pende „Ein Herz und eine Seele“...Niemand hätte ver-mutet, dass dieses Wiedersehen zugleich ein...

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ZISTERZIENSERKLOSTER S TIEPEL Jahrgang 18, Ausgabe 180 STIEPELER www.kloster-stiepel.de Nr. 6 - Juni 2009 K LOSTER NACHRICHTEN „Ein Herz und eine Seele“ F r e ie S p en d e Äbtissin Maria Assumpta Schenkl O.Cist. bei einem Besuch in Stiepel In dieser Ausgabe: Kloster im Blick 4 Oase des Glaubens 6 Klosterpfarrei St. Marien 8 Pressespiegel 11 Termintafel 14 Zum Gertudfenster des berühmten brasilianischen Künstlers Claudio Pastro im Kloster Helfta (Gertrudkapelle) schrieb er selbst „und es Lebe das Herz Jesu in den Herzen der Menschen.“

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  • ZISTERZIENSERKLOSTER STIEPEL Jahrgang 18, Ausgabe 180

    STIEPELER www.kloster-stiepel.de

    Nr. 6 - Juni 2009

    KLOSTER NACHRICHTEN

    „Ein Herz und eine Seele“ Freie S

    pende

    † Äbtissin Maria Assumpta

    Schenkl O.Cist. bei einem Besuch in Stiepel

    In dieser Ausgabe:

    Kloster im Blick 4

    Oase des Glaubens 6

    Klosterpfarrei St. Marien 8

    Pressespiegel 11

    Termintafel 14

    Zum Gertudfenster des berühmten brasilianischen Künstlers Claudio Pastro im Kloster Helfta (Gertrudkapelle) schrieb er selbst „und es Lebe das Herz Jesu in den Herzen der Menschen.“

  • Seite 2 Stiepeler - Kloster - Nachrichten Titel-Fortsetzung

    P. Maximilian Heim O.Cist.

    „Ein Herz und eine Seele“ Pfingstliche Gedanken zu Helfta

    „Die Gemeinde der Gläubigen war ein

    Herz und eine Seele.“ Apg 4,32. In pfingstlicher Freude verharrte die junge Kirche von Jerusalem einmütig im Gebet und empfing so im Heili-gen Geist ihre Einheit. Im Gebet wur-den sie offen für Gottes Willen und für die Not der Nächsten. Die Mitte ihres Gebets war die Eucharistie. Hier schenkt Christus auch uns heu-

    te sein Herz, sich selbst.

    Unter den drei heiligen Frauen von Helfta — Gertrud die Große, Mecht-hild von Magdeburg und Mechthild von Hackeborn — ist Gertrud, deren 700. Todestag wir vor sieben Jahren begehen konnten, die bekannteste. An einem Pfingstfest erlebte sie in mystischer Weise, wie beim Heilig-Geist-Hymnus der Terz Jesus sein Herz öffnete, in das sie ihr eigenes Haupt bergen durfte. Der brasiliani-sche Künstler Claudio Pastro hat die-

    se Szene ins Bild gesetzt, als er die Glasfenster für die neue Gertudkapel-le in Helfta schuf. Dazu schrieb er:

    „Und es lebe das Herz Jesu in den Herzen

    der Menschen! - Ich danke Dir Herr, dass

    Du Dich der Gertrud von Helfta geoffen-

    bart hast, wodurch Du uns ein Sein des

    vereinigten Herzens gibst, damit wir so

    das Leben in Fülle haben.“

    Zu Gott heimgerufen

    Als die neue Gertrudkapelle in Helfta vor einem Jahr im Herz-Jesu-Monat Juni geweiht wurde, dachte wahr-scheinlich niemand, dass schon zehn Monate danach der Herr Mutter M. Assumpta, die Begründerin des neu-en Helfta, in der Morgenfrühe des 24. April 2009 zu sich rufen würde. Am 1. Mai wurde die Priorin der neu-en Gemeinschaft von Helfta und Alt-Äbtissin des Klosters Seligenthal zu Grabe getragen. Der Gottesdienst, den der Bischof von Magdeburg Dr. Gerhard Feige leitete, wurde von der Klosterkirche in die benachbarte neue Gertrudkapelle über tragen. Hunderte von Gläubigen wollten ihr das letzte Geleit geben. Von unserem Orden waren neben dem H.H. Gene-ralabt Maurus Esteva Alsina O.Cist. aus Rom eine Reihe von Äbtissinnen und Ordensleuten extra angereist, unter ihnen Äbtissin Petra Articus aus der Abtei Seligenthal in Lands-hut. Auch P. Florian und ich fuhren von Stiepel mit dem Auto nach Helf-ta und erreichten das Kloster in nur drei Stunden. Dankbar erinnerten wir uns an die Geistlichen Abende, die Mutter Assumpta in Stiepel gehal-ten hat. Noch am 6. März 2009 konnten Mitbrüder sie in Altenberg aus Anlass der Feier „750 Jahre Grundsteinlegung“ wiedersehen, wo sie bei einem ökumenischen Gottes-dienst am Weltgebetstag der Frauen die Predigt hielt. Niemand hätte ver-mutet, dass dieses Wiedersehen

    zugleich ein Abschied war.

    Altbischof Leo Novak von Magde-

    burg, der Mutter Assumpta eng ver-bunden war und mit ihr das neue Helfta gegründet hatte, würdigte die Verstorbene in seiner Predigt beim Requiem in Helfta als großartige Frau, die sich ganz auf Gott und sei-nen Willen eingelassen und so sehr viel erreicht habe. Bischof Feige be-tonte zudem noch einmal, dass „ohne die Priorin Schwester Assumpta das Klos-

    ter Helfta, so wie es sich heute darstellt,

    nicht möglich gewesen wäre“. Nach dem Requiem trugen Feuerwehrleute den Sarg zum Friedhof im Garten des Klosters. Es war der besondere Wunsch von Mutter Assumpta, die auch Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr war, dass die Helftaer ihr diesen letzten Dienst erweisen. Unser Generalabt hielt die Beisetzung. Der Konvent von Helfta und die Zister-zienserinnen sange n lateinischen

    Choral zum Begräbnis.

    Mutter Assumpta, die mit dem Tauf-namen Gertud hieß, trat 1999 als Äbtissin von Seligenthal zurück und zog am 13. August des selben Jahres, zwei Tage nach ihrem 75. Geburtstag, mit sieben Mitschwestern in das aus Ruinen wiederaufzubauende Kloster Helfta in Sachsen-Anhalt um, an des-sen Planung sie schon seit 1995 betei-ligt gewesen war. Zusammen mit den Schwestern gelang ihr der Aufbau, den kaum jemand für möglich gehal-ten hätte. Kirche und Kloster wurden wiederaufgebaut, ein Bildungs- und Exerzitienhaus für 40 Personen und für die Aufnahme von Gästen ein Hotel errichtet. Daneben übte Äbtis-sin Assumpta eine umfangreiche Vor-tragstätigkeit aus, in der sie sich vor-wiegend mit der Mystik der drei heili-gen Frauen von Helfta beschäftigte und veröffentlichte ihre Gedanken und geistlichen Erfahrungen in meh-

    reren Schriften.

