Personenlexikon von Lehrern des 19....

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Kössler, Franz Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen 1825 - 1918 mit Veröffentlichungsverzeichnissen Band: Naarmann - Nymbach Vorabdruck (Preprint) Stand: 18.12.2007 Universitätsbibliothek Gießen Giessener Elektronische Bibliothek 2008 URL: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2008/6119/ (Band) URL: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2008/6106/ (Gesamt)

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Kössler, Franz

Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts

Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen 1825 - 1918

mit Veröffentlichungsverzeichnissen

Band: Naarmann - Nymbach

Vorabdruck (Preprint)

Stand: 18.12.2007

Universitätsbibliothek Gießen Giessener Elektronische Bibliothek

2008

URL: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2008/6119/ (Band) URL: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2008/6106/ (Gesamt)

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Vorwort Die Zeit von 1825 - 1918 war im deutschsprachigen Raum die Blütezeit der Schulprogramme. Sie enthalten in der Regel einen Jahresbericht über die Schule sowie eine wissenschaftliche Abhandlung. Lange Zeit standen nur die Abhandlungen im Focus. In jüngster Zeit finden auch die Angaben zum Unterrichtsstoff und zu den Prüfungen Interesse. Wenig beachtet wurden bisher die biographischen Angaben zu Lehrern und Schülern. Der Autor hat bei der Katalogisierung der Programmabhandlungen an der UB Gießen (vgl. Franz Kössler: Verzeichnis von Programm-Abhandlungen deutscher, österreichischer und schweizerischer Schulen der Jahre 1825-1918. München 1987-1991) auf die im Berichtsteil enthaltene Lehrerbiographien geachtet und die entsprechenden Seiten fotokopiert. In der Regel handelt es sich um Berichte über neue Schulleiter, über neu eingestellte Lehrer sowie um Nachrufe. Sie schildern die Herkunft und den beruflichen Werdegang und verzeichnen die Publikationen. Regional erfolgte die Beschränkung auf das Gebiet des deutschen Reiches ohne Bayern. Die Informationen zu den Personen wurden vom Autor während seines Ruhestandes über mehrere Jahre mittels Textverarbeitung erfasst und zu dem vorliegenden Werk zusammengestellt. Die Arbeit wurde der UB Gießen zur Veröffentlichung überlassen. Da die UB Gießen einen sehr umfangreichen Bestand an Schulprogrammen hat, dürfte der Großteil der in Schulprogrammen des deutschen Sprachraums enthaltenen Biographien erfasst sein.

Um die Einträge noch bearbeiten zu können wird das Werk zunächst als Preprint veröffentlicht. Lothar Kalok

Bitte wenden Sie bei Fragen an: [email protected].

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Naarmann, Friedrich Geboren am 27. November 1865 zu Rhynern, Kreis Hamm, erlangte Ostern 1886 am Gymnasium zu Warburg das Zeugnis der Reife, studierte Philosophie und Theologie an der Kgl. Akademie zu Münster und an der philo-sophisch-theologischen Fakultät zu Paderborn und wurde am 21. März 1890 zum Priester geweiht. Vom 1. April bis 1. Dezember dieses Jahres war er Kaplan in Gelsenkirchen, von da ab bis Ostern 1893 Seelsorger der kathol. Zivil- und Militärgemeinde in Zerbst, wo er zugleich den ganzen Unterricht in der einklassigen Volksschule er-teilte und die kathol. Schüler und Schülerinnen, welche die dortigen höheren Lehranstalten besuchten, in der Religionslehre unterrichtete. Vom 1. April 1893 ab wirkte er 8 Jahre lang als Rektor an der höheren Stadtschule in Meschede. Er bestand folgende Prüfungen: 1892 pro facultate docendi, 1895 pro rectoratu und 1897 pro officio parochiali. Die Herbstferien 1897 und 1900 benutzte er zu einem Studienaufenthalt in Paris. Nachdem er durch Ministerialerlass von der Abhaltung des Seminarjahres entbunden worden war, wurde er zum 1. April 1901 als kommissarischer Oberlehrer an das Realgymnasium zu Münster berufen. Nach halbjähriger kommissa-rischer Lehrtätigkeit wurde ihm auch das Probejahr erlassen. Aus: Programm Münster i. W. Realgymnasium 1902. Naatz, Gotthard Geboren am 18. März 1875 in Berlin, Sohn eines Pfarrers, erhielt seine Vorbildung auf dem Lessing-Gymna-sium seiner Vaterstadt und studierte dann in Göttingen und Berlin Theologie und Geschichte. Die Oberlehrer-Prüfung bestand er am 17. Februar 1905 in Göttingen. Das Seminarjahr legte er am Königstädtischen, das Pro-bejahr am Friedrichs-Werderschen Gymnasium in Berlin ab. Wird dann an das Gymnasium zu Neuruppin ver-setzt. – Aus: Programm Neuruppin Gymnasium 1909. Nabakowski, Emil Geboren den 11. April 1878 in Sobiensitz, Kreis Putzig in Westpreußen. Vom Gymnasium zu Neustadt in West-preußen Ostern 1901 mit dem Zeugnis der Reife entlassen, studierte er von Ostern 1901 bis Ostern 1905 Theolo-gie im Bischöflichen Priesterseminar in Peplin und wurde im Frühjahr 1905 zum Priester geweiht. Nachdem er von Ostern 1905 bis August 1906 als Vikar in Danzig tätig gewesen war, wurde er als Seminarlehrer an das Kgl. Lehrerseminar nach Berent berufen. Von dort wurde er am 1. April 1911 an das Kgl. Lehrerseminar nach Dan-zig-Langfuhr versetzt. Sein Staatsexamen bestand er am 29. Juli 1911. Am 1. August wurde er als Oberlehrer und katholischer Religionslehrer an das Progymnasium zu Löbau in Westpreußen berufen. Aus: Programm Löbau i. Westpr. Progymnasium 1913. Naber, Friedrich Geboren am 20. Dezember 1847 zu Hannover, besuchte die Mittelschule und die Höhere Bürgerschule seiner Vaterstadt, bestand Ostern 1868 die Reifeprüfung am dortigen Lyceum I und studierte dann von da bis Herbst 1872, mit Unterbrechung durch den Feldzug gegen Frankreich, in Göttigen klassische Philologie und Germani-stik. Nach im Dezember 1874 dort bestandener Staatsprüfung wurde er am Gymnasium Leopoldinum in Det-mold, wo er seit Herbst 1872 eine Lehrerstelle verwaltet hatte, am 1. Januar 1875 fest angestellt, 1891 zum Gymnasial-Oberlehrer befördert und 1896 zum Professor ernannt. 1901 wird er an das Gymnasium zu Lemgo berufen. Er hat veröffentlicht: „Gotische Präpositionen. I.“ Detmold 1879. 26 S. (Programm Detmold Gymna-sium.) - Aus: Programm Lemgo Gymnasium 1902. Naber, Otto Geboren in Detmold am 18. Mai 1878, besuchte das Gymnasium Leopoldinum seiner Vaterstadt bis Untersekun-da einschliesslich, war dann in photographischen Ateliers und Kunstanstalten in Hannover tätig, wo er zugleich die Kunstgewerbeschule besuchte. Von 1902 bis 1904 studierte er in der Seminarabteilung der Kgl. Kunstgewer-beschule zu Kassel und bestand dann die Prüfung für Zeichenlehrer an höheren Lehranstalten. Hierauf lebte er als Maler in Detmold und Lemgo und wurde im Februar 1906 an die Realschule zu Wilhelmshaven berufen. Aus: Programm Wilhelmshaven Realschule 1907.

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Nabert, Heinrich Johann Theodor Geboren den 26. September 1818 zu Braunschweig, Anfänglich für die bildenden Künste bestimmt, wendet er sich auf dem Collegium Carolinum seiner Vaterstadt dem Sprachstudium zu, geht 1840 nach Göttingen, wo er sich mit Herbartscher Philosophie, Geschichte, Altdeutsch und alter Philologie beschäftigt.1842 geht er nach Berlin, um dort sprachwissenschaftlichen und geographischen Studien obzuliegen. Von 1844 bis 1847 durch-wandert er, mit sprachlichen und ethnographischen Untersuchungen beschäftigt, Frankreich, Belgien, die Schweiz, England und Schottland und verfasst 1847 seine Sprachkarten u. a. m. Er promoviert 1848 und macht 1849 sein Oberlehrerexamen in Göttingen, auf Grund dessen er im November desselben Jahres als Lehrer der neueren Sprachen und Geographie am Lyceum zu Aurich angestellt wird. Nach zweijähriger Tätigkeit in Aurich beruft ihn der Magistrat der Stadt Hannover Ostern 1853 an die erste Realschule. 1857 wird er zu einer wissen-schaftlichen Reise nach Spanien beurlaubt. Schon früher zum französischen Unterricht des Kadettenkorps in Hannover befohlen, lehrte er als Extraordinarius französische und englische Literatur auf der Polytechnischen Schule und leitet privatim wissenschaftliche Arbeiten einer Anzahl von schwedischen Kandidaten des höheren Schulamts. 1857 zum Mitglied der Gesellschaft für das Studium der neueren Sprachen in Berlin ernannt, wird ihm 1865 dieselbe Ehre von der Nordiske Oldskrift Sälshab in Kopenhagen zu teil. Seine Stellung am Polytech-nikum legte er nach mehr als sechsjähriger, die an der 1. Realschule in Hannover nach 16-jähriger Wirksamkeit nieder, um die Stellung eines ordentlichen Lehrers an der Musterschule zu Frankfurt a. Main am 1. April 1869 zu übernehmen. Hier unterrichtet er ausserdem Italienisch, Spanisch, Portugiesisch an der Handelsschule und länge-re Zeit Englisch an dem dortigen Gymnasium. Im März 1873 wird er zum Oberlehrer befördert, am 8. Februar 1888 zum Professor ernannt. Michaelis 1889 tritt er in den Ruhestand und stirbt am 15. Mai 1890. An Schriften sind von ihm im Druck erschienen: 1) The national character of the English people. Brunswick 1848. Diss. inaug. 2) Die deutsch-französische Sprachgrenze nach eigenen örtlichen Untersuchungen. In: Berghaus‘ Physikalisch-

ethnographischen Atlas. Gotha, Perthes. 3) Über Sprachgrenzen, Insonderheit die deutsch-französische in den Jahren 1844-1847. Hannover 1856. 29 S.

(Programm Hannover Höh. Bürgerschule.) 4) Das deutsche Volk. In: Suppl. Bd. von Brockhaus‘ Conversationslexikon 1871/72. 5) Das Rhoneland. In: Jahresbericht der Geograph. Ges. Frankfurt/M. 1871. 6) Verbreitung des Deutschen in Europa u. s. w. Im Auftrage des Deutschen Schulvereins unter Mitwirkung

von R. Böckh. Glogau. (Wandkarte.) Aus: Programm Frankfurt/M. Musterschule 1903 FS. Nachbar, Theodor Geboren den 11. März 1850 zu Paradies (Prov. Posen), besuchte von Juli 1865 bis 1867 das Lehrerseminar zu Preiskretscham in Oberschlesien. Er war dann Lehrer in Ratibor, Kattowitz, Oberhausen und an der Kreuzschule zu Düsseldorf. Michaelis 1880 wurde er provisorisch und 1881 definitiv an der Vorschule der Höheren Bürger-schule zu Düsseldorf angestellt. Im Winter 1871/72 erwarb er sich als Eleve der Kgl. Zentral-Turnanstalt in Berlin die Berechtigung zur Erteilung des Turnunterrichts. Aus: Programm Düsseldorf Höh. Bürgerschule 1882. Nachstaedt, Wilhelm Wilhelm Nachstädt, geboren im September 1870 zu Berlin, besuchte das Kaiserin Augusta-Gymnasium zu Char-lottenburg, das er Michaelis 1889 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Von Michaelis 1889 bis Michaelis 1894 studierte er an der Universität Berlin alte Sprachen, Deutsch und Geschichte. Auf Grund seiner Dissertation: „De altera Plutarchi declamatione, quae est de Alexandri fortuna“ wurde er 1894 in Berlin zum Dr. phil. promoviert. Das Examen pro facultate docendi bestand er im Dezember 1895, worauf er von Ostern 1896 ab das Seminarjahr am Kgl. Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Berlin und das Probejahr am Kgl. Gymnaium zu Sorau (Niederlau-sitz) ableistete. Ostern 1898 wurde er an das Bismarck-Gymnasium zu Deutsch-Wilhersdorf berufen, wo er zunächst als wissenschaftlicher Hilfslehrer beschäftigt war und Michaelis 1899 fest angestellt wurde. Von Ostern 1898 bis Ostern 1899 war er ausserdem an der höheren Mädchenschule in Dt.-Wilmersdorf tätig. Ostern 1904 trat er an das Reform-Realgymnasium über. – Aus: Programm Dt.-Wilmersdorf Reform-Realgymnasium 1904. Nachtigal, Albert Geboren im Juli 1874 zu Lydenburg (Transvaal), besuchte das Gymnasium zu Detmold und studierte zunächst auf den Universitäten Erlangen, Greifswald und Kiel Theologie und, nach bestandenem 2. theologischen Exa-men (1901), in Berlin Germanistik. Sein Staatsexamen machte er 1902 in Münster und war bis Herbst 1904

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Lehrer am Pädagogium in Godesberg. Das Seminarjahr leistete er am Gymnasium in Jena ab und promovierte hier im Sommer 1905. Nach einer einjährigen Lehrtätigkeit an der städtischen Realschule in Ballenstedt am Harz trat er wieder in das Pädagogium zu Godesberg ein. 1909 wird er an die Realschule zu Blankenese berufen. Aus: Programm Blankenese Realschule 1910. Nachtigall, Karl Geboren in Kreuznach am 17. Juni 1845, zuletzt Lehrer an der Realschule zu Güstrow, wurde Oberlehrer durch Verfügung des Unterrichtsministeriums vom 12. Oktober 1875. Wegen Kränklichkeit in den Ruhestand versetzt Ostern 1890, lebt als Privatmann in Remscheid. Er hat veröffentlicht: 1) Probe eines Hülfsbuchs für den deutschen Unterricht zum Gebrauch der oberen Klassen einer Realschule II.

Ordnung. Remscheid 1877. 22 S. (Programm Remscheid Realschule.) 2) Hülfsbuch für den deutschen Unterricht für die oberen Klassen der Nichtvollanstalten. Remscheid, bei Gottl.

Schmidt 1880. 3) Die Berücksichtigung des volkswirtschaftlichen Elementes bei dem Geschichtsunterricht in höheren Lehran-

stalten. Remscheid 1883. 18 S. (Programm Remscheid Realschule.) Aus: Programm Remscheid Realprogymnasium 1895. Nachtsheim, Peter Wurde am 18. April 1835 zu Bonn geboren. Er besuchte das dortige Gymnasium und widmete sich dann auf der Rhein. Friedrich-Wilhelms-Universität mathematischen und naturwissenschaftlichen Studien. Nach Erlangung der Lehrbefähigung für den naturwissenschaftlichen Unterricht war er ein Jahr lang an der Höheren Schule zu Kochem a. d. M. tätig. Im Jahre 1864 trat er als Lehrer an der Korteganschen Realschule in Bonn ein und unter-richtete an derselben bis zum Jahre 1882. Vom September 1882 ab war er an der Höheren Bürgerschule zu Bonn kommissarisch beschäftigt und wurde im Herbst 1883 definitiver ordentlicher Lehrer. Aus: Programm Bonn Höh. Bürgerschule 1884. Nack, Johannes Diedrich Christian Sohn des Lehrers Nack an der Freischule zu Verden a. d. Aller, wurde den 9. Juli 1851 zu Wischhafen, Amts Freiburg, geboren, wo damals sein Vater als Lehrer stand. Als nun sein Vater 1863 nach Verden versetzt wurde, trat Johannes Nack in die Quarta des Domgymnasiums ein und bestand hier Ostern 1870 das Maturitätsexamen. Darauf studierte er 4 ½ Jahre zu Göttingen Philologie und absolvierte in dieser Zeit zugleich seinen Militär-dienst. Nachdem er kurz vor Ostern 1875 zu Göttingen das Examen pro facultate docendi abgelegt hatte, wurde er vom 1. April 1875 an vom Provinzial-Schulkollegium an das Gymnasium zu Verden verwiesen und verwalte-te hier neben anderen Stunden das Ordinariat in Sexta. Michaelis 1875 erhielt er eine Lehrerstelle an der höheren Bürgerschule zu Nienburg. Zu Ostern 1876 wird er Lehrer am Lyceum II zu Hannover. Aus: Programm Verden Domgymnasium 1876. Nadermann, Hermann Ludwig Geboren in Münster i. W. den 30. Dezember 1778. Nachdem er nach Vollendung des Gymnasialkursus auf der damals blühenden Universität zu Münster seine philosophische und theologische Ausbildung erhalten und während dieser Studien hauptsächlich, wie es scheint, unter dem auch in weiteren literarischen Kreisen durch seine literarischen Leistungen bekannten, Gymnasialdirektor und Prof. Hyac,. Kistemaker, der mit Begeisterung und feinem Sinne die alte Literatur lehrte, die Richtung für seine nachmaligen philologischen Studien gewonnen hatte, betrat er schon im Jahre 1803 die Laufbahn als Lehrer am Paulinischen Gymnasium zu Münster, welcher er seitdem bis zum 1. April 1842 unausgesetzt treu blieb und zwar seit dem Jahre 1804 als Priester. Diese Stel-lung gab ihm Gelegenheit, nicht nur seine Kenntnisse fruchtbar zu machen, sondern auch seine Studien der alten Klassiker und Sprachen zu reiferer Vollendung zu führen. 1820 wurde er als Direktor Nachfolger des Direktors Kistemaker. 1824 wurde er zum Mitglied der Kgl. Wissenschaftlichen Prüfungs-Kommission und zum Direktor des im Jahre 1824 in Verbindung mit der Akademie errichteten philologisch-pädagogischen Seminars ernannt. In diesem Wirkungskreise eines Direktors des philologisch-pädagogischen Seminars verblieb er noch, nachdem er im Jahre 1841 als Domkapitular der hiesigen Kathedrale investiert und am 1. April 1841 sein Amt als Gymnasial -Direktor niedergelegt hatte, auf seinen Wunsch bis zum Herbste 1853, ein Beweis, wie lieb ihm derselbe gewor-den war. Die theologische Fakultät der hiesigen Universität ehrte ihn schon im Jahre 1837 mit der Würde eines

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Doktors der Theologie, und die philosophische Fakultät ernannte ihn im Jahre 1844 ehrenhalber zum Doktor der Philosophie. Er starb fast 82 Jahre alt am 31. Oktober 1860. Er hat u. a. geschrieben: 1) Am Grabe meines Erlösers. 1810. 2) Geistliche Lieder nebst einigen Gebeten u. s. w. zu gottesdienstlichem Gebrauche des Münsterischen Gym-

nasiums.(Zum Teil von ihm verfasste Gesänge enthaltend.) 1810. 3) Opfer vor Gott in Gesängen und Gebeten. 1817. 4) Über die Lehrgegenstände in Gymnasien. Münster 1820. (Programm Münster Gymnasium.) 5) Sammlung lateinischer Wurzelwörter, und die Sammlung griechischer Wurzelwörter zum Schulgebrauch.

1820. 6) Biographische Nachrichten über den verstorbenen Professor J. B. König. Münster 1822. 15 S. (Programm

Münster Gymnasium.) 7) Kurze Nachricht über das Leben des verstorbenen Prof. Joh. Heinr. Bonse. Münster 1823. 4 S. (Programm

Münster Gymnasium.) 8) Wie sollen Schulausgaben lateinischer Klassiker beschaffen sein? Münster 1824. 24 S. (Programm Münster

Gymnasium.) 9) Ausgabe des Horaz (in usum scholarum), daher mit Auslassung einiger dem jugendlichen Gemüte anstößige

Gedichte.) 1824. 10) Dissertatio exegetica et critica de Oda Horatii XIV libri III. Münster 1825. 18 S. (Progr. Münster Gymn.) 11) Commentarium in Horatium. I. in Od. I: 3, 17. II in Od. III: 21, 13. III in Epist. I: 1, 9. Münster 1835.

