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Indonesien Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD-Aktivitäten | 2017

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Indonesien

Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD-Aktivitäten | 2017

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I. Bildung und Wissenschaft

Mit 4.456 privaten und staatlichen Institutionen im Bereich der tertiären Ausbildung hat Indonesien

eines der größten und divergentesten Hochschulsysteme der Welt (Stand September 2016). 541

dieser Hochschulen gelten als Universitäten (‘Universitas‘). Vollakademische Ausbildungen mit den

Abschlüssen S1, S2 und S3 (die einem Bachelor, einem Master beziehungsweise einem Doktorgrad

entsprechen) werden zudem an fachorientierten Hochschulen angeboten: an 132 Instituten

(‘Institut‘) und an 2.424 sogenannten ‘Sekolah Tinggi‘ (Hohe Schule), wobei an letzteren auch die

Abschlüsse D1 - D4 erworben werden können. Diese ‘Diploma‘-Abschüsse – nicht zu verwechseln

mit dem deutschen Diplom – werden in anwendungsorientierten Studiengängen vergeben; sie sind

in Deutschland nicht als akademische Grade anerkannt. Der höchste D-Abschluss, das Diploma 4,

beschließt einen vierjährigen Studiengang und kann in Indonesien dem Bachelor (S1) gleichgestellt

werden, allerdings versehen mit dem Zusatz „Bachelor of Applied Science“. Außer an den ‘Sekolah

Tinggi‘ kann der Diploma-Abschluss auch an den 1.107 sogenannten Akademien (‘Akademi‘) und

an 243 berufsqualifizierenden Schulen (‘Politeknik‘) erworben werden. Um den Bedarf an

qualifiziertem Personal in Regionen mit hohem industriellem beziehungsweise

arbeitsmarktrelevantem Potential, die aber über keine Hochschulen verfügen, zu decken, wurde

2012 mit dem Aufbau von bisher neun sogenannten ‘Akademi Komunitas‘ begonnen, die ein- und

zweijährige berufsqualifizierende Studiengänge mit den Abschlüssen D1 beziehungsweise D2

anbieten.

Es existieren derzeit verschiedene staatliche Hochschulsysteme nebeneinander, unter anderem das

der Hochschulen unter DIKTI (Direktorat für Hochschulen im Ministry for Research, Technology and

Higher Education) und das der Hochschulen unter dem Religionsministerium. Es gibt aber auch

Hochschulinstitutionen, die von anderen Ministerien verwaltet und finanziert werden, zum Beispiel

vom Finanzministerium und vom Verteidigungsministerium. Der private Universitätssektor ist im

DIKTI mit regional organisierten KOPERTIS-Netzwerken verankert.

Der Hochschulzugang erfolgt, was die staatlichen Hochschulen angeht, über nationale

Hochschultests (SBMPTN) nach dem Schulabschluss an einer SMA, einer allgemeinbildenden

Schule, oder an einer SMK, wo der Schwerpunkt auf berufsbildenden Fächern liegt. Bei guten

Studienleistungen oder bei finanziell schlecht ausgestatteten Studierenden kann die Universität die

Außenstelle Lektorate

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Studiengebühren verringern. Zudem führen manche nachgefragten Universitäten eigene Prüfungen

durch oder sprechen direkt Einladungen an besonders gut qualifizierte Schulabgänger aus. Private

Universitäten haben eigene Zulassungsverfahren. Der Schulabschluss erfolgt in Indonesien nach 12

Jahren und erlaubt nicht den unmittelbaren Zugang zu einer deutschen Hochschule.

Nur 372 der insgesamt 4.456 tertiären Bildungseinrichtungen sind staatlich verfasst, 4.084 sind

privat. Beide Systeme erheben Studiengebühren, auch die staatlich geförderten Hochschulen; diese

gelten als besonders qualifiziert und verfügen auch über die meisten der Promotionsstudiengänge

des Landes, die insgesamt nur 170 Universitäten anbieten.

Es fehlt überall an promovierten Hochschullehrern. Von den 262.689 indonesischen Dozenten

haben nur 30.195 einen Doktorgrad. 163.947 Dozenten verfügen über einen Mastertitel; alle anderen

unterrichten mit Bachelor-Niveau oder einem Diploma-Abschluss. Die meisten qualifizierten

Hochschullehrer gibt es, mit großem Abstand zu den anderen Inseln, auf Java, wo mehr als 19.000

der Hochschullehrer promoviert sind und 90.000 über einen Masterabschluss verfügen. Aber auch

hier unterrichten noch gut 16.800 Dozenten mit einem S1-Abschluss, der einem Bachelor entspricht.

(Quellen: www.forlap.dikti.go.id)

Zur Qualifizierung der Hochschullehrerinnen und -lehrer durch weiterführende Master- und

Promotionsstudiengänge hat DIKTI verschiedene Stipendienprogramme entwickelt. Im Rahmen des

Programms BUDI (Beasiswa Unggulan Dosen Indonesia), das mittlerweile gemeinsam mit dem

Indonesia Endowment Fund for Education (LPDP) umgesetzt wird, erhielten 2016 168 Dozenten

eine Förderung zur Unterstützung von Promotionsvorhaben im Ausland. In das DIKTI-

Stipendienprogramm Indonesian-German-Scholarship-Programme (IGSP) für Hochschullehrer mit

festem Status (NIDN-Status), das vor dem genannten Bedarfshintergrund im Rahmen eines

Entschuldungsprojektes zwischen Indonesien und Deutschland eingerichtet wurde, wurden 2016

letztmals Stipendiaten aufgenommen. Neben DIKTI bietet auch die Forschungsabteilung des

Ministeriums mit RISET-Pro Forschungsstipendien auf Master- und Doktorandenniveau an.

Die wichtigste Stipendienorganisation ist inzwischen der Indonesia Endowment Fund for Education

(LPDP), der direkt dem Finanzministerium unterstellt ist und seinen Förderumfang kontinuierlich

ausgebaut hat. Seit 2012 wurden knapp 16.300 Stipendien vergeben, davon etwas mehr als 8.400

für weiterführende Studien in Indonesien und 7.890 für Studien im Ausland. Von 2014 bis 2016

erhöhte sich nach Angaben des Direktors von LPDP die Stipendienzahl pro Jahr im Schnitt um das

Doppelte, auf 8.906 im Jahr 2016. Zu den Hauptzielländern für ausreisende Stipendiaten (Zahlen

gesamt bis Januar 2016) gehören Großbritannien mit 1.672 Stipendiaten, Niederlande (798),

Australien (684) und die USA (338). Der DAAD hat 2016 mehr als 650 Indonesier gefördert.

