Passungtoleranzen

7/23/2019 Passungtoleranzen

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• je genauer, desto teurer !• Funktion erfüllt ?• Zusammenspiel mit anderen Teilen erfüllt ?• Austauschbarkeit ?

⇒Toleranzen:

So groß wie möglich

- so fein wie nötig

Grundbegriffe 1



Beispiel 1:

50 +0,011-0,005

Toleranzangaben zukünftig diegleiche Schriftgröße wie dasNennmaß

Grundbegriffe 2



Beispiel 1:

50 +0,011-0,005

O 5

0 + 0 , 0

1 1

- 0 , 0

0 5

Grundbegriffe 2



Beispiel 1:

50 +0,011-0,005Nennmaß N: 50 mmOberes Abmaß Ao: 0,011 mmUnteres Abmaß Au: -0,005 mm

Ao

Au

Höchstmaß Go: 50,011 mmMindestmaß Gu: 49,995 mm

=>GoT

Maß-Toleranz T:T=Go-Gu=Ao-Au: 0,016 mm=>N Gu

Das Ist-Maß I muß zwischen denGrenzmaßen Go,Gu liegen

N: Nennmaß A: Abmaß G: Grenzmaß T: Maß-Toleranz I: Ist-Maß

Grundbegriffe 2



Beispiel 2:

50 +0,033+0,017Nennmaß N: 50 mmOberes Abmaß Ao: 0,033 mmUnteres Abmaß Au: 0,017 mm

Ao

Au

N

Null-linie

Go

Gu

Höchstmaß Go: 50,033 mmMindestmaß Gu: 50,017 mm

=>

T

Maß-Toleranz T:T=Go-Gu=Ao-Au: 0,016 mm=>

Das Toleranzfeld kann auch ober-oder unterhalb der Nulllinie liegen


Grundbegriffe 3



• Ein toleriertes Maß kann auch über Allgemeintoleranzendefiniert sein

• DIN ISO 2768 T1 für Längen- und Winkelmaße• Angabe im Schriftfeld

• gilt dann für alle Maße, sofern in Zeichnung nicht toleriert

Allgemein-

toleranzISO 2768-m

O50 O50 0,2+- ja nein

Allgemein-Toleranz



• Ein toleriertes Maß kann auch über Allgemeintoleranzendefiniert sein

• DIN ISO 2768 T1 für Längen- und Winkelmaße• Angabe im Schriftfeld• gilt dann für alle Maße, sofern in Zeichnung nicht toleriert

• 4 Toleranzklassen f, m, c, v• Werte der Allgemeintoleranz => Hoischen S.167 Tab. 1

• Angabe des 2. Buchstaben betrifft Form- u. Lagetoleranz

(nächste Vorlesung)

Allgemein-Toleranz

Allgemein-toleranzISO 2768-mK



• Gussrohteile haben eine eigene Allgemeintoleranz (CT)• DIN 1680 T1 und T2 => Hoischen S.170 Tab. 1

• Gussrohteile brauchen Bearbeitungszugaben (RMA)• DIN ISO 8062 => Hoischen S.170 Tab. 2

• Angabe im Schriftfeld z.B.

Gusstoleranz

ISO 8062 - CT 12 - RMA F

Gussrohteile



• Vorgegebene Maße müssen kontrollierbar seinz.B. Außendurchmesser mit Bügelmeßschraube

Einhaltung von Toleranzen 1



• Vorgegebene Maße müssen kontrollierbar sein• z.B. Außendurchmesser mit Bügelmeßschraube• Ist-Maß ablesen und mit Zeichnungsangabe vergleichen• absolut genaue Fertigung nicht möglich, bei geringenToleranzen hohe Kosten (Werkzeugverschleiß etc.)

⇒ Toleranzfeld erforderlich⇒ genaues Maß nicht entscheidend, nur Einhalten des

Toleranzfeldes

• Teil ist gut <-> schlecht ?Teil ist in Toleranz <-> außer Toleranz

⇒ Prüfen mit Grenzlehre (Grenzrachenlehre/ Grenzlehrdorn)




• Grenzlehre enthält Höchstmaß und Mindestmaß

• passt Teil nicht durch Höchstmaßseite oder fälltdurch Mindestmaßseite => schlecht, sonst gut

Grenzrachenlehre Grenzlehrdorn

• einfacher • sicherer • schneller




• Grenzlehre sehr teuer => Großserie• Großserie => möglichst wenige Toleranzfelder • auch bei Anschlussmaßen von Zukaufteilenmöglichst nur 1 Toleranzfeld (z.B. Wälzlager)

DIN ISO 286

• einheitl iche Toleranzen gestuft nach funktionalen und

wirtschaftlichen Gesichtspunkten

⇒ Tabellen im Aufgaben-Skript (beide letzte Seiten)= Roloff/Matek Tabellenbuch Tab. 2-1 u. 2-2