(Programm Münster Gymnasium.) Aus: Programm Münster Gymnasium 1861. Nadler, Karl Am 18. November 1873 in Berlin geboren, besuchte er zuerst das Königstädtische, dann das Andreas-Realgym-nasium. Zu Michaelis 1893 verliess er die Schule mit dem Zeugnis der Reife, um auf der Universität und der Technischen Hochschule in Berlin Mathematik und Physik zu studieren. Nachdem er die Prüfung für das höhere Lehramt bestanden hatte, leistete er das Seminarjahr am Königstädtischen Realgymnasium, das Probejahr am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium und am Joachimsthalschen Gymnasium zu Berlin ab. Michaelis 1902 wurde er an der 3. Realschule als Oberlehrer angestellt. Drei Jahre später erfolgte seine Berufung an die 14. Realschule. Aus: Programm Berlin 14. Realschule 1906. Nadolni, Karl Friedrich Erdmann Geboren 1858 zu Neufahrwasser bei Danzig, besuchte die Gymnasien zu Thorn und Hadersleben, studierte 1877-1882 zu Strassburg und Kiel Philologie und Geschichte, leistete am Gymnasium zu Ratzeburg sein Probe-jahr von Michaelis 1883-1884 ab. Ist jetzt Seminarlehrer in Tondern. Aus: Programm Ratzeburg Gymnasium 1896.

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Nadrowski, Richard Geboren den 13. Mai 1854 zu Neidenburg i. Ostpreußen, besuchte das Gymnasium zu Hohenstein und bezog Michaelis 1873 die Universität. Im Sommer 1878 pro facultate docendi gepprüft, hielt er von Michaelis 1878 bis 1879 sein Probejahr am Gymnasium und Realgymnasium zu Thorn ab, wurde dort auch weiter beschäftigt und Mitte 1898 als Oberlehrer angestellt. Im Jahre 1898 wurde er Professor. Michaelis 1902 wurde er von Thorn nach Marienburg versetzt. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) De genuina Demosthenis pro corona orationis forma. Thorn 1880. 19 S. (Programm Thorn Gymnasium.) 2) Der Lautwandel besonders im Griechischen und Latein. (Ein Beitrag zur indoeuropäischen Wortkunde.)

Thorn 1885. 14 S. (Programm Thorn Gymnasium.) Aus: Programm Marienburg Gymnasium 1903. Naegele, Paul Paul Nägele, geboren am 1. Juli 1871 zu Steisslingen bei Konstanz in Baden, besuchte zuerst das Gymnasium zu Konstanz, dann das der Benediktiner-Abteien zu Prag und Graz. Nachdem er bis zum Jahre 1901 in einem ande-ren Berufe tätig gewesen war, studierte er in Halle a. S. Theologie, alte Sprachen und Deutsch, absolvierte nach Ablegung des Staatsexamens dort sein Seminarjahr, das Probejahr in Mühlhausen in Thüringen und wurde Ostern 1907 als Oberlehrer am Realgymnasium zu Görlitz angestellt. – Aus: Programm Görlitz Reformsch.1908. Naegler, Karl Karl Nägler, geboren den 14. Februar 1848 zu Merseburg, besuchte das dortige Gymynasium, das er Ostern 1869 mit dem Zeugnis der Reife verliess, um in Halle und Leipzig Philologie zu studieren. Am 26. und 27. Juni 1874 bestand er sein Examen pro facultate docendi, nachdem er am 25. März als Doktor der Philosophie promo-viert hatte. Sein Probejahr tritt er am Gymnasium zu Merseburg an. Später ist er am Realgymnasium zu Nord-hausen, wo er veröffentlicht: 1) De particularum usu apud L. Annaeum Senecam philosophum. Pars II. Nordhausen 1880. 22 S. (Programm

Nordhausen Realschule.) 2) Annotationes criticae ad C. Suetonium Tranquillum et L. Annaeum Senecam philosophum.“ In: Festschrift

zur Erinnerung an das 50-jährige Jubiläum des Real-Gymnasiums zu Nordhausen. Nordhausen 1885. 8 S. Aus: Programm Merseburg Gymnasium 1875. Naegler, Kurt Kurt Nägler, geboren den 9. Dezember 1885 zu Wiendorf (Anhalt), legte die Reifeprüfung am Herzogl. Gymna-sium zu Dessau zu Ostern 1905 ab, studierte dann Mathematik, Naturwissenschaften und Medizin in Marburg, München und Berlin. Er promovierte 1908 in Berlin und war mehrere Jahre als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Kgl. Institut für Infektionskrankheiten „Robert Koch“, in der zoologischen Abteilung tätig. Das Staatsexa-men bestand er am 27. Juni 1911. Das Seminarjahr absolvierte er von Ostern 1912 bis Ostern 1913 am Kgl. Kai-serin Augusta-Gymnasium zu Charlottenburg. Während des Probejahres wurde er am 1. September 1913 dem Realgymnasium in Weissensee überwiesen. – Aus: Programm Berlin-Weissensee Reform-Realgymn. 1914. Naenny, Johann Konrad Johann Konrad Nänny, geboren den 24. September 1783 zu Herisau in der Schweiz, mit Gruner zusammen in Heilbronn tätig, unterrichtet seit März 1805 in der Musterschule zu Frankfurt a. M. Wird am 13. Oktober 1807 zum ordentlichen Lehrer ernannt, folgt im September 1812 einem Rufe an das Gymnasium in Kreuznach, wo er auch stirbt. – Aus: Programm Frankfurt/M. Musterschule 1903 FS. Nagel, Ferdinand Geboren am 25. Dezember 1886 zu Anklam. Ostern 1905 vom dortigen Gymnasium mit dem Zeugnis der Reife entlassen, studierte er Deutsch, Englisch, Geschichte und Philosophie auf den Universitäten Freiburg, München, Marburg, Greifswald. Im Sommer 1909 wurde er in Greifswald zum Dr. phil. promoviert und bestand unmittel-bar danach die Prüfung für das höhere Lehramt. Nach einem zweimonatigen Aufenthalt in England trat er im Oktober 1909 am Gymnasium in Kolberg sein Seminarjahr an. Im Oktober 1910 siedelte er an das Gymnasium

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zu Anklam über, um hier sein Probejahr zu erledigen und zugleich die Verwaltung einer Oberlehrerstelle zu übernehmen. – Aus: Programm Anklam Gymnasium 1912. Nagel, Heinrich Geboren den 6. Mai 1851 zu Zeitz; Reifezeugnis Ostern 1874; Dr. phil. 18. April 1878 zu Leipzig; Staatsexamen 17. November 1879; Probejahr am Realprogymnasium zu Wollin in Pommern; Ostern 1881 Oberlehrer am städtischen Gymnasium zu Arolsen. 1900 Wilhelms-Gymnasium zu Kassel. Aus: Programm Kassel Wilhelms-Gymynasium 1901. Nagel, Heinrich Ferdinand Geboren den 18. April 1793 zu Tenkitten im Samlande, studierte seit 1810 in Königsberg. Von 1812 bis 1817 ist er Lehrer an der reformierten höheren Bürgerschule in Königsberg, dann am dortigen Kollegium Fridericianum. In Danzig war von 1818 bis 1837 an der Realschule zu St. Petri und Pauli. Nebenbei war er Lehrer an der Navi-gationsSchule und der Handwerkerschule. Er ist am 6. Oktober 1837 gestorben. Geschrieben hat er: 1) Haus und Schule. Danzig 1825. (Programm Danzig Realschule St. Petri.) 2) Über den Unterricht in der Naturwissenschaft auf höheren Bürgerschulen. Danzig 1827. (Programm Danzig

Realschule St. Petri.) 3) Über höhere Bürgerschulen. Danzig 1833. (Programm Danzig Realschule St. Petri.) 4) Über den Sprachunterricht in der höheren Bürgerschule. Danzig 1834. (Progr. Danzig Realschule St. Petri.) 5) Was ist eigentlich eine höhere Bürgerschule? Danzig 1835. (Programm Danzig Realschule St. Petri.) 6) Daß die höheren Bürgerschule möglich seien. Danzig 1836. (Programm Danzig Realschule St. Petri.) 7) Ein Schulrechenbuch. Zwei Auflagen. 8) Leitfaden zum Unterricht in der Erdbeschreibung für die unteren Klassen höherer Schulen. Zwei Auflagen. Aus: Programm Danzig Realgymnasium St. Petri 1905 FS. Nagel, Karl Geboren am 10. April 1857 zu Bauernheim, besuchte die Volksschule seiner Heimat, die Realschule zu Fried-berg/Hess. und das Gymnasium zu Darmstadt. Die Reifeprüfung bestand er im Herbst 1875 und studierte dann in Gießen, bestand das Examen in Mathematik, Physik und Zoologie am 1. August 1879. Er erhielt am 13. August 1879 die Verwaltung einer Lehrerstelle am Realgymnasium zu Gießen, am 13. August 1880 an der erweiterten Volksschule zu Grünberg. Am 28. August 1888 wurde er an die Realschule zu Friedberg versetzt, aber wegen Krankheit bis Ostern 1889 beurlaubt. Da sich sein Zustand nicht verbesserte trat er mit Wirkung vom 1. April 1894 in den Ruhestand und starb am 13. August 1894. – Aus: Programm Friedberg/Hessen Gymynasium 1913. Nagel, Kurt Geboren den 24. August 1859 zu Tilsit, vorgebildet auf dem dortigen Gymnasium. Ostern 1877 vom Realgym-nasium zu Elbing mit dem Zeugnis der Reife entlassen, besuchte er die Universitäten zu Freiburg, Genf und Marburg, erwarb in Marburg 1884 die Doktorgrad und legte am 9. Januar 1885 dort auch die Staatsprüfung ab. Er war ein Jahr lang Lehrer in Dundee in Schottland. Ostern 1885 begann er sein Probejahr am Gymnasium zu Tilsit. Gedruckt ist von ihm: „Alexander Hardy’s Einfluß auf Pierre Corneille.“ Diss. Inaug. Marburg 1884. Aus: Programm Tilsit Gymnasium 1886 FS. Nagel, Louis Geboren im Juli 1856 zu Hohenbruch, vorgebildet auf dem Kgl. Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin, wurde 1879 mit dem Zeugnis der Reife entlassen und studierte bis Ostern 1883 besonders klassische Philologie an der Universität Berlin. Im Februar 1885 bestand er das Examen pro facultate docendi und wurde im Juli des-selben Jahres auf Grund seiner Dissertation: „Quaestiones ad participiorum usum Thucydidium pertinentes“ von der philosophischen Fakultät der Universität Halle-Wittenberg zum Dr. phil. promoviert. Von Michaelis 1885 bis Michaelis 1886 erledigte er das Probejahr am Luisenstädtischen Realgymnasium zu Berlin, an welcher An-stalt er noch 1 ½ Jahre als wissenschaftlicher Hilfslehrer tätig war. Nachdem er darauf ein Jahr an der 172. Gemeindeschule gewirkt hatte, wurde er Ostern 1889 als wissenschaftlicher Hilfslehrer an die 5. Städtische

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Höhere Bürgerschule berufen und am 1. Oktober desselben Jahres an derselben Anstalt als ordentlicher Lehrer angestellt. Hier veröffentlicht er: 1) Der deutsche Unterricht in den unteren Klassen der höheren Bürgerschule. Berlin 1892. 34 S. (Programm

Berlin 5. Realschule.) 2) Gustav Alfred Sündermann. Berlin 1898. 12 S. (Programm Berlin 5. Realschule.) 3) Gedächtnisrede für Prof. Karl Hellwig, gestorben am 25. Juni 1913. Berlin 1914. S. 23-27. (Programm

Berlin 5. (Fichte-) Realschule.) Aus: Programm Berlin 5. Höh. Bürgerschule 1890. Nagel, Ludwig Christian Samuel Gottlieb Geboren in Schwerin in Mecklenburg am 18. April 1787. Den ersten wissenschaftlichen Unterricht hab ich empfangen auf der Domschule zu Schwerin, die damals, ungeachtet einer Besetzung mit 9 Lehrern, ebensosehr noch unter der Mittelmäßigkeit und in Verfall war, als sie jetzt durch Görenz empor blüht. Um Ostern 1806 bezog ich die Universität Rostock, mit Herz und Geist ganz zur Theologie gewandt; doch durch die Systemlosig-keit eines jetzt verstorbenen Lehrers in allen Tiefen meines Wesens erschüttert, nahm ich meine Zuflucht zur Philologie, der ich auch schon von Anfang an unter Huschke einige Zeit gewidmet hatte. Jetzt nach einem schmerzlichen Zeitverlust von anderthalb Jahren begab ich mich nach Heidelberg, wo ich ebenso lange, haupt-sächlich unter Creutzer und Böckh, der Philologie oblag. Darauf verweilte ich noch ein halbes Jahr in Jena und Göttingen, mit Privat-Arbeiten teils über die Fragmente der griechischen Lyriker, des Tyrtäos und der Sappho beschäftigt, teils in Sammlungen und Vorbereitungen zu einer Geschichte der Dithmarsen. Für jene Arbeit habe ich seit meinem Abgange von der Universität weder Mittel noch Gelegenheit gefunden, für diese nur, so lange ich in Mecklenburg war, von wo aus ich das merkwürdige Ländchen bereiste. – Nach der Wiederherstellung von einem langwierigen Nervenfieber, das mich bald nach der Rückkehr in die Heimat befallen hatte, übernahm ich anfangs einige Lehrstunden an der Domschule zu Schwerin, im Jahre 1811 aber das Amt eines Erziehers, bis mich der Ruf des Nachbarlandes wie des eigenen Herzens zu den Waffen führte. Im Februar 1813 trat ich in Breslau in die Freischaar von Lützow, in der ich, gleich Anfangs zum Offizier erwählt, dem ganzen Kriege bis zum ersten Pariser Frieden beiwohnte. Doch kaum zu den Wissenschaften zurückgekehrt, verliess ich sie schon wieder, um dem erneuten Kriegsrufe zu folgen. Auch diesen Feldzug bestand ich, im 25. Linien-Infanterie-Regi-mente, glücklich durch beide Schlachten in den Niederlanden. – Nach so wiederholter Unterbrechung und Verabsäumung fügte ich mich dem Wunsche meiner Eltern und blieb im Kriegsdienste. Doch nur bald von dieser Selbstverkennung überführt, war ich bemüht, mir einen Rückweg zu den Wissenschaften zu bahnen. Ich erhielt von der wissenschaftlichen Prüfungskommission zu Berlin Aufgaben zu schriftlicher Bearbeitung und die Vorladung zu mündlicher Prüfung. Da der angestrengte Friedensdienst gar keine Muße gestattete, begab ich mich mit kgl. Urlaub im Spätherbste von Erfurt nach Halle und nach vollendeten Arbeiten um Ostern 1817 zur Prüfung nach Berlin, von wo ich im Sommer desselben Jahres zu meinem gegenwärtigen Lehramte (nach Cleve) abging. - Er starb als Direktor des Gymnasiums am 26. April 1827. (Über sein Leben vergleiche die ausführli-che Biographie desselben nebst einer Auswahl seiner Reden und Gedichte durch Friedrich von Ammon, und Oberlehrer Dr. Herold. 2 Teile. Cleve 1829 bei Char.) – An Programm-Abhandlungen hat er in Cleve veröffentlicht: 1) Über Eumenius als angeblichen Begründer und Lehrer der Schule zu Cleve. 1. Teil: Über dessen Leben und

Schriften. Cleve 1820. 2) Über Eumenius als angeblichen Begründer und Lehrer der Schule zu Cleve. 2. Teil. Cleve 1821. 3) Entlassungsrede, gesprochen am Schlusse der vorjährigen Prüfung. Cleve 1822. 4) Über die Öffentlichkeit der Rechtspflege in Beziehung auf die Schule. Cleve 1823. 5) Gesetz für die Schüler des Kgl. Gymnasiums zu Cleve. Cleve 1824. Aus: Programm Cleve Gymnasium 1867 FS. Nagel, Otto Rudolf Geboren 1883 in Waldheim, besuchte von 1895 bis 1903 das Kgl. Realgymnasium in Döbeln und studierte Mathematik, Physik und Chemie in Leipzig. Von Juni 1898 ab war er nach bestandener Staatsprüfung Proban-dus am Kgl. Gymnasium in Wurzen und wurde Ostern 1909 dem Königin Carola-Gymnasium zugewiesen. Er erlangte hier am 1. Mai 1911 die Ständigkeit. – Aus: Programm Leipzig Carola-Gymnasium 1912. Nagel, Raimund Karl Gerhard Geboren am 29. Juni 1818 zu Hornburg im Halberstädtischen. Sein Vater war Rektor in Hornburg, später Pre-diger in Hadmersleben und Gatersleben. Seinen ersten Unterricht erhielt er von seinem Vater, der ihn für das

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Gymnasium vorbereitete. Ostern 1833 kam er auf das Domgymnasium nach Magdeburg. Hier bekam er den Bei-namen der „Vielbelesene“. Zu Ostern 1837 wurde er als einziger Abiturient mit einem ausgezeichneten Zeugnis vom Gymnasium entlassen. Er studierte Theologie und zwar zunächst in Halle, von dort ging er – zu Fuss – nach Bonn. Von den Professoren interessierten ihn besonders August Wilhelm Schlegel und der schwergeprüfte Patriot Ernst Moritz Arndt. Als Lehrer zog ihn aber vor allem Immanuel Nitzsch an. Nach einigen Semestern kehrte er wieder nach Halle zurück und bestand dort das 1. theologische Examen am 22. Februar 1841. Er setzte jedoch die theologische Laufbahn nicht weiter fort, sondern wandte sich dem Lehrfache zu. Michaelis 1842 trat er als Lehrer in das hallische Pädagogium ein. Hier war er zunächst Ordinarius der Quinta, dann der Quarta. Er arbeitete aber nebenbei an seiner Ausbildung auf dem Gebiete der Philologie und der Geschichte weiter, indem er Kollegien bei Bernhardy und Leo besuchte. Am 4. Mai 1847 bestand er die Staatsprüfung für das höhere Schulfach. Nunmehr wurden ihm auch Lektionen in den oberen Klassen anvertraut. Auch unterrichtete er im Schwimmen und Fechten und unternahm viele Fussreisen mit Kollegen und Schülern. Er besass aber noch eine Eigentümlichkeit. Sein Auge war von einer seltenen Schärfe und bei seiner schwärmerischen Anhänglichkeit an den Wald und dem Interesse für die Tiere, zu einem tüchtigen Jäger. Da unter seinen Schülern viele Söhne von Gutsbesitzern waren, entstanden zahlreiche Verbindungen, die ihm Gelegenheit gaben, sich im grünen Wald an Laib und Seele zu erfrischen. 23 Jahre wirkte er am Pädagogium. Da wurde sein ehemaliger Amtsgenosse und Freund Konrad Niemeyer zum Direktor des Gymnasiums zu Brandenburg a. H. erwählt, der sich wünschte, dass Nagel mitkommen sollte. Er ging als Konrektor mit nach Brandenburg und wurde dort 1871 Prorektor. Im Laufe der Zeit stellten sich einige Krankheiten ein und schliesslich ein chronisches Leberleiden. Eine Brunnenkur brachte keine Linderung und es stellte sich noch eine Wassersucht ein. Er starb am 18. Juli 1882 in Brandenburg a. H. Von ihm sind zwei Abhandlungen in Schulprogrammen bekannt: 1) Geschichte des Klosters Sankt Gallen und seiner Schulanstalten vom Ursprung bis auf die salischen Kaiser.

1. Buch. Halle a. S. 1852. 35 S. (Programm Halle Pädagogium.) 2) Aus der Praxis des griechischen Unterrichts. Brandenburg a. H. 1870. 19 S. (Programm Brandenburg a. H.

