Passion 008 winter 2014 a4

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WINTER 2014 CHF 8.50 HENGSTHALTUNG MYTHOS UND REALITÄT KARUSSELLPFERDE ALLES UBER FUHRANLAGEN NEUER TREND HORSE AGILITY HALLENTRAINING FIT DURCH DEN WINTER HANNOVERANER QUO VADIS?

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WINTER 2014 CHF 8.50

HENGSTHALTUNGMYTHOS

UND REALITÄTKARUSSELLPFERDE

ALLES UBER FUHRANLAGEN

NEUER TREND HORSE AGILITY

HALLENTRAINING FIT DURCH

DEN WINTERHANNOVERANER

QUO VADIS?

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I N H A LT W I N T E R 2 0 1 4

R U B R I K E N

1 Editorial

2 Inhalt

4 Augenblick

6 Szenenews

12 Arena – Ansprüche der Pferdehaltung

14 Arena – Horse Agilty

18 Arena – Auf der Überholspur

20 Arena – BEA/PFERD

22 Marktplatz

24 Zucht – Hannoveraner

28 Ausbildung – Trainingseinheit Dualaktivierung

79 Rätsel

80 Impressum/Vorschau

W I N T E R - S P E Z I A L

36 Wohlfühlort für Pferd und Mensch

39 Interview mit Andreas Kurtz – Was Pferde zu ihrem Glück brauchen

49 Karussellpferde

43 Home Sweet Home

44 Pferdehaltung

46 STS-Tagung – Viel Struktur und gutes Management

48 Eine Frage, drei Betriebe

49 Ironische Kolumne

50 Marke Eigenbau

52 Hengsthaltung – Interview mit Franz Erb

54 Hengsthaltung – Interview mit Karin Rutishauser

56 Stone-Ranch in Wegenstetten

60 Stallverletzungen

62 Ein Haus für die Vierhufer

64 Seitenblick

WINTER 2014 CHF 8.50

HENGSTHALTUNG

MYTHOS UND REALITÄT

KARUSSELLPFERDE ALLES UBER

FUHRANLAGEN

NEUER TREND HORSE AGILITY

HALLENTRAINING FIT DURCH

DEN WINTERHANNOVERANER

QUO VADIS?

TitelbildWinter-Weidespass: Gangpferde der Pasozucht Neuhof in Schalchen-Wila/ZH.

Foto: Ruth Müller

S W I S S E N D U R A N C E

73 News 4/2013

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A U G E N B L I C K

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«Sugus», ein Schweizer Warmblut, an einem eiskalten Januartag! Aufgenommen in Stettfurt, beim Stall Laubi.

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S Z E N E N E W S

PINNWAND

FEEDBACK

Haben Sie einen gelungenen Schnappschuss von Ihrem Pferd oder Ihrem letzten Ausritt? Auf dieser Sei-

Guten Tag

Als «alte» Rösselerin lese ich mit Interesse Ihr Ma-gazin. Als ehemalige Mitarbeiterin vom Kavalo muss ich Ihnen ein riesen Kompliment machen, Ihr Magazin spricht mich sehr an.Ich war jahrelang ziemlich aktiv in der PRE Pferde-szene, seit ich keine Pferde mehr habe verfolge ich die Szene nur noch am Rande. Da ich bald für im-mer nach Andalusien auswandern werde, werden Pferde wohl erst im sonnigen Süden ein Thema.

Freundlichst Barbara Hauenstein

Wir schätzen Ihre Zeitschrift und finden es toll, dass es sie gibt!

Paso Club International

MODE:

Barbara Schär, Aetingen

Claudia Räbsamen, Bubikon Melania Mangia, Altendorf Iris Maag, Siblingen Annelies Bättig-Leuenberger

Claudia Berger, Rosshäusern

Gisela Mathys, Kirchlindach

Iris Mürner, Reichenbach

Al Azirah (Vollblutaraberstute Jahrgang 2011) geniesst den Schnee.

Distanzreiterin Natalie Miller (Schweizermeisterin Junioren 2013) mit Bathan.

Artikel loswerden. Wir freuen uns auf Ihre Reaktionen und werden in jeder Ausgabe eine Auswahl auf dieser Sei-

te hat es Platz für Ihre Bilder. Hier können Sie auch Lob und Kritik zum Heft oder einen Kommentar zu einem

te veröffentlichen. Ihre Fotos benöti-gen wir in einer Auflösung von min. 300 dpi.

GEWINNER UNSERER HERBST-VERLOSUNGEN:

HUFSCHMIEDE-KALENDER haben gewonnen:

Sabine Moser, Aarwangen

APASSIONATA-TICKETS haben gewonnen:Evelyn Frauchiger, LengnauSabrina Bäumlin, Algetshausen

Je 1 Buch «TCM» von KOSMOS Verlag:Karin Rohrer, RohrbachStephanie Hirschmann, MünchensteinDr. med. vet. Regula Hauswirth, Bern

Je 1 Buch «sanft heilen» vom RIO Verlag:Fabienne de Silva Blum, Muri

Rebecca Bamert, Schmerikon

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KOPF-SCHMUCK VOM FEINSTEN:DER NEUE, FUNKELNDE STIRNRIEMEN

VON G. PASSIER & SOHN

Ein widerstandsfähiges Immunsystem und gesunde Atemwege helfen den Pferden, top-fit über den Winter zu kommen. Kräuter sind bestens geeignet, die Abwehrkräfte zu steigern und die Bronchien zu schonen. Von «A» wie Anis bis «Z» wie Zinn-kraut befinden sich alle wichtigen und hochwerti-gen Kräuter oder deren Extrakte in Kräuterfutter, HambaVet und in Bronchial-Elixier von leovet. Mit diesem Trio, das jeder gute Reitsporthandel im Sortiment hat, können Pferde in der kalten Jah-reszeit gesund durchatmen und ihr Wohlbefinden steigern.

Die richtige Ernährung ist eine wichtige Basis für gesunde Tiere und ausserdem für eine gute

Freundschaft zwischen Pferd und Mensch. Täglich möglichst viele kleine Portionen und bevorzugt Raufutter (Heu) – so werden Pferde ganz natürlich versorgt und bleiben fit. Als Nahrungsergänzung sind je nach Boden, Haltung und Beanspruchung über das Jahr hinweg ganz unterschiedliche Fut-termittel zu empfehlen. Im Winter benötigen alle Pferde besonders Kräuter, die für ein starkes Im-munsystem und freie Atemwege sorgen

Bronchien-

nie in HambaVet

Die Produktentwicklung bei leovet setzt auf die Kraft der Natur, wenn es um Ergänzungsfutter und das Wohlbefinden der Pferde geht. Von dem natürlichen Verhalten der Tiere abgeschaut, aus wertvollen Wiesen entnommen und mit Sorgfalt zubereitet – so arbeitet das verantwortungsvolle Unternehmen leovet, auf dessen Know-how Pferd und Reiter setzen können.

Alle weiteren Produkte-Infos findest du unter: www.leovet.de

LEOVET RÄT: IM WINTER DAS IMMUNSYSTEM STÄRKEN!

leovet forscht – damit Pferde gesund bleiben!

S Z E N E N E W S

Immer öfter versuchen die Pferdehalter die Ge-sundheit Ihrer Schützlinge mit Naturprodukten zu unterstützen. Dies macht Sinn, können doch Kräuter, Samen und Wurzeln im richtigen Moment gefüttert, viel Gutes bewirken.

So gibt es in unserem Shop Naturreine Mi-schungen für das leider weitverbreitete Problem Kotwasser, für die strapazierten Atemwege, als Unterstützung im anstrengenden Fellwechsel, als Bereicherung des täglichen Speiseplans, usw.

Aber auch ganz speziell hergestellte Mischun-gen nach Kundenwunsch oder auf Anraten des Tierarztes oder Therapeuten sind unsere Stärken.

Oder sollen es gesunde, hausgebackene Pfer-desnacks sein, in verschiedenen Sorten und Grös-sen, mit Zutaten in Lebensmittelqualität? Dies und weitere Spezialitäten stellen wir täglich mit viel Freude frisch her. Überzeugen Sie sich von der ganz besonderen Qualität und bestellen Sie sich Ihr Gratismuster oder den Produktekatalog unter Telefon 062 871 59 44.

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Bewährtes «Trio» sorgt mit Naturkraft für freie Atemwege und stabile Abwehrkräfte.

GESUND MIT NATURPRODUKTEN

Ein glitzerndes Highlight – auch in der Winter-zeit: der elegante, geschwungene Lackleder-Stirn-riemen mit 2-fach hellblauen Swarovski-Steinen von G. Passier & Sohn.

Der neue, wunderschöne Lacklederstirn riemen überzeugt schon von weitem mit zwei Reihen edelster hellblauer Swarovski-Strasssteine. Als Zei-chen seiner erstklassigen Herkunft ist auf der linken Schlaufe das original Passier-Logo angebracht.

Durch diesen Stirnriemen wird jede Trense zu etwas ganz Besonderem! Absolut perfekt passt er natürlich zu allen Passier Lacktrensen und -kanda-

ren, zum Beispiel zur Lacktrense Apollo oder zur Hubertus Schmidt Kandare mit Passier Reithalfter Spezial aus Lackleder.

Den neuen Glitzer-Stirnriemen gibt es in den Grössen Pony, Vollblut, Warmblut und Warmblut Extra in den Farben Schwarz und Havanna. Die un-verbindliche Preisempfehlung beträgt Euro 129.–.

Der funkelnde Stirnriemen ist bei ausgewähl-ten Passier Reitsport-Fachhändlern oder im Passier Internet-Shop erhältlich. Die Adressen der Händler findet man unter www.passier.com, den Internet-Shop unter www.passier-shop.com.

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A R E N A

ANSPRÜCHE DER PFERDEHALTUNG

Pferde können in verschiede-nen Einstallsystemen gehalten werden, optimal gestaltete Boxen sowie eine gerechte Gruppenhaltung zusammen mit einer tiergerechten Fütterung garantieren Tierwohl und beugen dem Auftreten von metabolischen Problemen vor.

Um das Wohlbefinden der Pferde zu garantieren, soll-ten beim Aufbau einer Pferde boxe die empfohlenen Mindestmasse respektiert

werden. Weiter wäre ein permanent zu-gänglicher Auslauf ideal, da den Pferden der Kontakt zur Umwelt wichtig ist. Wenn es nicht möglich ist, die Pferdeboxen mit einem Paddock zu gestalten, sollten diese am besten nach aussen geöffnet sein. Dies garantiert ein günstiges Klima und genü-gend Licht. Physiologisch sind Pferde Fluchttiere, die täglich mehreren Stunden freie Bewegung brauchen, aus diesem Grund wird Weidegang oder tägliche Be-wegung in einem genügend grossen Aus-lauf dringend empfohlen. In der Natur

Die Gruppenhaltung stellt das naturnahste Haltungssystem dar, die Ansprüche und Bedürfnisse der Pferde werden damit am besten befriedigt.

suchen die Pferde ständig Körperkontakt, deshalb sollte ein Teil der Boxen-Trenn-wand (z. B. beim Auslauf) brusthoch und unvergittert sein.

GRUPPENHALTUNG – EINRICHTUNGEN UND SCHWIERIGKEITENDie Gruppenhaltung stellt das naturnah-ste Haltungssystem dar, welches Ansprü-che und Bedürfnisse der Pferde am besten befriedigt. Dieses Haltungssystem ist grundsätzlich bei allen Rassen möglich, ist aber am besten geeignet für Pferde, die über einen längeren Zeitraum zusammen gehalten werden können, damit die Rang-ordnung etabliert wird und stabil bleibt. Die Integration von neuen Pferden in eine bestehende Gruppe ist relativ heikel und

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Voraussetzung für tiergerechte Pferdehaltung

Pferde sind Sozialtiere.

Simon Lepori betreut als Hypona-Berater die Region Mittelland. Kontakt: [email protected], www.hypona.ch

Der Autor

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ckene und saubere Liegebereiche.-

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reich strukturierten Raufutters und frischen Wassers.

muss Schritt für Schritt erfolgen. Zuerst sollte das neue Tier einzeln, aber mit Kon-taktmöglichkeit zu den Gruppenpferden gehalten werden. Später kann es mit einem verträglichen Pferd aus der Gruppe zusammengelassen werden, bis es lang-sam in die ganze Gruppe integriert werden kann. Grundlage für die Gruppenhaltung sind eine angepasste Infrastruktur und präzise Managementmassnahmen. Prob-lemhafte Gruppenhaltungen führen zu chronischem Stress, reduzierten Erho-lungsphasen, Verletzungen, Futterneid und Kotwasserzuständen.

Für eine gerechte Gruppenhaltung soll-te ein Mehrraumstall zur Verfügung ste-hen, bestehend aus einem Liege- und einem Fütterungsbereich. Die Gewährleis-tung von zwei Zugängen zwischen den verschiedenen Bereichen, der Verzicht auf Engpässe und die Schaffung einer struktu-rierten Anlage (Trennwände) lassen auch rangtieferen Pferden Ruhemöglichkeiten. Um kranke oder neue Pferde trennen zu können, sollte jede Gruppenanlage mit einer Notfallbox eingerichtet werden.

DIE ARTGERECHTE FÜTTERUNGDie Fütterung von Pferden in Boxenhal-tung ist relativ einfach. Die wichtigsten Prinzipien sind eine kontinuierliche Fut-teraufnahmemöglichkeit, welche mindes-tens in drei Portionen erfolgen sollte, die ausreichende Zufuhr von Rohfaser (min-destens 0,5 kg pro 100 kg Körpergewicht), ein genügendes Futtervolumen, um das Sättigungsgefühl zu garantieren, sowie die leistungsgerechte Fütterung (gemäss Leis-tungs- und Erhaltungsbedarf) und die Ver-meidung von Eiweissüberschüssen, wel-che Blähungen und Koliken verursachen können.

Bei Gruppenpferden soll man mit höhe-ren Ansprüchen rechnen. In den meisten Fällen ist eine individuelle Fütterung durch Anbinden, in Fressständen oder Computer-Abruffütterung notwendig.

Gründe dafür sind der individuelle Fut-terbedarf der verschiedenen Gruppenmit-glieder sowie die Rangordnung, weil rang-hohe Pferde die anderen kaum in Ruhe fressen lassen. SIMON LEPORI

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Partnerschaft und Vertrauen sollten die Grundlagen einer jeden Ausbildungsmethode sein. Horse Agility vereint diese geradezu selbstverständlich. Pferde springen durch Reifen, laufen durch Tunnels, überwin-den Brücken, springen über Hindernisse und noch vieles mehr . . . Grundsätzlich kann man sagen, Horse Agility ist die Fortsetzung einer pferdegerechten Ausbildung des Pferdes am Boden und bietet sehr viel individuelle Kreativität für Mensch und Pferd.

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Dazu kommen noch die indi-viduelle Förderung der Pfer-de und die Tatsachen, dass Horse Agility auf ganz unter-schiedlichem Niveau und

mit jedem Pferd, egal welcher Rasse, wel-ches Alter, gemacht werden kann. Mit wel-cher Ausbildungsmethode die Grundlagen für eine gute Partnerschaft gelegt worden sind, spielt dabei keine Rolle.

Die Horse-Agility-Hindernisse fördern die Geschicklichkeit und das Selbstver-trauen der Pferde verbunden mit einem nicht zu unterschätzenden gymnastizie-renden Aspekt. Es ergeben sich viele loh-nenswerte Nebeneffekte, welche sich posi-tiv auf die Arbeit mit den Pferden am Boden und unter dem Sattel auswirken können. Und es macht ganz einfach Mensch und Pferd sehr viel Spass!

