen. Und wer es lieber noch etwas edler mag setzt auf die PREMIUM COLLECTION. Die etwas dezenteren Farben, die ange-nehm weichen Materialien mit Felloptik, die glänzenden Oberstoffe wie auch die aufwendig eingearbeiteten Details ziehen die Blicke auf sich.

Die gesamte Kollektion überzeugt in ihrer modernen Aussage durch trendge-rechte Schnittführungen, hochwertige Detailausstattungen und kombinations-freudige Farben.

Erhältlich im Reitsport-Fachhandel oder unter www.pikeur-shop.de

Die neue Daunenjacke Venja bietet absolu-te Leichtigkeit durch die fast schwerelose Füllung mit feinsten Daunen. In Größe 36 wiegt die Jacke nur 250 Gramm. Auch für Unterwegs ist Venja sehr praktisch, denn sie lässt sich ganz einfach zum Miniformat zusammenlegen und findet in jeder Ta-sche Platz.

Die zweifarbige Daunenjacke ist nicht nur trendy glänzend und seidig soft, son-dern sie ist ein absoluter Eyecatcher, der Elegance und lässigen Esprit vereint. Die raffinierten Steppungen akzentuieren die schlanke, kurze Passform. Venja ist was-serabweisend, atmungsaktiv und wärme-isolierend.

FARBENFROH

CAVALLO WARTET MIT ZWEI NEUEN DAUNENOBERTEILEN AUF

Und wer es lieber ohne Ärmel mag, setzt auf die Weste Viktoria, superleicht und hochwertig. Fashion, softness und fe-derleichte Wärme auf den Punkt gebracht. Die Daunenweste ist so leicht, dass sie in Größe 36 lediglich 90 Gramm wiegt. Auch sie lässt sich ganz klein zusammenlegen.

Viktoria ist wasserabweisend, atmungs-aktiv, wärmeisolierend und waschbar (90/10 Daune). Materialzusammensetzung 100 % Polyester/Nylon.

Erhältlich im Reitsport-Fachhandel oder unter www.cavallo.info

Page 17: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 15

MISTRALL PLUS – HOCHWERTIG UND EDEL

Neben dem MISTRALL hat der Helmspezia-list CASCO nun den MISTRALL Plus im Sortiment. Die neue Edition setzt auf noch mehr Eleganz. Dafür sorgt das edle schwar-ze Finish, das den klassischen Ausdruck des Helmes akzentuiert. Das Aluminium-Hochglanz-Emblem am Heck unterstreicht die hochwertige Ausstrahlung. CASCO ver-folgt das Konzept der neuen Edition bis ins Detail. Selbst die dezent geprägten Belüf-tungslöcher passen durch ihre schwarz-metallene Färbung perfekt zum restlichen Editionsdesign.

Zudem kann der MISTRALL Plus durch die farbigen, wechselbaren CASCO-Strei-fen individuell gestylt werden. Die Strei-fen bringen jedoch nicht nur leuchtende Farbakzente, sondern sehr viel Sicherheit. Die Streifen sind reflektierend und in der Dämmerung von allen Seiten gut sichtbar.

Die speziell vernähte Funktions-Polste-rung CoolMax Comfort bietet höchsten Tragkomfort. Für die ganz kalten Tage

kann zusätzliche eine hochwertige Win-terausstattung ergänzt werden. Im Bereich Schlagsicherheit setzt CASCO auf die Mo-nocoque-in-mold-plus-Bauweise. Sie ver-schafft dem Helm nicht nur grosse Sicher-heitsreserven, sondern macht ihn auch zu einem wahren Leichtgewicht.

Anzeige

K U N T E R B U N TMODE

SPEZIAL

On Top gibt es serienmässig eine Helm-box zur Aufbewahrung und für den Trans-port gleich dazu.

www.casco-helme.de

Page 18: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 216

K U N T E R B U N TMODE

SPEZIAL

cp ist ein führender Swissbrand von Helmen, Goggles und Sonnenbrillen für Winter- und Sommersport. Mit dem ca-vallito lanciert cp nun erstmals einen Reithelm, in dem alle Erfahrungen aus den anderen Sportarten zusammenflies-sen.

SICHER – ÄSTHETISCH – COOL

DER NEUE CAVALLITO VON CP

Der cp cavallito verfügt über alle Vorteile eines modernen Hightech-Helms. Die Hy-brid-Technologie verbindet erstmalig die Vorteile von Inmolding und Hartschale. Der untere Teil des cp cavallito wird im Inmolding-Verfahren hergestellt. Dies hält das Gewicht tief – der cavallito wiegt gera-de mal 500 Gramm – bei optimaler Dämp-fung.

Die obere Hartschale ist aufgeschraubt, garantiert höchste Schlagfestigkeit und schafft Raum für beste Be- und Entlüftung mit 21 Öffnungen. Die grossen Lüftungs-schlitze können leicht mit einem Schieber reguliert und bei Bedarf auch ganz ge-schlossen werden. Das Innenfutter ist waschbar.

Genial ist das Run-System zum Fine-tuning bei der Grössenanpassung: Auch mit behandschuhter Hand kann einhän-dig während des Reitens mit dem hinten angebrachten Grössenverstellrad die per-fekte Passform eingestellt werden. Der Kinnriemen der Dreipunktbefestigung ist angenehm gepolstert und leicht zu bedie-nen.

Der cp cavallito ist standardmässig in zwei verschiedenen Modellvarianten verfüg-bar: Schwarz soft touch zum Preis von CHF 199.– oder mit einer echten Carbonschale, erhältlich für CHF 499.–.

Auch für Abwechslung wurde gesorgt:

wärmende Earpads, die mit einem Handgriff angesteckt werden können.

neue Zusatzschale in der Farbe Night-life für bessere Sichtbarkeit. Mit weni-gen Handgriffen und dem mitgeliefer-ten Imbusschlüssel lässt sich die Helmschale im Handumdrehen aus-wechseln – im Frühling folgen weitere modische Designs um den Helm op-tisch zu verändern ab CHF 49.–.

Der cp cavallito erfüllt die Euronorm EN1384 und damit sämtliche Anforderun-gen der FEI an einen turniertauglichen Sporthelm. Er ist in vier Grössen lieferbar (53/55, 56/58, 58/60 und 60/62).

Beide Standardausführungen sind ab Ende -

hältlich.

Page 19: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 17

K U N T E R B U N TMODE

SPEZIAL

Ein Muss für jeden Kleiderschrank: Der Kurzmantel Alina von Waldhausen.

Als Bestandteil der ELT Premium Line besticht er durch zurückhaltende Eleganz und herausragende Funktionalität. Durch das wind- und wasserdichte sowie at-mungsaktive Material ist er für die kalten Tage ideal geeignet.

Auffallend sind die verschweissten Näh-te, der Zwei-Wege-Reissverschluss mit Druckknopfleiste und die in Form ge-schnittenen Ärmel. Abnehmbare Kapuze und Fellkragen machen den Mantel op-tisch sehr variabel. Reitschlitze hinten und Belüftungsschlitze unterm Arm sorgen für sportive Funktionalität.

Für darunter ist das Fleeceshirt Greta bestens geeignet. Wer in der kalten Jahres-zeit Sport treibt, weiss, wie wichtig war-me, atmungsaktive Kleidung ist. Shirts aus Fleecematerial sind deshalb genau richtig. Einzeln zu tragen, in Kombination mit einer Softshelljacke oder als zusätzlicher Kuschelfaktor unter einer Wetter- oder Windjacke – oder eben unter einem Kurz-mantel. Das Microfleece-Shirt ist schnell-trocknend, verfügt über einen Stehkragen mit Reissverschluss und der taillierte Schnitt passt sich ideal der Körperform an.

www.waldhausen.com

GUT KOMBINIERT

STYLISCH, WARM UND KUSCHLIG

HORZE DAMEN GRAND PRIX THERMOHOSE

www.pb-collection.com

SE

Der komfortable Schnitt des Grand Prix aus wind- und wasserdichtem Softshell mit weicher, warmer Fleece-Innenseite und elastischem Kunstlederbesatz.

Erhältlich im Fachhandel. Weiter Infos unter www.horze.com

Ab Ende Oktober präsentiert Poco Bueno Col-lection die neue Herbst/Winterkollektion 2012/2013. Langarm-Sweatshirts in diversen, coolen, trendigen Farben, sowie Winterjacken mit den gewohnten hochwertigen Stickereien und Style.

Erhältlich bei exklusiven Fachhändler oder online im Poco Bueno-Shop www.pb-collection.com/shop.html.

Alle aktuellen News über Poco Bueno Collection finden Sie auch auf Facebook!

Page 20: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 218

K U N T E R B U N TMODE

SPEZIAL

Das grosse Know-how über Sturzdynamik, Aufprallenergie und Restkraftwerte und wie man sich effizient dagegen schützt, stammt ursprünglich aus der «Töff-Welt». Bereits seit über 10 Jahren im alpinen Win-tersport vertreten, zählt KOMPERDELL auch hier zu den Pionieren und erfahrens-ten Protektorenherstellern. Mit den inno-vativen Sicherheitswesten schafften sie jetzt auch im Reitsport einen erfolgrei-chen Markteintritt. Erstmals vorgestellt auf der Spoga Horse 2011, wurde die Front-zippweste gleich mit dem Innovations-preis ausgezeichnet.

Mit der neuen CROSS VEST LIGHT bringt KOMPERDELL für 2013 eine neue und äusserst komfortable Schutzweste auf den Markt. Extreme Leichtigkeit, beste Schutzfunktion und enorm flexible An-passungsfähigkeit sorgen für den einzig-artigen Tragekomfort.

Die Cross Vest Light wird zum kaum spürbaren Sicherheitspanzer, der sich op-

timal anpasst und nicht aufträgt. Sie lässt sich problemlos auch unter einem Sakko tragen. Die Weste besteht aus KOMPER-DELLs sicherstem Cross3-Rückenprotektor (CE-geprüft EN 1621-2) mit unschlagbar niedrigen Restkraftwerten, die weit unter den gesetzlichen Vorschriften liegen. Zu-sätzlich werden Rippen und Weichteile durch eine innovative Schaumkonstruk-tion geschützt. Die Dual-Density-Schäume passen sich durch Einwirkung von Körper-wärme perfekt an die Kontur des Körpers an. Dies macht nicht nur eine gute Figur, sondern bietet auch umfassenden Schutz.

Seitlich kann zusätzlich die Passform stufenlos weitenreguliert werden. Erhält-lich ist die Weste in einer Herren- und Damenversion mit Brustausformung und Taillierung.

www.komperdell.comwww.camaro.at

Vorteile der Merinowolle: Aufgrund der natürlichen antibakteriellen Eigenschaft der Merinofasern können sich Gerüche nicht festsetzen.

Atmungsaktiv: Die Merinofasern leiten Feuchtigkeitsdampf zur Gewebeoberflä-che, bevor er zu Schweiss wird – ein tro-ckeneres und angenehmeres Tragegefühl ist garantiert.

Temperaturregulierend: Merinofasern sollen den Körper vor extremer Hitze und Kälte schützen. An kalten Tagen schliessen die Fasern die Körperwärme ein. An heis-sen Tagen leiten sie die Feuchtigkeit ab.

Weich und nicht kratzend: Merinowolle ist seidenweich, da sie aus demselben Pro-tein besteht, das auch in unserer Haut enthalten ist. Ihre Fasern sind so fein, dass sie nicht kratzen.

Erhältlich bei:Felix Bühler AG, www.felix-buehler.ch Bestellhotline: 0848 80 33 80

FUNKTIONELL

MIT SICHERHEIT

Das Oasis Crewe 200 ist ein kör-perbetont geschnittenes Lang-armshirt von icebreaker aus wei-cher 200 g/m² Merinowolle. Mit Flachnähten und Raglanschnitt.

Die Legging 200 ist das Pendant für unten. Lange Unterziehhose aus weicher 200g/m² Merinowolle. Bund elastisch eingefasst, Flach-nähte.

Page 21: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 19

Rilewa AG Menziken

Tel: 062 771 12 33Fax: 062 771 75 [email protected] - www.mountainhorse.ch

MOUNTAIN HORSE Katalog Herbst/Winter 2012

3046 MOUNTAIN RIDER JACKE UNISEX

WETTERFESTE UND WINDDICHTE ALLROUNDJACKE MIT VIELEN PRAKTISCHEN TASCHEN.GR. XS-XL IN BLAU UND BRAUNCHF 198.00

Page 22: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 220

3525 WINNIPEG

ELEGANTE, FUNKTIONELLE DAMENJACKE, WASSERDICHT UND ATMUNGSAKTIV. INNENFUTTER AUS HÜBSCHEM UND WARMEM FELLIMITAT.GR. S-XL IN SCHWARZ GR. S-L IN WEISSCHF 280.00

3039 DENVER DOWN LITE UNISEX

TRENDIGE, LEICHTGEWICHTIGE DAUNENJACKE MIT HOHEM KRAGEN.GR. XS-XL IN SCHWARZCHF 190.00

Page 23: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 21

3490 GRACE

TOPSELLER

TAILLIERTE, SPORTLICHE DAMENJACKE. WASSERDICHT UND ATMUNGSAKTIV.GR. XS- XL IN SCHWARZ UND WINTEROLIVCHF 245.00

3517 CREW VEREINS- JACKE UNISEX

MODISCHE REITJACKE SPEZIELL ENTWORFEN DAMIT IHR CLUBABZEICHEN AUF DEM RÜCKEN EINGESTICKT WERDEN KANN.GR. XS-XL IN SCHWARZGR. S-L IN BRAUNCHF 120.00

Page 24: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 222

4047 VIRGINIA FLEECE DAMEN

KLASSISCHE FLEECEJACKE FÜR DEN GANZEN WINTER.ANTI-PILLING FLEECE.GR. XS-L IN ROTCHF 98.00

4008 BELMONT COZY DAMEN

FLAUSCHIGER FLEECE FÜR DIE KALTEN WINTERTAGE. MODISCHER SCHNITT, HOHER KRAGEN UND REISSVER-SCHLUSS VORNE. ANTI-PILLING FLEECE.GR. XS-L IN BRAUNCHF 89.00

4274 BARNABY FLEECE UNISEX

WARME UND KUSCHLIGE FLEECEJACKE MIT GERADEM SCHNITT. ANGENEHMER TRAGEKOMFORT, FLACHER REISSVERSCHLUSS UND STICKEREI AUF DER BRUST.GR. XS-XL IN WEISSCHF 89.00

Page 25: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 23

8166 STORM HAT

ALL-WETTER-HUT, WASSERFESTEINHEITSGRÖSSE IN BLAUCHF 35.00

4269 ELEMENT MICROFLEECE

UNISEX

HÖCHSTE ATMUNGSAKTIVITÄT, POLARFLEECE AUS SOFTSTRETCH.GR. XS-XL IN SCHWARZCHF 60.00

4426 ENERGY TECH TOP

FUNKTIONELLES SHIRT, TROCKNET SCHNELLUND ABSORBIERT DEN SCHWEISSGR. XS-XL IN SCHWARZCHF 69.00

STORM HAT

WETTER-HUT, WASSERFESTEITSGRÖSSE IN BLAU5.00

4275 MARISSA FLEECE DAMEN

EXKLUSIVE FLEECEJACKE AUS HIGHTECH-MATERIAL.TRANSPORTIERT DIE FEUCHTIGKEIT NACH AUSSEN UND HÄLT SO DIE REITERIN WARM UND TROCKEN.GR. XS-XL IN BLAUCHF 89.00

Page 26: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 224

5012/5025 CREW PANTS

REGENHOSEN WASSERDICHT MIT VOLLBESATZ.GR. 140-170 UND XS-XL IN SCHWARZCHF 109.00 KINDER UND

CHF 119.00 ERWACHSENE

5211 POLAR THERMOHOSE

BESTSELLER, 100% WASSERDICHT, ATMUNGSAKTIV UND WARM GEFÜTTERT. SEITLICHE REISSVERSCHLÜSSE, VOLLBESATZ, VORGEFORMTE KNIE.GR. XS-XL IN SCHWARZCHF 190.00

8375 ORBIT STIRNBAND

AUS FLEECE, ELASTISCH MIT OHRENSCHUTZ. KANN AUCH UNTERDEM HELM GETRAGEN WERDEN.EINHEITSGRÖSSE IN SCHWARZCHF 20.00

8283 OPUS BALACLAVA

DÜNNE STURMHAUBE FÜR UNTER DEN HELM.EINHEITSGRÖSSE IN SCHWARZCHF 29.00

SS

DIIDI

INNINNDNDND

ENNNEN

CHTCHTCHT

SCHWARZSCHWARZN SCHWARZDDD

EEEE

SUPERIORPERFORMANCE

Page 27: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 25

7005 HANDSCHUH AUS SOFTSHELL

WASSERDICHTER HANDSCHUH AUS SOFTSHELL MITWARMEM FLEECEFUTTER.GR. XS-XL IN SCHWARZCHF 45.00

GR. XS-XL IN S ZGR. XS-XL IN SCHWARZCHF 45 00CHF 45.00

7006 TRAIL HANDSCHUH

WARMER UND STRAPAZIERFÄHIGER WINTERHANDSCHUH MIT STRICKBUND.GR. S-XL IN SCHWARZCHF 36.00

7002 PERFORMANCE HANDSCHUH

WASSERDICHTER, WARMER HANDSCHUH MIT FUTTER AUS MICROFLEECEGR. XS-XXL IN SCHWARZCHF 45.00

6026 YORK SOCKEN

KNIEHOHE REITSOCKEN MIT VERSTÄRKTEM FUSS AUS FROTTEE UND STÜTZUNG DES FUSSGEWÖLBES. BAUMWOLL-NYLON GEMISCH.GR. 35-39 UND 40-45 IN BRAUNCHF 19.00

6030 DRY TECH SOCKEN UNISEX

REITSTRUMPF AUS COOLMAX, WOLLE UND SPANDEX. ELASTAN IN SCHAFT UND FUSS FÜR OPTIMALEN KOMFORT. VERSTÄRKUNG IN SOHLE, FERSE UND ZEHEN.GR. 35-39 UND 40-45 IN SCHWARZ-ROTCHF 25.00

Page 28: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 226

SUPREME HIGH RIDER SCS3 LITE

ELEGANTER REITSTIEFEL AUS WEICHEM NAPPALEDER.ELASTISCHE RISTSCHNÜRUNG UND STRAPAZIERFÄHIGER YKK-REISSVERSCHLUSS FÜR EINFACHES AN – UND AUSZIEHEN.DIVERSE FUSS- UND SCHAFTWEITEN.1344 NORMAL/NORMAL GR. 36-421345 NORMAL/ENG GR. 36-411346 KURZ/NORMAL GR. 36-411347 NORMAL/WEIT GR. 37-421348 LANG/ENG GR. 38-421389 NORMAL/NORMAL GR. 43-45 HERRENCHF 530.00 FÜR DAMEN UND CHF 580.00 FÜR HERREN

1383 EXTRALEICHTER STEIGBÜGEL „COMPETITION“

MIT SCS3 LITE EINLAGEN (65MM)CHF 130.00

1340 SICHERHEITS-STEIGBÜGEL

MIT SCS3 LITE EINLAGEN (45MM)CHF 149.00

1378 STIEFELETTE ASTORIA SCS LITE

ELEGANTE BOTTINE AUS VOLLNARBENLEDER MIT RISTREISSVERSCHLUSS.GR. 37-42 IN SCHWARZCHF 250.00

Page 29: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 27

SCS3 LITE® ProfilsohleSupreme High Rider

ES SPIELT KEINE ROLLE OB SIE DAS SCS3 GRIP ODER SCS3 LITE SYSTEM WAEHLEN - BEIDE PROFILSOHLEN PASSEN PERFEKT ZU DEN ZWEI SCS3 STEIGBUEGELN ODER ZU

ALLEN ANDEREN HERKOEMMLICHEN STEIGBUEGELN AUF DEM MARKT

Steigbügel „Competition“

Sehr leicht, geeignet für den Sport, mit breiten Bügeleinlagen (65mm)

Sicherheitssteigbügel

aus massivem, gehärtetem Edelstahl, Bruchsicherheit bis 475 kg. Dieser Steigbügel ist einzigartig in der Weise, dass der Auslösedruck für das Oeffnen des Bügels im Falle eines Sturzes aus unterschiedlichen Richtungen kommen kann.

Stiefel mit SCS3 – Profilsohlen können auch problemlos mit herkömmlichen Steigbügeln und

Steigbügeleinlagen genutzt werden. Bitte beachten Sie aber, dass die vollständigen Funktions-

eigenschaften des SCS3-Systems nicht zur Wirkung kommen können, wenn Steigbügeleinlagen

und Steigbügel ohne das SCS3-System verwendet werden.

scs3 lite® – Funktionalität trifft EleganzMountain Horse hat das ganze Wissen und die langjährige Erfahrung in das neue SCS3 LITE® System investiert. Das Resultat ist eine el-egante aber trotzdem funktionelle Produktelinie. SCS3 LITE® hat eine dünnere Sohle welche den Stiefel eleganter und moderner Erscheinen lässt ohne jedoch die Funktion zu verlieren !

Sicherheitssteigbügel mit SCS3 LITE® Einlagen (45mm)SCS3 Steigbügeleinlagen passen auch in alle herkömm-lichen Steigbügel und können separat gekauft werden.

Extraleichter Steigbügel „Competition“ mit breiten SCS3 LITE® Einlagen (65mm)

Page 30: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 228

1392 STELLA POLARIS HIGH RIDER

WARMER, MODISCHER WINTER-REITSTIEFEL.MEMBRAN-TECHNOLOGIE MACHT DEN STIEFEL BIS ZUM REISSVERSCHLUSS WASSERDICHT. WARMES KUNSTFELLFUTTER.GR. 37-41 RS REGULAR-SHORTCHF 260.00

1831 PINGO MUCK BOOT

FÜR JEDES WETTER UND JEDES TERRAIN. WEICHES NEOPREN MIT WASSERDICHTEM GUMMIFUSSTEIL.GR. 36-41CHF 98.00

2070 RIMFROST PADDOCK

HIGHTECH-WINTERREITSCHUH. FUSSTEIL AUS WASSERDICHTEM HYDRO-TECH, THERMOLITE WÄRMEISOLIERUNG. GR. 36-45 IN SCHWARZCHF 125.00

1281 NORDIC LIGHT PADDOCK

ROBUSTER UND KOMFORTABLER REIT- UND STALLSCHUH AUS STRAPAZIERFÄHIGEMVOLLNARBENLEDER. INNENFUTTER AUS WARMEM FELLIMITAT. RISTSCHNÜRUNG UND WASSERDICHTER FUSSTEIL.GR. 37-42 IN SCHWARZCHF 198.00

1002 ECLIPSE

HÜBSCHER, MODISCHER UND WARMER ALLROUNDSCHUH. WASSERDICHTER FUSSTEIL, AUSSENMATERIAL AUS GLÄNZENDEM NYLON, WARMES INNENFUTTER. FÜR EIN LEICHTES EIN- UND AUSSTEIGEN IST DER OBERE TEIL GESCHNÜRT.GR. 36-41 IN SCHWARZCHF 98.00

2050 RIMFROST HIGH RIDER II

WARMGEFÜTTERTER HIGHTECH- WINTERREITSTIEFEL AUS WASSERDICHTEM HYDRO-TECH.GR. 36-42 IN SCHWARZCHF 190.00

Page 31: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 29

1580 EASY RIDER PRO

COOLER, LEICHTGEWICHTIGER SNEAKER MIT IPS-STOSSDÄMPFUNG IN DER FERSENPARTIE. OBERMATERIAL AUS LEDERIMITAT KOMBINIERT MIT KLIMAREGULATOR-MESH.GR. 36-44CHF 120.00

7291 XCELLSIOR LEGGINGS

ANATOMISCH GEFORMTES BEINCHAPS. ELASTISCHES POLYURETHAN IM AUSSEN-BEREICH UND VOLLNARBIGES LEDER IM INNENBEREICH.DIVERSE SCHAFTGRÖSSEN IN SCHWARZCHF 130.00

1070 PROTECTIVE SICHERHEITSSCHUH

ROBUSTE ZUGSTIEFELETTE MIT CE-GEPRÜFTER STAHLKAPPE IMZEHENBEREICH. VOLLNARBIGES, GEÖLTES LEDERGR. 37-45 IN BRAUNCHF 140.00

1540 MOUNTAIN RIDER CLASSIC

KOMFORTABLER UND ERGONOMISCHER REIT- UND STALLSCHUH AUS VOLLNARBIGEM LEDER. STAHLEINLAGE IN LAUFSOHLE.GR. 37-45 IN SCHWARZCHF 159.00

Page 32: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 230

QUALI-HORSE AG

6036 DierikonPhone:041 450 05 10 REITSPORT MÜLLER

6340 BaarPhone:041 761 98 66 QUALI-HORSE AG

7000 ChurPhone:081 284 58 54 ISLANDPFERDEHOF

PLARENGA

7013 Domat/EmsPhone:081 633 16 63 QUALI-HORSE AG

8045 Zürich SihlcityPhone:044 201 13 56 PUSZTA-SHOP

8154 OberglattPhone:044 862 18 38 HORSE-SHOP DIELSDORF

8157 DielsdorfPhone:043 422 02 55 QUALI-HORSE AG

8180 BülachPhone:044 860 50 50 MATZINGER PETER

8197 RafzPhone:044 869 31 12 CAVALLINO REITSPORTARTIKEL

8224 LöhningenPhone:052 533 32 31 HAUPTNER GMBH

8305 DietlikonPhone:044 805 99 11 QUALI_HORSE AG

8305 DietlikonPhone:044 835 77 11 HORSANA

8320 FehraltorfPhone:044 995 68 86

QUALI-HORSE AG

3074 Muri bei BernPhone:031 951 95 55 QUALI-HORSE AG

3098 KönizPhone:031 972 60 40 Reitsport HEINIGER

3322 Urten-SchönbühlPhone:031 859 42 55 PFERDE- & PONYSPORT

MERLIN GmbH

3645 GwattPhone:033 336 22 81 QUALI-HORSE AG

4053 BaselPhone:061 279 92 20 LUCKY HORSE

4105 Biel-BenkenPhone:061 721 91 22 QUALI-HORSE AG

4133 PrattelnPhone:061 823 10 70 REITSPORT LUTERBACH

4542 LuterbachPhone:032 682 45 45 REITSPORT SCHREPFER

4950 HuttwilPhone:062 962 35 55 HAND WORK ATELIER

5024 KüttigenPhone:062 827 10 66 QUALI-HORSE AG

5036 OberentfeldenPhone:062 724 08 30 MUSTANG PFERDESPORT

5610 WohlenPhone:056 621 94 79 GO-REITSPORT

6026 RainPhone:041 459 00 10

EQUI DL

1040 EchallensPhone:079 400 57 11 QUALI-HORSE AG

1162 EtoyPhone:021 807 27 44 LA CHABRAQUE SÀRL

1196 GlandPhone:022 364 00 04 QUALI-HORSE AG

1217 MeyrinPhone:022 782 89 09 PASSION EQUESTRE

1226 ThônexPhone:022 348 83 75 QUALI-HORSE AG

1227 CarougePhone:022 823 11 15 CAROLINE KUNDERT

1530 PayernePhone:026 660 50 40 PLANÈTE CHEVAL

1610 Oron-la-VillePhone:021 907 19 70 QUALI-HORSE AG

1763 FribourgPhone:026 465 26 77 QUALI-HORSE AG

1844 VilleneuvePhone:021 960 42 60 SCÈNE DE MANÈGE

2525 Le LanderonPhone:032 757 11 74 SAMONA REITSPORT GmbH

2557 StudenPhone:032 374 40 40 AU PAS DE DEUX

2842 RossemaisonPhone:032 422 62 47

MOUNTAIN HORSE Produkte erhalten Sie unter anderem bei folgenden Fachhändlern:

RIDERS CORNER GmbH

8400 WinterthurPhone:052 212 63 68 QUALI-HORSE AG

8404 WinterthurPhone:052 238 31 51 GERBER RUEDI

8572 BergPhone:071 636 12 02 QUALI-HORSE AG

8604 VolketswilPhone:043 444 94 25 HORSE PLUS

8636 DürntenPhone:044 977 10 20 REITSPORT OBERSEE

8716 SchmerikonPhone:055 282 41 41 QUALI-HORSE AG

8820 WädenswilPhone:044 680 33 13 STECKEN-PFERD GMBH

8824 SchönenbergPhone:044 788 15 35 QUALI-HORSE AG

8887 MelsPhone:081 723 76 86 QUALI-HORSE AG

8910 Affoltern am AlbisPhone:044 760 45 40 QUALI-HORSE AG

8957 SpreitenbachPhone:056 410 27 30 QUALI-HORSE AG

9015 AbtwilPhone:071 311 84 15

Rilewa AG Menziken, Tel: 062 771 12 33 Fax: 062 771 75 77, [email protected], www.rilewa.ch, www.mountainhorse.ch

Page 33: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 31

W E S T E R N - S H O P P I N G

Anzeige

STYLISCHER HELM FÜR WESTERNREITER!

Der nach EN 1384 zertifizierte Reithelm vereint höchste Sicherheit mit sportlich stylischer Optik. Die 12 Lufteinlässe und das extrem leichte Gewicht von nur 500 g sorgen für besten Tragekomfort. Mit Hilfe der Polster kann die Grösse für den Reiter passend eingestellt werden.

Es gibt sie in den Grössen S (52–55) oder M (56–58) in der Farbe Braun zum Preis von CHF 159.– bei Felix Bühler.

Weitere Informationen unter:Felix Bühler AG 5600 LenzburgTelefon: 0848 80 33 80 www.felix-buehler.ch

REFLEKTORDECKE FÜRS WESTERNREITEN

Die Decke besticht durch robustes Aussenmate-rial: 420D Nylon, ist wind- und wasserdicht sowie atmungsaktiv. Lining: 100 % Polarfleece mit guter Abschwitzwirkung.