Aufbau der Kurzzeichen

N Buchstabe Zahl z.B. 50 H 7

• Nennmaß N = Nulllinie

• Buchstabe = Welle / Bohrung (klein / groß)Abmaß A zu Nennmaß N abh. vom NennmaßTab. 2-2, 2-3=> Konstruktions-bestimmt

• Zahl: Grundtoleranz T in 20 Stufen 01-18IT“Zahl“ = Grundtoleranzgrade (Tab. 2-1)IT: Abkürzung für „Internationale Toleranz“

Breite des Toleranzfeldes=> Fertigungs-bestimmt


ISO-Toleranz-System 1



• Nennmaß N 50 mm• Kleiner Buchstabe => Welle

Buchstabe:Lage zu Nennmaß j Au bzw. Ao Au = -5µm

AuN

• Nennmaß N 50 mm• Großer Buchstabe => Bohrung

Buchstabe:Lage zu Nennmaß H Au bzw. Ao Au = 0µm

AuN

• bestehend aus Nennmaß, 1 Buchstaben und 1 Zahlz.B 50j6 50H7





• bestehend aus Nennmaß, 1 Buchstaben und 1 Zahlz.B 50j6





• bestehend aus Nennmaß, 1 Buchstaben und 1 Zahlz.B 50H7





• Nennmaß 50 mm• Kleiner Buchstabe => WelleLage zu Nennmaß A

u

= -5µm

Zahl = Größe desToleranzfeldes T = 16 m

• Nennmaß 50 mm• Großer Buchstabe => BohrungLage zu Nennmaß A

u

= 0µm

Zahl = Größe desToleranzfeldes T = 25 m

Au

T

N



AuN

T




• Nennmaß 50 mm• Kleiner Buchstabe => WelleLage zu Nennmaß A

u

= -5µm• Zahl T = 16µm

50

• Nennmaß 50 mm• Großer Buchstabe => BohrungLage zu Nennmaß A

u

= 0µm• Zahl T = 25µm

50

Au

T

N



AuN

T

+0,011-0,005

+0,0250,000




MesszeugeFeinmessgeräte


allgemeinerMaschinenbau

Spanlose FertigungWalzen, Schmieden



Übung

Bestimmen Sie die Abmaße für:

65H7

65h6

65p5

65M6





Bestimmen Sie die Abmaße für: 65H7 T=30



Toleranzbreite Tabelle 2-1





Bestimmen Sie die Abmaße für: 65H7 T=30 Au=0

Großer Buchstabe => Bohrung Tabelle 2-3



Bestimmen Sie die Abmaße für: 65h6 T=19






Bestimmen Sie die Abmaße für: 65h6 T=19 Ao=0

Kleiner Buchstabe => Welle Tabelle 2-2





Bestimmen Sie die Abmaße für: 65p5 T=13






Bestimmen Sie die Abmaße für: 65p5 T=13 Au=+32

Kleiner Buchstabe => Welle Tabelle 2-2





Bestimmen Sie die Abmaße für: 65M6 T=19






Großer Buchstabe => Bohrung Tabelle 2-3

Bestimmen Sie die Abmaße für: 65M6 T=19 Au=-11+δ





δ aus letzte Spalte von Tab. 2-3



Bestimmen Sie die Abmaße für: 65M6 T=19 Au=-11+δ

δ (ΙΤ6)= 6

Üb



Übung

Bestimmen Sie die Abmaße für:

65H7 = 65 T=30; Au=0; Ao=Au+T=+30

65h6 = 65 T=19; Ao=0; Au=Ao-T=-19

65p5 = 65 T=13; Au=+32; A

o=A

u+T=+45

65M6 = 65 T=19; Ao=-11+δ; δ=6; Ao=-5Au=Ao-T=-24

+0,0300,000

0,000-0,019

+0,045

+0,032-0,005-0,024



B d h it



Besonderheiten

• der mittlere Wellen-(Bohrungs)durchmesser steigt, jeweiter hinten (vorn) im Alphabet der Buchstabe steht

• Buchstabe H,h liegt immer an der Nulllinie

• Bei H liegt das Toleranzfeld oberhalb der Nulllinie

• Bei h liegt das Toleranzfeld unterhalb der Nulllinie

• Welle immer eine Toleranzklasse besser als Bohrung,um günstige Fertigung zu erreichen z.B. H7/f6




ÜbersetzungstafelPassmaß Höchstmaß Mindestmaß

65 H7 65,030 65,00065 h6 65,000 64,981

65 p5 65,045 65,03265M6 64,995 64,976

65H7 = 65

65h6 = 65

65p5 = 65

65M6 = 65

+0,0300,000

0,000-0,019

+0,045+0,032

-0,005-0,024

Passtabelle in Zeichnung

Welche der tolerierten Teile aus der Übung lassen sich



Welche der tolerierten Teile aus der Übung lassen sichimmer kraftfrei montieren?