Allerdings scheitern in den Individualstipendienprogrammen für Graduierte viele Bewerber an den

erforderlichen Englischkenntnissen; das Schreiben auf Englisch ist für viele ein Problem.

BAN-PT, die unter dem Ministerium angesiedelte staatliche Akkreditierungsbehörde, akkreditiert in

der Regel auf Programmebene, aber 1.130 der 4.456 Institutionen des tertiären Systems sind

systemakkreditiert, davon allerding nur 50 mit A. Sie gelten als die besten Hochschulen des Landes.

Innerhalb Indonesiens wurde Durchlässigkeit geschaffen, die es erlaubt, sich über

berufsqualifizierende D-Abschlüsse, D1 bis 4, die an Polytechnics verliehen werden, auch in

akademischen S-Programmen weiter zu qualifizieren. (Quelle: https://ban-pt.ristekdikti.go.id)

Wie beim US-amerikanischen Tenure-Track-System durchlaufen Nachwuchswissenschaftler einen

vierstufigen Karriereprozess: Vom Jungdozenten, dem Asisten Ahli, der mindestens über einen

Masterabschluss verfügen soll, wird erwartet, dass er promoviert und sich mit Forschungsprojekten,

Publikationen und außeruniversitärem Engagement profiliert. Dann kann er sich um den Status

Lektor bewerben, später um die Position eines Lektor Kepala (Senior Lecturer), schließlich um die

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des Guru Besar Madya, vergleichbar dem Associate Professor, und zuletzt um die des Guru Besar,

vergleichbar dem Full Professor. Theoretisch ist dieser Weg in acht bis zehn Jahren zu schaffen.

Gemessen an wissenschaftlichen Publikationen, wird an Indonesiens Hochschulen noch

vergleichsweise wenig geforscht. Indonesien steht auf Platz 57, wenn es um Veröffentlichungen

geht, die ein Peer-Begutachtungssystem durchlaufen haben. Nur 16 indonesische

Forschungspublikationen werden bei Scopus gelistet (hingegen 108 aus Singapur und 79 aus

Malaysia). Schaut man sich an, in welchen Bereichen in Indonesien 2016 besonders viel publiziert

wurde, so spielen die Sektoren Medizin, Sozialwissenschaften, Umwelt- und Biowissenschaften

sowie Ingenieurwissenschaften die größte Rolle. „Arts“ und „Humanities“ haben dagegen kaum

Bedeutung.

Angeführt wird die Riege der sieben publikationsfreudigsten indonesischen Institutionen dem letzten

Elsevier Research Intelligence Report vom Mai 2015 zufolge vom Bandung Institute of Technology

(ITB) und der Universitas Indonesia (UI), gefolgt von der Universitas Gadjah Mada (UGM), dem

Institut Pertanian Bogor (IPB), dem außeruniversitären Forschungsinstitut Lembaga Ilmu

Pengetahuan Indonesia (LIPI), dem Institut Teknologi Sepuluh Nopember (IST), sowie an siebter

Stelle dem Center for International Forestry Research, West Java, ebenfalls außeruniversitär.

II. Internationalisierung und Bildungskooperationen

Nur 8,69 Prozent der Indonesier auf dem Arbeitsmarkt haben bislang einen Hochschulabschluss

(Februar 2016), aber Bildungsmarktexperten rechnen damit, dass die Zahl derer, die ihn anstrebt,

kaum irgendwo so schnell wachsen wird wie in Indonesien. Immer mehr indonesische Eltern können

sich zudem ein Auslandsstudium für ihre Kinder leisten. Damit ist Indonesien einer der

umkämpftesten Bildungsmärkte für große Gastländer. Das zeigt sich deutlich bei den jährlich von

der EU-Delegation initiierten Europäischen Hochschulmessen (EHEF Indonesia), deren

Besucherzahlen Jahr für Jahr wachsen. Zwischen 2014 und 2015 ist die Anzahl der in Deutschland

studierenden Indonesier laut Wissenschaft Weltoffen erneut um 13 Prozent von 3.210 auf 3.626

gestiegen; im Hochschuljahr 2015/16 waren es schon 4.176 Bildungsausländer. Australien, USA,

Malaysia und Japan sind die gefragtesten außereuropäischen Zielländer. Allein im Schulbereich gibt

es circa 150.000 Deutschlerner im Land. Die meisten geben an, wegen eines geplanten Studiums

Deutsch lernen zu wollen. Frankreich hat inzwischen vier IFI-Standorte (Institut Francais

d’Indonésie) und seit 2013 an zahlreichen Universitäten feste Ansprechpartner für den

Studienstandort Frankreich installiert. Das Goethe-Institut bietet an drei Standorten

Deutschunterricht an.

Der DAAD hat insgesamt vier germanistische Lektorate an drei Universitäten in Indonesien. Neben

dem DAAD-Büro, das vor 25 Jahren eröffnet wurde, hat auch die Fraunhofer-Gesellschaft seit vielen

Jahren eine Vertretung vor Ort. Die Universität Duisburg-Essen unterhält ein kleines Büro an der

Universitas Indonesia. Enge Deutschlandbeziehungen unterhält die neu gegründete International

University Liaison Indonesia (IULI), die im WS 2015 ihren Betrieb aufgenommen hat.

Das viertbevölkerungsreichste Land der Erde sucht dringend Ausbildungspartner, nicht zuletzt im

Berufsbildungssektor, aber auch für den Hochschullehrernachwuchs. Die meisten

Internationalisierungsstrategien gehen in diese Richtung, wenn es darum geht,

Kooperationsprogramme zum Beispiel mit deutschen Partnern zu verhandeln. Die HRK verzeichnet

147 Hochschulkooperationen mit Indonesien (April 2017).

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DAAD Seite 6

Ein gemeinsames Förderprogramm der EU und des ASEAN Sekretariats in Jakarta, SHARE,

durchgeführt von DAAD, British Council, CampusFrance, EP Nuffic, EUA und ENQA unterstützt seit

2015 den Harmonisierungsprozess des Hochschulraums ASEAN, der für die Hochschulen der

Region von ähnlich strategischer Bedeutung ist wie seinerzeit der Bolognaprozess für Europa.

(Verfasser Kapitel I und II: Dr. Irene Jansen, Außenstelle Jakarta)

III. DAAD-Aktivitäten 1

Der DAAD führt seit vielen Jahren Maßnahmen im Rahmen

des akademischen Austausches mit Indonesien durch und ist

seit 1990 mit einer Außenstelle in Jakarta vertreten. Die

Beziehungen zwischen Deutschland und Indonesien sind

traditionell sehr gut und eng. Eine sehr große Zahl von

Indonesiern hat in Deutschland ein Studium oder eine

Ausbildung abgeschlossen. Der DAAD konnte im Jahre 2016

insgesamt 993 Förderungen vergeben, davon 738 an

Indonesier und 255 an Deutsche.

