Pentos AG: Nachhaltiges Mitarbeiter-Blogging

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    Enterprise 2.0 Fallstudien-Netzwerk

    Schriftenreihe zu Enterprise 2.0-Fallstudien Nr. 06

    Pentos AG:Nachhaltiges Mitarbeiter-Blogging

    Alexander StockerNikolaus KrasserKlaus Tochtermann

    Mai 2010

    Dieser Inhalt ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert

    Schriftenreihe zu Enterprise 2.0-FallstudienISSN 1869-0297

    Herausgeber:Andrea Back (Universitt St. Gallen), Michael Koch (Universitt der Bundeswehr Mnchen),

    Stefan Smolnik (European Business School), Klaus Tochtermann (TU Graz, Know-Center)

    www.e20cases.org

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    Zitieren als:Alexander Stocker, Nikolaus Krasser und Klaus Tochtermann (2010): Pentos AG:Nachhaltiges Mitarbeiter-Blogging, Schriftenreihe zu Enterprise 2.0-Fallstudien Nr. 06,Andrea Back, Michael Koch, Stefan Smolnik, Klaus Tochtermann (Hrsg.) Mnchen/St.Gallen/Graz/Frankfurt: Enterprise 2.0 Fallstudien-Netzwerk, Mai 2010, ISSN 1869-0297.

    Eine digitale Version der Fallstudie finden Sie unter:

    http://www.e20cases.org/

    Schriftenreihe zu Enterprise 2.0-FallstudienISSN 1869-0297

    Hauptherausgeber der Schriftenreihe:Michael Koch (Universitt der Bundeswehr Mnchen), Neubiberg

    Kontakt: [email protected], http://www.unibw.de/michael.koch

    Weitere Herausgeber:

    Andrea Back (Universitt St. Gallen), Stefan Smolnik (European Business School),Klaus Tochtermann (TU Graz, Know-Center)

    Der Text steht unter einer Creative-Commons-Lizenz (share alike) Namensnennung-Keinekommerzielle Nutzung-Keine Bearbeitung 3.0http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/

    Das Enterprise 2.0 Fallstudien-Netzwerk ist eine Initiative der Universitt St.Gallen

    (Andrea Back), der Universitt der Bundeswehr Mnchen (Michael Koch), der EuropeanBusiness Scholl (Stefan Smolnik) und der Technischen Universitt Graz sowie des Know-Center (Klaus Tochtermann).

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    Pentos AG: Nachhaltiges Mitarbeiter-Blogging

    Alexander Stocker, Nikolaus Krasser und Klaus Tochtermann

    Bei der vorliegenden Fallstudie handelt es sich um einen nachhaltigen Einsatz vonMitarbeiter-Weblogs in einem Klein- und Mittelbetrieb (KMU). Hauptziel dieser

    bereits 2001 im Unternehmen eingefhrten Mitarbeiter-Weblogs war die Ver- besserung von Effektivitt und Effizienz in der internen Mitarbeiter-zu-Mitarbeiter-Kommunikation. Ausschlaggebend fr die Einfhrung der Weblogswar der empfundene Bedarf nach einer Verbesserung der Kommunikation auf der

    Seite der Geschftsleitung. Die Stimulation einer verstrkten Interaktion derMitarbeiter untereinander fhrte zu einer Verbesserung des Informationsflusses imgesamten Unternehmen, was sowohl berufliche als auch private Informationen

    betrifft. Die eigenstndige und eigenmotivierte Kommunikation der Mitarbeiterber Ziele und Ttigkeiten hat zudem die Selbstreflektion bei den beteiligtenMitarbeitern gefrdert. Die Mitarbeiter-Weblogs fhrten auch zu einer nach-haltigen Strkung der partizipativen Unternehmenskultur. Die vorliegendeFallstudie zeigt, dass ein Einsatz von Mitarbeiter-Weblogs auch in einem kleinenKMU trotz der berschaubarkeit an Informationskanlen und der einfacherenIdentifikation von Wissenstrgern durchaus Gewinn bringend sein kann.

    Folgende Personen waren an der Erstellung dieser Fallstudie beteiligt:

    Tab. 1.1: Mitarbeitende der Fallstudie

    Ansprechpartner Funktion Unternehmen Rolle

    Alexander Stocker WissenschaftlicherMitarbeiter

    Know-Center

    JoanneumResearch

    Autor

    Nikolaus Krasser Vorstand Pentos AG Autor undLsungs-

    betreiber

    KlausTochtermann

    Professor frWissensmanagement

    Know-Center

    Technische

    Universitt Graz

    Autor

    Die Fallstudie in Krze:

    - Funktionalitt: Mitarbeiter-Blogging im Unternehmen

    - Technologie: Proprietre Lsung basierend auf Lotus Notes/Domino

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    - Anzahl der Nutzer: mehr als 30 (fast alle Mitarbeiter)- Branche: IT, Software, Consulting

    - Zustzliche Schlagworte: Intra-organisationaler Wissenstransfer,Weblogs, Mitarbeiter-Weblogs, Bloggen, Lotus Notes/Domino

    Historie

    - Erhebung der Daten fr die Fallstudie: Juli-Oktober 2008

    - Einreichung: Mrz 2009

    - Finale Annahme und Verffentlichung durch Stefan Smolnik: Mai 2010

    1 Das Unternehmen

    1.1 Hintergrund, Branche, Produkt

    Die Pentos AG1 mit Sitz in Mnchen untersttzt als Full Service Provider mittel-stndische Unternehmen sowie international agierende Grokonzerne bei derOptimierung von Geschftsprozessen. Ob im IBM-Lotus-Domino- oder imMicrosoft-Sharepoint-Umfeld, die Pentos AG vereint die Dienstleistungen einereffektiven IT-Beratung mit den Kompetenzen eines innovativen Anwendungs- undProduktentwicklers. Die technikbergreifenden Konzepte reichen von der Server-Planung bis zur Applikationsentwicklung und liefern mageschneiderte

    Individualsoftware fr wissensbasierte kollaborative Prozesse. Die Schwerpunkte bilden dabei neben Web-2.0-Technologien sowie Infrastruktur- und Migrations-lsungen auch OpenSource-Software und die Beratung bei der Einfhrung vonSoftware as a Service-Lsungen wie SuccessFactors (www.successfactors.com). Die Pentos AG ist zertifizierter IBM Premium Business Partner und seit2008 Certified Microsoft Partner. In 2008 wurden die Leistungen der Pentos AGmit der Zertifizierung nach DIN ISO 9001:2000 besttigt. Die Pentos AG

    beschftigt 35 Mitarbeiter.

