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1 Peer – Mediation Mappe – Inhalt 1. Semester Seite 1. Termin: 20.06.2011 Kennenlernen: Drei Musketiere 2 Konfliktbeobachtung: Rollenspiel light – 3 Fälle 2 2. Termin: 22.09.2011 Mein Konfliktverhalten - Fragen 3 Handschriftlich: Was ist ein Konflikt? 4 Merkmale von Konflikten 5 Konfliktmediation 6 Stundenkonto 7 3. Termin: 21.10.2011 Wissenswertes über Konflikte 8 Ablauf einer Mediation 9 Hurrikan Fragebogen 10 4. Termin: 28.10.2011 Was ist Mediation 11 Kommunikation I 12 Handschriftlich: Zeichnungen Einweg- und Zweiwegkommunikation 13 - 14 Handschriftlich: Zeichnung Federn 15 Geschichte: Linie 19 16 5. Termin: 11.11.2011 Möglichkeiten und Grenzen der Mediation 17 Phase 1: Vorbereitung und Atmosphäre 18 Phase 1: Einleitung 19 6. Termin: 09.12.2011 Feedback 20 - 21 7. Termin: 20.01.2011 Kommunikation II: 4 Seiten einer Nachricht 22 Übung 4 Botschaften 23 Ein Konfliktfall 24

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Peer – Mediation

Mappe – Inhalt

1. Semester Seite 1. Termin: 20.06.2011

Kennenlernen: Drei Musketiere 2

Konfliktbeobachtung: Rollenspiel light – 3 Fälle 2

2. Termin: 22.09.2011

Mein Konfliktverhalten - Fragen 3

Handschriftlich: Was ist ein Konflikt? 4

Merkmale von Konflikten 5

Konfliktmediation 6

Stundenkonto 7

3. Termin: 21.10.2011

Wissenswertes über Konflikte 8

Ablauf einer Mediation 9

Hurrikan Fragebogen 10

4. Termin: 28.10.2011

Was ist Mediation 11

Kommunikation I 12

Handschriftlich: Zeichnungen Einweg- und Zweiwegkommunikation 13 - 14

Handschriftlich: Zeichnung Federn 15

Geschichte: Linie 19 16

5. Termin: 11.11.2011

Möglichkeiten und Grenzen der Mediation 17

Phase 1: Vorbereitung und Atmosphäre 18

Phase 1: Einleitung 19

6. Termin: 09.12.2011

Feedback 20 - 21

7. Termin: 20.01.2011

Kommunikation II: 4 Seiten einer Nachricht 22

Übung 4 Botschaften 23

Ein Konfliktfall 24

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Drei Musketiere: Dreiergruppen, 10 + 10 Minuten Sollen 3 Dinge finden, die alle drei besonders mögen oder besonders gut können Sollen 3 Dinge finden, die alle drei gar nicht mögen, gar nicht können 1 Besonderheit, die jeden jeweils von den anderen unterscheidet In Großgruppe kurz aufzählen.

Konfliktbeobachtung 1. Konflikt A beobachtet und achtet auf die Zeit, B und C sind zwei gute Freundinnen B hat aus Amerika einen Konzertmitschnitt mitgebracht, den es nicht zu kaufen gibt, kopiert werden kann er auch nicht, sie hat ihn C geborgt, braucht ihn jetzt zurück, da sie es heute bei ihrer Party vorspielen will. C möchte mit dieser Aufnahme heute Abend noch einen Verehrer beeindrucken, der sie besuchen kommt, wenn ihre Eltern nicht zuhause sind. 2. Konflikt B beobachtet und achtet auf die Zeit 5 Minuten vor der Notenkonferenz A ist ein/e SchülerIn, war nicht am Mediationswochenende, es droht ein 5er im Fach Kommunikation, sie/er sollte stattdessen ein Buch lesen und hat die Zusammenfassung letzte Woche einem anderen Lehrer abgegeben. C ist ein/e LehrerIn und hat diese Zusammenfassung nicht bekommen. 3. Konflikt: C beobachtet und achtet auf die Zeit, A war im Urlaub, bei ihrer/seiner Rückkehr macht ihr/ seine/e FreundIn überraschend Schluss wegen eines Festes im Urlaub. Davon hat sie/er nur ihrer/seinem besten FreundIn per SMS berichtet. B ist diese/r beste FreundIn, sie/er hat nichts weitererzählt und ist beleidigt, dass sie/er Ihr/ihm diesen Verrat überhaupt zutraut.