Mensch und Pferd bilden beim Horse Agility ein Team, das gemeinsam einen Parcours absolviert. Am Anfang wird das Pferd an Halfter und Strick geführt. Je weiter das Pferd in der Ausbildung ist, desto mehr werden die Hilfsmittel, um das Pferd zu führen, reduziert. Ziel ist es, einen Parcours frei (ohne Halfter und Strick) zu absolvieren. Dies bedeutet, dass das Reiter-Pferdepaar sehr viel gegenseitiges Vertrauen, Respekt und eine klare Kom-munikation zueinander aufbauen muss. Dies ist der eine Aspekt. Weitere Merkma-le dieser Sportart sind, dass das Pferd seine Konzentrations- und Kooperationsfähig-keit verbessert. Der Pferdeführer kann seinem Pferd – egal welchen Alters – kons-truktive Kopfarbeit bieten. Die Pferde wir-ken nach der Horse-Agility-Arbeit müde, entspannt und ganz einfach zufrieden – und würde man sie fragen: «gut gymnasti-ziert!»

Den Ideen für Hindernisse im Horse Agility sind keine Grenzen gesetzt. Von «Einfach» bis «Anspruchsvoll» gibt es alles. Die Hindernisse stellen ganz unterschied-liche Anforderungen an die Koordination und das Körperbewusstsein des Pferdes.

Die Pferde werden durch diese Arbeit phy-sisch und psychisch beweglicher und der gymnastizierende Effekt der Übungen ist teilweise ganz enorm. Davon können die Pferde auch für die Arbeit unter dem Sattel profitieren. Ein verbessertes Gleichge-wicht, bessere Koordination und Beweg-lichkeit geben dem Pferd die Möglichkeit, Lektionen unter dem Sattel oder auch an der Hand optimaler auszuführen, z. B. sta-biler in den Seitengängen zu werden, ver-besserte Schulterfreiheit zu entwickeln usw.

Während der Arbeit ist es für den Pfer-deführer oft nicht so offensichtlich, was die Pferde leisten. Auf den Bildern oder im Video werden die Bewegungsabläufe sehr viel deutlicher.

Wichtig für die Pferde beim Horse Agi-lity ist, dass die Übungen und Hindernisse jeweils so für das Pferd aufgebaut werden, dass das Pferd möglichst fehlerfrei lernen kann. Das heisst, die Anforderungen wer-den langsam gesteigert resp. die Hinder-nisse so aufgebaut, dass das Pferd zu jedem neuen Schritt «Ja» sagen kann. Je mehr ein Pferd lernt «Ja» zu sagen, desto kooperati-ver wird es. Dies bedeutet, dass sich der Pferdeführer Gedanken machen muss, wie er ein Hindernis zusammen mit dem Pferd «aufbaut». Vertrauen ist in Horse Agility ein äusserst wichtiger Faktor.

Damit ein Pferd selbstständig über eine 40(!) Zentimeter schmale Brücke geht, braucht es sehr viel Vertrauen, Koordina-tion und viel Körperbewusstsein. Gerade bei dieser Brücke sind die Fortschritte phä-nomenal zu beobachten. Keines der Pferde zeigt Stress, wenn es mit den Hufen rechts oder links runtertritt. Konzentriert üben (im wahrsten Sinne des Wortes) die Pferde weiter. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Körpersprache des Pferdeführers so positiv ist. Viele Pferdeführer können sich nicht vorstellen, dass ihr Pferd selbststän-dig über diese schmale Brücke geht. Umso grösser ist dann die Freude und der Stolz des Pferdebesitzers. Da sich dies in der

ganzen Körperhaltung und Ausstrahlung beim Pferdeführer äussert – die Pferde sind absolute Körpersprachespezialisten –, funktioniert die Motivation fast von allei-ne. Bei anderen Brücken (z. B. runde Brü-cke) ist gut zu beobachten, wie viel Last die Pferde mit der Hinterhand aufnehmen müssen. Es ist eine Freude zu beobachten, wie geschickt sie die steile Brücke hoch-klettern und dabei nicht die Koordination verlieren dürfen. Der Nudelslalom fördert neben dem Körperbewusstsein auch die Schulterfreiheit bei den Pferden. Die Tiere heben die Beine enorm weit an und arbei-ten so ganz von alleine am Bewegungsra-dius der Extremitäten. Am Anfang braucht es oft ein wenig Überwindung für die Pfer-de, damit sie durch das doch über drei Meter lange Petflaschenbad gehen. Es knis-tert und knirscht unter den Hufen und zudem fühlt sich der Untergrund auch noch «lebendig» an. Gross sind die Anstren-gungen und das Vertrauen der Pferde, wenn sie durch das Petflaschenbad gehen.

Tunnels gibt es im Horse Agility ganz unterschiedliche. Auf dem Agility Park von SinTakt (www.horse-agility.ch) hat es gerade Tunnels, Tunnels mit Kurven wie auch ein 90°-Winkel-Tunnel. Das High-light der Tunnelarbeit ist sicher dann er-reicht, wenn ein Pferd alleine ohne Füh-rung durch einen über 15 Meter langen Sacktunnel geht. Am Anfang werden auch hier die Pferde geführt, sodass sie Vertrau-en und Sicherheit aufbauen können.

Horse Agility ist eine neue Sport- und Spielart mit vielen Facetten und basiert auf Teamarbeit von Mensch und Pferd. Der gymnastizierende Effekt für die Pferde ist dabei ein genialer und praktischer Neben-effekt. Horse Agility ist Bewegung für Mensch und Pferd, Spass und Freude für Jung und Alt – wobei Menschen und Pferde gemeint sind. Ein neuer Trend, der begeis-tert! Mehr Infos zu Horse Agility unter www.horse-agility.ch. Videos auf www.youtube.com – SinTakt und Bilder auf www.facebook.com – SinTakt. SINTAKT

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Horse Agility ist Gymnastizierung pur: Hindernisse erfordern viel Geschick, Koordination und Vertrauen zum Pferdeführer.

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AUF DER ÜBERHOLSPURDas Autosegment der Sport Utility Vehicles (SUV) erfährt einen starken Boom. Viele der geländegängigen Alleskönner dürfen ordentlich Gewicht an den Haken nehmen und bieten viel Platz. Das macht sie für Pferdefreunde besonders geeig-net. PASSION veranschaulicht das Fahrzeugkonzept und stellt Neuheiten vor.

Der englische Begriff Sport Uti-lity Vehicle bedeutet Sport- und Nutzfahrzeug. Er steht für Autos, die an das Erschei-nungsbild reiner Gelände-

wagen angelehnt sind und limousinen-ähnlichen Fahrkomfort bieten, meist kombiniert mit Offroadqualitäten. Vorläu-fer der Modellgattung war in den 1970er-Jahren der Range Rover. Als erster echter SUV lancierte Toyota 1994 den RAV4, drei Jahre später folgte der Land Rover Freelan-der.

Weltweit ist die Nachfrage nach den kompakten Lifestylemobilen gross. Ihre rustikale Optik und vielseitige Verwend-barkeit sind in. Marktprognosen sehen voraus, dass die SUV-Sparte in den nächs-ten fünf Jahren deutlich stärker zulegen wird als der Gesamtmarkt. Für die Auto-hersteller haben sich die Geländelimousi-nen von Exoten zu Geldeseln entwickelt, sie füttern den Trend mit ständig neuen Modellen. Aktuelle Automobilmessen wie die IAA in Frankfurt und die Detroit Auto Show brachten dies an den Tag. Sie stan-den im Zeichen fast schon unzähliger SUV-Neuvorstellungen.

Sogar Sportwagenbauer Jaguar will künftig mit einem Soft-Geländewagen punkten. Mit dem C-X17 erweitert die briti-sche Edelmarke seine Modellpalette in zwei Jahren durch einen SUV. Auch Porsche sah sein Heil bereits vor einem Jahrzehnt in der Lancierung des Cayenne und bringt Anfang 2014 mit dem etwas kompakteren Macan das zweite SUV-Modell an den Start. Noch vor wenigen Jahren galten SUV als durstige,

Antrieb: 2,2-Liter-Turbodieselmotor, 150 PS bei 3600/min. und einem max. Drehmoment von 340 Nm bei 2000–2800/min. 6-Gang-Schaltge-triebe. Allradantrieb.

Masse/Gewichte: L 4570 mm, B 1845 mm, H 1660 mm. Kofferraum 577–1776 Liter. Tankinhalt 60 Liter. Leergewicht 1730 kg.

Anhängelast: 2000 kg

Fahrleistungen: 0–100 km/h 9,6 s Höchstgeschwindigkeit 190 km/h

Verbrauch: 5,7 l/100 km

CO2-Emissionen: 149 g/km

Energieeffizienz-Kategorie: C

Preis: 46 000 Franken

Modellpalette: www.toyota.ch

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DER PIONIERTOYOTA RAV4 2.2 D-4D SOL PREMIUM

Vier SUV-Neuheiten, die es in sich haben:

überdimensionierte Schlitten. Dank effizi-enterer Motorentechnologie konnten je-doch Treibstoffverbrauch und CO2-Ausstoss massiv gesenkt werden, was das Nutzen eines SUV mit gutem Gewissen ermöglicht – wenn auch nicht von der Hand zu weisen ist, dass Limousinen mit vergleichbaren Fahrleistungen nach wie vor ökonomischer unterwegs sind. Schuld für das schlechtere Abschneiden der SUV: Ihr aufgrund der hohen Karosserie grösserer Luftwiderstand, das deutlich höhere Gewicht und der Rei-bungsverluste erzeugende Allradantrieb.

Die Technik entscheidet darüber, ob das Fahrzeug geländegängig ist oder nur so aussieht. Allradantrieb (permanent oder zuschaltbar) ist ein Muss. Ein Unterset-zungsgetriebe, das hohe Vortriebskräfte bei niedrigem Tempo sicherstellt, stellt ein grosses Plus dar in schwierigem Gelände oder beim Ziehen von Anhängern. Techni-sche Unterschiede definieren auch die Ab-grenzung der SUV zu den echten Gelände-wagen wie Mitsubishi Pajero, Toyota Land Cruiser und Range Rover. Diese haben eine eine Differentialsperre und grössere Wat-tiefe durch Wasser. Sie meistern steilere Rampen- und Böschungswinkel, haben mehr Bodenfreiheit und Steigfähigkeit so-wie eine grössere Achsverschränkung. Pu-ristische Geländewagen bauen zudem auf Starrachsen und einem Leiter- oder Kas-tenrahmen. Die auf befestigter Strasse hö-heren Fahrkomfort bietenden SUV sind meist mit selbsttragender Karosserie und Einzelradaufhängung ausgerüstet.

Insbesondere für Pferdesportler lohnt es sich, sorgfältig abzuwägen, ob es als Zugfahrzeug ein waschechter Offroader sein muss oder ob die Leistungsfähigkeit eines SUV für die eigenen Anforderungen ausreicht. In jedem Fall leistet ein elektro-nisches Stabilitätsprogramm (ESP), das auch den Anhänger erkennt, gute Dienste. Nebst der Anhänge- und Stützlast wollen auch die Platzverhältnisse, Alltagstaug-lichkeit und der Preis verglichen sein. Ein SUV ist beim Kauf und Unterhalt fast im-mer kostengünstiger als ein grosser Ge-ländewagen. Und angesichts der umfang-reichen Modellpalette bei allen gängigen Automarken hat man die angenehme Qual der Wahl. RUTH MÜLLER

Mit dem ersten RAV4 hat Toyota 1994 das Segment der kompakten SUV ins Leben gerufen. Seither wurden weltweit über 4,5 Millionen des Erfolgsmodells verkauft, rund 40 000 davon in der Schweiz. Der neue RAV4 in vierter Generation präsen-tiert sich mit modernem Design, hochwer-tigem Interieur und effizientem Diesel-triebwerk. Der japanische SUV darf zwei Tonnen ziehen, ist gut ausgestattet, bietet verbesserten Sitzkomfort und – endlich – eine nach oben öffnende Heckklappe.

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Antrieb: 2-Liter-Benzinmotor, plus zwei Elektro-motoren, System-Gesamtleistung 203 PS. Auto-matisches Eingang-Getriebe. Allradantrieb.

Masse/Gewichte: L 4655 mm, B 1800 mm, H 1680 mm. Kofferraum 591–1740 Liter. Tankinhalt 45 Liter. Leergewicht 1885 kg.

Anhängelast: 1500 kg

Fahrleistungen: 0–100 km/h 11,0 s Höchstgeschwindigkeit 170 km/h

Verbrauch: 1,9 l/100 km (Betrieb Strom/Benzin, Werksangabe)

CO2-Emissionen: 44 g/km

Energieeffizienz-Kategorie: A

Preis: ab 49 999 Franken

Modellpalette: www.mitsubishi.ch

Antrieb: 2,0-Liter-Turbodieselmotor, 155 PS bei 4000/min. und einem max. Drehmoment von 360 Nm bei 1500–2800/min. 5-Stufen-Automa-tikgetriebe. Zuschaltbarer Allradantrieb.

Masse/Gewichte: L 4755 mm, B 1900 mm, H 1840 mm. Kofferraum 248–1112 Liter. Tankinhalt 78 Liter. Leergewicht 2035 kg.

Anhängelast: 2600 kg

Fahrleistungen: 0–100 km/h 13,2 s Höchstgeschwindigkeit 173 km/h

Verbrauch: 7,4 l/100 km

CO2-Emissionen: 196 g/km

Energieeffizienz-Kategorie: E

Preis: ab 36 900 Franken

Modellpalette: www.ssangyong.ch

Antrieb: 2,0-Liter-Turbodieselmotor, 163 PS bei 3750/min. und einem max. Drehmoment von 340 Nm bei 2000/min. 6-Gang-Schaltgetriebe. Allradantrieb.

Masse/Gewichte: L 4524 mm, B 1838 mm, H 1702 mm. Kofferraum 456–1653 Liter. Tankinhalt 60 Liter. Leergewicht 1692 kg.

Anhängelast: 2100 kg

Fahrleistungen: 0–100 km/h 9,9 s Höchstgeschwindigkeit 198 km/h

Verbrauch: 5,9 l/100 km

CO2-Emissionen: 154

Energieeffizienz-Kategorie: C

Preis: 42 800 Franken

Modellpalette: www.ford.ch

DER ÖKOLOGISCHEMITSUBISHI OUTLANDER PLUG-IN HYBRID

DER PREISBEWUSSTESSANG YONG REXTON W RX200-E XDI

DER ELEGANTEFORD KUGA 2.0 TDCI

Als erstes SUV-Modell kombiniert der Mit-subishi Outlander Plug-in Hybrid die Vor-züge aus drei Autowelten. Er vereint die guten Off- und Onroadfähigkeiten sowie die hohe Funktionalität eines SUV mit der Umweltfreundlichkeit eines Elektrofahr-zeugs und die Reichtweite (maximal 824 km) eines konventionell angetriebenen Autos. Seine maximal erlaubte Anhänge-last von 1,5 Tonnen reicht aus zum Trans-port eines Pferdes oder zwei Ponys. Dank modernster Technologie schafft der Mitsu-bishi die Zugehörigkeit in der besten Ener-gieeffizienz-Kategorie.

Mit dem neuen Rexton W hat Ssang Yong einen Luxus-SUV in modernem Look ge-schaffen. Der eher grosse SUV glänzt mit sparsamem Dieselmotor und vorteilhaf-tem Verhältnis von Preis, Qualität und Leistung. Wie jeder Rexton verfügt er über sieben Sitzplätze. Weitere Vorzüge nebst der feudalen Ausstattung: Das Automatik-getriebe stammt von Mercedes-Benz, die Anhängelast von 2,6 Tonnen ist über-durchschnittlich, und der zuschaltbare Allradantrieb mit Reduktionsgetriebe macht den Koreaner fit für anspruchsvol-les Gelände.

Fords Bestseller überzeugt auch in der Neuauflage mit sportlich agilem Handling, sparsamem Treibstoffverbrauch und grosser Vielseitigkeit. Als praktische Be-sonderheiten bietet der Ford Kuga: Eine elektrisch betätigte Heckklappe mit Fuss-Sensor, innovative Assistenzsysteme, wel-che die Fahrsicherheit beträchtlich erhö-hen sowie eine stattliche An hängelast von 2,1 Tonnen. Der modern gestylte Allradler gefällt mit präziser Lenkung, ausgewoge-ner Abstimmung sowie guten Fahreigen-schaften auf und abseits befestigter Strassen.