    1.2 Stellenwert von IT im Unternehmen

    Die Pentos AG ist der IT-Branche zuzuordnen. Schon allein aus diesem Grund besitzt die IT selbst einen hohen Stellenwert im Unternehmen. So ist es

    verstndlich, dass die Pentos AG auch bei sich selbst innovative IT-Lsungenentwickelt und einsetzt. Aufgrund des umfassenden Know-How aus Software-

    1 Webauftritt der Pentos AG: http://www.pentos.com

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    entwicklungsprojekten bei Kunden sind die Pentos-Mitarbeiter auch dement-sprechend erfahren im Umgang mit Technologie.

    2 Ausgangssituation

    2.1 Ziele und Motive der Einfhrung von Social Software

    Erfolgreiche Fallstudien fr die Einfhrung von Social Software im Unternehmendefinieren sich ber einen klar abgegrenzten Anwendungsbereich wie beispiels-weise Marketing, Vertrieb, Forschung oder Softwareentwicklung und bestimmenso przise wie mglich Ziele, Nutzer(gruppen), Inhalte und den aus der Nutzungentstehenden Mehrwert fr Individuen bzw. Team oder Organisation. In der

    vorliegenden Fallstudie wurde jedoch bewusst nach einer technologischen Lsunggesucht, um den intra-organisationalen Wissenstransfer zwischen den Mitarbeiternanwendungsbereichsbergreifend im gesamten Unternehmen zu verbessern.

    Das Ziel der neuen Mitarbeiter-Weblogs war die Optimierung der internenMitarbeiter-Kommunikation und darauf basierend die Initiierung von mehrSelbstreflektion der Mitarbeiter durch das Erstellen nutzergenerierte Beitrge,welche gewissermaen ein nach Auen tragen der Mitarbeiterttigkeiten und -zieledarstellen. Mitarbeiter-Weblogs sollen in der Form von Wochenberichten die imUnternehmen wesentlichen Bereiche und Themen wie Dokumentation, Projekt-management und Software-Entwicklung auf einer Meta-Ebene untersttzen.

    2.2 Ansto fr das Projekt

    Viele Mitarbeiter sind geographisch verteilt beschftigt. Eine effektiveZusammenarbeit zwischen diesen zu erreichen, zeichnete sich als sehr schwierigab. Der echte Auslser fr die Einfhrung der Mitarbeiter-Weblogs war dabei dasBedrfnis nach einer besseren Kommunikation innerhalb des 5-kpfigenVorstandsteams. Der Vorstand tagte regelmig nur einmal im Monat und das warnicht ausreichend, um alle aktuellen Entwicklungen abgestimmt aufzunehmen.E-Mails und Telefonate konnten dieses Problem nicht bzw. nur unter groemZeitaufwand und mit hoher Redundanz lsen. hnliches war auch fr dieKommunikation mit und zwischen den Mitarbeitern festzustellen. Der Ansto frdie Einfhrung dieser neuen Lsung erfolgte Top-down, d.h. sie wurde also durchden Vorstand getrieben. Der Entscheidungsprozess war durchaus subjektivgestaltet, da rasch eine einfache Lsung gefunden werden musste, um den

    auftretenden Herausforderungen zu begegnen. Die Einfhrung der neuen Lsunggeschah schon rund ein Jahr nach der Geschftsaufnahme der Pentos AG.

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    2.3 Ausgangslage im Projekt

    Schon als die Pentos AG im Jahr 2000 gegrndet wurde und erste Projekteabwickelte, war die interne Kommunikation aufwndig. Obgleich dasUnternehmen damals noch aus einem sehr kleinen Kernteam bestand, wuchs esinnerhalb eines Jahres rasch auf 8 Mitarbeiter an. Aufgrund der Tatsache, dassviele Mitarbeiter geographisch verteilt beim Kunden in Projekten arbeiteten,konnte keine bestmgliche Zusammenarbeit zwischen ihnen gefunden werden.ber Telefon, via E-Mail und Face-to-Face-Besprechungen wurde nicht effektivgenug kommuniziert. Auch fanden solche Besprechungen aufgrund terminlicherEngpsse viel zu selten statt, eine Terminkoordination gestaltete sich aufgrundzahlreicher Aufenthalte der Projektmitarbeiter auerhalb des Unternehmens-standorts Mnchen als schwer durchfhrbar.

    Insbesondere der Aufwand fr die Bereitstellung eines strukturierten und von allenPartnern gleich wahrgenommenen Inhalts war mit den klassischenKommunikationsmedien sehr hoch. Aufgrund der Projektsituation konnten wederTelefonate noch E-Mails zeitnah oder fr alle verstndlich und nachvollziehbar

    beantwortet werden. Telefonate, die meist zwischen nur zwei Personen gefhrtwurden, erhhten die Kommunikationsschwierigkeiten, da die Ergebnisse nichtroutinemig den nicht involvierten Kollegen mitgeteilt wurden.

    Aufgrund der Kernkompetenz im Bereich IBM Lotus Domino wurde daher beschlossen, eine Lsung zur Verbesserung der internen Kommunikation berIBM Lotus Notes/Domino zu realisieren.

    3 Pentos AG Nachhaltiges Mitarbeiter-Blogging

    Eine Grundanforderung fr die zu entwickelnde Weblog-Lsung war der Einsatzvon Lotus Notes/Domino als Ausgangsbasis. Als IBM-Business-Partner lag derSchritt nahe, diese Technologie auch im eigenen Unternehmen zu nutzen und denMitarbeitern war diese Technologie ebenfalls bestens vertraut. Auf demGroupware-System Lotus Notes/Domino setzt eine Wissensdatenbank auf, genanntTeam-Space, welche in Form und Funktion den Standard-SchablonenTeamroom und Diskussionsforum hnelt. Sie kann lokal, ohne Netzzugang,oder im Netzwerk entweder ber den Notes Client oder ber einen Web-Browsergenutzt werden.

    In diese Wissensdatenbank sind die Newsletter der Mitarbeiter (die Weblogs)

    integriert. Diese sind modular umgesetzt und knnen daher als eigenstndigeAnwendung genutzt werden. Die Struktur ist verstndlich aufgebaut. ber einethemenspezifische Ansicht knnen alle Mitarbeiter die einzelnen Wochenberichteihrer Kollegen in der Kategorie Newsletter lesen. Dabei ist der Status quosmtlicher Eintrge auf einen Blick ersichtlich. Aktualisierte und neue Berichte

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    erscheinen automatisch fr alle Mitarbeiter als ungelesen. Am nderungsdatumwird deutlich, wann ein Beitrag das letzte Mal bearbeitet wurde.

    Einmal pro Woche sollen alle Mitarbeiter festhalten, was sich in ihremArbeitsbereich Wichtiges ereignet hat und diese Informationen in den Weblogsallen Kollegen zur Verfgung stellen. Die einzelnen Wochenberichte sollen dabeieine Lnge von 10 bis 20 Zeilen nicht berschreiten. Alle Mitarbeiter knnenWeblog-Eintrge kommentieren. Die nachfolgende Abbildung 3.1 veranschaulichtexemplarisch einen solchen Weblog-Eintrag eines Mitarbeiters.