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Fragen zum Konfliktkarussell

• Wo kann es überall Konflikte geben?

• Wie reagierst du meistens in Konflikten?

(z. B.: Wirst du laut, läufst weg, schweigst?)

• Wie verhalten sich deine Eltern oder Geschwister in Konflikten?

• Wie verhalten sich deine besten Freunde/innen in Konflikten?

• Wer ist dein größter Filmheld? Wie verhält sich der in Konflikten?

• Von wem hast du gelernt, wie man sich in Konflikten verhält?

• Würdest du dich eher als „konfliktfreudig“ oder eher als „konfliktscheu“

beschreiben? Woran liegt das?

• Wodurch kommt es bei dir oft zu Konflikten? (z. B. bei welchem Thema; in

bestimmten Situationen wie Schule oder Sport)

• Welche Möglichkeiten kennst du, einen Konflikt zu beenden?

• Wie sollte man sich in Konflikten auf keinen Fall verhalten? (Damit es nicht

noch schlimmer wird!)

• Was kann man tun, damit Konflikte gut ausgehen?

• Um einen Konflikt fair zu lösen: Womit hast du schon mal gute Erfahrungen

gemacht?

• Um einen Konflikt fair zu lösen: Womit hast du schon mal schlechte

Erfahrungen gemacht?

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4 Handschriftlich: Von Blättern abgeschrieben

Was ist ein Konflikt?

Mindestens 2 Menschen

Sonja und Peter

Eine Sache

Sonjas T-Shirt

Verschiedene

Gedanken und Gefühle

zur Sache

Sonja findet ihr T-Shirt schön,

Peter findet es uncool.

Etwas passiert

Peter verspottet Sonja

und lacht sie aus.

Mindestens einer findet,

dass es so

nicht in Ordnung ist.

Sonja fühlt sich beleidigt

und ist traurig.

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Mediation – Stundenkonto Schuljahr 11/12 :

Name : ________________________ Klasse : _______

Datum Anlass/Thema Stunden Unterschrift

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Wissenswertes über Konflikte

• Konflikt von lateinisch conflictus = Zusammenstoß, Kampf.

• Konflikte sind dort, wo Menschen zusammenkommen,

nötig und ganz normal.

• Ein Konflikt liegt auch dann vor, wenn nur eine Seite

einen Konflikt sieht.

• Einen Konflikt kann man sich nicht ausdenken,

es muss eine Handlung vorliegen.

• In einem „heißen“ Konflikt versucht eine Person

mit aller Macht eine andere zu überzeugen.

• In einem „kalten“ Konflikt ist fast jede Kommunikation erstarrt, beide

Konfliktparteien sind frustriert.

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Ablauf einer Mediation

1. Phase: Einleitung Ausgangssituation

• Vertraulichkeit und Allparteilichkeit zusichern

• Regeln erklären

• Ziel der Mediation verdeutlichen

• Verfahren erläutern, Rolle der Mediatoren erklären

• Nachfragen, ob alle damit einverstanden sind

2. Phase: Themen erheben

Kommunikation über Mediatoren sichern

• Konfliktparteien tragen jeweils ihre Sichtweise vor

• Spiegeln, zusammenfassen, wenn nötig umformulieren

• Punkte aufschreiben, Reihenfolge besprechen

• Abschließend: zusammenfassen der beiden Sichtweisen

3. Phase: Konflikterhellung

Schrittweise direkte Kommunikation herstellen

• Nachfragen, klären

• Motive und Gefühle herausfinden

• Abschließend: Wie geht es euch jetzt? Welche Wünsche habt

ihr?

4. Phase: Problemlösung

Seite an Seite nach Lösungen suchen

• Brainstorming

• Lösungen diskutieren

• Nach Konsens suchen

5. Phase: Vereinbarung

Ohne fremde Hilfe wieder miteinander auskommen

• Genau formulieren

• Vereinbarung vorlesen

• Alle unterschreiben

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Nach dem „Hurrikan“

Beurteilung der Arbeit im Team

Gruppe/Beobachter: __________________________________________________________ +3 +2 +1 –1 –2 –3 Die Aufgabe „Hurrikan“ haben wir sehr gut gelöst. � � � � � �

Die Aufgabe „Hurrikan“ haben wir nicht gelöst.