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A R E N A

Bereits zum 25. Mal entführt die jährlich stattfindende PFERD ihre Besucher in die faszinie-rende Welt der Pferde und die grösste Schweizer Pferdemesse

bietet auch in diesem Jahr spannende Wettkämpfe, informative Fachveranstal-tungen, atemberaubende Shows, ein ab-wechslungsreiches Tages- und Abendpro-gramm sowie entspanntes Shopping. Zudem sind die wichtigen Vertreter der Pferdewelt vor Ort – von Züchtern über Halter, Ausbilder bis hin zu Pferdesport-Grössen, die weit über die Schweiz hinaus bekannt sind.

DIE NATIONALE PFERDEMESSE PFERD FEIERT!

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Der 10-tägige Top-Event der Schweizer Pferdeszene ist auch in diesem Jahr wieder gespickt mit zahlreichen Highlights. Nach dem Grosserfolg im vergangenen Jahr wird beispielsweise Jean-Francois Pignon erneut mit seinen zwölf Pferden vor Ort sein und das Publikum mit einem zweitä-gigen Kurs in seinen Bann ziehen. Ver-schiedene Schweizer Pferdeverbände war-ten mit grossen Jubiläumsshows auf und PASSION – das Schweizer Reitmagazin or-ganisiert erstmals auch selbst einen Bei-trag. Unter dem Titel PASSION PFERD zeigen namhafte Protagonisten der ver-schiedensten Reitweisen, dass es weitaus

mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede in der Ausbildung gibt. Ein ebenso ausser-gewöhnliches wie spannendes Showpro-gramm, das am 29. April ab 14.30 Uhr in der Facharena stattfinden wird.

Daneben bietet die PFERD vom 25. April bis 4. Mai erneut einen bunten Strauss an weiteren Shows, Vorführungen, Veranstal-tungen und Fachbeiträgen, kombiniert zu einem zehn Tage dauernden, spannenden Programm-Mix.

Komm auch du nach Bern und sei an der wichtigsten nationalen Fachmesse PFERD mit dabei, wo Pferdeliebhaber aus

der ganzen Schweiz auf über 200 Pferde verschiedenster Rassen und rund 50 Fach-ausstellern treffen. Erlebnisreich und un-vergesslich für Gross und Klein.

Also unbedingt dick in der Agenda ein-tragen:PFERD 2014 vom 25. April bis 4. Mai – die grösste und bedeutendste nationale Fachmesse zum Thema PFERD!

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Gepflegte, private Reitanlage/Gestüt mit Reithalle, Paddock und weitläufigen Weiden, bietet auf deutscher Seite des Bodensees:

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Embassy II, einer der weltweit erfolgreichsten Hannoveraner mit Hansi Dreher.

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A U S B I L D U N G / Z U C H T / R A S S E N

Die Zucht der Hannoveraner- Rasse ist eine der ältesten und renommiertesten in Deutschland. Lässt sich die Geschichte der Rasse doch

bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Der Hannoveraner wurde für die Landwirt-schaft und das Militär gezüchtet. Bis in die frühe Nachkriegszeit war noch ein «in al-len Belangen der Landwirtschaft einsetz-barer Pferdetyp» Schwerpunkt der Zucht. Nach der weitgehenden Mechanisierung der Landwirtschaft wurde die Zucht auf den neuen Sporttyp umgestellt. Dies vor allem durch Einsatz von Vollblütern und Trakehnern als Veredler. Die Hannovera-nerzucht war damit «Trendsetter» für die

HANNOVERANERUrsprünglich für den täglichen Einsatz in der

Landwirtschaft und im Militär gezüchtet, entwickelt sich der Hannoveraner im Laufe der Jahrhunderte vom genügsamen und kräftigen Arbeitstier zum

Supersportler. Inzwischen hat man aber auch seine idealen Voraussetzungen als Freizeitpferd erkannt.

UrsprungDeutschland, 15. Jahrhundert

HauptzuchtgebietDeutschlandVerbreitung

weltweit stark verbreitet, ca. 530 Zuchthengste und ca. 17 000 ZuchtstutenStockmass

160 bis 185 cmFarben

Braune, Rappen, Füchse und SchimmelHaupteinsatzgebiet

Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitssport sowie Fahren und Freizeitreiten

Hannoveraner

übrige deutsche Warmblutzucht. In der heutigen Zeit kennt man das Pferd vor al-lem im Sport. Obwohl zurzeit viele be-kannte Namen wie Isabell Werth, Ingrid Klimke und Ludger Beerbaum mit ihren Hannoveraner im Spitzensport für Aufse-hen sorgen, legt der Verband gleichzeitig grossen Wert darauf, dass der Hannovera-ner bei einer seriösen, guten Grundaus-bildung ein exzellentes Freizeitpferd ab-geben kann.

Unter dem Motto «Hannoveraner erle-ben» soll im Rahmen einer Initiative ver-mehrt die Eignung dieser Rasse als Frei-zeitpartner herausgestellt werden. Ein Kernstück dieses Unterfangens sind Han-noveranerzucht- und -Ausbildungsbetrie-

be, die Pferde und/oder Dienstleistungen speziell für den Freizeitbereich anbieten.

Für die «Erziehung und Ausbildung» wurde eine Zusammenarbeit mit dem be-kannten Western- und Freizeitpferdeaus-bilder Peter Kreinberg vereinbart. Ziel ist es, die Bodenarbeit nach «The Gentle Touch®» in die Ausbildung junger Pferde einzubauen, um diese somit besser für ihren Einsatz als Reitpferd für die verschie-densten Sparten vorzubereiten.

An den neun jährlich in Verden statt-findenden Auktionen werden rund 900 Pferde und 300 Fohlen gezeigt. Die Tiere treffen zwei Wochen vor Auktionsbeginn ein und sind in der Regel drei bis sechs Jahre alt. Es kann aber auch schon mal äl-

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FRH Butts Avedon wird von Andreas Dobowski durch internationale Vielseitigkeiten pilotiert.

Hannoveraner haben sich mittlerweile auch als Freizeitpferde einen guten Ruf gemacht.

Mit einem solide ausgebildeten Hannoveraner wird auch ein Ausritt im Gelände zum sicheren Vergnügen.

Bei der Zwischenauktion kommen Pfer-de in die Arena, die für viele Belange ein-gesetzt werden können. An diesen Tieren wird dann auch demonstriert, dass sie mit Schirmen, Planen und grossen Bällen kei-ne Berührungsängste zeigen, unabhängig davon, ob man mit ihnen ins Gelände rei-tet, kleinere oder grössere Turniere be-streitet oder sie als verlässliches Freizeit-pferd einsetzt. Was aus dem jungen Auktionspferd wird, liegt dann ganz in der Hand des zukünftigen Besitzers. Es gibt tolle Pferde für jedes reiterliche Können und für jedes Budget. Denn, dass die an den Auktionen gezeigten Pferde ein Ver-mögen kosten, ist ein Irrglaube.

Für die Schweiz war der Hannoveraner zurzeit der Kavallerie ein gesuchtes und exzellentes Vielseitigkeitspferd. Heute ist seine Bedeutung durch andere Rassen et-was verdrängt worden. Vielleicht auch weil speziell exotische Rassen mehr in den Vordergrund drängen. Dabei hat der Hannoveraner nie seine Qualitäten als «Al-leskönner» eingebüsst. 2013 wurden 22 Reitpferde (18 Reitpferde, 2 Fohlen, ein gekörter und ein nicht gekörter Hengst) in die Schweiz eingeführt. Die Schweiz mit vielen sehr guten Reitern und tollen Tur-nieren ist ein interessanter Absatzmarkt für den deutschen Hannoveranerverband.

Und was vielen sicher unbekannt ist: in der Schweiz gibt es eine Kontaktadresse für alle Belange rund um den Hannovera-ner. Martin Habegger aus Allmendingen bei Bern ist selber erfolgreich im Spring-sport unterwegs und seit rund 18 Monaten versteht er sich als Berater und nicht als Vermittler der «Hannoveraner»-Rasse. Er empfiehlt allen Interessierten den Besuch einer Auktion in Verden. Es ist eine ein-malige Erfahrung und Atmosphäre an einer solchen Veranstaltung. Das Mitfie-bern, das Bieten und die Freude beim Zu-schlag sind nicht zu beschreiben, das muss man erleben. Auf Wunsch begleitet Martin Habegger auch den zukünftigen Besitzer

Martin Habegger ist ein Allrounder in Sachen Pferdesport. Ursprünglich gelernter eidg. diplo-mierter Reitlehrer, ist er zurzeit Lehrgangsleiter Bereich klassisches Reiten bei der OdA Pferde-berufe und Swiss Olympic Spitzensporttrainer.

Martin HabeggerBollholzweg 23112 Allmendingen bei BernTelefon 031 530 12 47Mobile 079 333 64 34 E-Mail: [email protected]

Termine 2014

tere Pferde dabei haben. Die Youngster müssen schon eine Grundausbildung ab-solviert haben, um an der Auktion vor-gestellt zu werden. Von der Auswahl-kommission werden die Pferde auf ihre Verwendung hin geprüft, um dem interes-sierten Auktionspublikum eine Empfeh-lung abgeben zu können. Dabei werden die Pferde nicht nur von den Auktions-reitern präsentiert, sondern können auch von Kunden ausprobiert werden – und zwar im Dressursattel, im Parcours oder bei der Bodenarbeit.

An der Eliteauktion werden Pferde mit dem Prädikat «Elite» angeboten. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass dieser Teil nur ca. 20 Prozent der gesamten Auk-tionspferde darstellt. Besonders Profireiter und Ausbilder bedienen sich bei dem Elite-angebot. Diese Elitepferde sind zum gröss-ten Teil hochdekoriert, unter anderem mit Erfolgen beim Deutschen Bundeschampio-nat und sind Aspiranten für den interna-tionalen Spitzensport.

eines jungen Hannoveraners an eine Auk-tion, berät ihn betreffend reiterlichem Können und geeignetem Pferd. Er hilft beim Import in die Schweiz und der gan-zen Zolladministration. Auch wenn es spä-ter um die Ausbildung geht, ist er zur Stelle. Sollten Schwierigkeiten im Umgang und beim Reiten auftauchen, steht er mit Rat und Tat zur Seite. «Ohne seriöse Grund-ausbildung läuft auch bei einem Hannove-raner nichts, es sind Rohdiamanten, wel-che noch geschliffen werden müssen, wie alle anderen Pferde auch», lautet eine sei-ner Kernaussagen. THERES MISAR

24./25. Januar Winter-Auktion5. Februar Freispringwettbewerb (4-Jährige)5. März Freispringwettbewerb (3-Jährige)11./12. April 130. Elite-Auktion2./3. Mai Mai-Auktion 18./19. Juli Sommer-Auktion6.–10. August Internationales Dressur- und Springfestival Herwart von der Decken Schau16./17. August 40. Elite Fohlen- und Zuchtstuten-Auktion10./11. Oktober 131. Elite-Auktion23./25. Oktober Hengstkörung und Hengstmarkt gekörter und nicht-gekörter Hengste07./08. November November-Auktion28./29. November 6. Alsfelder Advent www.hannoveraner.com

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Die Gassen können auf verschiedene Art und Weise hingelegt werden, sodass einmal durch oder eben auch darüber getrabt wird.

Auch mit den Hütchen können Gassen gelegt werden, idealerweise in der Ecke, damit sich das Pferd biegen muss.

Skip lässt sich mit feinsten Hilfen und Signalen gelassen um die Py-lone und durch die Gassen leiten. Er scheint die Ruhe in Pferd zu sein und ist immer mit einem

Ohr bei seinem Besitzer, um das nächste Kommando nicht zu verpassen. Der Schein trügt aber etwas, der 13-jährige Paint Horse Wallach ist nämlich eher introver-tiert und die so rassetypische Eigenschaft wie Nervenstärke hat er «nicht in Kübeln gefressen», wie Kurt Ryser schmunzelnd erklärt. Dennoch ist er fasziniert vom We-sen des hübschen Fuchses mit klingendem Namen «Otts Mr Royal Skip». Und gerade für nicht ganz so einfache Pferde wie Skip ist die Dualaktivierung ideal, steigert sich doch durch dieses «Gehirnjogging» seine Konzentration und er wird aufnahmefähi-ger. Nicht zuletzt wird seine Körperwahr-nehmung verbessert, womit er auch mit Stresssituationen besser umgehen kann. Das Fluchttier Pferd folgt dem Impuls zur

Flucht instinktiv und schaut sich das ver-meintliche Ungeheuer lieber aus einer be-stimmten Distanz an, da es mit einer gran-diosen Fernsicht ausgestattet ist. Und hier setzt die Dualaktivierung ein, um dem Pferd zu zeigen, dass es sich den gefährli-chen Gegenstand auch mit dem rechten Auge ansehen kann – reine Kopfarbeit.

IMMER MIT KAPPZAUMZum Aufwärmen longiert Kurt Ryser den Wallach mit einem Kappzaum auf einem Zirkel, welcher durch Pylonen ausgesteckt ist. Er lässt Skip innen oder aussen rum laufen und wechselt immer wieder die Hand. «Mit dem Kappzaum bin ich viel flexibler und kann von beiden Seiten ge-nau gleich einwirken», betont der Trainer, welcher auf Hilfszügel verzichtet, da das Pferd lernen soll, sich selber zu tragen und in der Hinterhand aktiv zu werden. Kurt Ryser variiert in verschiedenen Schritt- und Trab-Tempi und er spielt mit der Dis-

tanz. Mal ist die Volte so klein, dass er Skip fast berühren kann und dann schickt er ihn von sich weg und das Pferd arbeitet selbstständig. Dann ist das Painthorse ge-schmeidig, läuft willig und sucht die An-lehnung, ist bereit für die kommende «Kopfarbeit» mit den verschiedenen Hin-dernissen.

EINE FRAGE DER SICHTHier fällt dem Beobachter auf, dass alle Pylonen und Gassen in den Farben Gelb und Blau gehalten sind. Und das ist kein Zufall: «Pferde sehen das Gras auf der Wei-de nicht in Grün und ein Regenschirm in Pink fordert nicht eher zu einem abrupten Stop als ein brauner. Die visuelle Welt der Pferde spielt sich in Grautönen ab. Aber es ist erwiesen, dass sie Blau und Gelb besser unterscheiden können», erklärt Kurt Ryser den Grund, warum das ganze Material nur aus diesen zwei Farben besteht. Anstelle von herkömmlichen Holzstangen werden

Takt ist die Eintrittskarte für die Losgelassenheit. Mit der Dualaktivierung werden die

klassischen Übungen sichtbar gemacht.

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Entstehung der Dualaktivierung

Michael Geitner ist ein deutscher Pferdetrainer und mit der jahrelangen Erfahrung und der Arbeit mit Trainingspferden entwickelte sich An-fang 2004 das Trainingsprinzip der Dualaktivie-rung. Die Dualaktivierung aktiviert durch die ständigen Rechts-links-Reize das Pferd dazu, mehr Informationen von beiden Seiten aufzu-nehmen und sie im Gehirn zu verarbeiten, ein Hin- und Herschalten zwischen den Gehirnhälften ist der Effekt. Ähnlich den Übungen aus der Ki-nesiologie, den Cross-Crawl-Übungen. Lernen und Denken sollen die Fluchtbereitschaft des Pferdes reduzieren und seine Entscheidungsfä-higkeit pro oder contra Flucht erweitern. Dual-aktivierung erleichtert es dem Pferd als Folge, mehr Last mit der Hinterhand aufzunehmen und sich gerade zu richten, es tritt vermehrt unter den Schwerpunkt in allen drei Grundgangarten. Bei der Bodenarbeit führt (bewegt) der Mensch das Pferd von rechts und von links auf Schulter-höhe durch Gassen und Pylonen. Die Pferde können durch die unterschiedlichen Parcours auch longiert oder geritten werden.

www.pferde-ausbildung.de

Eine lange Gasse gerade durchlaufen tönt einfach, ist aber für das Pferd eine Herausforderung, da gleich darauf wieder Biegung verlangt wird.