Von den vier Lektoraten befindet sich jeweils eines an der Universitas Padjadjaran in Bandung und

an der Universitas Negeri Yogyakarta und zwei befinden sich an der Universitas Indonesia. Der

DAAD fördert jährlich eine Sprachassistenz an der Universitas Negeri Yogyakarta. Bis Juni 2016

wurde zudem eine Langzeitdozentur an der Bogor Agricultural University gefördert, die ab Januar

2018 nachbesetzt wird. 2016 wurden drei Kurzzeitdozenturen gefördert, eine davon am Institut Seni

Indonesia Denpasar und zwei an der Universitas Atma Jaya Yogyakarta. 2017 wurden bisher

ebenfalls drei Kurzeitdozenturen an folgenden Universitäten gefördert: Institut Seni Indonesia

Denpasar, Universitas Udayana und am Institut Teknologi Bandung.

Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Indonesien wurde mit dem Abkommen über

kulturelle Zusammenarbeit (1988) sowie mit Kooperationsabkommen zwischen dem Ministry of

Education and Culture (1999) und dem Directorate General of Higher Education des Ministry of

Education and Culture − DIKTI (1997) ausgebaut.

1 Alle statistischen Angaben zu den DAAD Förderungen beziehen sich auf 2016

255

738

Geförderte 2016

Deutsche

Indonesier

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DAAD Seite 7

A. Personenförderung

Die Förderschwerpunkte des DAAD in Indonesien liegen in der Förderung von

Nachwuchswissenschaftlern und Hochschullehrernachwuchs, deutscher Sprache und Kultur an

ausgewählten Universitäten, Qualifizierung von Nachwuchseliten, Hochschulkooperationen

zwischen deutschen und indonesischen Universitäten, Ausbau und Pflege von Alumni-Netzwerken

(unter anderem durch Seminare und Herausgabe der Zeitschrift NADI). Im Rahmen von

verschiedenen BMBF-Sonderprogrammen wurden unter anderem in der Biotechnologie,

Meereswissenschaft und Umwelttechnik zwischen 1999 und 2007 viele Indonesier in Deutschland

ausgebildet, die sich nun in den verschiedenen Hochschulen und Forschungsinstituten als Alumni

und Multiplikatoren finden und für neue Kooperationen gewinnen lassen. Dasselbe gilt für EPOS,

das sehr nachgefragte Stipendienprogramm des BMZ, das sich nicht nur an Dozenten, sondern

auch an Führungskräfte aus Wirtschaft und Behörden wendet. Die Absolventen dieser

interdisziplinären entwicklungspolitischen Studiengänge finden sich in Indonesien in vielen

Führungsetagen wieder.

Im Jahr 2016 wurden im Rahmen der Personenförderung 247 Indonesier und 40 Deutsche gefördert.

Weitere 156 Deutsche wurden über das PROMOS-Programm gefördert, welches die deutschen

Hochschulen in die Lage versetzt, eigene Schwerpunkte bei der Auslandsmobilität zu setzen und

ihren Studierenden aus einem Bündel verschiedener Förderinstrumente passende

Mobilitätsmaßnahmen anzubieten.

Ausgewählte Programme im Rahmen der Individualförderung sind:

AA

Regierungsstipendienprogramm Aceh: Langzeitstipendien für ausländische Master-

Studierende und Doktoranden

2009 konnte erstmals mit der Provinzregierung in Aceh ein Memorandum of Understanding

(MoU) zur Durchführung eines Regierungsstipendienprogramms unterzeichnet werden. Ziel

dieses Programms ist die Fort- und Weiterbildung von Fachkräften aus Aceh. Seither

konnten bereits mehr 185 Stipendiaten ihre Studien in Deutschland aufnehmen und ein

Großteil ist bereits wieder nach Abschluss der Promotion oder des Mastergrads in ihre

Heimat zurückgekehrt und dort in Führungspositionen tätig.

Geförderte D: / A: 39

Regierungsstipendienprogramm für ausländische Graduierte

2011 konnte ein weiteres Regierungsstipendienprogramm „Indonesian German Scholarship

Programme“ (IGSP) mit dem Bildungsministerium in Jakarta unterzeichnet werden. Im

Rahmen dieses Programms sollen über 200 indonesische Forschungsstipendiaten zu

Promotionszwecken nach Deutschland kommen. Auch die Förderung von Research

Fellows wurde im Rahmen dieses Programms vereinbart. Die ersten Doktoranden reisten

im August 2012 nach Deutschland ein und begannen – nach Abschluss der Sprachkurse –

im Wintersemester 2012/13 mit ihren Forschungsaufenthalten. Die indonesische Regierung

investiert auf diese Weise die Hälfte ihrer Mittel aus einem bilateralen Schuldenerlass in die

wissenschaftliche Weiterqualifizierung ihrer Hochschullehrer an deutschen Hochschulen

und Forschungsinstituten. Das Programm wird vom indonesischen Ministerium für Bildung

(DIKTI) durchgeführt und auf deutscher Seite vom DAAD administriert, läuft aber etwas

schleppend. Die Anzahl der qualifizierten Bewerbungen liegt unter den Erwartungen des

Programms.

Geförderte D: / A: 37

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DAAD Seite 8

Stipendienprogramm deutscher Auslandsschulen

Die höchste Auszeichnung für ausgezeichnete Leistungen junger Menschen an deutschen

Schulen im Ausland ist seit 2001 ein Stipendium für ein komplettes Studium in Deutschland.

Im Rahmen eines Vollstipendiums für ein Hochschulstudium in Deutschland für Absolventen

deutscher Auslandsschulen wurden im Hochschuljahr 2015/16 insgesamt neun

Schulabgänger aus Indonesien gefördert. Die Bewerber müssen von ihren Schulen oder

von Fachberatern der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) vorgeschlagen

werden. Es handelt sich um das einzige DAAD-Programm, indem ein Stipendium für ein

komplettes Erststudium in Deutschland vergeben wird. Für sehr gute Bachelorabsolventen

besteht die Möglichkeit, auch noch für ein zweijähriges Masterstudium weitergefördert zu

werden.

Geförderte D: / A: 9

Forschungsstipendien für ausländische Doktoranden und

Nachwuchswissenschaftler

DAAD-Stipendien bieten ausländischen Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern die

Möglichkeit, in Deutschland zu forschen und sich weiter zu bilden. Es bestehen

Förderangebote für unterschiedliche Qualifizierungsphasen und Karrierestufen. Das

Programm Forschungsstipendien gehört zu den ältesten des DAAD und wird weltweit

angeboten.