Gymnasium.) Aus: Programm Brandenburg a. H. Gymnasium 1883. Nagel, Rudolf Geboren den 2. September 1821 zu Cleve. Dr. phil., Lic. theol, 1840 Privatdozent der evangel. Theologie in Bonn, dann provisorischer Lehrer am Gymnasium zu Cleve. Von Ostern 1849 bis Herbst 1849 am Gymnasium zu Wesel tätig. War dann Privatgelehrter in Elberfeld bis zu seinem Tod am 10. Februar 1864. Aus: Programm Wesel Gymnasium 1882 FS. Nagel, Siegried Wurde am 6. Mai 1819 als ältester Sohn des Gymnasial-Direktors Ludwig Christian Samuel Gottlieb Nagel zu Cleve geboren. Seinen Schulunterricht erhielt er auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt und studierte dann in den Jahren 1838-1839 in Bonn, 1840-1843 in Berlin Philologie. In Bonn, wo er dem musikalischen und geistig anre-genden Kreise angehörte, dessen Mittelpunkt Kinkel und seine Braut bildeten, gewann er durch seinen tief er-greifenden Gesang die Zuneigung eines englischen Staatsmannes, der ihn dauernd an sich zu binden suchte und seinem künstlerischen Hange die Entscheidung sehr schwer machte durch die glänzende Aussicht eines langen Aufenthalts in Neapel und Rom. Er überliess die Entscheidung seiner Mutter und wandte sich wieder seinen Stu-dien zu. Nach vollendeter Studienzeit und dem abgelegten Staatsexamen kehrte er nach seiner Vaterstadt zurück, wo er am Gymnasium sein Probejahr abhielt und eine längere Zeit, unterbrochen von einer Vertretung, die ihn für den Sommer 1845 an das Gymnasium zu Duisburg führte, ohne feste Anstellung beschäftigt war. Als ihm eine vorteilhafte Privat-Stellung in London angeboten wurde, ging er nach London. Sein Aufenthalt, dem er auch eine Reise nach Schottland verdankte, fällt in die Jahre 1846 und 1847, aber die grosse Not, welche jene Jahre durch Missernten in den unteren Schichten des Volkes hervorrief, und die schroffen Gegensätze im englischen Privatleben liessen ihn wieder in die Heimar zurückkehren. Als er im Frühjahr 1848 eine feste Stellung in Saar-brücken angetreten hatte, verhinderte seine Gewissenhaftigkeit ihn, die Eidesformel in der verlangten Weise zu leisten und entsagte der Stellung. Er kehrte für einige Zeit nach Cleve zurück und begleitete dann zu Ende des Jahres 1848 seinen väterlichen Freund, Herrn von Ammon, welcher vom Frankfurter Parlament als Reichskom-missar nach Bernburg geschickt war, dorthin als Sekretär. Im Sommer 1849 übernahm er für einige Monate die Vertretung eines kranken Freundes als Hauslehrer in der Familie des Herrn Kyllmann in Wald und kehrte dann nach Hause zurück. Es gelang ihm endlich, sich die Aussicht auf eine feste Anstellung in Wesel zu gewinnen, doch musste er sich einem neuen Probejahr unterziehen. Doch wurde aus der Anstellung nichts. Als sein Freund und Kollege, Herr Gallenkamp, Direktor der neu begründeten Realschule zu Mülheim/Ruhr erwählt wurde, machte dieser ihm den Vorschlag, mit an diese Schule zu kommen. Er übersiedelte Ostern 1852 dorthin und wurde am 1. Januar 1853 definitiv angestellt. Am 15. Februar 1857 wurde er zum Oberlehrer befördert und am

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31. Juli 1869 zum Professor ernannt. Hier in der neuen Schule musste er allerdings mehr Wert auf die neueren Sprachen legen. Da warf ihn eine schwere Krankheit länger als ein Jahr auf das Krankenlager. Nachdem diese Zeit überwunden war, machte er die erforderlichen Examina bei Prof. Delius und Prof. Monard in Bonn und reichte einige Monate später eine wissenschaftliche Arbeit bei der Universität Tübingen ein, worauf er den Doktortitel erhielt . Er setzte seine Privatstudien in der altfranzösischen Literatur fort und erhielt Anerkennung der französischen Akademie zu Paris. Am Abend des 22. Januar 1872 traf ihn ein Gehirnschlag, der ihm plötz-lich die Sprache und die Kraft raubte. Er starb am 26. Dezember 1874. Im Druck sind von ihm erschienen: 1) Longobardische Geschichte für die deutsche Jugend, dem Paulus Diaconus nacherzählt. 2) Francois Villon. Versuch einer kritischen Darstellung seines Lebens nach seinen Gedichten. Mülheim/Ruhr

1856. 23 S. (Programm Mülheim/Ruhr Realschule.) 3) Bruchstück aus einem französisch-englischen etymologischen Glossar innerhalb des Lateinischen zum

Gebrauche der oberen Klassen von Realschulen. Mülheim/Ruhr 1864. 24 S. (Programm Mülheim/Ruhr Realschule.)

4) Englisch-französisches etymologisches Wörterbuch innerhalb des Lateinischen. Berlin 1869. Aus: Programm Mülheim/Ruhr Realschule 1876. Nagel, Wilhelm Geboren den 3. März 1818 zu Rees, von 1846 bis 1848 Zeichenlehrer an der Rektoratschule zu Xanten, von Herbst 1848 bis 1852 Zeichenlehrer an der Rektoratschule zu Rees, von Herbst 1852 bis 1859 in derselben Ei-genschaft Lehrer am Gymnasium zu Düren. Von da ab war er Zeichenlehrer an der Realschule zu Köln. Im Herbst 1867 legte er sein Amt nieder, wurde Zeichenlehrer an der Gewerbeschule in Amsterdam und starb in Cleve. – Aus: Programm Düren Gymnasium 1876 FS und Köln Realgymnasium 1878. Nagel, Wilhelm Geboren den 7. April 1823 zu Paderborn, vorgebildet auf dem dortigen Gymnasium, studierte auf der theologi-schen Lehranstalt zu Paderborn, wurde am 21. August 1847 zum Priester geweiht. Er war dann Rektor in Wie-denbrück in Westfalen und wurde im Dezember 1850 Rektor am Ursulinenkloster in Erfurt. Neujahr 1851 übernahm er den katholischen Religionsunterricht am Gymnasium zu Erfurt bis Ostern 1861, wo er Divisions-pfarrer in Erfurt wurde. In dieser Stellung nahm er an den Feldzügen 1864, 1866 und 1870/71 teil und erwarb sich eine Anzahl von Ordensauszeichnungen. Im Nebenamte war er bei der Kgl. Regierung in Erfurt als Schulrat für die katholischen Schulen tätig und erhielt deshalb den Charakter als Geheimer Regierungsrat. Er starb als Militär-Oberpfarrer a. D. und Jubilarpriester am 29. Juni 1904 in Erfurt. Aus: Programm Erfurt Gymnasium 1911 FS. Nageldinger, August Eugen Emil Geboren den 18. Februar 1857 zu Bischweiler im Unter-Elsass, besuchte das protestantische Gymnasium zu Strassburg, wurde zu Herbst 1875 mit dem Maturitäts-Zeugnis entlassen. Er studierte von 1875 bis 1879 klassi-sche Philologie an den Universitäten Strassburg und Göttingen, bestand im Februar 1881 das Staatsexamen in Strassburg, wurde zum 1. Oktober 1881 als Probekandidat, wissenschaftlicher Hilfslehrer und Adjutant an das Lyceum zu Metz berufen. Im Herbst 1884 wurde er an das Gymnasium zu Zabern versetzt. Hier veröffentlicht er: „Berührungspunkte der griechischen und der französischen Syntax. Strassburg 1899. 20 S. (Programm Zabern Gymnasium.) - Aus: Programm Metz Lyceum 1882 und Zabern Gymnasium 1885. Nagler, Johannes Franziskus Ich, Johannes Franciscus Nagler, bin geboren am 22. Juli 1873 in Prausitz bei Riesa als Sohn des Kantors Nagler. Im Jahre 1885 bezog ich als Alumnus die Thomasschule zu Leipzig und 1889 das Freiherrlich von Flet-chersche Lehrerseminar zu Dresden, welches ich 1894 verliess, um in Trachau als Hilfslehrer tätig zu sein. 1896 bestand ich die Wahlfähigkeitsprüfung, besuchte dann bis 1898 das Konservatorium in Leipzig und wurde in diesem Jahre als Kantor und Organist in Limbach gewählt. Seit dem 1. Juli 1902 bin ich in Leisnig im Kantoren-amte tätig und unterrichte seit dem 1. Oktober im Nebenamte n der Realschule Gesang und Schreiben. Aus: Programm Leisnig Realschule 1903.

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Nagy, Alexander von Geboren 1852 in Wannowitz in Mähren, besuchte zuerst das Gymnasium zu Stettin, dann das Kgl. Pädagogium in Halle a. S., an welchem er Ostern 1871 die Reifeprüfung bestand. An den Universitäten in Halle, Prag und Leipzig studierte er Philologie. In Halle promovierte er zum Dr. phil. und bestand vor der dortigen Prüfungskom-mission im Dezember 1877 die Prüfung pro facultate docendi. Sein Probejahr tritt er am Stadtgymnasium zu Halle a. S. an, wo er bis Ostern 1900 tätig ist. Zu diesem Zeitpunkt wird er als Direktor an das Gymnasium zu Rudolstadt berufen. Hier veröffentlicht er: „Die Geschichte der Anstalt von 1840 bis 1914. In: Gymnasium Fri-dericianum. Festschrift zur Feier seines 250-jährigen Bestehens am 2. April 1914.“ Rudolstadt 1914. S. 9-101. Aus: Programm Halle Stadtgymnasium 1878. Nahmmacher, Karl Geboren am 30. Oktober 1874 in Wesenberg als Sohn des damaligen Rektors daselbst, jetzigen Pastor prim. in Schönberg. Er besuchte nach dem Abgange vom Gymnasium Carolinum zu Neustrelitz von Ostern 1893 bis 1896 die Universitäten Tübingen, Leipzig, Berlin und Halle und bestand im Februar 1897 die erste, im Oktober 1899 die zweite theologische Prüfung. Von Michaelis 1896 bis Ostern 1897 war er an der Bürgerschule zu Neu-strelitz tätig und hierauf vom 1. Oktober 1898 bis 1. Januar 1901 als Instruktor des Herzogs Karl Borwin zu Mecklenburg-Strelitz. Ostern 1901 wurde er, zunächst als Hilfslehrer, an das Carolinum berufen, dem er jetzt als Oberlehrer angehört. Im Jahre 1905 bestand er das Oberlehrerexamen in Halle. Aus: Programm Neustrelitz Gymnasium 1902 und 1906 FS. Nahrwold, Robert Geboren am 19. April 1850 zu Minden in Westfalen. Er besuchte die Bürgerschule und das Realgymnasium seiner Vaterstadt und wurde Ostern 1870 mit dem Zeugnis der Reife entlassen. Seiner Militärpflicht genügte er im 15. Infanterie-Regimente, rückte mit diesem 1870 ins Feld und wurde vor Metz schwer verwundet. Er be-suchte darauf die Universitäten Göttingen, Heidelberg und Berlin, wurde auf Grund seiner Abhandlung: „Über Luftelektrizität“ in Berlin zum Dr. phil. promoviert. Das Staatsexamen bestand er dann in Göttingen und wurde, nachdem er sein Probejahr am Kgl. Französischen Gymnasium zu Berlin beendet hatte, Michaelis 1878 als or-dentlicher Lehrer am Friedrichs-Realgymnasium angestellt. In dieser Stellung verblieb er, bis er Michaelis 1889 in eine Oberlehrerstelle der 2. Höheren Bürgerschule zu Berlin berufen wurde. Aus: Programm Berlin 2. Höh. Bürgerschule 1890. Najork, Paul Geboren am 3. Dezember 1860 zu Frankfurt a. O., besuchte bis 1873 das Gymnasium seiner Vaterstadt, dann bis Ostern 1881 das Friedrichs-Gymnasium in Berlin. Er studierte in Berlin alte Sprachen, Deutsch, Geschichte und Erdkunde und bestand die Staatsprüfung am 18. Juni 1889. Von Michaelis 1889 bis Michaelis 1890 war er als Probekandidat am Humboldtgymnasium zu Berlin, blieb dort bis Michaelis 1891 als Hilfslehrer. Von Oktober 1891 bis Oktober 1895 war er Lehrer an einer höheren Knabenschule und dann als Hilfslehrer bis Ostern 1902 am Andreas-Realgymnasium in Berlin. Wird dann an das Gymnasium zu Rinteln berufen. Aus: Programm Rinteln Gymnasium 1903. Nake, Bruno Julius Im Jahre 1838 zu Dresden geboren und von dem dortigen Gymnasium zum heiligen Kreuz Michaelis 1857 mit dem Zeugnis der Reife entlassen, studierte er ein Jahr in Göttingen und drei Jahre in Bonn klassische Philologie. Nachdem er Ostern 1861 vor der wissenschaftlichen Prüfungskommission in Bonn das Examen pro facultate docendi bestanden hatte und von der dortigen Universität zum Dr. phil. promoviert worden war, hielt er von Ostern 1861 bis 1862 an der Königstädtischen Realschule zu Berlin sein pädagogisches Probejahr ab. Zugleich übernahm er am Joachimsthalschen Gymnasium einige ausserordentliche Lehrstunden. Michaelis 1862 wurde ihm die siebente ordentliche Lehrerstelle an der Königstädtischen Realschule übertragen. Michaelis 1864 wurde er als ordentlicher Lehrer an das Luisenstädtische Gymnasium versetzt, wo er 1878 zum Professor ernannt wur-de. Michaelis 1893 trat er in den Ruhestand. Er hat u. a. veröffentlicht: 1) De Planci et Ciceronis epistulis. Berlin 1866. 40 S. (Programm Berlin Luisenstädt. Gymnasium.) 2) Historia critica M. Tulli Ciceronis epistularum. Aus: Programm Berlin Luisenstädt. Gymnasium 1865 und Joachimsthalsches Gymnasium 1899.

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Nanke, Walter Geboren zu Tilsit den 9. Juni 1859, verliess Ostern 1876 mit dem Zeugnis der Reife die Realschule seiner Vater-stadt, studierte dann in Königsberg Naturwissenschaft und Mathematik und absolvierte am 5. Februar 1881 dort die Prüfung pro facultate docendi. Sein Probejahr tritt er an der Realschule zu Tilsit an. Aus: Programm Tilsit Realschule 1882. Napp, Ernst Eugen Julius Geboren am 2. März 1855 zu Krombach, Kreis Siegen, besuchte die Gymnasien zu Dortmund (1865-1867) und Elberfeld (1867-73), studierte in Göttingen, Leipzig, Bonn und Zürich klassische und deutsche Philologie, Ge-schichte und Philosophie. Auf Grund seiner Dissertation: „De rebus imperatore M. Aurelio Antonino in oriente gestis“ am 24. April 1879 von der Universität Bonn die philosophische Doktorwürde. Das Examen pro facultate docendi bestand er zu Bonn am 6. August 1879, war Herbst 1879-80 Einjährig-Freiwilliger zu Freiburg im Breisgau. Das Probejahr absolvierte er am Gymnasium zu Elberfeld von 1880 bis 1881 und war dann als wissen-schaftlicher Hilfslerher n den Gymnasien Elberfeld (1881-83), Wetzlar (1883-85), Wesel (1885-86), Neuwied (1886-1891) beschäftigt, bis er zu Ostern 1891 in gleicher Eigenschaft an das Kgl. Gymnasium zu Saarbrücken versetzt wurde. 1892 wird er hier zum Oberlehrer befördert. Er hat veröffentlicht: „Über Ziel, Methode und Hülfsmittel des geographischen Unterrichts.“ Breslau, Hirt 1891. Aus: Programm Saarbrücken Gymnasium 1892 und 1904 FS. Narath, Fritz Wurde am 21. Dezember 1877 zu Bodelschwingh in Westfalen geboren. Seine Vorbildung zum Lehrerberufe erhielt er von 1892 bis 1895 auf der Präparanden-Anstalt zu Holzwickede und von 1895 – 1898 auf dem Seminar zu Herdecke, seine Ausbildung zum Zeichenlehrer von 1905-1907 an der Kgl. Kunstakademie zu Düsseldorf. Bis zu seiner Berufung an das Kgl. Realgymnasium zu Elberfeld am 1. April 1908 war er in Castrop i. Westf. als Lehrer tätig. – Aus: Programm Elberfeld Realgymnasium 1909. Nasemann, Otto Johann Friedrich Geboren am 21. Januar 1821 in Cochstedt bei Aschersleben, erhielt seine Schulbildung auf dem Pädagogium in Halle a. S., studierte in Halle und Berlin Philologie und Geschichte. Michaelis 1845 trat er als Hilfslehrer am Kgl. Pädagogium zu Halle ein, ging Neujahr 1849 als Kollaborator an die Lateinische Hauptschule über und trat Michaelis 1850 in die Schleswig-Holsteinische Armee ein. Eine schwere Verwundung die er am 31. Dezember 1850 erlitt, setzte ihn ausser Stande, seinen Beruf wieder aufzunehmen. Erst im Herbst 1852 war er so weit hergestellt, dass er eine private Stellung als Lehrer im Hause des Oberburggrafen von Brünneck antreten durfte. Aus dieser berief ihn die Staatsbehörde auf seine Bitte wieder in ein öffentliches Amt und stellte ihn Michaelis 1854 als ordentlichen Lehrer am Gymnasium zu Königsberg in der Neumark an. Ostern 1858 von dem Direkto-rium der Francke’schen Stiftungen zu Halle a. S. als Oberlehrer an die Realschule berufen, hat er zehn Jahre an dieser Anstalt unterrichtet, dreimal auch zu verschiedenen Zeiten anstatt seines Vorgesetzten der Verwaltung derselben vorgestanden. Im Frühjahr 1865 wurde ihm der Titel „Professor“ verliehen. Ostern 1868 wurde er als Direktor an das Stadtgymnasium zu Halle a. S. berufen. 1886 wurde er von der theologischen Fakultät der Universität Göttingen durch Verleihung der Doktorwürde ausgezeichnet. Ostern 1889 trat er in den Ruhestand und starb am 31. März 1895 in Halle a. S. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Die Römerzüge der beiden ersten Ottonen. Königsberg/Nm. 1855. 18 S. (Programm Königsberg/Nm.

Gymnasium.) 2) August Hermann Francke und der Unterricht in Realgegenständen. Halle a. S. 1863. 16 S. (Programm Halle

a. S. Realschule.) 3) Kurze Geschichte der Aufhebung des Lutherischen und Gründung des neuen Stadt-Gymnasium. Halle 1869.

38 S. (Programm Halale a. S. Stadtgymnasium.) 4) Rede zur Eröffnungsfeier des Stadt-Gymnasiums. Halle 1870. S. 35-39. (Programm Halle a. S. Stadtgymn.) 5) Ansprache an die abgehenden Schüler. Halle 1888. S. 17-18. (Programm Halle a. S. Stadtgymnasium.) Aus: Programm Halle a. S. Stadtgymnasium 1869 und Latina 1898 FS.