Aufmerksam im Schritt über die Dualgassen, welche mit Schaumstoff gefüllt sind. Diese geben nach, wenn das Pferd darauf tritt.

wollen möglichst jedes Drauftreten ver-hindern. Es gibt aber auch Pferde, die kei-nen Respekt haben, die Beine kaum heben und drauflos ‹latschen›, komme was wol-le», erklärt der Trainer.

EINE SOLIDE BASIS IST GEFRAGTUnd genau aus diesen Gründen beginnt für Kurt Ryser die Dualaktivierung eigentlich schon viel früher, nämlich beim korrekten Führen. Das Führen eines Pferdes wird immer wieder vernachlässigt und kaum Zeit darin investiert, stellt Kurt Ryser fest. «Dabei ist das doch so elementar, wer wen führt und ob das Pferd eine Schlaftablette oder ein Drängler ist. Wenn ich mit einem Pferd am Boden arbeite, muss es sich zu-erst bewegen, also den ersten Schritt ma-chen und ich will seine Schulter bewegen können», erklärt er. Ein Pferd auf Schulter-höhe führen zu können gehört somit zu den ersten Anforderungen, die der Trainer bei seinen Dualaktivierungskursen stellt. Das ist auch ein Grund, weshalb er haupt-sächlich Einzelstunden anbietet und nicht Gruppenlektionen. Er will sich mit dem Pferd-Führer-Paar beschäftigen, nichts ver-passen und genug Zeit haben, um eine solide Basis zu schaffen. Ryser war Zu-schauer bei einem Kurs von Michael Geit-ner und stark beeindruckt von der Ver-

änderung, welche die Pferde durch Dualaktivierung zeigten. So absolvierte er in Deutschland die Trainerausbildung Dualaktivierung, welche auch Grund-kenntnisse in Anatomie, Biomechanik und Verhaltenspsychologie beinhaltete und bekam nach abgeschlossener Prüfung das Zertifikat. Regelmässige Kurse und Weiterbildungen gehören dazu, um auf der Liste der Trainer zu bleiben.

GERADE DURCH DIE ECKEKurt Ryser hat zwei lange Gassen hinge-legt, wo Skip nur hindurchlaufen soll. Tönt doch ganz easy, aber Schnurgeradeaus ist schwerer als angenommen, erst recht, wenn es in Balance geschehen soll. Zumal gleich danach eine Biegung verlangt wird durch Pylonen in einer Kurve. «Biegung ist wichtig und gehört zu dieser Gymnasti-zierung einfach dazu», ergänzt Kurt Ryser. Und wieder geht es geradeaus, jedoch über die blauen und gelben Gassen, wo die Bauchmuskeln so richtig aktiviert werden und deren Spannung wiederum gut für die Rückenmuskulatur ist. Gerade hier ist er-sichtlich, wie ein effektives Training auch das Untertreten der Hinterhand fördert. Zwei Gassen, die in einem Spitz zusam-menlaufen fordern Skip ungemein, vor allem, wenn er das spezielle Hindernis von

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Gassen eingesetzt, die mit Schaumstoff gefüllt sind, womit sich einerseits die Ver-letzungsgefahr vermindert und die Ein-satzmöglichkeit vergrössert wird. Der Fan-tasie sind mit dem flexiblen Material kaum Grenzen gesetzt. «Manche Pferde haben zuerst etwas Angst vor den Gassen und

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Persönlich

Kurt Ryser ist gelernter Landschaftsgärtner und heute Geschäftsführer einer Gartenbaufirma. Den ersten Kontakt mit Pferden hatte er vor gut zwölf Jahren und profitierte von seinen Trainern Steffen Breug und Yolanda Facchin, aber auch von Michael Wanzenried in Sachen Horseman-ship oder Pferdewissen allgemein von Anita Mat-tenberger, seiner Lebenspartnerin. Mit ihr zu-sammen hält er ein Quarterhorse und zwei Painthorses im eigenen Stall im bernischen Hei-menhausen, wo sich auch noch zwei Pensions-pferde gut eingelebt haben. Kurt Rysers Slogan «Im Zeichen der Partnerschaft» zieht sich wie ein roter Faden durch seine Arbeit mit den Pferden. So ist sein grösstes Ziel, dass Pferde über Jahre bis möglichst ins hohe Alter gesund über den Rücken geritten werden und seine Erfolge defi-nieren sich auf den Fortschritten der Pferde. Kurt Ryser schätzt ein Freizeitpferd, mit dem man im Gelände alles trainieren kann, was andere in der Halle trainieren. Dazu bleibt es gelassen und ist verkehrssicher, eben ein richtiger Allrounder.

www.dual-aktiv.ch

Von der geschlossenen Seite her in den Spitz hineinlaufen ist eine ziemlich schwere Übung, welche dem Pferd einiges an Konzentration abverlangt.

Nach einer Trainingseinheit mit Dualaktivierung ist das Pferd entspannt und etwas müde von der Kopfarbeit.

VOLLE KONZENTRATION AUF BEIDEN SEITEN«Bei der Dualaktivierung kommt auch der Wille des Pferdehalters hinzu, in diesen zwanzig Minuten voll da zu sein und sein Pferd zu unterstützen», sagt Kurt Ryser und er betont, dass es ein aufwändiges Training ist mit viel Kopfarbeit, welches umso mehr Abwechslung in den Pferdeall-tag bringt. Aber da die Pferde nach dem Training mental und körperlich etwas «ausgelaugt» sind, macht es keinen Sinn, danach noch einen Ausritt oder ein Spring-training einzuplanen. Dualaktivierung be-deutet auch, dass das Pferd seine Muskeln, ja den ganzen Körper bewusst einsetzen kann und quasi ein Training der Koordina-tion absolviert, wie dies ein Spitzensport-ler auch tut. Manchmal muss ein Schritt zurück gemacht und dem Pferd Sicherheit gegeben werden. Es geht nicht darum, den Vierbeiner auf Teufel komm raus durch bunte Gassen zu scheuchen. Das Gegenteil ist der Fall, das Pferd soll lernen, aufmerk-sam und selbstständig zu werden und sich dennoch auf seine Person verlassen zu können. Nur ein entspanntes Pferd kann lernen und so wird ruhig und vorausschau-end gearbeitet, ohne unnötigen Druck aus-zuüben. Und ja, Dualaktivierung ist für alle Pferdebesitzer und Reiter gleicher-

massen geeignet, ob sie nun im Western-sattel zu Hause sind, dem Barockreiten frönen oder einen Springkracher im Stall stehen haben. Was zählt, ist die Bereit-schaft, sich auf etwas Neues einzulassen. KARIN ROHRER

beiden Seiten durchlaufen soll, was eini-ges an Koordination verlangt. Mit Führ- und Positionsarbeit kann an der Rangord-nung gearbeitet werden, denn der, der bewegt, der führt. Auch die Fahnenarbeit leistet einen wertvollen Beitrag an das schnelle Links-rechts-Schalten der Gehirn-hälften und wird von Kurt Ryser gerne eingesetzt.

IN DER KÜRZE LIEGT DIE WÜRZEWie vorher beim Longieren werden auch beim Führen verschiedene Tempi und Dis-tanzen angewandt und so läuft Skip mal «alleine» in einem stärkeren Trab durch den Pylonengang und danach wieder in betont langsamen Schritten um einzelne Pylonen herum. Dualgassen können mit einer Pylonengasse ersetzt werden oder aus Dualgassen kann auch mal ein Dreieck gebaut werden. Die Bewegungen von Skip werden fliessender und er wirkt ent-spannt, selbst in der Ecke des Platzes, wo er vorher noch Pumas vermutet hatte. Nach rund zwanzig Minuten beendet Kurt Ryser die intensive Arbeit mit den Gassen und Pylonen und ein sichtlich zufriedener, wenn auch erschöpfter Skip steht in der Mitte des Platzes, gähnt und lässt sich von seinem Besitzer gemütlich seine Mähne kraulen.

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Für Renate und Markus Wyss wird ein Traum wahr: Nach jahrelan-ger Suche hat das Ehepaar aus Roggwil (BE) ein Grundstück in Seeberg (BE) gefunden, das ihnen

ermöglicht, ein Wohnhaus und einen Pfer-dehof mit Infrastruktur für Tier und Mensch zu bauen. Das Projekt ist aller-dings wesentlich grösser geworden, als zu-nächst geplant. Denn auf dem Grundstück mit kleinem Wald und Bächlein werden nicht nur ihre eigenen drei Pferde ein neues Zuhause finden, sondern zusätzlich auch elf bis dreizehn Pensionäre.

Zu Stall gehören eine 20x40 Meter gros-se Reithalle, ein beheizter Bereich mit Gar-derobe für die Pferdebesitzer, eine Sattel-kammer, ein Trocknungsraum und ein Reiterstübli mit Sicht in die Reithalle. «Bei uns sollen sich nicht nur die Tiere, son-dern auch die Menschen wohlfühlen», sagt Renate Wyss. Nicht zuletzt wird die soeben fertig ausgebildete Tierheilpraktikerin ihre Praxis für Tierakupunktur und -ho-möopathie auf dem Hof unterbringen. Pra-xis und Stall werden zusammen einen Full-Time-Job für sie ergeben: «Ich freue mich wahnsinnig auf dieses neue Leben.»

BESTMÖGLICHE HALTUNGMehr noch als sie selbst werden jedoch ihre Pferde vom Umzug profitieren. Sie

WOHLFÜHLORT Zwar entdecken immer mehr private Halter

pferdegerechte Stall konzepte für sich. Doch Pensionsställe, die nicht nur für Pensionäre, sondern auch für deren Besitzer allen Komfort bieten, gibt es selten.

Ab Frühling 2014 entsteht nun einer in Seeberg (BE).

FÜR PFERD UND REITER

werden ihr Leben in einem Pensionsstall mit Boxenhaltung und Einzelausläufen hinter sich lassen und stattdessen im Mehrraum-Gruppenlaufstall leben, den ihre Besitzer zusammen mit dem Etholo-gen und Stallbauexperten Andreas Kurtz konzipiert haben. Damit bekommen sie die bestmöglichen Bedingungen, die ein Pferd in Gefangenschaft haben kann.

Zusammen mit ihren Artgenossen wer-den sie sich frei zwischen dem Stall und dem umliegenden Gelände hin und her bewegen können, werden Nüster an Nüs-ter mit ihrem Lieblingsgefährten im Stroh wühlen, sich gegenseitig beknabbern oder einander zum Spiel herausfordern. Damit ist die wichtigste Bedingung für eine art-gerechte Haltung erfüllt, wie Andreas Kurtz erklärt: «Pferden ist das Soziale sogar wichtiger als das Fressen. Das zeigt sich daran, dass es Individuen gibt, die die Nah-rungsaufnahme verweigern, wenn ihr Partner nicht neben ihnen steht.»

Doch der geplante Stall erfüllt weit mehr als das soziale Bedürfnis. Er wird nach allen Regeln der Stallbaukunst und nach den neuesten ethologischen Erkennt-nissen gebaut. Das bedeutet, dass neben dem Sozialverhalten auch dem Ernäh-rungs-, dem Fortbewegungs-, dem Kom-fort-, dem Ausruhe-, dem Ausscheidungs- und dem Erkundungsverhalten von

Pferden entsprochen wird, wie Renate Wyss in ihrer Diplomarbeit, die sie zum Abschluss ihrer Ausbildung schrieb, auf-zeigt.

ZWEI KONTROLLEN PRO TAGDazu ist der Stall in unterschiedliche Funktionsbereiche aufgeteilt. So ist in die Freilaufhalle ein Ruhebereich integriert. Zwar ruhen Pferde meist im Stehen, doch für die 30 bis 50 Minuten Tiefschlaf, die sie täglich brauchen, müssen sie sich hinle-gen. Das tun sie jedoch nur, wenn sie sich wohl und sicher fühlen. Der Ruhebereich ist deshalb dick mit Einstreu ausgelegt und gross genug, dass sich mehrere Tiere ge-meinsam hinlegen können. «Beobachtun-gen zeigen, dass sie sich in solchen Hallen deutlich öfter hinlegen, wenn diese durch Sichtschutzwände unterteilt werden», er-klärt Renate Wyss. «Diese Möglichkeit wol-len wir noch prüfen.»

Im Wissen darum, dass Pferde 16 Stun-den pro Tag mit Fressen verbringen, die Weiden aber nicht gross genug sind, um ihnen ganztägig Zugang zu ermöglichen, steht immer Stroh zur Verfügung, abge-legt hinter Fressgittern, damit es nicht verschmutzt wird. Heu und Kraftfutter nach Wunsch der Pferdebesitzer hingegen wird die angehende Pensionsstallbetreibe-rin zwei Mal am Tag in sogenannten Fut-

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keit zu sogenanntem Komfortverhalten hat. Dazu gehört das Wälzen, aber auch die gegenseitige Fellpflege mit Artgenossen. «Komfortverhalten ist ein wichtiger Indi-kator dafür, ob es den Pferden gut geht», erklärt die zukünftige Pensionsstallbesit-zerin, die alles tut, um ihren Lieblingen ein solches zu ermöglichen. Die Wälzplät-ze sind gross genug, dass sich die Pferde nicht festlegen können. Damit sie beim Scheuern nicht hängenbleiben, tragen sie im Stall keine Halfter.

Die wichtigste Voraussetzung dafür, dass Pferde Komfortverhalten zeigen kön-nen, ist allerdings, dass sie überhaupt einen Sozialpartner finden, der wirklich zu ihnen passt. Das ist nur in grösseren Gruppen gewährleistet. Für ein harmoni-sches Miteinander so vieler Pferde ist es wichtig, dass Neuankömmlinge sorgfältig integriert werden. Die feste Rangordnung, die in einer Herde besteht, wird durch einen Neuzugang in Frage gestellt. Erst, wenn er seinen Platz gefunden hat, kehrt wieder Ruhe ein. Im geplanten Stall ist deshalb eine Integrationsbox vorgesehen, durch deren senkrecht verlaufenden Trennstäbe ein direkter Kontakt mit den anderen Pferden von Anfang an möglich ist.

Dass es Problemfälle geben kann, die sich trotz aller Bemühungen nicht integ-rieren lassen, ist Renate Wyss bewusst: «Pferde mit ungenügender Sozialerfah-rung neigen zu Fehlverhalten», sagt sie. «Das kann so weit gehen, dass sie Angst vor Artgenossen haben und deren Verhalten nicht deuten können.» Ein solches Pferd fühle sich in einer Einzelbox wohler, was sie allerdings nicht bieten könne. Deshalb wird in den Pensionsverträgen eine Probe-

zeit festhalten. Dass dieser Fall eintreten wird, ist jedoch relativ unwahrscheinlich. «Es passiert selten, dass sich ein Pferd ab-solut nicht integrieren lässt», erklärt Etho-loge Andreas Kurtz.

MEHR ZEIT FÜR DIE PFERDEAm Anfang wird Renate Wyss die anfallen-den Arbeiten alleine ausführen. Körperli-che Arbeit ist sie gewohnt. Auf einem Bau-ernhof und in diversen Praktika in ihrer Ausbildung hat sie bereits die Erfahrung gemacht, wie es ist, Pferde zu versorgen. In ihrem eigenen Stall wird sie erst dann zusätzliche Arbeitskräfte brauchen, wenn die Pferdegruppe grösser wird. «Dass ich als Frau alles alleine meistern kann, ist der klugen Planung zu verdanken», erklärt sie. So seien zum Beispiel alle Bereiche per Traktor erreichbar, und sowohl Futter als

auch Einstreu können von der oberen Eta-ge durch Luken hinuntergelassen werden. Das Misten wird sie jeweils dann erledi-gen, wenn die Pferde in ihren Futterstän-den stehen. «Für anfallende handwerkli-che Arbeiten steht mir mein Mann zur Seite.»