Geförderte D: / A: 39

Fach- und Sprachkurse

Hier handelt es sich um Hochschulsommerkurse in Deutschland für ausländische

Studierende und Graduierte zur Vertiefung vorhandener Deutschkenntnisse. Gefördert wird

die Teilnahme an sprach- und landeskundlichen sowie fachsprachlichen Kursen, die von

deutschen Hochschulen und den Hochschulen angeschlossenen Sprachkursanbietern

angeboten werden.

Geförderte D: / A: 13

BM

BF

Nachhaltiges Wassermanagement (NaWaM)

Einer der Förderschwerpunkte, dem das BMBF in seinem Rahmenprogramm „Forschung

für Nachhaltige Entwicklungen“ besondere Bedeutung beimisst, ist Nachhaltiges

Wassermanagement (NaWaM). Das BMBF fördert gezielt Forschungsprojekte, um

Technologien und Strategien für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wasser

zu entwickeln, anzupassen sowie international zu verbreiten. Im Mittelpunkt stehen dabei

die Themenfelder „Wasser und Energie“, „Wasser und Gesundheit“, „Wasser und

Ernährung“, „Wasser und Umwelt“ sowie „Wasser in urbanen Räumen“.

Es gibt zwei Förderlinien.

1. Im Zentrum des Programms steht die individuelle Förderung des wissenschaftlichen

Nachwuchses aus Kambodscha, Indonesien, Iran, Jordanien, Kasachstan,

Kirgistan, Laos, Mongolei, Myanmar, Tadschikistan, Thailand, Turkmenistan,

Usbekistan und Vietnam. Dazu werden in der ersten Förderlinie Masterstipendien

für ausländische Graduierte und Promotionsstipendien für ausländische

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Doktoranden aus oben genannten Ländern vergeben. 2016 wurden 16 Studierende

in Masterprogrammen und fünf Doktoranden aus Indonesien gefördert.

2. Zur zweiten Förderlinie, Serielle Sommerschulen, siehe Projektförderung.

Geförderte D: / A: 21

Biodiversity and Health: Stipendien für Wissenschaftler aus Indonesien und

Deutschland

Das Programm „Biodiversity and Health‟ soll durch die Vergabe von Forschungsstipendien

an deutsche und indonesische Wissenschaftler Forschungspartnerschaften zwischen den

beiden Ländern stärken. Der Programmfokus liegt auf der Erforschung und dem Erhalt von

Biodiversität, mit dem Ziel, die nachhaltige Entwicklung neuartiger medizinischer Produkte

und Anwendungen zu fördern.

Über das 2015 angelaufene Programm, das einen bilateral vereinbarten

Forschungsschwerpunkt zu diesem Thema zwischen Deutschland und Indonesien

begleitet, konnten 2016 zwölf Wissenschaftler (neun Doktoranden und drei

Postdoktoranden) gefördert werden.

Geförderte D: / A: 12

BM

Z

EPOS - Entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge für Fach- und

Führungskräfte

Im Programm Entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge (EPOS) werden

Individualstipendien an Teilnehmer aus Entwicklungs- und Schwellenländern für

entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge an deutschen Hochschulen

vergeben. Die Absolventen sollen als sogenannte „Change Agents“ ihre Erfahrungen und

ihr neu erworbenes Wissen an andere weitergeben und als Multiplikatoren aktiv in

internationalen Netzwerken an der Lösung landes-/regionalspezifischer und globaler

Herausforderungen mitwirken. Parallel leisten die Postgraduiertenstudiengänge einen

Beitrag zur weiteren Internationalisierung der beteiligten Hochschulen.

Geförderte D: / A: 29

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DAAD Seite 10

B. Projektförderung

Im Jahr 2016 wurden im Rahmen der Projektförderung 215 Deutsche2 und 491 Indonesier gefördert,

davon 44 Indonesier im STIBET-Programm. Mit STIBET werden deutschen Hochschulen Mittel für

die Vergabe von Stipendien und für die fachliche und soziale Betreuung ausländischer Studierender

zur Verfügung gestellt.

Ausgewählte Programme im Rahmen der Projektförderung sind:

AA

Hochschuldialog mit der islamischen Welt

Seit 2006 fördert der DAAD mit seinem Hochschuldialogprogramm einen besonderen Typ von

Hochschulpartnerschaftsprojekten, bei denen nach dem Konzept „Dialog durch Kooperation"

der Kulturdialog mit der islamisch geprägten Welt im Zentrum steht. Dabei soll der Dialog durch

fachliche Zusammenarbeit auf der Grundlage eines gemeinsamen wissenschaftlichen

Interesses angeregt und nachhaltig gestärkt werden. Gefördert werden Kooperationsprojekte

deutscher Hochschulen mit Partnerinstitutionen in der islamischen Welt in allen Fachgebieten.

2016 wurden folgende Projekte mit Indonesien gefördert, von denen sich das zweite Projekt

aktuell noch in der Förderung befindet:

1. Kooperationsprojekt der Universität Leipzig mit der Brawijaya Universität in Malang und der

Staatsuniversität Jakarta: „Exploring Legal Cultures“ im Fach Rechts-, Wirtschafts- und

Sozialwissenschaften.

Das Projekt setzt sich inhaltlich mit der Frage auseinander, wie moderne, pluralistische

Gesellschaften unter den Bedingungen religiöser, kultureller und politischer Vielfalt

Gemeinsamkeiten herstellen und Konflikte regeln und austragen. Insbesondere steht dabei

zur Debatte, welche Rolle rechtliche Ansprüche und Regelungen spielen können und sollen.

Das Projekt besteht aus zwei Bausteinen: einem interdisziplinären Studienmodul „Exploring

Legal Cultures (ELC)“ und einem Austausch von Gastwissenschaftlern und Studenten. Neben

einem Einblick in die Gesellschafts- und Rechtssysteme beider Länder soll es einen kritischen

Blick auf globale menschenrechtliche Problematiken lenken.

2. Kooperationsprojekt der Universität Erfurt und der Padjadjaran Universität (UNPAD) sowie der State Islamic University – Sunan Gunung Djati (UIN SGD) mit dem Projekttitel „Hochschuldialog 2015-17: Transformation in Indonesien - Kai Hafez“ im Fach Kommunikationswissenschaft.