Jeder konnte sich auf den anderen verlassen. � � � � � �

Wir waren viele Einzelkämpfer.

Wir haben prima zusammengearbeitet. � � � � � �

Jeder hat für sich allein

durchgewurstelt.

Wir haben zuerst einen Plan entwickelt und dann gemeinsam entschieden.

� � � � � � Wir haben keinen Plan gemacht und gehofft, dass es schon irgendwie läuft.

Wir haben darauf geachtet, dass niemand ausgeschlossen und jeder gehört wurde.

� � � � � � Es gab Leute in unserer Gruppe, auf die niemand geachtet oder gehört hat.

Beim „Hurrikan“ waren wir eine Gruppe, in der alle mit vollem Einsatz mitgemacht haben.

� � � � � �

Beim „Hurrikan“ waren wir eine ziemlich lahme Gruppe, in der sich jeder gedrückt hat.

+3 +2 +1 –1 –2 –3

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Was ist Mediation?

„Mediation ist eine auf Freiwilligkeit der Parteien beruhende Tätigkeit, bei der ein fachlich

ausgebildeter, neutraler Vermittler (MediatorIn) mit anerkannten Methoden die Kommunikation

zwischen den Parteien systematisch mit dem Ziel fördert, eine von den Parteien selbst

verantwortete Lösung ihres Konfliktes zu ermöglichen.“ (ZivMediatG 2003)

Mediation fördert den Dialog zwischen Streitparteien und strebt gegenseitiges Verstehen und

gemeinsame, konstruktive, interessensgerechte Lösungen für die Zukunft an. Mediation stellt

eine Alternative zu Kampf, Verletzung, Schuldzuweisung und Beziehungsabbruch dar …

Grundprinzipien der Mediation:

• Die Teilnahme am Verfahren ist freiwillig

• Die dritte Partei ist gegenüber den Konfliktparteien und gegenüber dem Ausgang des

Konfliktes neutral

• Die Konfliktparteien sind allein verantwortlich für die Lösung

• Der/ die MediatorIn ist ausschließlich verantwortlich für die Gestaltung des Prozesses,

strukturiert und begleitet das Gespräch

• Das Verfahren ist vertraulich

Grundsätzliche Regeln der Mediation:

• Keine Gewalt

• Keine Beleidigungen

• Einander ausreden lassen, zuhören

• Ehrlichkeit

• Vertraulichkeit

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Kommunikation I

Verbale – nonverbale Kommunikation nonverbal: wird jener Teil der zwischenmenschlichen Kommunikation bezeichnet, der nichtsprachlich erfolgt. Unsere Wahrnehmung besteht zu 55 % aus Körpersprache

38% aus Stimme 7 % aus Inhalt

Die verschiedenen Ebenen der Kommunikation Bei der Einwegkommunikation erhält der Empfänger zwar die Nachricht, er hat jedoch keine Möglichkeit selbst darauf zu reagieren.

Bei der Zweiwegkommunikation wechseln Sender und Empfänger ihre Rollen – es besteht ein wechselseitiger Kommunikationsprozess – Gespräch.

Direkte und indirekte Kommunikation Die direkte Kommunikation hat ein klares Ziel. Der Sender versucht, uns seine Botschaft klar, direkt und – aus seiner Sicht – möglicht verständlich zu übermitteln.

z. b.: „Ich lade dich herzlich zu meiner Party am Freitag in einer Woche ein.“

Durch die indirekte Kommunikation vermitteln wir Botschaften „durch die Blume“. Wir fallen nicht mit der Tür ins Haus, wir senden unsere Nachricht verschlüsselt: „Da wäre eine Party …“

Sehr oft führt indirekte Kommunikation nicht zum Ziel, sondern im Gegenteil zu Missverständnissen und Konflikten. Filter durch Unbewusstes, Vorurteile und Bilder im Kopf

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13 EINWEG- ZWEIWEGKOMMUNIKATION � Rechteck zeichnen – 1. Durchgang Fragen sind nicht erlaubt (eine/r, die es noch nicht kennt, soll erklären)

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14 Rechteck zeichnen – 2. Durchgang -> Fragen sind erlaubt

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15 Eigene Zeichnung für: Bilder im Kopf beeinflussen uns: „Zeichne eine Feder.“

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Geschichte „Linie 19“ Du sitzt in der Straßenbahn der Linie 19 in Wien. In dieser Straßenbahn befinden sich: Eine Oma mit Stock und Hund, ein Junge und ein Mädchen, ein alter Jude mit Bart, zwei schlecht gekleidete Österreicher, und ein exjugoslawischer Gastarbeiter. Plötzlich geht einer der Österreicher mit einem Messer auf den Exjugoslawen los. Es entsteht ein Tumult. Von Ferne hörst du eine Polizeisirene. Jemand zieht die Notbremse.