Passform/Ausstattung: seitlicher Riding-Cut für ungestörte

Hilfengebung extragrosser Ausschnitt speziell für

Westernsättel breiter Velcro zum Öffnen am Widerrist tiefer Hinterhandgurt plus Schweiflatz beidseitige Reflektoren für Sicherheit im

Dunkeln

ZERRISSENE HALFTER ODER STRICKE?

Ganz ehrlich, wie viele Halfter oder Stricke hat ihr Pferd schon zerrissen?

Keine – dann lesen Sie nicht weiter!Wenn ja, wir haben die Lösung. Unser eigenes Pferd hatte manchmal den Koller und musste un-bedingt wissen, ob sie wirklich angebunden ist. Un-heimlich was da für Kraft frei wird, wenn ein Pferd mal am Bindestrick zieht. Bei einem Tüftler fanden wir ein geniales Teil. Wir nennen es Super Tie Ring. Man legt den Strick mit einer Schlaufe in ein ge-bogenes Stück Metall. Wenn das Pferd nun zieht, gibt der Strick zwar nach, aber blockiert immer mehr den Zug auf dem Strick. Weil aber das Pferd nur eine gewisse Strecke ziehen kann und nachher neu ansetzen müsste, bleibt alles ohne Schaden. Kein verletztes Pferd, kein kaputtes Halfter oder kaputter Strick. Allerdings bleibt ein billiger Strick oder billiger Halfter auch bei diesem Super Tie Ring vermutlich nicht ganz, weil billig ja nie wirklich billig ist. Denn eine Pferdestärke ist und bleibt 1 PS.

Zu bestellen für Fr. 69.– im Onlineshop unter «Training».

www.vaqueroshop.ch

Page 34: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 232

Minutiös bereitet sich die jun ge Matzendorferin in der Warm-Up-Arena auf ih ren Final vor. Mission: Titelverteidigung. In den

be vorstehenden zweieinhalb Minuten hat sie aus vollem Galopp zu stoppen (Sliding Stopp), auf den Zirkeln mit hohem, mo-deratem Tempo die Kontrolle des Pferdes zu zeigen (Speed Control), viermal 360 Grad auf der Hinterhand zu drehen je Sei-te (Spins), zweimal aus vollem Tempo flie-gend den Galopp zu wechseln (Lead Chan-ges) und flüssig nach einem Sliding Stop rückwärtszugehen (Back Up). Diese ver-schiedenen Manöver zusammengehängt ergeben ein sogenanntes Pattern (Muster), welches die Richter zu bewerten haben.

Jesse Wilkinson hingegen hat noch nie eine Arena gesehen. Der Cowboy aus dem Ursprungsgebiet dieser Reiterei, dem heu-

Text: Sacha JacqueroudBilder: Jürgen Seyler

PASSION AUF

AMERIKANISCHÜber das Westernreiten und

das Reining im Speziellen

Wenn in Matzendorf die Schweizer Nationalhymne erklingt und hochspezialisierte Reining-Pferde rund-um betreut in der Halle stehen, dann hat das mit dem Cowboy, der draussen Kühe treibt, keinerlei Ge-meinsamkeit mehr. Oder vielleicht doch? Bei genauerem Hinsehen gibt es eine historische Linie vom ur-sprünglichen Cowboy zum Spitzensportler von heute. Von der Schweizermeisterin im Reining Annika Friesecke zurück zu Jesse Wilkinson, einem Cowboy aus dem 19. Jahrhundert.

tigen Kalifornien, sattelt seinen Wallach mit einem schweren Arbeitssattel, gut ver-schnürt das wichtigste Werkzeug des Cow-boys: das Rope, gemeinhin in unseren Breitengraden als Lasso bekannt. Wilkin-son stehen gut zehn Stunden Reiten bevor. Kühe kontrollieren, Bullen aussortieren, kranke Tiere mit dem Rope einfangen und anschliessend behandeln.

Das Terrain ist oft steil, manchmal nass, sumpfig, steinig oder von den typischen Pfefferbäumen gesäumt, unter welchen das Pferd zwar durchpasst, nicht aber des-sen Reiter.

Es ist eine tägliche Mutprobe, wenn man etwa Bullen einfangen muss oder der Boden keine Fehler erlaubt. Daher auch die witzig anmutende Definition, was ein Cowboy ist: Das ist ein Mann, der dumm genug ist, sein Leben aufs Spiel zu setzen, um einer Kuh zu helfen.

DIE UNTERSCHIEDEAnnika Friesecke gelingt in Matzendorf ein spektakulärer Lauf. Frenetischer Ap-plaus begleitet sie durch das Pattern. Als die beiden Richter anschliessend 143 Punkte vergeben, bebt die Halle. Auf Mas-ked Gunman, einem Paint-Horse, welches sie erst seit kurzem in Beritt hat, eröffnet sie den Elite-Final mit einem Pauken-schlag. Zweifelsohne nutzte die amtieren-de Schweizermeisterin die optimalen Be-dingungen und den eigens für diesen Sport ausgelegten Sandboden auf Lehm, um die geforderten Aufgaben zu bewälti-gen.

Nicht nur der steile und steinige Boden unterscheidet die Arbeit von Vaquero Jesse Wilkinson von den Leistungen von Annika Friesecke. Wenn Wilkinson einer Kuh hilft und dabei von sich und seinem Pferd al- les abverlangt, applaudiert niemand. Der

Page 35: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 33

Wie in anderen Western-Disziplinen auch, be-ginnt der Reiter im Reining mit einem Punkte-Polster von 70 Punkten je Richter. Für gelungene Manöver erhält er zwischen 0,5 bis 1,5 Pluspunk-te und für weniger gute Teilabschnitte 0,5 bis 1,5 Minuspunkte. Dazu kommen Penalties also so-

Bewertung im Reining

genannte Strafpunkte wenn das Pferd sich wei-gert oder der Reiter ungenau reitet. Würde ein Pferd zum Beispiel beim fliegenden Galopp-wechsel mit einem oder beiden Hinterbeinen ausschlagen gibt es einen Penalty-Abzug von 5 Punkten je Richter. Die Schweizermeisterschaf-

ten hatten zwei Richter zugegen und damit ein Punkte-Polster von 140 für jeden Reiter. Wenn die Richter sich unsicher sind, können sie eine Video-Analyse verlangen.

Annika Friesecke gehört zu den Schweizern Leistungsträgern im Reiningsport ist gewinnt auch im Jahre 2012 den Schweizer-meister-Titel.

Page 36: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 234

Pensionsstall mit Auslaufboxen oder GruppenhaltungGrosszügige Infrastruktur (Weiden, Roundpen, Solarium, Waschplätze, Sattelkammer)Moderne Reithalle 30 x 60 m geeignet für alle WesternreitdisziplinenWestern- und Reining ClinicsInfos unter www.sportandhorses.ch

Anzeige

Die Galoppzirkel sind Bestandteil jedes Reining-Patterns. In der Regel zwei schnelle grosse und einen langsamen kleinen Zirkl.

Eines der zentralen Elemente im Reining ist der Spin, die vierfache 360-Grad-Wendung auf der Hinterhand des Pferdes.

Dieser Name steht in Europa für einen Top-Hengst, wenn es um die Zucht von hochspezialisierten Reiningpferden geht. Er ist sowohl als «American Quarter Horse» als auch als «American Paint Horse» registriert. «Nomen est Omen», denn schon äusserlich ist I AM SHOTGUNNER ein richtiger «Gunner»: athletisch und kompakt, schön, sehr beweglich und mit hervorragendem Stoppvermögen ausgestattet feierte er schon viele Erfolge in der Reining-Arena.Hinzu kommen Leistungsbereitschaft, Nervenstärke und beste Charaktereigen-schaften.1999 in den USA gezüchtet, kam er 2005 nach Deutschland und wurde auf Anhieb «European Champion PHCG Senior Reining».Sein aussergewöhnlich guter Charakter und seine sportlichen Erfolge machen Ihn zum idealen Vererber.Sein Stammbaum weist eine lange Reining-Horse-Tradition aus und I AM SHOT-GUNNER vererbt sich und sein Potenzial sehr dominant.

BREED CHAMPIONS FOR THE FUTUREAlle weiteren Informationen unter www.shotgunner.ch

I AM SHOTGUNNER

Page 37: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 35

Die Medaillengewinner Reining SM 2012

Open1. Annika Friesecke mit Masked Gunman 143,0 Punkte2. Alex Kubli mit Jokers Freckle Kin 142,5 Punkte3. Daniel Schmutz mit Major Oak 14,01 Punkte

Non Pro1. Adrienne Speidel mit A Hollywood All Star 142,5 Punkte2. Alessandra Sigrist mit SIRI Gi Charly 139,5 Punkte3. Adrienne Speidel mit As Tuff Stuff 138,5 Punkte

Youth1. Andrin Kälin mit Cal Me Silver Jack 134,5 Punkte2. Sabine Mohler mit Nics Little Socks 133,0 Punkte3. Aline Locher mit Sugs Pepto Doc 132,0 Punkte

Lohn ist eine gesunde Kuh. Der Richter ist das eigene Pferd, dessen Einsatzfreude über viele Jahre bewahrt werden muss.

Annika Friesecke qualifizierte im Vor-lauf drei Pferde für den Final der besten Zehn. Doch ihr erster Ritt auf Masked Gun-man sollte von niemandem mehr überbo-ten werden. Vor Alex Kubli mit Jokers Fre-ckle King und Daniel Schmutz auf Major Oak gewinnt sie die Goldmedaille an den Schweizermeisterschaften im Reining. die Nationalhymne erklingt, die Medaille glänzt um die Wette mit dem wunder-schön hergerichteten Paar.

Auf den ersten Blick klaffen hier nicht nur wegem des Atlantiks zwei Welten zwi-schen Annika Friesecke und Jesse Wilkin-son. Spitzensport unter besten Bedingun-gen auf der Anlage Sport & Horses versus Arbeitsreiterei mitten in der Natur. Preis-geld und Prestige versus Cowboy-Ehre.

DIE GEMEINSAMKEITENEs wäre aber der typische, amerikanische, oberflächliche Blick, der uns mit diesem Unterschied leben lassen würde. Auch wenn es noch viele Differenzen gäbe. So kostet ein international erfolgreiches Rei-ningpferd heute über 100 000 Franken, wohingegen selbst das beste Arbeitspferd keine 5000 Franken kosten würde und dennoch unverkäuflich ist. Oder die sechs- bis achtjährige Ausbildung eines Arbeits-pferdes versus einer relativ frühen und effizienten Spezialisierung des Reining-pferdes. Oder der heute dominierenden texanische Stil mit gebrochenen Lederzü-geln im Vergleich zum aus Mähnenhaar geknoteten und geschlossenen Zügel der Vaqueros, dem sogenannten Mecate. Und so liessen sich noch viele Differenzen be-schreiben. Doch sie alle täuschen darüber hinweg, dass von Wilkinson bis Friesecke Westernreiten immer noch Westernreiten geblieben ist. Die Reitart hat ihre Eigen-heiten behalten. Der gemeinsame Nenner ist derjenige, dass Pferde im Westernrei-ten nicht dauernd bevormundet werden, sondern lernen, selbstständig zu arbeiten.

Annika Friesecke braucht nicht am Zü-gel zu ziehen, um das Pferd zu stoppen, auch dann nicht wenn das Pferd mit nahe-zu 40 Stundenkilometern galoppiert. Des-halb muss das Pferd seine Hinterhand sen-ken, das Gewicht aufnehmen und gerät somit ins Rutschen. Ein guter Slide auf optimalem Boden wie eben in Matzendorf kann gut und gerne mal zehn Meter lang werden. Anderseits hat aber auch Jesse Wilkinson nicht die Zeit, dem Pferd jeden Schritt vorzugeben, wenn dieses eine Kuh aus der Herde lösen muss. Das Pferd hat gelernt, eigenhändig die Fluchtversuche

der Kuh zu unterbinden, indem es ihr im-mer wieder den Weg abschneidet. Würde der Reiter das Kommando jedesmal dem Pferd geben, wäre die Kuh schon lange über alle Berge.

Die Pferde lernen im Westernreiten also selbstständig zu arbeiten, sei es im Pattern oder auf der Ranch.

EINE TROCKENÜBUNGDiese Eigenschaft ist natürlich entstan-den. Ein Arbeitspferd hat seinen Job, der Cowboy jeweils einen anderen. Wenn das Pferd die Kuh herauslöst, findet der Cow-boy etwa die gute Position, um das Tier mit dem Rope einzufangen. Oder das Pferd

sorgt eigenhändig für ein gespanntes Rope, damit der Reiter absteigen kann, um die Kuh zu behandeln. Nun liegt es in der Natur der Pferde, dass sie unterschiedliche Talente entwickeln, gefördert durch eine gezielte Zucht. Nach dem sonntäglichen Kirchgang begannen die Cowboys an ihren Freitagen zu wetten, wer das bessere Pferd habe, wer länger auf einem bockenden Pferd sitzen könne oder wer besser mit dem Rope umgehen könne. Das war die Geburtsstunde der Rodeos.

Die ersten Wettvergleiche, die dem heu-tigen Reining nachkommen, waren soge-nannte Dry-Works. Diese Trockenübungen sollten beweisen, dass ein Pferd sowohl

Sacha Jacqueroud ist Journalist und Spezialist in der traditionellen Cowboy-Arbeit mit dem Lasso hoch zu Pferd. Er ritt 12 Sommer auf einer Ranch in Alberta (CAN) mit.

Page 38: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 236

Die Famile Friesecke hat ihren Stall in Matzen-dorf vor wenigen Jahren ausgebaut, mit einer Turnierhalle in den Ausmassen von 30 mal 60 Meter mit dem Namen Sport & Horses. Seither finden sich alle Schweizer Westernverbände für ihre Turniere mindestens einmal im Jahr in Mat-zendorf ein und profitieren von der professionel-len Reitanlage im Kanton Solothurn. Zusammen mit der benachbarten Riding Sport Arena verfügt Matzendorf über zwei gedeckte Plätze und idea-le Verhältnisse für den Turniersport.

Mekka Matzendorf

Für Euch vor Ort

Bilder: Jürgen Seyler www.seyler.de

Filme: the word of Vision, www.mpvideo.de

stoppen als auch drehen kann und sich auch in hoher Geschwindigkeit nahezu ohne Zügeleinwirkung kontrollieren lässt. Vermochte in einem solchen Reining ein Pferd zu überzeugen, galt es gemeinhin als gut vorbereitet, um auch an den Kühen erfolgreich zu arbeiten. Von daher rührt auch der Begriff Reining. To Rein bedeutet ein Pferd zu führen. Die Reins sind die Zügel. Ein Pferd muss sich im Reining also auch in hoher Geschwindigkeit folgsam führen lassen. Und das allerwichtigste da-bei ist: Dies alles sollte einhändig möglich sein, denn oft genug braucht man ja die andere Hand, um eben mit dem Rope zu hantieren oder andere Arbeiten zu ver-richten.

DIE DIMENSIONDie ersten Reining-Prüfungen entstanden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Doch es dauerte noch bis 1966, ehe sich die National Reining Horse Association grün-dete, um eben diese Trockenübung spezia-lisiert zu fördern. Nun, rund 50 Jahre spä-ter, zählt die NRHA 20 000 Mitglieder weltweit und schüttet mehr als 13 Millio-nen US-Dollar an Preisgeldern aus. Einige der höchstdotierten Turniere sind auf europäischem Boden. Auch in der Schweiz mit der CS Classic auf der Anlage der Fami-lie Corinna und Michael Schumacher in Givrins. Seit dem Jahre 2000 wird Reining als einzige Westerndisziplin von Weltreit-verband FEI anerkannt.

Die Schweiz ist seit den ersten Weltrei-terspielen, wo Reining ausgetragen wurde, im Jahre 2002 im spanischen Jerez de la Frontera mit dabei. Den Schweizern ge-lang es mehrmals, in die Finals vorzudrin-gen. An den Europameisterschaften gab es bisher zweimal Bronze in der Team-Wer-tung. Zuletzt im Jahre 2007 als ein gewis-ser Alex Kubli als Schlussreiter der Schweiz die Medaille sichern konnte. Und dieser Alex Kubli gewann nun im Jahre 2012 mit demselben Pferd die Silbermedaille in der Elite. Damals war Annika Friesecke noch in den Jugendklassen unterwegs. Nicht nur im Reining.

Das Westernreiten hat eine schier gren-zenlose Menge an unterschiedlichen Dis-ziplinen. Eine Idee davon geben die Schweizermeisterschaften Westernreiten, in welchen Annika Friesecke ebenfalls von Jugend bis Elite schon Medaillen gewin-nen konnte. Diese Vielfalt lässt sich etwas strukturieren, wenn man mal die Rodeos zuerst nennt, weil sie nach wie vor am Grössten sind; dann die traditionellen Dis-ziplinen zusammenfasst, in denen immer noch an den Kühen geritten wird; dann das Reining als einzige FEI-Disziplin und dann die verschiedenen Disziplinen, die aus der gezielten Zucht nordamerikani-scher Pferderassen entstanden sind. Viele davon mit der Idee, die Vielseitigkeit die-ser Pferde zu zeigen. Wiederum ausge-hend vom damaligen Cowboypferd, wel-ches alle Aufgaben auf der Ranch

bewältigen musste und daher viele Eigen-schaften vereinen musste. Egal was man reitet: Reining so wie alle anderen Wes-tern-Disziplinen sind eine Passion, um nicht zu sagen eine Lebenseinstellung, und Matzendorf mit der Familie Friesecke ein gutes Beispiel.

Neben dem Quarter Horse gibt es noch andere typische nordamerikanische Pferderassen: so wie der Appaloosa hier im Bild in einem Trail-Parcours . . .

. . . oder das Paint Horse.

Page 39: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 37

Page 40: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 238

Diese rasanten Reiterspiele verlangen den Teilnehmern sehr viel ab. Um hier mitma-chen zu können bedarf es Fähigkeiten, die auch für alle

anderen Reitsportdisziplinen von grossem Nutzen sind: Sattelfestigkeit, Geschmei-digkeit, aktives, exaktes Reiten mit präzi-sen Hilfen, gute Koordination, Beweglich-keit, Sportlichkeit, Ausdauer. Zudem werden hier die Vorzüge des Mannschafts-sports mit denjenigen des Reitsports ideal verbunden. Und ob man nun selbst am Start steht oder am Spielfeldrand mitfie-bert – wer einmal dabei war, weiss: dieser Sport ist etwas ganz Besonderes.

Doch was verbirgt sich hinter dem Be-griff «Pony Mounted Games» – in der Schweiz hauptsächlich «Pony-Games» ge-nannt? Es sind rasante Reiterspiele, die als Stafette ausgetragen werden. Mannschaf-ten à 5 Reiter mit ihren Ponys duellieren sich in einem spannenden Kopf-an-Kopf-

SPORT UND

LEIDENSCHAFT!«Reiten ist kein Sport» – diese Aussage hat wohl jeder Reiter in seiner Karriere schon des Öfteren gehört.

Der Umgang mit den beliebten Vierbeinern hoch zu Ross kennt jedoch überaus viele Facetten und Diszi-

plinen. Und einige davon haben durchaus das Potenzial, auch die letzten Kritiker verstummen zu lassen;

beispielsweise die «Pony Mounted Games».

Text und Fotos: Kerstin Studer

Rennen. Geritten wird auf Ponys und Kleinpferden bis 1,57 m Stockmass. Auf einer Distanz von 54 Metern müssen zwi-schen Start- und Wechsellinie möglichst schnell und fehlerfrei verschiedene Auf-gaben absolviert werden, bevor dann das nächste Teammitglied in den Parcours ge-schickt wird. An einem Turnier werden bis zu acht Bahnen nebeneinander aufgebaut und ermöglichen damit, ähnlich wie bei Staffelwettbewerben in der Leichtathletik, einen Vergleich der Mannschaften.

Bei jedem Spiel gehen vier Reiter-/Pony-Paare eines Teams an den Start und wer-den von ihrem Teamcoach und Trainer entsprechend ihren Stärken und Fähig-keiten in den verschiedenen Disziplinen taktisch geschickt eingesetzt. Um den Richtern und den Zuschauern den Über-blick zu erleichtern, trägt der letzte Reiter eines Teams ein sogenanntes «Kappen-band» über dem Helm. So kann der Zielein-lauf problemlos mitverfolgt werden.

VON INDIEN NACH EUROPAEntstanden sind die Spiele vor rund 100 Jahren in Indien. Britische Kavalleristen hielten sich während der Kolonialherr-schaft auf diese Weise in Friedenszeiten fit. Prinz Philipp brachte die «Pony Mounted Games» dann im Mitte des 20. Jahrhun-derts schlussendlich auch nach England, wo sie klar reglementiert wurden und sie sich rasant in ganz Europa verbreiteten. Mittlerweile werden sie weltweit auf vier Kontinenten ausgetragen und jährlich fin-den Europa- und Weltmeisterschaften so-wie unzählige internationale und nationa-le Turniere statt. Der IMGA (International Mounted Games Association) gehören be-reits 20 Nationen an.

Eine der führenden Nationen in diesem Sport ist heute Frankreich. Bei unserem westlichen Nachbarn sind an den jährli-chen Landesmeisterschaften rund 200 Teams am Start. So erstaunt es auch nicht weiter, dass die Franzosen sich in diesem

Page 41: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 39PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 39

Pony Mounted Games bieten auch schon für die kleinsten Spiel und Spass, und auch die Ponys sind mit Feuereifer dabei.

Page 42: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 240

Kerstin Studer

Teamgeist ist alles! Hier das Luzerner Team «No Limits» an einem internationalen Turnier in Turin.

Nachdem ich meine Reitkarriere in einer klassi-schen Reitschule auf Grosspferden gestartet habe, bin ich Mitte 2007 durch ein Video auf die Pony Mounted Games aufmerksam geworden. Die Sportart hat mich durch die besondere Atmo-sphäre sofort gepackt und ich hatte das Glück, schnell Gleichgesinnte zu finden und 2008 meine erste Schweizermeisterschaft bestreiten zu kön-nen. Bis heute hat mich das Fieber nicht mehr losgelassen und der Sport bietet mir einen idea-len Ausgleich zum Büroalltag, sei es als Spielerin, Trainerin oder bei der Organisation von Turnie-ren. Sofern es die Zeit zulässt, bestreite ich mit meiner Reitponystute auch kleinere Springtur-niere. Foto: Andrea Leicht

Es benötigt jahrelanges Training von Reiter und Pony, um bei den Spielen erfolgreich dabei zu sein.

Jahr sowohl den Europa- als auch den Welt-meistertitel sichern konnten.

Seit einigen Jahren haben sich die Pony Mounted Games in der Romandie bereits fest etabliert und sorgen für grosse Begeis-terung. In der Deutschschweiz ist die Sportart auch heute noch relativ unbe-

kannt. Dennoch hat sich auch hier bereits eine stetig wachsende, begeisterte Fange-meinde rund um diesen Sport gefunden. Nahezu 40 Teams aus der ganzen Schweiz nehmen aktiv an den nationalen Meister-schaften teil und reiten um die Titel in den verschiedenen Kategorien. Tonangebend in der Deutschschweiz sind der Ponyhof Bätterkinden im Kanton Bern sowie die Samajos Ponys aus Luzern.

TEMPO ALLEIN GENÜGT NICHTUrsprünglich als reiner Mannschaftssport lanciert, finden bei Pony Mounted Games heute auch Paar- und Einzelwettkämpfe statt. Von den Teilnehmern – ob gross oder klein – werden unterschiedlichste Fähig-keiten gefordert: Teamgeist, Disziplin, Durchhaltewillen, Kondition sowie akti-ves Reiten im Einklang mit dem Pony sind unerlässlich. In allen Disziplinen geht es entweder um Schnelligkeit, Geschicklich-keit, Koordination oder einen Mix aus die-sen Anforderungen. Tempo, Kampfgeist, Konzentration und schnelle Reaktion ma-chen den Reiz dieses Sports aus. Auf dem Spielfeld herrscht reges Treiben und die Rangfolge ändert häufig in sehr kurzen Zeitabständen, was für die Aktiven wie auch für die Zuschauer höchste Spannung garantiert. Und nicht selten entscheiden auch hier am Ende die besseren Nerven bei

Pferd und Reiter über Sieg oder Niederla-ge.

Entsprechend der Vielseitigkeit dieses Sports ist auch der Trainingsaufwand be-achtlich. Pony-Games erfordern ein hohes Mass an Fitness, Kondition, Koordination und Kampfgeist. Nur eingespielte Pferd-/Reiterpaare, die durch jahrelanges Trai-ning bestens aufeinander eingestimmt sind, haben hier eine Chance auf den Sieg.

Page 43: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 41

Alle weiteren Informationen rund um die «Pony Mounted Games» findet man unter den folgenden Links:

www.mountedgames-luzern.comwww.ponys.chwww.pony-games.chwww.bonnieponies.ch

Wer aber nun glaubt, es ginge hierbei um Spitzensport und Erfolge seien nur mit einem ausgeprägten Mass an Ehrgeiz zu erreichen, liegt komplett falsch. Pony Mounted Games sind in erster Linie Ama-teur- und Turniersport, der mit viel Enthu-siasmus, Herzblut und Freude betrieben wird. Im Vordergrund stehen Spass, Spiel und Teamgeist. Die Tenüs der Reiter sind farbenfroh und die Teams tragen kreative Namen. Die Rassen sind buntgemischt – vom Shetty bis zum hochblütigen Reit-pony – und die ausgelassene Stimmung wird getragen von der fetzigen Musik aus

den Lautsprechern und den Schlachtrufen der mitfiebernden Zuschauer.

Eins ist sicher: Mounted Games bieten viel Spass für Jung und Alt, Gross und Klein, sei es aktiv als Teilnehmer oder als Zuschauer am Spielfeldrand. Und selbst «Nichtreiter» werden von der sportlich-spannenden Atmosphäre mitgerissen und können dem leicht verständlichen Gesche-hen problemlos folgen. Die Stimmung an den Turnieren ist sehr familiär und Fair-play ist in diesem Sport das oberste Gebot.

Aber Vorsicht – es besteht Suchtgefahr! Wer einmal dabei war wird rasch realisie-

ren, «Pony Mounted Games» sind mehr als nur Sport und werden sehr schnell zur Leidenschaft.

Wer einmal dabei war, wird rasch realisieren, «Pony Mounted Games» sind mehr

als nur Sport und werden sehr schnell zur Leidenschaft.

An der WM 2010, welche in Genf stattgefunden hat.

Anzeige

Page 44: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 242

BIS ENDE JAHR REGISTRIERENEnde Dezember 2012 geht die Übergangsfrist zur Registrierung der Pferde auf dem Portal Agate.ch zu Ende. Bisher haben sich über 20 000 Personen als Equideneigentümer registriert und 50 000 Equiden auf der Tierverkehrsdatenbank eingetragen. Die Branche geht von gegen 90 000 in der Schweiz lebenden Pferden aus. Es gibt also noch Einiges zu tun.

Text und Fotos: Jürg Guggisberg, Identitas AG

Page 45: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 43

Nicht nur die weltweite Reise-tätigkeit von Touristen und Geschäftsleuten hat in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen, sondern

auch der Transport von Pferden über Län-der und Kontinente hinweg. Mit der ver-stärkten Reisetätigkeit nimmt auch das Risiko der Verschleppung von Krankhei-ten zu. Ansteckende Seuchen wie Infektiö-se Anämie der Pferde, West-Nil-Fieber und die Pferdepest respektieren keine Landes-grenzen. Daher ist es im Seuchenfall für die Veterinärbehörden essentiell zu wis-sen, wie sich die Pferde über die Schweiz verteilen und mit welchen Artgenossen sie am selben Standort Kontakt hatten. Diese Informationen helfen beim raschen Aus-arbeiten gezielter Massnahmen zur Seu-chenbekämpfung.

Die Bundesämter für Veterinärwesen und Landwirtschaft haben sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2012 die in der Schweiz lebenden Pferde in einer zentralen Daten-bank zu registrieren. Die Aufgabe zum

Erfassen der Equiden, so lautet der Ober-begriff für Pferde, Ponys, Esel, Maultiere und Maulesel, wurde der Tierverkehrs-datenbank übertragen. Diese hat über 12 Jahre Erfahrung in der Registrierung von Rindern.

Personen, welche einen Betrieb mit einer TVD-Nummer bewirtschaften, sind im Portal Agate bereits erfasst. Dagegen müssen sich Eigentümer von Pferden, wel-che diese in einem Pensionsstall einge-stellt haben, als erster Schritt auf Agate.ch selbst registrieren. Dabei sind die Adress-daten und die E-Mail-Adresse anzugeben. Bevor die eigenen Pferde registriert wer-den können, muss sich der Nutzer am Bildschirm die Rolle Equideneigentümer zuweisen. Wenn ein Pferd bereits eine UELN-Nummer besitzt – UELN steht für Universal Equine Life Number – soll diese bei der Ersterfassung eingetragen werden. Wird das entsprechende Feld nicht ausge-füllt, vergibt die TVD eine eindeutige UELN für das registrierte Pferd.

Die UELN gilt als eindeutige Nummer für das entsprechende Pferd. Ist das Tier einmal in der TVD erfasst, werden alle weiteren Meldungen in Beziehung zu die-ser Nummer gesetzt. So reicht es bei einem Eigentumswechsel, dass der neue Eigen-tümer die UELN seines neuen Pferdes zu-sammen mit dem Kaufdatum und der Aga-te-Nummer des Vorbesitzers eingibt. Die restlichen Daten zum Pferd sind bereits im System abgespeichert. Falls das Pferd am Lebensende geschlachtet wird, muss dem Schlachtbetrieb der Pass und die Gesund-heitsmeldung mit eingetragener UELN ab-

gegeben werden, damit dieser die Schlach-tungsmeldung für die entsprechende UELN auf der TVD erfassen kann. Länger-fristig werden die Pferde in der Schweiz zentral abgelegte Lebensläufe aufweisen, bestehend aus Geburt, Aufenthalten an verschiedenen Standorten und letztend-lich Schlachtung oder Euthanasierung.

