Paul Alfred Müller - Welträtsel Universum-1949

119

description

In einer grundlegenden, umfassenden Auseinandersetzung mit dem kopernikanischen Weltbild, bei der sich strenge Wissenschaftlichkeit mit der hohen Kunst einfacher Darstellung verbinden, weist P.A.Müller-Murnau an Hand einer erdrückenden Fülle von Material nach, daß das kopernikanische Weltbild im Grundsätzlichen wie in den Einzelheiten falsch ist.Darüber hinaus zeigt er an den gesicherten wissenschaftlichen und technischen Gegebenheiten der Gegenwart, wie das universum in Wirklichkeit beschaffen sein könnte und das die Hohlwelttheorie grundsätzlich das richtige Bild des Kosmos profilliert."Welträtsel Universum" ist bei aller sachlichkeit ein ungemein fesselndes Buch, das die hohe Spannung einer einmaligen geistigen Erschütterung schenkt.Zugleich ist es ein sensationelles Buch, denn es leitet im zentralsten punkt unserer Kultur eine revulotionäre Wandlung ein, die sich über alle Wissenschaften und Lebensgebiete hinaus auswirken muß und den Beginn einer neuen Epoche anzeigen dürfte.

Transcript of Paul Alfred Müller - Welträtsel Universum-1949

  • P. A. Mller-Murnau

    WnIrnrsBrUNtvpRSUM

    Astronomie im KreuzverhrEine kritische untersuchung

    21

  • Inhaltsverzeichnis

    WnTTnATSEL UNIVERSUMDas Problem ..........................23Znischcn dcn Epochen Der Nlensch als Nichts im Nichts Ist Dogrna-tik in der Astronomie mglich? Wissenschaft als Glaube - Zcugen ge-gen Kopernikus Hohlwelttheorie contra Kopernikus AstronomischcAuenseiter.

    Die Mittel und Methoden der astronomischen Forschung .............. 371. Das Auge: Die optische',farnkappe - Radiosender im Weltenraum

    Das Himmelsgewlbe Der Horizont. .........372. Fernrohre: Zur Hclligkeitsverstrkung Zur Vergrerung. ............ ........ 673. Die knstlichen Augen: Selenzelle und Alkalizelle - Photographie

    Das Spektrum Der Doppler-EIlekt. ............ ....................724. Nlathematik und Gesetze: Die Mathematik als denkbrokratisches

    Hilmittet Die Grundgesetze des kopernikanischen Weltbilds vonKopernikus bis Einstein. ......... 85

    Schwierigkeiten der kopernikanischen Forschung .......................... 104Eine Handvoll Lu[t Die Extinktion - Die Relraktion Sternbeu,egun-gen Parallaxen und Entlbrnungsmessungen

    - Die Abberation - Die

    Lichtzeitverschiebung Strfaktoren.Unbewiesene Voraussetzungen ............... 12+Primres Licht Athertheorien - Die historische Zwangsiacke Gradli-nigkeit des Lichts

    - Radiophnomene

    - Heies Licht.

    Primre \\rrme -Jahreszeiten und Klimazonen.Bestandhalie Gaskugeln Die Trgheit Die Gravitation Die GezeitenAstronomische Widersprche ........... ...... 156Der unendliche leere Raum Dic Sonne - Die Flntstchung der ErdeDas Alter der Erde Das Innerc der Erde.

    ue4el

  • Im Namen der Wissenschaft ............. ...... 175Die andere Mglichkeit ..... 182Ist die Erdoberflche konkav gewlbt? ....................... l9lDirektmessungen Lotmessungen-Inklinationsnadeln Hhenstrah-Ien

    - Inlrarotaufnahmen

    - Richtstrahlen

    - Rundfunk Erdschein aul

    Mond.

    Ruht die Erde? .......... .......... 212Physik contra Astronomie Rotation gegen Elektronenstrom Kreisel-kompa

    - Zentrifugalkraft Luft und Wasser -. Schwermaterie Erde

    zerreit nicht -

    Erde verbrennt nicht.

    Krmmt sich das Licht? ..... 219Experimentell nachgewiesene Lichtkrmmungen Astronomische Licht-krmmungen KraftlinieneinesMagneten Temperaturunterschiede.Die Hohlwelttheorie ........... 228Vorfragen: Wie gro ist das Universum? Leben wir in der Erde?

    - Was

    ist auen? Lichtwege der Erdwelt Tag und Nacht -

    Die Jahreszei-ten Himmelsmechanik der Erdwelt Mondphasen und Finsternisse.Revolution des Geistes 242Literaturverzeichnis ........... 250Anhang: Buchbesprechungen zlWelrrtse,l Ilniversum .................... 252

    Knrrrr DER HoHLwELTTHEoRTE [1940] ............. 255[Einleitung] ..... 257Die Idee der Hohlwelt ......... 263l. Die Lichtwege in der Hohlwelt ............ 26+2. Ist die Erdoberllche konvex oder konkav? ............... 271

    a) Der Horizont Photographie der Erdkrmmung c) Winkel- undPositionsmessungen d) Direkte Messungen der Erdkrmmung

    3. Rotiert die Erde? ............. 2864. Sonstige Kritik an der Hohlwelttheorie ..................... 290

    ZUTScHRIFTENBEITRAGEFredervan Holk [955] ......... ................... 301Soll man Zukunftsromane lesen? f 1955] ......... .............. 305ZurRelativittstheorie [959] ......... ......... 309

    ._

  • Das Problem

    D','sr,rl3e Unruht'seht lrcr clie Erde. Dic Krisen urrd Kriege drn-l--lscn sich, und dic Vlker stchcn unter auerq611,h1'rlichcn r,virt-',, Irrr{ilichcn uncl politischen Spannungen. Staaten schcn zusrunclc,\Irrchtverl-rltnisse verschicbcn sich, Kulturcn zerreien und gesellsr:halt-lir'lrc Ordnunsen lscn sich auf. Hintcr uns licgt das Graucn einer curo-p:iischcrr Katastrophc, \.or uns das Grauen ciner Weltkatastrophe. Diel'ln:isnisst: grcilen weit bcr jedcs rtlichc und menschlichc Ma hinausrrrrd trascn den Geruch der Zersctzuns. \Vas N'Iillioncn N{enschen vcr-rrichtend trifft, erschcirlt nur noch als lokalc Entladuns innerhalb cinesgr'eren Gcschehens und als Syrnptom cincr tiel'eren Wandlung.

    So bccindruckend auch die politischen und wirtschaftlichen Konlliktirrnit ihrcr-r Ausrvirkungcrn auf unser tgliches Lcbcn crscl'rcinen mgcnsie gehrcn zur C)bcrllziche. Ihre rtliche und zcitliche \\tucht r,r.irkt nichtiiber grril3crc Distanzcn hinr'veg. I)ic rvirklich bcdeutsamr:n Verndcrun-gen vollzichen sich im gcistigen Bcrcich, also vor allem in den \{issirn-schaften. Auch die \{issensch:r{icn sind in Bt'rvcgung ger?rtcn in cineungenhnlich heltigc Bewegung, die gelegcntlich von ihncn selbst :rlskrisenhalt und umstrzlerisch cmpfunden wird. Viclcs von dem, r'vasnoch um dicJahrhundcrt'r,r,ende :rls cwise \Vahrhcit ealt, ist heutc bcrcitsim Grundstzlichcn berholt, uncl die Pionierrc der Forschune arbcitcnsich verbisscn durch ders l)schungcl des bcrkommencn auf ein Fernziclzu, das vorJahrzehntr:n noch nicht cinmal gcahnt u,urdc. Fr die Physikbringt Prof. Dr. Ebcrhardt Buchrvald in scincm Buch Das Doppclbildvon Licht und Stofl(( (Fachvcrlag Schielc & Schrin, Bcrlin 1947) dicscSituation zum Ausdruck, rvenn t:r auf Seite 9 ausfiihrt:

    ,,Was hcit und zu welchcrn Etrcle studicrt man Physik? Eine !'ragc,die sich jr:dcr deutschc Physiker, r'on dcr ltestcn bis zur.ingsten Gcncr:r-tion, mittcn in einer Krise vorlcscn sollte, dic zrvei Kulturcpochcn desAbendlandes und mchr ais das scheidet. \Vernn die Spcnelcrsche I'hcse

    23

  • \1)n (l('n lrrrllrliilrcrrrk'rr rrnrI r't'r'rvt'lkcnck:n Kulturen richtig ist, wenn es inllt'sorrk'r'lrt'it liclrtig ist, clul.l dic Physik dic reprsentativc Wissenschaftt'int'r' Krrltrrr ist, so solltcn die Phvsiker nicht noch einmal dic Schlackencint'r' l't'rgangcncn Epochc zwci.firhrhundcrte mit herumschlcppen, wiewir rlas beim bcrgarls vom N,Iittelalter zur Neuzeit selbst bei den erlc-sensten (icistern beobachtet haben. Das Vergangene bleibt vergangen)und ging es leuchtcnd nieder, so ist es hchstcns das Leuchten aus derFeucrsnot unserer vcrlodernden Stdte. Es muss schon etlvas Neues kom-mcn, und wir Physiker sollten uns Tag und Nacht berlegen, wie und wowir, unsere Kultur und mit ihr unscre Wissenschaft aus der Verzweiflunedcs Sargassomeeres, in dem wir Ibstsitzen, hcrauskommen knnen; wobeics nicht minder wichtig ist, dic Forderung des Tages zu erfllcn, zu er-kennen, wie heute und morgcn die Segel zu setzen sind, als das ferne Zielins Auge zu fassen, das es anzusteucrn gilt, in direktcm Anliegen oder imKreuze n."

    Wir knnen in einer Krisenzeit rvie der unsrigen keinc allpJemcinereund bedeutsamere Grundfrage stellen als jene, ob all die beobachtbarenVernderungen einfach cinem Chaos zustreben oder ob die Vernichtungdes Bestehenden dem hheren Ziel dient, einem Kommenden Raum zuschaffen. Gehen wir bloll einem Ende oder gehen wir auf eincn neuenAning zu? Bedeuten dic gegenwrtigen Zustnde die endgltige Aufl-sung unserer Kultur odcr sind sic nur bergangserscheinung, die not-wendig mit dem Wechsel zwischen zwei Kulturepochen verbunden ist?Befinden wir uns heute etwa zwischen zwei Kulturepochen, soda damitdie Umwlzungen und K;rtastrophcn unserer Gegenwart ihre Begrn-dung finden?

    Die Vorstellung von den sich ablsenden Kulturepochcn verdankenwir nicht der lreien Phantasie. Sic geht aul einigc weitbekannte astrono-mische Tatsachen zurck.

    Der Frhlingspunkt der Sonne durchwandert in rund 26000.Jahrendie zwlf Ticrkrcisfelder des Himmels. Diesc Gesamtzeit

    -

    die astrono-mische Przessionsperiode

    -

    ist ein kosmisches Jahr. Jcdes kosmischeJahr besteht aus zwif kosmischen Monaten von rund zweitausendJahrcnDauer, die noch in kosmische Wochen untcrteilt werden knnen. Jcdcrkosmische Monat wird von dcm Ticrkrciszeichen beherrscht, in dem sichder Frhlingspunkt befindct. Gegenwrtig verlsst der Frhlingspunktsein bisheriges Feld und geht in ein neues Tierkreiszeichen ber. Das istdcr nchterne astronomische Befund. Astronomisch gesehen leben wir imbe.gang zwischen zwei kosmischen Monatcn, also nicht nur im ber-gane zwischcn zwei kosmischen \Vochcn. Mit uns endet einc zweitau-sendjhrige kosmischc Epoche und mit uns bcginnt eine neue zweitau-sendjhrige kosmische Epoche. Wir wiederholen also nicht allein jene

    2+

    l.rrlrrr lrt' l'hase des Wochenbergangs vom Nlittelalter zur Ncuzeit' wre

    llrr, lrrlllcl offenbar annimmt' sondern unsere Vergleichszeit licgt beim

    ll, rir r rrt tlnscrer Zeitrechnung'l(r,smische Ereignisse *"n sich zweifellos in erheblichem MalJe auf

    nn'i('r'(' rrlcrnschlichen Lebensbezirke aus' Jeder kosmische Nfonat prgt

    ,,, nrt'r'igetre Kulturepoci-te, ju, j"d9. ko'mitche Woche zeigt ihre besonde-

    r,.rr ;\rrwcichungen. il;;i; bergang des Frhlingspunktes in ein

    rr, rrcs 'fierkreiszeichen f'at't"t deshalb tatschlich nichts anderes' als

    ,l.rll lit: bisherige f'tt"tpotne ihrem Ende zugeht und cine neue be gin-rrcrr lvill.

    l)ic auteigende Kulturepoche mu sich notwendig wesentlich von,1,'t vcrsinkena.'

    '"ttt"t"i""' Du' Bestchcnde wird ungltig' Neue

    l,h't'tr und neue Erkenntnisse' neue Wertc und neue Gesetzlichkeiten

    rr,rllt., das Gesicht des kommenden Jahrtausends formen. wir drfen

    rricltt cr-rvarten, dass du' Zt'k"ftig" d1rn Anerkannten und Gcwohnten

    , rrtspricht. Di. Vt'ani"tt"lg kut""d'rch1.us.so stark sein' dass wir mit C'

    l'. li'eiherrn "'

    lVtu'atit'-l'Zu^Weltbilcl der Physik' S' Hirzel' Lcipziu

    l1)13 S. 164) formulieren drfen:,,An einem Tage, von dem heute noch

    niemancl sagen kann' ob er

    rrlh oder fern ist, *fa 'attttitt't ein

    neuer Mensch die Augen ffnen und

    sich mit Erstaunen ciner neuen Natur gcgenber sehen'"

    Inunserer.r,."amai,.henKultu"rzeichnetensichdieletztenJahr-lrrtnderte, die die uU'lt't"nt'lae Woche der sich auflsendcn

    Kulturepo-

    t hc umfassten, durch eincn charakteristischen Drang zur Expansion und

    Atralyse, Eroberuns und Zerstr-ung' Uferlosigkeit und Atom'isicrung aus'

    Sic zersprengt.,' ai" 'at'*liche

    Gebundenheit des curopischen Men-

    schen und brachten ti" O*pu'-"ion nach allen Erdteilen' Sie lsten die

    Kirchenbindu"*t" "'J'*ln einerseits.auf

    den Freidenker' anderseits

    auf den sektenwirrwarr. sie begannen mit der 1egendren Erfindung des

    Pulvers und nherten sich *It dtrn Zerstrunsswahnsinn des"letztcnKrieges ihrer grausig"t" Gtt'l"' Sie vcrursachten von Kopernikus

    aus

    eine astronomi"n" t*fut'ion bis zur Unendlichkcit eines srenzenloscnWeltalls und bis

    "t Vi'io'-' eines explodierenden Universums' Sie zersetz-

    tcn die sozialen Ordnunsen bis zum Klassenkampf und die wirtschaftli

    chen bis ,, pri rutiffiisdschem Freibeuterrum und staatskapitalisti-

    scher Sklavetti' Sit;;it" "i''t" anasierende Wissenschaft' die ihre

    Objekte atomisiertc, "J

    ttt tf1r nur noch statistisch erfabar erschicnen'

    whrend zugleich der Mensch selbst zum nur noch statistisch bemcrkens-

    wertcn Objekt "lr"t ttttt"u'tig

    wuchernden Brokratie wurde' Sie brach-

    ten eine uferlos 'p"k'litt"' Philosophie'

    die sich in unverbindliche

    subjektive t'ttl'-"r'gtt' und BegriftsbilJungen auflste' eine sezierende

    Medizin und eine u"o*t"i"nt ychologi"' Sie beuteten die Bodenscht-95

  • ze bis zur nahen Erschpfung aus und vernichteten ganze Landschaften.Sie bewirkten eine geistige und scelische Zertrmmerung der Kultur, bisdie Anhufung beziehungsloser kulturellcr Mikrokosmen keine Kraftmehr besa, den Durchbruch des Untermenschlichen zu verhten.