    Herz-Jesu-Verehrung

    Ein Wort Papst Benedikts, das Mut-ter Assumpta für das Buch über die

    Ein Schnappschuss vor dem Klos-ter Helfta: v.r.n.l. P. Florian, Äbtissin Mechthild (Thyrnau), Äbtissin Laetitia (Waldsassen)

    und P. Maximilian

  • Seite 3 Titel-Fortsetzung Jahrgang 18, Ausgabe 180

    neue Gertudkapelle in Helfta aus-wählte, soll diesen Leitartikel be-schließen: „Jeder Mensch benötigt einen ‚Mittelpunkt‘ in seinem Leben, eine Quelle der Wahrheit und der Güte, aus der er angesichts der sich verändernden Situationen und Mü-hen des Alltags schöpfen kann. Wenn man im Schweigen innehält, so verlangt ein jeder von uns, nicht nur den eigenen Herzschlag zu spü-ren, sondern auch — in einer größe-ren Tiefe — das Pochen einer verlässli-chen Gegenwart, die mit den Gefüh-len des Glaubens wahrnehmbar und dennoch sehr viel wirklicher ist: die Gegenwart Christi, des Herzens der Welt. Ich lade daher jeden dazu ein, im Monat Juni seine Verehrung des

    Herzens Christi zu erneuern.“

    Dieser Einladung unseres Heiligen Vaters wollen wir folgen im Sinne des Wappenspruchs von John Henry Kardinal Newman: „Cor ad cor loqui-tur.“ „Das Herz spricht zum Herzen.“

    Dies ist ein Satz, der nicht — wie Newman es vermutete — aus der Bi-bel oder der „Nachfolge Christi“ stammt, sondern zum ersten Mal in einem Brief des heiligen Franz von Sales formuliert wurde. In diesem Sinne rufen wir: „Komm, Heiliger Geist

    und erfülle die Herzen Deiner Gläubigen

    und entzünde in ihnen das Feuer Deiner

    Liebe!

    Unser Herr Abt Gregor kommt zum Klosterfest

    Der Abt von Heiligenkreuz, Prälat Grego r He ncke l Donnersmarck O.Cist., der zugleich auch Abt für sein Tochterkloster ist, hält das Ponti-fikalamt und die Predigt beim Klos-terfest in Stiepel. Dem Abt, der zehn Jahre im Amt ist, wurde aus diesem Anlass das Buch: „Tu es pastor ovium“, „Du bist der Hirt der Herde“, eine Nach-

    lese zum Papstbesuch 2007 in Heiligen-

    kreuz gewidmet.

    Zweifelsohne war der Besuch des Hei-ligen Vaters am 9. September 2007 in Heiligenkreuz der Höhepunkt von dessen über 875-jähriger Geschichte. Wer die feierliche Begegnung mit dem Heiligen Vater in Heiligenkreuz erlebte, konnte erfahren, dass der Papst mit seinem Besuch bei den Zis-terziensern eine Botschaft verband, die in ihrer Dimension den gegenwär-tigen Augenblick weit übertraf, so dass der emeritierte Bischof von Es-

    sen Dr. Hubert Luthe, ein langjähri-ger Freund des Heiligen Vaters, nach der Feier spontan ausrief: „Diese An-sprache müsste in goldene Lettern gegossen

    werden!“

    Auf Wunsch von unserem Herrn Abt Gregor wurde dieser Besuch des Paps-tes nicht nur äußerlich, sondern auch spirituell und theologisch durch ein Triduum vorbereitet. Der Neutesta-mentler der Kath. Universität Eich-stätt und Priester der Diözese Essen, Prof. Dr. Lothar Wehr, sprach über das Petrusbild im Matthäusevangelium: „Petrus — Jünger Jesu und Fels der Kir-

    che“. Der Abt von Maria Laach, Bene-dikt Müntnich, sprach über die Na-menswahl unseres Heiligen Vaters: „Benediktinisches bei Benedikt XVI.“,

    und ich selbst durfte das breite Spekt-rum der Theologie Joseph Ratzingers aus-leuchten. Neben diesen Vorträgen des Triduums, die für eine breite Hö-rerschaft gehalten wurden, sind vor allem die Ansprachen des Heiligen Vaters nochmals wiedergegeben so-wie weitere informative Aufsätze zum Stift Heiligenkreuz und seiner Päpstli-chen Hochschule Benedikt XVI. Den spannenden Einstieg macht eine Schilderung unseres Stiftsarchivars P. Dr. Alberich Strommer über den „geplatzten Patriarchengipfe l“. 1997 wollte Papst Johannes Paul II. mit den Patriarchen von Moskau und Konstantinopel in Heiligenkreuz zu-

    sammenkommen.

    „Tu es pastor ovium“ „Du bist der Hirt

    der Schafe“ ist zugleich der von Abt Gregor gewählte Titel des Chorals, mit dem der Heilige Vater in Heili-genkreuz 2007 von den Mönchen

    begrüßt wurde.

    Das Klosterfest ist ein Höhepunkt für viele im Stiepeler Kalender. Wir freu-en uns, dass unser Herr Abt, wie vor zwei Jahren bei der Weihe des neuen Chorraumes, uns wieder die Ehre seines Kommens gibt. Allen wün-schen wir Zisterzienser frohe Pfings-

    ten!

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  • Seite 4 Kloster im Blick Stiepeler - Kloster - Nachrichten

    Predigt von Bischof Dr. Hubert Luthe bei der Monatswallfahrt

    am 11. Mai 2009

    Es ist für mich eine große Freude, mit Ihnen, liebe Schwestern und Brüder, heute, am zweiten Montag im Mai, die 238. Monatswallfahrt zu begehen. Mir stehen die vielen tau-send Pilger vor Augen, die in dieser Zeit hierher zur Schmerzreichen Mutter gekommen sind, gebetet, gesungen haben und Trost finden durften. Am 15. September vorigen Jahres haben wir „Zwanzig Jahre Klos-ter S tiep e l" ge feier t. 238 Mo-natswallfahrten bedeuten dann, dass die Zisterziensermönche aus Heili-genkreuz uns schon im ersten Jahr ihrer Anwesenheit mitgenommen haben in die innige Verehrung der Gottesmutter, die ihnen ihr großer Ordensvater, der heilige Bernhard, mitgegeben hat. Das ist gut so, und das tut uns gut! Auch daran habe ich gedacht, als ich vergangenes Jahr in Heiligenkreuz und wenige Tage später hier gesagt habe: „Ich habe besonderen Grund zu danken, weil das Bistum Essen und das

    Ruhrgebiet durch das Kloster Stiepel

    reichen Anteil erhalten an dem, was hier

    wächst und Früchte trägt. Stiepel ist eine

    weit über Stadt und Region hinausstrah-

    lende Zelle geistlicher Kraft geworden".

