Patenmagazin ora international
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Transcript of Patenmagazin ora international
Wenn Hilfe persönlich wirdInformationen über Kinderpatenschaften bei ora international
EditorialEffektive Hilfe zwischen Rezession und Wertesuche
Das Ziel vor AugenUnsere Vorstellung einer modernen Patenschaft
Fragen und Antworten zum Thema Patenschaft
„Abschied fällt mehr als schwer“Kristin Unruh besucht ihr Patenkind in Ruanda
Herz und VerstandUnsere Vorstellungen von moderner Entwicklungshilfe
Der Weg in eine gute ZukunftKleine Einblicke in die Geschichte von ora international
Impressum
3
4
6
10
12
14
16
2 Inhalt
Waszählt
die Kinder dieser Welt sind der größte Schatz einer jeden Gesellschaft, sie sind unsere Zukunft. Leider er-innert uns jeder Tag der Arbeit mit Kindern daran, wie bedroht diese Zukunft ist. Über zehn Millionen Jun-gen und Mädchen sterben jährlich, weil es ihnen am Nötigsten fehlt. Der Schatten dieser furchtbaren Zahl ist uns tägliche Motivation, effizient und unbürokra-tisch zu helfen. Hilfe zu geben, die ankommt!
Seien Sie sicher, dass wir uns sehr freuen, während Sie diese Zeilen lesen. Sie sind auf dem Weg, einem Kind in dieser Welt eine gesicherte Zukunft zu schen-ken. Eine Patenschaft ist die beste Möglichkeit per-sönlicher Hilfe. Direkt und immer transparent beglei-ten Sie Ihr Patenkind beim Heranwachsen, legen eine überlebenswichtige Basis für dessen eigenständige Zukunft.
Ihre Patenschaft ist ein wichtiges Puzzleteil zu einer effizienten Entwicklungshilfe. Über viele Jahre hat ora international Projekte aufgebaut, in denen Kin-der, deren Familien und ihr Umfeld gezielt gefördert werden. Wie wir uns ganzheitliche Entwicklungshilfe vorstellen und sie seit vielen Jahren praktizieren, er-fahren Sie auf den nächsten Seiten in diesem Ma-gazin.
Wir möchten Sie gerne einladen, durch Ihre persön-liche Patenschaft unserem gemeinsamen Ziel ein Stück näher zu kommen: den Kindern dieser Welt die bestmögliche Zukunft zu sichern. Es wird auch Ihr Le-ben bereichern.
3Editorial
Matthias FloreckGeschäftsführer ora international
Hilfe die ankommt
Liebe Leserin, Lieber Leser,
4 moderne Patenschaft
Unsere Welt ist in Bewegung, jeder Tag bringt neue
Entwicklungen, täglich werden nur im deutschen
Fernsehen über fünfzig Nachrichtensendungen mit
Leben gefüllt – exklusiv versteht sich.
Dieser schnelle Fortschritt, die unvorhersehbare Be-
wegung bringt es leider auch mit sich, dass immer
mehr Länder auf dieser Erde in den sicheren Ruin
steuern und immer mehr Menschen wirtschaftlich
ausbluten. Die Hauptleidtragenden sind in diesen Fäl-
len immer die Schwächsten einer
Gesellschaft – die Kinder.
ora international hat klare Vor-
stellungen und durch langjährige
Erfahrung gestützte Konzepte, um der Armut und
Hoffnungslosigkeit der Kinder zu begegnen.
Patenschaften sind dabei aus verschiedenen Gründen
der wichtigste Eckpfeiler. Sie bilden den direktesten
Weg der Hilfe, transparent und niemals anonym. Pa-
ten haben jederzeit die Gelegenheit, das Aufwachsen
und Leben ihres Patenkindes zu verfolgen, können
ihm schreiben, sogar Besuche sind möglich. Eine
Patenschaft umgibt das Kind wie ein Schutzschild.