    Niemand wird zu behaupten wagen, da diese Epoche die vollkom-menste sei oder gewesen sei, die einer Kultur geschenkt werden knne.Wir befinden uns ja immerhin hinter Kriegen und Ereignissen, dic unsgeradezu als Ausdruck des Irrsinns erscheinen. Und wir sehen rinssumnur noch Trmmer frherer Zivilisation, Kultur, Wirtschaft, Technikund Wissenschaft, ohne urrs recht vorstellen zu knnen, wie sie sich wie-der zusammenfgen sollen. Wenn wir diese Trmmer den zerstrendenGewalten verdanken, die zu einem grundstzlich neuen Anfang hinber-fhren sollen, so wre es sinnlos, sie wieder zu einem kulturellen Behel-heim zusammenzuflicken, mit r,{el Mhe und Gcschrei aus suten Versatz-stcken wie Goethe oder Beethoven eine Kulturbaracke aufzubaucn, dieim Ernstfall keinen Futritt aushlt. lVenn wir schon hoifcn, uns im Be-ginn einer neuen Kulturepoche zu befinden, dann mssen wir nach neu-en Baumaterialien und Konstruktionsgedanken suchcn, mit deren Hilfcsich ein echtcr Neubau auf dauerhaften Fundamcnten ansetzen lt.

    Und wir mssen finden, was wir suchen, denn wenn wir tatschlichzwischen den Epochen leben, so mssen bereits jetzt auehenerregendeErkcnntnisse und revolutionre Ideen vorliegcn, derer wir uns nur zubemchtigen brauchen. Wir mssen uns nur damit bescheiden, da die-ses Zuknftige dem Vorhandenen und Anerkannten nicht cntspricht. Dasliest im Wesen dcr Sache. Wenn es uns fremdartig, ungewohnt und ab-seitig erscheint, so ist das eher ein Vorzug als ein Fehler. Und eine abfilli-ec Zensierung vom Gltigen her besagt nichts ber den Wcrt und dieGestaltungskraft dieses Zuknliigen.

    Unsere Aufmerksamkcit gilt dcr Astronomie. Sie untcrscheidet sichvon allen anderen Wissenschaften durch ein auerordentliches Behar-rungsvermgen. A-lle ihre Aussagen, so neuartig sie im Augenblick aucherscheinen mgen, gehen auf die Thesen zurck, da die Erde eine Kugelsei, die um ihre Achse roticre und zuglcich um die Sonne kreise. DieseThesen stammen von dem ostpreuischen Domherrn Kopernikus, dcr imJahre 1543 starb. Sie selten noch heute als ewige Wahrheit und als zwei-felsfrei gesichertes astronomisches Fundament. Dafr lt sich in allenanderen Wissenschaften kaum eine Parallele findcn. Vergleicht man etwadie heutige Physik mit der Physik desJahres 1543, so ergibt sich nicht nurquantitativ und graduell, sondern vor allem auch inhaltlich ein so unge-heurer Unterschied, da die Verglcichsobjekte nichts miteinandcr gemeinzu haben scheinen. In der Astronomie dagegen verstrebt sich jede heutigeErklrung immer noch gradlinig aufjene kopernikanischen Thesen, und

    26

    rr.r', r'ittst Kopernikus im Schein des Butterlmpchens zu erkennen glaub-

    l, . r\l (l(,ln modernen Astronomen unabdingbare voraussetzung seinerI rr rrligt'tt Erkenntnisse.

    l)it' kopernikanische Welt ist grenzenloser leerer Raum' in dem sichrr, il votrcinander entl'ernt Mutetilbaltt bcfinden' Das mastbliche Bild, riilrl Stccknadelkpfe in zwattzig Kilometern Entfernung' oder nach, rrr,'rtt Vcrgleich Gamows (George Gamow Biography of The Earth'\rrrrctl Scn'ice Edition 1941) ein Sandkorn auf je vier Kubikkilometer'I )rcst'r lcere Raum, dtt

    """dlith sein soll' reprsentiert ein absolutes

    Nillrts. Er besitzt keine physikalischen Eisenschaften' Auch seine Tempe-

    r,rlul steht beim absoluttt' Nt'tlp"tkt' also nach unserer blichen Rech-

    rrrrng bei 273 Grad l{eilte'ln cliesem eisisen, unendlichen Nichts also fliegen weit voneinander

    lr r r li'rnt verhltnisml3ig sehr winzige Materiekugeln und Mateneballun-

    ri,'rr herum. Sie erschelnen am Menschenma gemessen gro' jedoch

    lrlt'ilrt selbstverstndlich auch die gesamte Masse all der Milliarden Ein-

    zckrlrjekte im Vergleich mit der Gre des Raums unendlich klein'l')ins der kleinsten Gebilde im Raum ist unsere Erde' millionenfach

    rrrrrl milliardenfach kleiner als viele Sterne' die wir bei Namen nennen'

    Sit' rotiert mit 1600 Stundenkilometern fr jeden Aquatorpunkt'.kreistrrrit rund 100000 Stundenkilometern um die Sonne und schiet

    mit die-

    s('r zusammen mit 72 000 Stundenkilometern einem fernen Raumpunktzrr, u'irbclt also in spiraligen Kun'en heimatlos durch die Eiskammer

    des

    k't'ren Raums. Auf dieser Erde lebt der Mensch' ein Geschpf weit unter-

    lrrrlb dcr kosmischen Mebarkeitsgrenze' selbst in der l\{asse ein unend-lir'h winziges Geschmei auf demluftberhauchten Hutchen

    eines kos-

    rnischen MikrostubJens' Er ist ein Nichts im Nichts' dessen krperliche

    l'lxistenz nicht einmal gerechtfertigt crscheint' gat:rz ztr schweigen von

    scinem Anspruch, ,., dkttt, zu erkennen und die Krone der Schpfungzu sein. Kein Wunde', du *it beispielsweise bei Erich Schneider Dasnaturwissenschaftriche weltbild, Bchergilde Gutenbere, Berlin

    1945,

    aufS.44lesen:,,SonebenschlicherscheintalsoinderSternenweltdasLeben! Nur durch einen Zufall, fast mchte man sasen durch ein

    Mi{}-vcrstndnis sind wir in diese Welt hineingeraten' die uns so feindlich

    ist

    undsogarnichttrdasLebeneingerichtetzuseinscheint.DasLebenistgl"i.hru-nureineKrankheit,dieeinenalterndenSternbefllt'wenner.ir-rrrut einem anderen Stern zu nahe gekommen ist'"

    WirmchtenunserenA'tto"omtt'nichtunterstellen'dasiesichbeieinersolchenSchauwohlfhlen,obeleichsiecliesevertreten'Anderseitsdrfen wir nicht verschweigen, da es Menschen gibt' die sich

    an ihr be-

    geistern. So erklrt Bt""i H' Brgel in Der Mensch und die Ster-ne (Au{bau-Vcrlag, Berlin 1946) mit Nachdruck: 'Ja' es geht Groes

    27

  • \,()n (l('rr Str:r'ncn aus. Zwcierlei lehrt uns das lVeltengewimmel der Un-crrdlichkcit: lleschcidcnheit und lVrde! Bescheidenheit, die lrcihlt vonarnrscliscr mcnschlicher berheblichkcit und erkennt, dall wir im Grun-dt: alle nur zitternde Vgel sind am Weltenbaum. Aber auch eine reinli-che Menschenrvrde erwchst aus der Bcschftigung mit so groen Din-gen, aus dem Wissen um ihre erhabenen Gesetze, eine Wrde, die tiefwurzelt im Rechte, das mit uns geboren." (S. 21.)

    Und auf der nchsten Seite mahnt er:,rKosmisch denken! Das sei das Leuchtfeuer, dem das schwankende

    Schilllein menschlicher Geistesrichtune zustrebc. Erkennen, daIJ wir Pa-rasiten sind auf einem Sandkorn, umherwirbelnd in einem uner-melichen Getriebe von Millionen Weltsystemen." (Letztc Hervor-hebung vom Verlasser.)

    Die Bescheidenheit als pdagogische Wirkung dcs kopernikanischenWeltbildes leuchtet uns ein, aber es bleibt uns unverstndlich, wie es ne-benbci auch noch zur Wrde verhellbn soll.

    Diese kopernikanischc Vorstellung vom lJniversum verfgt zwar berungeheuer r.iel Raum, aber sic lt keinen Platz Ir das, was uns men-schentmlich erscheint und entwrdigt alle unsere Werte bis zur absolu-ten Sinnlosigkeit. \Vo ist Gott in dieser Eishalle, die bis in alle Unendlich-keit rcicht? Was reden wir von Gcist und Seele, soweit wir mehr darunterverstehen als Schweiprodukte von Gehirnmaterie? Was will dieses Bak-teriengewimmel unterhalb der kosmischen Mellbarkeitsgrcnze mit Kul-tur, Wissenschaft, Kunst, Rcligion, mathematischen, politischen und sozi-alen Systemen? Welcher Hohn allein, von Individualitt zu sprechen?Wcr von diesem kopernikanischen Bild aus nach der lVIahnung Bruno H.Brgcls fbleerichtig denkt, der knnte sehr leicht dazu verfhrt werden,dicse Parasiten aul'einem Sandkorn bedenkenlos zu Nlillionen zu vcr-nichtcn und sich nicht einen Deut um dic Ansprche zu kmmern, diejeder einzelne dieser Parasiten auf Grund seines Menschentums sich zustellen vermit.

    Wir meinen, dicses kopernikanische Bild ist entsetzlich, vor alleminsoweit, als es die Stellung des Menschen im Kosmos beschreibt. Wirfinden, da der Mensch hicr auf graucnhafteste Weise degradiert wirdund whnen, da schon das geringste Sclbstbewulltsein und erst recht einAnflug von Wrde gengen mten, um eine solchc Weltvorstellung ent-schiedcn abzulehnen. Darber hinaus scheint uns ein unberbrckbarerGegensatz zu bestehen zwischen dem geschilderten Bild und dcr Tatsa-che, da Menschen zu denken und zu erkennen vermsen. Es hielle dieSchpfung und den Schpler lstern, wollte man unterstcllen, absichtlichdie Krone der Schpfung in ein derartig groteskes Miverhltnis gebrachtzu haben. Und es hiee die Dehnbarkeit der dialektisch-materialistischen

    oo

    ( l.rnulit'n bcrziehen, zu behauptcn' eben .diesc Ganglien htten sich

    rrl,r'r' t'itre natrliche tto'*ische Zuchtwahl' eine n kosmischen Kampf ums

    l).rscin und eine Auslese der Besten unter dem N{ilieueinflu des unendli-

    , lrlrt lt'crcn Raums aie nanigttelt errvorben' besasten leeren Raum erken-

    rr, tttlzu crfassen.So oclcr so

    -

    wir haben Anla zu stutzen und uns zu fragen' ob dieses

    l',,pt'mikanisctl. WtttUiia denn auch das Universum wirklich richtig be-

    ',, lrx:iltt.LJnsere Astronomen werden berlegen lcheln und ohne

    Zgern aus-

    ,,,rqt'n, da du, t op"*ittanische fVetiUita ber ieden Zweifcl erhaben

    rrrrltr sei. Falls diese Zusicherung nicht ausreicht' um uns zu beruhigen'

    rt tltten wir in eine peinliche Lage' Wir wissen' dalS die Astronomen ge-

    s, lrtrlte Wissenschaltler sind '"dlltn besser als wir in ihrem Spezialgehiet

    .rrrrkcnncn. Erscheint uns ihr Weltbild nicht zulssig' so mssen wir sie

    ilut'ndu'elcher grundstzlichen lrrtmer beschuldigen und ihnen zugleich

    ruttt:rstellen, da sie *rrAflig sind' diesc Irrtmer zu erkennen' Und da

    rvir mit unserem Verdacht ""itht ti"" Einzelperson' sondern eine ganze

    \\'issenschaft *it'f'ut"tt'den von lebenden Astronomen treffcn' sind wir

    rvt'iterhin g"r*r."'gt'l, 'u

    unterstellen' da bei all diesen Astronomen eine

    qt:tneinsame dogmatische Bindung vorliegt' die ihnen die trinsicht in den

    llrtum unmglich macht' \'Vir msscn vermuten' da eine Art religiser

    .clcr weltanschaulicher Fixicrung vorliegt, von der aus bereinstimmend

    tlic gleichen Irrtmer vertretcn wcrden'Darf man denn berhaupt annehmen' da Wissenschaftler

    dogma-

    tisch gebunden sind?Nun, man dar{'es wohl schon' Fr die dogmatische Haltung-von

    \'Vis-

    scnschaftlern aller Sparten gibt es Hundertc und Tausende von Bewcisen'

    \Vissenschaltler u'aren es, dic das erste Damp{boot ebenso-able.hnten wie

    clic erste Gasbeleuchtur.rg od., die erste Eisenbahn, die Galvani oder Ro-

    bert Mayerul, it' t;;"-hrieen' Edison als Scharlatan verhhnten' Sem-melweis das Leben *"tt rnutt-"tn' 'fustus Liebig einsperrten und

    nach-

    cinander alles Neue fiir unmglich erklrten, solanse es nicht sreiflrar

    vorhanden war. Wir *J"' ^"' er Flle cles Materials nur zwei Beispiele:

    Die Haltung d.t Aittot'o"tie zum Pendelphno-"1 '-tiq recht ein-drucksvon, wie die vorgefate Meinung zum Auswahlprinzip

    wird' Dic

    Schwinzungst"it ti"'?"'J"h ""tsthilbt.sich bekanntlich am Nordpol

    im Sinnc des Uhrzeigers' \Vandert man mit dem Pendel nach Sden' so

    wird die Verschiebuig geringer' Sie htjrt am Aquator ganz a;uf und geht

    dann in C.g."'nt'"liJt-'t""* ber'-dic am Sdpol am strkster.r ist'Soweit der sachliche i"ft"ld' Zu 'hm haben r"icle Physiker

    lJntersuchun-

    gen angestell, ,"a tt't"ngen gcgeben (Grant' Ritter' Schpffer' Blunt'Cox, Philips, Du1bur, Muilg"ut' \Vartmann' Welter' d'Oliveira'

    Han-

    29

  • s('lr), ()rlr(' rri. r{.,t:rti.rr rl.r rirrr. clarnit in vcrbindung zu bringen. Diez\srrrrrr.rrr.rr rr:rrrrrt'. vr. crics.. .N,Innern und ihren recht auchrurei_tlr.rr li.sr'r,riss.rr kcinc Notiz. r'r ri" oirti..t nur Foucault, weir dieserlrt''iruJrtt'tt', aas pcnder bcharrc g.g.rrrii;. der Erdrotatio, uncr sei damitci, Brwris lr cli. Rotation d.." i.d.. Das Dogma bewies damit seineauswzihlende Kraft.

    zum zweiten Beispiel bitten wir zu bedenken, in welchem umfanghzutc die photographie verbreitet rr, ,.ra -u, ein wissenschaftliches Gut_achten wie das nachstehencre fi-ir einen lebenden Forscher oder Erfinderbedeuten wrde, der heute der welt .t*u, N.r., zu bringen wnschtc.Er mag zugleich beclenken, ob sich ar. rr"...n professoren in dem letztenJahrhundert wirklich so entscheiderd g.*urrd"tt haben, um Wiederho_lungen auszuschlielJen.