Das auf drei Jahre angelegte Projekt soll Studierenden der Fachbereiche

Kommunikationswissenschaft die Gelegenheit bieten, durch konkrete Forschungsprojekte und

innovative Lehrmodelle die Rolle indonesischer und deutscher Medien, politischer

Kommunikationsprozesse und -kulturen international vergleichend zu analysieren. Zu diesem

Zweck sind zwei bilaterale Studienexkursionen (Indonesien 2015, Erfurt 2016) sowie eine sich

daran anschließende nachhaltige Hochschulpartnerschaft vorgesehen, die die beiderseitige

Mobilität von Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern fördern soll. Für die

Konsolidierung der entwickelten Forschungskontakte ist zudem für das dritte Jahr eine

internationale Fachtagung in Erfurt geplant. Ziel des deutsch-indonesischen

Austauschprojektes ist ein konzentrierter Kulturdialog, der durch bilaterale studentische

Forschungsgruppen und ein kooperatives Workshop-Programm (Studienreise 2015),

diskursiv-komparative Tagesseminare und eine international vergleichende

2 In der Gefördertenzahl sind 156 PROMOS-Stipendien eingerechnet, die in der offiziellen DAAD-Statistik

der Projektförderung zugeordnet sind.

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DAAD Seite 11

Analyseperspektive (Fall School 2016) sowie einen konzentrierten Fachaustausch zwischen

deutschen und indonesischen (Nachwuchs-) Wissenschaftlern (Fachtagung 2017) eingelöst

wird. Thematisch gilt es, Fragen zu den Strukturen, Dynamiken und Akteuren der

Mediensysteme und Kommunikationskulturen in Indonesien und Deutschland vor dem

Hintergrund nationaler, regionaler sowie globaler Kontextfaktoren zu diskutieren. Ein

besonderer Fokus lag im ersten Projektjahr 2015 auf den jüngsten Transformationen des

indonesischen Mediensystems und deren Bedeutung für politische, kulturelle und soziale

Entwicklungen.

Geförderte Projekte: 2 D: 18 A: 38

Studienreisen und -praktika für Gruppen ausländischer Studierender

Ziele einer Studienreise sind die Etablierung und Pflege von Kontakten zwischen deutschen

und ausländischen Hochschulen, die Vermittlung fachbezogener Kenntnisse durch

mindestens zwei Hochschulbesuche, eindeutig fachbezogene Besichtigungen und

Informationsgespräche, die Begegnung mit deutschen Studierenden und Wissenschaftlern

und der Erwerb eines landeskundlichen Einblicks in das wirtschaftliche, politische und

kulturelle Leben in Deutschland. Gefördert werden Gruppen mit maximal 15 Studierenden in

Begleitung eines Hochschullehrers.

Geförderte D: / A: 31

BM

BF

Wassermanagement: Serielle Sommerschulen

Serielle Sommerschulen sollen vor allem künftige Forschungskooperationen und Projekte

anstoßen. Neben dem kulturellen und fachlichen Austausch unter den Beteiligten soll die

Diskussion und Verbreitung von Forschungsergebnissen, die im Zusammenhang mit den

aktuellen Förderschwerpunkten des BMBF stehen, befördert werden. Weiterhin bieten die

Sommerschulen Gelegenheit, Forschungsstandorte, Projekte, Infrastrukturen und

Datenbanken in Deutschland vorzustellen. Um die Qualität des Praxisbezugs zu erhöhen,

sollten nach Möglichkeit Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Fachbehörden des

Bundes und der Länder sowie öffentlich-rechtliche Bewirtschaftungsverbände einbezogen

werden.

2016 wurden in der Projektförderung wurden zwei Indonesier für eine Sommerschule an der

Universität Bochum und sechs Indonesier für eine Sommerschule an der Universität Duisburg-

Essen gefördert.

Geförderte Projekte: 2 D: / A: 8

Studienangebote deutscher Hochschulen im Ausland

Das Programm „Studienangebote deutscher Hochschulen im Ausland“ bietet für Projekte der

Bildungszusammenarbeit eine Anschubfinanzierung aus Mitteln des BMBF für

unternehmerisch geplante Vorhaben, die sich mittelfristig selbst tragen sollen. Eine enge

Verbindung zu deutschen Unternehmen (Praktikumsplätze, Finanzierung von Labors,

Stipendien) vor Ort ist gewünscht, um qualifizierte und nach deutschen Standards akademisch

ausgebildete Fachkräfte mit Deutschlandbezug zu rekrutieren:

2011 hat die Hochschule Wismar in Kooperation mit dem Semarang Growth Centre (SGC) am

Technischen Institut Sepuluh Nopember (ITS) in Surabaya einen Bachelorstudiengang Marine

Engineering eingerichtet. Er stellt eine Kombination von schiffbaulichen (ITS) und

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DAAD Seite 12

schiffsbetriebstechnischen (HS Wismar) Ausbildungsinhalten und -zielen dar, an dessen Ende

ein Double Degree vergeben wird. Für Abiturienten mit Hochschulreife umfasst der

Studiengang acht Semester, für Abiturienten mit zusätzlichem Fachschulabschluss sechs

Semester. Deutsche Professoren unterrichten in Blockmodulen auf Englisch, zusätzlich sind

Video-Konferenzen geplant. Kompetenzanforderungen des Studiengangs und Curriculum

wurden gemeinsam mit der Indonesian Maritime Partnership Collaboration (IMPC), der

Vereinigung der indonesischen maritimen Industrie, erarbeitet. Das Projekt ist von der

Abteilung für Hochschulangelegenheiten im indonesischen Bildungsministerium genehmigt.

Eine solche Genehmigung wird ausländischen Einrichtungen für die Ausbildung von

Indonesiern nur dann erteilt, wenn die Einrichtung nach "A" akkreditiert ist; dies ist beim ITS

der Fall.

Von 2015-2017 wird zudem ein Studiengang im Fachbereich Ingenieurwissenschaften in

Kooperation mit der Technischen Universität Ilmenau und der Internationalen Universität

Liaison Indonesia gefördert.

Geförderte Projekte: 2 D: 1 A: /

Integrierte internationale Studiengänge mit Doppelabschluss

Aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) werden im Programm

„Integrierte internationale Studiengänge mit Doppelabschluss“ Studiengänge an Universitäten

und Fachhochschulen gefördert, die nach einem teilweise an der deutschen und an der

ausländischen Hochschule absolvierten Studium zu beiden nationalen Abschlüssen führen

(als joint degree = Verleihung eines gemeinsamen Abschlusses oder als double degree =

Verleihung der Abschlüsse beider Partnerhochschulen möglich). Mit den Studiengängen soll

ein Beitrag zur weiteren Internationalisierung der Hochschulen und zur Verstärkung des

Austauschs von Lehrenden und Lernenden geleistet werden.