Ausreichende Ernährung, medizinische Grundversor-
gung, gute Kleidung, eine Schul- und Berufsausbil-
dung sind nun gesichert. Dies alles passiert in einem
gewohnten Rahmen für das Kind. In seiner Familie,
seiner Umgebung und Kultur. Das Kind steht vor einer
guten Zukunft.
Ihre Unterstützung erreicht das Kind über die Ge-
meinschaft, in der es lebt. Sie profitiert ebenso von
Ihrer Hilfe. Dabei haben wir stets ein Ziel vor Augen:
Ihr Patenkind, seine Familie und das Umfeld sollen
unabhängig von fremder Hilfe werden. Wenn die
Menschen in der Lage sind, eigenständig zu überle-
ben, eine wirtschaftliche Existenz aufzubauen und
weitere Schritte alleine zu bewältigen, dann haben
wir unser gemeinsames Ziel erreicht.
Das Ziel vor AugenUnsere Vorstellung einer modernen Patenschaft
Ihre Unterstützung ermöglicht Ihrem Patenkind:
• Eine ausreichende, ausgewogene Ernährung• Medizinische Versorgung• Kleidung• Schulausbildung
Die individuelle Unterstützung variiert je nach Gegebenheiten des jeweiligen Projektlandes. Gerne senden wir Ihnen auf Wunsch detaillierte Projektbeschreibungen zu.
Patenschaften sind der direkteste
Weg persönlicher Hilfe – transparent
und niemals anonym
5moderne Patenschaft
vor Augen
6 Fragen...
• Was bedeutet Patenschaft?
Patenschaft ist die persönlichste Form der Entwick-
lungshilfe. Patenschaft wird zur Partnerschaft. Mit
der Übernahme der Verantwortung für einen heran-
wachsenden Menschen bauen Paten eine persönliche
Beziehung zum Kind auf, die über direkten Kontakt
ausbaufähig, aber nicht verpflichtend ist. Aus der
Sicht des Kindes ist Patenschaft in erster Linie ver-
bunden mit einer schnell spürbaren Verbesserung der
Lebensqualität.
• Wie kann ich eine Patenschaft übernehmen?
Wenn Sie sich zu einer Patenschaft entschlossen ha-
ben, möchten wir Sie bitten, die Ihnen mit dem Vor-
schlag zugesandte Patenschaftserklärung auszufül-
len und an uns zurück zu schicken. Sie erhalten dann
umgehend eine Patenschaftsurkunde und wichtige
Informationen rund um Ihre Patenschaft.
• Bedeutet die Patenschaft eine rechtliche
Verpflichtung?
Nein! Trotz Ihrer Unterschrift auf der Patenschaftser-
klärung gehen Sie keinerlei rechtliche Verpflichtung
ein. Entsprechend können Sie Ihre Patenschaft jeder-
zeit und ohne Angabe von Gründen kündigen. Wir
werden in diesem Fall versuchen, einen neuen Paten
für das Kind zu finden.
• Wie hoch ist der Patenschaftsbeitrag?
Der monatliche Beitrag für eine Kinderpatenschaft
beträgt 30 Euro. Mit diesem Geld wird die Grundver-
sorgung (Lebensmittel, Kleidung, Ausbildung) Ihres
Patenkindes sichergestellt.
• Wie werden die Patenschaftsbeiträge bezahlt?
Die Patenschaftsbeiträge können per Lastschrift oder
Überweisung/Dauerauftrag bezahlt werden. Die Zah-
lung der Patenschaftsbeiträge durch Lastschriftver-
fahren ist für uns am einfachsten und am kosten-
günstigsten. Sie ist allerdings aus dem Ausland nicht
möglich. Wichtig für die Zahlungsweise per Dauer-
auftrag ist die Angabe Ihrer Patenschaftsnummer als
Verwendungszweck.
• Besteht die Möglichkeit des Briefkontakts?