    Die Professoren der Rechtsfakurtt der u^niversitt Gieen, clie Zeitge_*.*.1tS::f,,j,'lo:0" die Erfi ndung Daguerres 1ai. ri.,**pnia^. "F.ichtige

    spiegelbilder festhalten zu wollen, dies ist nicht nur einItins der unmglichkeit, wie

    ", ,iJo-"h grndricher IJntersu-chung (!!) herausgestellt hat, sondern schon der Wunsch, dies zu wollen,ist eine Gotteslsterung' Man mu sich croch krarmachen, wic unchrist-lich und heillos eitel die Menschh"r,.**..a.;ffiil;:;'.. r*seine Geldbatzen sein Spiegelbild artr.ri*"ir" anfertigen lassen kann.Und wenn jener Musje Dugre..e i, pu.i, hunclertmal behauptet, mitseiner Maschine menschriche spiegelbila..

    .rrslu"rplatten festhalten zuknncn, so ist dies trunae"tmt eine infame Lge zrt nen_nen." (Hervorhebungen vom Verfasser.)wir gehen also kaum zu weit, wenn wir allgemein in clen Wissenscha{:

    ::: "i"" gewisse Neigung zur Dogmatik vermutcn. wenn heute fhrendeWissenschaftler diese Neigung ..iorr.r, frufr." ,ra sie bekmpfen, so ehrtdas je,e wissenschaftll und macht zugleich die Tiefe der gegenwrtigenWandlungen deutlich. Zu denU.rach.i ,.ra err*l.tungen solcher Dog_matik sei erlaubt, den Groteil .i.", Arutres zu bernehmen, den eingt.-Mitarbeiter im l. Jahrg. Nr. 14 a.. Z"ir.i,.ift Die Kommendcn

  • ,Die Versicherung, da die wissenschaftlichen Ergebnisse durch Er-fahrung gerechtfertigt seien, bleibt im Grunde ganz inhaltlos, solangenicht gesag wird, wessen Erfahrungen magebend sind: In Wahrheitsind es doch nur die Erfahrungen weniger Auserwhlter, welche fiir dieRichtigkeit der wissenschaftlichen Lehren (im Gegensatz zu den Theorienzahlloser Qyacksalber und Scharlatane) stehen

    -

    die brige Menschheitkennt nicht einmal die Laboratoriumstechnik, auf der die Erfahrungsbe-weise beruhen. Und jeder Wissenschaftler selber ist fr den grten Teilder Ergebnisse, auf denen er fut, auf das gutwillige Glauben an die sei-nerseits ungeprften Mitteilungen anderer Forscher angewiesen. ... Inalledem liegt aber kein Grund, das Zustandekommen religiser Erkennt-nis durch die an Auserwhlte erteilte O{fenbarung fr etwas grundstz-lich anderes zu halten, als das Zustandekommen wissenschaltlicher Er-kenntnis aus der Erfahrung der zu sr-rlcher Erlahrung bef,higten und be-fugten Forscher.'

    Wenn nun selbst von der Wissenschaft zugegeben wird, da einWissen

  • Was bcsaeen aber diese zum Teil noch recht unsystematischen Angrif-lir gcgen die Tatsache, dzLfJ im verflossenen Jahrzehnt ein geschlossenesLehrsystem entstand, das nicht nur beweisend die Unrichtigkeit des koper-nikanischen Bildes behauptete, sondern auch zugleich eine ganz neueSchau des Universums vermittelte. Die Hohlwelttheorie Geokosmologieentspringt zweifcllos nicht einer religisen oder weltanschaulichen Wirr-kpfigkeit, sondern liegt auf der Ebene des Geistes und reprsentiert eineechte Theorie im strengen wissenschaftlichen Sinne. Sie wendet sich inerster Linie an den Verstand, arbeitet mit zahllosen Beweisen und erklrtalle wesendichen Phnomene. Gcwi stellt sie mit ihrer zentralcn Vorstel-lung, da das Universum ein rumlich sehr begrenzter und von der Erd-oberflche umschlossener Kugelraum sei

    -

    so da wir uns mit dem ge-samten Universum zusammen gewissermaen im Innern der Erde befin-den

    -

    aul3ergewhnliche Ansprche an alle, die aus langer Gewohnheitheraus die Welt nach dem kopernikanischen Bilde sehen, aber gerade dieFremdartigkeit sollte man dem Neucn niemals zum Vorwurf machen, wei-lsie stets im Wesen einer zukunftweisenden Erkenntnis liegt. Wir halten esIiir unverantwortlich der ffentlichkeit gegenber, wenn beispielsweiseRobert Henseling in seinem auch sonst mehr als fragwrdigen BuchUmstrittenes Weltbild (Philipp Reclam, Leipzig 1939) ein Kriteriumaufr,virft, das einen Sextaner zum Jammern bringen knnte, oder wennetwa Bruno H. Brgel die gutglubigen Leser derJugendzeitschrift Start>Kommenden zu diesem Punkte vermerkte.Wren sie Professoren und damit Auserwhlte, so stnde die Autoritt frsie. Andererseits sollte man bedenken, da ein N{ensch unserer Gegen-wart, der mehr als zwanzigJahre seines Lebens in strenger wissenschaftli-cher Arbeit diesen Problemen widmete, auch ohne Titel durchaus berdas Wissen eines Gelehrten verfligen kann. Im Mindestfalle drfte er zuseinem Thema doch wohl erheblich mehr wissen als jener Kopernikus,der einst vor vierhundertJahren die Grundthesen des heutigen astrono-mischen Lchrgebudes verkndete. Auerdem sollte sich herumgespro-chen haben, da die groen Wandlungen in der Wissenschaft recht hu-fig von Auenseitern eingeleitet werden, da diese sich leichter den Blickfr das Ganze und das Wesentliche bewahren als jene, die durch Teilar-

    3+

    lr ltr r rrrl('rrsiv gebunden werden' Um nur einige landluhge Beispiele

    ltl ,ltrzrtqtt'ili'n: Otto, der Erfinder des Verbrennungsmotors' handelte

    {lr lt,rrtltrrrrtttr mit Kattun und Litzen' Werner von Siemens' dem wir den

    lr h p,r,rlrlrcrr, clen Dynamo und den Elektromotor verdanken' begann als

    Arttll,'rillt'ttttrant' D'' Robett Mayer' der das Energiegesetz aufstellte'Irr, ,\rzt. l)t:r bcrhmte Faraday war cbensowenig mit akademischenI1,,,,1,',t :rrrsgczeichnet wie James Watt oder Edison'

    ,\1,,'r'Iritltcn *i''"'g;t'ost an die Astronomie selbst' Bruno H' Br-f,,t,',t,', st'lbst als Arbeilr begann' nennt in

    seinem bereits erwhnten

    llrr, lr ,'irrt' l{eihc astrono-i"h Auenseiter' Da ist der Kuhhirte Weber'

    rlr.r rrrrrr s,rr,rl..rfo.rch". wi.d, neben ihm der Bauer Palitzsch' der den

    Krrrrrrlt'rt Halley entdeckt' Da ist weiter der Schlosser Carl Bruhns' ferner

    rL,r Nlrrsikcr Herscher, der Zimmermannllall, der uhrmacher Hansen,

    rh r Slt'ttt:rl>eamte Leverrier und viele anclere' Alles Auenseiter! Und es

    r,r., lrcittt uns nicht mehr als gerecht' Neupert und Lang grundstzlich die

    glri, lrctr Qualitten und Mglichkeiten zu unterstellen' Wenn sie die

    ,\rtroturtnie nicht in Gnaden alf"im-t' weil sie sich gegen das kopernika-rrr.,lrcWcltbilduncldieherrschendeLehrmeinungstellen'soistdaseine,rrrr['tt Angelegenhet;, *;^" nicht von der Person' sondern

    von der

    S,rr'ltc rtus Prfen sollte'lllt'illerrwirjedenfallseinstweilenvolurteilsfrei.Eskamunsnurdarauf

    ,ur, ztr zeigen, aug ait"' kopernikanische Weltbitd doch nicht von allen

    l\lr'rrs

  • Sinn, etwa die Zulssigkeit von Entfernungsbestimmungen durch dieCepheiden-Methode oder die einzelnen Deutungen zu jeder der 8l St-rungen des Mondes oder zahllose andere astronomische Spezialitten aufihre Bestandhaftigkeit abzutasten. Wir mssen uns vielmehr dem Grund-stzlichen widmen, in dem alle diese Einzelheiten zusammenlaufen bzw.aus dem sie erwachsen.

    Eine wissenschaftliche Aussage ergibt sich gemeinhin aus zwei Fakto-ren. Der eine Faktor ist die Realitt, die tatschlich vorhandene Wirklich-keit. Das wre in unserem Falle das Universum, dessen reale Existenz wirtrotz aller vergnglichen Spielereien des Geistes unterstellen mssen. Denanderen Faktor bilden die Mittel und Methoden der wissenschaftlichenForschung, mit deren Hilfe die Wirklichkeit zu erfassen versucht wird.Handelt es sich um ideale Mittel und Methoden, so werden sich die wis-senschaftlichen Aussagcn vollkommen mit dcm tatschlichen Befunddecken. Sind die Mittel und Methoden unzulnglich oder gar irrefh-rend, so drfte die Forschung zu Ersebnissen eelangen, die mehr oderweniger der Wirkiichkeit nicht entsprechen.

    Wir schlagen deshalb vor, sachlich zu prfen, mit Hilfe welcher Mittelund Methoden das kopernikanische Wcltbild gewonnen wurde. DiesePrfung mu uns zeigen, ob gengend Anla vorliegt, den astronomi-schen Aussagen zu vertrauen und das kopernikanische Weltbild frr wahrzu halten

    -

    oder eben das Gegenteil.Wer sich einen sprden wissenschaftlichen Stoff gern lebendig und

    anschaulich nahe bringt, mag sich im Geiste eine prozessuale Untersu-chung vorstellen. Der Angeklagte ist das kopernikanische Weltbild. Be-achten wir jedoch, da seine Unschuld einstweilcn als vllig erwiesen giltund da die berwiegende Masse aller Lebenden unseres abendlndi-schen Kulturkreises nicht im entferntesten an ihm zweil'elt, daIJ Zehntau-scnde toter und Tausende lebender Astronomen berufenc Sachver-stndige in dieser Angelegenheit mit allem Nachdruck die Unschulddes Angeklagten vertretcn und da Schule, Presse, Rundfunk, Staat undberhaupt alle ffentlichen Govalten eindeutig auf seiner Seite stehen.Die Anklage wird allein erhoben von unserem persnlichen Selbstbe-wutsein, von unserem Anspruch auf Indir,.idualitt und von unseremGe{iihl, da sich menschentmlichc Werte wie Geist, Seele, Kultur, Gott,Wissenschaft, Ethik, Kunst und andere nicht mit jenem Weltbild vertra-gen. Die Anklage steht also auf schwachen Fen.

    Hren wir nun im Laufe der Verhandlung die Zeugen. Sie stchenunter Eid und drfen nur aussagen, was sic wirklich zur Sache wissen. Esbleibt uns nichts als zu hoffen, da es den Herren Geschworenen mglichist, auf Grund der Zeugenaussagen zu einem Urteil zu kommen.