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Naser, Robert Geboren zu Heilbronn am 8. Januar 1859, besuchte in seiner Vaterstadt das Gymnasium bis zur Untersekunda. Im Herbst 1873 bestand er das Landexamen und durchlief die theologisch-philologischen Seminarien zu Maul-bronn und Blaubeuren. Zuletzt bezog er das „Stift“ in Tübingen. Sein Militärjahr diente er ab von Herbst 1877 bis Herbst 1878. Nach dreijährigem Studium der Philosophie und Philologie zu Tübingen trat er Herbst 1881 nach Erledigung des Präzeptoratsexamens in den württembergischen Schuldienst. Nach sechsjährigem Dienst als Hilfslehrer namentlich in Stuttgart und Ulm unterzog er sich der Professoratsprüfung in den alten Sprachen, Deutsch, Geschichte, Erdkunde mit Erfolg. In Brackenheim angestellt, trat er Herbst 1891 in den reichsländi-schen Schuldienst über. 16 Jahre lang war er am Gymnasium zu Buchsweiler tätig, wo ihm durch Verfügung vom 21. April 1906 das Prädikat Professor verliehen wurde. Herbst 1907 wurde er an die Oberrealschule in Metz versetzt. – Aus: Programm Metz Oberrealschule 1908. Nass, Colmar Geboren den 6. September 1858 zu Koerlin, vorgebildet auf dem Gymnasium zu Stolp, dann auf dem Realgym-nasium zu Kolberg. Er studierte anfangs das Baufach, dann Mathematik und Physik in Jena und Greifswald von Ostern 1878 bis Michaelis 1881 und bestand die Staatsprüfung in Greifswald am 4. März 1882 und 2. November 1883. Sein Probejahr absolviert er von 1883-1884 am Gymnasium zu Stolp, ist von Michaelis 1884 bis Michae-lis 1893 Lehrer an der Handelsakademie in Danzig. Von Michaelis 1893 bis Januar 1901 am Realgymnasium zu St. Petri in Danzig. Seit Januar 1901 Oberlehrer am Städtischen Gymnasium zu Danzig. Aus: Programm Stolp Gymnasium 1884 und Danzig St. Petri 1905 FS. Nast, Louis Gotthilf Wilhelm Geboren am 23. April 1853 in Joachimsthal, Kreis Gumbinnen, besuchte das Gymnasium zu Lyck, von welchem er Ostern 1872 mit dem Zeugnis der Reife entlassen wurde. Darauf studierte er auf der Universität zu Königs-berg i. Pr. Philologie und hat am 27. Juli 1878 vor der dortigen Kgl. Prüfungskommission das Examen pro facultate docendi bestanden. Von Michaelis 1878 bis Michaelis 1879 hat er am Gymnasium zu Gumbinnen sein Probejahr abgehalten, indem er die ausserordentliche Hilfslehrerstelle desselben versah, mit deren Verwaltung er auch bis zuletzt beauftragt gewesen ist. 1880 wird er hier ordentlicher Lehrer. Ostern 1882 an das Gymnasium zu Tilsit versetzt, wo er zum Professor ernannt wird. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Über die hapax legomena und seltenen poetischen Wörtern bei Äschylus, soweit sie in den Handschriften

unsicher überliefert sind. 1. Teil: Die Oresti umfassend. Gumbinnen 1882. 22 S. (Programm Gumbinnen Gymnasium.)

2) Die Volkslieder der Litauer (Dainos) inhaltlich und musikalisch. Tilsit 1893. 52 S. (Programm Tilsit Gymnasium.)

Aus: Programm Gumbinnen Gymnasium 1880 und Tilsit Gymnasium 1886 FS. Nath, Max Geboren am 13. September 1859 zu Kreuzburgerhütten im Kreise Oppeln, vorgebildet auf den Gymnasien zu Oppeln und Guben, studierte von Ostern 1878-1882 in Berlin Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaf-ten. Im Oktober 1883 bestand er dort die Oberlehrerprüfung, leistete von Ostern 1884-1885 am Kgl. Wilhelms-Gymnasium zu Berlin das pädagogische Probejahr ab und war an dieser Anstalt von Ostern 1885 bis 1886 , so-wie von Ostern 1887 bis Michaelis 1888 als wissenschaftlicher Hilfslehrer tätig. Von Ostern 1886 bis 1887 verwaltete er provisorisch eine Adjunktur an der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. Michaelis 1888 trat er als wissenschaftlicher Hilfslehrer bei dem Kgl. Luisen-Gymnasium zu Berlin ein, wurde Ostern 1890 an dieser Anstalt als Oberlehrer angestellt und gehörte ihr bis Ostern 1901 an. Nachdem er schon seit Juni 1900 beurlaubt gewesen war, um als Hilfsarbeiter im Ministerium der geistlichen Angelegenheiten beschäftigt zu werden, trat er Ostern 1901 als schultechnischer Mitarbeiter an das Kgl. Provinzial-Schulkollegium zu Berlin über. Aus dieser Stellung wurde er zu Ostern 1903 zum Direktor des Kgl. Realgymnasiums zu Nordhausen a. H. ernannt. Im November 1892 hatte ihn die Universität Halle a. S. zum Dr. phil. promoviert, im Januar 1903 erhielt er den Charakter als Professor, im März den Rang der Räte IV. Klasse. Michaelis 1907 wird er als Direktor an das Gymnasium zu Pankow berufen. Er hat veröffentlicht: 1) Die Psychologie Hermann Lotzes in ihrem Verhältnis zu Herbart. Brandenburg a. H. 1887. 37 S. (Programm

Brandenburg a. H. Ritter-Akademie.) 2) Die Prüfungsordnung vom 12. September 1898 nebst Rückblicken auf die vorhergehenden seit 1810.

Vortrag. Berlin 1899.

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3) Lehrplan und Prüfungs-Ordnung im höheren Schulwesen Preußens seit Einführung des Abiturienten-Examens. Berlin 1900. 128 S. u. 3 Anlagen. (Programm Berlin Luisen-Gymnasium.)

4) Neubearbeitung von: Heinrich Bork, Mathematische Hauptsätze. 2 Teile. Ausgabe für Gymnasien und Ausgabe für Realgymnasien und Oberrealschulen. Leipzig Dürr 1902-1904.

5) Auswahl und Bearbeitung der naturkundlichen Lesestücke in: Rudolf Lehmann, Deutsches Lesebuch für höhere Schulen. Leipzig, G. Freitag 1904.

6) Über J. G. Fichtes Reden an die deutsche Nation. Eine Kaisergeburtstagsrede. Nordhausen 1904. 12 S. (Programm Nordhausen Realgymnasium.)

7) Abschiedsworte an die Abiturienten (bei der Entlassungsfeier am 18. März 1904 gesprochen). Nordhausen 1904. S. 13-16. (Programm Nordhausen Realgymnasium.)

8) Abschiedsworte an die Abiturienten. (Gesprochen bei den Entlassungsfeiern am 1. Oktober 1904 und am 10. März 1905.) Nordhausen 1905. S. 3-6, 6-9. (Programm Nordhausen Realgymnasium.)

9) Lehrplan des Kgl. Realgymnasiums zu Nordhausen am Harz. Nach den Entwürfen des Lehrerkollegiums veröffentlicht. Nordhausen 1905. 52 S. (Programm Nordhausen Realgymnasium.)

10) Zwei Schulreden. 1. Rede bei der Feier der 100jährigen Wiederkehr von Friedrich Schillers Todestag am 9. Mai 1905. 2. Abschiedsworte an die Abiturienten, gesprochen bei der Entlassungsfeier am 22. März 1906. Nordhausen 1906. S. 3-8, 9-12. (Programm Nordhausen Realgymnasium.)

11) Schülerverbindungen und Schülervereine. Erfahrungen, Studien und Gedanken. 1906. 12) Abschiedsworte an die Abiturienten (gesprochen bei den Entlassungsfeiern am 22. September 1906 und am

12. März 1907.) Nordhausen 1907. S. 3-5, 6-8. (Programm Nordhausen Realgymnasium.) 13) Abschiedsworte an die Abiturienten (gesprochen bei der Entlassungsfeier am 28. September 1907). Nord-

hausen 1908. S. 3-7. (Programm Nordhausen Realgymnasium.) Aus: Programm Nordhausen Realgymnasium 1904 und Pankow Realgymnasium 1908. Nathan, Hans Geboren im Juni 1874 zu Magdeburg, besuchte die dortige Oberrealschule bis zur Erlangung der Reife für den einjährigen Militärdienst und dann zu seiner musikalischen Ausbildung das Konservatorium zu Leipzig. Dann genügte er seiner Militärpflicht und wurde Konzertmeister am Philharmonischen Orchester zu Dresden. Um sich der Dirigentenlaufbahn zu widmen, bezog er das fürstliche Konservatorium zu Sondershausen und war dann Kapellmeister in Koblenz und Bremen und zuletzt Konzertdirigent und 1. Konzertmeister an Holst’s Theater in Braunschweig. Wird dann an das Gymnasium zu Rendsburg berufen. Aus: Programm Rendsburg Gymnasium 1905. Nathan, Samson Philipp Geboren den 13. Januar 1820 zu Hamburg, jüdisch, legte 1840 das Abiturientenexamen am Johanneum zu Ham-burg ab, besuchte dann das hiesige akademische Gymnasium und 1843-1846 die Universitäten Würzburg und Berlin und promovierte auf Grund einer lateinischen Abhandlung in Jena. Wird dann an die Höhere Bürgerschu-le Talmud Tora zu Hamburg berufen. – Aus: Programm Hamburg Höh. Bürgerschule Talmud Tora 1891. Natorp, Adelbert Geboren den 1. April 1826 zu Wengern a. d. Ruhr. Von 1847 bis 1848 war er Rektor an der Rektoratschule zu Wengern, 1849 Hilfslehrer zu Kronenberg, 1850 Pfarrer zu Holpe und seit 1851 Pfarrer der evangelischen Gemeinde zu Düsseldorf. Von 1868 bis 1878 Regierungs-, geistlicher und Konsistorialrat bei der Kgl. Regierung zu Düsseldorf. Sommer 1856 vertrat er aus Gefälligkeit den Religionsunterricht am Realgymnasium zu Düssel-dorf. – Aus: Programm Düsseldorf Realgymnasium 1888 FS. Natorp, Oskar Geboren am 31. Oktober 1831 in Wengern, Kreis Hagen i. Westfalen. Er studierte Theologie in Halle a. S. Nach Erledigung beider theologischen Prüfungen wandte sich der Fünfundzwanzigjährige philologischen Studien zu, zunächst den klassischen Sprachen, dann aber dem Französischen, Englischen und Deutschen. So wurde er ein Schulmann von ungewöhnlicher Vielseitigkeit der Bildung, der, mit der Tiefe seines Wesens wurzelnd in tiefge-gründeter Gotteserkenntnis, eine sprachliche Durchbildung von seltenem Umfange sich aneignete und dabei den geschichtlichen Werdegang namentlich des deutschen Volkes in seinem inneren Zusammenhange zu ergründen bis in sein Alter nicht müde wurde. Von 1861 bis 1863 war er an den Gymnasien in Burgsteinfurt und Duisburg

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tätig, dann siedelte er nach Mülheim über als Lehrer der damaligen Realschule I. Ordnung, die ersten 10 Jahre zugleich tätig als Prorektor an der höheren Töchterschule. Bei uns hat er dann die wenigen Sprossen einer schul-männischen Laufbahn in dem gewöhnlichen langsamen Gange erstiegen, ist Oberlehrer und Professor geworden. Im Jahre 1888 konnte er sein 25-jähriges Jubiläum in Mülheim feiern. Das ihm von allen Seiten entgegenge-brachte Vertrauen forderte aber auch nach anderen Richtungen seine Arbeitskraft heraus. Selbstlos stellte er sich als Lokalschulinspektor eines Teils der Landgemeinden und später als Mitglied der städtischen Schulinspektion in den Dienst der Gemeinde, widmete er der Kirche seine Kraft als langjähriges Mitglied der Gemeindevertre-tung. Er starb am 7. Januar 1899. Ausser verschiedenen Artikeln in Tagesblättern hat er veröffentlicht: „Zur Be-urteilung Klopstocks nach religiösen Gesichtspunkten.“ Duisburg, Nieten 1866. 17 S. (Programm Mülheim/Ruhr Realschule.) -- Aus: Programm Mülheim/Ruhr Gymnasium 1899. Nattkemper, Wilhelm Geboren am 25. März 1874 zu Horstmar, Landkreis Dortmund, besuchte von 1891 bis 1894 das Kgl. Lehrerse-minar zu Petershagen a. d. Weser, wo er am 31. Januar 1894 die erste und am 7. Oktober 1896 die zweite Lehrerprüfung bestand. Am 20. Februar 1894 wurde er als Lehrer an die Bürgerschule I in Recklinghausen berufen. Im Jahre 1897 wurde ihm die Führung der amtlichen Bergvorschule zu Recklinghausen übertragen, der er bis zu seiner Berufung an das Wöhler-Realgymnasium zu Frankfurt a. M. als Leiter und 1. Lehrer vorstand. Während des Winterhalbjahres 1906/07 nahm er teil an einem Turnlehrerbildungskursus der Universität Mün-ster, nach dessen Absolvierung er im März die Turnlehrerprüfung bestand. Aus: Programm Frankfurt/M. Wöhler-Realgymnasium 1907.

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Nattmann, Wilhelm Geboren 1814 zu Ratingen, wurde Ostern 1839 Probekandidat am Gymnasium zu Koblenz und wurde Ostern 1840 Hilfslehrer am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Köln. Von Ostern 1844 bis Herbst 1845 war er Lehrer am Gymnasium zu Düren, ging dann als ordentlicher Lehrer an das katholische Gymnasium zu Köln, wo er im Sommer 1851 Oberlehrer wurde. Im Mai 1853 wurde er als Direktor an das Gymnasium zu Emmerich berufen. Er ist am 16. August 1863 gestorben. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) De Platonis Protagoras. Emmerich 1854. 39 S. (Programm Emmerich Gymnasium.) 2) De Thucydidis locis aliquot libri I. Emmerich 1861. 21 S. (Programm Emmerich Gymnasium.) Aus: Programm Düren Gymnasium 1876 FS. Natusch, Eduard Geboren am 19. Juli 1858 zu Pfeiferhahn im Kreise Crossen, besuchte die Volksschule seiner Heimat, erhielt seine Ausbildung für das Lehramt auf dem Seminar zu Neuzelle. Nachdem er am 19. September 1878 die Ab-gangsprüfung bestanden hatte, war er von Michaelis 1878 bis 1880 als Lehrer an der lutherischen Schule in Reinswalde und hierauf ein Jahr als Lehrer an der Bürgerschule in Spremberg tätig. Von Michaelis 1881 bis Ostern 1884 war er Lehrer an der 4. Gemeindeschule in Berlin. Am 13. Mai 1882 bestand er in Berlin die Prü-fung als Lehrer an Mittel- und höheren Töchterschulen und am 19. November 1884 die Rektoratsprüfung. Ostern 1884 wählte ihn der Magistrat zum Lehrer an der Vorschule des Friedrichs-Gymnasiums zu Berlin. Hier ist er Ordinarius der zweiten Vorschulklasse, gibt ausserdem Schreib- und Turnunterricht. Aus: Programm Berlin Friedrichs-Gymnasium 1885 und 1900 FS. Nathusius, Heinrich Geboren den 13. April 1836, bestand 1858 die Reifeprüfung, studierte in Berlin Philologie und trat am 1. April 1861 in das Heer ein (nahm am böhmischen Feldzuge und am Kriege gegen Frankreich teil, schied als Premier-Leutnant 1879 aus). Er promovierte 1863 in Halle zum Dr. phil. und wurde am 24. Oktober 1865 pro facultate docendi geprüft. Von Michaelis 1864 bis Michaelis 1865 war er Probekandidat am Mariengymnasium in Stettin, dann wurde er als Hilfslehrer dort weiter beschäftigt. Ostern 1867 wurde er an der Realschule I. O. in Halber-stadt definitiv angestellt, 1888 zum Oberlehrer befördert. Er hat bisher veröffentlicht: 1) De more humandi et concremandi mortuos apud Graecos usitato. Halle 1863. Diss. inaug. 2) Immanuel Jacob Pyra. Halberstadt 1874. 18 S. (Programm Halberstadt Realschule.) Aus: Programm Halberstadt Realgymnasium 1895 FS. Nau, Otto Geboren am 7. November 1836 zu Schröck im Kreis Kirchhain, vorgebildet auf dem Schullehrerseminar zu Fulda, legte dort im Juni 1857 die Abgangsprüfung und September 1861 die zweite, praktische Prüfung ab, nach-dem er ein Jahr zuvor als Lehrer an der katholischen Schule zu Kassel (jetzt Bürgerschule 10) angestellt worden war. Am 1. November 1875 wurde ihm die Erteilung des Religionsunterrichtes an die jüngeren katholischen Schüler der Realschule I. O. zu Kassel übertragen. Ende Mai 1893 legte er dieses Nebenamt aus Gesundheits-gründen nieder. - Aus: Programm Kassel Realgymnasium 1894. Nauck, August Geboren den 18. September 1822 zu Auerstedt, studierte zu Halle, Dr. phil. Von Ostern 1852 bis Ostern 1853 war er Hilfslehrer am Gymnasium zu Prenzlau, wurde Ostern 1853 Adjunkt am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin. Als Ordinarius von IIIb gab er Lateinisch, Griechisch und Geschichte in den mittleren Klassen. Ostern 1858 wurde er ordentlicher Lehrer am Berlinischen Gymnasium zum grauen Kloster, ging Ostern 1859 als Mit-glied der Akademie der Wissenschaften nach St. Petersburg, wo er am 3. August 1892 gestorben ist. Als Beila-ge zum Schulprogramm hat er geschrieben: „De tragicorum Graecorum fragmentis observationes criticae.“ Berlin 1855. 56 S. (Programm Berlin Joachimsthalsches Gymnasium.) (Vgl. B. B. J. XVI, 1, Nekrolog mit Ver-zeichnis seiner Schriften.) - Aus: Programm Berlin Joachimsthalsches Gymnasium 1899.

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Nauck, Franz Geboren den 16. Mai 1815 zu Auerstedt (Prov. Sachsen). Er war von Ostern 1837 bis Pfingsten 1839 Hilfslehrer an der Realschule der Franckeschen Stiftungen zu Halle a. S., wurde im Juni 1839 ordentlicher Lehrer am Gym-nasium zu Schleusingen. Am 2. März 1855 ging er nach der Schweiz, wo er als Privatlehrer gestorben ist. Er hat geschrieben: „Über die harmonischen Proportionen auf der Oberfläche der Kugel, ein Beitrag zur sphärischen Trigonometrie.“ Schleusingen 1847. 20 S. u. 1 Taf. (Programm Schleusingen Gymnasium.) Aus: Programm Halle Lateinische Hauptschule 1898 FS. Nauck, Hans Geboren am 11. Dezember 1854 in Lanke bei Bernau, besuchte das Berlinische Gymnasium zum grauen Kloster, an dem er Ostern 1874 die Reifeprüfung bestand. Nachdem er der Militärdienstpflicht genügt hatte, studierte er in Tübingen und Berlin klassische Philologie und Deutsch. 1879 machte er das Turnlehrerexamen und wurde Ostern 1880 Turnlehrer des Kgl. Französischen Gymnasiums in Berlin bis Michaelis 1884. Im Winter 1885 bestand er das Examen pro facultate docendi, legte das Probejahr von Ostern 1886 bis Ostern 1887 am Viktoria-Institut in Falkenberg ab, schied von da Neujahr 1888 und war an verschiedenen privaten, städtischen und staatlichen Anstalten in Berlin und Charlottenburg als wissenschaftlicher Hilfslehrer und Turnlehrer tätig, bis er Michaelis 1894 eine etatsmässige Hilfslehrerstelle am Kgl. Kaiserin Augusta-Gymnasium in Charlottenburg erhielt, die Ostern 1896 in eine Oberlehrerstelle umgewandelt wurde. Hier hat er veröffentlicht: „Ist man berech-tigt, in der Odyssee einen zweiten Dichter anzunehmen? Ein Dialog.“ Charlottenburg 1898. 43 S. (Programm Charlottenburg Augusta-Gymnasium.) 1902 wurde er als Oberlehrer an das Gymnasium zu Landsberg a. W. berufen, wo er im Januar 1906 zum Professor ernannt wurde. Aus: Programm Charlottenburg Augusta-Gymnasium 1897 und Landsberg a. W. Gymnasium 1909 FS. Nauck, Karl Wilhelm Wurde am 21. Mai 1813 zu Auerstädt in Thüringen geboren. Er besuchte von Pfingsten 1828 bis Ostern 1831 das Domgymnasium zu Naumburg a. S. und bezog darauf die Universität Halle, um Theologie und Philologie zu studieren. Hier bestand er 1836 die erste theologische Prüfung und 2 ½ Jahre später, nachdem er bereits 1 ¾ Jahre als Gymnasiallehrer tätig war, die Prüfung pro facultate docendi vor der wissenschaftlicher Prüfungskom-mission in Berlin. Seine erste Anstellung erhielt er am Kgl. Pädagogium in Halle, wo er von Michaelis 1836 bis Ostern 1837 Ordinarius von Quinta, im darauf folgenden Semester Ordinarius von Quarta war. Er promovierte auch zum Dr. phil. Michaelis 1837 wurde er als erster Adjunkt an die Ritter-Akademie zu Brandenburg berufen. In dieser Stellung wurde er 1840 zum Oberlehrer ernannt und erteilte als Ordinarius von Sekunda in dieser Klasse den lateinischen, griechischen und den Religionsunterricht, in Prima den griechischen Unterricht. Ostern 1842 trat er in das Prorektorat am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Cottbus ein, wo er namentlich Lateinisch und Griechisch in Prima und Sekunda lehrte. Dieses Amt verwaltete er 7 Jahre, bis er Ostern 1849 als Direktor an das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Königsberg in der Neumark berufen wurde. An dieser Anstalt hat er als Direktor bis 1882 gewirkt. Im März 1882 erkrankte er so schwer, dass er bis Ostern 1883 Urlaub nehmen musste und an diesem Termin dann in den Ruhestand trat. Unter seiner Leitung blühte die Anstalt auf. Während das Gymnasium im Winter 1849/50 nur 156 Schüler zählte, betrug die Zahl der Gymnasiasten im Jahre 1852 bereits 200, 1858 war sie auf 240 gestiegen; im Sommer 1863 wurde die höchste Frequenz der Anstalt mit 287 Schülern erreicht. Er starb am 26. November 1890. An Schriften sind von ihm im Druck erschienen:

1) Commentatio philologa de loco Marc IX., 43-50. Diss. inaug. 18371) Des Marcus Tullius Cicero Rede für den Dichter Aulus Licinius Archias. Cottbus 1844. 38 S. (Programm

Cottbus Gymnasium.) 2) Spicilegium philologum. Cottbus 1848. 17 S. (Programm Cottbus Gymnasium.) 3) Vorwort zu Catilinarischen Verschwörung des Cajus Sallustius Crispus. Königsberg/Nm. 1850. 16 S.