Ja. Briefkontakt ist überhaupt kein Problem. Wir un-
terstützen Sie dabei nach Kräften, weil uns dieser di-
rekte Kontakt zwischen den Paten und den Kindern
sehr am Herzen liegt. Wir leiten Ihre Post über un-
sere Projektbüros an die Kinder weiter. Bitte gehen
Sie aber nicht von der Ihnen bekannten, „deutschen“
Postabwicklung aus. Nach unserer Erfahrung kommt
es aus verschiedenen Gründen immer wieder zu Ver-
zögerungen. Manchmal haben die Dörfer, in denen
die Kinder mit ihren Familien leben keine Postadresse
Fragenund ADie Patenschaft ist eine individuelle und in jeder Hinsicht besondere Form der Hilfe. Interesse provoziert Fragen. Das gilt sicherlich auch für Sie. Wir möchten Ihnen gerne bereits im Vorfeld Antworten auf die häufigsten Fragen geben.
7... und Antworten
und A...zum Thema Patenschaften
ntworten...oder die Kinder können ihre Briefe nicht selbst be-
antworten, um Ihren Dank auszudrücken. Wir bitten
daher um Ihr Verständnis für eventuell verzögerte
Antworten.
Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie Englisch sprechen oder
jemanden kennen, der für Sie übersetzen kann. Das
erleichtert unsere Arbeit für Patenschaften in Guinea
Bissau, Ruanda, Südafrika und Indien und hilft dabei,
Verwaltungskosten einzusparen.
8 Fragen...
Schon mit 1 Euro pro Tag ist die
Rundumversorgung Ihres Patenkindes
sicher gestellt.
• Sind Besuche möglich?
Ein Besuch bei Ihrem Patenkind ist natürlich auch
möglich und wird von unserer Zentrale in Deutsch-
land unterstützt. Wir bitten Sie allerdings um eine
rechtzeitige Anmeldung Ihrer Reise in das Projekt-
land. Wir können Sie dann mit Informationen über
das Land versorgen und Sie vor Ort ankündigen. Da
ein Besuch aus Deutschland in den Familien definitiv
nichts Alltägliches ist, halten wir es nur für fair, wenn
die Familie des Kindes über Ihre Besuchsabsichten in-
formiert wird.
In Rumänien, Moldawien und Ruanda existieren Un-
terkünfte für Pateneltern, die wir gerne kostengün-
stig zur Verfügung stellen. Auch Kinder aus Albanien
oder Indien haben Ihre Pateneltern bereits persönlich
kennen gelernt. Ein Besuch des Kindes bei dem Paten
ist nicht möglich.
• Sind Sonderzahlungen oder Pakete möglich?
Selbstverständlich sind Sonderzahlungen jederzeit
möglich. Bei der Verwendung werden wir die Beson-
derheiten des Landes, in dem Ihr Patenkind lebt, be-
achten. So stellen wir sicher, dass Ihre Spende so ef-
fektiv wie möglich zum Wohle des Kindes eingesetzt
wird. Bitte überweisen Sie Sonderspenden auf das Pa-
tenschaftskonto unter Angabe der Patenschaftsnum-
mer und dem Verwendungszweck „Sonderspende“.
Zusätzlich nehmen wir derzeit gerne Pakete für Al-
banien, Rumänien und Moldawien entgegen, die wir
mit anderen Hilfsgütern regelmäßig in diese Länder
transportieren. Grundsätzlich können die Kinder
fast alles gebrauchen. Angefangen bei Hygienear-
tikeln über Kleidung, haltbaren Lebensmitteln und
Schuhen bis hin zu einfachen Spielen und ein paar
9... und Antworten
Süßigkeiten. Für Moldawien sind aus zollrechtlichen
Gründen keine Schuhe oder gelatinehaltige Lebens-
mittel (z. B. Gummibärchen) erlaubt. Sie können die
nächsten Transporttermine jederzeit bei uns erfragen.