Aus Veterinärsicht ist es wichtig, dass das Pferd nicht nur im System erfasst und einem bestimmten Stall mit einer TVD- Nummer zugeordnet wird, sondern die Standortwechsel auf der TVD erfasst wer-den. Im Agate-Helpdesk beschweren sich mehrmals wöchentlich Pensionsstallbesit-zer, dass Kunden, welche ihr Pferd an einen neuen Standort verstellt haben, den Standortwechsel der TVD nicht gemeldet haben. So wird das Pferd weiterhin auf ihrer Bestandesliste angezeigt, obwohl es den Betrieb bereits vor Wochen verlassen hat. Die Standortgeschichte ist gemäss Verordnung öffentlich. Hingegen wird die Eigentümergeschichte nicht dargestellt. Dies ist folgerichtig, denn nur über die Auswertung der Standortgeschichten kön-nen die Veterinärbehörden im Seuchen-verdachtsfall feststellen, welche Pferde wann und wo mit Artgenossen in Kontakt standen.

Bei Fragen rund um die Registrierung der Pferde hilft der Agate-Helpdesk unter der Nummer 0848 222 400 oder via E-Mail- Anfrage an [email protected] gerne weiter. Anleitungen zum praktischen Vor-gehen bei der Registrierung der Pferde sind unter www.agate.ch im Bereich Tiere melden � Equiden aufgeschaltet.

Die Freibergerstute «Belle-Fleur» (UELN 756018001002362) ist seit dem 28. April 2011 auf der TVD erfasst.

Nach Selbstregistrierung auf Agate und der Zuweisung der Rolle Equideneigentümer kann das eigene Pferd im Bildschirm «Erstregistrierung» erfasst werden.

Page 46: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 244

KOMPETENZZENTRUM RUND UMS PFERD

Text und Bilder: Karin Rohrer

Auch heute noch sprechen viele «Rösseler» von der EMPFA in Bern, obwohl die Eidgenössische Militärpferdeanstalt 1996, nach 106 Jahren Tätigkeit ihre Tore schloss. Die Nachfolgeinstitution,

das Nationale Pferdezentrum Bern NPZB, übernahm als privatrechtliche Genossenschaft den Auftrag, Pferde für die Armee auszubilden. Aber nicht nur das, denn heute ist der Betrieb ein einzigartiges Kompetenzzentrum rund um das Pferd, welches auf einem Raum immense Möglichkeiten bietet.

Der Naturspringgarten ist einzigartig und bietet ein tolles Ambiente für das Training.

Page 47: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 45

Sinnvolle Traditionen wahren und dennoch offen sein für Neues. So umschreibt die Betriebsleiterin Corina Gerhäuser in kurzen Wor-ten den Spagat von militärischen

Bräuchen zu heutigen Gepflogenheiten. Die Betriebsökonomin lic. oec. HSG ist sel-ber seit gut 25 Jahren der Passion Pferd verfallen und konnte mit dieser berufli-chen Herausforderung im August 2008 Hobby und Beruf ideal verbinden. «Sehr lange Tage sind fast die Regel, aber ich habe es nie bereut, meine Zelte in der Ost-schweiz abgebrochen zu haben. Wir über-nehmen hier viel Verantwortung, die Be-lastung ist manchmal immens, aber die Aufgaben sind spannend und wir haben die Zügel selber in der Hand», erklärt sie prägnant.

EINE CHEFIN UND KEIN PATRONCorina Gerhäuser führt den Mitarbeiter-stab mit klaren Regeln und ohne Schnick-schnack. Dennoch nimmt sie sich Zeit für einen Schwatz da, ein Pferdehalsstreicheln hier und dies immer mit einem wachen Blick, ob irgendwo etwas zu tun ist. «Mein Ziel ist es, allfällige Probleme nicht voran-zuschieben, sondern sie anzugehen und zu lösen. Jeder Spartenleiter steht hinter seiner Aufgabe, und der Mix von Dienst-leistungen mit kompetenten Mitarbeitern

hat sich bewährt», erklärt Corina Gerhäu-ser mit sichtbarem Stolz auf das vorhande-ne Teamwork der rund 60 Angestellten und Aushilfen. Natürlich macht die Perso-nalführung einen grossen Teil ihrer Arbeit aus, aber auch die Koordination und Durchführung von Veranstaltungen und der Kontakt mit 40 Pensionären sowie den weiteren Kunden stehen an. «Morgens vor der Arbeit im Paddock reiten, das ist Glück pur», erklärt Corina Gerhäuser mit einem Leuchten in ihren Augen. Sie lässt keinen Zweifel offen, dass sie ihre Arbeit in die-sem einmaligen Umfeld liebt. So ist sie auch dementsprechend positiv eingestellt, was die Zukunft des NPZB betrifft, ohne rosa Brille und mit der Gewissheit, dass man sich nicht auf den Lorbeeren ausru-hen oder zurücklehnen sollte, sondern volle Kraft voraussteuern. Und es gilt, mit den immer wieder grassierenden Vorurtei-len aufzuräumen. Nämlich, dass das NPZB ein vom Bund subventionierter Betrieb oder ein Luxus-Stall für gut betuchte Pfer-debesitzer sei. Vielmehr kann man das NPZB als ein Zentrum für Pferd und Mensch einstufen, eine Institution und ein Kulturgut, das es zu erhalten gilt. Vor den Toren Berns, in der Nähe des Wankdorf-Stadions, zwischen Messegelände BERN-EXPO und Rosengarten verkehrstechnisch gut erschlossen, mit einer Gesamtfläche

von 100 000 m2. In von der Denkmalpflege geschützten Gebäuden bieten die Stallun-gen Platz für rund 250 Pferde.

PFERDEMIST FÜR CHAMPIGNON-ZUCHTAls Pferdepfleger kam Heinz Erb 1994 zur EMPFA und heute ist der 44-jährige der Stallmeister, kümmert sich um das Wohl-ergehen der Pferde und die Arbeitseintei-lung der acht Angestellten und Aushilfen. «Die Boxen von durchschnittlich 200 Pfer-den werden gemistet, bei Veranstaltungen sind es auch deutlich mehr. Das benötigt ca. 1000 Tonnen Stroh pro Jahr», rechnet Erb aus und erzählt, was mit dem Pferde-mist geschieht. «Zweimal pro Woche wer-den 150 Kubik Mist abgeholt und als Subs-trat für die Champignonzucht verwendet», eine Win-win-Situation für das NPZB und den Champignon-Züchter aus der Umge-bung. Nebst dem Rasen mähen, Hallen-boden präparieren und verschiedenen Umgebungsarbeiten gehört auch die Orga-nisation von 600 Tonnen Heu, 500 Ballen Haylage und 130 Tonnen Mischfutter jähr-lich zu seinem Arbeitsalltag. «Die Stadt-nähe schafft nicht nur Vorteile, und so hat sich das Engagieren der Securitas nachts-über bewährt, da halt auch schon mal Traktorenteile fehlten, nach einem Kurs ein Fenster im Gebäude offenstand oder

Der Weg zur Führanlage ist von Paddocks gesäumt.

Page 48: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 246

ein Pferd in der Stallgasse herumspazier-te», erzählt der Stallmeister. «Noch zu EMPFA-Zeiten ist einmal ein Pferd aus dem Stall ausgebüxt und wurde bis zum Bären-graben vom Nachtwächter auf dem Velo verfolgt und unverletzt wieder eingefan-gen» ergänzt Ernst Beer lachend. Der 63-jährige Bereiter, Parcours- und Cross-bauer ist zuständig für die Ausbildung der Jungpferde und Leiter Concours Complet im NPZB. Er absolvierte 1975 in Bern sei-nen Train-WK und erinnert sich noch ge-nau an sein Vorreiten bei der späteren Stellenbewerbung als Bereiter, die er mit 25 Mitstreitern antrat: «Ganz nach dem Motto lange Bügel, lange Zügel, mussten wir in dieser ungewohnten und unbeque-men Haltung ein paar Sprünge bewältigen und auch noch eine ärztliche Untersu-chung über uns ergehen lassen, heute schier unvorstellbar.» Um die 50 Ausbil-dungspferde jährlich und 65 Armee-Pfer-de, die Dienst leisten, kümmert sich Beer, welcher über viel Erfahrung bei der Aus- und Weiterbildung von Reitern und Pfer-den verfügt. Gerne tüftelt er neue CC-Hin-dernisse aus, die er in Zusammenarbeit

Nationales Pferdezentrum Bern Centre Equestre National Berne

Profitieren Sie von unserem vielfältigen Angebot

Reitausbildung in den klassischen Disziplinen Fahrausbildung unter der Leitung von Werner Ulrich, Weltmeister Zwei- und Vierspänner Reit- und Fahrausbildung für Pferde aller Rassen und Alterstufen Voltigieren Veterinärdienst mit Reproduktionszentrum Hufbeschlag Organisation von pferdesportlichen Veranstaltungen in allen klassischen Disziplinen Vermietung der vielfältigen Infrastruktur für diverse Anlässe Kurszentrum für Reiter, Fahrer, Offizielle, Verbände und Vereine Berufsbildungszentrum OdA Pferdeberufe Pferdepension (auch temporär möglich) Ausbildung und Haltung von Militärreitpferden Verkaufspferde Reiten und Fahren Führungsseminare mit Pferden

Mingerstrasse 3, Postfach 165 CH-3000 Bern 22 Tel. +41 (0)31 336 13 13 Fax +41 (0)31 336 13 14 E-Mail: [email protected] Internet www.npz.ch Öffnungszeiten Büro: Montag bis Freitag 07.30-12.00 13.30-17.00

Anzeige

mit dem NPZB-eigenen Schreiner reali-siert, und häufig ist er als Parcoursbauer auch an auswärtigen Anlässen anzutref-fen. Die Arbeit mit jungen Reitern und unerfahrenen Pferden macht ihm Spass und an seinem Job schätzt er vor allem, dass er freie Hand hat und mit dem Natur-springgarten eine vorzügliche Infrastruk-tur zur Verfügung hat.

NICHT NUR PFERDE BEHEIMATETDas NPZB ist heute eine Genossenschaft, wo nebst Gemeinde und Kanton auch ver-schiedene Berufs- und Pferdeverbände Mit-glied sind. Ein Teil des Areals wird vom Eidgenössischen Departement für Vertei-digung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) gemietet und das Gelände mit Springgarten etc. von der Burgergemeinde Bern. Man darf die Berner Pferdesportan-lage, ohne zu übertreiben, als wohl einzig-artig in Europa betiteln. Der Naturspring-garten (Paddock), umgeben von einer Sandbahn, ist mit den verschiedensten Gräben, Wällen, Natur- und Fahr-Hinder-nissen das Aushängeschild des NPZB und lässt die Herzen von Pferd, Reiter und Fah-

rer höher schlagen. Der grösste Allwetter-platz der Schweiz ist mit seinen 6500 m2 ideal als Austragungsort verschiedener Pferdesport-Events. Ein Dressurviereck und zwei Reithallen komplettieren das grosszügige Angebot für Training und Wettkampf. Nebst dem traditionellen ZKV-Weekend im Oktober finden die verschie-densten Pferdesport-Disziplinen Raum und Platz im NPZB, aber auch Alpakas, Schafe oder Kühe bevölkern das Gelände bei Ausstellungen. Nebst den Büros der Angestellten ist in einem separaten Ge-bäude die Geschäftsstelle des Schweizeri-schen Verbandes für Pferdesport (SVPS) untergebracht. Verschiedene Seminar- und Sitzungsräume und die grosse Wagen-remise als Kongressraum gehören ebenso zur vielseitigen Infrastruktur. Im soge-nannten «Knochenraum», einem Theorie-raum mit 20 Sitzplätzen, sind präparierte Knochen, Organe und vieles mehr von Pferden ausgestellt, die sich über all die Jahre zu einer immensen Sammlung ge-mausert haben. Ein Prunkstück ist sicher die Geschirr- und Wagensammlung im Be-sitz der Eidgenossenschaft, welche noch heute auf dem Gelände des NPZB beheima-tet ist. Viele Wagen der ehemaligen EMPFA verstauben aber nicht als Museumsstücke, sondern werden tagtäglich eingesetzt.

LERNEN VOM MEISTERWerner Ulrich ist Weltmeister Zwei- und Vierspänner und seit 1997 Leiter der Fahr-abteilung, wo er für die Ausbildung der Fahrpferde zuständig ist. «Rund 80 Pferde der verschiedensten Rassen werden hier pro Jahr eingefahren, und zwar vom Youngster für den Feldtest über ältere Im-portpferde bis zum privaten Turnier-pferd», erklärt Werner Ulrich, zu dessen Aufgaben auch das Erteilen von Fahrunter-richt zählt. «Wenn ich nicht gerade aus-wärts Kurse gebe oder im Ausland auf Turnier bin», ergänzt der erfahrene Rös-seler schmunzelnd, welcher auf 33 Jahre Turniererfahrung zurückschauen kann. Für ihn ist die Lage am Stadtrand positiv, denn «wo könnte man die Verkehrssicher-heit der Pferde besser schulen als in der Stadt, wo sie auf Autos, Busse und vieles mehr treffen», ist er überzeugt. Mit einem erfahrenen Armeepferd als Gespannskol-legen an ihrer Seite entspannen sich die Jungpferde eher, und auch die Fahrer sit-zen auf dem erhöhten Kutschbock der ehe-maligen EMPFA-Wagen sicher. «Viele Fahr-traditionen von früher werden beibehalten und gelebt, und das ist gut so», betont Ul-rich. Im NPZB kommen Fahrtrainings, Bre-vet-Prüfungen und die bekannte Drivers Challenge zur Austragung, und da ist

Page 49: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 47

Teamwork angesagt, um alles reibungslos über die Bühne zu bringen. Der 50-jährige Fritz Schmid ist Ulrichs Stellvertretung und arbeitet 70 % im NPZ, nebenbei führt er einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb. 1990 kam er als Pferdepfleger zur EMPFA und heute kümmert er sich ebenfalls um die Bewohner der 14 Boxen im Fahrstall. Unterstützt werden die zwei Fahrer von Martin Baumgartner, Franz Kümin und Aushilfen.

DIE FAHRLEINEN FEST IN DER HAND«Kein Pferd ist gleich und man kann auch kein Software-Programm kaufen, um es besser zu machen, und auch 100 Bücher lesen nützt nichts, man muss sich mit dem Individuum Pferd auseinanderset-zen», weiss der Fahrer und Ausbilder Fritz Schmid, welcher mit einer unerschütter-lichen Geduld gesegnet ist, auch wenn mal ein Pferd einen Gang höher schaltet. «Die Ansprüche an die RS-Pferde sind gestie-gen, und ein Train-Pferd muss mit Last und Lärm umgehen können, Holz rücken und eine solide Ausbildung geniessen», erklärt Schmid ernst. Ihm ist wichtig, dass den Fahrpferden im NPZB eine gute Basis ge-geben wird und dass auch Fahranfänger den Weg nach Bern finden, «denn wir sind nicht nur ‹sportlastig›, sondern vor allem ‹pferdelastig› und möchten allen den Spass am Fahren weitervermitteln», betont Fritz Schmid. «Wir haben routinierte Fahrpfer-de hier, welche die Autos an einer Ampel genau beobachten und bei Grün anzie-hen», schmunzelt er und erwähnt, dass mit Kunden oftmals eine Fahrt zum Bun-deshaus unternommen wird, um ihnen zu zeigen, was ihr Pferd in der Fahrausbil-dung gelernt hat. Da zeigen sich die Stadt-bewohner ebenso erfreut wie die Touris-ten, welche sofort den Fotoapparat zücken.

KURANSTALT FÜR PFERDENicht nur die hiesigen Pensionäre schät-zen den vorhandenen Veterinärdienst, sondern auch Pferdehalter aus vielen Tei-len der Schweiz, die ihren Vierbeiner zu Untersuchungen oder Hospitalisierung in die Kuranstalt im NPZB bringen. Je nach Saison (Zucht) halten sich gegen 30 Pferde in der Klinik auf. Ankaufsuntersuchun-gen, orthopädische Abklärungen, Röntgen oder Lahmheitsuntersuchungen gehören zum Alltag. Ein zweiter Zweig gehört der Zucht, mit Deckstation, Ultraschallunter-suchungen und der Betreuung von Stuten und Hengsten. Tierarzt Dr. med. vet. Beat Wampfler leitet den Veterinärdienst, ein Team von neun Personen, darunter vier Tierärzte und, zum Zeitpunkt des Inter-views, noch sieben Schnupperlehrlinge.

Diese werden mit viel Engagement mit den Veterinärtätigkeiten vertraut gemacht und dürfen überall dabei sein, auch selber anpacken. «Man kann Zeit kaum besser investieren als in Jugendliche und wer weiss, ob nicht der eine oder andere ein-mal als künftiger Mitarbeiter wieder vor den Toren des NPZB steht», erklärt Beat Wampfler. Zusammen mit Dr. med. vet. Stefan Bettschen wurde die Pferdeklinik immer weiter ausgebaut und moderni-siert. Für Wampfler stimmt das menschli-che Umfeld an seinem Arbeitsplatz mit dem seit zehn Jahren fast gleichen Veteri-närsteam. Auch wenn sein Job ein grosses Mass an Flexibilität bedeutet, die Tages-planung oftmals ziemlich unberechenbar erscheint und regelmässige Pausen eher selten sind. «Früher hatten wir in der Znü-

nipause Schwarztee, welcher hie und da mit einem Kaffeelöffel Rotwein verbessert wurde. Nicht immer ganz im Sinne des damaligen Chefs, der es nicht begrüsste, wenn die Veterinärlehrlinge mit Alkohol in Berührung kamen», erinnert er sich la-chend. Beat Wampfler schaut mit Freude auf das Vergangene zurück, aber auch positiv in die Zukunft. «Der medizinische Standard ist hoch und wir haben heute so viele Möglichkeiten hier, z. B. mit der Chi-ropraktik. Ein grosses Kapital sind sicher die erfahrenen Berufsleute, von welchen vieles übernommen wird», ist sich Wampf-ler sicher. Eine enge Zusammenarbeit zwi-schen Veterinär und Hufschmied ist vor-teilhaft und heute hat das Werk des Hufschmiedes immer mehr Gewicht bei der Pferdegesundheit. Christian Krieg ist

Die Stallgebäude sind mit ihrem Efeu ein Blickfang

Das Bürogebäude der NPZB-Mitarbeiter liegt quasi im Grünen

Corina Gerhäuser ist die Betriebsleiterin vom NPZB

Leiter Fahrstall, Werner Ulrich unterwegs mit seinem Vierspänner

Page 50: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 248

Leiter der NPZB-Schmiede und mit seinem Team beschlägt er Privatpferde, Patienten der Kuranstalt, Pferde des NPZB und des Bundes (VBS).

AN DER BASIS ARBEITENDie 29-jährige Katrin Diggelmann-Kluza hat vor 10 Jahren ihre Bereiterlehre im NPZB abgeschlossen und ist nun seit letz-tem Herbst wieder «an Bord», jetzt als Lei-terin der Reitschule. Dass die Reitschul-pferde mit vielseitiger Arbeit bei Laune und mit professioneller Umsorgung fit ge-halten werden lässt sich nicht verleugnen. Sämtliche Schulpferde, die Katrin vor 10 Jahren bei ihrer Ausbildung kennen-lernte, tun nämlich heute noch ihren Dienst hier. Die momentan 13 Warmblü-ter sind alles ehemalige Armeepferde und mit ihrem gefestigten Charakter ideale Lehrmeister für die rund 90 Reitschüler (davon rund 60 Kinder/Jugendliche) und dürfen ihre Gelassenheit auch beim Ein-satz mit der berittenen Polizei und der Bereitermusik beweisen. «In einer Reit-stunde war Schenkelweichen angesagt

und der einzigen noch etwas unerfahre-nen Reiterin erklärte ich, sie solle einfach im Schritt gerade hinter den anderen her-reiten. Ihr Pferd jedoch nahm seinen Job absolut ernst und begann ebenfalls mit Schenkelweichen, ohne irgendeine reiter-liche Hilfe», schmunzelt Katrin Diggel-mann über ihre fast übereifrigen Schul-pferde. Ihr ist wichtig, dass die Reitschüler auch das Drumherum beim Reiten ken-nenlernen. So dürfen diese beim Putzen, Satteln oder der Stallarbeit mit anpacken und der Spassfaktor ist immens, wenn die Schüler nach einer Stunde die grosse Schwemme im NPZB durchreiten und alle mehr oder weniger nass werden. Die Reit-schule des NPZ Bern bietet Brevet- und Silbertestkurse sowie J & S-Kurse für Kin-der zum Erwerb des J & S-Abzeichens an. Nebst der reiterlichen Grundausbildung hat das Voltigieren mit der Trainerin Va-nessa Rusca seinen festen Platz und der eidg. dipl. Reitlehrer Urs Schelker ist für den Dressurunterricht zuständig. Die Spar-te Springen wird von der 40-jährigen Karin Rutschi geleitet, welche auf eine erfolg-

reiche Springreiter-Karriere, ein Theolo-giestudium, Sozialkompetenz und viel Er-fahrung mit Jugendlichen bauen kann. «Der Reitsport lernt einen Disziplin und ‹Biss› und so liegt mir viel daran, im sport-lichen Bereich hier etwas zu bewirken», erklärt Karin Rutschi. Sie reitet Kunden- und Verkaufspferde, betreut Auszubilden-de, bildet Pferde und Reiter aus und ja, ab und zu muss auch etwas Büroarbeit sein. Obwohl die drahtige Reiterin viel lieber draussen ist und sich beim Reiten auf dem riesigen Allwetterplatz betätigt. Es werden jedoch nicht nur Vierbeiner ausgebildet, das NPZB ist auch Lehrbetrieb für junge Menschen. Lehrstellen werden für Pferde-fachpersonen EFZ Klassisches Reiten so-wie für Tier medi zinische/r Praxisassistent/in EFZ angeboten, und der Betrieb ist seit 2008 das Berufsbildungszentrum der OdA Pferdeberufe.

40 JAHRE VERBUNDEN MIT EMPFA UND NPZBVor Corina Gerhäuser leitete Hans Bienz das NPZB und kennt dieses wie seine Ho-sentasche. So war er zum Beispiel mit viel Freude und Engagement beim Aufbau der Kindergruppen zur international erfolg-reichen Voltige involviert. Auf dem Höhe-punkt der EMPFA-Zeiten standen gegen 1500 Pferde in den Stallungen und wurden auf militärische Aufgaben vorbereitet. Die EMPFA war «Reitschule der Nation», die Spitzenreiter, Olympiasieger und Welt-meister hervorgebracht hat. In der ganzen Organisation hat sich in den letzten Jahren natürlich vieles verändert. So war früher extra ein Gärtner angestellt für die Pflege- und Umgebungsarbeiten. Aber auch im NPZB machte der Spardruck nicht Halt und so wurden Arbeitsplätze wie Gärtner oder Nachtwächter gestrichen. «Die Spar-tenorganisation wurde eingeführt und je-des Quartal wurden die Finanzen vergli-chen, Budgets erstellt, alles unter den gestrengen Augen der Verwaltung, wie sich das für einen Dienstleistungsbetrieb gehört», erklärt Hans Bienz. «Aber auch der Umgang mit dem Pferd hat sich ver-ändert, man geht heute viel mehr auf des-sen Psyche ein. Wir hatten Bibliotheksbü-cher über die Korrektur von störrischen Pferden, wo zum Beispiel Folgendes gera-ten wurde: Ein eingespanntes Pferd, das nicht anzieht, soll mit Anzünden eines Büschels Heu unter dem Pferdebauch ge-fügig gemacht werden», erinnert sich der ehemalige Kavallerist. Positiv in Erinne-rung blieb ihm der damalige Berufsstolz. «Das Abtreten mit sauberen Stiefeln war ein Muss und das Sattelzeug wurde täglich mit einem Schwamm abgerieben. Sogar

Die Mitarbeiter finden sich zum Fotoshooting ein.

Karin Rutschi bildet Pferd und Reiter im Springsport aus.

Katrin Diggelmann-Kluza leitet die Reitschule und schätzt ihre vierbeinigen Arbeitspartner.

Page 51: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 49

www.equitour.ch

Gratis-Katalog anfordern:Tel: 061-303 31 01

EQUITOURInternationaleReiterreisen

Die ganze Welt zu Pferd!

Jetzt den neuen Katalog 2013 anfordern!!

der verbleibende Schmutz im Striegel wur-de kontrolliert», lacht Bienz. Ihn beein-druckt der Zusammenhalt, der ehemali-gen EMPFA-Mitarbeiter, die sich noch immer alle zwei Jahre treffen und diese Tradition hoffentlich beibehalten.

AKROBATIK HOCH ZU PFERDAuch die Reiter hatten regelmässige Trai-nings. «Einmal pro Woche übten wir die Sturztechnik und machten via Sprung-brett Hechtrollen, sogar über das Pferd», erinnert sich Hans Bienz. Reithelme wur-den damals nicht eingesetzt, geritten wur-de traditionell mit der Mütze. Bei hoch-sommerlichen Temperaturen hatten die Ausbilder jedoch ein Einsehen und die Reiter durften ihre Mützen an die numme-rierten Nägel in der Reithalle aufhängen, solange sie ritten. Aber zumindest einmal wäre Bienz wohl froh gewesen um einen Reithelm. Als er nämlich vor ungefähr 40 Jahren alleine auf einem Ausritt war (Vor-gesetzte durften dies) und mit seinem Pferd bis zum Bauch im Wasser der Aare stand, verspürte er einen plötzlichen Schmerz am Kopf, und Blut lief ihm über die Stirn hinunter. Wie sich herausstellte, hatte ihn ein wütender Fischer mit einem Stein am Kopf getroffen. Da blieb Bienz die Begegnung mit Prinzessin Stéphanie von Monaco in deutlich besserer Erinnerung: «Während eines Tournee-Aufenthaltes des Zirkus Knie wurde ich angefragt, ob die Prinzessin etwas abseits der Wagenburg ihren Wohnwagen aufstellen dürfe. Sie war damals liiert mit einem Zirkusartisten und wir stellten ihr eine Grasfläche vor der Reitbahn 1 zur Verfügung. Nicht ahnend, wie gross das Medieninteresse sein würde und was für Aufregung die Paparazzi mit-bringen.» Da war der Aufmarsch von 3000 Ziegen ein weniger grosses Medienereig-nis. Aus der ganzen Schweiz versammel-ten sich die Tiere hier als Ausgangspunkt zu einer Ziegendemo vor dem Bundes-haus. «Die logistische Organisation mit Auslad, Transportern, Abmarsch und Rückkehr der Ziegen war immens und dennoch ein spannendes und folkloristi-sches Erlebnis für mich», lacht Hans Bienz noch heute über den speziellen Besuch im Springgarten.

IM WANDEL DER ZEITOliver Brand war von 2000 bis 2010 Mit-glied der Verwaltung NPZB, davon acht Jahre als Präsident, und erlebte den nicht ganz einfachen Wandel von einem Betrieb der öffentlichen Verwaltung in ein rein privatwirtschaftliches Unternehmen. «Das NPZB musste während längerer Zeit ums Überleben kämpfen und in der Zeit um

2001/2002 war eine Entwicklung im Gang, die ohne rigorose Massnahmen im finan-ziellen Kollaps geendet hätte. Mit dem enormen Rückgang des Volumens des Ar-mee-Auftrages brach die Rentabilität zu-sammen. Der Verwaltungsrat musste da-mals tiefgreifende Sanierungsmassnahmen beschliessen und umsetzen: Kosteneinspa-rungen von über einer Million Franken (ca. 1/6 des Umsatzes) mit einer Reduktion des Personalbestandes um fast einen Drittel bei gleichbleibenden Erträgen, Verlage-rung der Einnahmen vom öffentlichen Auftrag zu Privatkunden und einiges mehr», erläutert Oliver Brand. Er war mit Michael Schnyder, ebenfalls ein Mitglied der Verwaltung, in diesen schwierigen Arbeitsprozess involviert und die beiden trugen viel dazu bei, dass der Betrieb heu-te in dieser Art und Weise funktionieren kann.

EINE ZWEITE HEIMATPeter Christen ist seit drei Jahren Mitglied der Verwaltung NPZB (als «Bindeglied» von SVPS und NPZB) und vom funktionellen Ausbildungszentrum überzeugt. «Reiter und Pferde profitieren von gut ausgebilde-tem Fachpersonal, die Stadt Bern hat da-durch Arbeitsplätze und mit dem ganzen Areal eine grüne Lunge. Der Kanton kann mit dem Betrieb optimale Ausbildungs-plätze vorweisen und Synergien mit der BEA sind möglich. Das NPZB ist Standort für die Bereitermusik, die Berner Drago-ner, und die Zusammenarbeit mit der Train-Ausbildungsstädte Schönbühl ist ideal», zählt Christen die Pluspunkte der Institution auf. Sein Bezug zu Bern liegt schon weiter zurück, da er bereits als 19-Jähriger die Remonten-Pferde besich-tigte und Kurse besuchte. 1974 kaufte er ein Pferd der EMPFA, welches viele negati-ven Eigenschaften in seinem Verbal führ-te. Beim Probereiten auf dem Franzosen «Zelos» war noch alles in bester Ordnung, erst beim Fahren im Mittagsverkehr der Stadt zeigte sich eine Untugend des Pfer-des. «Solange wir forsch trabten, gab es keine Probleme, aber Bremsen oder gar Anhalten war ein Ding der Unmöglichkeit und wir fuhren bei Rot über die Ampel. Ich habe Zelos trotzdem gekauft und er wurde mir bis ins hohe Alter ein treuer Kamerad im Spring- und Military-Sport», lacht Chris-ten. Regelmässig besuchte er Reitkurse in Bern, war bei Vereinstrainerkursen dabei, ritt Military im Paddock und war Jury-Prä-sident an Veranstaltungen. «Für mich wur-de das NPZ in Bern quasi zur zweiten Hei-mat und ich fühle mich einfach rundum wohl dort», sinniert das Mitglied der Ver-waltung.