(Programm Königsberg/Nm Gymnasium.) 4) Beiträge zur Erklärung deutscher Gedichte. Königsberg/Nm. 1851. 8 S. (Programm Königsberg/Nm.

Gymnasium.) 5) Phaedrus. Berlin bei L. Steinthal. 1855. 6) P. Vergili Maronis Aeneidos. Liber primus (1-405). Königsberg/Nm. 1962. 22 S. (Programm

Königsberg/Nm. Gymnasium.) 7) P. Vergili Maronis Aeneidos. Liber primus II (406-760). Königsberg/Nm. 1869. 17 S. (Programm

Königsberg/Nm. Gymnasium.) 8) P. Vergili Maronis Aeneidos. Liber secundus (1-401). Königsberg/Nm.1874. 19 S. (Programm

Königsberg/Nm. Gymnasium.) 9) Des Q. Horatius Flaccus Oden und Epoden. Für den Schulgebrauch erklärt. 13. Aufl. 1889.

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10) Laelius. Berlin, Weidmann. (9 Auflagen.) 11) Cato major. Berlin, Steinthal. (8 Auflagen.) 12) Cornelius Nepos. Königsberg/Nm. bei Striese. Aus: Programm Königsberg/Nm. Gymnasium 1891. Nauhaus, Theophil Geboren am 18. August 1840 zu Clarkson im Kaplande, wo sein Vater als Missionar unter den Kaffern im Dienste der herrnhutischen Brüdergemeinde angestellt war. Seinen ersten Schulunterricht erhielt er unter den Schwarzen; in seinem sechsten Lebensjahr aber wurde er nach Europa geschickt, um in der Erziehungsanstalt der Brüdergemeinde zu Klein-Welke bei Bautzen weiter ausgebildet zu werden. Da das Direktorium derselben beschloss, ihn Theologie studieren zu lassen, so bezog er im zwölften Jahre des herrnhutische Pädagogium zu Niesky bei Görlitz und nach dort bestandenem Abiturientenexamen das theologische Seminar der Brüdergemein-de zu Gnadenfeld in Oberschlesien. Nach dreijährigem Besuch desselben wurde er im 21. Jahre als Lehrer in der Herrnhuter Kolonie Zeyst bei Utrecht in Holland angestellt. Hier bestand er nach Erlernung der holländischen Sprache das hoofd onderwyzer-examen voor middelbar onderweys (Hauptlehrer-Examen für Mittelschulen) und gab hauptsächlich naturwissenschaftlichen und mathematischen Unterricht, während er sich nebenbei im öffent-lichen freien Predigervortrage üben musste. Aber schon während seines theologischen Studiums hatte er jede freie Stunde den Naturwissenschaften gewidmet, und da er nur in der Beschäftigung mit diesen volle Befriedi-gung fand, beschloss er seinen bisherigen, nicht selbst gewählten Beruf aufzugeben und sich ganz dem Studium der Naturwissenschaften zu widmen. Das war schwierig genug. Denn da das in Niesky bestandene Examen nicht die Gütligkeit eines preußischen Gymnasial-Abiturientenexamens hatte, musste er zunächst dieses ablegen und bestand es 1866 als Extraneus am Gymnasium in Duisburg. Nun verliess er Holland und bezog die Universität Berlin, wo er unter den misslichsten äusseren Verhältnissen, zeitweise nur von Brot und Obst lebend, 4 Jahre lang Naturwissenschaften studierte. Darauf promovierte er 1870 in Göttingen auf Grund einer Dissertation: „Über die Verkümmerung der Hochblätter“ zum Dr. phil. und erwarb noch in demselben Jahre in Berlin ein glänzendes Oberlehrer-Zeugnis für Naturwissenschaften und Mathematik. 1871 bis 1872 absolvierte er dann sein Probejahr am Realgymnasium zu Nordhausen und wurde vom 1. Oktober 1872 ab an demselben fest angestellt. Von hier wurde er zum 1. April 1877 an die Landwirtschaftsschule zu Weilburg berufen, wo er den gesamten chemischen und physikalischen, daneben auch mathematischen Unterricht übernahm. Hier entfaltete er nun, ge-stützt auf eine glänzende Fertigkeit im Experimentieren, eine überaus fruchtbare Lehrtätigkeit, nicht nur in der Schule selbst, sondern auch in den Lehrerkursen, welche an derselben abgehalten werden und an dem pädagogi-schen Seminar, welches mit ihr verbunden ist. Daneben hat er zahlreiche öffentliche Vorträge gehalten, in wel-chen auch das grössere Publikum Gelegenheit hatte, seine nie misslingenden Experimente und die ruhige Klar-heit seiner Darstellungsweise zu bewundern und welches daher stets sehr besucht waren. Von den vorgesetzten Behörden wurde seine Tüchtigkeit dadurch anerkannt, dass ihm 1896 der Professorentitel und 1897 der Rang der Räte vierter Klasse verliehen wurde. Im übrigen lebte er still seinen Studien, welche er besonders der in den letz-ten Jahrzehnten so wichtig gewordenen Elektrizität zuwandte und welche er nur in den Ferien unterbrach, um sich durch weite Fusswanderungen in den geliebten Alpen für neue Arbeit zu stärken. Auch den letzten Sonntag widmete er, wie jeden Abend, seinen Studien und seiner Familie und legte sich dann um 11 Uhr zur Ruhe, - um nicht mehr aufzuwachen. – An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: Er starb am 26. März 1898. 1) Galvanische Messungen. Weilburg 1883. 16 S. (Programm Weilburg Landwirtschaftsschule.) 2) Ein Projekt zur elektrischen Beleuchtung Weilburgs. In: Festschrift, dem Kgl. Gymnasium zu Weilburg zu

seiner 350jährigen Jubelfeier am 14. August 1890 gewidmet. (Programm Weilburg Landwirtschaftsschule 1891 FS.)

Aus: Programm Weilburg Landwirtschaftsschule 1899. Neuhaus, Walther Geboren am 27. April 1872 zu Eisleben, studierte, nachdem er das Realgymnasium zu Nordhausen absolviert hatte, neuere Sprachen, bestand am 11. Dezember 1896 zu Breslau das Staatsexamen und absolvierte sein Semi-narjahr am König Wilhelms-Gymnasium zu Breslau, sein Probejahr auf dem Realgymnasium am Zwinger zu Breslau und am Gymnasium zu Brieg. Vom 1. Oktober 1899 bis ebendahin 1900 war er an der in Entwicklung begriffenen Realschule zu Allenstein angestellt und wirkte dann als Oberlehrer an der Landwirtschaftsschule in Liegnitz. Von Michaelis 1901 bis Ostern 1903 war er am Realgymnasium zu Remscheid und wird von dort an das Realgymnasium zu Kiel berufen. Von Kiel geht er an die Landwirtschaftsschule zu Weilburg und dem Pro-gymnasium zu Bad Oeynhausen. Am 1. Oktober 1907 wurde er an das Gymnasium zu Buer i. W. berufen. Er hat an neusprachlichen Ferienkursen in Genf, Berlin, Paris und Oxford teilgenommen. Aus: Programm Remscheid Realgymnasium 1902, Kiel Realgymnasium 1904 und Buer i. W. Gymnasium 1907.

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Naujok, Franz Geboren am 31. Januar 1880 in Bittkallen im Kreise Labiau geboren. Er besuchte das Lehrerseminar und bestand im Jahre 1900 die erste, im Jahre 1902 die zweite Volksschullehrerprüfung. Nachdem er vom 1. Oktober 1902 bis dahin 1903 seiner militärischen Dienstpflicht genügt hatte, wurde er definitiv als Lehrer in Gr. Rauschken, dann an der Stadtschule in Zahna angestellt. Von hier kam er am 1. Juli 1906 an die Bürgerknabenschule in Gardelegen. Nach einem Kursus an der Turnlehrer-Bildungsanstalt zu Berlin bestand er im Jahre 1908 die Prüfung als Turn- und Schwimmlehrer. Am 1. April 1909 wurde er dann als Turnlehrer an der Realschule zu Gardelegen angestellt. – Aus: Programm Gardelegen Realschule 1910. Nauke, Emil Ich, Emil Nauke, bin geboren am 8. Oktober 1838 zu Wansen, Ohlauer Kreises, als jüngster Sohn biederer Eltern, welche, obwohl mittellos, von meiner Kindheit an das Streben zeigten, mich für einen gewählten Beruf zu erziehen. Leider haben sie diesen Wunsch noch unerfüllt in ihr allzu früher Grab mitgenommen. Nachdem ich bis zum zwölften Lebensjahre die Elementarschule meines Geburtsortes besucht, sodann durch den gründlichen Unterricht eines um mich wohlverdienten Mannes die erste Kenntnis der lateinischen Sprache erlangt hatte, wur-de ich zu Michaelis 1851 als Schüler der Quarta auf das Kgl. Katholische Gymnasium zu Breslau aufgenommen, von wo ich nach Verlauf von 6 Jahren mit dem Zeugnis der Reife zur dortigen Universität überging, um, meiner Neigung gemäss, mich dem Studium der klassischen Philologie zu widmen und für das höhere Lehrfach auszu-bilden. Freilich konnte ich, elternlos und ohne Subsistenzmittel, nur mit Schwierigkeiten mein Ziel erreichen und wurde in meinem sechsten Studienjahre am 19. Februar 1863 nach Veröffentlichung und Verteidigung meiner Dissertationsschrift: „Observationes criticae et grammaticae in Publium Papinium Statium“ zum Dr. phil. creiert, nachdem ich am 2. Februar vorher mich der gesetzmässigen Prüfung unterzogen hatte. Am 10. Juli desselben Jahres bestand ich das pädagogische Examen, während ich bereits am 1. Juli meine öffentliche Lehrtätigkeit durch Vertretung eines erkrankten Kollegen an der Realschule zum heiligen Kreuz in Breslau begonnen hatte. Genannte Anstalt verliess ich jedoch schon nach 3 Monaten, um, gemäss einer Anweisung des Kgl. Provinzial-Schulkollegiums am katholischen Gymnasium zu Glogau mein Probejahr abzuhalten, nach dessen Beendigung ich bis zu meiner definitiven Anstellung hierselbst als wissenschaftlicher Hilfslehrer beschäftigt war. Aus: Programm Groß-Glogau Katholisches Gymnasium 1867. Nauke, Walter Geboren 1859 zu Tilsit, besuchte das Realgymnasium seiner Vaterstadt und studierte dann in Königsberg i. Pr. Von Ostern bis Michaelis 1881 war er als Hilfslehrer am Realgymnasium zu Tilsit, wurde Michaelis 1881 Land-wirtschaftsschullehrer in Heiligenbeil und ist jetzt ordentlicher Lehrer an der Landwirtschaftsschule zu Samter. Aus: Programm Tilsit Realgymnasium 1889 FS. Naumann, Bruno Geboren am 9. Oktober 1852 zu Hettstedt im Mansfelder Gebirgkreise, vorgebildet auf der Realschule 1. Ord-nung im Waisenhause zu Halle a. S., studierte von 1874 bis 1877 in Marburg und Berlin neuere Sprachen und bestand am 25. Januar 1878 in Marburg die Lehramtsprüfung. Als Probekandidat und Hilfslehrer war er von Ostern 1877 bis 1878 an der höheren Bürgerschule und dem Progymnasium zu Weißenfels a. S. und von Ostern bis Weihnachten 1878 an der Berger-Oberrealschule zu Posen tätig. Seit dem 1. Januar 1879 ist er hier fest angestellt, seit dem 28. Juli 1892 führt er die Amtsbezeichnung Oberlehrer. Am 30. Juni 1896 erhielt er den Cha-rakter als Professor und am 25. Oktober 1898 den Rang der Räte 4. Klasse verliehen. Aus: Programm Posen Berger-Oberrealschule 1903.

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Naumann, Emil August Geboren am 29. August 1864 in Leipzig, besuchte bis Ostern 1877 die 1. Bürgerschule und von da ab das Tho-masgymnasium seiner Vaterstadt. Nach der Maturitätsprüfung studierte er Theologie. 1890 legte er die erste, und 1892 die zweite theologische Prüfung ab. Vom ersten theologischen Examen an war er im Volksschuldienst sei-ner Vaterstadt tätig, bis zum Weggange an die vom Reiche unterstützte Deutsche Schule in Alexandrien. In der Zeit seiner Tätigkeit an der Volksschule hatte er die pädagogische Prüfung an der Universität abgelegt. Nach Ab-lauf des Kontraktes kehrte er Ostern 1898 aus Alexandrien zurück und kam nach Glauchau an die Realschule mit Progymnasium. Die Frequenzverhältnisse an der Schule führten nach zweijähriger Wirksamkeit zu seinem Weg-gange. Nachdem er nun am Realgymnasium zu Borna, sowie an der 2. Realschule zu Leipzig als Vikar gewesen war, kam er kurz vor Ostern 1902 in gleicher Eigenschaft an die IV. Realschule zu Leipzig. Michaelis 1903 wur-de er als wissenschaftlicher Lehrer angestellt. – Aus: Programm Leipzig 4. Realschule 1904. Naumann, Erich Geboren den 25. November 1879 in Dreetz, Kreis Ruppin, besuchte das Friedrichs-Gymnasium in Berlin, stu-dierte in Berlin alte Sprachen und Englisch, bestand das Staatsexamen in Berlin am 15. Mai 1906. Dann genügte er seiner Militärpflicht, absolvierte das Seminarjahr in Landsberg a. W., das Probejahr in Freienwalde a. O. und am Kaiser Wilhelms-Realgymnasium in Berlin. Er unterrichtete dann als wissenschaftlicher Hilfslehrer am Gymnasium zu Spandau, am Joachimsthalschen und am Berlinischen Gymnasium zum grauen Kloster in Berlin. 1909 wird er an das Sophien-Gymnasium zu Berlin berufen. Hier veröffentlicht er: „De Taciti et Suetoni in Othonis rebus componendis ratione.“ Berlin 1914. 23 S. (Programm Berlin Sophien-Gymnasium.) Aus: Programm Sophien-Gymnasium 1910. Naumann, Ernst Geboren am 10. Juli 1853 zu Berlin, besuchte das dortige Kgl. Friedrich-Wilhelms-Gymnasium, studierte seit Michaelis 1871 auf der Universität Berlin Philosophie, alte Sprachen und deutsche Philologie. Am 9. Februar 1876 wurde er in Berlin zum Dr. phil. promoviert und bestand die Staatsprüfung am 6. Februar 1877 ebenfalls in Berlin. Das Probejahr legte er von Ostern 1877 an am Kgl. Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Berlin ab und wurde an derselben Anstalt Ostern 1878 als ordentlicher Lehrer angestellt. Am 1. April 1891 zum Oberlehrer, am 3. Juli 1894 zum Professor befördert, erhielt er am 25. Oktober 1898 den Rang der Räte IV. Klasse. Von Ostern 1900 bis Ostern 1905 war er Direktor des Kgl. Gymnasiums zu Rawitsch. Am 15. Oktober 1902 erhielt er den Roten Adlerorden IV. Klasse. Ostern 1905 wurde er als Direktor des Hohenzollern-Gymnasiums nach (Berlin-)Schöneberg berufen. Im Druck sind von ihm folgende Veröffentlichungen erschienen: 1) De Xenophontis libro, inscribitur. Diss. inaug Berlin 1876. 2) Herders sämtliche Werke, Textbearbeitung der Bände 10-12, 19, 20, (23, 24) in B. Suphans Ausgabe. Berlin

1879-1886. 3) Untersuchungen über Herders Stil. Berlin 1884. 32 S. (Programm Berlin Friedr.-Wilh.-Gymnasium.) 4) Homers Odyssee. Zum Schulgebrauch bearbeitet. Kommentar dazu. 2 Teil. Bielefeld und Leipzig 1894/95. 5) Homers Ilias. Zum Schulgebrauch bearbeitet. 2 Teil. Bielefeld und Leipzig 1897/98. 6) Herders Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Auswahl. Leipzig 1897. 7) Aus Herders Jugenddichtung. In: Festschrift zur 100-jährigen Jubelfeier des Kgl. Friedrich-Wilhelms-Gym-

nasiums zu Berlin. Berlin 1897. S. 49-64. 8) Bericht über die hundertjährige Jubelfeier der Anstalt. Berlin 1898. S. 3-28. (Programm Berlin Friedr.-

Wilh.-Gymnasium.) 9) Herders Cid. Mit Erläuterungen. Stuttgart 1898. 10) Herders Abhandlungen. 1. Teil. Leipzig 1898. 2. Teil. Leipzig 1899. 11) Bericht über seine Einführung als Direktor der Anstalt. Rawitsch 1901. S. 20-23. (Programm Rawitsch

Gymnasium.) 12) Geschichte des Königlichen Gymnasiums zu Rawitsch. In: Kgl. Gymnasium zu Rawitsch. Festschrift zur

Feier des 50-jährigen Bestehens der Anstalt. Rawitsch 1903. S. 5-34. 13) Herder. Ein Gedenkblatt. Vortrag, gehalten am 18. Dezember 1903. Rawitsch 1903. 14) Jahresbericht über Homer. In den Jahresberichten des Philologischen Vereins zu Berlin. Seit 1889. 15) Jahresbericht über Herder. In den Jahresberichten für neuere deutsche Literaturgeschichte. Berlin seit 1892. 16) Jahresbericht über deutsche Literatur in der Schule. In den Jahresberichten für neuere deutsche Literaturge-

schichte. Seit 1895. 17) Bericht über die Einweihungsfeier des neuen Schulgebäudes. Schöneberg 1910. S. 22-26. (Programm

Schöneberg Hohenzollern-Gymn.) Aus: Programm Schöneberg Hohenzollernschule 1906.