«Grundsätzlich fällt bei solchen Stall-konzepten weniger Arbeit an», erklärt An-dreas Kurtz, der selber einen Laufstall mit über 20 Pferden betreibt. «Wir werden weniger Zeit für das Misten aufbringen müssen, dafür nimmt die Beobachtung der Pferde, die Integration und wenn nötig Gruppenbildung, die Fütterung mehr Zeit in Anspruch», ergänzt Renate Wyss. And-reas Kurtz wird mit seiner grossen Erfah-rung den zukünftigen Laufstallbesitzer noch einige Monate mit Rat und Tat zur Seite stehen. NADJA BELVISO

Ein neuer Stall entsteht. Zuerst als Layout von Andreas Kurtz. Dieses Konzept muss in einem zweiten Schritt von einem Architekten ausgearbeitet und umgesetzt werden. Dabei bleibt die Planung für das Pferd immer die Gleiche. In vier kurzen Stichworten zusammengefasst bedeutet das: Liegefläche, Aufenthaltsbereich, Fressbereich, Auslauf.

Die zwei Ausgänge sorgen dafür, dass rangniedere Tiere ausweichen können.

Renate Wyss mit Whoopie, Frigg und Lukas freuen sich auf den Umzug.

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«In der Manege begeisternmeine Pferde und ich –in der Pferdebox die Equimatder Firma Grüter.»Fredy Knie jun., Circus Knie

Setzen auch Sie wie Fredy Knie jun. auf mehr Isolation, mehr Weichheitund mehr Komfort für Ihr Pferd. Die grüne Equimat ist zudem schnell undeinfach verlegt, leicht zu reinigen und sehr hygienisch. Diese Matte ver-dient Applaus. Informieren Sie sich jetzt. www.pferdematten.ch

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Seit es Führanlagen für Pferde gibt, wird über deren Sinn oder Un-sinn debattiert. Je nach Haltungs- und Nutzungshintergrund gibt es dazu verschiedenste Sichtweisen:

Was in Sportställen als unverzichtbare Trainingsergänzung gilt, bezeichnen von Offenstallhaltung überzeugte Pferdebesit-zer bisweilen als unnötigen Stumpfsinn. Sich ständig im Kreis zu drehen hat einen monotonen Beigeschmack. Gar nichts tun, ist jedoch noch dröger – besonders für das Lauftier Pferd, das ausreichende Bewe-gung zum Gesundbleiben benötigt. Aus Sicht des domestizierten Pferdes ist diese zusätzlich gebotene Möglichkeit zum ru-higen, gleichmässigen Schreiten als posi-tiv zu bewerten. Vorausgesetzt, die Führ-anlage ersetzt nicht den Freilauf, den Ausritt sowie das Training unter dem Rei-ter, an der Hand oder am Wagen.

Wer seinem Pferd eine Haltungsform bietet, die ihm rund um die Uhr Zugang zu Auslaufflächen ermöglicht, mag den Standpunkt vertreten, das Pferd könne je-derzeit frei herumlaufen und habe des-halb das Verbringen in eine Führanlage nicht nötig. Doch Hand aufs Herz: Wenn Pferden der Anreiz zur Bewegung fehlt, der vor allem während der Futtersuche oder im Spiel mit Artgenossen vorkommt, stehen praktisch alle die grösste Zeit des Tages herum. Dabei macht es keinen Unterschied, ob sich die Pferde auf einem grossen Paddock oder im kleinen Aussen-bereich der Auslaufboxe aufhalten.

VIELSEITIGE BEWEGGRÜNDEDie meisten grösseren Reitanlagen haben den Nutzen einer Führanlage erkannt und bieten ihren Pensionären diesen Service

KARUSSELLPFERDE

Jedes sechste Pferd in der Schweiz läuft regelmässig in einer Führanlage. Das kon-trollierte Marschieren kann dem Pferd gute Dienste leisten: Als zusätzliche Bewegung, willkommene Abwechslung oder beim Wiederaufbau nach Verletzungen.

an. Häufig ist das sogenannte Karussell fix in den Tagesablauf integriert: Zum Beispiel laufen die Pferde während des morgend-lichen Ausmistens der Boxen, im Durch-schnitt 30 bis 45 Minuten. Diese Wahl des Zeitpunkts macht Sinn, weil die Tiere nicht der Staubbelastung und Verletzungs-gefahr ausgesetzt sind, die das Hantieren mit Besen und Mistgabel mit sich bringt.

Berufs- und Sportreiter, die täglich mehrere Pferde trainieren, schätzen die Führanlage vor allem zum zwanzigminü-tigen Aufwärmen der bereits gesattelten Pferde im Schritt. Der Reiter kann sogleich nach dem Aufsitzen mit der Arbeit begin-nen, weil die Gefahr von Zerrungen da-durch stark minimiert wird. Bei tem-peramentvollen Pferden hat sich das vorgängige Schrittlaufen auch zur Vermei-dung eines Kaltstarts beim Weidegang be-währt. Auch beim Wiederaufbau nach einer Verletzung, der mehrmals täglich kontrollierte Schrittreprisen erfordert, leistet das Karussell gute Dienste. Insbe-sondere berufstätige Pferdebesitzer sind froh, wenn ihnen die Führanlage tagsüber diese Aufgabe abnimmt. Pummeligen Tie-ren hilft eine zusätzliche Bewegungsein-heit am Tag, ihr Gewicht zu optimieren. Die Geschwindigkeit lässt sich am Steuer-pult genau einstellen: Von gemächlichem bis fleissigem Schritt. Auch Trab und sogar ein leichter Galopp ist möglich, wobei die Wahl der schnelleren Gangarten kaum je zu beobachten ist.

Dass mehrere Pferde gleichzeitig bewegt werden können, ist ein Pluspunkt, der dem aktuellen Zeitgeist entspricht. Dem Men-schen ist die Zeit knapp geworden, was sich die Hersteller zunutze machen. Sie erwei-terten ihr Angebot an Führanlagen in den

letzten Jahren durch zahlreiche Neuent-wicklungen. Die klassische Kreisform ist nach wie vor am häufigsten anzutreffen, doch werden ovale und rechteckige Anla-gen immer beliebter. Dem Bewegungsappa-rat des Pferdes kommt das zugute: Ihm entspricht am ehesten, geradeaus zu laufen und Kurven mit möglichst wenig Schritten hinter sich zu bringen. Auf jeden Fall sollte die Führanlage einen Durchmesser von mindestens 13 Metern aufweisen, um die Gelenke des Pferdes nicht übermässig zu strapazieren. Grundsätzlich gilt: Je grösser, umso besser für den Bewegungsablauf. Auch ist die Laufrichtung alle paar Minuten zu wechseln. Dies geschieht automatisch, im Rhythmus der programmierten Zeit-spanne.

Bei runden Boden- und Deckenführan-lagen erfolgt das Antriebssystem von der Mitte aus, bei ovalen und viereckigen Mo-dellen über Gleitschienen, die an der De-cke über dem Hufschlag befestigt sind. Für den Boden gelten die gleichen Anforde-rungen wie für eine Tretschicht auf Reit-plätzen: Er muss rutschfest, federnd und wasserabführend sein. Er soll relativ hart sein, Fachleute empfehlen einen Gummi-belag mit ein wenig Sand.

DIE «SPANISCHE» HAT DIE GRÖSSTEGängige Modelle sind für vier bis zehn Pferde konzipiert. Für jedes Budget und jeden Anspruch gibt es die passende An-lage. In der Schweiz ist für ein einfaches Rundmodell, das vier Pferde unter freiem Himmel bewegen kann, mit 7500 Franken zu rechnen. Nach oben ist die Preisskala offen. Eine Hufschlagüberdachung verteu-ert die Investition massgeblich, bietet aber sorgenfreies Bewegen bei jedem Wetter. Fo

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mit der Pferdeklinik der Universität Bern erfolgte, konnte Entwarnung geben, was die Stressbelastung der Pferde durch elek-trifizierte Trenngitter betrifft.

Mit dem Stromeinsatz konnten Abteil-wechsel nachhaltig verhindert werden. Gab es vor dem Einsatz von Strom bei sechs jungen, erstmalig in der Führanlage laufenden Pferden insgesamt 64 Wechsel der Abteile, sank diese Rate unter Einsatz von Strom auf Null. Der Lerneffekt war so gut, dass fortan auch ohne Strom keine Wechsel mehr erfolgten. Dass der Stress-faktor dabei unerheblich ist, ergaben die Messungen von Cortisol und Herzfrequenz sowie Beurteilung des Verhaltens über einen Zeitraum von drei Wochen.

Die meisten Pferde gehen zufrieden in der Führmaschine und können dabei gut entspannen. Es lohnt sich jedoch, auch erfahrene Pferde unter Aufsicht laufen zu lassen. Kommt ein Pferd zu Fall oder ver-fängt sich irgendwo mit einem Bein, kann man sofort eingreifen. Unfälle in Führan-lagen kommen gemäss der Studie relativ selten vor: 32 der 1407 erfassten Pferde verletzten sich. Die Zwischenfälle passier-ten vor allem bei sehr nervösen Pferden. Durch Ausschlagen und Bocken zogen sie sich in der Regel oberflächliche Schürfver-letzungen zu.

Schädlich für das Pferd kann eine Führ-maschine auch sein, wenn ihr Radius zu eng ist, der Boden schlecht oder wenn man es zeitlich damit übertreibt. Stundenlan-ges im Kreis Marschieren ist nicht pferde-gerecht. Auch gilt das technische Hilfsmit-tel nicht als Alibi, um sich nicht selber mit

Gesunde Kneippkur: Wasser-Führanlagen bieten Wellness und Training zugleich.

132 Meter lang: Die Führanlage der Spanischen Hofreitschule in Wien ist die grösste der Welt.

Nach einer Kritik des Schweizer Tierschutz STS an Führanlagen mit Strom, wurde 2009 eine Studie vom Bund in Auftrag gegeben. Die Studie kommt zum Schluss, dass der Strom kein Problem darstellt. Deshalb wurden solche Führanlagen daraufhin vom BVET zugelassen und als kompa-tibel mit der eidgenössischen Tierschutzverord-nung (TSCHV) angesehen.

Der Schweizer Tierschutz STS teilt die Mei-nung und den Entscheid des BVET nicht. Denn die Studie umfasste neben einer dürftigen Praxis-umfrage, und einer Erhebung von Stressfaktoren wie Cortisol und Herzfrequenz an lediglich 12 (!) Pferden. Nach Meinung des STS genügt diese Studie wissenschaftlichen Kriterien nicht. Es kann mit ihr nicht guten Gewissens auf Kompatibilität mit der TSCHV geschlossen werden. Denn diese untersagt das Anbringen von Strom selbst in Laufställen und Ausläufen! Pferde- oder Rinder-halter, die das tun, werden hart gebüsst, wäh-rend der Stromeinsatz in räumlich knappsten Führanlagen nun zulässig ist – ein Widerspruch sondergleichen!

Zudem sind wir dezidiert der Meinung, dass Führanlagen Auslauf und v.a. Weidegang in kei-ner Hinsicht ersetzen können, gerade psychisch gestresste oder «hochemotionale» Pferde dürf-ten in Führanlagen wenig Freude und Entlastung finden, aber Weide/Auslauf würde ihnen gut tun – und wäre auch zum Vorteil des Reiters... .

Die ganze Studie kann unter www.passion-magazin.ch/szenemix nachgelesen werden.

Anmerkung der Redaktion

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Anzeige dem Pferd zu beschäftigen. Sinnvoll ein-gesetzt, ist die Führanlage ein nützliches Werkzeug, das den Menschen Zeit und Arbeit sparen und die Pferde einen Nutzen für Körper und Geist daraus ziehen lässt.

RUTH MÜLLER

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Die System Wolf AG als Spezialist für jeg-lichen Hallenbau errichtet für Sie nach Ihren Wünschen Reithallen, Pferdeställe oder Longierhallen. Von der Planung bis zum fertigen Konzept sind wir ein kompe-tenter Partner für jeden Bauherrn. Bei den Baumaterialien kann zwischen Holz oder Stahl bzw. auch in kombinierter Form ge-wählt werden. Bei den Fassaden sind Holz in unterschiedlicher Form und Farbe oder Stahlblech frei wählbar. Ebenfalls kann die Bedachung nach Ihren Wünschen in Eternit oder Sandwich ausgeführt werden.Alles aus einer Hand von System Wolf AG macht das Bauen einfacher. Durch Vermei-dung von Planungsfehler und Ausführung durch einen Partner kann kostengünstig und schnell Ihr Projekt verwirklicht wer-den.

HOME SWEET HOME

Die Stallbau Nirox AG hat sich über Jahr-zehnte spezialisiert mit diesen Herausfor-derungen umzugehen. Die dadurch ge-wachsene Fachkompetenz hilft Lösungen zu finden, welche für das Pferd wie auch für den Besitzer in jeder Hinsicht optimal sind. Durch eine gemeinsame klare Be-darfsaufnahme können wir Ihr Projekt von Anfang bis zur Realisation begleiten. Sei es eine Doppelbox in einer Scheune, bis zu einer Gesamtanlage mit Reithalle, Pferdeführanlage, Aussenplatz und Pad-docks, werden wir Ihren Wünschen ent-sprechend ausführen. Das Team der Stall-bau Nirox AG freut sich, mit Ihnen eine optimale Lösung zu finden.

Keine Wünsche punkto Stall und Haltung lässt die Firma AS Pferdestall GmbH offen.

Über 25 Jahre Branchenkenntnis garan-tieren dem interessierten Kunden eine kompetente Beratung. Besonders der Pfer-destall «Modul» hat sich über den Lauf der Jahre bewährt. Die Grundkonstruktion be-steht aus verzinktem Stahl und kann laut Hersteller von Pferden nicht angenagt werden. Die Aussenwände aus stabilen Holzbohlen sorgen zudem für ein optima-les Klima im Pferdstall. Das System ist be-liebig veränder- und ausbaubar. Nicht nur die Masse von Boxen, Stallgassen und Traufhöhe sind flexibel, es lassen sich auch Nebenräume wie Sattelkammer, Putzplatz und Lager beliebig einbinden.

Jürg Rawyler, Geschäftsführer und Inhaber Nirox AG.

Schöne Stallung im Wallis, realisiert von AS Pferdestall GmbH.

Peter Zaugg – Ihr Spezialist für Reitanlagen. System Wolf AG.

AS Pferdestall GmbH5502 Hunzenschwilwww.as-pferdestall.ch

Stallbau Nirox AG3280 Murten www.nirox.ch

System WOLF AG9464 Rütiwww.wolfsystem.ch

Noch nie hat sich der Anspruch für den Pferde-stallbau so stark wie in den letzten Jahren gewan-delt. Verschiedenste Philosophien haben sich in den Pferdeszenen durchgesetzt. Die technische Weisung des Bundesamts für Veterinärwesen

(BVET) hat klare Richtlinien hinsichtlich baulichen Tierschutzes erlassen. Alle diese neuen Einflüsse sind für den Stallbesitzer oder den angehenden Stallbesitzer kaum mehr überschaubar.

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DREH- UND ANGELPUNKT IN DER PFERDEHALTUNG:

«DER MENSCH»

Auch auf kleinem Raum und bestehenden Ställen sind optimale Lösungen möglich

Der Mensch ist der Mittelpunkt einer Pferdehaltung. Er macht es möglich dass Pferde zusammen in sozialen Gruppen leben können,

dass jedes Pferd sein Futter bekommt und sich auch in Ruhe hinlegen kann. Ohne Mensch sind Pferde in Gefangenschaft der Situation völlig ausgeliefert.

ANDREAS KURTZ

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Im letzten Jahrzehnt verzeichnete die Pferdehaltung bedeu-tende Fortschritte. Weidegang, Auslauf-

möglichkeiten und Her-denhaltung haben stark zugenommen. Umfragen ergeben: 82 Prozent der auf Bauernhöfen gehaltenen Pferde geniessen regelmäs-sigen Auslauf ins Freie, rund ein Drittel der Tiere leben in Gruppen. Viele Stallbesitzer tragen den pferdischen Bedürfnissen – nach Sozialkontakt, Licht, Luft, ständige Möglichkeit zur Bewegung und Nahrungs-aufnahme – verstärkt Rechnung. Doch was einfach und idyllisch klingt, ist in der Um-setzung anspruchsvoll und arbeitsinten-siv. Auch Gruppenhaltung kann Stress und gesundheitliche Risiken fürs Pferd bedeu-ten, wenn die menschgeschaffenen Um-stände Psyche und Körper des Tieres über-fordern.