    Die Einfhrung der Mitarbeiter-Weblogs im Jahre 2001 und die damiteinhergehende mitarbeitergetriebene Informationsdokumentation halfen dabei, Zeitund Aufwand fr die interne Kommunikation stark zu reduzieren. Vor allem

    wurden klassische Medien wie Telefon, Face-to-Face Meeting und E-Mail sinnvollergnzt und zum Teil ersetzt. Auf Basis der Weblog-Inhalte ergaben sich auchviele neue Impulse fr die Personalentwicklung. So kann nun beispielsweise sehreinfach erkannt werden, wo genau bei den Mitarbeitern Wissens- oderKompetenzlcken bestehen.

    Abb. 3.1: Ein Beispiel fr einen Weblog-Eintrag

    Am Jahresende werden die Weblog-Eintrge eines vergangenen Jahres zusammenmit allen Kommentaren in einer Archivablage gespeichert, welche fr dieMitarbeiter weiter zugnglich und durchsuchbar ist. So entsteht eine fr alleMitarbeitende durchsuchbare Wissensdatenbank, wie Abbildung 3.2veranschaulicht.

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    Abb. 3.2: Die Wissensdatenbank Team-Space

    4 Projektabwicklung und Betrieb

    4.1 Konzeptionierung

    Die Mitarbeiter-Weblogs wurden ohne externe Beratung durch die Pentos AGselbst konzipiert und implementiert. Die Einfhrung der Lsung hat rund zehnPersonentage fr Konzeption, Entwicklung und Implementierung verursacht. AlleMitglieder des verantwortlichen Projektteams stammten aus dem Professional-

    Services-Umfeld, waren bei Kunden ttig und dementsprechend erfahren imUmgang mit der Technologie. In der Projektsteuerungsgruppe befanden sichinsgesamt fnf Mitarbeiter, darunter zwei Vorstnde. Diese fnf Personen bildetenauch zugleich die Pilotgruppe.

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    Als IBM-Partner setzt die Pentos AG eine selbst entwickelte auf Lotus Domino basierende Weblog-Lsung ein. Diese Lsung wurde ohne externe Beratungkonzipiert, da alle Beteiligte im Projektteam aus dem Professional-Services-Umfeld stammten, bei Kunden ttig waren und somit die Technologie

    beherrschten. Die Pentos-Weblogs sind nicht ffentlich, der Zugriff erfolgt berdas Intranet. Obwohl keine klassische Weblog-Software wie beispielsweiseWordpress verwendet wird, bietet die eigenentwickelte Lsung alle wesentlichenGrundfunktionalitten einer Weblog-Software: Weblog-Beitrge werdenchronologisch absteigend sortiert und die Vernetzung zwischen den Bloggerngeschieht Weblog-typisch ber Kommentare.

    Um die Weblog-Nutzung zu steuern, definierte der Vorstand eine klar Vorgabe:Alle Mitarbeiter mssen mindestens einmal pro Woche bloggen. Weblog-Eintrge

    sollen im Normalfall weniger als zehn Zeilen umfassen, um die Weblog-Kommunikation zugleich effektiv und effizient zu gestalten. In einem KMU mitflachen Hierarchien kann der jeweilige Informationstrger dann ohnehin direktber andere Medien wie beispielsweise Telefon oder E-Mail kontaktiert werden,um detaillierte Ausknfte zu erhalten.

    4.2 Projekt-/Changemanagement, Implementierung, Einfhrung

    Die Einfhrung einer neuen Technologie ist immer mit einem Wandel bestehender Nutzungs- bzw. Arbeitspraktiken verbunden. Aus diesem Grunde wurde dieZielsetzung der Mitarbeiter-Weblogs-Einfhrung als wesentlicher Bestandteil derallgemeinen Einschulung durch die Geschftsleitung selbst an alle Mitarbeitersorgfltig kommuniziert. Durch ihre Mitgliedschaft in der Pilotgruppe beteiligte

    sich auch die Geschftsleitung besonders stark an der internen Vermarktung desneuen Werkzeugs. Dazu gehren auch unternehmensinterne Prsentationen sowiedas gemeinsame Feiern erster Erfolge bei der Mitarbeiter-Selbstorganisation und

    bei der Dokumentation von Lessons Learned.

    Dass Mitarbeiter rasch damit begannen, auch private Informationen zu bloggen,wurde von der Geschftsleitung durchaus begrt, da dies zu einem verstrktenGemeinsamkeitsgefhl im Unternehmen beitrgt. Beispielsweise wird in denWeblogs ber die Geburt von Kindern von Mitarbeitern oder anstehende sportlicheEreignisse berichtet. So lassen sich sehr schnell private Synergien nutzen und dasZusammenhaltsgefhl in einem Unternehmen, in dem sich viele Mitarbeiter nureinmal im Monat sehen, verbessern. Schnelle Erfolge erhhten die Akzeptanz beiden Mitarbeitern. Dieser Umstand nahm dem Unternehmen dann gewissermaen

    auch einen Teil eines aktiven Change Managements ab.

    Von Anfang an spielte die Vorbildfunktion durch das Management eine wichtigeRolle. Gehen fachliche Vorgesetze mit gutem Beispiel voran, schreiben auch dieMitarbeiter mehr und qualitativ bessere Beitrge. Als besondere Manahmen zurAkzeptanzsteigerung der Weblogs dienen auf einer pragmatischen Ebene

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    zustzlich Lob und Tadel durch die Geschftsfhrung sozusagen ein sanfterDruck fr die Mitarbeiter, stets ihrer Verpflichtung nachzukommen.

    Die Einfhrung einer statistischen Auswertung (Wie oft werden die Weblogs jeweils gelesen?) und darauf aufbauend Ranglisten stellen einen zustzlichenAnreiz dar. Solche wie in Abbildung 4.1 dargestellte Auswertungen appellieren andie Eitelkeit der Mitarbeiter und spornen sie zu Hchstleistungen an. ber dieseRanglisten und die Information, wie hufig Wochenberichte von Kollegen gelesenwerden, wird den Mitarbeitern gezeigt, dass sich ihr Arbeitsaufwand lohnt.Zustzlich werden gute Weblog-Praktiken als kleiner Bestandteil des variablenBonusanteils in der Mitarbeitervergtung finanziell honoriert.

    Abb. 4.1: Weblog-Statistiken

    4.3 Betrieb und Weiterentwicklung

    Der Aufwand fr die Administration der auf IBM Lotus Domino basierendenLsung ist aus Sicht der Geschftsleitung vernachlssigbar gering. Schon dieEinfhrung der Lsung hat nur etwa zehn Personentage fr Konzeption,Entwicklung und Implementierung verursacht. Die eingesetzte Technologie ist denMitarbeitern bereits aus dem Kerngeschft der Pentos AG bestens vertraut. Dieweitaus grere Herausforderung liegt in der kulturellen Vernderung, die sichdurch die Einfhrung von Mitarbeiter-Weblogs ergibt.