Eine Versendung in Eigenregie ist nicht möglich.
• Kann ich Ihre Arbeit auch anders unterstützen?
Legen Sie die Aktion Patenherz Freunden, Verwandten
und Bekannten ans Herz.
Regelmäßige Unterstützung ist auch für unsere stän-
digen Projekte wie Alphatisierungs-, Ausbildungs-
oder Gesundheitsprogramme in vielen Ländern dieser
Erde ein großer Segen.
Gerne senden wir Ihnen ausführliche Informationen
zu. Gleiches gilt, wenn Sie die Arbeit von ora inter-
national langfristig mit einem Testament fördern
wollen. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen jederzeit
gerne zur Verfügung.
• Sind meine Patenschaftsbeiträge steuerlich
absetzbar?
Natürlich. ora international Deutschland e.V. ist
vom Finanzamt Korbach als gemeinnützig, mildtätig
und besonders förderungswürdig anerkannt. Auto-
matisch erhalten Sie von uns jeweils am Jahresan-
fang eine steuerlich abzugsfähige Zuwendungsbestä-
tigung über alle im Vorjahr geleisteten Zahlungen.
Weitere Fragen beantworten Ihnen sehr gerne un-
sere Mitarbeiter im Bereich Patenschaften.
Info-Telefon: 05631-950579www.patenherz.de
10 Abschied fällt schwer
Kristin Unruh ist schon mehrere Male in Afrika ge-
wesen. Doch ein Land stand ganz oben auf ihrer
Wunschliste. Das Land, das aufgrund seiner Schön-
heit und der beeindruckenden Berge die „Schweiz
Afrikas“ genannt wird. Ein Land, das allerdings auch
trauriger Berümtheit erlangte: Ruanda, Schauplatz
des unfassbaren Völkermordes im Jahr 1994, der zu
den schrecklichsten unserer Geschichte gehört. Wa-
rum wollte die junge Frau ausgerechnet dorthin? Kri-
stin hatte einen sehr guten Grund für ihre Reise: Jo-
siane, ein zehnjähriges Mädchen, dessen Patenschaft
sie bei ora international übernahm.
„Vor der ersten Begegnung mit Josiane war ich plötz-
lich sehr aufgeregt und wusste gar nicht, wie ich
mich verhalten sollte“, erinnert sich Kristin Unruh, die
eigentlich ein sehr offener und nicht schüchterner
Mensch ist. Doch nun sollte sie ihrem Patenkind und
Josianes Familie in Ruanda gegenüberstehen. Und
das, so die Patin, sei „etwas vollkommen anderes, als
anonym Geld zu überweisen.“
Als Kristin im Januar 2007 die Patenschaft für Josi-
ane übernahm, wusste sie noch nicht viel über das
Mädchen. Ihr Schützling war damals neun Jahre alt
und lebte mit ihrer Familie in Kabuga, nahe der ruan-
dischen Hauptstadt Kigali. Kristin Unruh war es im-
mer sehr wichtig, Menschen zu helfen, denen es nicht
so gut geht. „Vor allem Kindern, die in ihr Schicksal
hinein geboren werden und sich nicht wehren kön-
nen.“ Für Ruanda habe sie sich aufgrund ihrer Fran-
zösischkenntnisse entschieden, da es ihr auch wich-
tig sei, mit ihrem Patenkind zu kommunizieren, so die
junge Frau aus Hamburg.