VIEL STRUKTUR UND GUTES MANAGEMENT

Wohlbefinden und Gesundheit der Pferde hängen in hohem Mass von der Gestaltung ihres Stalls und der Bewegungsflächen ab sowie vom Fütterungs-,

Herden- und Nutzungsmanagement – also vom Faktor Mensch. Bei der Pferdefachtagung des Schweizer Tierschutzes STS präsentierten Fachleute

die neusten Erkenntnisse rund ums Thema Gruppenhaltung.

Pferde sind Herdentiere. Und ihre Hal-tung ist auch aufgrund der räumlichen Begrenztheit stets von Kompromissen ge-prägt. Passieren kann immer etwas, bei jeder Art von Haltung. Selbst in der ver-meintlich sicheren Boxe kann sich das Pferd verletzen oder sein Organismus Schaden nehmen. Man denke an das viele Herumstehen, die endlose Langeweile, den gefährlichen Kaltstart bei plötzlicher

Gelegenheit zum Freilauf, die Explosivität unter dem Reiter. Insofern drängt sich die Gruppenhaltung als art-gerechteste Form der in-tensiven Pferdehaltung auf und ist deshalb auch im Vormarsch.

Aus tierärztlicher Sicht erläuterte Professor Dr. An-ton Fürst, leitender Veteri-när des Departements für Pferde an der Vet suisse-Fakultät Zürich, die ge-sundheitlichen Probleme und deren Ursachen in der Gruppenhaltung. Grund-

sätzlich können Schlag- und Bissverletzun-gen überall auftreten, wo Pferde sich be-gegnen. Ob beim Freilauf auf der Weide und im Offenstall oder bei vom Menschen provozierter Nähe, zum Beispiel in der Reithalle oder auf der Stallgasse. «Aber Pferde, die in Gruppen gehalten werden, stellen einen immer grösser werdenden Anteil der Patienten dar», sagt Anton Fürst. «Hufschläge waren in einer retrospektiven

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PASSION: Warum kamen Sie auf die Idee eine Hengstweide zu führen?Als ich mit der Hengsthaltung anfing, war das Angebot in diesem Bereich noch ver-schwindend klein. Auch die Idee der Grup-penhaltung und des ganzjährigen Weide-gangs war – ausser im Jura – noch nicht üblich.

Was ist zu beachten im Umgang mit Hengsten?Hengste sind keine Spielzeuge. Es ist sehr wichtig, dass der Umgang mit ihnen kon-sequent und streng gehandhabt wird. Je früher mit der Erziehung angefangen wird, umso leichter fällt es den Pferden damit umzugehen. Dadurch entfallen massive Korrekturen zu einem späteren Zeitpunkt.

Wie viele Hengste halten Sie und wie alt sind diese?Es befinden sich immer rund 35 bis 45 Pferde auf der Anlage, im Alter zwischen

«WAS HÄNSCHEN NICHT LERNT . . .»

sechs Monaten und sechs Jahren, davon etwa 25 Hengste.

Wie lange bleiben die Junghengste auf der Weide?Im Schnitt bleiben die Hengste ungefähr drei Jahre auf der Weide, dann beginnt die Ausbildung zum Reitpferd. Es besteht aber auch die Möglichkeit, ältere Pferde in die «Auszeit» – sprich Weide zu bringen. Auch gibt es Pferderassen, die erst später in die Ausbildung gehen. Oder solche, denen nach dem Feldtest nochmals eine Zeit zum Reifen und Wachsen gewährt wird.

Wie werden die Pferde gefüttert?Die Pferde erhalten zweimal am Tag Heu, Stroh und Kraftfutter. Zur Fütterung wer-den sie dem Alter entsprechend in die Ställe aufgeteilt und angebunden. So ent-steht kein Gerangel und das Fressen er-folgt stressfrei. Das Anbinden muss geübt werden, zum einen, weil es eine neue Er-fahrung darstellt, zum anderen, weil im Fo

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Interview mit Franz Erb

Es gibt Menschen, die haben eine besondere Beziehung zu Pfer-den. Und was trotz unterschied-lichster Charaktere allesamt speziell auszeichnet, ist ihre Ge-

lassenheit, ihre innere Ruhe, das Ruhen in sich selbst. Zu diesen Menschen zählt auch Franz Erb. Er blickt auf eine bewegte Le-bensgeschichte zurück: Ein längerer Auf-enthalt in Amerika, eine erste Berufsaus-bildung, die allerdings noch gar nichts mit Pferden zu tun hatte, und dann 1988 die Übernahme seines Hofes in Landerswil, wo er sich als «Fremder» zuerst beweisen musste, die Umsetzung seines «Projekts Hengstweide», dessen Bewältigung ihm auch niemand so recht zutrauen wollte. Zudem war damals die Haltung auf der Weide noch gar nicht üblich. Aber weder eine Anzeige bereits im ersten Winter, weil die Pferde bei ihm auch in der kalten Jahreszeit draussen standen, noch das Er-scheinen des Kantonstierarztes aus besag-

tem Grund konnten ihn von seiner Idee abbringen. Grund genug für uns, Franz Erb in einem Interview über seine Intention, sein Projekt und seine Erfahrungen spe-ziell im Umgang mit Hengsten zu befra-gen.

Bereits im Vorfeld macht Erb allerdings klar, dass er seinen Betrieb als «Aufzucht-stall» versteht. Ausbildung werde nicht an-geboten, aber auf «das Lernen des Pferde-einmaleins» werde grossen Wert gelegt. Denn das Sprichwort «Was Hänschen nicht lernt . . .» gelte ebenso für Pferde wie für Menschen.

Die Ställe wie auch die gesamte Anlage sind in Eigenregie konzipiert und erbaut worden. Vieles musste im Laufe der Zeit auch verändert, verbessert oder korrigiert werden. Da man seinerzeit noch auf kei-nerlei Erfahrungen zurückgreifen konnte, ist vieles auch durch Lernen aus Fehlern entstanden – und somit aus der Praxis und nicht aus der Theorie geboren.

Stall Erb die Tiere von vorne angebunden werden und der Mensch auch höher steht, über dem Kopf der Pferde und einige am Anfang damit Mühe bekundeten.

Wer ist Leithengst?Zurzeit ist der Leithengst ein vierjähriger Friese. Dabei spielt beim Herdenchef die Grösse oder Rasse absolut keine Rolle. Wenn die Hierarchie einmal festgelegt wurde, hat sie Bestand, solange es keinen Wechsel in der Gruppe gibt.

Nach welchen Gesichtspunkten wurden die Ställe gebaut?Die Ställe sind so konzipiert, dass die Jahr-gänge getrennt werden können. Insge-samt bestehen drei Laufställe und 25 Ein-zelboxen.

Ist Ihre Weide offen für alle Rassen?Der Grossteil der Pferde sind Warmblüter. Aber auch alle anderen Rassen sind schon hier gewesen: Araber, Friesen, Freiberger,

Franz Erb im Stall. Gut zu sehen die erhöhte Position des Hengsthalters.

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ten, seine Herde zu vergrössern und zu decken. Oft sind unerfahrene Junghengste mit einem Ortswechsel total überfordert und reagieren aggressiv oder panisch.

In der Natur sind Hengste viel in Bewe-gung, um Ihre Umgebung zu kontrollie-ren. Sie müssen körperlich fit sein, um einen Kampf gegen einen Rivalen gewin-nen zu können. Schon die Hengstfohlen üben mit Kampfspielen für das spätere Leben. Deshalb benötigen Hengste viel freie Bewegung auf genügend grossen Wei-den und viel Beschäftigung. Dies trägt massgebend zur Ausgeglichenheit und Zufriedenheit eines Hengstes bei.

Können erwachsene Hengste in Gruppenhaltung leben? Die natürlichste Haltung für einen Hengst ist das Leben in einer Stuten-gruppe als Deckhengst. Dies ist aber für die meisten Hengste und ihre Halter nicht möglich.

Reine Hengstgruppen oder gemisch-te Gruppen mit Wallachen sind bei er-wachsenen Hengsten sehr problema-tisch. Sind Stuten in der Nähe, wird der Kumpel zum Konkurrent. In unserer gemischtaltrigen Hengstfohlengruppe können wir immer wieder beobachten, wie die Junghengste mit ungefähr drei Jahren anfangen, die anderen Fohlen zu treiben, also herumzujagen. In der Na-tur würden sie jetzt versuchen, Stuten zu erobern und ihre eigene Herde zu bilden. Da es keine Stuten hat, bean-spruchen sie einen Teil der Fohlen für sich, die anderen, oft gleichaltrige Kon-kurrenten, möchten sie verjagen. Die Hengstfohlenspiele werden immer hef-tiger und ernster. Es ist der Moment gekommen, sie aus der Gruppe zu neh-men um Stress und Verletzungen zu vermeiden.

Es mag Betriebe geben, auf welchen die Gruppenhaltung für erwachsene Hengste funktioniert. Dann sollten weit und breit keine Stuten leben und die Weiden sehr gross sein. Wenn nämlich erwachsene Hengste ernsthaft aufeinan-der losgehen oder ein Hengst einen Wal-lach verjagen möchte, benötigt der Unter-legene viel Platz, um flüchten zu können.

Welche Haltungsformen empfehlen Sie?Hengste leben, wie alle anderen Pferde, die nicht in der Gruppe gehalten werden, gerne in Paddockboxen, wo sie die ande-ren Pferde und ihre Umgebung stets be-obachten können. Da Hengste einen star-ken Sexualtrieb haben, sollte man sie nicht direkt neben Stuten stellen. Solange keine Stuten in Riechnähe sind, können

Hengste friedlich nebeneinander leben. Dies kann man eindrücklich beim Zirkus Knie erleben. Wenn Stuten in der Nähe sind, werden Hengste zu Konkurrenten. Auch wenn sie in einem anderen Stall untergebracht sind als die Stuten, zeigen sie zum Teil starkes Imponierverhalten und können sehr aggressiv gegen den Hengst in der Nachbarbox agieren. Andere Hengste haben Angst, weil sie vor dem überlegenen Widersacher nicht fliehen können. Einen friedlichen Wallach zwi-

schen zwei Hengste zu stellen, kann die Situation entschärfen. Am stressfreisten für einen Hengst in einer Umgebung mit Stuten ist es nach meiner Erfahrung, wenn keine anderen erwachsenen Hengste in der Nähe sind und er einen ruhigen Wal-lach als Nachbarn hat.

Was muss man beim Stallbau für Hengste besonders beachten?Wichtig ist, dass alles im Stall robuster und stabiler sein muss als bei Wallachen oder Stuten. Die Holzbretter sollten di-

cker, doppelt verschraubt, die Metall-konstruktionen massiver und höher sein als gewohnt. Die Gitterstäbe zwi-schen den einzelnen Boxen sollten so eng stehen, dass beim Steigen gegen-einander nicht die Gefahr besteht, zwi-schen den Stäben hängen zu bleiben. Beim Imponieren gegen den Nachbarn kann es auch vorkommen, dass sich Hengste mit ihrem ganzen Gewicht gegen die Boxenwände werfen. Ich habe erlebt, wie sich stabile Boxenwän-de und Gitter unter dieser Wucht be-drohlich bogen. Normale Boxenwände hätten nicht standgehalten! Wenn zwi-schen den Boxen nur eine Bretterwand steht, sollte diese so hoch sein, dass ein Hengst beim Steigen nicht mit den Vor-derbeinen einhängen kann. Auch wenn ein Hengst meist sehr ruhig und «un-hengstig» ist, muss man immer mit Es-kalationen rechnen. Bei Pferde- oder Ortswechsel sollte man die Möglichkeit haben, den Hengst in einer sicheren Box unterzubringen, wo er sich nicht verletzen oder ausbrechen kann und trotzdem die anderen Pferde sieht, bis die Aufregung vorüber ist. Auch Pad-docks und Weiden sollten stabil und mit elektrischen Bändern ergänzt, ein-gezäunt sein. Ich ziehe dünne E-Bänder den dicken vor, da sie schnell reissen und deshalb die Pferde nicht verletzen, wenn sie hineintreten.

Sind alle Hengste gleich, oder gibt es unterschiedliche Rassemerkmale?Für die mir näher vertrauten Rassen wie die iberischen Pferde, die Araber und die Warmblüter erscheinen mir die individu-ellen Unterschiede grösser als die rasse-spezifischen.

Warum gelten Hengste als schwierig?Hengste sind sehr emotional und reagie-ren sensibel auf ihre Umgebung. Sie kön-nen sehr schnell und heftig agieren. Dies erfordert im Umgang grosse Konzentra-tion, Voraussicht und Verständnis. THERES MISAR

«Wer einen Hengst halten möchte, muss sich immer seines natürlichen Verhaltens bewusst

sein.»

Zwei Junghengste kämpfen im Spiel. Bald sind sie Konkurrenten und kämpfen ernsthaft um Stuten.

Eine Bretterwand kann allenfalls bei Hengsten funk-tionieren die sich gut verstehen und wenn keine Stu-ten in der Nähe sind.

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MUSTERGÜLTIG

Wenn man konsequent die natürlichen und sozialen Bedürfnisse der Pferde in den Vordergrund stellt, dann entsteht ein Stall wie derjenige der Familie Schreiber.

Ein Vorzeigebetrieb auf allen Ebenen, insbesondere für die Tiere.

Ein Besuch auf dem Vorbildbetrieb Stone-Ranch in Wegenstetten

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Und erst noch einer, der sich dem Westernreiten, dem Horsemanship und den tra-ditionellen Disziplinen unse-rer Reitart verschrieben hat.

So erwartet den Besucher ein Stück heile Welt in einer sanften Hügellandschaft. Die Bauten sind pferdeseitig im Ranch-Style gebaut, angefangen vom Eingang mit dem stilechten Schild der Stone Ranch mit den Kuhhörnern, über den mächtigen Auslauf-stall der Pferde, über den Hofladen mit Bistroteil im Saloon-Stil mit waschechter Westernveranda und Schaukelstühlen, bis hin zum knorrigen Zaun des Reitplatzes. Und das alles notabene aus Holz.

Diese klare Anbindung an die Ranch-Athmosphäre Nordamerikas darf sich die Stone Ranch leisten wie kaum ein zweiter Betrieb.

PLATZ FÜR DIE TIEREDenn die Stone Ranch und die „Gründele-matt“ haben etwas, wovon die Schweiz normalerweise immer zuwenig hat: Platz. 60 Hektaren um genau zu sein. Diese teilen sich zirka 30 Milchkühe, 20 Mutter-kühe, 45 bis 50 Aufzuchtrinder, 10 Frei-berger(Zucht)pferde sowie 20 Pensions-pferde.

Die Familie Schreiber schenkt allen Tie-ren ein maximales Platzangebot, klar auf-geteilt in den Rinderteil und die Pferde-bauten.

Als ich auf der Stone Ranch vorfuhr, schlenderte ich in der Mittagsruhe Rich-tung Kühe. Da lagen die Mutterkühe mit ihren Jungen auf grossen Liegeflächen im Stroh und liessen sich besonnen; der Stier schnupperte an den Kälblein und ein paar Kühe begaben sich in die gut gefüllten Fressstände.

Kaum ein Unterschied bei den Pferden. Der Stall scheint auf den ersten Blick halb-leer. Aber das täuscht, weil die Pferde der-art viel Platz haben, dass man zwischen den verschiedenen Liegeflächen, Fress-ständen und zweierlei Ausläufen nur da und dort ein Pferd sieht; jene nämlich, die in der Sonne dösen und nur ein Augenlid anheben, um zu erkunden, wer denn da vorbeischlendert. Die Jungtiere hingegen, lassen sich von ihrer Neugierde besiegen und begrüssen den Fremdling Nüster vor-an.