    36

    +_37

    Die Mittel und Methodender astronomischen Forschung

    l. Das Auge

    D;-:i":iT::J";il::#':::''ffi":Tffi':,1:X".i3:m;Ir,rt. St'in We rkzeug ist das Auge'

    l)ic Astronomit i't ti* frtisch orientierte Wissenschaft' 99 o/o ihrer

    ,\rrssirqcn sttzen tith ;;; ";iische

    Eindrcke' Der Astronom o:T1"'rillr rricht in der angen"ft*tt Lage' beliebig im Universum

    herumrelsen

    rrrrrl.icde Einzelheit zr" Ot' und S"tetle ber die verschiedenen Sinne hin-

    rvcu trrfassen ,r', tO""* Pt-it"ibt an die Erde gebunden' und sein For-

    ', lrrrngsobjekt i,t l"tta"t'ilith unendlich gro' Er vermag den

    Kosmos

    ,rrrt lt nicht zu tasten, zu hren' zu riechen und zu schmecken' sondern

    k:rrrn ihn eben nur ut" "t ft"'e sehen' Damit ist er in hchstem Mae

    ,rrrl tlas Auge angewiesen' Das gilt selbstverstndlich auch dann' wenn er

    rn'ischen sein Auge und den i'o'-ot Apparaturen einschiebt' die zwar

    lr.stimmte e.nalitten des Auges verbessern, das Auge selbst abcr nicht

    iilrcrflssig machen' Wi' *ttdt spter sehen' da beispielsweise der Ein-

    srttz von Fernrohren aller Art nichis an der optischen Situation ndert'

    Das Auee att'tt "itt-'t' Es

    nimmt Reize auf' Ihre Einordnung und

    r\uswertung bteibt der "hit'1'"'1t'ult berlassen' die alle einlaufenden

    l{cizmeldungen auf Grund ihrer Erfahrungen und auf Grund der aus an-

    rlt:ren Sinnesbezirken tit"ttfftt'dtt' Meldungen deutet' verknpft' sprach-

    lich berlagert und t"it" Die Situation lt sich sinn{?illig mit den

    Verhltnissen it tit'tJ iluchboot vergleichen' in dem die Befehlsstellenur indirekt a,ttf' a"t' gtobachter am ieriskop unterrichtet

    wird' '

    Es ist klar, da ti"e Fehlerhaftigkeit des Auges zu Falschbildern im

    Gehirn luhren mulS' Mikrmmungen von Hornhaut und Linse erzeu-

    gen Verzerrurr*.t' ""J V"rzeichnungen'

    das Versagen von Farbzpfchen

    Earbblindheiten' Aber selbst unser "trnults' gesundes Auge zeichnet sich

  • Die,,Frasersche Spirale"Eine rlrr lrt'rrascherrrlstun Einbet-

    turtcstriuschrrrtgt'n, die nr:rrr ktrrnt. \V:rsu'ic cirrc Spiralc aussit'ht. ist in \\'irk

    lichkeit cirr Urneinandrr vol seschlos-sencrt. irt sich zuriit kl:ruft:nden

    Kreiscn.

    .)

    durch bcstirnmte Unzr-rliinglir:hkcitun aus, di(' zu Fehldcutuncen fhrcn.So ist beispit:lsu,cisc clic zeitlichc Rcaktionsfiihigkeit dcs ,\uses rccht be-qrenzt. Lauli:n vor ihrn mehr als cll'Bilder in ciner Sckunde ab, so r.er-mag es cliesc nicht nrr:hr l,oneinander zu trcnnen. Dicscrn N'Iancc[ l'cr-danken rvir bckanntlich dic Illusion dcs Fihns. Es ist bcsondcrs l)cmcr-kcns."vcrt, da[J sie uns irllch erhaltcn ]r[eibt, olr',vohl lr.ir bcr il-rre Ursachcscrlau Lu)lcrrichtct sind. Sclbst dic strkstc gt:istigc Bcmiihung ist iruller-stande, dcn optischcn Ilindruck zu korrigicrcn und hintcr clem ablaulcn-clcn Film dic \Virklichkcit -- n:irnlich eine Atrlbinanderlirlgc 'urin Einzcl-bildern li'stzustellcn. \\'ir untcrlicgen vollkorrmen clcr optischen 1'eiu-schung. ,^ihnlich geht cs Llns) \\rcnu wir an Eiscnbahngkriscn cntl:rng bli-cken. \Vir schen, u.ic clit: Gleisc in cler Fcrnc zusammcnliLufen, obglcichr,r,ir genau rvisscn. dall sic ihren Abstand beilrchalten. Einigc $'eitere opti-sche Tuschunger], :ur dcnen rvir n-rcssend clit' (lcrvalt dcs optischen Ein-drucks Ii--ststcllcn kr)nnt:n, cntnchmcn rvir irus Dr. Christol \Vilsrnann\Vundcnvclt untcr dcr'I'arnkappc (Fels-Vcrlag, Esscn I943).

    \\'ir crkcrrnen leicht, d:r das ,\uge keincn idcalen ,\pparat dalstcllt.Es zeist clic \Virklichkcit nicht sr, rvie sic ist, sonderrr vcr{lscht sic aufGrund scinr:r bcsondt:rcn Eigentmlichkcitern. Es ist :rlso durcharrs nir:htalles w-ahr. rvas man sit:ht.

    Ist nun das Gchirn ausschlic{Jlich auf dic \Icldungcn dcs Augcs ange-lviescn rvic in dcr r\stronomic so jrnst r:s in scincl Urteilsbilclungviillig von dcr Eiscnart dieser Nlcldunsen ab. Diese Einsicht bitten r'vir zubcdenken. \\'rde d('r .Astronorn bcispielsn'cisc eine Frascrsche Spirirlcu'eit draulJt'n im \\'eltt:nraum entdcckcn, so nrtc cr r:inc cchtc Spiralerrnterstcllt:rr, solangc t'r nicht Vcrdacht zrui' oPtische '1'liuscl-runs schtipftu lld seincn optischen Iiinclruck clltsprcchencl korrigie rt. Merkwrdiger-weise spielen die optischen Tuschungen trotz ihrer Hufrgkeit in

    li

    ,I,

    Das,,Gottschaldtsche Muster"

    lc rr;ilt.r clie (ir'r.rtlt rl lrn dtrr Qtr' llpurrkt dcrS,,.rl,l.n lt.rank,'ttttnt'tt' clrsto r trl togencrsehctr sie aus.

    rl, r Aslronomie berhaupt keine Rolle' Ein Verdacht auf optische

    I ,rrrr.ltunq wird kaum jiolt geuert und nahezu alle optischenl urrl'ii

  • Kaum zu glaubenlI)ie Lirrie u isr qt.rrau so l:rns rr,ie dic Lirrie Ir, olru,ohl clit,Linjc b nr:serrrliclr krzcr zuscirr sclrcint als clie Lirric :r. Eirrc \\'inkcl unrl Stn.ckerrtus
  • a) Der Punkt im AugeDer Bildschirm unscres Augcs, die Nctzhaut, ist sehr dicht mit sehzpr:chen bcdcckt' Man rechnet im gelben Freck mit 14000 bis15 000 Sch-zpfchcn aul einc. euaclratmillimercr, also au| eine Flche, die klei'erals der ofise.anntc stecknaclerkop| ist. sie sind natrrich

    "rrtrpr".h",rdschmalhftig' Ihrc Dicke ist mit 0,003 mm oder i, der winkclgre mit50" r liinfzie Bogcrrsckundcr.r J gcmesscn rr.order r.Am Rande vcrmerkt: Um den Bcgriff cler Bogensekuncle zu verstchen,

    stelle. sie sich am besten sinnriilig cine Torte vor. um clcn Mittelpunktherum licgen 360 Grad. Schneiclen u'ir also die Torte in 3oo spitz stti-1: r'q so umlalJt jedes stck cine, r'inkel

    'on l Grad. Dicser r,vircl i,60' (sechzig Bogcnrninuten) u.tertcilt, eine Boecnminutc wiecrcr in60'' (sechzig Bogcnsckunclen). Eine Boecnminute ist also der 21 600. .I-cilunserer I'orte, einc Bogensekunde der 1296 000. .Icil.

    Jedes sehzpfchcn steht ,un Iiir ei,c. Lichtpu^kt. Ein ei.zelnes serr-zpfchen liefert ein punktbild, das mzrn mit clem Einzelpu,kt eines Ras-ters vcrslcichen k,nte. lvolrcn n,ir vo, cinem Gescnstancl mchr ars nurein Punktbild erhaltcn, so msscn wir schon mehrere Sehzpfchen in An-spruch nchmen, dic dann frcilich einc cntsprechende \vinkclpriie bean_spruchen' Die untcrc' Grenzc liegt bei 75 Bogensckunden. \\ras untcr ci-nem klcincren \\rinkel eintrifft, trifft ebc, ,ru.

    "ir., einziges schzpfchenund erlzrubt deshalb keine Gcstaltwahrnchmung mchr.Das bedeutet:

    Jcdes beliebige objekt, cras untcr cinem klei'cren !\,i.kcl als 75,,:ruI'dcr Nctzh:rut abgebilclet wird, crscheint uns als punkt.

    Wichtig ist weircr:Ei, Punkt im Auge sagt nichts bcr clie wahre Gestart und Gr_e des Objekts aus.

    u,d noch eins: wenn ci, punktb,d au'einem sehzpfchen auftrifrt,so ist dic Lcitung bcscrzr. Allc Gegenstnde hi.ter j.r Objekt, r..o.dem unser Punktbild stammt, kommcn optisch nicht mehr rr. i\,irkrr,g,lalls sie ,icht dank einer enrsprcchend stiirkcren Lichtstrahlu'g durch daserste Objckt hindurchzuschlagcr.r r.ermgcn.

    Dic Punktbilder der Nahobjekte verhindcrn die Wahrnehmungdcr Fernobjcktc.

    /.fTZ 43

    I )r,. gcringe winkelgre, die zur Erzielung eincs Punktbildcs erfor-, l, r lr, I r ist, rnlcht es verstndlich, da Punktbilder bercits von den Verun-rr ililr,,ililg('rt cler Luft geliefert werden knnen, von Staubkrnchen, Ru-11,,, l.r lrt'tr, Wassertrp{bhen u. a. m. ... Dazu braucht man kaum viel zu,,,rtiln. (l('pll

    .jcder von uns ist l,ohl schon einmal durch Nebel oder durch, rrr,. Stirrrltw

  • lVir legen uns flach auf den Rcken -

    irgendwo in der lreien Ebe-ne

    -

    und blicken zum Himmel hinauf. Ein suter Freund von uns setztquer ber den Himmel eine Kette von Meterballons, und zwar jeden ein-zelnen haargenau so weit von der Oberflche unserer Augenlinse ent-fernt, da er uns eben als Punkt erscheint. Wir wissen bereits, da er imidealen Falle dreitausend Meter Entfernung einhalten mu. Wir sehenjetzt also von ganz links bis ganz rechts eine Kette solcher Ballonpunkteber uns.

    Ist diese Kette nun in Wirklichkeit gradlinig oder ist sie gewlbt? Nun,sie ist natrlich real gewlbt. Die Wlbung der Linse mu sich in entspre-chender Vergrerung wicderholen, denn das Auge nimmt ja Gegenstn-dc gleicher Gre cben nur dann unter dem gleichen Winkel wahr, wennsie den gleichcn Abstand von der Linsenwlbung bcsitzen.

    Jetzt mag unser Freund in die Kette hincin ,"veitere Ballons setzen, diezwei Meter Durchmesser habcn, dafr aber sechstausend Meter weit ent-fernt sind. Die Schwinkel bleibcn damit die gleichen. Auch diese Ballonserscheinen uns als Punkte und das Auge reiht sie in die vorhandene Ketteein, ohne berhaupt zu merken, da sie andere Gren und Entfernun-gen vertreten! Treiben wir die Sachc auf die Spitze. Wir lassen durch un-scren Freund jetzt Tausende von Ballons ber den Himmel verteilen, allemit ganz verschiedenen Gren und Entfernungen, aber in jedem Einzel-falle so, dall die Sehwinkel immer gleich bleiben, da uns also der betref-fende Ballon cben als Punkt erscheint. Was sehen lvir?

    lVir sehen cinen gewlbten Ballonhimmel, der die Wlbung unsererAugenlinse riesenhaft wiederholt. Und wir bedenken zugleich, da dieserBallonhirnmel in Wirklichkeit nicht gewlbt ist, da die Ballons in den ver-schiedenstcn Entfernungen stehen. Die Rolle unserer Versuchsballonswird alltglich von jencn Milliarden Partikeln in der Lult bernommen,die wir bercits erwhnten. \,Venn wir zum Himmel blicken, so haben wirfortgesetzt cincn solchen Ballonhimmel ber uns, denn fr das Auge ist esbelanglos, ob die Punktbilder von Ballons oder Staubteilchen oder !Vas-sertrpfchen kommen. Das gilt Iiir dcn idealen Fall vllig klaren Him-mels. Da es erst recht gilt, wenn sich dort oben die Objekte als Wolkennebelartie drngen, ist selbswerstndlich.

    Es ergibt sich:Das Auge sieht ideale Fernsichten stets als flache Gewlbe.

    Das bedeutet umgekehrt:Wenn wir konkav gekrmmte Gewlbe sehen, so brauchen die-se in Wirklichkeit nicht vorhanden zu sein.

    44

    c) Die Augenebene

    lrlr,rl, l"r'r'rrsichten erhalten wir nur' wenn wir zum Himmel blicken' Bei

    rr\r rr'r ttt'u'hnlichen Biicktitlltt"'g beziehen wir die Erde mit ein und

    rr lrr rr rl;trttt Dinge in ';;;**"'"ant und andere

    in grerer Entfer-

    rrrrrrli zrrglcich' Ot' At'g; u"rsucht natrlich, auch jetzt' jene Wlbung zu

    lrrll.rr. lic sciner t

  • Augenhhe-

    steigt' whrend greichzeitig die Bume am stral,enrancle kleiner werdenund sich ihre Wipfel ::** Di. gl"i.;;;rscheinung knnen wir natr-lich auch auf.ieder stdtischen sfu;;;;rchten, fars sie nicht sar zt_tkurz ist' Es empfiehlt sich nur i--.;,-;;near unter die Augen zu hal_ten' Dann fllt uns

    'as phnomer, au, .'i. .rs rieber Gewohnheit ber-haupt nicht mehr bemerken, nmrich u* ,i.ur*r, auf Dic ursache istktar. Das Auge wlbtt:i.f,*i""^;

    .ilr: j, i.rr_,. Sichtfeld nach bestenKrften ein und zentriert es auf den Brenripunkt. Die seitlichen Einwr-l::1.: *,,"" we.niger. uur r,,a sri *;';;. untersuchung auch weni_[Jer lnteressanr, aber sie sind natrlich vorhar.ler. \\,ichtig ist fr uns indiesem Zusammenhang, da alles, was .i..nr, der Augen liegt, nach::,

    was unterhalb liegt, nach oben A al" aug",rhhe hineingewlbtwo nun Himmer und Erde zusammenstoen, fallcn uns die seitlichenEinkrmmungen verhrtnismig

    -"*'"r'rurr sehen vor alrem zweiEbenen, von denen die eine urtigt ,,r J""o.re sich senkt.Himmel und Ergenhhe rr.r,n'*t"i:"*n

    Ir das Auge stets annhernd in Au-Dabei wlbt sich der-Himmel als ideale Fernsicht gleichmig in clieAugenebene ein, die Erde dagege" j. ;;.; a'"* Stu,rapunkt des Beob_achters in einer Wlbung, aie ,i ,ro ,r-r-.f.;. der idealen lVlbung an_

    46

    +7

    Scheinwtbung des Meeros

    qL'rr lrl,.ic hher sich das Auge ber der Erde befindet. Selbstverstndlichlr,rrrrr rricmand selbst in hchsten Hhen strkere Wlbungen sehen, alsrlr. l,irrscnwlbung hergibt, aber ein Flieger sieht das Land unter sichrt,rrkcr qckrmmt als ein Leuchtturmwrter und dieser wieder strker alslrrr Splzicrenger.