    Stiepel, ein Ort, an dem wir Maria verehren, ihr danken, sie loben, sie bitten. - Was ist die tiefste Weise, einem Menschen seine Hochschät-zung entgegenzubringen, ihn zu ver-ehren? Ich denke, sich ihm an die Hand geben, sich von ihm etwas sagen, sich von ihm führen lassen, ihm nachfolgen. Das gilt erst recht von den Heiligen und zuerst von Maria. Deshalb wollen wir heute die drei

    Worte bedenken, die uns von Maria in den heiligen Evangelien überlie-fert werden: ihre Antwort an den Engel Gabriel, als er ihr seine Bot-schaft brachte (Lk 1,38); den Lobge-sang Marias während ihres Besuches bei Elisabeth (Lk 1,46-55) und ihr Wort an die Tischdiener bei der Hochzeit zu Kana (Joh 2,5). In unse-rem Leben kommen sie öfter vor als wir annehmen. Wir sollen uns ihrer erinnern als Weisung und Stärkung auf unserem Weg. „Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir

    geschehe nach deinem Wort." Dreimal am Tag beten wir das beim „Engel des Herrn", ausgenommen in der Oster-zeit. Mir scheint, dieser schöne Brauch ist fast vergessen. Ich erinne-re mich deutlich an den Kölner Kar-dinal Josef Frings, dem ich dreizehn Jahre zur Seite stehen durfte. Wenn die Angelusglocke erklang, unter-brach er, wo er auch war, das Ge-spräch und betete mit den Anwesen-den den englischen Gruß. - Ob wir diese Gewohnheit erneuern können? Immer wieder erhalten wir Anstöße

    dazu, aber nach einiger Zeit sind die meistens vergessen. Wir bedürfen offenbar der stets neuen Ermah-nung. Der Lobgesang des Magnificat –

    „Meine Seele preist die Größe des Herrn"

    –, den die Kirche in ihr tägliches Abendgebet genommen hat. Ich be- obachte, dass in vielen Gemeinden und bei manchen Gelegenheiten gemeinsam die Vesper gesungen wird. So hat es das Konzil ausdrück-lich gewollt. So haben wir es heute zusammen mit den Mönchen getan! Und: „Was er euch sagt, das tut". Vor fast genau fünfzig Jahren, am 8. Juli 1959, hat der selige Papst Johannes XXIII. die Jungfrau Maria unter dem Titel „Mutter vom guten Rat" dem noch ganz jungen Bistum Essen zur Patronin gegeben. Unter diesem Titel wird in unserem Dom das Bildnis der „Goldenen Madonna" verehrt. Sie ist die wahrscheinlich älteste noch erhal-tene Marienfigur der Welt. In diesen drei Worten Marias, an den

    Altbischof Dr. Hubert Luthe hielt eine faszinierende Predigt

  • der von mir hochgeschätzte verstor-bene Bischof von Aachen, Klaus Hemmerle, gesagt:

    „Was er euch sagt, das tut.

    Was er euch tut, das sagt.

    Was er euch gibt, das nehmt.

    Was er euch nimmt, das gebt."

    Amen.

    Engel, vor Elisabeth und zu den Tischdienern, sind heute wir ge-meint. Machen wir sie uns zu eigen. Wir haben sie nötig. Durch sie will Maria auch uns helfen. – Die Kirchen des Ostens kennen das Bild der soge-nannten Deesis, auf dem der Herr Jesus Christus zwischen den Fürbitte leistenden Gestalten Marias und Jo-hannes des Täufers dargestellt wer-den. Oft rahmen beide auch die „Königstür" in der Mitte der Iko-nostase ein, die den Altarraum vom Gemeinderaum trennt. So halten sie den Zugang zum Allerheiligsten of-fen. Maria, die Mutter Jesu, geht auf diese Weise ihrem Sohn voraus. Jetzt aber zum Sinn der drei Sätze: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir

    ge-schehe nach deinem Wort". Sollen auch wir das sagen in einer Zeit, in der Selbstbestimmung und Selbstver-wirklichung geradezu Leitworte ge-worden sind? Eben deshalb! Maria nimmt damit die dritte Vaterunser-bitte und das Ölbergsgebet Jesu vo-raus, der gekommen ist, nicht die Herrschaft des Menschen, sondern die Herrschaft Gottes zu bringen. Maria gibt sich in ihrer Antwort an den Engel gänzlich aus der Hand. Aber sie gibt sich ebenso total in die Hand Gottes. Sie ruft Gottes Fügung auf sich herab, ohne sie zu kennen. Doch wo ist der Mensch besser und sicherer aufgehoben als in der Hand Gottes? Hier stehen sich gegenüber eine gottvergessene, gottlose Welt und eine gotthingegebene und gehor-chende Kirche. Wir müssen uns ent-scheiden, wohin wir gehören wollen. Dazwischen gibt es nichts. Schon dem von seinem Gott und dem Baal hin und her taumelnden Volk des Alten Bundes ruft der Prophet Elija zu: „Wie lange noch hinkt ihr nach bei-

    den Seiten? Wenn der Herr der wahre

    Gott ist, dann folgt ihm! Wenn der Baal

    es ist, dann folgt diesem" (1 Kön 18,21). - Entscheiden wir uns! Wie Maria! Das Magnificat. Man kann es nicht

    oft genug beten, nicht oft genug hin-einhören. -Womit fängt Maria an? Mit der Größe Gottes. Sie ist der Maßstab für alles, für Welt und Mensch, für Gut und Böse, für oben und unten. Da wird ein für allemal der Punkt sichtbar, nach dem sich alles richten muss im Himmel und auf Erden. - Wovon redet Maria? Nicht von sich, sondern von den Großtaten Gottes an ihr und an sei-nem Volk. - Und womit beendet Ma-ria ihren Lobgesang? Mit dem Satz, der unmittelbar folgt: „Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehr-

    te sie nach Hause zurück" (Lk 1,56). Maria bleibt bei der im sechsten Mo-nat schwangeren Elisabeth. Sie bleibt da, wo sie gebraucht wird. Können wir das noch? Bleiben! Auch das ist heute alles andere als modern. Wie viele Versprechen werden gebrochen, wie viele Ehen gehen auseinander, wie viele Menschen werden allein gelassen? Hier folgt die Nächstenliebe unmittelbar aus der Gottesliebe. - Maria ist unser Vorbild. „Was er euch sagt, das tut." Es ist gut, dass uns dieser Satz jedes Jahr am 11. Oktober, dem Fest der Mutter vom guten Rat, in die Ohren gerufen und ans Herz gelegt wird. Maria konnte diesen Satz sprechen, weil sie ihn in den verborgenen dreißig Jahren Jesu gelebt hatte, und weil sie ihn weiterle-ben würde bis unter das Kreuz ihres Sohnes. „Was er euch sagt, das tut". Früher antworteten viele Leute ein-fach: „Das tue ich nicht!" in der offe-nen Rebellion gegen Gott. Heute fragen sie: „Hat Gott das wirklich ge-meint? Will er uns das zumuten? Hat er

    überhaupt zu den Menschen gesprochen?"