WO EIN WILLE IST, IST AUCH EIN WEGSind die Platzverhältnisse und diese Viel-falt ein Glücksfall? Der ruhige aber smarte Stefan Schreiber ist der Beweis, dass man solch ein Paradies erschaffen kann, wenn man daran glaubt und wenn man überlegt

handelt. Oder anders gesagt: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

«Es glaubte kaum jemand, dass sich ein solch grosses Unterfangen mit derart grosszügigen Ausläufen realisieren liesse», lacht Stefan Schreiber. Selbst Ethologin Dr. Iris Bachmann und Experten in Sachen modernem und artgerechtem Stallbau, die der Biolandwirt immer wieder konsultier-te um im Pferdestallbau keine Fehler zu machen, glaubten lange, in solchen Di-mensionen zu bauen sei in der Schweiz kaum möglich.

Doch Stefan Schreiber glaubte an sein Projekt und erhielt im Jahre 2005 noch etwas Schützenhilfe. In jeder Zeit war die Revision des Tierschutzgesetzes in vollem Gange, jedoch bestand noch keine Tier-schutz-Verordnung. Man wusste also, dass die Pferde mehr Platz und mehr Freiheit erhalten sollen, aber noch nicht in wel-chem Umfang. In dieser Lücke vermochte Schreiber seinen grosszügigen Pferdestall zu positionieren.

14 Vertreter vom Kanton waren vor Ort. Die anfängliche Skepsis wich zusehends einer Zusammenarbeit, einem Miteinan-der mit dem klaren Ziel vor Augen, einen

Ein Tor mit Holztafel begrüsst die Pferdefreunde auf der Stone Ranch.

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in allen Belangen vorbildlichen Betrieb zu bauen. «Der Kanton war so etwas wie der Geburtshelfer zu diesem Projekt», bringt es Schreiber auf den Punkt.

DIE AUFGABENNatürlich sind an dieses Tierparadies viele Auflagen gebunden. Doch als wären diese nicht schon genug, erfüllt die Familie Schreiber mittlerweile nahezu alle Label-Vorschriften und gilt als Vorzeigebetrieb „par excellence“; was auch den regelmäs-sigen Besuch von Schulklassen und ande-ren Ausbildungsstätten nach sich zieht.

Die Stone Ranch und die „Gründele-matt“ sind ein Biobetrieb, der folgende Produkte erzeugt oder Angebote bietet: Milch, Beef, Fohlenweiden und damit Pfer-dezucht, Pensionsstall und eine nahezu

lückenlose Produktion von Futter und einen Hofladen mit eigenen Erzeugnissen. In genau diesem Hofladen auf der Seite der Stone Ranch sitze ich und unterhalte mich mit Stefan Schreiber. Der grosszügige Bis-tro-teil ist konzipiert, um auch grössere Events abzuhalten, «etwas, das immer häu-figer vorkommt», erzählt er und fährt fort: «Der Konsument soll jederzeit auf den Hof kommen und sich überzeugen können.»

DER RANCH-STYLEPferdeseitig musste Stefan Schreiber aus dem Seminarraum einen Notausgang bau-en, damit er die Feuerschutznormen ein-hielt. Aus dieser Not machte er eine Tu-gend und baute kurzerhand einen Gang über den ganzen Freilaufstall, wo heute etwa Studenten hocken um das Verhalten der Pferde beobachten zu können. Aus dieser Position hat man einen perfekten Blick auf die Auslaufställe und das Stall-konzept.

Der Bau ist hell und offen konzipiert. Dies dank einer cleveren Dachfenster-Konstruktion mit Windschneidern. Die extreme Höhe des Baus sorgt für die opti-male Luftzirkulation und die drei verschie-denen Böden runden das natürliche Am-

Saloon und Umgebung sind wie eine kleine Westernstadt gehalten und eigenen sich auch hervorragend für Veranstaltungen.

Abendstimmung und Idylle auf der Stone Ranch.

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Als Stallbesitzer kann durch eine gute Planung des Stalles das Verletzungsrisiko stark gesenkt werden. Es gibt je-doch auch wichtige Punkte,

welche der Pferdebesitzer selbst beachten und somit aktiv dazu beitragen kann, dass sich sein Pferd weniger häufig und weni-ger empfindlich verletzt. Und wenn es dann doch einmal passiert, gilt es, schnell und richtig zu handeln.

STALLGANGEnge Stallgänge können die Pferde in den Boxen animieren, die vorbeigeführten Pferde zu beissen. Oft sind diese Bissver-letzungen nicht sehr schlimm, können aber sehr unangenehm sein und zu Unru-hen im Stall führen. Meist handelt es sich dabei um oberflächliche Bissverletzungen mit Hämatombildung, welche nach kurzer Desinfektion gut abheilen.

Ein rutschfester Boden im Stallgang und vor allem an den Boxeneingängen beugt dem Ausrutschen vor. In der Regel ziehen sich die Pferde beim Ausrutschen lediglich oberflächliche Schürfungen zu. Nicht selten jedoch kann es auch zu Be-ckenfrakturen (Bild 1) mit Hüfgelenksbe-teiligung oder Frakturen vom Hüfthöcker kommen. Die Pferde zeigen jeweils eine hochgradige Lahmheit mit einem schiefen Gang. Zudem können äussere Schwellun-gen über der Kruppe oder auch im Anus- und Hüfthöckerbereich auftreten. Ab und zu können dabei grosse Gefässe verletzt werden, welche zu lebensgefährlichen in-neren Blutungen führen können. Beim Vergrätschen sind zudem Muskelzerrun-gen oder sogar Muskelabrisse im Bereich des Schenkelspaltes möglich, welche ebenfalls eine deutliche Lahmheit mit

STALLVERLETZUNGENVerletzungen, welche sich die Pferde in der Boxe oder im Gruppenauslauf zuziehen, zählen zu den häufigsten Not-fällen, mit welchen die Tierärzte konfrontiert werden. Leider bringen Pferde es immer wieder fertig, sich an noch so sicheren Boxeneinrichtungen zu ver-letzen oder in Stresssituationen irgendwo hängen zu bleiben.

Bluterguss und markanter Schwellung auf-weisen können.

BOXENOffene Boxen: Es ist ein sehr freundliches und «offenes» Boxensystem, welches einen intensiveren Kontakt der Pferde zueinan-der ermöglicht. Nicht selten sind Pferde futterneidisch und fangen dabei an, den Nachbarn zu beissen oder exzessiv an die Boxenwand zu schlagen. Immer wieder kommt es dabei zu Verletzungen im Huf-bereich wie eine Hufsohlenlederhaut-Ent-zündung oder eine Hufbeinfraktur (Bild 2). In diesem Fall wird eine hochgradige Stützbeinlahmheit beobachtet, welche auf den Hufbereich lokalisiert werden kann. Gerade in solchen Fällen können die Bo-xenwände mit Gummimatten gepolstert werden. Zudem kann ein schnelles Ver-teilen des Kraftfutters helfen. Manchmal muss der «Polteri» auch als erstes sein Fut-ter bekommen, um ernsthafte Verletzun-gen und grosse Unruhen im Stall zu mini-mieren. Gitterboxen: Gitterboxen werden sehr häufig in Pferdeställen angetroffen. Gera-de in Handelsställen mit häufigem Pferde-wechsel können Gitterboxen zu einem ruhigeren Stallklima führen. Ebenfalls werden sie oft in der Hengsthaltung oder aber auch in Zuchtställen für die Stuten mit ihren Fohlen verwendet, da sie je nach Bedarf vollständig verschlossen werden können. Nicht selten stellen die Gitterstä-be aber auch ein grosses Verletzungs-potenzial dar. Typische Verletzungen kom-men durch ein Auskeilen und folgendes Hängenbleiben mit einem Huf zustande (Bild 4). Die Pferde weisen oft deutliche Quetschungen im Bereich der Fesselbeuge und des Hufes auf. Eingeklemmte Pferde versuchen sich mit aller Kraft zu befreien und dabei wird das Gewebe hochgradig gequetscht und geschädigt. Nicht selten kann es auf diesem Weg auch zu Frakturen oder zu Verletzungen mit Beteiligung von Gelenken oder Sehnenscheiden kommen. Kommt es zu einem Festliegen über eine längere Zeit, besteht ein erhebliches Risi-ko für Muskelschäden und Drucknekrosen der Haut (Bild 3). Dies sind immer Notfälle und oft ist ein Transport in eine Klinik not-wendig.

Weiter sind typische Gitterstabverlet-zungen im Bereich des Kopfes anzutreffen. Gerade futterneidige Pferde oder Pferde mit der Angewohnheit, die Gitterstäbe

zwischen die Zähne zu nehmen und daran entlang zu reiben, können sich so stark verletzen. Nicht selten bleiben sie mit den Hengstzähnen an den Stäben hängen und beim ruckartigen Befreiungsversuch ent-stehen die dafür typischen Unter- oder Oberkieferfrakturen (Bild 5 und 6) im Be-reich der Schneidezähne.

ANBINDEVORRICHTUNGENPferde, welche die Angewohnheit haben, sich gegen das Anbinden zu wehren, soll-ten mit Sicherheitshaken oder mit Gum-mistricken mit einer Sollbruchstelle an-gebunden werden. Nicht selten können Pferde oder auch Fohlen sich überschla-gen. Dabei können sie sich schlimme Ver-letzungen an Halswirbelsäule, Kopf oder Rücken zuziehen. Häufig kommt es dabei auch zu einem Schädelhirntrauma mit neurologischen Ausfällen oder auch Läh-mungen (Bild 7 und 8). VETSUISSE

STALLAPOTHEKE

Medikamente:

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Pferde leben seit vierzig Millio-nen Jahren unter freiem Him-mel und sind bestens dafür ausgerüstet. So ertragen sie pro-blemlos Temperaturen bis zu

plus und minus 30 Grad, wenn nicht mehr, und Regen macht ihnen bis ins hohe Alter nicht zu schaffen. Sie sind alles andere als Höhlenbewohner, und dies hat sich in den letzten tausend Jahren nicht, genauso wie sich das Verhalten dieser Herdentiere durch die Domestikation wenig verändert hat.

Das Fluchttier Pferd braucht zur Erhal-tung einer gesunden Psyche Weidegang, wobei die häufigste Bewegungsart der Schritt ist. In der Tat verbringt der edle Sportler seinen Tag damit, zu fressen, da-mit sein Hunger durch die meist nah-rungsarmen, faserreichen und schwer ver-daulichen Gräser gestillt werden kann, denn sein Verdauungsstrakt ist dafür ge-dacht, immer Nachschub zu bekommen. Indem alle zwölf Sekunden ein neuer Schritt gemacht wird, um zum nächsten Grashalm zu gelangen, ist das gewährleis-

EIN HAUS FÜR DEN VIERHUFER

Was beachtet werden muss, will man/frau für den vier-beinigen Spitzensportler ein angemessenes Zuhause schaffen.

tet. Ist dem nicht so, erscheinen Erkran-kungen wie Gastritiden und Unbehagen, das durch anfängliches Zittern, häufiger dünner Kot, eine erhöhte Herzfrequenz und vermehrtes Schwitzen bemerkt wird. Dann fängt das Pferd vielleicht an zu Kop-pen oder zu Weben.

Pro Tag wird ein Pferd ca. 30 000 Bissen nehmen, und sich nie viel länger als die besagten zwölf Sekunden an einer Stelle aufhalten, Sekunde dreizehn geht es einen Schritt weiter. Bewegung ist damit für den auf Flucht als einzige Reaktionsmöglich-keit ausgerichteten Spitzensportler unab-dingbar. Kampf kommt nur in äusserst seltenen Situationen vor.

Den Tiefschlaf findet unser Freund nur zwanzig bis sechzig Minuten lang, dann aber schläft er ruhig und entspannt in Seitenlage, die restlichen sieben Stunden wird stehend geruht, damit auch die Kol-legen liegend ein Nickerchen machen kön-

nen, in aller Sicherheit, während er wieder auf der Hut ist. In der Boxe, wo im schlimmsten Fall nur dreimal täglich ein Zweibeiner reinschaut und alle paar Tage sich jemand etwas mehr Zeit nimmt, ist dieses Wache halten natürlich nicht mehr lebenswichtig.

Als Herdentier braucht das Pferd seine Kollegen als Schutz und Beruhigung, des-halb sehen wir nicht selten Pferde in Ein-zelhaltung vor lauter Einsamkeit und Lan-geweile verkümmern.

Das strikte Sozialgefüge erlaubt es auch grossen Herden problemlos zusammenzu-leben. Es kommt bei ausreichenden Aus-weichmöglichkeiten und genügend Futter kaum zu Streit, es sei denn, bei normalen sozialen Abläufen, die regelmässig anste-hen. Auch ist bemerkenswert, dass Pferde nicht territorial sind wie zum Beispiel Kat-zen, die es nicht ertragen, wenn ein frem-des Büsi durch die eigene Gegend läuft. Bei

Kontakt zum Artgenossen durch verschiebbare Türen ist heute gut realisierbar.

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EDITORIAL

NewsLiebe Distanzreitfreunde

Wir hatten letztes Jahr eine schöne Distanz-reitsaison. Schlussendlich gab es doch auch (fast) genügend Veranstaltungen. Allen Veran-staltern und Ihren Helfern ein grosses Danke-schön für die viele Arbeit und den super Job.

Erwähnen möchte ich aber doch Renate Preiss, die nach der SM gleich nochmals spon-tan einen Distanzritt organisierte, Claudia Boggs und Patricia Boggs die praktisch im Al-leingang den Emmen Distanzritt auf die Beine stellten und Vanessa Herzig mit Ihrer «Fami-lien»-Mannschaft, die erfolgreich vier Pleasure Rides organisiert haben. Hinter jeder Organi-sation stehen aber immer auch viele Helfer denen man auch einmal ein Kränzchen win-

den muss. Wir hoffen, dass sich alle auch im neuen Jahr wieder engagieren.

Noch sieht der Veranstaltungskalender sehr mager aus und es gibt noch viele Daten an denen auch Du Dich engagieren und einen kleinen Distanzritt auf die Beine stellen kannst! Der Vorstand von Swiss Endurance wird Dich in allen Belangen unterstützen.

Die GV mit Ehrungen und Preisverteilung findet am 22. Februar 2014 statt. Da wir uns bei den letzten Events eher östlich orientiert ha-ben, werden wir die GV dieses Jahr in Winter-thur durchführen. Naja Ihr kennt ja Euren Präsi, immer etwas Spezielles…! Da unsere Pferde nur das Beste und Gesundeste Futter bekommen, ist unser Gastgeberlokal die Ida, bekannt für ihre marktfrischen Bio-Qualitäts-produkte. Details werden demnächst auch auf unserer Homepage publiziert.

Noch eine Anmerkung: Die Groom Meister-schaft steht allen SE-Mitglieder offen, aber

auch allen nicht SE-Grooms, die ein SE-Mit-glied oder das Pferd eines SE-Mitgliedes ge-groomt haben. Als nächste Veranstaltung ha-ben wir am 22. März 2014 einen grossen Event geplant: Die schönsten und besten Vollblut-araber präsentieren sich. Es gibt viele Informa-tion über Zucht, Eignung, Haltung, Stärken und Schwächen dieser Pferderasse. Also kom-men, schauen, sehen und sich informieren.

Machen wir noch ein bisschen Winter-schlaf, meine Pferde sind auf einer grossen Weide, um uns dann, wenn es ein bisschen wärmer wird, mit voller Energie in die neue Distanzreitsaison zu stürzen, sei es als Teilneh-mer, Organisator, Helfer oder, na ja auch das geht, alles zusammen.

Ich wünsche allen SE Mitgliedern und Dis-tanzreitern nachträglich noch ein gutes neues Jahr.