    Nrrn mchten wir bedenken:I Irrmittelbar ber der Erdober{lche befinden sich sehr viel Staubteil-

    r lrrrr. Wassertrpfchen, Ruflckchen und andere Partikel, die vielcl'urrktlrilder zur Abdeckung der Netzhaut liefern und in hohem Mae dielrirrlcr ihnen liegenden Objekte abriegcln. Im Himmclsabschnitt dagegen,,r lrw'r'ben die Partikel rveniser dicht, soda sie erst ber grere Entfer-rrrrrrg hinweg die optische Wand bilden. Das optische Phnomen mte,rlso clie vorstehende zeichnerische Darstellung finden.

    d) Das StrahlenendeUrrtcrsuchen wir nun eine weitere Eigentmlichkeit unserer Augen. trVirrrclrmcn von einem Lichtstrahl, der auf die Netzhaut trifft, nur den End-reiz, also gewissermaen den letzten Millimeter auf. Vielleicht knntenuir notfalls auch noch das kurze Stck Strahl zwischen Netzhaut undl,inse berwachen, aber

    wie der Lichtstrahl auerhalb des Auges verluft, bleibt unbe-kannt.

    Er kann gerade sein, aber selbst wenn er sich in wilden Kurven krm-rncn rvrde, vermchten wir das optisch nicht festzustellen. Das Strahlen-t'nde allein erlaubt keine Aussage.

    Das Auge verlngert das Strahlenende stets zu einer Geraden! Tr-li: also ein fernes Licht auf krummen Wegen in unser Auge, so wrde dasAuge von der Krmmung berhaupt keine Notiz nehmen, sondern denauftreffenden Lichtpunkt gradlinig in die Ferne hinausprojizieren!

  • wohrer Ort

    Damit abcr wrde es dann die Lichtquelle an einer ganz anderen Stelleals an ihrem wirklichen Ort sehenl

    Das Auge befindet sich damit in der Lage eines Mannes, der im dich-ten Nebel auf der Landstrae geht und vor sich das Ende eines Seilsschleifen sieht. Er '*'ird wahrscheinlich folgern, da das Seil an einemWagen hngt. Es knnte aber auch sein, da ein treibender Ballon dasSeil nachschleppt, da es also sehr bald eine strkere Krmmung an-nimmt, als unser Mann im Nebel ahnt. Gewi, unsere Nltagserfahrungscheint uns zu zeigen, da die Lichtstrahlen gradlinig auf uns zukommen.Das besagt aber nichts ber ihren Verlaul ber grl3ere Entfernungenhinweg. Wir knnen beispielsweise aus unserer Alltagsbeobachtung her-aus eine Verkrmmung von 3 mm auf tausend Meter optisch nicht fest-stellen. Ein Lichtstrahl mit eincr derartigen Krmmung wird von uns alsdurchaus gerade gewertet. Dieser gleiche Lichtstrahl knnte jedoch trotzseiner so geringen Krmmung nie den nchsten Stern erreichen, sondernwrde in der Bahn der Erde um die Sonne herumlaufen.

    Verzichten wir .jedoch fr jetzt darauf, zu prfen, welchen Weg die

    Lichtstrahlen real nehmen. Wir mssen uns spter ohnehin ausfhrlichmit dieser Frage beschftigen. Einstweilen gengt die Erkenntnis, daIS dasAuge

    nur das Endstck eines Lichtstrahls emp{iingt und nicht festzustel-len vermag, ob die Lichtstrahlen gradlinig oder gekrmmt durchden kosmischen Raum laufen.

    4B

    49

    sc**

    Ao-rtg.n. @d

    ffi '^p lo'otDf,'*'ti' ' in tt^ !2n\I.,1 r,l, llr,'rrrrrgn(lischerWcllennachLebedcrv lskirlcnstrith=1()k(n'clur2l('=102'tistl000gesetzt

    e) Die Wellengrenze

    /rrrrr\Vt'st:ndesLichtsliegenzweiverschiedenewissenschaftlicheTheo-nf n \'()r', rlie sich fteiUcf'*-ottt schon in absehbarer

    Zeitzl einer einzigen

    I lr.orit' vcrschmelzen drften' Sowohl die Korpuskulartheorie.wie die

    \\','lL'rrthcorie bringen n"t"g" zu ihren Gunsten' Diese physikalische

    'r ,rlr,.rrrrrtik soll uns in dieseiuntersuchuns nicht berhren'

    wir nehmen

    ,rrr, lt kcinc Stellung, *t"n *it uns jetzt auf die Wellentheorie beziehen'l)irs l,icht gilt als Teilgebiet der elektromagnetischen Erscheinungen'

    /,r r r lit'sctr rechnet ."u'-' Fi"'tt*tllen' Elektrizitt' Licht' Rntgenstrahlen'

    ( l,rrrrr,^strahren und Hhenstrahren, also wellen von Kilometerlnge bis

    rrr solt'hen, die nur winzigste Bruchteile eines Millimeters messen'

    r\Vcllt'nlngen mit *u" gOltt'lich in Angstrm-Einheiten' I AE ist

    pil'iclr % 000 000 mm' E'i"t Wllt von 10 000 AE ist also %o mm lang')

    Das Auge nimmt nur elektromagnetische Schwingungen zwischen

    4000-8000 AE auf' I istNtrr dieser schmale Schwingungsbereich ist sichtbares

    Licht unc

    , l,'r r r Auge zugnglich' Alle anderen elektromagnetischen Schwingungen

    ,.risrit.rcn fr das a,rg. ,ri.tt. Das ist eigentrich eine ungeheure sache. die

    rrr:ttt sich recht bedcnken sollte'

    Das Auge sieht nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit'

    Von all den Wellen, die ber die Erde und durch den kosmischen

    l{irrrm laufen, nimmt es nur einen ganz geringen Anteil wahr'

    I) Die optische TarnkaPPe

    liltssen wir die Aussagen zusammen:Das Auge

    ',.trnlttJttin objektives' sondern ein optisches Bild' Dieses

    optische Bild braucht der \{irklichkeit nicht zu entsprechen' Jedes Ob'iektwirr bei einem kleineren sehwinkel ars 75 Bogensekund"l

    ,1T.Punkt'

    l')in Lichtpunkt i- A;; "gt nicht' ber

    die wahre Gestalt der Lichtquel-

    It' aus.Ideale Fernsichten erscheinen dem Auge srets als

    flache Gewlbe. Se-

    hcn wir ein Gewlbe, so braucht dieses real nicht r"orhanden zu sein'

    Himmel und Erde treffen fr das Auge stets annhernd in der Augen-

    t:bene zusammen'

  • Das Auge empfngt nur das Endstck eines Lichtstrahls u,d vermagnicht fcszuste,en, ob crie Lichtstratrt.,, gruarrig oder gekrmmt r.,erlau_Das Auge nimmt nur elektromagnetische Schwingungen zwischen4000-8000 AE aut Es sieht .rrh..

    ";;i;en Ausschnitt cler wirkrichkeit.Insgesamr: ,u, l:q. ist kein Brge fr die \!,irktichkeit. Es vermitteltein unvolrsrndiges Bild a., R.alwelirrrJ-at.r,, di"r", g.-I3 ,.1.,", oo_tischen Eigenwilligkeitcn wesentlich ,;. ..

    Damit liegt das Universum unter eirDas braucht nicht vier zu besaslcn,

    -J:';:1]*',lJ:iilil;,,,verliilschungstenclenzen des Auges ..t urr.r, und eliminiert wcrden. DieAusmerzung ist ohne weireres mJglich, au .i. ,i.t aus den Konstruktions_eigentmlichkeiten des Arg.,

    ".g"" "" ,"r"o_ig zu fassen sind.Damit kommen,.d;;;',; j;lJ:ilffi

    ,'.:.r.::,il:il:T.:.T:l;,H.j"Ur"fll,

    die Asrronomie die Fragwrdigkeit des optischen Einclrucks er-Hat sie die optische_n {Jnzulngrichkeiten bercksichtigt und ihre Aus-sagen wie ihr gesamtcs \,Veltbild op,tis.t, neutralisiert?oder enthrt clas kopernikanische r,v.rtr,a Aussagen, die ausschlie-lich zruf dem optischen Eindruck t

    ".urr"r, ,r.ra nicht die wirkrichkeit, son-dern ein unzufellencles optisches nifJ fr.r.fr."ifr"rl :

    Die Astronomie verhrt sich erstaunlicherweise so, als bringe dasLicht allein Botschaften aus crem urirr..r,r- und als drcke cras Univer_sum alle seine Befunde, seine Zustnde und Gesetzlichkeiten ausscrrlie_lich in Licht aus.sie vcrhlt sich so, als sei dieses Licht eine eindeutige, absoruteKonstante' deren wesen und lvirken bis zum lerzten geklrt sei. und sievcrhlt sich schlielllicl

    Umstnden 0,, ";;;d';: ;:lii,il#;.*;:ro

    i-,,,e. und unter arenDiese Festste,ungen wollcn wir jetzt nicht im einzelnen belegcn. trvirwerden iedoch im weiteren Verlaui ,_,r.r.... 'Ur,.rsuchung immer neueBewcise fiir sie erwh

    zweiphnom.,.hi,;:;:,iT'j:"11"f ;:T;,,J[,H,#vielleicht zu wesentlich.anderen Arrrug"n ;.io__"r, wre, wenn sie sichin der Vergangenheit nicht so

    ""rr.hir.:fri.; .i,ir.t, orientiert htte.Da hat man in den letztenJahrzehnten di.-g,;h.r,rt.ahlen (kosmischestrahlung) entcleckt uncr studilrt. p, rrrrriJ ,ich um eine auerordenr-lich energische strahlung, die noch .ir" -.t..dicke Bleiplattc zu durch_schlagen vermag' sie kommt aus dem universum und trifft

    -

    obwohr sie50

    rh lr ,,t,.llr.rrrvt'ise in der Lufthlle zu sekundren Schauern verstreut- imlr,,r ltlir lrcrr berall auf der Erdoberflche mit gleicher Strke und verti-l,rl r rn, sorLr{3 cler Eindruck entsteht, als be{inde sich irgendwo da drau-lt rr ,.trrr. str.irhlcnde Kugelwand oder eine kugelschalige Schicht, von derr|ltr rlrr.sr. I{iihenstrahlen gleichmig von allen seiten her zur Erdober-ll,lr lr sr lrit'lJen.

    \\'r'[ lrt's Weltbild wre wohl aufgestellt worden, wenn seinerzeit Ko-lrr.rlrLrrs rrrit seinen Augen nicht die Lichtwellen, sondern diese Hhen-rlr,rIrI tt'uvithrgenommen htte?

    I lr.rrt. wci die Astronomie mit dcn Hhenstrahlen nichts Rechtesrlr/ul:urg(.11. Sic lassen sich in ihr optisches Weltbild nicht einfgen. DieI,r,rpgr.is( 1ur, was von beiden realer existiert

    -

    dieses optische Bild der\\'r,lr 0tk.r diese Hhenstrahlen mit ihren fnfzig Millionen Elektrovolt.

    l);r lrirt man weiter in dcn letzten Jahrzehnten die Rundfunkwellenlrrtr[.r'kt, studiert und technisch ausgewertet. Wir werden spter zeigen,rl,rll sich clie Rund{unkphnomene mit dem kopernikanischen Weltbildrrrr lrl vcreinbaren lassen. Rundfunkwellen sind elektromagnetische Wel-l,.rr, rlit' bestimmten Ausbreitunssgesetzen unterliegen. trVir drften siel,.rrrr.slitlls ber ganze Erdteile hinweg oder gar um die Erde herum schi-r Lr.rr kiinnen. Um den alltglich berprfbaren Befund zu erklren, mu,lrr. Astronomie Erklrungen abeeben, deren Haltlosigkeit sich leichtrr,r, lrwt:isen lflt. Sie mu den langen Wellen zuschreiben, da sie sichrrrrr rlt,n Erdball herumkrmmen, und fr die kurzen wellen mu sie eineI 1,.:rviside-schicht erfinden, so dalS sie sich im zickzack zwischen Erd-,,l x.r.ll:iche und Heaviside-Schicht fortpflanzen knnen. Welches Weltbildlrirllt. Kopernikus wohl aufgestellt, wenn er nicht die Lichtwellen, sondern,1i,. l{adiowellen eesehen htte? und welches weltbild wrde wohl einrrrorlcrner Astronom aufstellen, wenn er sich nicht allein auf seine Augenr,,.r.liclle, sondern auch die Radiowellen

    -

    gafiz abgeschen von anderenllrtschaften aus dem Universum

    -

    einbezge?Wir bitten, diese Frage zu bedenken, whrend wir P. Bellac's Artikel

    ,lt:rdiosender im Weltenraum

  • gen vom Verfasser), die uns mit ihren elektrischcn Wellen stndig bom-bardieren, ohnc dall wir dies bis vor wcnigenJahren wuten.

    Um das.Jahr 1930 beschftigte sich der amerikanische RadiospezialistK. G. Jansky mit der Erforschuns von atmosphrischen Strungen. Umihrcn Ursprung festzustellen, benutzte er besondere Antennen, mit dcnener dic Richtung der Strquellen mit sroller Gernauigkeit angcben konnre,wie etwa dic Lage einer Gewittcrfront oder andercr Naturerscheinunsen,welche die Atmosphre elektrisch bceinflussen. An Taeen, an denen sichsonst keine atmosphrischen Strungcn meldeten, hrteJansky im Laut-sprecher seincs Instruments ein zischendes Gerusch, das sich nur dannzeigte, wenn er bestimmte Stellen des Himmelsgewlbes anpeilte. Dabeiwanderte dic Strquellc in genau 23 Stunden 56 Minuten rund um dieErdc, also im Intervall eines Sterrntages. Die elektrischcn Wellen konntendemnach nicht r,'on der Sonne stammcn, sondern sie kamen unmittelbaraus dem Wcltenraum. Es dauertc einige Jahre, bis Jansky als Str-sendcr

  • nahe kommen, dann werden sie heftig angezogen, und dabei knnenelektrische Wellen auftreten. Eddington hat auch die Geschwindigkeitbestimmt, mit der solche Teilchen sich im Weltenraum bewegen. Nachseiner Theorie wre aber die errechnete Intensitt der bei uns eintre{fen-den elektrischen Wellen kaum den zehnten Teil so hoch, wie wir siebeim Empfang der Milchstraen-Signale tatschlich messen. (WelchesGlck

    -

    sonst htte vielleicht doch jemand die als absurd erweisbareDeutung Bellac/Eddin[Jtons ernst nehmen knnen. Der Verfasser.)