Mit dem Programm Integrierte internationale Studiengänge mit Doppelabschluss fördert der

DAAD seit 2014 eine Kooperation zwischen der Hochschule Osnabrück und der Gadjah Mada

Universität in Yogyakarta im Bereich International Business and Management. Beide

Einrichtungen kooperieren bereits seit vielen Jahren und möchten die Kooperation durch die

Einrichtung von Studiengängen mit Doppelabschluss auf Masterebenen intensivieren. Von

2017 bis 2018 wird zudem die Vorbereitungsphase des Studienganges Master of Computer

Science in Distributed Software Systems zwischen der Technischen Universität Darmstadt und

der Universitas Indonesia im Fach Informatik gefördert.

Geförderte Projekte: 1 D: / A: 2

BM

Z

Betreuung/Veranstaltungen für ausländische Alumni

Die Maßnahmen des Alumni-Programms verfolgen das Ziel, die Alumni-Arbeit an den

Hochschulen zu verbessern. Es werden fachbezogene Alumni-Fortbildungsveranstaltungen

im In- oder Ausland sowie weitere Maßnahmen der Hochschulen zur Verbesserung der

Kontaktpflege mit Alumni aus DAC-Ländern gefördert. Die Zusammenarbeit mit diesen Alumni

soll insbesondere Aktivitäten umfassen, die dem Erreichen entwicklungspolitischer Ziele

dienen und/oder einen Beitrag zu Krisenprävention und Konfliktlösung leisten.

Geförderte D: / A: 142

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Praxispartnerschaften

Bei den Praxispartnerschaften steht grundsätzlich die Verbesserung der Hochschulausbildung

in Entwicklungsländern im Mittelpunkt, damit sie den Anforderungen des Arbeitsmarktes

besser Rechnung trägt, zur Wirtschaftsentwicklung beiträgt und dem „Brain Drain“

entgegenwirkt. Durch das Programm soll der Praxisbezug in den Studiengängen erhöht und

das wirtschaftsorientierte Profil der Hochschulen in Entwicklungsländern verbessert werden.

Im Förderzeitraum 2013-2016 wurde ein Projekt zwischen der Hochschule Wismar und dem

Technischen Institut Sepuluh Nopember (IST) studienfachübergreifend (Betriebswirtschaft,

Seefahrt und Fischerei) mit dem Projekttitel „Innovation through Cooperation – Student

Research and Development for Small Islands“ gefördert. Des Weiteren wird von 2016 bis 2019

ein Projekt zwischen dem Institut Teknologi Bandung und der Hochschule Reutlingen im Fach

Wirtschaftswissenschaften mit dem Projekttitel „BE SEA - Making Business Engineering

Happen in South East Asia“ gefördert. Partneruniversitäten sind die International University of

Ho Chi Minh City, Vietnam National University, Vietnam und die Universiti Malaysia Pahang,

Malaysia. Wirtschaftspartner ist die Wiha Werkzeuge GmbH.

Geförderte Projekte: 2 D: 7 A: 30

Partnerschaften für den Gesundheitssektor in Entwicklungsländern (PAGEL)

Ziel der Partnerschaften für den Gesundheitssektor in Entwicklungsländern (PAGEL) ist die

nachhaltige Stärkung des Gesundheitswesens in Entwicklungsländern. Um dies zu erreichen,

soll die Lehre an den Partnerhochschulen durch Curriculums- und Kapazitätsentwicklung

strukturell gestärkt und bereits bestehende Kooperationsstrukturen zwischen den beteiligten

Hochschulen verstetigt werden. Zusätzliche Programmziele sind die Rückkehrförderung sowie

die Betreuung von Alumni und die Bildung fachlicher Netzwerke.

Geförderte D: 4 A: 1

Fachbezogene Partnerschaften mit Hochschulen in Entwicklungsländern

Das Programm Fachbezogene Partnerschaften mit Hochschulen in Entwicklungsländern

(kurz: Hochschulpartnerschaften) fördert wissenschaftliche Kooperationen zwischen

Partnerhochschulen auf Instituts- oder Fachbereichsebene. Im Mittelpunkt des Programms

steht die Strukturbildung an der ausländischen Hochschule, die durch Curricula- oder

Modulentwicklung, die Einrichtung internationaler Studiengänge und die gegenseitige

Anerkennung von Universitätsabschlüssen gefördert werden kann. Im Rahmen dieses

Programms wurden 2016 drei Projekte gefördert:

• Technische Universität Kaiserslautern – Technologisches Institut Bandung, weitere

Partnerländer sind Nepal (Kathmandu Universität) und Sri Lanka (Universität Colombo)

im Fach Mathematik mit dem Projekttitel „Süd-Netzwerk Modellierung und Analysis in

Industrie und Ökonomie“ (Förderzeitraum: 2013-2016)

• Universität Freiburg − Gadjah-Mada-Universität und der Hasanuddin-Universität im

Fach Völkerkunde mit dem Projekttitel „From Tandem to Teamwork: A Training Model

for Fieldresearch Across Cultural and Disciplinary Boundaries” (Förderzeitraum: 2014-

2017)

• Fachhochschule Flensburg − Universität Jember im Fach Biotechnologie mit dem

Projekttitel „Capacity Building for teaching & research in undergraduate & graduate

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DAAD Seite 14

studies by implementation of 'State of the Art Biotechnology'“ (Förderzeitraum: 2015-

2018)

Geförderte Projekte: 3 D: 18 A: 51

Zwei weitere Projekte werden ab 2017 gefördert:

• Universität Bonn / ZFM Koenig − Sam Ratulangi University, Manado, im Fach Biologie

mit dem Projekttitel „International Master Coral Reef Biodiversity and Conservation‟

(Förderzeitraum: 2017-2020)

• Universität Leipzig − Universitas Brawijaya Malang und Universitas Negeri Jakarta im

Fach Rechtswissenschaft mit dem Projekttitel „Best-Practice in Transfer: Study Module

"Law and Culture”‟ (Förderzeitraum: 2017-2020)

Dialogue on Innovative Higher Education Strategies (DIES)

Im Programm „Dialogue on Innovative Higher Education Strategies“ (DIES) unterstützt der

DAAD durch regional ausgerichtete Fortbildungsangebote die Qualitätssicherung von

Hochschulen und Studienprogrammen. Das Programm wird in Zusammenarbeit mit der

Hochschulrektorenkonferenz (HRK) durchgeführt. Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen, mit

denen Hochschulen in Entwicklungsländern ihre Ausbildungsgänge nach internationalen

Qualitätsstandards ausrichten, ihre Forschungskapazitäten ausbauen und ihre

Organisationsstrukturen konkurrenzfähig entwickeln können. Das DIES-Programm setzt auf

mehreren Ebenen an: Auf der Mikroebene wird das Management von Forschungsprojekten

und die Einwerbung von Drittmitteln gefördert; auf der Ebene der Gesamtinstitution werden

das Management universitärer Strukturen und Ressourcen sowie die Qualität von

Studienangeboten und Studienbedingungen verbessert; auf der Systemebene unterstützt

DIES den Aufbau länderübergreifender Qualitätssicherungssysteme unter Einbeziehung der

Arbeitswelt.