Stefan Waldisberg

Informationen: [email protected]

Die Besten für die Besten

Araber für den Distanzreitsport

Araber von Schweizer Züchtern

Eleganz, Leistung, Rasse und Klasse

SZAP und Swiss Endurance:

Die grosse Präsentation,Vorstellung und ShowSamstag, 22. März 2014, 13.30 UhrOrt: NPZ, Mingerstrasse 3, 3000 Bern

Auskunft/Details: [email protected] 079 455 98 24

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LÖÖRENHOFRITT AM 27. OKTOBER 2013Nach ihrer überaus gelungenen Veranstaltung um die Schweizer Endurance-Meisterschaft Ende Mai in Eiken ist Renata Preiss offensicht-lich auf den Geschmack gekommen. Zum Sai-sonabschluss organisierte sie mit ihrem Team rund um ihren Wohnort Zeihen herum ein kleines, aber feines Event. Klein deshalb, weil die Anzahl der Startenden auf 40 Paare be-schränkt wurde. Auf einer 31-km-Schlaufe, die ein- oder zweimal zu absolvieren war, konnte ein EVG 1 oder 3 geritten werden. So trafen sich am Sonntag, 27. Oktober, Distänzler vom Berner Oberland bis zum Bündnerland auf dem Löörenhof oberhalb Ueken im Fricktal. Noch lag Nebel in der Juralandschaft, als die ersten auf die 62-km-Strecke gingen. Als gegen 11 Uhr auch die EVG-1-ler die Strecke unter die Hufe nahmen, war er einem prachtvollen Alt-weibersommer gewichen.

Die Strecke hatte es in sich. Zwar konnte an drei Groompoints für Pferd und Reiter gesorgt werden, aber insgesamt waren fast 940 m Hö-henunterschied zu bewältigen. Der Mittelteil der Schlaufe wies auf etwa 15 km drei happige Steigungen von bis zu 200 m Höhenunter-schied auf, unterbrochen von zwei Abstiegen ähnlicher Grössenordnung. So wurden die ma-ximal erlaubten Geschwindigkeiten nicht ganz erreicht, obwohl die Wege für Juraverhältnisse in einem optimalen Zustand waren, weder pi-ckelhart ausgetrocknet noch nass und rut-schig. Schlussendlich mussten nur zwei Paare von schliesslich 38 gestarteten wegen Lahm-heit eliminiert werden, und dass ausgerechnet diejenige Reiterin mit den meisten im Jahr 2013 gerittenen Kilometern am letzten Ritt der Saison in der Schweiz wegen eines verlorenen Eisens zurückziehen musste, war ausgespro-chenes Pech.

Im EVG 1 standen drei Routiniers auf dem Podest, nämlich Vanessa Herzog mit ihrem Monolito vor Ernst Wälti mit Mission RM und Susanne Dünner mit Quecko des Dannes. Im EVG 3 war Gwynneth Zimmermann mit Elben-gold vor Cindy Werner mit Herkules VXIII und Martina Nussbaumer-Graf mit Paco Rabanne II erfolgreich.

Es war ein Ritt fast wie in alten Zeiten. Nir-gends auf der Strecke hatte man als Groom das Gefühl, dass irgendwer unbedingt gewinnen wolle. Eine gewisse Gemütlichkeit lag über dem Anlass. Dass man anschliessend (oder ab-schliessend) noch um ein Feuer zusammen-sitzen konnte, war das «Tüpfchen auf dem i». Unser Dank geht an Renate und ihr Team. Wir hoffen sehr, dass es nach den beiden Events (Eiken und Ueken) noch weitere folgen wer-den.

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JUNIOREN- UND GROOM-MEISTERSCHAFT 2013Liebe Grooms, liebe JuniorenDie Saison 2013 ist vorbei. Anbei findet ihr die bekannten Formulare für die Meisterschaften.

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Die Ehrungen werden anlässlich der GV im Februar vorgenommen. Bitte sendet mir die nötigen Angaben bis spätestens 4. Februar

2014, wenn irgendwie möglich bitte per Mail! Ich freue mich über zahlreiche Post. Liebe Grüsse Lea

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Es war mal wieder eine dieser Nächte, die mich nicht schlafen liess. Der Körper war müde vom «nichts Tun» und das Hirn arbeitete auf Hoch-touren. Wie schon oft in den letzten Wochen und Monaten beherrschte das Thema Pferd meine Gedanken. Dummerweise immer beim Versuch einzuschlafen, was bekanntlich nicht gerade förderlich ist. Andere zählen Schafe, ich zähle Pferde. Ich gebe es gerne zu, es hilft auch nicht beim Einschlafen, aber es kommen dabei so komische Geschichten zustande wie die folgende, die ich gerne mit euch teilen will. Also gebe ich mich weiter den Gedanken hin und lande beim Thema Sport. Ich stellte mir die Frage: Ist ein Pferd ein Sportgerät? Ich höre schon die ersten Aufschreie von euch und sehe schmunzelnde, wütende und neugierige Ge-sichter vor mir. Nein auf keinen Fall höre ich euch laut schreien. Pferde sind Lebewesen. Stimmt, sehe ich auch so. Aber . . .

-sen, dass sie uns in 8 bis 9 Stunden 160 Kilo-meter tragen?

-sen, dass sie wie Ballerinas mit eingezoge-nem Genick im Viereck laufen?

-sen, dass sie 160 Zentimeter hoch springen?

Einfache Antwort: weil wir als Mensch das so wollen und auch können. Weil wir als Mensch den Wettbewerb mit anderen suchen. Ist das moralisch zu verantworten? Ich komme zum Schluss dass jeder sich diese Frage selbst beantworten muss.

Wäre das Pferd in der Lage, mit uns so zu reden, wie wir unter uns Menschen kommuni-zieren, und wir das Pferd fragen würden, ob es freiwillig 160 Kilometer durch die Gegend ra-sen würde für Ruhm und Ehre, ich denke, das Pferd würde dies verneinen. Oder kann mir jemand von euch eine Geschichte erzählen, dass eines Tages sein Pferd zu ihm kam und sagte: Hey Besitzer, wirf mal eben den 10-kg-Sattel auf meinen Rücken, drücke mir das Eisen ins Maul und setze dich auf meinen

TOURIST – GEDANKEN ZUM JAHRESENDE

Rücken, damit ich dich 80 Kilogramm lebendi-ger Mehlsack mal eben die nächsten acht Stun-den durch die Gegend tragen kann, weil es soviel Spass macht?

Also akzeptiere ich den Begriff Sportgerät für das Pferd und frage mich, wie weit würde ich gehen? Wir alle haben in den letzten Wo-chen einiges gehört und gelesen über die Do-pingauswüchse und arge Verletzungen bis zum Tod einiger Distanzpferde. Natürlich nur aus den Regionen im arabischen Raum, weil bei uns im aufgeklärten Europa sind Doping und andere moralisch verwerfliche Aktivitäten sprich Trainingsmethoden an Mensch und Tier ja nicht erlaubt und kommen demzufolge auch nicht vor.

Übernehmen wir als Gesellschaft und als Individuum die Verantwortung für unser Han-deln in jeglichen Situationen oder sind wir nicht auch geblendet von Ehrgeiz, Ruhm, Ehre und persönlichem «Ich will mehr!»? Die klare Antwort auch hier: Nein, wir, sprich ICH bin nach wie vor ein Raubtier und nehme mir, was mir wichtig ist, mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln, um meine persönlichen Ziele zu erreichen, soweit ich es mit meinen moralischen Grundsätzen vereinbaren kann. Geht es euch anders? Wir sind stark im Ver-urteilen, aber schwach im Konsequenzen zie-hen. Wir haben starke moralische Ansichten, aber die gelten nur für die anderen und nicht für uns selbst. Niemand zwingt uns, den Sport auszuüben oder an Veranstaltungen teilzuneh-men, wo wir davon ausgehen können, dass nicht reglementskonform gestartet wird.

Warum jammern und beklagen wir uns, wenn andere dasselbe oder sogar noch mehr tun, um ihre Ziele zu erreichen? Weil der Neid unser Benzin ist, um unseren Motor am Laufen zu halten, um noch einen weiteren Schritt vorwärts zu tun. Darum ist der Mensch an der Spitze der Nahrungskette. Darum sind wir da, wo wir heute sind. Ob es das Richtige ist, wo wir heute sind, muss jeder für sich selbst ent-scheiden. Dasselbe betrifft auch den Entscheid,

das Pferd weiterhin als Sportgerät zu benut-zen. Ebenso in welchem Masse und zu wel-chem Preis. Nur ich selber kann entscheiden, was für mich richtig und falsch ist, basierend auf meinen eigenen moralischen Grundsätzen und Vorstellungen. Denn nur ich muss schluss-endlich mit den Konsequenzen meines Han-delns leben.

Wie gross oder klein sind unsere Probleme in der Schweiz oder haben wir gar keine? Das Parlament beschäftigt sich mit der Umsetzung des neuen Tierhaltungsgesetzes. Wenn es so durchkommt wie angekündigt, werden einige Pferdebesitzer arge Schwierigkeiten bekom-men. Schweizer Kaderreiter nehmen nicht an den Schweizermeisterschaften teil. Im Inter-nationalen Ranking ist der beste Reiter, respek-tive die beste Reiterin auf Platz 375 zu finden. Schweizer Distanzreiter werden von den eige-nen Landsleuten angefeindet, weil sie ihren eigenen Weg gehen und sich nicht am allge-meinen «Gejammere» beteiligen, sondern sportlich Akzente setzen wollen. Und zu guter Letzt finde ich Stand heute, genau einen Dis-tanzritt in der Schweiz ausgeschrieben für das Neue Jahr. Ich komme nicht umhin mich zu fragen, wieso der Schweizer Verband der Dis-tanzreiter sich so vehement für eine Aufarbei-tung der «alten» Geschichten, sprich Doping-verstösse bei der FEI einsetzt, aber eine so unbedeutende Rolle auf sportlicher internatio-naler Ebene spielt. In den Schweizer Medien finde ich Berichte über die Dopingvorwürfe und die damit verbundenen Verletzungen bis zum Tode von Pferden, finde aber keine Be-richte über Distanzritte in der Schweiz. Spre-che ich mit Reitern aus anderen Reitsparten über den Distanzsport, wird nur abgewinkt. Spreche ich mit Nichtreitern über den Distanz-sport, kommt die Antwort: was ist den das? Gibt es das überhaupt?

In diesem Sinne wünsche ich euch allen nur das Beste fürs neue Jahr. Gesundheit, Weisheit, Spass und Erfolg sollen euere Begleiter sein und mögen sich eure Träume und Wünsche erfüllen.

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Alle Infos (Resultate, Anzeigen, Veranstaltungen)

über den Distanzreitsport findest du unter

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SWISS ENDURANCE EVENT 24. NOVEMBER 2013Anlässlich des Swiss Endurance Events vom 24. November fanden im gemütlichen Matten-hof in Schmidrued diverse Ehrungen statt.

Es wurden grosszügig bis zu 20 Preise von Swiss Endurance beim EVG-Cup vergeben.

Auch die Pleasure Rider wurden ausgezeich-net. Wie jedes Jahr war der Höhepunkt der Nik Streiff Cup, mit lustigen Geschichten, dargebo-ten von Nik Streiff persönlich.

Über 50 Personen fanden den Weg in den Mattenhof. Das Apéro, Fondue und Dessert wurden von Swiss Endurance gesponsert. Der Präsident wie auch seine Lebenspartnerin Sa-bine standen in der Küche und haben keine Mühe und Arbeit gescheut, den Mitgliedern von SE einen gut organisierten Jahresabschluss zu bieten.

Pascale Ory war bemüht, einen schönen Gabentisch für die Ehrungen zu organisieren.

Es war ein schöner, gemütlicher und ge-lungener Jahresabschluss.

An dieser Stelle möchte ich es nicht unter-lassen, dem ganzen Vorstand von SE ganz herz-lich für die geleistete Arbeit durchs ganze Jahr zu danken.

Allen Mitgliedern wünsche ich einen ange-nehmen Start ins Jahr 2014. Möge es ein gutes sein. Claudia Boggs

Swiss Endurance Pleasure Riders 2013 2013 wurden 6 Pleasure Rides veranstaltet

Auszeichnungen

Gold Pleasure Rider 2013Franziska Leu (6 x mit Auszeichnung)

Silber Pleasure Rider 2013Greub Anita (5 x mit Auszeichnung)

Herzig Vanessa (5 x mit Auszeichnung)

Bronze Pleasure RiderGeissmann Esty (4 x mit Auszeichnung)Greub Barbara (4 x mit Auszeichnung)

Hugner Isabelle (4 x mit Auszeichnung)Stulz Saskia (4 x mit Auszeichnung)

Nik Streiff Cup 2013

Rang 1 Camar Saadika 50 Punkte Rang 2 Kosir 42 Punkte Rang 3 El Rayo Ghalyela 41 Punkte

Lieber Nik, wir danken dir für deine Unterstützung und dein Engagement im Distanzreitsport

EVG Cup 2013

1 Nussbaumer -Graf Martina Paco Rabanne II 1 Vogel Walter Wiara / Camar Saadika 3 Dünner Susanne Quecko des Dannes 4 Waser Bernadette Desperado V 5 Werner Cindy Herkules XVIII 6 Herzig Vanessa Monolito 7 Zimmermann Gwynneth Elbengold 8 Wälti Ernst Mission RM 9 Kehlhofer Lea Al Guwa Koshan 10 Widmer Nadine Jaris 11 Ernst Frédérique Ghanim 12 Weber-Meier Stephanie Endy 13 Herzig Anita Lady Muneerah 14 Irniger Alois Schedir 15 Blatter Stefanie Lucero v.d.R. 16 Bachmann Jil El Viento / Capoe 17 Irniger Annette Duban 18 Wagner-Münch Monique Krypton des Iviers 19 Landert Andrea Sha Shareef 20 Roffler Stella Sweety VIII 21 Günthardt Christine Spice II / Jefer de Lux 22 Schüpbach Monika El Rayo Ghalyela 23 Hegi Stefanie Esmeralda V 24 Ashraf Nurah EH Monsun 25 Rohner Annina Kosir 26 Waldisberg Jessica Al Samira 27 Stebler Nicole Garcia Belissima 28 Aebersold Gisela Sfengir al Arabiyy 29 Baumgartner Peter Nices 30 Cantieni Johann L.I.Cognac

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Schweizerischer Verband für PferdesportDie Kader des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport für das Jahr 2014 wurden von der Selek-tionskommission der Endurance aufgrund der Selektionskriterien zur Kadermitgliedschaft für das Jahr 2014 eingeladen. Ausdrücklich vorbehalten bleibt die Unterzeichnung der Kadervereinbarung.

Endurance Elite-A-Kader 2014

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Endurance J / YR-A-Kader 2014

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Kaderverantwortliche:

079 355 41 84

Einladung zur 37. ordentlichen GV Swiss Endurance Riding Association 2014

Datum: Samstag, 22. Februar 2014, 16:00 Uhr

Ort: Restaurant ida Ida-Sträuli-Strasse 71, 8404 Winterthur (Eulach Park – Hegifeld) Ausfahrt Oberwinterthur oder durch die Stad fahren)

An- & Abmeldung: Bitte bis spätestens am 12. Februar 2013 mit untenstehenden Angaben anmelden: [email protected] oder

Stefan Waldisberg Grundstrasse 6 , 8488 Turbenthal Infos: Stefan Waldisberg Tel. 079 677 60 41

Zeitplan: Generalversammlung 16.00 - 18.30 Uhr Nachtessen und Ehrungen ab 18:30 Unkostenbeitrag CHF 25.00 (ohne Getränke) (Gäste sind mit Anmeldung willkommen, CHF 42.00) Mit Anmeldung einzuzahlen auf: PC-Konto-Nr. 85-716293-2 Schweizerische Distanzreiter-Vereinigung, 8488 Turbenthal BAN CH66 0900 0000 8571 6293 2

Aktualisierte Infos findet man auf www.swissendurance.ch

Anmeldung zur 37. ordentlichen GV Swiss Endurance 22. Februar 2014

Name: __________________________ Vorname: ______________________________

Ich bevorzuge vegetarisches Menu:

www.restaurantida.chTel.: 052 242 05 74

Ida-Sträuli-Strasse 71 8400 Winterthur

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IM ZEICHEN DER PFERDEWELT

25 JAHRE

BERN 25. APRIL – 4. MAI 2014

www.pferd-messe.ch

Veranstalter Partner

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