PD Dr. I.Thümmel "Verfahren, Konzepte, Methoden..." WS 06-07 Entwickelt die Theorie Konzepte für...

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PD Dr. I.Thümmel "Verfahr en, Konzepte, Methoden... " WS 06-07 Entwickelt die Theorie Konzepte für die Praxis? Arbeitet die Praxis theoriegeleitet? 1. Ansprüche der Praxis an die Theorie „Geistigbehindertenpädagogik muss eine praktische Wissenschaft sein!“ 2. Ansprüche der Theorie an die Praxis „Heilpädagogische Praxis muss eine theoriegeleitete Praxis sein!“

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Entwickelt die Theorie Konzepte für die Praxis?Arbeitet die Praxis theoriegeleitet?

1. Ansprüche der Praxis an die Theorie

„Geistigbehindertenpädagogik muss eine praktische Wissenschaft sein!“

2. Ansprüche der Theorie an die Praxis

„Heilpädagogische Praxis muss eine theoriegeleitete Praxis sein!“

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Theorielose Praxis- praxisabstinente Theorie? Wie lässt sich der „garstige Graben“ überwinden?

• Vermessung und erste Angaben zum Verlauf des Grabens.

• Genuine Aufgabenstellung der sonderpädagogischen Theorie diesseits des Grabens - genuine Aufgabenstellung der sonderpädagogischen Praxis jenseits des Grabens.

• Weiterführende Überlegungen zur Überwindung des „garstigen Grabens“ zwischen Theorie und Praxis.

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Theorielose Praxis- praxisabstinente Theorie? Wie lässt sich der „garstige Graben“

überwinden?

Fragestellung: Kann der durch die Beispiele dargestellte „garstige Graben“ zwischen Theorie und Praxis der Sonderpädagogik überwunden werden und welche Verbindungsstücke lassen sich finden, die eine Überbrückung des Grabens ermöglichen?

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Theorielose Praxis- praxisabstinente Theorie? Wie lässt sich der „garstige Graben“ überwinden?

• Vermessung und erste Angaben zum Verlauf des Grabens.• Genuine Aufgabenstellung der sonderpädagogischen Theorie

diesseits des Grabens - genuine Aufgabenstellung der sonderpädagogischen Praxis jenseits des Grabens.

• Weiterführende Überlegungen zur Überwindung des „garstigen Grabens“ zwischen Theorie und Praxis.

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Theorielose Praxis- praxisabstinente Theorie?

Wie lässt sich der „garstige Graben“ überwinden?

Konstitutive Grundfrage der pädagogischen Praxis:

„Was soll ich wie tun?“

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Theorielose Praxis- praxisabstinente Theorie? Wie lässt sich der „garstige Graben“ überwinden?

Reflexionszyklus• Planung eines Lern-und Erziehungsangebotes als Mittel für ein

bestimmtes Ziel• Präsentation des Lern-und Erziehungsangebotes mit

Lernbegleitung• Einschätzung des Erfolges bzw. Misserfolges des

erzieherischen Handelns und der Lernbegleitung• Überlegungen und Begründungen zu den Ursachen und

Auswirkungen, insbesondere bei Misserfolg• Entscheidung für die Fortsetzung oder die Veränderung der

Praxis

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Theorielose Praxis- praxisabstinente Theorie? Wie lässt sich der „garstige Graben“ überwinden?

Verhältnis von Theorie und Praxis• Sonderpädagogische Praxis ist die Bedingung der Möglichkeit

von sonderpädagogischer Theorie (Primat der Praxis). • die Entscheidung bei der Lösung praktischer Probleme obliegt

dem Praktiker (theoretische Vermittlungsfunktion der Praxis).• Die Qualität sonderpädagogischer Praxis ist abhängig von der

ihr zugrundliegenden Theorie, denn die Praxis kann nur aufgrund der Theorie eine bewusstere werden, wenn folglich gewusst wird, was man tut, warum man es tut und wie man es tut (heuristische Anleitungsfunktion der Theorie).

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Theorielose Praxis- praxisabstinente Theorie?

Wie lässt sich der „garstige Graben“ überwinden?

• Vermessung und erste Angaben zum Verlauf des Grabens.• Genuine Aufgabenstellung der sonderpädagogischen Theorie

diesseits des Grabens - genuine Aufgabenstellung der sonderpädagogischen Praxis jenseits des Grabens.

• Weiterführende Überlegungen zur Überwindung des „garstigen Grabens“ zwischen Theorie und Praxis.

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Theorielose Praxis- praxisabstinente Theorie? Wie lässt sich der „garstige Graben“ überwinden?

Kennzeichen von wissenschaftlichen Theorien

(Objekttheorien)• System wissenschaftlich begründeter Aussagen, das

zugrundeliegende Gesetzmäßigkeiten postuliert, indem es Einzelerkenntnisse ordnet, sie gedanklich verknüpft und komplettiert.

• Konstrukte, die Erklärung, Begründung, Überprüfung und Verallgemeinerung eines bestimmten Sachverhaltes ermöglichen.

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Theorielose Praxis- praxisabstinente Theorie? Wie lässt sich der „garstige Graben“ überwinden?

Handlungskonzepte beinhalten

Anthropologische Orientierungen (erkenntnisleitende Fragestellung: Von welchen allgemeinen Eigenschaften, Verhaltens-und Erfahrensweisen, die allen Menschen unabhängig von bestimmten historischen, ökonomischen oder individuellen Unterschieden zukommen, kann ich ausgehen? Wird Behinderung eine konstitutive Bedeutung im Handlungskonzept zugestanden?)

Ziel-und Inhaltswissen (erkenntnisleitende Fragestellung: Welche Leitziele, welche Intentionen verfolge ich mit welchen Inhalten?)