Welle

Bohrung 65h6 (max 65,000) 65p5 (max 65,045)

65 H7(min 65,000)

ja nein

65 M6(min 64,976) nein nein

Passungen 1

Welche der tolerierten Teile aus der Übung lassen sich



Welche der tolerierten Teile aus der Übung lassen sichbei günstiger Toleranzlage kraftfrei montieren?

Welle

Bohrung 65h6 (min 64,981) 65p5 (min 65,032)

65 H7(max 65,030)

ja nein

65 M6(max 64,995) ja nein

Passungen 2

Begriffe



Begriffe• Passung = Zusammenspiel zweier tolerierter Teile

• Passung: Die Teile haben das gleiche Nennmaß• Das Nennmaß N kann ganzzahlig oder dezimal sein

z.B. 32; 15; 8,75; 0,5

• Spiel S = IBohrung – IWelle (immer positiv)

• Übermaß Ü = IWelle – IBohrung (immer positiv)

• Mindestspiel = Gu,Bohrung – Go,Welle (immer positiv)

• Höchstspiel = Go,Bohrung - Gu,Welle (immer positiv)

ÜS

Mindestspiel Höchst-spiel

• Mindestübermaß = Gu,Welle - Go,Bohrung (immer positiv)• Höchstübermaß = Go,Welle - Gu,Bohrung (immer positiv)

Mindest-

übermaß

Höchst-

übermaß


Passungen 3

Begriffe



• ÜbergangspassungBohrung <-> Welle entweder Übermaß

oder Spiel je nach Ist-Maßen

Passungen 4

Begriffe• Spielpassung

Bohrung <-> Welle immer Spiel

• ÜbermaßpassungBohrung <-> Welle immer Übermaß

Ü S

Begriffe



Begriffe• Trotz Stufung nach DIN 208 immer noch weit mehr

Toleranzen als normalerweise nötig⇒ Welle oder Bohrung auf eine Toleranzlage festgelegt

• System Einheitsbohrungalle Bohrungen erhalten Toleranzlage HPassung durch Variation Toleranzlage Welle

Vorteil: Fertigung Bohrung mit wenigenEinheitswerkzeugen, Welle keine speziellen Werkzeugenötig => Lagerhaltung

Passungen Eigenfertigung immer Einheitsbohrung

Passungen 5

• System Einheitswelle



System Einheitswellealle Wellen erhalten Toleranzlage h

Passung durch Variation Toleranzlage Bohrung

Vorteil: genormte Wellen (Zukaufteile) können in

größeren Serien hergestellt werden => Kosten

nur bei Zukaufteilen sinnvoll

• Angabe einer Passung in der Zeichnung:

z.B. 50 H7/p6 oder 50H7p6

Passungen 6



Funktion der Passung von Wälzlager



Funktion der Passung von Wälzlager 1. Wälzlager müssen sich fest an der Welle bzw. in der

Bohrung abstützen, sonst reduzierte Lebensdauer 2. Wird ein Wälzlager gleichzeitig axial auf die Welle und

in die Bohrung gepresst, tritt innerer Zwang auf

=> SchädenLösung: Je Lager ein Ring verschieblich (lose)

3. Dehnt sich durch Erwärmung z.B. die Welle stärker als

das Gehäuse aus und beide Lager sitzen fest, trittinnerer Zwang auf => SchädenLösung: Mindestens ein Ring eines Lagers verschieblich

Ergebnis: Lagerringe müssen sowohl lose als auch festsitzen können

Passungen 8

Bei welchem Ring schadet ein loser Sitz am wenigsten?



Bei welchem Ring schadet ein loser Sitz am wenigsten?

Umlaufende Last (Umfangslast) = Welle wandert = fester Sitz

Punktlast = Welle steht = loser Sitz

Passungen 9

• Loser Sitz nur bei Punktlast



h6(5) – r6(5) f6(5) - j6(5)

• Notwendige Wellentoleranzfür festen Sitz für losen Sitz

J7(6) –P7(6) F7(6) - J7(6)

• Notwendige Bohrungstoleranzfür festen Sitz für losen Sitz

• Näheres siehe Hoischen S. 184

• Zu wählen je nach Konstruktion und Lagerart

Passungen 10

Lageraußen-ring = h



Passungen 11

ring h

Lagerinnen-ring H

h

H



EndeIch hoffe, es hat gepasst

und bedanke mich

für Ihre Aufmerksamkeit

Passungtoleranzen

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