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Möglichkeiten und Grenzen der Mediation

Aufgaben für eine/n Peer-Mediator/in:

• Alltägliche kleine Streitereien zwischen SchülerInnen

• Beleidigungen

• Rempeleien mit anschließendem Streit

• Missverständnisse, weil beide Konfliktparteien nicht miteinander reden

• Personen haben ganz verschiedene Ansichten, Interessen, Meinungen

• Zerstörung mit geringem Wert

• Weiterleitung eines Konflikts, wenn die Mediation nicht mehr möglich ist

• …. ?

Grenzen für eine/n Peer-Mediator/in:

Folgende Bereiche befinden sich nicht im Aufgabengebiet einer/s Peer-Mediators/in:

- Konflikte zwischen LehrerInnen und SchülerInnen - Konflikte zwischen ganzen Klassen - Fälle von schwerer Körperverletzung - Sexuelle Übergriffe - Schwerer Vandalismus - Familiäre Probleme (z.B. Geschwisterstreitigkeiten) - Mobbing (?) - …. ?

=> Reaktion für eine/n Peer-Mediator/in: Weiterleitung an Peer-Coaches Mögliche Gründe für einen Abbruch einer Mediation:

o Die Konfliktparteien sind nicht bereit, offen und fair miteinander umzugehen

o Die Konfliktparteien verweigern sich anhaltend gegen die Mediation (Freiwilligkeit!)

o Eine Konfliktpartei befindet sich in einem schweren Ausnahme-zustand (Mediant konnte sich noch nicht beruhigen, psychische Störung)

Persönliche Grenzen für eine/n Peer-Mediator/in:

� Ich kann mich in einen Konflikt nicht hineinversetzen (Empathie fehlt)

� Ich kann nicht die Neutralität wahren (ein Mediant ist vielleicht ein gute/r Freund/in, habe irgendwie mit der Sache zu tun)

� Ich fühle mich einfach überfordert

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Flipchart

Phase 1: Vorbereitung und Atmosphäre Zeit:

Termin so bald als möglich (muss aber nicht sofort sein, Abkühlung) Termin muss allen gut passen Pünktlicher Beginn Die Konfliktlotsen müssen sich vorbereiten

Material:

Einigungsformular Stifte Papierstreifen Uhr Konfliktlotsenmappe

Schlichtungsraum:

Muss störungsfrei sein Aufgeräumt, gutes Licht und gute Luft Angenehme Atmosphäre: Bilder, Pflanzen, Bonbons, Wasser usw. Tipp: Je schlimmer der Konflikt, desto angenehmer soll die Atmosphäre sein

Sitzordnung / Setting:

Konfliktlotsen über Eck Streitparteien über Eck Vier Regeln zwischen den Konfliktlotsen auf der Flipchart

Peer-Mediator/in

Pee

r-Med

iato

r/in

Str

eitp

arte

i

Streitpartei

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Phase 1: Einleitung Begrüßen:

Sich selbst vorstellen Konfliktparteien begrüßen und Namen erfragen

Lob aussprechen:

Dank für Überwindung teilzunehmen Mutiger Schritt, einen Konflikt näher anzuschauen

Ziel formulieren:

„Wir erarbeiten gemeinsam eine Lösung, die beide Seiten zufrieden stellt.“

Aufgaben des Konfliktlotsen erklären:

„Wir klären mit euch den Konflikt und helfen euch eine Lösung zu finden.“

Regeln: (stehen auf der Flipchart, oder jetzt auf Flipchart schreiben) Wir hören dem anderen zu Wir lassen den anderen ausreden Wir nehmen den anderen ernst Wir beleidigen niemanden

Weitere Erklärungen:

Vertraulichkeit! Unparteiisch / Neutral / Allparteilich Einigungsformular zeigen, erklären

Wichtige Nachfrage:(Zeit lassen, Medianten dabei ansehen)

Habt ihr das verstanden? Seid ihr damit einverstanden?