    Wir sehen, wie hochaktuell Marias Worte sind. - Verharmlosen wir nicht das Evangelium! Das wäre schlimmer und gefährlicher als An-griffe von außen, als Verspottung von nebenan und als Gleichgültig-keit von innen. Geben wir uns Ma-ria an die Hand! - In ihrem Sinn hat

    Seite 5 Kloster im Blick Jahrgang 18, Ausgabe 180

    „Jahr des Priesters“ vom 19. Juni 2009 bis zum 19. Juni 2010

    Papst Benedikt kündigte vor kurzem ein besonderes „Jahr des Priesters“ an. In diese Zeit fällt der 150. Todes-tag des heiligen Pfarrers von Ars, Johannes Maria Vianney, der ein Vorbild des Priesters als Seelsorger ist. Das Jahr des Priesters steht unter dem Leitwort „Treue in Christus, Treue des Priesters" und beginnt mit einer Vesper am Herz-Jesu-Fest, den 19. Juni 2009. Der Vorsitzende der deutschen Bi-schofskonferenz, Erzbischof Dr. Ro-bert Zollitsch, hat die Ankündigung des Papstes mit Freude und Dankbar-keit aufgenommen: „Ich danke dem Heiligen Vater für diese

    Initiative, denn wir brauchen eine Zeit,

    in der wir uns ganz besonders mit dem

    Amt des Priesters beschäftigen. In dem

    Priesterjahr, das bis 2010 dauern soll, ist

    es wichtig, Auftrag und Sendung des

    priesterlichen Dienstes zu reflektieren. Es

    wird vor allem darum gehen, den Pries-

    tern, die tagtäglich ihren Dienst versehen,

    Mut für den Alltag zu machen. Außer-

    dem werden wir in diesem besonderen

    Priesterjahr all jene im Gebet begleiten,

    die auf dem Weg zum Priesteramt sind.

    Es wird eine Chance sein, den Priesterbe-

    ruf in all seiner Schönheit wieder neu ins

    Bewusstsein zu bringen und damit auch

    junge Menschen zu ermutigen, sich dem

    Anruf Gottes zu stellen, und ihre eigene

    Berufung zum Priester zu entdecken."

  • Seite 6 Oase des Glaubens Stiepeler - Kloster - Nachrichten

    bewusst: „Ich bin guter Zuversicht betreff des Konzils. Irgendwie soll auch mein Hier-

    sein ein Beitrag sein.“

    Als Konzilsvater war Abt Karl engagiert bei den Sitzungen tätig und hat alles mit großem Interesse verfolgt, so dass ein Konzilsvater meinte, der Abtpräses der Österreichischen Cistercienser-kongregation sei bestimmt einer der

    aufmerksamsten Teilnehmer gewesen.

    Dies bezeugt auch ein Blick in die sog. Acta synodalia sacrosancti Concilii Oecu-

    die Abtpräsides der Kongregationen, aus denen sich der Orden zusammen-setzt, das Recht hätten, als Konzilsväter am Konzil teilzunehmen. Diese wurde zugunsten der Abtpräsides entschieden. So erhielt Abtpräses Karl Braunstorfer die Möglichkeit, als Konzilsvater die Österreichische Cistercienserkongrega-tion auf dem II. Vatikanischen Konzil

    zu vertreten.

    Was seine Person angeht, war er sich einer Sendung für das Konzil durchaus

    P. Rupert Fetsch O.Cist.

    „… dass ich vollkommen

    im Einklang mit dem gött-

    lichen Willen bleibe …“

    Leben und Wirken des Dieners

    Gottes Abt Karl Braunstorfer

    (Fortsetzung — 5. Folge)

    Konzilsvater (1962-1965) Den Höhepunkt von Abt Karl Braunstorfers Tätigkeit nach außen stellt auf weltkirchlicher Ebene zwei-felsohne die Teilnahme als Konzilsvater am II. Vatikanischen Konzil (1962-1965) dar, das wie kein zweites Ereignis sein Leben prägte. Bereits am 25. Janu-ar 1959 hatte Papst Johannes XXIII. (1958-1963) in der römischen Basilika St. Paul vor den Mauern diese Kirchen-versammlung als 21. Ökumenisches Konzil angekündigt. Am 11. Oktober 1962 eröffnete derselbe Papst mit der 1. Öffentlichen Sitzung feierlich das II. Vatikanische Konzil. Zugleich begann die erste Sitzungsperiode (von insge-samt vier), die bis zum 8. Dezember

    1962 dauerte.

    Am 4. Oktober 1962 reiste Abt Karl am Morgen nach Rom, um als Abtprä-ses der Österreichischen Cistercienser-kongregation am sog. Definitorium, der damals jährlich stattfindenden Ver-sammlung aller Kongregationspräsides des Zisterzienserordens, teilzunehmen. 1962 war es unmittelbar vor Konzilsbe-ginn angesetzt worden und dauerte vom 5. bis 15. Oktober. Noch am Abend des 4. Oktober 1962 traf in Heiligenkreuz das Telegramm ein, das Abtpräses Karl als Konzilsvater zum Konzil berief. Der Grund für das späte Eintreffen des Schreibens aus Rom lag darin, dass die Rechtsfrage für die Teil-nahme erst kurz vor Beginn der Kir-chenversammlung endgültig geklärt wurde. Was den Zisterzienserorden anlangt, stand bis dahin die Frage im Raum, ob neben dem Generalabt auch

    1962 wurde Abt Kar l (Bild mitte) als Teilnehmer zum 2. Vatikanischen Konzil nach Rom berufen

  • Jahrgang 18, Ausgabe 180 Seite 7 Oase des Glaubens

    vorher gebetet würden – was der Abt kategorisch ablehnt –, oder dass die Konventmesse am Morgen als „stille“ hl. Messe ohne jede Feierlichkeit und unter geringer Beteiligung gefeiert wür-de, weil die Mitbrüder zu diesem Zeit-punkt anderweitig bzw. mit den oben genannten Aufgaben beschäftigt seien. Zur Lösung dieses Problems schlägt Abt Karl einen Kompromiss vor: Das Kon-zil solle den Ordensoberen und ihren Räten die Erlaubnis geben, den klöster-lichen Tagesablauf so einzuteilen, dass das gemeinsame Konventamt auch am Abend gefeiert werden könne. Zur heu-te in den Pfarrgemeinden üblich gewor-denen Feier der hl. Messe am Abend muss man wissen: Nachdem die Praxis der Abendmesse 1566 durch Papst Pius V. (1566-1572) grundsätzlich verboten worden war, wurde sie nach ersten Wünschen zu Beginn des 20. Jahrhun-derts und Sonderregelungen im II. Weltkrieg unter Papst Pius XII. (1939-1958) 1953 an hervorgehobenen Tagen

    und 1957 generell wieder zugelassen.