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Naumann, Franz Geboren den 6. Mai 1858 zu Wulfen, Kreis Köthen im Herzogtum Anhalt, erwarb auf dem Gymnasium zu Köthen das Zeugnis der Reife und studierte dann in Tübingen, Leipzig und Halle die alten Sprachen. Auf Grund seiner Dissertation: „De verborum cum praepositionibus compositorum usu Ammiani Marcellini“ wurde er 1891 von der Universität Erlangen zum Dr. phil. promoviert, bestand am 17./18. Januar 1885 vor der wissenschaftli-chen Prüfungskommission in Halle die Staatsprüfung. Sein Probejahr legte er am Kgl. Gymnasium zu Eisleben von Michaelis 1886 bis 1887 ab. Nachdem er am Gymnasium zu Wittenberg, am Gymnasium zu Stendal und am Realgymnasium zu Quakenbrück als wissenschaftlicher Hilfslehrer tätig gewesen war, wurde er an das Gymna-sium zu Deutsch-Eylau berufen. Er hat veröffentlicht: „De verborum cum praepositionibus compositorum usu Ammiani Marcellini.“ Stendal 1891. 20 S. (Programm Stendal Gymnasium und Diss. inaug. Erlangen.) Aus: Programm Deutsch-Eylau Gymnasium 1903. Naumann, Friedrich Geboren am 11. August 1854 zu Dessau, besuchte das dortige Gymnasium und studierte von Michaelis 1873 an in Leipzig klassische und deutsche Philologie. Er promovierte 1876 zum Dr. phil in Halle und bestand 1877 dort auch die Staatsprüfung. Von Ostern an am Gymnasium zu Dessau provisorisch beschäftigt, wurde er dort Ostern 1879 fest angestellt, Ostern 1884 an das Realgymnasium zu Bernburg versetzt und am 1. Juli 1889 zur Herstel-lung seiner Gesundheit zur Disposition gestellt und 1893 reaktiviert. Aus: Programm Köthen Gymnasium 1894. Naumann, Gottfried Geboren am 26. Juni 1876 in Frankfurt a. M., besuchte von Ostern 1886 bis Ostern 1888 das alte städtische Gymnasium, bis Michaelis 1891 das neue Kaiser Friedrichs-Gymnasium in Frankfurt a. M. und bis Ostern 1895 die Kreuzschule in Dresden. Darauf studierte er bis 16. Mai 1898 in Leipzig Theologie und bestand am 6. August 1898 die erste theologische Prüfung. Ostern 1899 als Gymnasiallehrer am Albert-Gymnasium zu Leipzig angestellt, wurde er Ostern 1902 ständiger Oberlehrer. Inzwischen hatte er am 10. Oktober 1900 die zweite theologische Prüfung bestanden und war am 29. Dezember 1901 zum Licentiaten der Theologie ernannt worden. Am 1. April 1904 verliess er die Schule, um das Amt des Pastors für Leipzig-Anger-Crottendorf anzutreten. - Aus : Programm Leipzig Albert-Gymnasium 1905 FS. Naumann, Heinrich Theodor Friedrich Geboren am 16. November 1865 zu Leipzig als Sohn des Verlagsbuchhändlers Justus Naumann, besuchte von Ostern 1872 bis 1886 die Teichmannsche Privatschule und das Nikolaigymnasium in Leipzig, sowie das Kgl. Gymnasium in Chemnitz. Er studierte darauf in Tübingen, Erlangen und Leipzig Theologie und bestand im Sommer 1889 die erste theologische Prüfung pro candidatura et licentia concionandi. Nachdem er in der Altmark und in Unterfranken als Hauslehrer tätig gewesen, wurde ihm am 1. Oktober 1890 seine gegenwärtige Stellung übertragen. – Aus: Programm Leipzig Thomasschule 1891. Naumann, Hermann Theodor Geboren zu Einbeck den 19. Januar 1825, erhielt seine Ausbildung auf dem Progymnasium zu Hameln und dem Gymnasium zu Holzminden. Er studierte in den Jahren 1842-1845 in Göttingen Theologie. Nach bestandenem Examen praevium trat er an dem Institute des Pastor Pieper in Bassum als Lehrer ein und übernahm Michaelis 1848 dasselbe selbständig. Im Jahre 1852 wurde er zum Kollaborator am Progymnasium zu Goslar gewählt. Von Bassum aus hatte er das zweite theologische Examen gemacht, bestand von Goslar aus im Jahre 1853 das philo-logische Examen vor der Prüfungskommission in Göttingen und im Jahre 1856 das theologische examen rigoro-sum. Nachdem er Michaelis 1857 zum Subrektor befördert war, wurde er Ostern 1862 auf Vorschlag des Kgl. Konsistoriums zum Rektor der ersten Stadtschule in Uelzen gewählt. Er versieht jetzt zugleich das Ordinariat an der Sekunda. Er hat veröffentlicht: „Aus der Geschichte der Schule seit Ostern 1862.“ Uelzen 1870. S. 3-11. (Programm Uelzen Höh. Bürgerschule.) – Aus: Programm Uelzen Höh. Bürgerschule 1870.

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Naumann, Julius Ich, Julius Naumann, wurde am 1. Juli 1835 zu Gotha geboren und auf die lutherische Konfession getauft. Im meiner Vaterstadt besuchte ich das Gymnasium illustre unter Valentin Rost’s Leitung und legte die Reifeprüfung Ostern 1856 ab. Früh zeigte sich in mir eine besondere Neigung zum Lehrberuf, die auch nicht durch das Studi-um der Theologie, dem ich in erster Linie auf den Hochschulen zu Jena und Göttingen oblag, unterdrückt wurde. Schon als Student unterrichtete ich an der reformierten Schule in Göttingen im Jahre 1858; Weihnachten 1858 promovierte ich in Jena zum Dr. phil. und Ostern 1859 bestand ich die erste theologische Staatsprüfung vor dem Oberkonsistorium in Gotha. Von Ostern 1859 bis Michaelis 1861 war ich Dirigent der Privatschule in Bovenden, und zum letzteren Zeitpunkt wurde ich zum zweiten ordentlichen Lehrer an die damalige höhere Bürgerschule in Solingen gewählt. Am 15. November 1862 legte ich vor der wissenschaftlichen Prüfungs-Kommission in Bonn die Prüfung pro facultate docendi ab. Im Jahre 1866 ging ich an die Realschule I. O. und das Gymnasium zu Bar-men, wurde von Michaelis 1866 ab daselbst Oberlehrer, im Herbst 1874 Direktor der Realschule (Realgymnasi-um) zu Osterode am Harz. – Im Herbst 1901 tritt er in den Ruhestand. An Programm-Abhandlungen hat er am Realgymnasium zu Osterode a. H. veröffentlicht: 1) Einführung und Antrittsrede des Direktors. Osterode a. H. 1876. S. 3-7. 2) Die Lehrverfassung der Realschule I. O. Osterode a. H. 1876. S. 8.23. 3) Schulreden und –gebete. Osterode a. H. 1878. 20 S. 4) Der neue Lehrplan der Vorschule und des Realgymnasiums mit vierteljährlichen Etappen. Osterode a. H.

1884. S. 15-46. 5) Begehung des 400jährigen Lutherjubiläums am 10. November 1883. Rede der Lutherfeier. Welche

Segnungen und Gaben liess Gott in seiner Gnade dem deutschen Volke durch das Erstehen Luthers zu teil werden? Osterode a. H. 1885. 14 S.

6) Kanon der zu memorierenden Geschichtszahlen für das Realgymnasium in Osterode a. H. Osterode a. H. 1886. 43 S.

7) Über die Aufstellung eines Kanons der im Geschichtsunterricht zu erfordernden Jahreszahlen. Osterode a. H. 1887. S. 3-8.

8) Rede zum Gedächtnis Sr. Hochseligen Majestät des Kaisers und Königs Friedrich III., gehalten am 30. Juni 1888. Osterode 1889. 7 S.

9) Welche Belehrungen empfehlen sich für die höheren Schulen Deutschlands und insbesondere Preußens in Bezug auf die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Irrtümer unserer Zeit und in welcher Art? Osterode a. H. 1895. 15 S.

10) Worte der Erinnerung an den am 22. Juni 1897 gestorbenen techn. Lehrer Ferdinand Hübener. Osterode a. H. 1898. S. 23-24.

11) Drei Ansprachen. 1) beim Übertritt des Vorschullehrers A. Becker in den Ruhestand; 2) bei Eröffnung des Sommersemesters 1898; 3) beim 25jährigen Amtsjubiläum des Provinzialschulrats Dr. Haeckermann. Osterode 1899. S. 23-27.

12) Rückblick auf die Fortschritte des deutschen Staats- und Volkslebens im neuen deutschen Reich. Rede. Osterode a. H. 1900. 9 S.

Aus: Programm Solingen Gymnasium 1892 und Barmen Realgymnasium 1903 FS. Naumann, Karl Geboren zu Bautzen am 22. Dezember 1858, besuchte die Realschule II. O. seiner Vaterstadt und darauf die Prima der Realschule I. O. zu Zittau. Nach bestandener Reifeprüfung widmete er sich dem Studium der neueren Sprachen an der Universität Leipzig. Nachdem er ein Jahr lang als supl. Lehrer an der Kommunal-Oberreal-schule zu Elbogen bei Karlsbad gewirkt hatte, unterzog er sich im Oktober 1883 vor der Kgl. Prüfungskommis-sion zu Leipzig dem Examen pro facultate docendi und wurde hierauf vom Kgl. Ministerium zur Erstehung seines Probejahres an die Realschule zu Bautzen verwiesen, eine Stellung, die er am 13. November 1883 antrat. Ostern 1885 wurde er zum wissenschaftlichen Hilfslehrer ernannt, ging Michaelis 1886 auf ein Halbjahr zu sei-ner weiteren Ausbildung nach Genf und wurde Ostern 1890 ständig. Er unterrichtete im Deutschen, Französi-schen, in Erdkunde und Geschichte. Nach Ostern 1892 konnte er infolge eines Lungenleidens nur durch Aufbie-tung höchster Willenskraft seine Amtspflichten erfüllen, am 20. März 1893 erlag er einer Lungenentzündung. Aus: Programm Bautzen Realschule 1901 FS. Naumann, Leopold Geboren 1884 in Dessau, besuchte erst die Vorschule und die Sexta des Realgymnasiums seiner Vaterstadt, dann die städtische Oberrealschule in Halle a. S. An ihr erhielt er Ostern 1904 das Zeugnis der Reife, das er durch eine lateinische Ergänzungsprüfung in Magdeburg zu dem eines Realgymnasiums erweiterte. Er studierte germani-

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sche Philologie, Geschichte und Erdkunde an den Universitäten München, Berlin und Halle. 1909 bestand er die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen, 1910 die Turnlehrerprüfung und wurde 1911 zum Dr. phil. promo-viert. Das Seminar- und Probejahr legte er von Ostern 1910 bis Ostern 1912 an der Oberrealschule der Francke-schen Stiftungen in Halle a. S. ab, an denen er gleichzeitig als Erzieher tätig war. Zum 1. April 1912 wurde er als Oberlehrer nach Berlin-Wilmersdorf berufen. – Aus: Programm Berlin-Wilmersdorf Oberrealschule 1913. Naumann, Martin Geboren im Juli 1883 in Königswalde i. S., besuchte das Kgl. Gymnasium in Schneeberg, das er Ostern 1903 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Von 1903 bis 1907 studierte er in Leipzig Theologie und bestand im Jahre 1907 die erste theologische Prüfung. Von Ostern 1907 bis Michaelis 1908 war er Lehrer an der Privatrealschule in Bad Sachsa, im Winter 1908/09 Hauslehrer. Wird dann an das Progymnasium in Ballenstedt a. H. berufen. Aus: Programm Ballenstedt a. H. Progymnasium 1910. Naumann, Max Geboren den 15. Januar 1860 zu Kalbe an der Saale, besuchte das Pädagogium zum Kloster Unser Lieben Frauen zu Magdeburg, bis er Michaelis 1878 die Universität bezog. Nachdem er in Leipzig und Halle durch philologische Studien für seinen Beruf vorgebildet, am 15. Januar 1883 zum Dr. phil. promoviert war und ein Jahr darauf die Staatsprüfung bestanden hatte, verlebte er 2 Jahre in einer Privatstellung in Worms, kehrte dann aber nach Magdeburg zurück, um von Ostern 1885 bis 1886 sein Probejahr am Realgymnasium abzulegen. Seit Ostern 1887 war er als wissenschaftlicher Hilfslehrer am K. Wilhelms-Gymnasium zu Magdeburg beschäftigt. Als er bereits schwer krank darnieder lag, erhielt er die Nachricht von seiner Anstellung als ordentlicher Lehrer. Er war schon krank aus den Sommerferien zurückgekehrt und suchte dann in den durch Urlaub verlängerten Michaelisferien Heilung in Wiesbaden. Aber als sein rheumatisches Leiden gelindert war, trat eine andere schlimmere Krankheit auf, welche ihn nach einigen Wochen dahinraffte. In der Frühe des 4. Januar 1889 ist er sanft entschlafen. – Aus: Programm Magdeburg K. Wilhelms-Gymnasium 1889. Naumann, Max Geboren den 1. Juli 1873 zu Berlin, bestand 1893 die Reifeprüfung am Luisenstädtischen Gymnasium zu Berlin, studierte in seiner Heimatstadt neuere Sprachen, Deutsch und Philosophie. Die Prüfung für das höhere Lehramt bestand er in Berlin 1900, legte das Seminarjahr am Kgl. Prinz Heinrich-Gymnasium zu Schöneberg und am Kgl. Pädagogischen Seminar für höhere Schulen in Berlin von Ostern 1900 bis 1901 ab. Das Probejahr absol-vierte er am Kg. Kaiserin Augusta-Gymnasium zu Charlottenburg von Ostern 1901 bis 1902 und genügte dann seiner Militärpflicht vom 1. April 1902 bis 1903. Wird dann an das Gymnasium zu Groß-Lichterfelde versetzt. Aus: Programm Groß-Lichterfelde Gymnasium 1904. Naumann, Robert Emil Wilhelm Geboren in Leipzig am 3. Dezember 1809 als Sohn des Bürgers und Schneidermeisters Johann Gottfried Nau-mann, besuchte, auf der Bürgerschule vorbereitet, von Ostern 1822 bis Ostern 1827 die die Nikolaischule und studierte von da an bis Ostern 1831 auf der Leipziger Universität Theologie. Am 25. Februar 1830 erlangte er die philosophische Doktorwürde und am 16. Oktober, nachdem er schon mehrere Jahre freiwilliger Assistent gewesen war, eine Anstellung als Sekretär bei der Stadtbibliothek. Am 12. März 1832 trat er als vierter Adjunkt in das Lehrerkollegium der Nikolaischule ein, bestand am 17. Mai in Dresden die theologische Kandidatenprü-fung und hielt am 22. September 1833 seine Antrittspredigt als Katechet und Nachmittagsprediger an der Peters-kirche. Diese Stelle legte er jedoch wieder nieder, als er am 18. März 1835 zum fünften Kollegen und Religions-lehrer an der Nikolaischule und am 1. Mai zum Bibliothekar der Stadtbibliothek aufgerückt war. An der Nikolai-schule wurde er am 27. April 1835 zugleich mit Konrektor Forbiger, den Oberlehrern Funkhänel, Hempel, dem Hauptlehrer des Progymnasiums Klee und dem Adjunkten Palm als fünfter Kollege eingeführt und mit ihnen in einem deutschen Gedichte beglückwünscht. Am 12. März 1857 feierte er sein 25-jähriges Lehrerjubiläum als collega quartus, eine Stelle, die er seit dem 8. Januar 1838 bekleidete, und empfing zwei Gratulationsgedichte, eins vom Kollegium und eins von den Schülern. Am 6. August wurde er zum Vorsitzenden des Vereins zur Feier des 19. Oktobers gewählt, dessen Sekretär er bis dahin gewesen war und entwickelte als solcher eine so ver-dienstliche Tätigkeit, dass ihm nach der 50-jährigen Gedenkfeier der Schlacht bei Leipzig am 7. November 1863 das Ritterkreuz des Kgl. Sächs. Albrechtsordens verliehen wurde. Im Jahre 1866 wurde er zweiter Oberlehrer und am 1. Februar 1871 erster Oberlehrer und Stellvertreter des Rektors. Im Dezember 1873 erhielt er das Prädi-

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kat Professor und trat Michaelis 1876 in den Ruhestand. Er feierte am 25. Februar 1880 das 50-jährige Jubiläum seiner Doktorpromotion, wurde bei diesem Anlass zum Hofrat ernannt und starb nach kurzem Krankenlager am 31. August 1880. An Schriften sind von ihm im Druck erschienen: 1) Des Hesiodos von Askra Werke. Übersetzung, mit einer Biographie des Dichters, mit Einleitung und kurzen

Anmerkungen. Prenzlau 1827. 2) Theokritos, Bion und Moschos. Übers. Mit Biographien der Dichter, Einleitung und kurzen Anmerkungen. 2

Bde. Prenzlau 1828. 3) Von dem Gottvertrauen als dem bewährtesten Mittel zu Siege über alle Anfechtungen unserer Kirche.

Gekrönte Preispredigt über Ps. 46, 9-11, zum Gedächtnis des von Gustav Adolph am 7. September 1631 bei Leipzig errungenen Sieges. 1831.

4) Doublettenkatalog der Stadtbibliothek zu Leipzig. (Von Naumann und Schütz.) 1842. 5) Über einige Handschriften von Hans Sachs, nebst einigen ungedruckten Gedichten dieses Dichters. Leipzig

1843. 35 S. (Programm Leipzig Nikolaischule.) Wieder abgedruckt in: Serapeum 1843. No. 10 ff. 6) Catalogus librorum manuscr., qui in bibliotheca senatoria civitatis Lipsiensis asservantur. 1838. 7) Serapeum, Zeitschrift für Bibliothekswissenschaft, Handschriftenkunde und ältere Literatur. 31 Bde. 1840-

1871. 8) Der Kolmberg bei Oschatz. Bild von ihm, Nachrichten über ihn und Fürbitte für ihn. 1852. 9) Die Malereien in den Handschriften der Stadtbibliothek zu Leipzig. 1855. 10) Archiv für die zeichnenden Künstler mit besonderer Beziehung auf Kupferstecher- und Holzschneidekunst

und ihre Geschichte. Unter Mitwirkung von Rud. Weigel hrsg. 1855-1869 (70). 11) Führer durch die Ausstellung von Handschriften und Druckwerken auf der Stadtbibliothek zu Leipzig. 1856.

2. Aufl. 1859. 12) Die Ölgemälde auf der Stadtbibliothek zu Leipzig. 1857. 13) Die Völkerschlacht bei Leipzig. Nebst Nachrichten von Zeitgenossen und Augenzeugen über dieselbe. Im

Auftrage vom Verein zur Feier des 19. Oktobers zu Leipzig hrsg. 1863. 14) Zum 19. Oktober 1864. Festschrift, den Mitgliedern des vor 50 Jahren gegründeten Vereins zur Feier des 19.