Page 52: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 250

DER RICHTIGE

MIXHaltung, Einsatz und die körper-lichen Anforderungen an unsere Pferde haben sich in den letzten fünfzig Jahren deutlich verän-dert. Diesem Umstand wird oftmals bei der Bemessung der Futterrationen wie auch bei der Zufuhr von Vitalstoffen zu wenig Beachtung geschenkt. Der rich-tige Mix individuell auf den eigenen Vierbeiner abgestimmt beugt gesundheitlichen Proble-men vor und führt zu Wohlbe-finden, Leistungsvermögen und Ausgeglichenheit.

Text: Christian KnuppFotos: zVg

Während früher grosse, schwere und starke Pferde zum Ziehen des Pfluges oder zum Einsatz in Armeen ge-

braucht wurden, sind sie heute vor allem Freizeitpartner oder «Sportgeräte». Ich sehe oft Pferde, welche übertrieben aus-gedrückt, 23 Stunden täglich in der Box stehen, um danach eine Stunde gearbeitet zu werden. Glücklicher sind diejenigen Pferde, welche genügend Weidegang mit Bewegungsmöglichkeit haben. Insbeson-dere Freizeitpferde mit wenig Arbeit gilt es bezüglich der Energie ganz anders zu füttern, als stark geforderte Sportpferde. Eine «gute Fütterung» hat auch eine psy-chische Komponente. Es ist beim Pferd nicht alles berechenbar. Auch ein Pferd hat das Bedürfnis, Freude am Futter zu haben. Es liebt ebenfalls etwas Abwechslung und Vielfalt an Nährstoffen.

Wir wünschen uns grazile, feingliedri-ge, aber gleichzeitig muskulöse Pferde-typen. Für viele Pferdebesitzer spielt auch

eine bestimmte «Liebhaberei» mit Rassen hinein, die ursprünglich nicht in unserer mitteleuropäischen Gegend heimisch wa-ren. Herkunftsgebiete wie Island, Fries-land oder die Iberische Halbinsel bringen ganz andere Voraussetzungen an die Füt-terung respektive die Ernährung mit sich. Für mich genügt in der Ernährung niemals nur «Füttern und Fressen zum Sattwer-den». Die Pferdebesitzer müssen sich ganz intensiv überlegen, wie viel «Kraft» in einem Futter stecken muss, welches sein Pferd benötigt. In diesem Zusammenhang habe ich schon vor über zwanzig Jahren begonnen, den Begriff «Kraftfutter» zu überdenken. Jedes, auch das hinterste und letzte Freizeitpony, braucht Kraftfutter. Nur muss man sich halt überlegen, ob es Kraftfutter oder Futter mit natürlicher Kraft benötigt. So erfordert eine Futterra-tion, welche dem Pferd Wohlbefinden, Gesundheit, Zuchterfolg oder sportliche Höchstleistungen ermöglichen soll, eben vor allem auch Vitalstoffe. Insofern sehe ich in der «traditionellen Fütterung» diese

DAS PFERD IST, WAS ES FRISST.

Page 53: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 51

Vitalstoffe oft vernachlässigt und schlicht und einfach «vergessen». Das ist wie bei uns Menschen. Wir gehen auch nicht je-den Tag zum Fastfood und nehmen am Abend noch eine Vitamin-Brausetablette zur Abdeckung der Vitamine und Spuren-elemente ein.

Wenn wir jetzt den Begriff der Vital-stoffe unter die Lupe nehmen und versu-chen, diese zusätzlich in die Fütterung einzubauen, dann tun wir dies mit dem alleinigen Ziel, die Qualität einer Futter-ration zu optimieren. Was ist schliesslich die Ursache, dass die Vitalstoffe eben zwar die Futterkosten kurzfristig etwas erhö-hen, langfristig jedoch den absoluten Wert des Futters verbessern? Hier ein Beispiel aus meiner Beratungstätigkeit, wie sie tag-täglich an mich herangetragen werden.

«Mein Haflinger hat Mauke und ist zu dick, obwohl er nur zwei Hände voll Mües-li bekommt!» Auf die Nachfrage welches Müesli und wie viel Nährstoffe er mit die-ser kleinen Menge bekommt, erhält man üblicherweise zur Antwort: «Ich gebe ja

ein Mineralfutter dazu!» Denn schließlich machen das ja auch die Stallkolleginnen und -kollegen so: «Meine Freundin gibt das ihrem Warmblutwallach auch und ist da-mit voll zufrieden. Der sieht prima aus, er ist nur immer etwas faul und manchmal guckig!»

Leider ist den wenigsten Pferdebe-sitzern der Einfluss der Fütterung auf Leistungsfähigkeit und -bereitschaft, Wohlbefinden, Gesundheitszustand und Konzentrationsfähigkeit bekannt. Fakt ist, dass Versorgungsengpässe selten mit un-zureichender Kalorienzufuhr aus der täg-lichen Ration, sondern mit ungenügender Zufuhr von Vitalstoffen zusammenhän-gen. Kalorien aus Kohlehydraten und Fet-ten dienen in erster Linie der Energiege-winnung. Vitalstoffe dienen als kleine, unentbehrliche Helfer des gesamten Stoff-wechselprozesses, die Gesundheit und Leistung erst ermöglichen. Sämtliche Stoffwechselvorgänge sind vom Vorhan-densein ausreichender Mengen an Makro-nährstoffen (Proteine, Kohlenhydrate und

Fette) und Mikronährstoffen (Vitalstoffe wie Vitamine, Mineralien, essentielle Fett- und Aminosäuren, sekundäre Pflanzen-stoffe etc.) abhängig. Das Zusammenspiel der katabolen (energieliefernden) und ana-bolen (aufbauenden) Reaktionen bewerk-stelligt Prozesse wie beispielsweise die Immunzellbildung, den Schleimhautauf-bau, die DNA-Reproduktion, den Nachbau von Knorpeln, Gelenkflüssigkeit, Sehnen und Bändern, Hufhornbildung, Muskelzel-len, Entsorgung von Stoffwechselschla-cken oder Giften und vieles mehr.

Somit ist eindeutig, dass die Kalorien-zufuhr aus einem Futtermittel nur eine Seite der Betrachtung ist und die Vitalstoff-zufuhr eine andere. Es gilt in der täglichen Fütterung für jedes Pferd individuell zu prüfen, welche Menge an Rau- und Kraft-futter es bekommt und ob damit neben Kalorien auch genügend Mikronährstoffe zur Verfügung gestellt werden. Damit soll-te jedem Pferdebesitzer klar sein, dass man von einem Pensionsgeber, der eine Futtersorte XY für alle eingestellten Pferde

Leider ist den wenigsten Pferdebe sitzern der Einfluss der Fütterung auf Leistungs-fähigkeit und -bereitschaft, Wohlbefinden, Gesundheits-zustand und Konzentrations-fähigkeit bekannt.

Page 54: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 252

anbietet, nicht erwarten kann, damit allen Ernährungsansprüchen zu genügen, zu-mal bei den Pensionsställen häufig die wirtschaftlichen Gegebenheiten den Spei-sezettel der Pferde massgeblich mitbeein-flussen.

Der verantwortungsbewusste Pferde-halter bemüht sich selbst um eine sinn-volle und bedarfsgerechte Ergänzung der Standardration aus dem Pensionsstall.

Damit die Auswahl solcher Ergänzun-gen gut gelingt, sollte man einige Kriterien beachten:

Sofern das Pferd in Pension bereits Ge-treide wie z. B. Hafer, Gerste und Mais be-kommt, sollte das Ergänzungsfutter ande-re Verdauungskapazitäten ansprechen. Eine sinnvolle Kombination sind daher Futtermittel, die faserreich sind (z. B. Heu-häcksel, Kräuter, Kleien, Zuckerrüben-schnitzel, Trockenapfel etc.) und im güns-tigsten Fall statt Getreide z. B. Ölsaaten als Hauptbestandteil aufweisen oder zumin-dest nicht «getreidelastig» zusammenge-setzt sind. Noch besser, wenn das Ergän-zungsfutter auch sehr mikronährstoffreich ist, um das nicht-mineralisierte Getreide zu vervollkommnen. Diese Futter fügen sich harmonisch in die Gesamtration ein und gestalten sie dadurch ausgewogener und vielfältiger.

Wenn vom Stall aus ein Standardmisch-futter gefüttert wird, welches selten eine genügende Mikronährstoffausstattung mit sich bringt, erweist sich die Kombination von höher konzentrierten Futtermitteln, die zumeist als Müesli auf dem Markt zu erwerben sind, als günstig. Ein guter Indi-kator zur Beurteilung für höhere Mikro-nährstoffkonzentrationen ist z. B. der Zink-gehalt, der bei Kombinationsfuttermitteln bei > 200 mg pro kg liegen sollte. Die Fut-termenge wird dann zusammen mit dem Standardfutter entsprechend angepasst. Leider herrscht insgesamt Uneinigkeit über den rechnerischen Bedarf. Die Anga-ben schwanken von ca. 50 bis 100 mg Zink pro 100 kg Körpergewicht, zudem spielt das Gesamtkörpergewicht des Pferdes eine bedeutende Rolle.

Neben der Zufuhr aus Kraftfutter sollte aber unbedingt berücksichtigt werden, dass ein bedeutender Teil der benötigten Mineralien bereits mit dem Grundfutter (Heu, Weide, Stroh) aufgenommen wird. Das Pferd ist grundsätzlich ein Herbivor (Pflanzenfresser) mit ausgesprochen guten Voraussetzungen zur Verdauung von Rau-futter. Die Versorgung aus dem Grundfut-ter liegt daher – je nach Bodenqualität und Futtermenge – bereits bei ca. 30 bis 60 %. Dieser Wert unterliegt zudem regionalen Schwankungen.

Die Beschaffenheit des Schweizer Rau-futters hat sich in den letzten Jahren ins-gesamt nachteilig entwickelt. Unser Heu ist bezüglich Pflanzenvielfalt verarmt. Durch die Bildung von Ökoflächen ist die Landwirtschaft gezwungen, dieses Öko-Heu, das oft den Pferden verfüttert wird, zu einem für die Pferde viel zu späten Reifezeitpunkt zu ernten. Die Rohfaser-qualität nimmt markant ab. Zudem be-steht die Gefahr von Fäulnisbildung über der Grasnarbe, wenn vor dem «Heuet» eine längere Regenperiode den Schnitt zusätz-lich verzögert hat.

Wer ein Pferd hat, dem man nur wenig Kraftfutter geben kann, sollte genauer bestimmen, ob die gewählte Futtersorte zur Fütterungssituation passt. Ein Futter, das für Warmblüter gedacht ist, kann man meist nicht einfach in der Menge reduzieren und damit dem Haflinger an-passen. Denn man reduziert so nicht nur die Futtermenge, sondern, damit verbun-den, auch die Mikronährstoffzufuhr. Langfristig kann ein Mangel damit vor-programmiert sein, auch wenn das Pferd mathematisch genügend versorgt ist. Also sollte man leichtfuttrige Pferde vor-zugsweise mit vitalstoffreichen Futter-

mitteln versorgen. Diese sind zwar auf-grund der guten Nährstoffausstattung zumeist etwas teurer, aber dafür bringen sie dem Pferd deutlich mehr Nutzen und man hat auch mit einer kleineren Futter-menge eine gute Nährstoffversorgung ge-schaffen.

Leider können Pferde sich die fehlen-den Mineralien nicht einfach so aus einem Leckstein oder Mineralfutter holen. Diese Produkte sind oft vermeintlich gut dosiert, aber der Versuch, aus solchen Quellen Mikronährstoffe in den Organismus auf-zunehmen, schlägt meist fehl. Die Bin-dungsformen in Minerallecksteinen oder herkömmlichen Mineralfuttermitteln sind überwiegend nicht bis in die Zellen für Stoffwechselprozesse verfügbar, auch wenn man rein rechnerisch der Zu-fuhr genüge getan hat. Wer also konzent-rierte Mineralergänzungsfutter verwen-den möchte, sollte sich beim Hersteller über die Bindungsformen informieren. Grundsätzlich sind natürliche Nährstoff-quellen aber vorzuziehen. Im Prinzip ist das genauso plausibel wie beim Menschen. Auch wir können nicht auf Obst, Gemüse und Salat verzichten und stattdessen zur Vitamin-Mineralstoff-Brausetablette grei-

Christian Knupp: «Futtermittel sind Naturprodukte und verändern sich ständig in der Konsistenz, im Geruch, in der Griffigkeit und in der Farbe.»

Page 55: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 53

fen. Damit wären auch wir langfristig nicht in der Lage, unsere Gesundheit zu erhalten.

Umso mehr Wert sollte man also auch auf die Rohstoffe legen, die im Pferdefut-ter Verwendung finden. Die Qualität eines Futtermittels lässt sich nun mal nicht nur anhand der «Weender Futtermittelanaly-se» und der auf dem Futtersack aufgeführ-ten Zusatzstoffe beurteilen; getreu dem Motto «wer hat am meisten Biotin drin». Schauen Sie lieber vorzugsweise auf die eingesetzten Rohstoffe und deren Reihen-folge, die bei günstiger Verarbeitung ihre natürlich vorhandenen Fett- und Amino-säuren, Mineralien, Spurenelemente und Vitamine behalten und damit dem Pferd als gesunde und «funktionierende» Vital-stofflieferanten zur Verfügung stehen. Vi-talstoffreich sind beispielsweise Bierhefe, Malz und Kräuter. Ölsaaten wie Leinsa-men, Weizenkeime, Sonnenblumenkerne oder Maiskeime liefern neben ihren essen-tiellen ungesättigten Fettsäuren (z.B. Ome-ga-3-Fettsäuren) auch natürliches Vitamin E und Lezithin.

Am glücklichsten kann sich natürlich schätzen, wer selbst bestimmen kann, wel-ches und wie viel Rau- und Kraftfutter seinem Pferd zur Verfügung gestellt wird. Auf diese Art erhält jedes Pferd ein auf seine Rasse, sein Alter, seiner Leistung und seinem Bedarf angepasstes Fütterungs-konzept.

Dazu könnte man sich von dem Futter-mittelhersteller seiner Wahl beraten lassen, wobei einzelne Hersteller sogar wissenschaftliche Beratungsleistungen an-bieten. Wenn dazu noch die Haltungsform und Arbeitsleistung stimmen, zeigt sich das auf Dauer in einer guten Figur, Arbeits-freude, glänzendem Fell und Wohlbefin-den. Natürlich lässt sich eine «perfekte» Versorgung nicht in konkrete Zahlen fas-sen, denn der Bedarf kann lediglich ge-schätzt werden, ist individuell unter-schiedlich und zudem auch starken Schwankungen unterworfen (z. B. durch Sport, Fellwechsel, Jahreszeit, etc.).

Das bedeutet, dass neben den relevan-ten Grundkenntnissen über Fütterung ins-besondere auch das «richtige Augenmass»

des Besitzers gefragt ist. Wer sonst könnte besser beurteilen, ob es seinem Pferd in der Kombination aus Fütterung, Haltung und Beanspruchung wirklich gut geht?

Genaue Beobachtung, kompetente Be-ratung und konsequent umgesetzte Emp-fehlungen führen letztlich zu einem sicheren Gespür für die richtigen Rahmen-bedingungen und das Wohlbefinden sei-nes Pferdes.

Nur ein zufriedenes und gesundes Pferd kann uns täglich zurückgeben, was wir mit unserer Passion anstreben.

Anzeige

Durch meine Wurzeln in der Landwirtschaft und dem persönlichen Rat eines privaten Mentors aus der Müllereibranche, ergab sich die Möglichkeit, einen zweiten Bildungsweg einzuschlagen. Als Bauernsohn sah ich in der Müllereibranche inter-essante Möglichkeiten, welche meinen Neigun-gen entsprachen. Es ergab sich die Möglichkeit, nach einem Arbeits- und Lernpraktikum, in Kombination mit dem Mittelschulabschluss, die Müllereifachschule zu besuchen.

Christian Knupp

Page 56: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 254

Der Train ist in der Armee ein kleiner Verband mit einer Re-krutenschule in Schönbühl bei Bern. Ein Verband mit viel Eigenverantwortung

gegenüber dem Pferd, dem Auftrag und Auftreten. Es ist eine besondere Aufgabe aller Angehörigen der Traintruppen, sich bei der Rekrutierung neuer begeisterter Dienstpflichten zu engagieren. Oft werden in den Rekrutierungszentren Dienstpflich-tige aus dem Bereich der Landwirtschaft in den Train eingeteilt. Aber jede Person die einen Bezug zu Pferden hat, kann sich für diese spezielle Einheit melden.

KEINE NOSTALGIEDER TRAIN IN DER SCHWEIZER ARMEEPferde haben in der Armee auch heute noch einen wichtigen Auftrag. Sie werden dort eingesetzt, wo auch modernste Armeefahrzeuge nicht mehr hinkommen. Darüber hinaus sind sie in der Bevölkerung gern gesehene Sympathieträger und somit beste Werbung für die Armee. Was ist von Mensch und Pferd gefordert, um in dieser Einheit Dienst zu tun?

Text und Fotos: Adrian Fuchs

PFERDE IM MILITÄR Die jungen Pferde werden von der Schwei-zer Armee eingekauft und ausgebildet. Dieses Jahr hatte die Train Kolonne 13 viele solcher junger Pferde im Einsatz in Schiers GR. Dabei handelte es sich um einen sogenannten «Ausbildungs-WK». Die jungen Freiberger wurden von den erfah-renen Soldaten in Sachen Materialtrans-port, dem Laufen in unwegsamen Gelände und dem Ziehen von Infanteriekarren aus-gebildet. Dies ist nicht immer eine leichte Aufgabe, dafür umso spannender. Die un-erfahrenen Pferde reagieren oft scheu gegenüber dem Unbekannten. Obergefrei-

Fuchs

1 Alphorn am Besuchstag in S-chanf GR (Gfr Allenspach).

2 Überquerung eines Flusses.

3 Pferderevision auf knapp 2600 m ü. M.

4 Unterwegs mit dem Infanteriekarren (am Fusse des Piz Kesch GR).

5 Holztransport in Schiers GR.

r

1

2

5

4

3

Page 57: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 55

Das Kompetenzzentrum Veterinärdienst und Armeetiere organisiert einen Kurs mit Eignungstest für alle, welche sich für die Funktion Train oder Veterinär interessieren. Die Teilnahme an diesem Kurs ist für die Rekrutierung nicht obligatorisch, aber empfohlen.

Tätigkeit Orientierung über den Einsatz der Train- und Veterinärsoldaten, Pferdekenntnis, Pferdepflege, Umgang mit dem Pferd, Beschirrung, Säumen, Arbeit mit den Pferden im Gelände, Biwak Kurativer Veterinärdienst

Teilnehmer/-innen Jugendliche ab 18 Jahren

Kursdauer Ein Tag (der Kurs wird zweimal pro Jahr angeboten)

Zeitpunkt Mai und September

Kursort Kaserne Sand, Schönbühl BE

ter Sacher aus dem Fricktal meinte dazu: «Mit Geduld und gutem Zureden klappt das schon!» Er weiss wovon er spricht, denn trotz seinen jungen Jahren ist er be-reits in seinem vierten WK mit der Train Kolonne 13. Nach den drei Wochen Aus-bildung durch die «13er» werden die Pfer-de direkt in die Rekrutenschule in Sand-Schönbühl gebracht, wo sie die Rekruten bis an deren Beendigung der RS begleiten.

VIELFÄLTIG EINSETZBARDer Train kann in allen möglichen Gebie-ten eingesetzt werden, die mit herkömm-lichen Transportmitteln nicht oder nur schwer erreichbar sind. Auch kann er zur Unterstützung der zivilen Bevölkerung bei Notlagen eingesetzt werden, etwa wenn Transportwege durch Katastrophen unpas-sierbar geworden sind. Der Train ist witte-rungs- und tageszeitunabhängig, was sei-nen Vorteil gegenüber dem Hubschrauber ausmacht. Der Train ist aber nicht nur für Transporteinsätze ausgebildet, auch Weg-erneuerungen sowie Wegverbesserungen, Brückenbau oder Hilfe bei Naturkatastro-phen gehören zum täglichen Brot eines richtigen Trainsoldaten.

Der Autor Adrian Fuchs

Kurs mit Eignungstest

Je nach Begebenheit des Geländes wird von den Wachtmeistern in regelmässigen Abschnitten eine «Revision» befohlen. Da-bei hält die Gruppe an und jeder Pferde-führer prüft, ob Sattel, Zaumzeug und Lasten noch korrekt sitzen. Diese Stops sind unabdingbar, da das richtige Sitzen des Bastsattels kontrolliert oder sonstige Mängel, die während dem Laufen entste-hen, behoben werden können. Ein verletz-tes, beziehungsweise einsatzunfähiges Pferd ist für jeden Trainsoldaten eine Schmach.

HALTUNG IN PFERDEZELTENFür die vergleichweise kurze Zeit des WKs werden an den jeweiligen Standorten re-gelrechte Dörfer errichtet. Da viele der Soldaten aus dem landwirtschaftlichen oder handwerklichen Bereich kommen, ist das nötige Know-how zur Genüge vor-handen. Die Pferde werden während dem Wiederholungskurs in modernen Pferde-zelten gehalten und es wird jeweils sogar eine Feldschmiede aufgebaut. Diese gan-zen Vorkehrungen sind unerlässlich, da bei einem richtigen Einsatz alles einge-spielt sein muss.

STOLZE TRAINSOLDATENDer Train ist mitunter eine der traditions-reichsten Einheiten in der Schweizer Ar-mee. Während den Einsätzen werden oft volkstümliche Lieder gesungen, wird ge-jodelt oder gejuchzt. Bei der Train Kolonne 13 ist seit einigen Jahren auch ein Alphorn mit dabei, welches vom Gefreiten Allen-spach gekonnt in Szene gesetzt wird. Bei den traditionellen Besuchstagen beim Ko-lonnenabend ist dies jeweils einer der Hö-hepunkte. Seit dem WK 2012 tragen alle Soldaten der 13er ein rotes Halstuch, dies gehört nämlich zum Tenuebefehl.

AKZEPTANZ DER BEVÖLKERUNGDie Wiederholungskurse (WKs) finden meist in kleinen Dörfern statt, nahe dem Gebirge, dem Einsatzgebiet des Trains. Wenn die bis zu sechzig Pferde ausrücken, bleiben die Leute oft neugierig am Stras-senrand stehen und geniessen den unge-wohnten Anblick. Das Vorbeiziehen von so vielen Pferden und das Klappern der Hufe ist natürlich ein viel schönerer Anblick als ein ohrenbetäubend ratternder Panzer. Die wohl am häufigsten gestellte Frage an die Soldaten ist: «Ist der Train nicht schon vor Jahren abgeschafft worden?» Oberleut-nant und Tierarzt Jean-Philippe Mange er-klärt jeweils ganz bestimmt: «Den Train hat es in der Schweizer Armee schon im-mer gegeben. Bis zum Jahr 2003 (Armee 95) gehörte er noch zu den Gebirgstruppen der Infanterie, danach wurde er dem Lehr-verband Logistik zugeteilt. Auch weiterhin wird der Train einen festen Platz in der Schweiz haben.» Ein interessanter Fakt ist, dass in einigen Nachbarländern die Trup-pen mit Pferd sogar ausgebaut werden.

ZUPACKENWenn der Train loslegt, dann heisst es zu-packen für die Soldaten! Auch wenn ein typischer Trainsoldat bei militärischen Übungen nicht immer Glanzleistungen vollbringt, sobald es um das Pferd geht, sind alle 100 % dabei. Die Trainpferde kön-nen mit allem Möglichen beladen werden, dies geht von fünf Meter langen Brettern bis hin zu Kisten, gefüllt mit Bierflaschen für SAC-Hütten. Die Fortbewegung erfolgt im sogenannten «Trainschritt», das heisst so viel wie 60 bis 70 Schritte pro Minute.

Obergefreiter Adrian Fuchs, 25 Jahre alt, ist im privaten Leben als Marketingfachman bei der Felix Bühler AG in Lenzburg tätig.

Page 58: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 256

NEIN DANKE!«Oh wie süss!» diese Aussage kennt wohl jeder Pferde-liebhaber beim Anblick eines Shetlandponys. Wuschelige, kleine Pferdchen mit grossen Kulleraugen, welche kein Wässerchen trüben können. Die kleinen Ponys aus Grossbritannien, welche durch das stürmische Wetter und karges Futter durch die Jahrhunderte zu extrem robusten Pferden geworden sind, entzücken jeden, ob jung oder Alt.

SHETLANDPONYS ALS RASENMÄHER

Fabienne Friedli mit der Mini-Shetty Stute Wicca im Kompliment.

Page 59: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 57

In der Schweiz sind zurzeit etwa 6400 Shetlandponys registriert. Wie viele jedoch irgendwo auf einer Weide ihr Leben fristen, ist ungewiss. Die Ver-kaufszeitschriften sind voll mit An-

zeigen von günstigen Shettys vom Fohlen bis zum Senior, dies auch aus dem Grunde, weil viele Besitzer die Kosten eines Equi-den-Passes nicht tragen wollen.

Wie verführerisch ist es da, seinem Pferd einen kleinen Freund oder den Kin-der ein Spielzeug zu kaufen, ohne sich grossartig Gedanken über dessen Bedürf-nisse zu machen.

Das Shetlandpony, welches im Verhält-nis zu seiner Grösse zu den stärksten Pfer-den überhaupt gehört, ist nämlich wie sein grosser Verwandter das Pferd nicht zu unterschätzen. Hinter den süssen Kuller-augen steht nämlich ein harter, teilweise doch ziemlich eigenwilliger Schädel, wel-cher gern einmal seinen Willen durchset-zen möchte.

Wer sich mit den Kleinen beschäftigt, merkt schnell, dass ihr Leben nicht erfüllt ist, nur «Beistellpferd» zu sein, sondern die Shettys wollen Beschäftigung. Dies stellt dann teilweise auch schon das erste Prob-lem dar. Wurden sie für die Kids ange-schafft, steht man schnell vor dem Prob-lem wer denn das neu erworbene Pony einreiten soll. Die Ponys, welche ein Stock-mass zwischen ca. 75 bis 107 cm haben (Mini-Shetty bis Shetty grosses Mass) sind zwar kräftig gebaut, jedoch geht es wohl den meisten Erwachsenen gegen den Strich, die Kleinen einzureiten. So lässt man dann meistens die Kinder selber mit den Shettys hantieren, was früher oder später meist in einem Zweikampf endet.

Bild und Text: Nadja Schmidt, Foto-Team SnakeViking, www.pferde-shows.ch

Wer den Kampf gewinnt, weiss hier wohl jeder Besitzer der intelligenten Ponys. So, jetzt haben die Kinder ein Pony, welches sich nicht reiten lässt, ständig nur grasen will und dann losrennt, wenn es nicht soll. Schnell ist die Lust am Pony vergangen und so steht nun Molly, Mäxchen oder Jolly nur noch auf der Weide rum. «Der frisst ja nicht viel, und krank ist er auch nie», so die Argu-mente der Besitzer. Doch die Krankheiten kommen dann schneller als gedacht, wenn die Kleinen sich die Bäuche im satten Gras vollschlagen – keine Arbeit mehr haben und zu guter Letzt aus Langeweile sich im Stall gerne mal selbstständig machen. Na-türlich gehen die Kleinen dann nicht frei-willig joggen, sondern der erste Gang ist sicherlich die Futterkiste, die genau an diesem Tag nicht abgeschlossen ist. Huf-rehe, Koliken usw. sind Folgen von solchen Ausflügen. Da man aber für das Pony nur 500 Franken bezahlt hat, lohnt sich ja auch die teure Hufrehbehandlung nicht. So lan-den die Minis dann entweder beim Schlach-ter oder man verschenkt sie an einen Spa-ziergänger, der gerade Mitleid mit dem Pony hatte.

Doch was tun, wenn die Kinder zu gross sind?

BESCHÄFTIGUNGSTHERAPIE FÜR SHETLANDPONYSIch habe die Erfahrung gemacht, dass die Shetlandponys einfach für alles zu haben sind. Unser mittlerweile 22-jähriger Shetty-Wallach Zeus ging schon in allen Sparten der Reiterei. So gewann er im Springen, der Dressur, Bodenarbeit, Gymkhana, Ponyren-nen und Damensattelreiten seine Pokale. Auch als Fahrpony und im Tandem macht er eine gute Figur. Geschweige denn wenn es um Zirkuslektionen geht. Da ist er mit Feuereifer dabei. Tüdeleien und Babyge-schwätz schätzt er überhaupt nicht, denn

er ist ja auch ein richtiges Pferd. Und hier sind wir beim Punkt – nur weil sie kleiner sind, heisst das nicht, dass sie weniger Pfle-ge und Aufmerksamkeit brauchen. Im Gegenteil sie benötigen genauso viel Zeit wie ein grosses Pferd auch. Sie wollen keine Rasenmäher sein, sondern sie möchten arbeiten. Der Faktor Zeit ist es also, den man im Hinterkopf haben muss, wenn man sich ein Shetlandpony anschafft. Viele Ponys werden bissig und bockig. Dies ist nicht nur ihrem sehr starken Charakter zuzuschreiben, sondern weil sie meistens keine konsequente Führung bekommen.

Es gibt sehr viele Möglichkeiten, ein Shetty zu beschäftigen. Wenn man sich keine Kutsche anschaffen möchte, so kann man seinen Mini auch dazu trainieren, als Handpferd neben den «Grossen» mitzulau-fen. Man sollte nicht erwarten, dass der Schritt gleich am ersten Tag so ist wie der eines Hannoveraners, jedoch können die Minis, mit gutem Training, auch im Schritt mithalten. Ich staune immer wieder, mit welchem Elan, Temperament und welcher Freude unser Shetty neben den Friesen her-läuft und fast entsetzt ist, wenn man den Heimweg einschlägt. Ich würde fast sagen, Shettys sind die Jack Russels unter den Ponys.