    Gesammelte Erfahrungswerte im Unternehmen zeigen, dass die 35 Mitarbeiter proWoche rund 15 Minuten Zeit fr das Schreiben ihrer Weblog-Eintrgeveranschlagen. Eine weitere halbe Stunde pro Woche nutzen sie, um Weblogs von

    Kollegen zu lesen und interessante Informationen daraus zu extrahieren. DasKonzept der Wochenberichte besagt, dass einmal pro Woche alle Mitarbeiterfesthalten, was sich in ihrem Arbeitsbereich ereignet hat. Diese Wochenberichtesollen eine Lnge von zehn Zeilen nicht berschreiten, um die Arbeitszeit fr dasLesen so gering wie mglich zu halten.

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    5 Wirkung und NutzungEin groer Teil der in diesem Abschnitt prsentierten Inhalte stammt aus einerOnline-Befragung der Mitarbeiter, an der 21 Mitarbeiter teilgenommen haben. Beider Auswertung wurde zustzlich nach der quantitativen Weblog-Nutzung inVielnutzer (Nutzer mit intensiver Leseneigung) und Wenignutzer sowie nach demsubjektiv empfundenen individuellen Nutzen aus den Weblogs in Begnstigte(Nutzer mit hoch empfundenem individuellem Nutzen) und Nichtbegnstigteunterschieden.

    5.1 Nutzerakzeptanz

    Aus der Sicht der Geschftsleitung ist der Mehrwert der Weblogs auf Ebene des

    einzelnen Mitarbeiters die Bereitstellung relevanter Informationen, welche seineSelbstorganisation stimulieren und untersttzen was sowohl die berufliche alsauch die private Ebene betrifft. Die Geschftsleitung empfindet die stets aktuellenInformationen ber die laufende Entwicklung in Projekten als Mehrwert fr dieOrganisation. Die Koordinationsfunktion der Weblogs fhrt dazu, dass Mitarbeiteralle Arbeitsprozesse von der Projektakquise bis zum Projektabschluss gezielteraufeinander abstimmen. Aufgrund der Tatsache, dass alle Ebenen von Manager bisMitarbeiter bloggen, ergibt sich auch ein gutes Gesamtbild der Organisationsowie ihrer Ttigkeiten und Projekte. Der durch die Geschftsleitung empfundene

    Nutzen/Erfolg der Mitarbeiter-Weblogs fr die gesamte Organisation ist dienachhaltige Strkung der Unternehmenskultur. Das Stimmungsbild der einzelnenMitarbeiter wird heute schon in den Weblogs abgebildet. Fhrungskrfte knnendarauf eingehen und gegebenenfalls entsprechend reagieren.

    Obwohl Weblogs aus technischer Sicht einfache IT-Werkzeuge sind, werden sie,was ihre soziale Komponente betrifft, in Organisationen unterschiedlichwahrgenommen. Speziell spielen Unternehmenskultur und Erfahrung derMitarbeiter eine groe Rolle, wenn IT-Werkzeuge, bei denen die Nutzung imWesentlichen freiwillig ist, zum Mehrwert des Unternehmens eingesetzt werdensollen. Die Wahrnehmung der Weblogs in der Pentos AG gestaltet sich alsdurchwegs positiv und im Sinne der Geschftsfhrung, was die Zielsetzung derWeblogs betrifft. Mitarbeiter empfinden sie als einfach zu bedienende IT-Werkzeuge, welche die Zusammenarbeit frdern und Transparenz ber Wissen imUnternehmen schaffen. Die kontinuierliche Reflexion von Projekten, positivesFeedback von Kollegen und Vorgesetzten sowie selbst Kritik wirken alsInnovationstreiber. Kollegen motivieren sich durch Weblog-Eintrge gegenseitig,weil dadurch Erfolge rasch geteilt werden knnen. Das wirkt sich positiv auf dasTeamgefhl im Unternehmen aus. Nachfolgende Abbildung beschreibt dieWahrnehmung der Weblogs aus Sicht der Mitarbeiter.

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    Abb. 5.1: Wahrgenommene Eigenschaften von Weblogs

    Vielnutzer bekennen sich strker dazu, dass Weblogs als originr partizipativeMedien zum Mitmachen anregen, Transparenz ber Inhalte und Wissen schaffensowie die Zusammenarbeit frdern. Dies signalisiert wiederum, dass viele implizitmit Weblogs genannten Vorteile aus ihrer direkten Nutzung entstehen. Gerade einsolcher Umstand ist im Vorfeld sehr schwer an noch nicht bloggende Mitarbeiterzu kommunizieren.

    Die befragten Mitarbeiter nutzen Weblogs zum Groteil aus dem Grund, aktivKollegen ber ihre Arbeit zu informieren und passiv darin zu beobachten, was inihrer Organisation passiert. Sie knnen sich ber Weblogs mit ihren Kollegen zuarbeitsbezogenen Themen unterhalten und finden dort auch die fr ihre Arbeitrelevanten Informationen. Dass Weblogs explizit deshalb genutzt werden, umweniger E-Mails zu schreiben oder zu erhalten bzw. um an weniger Besprechungenteilzunehmen, kann derzeit nur von einem kleinen Teil der befragten Mitarbeiter

    besttigt werden. Die Mitarbeiter-Weblogs dienen als Ergnzung zu den bishereingesetzten Kommunikationsinstrumenten fr eine bestimmte Art der Mitarbeiter-zu-Mitarbeiter-Kommunikation. Auch die Tatsache, Weblogs aus dem Grund zunutzen, um sich darin mit Kollegen ber Privates auszutauschen, ist keinHauptmotiv fr die aktive Verwendung von Weblogs, obwohl sie zurAkzeptanzerhhung beitrgt. Es berwiegen jedoch professionelle Grnde.

    Nachfolgende Abbildung stellt die Nutzungsmotivation der Weblogs aus Sicht derMitarbeiter dar.

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    Abb. 5.2: Nutzung von Weblogs

    Vielnutzer bekennen sich strker dazu, dass sie Weblogs nutzen, um relevanteInformationen zu finden und sich mit Kollegen ber arbeitsrelevante Themenauszutauschen. Sie uern sich auch viel deutlicher dazu, Weblogs zu nutzen, umdamit ihre Arbeit zu vereinfachen, weniger E-Mails zu schreiben und zu erhaltensowie an weniger Meetings teilnehmen zu mssen. Dies besttigt erneut, dass dieaus Weblogs erzielbaren Vorteile mit der Intensitt der Nutzung zusammenhngen.Je intensiver Weblogs genutzt werden, desto eher rcken klassischeKommunikationsmittel in den Hintergrund. Begnstigte besitzen eine hhereoperative Motivation, Weblogs zu nutzen. Sie bedienen sich Weblogs strker, umdie fr ihre Arbeit relevanten Themen herauszufiltern und sich mit Kollegenauszutauschen.