    Man steht heute also noch vor einem Rtsel. Vielleicht sind beide An-sichten richtig, nmlich, da sowohl die Sterne wie die Elektronen-Materiewolken in ihrer Nhe sich als gigantische Radiosender bettigen.Wir knnen diese Frage heute noch nicht klren. Wir wissen nur, da unsohne UnterlalJ kosmische Radiosignale erreichen, die im Bereich derSterne der Milchstrae von mchtigen Elektronenwirbeln ausgestrahltwerden. Mit Lichtgeschwindigkeit reisen sie durch den Weltenraum, undeinige dieser kosmischen Wellenzge verirren sich auch auf unseren win-zigen Planeten. Als leise zischendes Gerusch im Radioempfiinger ver-nehmen wir dann ihre Botschaft, die heute noch voller Rtsel ist, unsaber vielleicht in naher Zukunft helfen wird, das kosmische Geschehenbesser zu verstehen."

    Nach diesem Abstecher in das Vorfeld echter Forschung mssen wirnun zur Astronomie zurckkehren. Wir haben noch zu prfen, ob dieAstronomie wenigstens dort die optischen Bedingtheiten bercksichtig-te, wo sie wirklich kaum zu bersehen waren. Wir whlen dafr zweiBeispiele, zu denen wir uns auf Grund des Vorangegangenen bereits eineigcnes Urteil erlauben drfen.

    g) Das HimrnelsgewlbeWir stellten lbst, da das Auge beim Blick zum Himmel aus den Punktbil-dern dcr Milliarden Partikel in der Luft cin flaches Gewlbe schafft. Dic-ses optische Gewlbe bezeichnen wir landlufig als Himmel.

    Das Himmelsgewlbe ist ein rein optisches Phnomen!Es ist also keineswegs so, dal3 sich wirklich ber uns der Himmel

    wlbt, sondern diese Wlbung wird uns vom Auge nur vorgetuscht. Sieist in Wirklichkeit nicht vorhanden.

    Ganz drastisch belegt das eine Wolkendecke, die man von untenund von oben betrachtet. Von der Erde aus sehen wir sie schsselfrmigber uns gestlpt, whrend der Flieeer in sie wie in eine Schssel hin-einblickt.

    Da die Punktbilder der Luftpartikel die Netzhaut besetzcn, ist das op-tische Himmelsgewlbe fr das Auge eine reale Wand, durch die es nicht

    5+

    Irrrr,lrrrtltzulllicken vermag' Diese optische Wand deckt alles' was sich

    rr.tllt lntullen befindet, i""'o wirksam ab wie etr'va eine Nebelwand'Was sich jenseits des Himmelsgewlbes befindet' bleibt fr das Au-qe unsichtbar!l)i:shalb ist es einfach unmglich' in das lJniversum hineinzu-blicken!

    Nrrtrlich eleicht dieses optische Gewlbe nicht einem Gewlbe aus

    sr,.irr .clcr Beton. Es besitzt mehr die Dichtigkeit eines Nebels. Am besten

    rlrrr.lit'clcrVergleichmiteinertrbenMattscheibeoderMilchglasscheibet r clli'rr.

    I )icsc gcwlbte Mattscheibe besrenzt unser astronomisches Sichtfeld'

    Si. r'r'laubt es nicht, Objekte je"sei im Raum noch wahrzunehmen' fallsri. r richt *it urn.rg.*hnliher Lichtstrke hindurchschlagen' Objekteri,'rirrger Leuchtkrafi bleiben einfach unsichtbar' wie z'

    B' Dunkelsterne'

    l)rrrrkclwolken,schr,r'achesterne'Anderseitserlaubtsieinfolgeihrerl)rrlt'hscheinbarkeit ohne weiteres das Durchscheinen starker Lichter -r,rli'rn diese berhaupt nicht erst sekundr an ihr entstehen' Wir

    knnen

    ,rlso Sonne, Mond und Sterne durch die gewlbte Mattscheibe hindurch

    sllrcn. Dabei ist allerdings damit zu rechnen' da wir die Konturen der

    Liclrtquellen nicht mehr Icharf erf;assen knncn' da die Mattscheibe eben

    r k x'h trbt und verschleiert'Schon aus diesem Grunde haben wir zu befrchten' da

    die exakte Erforschung des Universums mit optischen Mit-

    teln unmglich ist'EineninteressantenBelegfrdieMattscheiben.Wirkungderopti.

    schcn Wlbung scheint die Beobachtung zu bieten' da Sonne' Mond

    trrrd sternabstnde am Horizont wesentlich grer erscheinen als im ze'

    rtith. Das Phnomen wrde eine Erklrung {inden' wenn wir annehmenki)nnten, da wir nicht Sonne und Mond selbst' sondern deren Bilder

    iruf cler Mattscheibe wahrnehmcn'Wichtig ist nun noch eins:Das Himmel'g"*1b", das wir wahrnehmen' ist rumlich recht

    be-

    grenzt. Sein Durchmesser ist zwar grer als der unseres Sichtfeldes

    55

  • (siehc Horizontzcichnung), aber dalr h:ilt sich unser Siclrtferld auch rnrccht beschcidencn Ausmat'n. \Vas u'ir normal r.'on dcr Erdoberflchebcrseht:n kiinnr:n, sind in dcr Ebcne einige Kilometcr im Urnkrcis, r'oncinem'I'urm odcr eincm Bere einige l)utzcnd Kilorncter. Unscre optischePlattlorm ist eint: krcisrunde Schcibe. Und ber diesc stlpt sich, einigeKilometcr rvciter drauen anst:tzcnd, das Himrnelsgelr,lbe.

    Sctzetr u,ir jetzt diesen Sichtraum zur garlzen Erdt: in Beziehung, socrgibt sich, d:r cr irn dcr Erdsriille gemt:sscn schr klt:in bleibt. \'crklci-trern r,,"'ir ctwa dic Erclkugcl zu einer Kugcl von zwci Nlt:tern Durchmesscrurrd sebcn u'ir unscrcm Sichtlbld grolJzgig zrantzig Kilometer Durch-rnesscr, so erh:rlten rvir irus dem rundcn Vcrhltnis von I 200 000 NIc-tcrn : 2 Ntlcturn cincn Mastab von 600 000 : 1. Unscr Sichtlbld wrdealso an clcr 2-Nlcter-Kuscl einen Durchmessr:r von rcichlich 3 Nlillime-tern und zuslcich das Vcrhltnis, das nachstehendc Zcichnune andeutct,crscben. bcrraschcnd, nicht rvahr? l)abci habcn rvir auch noch erozLi-gig gcrechnct. Jcne poetischc Darstellung, r,vonach dcr glt:iche Himmeldie sctrcnntcn Licbenden bcnr.lbc, cnvt:ist sich als Irrtum.

    Der Himrnel ist cine lokale Angelegenheit..|cder Ort und jedcr Bc-obachtcr besizt scincn eigencn Himrnel. Berlin hat st:incn Himrnel 1rsich, cbcnso l,cipzig, Nlnchcn, l{orn, London kurz, cs gibt za}rlloscHitnrncl ber der Erdc. Ncbenbei bernerkt: Das landlufigc ptolemiiische\Veltbild, das vor dcn'r kr4renrikanischcn galt, ist nichts andelcs als clas\\reltbild diescs optischcn Sichtbr:rcicl'rs. Scir.rc Ek:mente sind cin schci-bcnfi;rrniges, cbetres Stck Erdobcrflchc und das Hirnmclsgcrvlbc, dassich darber stlpt und dic krciscndc \Vandcrung von Sonnc, Nlond undPlan(:tcn dahinter zu schcr.t erlaubt. \\tir finden dicses ptolcmischc \\'clt-bild hcutc drirftig, abcr man htc sich licber, darbcr zu sltottcn. Eskiinnte sich cines Taees herausstcllcn, dalJ cs scinc Existenz nicht cincrUnfihigkcit oder eint:m Nichtr,visscn scinr:r Urhebcr verdirnkt, sonderrreiner beu,'utcn und bcrvundernsrvi-irdigen Beschciclung.

    Hat nun clie Astronomie all das crkannt, zugcstanden und br:rck-sichtigt?

    Unserc r\ntu.ort mul] lcider ein slattes Nein sein.Die ,\stronomic ist sich olli:nbar nicht bervut, dal3 das Himmclsec-

    rvijlbc ein rein optischcs Phrromcn ist.Sic ist durchaus dr:r N{cinung, ir-r das Unir.'crsum hineinblickcn und cs

    56

    Die Welt hinter der Welt

    ",,

    r'ttlltt sith dt:r mirtelaltt'rlithc Zt:ichrlcr clas \Vt'ltgclrriuclc vor' die Erclc als llachc

    .,, lr,.ilrr,. clariibcr ai. nlr,nril,*l schale clcs Himmt'ls. clirhinter dit'r'erlrorscue atrdcrc

    \\, lt scitres trlvstischett Scltauetts' l

    rrrit optischen Nlitteln cxakt erlbrschctr zu ktrnen' Dicse N'{einung \\rar

    ,li, \'oraussetzung allcr l-orschungsbcmhungcn cler letzten')ahrtrun-r ltt (t'.

    Sir: beriicksichtist I'crnt:r nicht clie lokale Begrenzthcit dcs Himmclsgc-

    rr rillrcs und glaubt, der Himmcl rvillbe sich um clie sanzc Erdc hcrum'

    t,;;*a* *r Hcr:ruslJcber: l)icse Alrbilclung (Hier ist iilrrigens clt'r RaDd dcr Ori-

    ,irrt;rlzcichnun[ t"tng"lu""" t'ordcn'1 finclet 'ich in t'i"len zlstrollomischcn utrd thc-

    ,,r, ttvt'tvattdteu llthcnr -it it'" Hi"t"ti'' es ltzlnckllc sicIl urn eilren "mittt:laltt:r-li, lrcn Holzsticlt", clt'r a"'"i"'"'figt \\:cltl>ilcl uieclcrgebt" Als Ht:rkunltszcit

    rvird

    u, t ltst'lucise .l"t Z"ittuun."^tl"ft"" clcm 15' uncl 16 '|:rhrlrun

  • Noch mehr: Sie leitet aus diesem Irrtum einen Beweis fr die Ku-gelgestalt der Erde ab! Sie behauptet nmlich, man knne schon dar-aus die Kugelgestalt der Erde ersehen, da man von jedem Punkt derErdoberflche in das Universum hineinsehen knne. Der Augenscheinlehre bereits, da die Erde vom Universum umgeben werde, also eineKugel sei.

    Es ist bestrzend, da wir die Astronomie bereits in diesen Punktendes Irrtums und der Unzulnglichkeit zeihen mssen. Die optischen Ge-setzmigkeiten und ihre Wirkungen sind sattsam bekannt, soda sichihre Bercksichtigung erwarten liee.

    h) Der HorizontDer Horizont ist, wie wir bereits sahen, jene Linie in Augenhhe, an derHimmel und Erde zusammenstoen

    -

    gewissermaen unser Lineal, daswir vor die Augen hielten, in die Ferne verlegt. Die Linie entsteht durcheine Ansammlung von Punktbildern und infolge der Wlbungstendenzder Augenlinse. Sie entsteht selbstverstndlich ganz unabhngig vonder wirklichen Gestalt von llimmel und Erde allein infolge der Ei-gentmlichkeiten unseres Auges, wrde also auch entstehen, wenn Erdeund Himmel dreieckig, achtkantig oder vllig eben wren.

    Der Horizont ist keine kosmischc, sondern eine optische Erschei-nung.

    Wir bitten, das sorgfltig zu bedenken.Nun spielt der Horizont in der Astronomie eine nicht unerhebliche

    Rolle. Er hat unter anderem einen der hufigsten und volkstmlichstenBeweise fr die Kugelgestalt der Erde zu liefern.

    Wrde man heute von den rund flin{hundert Millionen Angehrigendes abendlndischen Kulturkreises einen Beweis fur die Kugelgestalt derErde abfordern, so drften 450 Millionen antworten: Die Erde ist eineKugel, weil man ein Schiff am Horizont auftauchen und verschwindensieht.

    Damit wird nicht etwa nur eine naive Volksmeinung geuert, son-dern die ofEzielle Lehrrneinung der Astronomie und

    -

    was vielleichtnoch schlimmer ist

    -

    die fachlich. b"rre..g..ng des heute leben-den, modernen Astronomen. Zum Beleg zitieren wir den Dozentender Heidelberger Sternwarte Dr. Bohrmann aus seinem Auatz: Ist daskopernikanische Weltbild falsch? (Umschau 231 1937):

    ,,Da die Oberflche konvex ... ist, schliet man daraus, da von ent-fernten Schillen auf dem Meer nur die Masten, von entfernten Bergennur die Gipfel zu sehen sind ... "

    5B

    Arlrnhho -

    \V;rnd

    I lrrl cliese Aussage eines modernen Astronomen kam nicht etwa be1-

    lirrrrig, s.nder., i- Z.rrt** einer Beweisfhrung zugunsten des koperni-

    Lrtttiscltt:n Weltbildsl!Wic steht es nun um das Schiff' das am Horizont

    auftaucht und ver-

    rr lrwirtclet? Wir wiederholen unsere Horizontzeichnung und fgen ein

    r lrill'trin.l):rs Schiff gleitet keinesfalls an einer realen Erdwlbung aufwrts'

    rrrrrlcrn dringt t" dJ;;;;e Wand ein! Dabei mu es notwendig,lr('tst mit dem Oberbat' it"hti"ttt' Vor dem Oberbau steht

    die Luft mit

    l.r'luiltnismig *t"i;;, "";;treuten lltifln'

    vor dem Rumpf dagegen

    rirrt' viel grere f'A*" "t' Partikeln' Unmittelbar ber dem Wasser sind

    \\'irsst:rdunst, Wu""tt'Ofithen und sonstige Teilchen am dichtesten'

    rrirt.h oben zu wird die Dichtigkeit immer geringer. Drastisch gesagt sehen

    rvit irlso im Himmelsab"hnilt weiter als unterhaib der Augenhhe' f)es-

    lrirlll sehen wir zuerst I*-Of'*f""' Und beim Verschwinden sehen wir

    ilru am lngsten' Das scheint uns eine ganz einfache und klare Angele-

    g.rrhcit zu sein, dit *i;;i;;' Erdwlbung berhaupt nichts zu tun hat'

    Um Irrtmer "

    ut"*iat": Das Schiff wird nicht etwa am Horizontzrun Punkt

    -

    dazu i" "i" Stitin" blichen

    Formats :" Ct"l '::ldt*'t'rschwindet

    it' "ott' '"'

    -""ttn'icher Gre hinter der optischen

    #i. ,ira also der Meinung' da sich mit dem auftt""T"rY Tlllk.' i,lJ l:,.;;;; ; il; r'?*'i"" ras s e' j a' 1T J.T, ::'XX

    ""#,::;l',':ui::r:ili.t".'t."*i.*.-,.*?'iq'^::"LlJ-'l:::-ir:::::i;:':ffi::ffi;i;;*', i" i" d1wiluichkeit existiert' son-rlt:rn eben eine optische Erscheinung' Vor allem

    aber:

    Der Horizont ist keine reale Erdkrmmung'

    Vielleicht gibt es eine derartige Erdkrmmung in der Wirklichkeit'

    'iclleicht zeichnet ,i.n'^lrg."a*oii. Erdk rgel mit einer realen Krm-

    rnungslinie gegen den W-tlttt"'t"tt ab' aber gesehen hat diese reale

    Krmmung noch kein Mensch'59

  • Ganz rccht:Noch kein Mensch hat die reale Krmmungslinie der Erde wirk-Iich gesehen.Es ist nmlich unmglich, sie zu sehen.