Bei ihrem Besuch im November 2007 stand Kristin
Unruh nun vor diesem kleinen Mädchen, das durch
die Unterstützung zur Schule gehen kann, medizi-
nische Hilfe und ausreichend Nahrung für sich und
ihre Familie erhält. Josiane war zunächst noch sehr
schüchtern. „Doch dann fasste sie all ihren Mut zu-
sammen, um mir einen Kuss zu geben und hielt die
ganze Zeit meine Hand“, schildert die Patin ihre erste
Begegnung mit dem kleinen Mädchen. Dieses Treffen
„Abschiedschwer!“fällt mehr als
Kristin Unruh besucht ihr Patenkind Josiane in Ruanda
11Abschied fällt schwer
mit Josiane und ihrer Familie war „beeindruckend und
zu Tränen rührend“, erinnert sich die Wahlhamburge-
rin. Auch wenn es ihr schwer fiel, den Dank und die
Freude in den Augen der Familie wirklich anzuneh-
men. Die Patin freute sich sehr darüber, wie gut es
Josiane geht und welche Fortschritte sie in der Schule
macht.
Viele Eindrücke konnte Kristin mit nach Deutschland
nehmen. Vor allem ein lachendes Herz, Kraft und
Erinnerungen. Neben den unzähligen traurigen Ge-
schichten gab es viele schöne Momente und wunder-
bare Begegnungen. Die Patin lernte viele warmher-
zige und offene Menschen kennen, die ihr das Gefühl
gaben, zur Familie zu gehören. Nie vergessen wird sie
den 12jährigen Jungen, der mit Josiane zur Schule
geht. Er verlor wenige Monate zuvor innerhalb we-
niger Wochen beide Eltern. Sie starben an AIDS und
auch der Kleine ist HIV-positiv. Kristin erinnert sich:
„Mit großen traurigen Augen saß er da und es war
wirklich furchtbar für mich, nicht mehr tun zu kön-
nen, als seine Hand zu halten und ihm mit Schokolade
ein kleines Lächeln hervorlocken. Auch er ist im Pro-
gramm von ora international und ich hoffe, dass er
schnell Unterstützung aus Deutschland bekommt.“
Kristin kann diese intensive Erfahrung jedem Paten
nur empfehlen und ist gewiss, dass sie wieder nach
Ruanda reisen wird, um nach Josiane und ihrer Fa-
milie zu schauen, denn der Abschied fiel ihr mehr als
schwer.
Natürlich würden wir gerne alle Brandherde dieser
Welt sofort und nachhaltig löschen. Helfen, wo Not
den Alltag bestimmt und Ungerechtigkeit heftige
Wurzeln schlägt.
Unsere Geschichte und die untrennbar damit verbun-
denen Erfahrungen haben uns gelehrt, unsere wirt-
schaftlichen Potenziale, Energien und kreativen Ideen
gebündelt und damit erheblich effektiver einzusetzen.
Wir können eben nicht überall helfen, sondern müs-
sen Schwerpunkte setzen, territorial wie inhaltlich.
Bei unseren über Kinderpatenschaften geförderten
Projekten haben wir ein langfristiges Ziel vor Augen:
den Menschen eine gute Perspektive und damit eine
sichere Zukunft zu geben. Nicht zuletzt unzählige
wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass
Hilfe zur Selbsthilfe die beste Methode ist, um dieses
Ziel zu erreichen. Entsprechend wählen wir Regionen
sehr sorgfältig aus, in denen wir uns engagieren.
Immer wieder erreichen uns Hilfsanfragen von Ver-
waltungen oder Privatpersonen für bestimmte Ge-
biete in den ärmsten Ländern dieser Erde. Da ein
Projektaufbau und die anschließende sinnvolle Wei-
terfinanzierung mittelfristig größere Mittel bindet,
prüfen wir alle Umstände und Erfolgsaussichten
gründlich.
Kommen wir bei unseren Untersuchungen zu einem
positiven Ergebnis, beginnt ein umfangreicher Auf-
bauprozess. Bereits in den Planungen versuchen wir,
einheimische Helfer zu gewinnen. Auf diese Weise
wird sichergestellt, dass innerhalb des neuen Pro-
jektes nicht an den Bedürfnissen der Menschen vor-
bei entwickelt wird. Außerdem fördert deren aktive
Einbindung bei der Konzeption ihre Identifikation mit
dem Projekt und ermöglicht zugleich die Selbstorga-
nisation.