    Der Hauptgrund, Weblog-Beitrge zu schreiben, liegt darin, Kollegen durch deneigenen Beitrag ebenfalls zur Nutzung anzuregen (Reziprozitt). Auerdemerscheint das Empfinden, dass eigene Beitrge fr andere Mitarbeiter wertvoll sind,ein weiterer wichtiger Motivator fr die Mitarbeiter zu sein. Die Geschftsfhrungfordert und frdert Aktivitten um Weblogs. Die Mitarbeiter wollen die Wnscheihrer Vorgesetzten nicht nur aufgrund des sanften Drucks durch Beitrgeerfllen. Sich fr ntzliches Wissen von Kollegen zu revanchieren, stellt ebenfallsein wesentliches Motiv dar (Reziprozitt). Nachfolgende Abbildungveranschaulicht, warum Mitarbeiter Beitrge in den Weblogs erstellen.

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    Abb. 5.3: Motivation, Weblog-Beitrge zu erstellen

    Vielnutzer bekennen sich wiederum strker zu den genannten Nutzungsmotivensowie vor allem sehr stark zur Reziprozitt. Begnstigte besitzen auch eine hheresozial-psychologische Motivation, aktiv Inhalte in Weblogs zu verffentlichen. Sieerwarten sich viel strker, durch ihren Beitrag einen Vorteil zu erzielen und dieWnsche der Kollegen mit eigenen wertvollen Beitrgen zu erfllen.

    Im Rahmen der durchgefhrten Mitarbeiterbefragung wurden die Mitarbeiter zuNutzungshindernissen befragt. Die Ergebnisse zeigten, dass es die Mitarbeiter alsHindernis fr die Nutzung von Weblogs empfinden, wenn das Einpflegen undFinden von Wissen einen hohen Aufwand darstellt sowie wenn nur wenige Inhaltevorzufinden sind. Das Vermitteln von zu viel Transparenz und die mangelndeKonfliktfhigkeit der Kollegen werden von einem Groteil der Befragten nicht alsHindernis empfunden. Das ist zum Teil berraschend, da nicht immer alleMitarbeiter Transparenz ber Wissen und Wissenstrger im Unternehmen

    befrworten mssen. Nachfolgende Abbildung zeigt, welche Aspekte aus Sicht derMitarbeiter Nutzungshindernisse darstellen.

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    Abb. 5.4: Hindernisse fr die Nutzung von Weblogs aus Sicht der Mitarbeiter

    Vielnutzer glauben weit weniger stark, dass es die Nutzung von Weblogshinderlich macht, wenn das Finden und Einpflegen von Wissen einen hherenAufwand bedeutet und nur wenig Wissen in den Weblogs vorhanden ist. DieAntworten belegen, dass Vielnutzer deutlich weniger Hindernisse in der Akzeptanzvon Weblogs erkennen als Wenignutzer. Daraus lsst sich folgern, dass dieAkzeptanz der Weblogs mit zunehmender Nutzung zunimmt, weil dann dieVorteile durch die Nutzer klarer erkannt werden.

    5.2 Zielerreichung und bewirkte Vernderungen

    Im Gegensatz zum Bloggen ist bei der Verwendung von E-Mails bzw. in Face-to-Face-Besprechungen das gesprochene Wort, welches auch eine Relevanz fr dieAllgemeinheit besitzen kann, nach dem Ende der Aktion (demSchreiben/Versenden bzw. dem Sprechen) fr die Allgemeinheit verloren. Diedurch das Mitarbeiter-Bloggen erzielte zentrale Archivierung undDurchsuchbarkeit von durch die Mitarbeiter generierten Informationen ist deroriginre Nutzen aus der neuen Technologie. Somit wird Information geschaffen,die vorher nicht im Unternehmen vorlag. Durch die Chronologie der Weblog-Beitrge wird zudem die Aktualitt der Information gesichert.

    Aus Sicht der Geschftsleitung ist der von den Mitarbeitern empfundene Nutzender Effekt, dass Mitarbeiter die Weblogs relevanter Informationstrger lesenknnen und sich so Zugriff auf fr sie relevante Informationen im Unternehmenverschaffen. Gleichzeitig schaffen Mitarbeiter aus ihrer betrieblichen Praxis heraus

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    durch das wchentliche Bloggen sehr zeitnah ein einfach durchsuchbares undnutzernahes Informationsangebot. Durch Bloggen knnen Mitarbeiterselbstorganisatorisch ttig werden und sich damit im Unternehmen besserentfalten. Zudem trgt das Bloggen zur Gestaltung einer partizipativenUnternehmenskultur bei.

    Die Nutzung von Weblogs hat unmittelbare Auswirkungen auf die zu erledigendenLeistungen aus der Sicht des einzelnen Mitarbeiters. Ein Teil der Mitarbeiterempfindet direkt eine Erhhung von Effektivitt und Effizienz der eigenen Arbeit.Eine eventuell erreichte Verbesserung des professionellen Status rangiert nochetwas vor der Verbesserung des sozialen Status. Nachfolgende Abbildungvisualisiert den individuellen Nutzen der Weblogs aus Sicht der Mitarbeiter.

    Abb. 5.5: Individueller Nutzen der Weblogs aus Sicht der Mitarbeiter

    Vielnutzer knnen im Gegensatz zu Wenignutzern deutlicher davon sprechen,ihren professionellen Status verbessert zu haben. Sie erleichtern durch den Einsatzvon Weblogs strker ihre Arbeit und knnen bessere Leistungen schnellererbringen.

    Aus der Perspektive der befragten Mitarbeiter zeigt sich zudem, dass dieeingefhrten Mitarbeiter-Weblogs den Teams und der gesamten Organisation dazuverholfen haben, Wissensaustausch, Zusammenarbeit und Ablufe zu verbessernund Leistungen schneller zu erbringen. Auf Basis der in Mitarbeiter-Weblogserarbeiteten Ideen konnten auch bereits neue Mglichkeiten fr Projekte gewonnenwerden. Nicht immer ist und war den Mitarbeitern vorher klar, wie ihre

    Arbeitsergebnisse genutzt werden knnen. Positives Feedback von Kollegen undVorgesetzten ist ein groer Innovationstreiber und fhrt auch zum Teil zur

    Neuentwicklung von Produkten und Dienstleistungen. Der Nutzen der Weblogs frdie Organisation wird durch die Mitarbeiter etwas grer eingeschtzt als der

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    Nutzen fr den einzelnen Mitarbeiter; ein Umstand, der sich unter Bezugnahme aufdas Dilemma der Wissensteilung erklren lsst2: Wissensteilung kann als Problemsozialer Kooperation verstanden werden. Demnach kann das Explizieren vonWissen von einzelnen Mitarbeitern als sehr hoher Aufwand wahrgenommenwerden. Wrden jedoch alle Mitarbeiter derart denken, kme es vermutlich kaumzu einer funktionierenden organisationalen Wissensbasis. In diesem Falle wre derkollektive Schaden durch die ihr Wissen nicht teilenden Mitarbeiter grer als ihrAufwand der Wissensteilung. In dieser Fallstudie konnte das Dilemma derWissensteilung jedoch weitestgehend berwunden werden. NachfolgendeAbbildung beschreibt den organisationalen Nutzen der Weblogs aus der Sicht derMitarbeiter.