    Die Erklrung liegt darin, dai3 die Wlbung einer Kugeloberflchegegen den Mittelpunkt der Kugel nur am jeweiligen Grokreis derKugel wahrgenommen werden kann, niemals aber an einem Kleinkreis!

    Wir wollen uns das klarmachen:In der vorstehenden Zeichnung lassen wir eine Rakete nach den bli-

    chen (falschcn) Vorstellungen in der Tangente gegen die Wlbuneslinieder Erdkugel photographieren. Die Rakete mag Tausende von Aufnah-men anfcrtisen, wobei sie sich langsam um ihre Achse dreht, so da siedie ganze Erdwlbung um sich herum aufnimmt. Denken wir uns dieLichtstrahlen zwischen Erdwlbung und Apparat jetzt etwas massiver,vielleicht als Bleistifte, so haben die vielen Aufnahmen insgesamt einenKreis auf der Erdoberflche beschrieben. Unsere gestrichelte Linie zeigden Durchmesser dieses Kreises.

    Nehmen wir uns jetzt einen Apfel zur Hand und schneiden uns in dcrDurchmesserlinie ein Scheibchen weg, so zeigt uns das helle Fleisch desApfels die Gesamtflche, die der Apparat bestrichen hat. Es handelt sichum eine Kreisflche. Die Randlinie ist eine Kreislinie. Selbst wenn unserApparat aul eine Aufnahme davon ein greres Stck bringen kann, er-halten wir nur eine Krmmung gegen den Kreisrnittelpunkt, niemalsaber gegen den Kugelmittelpunkt. Und das bleibt immer so, ganzgleich, aus welcher Hhe man aufnimmt. Solange man nicht den einenGrokreis der Kugel (den Aquator) fat, photographiert man immer nurKleinkreise, und diese Kleinkreise zeigen immer nur Verkrmmungengegen den Kreismittelpunkt.

    60

    _

    _ j::ild%

    l)ic Situation wird klarer' wenn wir:ilTd -Ottt-:,:tt:::t:: :i;,,, .l,lli: ;'l'#";#.I ;;;,*;;;;, i 7..,.r'1""1i :,'i?:?,::*

    "i::x, l, i, I i. x; r: ffi ;;ffi "., """0." t I. i1,l "y:'::: :.:"1:::l::

    lrr lrciden Fllen ereibt sich abermals ein Kreis mit einer umgrenzen-

    rh'rr lix'islinie und in beiden Fllen-knnten.sicf auf den Aufnahmen

    tr,',,,,,, tru.*"n ge gen den Kreismittelpunkt zelgen'

    It'il

    \\'ortuf es ankommt, ist dies:il":;i'ili^;;i;; ;;;;;" wir senau d': gl:"1:i:-'i::;:l*

    *::: ffi : ;;;i. i*t rit"it'u'pt mogii'.n **'::', l"i*.l,,ll,'-'Hi.'#;;;;;'" hvpothetisch:l :{TY:::;":TT.H::: i:: : ffi -*. "'*. r."r.es und *:'o' *:l:: ^11:1.';', 1""^*""'::i:',i:l;..i;il* "i" u'"0- oder berhaupt nicht

    gewrbt ist'

    Niemals und unter keinen Umstnden kann eine Aufnahme

    von heute "d"t *;;;;;"i"t

    ttot" Wlbung gegen den Erdmit-

    telPunkt zeigen!

    lrn brisen: Wir haben um dieser Klrung willen vorbergehend un-

    t.r's(t'llt, da unser A-;;'pparat die gJutht" Erdwlbung in der

    'lrngcnte anschneidet' iut'atf'tltft ist das natrlich nicht ganz zutref-

    t,,nrl. Die Reichweite t'i;;;t den optischen Eigenschaften des Lin-

    st'rrsystems und der q'ufitat des Aufnahmematerials' Diese allein bestim-

    rr.*, in welcher Er,ft.;;;;;;;di. optische wand bildet, die die noch

    li.rrrcren objekte verdeckt."Es ist ebensogut mglich, da die optische

    \Vand bereit, "ot a"-it'griff'pt"tkt-d"t

    Tu"g"'-'i" liegt' wie da sie bei

    I r o chwertigen Linsen'"J ii=ft^tt"m Material ber die sen hin a u sreic h t'

    Diese Tatsact'", du es unmglich ist' eine reale Erdkrmmune pho-

    t.graphisch "rf""th;";;ffiJI;

    tt"' bti einigem Nachdenken bereits

    vorn Laien t .tu"'n'lat'' tt" ttt}" natrlich vom Wissenschaftler'Was soll man nun dazu sagen' wenn unsere

    Asffonomen noch heute

    t'iscrn fest du,ron berul;;; t#' eine Erdkrmmung photographieren zu

    kiinnen?

    r ,\nmerkung cler Herausgeber: Die Zeichnungen

    benclen sich aus satztechnischen

    ( irnden oberhalb des Textes'

    61

  • Was soll man dazu sagen, wenn sie der gesamten breiten fferrtlich-keit gegenber behaupten, die Kugelgestalt der Erde durch direkte Auf-nahmen der Erdkrmmung beweisen zu knnen?

    Bsartig und unverantwortlich scheint uns eine Aufnahme zu sein, diewir der Bilderwoche >>Wien

  • Rand die Krmmungsrinie, die jener Krmmungslinie auf der Aufnahmeentspricht.Wir sehen damit die Krmmung um den Kreismittelpunkt herum.Und-mehr zeigt die Aufnahme

    "".h;.;;.u""Iil,.'.'il1* :[l,T:-i:TI : -'-'., den Mitterp unkt der Erdk uger

    Und im brigen *o],.i*I."lcht vergessen, da die Aufnahme selbst_verstndlich keine reale Erdlinie, ,o.ra'..., .be., nu.j."io*n.Phnomen Horizont zeigt, da wir also ii"-*f.i.rr. Aufnahme auch dann

    ;tli::.:::ff1,'ilJ:' E'dob"ni'hJ v,ig eben oa.. r.o,,i,,, g.-Lassen wir es dabei bewenden.Nachdem wir nunmehr die fiir unser Thema bedeutsamen Aussagendes Auges gehrt haben, mssen wir abschlieljend feststellen:Die Astronomie ist olfenba. ,o *.rif_iia.., optir.fren Gesetzlichkei_ten und wirkungen vertraut, da sie oitische phnomene als kosmischewirklichkeiten einsetzt, ja, entscheid.ri. siu.u. ihres Lehrsystems mitoptischen Tuschuneen begrndet. si. ,.i.irr, uns damir schrecht In-dien zu sein' sie i*isich bistimmt, ,"*;t;;t. sich auf den Augenscheinberuft' weder die umfassung der ira.rr".nr.rre mit einem unendlichenUniversum noch die Kugelg*estalt d.; ;;;;"rrd die Konverk;;;rrgder Erdoberflche drfen vo .ptir.rr."-airaruck her bewiesen werdcn.Die Unkenntnis der Astronomie br*. ;;;

    *::.:,*:*-i;ll.i;,";,;';l'-:r#:,ffi:TT;'#iil::das kopernikanische weltbild in alren punkten, in denen es sichaufden optischen Eindruck sttzt, falsch ist.

    und das kopernikanische weltbild sttzt sich mit gg% seiner Aussa-gen aufden optischen Eindruck!Zw Ergdnntng bringen wir nun noch auszugsweise eine Durchrech_nung zujenen Aufnahr

    i n drn r.1,., .1" r,., #A:TL:: :,itH:iH,T:li.Ti,ll"*

    64

    lrrr /,r'itst hriften aller Erdteile hinweg ausgeblufft wurde. Einer unsererf,ltt,rrl,,'itcr im Forschungskreis des IN-CIubs, Herr E. Theodor Lssig,[\lrrrr, lr,'rr, hat sich der Mhe unterzogen) eine Aufnahme einmal zeich-m rrrr lr rrnd rechnerisch durchzuarbeiten. Er hat dabei seine besondereAr rl r r r,'r'ksamkeit darauf gerichtet, ob die vorhandenen Krmrnungenuntrr der Voraussetzung einer kopernikanischen Erde berhaupt,nlrlehen knnten.

    \\'ir nchmen sein Ergebnis, das ber alle Fehlermglichkeiten hinwegr,rrrr h'rrtig eenug ist, voraus:

    \Vt'rrn die Erde wirklich eine Vollkugel wre, so wren diese Aurrrhmen berhaupt unmglich! Nur eine konkav gewlbte Erdelrnnn solche Aufnahmen mit solchen Krmmungsverhltnissenlle li'rn.

    ..N:rch grndlicher Vorarbeit knnen wir uns dem Kernproblem derl',rlkriirnmung zuwenden. Wir wollen das Krmmungsverhltnis beim[, rpcrnikanischen \Veltbild errechnen.

    l)t:r Kreis um den Punkt MB (Erdumfang) hat die Mittelpunktsglei-r lrrrtrg

    x, * Y2 : 636V : 40449600 (M M)Ms : Mr * ER : 6360 * 97 :6457 (km)Von R ous legen wir eine Tongenle on A (xo ; yo)

    r.)

    xox * yoy: 63602 ll.)Wir selzen die Koordinoten von R:x;y in die Gleichung ein:

    6457x0 * Oyo:40449600xo: 6264 (Mr M) lll.)yo: 1100 (A M) lV.)

    Die Strecke AB hot noch unseren Ergebnissen die Lnge von2200 km.Um den Punkt M' ermitleln zu knnen, mssen wir eine zweiteZeibhnung onfertigen.RA hot den Richtungsfoktor ton Alpho : fi]: -5,7Wir nehmen Alpho desholb mit 100 Grod on.

    65

  • Der Winkel Beto betrgt donn 140 Grod; Gommo hof 50ton Gommo : l,'l?18 v.)

    Fr die Strecke EE' ergibt sich nun folgende Gleichung:EE' : l,l918x-y-757?,8480 : O Vl.)

    Die Tongente RA hot folgende Gleichung:RA:5,7x + y-36804,9: O Vll.)

    Aus den beiden Gleichungen knnen wir dib Koordinoten fr P,errechnen und erholten:

    xE' :6440yE' : 96,9

    Nun ist noch die Lnge der StreckeEE' : co.]23 km

    vlll.)EE' fr uns wichlig; sie

    tx.)Dos Krmmungsverhltnis betrgt beir einer Aufnohmehhe von97 km:

    EM' : AB : 123 22200: 1 :17,9 x.)

    Zeichnung 3 zeigt die mastabsgetreuen Verhltnisse. Die schwarzenFlchen sind eine Gegenberstellung des erhaltenen Krmmungsbildeszum echten in der Vollerde.

    Da bei der Zusammensetzung des Panoramas aus den Einzelaufnah-men leicht Fehler entstehen knnen

    -

    was ja verstndlich ist bei voraus-gesetzter konvexer Krmmung

    -, wollen wir die Teilkurve BOM' unter-

    suchen und hier ebenfalls ein Krmmungsverhltnis autellen.Von der Photographie wissen wir, da OF : BM' : I : 22 ist.Wollen wir jedoch die wahren Verhltnisse im kopernikanischen

    System kennen lernen, so mssen wir wieder eine Rechnung durch-fhren. Die ganze Darstellung denken wir uns in ein Koordinatensystemgestellt. M' soll im Ursprung liegen und D und C auf der y-Achse.

    Lnge der Strecke ful-BM-s : v-]23rTltmr : 1107 (km)

    Lnge des Krmmungsrodius MM1:Richtunssfo ktor M' B

    7T,3,,1ffiAus den bekonnten Gren ermitteln wir die Gleichung von FMkund dorous die Koordinoten von M1':

    FMr: x-8,9y-4980,2:QDie Abzisse von Mp ist: xy1: 4980,2

    Nun hoben wir noch die Lnge der Strecke FMp zuFMr.: lW:4950(km)

    Die Strecke OF betrgt somit:

    66

    OF :OMr -

    FMt : 4980,2-4950:30,2 (km) Vll.) Ir0(x) AE.67

    \\'rl kirnnen nun auch hier das Krmmungsverhltnis fr den Bogen

    I llrl'lrcstimmen:( )[ : BM' =30,2

    "1197 = I : 36'6'

    I lttsltt Ergebnisse zeigen uns' da die beiden zweiten Krmmungs-

    gtlt,rllrrisstr an der fu**it nichts ndern' da die Panoramaaufnah-|p lrrr kopernikanischen Weltbild nicht mglich ist' Zwar spielen;tr lr vit'lc Faktoren eine Rolle' die bei unseren

    Messungen nicht berck-

    $lrrigr rvt'rclen kot'nten, doch'wird der Nenner des Krmmungsverhlt-

    t...ir,i"f,a auf das fast Doppelte ansteigen'"

    r.)

    r t.)r[.)