Gefördert werden unter anderem folgende Maßnahmen:

• International Deans‘ Course Südostasien / Afrika

Kooperationspartner: Hochschule Osnabrück / AvH / CHE

Inhalte: Trainingskurs zum Thema Fakultätsmanagement (strategisches Management,

Qualitäts- Management und Sicherung, Personalmanagement, et cetera)

Zielgruppe: Neu ernannte Dekane und Vizedekane sowie gegebenenfalls

Institutsleitende beziehungsweise weitere Hochschulmanager in verantwortlicher

Stellung mit entsprechenden Karriereperspektiven

• DIES-Projekt- Südostasien: ASEAN-QA

Kooperationspartner: Universität Potsdam / AUN / AQAN / ENQA / SEAMEO RIHED

Inhalte: Trainingskurse zum Thema „interne Qualitätssicherung“ in Südostasien

Zielgruppe: Hochschulmitarbeiter aus Qualitätssicherungs- Einheiten von öffentlichen

und privaten Hochschulen

• ProGrant – Proposal Writing for Research Grants (seit 2014)

Kooperationspartner: Universität zu Köln, ProWiss Consulting Services for

Researchers

Inhalte: Trainingskurse, bestehend aus zwei Präsenzphasen (jeweils eine Woche) in

den Zielländern, mit einer zwischenzeitlichen, trainergeleiteten ELearning Phase

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Zielgruppe: (Nachwuchs-) Wissenschaftler an den Hochschulen der jeweiligen

Zielregionen (spanisch-, englisch und französischsprachig)

Geförderte D: 2 A: 56

Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit – exceed

Das Programm Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit – exceed stärkt

deutsche Hochschulen und ihre Partnerhochschulen in Entwicklungsländern in den Bereichen

Lehre, Forschung und Dienstleistung. Ziel ist der Aufbau weltweiter Netzwerke, die durch

wirkungsvolle und innovative Beiträge im Rahmen der Post-2015 Agenda zur Lösung

entwicklungspolitischer Herausforderungen beitragen.

2016 befanden sich zwei Projekte mit folgenden indonesischen Hochschulen in der Förderung:

• International Network on Sustainable Water Management in Developing Countries - SWINDON

Partner: Technische Universität Braunschweig − Universitas Gadjah Mada, Department of Chemistry; Bogor Agricultural University, Faculty of Agriculture

• Centers for Natural Resources and Development- CNRD

Partner: Technische Hochschule Köln – Universitas Gadjah Mada (UGM), Faculty of Geography

Geförderte Projekte: 2 D: 3 A: 29

Biodiversität

Im Mittelpunkt des Qualitätsnetz Biodiversität - Hochschulkooperationen mit

Entwicklungsländern zum Schutz und zur Erforschung der Biodiversität steht die Verankerung

des Themas Biodiversität in Forschung und Lehre an den Partnerhochschulen in

Entwicklungsländern durch Forschungstransfer und wissenschaftlichen Dialog. Gefördert

werden Hochschulpartnerschaften im Bereich der Biodiversität sowie

Fortbildungsveranstaltungen für Alumni deutscher Hochschulen aus und in

Entwicklungsländern.

Von 2015 bis 2018 wird ein Projekt zwischen der Universität Göttingen und der Staatlichen

Universität Papua im Fach Veterinärmed., Agrar-, Forst-/Ernährungswissenschaften, Ökologie

mit dem Projekttitel „Biodiversity education and assessment in the SW Pacific“ gefördert.

Geförderte Projekte: 1 D: / A: 1

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C. Veranstaltungen, Marketing, Alumniaktivitäten

Veranstaltungen

Mit der Durchführung von werbenden Informationsveranstaltungen an wichtigen

Hochschuleinrichtungen und Wissenschaftszentren in Indonesien bemüht sich der DAAD,

den indonesischen Bildungsmarkt zu erschließen und die Zahl der indonesischen

Studierenden in Deutschland zu erhöhen. Die DAAD-Außenstelle in Jakarta bietet neben

Messen und Informationsveranstaltungen monatlich mehrere Webinare an, oft gemeinsam

mit deutschen Hochschulen und Ehemaligen. Auch die anderen europäischen Gastländer

haben Indonesien im Blick.

In der ersten Jahreshälfte 2017 hat die AS Jakarta insgesamt an zehn Bildungsmessen und

Infoveranstaltungen zum Thema ‘Studieren in Deutschland’ an Universitäten, Schulen (SMA

oder PASCH*-Schule) sowie dem Finanzministerium auf Java teilgenommen. Dabei wurden

bei den Präsentationen und in Standgesprächen mehr als 2.350 Personen erreicht.

Jedes Jahr zählt die European Higher Education Fair (EHEF), die nacheinander an drei

Standorten – in Jakarta, Surabaya und Yogyakarta – stattfindet, mehr und neue Aussteller.

2016 waren in Jakarta 137 Hochschulen aus 14 EU-Mitgliedstaaten, das Direktorat für

Hochschulbildung des indonesischen Bildungsministeriums (DIKTI) und das

Bildungsministerium und Finanzministerium (LPDP) vertreten. Etwa 9.700 Besucher kamen

zur EHEF in Jakarta; ähnlich hoch war die Nachfrage in Surabaya (circa 9.750) und in

Yogyakarta (circa 6.040).

Die achte EHEF fand vom 5. bis 6. November 2016 in Jakarta statt, die nächste EHEF ist

bereits vom 4. bis 5. November 2017 in Jakarta geplant. Die EHEF wird seit 2008 organisiert

und unterstützt durch die Delegation der Europäischen Kommission Indonesien, British

Council, Campus France, DAAD, EP-Nuffic und Uni-Italia. Nachgefragte Programme sind

englischsprachige Bachelor- und Master-Angebote in den Fachrichtungen Ingenieur-, Natur-

und Wirtschaftswissenschaften sowie Sozialwissenschaften.

Vom 23. bis 30. April 2016 befand sich eine 10-köpfige Delegation aus Indonesien auf

Einladung des DAAD zu einer Informationsreise in Deutschland. Der Fokus der Reise lag für

die Vertreter des Hochschul- und Forschungsministeriums sowie indonesischer Hochschulen

auf der Intensivierung der institutionellen Kontakte zwischen dem DAAD und dem neu

fusionierten Ministerium sowie auf den Themen Forschungstransfer und

Forschungsförderung. Mit diesem Ziel wurden in Bonn, Köln, Aachen und Jena

Forschungseinrichtungen und Hochschulen besucht.