Wer sich überlegt, ein Pony zu kaufen, egal welcher Rasse es angehört, sollte sich gut mit dem Thema befassen. Auch das Alter ist zu bedenken. Ein Shetlandpony welches gut gehalten wird, kann locker 30 bis 40 Jahre alt werden. Das ist eine lange Zeit, in der sogar noch die Grosskinder auf dem gleichen Pony reiten lernen können.

FAZIT:Hat man die Zeit, sich mit den Ponys zu beschäftigen, so sind sie für Jung und Alt Freunde fürs Leben, die einem jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Flotter Feger auch mit 23. Shetty Wallach Zeuss im Renngalopp.

Sektion Shetland-Pony SVPKDie Sektion Shetland-Pony des SVPK betreut einige hundert Shetty- Fans aus dem In- und Ausland und setzt sich vor allem ein für:� den Erhalt des Rassestandards gemäss den Richtlinien unseres Motherstudbooks in Perth/Scotland� eine artgerechte Haltung � die Aus- und Weiterbildung aller Ponyhalter und -züchter � die Jugend- und Kinderförderung � und will Aufklärungsarbeit leisten

Denn «es isch nid nume es Pony . . .» – egal ob Stockmass 75 cm oder 175 cm – die Anschaffung will gut überlegt sein und für Unterhalt, finanziell wie räumlich, muss gesorgt sein.

Anzeige

Page 60: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 258

Herr Dr. Dobretsberger, wie werden die Pferde im Gestüt Piber gehalten? Die Pferde werden in traditionellen, sehr pferdegerechten Stallungen gehalten. Je-des Pferd, egal ob Fohlen, Stute oder Hengst, ist täglich an der frischen Luft, im Sommer wie im Winter. Zum Gestüt ge-hören nicht nur üppige Weiden, sondern auch eine Hochalm, wo die Aufzuchtspfer-de – d.h. die ein- zwei und dreijährigen Pferde – zwischen Mai und September wei-den.

Sie sind einzigartig und weltbe-rühmt – die Lippizaner der Spa-nischen Hofreitschule in Wien. Doch woher kommen sie, was macht sie so einzigartig und wie werden sie ausgebildet? Dr. Max Dobretsberger, Leiter des Bundesgestüts Piber in Öster-reich, gibt uns Einblick in die 400jährige Geschichte der ältes-ten Kulturpferderasse Europas und die modernen Ausbildungs-metoden seines Gestüts.

Welche Massnahmen zur Vorbereitung auf ein anspruchsvolles Leben als «Profi-sportler» werden bereits bei der Auf-zucht der Pferde ergriffen?Auf der Hochalm ist das Gelände teilweise sehr steil, wobei die jungen Pferde bereits sehr früh trittsicher, ausdauernd und ro-bust werden. Dies ist eine wichtige Basis für die spätere Leistungsfähigkeit der Li-pizzaner. Die Tiere kommen mit einer gu-ten Kondition von der Alm zurück. Hinzu kommen umfassende prophylaktische

Massnahmen für die Gesundheit, wie z. B. Impfungen, Parasitenbekämpfung und eine korrekte Pferdefütterung.

Wie gestaltet sich der Lebenslauf von einem Fohlen bis zu einem Anwärter-hengst für die Spanische Hofreitschule? Die Fohlen kommen in Piber zur Welt und verbringen ein halbes Jahr bei der Stute. Nach dem Absetzen im Spätherbst kom-men sie auf einen Fohlenhof. Als Einjähri-ge werden sie auf Aussenstationen ge-

Text: Simone LanzFotos: zVg

TRADITION UND MODERNE

Page 61: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 59

Die AutorinSimone Lanz

Simone Lanz ist Assistentin an der Pferdeklinik des ISME der Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern und ALP-Haras. Zur Zeit absolviert sie die Ausbildung zum Facharzt für Pferde. Seit ihrer Kindheit interessiert sie sich für Pferde und ist eine begeisterte Reiterin.

Dr. Max Dobretsberger, geboren in Ober- österreich, ist Tierarzt und seit 2006 Leiter des Bundesgestüts Piber. Er ist dort für die Lipizzanerzucht und speziell für das Hervor-bringen der besten Hengste für die Spanische Hofreitschule in Wien zuständig. Genauso gehören tierärztliche Belange zu seiner täglichen Arbeit. Er ist dafür zuständig, die Lipizzanerrasse in ihrer Originalität zu erhalten. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit mit den umliegenden Gestüten in Osteuropa, in welchen diese Rasse auch gezüchtet wird. Im Weiteren hat er in der Spanischen Hofreitschu-le in Wien eine wichtige beratende Funktion, wenn es um das Wohl der edlen Hengste geht.

lieb. Aufgrund ihrer ausserordentlichen Charakterstärke eignen sie sich besonders für die Aufgabe in der Spanischen Hofreit-schule.

Welches ist der ideale Körperbau, den ein Hengst für die «Schule über der Erde» mitbringen sollte? Hengste, die für solche Aufgaben geeignet sind gehören zu den klassischen Lipizza-nern, den so genannten barocken Lipizza-nern. Solche Hengste sind nicht allzu gross und weisen sich durch einen eleganten Körper mit einem kurzen, aber kräftigen Rücken und einen hoch angesetzten, kräf-tigen Hals aus.

Wie werden die Hengste für die Spani-sche Hofreitschule ausgewählt?

Die so genannte Musterung erfolgt im-mer gemeinsam mit den Oberbereitern der Spanischen Hofreitschule. Neben der Abstammung der Pferde, wird sehr viel wert auf den Charakter gelegt. Im Weitern wird auf die Konformation und das äussere Erscheinungsbild geachtet. Es werden aus-drucksstarke, stolze Hengste ausgewählt, die ein sehr gutes Bewegungspotential auf-weisen. Seit drei Jahren gibt es ein ganz-jähriges Trainingszentrum in der Nähe von Wien. Dadurch erhalten ursprünglich mehr Hengste die Chance auf eine Aus-bildung. Nach ein- bis drei Jahren kann eine Nachmusterung vorgenommen wer-den, um die besten Hengste für die Hofreit-schule auszuwählen. Dies ist insbesondere deshalb von grossem Vorteil, da der Lipiz-zaner eine spätreife Rasse ist und sich die besten Hengste erst nach einer gewissen Zeit herausfiltern lassen.

Wie gestaltet sich die Ausbildung eines Hengstes für die Spanischen Hofreitschule?Bis zu ihrem 6. bis 7. Lebensjahr geniessen die Hengste eine relativ normale Ausbil-dung, bei welcher sie anlongiert und an den Sattel gewöhnt werden. Sie werden soweit ausgebildet, als dass sie sich unter dem Sattel in allen Gangarten in der Reit-bahn schön präsentieren. Anschliessend wird entschieden, für welche Spezialisie-rung (z. B. Hohe Schule oder Quadrillen-reiten) sich die einzelnen Hengste eignen. Mit 10 bis12 Jahren ist ein Hengst fertig ausgebildet für die Hohe Schule.

Wie ist der Ablauf einer Trainingswoche in der Spanischen Hofreitschule?Die Hengste werden an sechs Tagen in der Woche trainiert. An vier Tagen werden die Hengste vormittags trainiert, an zwei Ta-gen in der Woche sind Vorstellungen. Mon-

tags werden die Hengste nicht geritten. An diesem Tag werden sie in der Führanlage im Innenhof bewegt.

Wie werden die Hengste in der Spani-schen Hofreitschule in Wien gehalten?Die Pferdehaltung in der Spanischen Hof-reitschule ist nicht einfach. Obwohl die Hengste in grosszügigen Boxen unterge-bracht werden, gibt es im Gegensatz zu den Aufzuchtstationen kaum Weiden und Koppeln in der Innenstadt. Ist ein Hengst zu stark gestresst, erhält er eine Auszeit im Trainingszentrum ausserhalb von Wien, wo es Koppeln gibt und die Möglichkeit besteht, im Gelände ausgeritten zu wer-den. Im Sommer erhalten alle Hengste einen Sommerurlaub von 2 Monaten, in welchen sie auf dem Land sind.

Was sind die häufigsten gesundheit-lichen Probleme, die sie in der Spanischen Hofreitschule antreffen? Ein grösseres Problem sind aufgrund der Haltung in Wien z.B. Lungenerkrankun-gen, die allergisch oder infektiös bedingt sind. Auch infektiös bedingte Augen-erkrankungen kommen vor. Lipizzaner sind aber grundsätzlich sehr robust und langlebig. Die Hengste werden oft 15 bis18 Jahre in der Hofreitschule gehalten. Sie haben ein besonders hartes Fundament, so dass wenige Probleme mit Lahmheiten be-stehen.

bracht, in welchen sie bis zum dritten Lebensjahr bleiben. Dort werden sie wäh-rend der Winterzeit in Laufställen aufge-stallt, den Sommer verbringen sie jeweils auf der Alm. Mit drei Jahren werden Hengste, welche sich für die Spanische Hofreitschule eignen, ausgewählt.

Worin liegen die mentalen Stärken des Lipizzaners?Lipizzaner sind sensibel und durch richti-gen Umgang sehr menschenbezogen und

Page 62: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 260

Text und Fotos: Heidrun Weiss, © 2012 sensehorse AG

In der Natur hat sich die Sprache und damit die Kommunikation der Pferde so entwickelt, dass sie keinerlei Worte braucht. Sie ist nicht lautstark, nicht dominant und auch nicht aggressiv. Unsere Pferde können sich somit unab-hängig von ihrer Rasse, ihrer Grösse oder ihrer Herkunft mit-einander verständigen. Diese nonverbale Sprache ist damit universal, das heisst sie ist im-mer und überall einsetzbar. Es ist eine sehr feine, diskrete Art, wie Pferde miteinander kommu-nizieren.

KÖRPERSPRACHEDEINE

Die Sprache der Pferde als Leitfaden für den täglichen Umgang

mit unserem Partner Pferd

Genauer könnte man sagen, die Sprache der Pferde lebt von den Nuancen in den Be-wegungen unserer Pferde. Pferde können daher auch

feinste Unterschiede in unserer Körper-sprache wahrnehmen. Dies funktioniert aber nur, wenn wir unseren ganzen Körper bewusst, logisch und konsequent einsetzen.

Erinnere dich an die Kraft deiner Au-gen, wenn du dein Pferd zum Beispiel aus der Box holst. Wenn wir ihm mit sanften Augen begegnen, schafft dies Vertrauen und es kommt auf uns zu – wir laden es ein, mit uns zu kommen. Wenn unser Körper jedoch im gleichen Moment vom Stress des Alltages angespannt ist, oder wir gar Angst vor etwas haben, so geben wir unserem Pferd durch unsere Haltung und unsere Bewegungen noch zusätzliche In-formationen, die uns bewusst sein müs-sen. Dann haben wir eventuell einen «Kno-ten» in der Kommunikation – wir sprechen nicht die gleiche Sprache. Es fällt uns dann schwer, ein gemeinsames Ziel zu formulie-ren oder gar zu erreichen. Um effizient trainieren zu können, aber eben auch um eventuell Missverständnisse zu vermei-den, müssen wir lernen, unsere nonverba-len Körpersignale bewusst, logisch und konsequent einzusetzen.

ES GIBT KEINE FAULEN PFERDEBeobachte dein Pferd, deinen Körper und deine innere Haltung ab dem Moment, wo du deinem Pferd begegnest. Im Idealfall sollte diese Kommunikation eindeutig sein und ein Signal von uns sollte eine «Antwort» des Pferdes zur Folge haben. Unsere sanften Augen zeigen dem Pferd Gelassenheit. Gleichzeitig muss dies aber

auch dein Körper ausdrücken, indem du dich zum Beispiel nicht frontal vor dem Pferd aufbaust, sondern deine Schultern und deine Arme eine passive Haltung ein-nehmen. Umgekehrt musst du in deinen Körper mehr Energie legen, wenn das Pferd von dir weggehen soll. Erzeugst du für das Pferd Widersprüche mit deinem Körper, dann kann es zum Beispiel sein, dass es bei der täglichen Arbeit langsamer läuft, als du das eigentlich möchtest.

In Wirklichkeit hat das Pferd kein kla-res Signal bekommen und es weiss nicht wie es sich verhalten soll. Dieses Missver-ständnis führt dann fälschlicherweise oft zu dem Schluss, wir hätten es mit einem faulen Tier zu tun. Wir müssen uns dann genau anschauen, welche Körperhaltung oder welche Position wir gegenüber unse-rem Pferd eingenommen haben. Wenn du dein Pferd frei bewegst oder auch lon-gierst, und es geht eben nicht wirklich flüssig vorwärts, dann kann es sein, dass du ständig mit deiner Schulter oder manchmal sogar mit deinem ganzen Kör-per «bremst». Reagiert dein Pferd darauf ist es eben nicht faul sondern ganz natürlich aufmerksam auf deine Körpersprache.

Hieran kann man sehr schön sehen, wie wichtig es ist, was wir mit unserem Körper unserem Partner Pferd zu sagen haben. Probiere es in einer sicheren Umgebung

Page 63: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 61

Heidrun Weiss ist Gründerin des «sensehorse® center for performance» und unterrichtet Men-schen und Pferde aus der ganzen Schweiz. Ihre Trainingsphilosophie beruht auf «Führung durch Vertrauen».Als zertifizierte Monty-Roberts-Instruktorin setzt sie sich für einen gewaltfreien Umgang mit Pfer-den ein. sensehorse AGPostfach, 8124 MaurTelefon 044 577 07 [email protected]

einfach einmal aus, wie unterschiedlich dein Pferd auf Veränderungen deines Kör-pers und deiner Position reagiert.

BENEHME DICH NICHT WIE EIN RAUBTIER IM ANGRIFFZu Beginn kannst du ganz einfach mal prüfen, wie dein Pferd auf die verschie-densten Positionen deiner Arme reagiert. Wenn du deine Arme entspannt herab-hängen lässt, hat dies eine andere Aussage als wenn du einen Arm in die Höhe be-wegst oder gar deine Finger auseinander-spreizt. Dies würde dein Pferd antreiben oder zumindest von dir wegbewegen. Er-innern wir uns daran, dass wir immer noch zu den «Fressfeinden» der Pferde ge-hören. Auch das Raubtier würde seine Tat-zen erheben und seine Krallen zeigen, wenn es dem Pferd nachstellt. Mit derarti-gen Gesten sollten wir also vorsichtig um-gehen und sie nicht achtlos verwenden, denn es sind sehr starke Gesten. In der gesamten Erziehung unserer Pferde wol-len wir ihm ja lernen, dass es vor uns keineAngst zu haben braucht, und dass wir ihm keinen Schmerz zufügen. Daher müssen die meisten von uns wahrscheinlich mehr darauf achtgeben, dass sie möglichst we-nig mit den Händen gestikulieren. Wenn du also in der Sprache der Pferde arbeitest, so ist es wichtig, dass du dich konzent-

rierst und auch deine eigene Aufmerksam-keit und deine Körpersprache trainierst. Das bedeutet aber kein bestimmtes Mus-keltraining oder das Erlernen einer spe-ziellen Entspannungstechnik, sondern vielmehr die Schulung unserer Körper-wahrnehmung und unserer Körperkont-rolle – damit wir uns nicht ständig wie ein Raubtier beim Angriff benehmen. Ein schönes Bild ist es, wenn Flucht- und Raub-tiere zusammen am Wasser stehen um zu trinken. Die Raubtiere zeigen dabei mit ihrer Körperhaltung, dass sie nichts Böses im Schilde führen. Auch dein Pferd soll sich in jeder Situation auf dich verlassen können, indem du konsequent in seiner Sprache mit ihm umgehst! Ich bin ge-spannt auf deine Erfahrungen, denn am meisten freut es mich, Menschen und Pfer-den in ihrer Entwicklung zu helfen, um gemeinsam eine bessere Performance zu erreichen.

Arbeiten wir im täglichen Umgang mit Pferden in deren «Sprache», ohne Worte, mit unserer Körpersprache, so können wir auf dieser Grundlage Vertrauen aufbauen und uns so gemeinsam weiterentwickeln. Diese Form des Lernens, basierend auf einer gemeinsamen Sprache, wird dem Wesen und der Art der Pferde gerecht und gibt uns die Möglichkeit, gemeinsame Zie-le zu erreichen.

Die 4-jährige Stute Lil Bit leckt und kaut – wenn du entspannt bist, ist es auch dein Pferd. Übe deine Körpersprache! Ist sie unmissver-ständlich und klar, gibt es deinem Pferd Sicher-heit.

Page 64: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 262

Immer wieder gibt es Pferde, die trotz einer Behandlung, egal aus welcher Fachrichtung, weiterhin Probleme machen oder das Ergebnis einfach noch nicht vollständig befriedigt.

Hier ist es oftmals die Zusammenarbeit innerhalb der Disziplinen, die den Schlüs-sel zu einer guten Rückentätigkeit bietet. Um Reitern hier eine interdisziplinäre An-laufstelle zu bieten, haben sich in Brittnau drei Spezialisten zusammengefunden: Dr. Diego Gygax als Tierarzt, sein Bruder Aaron als Schmied und Stefan Stammer als Physiotherapeut und Osteopath. Andere Fachleute wie z. B. ein Sattler werden bei Bedarf dazugenommen. Sie bieten zwei Mal im Monat eine Rückensprechstunde an. Hierher kommen Pferdebesitzer mit ihren Tieren, die sich ein umfassendes Bild von deren Gesundheitszustand machen wollen oder mit einem konkreten Problem nicht weiterkommen. Oft sind es Pferde, die im Sport ohne erkennbare Ursache nachgelassen haben, die immer wieder lahmen, unwillig sind oder mit denen ein-fach «irgendetwas nicht stimmt». Viele haben schon eine Odyssee hinter sich,

NUR EIN GESUNDER RÜCKEN KANN ENTZÜCKENWarum ist die Zusammenarbeit zwischen Tierärzten und Physiotherapeuten so wichtig?Warum entwickelt ein Pferd mit einem Knieproblem nach einigen Wochen Schrittpause plötzlich Probleme im Rücken? Was können Reiter grundsätz-lich tun, um den Rücken ihres Pferdes gesund zu erhalten?

wurden verschiedenen Therapeuten vor-gestellt oder besitzen den dritten Masssat-tel. Und damit wären wir schon beim Punkt. Beim ersten Mal kann es ja noch am Sattel liegen, wenn ein Pferd nicht gut läuft. Aber wenn man dann den Sattel wechselt (Massanfertigung natürlich!), das Pferd kurzfristig besser geht und bald wie-der die gleichen Schwierigkeiten zeigt wie früher, sollte man doch ins Grübeln kom-men, findet Stefan Stammer, und berich-tet von einer Frau, die mit dem achten Sattel zu ihm kam.

ZUM BEISPIEL BRÜCKENBILDUNGUnd er hat gleich ein anschauliches Bei-spiel parat: Nehmen wir einen Sattel, der wie eine Brücke auf dem Pferd liegt, also vorne und hinten Kontakt hat, in der Mitte jedoch nicht schön aufliegt. Dafür kom-men mehrere Ursachen in Frage: Es kann natürlich sein, dass der Sattel selber das Problem ist und einfach so gebaut ist, dass er nicht zum Pferderücken passt. Dann macht ein neuer Sattel durchaus Sinn. Was aber, wenn das Pferd beim Reiten immer mit dem Rücken «wegtaucht», Schmerzen

irgendwo im Körper, vielleicht nicht mal im Rücken, es ihm unmöglich machen, den Rücken beim Reiten aufzuwölben. Dann wird kein Sattel dieser Welt das Pro-blem lösen können. Das kann ein Sattler aber nicht unbedingt herausfinden. Inter-disziplinäre Zusammenarbeit verschiede-ner Fachleute ist hier gefragt.

Aus diesem Grund beschreibt Stefan Stammer seine Arbeit auch eher als lö-sungs-, denn als ursachenorientiert. Es gehe ihnen schliesslich nicht darum, einen «Schuldigen» zu finden, sondern dem Reiter-/Pferd-Paar zu helfen.

VOM BEREITER ZUM PHYSIOTHERA-PEUTEN ZUR BEWEGUNGSANALYSEIn diesem Zusammenhang kann Stefan Stammer auf eine breite Erfahrung zu-rückgreifen. Mit 13 fing er an zu reiten und hat vor seiner Ausbildung zum Physiothe-rapeuten und Sportlehrer in einem Spring-stall eine Bereiterlehre begonnen, wo er auch an der Ausbildung junger Pferde be-teiligt war. Später hat er sich seine Aus-bildung mit Reitunterricht finanziert. Er weiss also, wie wichtig gutes Reiten ist.

Text und Fotos: Lily Merklin

Als Erstes wird das Pferd aufgefordert, seinen Kopf zu senken.

Page 65: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 63

Aber auch hierin sieht er kein Allheilmit-tel. Die meisten seiner Kunden wollen es richtig machen, nehmen Reitstunden und gehen an Kurse. Aber auch ein richtiger Impuls kann versanden, weil das Pferd ihn schlicht und ergreifend nicht umsetzen kann. Da ist etwas im Weg, das es zu finden gilt. Und an dieser Suche hat er einen wich-tigen Anteil. So sammelt er erst mal alle Informationen, mit denen ein Besitzer zu ihm kommt und versucht, diese in einen Zusammenhang zu bringen. Für viele ist er nicht die erste Anlaufstelle. Sie haben be-reits einen neuen Sattel gekauft (oder mehrere), verschiedene Trensen und Reit-lehrer ausprobiert, den Hufschmied ge-wechselt oder dem Tierarzt ihr Leid ge-klagt. Gerade hier liegt oftmals das Grundproblem: die mangelnde Vernet-zung der einzelnen Disziplinen.

Nach diesem ersten Eindruck kommt Stefan Stammer zu dem von ihm neu ent-wickelten Kernstück seiner Arbeit, der funktionellen Bewegungsanalyse. Diese ist bei einem Pferd, das geritten wird, un-

Dr. Diego Gygax und Stefan Stammer haben sich vor einigen Jahren an einem Kurs in Wien ken-nen- und schätzen gelernt. Zurück in der Schweiz, verwiesen sie immer wieder Kunden mit ihren Pferden zum jeweils anderen. Da diese Zusam-menarbeit gut funktionierte und von beiden als fruchtbar erlebt wurde, entstand irgendwann die Idee, eine gemeinsame Anlaufstelle für Pferde-besitzer zu bieten: die Rückensprechstunde.

Zu der kam auch Tamara Vonwyl, weil ihre Stute Carina Charleene CH immer öfter unklar lief. Das Pferd wurde im Springsport eingesetzt und war als Vierjährige drei Mal Promotion ge-startet und später B75/90. Da die Stute Mühe hatte, in der Hinterhand Kraft aufzunehmen,

Die Rückensprechstunde

sind sie nicht höher gestartet. Sie wurde zwar immer wieder von einem Osteopathen behan-delt, lief danach auch kurzfristig besser, der Be-handlungserfolg war aber immer weniger lange anhaltend. Im Januar ging die Stute dann zum ersten Mal richtig lahm, lief aber am nächsten Tag schon wieder deutlich besser, lahmte wieder und so weiter. Von einer Kollegin bekam sie den Tipp, sich an Dr. Gygax zu wenden, der sie mit ihren Bedenken sehr ernst nahm, obwohl Charleene am Tag des Tierarztbesuches nicht lahmte. Er untersuchte die Stute gründlich und fand Chips im Knie. Da diese schon länger dort waren, war inzwischen auch der Rücken in Mit-leidenschaft gezogen, so dass Herr Gygax vor-

schlug, Herrn Stammer hinzuzuziehen, der Tama-ra Vonwyl ganz genau die Funktionen und Probleme der Muskeln im Rücken und Becken-bereich aufzeigen konnte. Seit der Operation geht es Charleene jeden Tag etwas besser. Sie befindet sich immer noch im Aufbau, was laut Stammer für das Pferd ungefähr so anstrengend ist wie eine M-Dressur, ist aber wieder koopera-tiv und arbeitet super mit, was vorher nicht mehr der Fall war. Bei der letzten Untersuchung waren die Herren Gygax und Stammer sehr zufrieden und sparten nicht mit Lob für die Reiterin, der sie ein sehr gutes Gespür für ihr Pferd attestierten. Wenn die Reha weiterhin so positiv verläuft, wird Charleene bald wieder ganz fit sein.

gleich wichtiger als bei einem Tier, das sich «nur» für sich bewegen muss und er-möglicht Aussagen darüber, inwiefern die Erwartungen seitens des Pferdebesitzers realistisch sind. Sie machen es dem Thera-peuten sogar möglich, das, was der Reiter vorher gesagt hat, zu überprüfen: Welche Bewegungen kann das Pferd machen, kann es nötige Bereiche isoliert bewegen und bewegen sich die Strukturen, die zu-sammengehören, wie aus einem Guss?

DIE FUNKTIONALITÄT DER BEWEGUNGEN NACHEMPFINDENHierfür wird zuerst der Kopf des Pferdes gesenkt und überprüft, ob es den Hals langmachen und sich vorwärts-abwärts dehnen kann. Anschliessend muss es den Rücken aufwölben, sodass der Therapeut überprüfen kann, ob hier Bewegungsein-schränkungen vorliegen. Bei einer Ein-schränkung zwischen Lendenwirbelsäule und Kreuzbein ist zum Beispiel die Ver-sammlungsfähigkeit herabgesetzt. Ist die Wirbelsäule in entscheidenden Bereichen

nicht nach oben beweglich, kann eine hal-be Parade niemals korrekt durchkommen – egal, wie gut der Reiter ist. So macht Stefan Stammer durch das ganze Pferd hindurch sichtbar, welche Bewegungsab-läufe dem Pferd möglich sind und wo es Schwierigkeiten hat.

Dabei erklärt er dem neugierigen Pfer-debesitzer gerne, was er gerade tut und welche Rückschlüsse man daraus ziehen kann. Manch einer hat da schon nicht schlecht gestaunt, wenn der Therapeut ihm haarklein sagen konnte, wo beim Rei-ten Schwierigkeiten auftauchen, wie weit das Pferd in seiner Ausbildung ist und welche Trainingsschritte sinnvollerweise als Nächstes folgen müssen. So möchte er seine Arbeit glaubhaft, messbar und für jeden nachvollziehbar machen.

EINE BUNT GEMISCHTE KUNDSCHAFTWährend Stefan Stammer früher aufgrund seiner Vergangenheit und eigenen Nei-gung vor allem Springreiter angezogen hat, ist seine Kundschaft heute bunt ge-

Optimal ist ein gleichmässiger Bogen vom Genick über die Brustwirbelsäule bis zum Schweif.

Dann überprüft Stefan Stammer, ob sich das Pferd im Bereich des Widerrists aufrichten und die Wirbelsäule aufrichten kann.

Page 66: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 264

Anzeige

mischt. Sie besteht etwa zur Hälfte aus Freizeit- und zur anderen Hälfte aus Sport-reitern der höheren Klassen, wobei er be-mängelt, dass «der Mittelbau» etwas fehlt: «Viele Freizeitreiter meinen es extrem gut mit ihrem Pferd und tun alles, damit es ihm gut geht, und die erfolgreichen Sport-reiter sind schlicht und ergreifend darauf angewiesen, dass ihre Pferde optimale Vo-raussetzungen zum Siegen mitbringen.» Und dann gibt es da noch die, von denen der engagierte Therapeut lieber nicht re-det: Die viel zu viel oder das Falsche von ihrem Pferd fordern, überzogene Erwar-tungen oder Ambitionen haben, sich von

Noch nicht wieder ganz bei Kräften: Hier ist gut zu sehen, dass Charleene links ihre Hüfte noch nicht wieder so gut stabilisieren kann wie rechts.

Passioniert und geduldig: Stefan Stammer erklärt ganz genau, was er macht.

«den Grossen» Dinge abschauen, die sie lieber nicht nachmachen sollten, und ihr Pferd als Sportgerät betrachten. Zwischen den verschiedenen Disziplinen sieht er hingegen eher wenig Unterschiede: «Über-all gibt es gutes und schlechtes Reiten.» Das stellt er auch immer wieder fest, wenn er im Ausland Pferde behandelt, wobei er sich in den USA vor allem in der Dressur-szene einen Namen gemacht hat.

DAS RICHTIGE PFERD FÜR DIE RICHTIGE AUFGABEEin Aspekt, der oft unterschätzt wird, ist, dass die Anforderungen zum Pferd passen

müssen. Wer ein Pferd nach dem zweiten Sehnenschaden von der Rennbahn holt, mit der Erwartung, dass es ein gutes Reit-pferd wird, handelt sich ziemlich sicher eine Enttäuschung ein. Nach Meinung von Stefan Stammer muss sich ein Reiter zu-allererst gut überlegen, was er mit seinem Pferd machen will, und dann die passende Rasse bzw. das passende Tier aussuchen. «Schliesslich ist die Wahl des Pferdes oft wichtiger als die des Lebenspartners – zu-mindest sind viele Frauen mit ihrem Pferd länger zusammen als mit ihrem Mann», wie er grinsend bemerkt, um jedoch so-gleich wieder ernst zu werden. Dann näm-

Aus Liebe zu Ihrem Pferd!Pferde strotzen nur so vor Vitalität. Equi-Strath® ist das natürliche Ergän-zungsfuttermittel mit plasmolysierter Kräuterhefe für den Einsatz in Sport oder Freizeit. Es fördert ein ausgewo-genes Wachstum, erhöht die Abwehr-kraft und verbessert die Leistung. Ein bewährtes Rezept aus der Kraft der Natur. www.equi-strath.ch

Page 67: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 65

Weitere Infos

www.dalchenhof.chwww.stammer.ch

lich, wenn er an die jungen Pferde denkt, denen er so im Alltag begegnet: «Es gibt fast keine vernünftig ausgebildeten 4- oder 5-jährigen Pferde mehr.» Immer müsse es schnell gehen, der Schein sei wichtiger als das Sein und oft hört er Sätze wie: «Der ging noch nie über den Rücken.» Daraus entwickeln sich seiner Erfahrung nach Probleme, weshalb eine solide und viel-seitige Grundausbildung nach den Grund-sätzen der klassischen Reitlehre seiner Meinung nach die beste Voraussetzung für ein glückliches, gesundes Pferdeleben ist. Dabei muss das Pferd vor allem die Freude am Gehen behalten. Es soll freudig vor-wärtsgehen, Takt und Losgelassenheit entwickeln, die Anlehnung suchen und vorwärts-abwärts in Dehnungshaltung ge-ritten werden. So kann sich eine positive Spannung aufbauen, die ein Pferd braucht, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Fehler in der Ausbildung zu korrigieren ist immer schwieriger, als es gleich richtig zu machen.