    Angesichts dieses Lösungsvorschlags wird deutlich, worauf es Abt Karl letzt-lich ankommt: Er möchte das klösterli-che-monastische Leben mit den durch die Geschichte den einzelnen Klöstern zugewachsenen Aufgaben in Seelsorge und Erziehung so verbinden und in Einklang bringen, dass keiner der bei-den Bereiche vernachlässigt oder gegen den anderen ausgespielt wird. Anders als in den 50er Jahren, als er noch ve-hementer Verfechter der vom General-kapitel des Jahres 1950 bedingungslos geforderten Abgabe der Pfarrseelsorge und des Unterrichts für alle Klöster des Zisterzienserordens – auch für die ös-terreichischen und ungarischen – war, ist dem 67-jährigen, durch einen lan-gen und sicherlich schmerzlich emp-funden Erfahrungs- und Lernprozess gereiften Abt jetzt daran gelegen, beides miteinander zu versöhnen. So stellt die Idee, das Konventamt auf den Abend zu verlegen, um damit möglichst vielen Mitbrüdern die Teilnahme daran zu ermöglichen, den Versuch dar, beiden Anliegen, die jeweils ihre Berechtigung haben, gerecht zu werden.

    - Fortsetzung folgt -

    kussionsschemata, die die Vorberei-tungskommissionen des Konzils erar-beitet hatten, eingereicht und behan-deln die Themen Liturgie, Kirche und

    Mission.

    Beitrag zur Liturgiekonstitution Der erste Beitrag von Abt Karl ist ein vergleichsweise kurzer Verbesserungs-vorschlag zum 2. Kapitel des Schemas über die hl. Liturgie, das von der Vor-bereitenden Liturgischen Kommission entworfen und ab 22. Oktober 1962 als erster Konzilstext diskutiert wurde. Aus diesem Schema entstand die Konstituti-on über die heilige Liturgie „Sacrosanc-tum Concilium“, die als erstes offizielles Dokument des II. Vatikanischen Kon-zils verabschiedet und zum Abschluss der zweiten Sitzungsperiode am 4. De-zember 1963 feierlich verkündet wur-

    de.

    Als Kenner der Sachlage schildert Abt Karl zunächst die prekäre Situation der Klöster und Stifte in Österreich: Da die Mönche (Benediktiner, Zisterzienser) und Regularkanoniker (Prämonstraten-ser, Augustiner Chorherren) durch die inkorporierten Pfarren und stiftseige-nen Gymnasien zahlreiche Aufgaben in der Seelsorge und Jugenderziehung zu erfüllen hätten, würden das officium Divinum, d. h. das Chorgebet, und die Konventmesse sehr vernachlässigt. Konkret bedeute dies, dass entweder die Vigilien antizipiert, d. h. am Abend

    menici Vaticani II, die uns als wichtigs-tes veröffentlichtes Quellenmaterial für die Geschichte des II. Vatikanischen Konzils zur Verfügung stehen. Im Indi-ces-Band dieses 27 Teilbände umfassen-den und in lateinischer Sprache vorlie-genden Werkes sind im Namensver-zeichnis unter „BRAUNSTORFER C. abb. praes. congr. cisterc. Ss. Cordis Ie-

    su“ (Braunstorfer Karl, Abtpräses der Cistercienserkongregation vom Heiligs-ten Herzen Jesu) insgesamt 19 Stellen angeführt. Davon verweisen 16 auf seinen Namen als Unterschrift und 3 auf Beiträge von Abt Karl im eigentli-

    chen Sinn.

    Die Unterschriftenlisten, in denen der Name „Braunstorfer“ 16-mal erscheint, lassen sich nochmals aufgliedern in Unterschriften bei schriftlichen Ände-rungs- bzw. Verbesserungsvorschlägen der Konzilsväter zu den ihnen von den verschiedenen Vorbereitenden Kom-missionen vorgelegten Schemata und Entwürfen (5 Unterschriften), bei Re-den der Konzilsväter während der Ge-neralkongregationen (5), sowie bei ver-abschiedeten Konzilsdokumenten, die bei den Öffentlichen Sitzungen feier-

    lich verkündet wurden (6).

    Von größerer Bedeutung sind die drei von Abt Karl Braunstorfer in klassi-schem Latein vorliegenden eigenen Beiträge. Sie wurden als schriftliche Verbesserungsvorschläge zu den Dis-

    Abt Kar l (2.v.r .) als Abtpr äses der Österr eichischen Zister zienserkongregation hier bei der Äbte-konfer enz im Generalatshaus in Rom

  • Seite 8 Klosterpfarrei St. Marien Stiepeler - Kloster - Nachrichten

    In der Basilika St. Ludgerus in Werden feierten wir mit Weihbischof Ludger Schepers die hl. Messe. In sei-ner Predigt verwies er auf den hl. Ludgerus, einen der großen Missionare Europas - Er hat es verstan-den, Christus und seine Liebe in den Herzen der Men-schen zu verwurzeln. Gefreut hat uns Stiepeler auch, dass unsere band bei der Vesper spielte.

    Wallfahrt aller Pfarreien in Bochum und Wattenscheid nach Essen-Werden zum Grab des Hl. Ludgerus

    Klosterpfarrei St. Marien und Konvent von Stiepel dabei

  • Seite 9 Klosterpfarrei St. Marien Jahrgang 18, Ausgabe 180

    bei dieser Messe dabei sind und es schon ein wenig unkonventionell zugehen muss. Nach dem kurzen persönlichen Dankgebet sagte dann ein Kind mit kriti-schem Blick zu mir: „Die Hostie schmeckt

    hier irgendwie anders!“ Ich fragte erstaunt: „Ja, wie denn?“ Daraufhin das Kind mit

    ernster Miene: „Zuhause schmeckt sie mehr nach Gott!“ Daraufhin wusste ich natür-lich erst einmal nichts zu sagen, musste tief in mich hineinschmunzeln, erklärte dann, dass der Geschmack an der Art des Backens liegen mag und auch daran, wie lange die Hostie im Waffeleisen lag usw. … Aber gleichzeitig dachte ich im Stillen, wie wichtig für uns doch Heimat ist, das Vertraute, da wo wir wohnen. Ja, Gott hat einen Geschmack von Heimat, einen Geschmack von Vater und Mutter, von Familie, wo ich mich wohlfühle, Kind sein darf. Es war einfach schön, aus dem Mund eines frisch gebackenen Kommunionkin-des zu hören, dass Gott einen Ge-schmack hat ! Ja, Gott schmeckt immer