    2. Fernrohre

    llk' Irct'indruckendsten Forschungsmittel der,Astronomie sind die Fem-

    Itrlrlt', Rcflekto...,, ntmkiottn 'Id Spiegelteleskope mit all ihrem Zube-

    hltt rrrrtcr d.. uufgt"ilit"t" f"ppti d"es -Observatoriums'

    Das grte

    lrrtrtulrr cler Welt *u' Ott*t at' iO-Zott-Rohr der Lyck-Warte in Kali-

    lirrnit'rr. In absehbare' Ttii autftt das 200-Zoll-Rohr' das jetzt auf dem

    llorrrtt Palomar installiert wird' in Benutzung genommen werden'

    l)it. tcchnischen Ausmae erzeugen leicht phantastische Vorstellun-It'n \'{}ll den Mglichkeiten solcher Fernrohre

    und vefhren zu der Mei-

    lltltr, lnan knne mrt tn"t" -f"los in die letzten Geheimnisse des Uni-

    lrt\utrrs cindringen' Vttb i; verwechseln das Fernrohr mit dem Mik-

    lrrrkop und glauben, der Astronom knne mit seiner Hilfe jeden einzel-

    nr.tt Stcrn unter die Lupe nehmen'

    lliircn wir die Aussagen der Fernrohre'S.t'hlich betrachtet hu"dtlt es sich um Linsensysteme' die

    zwal lVun-, h', ; ;;;;o,l*i'"'"a"strie darstelle"' P:: *'l "'ll q'T, :::':::i il : t*r;ffi G'ni" " Ei ge nt mrich'k:l:: :'1"1

    -

    ti: i:,Y;,, : lil :j ,,i't,;;,il; ;; At e rr atio ie n'1:l :::lH::T: *':;li; : il'

    "' ;. Jffi 'i"' "'* "i ve rschie de nra'o'g: t:'"::g'l:ll:],i:' il .';.." t""'n. nicht mehr (t"fii:'n::,,13::T'l],r'('ll:

    Fernrohre gleichen nicht etwa die Unzulnglichkeiten und

    schen Eigenwilligkeiten des Auges aus'

    Sic wirken also grundstzlich nicht etr'va wie eine Brille' die tt::5T:,

    .,,,,ll;J; i...i ;J "a"' -'1 .'i1"T T:'l'?1-0il11:': :::*:

    :i:.i;::*i;:;;il;.. sichtrerd ein' bildet einen Horizont' emp{:ngt. ! ---

    /nnnill,'#ilr*;; Lichtstrahts und nur werren zwischen 4000-

    opu-

    tv.)v.)

    bestimmen:vl.)

  • Die Fernrohre verbessern das Auge nur in zwei punkten:Sie versrrken die punkthelligkeit.Sie ver.qrern.

    Zur HelligkeitsverstrkungJe grer die obere ffnung eines Fernrohres ist, desto mehr Licht cin das Rohr ein. Dabei ist joch ru

    "",.;;;;..,, ob FtchenlichtBetrachten wir beispielsweise die sonne, so haben wir es mit Fl.chenlicht zu tun, da wir die oberflche der sonne als Frche wahrneh-men. Es bleibt sich dann vllig gleichgltig, ob wir ein Fernrohr von 20cm oder von 200 .- {tnu.rg g.g.ri. o.r.r. richten. wir sehen mitbeiden Rohren

    -

    wie auch -it utf urrd...r, Rohren _ die Sonne in dergleichen Helligkeit. Die Erklrung .gt au;ir, da wir bei wachsenderffnung die Sonnenfln.n^..:i,.g.'.fr."

    ,..g-Aern und somit nur einentsprechend kreineres strrck Flache zu sehen bekommen. Erfat daseine Rohr etwa zwei Milrionen euadratkil,ometer Sonnenoberflche, sowird ein anderes mit doppelt so gr-oer n frr.rrrrrg nur die HJfte, alsonur eine Million euadratkilom.t *i.a..g.;..r.Flchenhelligkeit wird also durch Fernrohre nicht verstrkt.

    .. ?tr Frchenhelligkeit breibt natrlich auch unverndert, wenn sichdie sonne nhert oder entferrrt. wenn die sonne nicht 150 MilrionenKilometer von uns entfernt stehen wrde, ,or..., sagen wir 4000 Kilo_meter, so wrde sie auch nicht heller im Fernrohr erscheinen.Ganz anders liegen die Verhltnisse bei punktlichtern, praktischalso bei anen sternlichtern, denn das Licht aller Sterne trifft bei uns arsPunktlicht ein. Flchenhelligkeit ..fra,*-*i.*..r. rro, Sonne, Mond undeinigen Planeten.

    Punktlicht einfiillt.

    :::::::Y,.j fltl.:"" ,nfache He[igkeitsverstrkung, wobei n der3::111';: ?:. *:op"ng i,.. Du,;il;*;.il" .llt;Ilj#,lI::: j?::f"1te, s o wird ai e. emgrei _ 2 ;; ;' ;;;' r"I ffi X.;l',11 "I::*::*::'i":,1 li' z.;;.;;; ; ;:'; ;i,Ti:;l0 mal I 0 = l0 000fache Helligkeitsverr,a.f.r.,g.

    *:_1"":1T:::.,r.r.... Augenffnuni U.,.r*. durchschnittlich BX"1,,:.::: *: ?X.n1.,,.. .i r*;,, ;

    ""

    ; :'J.ii;.?*n*ll1il11?,:?!,'"*''..r'd#;,i,,:,;,#,i#sprechend 322+ : lTz/rMilliarden.

    Jenes Fernrohr nimmt also einen stern rund 10000000000 mal sohell als das Auge aullNun erscheint ein Stern dem Auge immerhin bereits als ein beachtlich

    68

    t l'rrrrkt. Wird das bloe Auge die in.jenem Fernrohr konzentrierte

    ()lx'r'r'itsr,hung fest, da wir den Stern zwar ein gutes Stck heller alslrlrllt'rrr Auge sehen, aber nur etwa l0 mal so hell. Von der berechne-Vnstiirkung auf das Zehnmilliardenfache ist kaum eine bescheidene

    lung zu entdecken. Wie ist das mglich?'l'il, rlir gibt es ein Gesetz

    -

    Fechners psychophysisches Gesetz -,l unser Auge einen zehnfachen Lichtreiz nur doppelt, einen hun-

    'Ircrr nur dreimal, einen tausendfachen nur viermal so hell empfin-tttrrl so lbrt.Wic lrt:wunderungswrdig! Was durch das Gesetz der Helligkeitsver-krrrrg ins Unertrgliche gesteigert wird, findet sich durch Fechners

    wit:der auf Menschenma zurck.l)ic l"rage ist nur, ob diese beiden Gesetze real geltende Naturgesetze

    dntl otlcr ob sie nur aufgestellt wurden, um gewisse astronomische[chnungen zu rechtfertigen.

    Wir haben diese Frage nicht zu untersuchen. Sie liegt zu weit abseitsVtrrn (icgcnstand unserer Aufmerksamkeit. Wir mchten nur kurz daraufhlttwcisr:n, da Photoplatten, Selenzellen und Alkalizellen die behaupte-In l ftrlligkeitsverstrkungen noch bescheidener wiedergeben als dasIttrttst'hliche Auge.

    lriir uns gengt der tatschliche Befund:Auch bei Punktlichtern beobachten wir nur eine mige Hellig-keitsverstrkung.

    ZurVergrerung

    l)ir' (iesamtvergrerung eines Fernrohrs ergibt sich aus dem Brennwei-lon't:rhltnis der verwendeten Linsen.

    l)raktisch betrgt die Vergrerung gewhnlich das Zwanzigfache desl)rrrt:hmessers der Hauptlinse, so da sich also bei 100 cm Durchmesser2(XX)fache und bei 250 cm Durchmesser 5000fache Vergrerung ergibt.

    Wir fhlen uns versucht, anzunehmen, da die Sterne bei 5000facherVcrgrerung bereits als ansehnliche Krper erscheinen mssen.

    'fatschlich zeigt sich aber:Je strker ein Fernrohr vergrert, desto kleiner werden dieSterne.

    Unmglich?Durchaus nicht,

    denn wir sehen berhaupt keine Sterne, sondern Lichtbeu-gungserscheinungen!

    69

  • Beugungrrdrcibe dcr SonneWenn diese Aussage sensationell klingt, so zeigt das nur, da die Ast_ronomie bisher mehr mit ihr zurckhielt, als im Iiteress"

    .i".. **""a.,Nlcinungsbildung e.wnscht gewesen wre. Dic breite ffentrichkeitnimmt serbstverstn,ich an, da der Astronom crie sternc, ber die cr sogenaue Angaben machr, auch wirklich sieht. In Wahrheit ,.igt du, F.r.r_rohr nicht die wahre Gcstalt des sterns, sondern bildet nur

    -

    drastischgesagt -

    die obere Rohrffnung ab. Befestigen wir auf dicser einesechsstrahrige Blende, so sehen wir einen sechsstrahrigen stern, bei einerdreieckigen Blende einen dreieckigen Stern. Das Fernrohr mit der kreis_runden ffnung bildet nur ein Beugungsscheibchen ab, ein kreisruncresscheibchen bzw. Lichpnktchen, aas b1i schwachen Rohren auch nochvon Ringcn umgeben wird.

    Die Grenbeziehungen zwischen Rohrffnung und Beugungsscheibelassen sich ermittern. Bei 5 cm Durchmesser der Rohrffnung besitzt dieBeugungsscheibe einen*Durchmesser von 2,g0 Bogensckunden, bei 50cm Durchmesser 0,28 Bogensekunden, bei ioo .- Du.ch-ers.. 0,r4,,und bei 200 cm Durchmesser 0,07,,. Wenn unsere Sonne auch nur imAbstand des allernchsten sterns stnde, so wrcle sie mit 0,007 Bogen-sekunden im Fernrohr erscheinen, im mittleren sternabstand ,ogu.-rr.,,mit 0,0001 Bogensekunden Durchmesser, also erheblich kleiner alsdie Beugungsscheibe, die unsere strksten Fernrohre liefern.

    wir knnten die sonne also selbst im zuknfrieen 20,-Zoll-Rohr nichtzu sehen bekommen, sondern wrden nur ihre viel grere Beugungs_scheibe als Pnktchen wahrnehmcn. wenn unsere sonne im Abstand dernchsten Sterne stncle und wir wollten sie in ihrer wahren Gestalt sehen,so mten unsere Fernrohre 1000 Meter Linsendurchmesser besit-zenl Das bcdeutet:

    70

    Noch kein Astronom hat einen Stern wirklich gesehen!lrrrrl rlir: Aussicht, jemals Linsen von tausend Metern Durchmesser

    Irlrtr.ll,,rr zu knnen, ist denkbar gering. Die Situation ist also in diesemlrlrrLt,' Iiil die forschende Wissenschaft trostlos'

    l\l,rrr lrat vcrsucht, mit einem Zusatzgerat Michelsons Interfero-ltltlt rrrranzukommen und glaubt, mit seiner Hilfe zwar nicht die wah-1r. I lr.stirll, wohl aber wenigstens die Durchmesser der Sterne ermitteln zulnrrrr,.rr. l,ciclcr scheint jedoch noch nicht einmal festzustehen, ob die be-llr,rr lrtr.lt.n Effekte nicht auch wieder nur Beug-ungserscheinunsen sind.

    \\'ir. rIsscn jedoch einen grundstzlichen Entlastungsvorsto unter-ttr,lrrrr,.rr und bringen dazu eine Aufnahme des sogenannten Pferde-ln1,lr,, irrr Sternbild des Orion, die wir dem Werk Sterne, Welten undAl,,trr,.,. r,on James Jeans, Professor an der Universitt Cambridgerrrr1g:rr.r/Berlin 1934) cntnehmen. Die Aufnahme wurde mit dem 100-l,ll l{.Irr des Mount Wilson Observatoriums in Kalifornien gemacht.

    ,\rr rlicser Aufnahme ist na!rlich das pferdekopftihnliche Gebilde amlltr.r(.ssirntesten. Es wird von der Astronomie als Dunkelwolke erklrt.Nrrrr liiljt sich aber kaum vorstellen, da eine solche Dunkelwolke iml(,rrrrrr vicle.fahrzehnte hindurch unverndert die gleichen scharfenKlnturen behlt. Auerdem fragen wir uns, was denn dieses Lichtbandrl,rrstr,llr. das ofnensichtlich dicht hinter dem Pferdekopf entlang luft?I\l,rrr t.ptschuldiee unsere Phantasie, aber uns scheint die Aufnahmc wirk-lt, lr rrr'hr eine dunkle Wand zu zeigen

    -

    mit einem bizarr heraussprin-g.rrtk'rr \Vandstck vor einem zerrissenen Felsband.

    71

  • Vielleicht weniger interessant, aber fr uns bedeutsamer sind die gro-en weien Flecke 'mit den zerfaserten Rndern, die unbestimmt anweileuchtende Krater erinnern.

    Das sind Sterne -

    und zwar offenbar nicht die Beugungsbilder vonSternen, sondern Sterne in ihrer wahren Gestalt!

    Wie ist das nun wieder mglich? Wir stellten vorhin fest, da wir Ster-ne in ihrer wahren Gestalt erst mit Riesenrohren von einigen hundertMetern Rohrffnung sehen knnten

    -

    und jetzt liefert bereits ein 100-Zoll-Rohr Sternbilder, die kaum mehr Beugungsscheiben sein knnen?

    Nun es ist dann mglich, wenn die Sterne nicht Billiarden Kilo-meter weit von uns entfernt stehen, sondern nur einige tausend Kilo-meter weit!

    Verstehen wir uns recht: IJnsere vorangegangenen Berechnungensttzten sich auf das kopernikanische Weltbild. W'enn dessen Angabenstimmten, wenn die Sterne Billiarden Kilometer entfernt stnden, dannknnten wir sie erst mit Linsen von mehreren hundert Metern Durch-messer sehen. Wenn die Voraussetzungen falsch sind, wenn sich dieSterne in erheblich geringerer Entfernung bcfinden, als die Astronomieangibt, dann knnen wir die wahre Gestalt der Sterne auch in erheblichschwcheren Rohren wahrnehmen.

    IJnter diesen Umstnden ist es kein Wunder, wenn denkende Men-schen von einer solchen Aufnahme aus folgern: Da wir hier mit einem100-Zoll-Rohr bereits nicht mehr Beugungsscheiben, sondern offenbarSterne in ihrer wahren Gestalt sehen, so mssen die astronomischen An-gaben ber die Entfernung dieser Sterne falsch sein.

    Doch das nur nebenbei. Wir haben uns mit dem kopernikanischenWeltbild zu befassen und fragen uns nun abschlieend, was eigentlich beiLicht besehen von den Vorzgen der Fernrohre bleibt.

    Fernrohre vergrern die Flchenbilder von Sonne, Mond undeinigen Planeten, jedoch ohne Helligkeitsgewinn.Fernrohre verstrken mig die Helligkeit der Sterne, bilden abernur deren Beugungsscheiben ab.

    Mehr nichtl

    3. Die knstlichen Augen.Neben Auge und Fernrohr stehen dem Astronomen als weitere For-schungsmittel Selenzelle, Alkalizelle, Photographie und Spektro-graph zur Verfiigung. (Zustzlich wre noch die Polarisation zu nen-nen, doch besitzt sie zu geringe Bedeutung.)

    Diese knstlichen Augen sind unpersnlich.Das verbrgt nicht ihre Objektivitt!

    72

    ic sincl in ihrer Art nicht weniger subjektiv belastet als Auge