POSITIV GESPANNT WIE DIDIER CUCHEDiese positive Spannung macht sich beim Pferd physisch wie psychisch bemerkbar und lässt sich auch als innere und äussere Losgelassenheit bezeichnen, wobei das eine nur schwer vom anderen zu trennen ist: «Stellen Sie sich Didier Cuche bei einem Abfahrtsrennen vor», so der Ver-gleich: «Nur mit der optimalen Spannung kann er erfolgreich sein. Ein verkrampfter Skifahrer wird genauso wenig Erfolg ha-ben, wie derjenige, der nicht genügend Spannung aufbauen kann.» Warum das beim Pferd fast noch wichtiger ist als beim Menschen, wird deutlich, wenn man sich überlegt, welche immensen Kräfte beim Pferd wirksam werden. Ein Warmblüter schleppt alleine etwa 250 kg Eingeweide mit sich herum. Ohne eine gewisse Grund-spannung «hängen» diese einfach an der Wirbelsäule und führen so zu Rücken-problemen. Ein zuviel an Spannung, also Verspannung, lässt ein Pferd nervös wer-den und anfällig für bestimmte Verletzun-gen. Aber auch aus einem entspannten Zustand können sich vor allem durch die Verdrehung der Beine Überlastungen ent-wickeln. Bei diesen Pferden treten nach Stammers Aussage die gleichen Probleme auf wie bei den verspannten, es dauere nur in der Regel etwas länger. Der Begriff der Entspannung wird aus dieser Sicht beim Reiten oft zu wörtlich genommen und da-mit falsch interpretiert.

DER EINFLUSS DES «DRUMHERUMS»Auf die Frage, ob man denn mit der richti-gen Haltung einen Ausgleich zum Reiten

Der Dalchenhof – eine Pferdeklinik mit angegliederter Schmiede.

Die Herren Gygax und Stammer.

Bei vielen Pferden anfällig: Der Bereich rund ums Schulterblatt bedarf bei Reitpferden besonderer Aufmerksamkeit.

schaffen könne, antwortet Herr Stammer diplomatisch: «Koordination und Kondi-tion kann man nicht mit Haltung erset-zen», und weist darauf hin, dass auch Of-fenstall und Weide ohne die nötigen Bewegungsanreize einen negativen Effekt haben können.

Ähnlich sieht er das übrigens mit der Bodenarbeit, wo es seiner Meinung nach viel Nützliches und Interessantes gibt: «Aus der alternativen Szene kommen viele gute Impulse. Aber man darf das Ziel nie aus den Augen verlieren.» Wenn daraus eigene Welten würden, ginge die positive Spannung oft verloren, aus der Entspan-nung würde eine Unterspannung und dar-aus ein Problem.

Das gelte letzten Endes für alles, so Stammer: «Die Frage lautet ja nicht, ob Trabstangen gut oder schlecht sind, son-dern wie ich sie für dieses spezielle Pferd einsetzen kann, damit sie gut sind.» Ge-nauso pragmatisch ist seine Ansicht zu Hilfszügeln. Auch hier will er nicht pau-schal beurteilen, welche besser oder schlechter sind, sondern legt nur Wert darauf, dass jemand weiss, was er tut: «Wers kann, darfs nutzen, der Rest sollte es lassen.» Sonst würden aus den Hilfszü-geln nämlich ganz schnell Störzügel. Und spätestens wenn man sie nur noch als Zwangszügel bezeichnen kann, wirds tier-schutzrelevant.

DIE GRENZEN DES THERAPEUTENWomit wir bei einem ganz heiklen Thema wären: schlecht ausgebildete Therapeu-ten. Die sind seiner Meinung nach nämlich auch zuweilen tierschutzrelevant – und zwar immer dann, wenn sie ein Problem dadurch, dass sie es scheinbar «lösen», in Wahrheit nur verschleppen: «Nehmen wir ein Pferd, das gebunden im Schultergürtel läuft. Natürlich kann ich jetzt die entspre-chenden Muskeln dehnen und das Pferd läuft freier.» So weit, so gut. Wenn das Pferd aber dann nach vier Wochen wieder schlechter läuft, der Therapeut wieder dehnt und das über eineinhalb Jahre so

weitergeht, bis das Pferd offensichtlich lahm geht, ist das seiner Meinung nach ganz klar eine Unterlassungssünde. Der Therapeut hat hier nämlich eine muskulä-re Verkrampfung «wegtherapiert», die aber die im Sinne eines muskulären Schut-zes die einzig richtige Reaktion des Pferdes auf eine tiefer liegende Krankheit wie z. B. eine Hufrollenerkrankung war.

Überhaupt, so sind sich Gygax und Stammer einig, gehören akute Schmer-zen, Entzündungen und Lahmheiten im-mer in die Hände eines Tierarztes, der dann gegebenenfalls grünes Licht für eine spätere Behandlung durch den Osteopat-hen oder Physiotherapeuten geben kann. Ist nämlich der Schmerz behoben, macht es durchaus Sinn, das funktionelle Prob-lem anzugehen. Und darin liegt dann die Stärke eines Physiotherapeuten/Osteopat-hen – vorausgesetzt, er ist gut ausgebildet und weiss, was er tut . . .

Page 68: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 266

In ihren Kursen vermittelt Sie ange-henden Huforthopäden, interessier-ten Pferdebesitzern, Pferdetherapeu-ten und Pferdetrainern das nötige Wissen rund um die Biomechanik

des Hufes und die Zusammenhänge zwi-schen deformierten Hufen und Problemen des Bewegungsapparates.

«Mein Pferd hat ganz normale Hufe», ist eine gängige Aussage, die Françoise Rickli in der huforthopädischen Praxis fast täg-lich zu hören bekommt. Bei näherer Be-trachtung stellt sich dann oft heraus, dass diese Hufe ihre ursprüngliche Form ver-

BEURTEILUNG DER HUFE Françoise Rickli ist Hufortho-pädin und energetische Pferdeosteopathin. Sie leitet die Fachschule für Biomechanik und ganzheitliche Therapien am Pferd (FBP).

Text und Fotos: Françoise Rickli

loren haben. Im folgenden Interview woll-te PASSION von der Huforthopädin wissen, woran unphysiologische Hufzustände er-kannt werden können, wie es dazu kommt und welche Massnahmen dagegen getrof-fen werden können.

Frau Rickli, wie sieht aus Sicht der Huforthopädie der ideale Huf aus?Jeder Huf ist von Natur aus verschieden –eine theoretische Form kann deshalb nicht allgemeingültig definiert werden. Ein Huf ist für das Pferd dann ideal, wenn er gleichmässig bzw. physiologisch belas-tet wird. Der ideale Huf ist physiologisch geformt, d. h. er weist keine Symptome einer Deformation auf.

Und woran erkennt man den unphysiologisch belasteten Huf?Ungünstig belastete Hufe deformieren sich allmählich mit der Zeit. In der Folge zeigen sich verschiedene Symptome di-rekt am Huf. Diese geben Aufschluss über die Belastungssituation des jeweiligen Hu-

fes während der Standbeinphase. Unter-geschobene und/oder eingerollte Trach-ten weisen auf eine Überbelastung im Trachtenbereich hin. Hohle Wände und Ausbrüche entstehen infolge Überbelas-tung der entsprechenden Wandabschnit-te. Ungleiche Hufhälften und Seitenwän-de und dementsprechend ungleichmässi-ge bzw. verschobene Ballen bilden sich bei einer asymmetrischen Belastung des Hufes. Steht die Seiten- oder die Zehen-wand zu schräg zum Boden, wird das Horn gestaucht und legt sich in Falten (Hufril-len). Bei Spannung in der Hornkapsel kön-nen Zusammenhangstrennungen erfol-gen, die sich dann als kleine, oberflächli-che oder auch als einzelne, tiefe Risse zeigen. Bei eingerollten Trachten oder bei einem überlappenden Strahl werden Ni-schen gebildet, in welchen sich Fäulnis-prozesse ungehindert ausbreiten können.

Wie entstehen diese unphysiologischen Hufformen?Pferde belasten ihre Hufe in der Regel un-abhängig vom gewählten Hufschutz un-gleichmässig. Die Lastaufnahme verlagert sich mit der Zeit auf eine Hufhälfte und/oder in den Trachtenbereich des Hufes.

Es entwickelt sich der «asymmetrisch belastete Huf» oder der «trachtenlastige Huf». Dadurch resultiert ein ungleichmäs-

Der physiologische Huf ist frei von Hufrillen, Rissen und Ausbrüchen. Die Hornstruktur er-scheint glatt.Die Hornröhrchen des Trachtenbereiches stehen annähernd im selben Winkel wie diejenigen des Zehenbereiches.

Infolge einer wegpendelnden Zehenwand ent-stand ein übermässiger Zug auf die Epidermis (Oberhaut) und die darunterliegende Wandle-derhaut. Die Keimschicht der Epidermis produ-ziert unter Stress und gab während der Horn-produktion Blutplättchen mit ab.Aus der Sohlenansicht sind sie in der Blättchen-schicht als Einblutung erkennbar.

Bei diesem schief belasteten linken Hinterhuf erfuhr die äussere Wand zu wenig Abrieb. Sie wurde überlang und verbog sich bzw. pendelte nach aussen weg. Der Kronrand ist nach aussen hin abfallend. Durch das seitliche Ausweichen der Hornkapsel im unteren Bereich entstand oben im Kronrand ein hoher Druck. Die Kronle-derhaut wurde gequetscht, worauf eine Einblu-tung entstand. Die Einblutung ist herunterge-wachsen und nun im Bereich des Tragrandes gut sichtbar.

Page 69: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 67

siger Abrieb an der Innen- oder Aussen-wand bzw. an der Trachtenwand. Weniger belastete Wandabschnitte werden über-lang und verbiegen sich in der Folge nach aussen und stehen dann (zu) schräg zum Boden.

Solchermassen schräge bzw. verbogene Zehen- und/oder Seitenwände zerren an der Wandlederhaut und quetschen die Kronlederhaut. Bei starkem Zug auf die Wandlederhaut bzw. Druck auf die Kron-lederhaut, kommt es zu Einblutungen, welche später in der Blättchenschicht bzw. in der Hornkapsel als Blutergüsse ersicht-lich sind.

Um diesem unangenehmen Effekt aus-zuweichen, nimmt das Pferd eine Schon-haltung ein. Es stellt sich noch mehr auf die bereits überbelasteten Seiten- oder Trachtenwände und der Prozess schreitet ungehindert fort.

In Ausnahmefällen verlagert sich die Lastaufnahme in den Zehenbereich. Hier-bei handelt es sich jedoch um unphysio-logische Hufzustände aufgrund verkürzter Beugesehnen.

Wie sehen typische Belastungssituation und deren Symptome aus?Beim asymmetrisch belasteten Huf reibt sich durch die ungleichmässige Belastung eine Seitenwand wesentlich schneller ab als die andere.

Die weniger belastete Seitenwand wird überlang und verbiegt sich in der Folge nach aussen oder pendelt nach aussen hin weg. Je mehr die schräg zum Boden ste-hende Seitenwand nach aussen hin weg-pendelt, umso mehr verliert diese auch an Bodenhöhe (Distanz vom Boden bis zum Kronrand). Durch das Wegpendeln der schrägen Seitenwand verbreitert sich die Blättchenschicht und bietet dort Einlass für Fäulnisbakterien.

Die mehrbelastete Seite hingegen wird steil und schiebt mit der Zeit nach oben (die Bodenhöhe verlängert bzw. vergrös-sert sich). Da an diesem Wandabschnitt kaum oder keine Hufmechanik nach aus-sen hin mehr stattfinden kann, ist die Wand grossen vertikalen Scherkräften ausgesetzt. In der Folge kann sich eine hohle Wand bilden und/oder der Tragrand aufspreisseln. Die Hornkapsel bietet nun Einlass für Fäulnisbakterien, zudem kön-nen in der eröffneten Hufwand Steinchen eingetreten werden. Infolge der Überbelas-tung und dem ungünstigen (zu steilen) Winkel zum Boden sind in diesem Bereich oftmals Tragrandausbrüche zu finden.

Beim trachtenlastigen Huf, bei wel-chem sich die Lastaufnahme in den Trach-tenbereich verschoben hat, sind die Trach-ten überbelastet und schieben in der Folge unter.

Die Hornröhrchen im Trachtenbereich stehen nun in einem schrägeren Winkel zum Boden als diejenigen im Zehenwand-bereich. Die weniger belastete Zehenwand wird überlang und «pendelt» nach aussen hin weg. Durch das Wegpendeln der schrä-gen Zehenwand verbreitert sich nun die Blättchenschicht und bietet dort Einlass für Fäulnisbakterien.

Die zu schräg zum Boden stehende Ze-henwand ist nicht mehr in der Lage, Last aufzunehmen, und weicht in der Folge bei jedem Schritt nach vorne aus. Dies führt dazu, dass die Trachten noch mehr Last aufnehmen müssen. Unter dieser Überbe-lastung verbiegen sich die Hornröhrchen der Trachten und stehen ebenfalls in einem ungünstigen und somit nicht mehr tragfähigen Winkel zum Boden.

Durch diesen ungünstigen bzw. zu schiefen Winkel der Trachten zum Boden, findet bei jedem Schritt eine ungünstige Hebelwirkung nach innen bzw. unter den Huf statt. Die bereits (zu) schräge Trachte wird also bei jedem Schritt weiter unter den Huf gezwungen.

Im fortgeschrittenen Stadium beult sich in Folge der untergeschobenen Trach-ten der hintere Teil der Seitenwand in seiner gesamten Höhe unphysiologisch nach aussen und bildet eine sogenannte «unphysiologische Wandrundung» aus.

Bei diesem linken Hinterhuf hat sich die Lastauf-nahme auf die innere Hufhälfte verlagert. Da-durch haben sich zwei unterschiedliche Hufhälf-ten ausgebildet. Die innere Hufhälfte ist schmaler als die äussere und weist einen gera-den Tragrandverlauf auf. Der innere Ballen ist höher, schmaler und spitzer als der äussere Bal-len.Auch das Hufeisen reagiert auf die unsymmetri-sche Belastung: Es kann sich insbesondere bei längeren Beschlagsperioden auf die weniger be-lastete Seite verschieben.

Dieser Huf weisst eine (zu) schräg zum Boden stehenden Seiten- und Zehenwand auf. Durch das wegpendeln derselben wurde die Blättchen-schicht breitgezogen und bietet nun Einlass für Fäulnisbakterien.

Die Seitenwand dieses Hufes steht in einem steilen Winkel zum Boden und wurde daher durch grosse vertikale Scherkräfte zermürbt. Es hat sich eine hohle Wand gebildet, in welcher sich Steinchen festsetzen und Fäulnisbakterien ausbreiten können. Bemerkung: die daneben liegende Blättchenschicht ist unversehrt.

Page 70: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 268

WORLD BEST HORSE BOOTS.

Anzeige

Aus der Sohlenansicht zeigt sich dann, dass der Huf eine herzförmige Form an-genommen hat. Im Übergang von der Wandrundung zur Seitenwand finden sich oft mehr oder weniger ausgeprägte Horn-risse und Einblutungen.

Verlagert sich die Lastaufnahme bei einem (von Natur aus) steilwandigen Huf vermehrt in den Trachtenbereich, rollen die Trachten in der Folge der Überbelas-tung ein.

Die weniger belastete Zehenwand wird überlang und verbiegt sich nach aussen.

Die nun nach aussen verbogene Zehen-wand ist nicht mehr in der Lage, Last auf-zunehmen, und weicht in der Folge bei jedem Schritt nach vorne aus. Dadurch müssen andere Bereiche des Hufes mehr Last übernehmen. Bei steilwandigen Hu-fen sind es nicht nur die Trachten, sondern auch noch die Seitenwände, die ein Mehr an Last übernehmen müssen.

Durch das Einrollen der Trachten ste-hen die Seitenwände in einem (zu) steilen Winkel zum Boden und stauchen bzw. schieben in der Folge hoch. Der Huf wirkt dann für den Betrachter (noch) steiler.

Aus der Sohlenansicht zeigt sich, dass der Huf eine längsovale Form angenom-men hat, welcher durch die Verengung der mittleren und seitlichen Strahlfurchen die Ansiedlung von Fäulnisbakterien begüns-tigt.

Genauso wie beim schiefen Huf sind die steil zum Boden stehenden Seitenwände grossen vertikalen Scherkräften ausge-setzt und weisen dementsprechend die-selben Symptome auf.

Schreitet der Prozess ungehindert fort, verformen sich die übersteilen Seiten- und Trachtenwände bei jedem Schritt immer weiter nach innen und es stellt sich somit eine Hebelwirkung nach innen ein. Dies

lässt die Deformation nun noch schneller vorangehen.

In der Praxis treten in der Regel Misch-formen der obengenannten Belastungssi-tuationen auf.

Welche Auswirkungen haben diese Deformationen auf den Bewegungs-apparat?Ein Pferd mit unphysiologischen Hufen versucht einerseits dem unangenehmen Effekt auf die Lederhäute auszuweichen und ist andererseits gezwungen, seinen Bewegungsablauf entsprechend der defor-mierten Hornkapsel anzupassen. Bei einer wegpendelnden Zehenwand beispielswei-se wird sich das Pferd mit der Zeit eine sogenannte Zehenrichtung anlaufen. Je länger je mehr führt diese Zehenrichtung jedoch zu einem Abfusszwang. Das Pferd kann nur noch dort ab- bzw. rausfussen. Befindet sich diese Zehenrichtung nicht in der Mitte des Hufes, kann sich der Huf mit der Zeit durch die fortwährend einwirken-den Kräfte verdrehen.

Bei diesem trachtenlastigen Huf, welcher eine sehr schräge Zehenwand aufweist, haben die untergeschobenen Trachten den hinteren Seiten-wandbereich nach aussen gebeult (unphysiologi-sche Wandrundung). Der Kronrand wird im Ze-henbereich hochgestaucht, die Haare sind dort leicht abstehend. Im Bereich der Wandrundung wird der Kronrand erneut nach oben gestaucht, bevor dieser dann nach hinten/unten abfällt. Auch das Wandhorn wurde gestaucht und hat sich in Falten gelegt.Schreitet dieser Prozess ungehindert fort, könn-te sich am Übergang von der unphysiologischen Wandrundung zur Seitenwand eine Einbuchtung oder ein Riss bilden.

Mit der Deformation einhergehend ver-ändert sich entsprechend der vorliegen-den Hufsituation auch das Auf- und Abfuss-verhalten sowie das Vorführen der Glied - masse an sich.

Eine andauernde Schonhaltung oder ein modifizierter Bewegungsablauf kön-nen zu Muskelverspannungen führen. Das Aufwölben des Nackens sowie des Rückens ist erschwert. Die Hinterhand tritt nicht genügend unter und kann keinen Schub entwickeln. Beim Reiter bildet sich im fort-geschrittenen Stadium das Gefühl aus, dass «die Handbremse angezogen ist».

Bei fortschreitendem Prozess entstehen zudem ungünstige Belastungsverhältnisse in den Knochen, Gelenken, Sehnen und Bändern der Gliedmassen.

Können solche unphysiologischen Hufzustände wieder behoben werden?Weist ein Huf eine wegpendelnde Zehe- oder Seitenwand auf, kann durch das Be-raspeln der Hufwand von aussen dieses

Die Alternative zum Hufeisen. Ihr Pferd kann wieder Barfuss gehen. Der Swiss Horse Boots wurde in verschiedenen Ländern durch mehrere unabhängige Institutionen getestet und stets als Nummer 1 bezeichnet.

Abszessen

Amerikareise mit Swiss Horse Boots 4000 Kilometer durch die

Infos: www.swisshorseboots.ch

Page 71: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 69

Françoise Rickli, Huforthopädin, energetische Pferdeosteopathin, Leitung der Fachschule für Biomechanik und ganzheitliche Therapien am Pferd (FBP)

Die AutorinFrançoise Rickli

Weitere Informationen

zur Huforthopädie finden Sie unter www.pferdefachschule.ch

schmerzhafte «Wegpendeln» kurzfristig ausgeschaltet oder zumindest minimiert werden. Wird dabei jedoch ein Huf nach optischen Kriterien in Form geraspelt, werden lediglich die Symptome behandelt und es entsteht in erster Linie ein kosme-tischer Effekt.

Zur Ursachenbehebung genügt es des-halb nicht, nur die ungünstigen Hebelwir-kungen auszuschalten. Um die überbelas-teten Bereiche zu entlasten, müssen die weniger belasteten Wandabschnitte in einen «tragfähigen» Winkel bzw. Bogen zum Boden gebracht werden.

Wird der Huf in kurzen Intervallen auf eine günstige Art und Weise beraspelt, kann dieser wieder in seiner optimalen Form herunterwachsen. Dadurch wird der negative Prozess zur Umkehr gebracht.

Das langfristige Ziel der Huforthopäden der FBP ist ein physiologisch geformter Huf, bei welchem die Aufnahme der Last in einer günstigen Art und Weise erfolgt und somit einen bestmöglichen Bewe-gungsablauf ermöglicht.

Wie können solche Hufsituationen ver-mieden werden?Die Entwicklung von unphysiologischen Hufzuständen beginnt bereits im Fohlen-alter. Insbesondere die Hufe von vorwie-gend auf Weiden gehaltenen Fohlen und Jungpferden reiben sich erfahrungsge-mäss zu wenig ab und beginnen sich dem-entsprechend zu deformieren.

Nebst weichem Boden und zu wenig Abrieb wirkt sich auch ein (zu) langes Be-schlags- oder Bearbeitungsintervall un-günstig auf die Hufsituation aus. Auch in diesem Falle werden die Zehen- und Sei-tenwände überlang und verbiegen sich bzw. pendeln in der Folge nach aussen.

Deshalb sollte genügend Abrieb erfol-gen und ein angepasstes Bearbeitungs- oder Beschlagsintervall eingehalten wer-den.

Was kann der Pferdebesitzer dazu beitragen?Durch regelmässiges Erstellen von aussa-gekräftigen Huffotos kann überprüft wer-den, wie sich der Huf durch die Bearbei-tung oder den gewählten Hufschutz verändert. Das Erstellen von repräsentati-ven Huffotos erfordert Übung und sollte nach einem bestimmten Vorgehen erfol-gen. Verbessert sich die Huf- bzw. die Be-

lastungssituation, sind auch die festge-stellten Symptome rückläufig. Bei Verschlechterung nehmen die Symptome zu und zeigen sich deutlicher.

Die Seitenwände dieses Hufes stehen infolge Trachtenlastigkeit in einem sehr steilen Winkel zum Boden. Durch den steilen Winkel findet zu wenig aufweitende Hufmechanik nach aussen hin statt. Die Seitenwände werden in der Folge nach oben gestaucht. Der Huf erscheint dadurch sehr hoch und «sehr lang». Es entsteht der Ein-druck, als weise dieser Huf einen hohen Trag-randüberstand auf, was jedoch nicht zwingend der Fall sein muss.

Dieses Pferd hat sich infolge einer zu langen bzw. verbogenen Zehenwand vorne links eine Zehenrichtung angelaufen. Diese befindet sich nicht mittig, sondern leicht nach aussen versetzt. Innen hat sich ein «Zehenabweiser» gebildet, welcher dazu führt, dass das Pferd je länger desto mehr aussen abfusst. Das Horn wird gestaucht, wobei die Falten im Bereich des Zehenabweisers hochschieben und dort auch ausgeprägter sind. Durch die fortwährend ein-wirkenden Kräfte während dem Abfussen steht der Huf nicht mehr gerade zur Knochensäule.

Achtet man beim Beraspeln der Hufwand von aussen darauf, dass nicht nur ungünstigen Hebel-wirkungen ausgeschaltet, sondern die einzelnen Wandabschnitte auch in einen tragfähigen Win-kel bzw. Bogen zum Boden stehen, können über-belastete Bereiche entlastet werden.Bei diesem Huf wächst das Horn in einem güns-tigeren Winkel nach und weist weniger Falten auf.

Page 72: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 270

Pferdefreunde sind meist auch Hundefreunde. Warum sonst tummeln sich bei Springkonkurrenzen während der Parcoursbesichtigung manchmal fast mehr Hunde als Reiter zwischen den bunten Stangen? Beim Zählen der Galoppsprünge schauen die Reiter nur aus dem

Grund auf den Boden, damit sie nicht unabsichtlich einen Jack Russel Terrier treten, welcher seinen Job ernst nimmt und eben-falls die ideale Hindernislinie sucht. Begegnungen zwischen Reitern und Hundebesitzern können verschieden ausfallen und offene Kommunikation ist von Vorteil. So bitte ich «nicht-pferde-kundige Hundehalter» freundlich, ihren kleinen Wauwau nicht auf den Arm zu nehmen und sich gemeinsam im Gebüsch neben dem Weg zu verstecken. Denn genau wenn ich auf Höhe der netten Dame mit Yorkshire oder ähnlich süssem Fluffi auftauche, und der kleine Liebling «Wuff» macht oder runterhüpft, fährt meinem Pferd – und mir, obwohl ich es ja habe kommen sehen – der Schreck in die Glieder. Einmal traf ich bei einem Ausritt ein Pärchen, das mir wohl den Mut seines Maltesers beweisen wollte.

AUF DEN HUND

GEKOMMEN

D I E I R O N I S C H E K O L U M N E V O N K A R I N R O H R E R

Er wartete mit Hund auf der linken Wegseite, sie auf der rechten. Als ich sie grüssend auf der Wegmitte reitend passierte, rief sie den Hund zu sich, welcher, ohne mit der Wimper zu zucken, zwischen den Pferdebeinen und unter dem Pferdebauch hin-durch zu Frauchen flitzte. «Sehen Sie, der hat keine Angst vor Pferden!», triumphierte das Paar und spazierte mit seinem Vier-pföter weiter, während ich mir noch ausmalte, was alles hätte passieren können. Die Beziehung zwischen Pferd und Hund er-scheint mir oft rätselhaft. Etwa, wenn der Wallach meiner Reit-freundin im Wald auf einen schwarzen Neufundländer trifft und diesen wiehernd als seinen Shetlandpony-Kollegen ansieht und begrüsst, obwohl dieser im heimischen Stall steht. Auch habe ich das Gefühl, dass meine Stute bei einigen Hunden so beliebt ist, weil sie gerne Katzen jagt, wenn diese ihr Weide-Territorium be-treten. Sie sehen, ich habe keine grosse Ahnung von Hunden. Aber wer weiss, vielleicht ersetze ich den süssen Plüsch-Mops auf meiner Kommode doch noch mal mit einem echten.

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 270

Page 73: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 71

Wann und wie hatten Sie erstmals Kontakt mit Pferden?Das ist schon so lange her, dass ich mich gar nicht mehr richtig erinnern kann. Als Vierzehnjährige habe ich mit Reitstunden begonnen.

Was fasziniert Sie am Pferd?Ich mag Tiere allgemein, doch Pferde insbesondere hatten immer eine grosse Anziehungskraft auf mich. Was man den Pferden gibt, geben sie einem mehrfach zurück.

Was haben Sie von den Pferden gelernt?Auf sie zu hören und nichts erzwingen zu wollen. Ein beeindru-ckendes Erlebnis war, als meine zwei Ponys während dem Ausritt plötzlich stehen blieben und keinen Schritt mehr machen woll-ten. Einige Sekunden später fiel dreissig Meter weiter vorne ein grosser Ast zu Boden. Danach gingen die beiden weiter, als wäre nichts geschehen.

Was ist Ihnen im Umgang mit Pferden besonders wichtig?Die Ausbildung beginnt im Stall. Ich lege nicht nur grossen Wert auf das Bewegen der Pferde, sondern auch auf den Umgang und die Pflege. Es gibt nichts Beruhigenderes, als Pferden beim Heu-fressen zuzuschauen.

Welche Pferdemenschen haben Sie speziell geprägt?Niemand im Speziellen. Alle Ausbildner zu ihrer Zeit. Ich picke bei verschiedenen Richtungen jene Elemente heraus, die mir zusagen und suche meinen eigenen Weg.

Wieviel Zeit verbringen Sie rund ums Pferd?In der Regel drei bis vier Stunden pro Tag, am Wochenende meis-tens mehr.

MAYA SIEBENMANN

Persönlich

S TA L L G E S P R Ä C H

Interview: Ruth MüllerFotos: Ruth Müller/zVg Susanne Künzli

Welcher Bereich ist Ihre Passion?Sie gründet in der Vielfalt des Reitsports. Ich passe mich der Ver-anlagung des Pferdes an. Mit Top Rhapsodie liegt meine Stärke beim Gymkhana und in der Arbeit an der Hand. Picards Talent sehe ich vor allem beim Springen.

Welches ist Ihr aktuelles Lieblingspferd und weshalb?Ich habe/hatte zu allen bisherigen Pferden eine sehr gute Bezie-hung. Zu Top Rhapsodie ist sie jedoch am innigsten. Die Schim-melstute ist eine unglaublich starke Kämpferin im positiven Sinne.