    P. Bonifatius Allroggen O.Cist.

    „Zuhause schmeckt sie mehr nach Gott“

    Als wir am 1. Mai mit Kindern und Ju-gendlichen nach Altenberg fuhren, um dort das Altenberger Licht zu holen, kam es zu einer bemerkenswert heiteren Bege-benheit: In der Gruppe befanden sich Kommunionkinder, die erst vor wenigen Wochen zum ersten Mal zum Tisch des Herrn gegangen waren und auch noch nicht so vertraut mit der Praxis sind. Auf jeden Fall fragten mich die Kinder, ob sie denn nun genauso wie zu Hause jetzt in dieser Messe auch zur Kommunion ge-hen könnten, was ich selbstverständlich bejahte und kurz erklärte, dass es sich um ein und den selben Leib Christ handelt wie in der Heimatgemeinde. Kurz und gut, die „Kleinen“ gingen zur Kommuni-on, beteten anschließend vorbildlich andächtig, was ja bei den vielen Besu-chern zu diesem Anlass im Altenberger Dom nicht so einfach ist, da sehr viele

    anders! Schmeckt er nicht immer nach Leben, nach Liebe, nach mehr!?

    Erdbeben bewundern konnten.

    Seit dieser Reise hängt der Sonnengesang des Franziskus (historisch bekannt unter Laudes creaturum) auf einer Keramik aufgezeichnet an der unserer Küchen-wand und erinnert mich täglich an dieses Erlebnis. Höchster, allmächtiger, gütiger Herr,

    Dir gehören Preis, Ruhm, Ehre

    und jeglicher Segen.

    Dir allein geziemen sie, Höchster,

    Und kein Mensch ist wert, Dich

    zu nennen.

    Gepriesen seist Du, o Herr, mit all Deinen

    Geschöpfen,

    Vornehmlich mit unserem Herrn

    Bruder, dem Sonnengestirn,

    Welches den Tag schafft und uns

    erleuchtet durch ihn.

    ….

    Gepriesen seist Du, o Herr, durch unsere

    Schwester und Mutter Erde,

    Die uns erhält und regiert

    Und mannigfache Früchte hervor-

    bringt und bunte Blumen und Kräuter.

    ….

    Auszug aus den Fonti Francescane Nr.263)

    wurde dieser Wunsch erfüllt: Die klei-nen Bäume stehen auf dem Wall nahe am Klosterfriedhof. Das Ehepaar Stratmann hat bei seinem Besuch die Klosterkirche in Assisi nach der Rekonstruktion erlebt, während wir mit unserer Gemeinde und Pater Andreas im Mai 1997 auf der Rückrei-se von Rom kommend die wundervol-len Fresken von Giotto in der Oberkir-che kurz vor der Zerstörung durch ein

    Dr. Dieter Bohnen

    Die Zypressen des hl. Franziskus von Assisi

    Bäume sollen nicht in den Himmel wachsen, aber sie sollten Platz haben für eine normale Entwicklung. So sagte es uns Egon Stratmann anlässlich unse-res Besuches im Frühjahr in seinem Atelier in Hattingen. Dort fanden wir auf den Treppenstufen seines Hauses mehrere kleine Zypressen in Blumen-töpfen, für die er auf seinem Grund-stück keinen Platz fand. Sie waren von ihm aus Samen gezogen worden, die er mit seiner Frau bei einem Besuch in der Toskana aus Assisi mitgebracht hatte.

    Nun wünschten sich die Stratmannns, dass die kleinen Bäumchen sich zum Beispiel im Klostergarten der Stiepeler Mönche ausbreiten dürften. Ihre Zu-neigung zu Stiepel ist seit den Kirchen-besuchen in den siebziger Jahren und der Ausmalung unserer Wallfahrtskir-che durch den Künstler Stratmann erhalten geblieben. Und Anfang April

    P. Bonifatius als Kaplan von St. Johannes Bochum-Wiemelhausen war am 1. Mai mit Kommunionkin-dern bei der Jugendmesse mit dem

    Altenberger Licht

    V.l.n.r. Hr. Simmes, P. Jakobus, Dr. Klaus Becker, Egon Stratmann

  • Seite 10 Klosterpfarrei St. Marien Stiepeler - Kloster - Nachrichten

    „Da KJGeht was!“ Unsere Gemeindejugend nutzt den Frühling

    Am 2. Mai fand der KjG-Aktionstag am Kemnader See statt. Ca. 30 Kinder und Jugendliche genossen das gute Wetter und verbrachten den halben Tag mit Spiel und Spaß. Neben einem vielfältigen Angebot verschiedener Aktivitäten, wie Bogenschießen oder Jonglieren, stand eine Schatzsuche auf dem Programm. Und auch P. Philipp, der in Vertretung für P. Charbel mitgekommen war, ließ sich die Gelegenheit zum Fußballspiel nicht nehmen. Zwischen-durch stärkten sich alle mit Grillwürstchen. Am Ende des KJG-Aktionstages fanden sich alle zwar erschöpft, aber auch glücklich und zufrieden wieder am Kirchplatz ein. Vom 8.-10. Mai gingen dann die Leiter der Gemeindejugend mit P. Charbel auf „große Reise“: Sie verbrachten das Wochenende in der Jugendherberge am Cappenberger See in Lünen. Auch hier war ihnen das Wetter hold. So reich-ten die Temperaturen zwar nicht für einen Freibad-Besuch, aber doch für einen Gang durch die Innenstadt. Die Fahrt endete am Sonntag mit einer schönen Messe im kleinen Kreis unter Bäumen.

    Unsere 25 Kommunionkinder wurden in diesem Jahr von P. Elias, Maria Prange, Barbara Hause und Michaela Altenhoff–Hülsmann unter dem Motto: „Alle in einem Boot“ auf die heilige Erstkommunion vorbereitet. Wegen der großen Anzahl fand die Erstkommunion in zwei Gruppen am 19. und am 26. April statt. Die Feier wurde bei schönem Wet-ter von P. Andreas geleitet. P. Elias konzelebrierte; am Nachmittag war dann jeweils die eucharistische Dankandacht. Am Dienstag, dem 28. April, brachen alle Kommunionkinder mit P. Andreas und P. Elias zum Niederrhein nach Kevelaer auf. Große Freude haben wir auch daran, dass 17 Kommunionkinder sich entschlossen haben, Ministranten zu werden. Die Messdienerstunde ist jeweils freitags um

    16.15 Uhr. Möchte außerhalb der Kommunionkindergruppe eine/er Ministrant werden, ist er natürlich immer herzlich willkommen.

    Die KJG St. Marien Bochum – Stiepel fährt im Sommer 2009 wieder ins Zeltlager und zwar nach Waren (Müritz), zum größten Binnensee Europas in Mecklenburg-Vorpommern vom 29.07 bis 12.08.09. Spiel und Spaß für Kinder im Alter zwischen 9 und 15 Jahren unter dem Motto: „Die Welt Australiens“! Wer noch

    mitfahren möchte, soll sich im Pfarrbüro anmelden.