Oktobers gewidmet. 1864. 15) Narratio de Adamo Oleario, Conrectore quondam scholae Nicolaitanae Lipsiensis, celeberrimo saeculi

XVII. peregrinatore. Leipzig 1868. 22 S. (Programm Leipzig Nikolaischule.) 16) Aus dem Jahre 1813. Den Mitgliedern des Vereins zur Feier des 19. Oktobers gewidmet. 1869. 17) Rede und Gesänge bei dem Abschiede ehemaliger Schüler des Nikolaigymnasiums vom alten Schulgebäude

am 15. April 1872. Leipzig 1872. 18) Die Fraternität der Notarien und Litteraten in Leipzig, 1624 gestiftet. 1874. 19) Gedicht auf die Musik in der Cornelia. In: Zeitschr. f. häusliche Erziehung. Bd. 27. 1877, Heft 2. Aus: Programm Leipzig Nikolai-Gymnasium 1897. Naumann, Theodor Max Geboren 1877 zu Erlebach bei Mittweida, besuchte das Lehrerseminar zu Oschatz bis 1898, war bis Ostern 1901 an der Volksschule in Stetzsch als Hilfslehrer tätig. Im November 1900 bestand er die Wahlfähigkeitsprüfung und war bis Ostern 1912 an der 10. Bezirksschule in Dresden angestellt. Durch wiederholten Studienurlaub unterbrach er seine Tätigkeit in der Volksschule und bestand im Juli 1906 die Fachlehrerprüfung für Zeichnen. Wird dann an das Gymnasium zum heiligen Kreuz in Dresden versetzt. Aus: Programm Dresden Gymnasium zum heiligen Kreuz 1913. Naumann, Wilhelm Hermann Geboren am 7. April 1817 in Penig, besuchte von Michaelis 1861 bis Ostern 1866 das Fürstlich Schönburgsche Lehrerseminar zu Waldenburg und legte Ostern 1866 die Kandidaten-, Ostern 1868 die Wahlfähigkeitsprüfung an dieser Anstalt ab. Nachdem er von Ostern 1866 bis Ostern 1869 als Lehrer an der Stadtschule zu Waldenburg tätig gewesen war, besuchte er die Universität Leipzig, um Pädagogik und Naturwissenschaften zu studieren. Am 10. und 11. Juni 1871 erwarb er sich das Zeugnis für die Kandidatur des höheren Schulamtes und fand am 19. Juni 1871 Anstellung als ständiger Lehrer an der damals in der Entwicklung begriffenen Realschule zu Bautzen. Hier ist er jetzt erster Oberlehrer und unterrichtet vorwiegend in beschreibenden Naturwissenschaften, Physik, Chemie und Rechnen. Am 19. September 1871 wurde er zum Oberlehrer ernannt und am 11. Oktober 1899 wurde ihm der Titel und Rang als Professor verliehen. – Aus: Programm Bautzen Realschule 1901 FS.

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Naundorf, Arthur Wurde geboren am 4. September 1883 zu Weißenfels a. S., besuchte die Lateinische Hauptschule zu Halle a. S., wo er Michaelis 1902 die Reifeprüfung bestand. Von Michaelis 1902 bis Michaelis 1906 studierte er klassische Philologie und Geschichte und bestand am 6. Juni 1907 in Halle das Examen pro facultate docendi. Nachdem er vom 1. Oktober 1907 bis 30. September 1908 seiner militärischen Dienstpflicht genügt hatte, wurde er als Semi-narkandidat dem Kgl. Gymnasium zu Quedlinburg überwiesen, erhielt aber zugleich die volle Vertretung einer unbesetzten Oberlehrerstelle am Kgl. Domgymnasium zu Halberstadt. Am 1. Oktober 1909 ging er als Probe-kandidat an das Domgymnasium zu Naumburg a. S., wo ihm ebenfalls die volle Vertretung einer unbestzten Oberlehrerstelle übertragen wurde. Am 1. Oktober 1910 wurde er als Oberlehrer an das Domgymnasium zu Magdeburg berufen. - Aus: Programm Magdeburg Domgymnasium 1911. Naundorf, Hermann Wurde am 6. Oktober 1859 zu Halle a. S. geboren, absolvierte 1877 die Gewerbeschule zu Halle und widmete sich zunächst dem Maschinenbaustudien an der Technischen Hochschule zu Berlin. Dann legte er Ostern 1883 am Realgymnasium zu Gera die Reifeprüfung ab und studierte in Halle Mathematik, Physik und Griechisch, be-stand im August 1887 die Prüfung pro facultate docendi und leistete am Realgymnasium zu Eilenburg das Pro-bejahr ab. Hierauf war er an der Erziehungsanstalt zu Keilhau und dann bis 1892 am Technikum zu Hildburg-hausen als Lehrer tätig, unterrichtete dann bis Oktober 1895 am Harangschen Institute zu Halle und studierte während dieser Zeit die beschreibenden Naturwissenschaften und Chemie, worin er 1895 die Prüfung bestand. Von Michaelis 1895 bis Ostern 1896 war er Hilfslehrer, von da bis Ostern 1903 Oberlehrer am Gymnasium zu Torgau. Wird dann an das Gymnasium zu Herford berufen. Hier veröffentlicht er: „Altes und Neues aus der Physik in mathematischer Beleuchtung.“ Herford 1914. 29 S. (Programm Herford Gymnasium.) Aus: Programm Herford Gymnasium 1904. Nauschuetz, Max Max Nauschütz, geboren zu Berlin am 4. August 1872, bestand Ostern 1890 die Reifeprüfung auf dem Frie-drichs-Realgymnasium in Berlin, studierte neuere Sprachen und Germanistik in Berlin und in Kiel, wo er 1895 die Oberlehrerprüfung absolvierte. Das Seminarjahr legte er von Ostern 1897 bis 1898 am Friedrichs-Realgym-nasium in Berlin ab und wurde Mitglied des Kgl. pädagogischen Seminars. Sein Probejahr tritt er am Gymnasi-um zu Friedeberg in der Neumark an. Später ist er Oberlehrer am Realgymnasium zu Charlottenburg und wird Ostern 1905 als Direktor an die Realschule zu Kammin berufen. Hier veröffentlicht er: 1) Die Einweihung des neuen Domschulgebäudes in Cammin. Cammin i. P. 1910. S. 23-31. (Programm

Cammin Realschule.) 2) Festrede, gehalten bei der Einweihung des neuen Domschulgebäudes in Cammin. Cammin i. P. 1910. S. 26-

30. (Programm Cammin Realschule.) Aus: Programm Friedeberg/Nm. Gymnasium 1899. Nausester, Walter Geboren am 4. März 1852 zu Magdeburg, studierte in Jena, Leipzig und Berlin, wurde Ostern 1876 Probekan-didat am Köllnischen Gymnasium zu Berlin. Dr. phil. Zu Johannis 1877 wurde er als Hilfslehrer am Friedrich-Werderschen Gymnasium, Michaelis 1877 am Joachimsthalschen Gymnasium angestellt. Ostern 1878 Adjunkt, Michaelis 1886 Oberlehrer, Johannis 1895 Professor. Er gab Lateinisch, Griechisch, Deutsch als Ordinarius von V bis IIa, Geschichte und Geographie in den mittleren und unteren Klassen. Er schrieb: 1) Der deutsche Unterricht in Tertia und Quarta.“ Berlin 1883. 24 S. (Programm Berlin Joachimsthalsches

Gymnasium.) 2) Beiträge zur Lehre vom Deponens und Passivum des Lateinischen. In: Festschrift zum 300jährigen Jubiläum

des Kgl. Joachimsthalschen Gymnasiums zu Berlin am 24. August 1907. Halle 1907. S. 135-168. Aus: Programm Berlin Joachimsthalsches Gymnasium 1899. Nauss, Max Geboren im Juni 1858 , b

Dr. phil., Probekandidat von Michaelis 1887 bis Michaelis 1888 am Joachimsthalschen Gymnasium zu Berlin. Er

zu Köslin esuchte das Gymnasium zu Quedlinburg, studierte in Berlin und Halle neuere Philologie. Promovierte mit einer Abhandlung: „Über den Stil des anglonormannischen Horn“ zumwar

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wird dann Hilfslehrer am Königstädtischen Realgymnasium zu Berlin und Michaelis 1896 Oberlehrer am Gymnasium in Frankfurt a. O. Er hat geschrieben: „Bemerkungen zum neusprachlichen Unterricht am humani-stischen Gymnasium.“ Frankfurt/O. 1905. 11 S. (Programm Frankfurt/O. Gymnasium.) Aus: Programm Berlin Joachimsthalsches Gymnasium 1899. Nauwerck, Albrecht Geboren am 12. Januar 1883 zu Berlin, erhielt seine Bildung in seiner Vaterstadt und zwar anfangs auf dem Kgl. Friedrich-Wilhelms-Gymnasium, später auf dem Luisenstädtischen Realgymnasium, das er Michaelis 1902 mit dem Zeugnis der Reife verliess. An der Kgl. Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin widmete er sich dem Stu-dium der Mathematik und Naturwissenschaften, bestand im Sommer 1906 die Staatsprüfung für das höhere Lehramt und absolvierte von Michaelis 1906 bis Michaelis 1907 das Seminarjahr am Dorotheenstädtischen Realgymnasium in Berlin. Er genügte darauf seiner Militärpflicht und war von Michaelis 1908 ab zur Ableistung des Probejahres teils am Sophien-Realgymnasium in Berlin, teils am Realprogymnasium in Wriezen a. O. be-schäftigt. Michaelis 1909 wurde er als Oberlehrer an die Oberrealschule zu Steglitz berufen. Aus: Programm Steglitz Oberrealschule 1910. Nawrath, Hilarius Geboren zu Piltsch, Kreis Leobschütz, am 13. Januar 1841, besuchte das Gymnasium zu Leobschütz vom Jahre 1851 bis 1860. Auf der Universität zu Breslau studierte er Mathematik und Physik und machte am 18. Oktober 1865 das Examen pro facultate docendi. Sein Probejahr trat er am Kgl. katholischen Gymnasium zu Leobschütz am 1. November 1865 an, wurde am 1. Oktober 1867 an die Kgl. Zentral-Turnanstalt zu Berlin geschickt und nach seiner Rückkehr am 1. April 1868 als Gymnasiallehrer in Leobschütz definitiv angestellt. Zu Weihnachten desselben Jahres erfolgte seine Versetzung an das Kgl. kath. Gymnasium zu Neisse, wo er neben seiner wissen-schaftlichen Beschäftigung auch den Turnunterricht am Gymnasium und der Realschule zu leiten hatte. Bei Be-ginn des eben geschlossenen Schuljahres wurde er dem hiesigen Gymnasium überwiesen. Unterbrochen wurde er in seinen Studien und seiner amtlichen Tätigkeit: im Jahre 1864, wo er während des Schleswig-Holsteinschen Feldzug als Vize-Feldwebel beim Ersatz-Bataillon des 50. Infanterie-Regiments stand; ferner im Jahre 1866, in welchem er mit dem 62. Infanterie-Regiment als Offizier den Feldzug gegen Österreich und im letzten Feldzuge, in welchem er mit dem 23. Infanterie-Regiment die Belagerung von Paris mitmachte. Vom Gymnasium zu Sagan wird er als 2. Oberlehrer von November 1877 bis Oktober 1882 an das Gymnasium zu Neustadt in Oberlesien berufen, von wo er an das Gymnasium zu Neisse übergeht. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Einige Kapitel aus der neueren Geometrie für den Unterricht auf Gymnasien und Realschulen. Sagan 1874.

31 S. u. 1 Taf. (Programm Sagan Gymnasium.) 2) Das Mittendreieck. Neisse 1890. 19 S. u. 1 Taf. (Programm Neisse Gymnasium.) Aus: Programm Sagan Gymnasium 1873, Leobschütz Gymnasium 1868 und Neustadt/Oberschles. Gymn. 1890. Nawrotzki, Kurt Geboren am 26. April 1884 zu Cumlsee (Westpreußen), besuchte zuerst die höhere Privatschule seiner Heimat-stadt und in den letzten 4 Schuljahren das Kgl. Gymnasium zu Thorn. Dort bestand er Ostern 1902 die Reifeprü-fung. Von Ostern 1902 bis Ostern 1906 studierte er in Breslau Mathematik und Naturwissenschaften und bestand am 8. Juli 1907 die Prüfung für das höhere Lehramt. Am 1. Oktober 1907 trat er in das Seminar von Königshütte ein und leistete dort sein Seminarjahr und die erste Hälfte des Probejahres ab, die zweite Hälfte an der Oberreal-schule zu Kattowitz. Hier wurde er anschliessend angestellt. – Aus: Programm Kattowitz Oberrealschule 1910. Nebe, August Geboren den 28. September 1864 zu Herborn in Nassau, bestand die Reifeprüfung Michaelis 1882 an der Klosterschule zu Roßleben, studierte dann in Strassburg, Berlin und Halle klassische Philologie und Germani-stik. Im Oktober 1886 promovierte er auf Grund der Dissertation: „De mysteriorum Eleusiniorum tempore et administratione publica“ in Halle zum Dr. phil. und leistete nach Ablegung der Staatsprüfung das Probejahr am Domgymnasium zu Magdeburg von Michaelis 1887 bis 1888 ab. Nach einer halbjährigen Studienreise in Italien trat er in das Lehrerkollegium des Gymnasiums zu Elberfeld ein, dem er als Hilfslehrer, ordentlicher bzw. Ober-lehrer 10 Jahre angehörte. Ostern 1899 ging er an das Kgl. August-Viktoria-Gymnasium zu Plön über, um zu-gleich die Leitung des dortigen Alumnats zu führen. Ostern 1902 übernahm er die Leitung des Johanneums zu

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Lüneburg. Zum 1. Juli 1909 wurde er als Direktor an das Joachimsthalsche Gymnasium zu Berlin berufen. Er veröffentlichte ausser zahlreichen kleineren Abhandlungen: 1) Vives, Alsted, Comenius in ihrem Verhältnis zu einander. Elberfeld 1891. 35 S. (Programm Elberfeld

Gymnasium.) 2) Comenisu als Mensch, Pädagog und Christ. Bielefeld 1891. 3) Philipp Melanchthon, der Lehrer Deutschlands. Bielefeld 1896. 4) Zwei berühmte Bilderbücher für den Unterricht. Bonn 1898. 5) Antrittsrede des Gymnasial-Direktors A. Nebe, gehalten am 8. April 1902. Lüneburg 1903. S. 3-6.

(Programm Lüneburg Gymnasium.) 6) Geschichte des Johanneums in Lüneburg. (1806-1906.) In: Festschrift zur 500-jährigen Jubelfeier des

Johanneums im September 1906. Von Prof. Wilhelm Goerges und Direktor Dr. August Nebe. Lüneburg 1907. S. 1-170.

7) Die Abschiedfeier des Kgl. Joachimsthalschen Gymnasiums in Berlin-Wilmersdorf, der Neubau in Templin und die Einweihungsfeier. Halle 1913. 25 S. (Programm Berlin (Templin) Jopachimthalsches Gymnasium.)

Aus: Programm Lüneburg Gymnasium 1907 FS. und Berlin Joachimsthalsches Gymnasium 1909. Nebe, Kurt Felix Geboren zu Leipzig am 8. Juli 1884, besuchte nach Vorbildung auf der 7. Bürgerschule in Leipzig das Nikolai-gymnasium, das er Ostern 1904 nach abgelegter Reifeprüfung verliess. Von Ostern 1904 bis 1905 genügte er seiner Militärpflicht in Leipzig. Darauf studierte er an der Leipziger Universität Geschichte und klassische Phi-lologie. Nach bestandenem Staatsexamen leistete er von Weihnachten 1911 an seinen Vorbereitungsdienst an den Gymnasien zu Zwickau und in Freiberg ab. – Aus: Programm Freiberg i. Sa. Gymnasium 1913. Nebel, Friedrich Karl Heinrich Ludwig Sohn des Realschullehrers Karl Nebel zu Osterode am Harz, wurde dort am 1. Juli 1857 geboren. Er empfing seine Schulbildung auf der Realschule seiner Vaterstadt, bestand dort Ostern 1876 die Maturitäts-Prüfung, widmete sich dann von Ostern 1876 – 1879 auf der Universität Göttingen dem Studium der neueren Sprachen, der Geschichte und Geographie. Das Examen pro facultate docendi bestand er vor der wissenschaftlichen Prü-fungskommission zu Göttingen am 8. Mai 1880. Sein Probejahr tritt er an der höheren Bürgerschule zu Northeim an. – Aus: Programm Northeim Höh. Bürgerschule 1882. Nebert, Reinhold Karl Friedrich Geboren am 29. November 1866 in Eilsleben in der Provinz Sachsen, vorgebildet auf dem Pädagogium zum Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg, studierte auf den Universitäten Tübingen, Berlin und Halle klassi-sche Philologie und Germanistik. 1891 promovierte er in Halle mit einer Dissertation: „Zur Geschichte der Spey-rer Kanzleisprache. Ein Beitrag zur Lösung der Frage nach dem Bestehen einer mittelhochdeutschen Schriftspra-che“ zum Dr. phil. und legte 1892 dort auch die Staatsprüfung ab. Seminar- und Probejahr absolvierte er an der Latina zu Halle a. S. und war an derselben Anstalt ein Jahr als wissenschaftlicher Hilfslehrer tätig. Ostern 1895 wurde er an das Fürstliche Gymnasium zu Rudolstadt in Thüringen berufen und dort zum Oberlehrer befördert. Ostern 1896 ging er an das Domgymnasium zu Naumburg a. S. und kehrte Michaelis 1908 in die Franckeschen Stiftungen zurück, wo er drei Jahre als Professor an der Latina und als Inspektor adjunctus am Kgl. Pädagogium wirkte. Daneben leitete er fünf Semester lang die Stilübungen der II. und III. Abteilung des philologischen Semi-nars an der Universität Halle-Wittenberg. 1911 wurde er an das Gymnasium zu Gütersloh berufen. Von ihm sind im Druck erschienen: 1) Zur Geschichte der Speyrer Kanzleisprache. Ein Beitrag zur Lösung der Frage nach dem Bestehen einer

mittelhochdeutschen Schriftsprache. Diss. inaug. Halle 1891. 2) Die Abfassungszeit der Kaiserchronik. In: Festschrift zur 200jährigen Jubelfeier der Universität Halle-

Wittenberg. Halle 1894. S. 105-117. (Programm Halle Lat. Hauptschule.) 3) Studien zu Antigonos von Karystos I-V. In: Jahrb. f. Phil. 1895/96. 4) Untersuchungen über die Entstehungszeit und den Dialekt der Predigten des Nikolaus von Straßburg. 5) Die Heidelberger Handschrift 641 und die St. Florianer Handschrift XI 284 der Predigten des Nikolaus von

Straßburg. 6) Eine alemannische Fronleichnampredigt. 7) Eine Mittelhochdeutsche Übersetzung des Lebens der Väter. Aus. Programm Naumburg Domgymnasium 1897 und Gütersloh Gymnasium 1912.

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Neckel, Otto Friedrich Emil Geboren zu Güstrow im Jahre 1859, besuchte von Ostern 1868 bis Michaelis 1878 die Domschule (Gymnasium) seiner Vaterstadt, studierte in Jena und Leipzig klassische Philologie und wurde im Oktober 1882 von der philo-sophischen Fakultät der Universität Leipzig auf Grund der Dissertation: „De nominibus Graecis compositis, quorum prior pars casuum formas continet“ zum Dr. phil. promoviert. Im Juli 1883 bestand er in Leipzig die Prüfung pro facultate docendi und genügte vom 1. Oktober 1882 bis zum 1. Oktober 1884 in Weimar seiner Mi-litärpflicht. Sein Probejahr absolvierte er am Gymnasium zu Friedland in Mecklenburg, wo er dann fest ange-stellt wurde. Hier hat er veröffentlicht: 1) Argeiphontes. Friedland/Meckl. 1886. S. 10-12. (Programm Friedland/Meckl. Gymnasium.) 2) Das Ekkyklema. Friedland/Meckl. 1889. 22 S. (Programm Friedland/Meckl. Gymnasium.) 3) Christian Conrad, ein Friedländer Dichter. Friedland/Meckl. 1897. 32 S. (Programm Friedland/Meckl.