Wie motivieren Sie Ihr Pferd?Ich versuche, sie mit möglichst viel Abwechslung und verschie-denen Disziplinen fit zu halten. Gute Leistungen belohne ich immer sofort.

Welche ist Ihre schönste, welche Ihre traurigste Erfahrung mit den Pferden?Abschied nehmen von seinem vierbeinigen Partner empfinde ich immer als sehr schwer und traurig. Über all die vielen Jahre habe ich unzählige schöne Momente erlebt, Top Rhapsodie hat mich mit Erfolgen fast schon verwöhnt.

Wohnort Kilchberg ZHGeburtsdatum 1962Beruf Medizinische PraxisassistentinVerein Schweizerischer Verband für Ponys und Kleinpferde/ RV DavosLizenz BrevetEigene Pferde Top Rhapsodie, Picardijn’s DumberlijnTraumpferd Top RhapsodieVorbild Mark Todd, John WhitakerGrösste Erfolge Dass Top Rhapsodie mit 28 Jahren immer noch so motiviert ist wie mit 6 JahrenZiel Mich weiterbilden, um noch mehr Harmonie in der Arbeit mit Pferden zu erreichenLebensmotto Carpe diem

Welcher BSie gründeanlagung

Page 74: Passion 003 herbst 2012

WINTERTAUGLICHPOLO-RUGBYSHIRT SWITZERLAND von SwissBull.Langarm. Aus 100% Baumwolle in einer tollen Qualität. Gerader Bund mit Seitenschlitzen. Verschiedene Sticker und Schriftzüge geben dem Shirt eine ganz spezielle Note. Farben: Schwarz, Rot und EierschaleGrössen: S, M, L, XL und XXLCHF 99.–Art. 0480

KAPUZEN-HOOD «MOVE» von SwissBull. Aus 100% Baumwolle. Klassischer Schnitt mit hochwertigen Stickereien in einer super soften Qualität. Farbe: Blau-BraunGrössen: S, M, L, XL und XXL Art. 0549

POLO-RUGBYSHIRT von SwissBull. Aus 100% Baumwolle in einer tollen Qualität. Gerader Bund mit Seiten-schlitzen. Verschiedene Sticker und Schriftzüge geben dem Shirt eine ganz spezielle Note. Der Bequemschnitt sorgt für eine gute Passform, auch in grossen Grössen! Sportliche Polo-Form, mit Knopfleiste und form beständigen, elastischen Bündchen. Farbe: Weiss-RotGrössen: S, M, L, XL und XXL Art. 0512

POLO-RUGBYSHIRT «STRIPES» von SwissBull. Sportlicher Schnitt aus 100 % Baumwolle. Gerader Bund mit Seitenschlitzen. Die Sticker und Schriftzüge geben dem Shirt eine ganz spezielle Note! Farbe: Braun-Weiss Grössen: S, M, L, XL und XXLArt. 0550

POLO-RUGBYSHIRT «AUCKLAND» von SwissBull. Sportlicher Schnitt aus 100% Baumwolle. Gerader Bund mit Seitenschlitzen. Die Sticker und Schriftzüge geben dem Shirt eine ganz spezielle Note! Grössen: S, M, L, XL und XXL Farbe: BlauCHF 99.90 Art. 0548

POLO-RUGBYSHIRT SWITZERLAND von SwissBull.Kurzarm. Aus 100% Baumwolle. Die sportliche Polo-Form und die verschie-dene Sticker und Schriftzüge geben dem Shirt eine ganz spezielle Note. Farben: Schwarz, Rot und EierschaleGrössen: S, M, L, XL und XXLCHF 79.–Art. 0481

CHF 79.90

statt CHF 99.90

CHF 69.90

statt CHF 89.90

CHF 69.90

statt CHF 89.90

Page 75: Passion 003 herbst 2012

BESTELLCOUPON ICH BESTELLE MIT 14-TÄGIGEM RÜCKGABERECHT

Stückzahl Art.-Nr. Farbe Grösse Artikelbezeichnung Einzelpreis

Versandkostenpauschale CHF 7.95 pro Bestellung

Name Vorname

Strasse PLZ/Ort

Telefon Mail

Datum Unterschrift

Coupon einsenden an: Prodesign Trading AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd, Telefon 062 858 28 21, oder faxen an: 062 858 28 29, oder Mail an: [email protected], www.pro-design.ch

SOFT-SHELL HOOD «EASY» FÜR HERREN von SwissBull. Stylisch und funktionell zugleich. Das dünne Kapuzenhood ist aus langlebigem, elastischem Polyes-terjersey geschnitten und weist eine exzellente Feuchtigkeits regulierung aus. Leicht, atmungsaktiv, absolut winddicht und stark Wasser abwei-send. Zwei ReissverschlusstaschenFarbe: Schwarz-BlauGrössen: S, M, L, XL und XXLCHF 129.90Art. 0545

SOFT-SHELL HOOD «WHISPER» FÜR DAMEN von SwissBull. Sportliches, dünnes Kapuzenhood leicht tailliert. Das Gewebe ist schnell trocknend und robust. Zwei Reiss verschlusstaschen. Leicht, atmungsaktiv, absolut winddicht und stark Wasser abweisend.Farbe: Silbergrau-BlauGrössen: S, M, L und XLCHF 129.90Art. 0546

SOFTSHELL-JACKE «EXPLORER» von SwissBull. 95% Polyester, 5% Elastan (Spandex, 4-way-Stretch). Leicht, atmungsaktiv, absolut winddicht und stark Wasser abweisend. Durchgehender, unterlegter Reissverschluss, hoher Kragen mit Kinnschutz. Zwei Reissverschlusstaschen, eine Brust-tasche. Sportliche Schnittform und edle Stickereien.Farbe: SchwarzGrössen: S, M, L, XL, XXL und XXXLCHF 169.90Art. 0374

SOFTSHELL-JACKE «PEARL» DAMEN-MODELL von SwissBull. Leichte, atmungsaktive, absolut winddichte und stark Wasser abweisende Jacke mit durchgehen-dem, unterlegtem Reissverschluss, hohem Kragen mit Kinnschutz. Zwei Reissverschlusstaschen. Material 95% Polyester und 5% Elastan (Spandex, 4-way-stretch).Farbe: WeissGrössen: XS, S, M, L und XLCHF 179.90 Art. 0414

SOFTSHELL-JACKE «CLUB» von SwissBull. Gleiches Modell wie «EXPLORER», jedoch ohne StickereienFarbe: SchwarzGrössen: S, M, L, XL, XXL und XXXLCHF 149.90Art. 0415

RIDING LONG SILVER Edel und beste-chend. Wie ein Lipizzaner. Das Traverse AirFlow Channel System™ in Kombination mit dem AirConditioning Channel® sorgt für trockene Füsse. Gezielte Robur™ Verstärkungen an Schienbein, Wade, Knöchel, Rist und Zehen sorgen für perfekten Komfort in der Halle und im Gelände. Grössen: 35–38, 39–41, 42–44, 45–47CHF 44.90 Art. 1043

Page 76: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 274

Jeder Trainer eines Athleten hat ein mehr oder weniger fundiertes All-gemeinwissen über den menschli-chen Körper. Wenn man auch bei unseren Pferden die körperliche Vor-

aussetzung wahrnehmen und beachten würde, liessen sich bei deren Ausbildung und Training viele Fehler vermeiden.

Der Rücken zählt zu den kompliziertes-ten Teilen des Bewegungsapparates des Pferdes und ist von Natur aus zum Tragen eines Reiters nicht geeignet. Erst wenn die dazu geeigneten Muskeln gefestigt und trainiert werden, kann ein Pferd das Rei-tergewicht schadlos tragen.

Die Last des Reiters darf nicht zum Durchbiegen des Rückens führen. Die Rü-ckenmuskeln dürfen nicht als Lastträger missbraucht werden.

Der Anatomie des Pferdes nicht gerechte Haltung bzw. nicht gerechter Reitstil können ein Pferd krank machen.

DER RÜCKENEtwa 200 kg belasten permanent die Wir-belbrücke. Das Gewicht wird nicht nur vom Knochengerüst aufgenommen, son-dern es wird auch ein grosser Teil der Trag-arbeit vom Nacken-Rückenband geleistet. Dehnt das Pferd den Hals nach vorne ab-wärts, übt das Nackenband eine entspre-chende Zugwirkung aus.

Der Rücken wird angehoben. Dies kommt beim Fressen in der Natur fast mehr oder weniger den ganzen Tag vor. Das Pferd ist somit im Gleichgewicht. Die-ses Gleichgewicht muss auch beim Reiten gewährleistet sein.

DIE MUSKELNMuskeln arbeiten in Ketten:

Die dorsalen Muskeln, auch obere Ver-spannung genannt, über der Wirbelsäule

DAS PFERD EIN ATHLET Kathrin Engemann und Hannes Peter Frommelt bilden

in Wietzikon-Wies/TG Pferde und Reiter bis in die höchsten Klassen aus. Ein besonderes Augenmerk legen

Sie dabei auf die korrekte Körperhaltung der Pferde während der Arbeit. Aus der Überzeugung, dass Reiter aller Sparten über die grundlegenden anatomischen und biomechanischen Kenntnisse verfügen sollten, haben Sie für PASSION die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Text: Kathrin EngemannFotos: zVg

und hinter der Hüfte, rufen eine Streckung der Wirbelsäule und der Hüfte hervor, sen-ken den Rücken und heben den Kopf und Hals.

Diese Muskeln kommen besonders beim Galoppieren und Springen zum Ein-satz.

Die ventralen Muskeln, auch untere Ver-spannung genannt, unterhalb der Wirbel-säule und vor der Hüfte, erzeugen eine Beugung der Wirbelsäule und der Hüfte. Sie helfen, den Rücken zu heben und zu unterstützen. Diese Muskeln kommen zum Einsatz bei allen Übergängen, beim «vorwärts-abwärts»-Reiten im Galopp und Trab, bei Gymnastiksprüngen und beim Bergaufreiten.

Wichtig ist beim Reiten das Zusammen-spiel der oberen und unteren Verspan-nung. Das korrekte Zusammenspiel dieser zwei Muskelgruppen erfordert Losgelas-senheit. Nur dann kann das Pferd die Deh-nung der Rückenmuskeln erreichen. Si-cheres Zeichen für einen losgelassenen Rücken und arbeitende Bauchmuskeln ist ein schwingender Rücken, welchen der Reiter im Sattel spüren sollte.

Entspannter, raumgreifender Schritt ist Muskeltraining. Die Bauchmuskeln wer-den durch die enorme Pendelbewegung des Bauches gedehnt, wobei die treibende Hilfe der Schenkel in Form eines kurzen Impulses die seitlichen Bauchmuskeln kontrahieren lässt.

DIE ERWÜNSCHTE HALSSTELLUNGEs gibt zwei der Anatomie des Pferdes ge-recht werdende Halsstellungen:

Der gedehnte Hals und das entspannte GenickEs ist die Grundhaltung bei den «Remon-ten». Das Nackenband trägt den Rücken. Die Muskeln (langer Rückenmuskel) sind entspannt. Die Hinterhand kann frei untertreten. Dabei ist es ganz wichtig, dass das Pferd den gedehnten Hals fallen lässt und nicht durch Handeinwirkung «aktiv» gebeugt wird.

Mittlere Aufrichtung bei entspanntem Genick Wenn sich beim Pferd die Muskeln zwi-schen Halswirbelsäule und Mähnenkamm gefüllt, sich die langen Rückenmuskeln verstärkt haben und die Halsbeuger, die Muskeln am Unterhals, zurückgegangen sind, erst dann kann man beginnen, in der Aufrichtung zu reiten, wobei die Nasen-linie immer etwas vor der Senkrechten sein muss. Diese Haltung sollte jedoch im-mer wieder durch «vorwärts-abwärts»-Rei-ten unterbrochen werden.

DIE UNERWÜNSCHTE HALSSTELLUNGVielfach sieht man zwei Halsstellungen, welche der Anatomie des Pferdes nicht gerecht werden.

Absolut aufgerichtetEin absolut aufgerichtetes Pferd präsen-tiert den «falschen Knick» (Knick beim 3. Halswirbel drückt den Rücken durch und zeigt ein nach hinten hinausgestelltes Hin-terbein). Die Muskeln sind verspannt:

Aufgerollter HalsDiese Stellung wird auch «Hyperflexion» genannt. Das Pferd mit überspanntem Rü-cken zeigt tiefe Kopf-Hals-Einstellung mit falschem Knick (es beisst sich in die Brust), stark angehobener Rückenlinie, gerader Kruppe und herausgestelltem Hinterbein.

Das Reitergewicht kann nur ge-tragen werden, wenn alle Mus-keln zusammenspielen. Wenn der Kopf sich senkt, die Hinter-hand untertritt und die Bauch-muskeln sich anspannen, erst dann kann sich der Rücken heben.

Page 77: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 75

Losgelassenheit und Schwung, wie hier im Mitteltrab, sind Ziel einer gelungenen Gymnastizierung(Kathrin Engemann auf Nightlight).

Seitengänge fördern Längsbiegung, Geschmeidig-keit und Entspannung des Pferdes. Sie sollten in keiner Reitstunde fehlen(Kathrin Engemann auf Charmeen Nobless).

Page 78: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 276

Anzeige

Der gemeinsame Schwachpunkt der Rücken.

Gelb = Nacken-RückenbandRot = Krümmung der Wirbelsäule

Blau = dorsale MuskelnRot = ventrale Muskeln

Das Brückensystem, ein Zusam-menspiel der oberen und unteren Verspannung.

sind die Eckpfeiler des Trainings, die jedes Pferd braucht, soll es über lange Zeit das Reitergewicht ohne körperliche Schäden tragen.

ÜBUNGENZur Gymnastizierung des Pferdes bieten sich nachfolgend die klassischen Übungen an:

Seitenbiegung

Die «Hyperflexion» hat unter anderen folgende Auswirkungen:

Bei beiden Halsstellungen ist der Rücken fest und das Pferd kann nicht mehr mit der Hinterhand untertreten. Die Folge davon ist der Passgang im Schritt und der 4-Takt im Galopp.

GYMNASTIZIERENDamit die Muskeln des Pferdes gebildet und trainiert werden, bedarf es der dau-ernden Gymnastizierung. Durch gleich-mässige Belastung beider Körperhälften wird die natürliche Schiefe abgebaut.

Gutes Training für die Bauchmuskeln sind Gymnastiksprünge. Stellen sie dazu eine Gymnastikreihe mit 5 Hindernissen im Abstand bis 330 cm auf(Sarah Flachsmann auf Nightlight).

Page 79: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 77

Steckbrief

Kathrin Engemann wurde 1966 in Leipzig (ehe-malige DDR) geboren. Die Liebe zum Pferd ist Ihr in die Wiege gelegt worden. Reiten lernte sie schon im Grundschulalter in der Sektion Pferde-sport. Bald konnte Sie Ihr Können auf Jugend-spartakiaden und später auf DDR-Meisterschaf-ten unter Beweis stellen und errang Siege und Platzierungen bis zur Klasse S.

Dem nicht genug, erlernte Sie den Beruf Pfer-dewirt im Sächsischen Landgestüt in Moritzburg und qualifizierte sich weiter zum FN-Trainer B in Deutschland.

Nach der Wende DDR-BRD verschrieb sie sich dem Vielseitigkeitssport. Mit Ihrer englischen Vollblutstute Calabria startete sie bis CIC*** und war dabei sehr erfolgreich bei Meisterschaften im Bundesland Sachsen/Thüringen.

Seit 6 Jahren bildet sie in der Schweiz Pferd und Reiter bis zum höchsten Niveau aus. Ihr Hei-matstall ist in Wietzikon-Wies/TG. Auf der Reit-anlage von Familie Ritter-Schlepfer fand sie opti-male Haltungs- und Trainingsbedingungen für die ihr anvertrauten Ausbildungspferde.

Ihr Partner Hannes Peter Frommelt ist passio-nierter Fahrer und beschäftigt sich mit den Grundlagen der klassischen Reiterei. Er unter-stützt Kathrin bei der Ausbildung der ihr anver-trauten Pferde.

Buchbeschrieb: Jeder Reiter wünscht sich ein fittes Pferd, das leicht an den Hilfen steht und motiviert mitarbei-tet. Es gibt jedoch viele Gründe, die genau dies verhindern. Der Schlüs-sel zu einem gesunden und rittigen Pferd liegt daher in der Arbeit über den Rücken, denn nur ein tätiger Rücken ermöglicht die korrekte Gymnastizierung des Pferdekörpers.Sabine Ellinger beschreibt in ihrem neuen Buch «Pferde über den Rücken arbeiten» die vielfälti-gen Ursachen von Rittigkeitsproblemen bei Pfer-den. Darauf aufbauend entwickelt sie ein praxis-taugliches Trainingsprogramm, das die Arbeit an der Hand, an der Longe und unter dem Sattel beinhaltet. Ausserdem stellt dieser Ratgeber erstmals die bewegungstherapeutischen Übun-

gen auf dem Laufband der Stam-mer-Kinetics-Methode vor. Die-ses innovative System analysiert die Ursachen für mangelnde Rü-ckentätigkeit und ermöglicht eine Neukoordination von Bewegungs-abläufen.Damit bietet «Pferde über den Rü-cken arbeiten» ratlosen Reitern mo-derne Lösungsansätze und prakti-sche Hilfe für ihre Reitprobleme.Sabine Ellinger betreibt einen Aus-

bildungsstall mit Reha-Station für Pferde. In ihrer täglichen Arbeit mit Reitschülern und Berittpfer-den trifft sie zunehmend auf Pferde mit Rittig-keitsproblemen, die sie erfolgreich mit der Me-thode von Stammer-Kinetics therapiert. Bei Kosmos ist bereits ihr Buch «Die Pony-Akade-mie» erschienen.

Der Kosmos-Verlag und PASSION verlo-sen 4 Bücher zum Thema Rücken.

Gewinnen ist ganz einfach, schreibe eine E-Mail an [email protected] mit Stichwort RÜCKEN, oder eine Postkarte mit Stichwort RÜCKEN an Prosell AG, PASSION, Das Schweizer Reitmagazin, Postfach 170, 5012 Schönenwerd.Viel Glück!

Flexibilität in Längsrichtung

Reiten über Cavaletti

Longieren

TRAININGSSTUNDENNur durch Training bekommt man ein durchlässiges, an den Hilfen stehendes Pferd. Dies ist z. B. beim Springen für einen kontrollierten Sprung notwendig. Es ist deshalb das Beherrschen von Übungen aus der Dressurarbeit unerlässlich.

Gymnastiktraining5 Min. Schritt am hingegebenen

Zügel10–15 Min. Schrittarbeit

Kurze Reprisen von Schulterherein, Wechsel zwischen Arbeitsschritt, versammeltem und starkem Schritt

Mehrmaliges Rückwärtsrichten, Seitengänge

5–10 Min. Trabarbeit

3–5 Min. Galopparbeit

Springtraining25 Min. Lösungsphase

10–20 Min. Arbeitsphase

10 Min. Erholungsphase

AUSWIRKUNGEN NICHT PFERDEGERECHTEN REITENSDa der Rückenmuskel ein Bewegungsmus-kel ist, ist dieser zum Tragen des Reiter-gewichtes nicht geeignet. Falsche Reitwei-se kann zu folgenden Schäden am Rücken führen: 1. Entzündung am ersten und

zweiten HalswirbelEntzündung am Ansatz des Nacken-stranges, hervorgerufen durch eine zu harte Hand und Einrollen des Pferdes. Nase des Pferdes ist hinter der Senk-rechten. Hilfszügel werden nicht kor-rekt eingesetzt.

2. «Kissing Spines»Die Dornfortsätze der Wirbel stossen aneinander und entzünden sich, her-vorgerufen durch Reiten bzw. Springen mit durchgedrücktem, festgemachtem Rücken. Das Pferd geht nicht losgelas-sen.

3. Blockade im «Iliosakralgelenk»Das Pferd geht nicht losgelassen und tritt mit der Hinterhand nicht unter bzw. trägt den Schweif schief. Es wird von vorne nach hinten geritten (harte Hand). Das Pferd wird im Training nicht gebogen und nicht rückwärtsgerichtet.

FAZIT«Ein Pferd, das sein Leben lang nur in ‹natürlicher Selbsthaltung› dahinpen-delt, wird dieses Leben jedenfalls nicht so lange geniessen, wie dasjenige, wel-ches durch die Dressur gelernt hat, aus

mittätigem und mitfederndem Rücken seine Beine zu entlasten und sich bis ins späte Alter frisch zu erhalten.»

Waldemar Seunig (1887–1976) war ein Hü-ter der reinen Reitlehre, unbestechlich in der Vermittlung seiner umfassenden Kenntnisse, besessen in der Ausfeilung hippologischer Begriffe, geliebt, geachtet und bewundert von seinen Schülern.

G E W I N N S P I E L

Page 80: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 278

REISEAN DEN

SÜDLICHSTEN ZIPFEL EUROPAS

Wer wünscht sich nicht, der Hektik des Alltags eine Zeit lang zu entfliehen, um an einem traumhaften

Ort, die PASSION Pferde zu leben. Unsere Leserin Angela Mamone hat sich diesen Wunsch erfüllt.

Sie erzählt uns von ihren Erlebnissen auf der Hazienda Buena Suerte der Familie Dysli im andalusischen

Villamartín.

Text und Bilder: Angela Mamone

Trockene Luft, von Olivenbäu-men gesäumte Felder, pastell-farbene Landschaften und Pfer-de, wohin man auch blickt. Das ist Andalusien. Ein Paradies –

nicht nur für mich, sondern auch für mein Pferd. Ich: Head of Visual Merchandising in der Modebranche mit stressigem Alltag, einem kreativen Umfeld und wenig Frei-zeit. Mein Pferd: der Vollblutaraber Vadeer IBN Vympel, oder kurz: Vadeer. Gemein-sam erfüllen wir uns den Traum, fünf Mo-nate weit weg von Stress und Hektik mit-einander zu verbringen.

Vadeer hat bereits ein wenig Winterfell, als er am 13. Oktober 2011 im Transporter von Horse-Service.Com e. K. auf der Ha-zienda Buena Suerte in Villamartín an-kommt. Schwitzend zwar, aber froh über Temperaturen, die seiner Abstammung entsprechen, begrüsst er die neuen Nach-barn: Lusitanos, PREs und Quarter Horses. Neben den Schulpferden weiden trächtige Zuchtstuten und Gnadenbrotpferde auf grossen Wiesen. Auch Kühe, Schafe, Gänse und ein Papagei haben auf der Hazienda ihr Zuhause gefunden. Ich freue mich auf die kommenden fünf Monate bei der Fami-

lie Dysli. Mein Blick schweift über das Gut, das mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurde, über die tolle Reitanlage mit Roundpens und einem grossem Reitplatz. Schon jetzt spüre ich, dass ich hier unver-gessliche Momente erleben werde.

UNTERSCHIEDLICHSTE MENSCHEN – EINE GEMEINSAMKEITAuf meinen ersten Besichtigungstouren begegne ich anderen Gästen. Sie erholen sich am Pool, fachsimpeln als Zuschauer einer Reitstunde oder bereiten sich auf einen Tagesritt vor. Schnell finde ich An-

Page 81: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 79

Page 82: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 280

Diverse Eindrücke während des Aufenthalts.

schluss, denn uns verbindet die Leiden-schaft für Pferde – ein Thema, über das wir uns alle stundenlang unterhalten können. Bei einem Glas Sherry plaudern und la-chen wir oft bis spät in die Nacht. Ich ge-niesse es, spannenden Leuten aus aller Welt zu begegnen: zum Beispiel Lebens-künstlern, Filmemachern, Tätowierern, Malern und Chirurgen.

Auch meine Unterkunft hilft mir, mich rasch einzuleben. Das Haus aus Lehm und Stroh liegt etwas abseits zwischen Oliven-bäumen und bietet eine atemberaubende Aussicht. Es ist im mediterranen Stil ein-gerichtet. Ein Kamin lädt zu gemütlichen Abendstunden ein, und die tägliche Suche nach Holz wird für mich zu einem wohl-tuenden Entspannungsritual, bei dem ich meinen Gedanken freien Lauf lassen kann. Manchmal leisten mir andere Gäste der Hazienda Gesellschaft. Auch Freunde und meine Familie besuchen mich hier.

SCHLANGEN, SKORPIONE UND GEIERDie Sonnenuntergänge vor meiner Haus-tür geniesse ich besonders. Das Zwitschern der Vögel und das Schnauben, Wiehern und Scharren der Pferde, die unmittelbar neben meinem Lehmhaus in ihren Corrals stehen, bilden eine paradiesisch anmuten-de Geräuschkulisse. In meinen ersten

rer Ritte auf den Geierberg staune ich über die sich schnell verändernde Vegetation. Nach den Strapazen des Aufstiegs legen wir auf dem Gipfel eine lange Pause ein und lauschen gemeinsam den Klängen der Natur. Über uns kreisen Geier, und ich weiss, dass irgendwo ein totes Tier liegen muss.

LERNEN VON DEN DYSLISIn den ersten zwei Monaten nehme ich viele Reitstunden bei Raphael Dysli, der die altkalifornische Westernreitweise ver-mittelt. Er versteht es, individuell auf sei-ne Schüler einzugehen und sie bei ihrem jeweiligen Ausbildungsstand abzuholen. Ich lerne, mein Pferd bei der Cutting- Arbeit richtig zu lenken, um die Rinder in Schach zu halten. Das Cutten bereitet auch Vadeer grossen Spass.

Während meiner Zeit auf der Hazienda darf ich ausserdem einen dreieinhalbjäh-rigen PRE-Hengst trainieren. Solano ist ein intelligentes und lernwilliges Pferd, das mich durch seinen Arbeitswillen und sei-ne Aufmerksamkeit beeindruckt. Das ab-wechslungsreiche Training soll ihn auf die bevorstehende Zeit mit seiner neuen Be-sitzerin in der Schweiz vorbereiten. Wir erarbeiten etwa das Schulterherein und die Verfeinerung der Übergänge.

Nächten allerdings reissen mich unheim-liche Laute wilder Tiere aus dem Schlaf. Einmal findet sogar der entlaufene Stier einer benachbarten Hazienda den Weg zu meinem Domizil. Die ganze Nacht lang macht er den Kühen auf der Weide neben-an brüllend den Hof. Mit einem Stock be-waffnet führe ich ihn am nächsten Morgen auf seine Weide zurück.

Schnell gewöhne ich mir an, jeden Mor-gen meine Schuhe zu kontrollieren. Denn auch Schlangen und Skorpione kommen in dieser Gegend vor, und nicht selten nächtigt eines der Tierchen in meinem Schuhwerk.

ZWEITER FRÜHLING IM HERBSTSo passe ich mich dem entspannenden spanischen Rhythmus an. Auch Vadeer hat sich von der anstrengenden Reise rasch erholt. Die Weite, die Ruhe und die sonni-gen Tage scheint er genauso zu geniessen wie ich. Auf unseren täglichen Ausritten entdecken wir die vielseitige Landschaft mit ihren kostbaren Naturgütern. Ich sehe Orangen-, Zitronen- und zum ersten Mal in meinem Leben auch Pfefferbäume.

Mit dem ersten Regen im Oktober verwandelt sich die Natur wie in einem zweiten Frühling. Rosen blühen, das Gras wächst in saftigem Grün. Während unse-

Page 83: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 81

Abschied bei Sonnenuntergang.

Als Ausgleich zu den Reitstunden und den ausgedehnten Ausritten übe ich mit Vadeer auch Freiheitsdressur. Die Arbeit von Kenzie Dysli mit ihren Pferden inspi-riert mich, und ich bin fasziniert von der Ruhe, die sie im Umgang mit ihren Hengs-ten zeigt. Während meines Aufenthalts finden Videodrehs zu «Der Weg zur Frei-heitsdressur» statt, einem Film über Ken-zie Dyslis Arbeit mit Pferden. Prompt darf ich mitwirken. Auch für Fotoshootings wird die malerische Kulisse oft genutzt. So ergibt es sich, dass ich für Fragen zum Styling zur Verfügung stehe. Auch als Mo-dell kommen Vadeer und ich zum Einsatz, und wir dürfen schöne Fotos mit nach Hause nehmen.

ABENTEUERLICHE RUNDREISENDoch nicht nur die Hazienda bietet unver-gessliche Erlebnisse. Auf meinen vielen Reisen quer durch Andalusien lerne ich lebenslustige und temperamentvolle Men-schen kennen. Die Freundlichkeit der Spa-nier geht so weit, dass man mir lieber einen Weg beschreibt, ohne das Ziel zu kennen, als mir nicht helfen zu können.

In Vejer de la Frontera sehe ich die be-rühmten aufeinandergeschachtelten Häu-ser, in Sevilla maurische Bauwerke, in Gra-nada die Alhambra mit ihren imposanten

Räumlichkeiten. Ein Gefühl von Freiheit erlebe ich bei Strandritten in Tarifa – mit Sicht über die Meerenge von Gibraltar auf Marokko. An den Stränden hat die alternati-ve Szene ihre Wohnmobile geparkt. Der Le-vante, der von Osten her über Tarifa weht, macht den Ort zu einem Surferparadies.

AMOROSO, EIN ENGEL IN WEISSAuf der traditionellen «Feria de Caballo» lerne ich den Showreiter Sebastian Fernan-dez kennen. Er lädt mich auf seine Hazien-da ein und zeigt mir stolz seine ausdrucks-starken Pferde der «Pura Raza Española» (PRE). Besonders die weissen Vertreter der PRE haben es mir angetan. Ich habe viele von ihnen gesehen, und viele haben mich verzaubert. Aber nur einer raubt mein Herz: Amoroso mit seinen ausdrucksstar-ken Augen und seinem verschmusten Cha-rakter. Der schlechte Zustand seiner Hufe und die Narben an seinem Körper verraten mir einiges über seine traurige Vergangen-heit. Nach ein paar schlaflosen Nächten steht für mich fest: Ich werde Amoroso mit in die Schweiz nehmen.