    Erstkommunion 2009

  • Jahrgang 18, Ausgabe 180 Seite 11 Pressespiegel

    vorhatte, aber ich war noch keinen einzi-gen Tag unglücklich", hat sie einmal ge-sagt und eingeräumt, dass ihre erste Be-gegnung mit Helfta für sie mit einem Schock verbunden war. Sie war erschro-cken, weil jenes Areal, auf dem sich heute das Kloster erstreckt, so trostlos wirkte. "Damals konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich mal ganz hergehe", so die Äbtis-sin, die sich dann aber doch anders besann. In ihrem Tagebuch findet sich der Eintrag: "Ich habe das Gefühl, da kommt noch was auf mich zu. Gott hat noch etwas vor mit mir."

    ums Kloster Helfta, das nach der Wende die ersten Schritte zur Sicherung der Bau-substanz einleitete. Der Erfolg der Wieder-geburt des Klosters nach mehr als 600 Jahren hat einen Namen: Assumpta Schenkl. Die Zisterzienserin, deren Wiege 1924 in Passau stand, wo ihre Eltern Leh-

    rer waren, wirkt seit 1994 für Helfta. Da war sie in einem Alter, in dem andere viel-leicht eher zurück schauen als etwas Neues anzupacken. Damals hatte die Äbtissin des Klosters Seligenthal bei Landshut noch nicht einmal eine Ahnung, wo Helfta liegt. Eigentlich hatte sie ja nach dem Abitur Lehrerin werden wollen. Doch dann kam alles ein bisschen anders. Sie musste auf dem Weg zur Ludwig-Maximilian-Universität in München einen Umweg gehen, arbeitete zunächst an einer Volks-schule, trat in den Zisterzienserorden ein. Warum? "Ich habe die Berufung gespürt, dass ich das tun soll." Im Gymnasium des Klosters findet sie als Lehrerin jene Auf-gabe, die sie sich immer gewünscht hatte. Und sie steigt nach und nach auf in der Klosterhierarchie, steht schließlich an der Spitze des Konvents. Dass sie mit 75 Jahren das vertraute Seli-genthal verlassen würde, um in Helfta noch einmal von vorn zu beginnen, hat sie sich nicht träumen lassen. "Mein Leben hat sich völlig anders gestaltet, als ich es

    EISLEBEN/MZ. Im Kloster Helfta herr-schen Trauer und Fassungslosigkeit. Frei-tagfrüh ist hier die Äbtissin Assumpta Schenkl im Alter von 84 Jahren gestorben. Als die Ordensschwestern die traurige Nachricht erhielten, versammelten sie sich in der Abteikirche zum stillen Gebet. Die

    Betroffenheit ist groß, nicht nur im Klos-ter. Im Rathaus der Lutherstadt ringt Oberbür-germeisterin Jutta Fischer (parteilos) um Fassung. Die beiden Frauen haben sich sehr nah gestanden. Die katholische Or-densschwester und die langjährige Vorsit-zende des evangelischen Gemeindekir-chenrates Sankt Andreas-Nikolai-Petri konnten gut miteinander. "Sie war eine Stütze in allen Lebenslagen", sagt Jutta Fischer, die ihr enges Vertrauensverhältnis zur Äbtissin als ein großes Geschenk be-trachtet. "Ich habe einen wertvollen Men-schen verloren", sagt sie. Der Verlust ist unschätzbar groß, nicht allein für die Stadt, sondern die ganze Region. Ähnlich äußert sich auch Landrat Dirk Schatz (CDU), der die Äbtissin als "beeindruckende Persön-lichkeit" würdigt, ohne deren Engagement das wiedererstandene Kloster heute nicht diese Anziehungskraft besäße. "Sie hat ein Lebenswerk hinterlassen, das weit in Zukunft reicht", sagte Eduard Jan-tos, einer der Mitbegründer des Kuratori-

    Die Priorin des Zisterzienserinnenklo sters St. Maria Helfta, Schwester Assumpta Schenkl, wie sie in Erinnerung bleiben wird. FOTO: JÜRGEN LUKASCHEK)

    Trauer und Betroffenheit nach dem Tod der Äbtissin Assumpta Schenkl ist Freitagfrüh im Alter von 84 Jahren gestorben

    Mitteldeutsche Zeitung MZ, 24.042009

    RuhrWort Nr.19 9. Mai 2009

  • Seite 12 Stiepeler - Kloster - Nachrichten Pressespiegel

    Erforschung der kulturgeschichtlichen und so-zialen Aspekte des Alltagslebens und der Men-talität des mittelalterlichen Menschen, ein-drucksvoll aufgezeigt an einer überschaubaren rheinischen Region, ist neben traditioneller Thematik der mittellateinischen Philologie die Lebensaufgabe des mit vielen, auch internatio-nalen Auszeichnungen und Ehrungen bedach-ten Berliner Emeritus Fritz Wagner. Seit seiner Habilitationsschrift über die Predigt- und Exempelliteratur des Zisterzienserpriors Caesarius von Heisterbach vermittelt er der Fachwelt und einer breiten, interessierten Öf-fentlichkeit die ebenso karge wie bunte Welt des einfachen mittelalterlichen Menschen, der Adligen, der Kleriker und Mönche, ihre Tugen-den und Laster, ihre mit Ängsten und Hoff-nungen durchwobene Religiosität.Viele der zu-meist in Vorträgen und Fachzeitschriften nie-dergelegten Forschungsergebnisse sind hier in einer komfortablen Edition zusammengefügt.

    Dr. Heinz Piesik ISBN 3810792845 Preis: 18.50 €

    Prof. Dr . Heinr ich Schneider im Auditor ium Kloster Stiepel

    Stadtspiegel Bochum, 25.04.2009

  • Seite 13 Jahrgang 18, Ausgabe 180 Pressespiegel

    Westfalenpost 2. Mai 2009

    Kultur

  • Seite 14 Termin-Tafel Stiepeler - Kloster - Nachrichten

    Heilige Stunde

    Eucharistische Anbetung mit der Bitte an den Herrn um geistliche Berufe

    „Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszu-

    senden.“ Lk 10,2

    18.30 Uhr Heilige Messe 19.15 Uhr

    Stille Anbetung 19.45 Uhr

    deutsche Komplet

    Donnerstag,

    04.06.2009

    Eintritt frei

    Pfingstmontag

    01.06.2009

    16 Uhr

    Marienlob Marienlob Marienlob Marienlob ––––KonzertKonzertKonzertKonzert im Rahmen des Klosterfestes

    Tamigu-Trio

    Orgel, Violine und Schlagwerk

    Pfingstmontag, 01.06.2009,

    ab 11.30 Uhr

    Klosterfest am Pfingstmontag 11.30 Uhr Pontifikalamt auf dem Wallfahrtsplatz

    mit unserem Herrn Abt Gregor Henckel Donnersmarck O.Cist. Anschließend Fest auf dem Kirchplatz. Wie im letzten Jahr spielt das

    SYMPHONISCHE BLASORCHESTER ESSEN e.V.