    Abb. 5.6: Organisationaler Nutzen der Weblogs aus Sicht der Mitarbeiter

    Vielnutzer glauben schlielich strker daran, dass Weblogs in der Organisationgeholfen haben, Ablufe zu verbessern und bessere Leistungen schneller zuerbringen.

    5.3 Faktische Nutzung

    In den Mitarbeiter-Weblogs finden sich Projektstatus-Informationen, LessonsLearned sowie besondere relevante Ereignisse im betrieblichen oder privaten

    Umfeld. Mitarbeiter sollen in den Weblogs kommunizieren, was sie im

    2 Vgl. Cabrera, A. und Cabrera, EF.: Knowledge Sharing Dilemmas, inOrganization Studies, Vol 23, No. 5, 687-710.

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    Unternehmen tun, warum sie genau das tun und welchen Bezug ihr Handeln zumUnternehmenserfolg hat. Dieser Soll-Zustand wurde auch in einer Netiquette frdie Mitarbeiter als Leitfaden zur Nutzung der Weblogs dokumentiert. Schulungenwerden angesichts des technischen Hintergrunds der Mitarbeiter nicht angesetzt.Die Personalabteilung bietet bei Unklarheiten und Fragen in der NutzungUntersttzung an.

    Ein Groteil der Mitarbeiter hlt sich an die beschriebenen Vorgaben, jedoch beteiligen sich nicht alle Mitarbeiter in einem ausreichenden Mae: MancheMitarbeitern bloggen nicht oft genug und andere Mitarbeiter reflektieren nicht tiefgenug. Zu lange Weblog-Eintrge lassen sich als Ausreisser gut ber Kommentarewie Sorry, ich habe keine Zeit all das zu lesen. regulieren. Manche Mitarbeitersehen in den Weblogs eine Zusatzarbeit. Der Groteil der Mitarbeiter schtzt es

    allerdings, mit dem eigenen Weblog ein Forum zu haben, um sich mit anderenauszutauschen.

    Als durchwegs positiv wird durch die Geschftsleitung der Umstand empfunden,dass Mitarbeiter auch ber Privates bloggen und dabei Synergien zu ihrem

    beruflichen Umfeld herstellen. Ein Mitarbeiter lsst beispielsweise Kollegen anseinen botanischen Erfolgen teilhaben: Er zieht in seiner Freizeit Chili-Pflanzenund dokumentiert ihr Wachstum per Foto in seinem Weblog.

    In der Pentos AG herrscht zusammenfassend eine sehr intensive Weblog-Nutzungvor, welche durch nachfolgende Abbildung veranschaulicht wird: Fast die Hlfteder befragten Mitarbeiter liest zumindest wchentlich, ein Groteil tglich odersogar mehrmals tglich die bereitgestellten Informationen. Diese Zahlen sprechen

    fr die Relevanz der in den Weblogs enthaltenen Informationen. Die Strke derNutzung ist auch ein Indiz fr die Nachhaltigkeit der bereits 2001 im Unternehmeneingefhrten Mitarbeiter-Weblogs.

    Abb. 5.7: Nutzung von Weblogs (lesend)

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    Mit 60% der befragten Nutzer schreiben deutlich ber die Hlfte der Mitarbeiterzumindest wchentlich Inhalte. Nur durch eine solche Aktivitt wird sichergestellt,dass der Inhalt der Weblogs wirklich von einem Groteil der Mitarbeiter erstelltund verantwortet wird sowie vielfltige Informationen ber die Ttigkeiten aller

    bzw. mglichst vieler Mitarbeiter im Unternehmen abrufbar sind. Beides sindnotwendige Kriterien fr eine funktionierende Selbstorganisation undSelbstreflektion ber Weblogs aus Sicht der Mitarbeiter. Nachfolgende Abbildungveranschaulicht die schreibende Nutzung der Weblogs.

    Abb. 5.8: Nutzung von Weblogs (schreibend)

    Vielnutzer (lesend) schreiben auch durchschnittlich mehr Beitrge pro Woche.Diese Erkenntnis ist insofern interessant, da nicht notwendigerweise eineKorrelation zwischen Lesen und Schreiben bestehen muss. Vielnutzer knnen auchleichter einen Nutzen aus der Erstellung ihrer Beitrge fr sich ableiten.

    Was das Schreiben von Weblog-Eintrgen betrifft, ist die Untersuchung derkonkreten Beitragsart relevant: Der Groteil der befragten Mitarbeiter konzentriertsich beim Schreiben erwartungsgem auf das eigene Weblog. Dabei stehen dasVerfassen von kurzen Eintrgen sowie das Beantworten von Kommentaren imeigenen Weblog an erster Stelle. Der hohe Stellenwert der Kommentare belegt dieEffektivitt der Weblogs als eine bidirektional die Kommunikation frderndeManahme. Das Schreiben von kurzen Eintrgen berwiegt vor dem Erstellenlanger Eintrge, was mit der durch die Geschftsleitung gewnschten Begrenzungder Weblog-Beitrge auf zehn Zeilen pro Beitrag zusammenhngt. Kurze Beitrgetragen wesentlich zur Effizienzerhhung bei, da ein Leser entsprechend wenig Zeit

    aufwenden muss, um den Inhalt eines Beitrags zu erschlieen. In der Pentos AGkann aufgrund der flachen Hierarchien der jeweilige Informationstrger nach demLesen eines potentiell relevanten Beitrags auch direkt ber ein anderes Mediumkontaktiert werden. Nachfolgende Abbildung visualisiert die Weblog-Nutzung derMitarbeiter heruntergebrochen auf Beitragsarten.

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    Abb. 5.9: Nutzung von Weblogs (Beitragsarten)

    Vielnutzer schreiben auch deutlich mehr kurze Beitrge und beantworten auchdeutlich mehr Kommentare. Auch Begnstigte zeichnen sich dadurch aus, mehrBeitrge und Kommentare zu erstellen sowie auch auf die Eintrge von anderenBezug zu nehmen. Eine hufige Interaktion mit Kollegen sowie eine Reflexion aufeigene und fremde Weblog-Inhalte fhren somit dazu, betriebliche Aufgabeneffektiver und effizienter durchzufhren.