Herzund Verstand
Herausforderungen moderner Entwicklungshilfe
12 Herz und Verstand
Jeder Arbeitstag in 25 Ländern dieser Erde bringt uns wichtige Erfahrungen, die wir praktisch in unsere Projekte einfließen lassen.
Bei allen Projekten begreift sich ora international als
begleitender Berater in einem jederzeit spannenden
Prozess. Dabei führt uns jeder Arbeitstag zu wich-
tigen neuen Erfahrungen, die wir auch in unsere Pro-
jekte einfließen lassen.
Ein wichtiger Aspekt unserer Arbeit blieb bislang un-
erwähnt: die (Selbst-)Kontrolle. Unsere Projekte wer-
den regelmäßig von deutschen Mitarbeitern besucht
und die Fortschritte kontrolliert. Unabhängig davon
erhält unsere deutsche Zentrale in Korbach (Nordhes-
sen) regelmäßige Finanzberichte der laufenden Pro-
jekte. Darüber hinaus erheben wir in regelmäßigen
Abständen Daten, um die Wirksamkeit unserer Pro-
jekte zu messen.
Wer aber kontrolliert ora international?
Als Spenden sammelnde Organisation sind wir den
Menschen in den Projekten und unseren Pateneltern
verpflichtet, die uns anvertrauten Mittel so effektiv
wie möglich einzusetzen. Unsere Finanzen werden
jedes Jahr durch eine unabhängige Wirtschaftsprü-
fungsgesellschaft kontrolliert und die ordnungsge-
mäße Buchführung sowie unser Jahresabschluss mit
einem uneingeschränkten Testat versehen. Zur Ein-
haltung dieser und anderer Kriterien, die wir Ihnen
gerne auch im Einzelnen erläutern, hat ora interna-
tional die Selbstverpflichtungserklärung der renom-
mierten Kontrollorganisation Deutscher Spendenrat
unterschrieben.
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (dzi)
hat ora international sein Spendensiegel verliehen,
durch das unserer Organisation ein seriöser und ver-
trauenswürdiger Umgang
mit Spendengeldern be-
scheinigt wird.
ora international ist durch Freistellungsbescheid des
Finanzamtes Korbach von der Körperschaftssteuer
befreit, weil die Organisation ausschließlich und un-
mittelbar steuerbegünstigten, gemeinnützigen und
mildtätigen Zwecken dient.
Dieser Status wird regelmäßig durch die zuständigen
Behörden überprüft und bestätigt.
Ihr Vertrauen ist unser Kapital und die Rettung
vieler Menschen in Not.
13Herz und Verstand
ora international möchte sicherstellen, dass nicht an den Bedürfnissen der Menschen vorbei entwickelt wird.
Die Ursprünge von ora international resultieren aus
der persönlichen Lebensgeschichte eines kleinen Jun-
gen. Eines Kindes, dessen Welt durch den 2. Weltkrieg
vollkommen zerstört wurde. Eines Kindes, das zusam-
men mit seinen Geschwistern und seiner Mutter aus
seinem Heimatdorf in Ostpreußen, seiner gewohnten
Umgebung vertrieben wurde – in eine ganz und gar
ungewisse Zukunft. Die Geschichte eines wehrlosen
Kindes, das auf seiner Flucht nicht nur Hunger gelit-
ten und gefroren hat, sondern auch ansehen musste,
wie unschuldige Menschen erschossen wurden.
Schreckliche Umstände, die seine verzweifelte Seele
bereits früh dem Hass der Menschen schutzlos aus-
lieferten. Seine Familie wurde in diesen chaotischen
Monaten auseinander gerissen. Zuflucht fand dieser
Junge gemeinsam mit seiner Schwester bei einer pol-
nischen Lehrerin, die ihre Barmherzigkeit praktisch
auslebten. Die Erinnerungen an die persönlichen
Schrecken des Krieges haben sich bis heute in sein
Gedächtnis eingegraben und werden ihn nie verlas-
sen.