    Frohe Gemeinschaft bei Essen und Tr inken, Kaffee und Kuchen

    Speziell für Kinder : Spr ingburg und Spiele

    Wir gratulieren unserem Herrn Abt zum 10-jährigen Hirtendienst als Abt und

    überreichen ihm das Buch „Tu es Pastor ovium. -

    Eine Nachlese zum Besuch von

    Papst Benedikt in Heiligenkreuz“

    Eichsfelder-Wallfahrt 11.30 Uhr Wall fahrtsmesse

    am Freialtar

    14.30 Uhr Wall fahrtsandacht in der Kirche

    Sonntag,

    07.06.2009

    ab 11.30 Uhr

    AUDITORIUM „WAS WÜRDE JESUS UNS HEUTE SAGEN?“

    Prof. Dr. Klaus Berger

    Professor für Neues Testament, Heidelberg

    291. Auditorium

    Di. 09.06.2009

    20 Uhr

    Namen Jesu“? Ich denke, man sollte fair sein und zuerst fragen, was da-mals Jesus den Menschen wohl sa-gen wollte, dann fragen, was davon vielleicht besonders aktuell ist und dann möglichst keine Sonntagsreden halten, die den Menschen eh schon

    Wer zu diesem Thema spricht, sollte vorsichtig sein. Heiner Geißlers Buch zum Thema schreckt gehörig ab. Sollte man nämlich seine eigene Politik und die eigenen Wehwehchen einfach Jesus unterschieben? Und lautstark auf den T isch hauen „im

    zum Halse heraushängen.

    Deshalb werden Sie von mir nichts über Managergehälter hören, wohl aber etwas über die Substanz des Glaubens.

  • Seite 15 Jahrgang 18, Ausgabe 180 Termin-Tafel

    Stiepeler-Kloster-Nachrichten Diese Ausgabe (Nr. 06 - 2009) erscheint im Monat Juni (Auflage 3 000 Exemplare).

    Spendenkonto für die Kloster-Nachrichten: Bank im Bistum Essen eG Kto.Nr.: 47 710 030 BLZ: 360 602 95

    Herzlichen Dank für Ihre Spende!

    Herausgeber der KN Zisterzienserkloster Stiepel e.V. Am Varenholt 9 44797 Bochum

    Tel.: 0234 - 777 05 - 0 [email protected]

    www.kloster-stiepel.de

    Für den Inhalt verantwortlich: P. Dr. Maximilian Heim O.Cist., Prior

    Fotos: P. Jakobus Kempkes O.Cist., Subprior Satz: Debbie Haemmerich

    Druck: Gemeindeverband der Kirchengemeinden der Stadt Bochum, Druckerei

    Freie Spende

    ! Monatswallfahrt ím Juni entfällt ! wegen Fronleichnam 11.06.2009

    Sonntag, 7. Juni 2009, 14 - 15 Uhr: Dreifaltigkeits-Sonntag

    Dreifaltige Liebe—Gedanken zu einem unergründlichen Geheimnis www.horeb.org

    Eintritt Frei

    Samstag

    20.06.2009

    20 Uhr

    Marienlob Marienlob Marienlob Marienlob ––––KonzertKonzertKonzertKonzert Terrassen-Konzert im Klosterhof

    Weltliche Chormusik

    Männerchor Gußstahlglocke

    Ltg.: Dieter Wendt

    Wallfahrt für Ältere, Kranke und Behinderte Pontifikalamt mit Weihbischof

    Franz VorrathWallfahrtsmesse am Freialtar

    Samstag,

    20.06.2009

    11.30 Uhr

    20 Jah re Fö rderverein

    Pont ifikalamt mit W eihbischof F ranz G rave

    anschl. gemeinsamer Grillab end auf d em Klosterplatz. Alle Freunde, Förder er und Gäste sind herzlich eing elad en.

    Samstag,

    20.06.2009

    ab 18.30 Uhr

  • Jahrgang 18, Ausgabe 180 Termin-Tafel Stiepeler - Kloster - Nachrichten

    Einen Bischof zum Verwandten: Am Samstag, dem 9. Mai, fuhren P. Prior Maximilian und ich nach Münster, um dort an der Weihe des Bischofs von Obidos, Fra. Bernardo Johannes Bahlmann OFM, teilzunehmen. Der Leser wird jetzt vielleicht fragen, warum wir an der Weihe eines brasilianischen Bi-schofs teilnehmen, dessen Bistum am Amazonas tausende von Kilometern von Stiepel entfe rnt ist? Der Grund ist folgender: Fra. Bernardo ist mit mir verwandt: Mein Großvater und die Großmutter von Fra. Bernardo waren Geschwister, unsere - beide schon verstorbenen - Väte r waren Cousins, Fra. Bernardo und ich sind also Großcousins. Aufgrund unserer doch recht g roßen Verwandtschaft hatte ich allerdings immer nur sehr wenig Kontakt zu ihm, habe aber seinen Werdelauf als Franziskaner und seine Priester-weihe im heimatlichen Oldenburger Münsterland 1997 miterlebt. Fra. Bernardo ist Ende Vierzig und stammt aus Visbek im Oldenburger Münsterland. Er trat 1984 in B rasilien in den Franziskanerorden ein, wo er auch das Noviziat machte. 1997 wurde er in Visbek zum Priester geweiht. Sein Bistum, die Präla-tur Óbidos, liegt im Urwaldgebiet des Amazonas und reicht vom Amazonaslauf bis zur Grenze von Suri-nam. Ihr Territorium ist doppelt so groß wie die Niederlande. Die Einwohnerzahl wird auf 350.000 ge-schätzt. Es gibt dort sieben Pfarreien. Die Prälatur wird seit ihrer Gründung durch deutsche Franziska-ner bet reut. Johannes Bahlmann folgt im Bischofsamt auf den ebenfalls aus dem Münsterland stam-menden Martin Lammers, der seit mehr als 30 Jahren Bischof von Óbidos war. Die Bischofsweihe wur-de im Dom zu Münster durch Bischof Genn gespendet. Anwesend waren auch mehrere Bischöfe aus Brasilien, darunter der Erzbischof von Rio de Janero, ein Zisterzienser. Zahlreiche Gläubige waren gekommen - darunter viele aus der Heimat von Fra. Bernardo. Nach der Weihe wurde im Innenhof des

    Collegiums Borromäum dem Neu-Bischof gratuliert und kräftig gefeie rt." P. Bruno Hannöver O.Cist.

    20.06.2009

    Buchpräsentation mit P. Karl Wallner O.Cist am Pfingstsonntag um 20 Uhr im Pfarrheim.

    Neu-Bischof Fra. Bernardo Johan-nes Bahlmann OFM und unser P.

    Bruno bei der Gratulation