Individuelle Marketingaktivitäten

Die Nachfrage deutscher Hochschulen in Indonesien ist in den letzten Jahren gestiegen.

Nach den BRIC-Staaten und Mexiko liegt Indonesien konstant an 6. Stelle im Vergleich aller

Außenstellen. Waren es 2016 mit 70 Anfragen schon 15 mehr als im Vorjahr, liegt die Zahl

der Anfragen für 2017 bereits Ende September bei 66. Besonders nachgefragt sind die

Anzeigenschaltung auf der Webseite der Außenstelle Jakarta sowie die Einträge im

Newsletter. Sehr gut strukturiert und mit erfolgreichen Teilnehmerzahlen auf studentischer

Seite laufen die Webinare in Indonesien, welche mit deutscher Hochschulbeteiligung

stattfinden. Innerhalb der letzten vier Jahre hat sich „Marketing via Webinar“ sehr gut auf dem

Markt etabliert. Im Jahr 2017 fanden bereits 14 Webinare mit deutschen Hochschulen statt.

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Die Angebote kommen in der Mehrzahl von Fachhochschulen, die Universitäten liegen etwas

darunter. Besonders stark präsente Fachbereiche sind die Wirtschafts- und

Ingenieurwissenschaften.

Am 23. November 2017 wird im Rahmen der GATE-Germany-Webinarreihe

„Hochschulmärkte weltweit“ ein Webinar für deutsche Hochschulen zum Hochschulmarkt

Indonesien stattfinden. Dr. Irene Jansen, Leiterin der DAAD-Außenstelle Jakarta informiert

über den Aufbau des indonesischen Hochschulsystems, die Chancen akademischer

Kooperationen und die Möglichkeiten, Studierende aus Indonesien für Deutschland zu

begeistern.

Länderprofil Indonesien (2016)

Internationales Forschungsmarketing

Im Jahr 2016 wurden in Indonesien im Rahmen der Kampagne „Research in Germany“

sieben Präsenzveranstaltungen und mehrere Webinare durchgeführt. So wurden ein

Informationsseminar und eine „Research in Germany“-Vortragsreise organisiert, die

allgemein über Forschungs- und Fördermöglichkeiten in Deutschland informierten.

Insgesamt konnten über das Informationsseminar und die Vortragsreise jeweils mehr als 65

Personen erreicht werden. In zwei Science Talks und einem Proposal Writing Workshop für

Ph.D.-Studierende (120 Teilnehmer), die über das DAAD-Forschungsmarketing finanziert

wurden, wurde zudem jeweils über fachspezifische Forschung in Deutschland informiert. Auf

diesen Veranstaltungen nahmen insgesamt circa 240 Personen teil. Zudem wurde erstmals

im September 2016 eine Falling Walls Lab Veranstaltung durchgeführt, die mit 122

Bewerbungen auf großes Interesse stieß. Die 30 ausgewählten Vortragenden präsentierten

in jeweils drei Minuten ihre Forschungsideen an der Universitas Indonesia vor einem

interessierten Publikum von mehr als 50 Besuchern.

Im Jahr 2017 sind im Rahmen des internationalen Forschungsmarketings des DAAD eine

Science Lecture und zwei Symposien zu den Themen „Industry 4.0“ und „Sharing Benefits“,

ein „Research in Germany“-Informationsseminar, eine „Research in Germany“-Vortragsreise

und ein „Falling Walls“ Science Slam geplant. Die Vielzahl der unterschiedlichen

Veranstaltungen in Indonesien und der hohe Besucherzulauf in zwei Jahren in Folge zeigen

das hohe Interesse indonesischer (Nachwuchs-) Wissenschaftler am Forschungsstandort

Deutschland.

GATE-Germany, das Konsortium für internationales

Hochschulmarketing, hat mit dem Länderprofil Indonesien

einen besonderen Fokus auf das Hochschulmarketing und

die Zusammenarbeit mit Indonesien gelegt. Die

Publikationsreihe, die sich dreimal jährlich

unterschiedlichen Zielländern widmet, bietet wichtige

Hintergrundinformationen über ausländische

Hochschulmärkte. Sie unterstützt deutsche Hochschulen

und universitäre Einrichtungen bei ihrem internationalen

Marketing, der Rekrutierung internationaler Studierender

und dem Aufbau von Hochschulkooperationen.

www.gate-germany.de/laenderprofile

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IV. Statistische Anlagen

DAAD-Geförderte Indonesien, 2007-2016

35

131

25

13

7

38

5 1Sprach-, Kultur- und Geisteswissenschaften

Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Mathematik und Naturwissenschaften

Humanmedizin

Veterinärmedizin, Agrar-, Forst- undErnährungswissenschaften, Ökologie

Ingenieurwissenschaften

Kunst, Musik und Sportwissenschaften

Studienfach übergreifend / nicht zugeordnet

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Insgesamt

Indonesier

Deutsche

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

4000

4500

5000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

70

198

13571

60

187

13 4

Fächeraufteilung geförderte Deutsche 2016

212

1.216

427

236184

2.008

90

11

Indonesische Studierende in Deutschland, 2007-2016 Fächeraufteilung 2016

Fächeraufteilung geförderte Indonesier 2016

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DAAD Seite 20

Quellen: DAAD, Statistik

DESTATIS – Statistisches Bundesamt, Wissenschaft Weltoffen

Statistisches Bundesamt, Studierendenstatistik

The World Bank

The World Bank, Data

The World Bank, World Development Indicators

UNESCO, Institute for Statistics

OECD Statistics

V. Kontakt

DAAD-Ansprechpartner in Indonesien DAAD-Ansprechpartner in der Zentrale

Außenstelle in Jakarta Dr. Irene Jansen JI. Jend. Sudirman, Kav. 61-62, Summitmas II, Lt. 14 12190 Jakarta Indonesien [email protected] www.daadjkt.org

Dr. Klaus Birk Referat Koordinierung Regionalwissen – S21 Asien-Pazifik | Nordamerika DAAD - Deutscher Akademischer Austauschdienst Kennedyallee 50 53175 Bonn Tel.: +49 (0)228 882-288 Fax: +49 (0)228 882-9288 [email protected]

Weitere Informationen zum Land und nähere Hinweise zu den einzelnen Programmen sowie den zuständigen Ansprechpartnern finden Sie unter:

www.daad.de/laenderinformationen/indonesien