    6 Erfahrungen

    6.1 Spezialitten der Lsung

    Die Fallstudie zeigt, dass Mitarbeiter-Weblogs auch in einem KMU eine wertvolleErgnzung zu bestehenden Kommunikationskanlen darstellen knnen. In dieserFallstudie werden mit den rund zehnzeiligen Wochenberichten besonders kurzeWeblog-Eintrge verfasst, um damit Effizienz sicherzustellen. Damit kann dieFallstudie als Vorstadium zum intra-organisationalen Microblogging, d.h. dem zurVerfgung stellen besonders kurzer Informationseinheiten etwa auf die FrageWoran arbeitest du gerade? gesehen werden.

    Bei der eingesetzten Weblog-Software handelt es sich nicht um eine

    Standardlsung wie beispielsweise Wordpress, sondern um eine selbstentwickelteLsung auf der Basis von Lotus Notes/Domino. Zudem setzt die Pentos AG dieseLsung bereits seit dem Jahr 2001 ein und unterscheidet sich damit von Enterprise-2.0-Fallstudien, in denen sich Unternehmen noch in einer Experimentierphase

    befinden. Die Pentos-Fallstudie liefert sehr interessante Einblicke, wie sich ber

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    einen solchen Zeitraum hinweg erfolgreiche Weblog-Praktiken bei denMitarbeitern eines KMU etablieren knnen.

    6.2 Barrieren und Erfolgsfaktoren

    Bei der Pentos AG herrscht zum Zeitpunkt der Fallstudienerhebung eineausgeprgte Weblog-Nutzung vor. Fast die Hlfte der Mitarbeiter liest zumindestwchentlich, ein Groteil tglich und sogar mehrmals tglich Beitrge in denWeblogs. Fast zwei Drittel der Mitarbeiter erstellen immerhin mindestens einenBeitrag pro Woche. Die Mitarbeiter-Weblogs werden von den Mitarbeiterndurchwegs sehr positiv wahrgenommen. Die Hauptmotivation, Weblogs zu nutzen,ergrndet sich aus der Tatsache, Kollegen aktiv ber ihre Arbeit zu informierenund passiv zu beobachten, was im Unternehmen geschieht. Mitarbeiter nutzen

    Weblogs, um darin (aufgaben-)relevante Informationen zu finden und sich mitihren Kollegen ber ihre betrieblichen Ttigkeiten auszutauschen. Sie schreibenWeblog-Eintrge insbesondere deshalb, um durch ihre eigene Nutzung auchKollegen zur Nutzung anzuregen und weil sie wissen, dass ihre Beitrge frKollegen wertvoll sind. Durch ihre Nutzung erwarten sie sowohl die Wnscheihrer Kollegen als auch derer ihrer Vorgesetzten zu erfllen. Die Weblogs fhrtendazu, dass ein Teil der Mitarbeiter die Effektivitt und Effizienz der individuellenLeistungserbringung erhhen konnte und empfindet, dass Weblogs der gesamtenOrganisation verholfen haben, Wissensaustausch, Zusammenarbeit und Ablufe zuverbessern.

    Aus der Online-Befragung der Mitarbeiter wurde ersichtlich, dass Vielnutzer imUnterschied zu Wenignutzern klarer die Vorteile aus den Weblogs erkennen und

    weniger Hemmschwellen empfinden. Begnstige Mitarbeiter, d.h. solche mit hherempfundenem individuellem Nutzen, schreiben im Vergleich zu Nicht-Begnstigen mehr Informationen in die Weblogs und stimulieren auch strker ihreKollegen. Sie nehmen die Weblogs strker als einen Speicher wahr, in demarbeitsrelevantes Wissen zu finden ist. Des Weiteren zeichnen sich Begnstigtedurch eine hhere Motivation aus, Weblogs zu nutzen, um damit ihre Arbeit zuvereinfachen. Auch sehen sie deutlich weniger Hindernisse und Hrden, was denEinsatz von Weblogs in Unternehmen betrifft.

    Besonders die Integration des Vorstands in Konzeption, Implementierung undBetrieb war ein wesentliches Erfolgskriterium bei der Pentos AG. Die Fallstudiekonnte zeigen, wie eine klare Top-down-Steuerung erfolgreich sein kann, umMitarbeiter zur Beitragserstellung zu bewegen. Ein sanfter Druck durch die

    Geschftsleitung frderte die Ausbildung effektiver Blogging-Praktiken. DasSchreiben wird zustzlich, wenn auch vergleichsweise gering, monetr vergtet.

    Mageblich fr den Erfolg der Lsung war die durch das Management ausgebteVorbildfunktion. Wenn das Management gute und informative Beitrge erstellt,spiegelt sich das auf die Blogging-Praktiken der Mitarbeiter wider. Folglich nutzt

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    der gesamte Vorstand die Weblogs auch sehr aktiv. Die Mitarbeiter sehen dieWochenberichte des Vorstands als Mastab fr ihre eigenen Berichte. Ein sanfterDruck durch die Geschftsleitung bringt die Mitarbeiter immer wieder dazu, stetsdaran zu denken, was von ihnen verlangt wird, nmlich die Weblogs vermehrtaktiv zu nutzen. Insbesondere dann, wenn Mitarbeiter mit dem Schreiben ihrerWeblogs in Verzug kommen, werden sie aufgefordert und positiv ermuntert. DieseMithilfe kann sogar soweit gehen, dass Mitarbeiter ihre Ttigkeiten am Telefonschildern und Kollegen eine kurze Zusammenfassung erstellen.

    Eine besondere Motivation nimmt der Auswertungsmechanismus vor. Hier werdendie einzelnen Lesevorgnge jeden Abend in einer Statistik anonymisiertzusammengefasst und dem Bericht zugeordnet. Damit wird przise festgehalten,wie gro das Interesse an den einzelnen Berichten ist. Das zeigt den Mitarbeitern,

    dass sich ihr Arbeitsaufwand bei der Erstellung von Beitrgen lohnt.

    Die Selbstorganisation der Mitarbeiter muss in das organisationale Gefge passen:Klare Vorgaben zu Aufbau, Inhalt und Umfang der Beitrge erleichtern die

    Nutzung der Weblogs. Mitarbeiter orientieren sich an ihren Vorgesetzten. SowohlQuantitt als auch Qualitt der Weblog-Beitrge muss stimmen, damit ein

    betrieblicher Mehrwert durch Weblogs erzielt werden kann. Bei Bedarf sollen dieMitarbeiter vor allem in der Einfhrungsphase auch Untersttzung beim Verfassender Weblogs erhalten.