Legitimationen (erkenntnisleitende Fragestellungen: In welchem Bezugsrahmen bewege ich mich? Wie legitimiere ich mich? Gegenüber wem muss ich mich legitimieren?)

Bedingungs-, Erklärungs-und Veränderungswissen (erkenntnisleitende Fragestellung: Welche Bedingungen sind vorhanden? Wie erkläre ich diese Bedingungen? Welche Begründungen und Erklärungen gibt es für mein Handeln? Wie begründe ich die Notwendigkeit von Veränderungen?)

Methodenwissen (erkenntnisleitende Fragestellungen: Welche Verfahren stehen mir zur Verfügung? Welche Verfahren wende ich mit welcher Zielstellung an?)

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Theorielose Praxis- praxisabstinente Theorie? Wie lässt sich der „garstige Graben“ überwinden?

Weiterführende Überlegungen zur Überwindung des„garstigen Grabens zwischen Theorie und Praxis• Der Graben, der Theorie und Praxis trennt ist künstlich, die

substantielle Bezogenheit von Theorie und Praxis ist nachweisbar.

• Die Chancen einer auf Praxis ausgerichteten Theorie besteht im Fraglich-Werden der Praxis aus der Sicht der Praktiker mit der Folge, dass diese genötigt werden, ihr erfahrungsbasiertes implizites Handlungswissen zu explizieren .

• Die Reflexion von Handlungskonzepten (konzeptueller Reflexionsprozess ) bietet eine Möglichkeit zur Selbstaufklärung der Praxis im Medium der Theorie und stellt damit ein Verbindungsstück dar, um den „garstigen Graben“ zwischen Theorie und Praxis zu überwinden.

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Konzeptueller Reflexionsprozess

1. Anthropologische Orientierungen Erkenntnisleitende Fragestellung: • Von welchen allgemeinen Eigenschaften,

Verhaltens- und Erfahrensweisen, die allen Menschen unabhängig von bestimmten historischen, ökonomischen oder individuellen Unterschieden zukommen, wird ausgegangen?

• Wird im Handlungskonzept Behinderung eine konstitutive Bedeutung zugestanden?

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Konzeptueller Reflexionsprozess

2. Ziel- und Inhaltswissen

Erkenntnisleitende Fragestellung:

• Welche Leitziele, welche Intentionen werden verfolgt mit welchen Inhalten?

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Konzeptueller Reflexionsprozess

3. Legitimationen

Erkenntnisleitende Fragestellungen: • In welchem Bezugsrahmen bewegt sich

der Verfasser/ die Verfasserin

• Wie legitimiert er/ sie sich?

• Gegenüber wem muss er/sie sich legitimieren?

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Konzeptueller Reflexionsprozess

4. Bedingungs-, Erklärungs- und Veränderungswissen Erkenntnisleitende Fragestellungen:

• Welche Bedingungen sind vorhanden? • Wie erklärt der Verfasser/die Verfasserin diese

Bedingungen? • Welche Begründungen und Erklärungen führt

der Verfasser/die Verfasserin aus? • Wie begründet der Verfasser/ die Verfasserin die

Notwendigkeit von Veränderungen?

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Konzeptueller Reflexionsprozess

5. Methodenwissen

Erkenntnisleitende Fragestellungen:

- Welche Verfahren/Methoden werden im Rahmen des Konzeptes dargestellt?

- Welche Verfahren werden mit welcher Zielstellung angewandt?

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Konzeptueller Reflexionsprozesshier: Primäre Kommunikation

1. Lesen Sie den Text und erstellen Sie Zusammenfassungen zu Punkt 1-5 des konzeptuellen Reflexionsprozesses

2. Demonstrieren Sie in einer Gruppe Verfahren/Methoden der Primären Kommunikation

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Konzeptueller Reflexionsprozess

hier: Handlungsorientierter Unterricht

1. Lesen Sie den Text und erstellen Sie Zusammenfassungen zu Punkt 1-5 des konzeptuellen Reflexionsprozesses

2. Beurteilen Sie die Unterrichtsvorbereitung vor dem Hintergrund des formulierten Anspruches der LAA eine handlungsorientierte Unterrichtsplanung vorzulegen.

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Konzeptueller Reflexionsprozesshier, Tiergestützte Pädagogik und Therapie

1. Lesen Sie die beiden Texte und erstellen Sie Zusammenfassungen zu Punkt 1-5 des konzeptuellen Reflexionsprozesses

2. Erklären Sie im Rollenspiel einem Elternpaar, Wirkmechanismen und Effekte der Delfintherapie

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Konzeptueller Reflexionsprozesshier, Unterstützte Kommunikation

1. Lesen Sie die beiden Texte und erstellen Sie Zusammenfassungen zu Punkt 1-5 des konzeptuellen Reflexionsprozesses.

2. Bereiten Sie eine Stellungnahme für eine Teambesprechung vor und überzeugen Sie die Kolleginnen und Kollegen davon, dass Formen der unterstützten Kommunikation in Ihrer Schule angeboten werden müssen.

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Konzeptueller Reflexionsprozesshier: Führen nach Felicie Affolter

1. Lesen Sie den Text und erstellen Sie Zusammenfassungen zu Punkt 1-5 des konzeptuellen Reflexionsprozesses.

2. Üben Sie die Methode des Konzeptes ein und demonstrieren Sie die Methode vor der Gruppe.

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Konzeptueller Reflexionsprozesshier: Das TEACCH- Konzept

1. Lesen Sie den Text und erstellen Sie Zusammenfassungen zu Punkt 1-5 des konzeptuellen Reflexionsprozesses.

2. Strukturieren Sie den Lebensraum für einen autistischen Schüler.