Der Wegin eine gute ZukunftKleine Einblicke in die Geschichte von ora international
14 Der Weg
Kinder, die man nicht liebt, werden Erwachsene, die nicht lieben.Pearl S. Buck
Bei diesem Kind handelt es sich um Heinrich Floreck,
Gründer und Leiter von ora international. Als Erwach-
sener traf Heinrich Floreck nicht zuletzt aufgrund der
prägenden Kindheitserlebnisse die Entscheidung,
selbst zu helfen, um Menschen, die vergleichbare
Situationen erdulden müssen, Zuflucht zu schenken,
Hoffnung und Liebe.
Nachdem er über Jahre in verantwortlicher Position
für eine amerikanische Hilfsorganisation gearbeitet
hatte, folgte der überzeugte Christ seinem inneren
Ruf und gründete ein eigenes Werk: Hilfe für Men-
schen in Not; ob durch Naturkatastrophen, Kriege
oder ethnische Unterdrückung. Ein besonderer Fokus
der Arbeit von ora international liegt dabei auf der
Hilfe für Kinder.
Die Gründe dafür verraten die Nachrichten: Alle drei
Sekunden stirbt auf der Welt ein Kind unter fünf Jah-
ren an den Folgen extremer Armut. Die Schwächsten
dieser Welt sind unsere Zukunft, aber sie haben allzu
oft niemanden, der für sie aufsteht und eine Stimme
erhebt.
Heinrich Floreck wurde zu einer solchen Stimme, die
sich für Menschen jeden Alters in Not einsetzt, um
ihnen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen.
In den vielen Jahren seines praktischen Einsatzes
wurden andere von ihm inspiriert. Viele Menschen
stimmten mit ein, investierten Zeit und Geld, um Ge-
hör zu finden. Mittlerweile ist aus dieser einen Stim-
me ein Chor geworden, der sich aus vielen Nationen
zusammensetzt, um tausenden Kindern, aber auch
Erwachsenen Trost und Hoffnung zu sein. Zusammen
sind wir täglich im Einsatz für Menschen in Not.
Patenschaftsprogramme von ora international:
15in eine gute Zukunft
Moldawien
Ruanda
Rumänien
Südafrika
Albanien
Burma
Guinea Bissau
Indien
Kenia
Eine Zukunftdank Ihrer Hilfe
ja Verleger und Herausgeber
ora international Deutschland e. V.
Am Ziegelgrund 31, 34497 Korbach
Deutschland
Postfachanschrift:
Postfach 1380, 34483 Korbach
Telefon: 05631 9505 0
Fax: 05631 9505 50
Email: [email protected]
Internet: www.ora-international.de
www.patenherz.de
Vorstandsvorsitzender: Heinrich Floreck, (V. i. S. d. P.)
Redaktion: Claudia Black, Heinrich Wedel
Layout & DTP: Samuel Waldeck
Abdrucke von Bild und Text sowie jede andere Nutzung
des vorliegenden Materials nur mit ausdrücklicher Ge-
nehmigung des Verlegers.
Impressum
Ich habe Interesse an einer Kinderpatenschaft für monatlich 30 Euro.
Bitte schicken Sie mir einen Patenschaftsvorschlag für
ein Mädchen einen Jungen ist mir nicht wichtig
aus Afrika Asien
Osteuropa wo es am nötigsten ist Herr Frau Familie Firma
Name Vorname
Straße PLZ/Ort
Telefon
Email Adresse
Datum/Unterschrift
Bitte in einem Umschlag an folgende Adresse senden:
ora internationalAbt. PatenschaftenPostfach 138034483 Korbach