    Alles beginnt mit einem Ziel: Das Schreiben von Beitrgen sollte daher auch inden individuellen Zielvereinbarungen der Mitarbeiter enthalten sein. Bloggen berPrivates zu erlauben hilft Mitarbeitern zustzliche Synergien herzustellen und

    schnell rasche Erfolge zu feiern. Durch dieses Zugestndnis knnen sie sowohl ihrLeben als auch ihren Beruf besser organisieren.

    Barrieren offenbarten sich insbesondere in der Einfhrungsphase der Weblogs. Vorallem am Anfang waren die Weblog-Kritiker noch in der berzahl und es zeigtesich nach der Bereitstellung der neuen Lsung bald eine Schwchephase: DieHufigkeit der Aktualisierungen ging zurck und immer mehr Mitarbeiterverabsumten es, ihre wchentlichen Beitrge zu verfassen. Um diesen Trend zustoppen, beschloss der Vorstand, die Weblog-Aktivitten auch in das Bonussystemdes Unternehmens aufzunehmen. Als zustzlicher Anreiztyp wurde ein Statistik-Modul entwickelt. Dieser Auswertungsmechanismus dokumentiert, wie ofteinzelne Beitrge aufgerufen werden. So kann jeder Mitarbeiter sehen, wie oft seinWeblog gelesen wird und erkennt, dass seine Arbeit einen Wert fr die Kollegen

    besitzt und genutzt wird.

    6.3 Lessons Learned

    Die Einfhrung von Weblogs bei der Pentos AG im Jahr 2001 hat die Effizienz imUnternehmen erhht, zu einer steigenden Transparenz beigetragen und den

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    Teamgeist stark gefrdert. Die Weblogs haben sich im Laufe der Jahre zu einemunverzichtbaren Werkzeug fr die interne Kommunikation entwickelt.

    Weblogs sind aus technischer Perspektive zwar sehr einfach umzusetzen, ihreorganisations-psychologischen Effekte sind jedoch teilweise erheblich. Eineweitaus grere Herausforderung ist die kulturelle Vernderung, welche sich durchdie Einfhrung dieser neuen Werkzeuge ergibt. Was fr den einen die Grundlagefr einen effektiven Informationstransfer bedeutet, ist fr den anderen derUntergang der bisherigen Kommunikationskultur. Daher ist ein sorgfltigesChange Management wichtig, um Skeptiker mglichst frhzeitig zu berzeugen.Wesentlich ist, die Mitarbeiter in die Testphase mit einzubinden. Je mehr derEinfhrungsprozess als ein Gemeinschaftsprojekt verstanden wird, desto hher istdie Akzeptanz. Korrekt eingesetzt sind Weblogs dann in der Lage, Kommunikation

    und Zusammenarbeit nachhaltig zu frdern.

    Durch eine ungeeignete Verwendung der Weblogs knnen schnellMissverstndnisse entstehen, welche Unruhe in der Belegschaft hervorrufen. Diesesind dann auch nur durch intensiven persnlichen Einsatz der Fhrungskrfte ausdem Weg zu rumen. Es dauert eine Weile, bis Mitarbeiter gengendMedienkompetenz erworben haben, um effektive Blogging-Praktikenherauszubilden. Gehen Fhrungskrfte mit gutem Beispiel voran, steht einemErfolg der Weblogs fast nichts mehr im Wege.

    6.4 Ausblick und Plne

    Weblogs sind fr die Fhrungskrfte, Personalentwickler und Mitarbeiter der

    Pentos AG zu einem unverzichtbaren Instrument geworden. Dies ist Grund genug,die Vernetzung der Mitarbeiter durch weitere Instrumente auszubauen. So knnendie Mitarbeiter mittlerweile neben den Weblogs auch auf Diskussionsforen undInstant Messaging zurckgreifen. Auch der Einfhrung von Wikis ist die PentosAG nicht abgeneigt, um die Zusammenarbeit der Mitarbeiter effektiver stattfindenzu lassen und Expertenwissen strukturiert aufzubauen.

    Danksagung: Das Know-Center wird im Rahmen des sterreichischen COMET-Programms Competence Centers for Excellent Technologies gefrdert. DasProgramm steht unter der Schirmherrschaft des sterreichischenBundesministeriums fr Verkehr, Innovation und Technologie, dessterreichischen Bundesministeriums fr Wirtschaft, Familie und Jugend und des

    Landes Steiermark. Die Abwicklung des Programms erfolgt durch diesterreichische Forschungsfrderungsgesellschaft FFG.

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    Kurzprofile der Autoren

    Dr. Alexander Stocker ([email protected])

    Dr. Alexander Stocker studierte von 1995 bis 2001 Betriebswirtschaft an derUniversitt Graz und war im Anschluss an sein Diplomstudium bis 2004 alsBerater fr Dokumentenmanagement und Informationstechnologie bei DATEV in

    Nrnberg ttig. Seit 2004 beschftigt er sich am Know-Center, sterreichsKompetenzzentrum fr Wissensmanagement, und seit 2008 auch am Institut frInformationssysteme bei Joanneum Research mit den Themen Web 2.0, Enterprise

    2.0 und Web of Data. In seiner am Institut fr Informationswissenschaft undWirtschaftsinformatik der Universitt Graz sowie am Institut frWissensmanagement der Technischen Universitt Graz verfassten Dissertation hater die Auswirkungen von Web 2.0 auf den intra-organisationalen Wissenstransfererforscht.

    Dr. Nikolaus Krasser ([email protected])

    Dr. Nikolaus Krasser absolvierte sein Studium der Betriebswirtschaftslehre mitSchwerpunkt Organisation und Informationswissenschaft an der Karl FranzensUniversitt in Graz. Seine Laufbahn startet er als kaufmnnischer Trainee beiSiemens Matsushita (heute EPCOS) in Deutschlandsberg, sterreich. 1996 wird ervom Vorstand in die Zentrale nach Mnchen geholt und ist als Projektassistent frdie Einfhrung einer ERP Software im Konzern zustndig. 1998 wechselt er als

    Consultant zu Lotus/IBM. Im Anschluss an diese Ttigkeit macht er sich alsUnternehmensberater Anfang 2000 selbstndig und grndet im August mit vierKollegen die Pentos AG. Seit August 2000 ist Dr. Nikolaus Krasser als GeneralManager und Projektleiter Vorstand der Pentos AG.

    Prof. Dr. Klaus Tochtermann ([email protected])

    Prof. Dr. Klaus Tochtermann arbeitet seit mehr als neun Jahren an verschiedenenanwendungsorientierten Forschungseinrichtungen in Deutschland, sterreich undden USA zum Thema Wissensmanagement. Er ist Geschftsfhrer undwissenschaftlicher Leiter des Know-Center Graz, sterreichs Kompetenzzentrumfr Wissensmanagement. Zudem hat Prof. Tochtermann einen Lehrstuhl frWissensmanagement an der TU Graz.