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Feedback geben:

Immer ICH (≠ man)

- Immer persönlich: „Ich habe gesehen…“, „Für mich…“, „Ich

empfinde…“

- Formulierungen mit „man“ vermeiden.

- Keine verallgemeinernde Kritik (Binsenweisheiten, „Wer anderen nicht zuhört,

kann nichts lernen.“).

=> Interpretiere bzw. beschreibe dich selbst und nicht die Person <=

- Auf genaue Formulierungen achten, wertschätzend umgehen.

1. Positives zuerst

- Die positiven Dinge immer zuerst, das gibt Sicherheit.

2.1 Beobachtungen

• Teile möglichst konkrete Beobachtungen mit, die sich konkret auf diese

Situation beziehen.

• Nicht die Person an sich („Du bist ...“), sondern die Verhaltensweise

kritisieren(z.B. „Du sprichst sehr schnell ...“)

Feedback

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• Konkret und SACHLICH mit Beispielen argumentieren (nicht „Das war

schlecht.“ oder „Das war Blödsinn.“ oder gar „Das war sch ...“= Bewertung).

2.2 Wirkung

• Beschreibe Wahrnehmungen und Gefühle, die in dir ausgelöst wurden: „Wenn

Du so schnell sprichst, muss ich mich sehr anstrengen, kann ich mir nicht alles

merken …“

2.3 Wünsche/Vorschläge

o Konstruktiv kritisieren, also am besten gleich einen

Gegenvorschlag machen: „Mir wäre angenehm/ ich kann

gut zuhören, wenn Du …“

o Nicht belehrend, sondern partnerschaftlich kritisieren.

o Grundsätzlich Fragen: „Warum? Wieso?“ direkt an die Person vermeiden.

Wenn Fragen notwendig sind, dann konkret begründen.

Feedback bekommen:

� Aufmerksam zuhören, auf sich wirken lassen!

� Wenn es noch so schwer ist:

SCHWEIGEN, erst am Ende des Feedbacks Verständnisfragen stellen!

(„Erkläre das bitte noch mal genauer.“ oder „Wann hast du das gesehen?“)

� Die Feedback gebende Person ausreden lassen, sonst geht die Aussage in

ihrer Gesamtheit verloren.

� Feedback als Chance sehen, nicht persönlich abwertende Schlüsse ziehen

(„Ich bin so unfähig.“ oder „Der/Die andere mag mich nicht.“)

� Die Kritik ernst nehmen, nicht widerlegen versuchen (Verteidigung).

� Kritik nicht zu nah an sich herankommen lassen, sondern daraus lernen und

abhaken.

� Du entscheidest am Schluss, was für dich wichtig ist.

� Feedback einfordern; nur so kann man etwas über sich lernen.

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Kommunikation II

Die Grundgesetze der Kommunikation nach Paul Watzlawick a) Man kann nicht nicht kommunizieren

b) Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei Letzterer den Ersteren bestimmt

Das 4 Ohren Modell nach Friedemann Schulz von Thun

Sachebene: Auf der Sachebene werden Informationen und Fakten gesendet und auch empfangen. Die Ampel ist grün.

Beziehungsebene: Die Gefühle der Gesprächspartner zueinander und ihre Meinung voneinander, aber auch das Selbstwertgefühl jedes einzelnen Gesprächspartners spielen ein große Rolle. Sie hat das Auto nicht im Griff.

Selbstoffenbarungsebene: Welche Informationen gebe ich gewollt/ungewollt an den Empfänger weiter. Ich habe es eilig!

Appellebene: Wozu will ich den Empfänger veranlassen Fahr schneller, dann kommen wir noch über die Kreuzung

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23 Übung zu zweit: Findet einen Satz und schreibt dazu die unterschiedlichen Botschaften auf den 4 Ebenen bei Sender und Empfänger dazu

Weitere mögliche Botschaften:

Sachinhalt: ______________________________________ ______________________________________

Selbstkundgabe: ______________________________________ ______________________________________ ______________________________________

Beziehung: ______________________________________ ______________________________________ ______________________________________

Appell: ______________________________________ ______________________________________

Weitere mögliche Botschaften:

Sachinhalt: ______________________________________ ______________________________________

Selbstkundgabe: ______________________________________ ______________________________________ ______________________________________

Beziehung: ______________________________________ ______________________________________ ______________________________________

Appell: ______________________________________ ______________________________________

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