Leider ist Amorosos Schicksal kein Ein-zelfall. In Spanien werden Pferde oft als reine Handelsware betrachtet, unter katas-trophalen Bedingungen gehalten und aus-gebildet.

Umso schöner ist es für mich, wenn ich fein gerittene, gut ernährte und gesunde Pferde antreffe. Etwa bei Luis Ortega, dem Sohn eines bekannten Stierkämpfers, der mit seinen Pferden harmonisch und ohne Gewalt kommuniziert. Oder bei Manolo Rodriguez, den ich in Arcos de la Frontera kennenlerne. Mit einfacher Wassertrense reitet er seine Pferde auf höchstem Niveau.

Meine Auszeit geht dem Ende zu. Ich habe Andalusien in seiner ganzen kultu-rellen und landschaftlichen Vielfalt ken-nengelernt und habe gute Freundschaften schliessen können. Das Herz schwer ange-sichts des bevorstehenden Abschieds, den Kopf voller unvergesslicher Erinnerungen stehe ich vor dem 16,5 Meter langen Pfer-detransporter, der Vadeer und elf weitere Pferde Richtung Norden fahren soll. Amo-roso folgt dann später in die Schweiz. Ob-wohl Unruhe unter den Tieren aufkommt, steigt Vadeer tapfer in den Transporter und nimmt wie ein kleiner Profi seinen Platz ein. Gemeinsam treten sie die rund 2000 Kilometer lange Rückreise an, quer durch Andalusien und Frankreich bis in die Schweiz. Eine so weite Reise schweisst ungeheuer zusammen und so schnell bringt Vadeer und mich nichts mehr aus der Ruhe.

Page 84: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 282

TALENTSCHMIEDE

Die Schweizermeisterschaften für Ponys der Eventer Anfang September in Oberhallau konn-ten keine deutlichere Sprache reden: Die besten vier Reiterin-nen haben alle denselben Hinter-grund – den Ausbildungsstall Rossweid der Familie Attinger in Gockhausen und den Kavallerie-verein Dübendorf. Weshalb ist das so? Ein Blick hinter die Kulis-sen der Talentschmiede versucht ein paar Antworten zu finden.

Text und Bilder: Christoph Stokar

Eventing gilt als die Königsdiszi-plin des Reitsports. Eine Dres-surprüfung, eine Springkonkur-renz sowie ein Geländeritt über mehrere Kilometer mit festen

Hindernissen bilden die Teildisziplinen. Präzision, Mut und Standfestigkeit sind gefordert, dies sowohl vom Pferd wie vom Reiter. Doch die Sportart hat hierzulande ein grosses Problem: den Namen. Unter «Military» können sich zwar auch Nicht-pferdesportler etwas vorstellen, aber mit Militär hat der Begriff nichts zu tun. International heisst der Sport «Concours Complet», in Deutschland spricht man mehrheitlich von Busch- oder Vielseitig-keitsreiten und in Grossbritannien von «Eventing». Auch in der Schweiz hat man sich in Fachkreisen inzwischen auf «Even-ting» geeinigt, aber wirklich durchgesetzt hat sich der Begriff bis heute nicht. Schlag-zeilenträchtig und im Blickpunkt der Me-dien ist der Sport lediglich in England, wo Zara Phillips, die Enkelin der Königin, 2006 sogar zur «BBC Sports Personality of the Year» gewählt wurde.

NR. 3 IM REITSPORTNeben dem Springreiten und der Dressur hat es das Eventing allgemein recht schwer, als dritte klassische Reitsportdis-ziplin die Aufmerksamkeit zu erlangen. Aber vielleicht bietet es gerade deshalb spezielle Möglichkeiten für den Nach-wuchs, die ihm sonst eventuell verwehrt blieben. Ein ganz zentraler Punkt sind in diesem Zusammenhang die Kosten. Ein

GOCKHAUSENPony, das unter € 120 000 kostet, hätte es an den letzten Pony-Europameisterschaf-ten in Fontainebleau (F) weder im Sprin-gen noch in der Dressur kaum unter die ersten Zehn schaffen können. Spitzen-ponys im Eventing hingegen sind in der Anschaffung um ein Vielfaches günstiger. Das ermöglicht dann auch weniger ver-mögenden Eltern mit Ihren Kindern den Einstieg in den Spitzensport.

Ein weiterer Vorteil ist die vergleichs-weise geringe Konkurrenz. An der Pony-Schweizermeisterschaft im Event ing waren lediglich fünf Teilnehmer ein -geschrieben. Lässt das nun zwangsläufig auf ein tiefes Niveau hierzulande schlies-sen? Nicht unbedingt. Immerhin konnten sich drei Schweizerinnen für die Teilnah-me an der EM in Fontainebleau qualifizie-ren. Die beste von ihnen, Teresa Stokar, erreichte am Ende den ausgezeichneten 6. Rang. Aufgrund ihres Könnens hatte sie durchaus berechtigte Medaillenhoffnun-gen, allein das berühmte Quäntchen Glück fehlte am Ende für den Sprung aufs Podest. Die zweitbeste Vertreterin der helveti-schen Farben, Sophie Schiesser, erreichte immerhin noch den respektablen 22. Schlussrang.

Fazit: Wenn auch nicht in grosser An-zahl, talentierter Nachwuchs und gute Ponys sind durchaus vorhanden, und mit ihnen wird sehr gut gearbeitet. Das ge-schieht in erster Linie im Stall Attinger in Gockhausen und unter Mithilfe des Kava-lerievereins Dübendorf.

GUTES TEAM UND PASSENDES UMFELDUnd warum das so ist, erklärt uns Erika Attinger, die dortige Trainerin, gleich selbst. «Bei uns stehen zufriedene Vierbei-ner in den Boxen und warten auf die ihnen zugeteilte Arbeit. Sie werden intensiv aus-gebildet und sind ideal geeignet im Um-gang mit Kindern. Sie halten still, wenn ein Dreijähriger versucht, einem Mini-She-ty die Hufe auszukratzen. Sie marschieren los, wenn die Grösseren ihre ersten selbst-ständigen Figuren auf dem Sandplatz rei-ten oder über Hindernisse springen. Wir haben hier beste Voraussetzungen und bieten den Nährboden zur Entwicklung kommender Champions. Unsere aktuellen

Aushängeschilder heissen Teresa Stokar, Sophie Schiesser, Carla Brunner und Mi-chelle Dürst. Sie alle werden von ihrem gesamten Umfeld, von ihren Eltern wie auch von uns Trainern in allen Belangen intensiv begleitet, gefördert und trainiert.»

Und bei genauer Betrachtung fällt eine weitere Gemeinsamkeit bei den Nach-wuchstalenten auf: alle vier besuchen nämlich «Sportschulen», die es mit speziel-ler Unterrichtsgestaltung ermöglichen, am Nachmittag und Abend möglichst viel Zeit ins Training zu investieren und auf dem Rücken ihrer Ponys zu verbringen.

Diese guten Bedingungen wie auch das gesamte Ausbildungskonzept werden zu-dem auch entscheidend vom Kavallerie-verein Dübendorf mitgetragen. Präsident André Dürst: «Wir versuchen, neue Wege in der Talentförderung für Jugendliche zu gehen, suchen Sponsoren für sie und unterstützen sie auch selbst finanziell, wo es geht. Im Wettkampf sind die vier natür-lich Konkurrentinnen, überall sonst moti-vieren sie sich gegenseitig. Die ersten vier Plätze an der diesjährigen Schweizermeis-terschaft – das ist ein Riesenerfolg und freut mich sehr. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass die Erfolgsbilanz in Zu-kunft ähnlich positiv aussieht!»

Die Vier aus dem Stall Gockhausen (v.l.n.r.): Carla Brunner, Michelle Dürst, Teresa Stokar und Sophie Schiesser.

Page 85: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 83

Ganz so einfach wird das allerdings nicht werden. Teresa Stokar ist alters-bedingt das letzte Jahr auf ihrem Pony unterwegs. Sie ist bereits auf der Suche nach einem geeigneten Pferd und hofft, ihre bisherige Erfolgsserie auch in der höheren Altersklasse fortzusetzen – «ab jetzt mit einem Pferd und trotzdem nicht

auf dem hohen Ross sitzend», ergänzt sie lächelnd.

EIN GROSSES PUZZLETalent, Trainingsbereitschaft und Arbeit, ein gutes Pony, das richtige Umfeld, die Unterstützung – viele Puzzleteile müssen zusammenpassen, damit man vorwärts-

kommt. In der Schweiz gibt es im Eventing keine speziellen Pony-Wertungen, die Schweizermeisterschaft ausgenommen. In den offiziellen Wettkämpfen müssen die vier Teenager vom Kavallerieverein Dübendorf daher zuweilen «hartes Brot essen». Zwar organisiert der Ostschweizer Kavallerie Verband auch einzelne Nach-wuchsturniere, bei denen sie Selbstver-trauen und Wettkampferfahrung sam-meln können. Meist treten die talentierten Mädchen auf ihren Ponys jedoch in norma-len B1- bis B3- oder gar Ein-Sterne-Prüfun-gen an. In der Regel dann jeweils gegen deutlich ältere und routiniertere Teilneh-mer mit Pferden. Eine Klassierung im ers-ten Drittel der Konkurrenz ist dann bereits ein grosser Erfolg.

Erika Attinger ergänzt: «Den jungen Reiterinnen zu erklären, dass sie z. B. einen 19. Platz in einem nationalen Tur-nier durchaus als Erfolg werten dürfen, ist oft nicht leicht. Doch sie entwickeln an diesen Konkurrenzen Biss und Durchhal-tevermögen. Nicht zuletzt die Resultate an der Europameisterschaft in Frankreich haben dies eindeutig bestätigt. Sie haben gelernt zu kämpfen.»

Gockhausen mag ein geographisch in der Schweiz unbedeutender Ort zwischen Zürich und Dübendorf sein. Im Eventing hat er sich längst zur ersten Adresse für hoffnungsvolle Nachwuchstalente entwi-ckelt. Man darf also gespannt sein, was hier in der Ausbildung der Jüngsten wei-terhin geleistet wird und wie sich die ak-tuellen Talente in der Zukunft weiterent-wickeln.

Teresa Stokar und Andy an der EM-Siegereh-rung in Fontainebleau (F), wo sie den 6. Rang erreichte.

Sophie Schiesser mit Lillefot am 2. Wasserhindernis im EM-Cross von Fontainebleau (Juli 2012).

Page 86: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 284

S H O P P I N G H E R B S T 2 0 1 2

OPTIMALES STALLKLIMA – DEM PFERD ZULIEBE

Bei der Wahl von Einstreu ist auf verschiedene Punkte aus praktischer Sicht speziell zu achten: Preis-Leistungsverhältnis, Arbeitsaufwand, Stall-klima, Saugfähigkeit, Mistaufkommen, Dünger-qualität etc. Aber auch gesundheitliche Aspekte sind ebenso wichtig: Für Pferde mit Stauballergien, chronischer Bronchitis, Übergewicht oder Kolik-anfälligkeit ist die staubfreie Hanfeinstreu eine richtige Wohltat. Ausserdem ist Einstreu enorm saugfähig und geruchsbindend. Die trockene Ein-streuoberfläche bildet ein federndes, isolieren-des und trockenes Stalllager, das sich ideal für Pferdehufe und als Liegeplatz eignet. All diese Grundlagen sorgen für ein optimales Stallklima. Das einfache Handling und die Reduktion des Mistaufkommens verringern die tägliche Ausmist-zeit erheblich und reduzieren den Arbeitsaufwand merklich. Lassen Sie sich individuell beraten, auch über spezielle Dienstleistungen hinsichtlich Trans-port und Ablad. Seit mehr als 15 Jahren alles aus einer Hand.

Sanpfist AG, Reformhaus für TiereTelefon 031 765 59 [email protected], www.sanpfist.ch

LA VITA – DER NEUE SATTELBAUM FÜR SITZGRÖSSEN VON 18 BIS 21,5

Auf der Spoga Horse in Köln (02–04. September 2012) hat SOMMER wieder eine weitere Sattel-innovation dem Fachpublikum vorgestellt – den La Vita Sattelbaum für realistische Sitzgrössen von 18 bis 21,5.

Mit dem neuen Sattelbaum beweist SOMMER wieder einmal wie Innovation, qualitätsbewusstes Handwerk und Tradition auch im Reitsport zusam-mengreifen können. Der La-Vita-Sattelbaum spricht Reiter und Reiterinnen an, die einen grösseren Sitz bevorzugen und kommt damit dem Wunsch vieler Menschen nach.

Ein Sattel mit La-Vita-Baum ist sehr bequem und wurde bereits auf mehreren Wanderritten (hier mit den bekannten Sätteln Spirit und Evolution) ge-testet. Der Sitz besteht aus mehreren Schichten speziellen Schaumstoffs, was eine sehr bequeme Reitweise ermöglicht.

FUNKTIONELLE HIGHLIGHTS AUS DER EDITION

Abschwitzdecke Quilt-Bicross Die wärmende Abschwitzdecke aus versteppter Acrylware garantiert für optimalen Schweisstrans-port und Wärmespeicherung. Die abnehmba-re Kreuzbegurtung sorgt für sicheren Sitz beim Transport. Der beidseitige Eskadron-Stick auf der atmungsaktiven Cross-Applikation macht diese Decke zum Eyecatcher der Kollektion!

Abschwitzdecke Fleece Bicross mit HalsEine wärmende Fleecequalität, die durch den Schnitt den kompletten Körper wärmt und den oft stark verschwitzten Halsbereich schützt. Die Decke eignet sich besonders in der kalten Jah-reszeit für Anhängerfahrten nach dem Turnier oder zum Schutz vor Auskühlung nach der Arbeit. Für die spektakuläre Optik sorgen die High-Gloss-Bicross-Streifen in raspberry. Auch hier gibt es die abnehmbare Kreuzbegurtung für einen sicheren Sitz beim Transport.

Mehr zur Edition gibt es im Reitsport-Fachhandel, unter: www.eskadron-shop.de und unter www.facebook.de/pikeur

BOUTIQUE FM

QUALITÄTSREITSTIEFEL NACH MASS

Das Modell «Sir», aus hochwertigem Boxcalf, ist einer der beliebtes-ten Dressurreitstiefel der Firma Königs. Der Stiefel ist mit weichem Kalbsleder gefüttert, hat eine Bodenlederhinterkappe und eine Fisch-beinversteifung.

Er verfügt über einen besonders versteiften Aussenschaft, polnische Hinterkappen mit Handbegleitnähten und einer Karreeform sowie einen hohen Dressurbogen. Die Ledersohle und die besondere Ver-arbeitung machen den Stiefel zu einem aussergewöhnlich hochwer-tigen Produkt.

Erhältlich ist dieser Reitstiefel nach Mass bei der Firma Ernest Roth Equipments SA, Die Welt des Pferdes, in Porrentruy.

www.lemondeducheval.ch

Graue Schirmmütze CHF 12.00

Besuchen Sie im Internet die «FM-Boutique»

SFZV – BOUTIQUE FM 1580 Avenches, Schweiz www.fm-ch.ch, [email protected]

Der neue Sattelbaum La Vita ist ab sofort bei jedem SOMMER-Fachhändler in der jeweiligen Größe be-stellbar.

Weitere Informationen erhalten Sie direkt bei der Theo Sommer GmbH www.sattelmacher.com oder [email protected]

Page 87: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 85

Aus- und Weiterbildungen ste-hen heute hoch im Kurs, ins-besondere im Umgang Pfer-den. Entsprechend füllen auch zahlreiche Angebote

rund um dieses Thema ganze Anzeigen-seiten in einschlägigen Fachzeitschriften.

Seit 2008 ist das neue Tierschutzgesetz in Kraft. Und seither werden aufgrund ge-setzlich verankerter Vorgaben und Regle-mentarien zum Thema «Ausbildung» auch neue Anforderungen an uns Tierhalter ge-stellt. Daneben bietet der Markt zahllose Bücher und Magazine, gefüllt mit – mehr oder minder wertvollen – Tipps, wie wir mit Pferden umgehen oder sie reiten und ausbilden sollen.

Nur sagt uns leider niemand, was jetzt wohl für welches Tier, zu welchem Zeit-punkt und/oder Zweck das Richtige ist.

Wie können wir sicher sein, dass wir mit unserem Anliegen und unserem vier-beinigen Wegbegleiter wirklich an die richtige Adresse geraten?

Googeln Sie jeden Namen, der Ihnen als Referent angepriesen wird?

Schauen Sie sich den Werdegang des Ausbildners an bevor sie buchen?

Eine Orientierungshilfe wäre da schon manchmal sehr nützlich.

Der Mensch ist seit Jahrtausenden mit Pferden verbunden. Sie können ganz si-cher sein, dass zu jeder Zeit die Menschen genau wussten, was mit den Pferden zu tun ist. Denn eines steht fest: Pferde sind

KOLUMNE MIT DEM ETHOLOGEN ANDREAS KURTZ

An dieser Stelle macht sich der Pferdeethologe Andreas Kurtz Gedanken zu unserem Umgang mit dem Pferd. Andreas Kurtz arbeitet

seit Jahren mit den renommiertesten Pferdefachleuten der Schweiz zusammen und setzt sich für einen möglichst artgerechten Um-

gang mit dem Pferd ein.

S E I T E N B L I C K

nicht ausgestorben. Das heisst, in all den Jahrtausenden wurden sie erfolgreich ge-züchtet und werden es heute noch.

Erfolgreich ist aber nicht immer nur das, was wir als erfolgreich erachten. Er-folgreich sind beispielsweise auch die sehr eng mit dem Pferd verbundenen, klassi-schen Reitervölker. Auch sie gibt es immer noch, besonders in Asien. Und was denken Sie über den Umgang mit Pferden und wie geben diese Völker ihr umfangreiches Wis-sen weiter?

Noch heute geschieht dies meistens in der persönlichen, praktischen Arbeit mit dem Tier und nicht mehrheitlich übers Internet, Fachbücher und -zeitschriften.

Und glücklicherweise gibt es auch bei uns Menschen, die – ähnlich wie bei den Reitervölkern ihr umfassendes Wissen in sich tragen und es in zahllosen Kursen und Lektionen den Interessierten weiterver-mitteln. Aus der praktischen Erfahrung wird erzählt; eins zu eins! Sie geben ihren immensen Erfahrungsschatz bereitwillig preis und lassen uns daran teilhaben und profitieren.

Leider treten sie oft nicht ganz so pro-minent am Markt auf und sind daher auch etwas schwieriger zu finden.

Ungeachtet dessen, ob Ihnen jemand einen Stall empfiehlt, Sie sich für eine spezielle Ausbildung interessieren oder Sie einen Pferdekauf erwägen: Vergewis-sern Sie sich in jedem Fall bereits bevor Sie viel Geld ausgeben, ob Sie wirklich an der

richtigen Adresse sind. Entsprechende Re-ferenzen liefern hier oftmals wichtige In-formationen.

Es gibt Menschen, die den gewaltfreien Umgang mit dem Pferd schon vor 50 Jah-ren in Ihren Lektionen gezeigt haben. Da-für steht zum Beispiel Ursula Bruns, dafür steht auch die Familie Knie, die dies seit Generationen zeigt.

1974 wurde an der Messe «Tier und Wir» in Basel schon ein Gruppenstall gezeigt, der alle die von Klaus Zeeb in den 50er Jahren bei Pferden beobachteten Funk-tionskreise möglich machte. 38 Jahre ist das her!

Schauen Sie also bei der nächsten Kurs-auswahl kritisch hin. Revolutionäre Er-kenntnisse gibt es heute in der Praxis kaum mehr. Auch das vermeintlich «Neue» ist in den meisten Fällen längst bekannt und bestenfalls anders aufbereitet.

Sie finden dazu die Ethologieschule auf Facebook unter:www.facebook.com/pages/ Ethologieschule/325941210791849www.ethologieschule.ch

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 85

DIE QUAL DER WAHL

Page 88: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 286

M A R K T P L AT ZM A R K T P L AT Z

BACKONTRACK.CH/ 079 333 6177

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2

KörperspracheBewegungslernen

Mentaltraining

www.dynamisches-reiten.ch

Führungsausbildung FirmenseminareKaderausbildung

www.queens-ranch.ch

Pferdeparadies Les DannesArtgerechte Haltung von Anfang an

Leben in gemischtaltrigen Herden!

Informationen und Prospekt:Familie Kurt Fuchs ● F-70160 St. Rémyfon +33 384 91 [email protected]

www.lesdannes.com

INSERIEREN UND PROFITIEREN Buchen Sie Ihr Inserat gleichzeitig im Reitmagazin PASSION und auf der Onlineplattform www.reit-sport.ch und profitieren Sie von attraktiven Kombi-Rabatten.

Prosell AGTheres Misar062 858 28 [email protected]

HERBST 2012

CHF 8.50

ANDALUCIA EINSTIEG IN DEN AUSSTIEG

SPRINGREITENÜBER ALLE HÜRDENPFERDEREGISTRIERUNGDER COUNTDOWN LÄUFT

MODESPEZIAL

BUNTES TREIBEN

EHRWÜRDIG ZEITGEMÄSSDAS NATIONALE PFERDEZENTRUM IN BERN

Horse-Service.Comnationale und internationale Tel. +49/8081/8099-876Pferdetransporte mit LKW oder +49/170 420 6563 [email protected]

Page 89: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 2 87

R Ä T S E L

Teilnahmebedingungen findest du im Impressum.

Teilnahme:Sende das Lösungswort per E-Mail mit Betreff RÄTSEL PASSION an [email protected] oder per Post an:Prosell AGPASSIONDas Schweizer ReitmagazinGösgerstrasse 15 Postfach 1705012 Schönenwerd

Einsendeschluss ist der 28. Dezember 2012.

Den Preis aus unserem Sommerrätsel, eine Regendecke von horze im Wert von CHF 169.–, hat gewonnen:Marie Anna Stettler, Bösingen

GEWINNE 3 STARTERPAKETE VON PFERDESNACK.CH

Auflösung Sommerrätsel 2012

Page 90: Passion 003 herbst 2012

PA S S I O N H E R B S T 2 0 1 288

Impressum

PASSION Das Schweizer Reitmagazin, ISSN 2235-5456; 1. Jahrgang; erscheint 4-mal jährlich; Herausgeber und Verlag: Prosell AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd, Telefon 062 858 28 28, Fax 062 858 28 29; Redaktion PASSION: Lotzwilstrasse 9, 4900 Langenthal, Telefon 062 922 69 11, Fax 062 858 28 29; Verlagsleitung: Wolfgang Burk-hardt ([email protected]); Redaktionsleitung: Thomas Bryner ([email protected]); Inserate: Prosell AG, Schönenwerd, Theres Misar ([email protected]); Produkt-management: Rebekka Theiler ([email protected]); Konzept, Design und Produk - tions verantwortung: Brandl & Schärer AG, Solothurnerstrasse 121, 4600 Olten, www.brandl.ch; Druck: Stämpfli Publikationen AG, Wölflistrasse 1, Postfach 8326, 3001 Bern; Aboservice: Prosell AG, Isabella Poffa, ([email protected]); Jahresabonnement: CHF 29.– für ein Jahr, CHF 56.– für zwei Jahre (inkl. MwSt.); Copyright: Prosell AG, Gösger-strasse 15, 5012 Schönenwerd; Nachdruck: nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet; www.passion-magazin.ch oder [email protected]

Allgemeine Teilnahmebedingungen bei Wettbewerben

V O R S C H A U PA S S I O N W I N T E R 2 0 1 2 / 2 0 1 3

Zur Teilnahme an den Verlosungen im Magazin PASSION ist jede in der Schweiz und Liechtenstein wohnhafte Person berechtigt, unter Ausschluss der Mitarbeitenden von PASSION – Prosell AG, deren Partnerfirmen und der beauftragten Agenturen. Die Teil-nahmefrist wird für jeden Wettbewerb separat definiert. Sofortgewinner werden mit Hilfe eines Zufallsalgorhythmus ausgelost und umgehend benachrichtigt. Die Ziehung des Hauptpreises erfolgt nach Ablauf der Teilnahmefrist. Nur korrekte und vollständige Angaben von Zustellungsdaten (Name, Adresse, Ort) berechtigen zur Preiszustellung. Die Preise werden den Gewinnern per Post an die angegebene Adresse zugestellt. Teilnahmemöglichkeiten: Post und E-Mail.

Es ist weder eine Barauszahlung noch ein Umtausch der gewonnenen Preise möglich. Die Teilnehmer willigen ein, dass die übermittelten Daten durch PASSION und deren Partner für Marketingaktivitäten weiterverwendet werden können. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die Winterausgabe 2012/2013 ist ab 22. Januar 2013 im Handel erhältlich.Unter anderem können Sie sich auf folgende Artikel freuen:

PSYCHOLOGIEPferdeverrückte MädchenWas steckt eigentlich dahinter, dass sich meist weibliche Teen-ager in 500 kg schwere Tiere ver-lieben?

MEDIZINVerletzungspechWie geht man damit um und wie kann das Pferd sinnvoll beschäftigt werden, wenn es vom Arzt Ruhe verordnet bekommt.

AUSBILDUNGDressur meets WesternKomplett unterschiedliche Disziplinen und doch viele Gemeinsamkeiten.

. . . und viele weitere, interessante Themen.

REITEN IM WINTERWas macht einen Ritt durch eine verschneite Landschaft so speziell und was gilt es insbesondere in der kalten Jahreszeit unbedingt zu beachten? Viele praktische Tipps für den Umgang richtigen Umgang mit Pferden im Winter.

Page 91: Passion 003 herbst 2012

JA, ICH MÖCHTE PASSION, DAS SCHWEIZER REITMAGAZIN, AB DER NÄCHSTEN AUSGABE ABONNIEREN.

� 1 Jahr (4 Ausgaben) zum Preis von CHF 29.90 statt CHF 34.00 (Bei Lieferung ins Ausland CHF 45.00)

� 2 Jahre (8 Ausgaben) zum Preis von CHF 56.00 statt CHF 68.00 (Bei Lieferung ins Ausland CHF 88.00)

JETZT ABONNIEREN UND TOLLE PRÄMIE SICHERN

Sie erhalten die Prämie nach Zahlungseingang. Lieferung nur solange Vorrat, Produktänderungen vorbehalten.

PRÄMIE 5 Leuchtweste PASSION mit LED-Leuchten exkl. Batterien

PRÄMIE 1 Massagestern PASSION

PRÄMIE 2 Reflektorband PASSION mit LED-Leuchten inkl. Batterie

PRÄMIE 4 Reitsocken von X-Socks

PRÄMIE 3Putzbox Showmaster von Felix Bühler

Name, Vorname

Strasse, Nr.

PLZ, Ort

Telefon (für evtl. Rückfragen)

E-Mail

Geburtsdatum

EMPFÄNGER DES ABOS (NUR FÜR GESCHENKABOS)

Name, Vorname des neuen Abonnenten

Strasse, Nr.

PLZ, Ort

Telefon (für evtl. Rückfragen)

E-Mail

Geburtsdatum

ICH ENTSCHEIDE MICH FÜR FOLGENDE PRÄMIE

PRÄMIE 1 � Massagestern PASSION – ohne Aufpreis

PRÄMIE 2 � Reflektorband PASSION mit LED-Leuchten inkl. Batterie – Aufpreis CHF 9.90 anstatt CHF 19.90

PRÄMIE 3 � Putzbox Showmaster von Felix Bühler – Aufpreis CHF 22.90 anstatt CHF 26.00

PRÄMIE 4 � Reitsocken von X-Socks – Aufpreis CHF 29.90 anstatt CHF 44.90/ Bitte Grösse angeben

PRÄMIE 5 � Leuchtweste PASSION mit LED-Leuchten exkl. Batterien – Aufpreis CHF 29.90 anstatt CHF 49.90

Zuzüglich Porto und Verpackung CHF 7.95

GEWÜNSCHTE ZAHLUNGSWEISE

� Ich zahle gegen Rechnung, die Rechnung können Sie mir ganz einfach per E-Mail zusenden.

� Ich zahle gegen Rechnung, bitte senden Sie diese per Post zum Aufpreis von CHF 2.00

Datum

Unterschrift des neuen Abonnenten (oder Erziehungsberechtigten)

Einfach Coupon ausfüllen und abschicken an: Prosell AG, PASSION, Das Schweizer Reitmagazin, Postfach 170, 5012 Schönenwerd Telefon: 062 858 28 28, Fax: 062 858 28 29, Mail: [email protected], www.passion-magazin.ch Verlag: Prosell AG, Postfach 170, CH-5012 Schönenwerd

SOMMER 2012

CHF 8.50

TEAM-WORK IN DER RUSSMATT GILLES NGOVAN UND SILVAN FLURY

PFLEGESPEZIAL

AUF ACHSEPFERDETRANSPORTNACHGEFRAGT LOB UND STRAFENEU ÜBERARBEITETHORSEATHLONEXTREMREITEN IN DEN ALPEN

PAS

03-1

2

Page 92: Passion 003 herbst 2012

Ein Allroundtalent auf jedem Terrain.Der neue GLK mit 4MATIC. Dem permanenten Allradantrieb mit elektronischem Traktionssystem.

Für den neuen GLK ist ein Pferdeanhänger keine grosse Herausforderung. Und mit 4MATIC, dem permanenten Allradantrieb von Mercedes-Benz, ermöglichter selbst bei widrigen Fahrbahnzuständen eine dynamische, komfortable und sichere Fahrt. Erleben Sie die Vorteile der 4MATIC-Modelle bei Ihrem Mercedes-Benz Partner oder unter www.mercedes-benz.ch/4matic

Eine

Mar

ke d

er D

aim

ler A

G

MERCEDES-SWISS-INTEGRALDas serienmässige Service- & Garantiepaket für alle Modelle – exklusiv von Mercedes-Benz Schweiz AG. 10 Jahre Gratis-Service, 3 Jahre Vollgarantie (beides bis 100 000 km, es gilt das zuerst Erreichte).