Gymnasium.) 4) Die Zusammensetzung der Nomina im Griechischen. Friedland/Meckl. 1903. 17 S. (Programm

Friedland/Meckl. Gymnasium.) Aus: Programm Friedland i. Mecklenburg Gymnasium 1885. Neckritz, Ulrich Geboren den 21. November 1884 zu Cziskowo, Kreis Flatow in Westpreußen, besuchte das Kgl. Realgymnasi-um zu Bromberg, das er Ostern 1904 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Hierauf studierte er in Königsberg i. Pr. neuere Sprachen und Erdkunde. Am 4. Februar 1910 bestand er die Prüfung für das höhere Lehramt. Das Seminarjahr leistete er am Gymnasium zu Insterburg, das Probejahr am Gymnasium in Rastenburg ab, wo er noch als wissenschaftlicher Hilfslehrer beschäftigt wurde. Geht dann an das Realgymnasium zu Goldap. Aus: Programm Goldap Realgymnasium 1914. Nedden, Julius zur Geboren am 26. Juli 1868 zu Lübz, besuchte von Ostern 1877 bis Michaelis 1887 die Gymnasien zu Wismar und zu Schwerin, studierte dann in Rostock, Tübingen, Leipzig, Berlin und wieder in Rostock Theologie und bestand zu Ostern 1892 das erste theologische Examen. Für den Sommer 1892 erhielt er auf 4 Monate die Stellung eines Prädikanten in Wittenburg, machte darauf in Herbste einen mehrwöchigen Hospitierkurs am Landesseminar zu Neukloster durch und ging Ende des genannten Jahres bis Ende des folgenden zuerst nach Genf, dann nach Lon-don zur Ausbildung in den neueren Sprachen. Ostern 1894 wurde er an das Herzogl. Realgymnasium zu Schwe-rin zur interimistischen Hilfeleistung berufen. – Aus: Programm Schwerin Realgymnasium 1895. Nedden, Rudolf Geboren am 9. April 1875 zu Hamm in Westfalen, bestand die Reifeprüfung zu Ostern 1894 auf dem Gymnasi-um zu Laubach und studierte dann in Marburg und Leipzig Philologie. Er wurde 1899 zum Dr. phil. promoviert und bestand 1900 das Staatsexamen. Von Herbst 1901 bis 1902 war er dem Kgl. Gymnasium zu Wiesbaden zur Ableistung des Seminarjahres, von da bis Herbst 1902 dem Gymnasium i. E. zu Oberlahnstein und dann der Oberrealschule zu Marburg zur Ableistung des Probejahres überwiesen. Wird dann an das Realgymnasium zu Duisburg versetzt. - Aus: Programm Marburg/Lahn Oberrealschule 1903 und Duisburg Realgymnasium 1903. Neddermeyer, Fritz Geboren am 11. Dezember 1881 zu Coldingen bei Hannover, bestand die beiden Volksschullehrerprüfungen am 18. März 1902 und 4. März 1904. Die Turnlehrerprüfung legte er am 20. Juni 1908 in Berlin ab. Er war von Ostern 1902 bis Ostern 1911 in Gotha teils an der Klosterschule, teils an der Realschule tätig, mit Unterbrechung eines halben Jahres (1. Januar bis 31. Juni 1910), wo er als Hilfslehrer an der Landesturnanstalt zu Berlin ange-stellt war. Seit 1. April 1911 ist er als Turnlehrer in Hannover angestellt. Aus: Programm Hannover 1. Realschule 1912.

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Nedelkowits, Andreas Theodor Geboren zu Wien am 22. Juli 1858, besuchte die dortige Kommunal-Oberrealschule auf der Wieden, legte die Reifeprüfung im Jahre 1877 ab, absolvierte die fünf Jahrgänge der Hochbauabteilung an der K. K. technischen Hochschule in Wien und widmete sich dann dort von 1882 bis 1884 dem Studium der mittelalterlichen Bauweise an der Spezialschule des K. K. Professors und Oberbaurats Friedrich Freiherrn von Schmidt an der K. K. Akade-mie der bildenden Künste. Im Atelier des letzteren zwei Jahre praktisch tätig, bereiste er die österreichischen Al-penländer als Mitarbeiter an dem unter Protektorat Seiner kaiserl. Hoheit des Herrn Erzherzogs Rudolf erschei-nenden Werke: „Die Österreichisch-Ungarische Monarchie in Wort und Bild“. Nach einigen selbständig ausge-führten Aufträgen unternahm er 1887 eine Studienreise durch Italien, kehrte anfangs 1888 nach Wien zurück und nahm Stellung im Atelier des K. K. Baurats Franz Ritter von Neumann, wo er bis zu seiner Berufung nach Bres-lau verblieb. Seit 1884 Vorsteher des Vereines „Wiener Bauhütte an der K. K. Akademie der bildendenKünste“, leitete er dessen Publikationsgeschäfte bis zu seinem Abgange von Wien. Aus: Programm Breslau Oberrealschule 1894. Nederkorn, Wilhelm Geboren im November 1875 in Krefeld, besucht die Oberrealschule seiner Vaterstadt und wurde von dieser Ostern 1895 mit dem Zeugnis der Reife entlassen. 1896 unterzog er sich einer Ergänzungsprüfung am Städti-schen Gymnasium und Realgymnasium in Köln, studierte auf der Universität Bonn neuere Sprachen und Geo-graphie und wurde auf Grund einer Dissertation: „Die Entdeckungs-, Besiedlungs- und Entwicklungsgeschichte Canadas und seiner Grenzgebiete“ zum Dr. phil. promoviert. Das Staatsexamen bestand er im Februar 1900. Von Ostern 1900 ab absolvierte er am Kgl. Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Köln das Seminarjahr. Nach Erfül-lung seiner militärischen Dienstpflicht in Spandau wurde er Ostern 1902 als Probandus und Hilfslehrer an das Gymnasium und Realgymnasium zu Düsseldorf überwiesen. – Aus: Programm Düsseldorf Gymnasium 1903. Neeb, Heinrich Adam Geboren den 11. Dezember 1806 zu Lich, Sohn des Tabakfabrikanten Johann Adam Neeb, genoss anfangs Unterricht in der Bürgerschule zu Lich und dann in einem dortigen Privatinstitut. Von 1820 bis 1823 besuchte er das Schullehrerseminar zu Friedberg, trat hierauf eine Hauslehrerstelle an und gab sich zwei Jahre später in Worms musikalischen Studien hin, bis er 1827 als Gräflicher Musiklehrer nach Büdingen berufen wurde. 1831 übernahm er die Leitung des Gesangunterrichts an dem Gymnasium. Er legte jedoch schon im Jahre 1833 diese Funktion nieder und verliess Büdingen, um sich in Frankfurt a. M. als Musiklehrer und Komponist einen grösse-ren Wirkungskreis zu schaffen. – Aus: Programm Büdingen Gymnasium 1872. Needon, Karl Richard Wurde am 3. November 1861 zu Dresden als Sohn des Kgl. Sächs. Oberstabsarztes Dr. Needon geboren. Er besuchte seit Ostern 1872 sechs Jahre lang das Gymnasium zu Bautzen, dann drei Jahre lang das Kgl. Gymna-sium zu Dresden-Neustadt. Ostern 1881 bezog er die Universität Leipzig und studierte dort Philologie und Geschichte. 1885 wurde er auf Grund einer Dissertation: „Beiträge zur Geschichte Heinrichs V. Die Anfänge seiner Regierung 1105-1110“ zum Dr. phil. promoviert und bestand Ostern 1886 die Staatsprüfung. Nachdem er bis Neujahr 1887 am Kgl. Gymnasium zu Leipzig beschäftigt gewesen war, wurde er als Vikar an das Kgl. Gym-nasium zu Wurzen berufen und Ostern 1888 in gleicher Eigenschaft an das Gymnasium zu Zwickau versetzt. Aus: Programm Zwickau Gymnasium 1889. Neef, Magnus Geboren zu Wildenfels am 9. Juli 1858, besuchte die Bürgerschule, später die Selektenschule seiner Vaterstadt und vom 13. Lebensjahre an die Realschule I. Ordnung zu Dresden-Neustadt. Ostern 1878 bezog er die Univer-sität Leipzig, um Mathematik und Naturwissenschaften zu studieren. Nachdem er im Februar 1882 auf Grund einer Abhandlung: „Über seltnere krystallinische Diluvialgeschiebe der Mark“ die philosophische Doktorwürde erworben hatte, unterzog er sich im nächsten Jahre der Staatsprüfung für das höhere Schulamt innerhalb der naturhistorisch-chemischen Abteilung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Sektion. Zur Erstehung des Probejahres wandte er sich Michaelis 1883 an die Realschule I. O. zu Dresden-Neustadt, an der er bis Ostern 1885 tätig war. Hierauf war er sechs Jahre lang Lehrer an der höheren Töchterschule des Direktor Bochow in

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Dresden, bis er Ostern 1891 als ständiger Lehrer an der Realschule zu Plauen angestellt wurde. Hier wurde er 1894 zum Oberlehrer befördert. -- Aus: Programm Plauen Realgymnasium 189 und 1905 FS. Neefe, Karl Heinrich Geboren 1783 in Pölzig, wo sein Vater Lehrer war, seit 1808 Lehrer an der hiesigen Garnisonschule, gab nach Kramers Tode Schreibunterricht am Gymnasium. Matthäi lobt ihn in dem Programm von 1821, S. 16: „Ich kann nicht umhin, die Verdienste des Herrn Neefe öffentlich anzuerkennen, der mit echtpädagogischem Blick nun schon seit mehreren Jahren durch ein richtiges Verhältniß von Ernst und väterlicher Milde, ohne das unmittel-bare Eingreifen der Direktion zu verlangen oder zu bedürfen, die musterhafteste Ordnung in seinen Stunden zu erhalten und den regsten Fleiß bey seinen Schülern zu wecken und zu befördern weiß“. – 1856 trat er in den Ruhestand und zog nach Ronneburg, wo er am 17. März 1858 starb. Aus: Programm Altenburg Gymnasium 1892. Neermann, Karl Georg Heinrich Christian Geboren am 13. November 1849 zu Hannover, besuchte die Gymnasien zu Celle, Lüneburg und Osnabrück (Ratsgymnasium), studierte seit Ostern 1870 sieben Semester klassische und deutsche Philologie, Philosophie, Archäologie, Geschichte und Geographie. Während seiner einjährigen Militärdienstzeit legte er im Januar 1874 die Staatsprüfung ab. Michaelis 1874 übernahm er als Probekandidat die Verwaltung einer ordentlichen Lehrer-stelle am Gymnasium zu Kiel und wurde dort Michaelis 1875 als ordentlicher Lehrer angestellt. Michaelis 1880 an das Gymnasium zu Plön in Holstein versetzt, verblieb er in dieser Stellung bis zu seiner Versetzung an das Gymnasium zu Kulm in Westpreußen, Michaelis 1886. Januar 1889 wurde ihm der Oberlehrertitel verliehen und zu Ostern 1886 das Rektorat des Kgl. Progymnasiums zu Berent übertragen. Hier wirkte er bis zu seinem Tode am 28. Januar 1911. – Im Winter 1876/77 nahm er an dem Kursus der Zentral-Turnanstalt in Berlin Teil. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Über ungeschickte Verwendung Homerischer Motive in der Aeneis. Ploen 1882. 14 S. (Programm Ploen

Gymnasium.) 2) Bericht über die Feier des 25-jährigen Bestehens der Anstalt. Berent 1901. S. 9-11. (Programm Berent

Progymnasium.) Aus: Programm Culm Gymnasium 1914 und Berent Progymnasium 1890. Nees von Esenbeck, Friedrich Geboren am 22. Juli 1806 in Sickershausen bei Kitzingen in Bayern, machte am Gymnasium zu Hameln von Ostern 1830 an sein Probejahr. Am 17. März 1831 ging er als ordentlicher Lehrer an das Gymnasium zu Duis-burg, wo sein erfolgreiches Wirken für die wissenschaftliche Bildung, wie für die sittliche und religiöse Erzie-hung der Schüler anerkannt wurde. Während seiner dortigen Tätigkeit hat er vor dem Konsistorium in Koblenz im Januar 1835 die Prüfung pro licentia concionandi und im April 1836 die Prüfung pro ministerio abgelegt. Am 6. März 1837 wurde er als ordentlicher Lehrer am Gymnasium zu Saarbrücken angestellt, doch legte er dies Amt 1843 nieder, um sich dem geistlichen Berufe zu widmen. Vom 10. Juli 1844 ab war er Pfarrverweser und vom 28. Juli 1846 bis Ende 1850 Pfarrer in Boppard. Von 1851 ab war er Pfarrer der evangelischen Gemeinde Kreuz-nach, legte aber schon zu Pfingsten 1852 sein Amt nieder, um sich der deutschen evangelischen Gemeinde in Vevey am Genfer See zu widmen. Hier nahm er 1861 seinen Abschied, da er seinen Sohn zum Zwecke der Schulbildung nicht von Hause geben wollte, und siedelte mit den Seinen nach Wetzlar über, wo er bis 1868 privatisierte. In diesem Jahre erhielt er einen Ruf als Schuldirektor in Neumünster in Holstein. In diesem Amte blieb er bis 1871 und wählte, nachdem er hier seinen Abschied genommen hatte, Eutin zu seinem Ruhesitze, wo er 1895, fast neunzig Jahre alt, gestorben ist. Er hat geschrieben: „Über einige Gesichtspunkte des Unterrichts in der christlichen Religion auf Gymnasien.“ Saarbrücken 1839. 35 S. (Programm Saarbrücken Gymnasium.) Aus: Programm Hamm Gymnasium 1909 Beilage. Neesse, Karl Paul Ich bin am 7. März 1840 in Pulsnitz geboren. Von Ostern 1846 bis 1853 besuchte ich die dortige Stadtschule, hierauf von Ostern 1853 – 1860 das Gymnasium zu Bautzen. Nach bestandener Reifeprüfung widmete ich mich auf der Universität Leipzig philologischen, geschichtlichen und pädagogischen Studien und war in den Jahren 1864-1871 in verschiedenen Stellungen als Haus- und Institutslehrer tätig. Dr. phil. Zu Ostern des genannten Jahres wurde ich vom Kgl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts als Oberlehrer an die vereinigte

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Gymnasial- und Realschulanstalt zu Plauen i. V. berufen, am 1. November 1875 als Direktor an die Realschule zu Schneeberg, in gleicher Eigenschaft zu Ostern 1884 an die Realschule mit Progymnasialklassen zu Franken-berg, endlich Michaelis 1891 zugleich unter Berücksichtigung eines eigenen Wunsches als Oberlehrer an das Kgl. Realgymnasium zu Zittau versetzt. – Aus: Programm Zittau Realgymnasium 1892. Negowski, Telesphor Geboren den 6. Januar 1840 in Psarskie, Kreis Samter, wurde vom Marien-Gymnasium in Posen Ostern 1863 als reif entlassen. Er studierte in Breslau, war lange Zeit Hauslehrer und bestand am 5. Dezember 1879 in Münster die Lehramtprüfung. In Ostrowo leistete er sein Probejahr vom 4. Januar bis zum 1. August 1880 ab und wurde dann zur Fortsetzung desselben an das Gymnasium zu Wongrowitz überwiesen. Von Ostern 1881 bis Michaelis 1883 war er vollbeschäftigter Hilfslehrer am Gymnasium zu Rogasen. Aus: Programm Ostrowo Gymnasium 1895 und Rogasen Gymnasium 1912 FS. Nehb, Georg Geboren am 12. Oktober 1866 in Worms am Rhein, besuchte die dortige Oberrealschule und trat hier in das Leh-rerseminar zu Alzey ein, das er Ostern 1886 verliess, um eine Lehrerstelle an der Realschule und dem Progym-nasium in Bingen zu übernehmen. Im Herbst 1897 bestand er die Reifeprüfung am Realgymnasium zu Mainz und studierte von da ab bis Herbst 1901 neuere Sprachen, Geschichte, Geographie und Deutsch. Am 26. April 1901 wurde er auf Grund einer Prüfung und seiner Dissertation: „Die Formen des Artikels in den französischen Mundarten“ von der Universität Gießen zum Dr. phil. promoviert und bestand im Herbst 1901 das Staatsexamen mit der facultas docendi für Französisch, Englisch, Deutsch. Am 7. Oktober 1901 wurde er mit der Verwaltung einer Oberlehrerstelle am Großherzogl. Gymnasium und der Oberrealschule in Worms betraut und am 2. August 1902 dort zum Oberlehrer ernannt. Am 1. April 1905 schied er aus dem hessischen Dienst, um in die Dienste der Stadt Frankfurt a. M. einzutreten. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Der Anschauungsunterricht in der Elementarklasse der zweiklassigen Vorschule. Bingen 1890. S. 22-24.

(Programm Bingen Realschule.) 2) Die Elemente der Heimatkunde als Grundlage des gesamten geographischen Unterrichts. Bingen 1891. S.

18-20. (Programm Bingen Realschule.) Aus: Programm Frankfurt a. M. Handelslehranstalt 1906. Neher, Gottfried Geboren den 5. November 1807 in Schwäbisch Gmünd, besuchte die dortige lateinische Schule, kam dann an das Gymnasium zu Ellwangen und in das Konvikt zu Rottweil, studierte dann drei Jahre lang in Tübingen Philo-sophie und Theologie und begab sich 1828 nach Heidelberg, um hier seine Studien zu vollenden. Ein anhalten-des Halsleiden bestimmte ihn, der Theologie zu entsagen und sich ganz der Tonkunst zu widmen, zu welcher ihn stets eine besondere Neigung hingezogen hatte. Mannheim schien ihm die beste Gelegenheit zu bieten, um sich in dem neu gewählten Berufe einen geeigneten Wirkungskreis zu schaffen. Als erster Violinist seit 1829 bei dem Hoforchester angestellt, leitete er längere Zeit als Mitdirigent den Musikverein und zeichnete sich durch seinen gediegenen Geschmack für klassische Musik, sowie durch seine persönliche Würde als Gesanglehrer an dem Lyceum und dem Großherzoglichen Fräuleininstitut besonders aus. Er starb, hoch geachtet, den 15. Januar 1849. Aus: Programm Mannheim Lyceum 1857. Nehmer, Albert Geboren 1880 in Woltin (Pommern), besuchte das Gymnasium zu Königsberg in der Neumark und das Schiller-Realgymnasium zu Stettin, erwarb sich dort Michaelis 1899 das Zeugnis der Reife, studierte dann in Halle, Frei-burg i. Br., Besancon und Cambridge neuere Sprachen und Erdkunde. Im Februar 1903 wurde er in Halle auf Grund seiner Dissertation: „Beiträge zur Landeskunde des Eichsfeldes“ zum Dr. phil. promoviert und bestand dort auch im Mai 1904 die Prüfung pro facultate docendi. Sein Seminarjahr leistete er von Ostern 1904 bis 1905 in Jauer, Ratibor und Löwenberg in Schlesien, sein Probejahr 1905/06 in Löwenberg in Schlesien ab. Am 1. April 1906 wurde er als Oberlehrer an der Oberrealschule nebst Reformrealgymnasium zu Magdeburg angestellt und Ostern 1908 in gleicher Eigenschaft an das Reformrealgymnasium nebst Realschule zu Mariendorf bei Berlin berufen. – Aus: Programm Berlin-Mariendorf Realprogymnasium 1909.

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Nehmer, Albert Fritz Geboren am 14. August 1877 zu Woltin, Kreis Greifenhagen, erhielt seine Schulbildung anfänglich durch Privat-unterricht, dann auf dem Schiller-Realgymnasium zu Stettin. Dieses verliess er Michaelis 1898 mit dem Zeugnis der Reife und studierte an den Universitäten Freiburg i. Br., Berlin und Greifswald Geschichte, Germanistik und neuere Philologie. 1900/01 genügte er seiner Militärpflicht. Das Examen pro facultate docendi bestand er am 5. Mai 1905 und erhielt seine praktische Ausbildung am Kgl. Marienstifts-Gymnasium zu Stettin, am Friedrich-Wilhelms-Realgymnasium zu Stettin und am Progymnasium zu Schlawe in Pommern. Ostern 1907 wurde er zum Oberlehrer am Friedrich-Wilhelms-Realgymnasium zu Stettin gewählt, wo er bis zum Herbst 1910 wirkte. Seitdem gehört er als Oberlehrer dem Kollegium der Städtischen Realschule i. E. zu Neukölln an. Aus: Programm Berlin-Neukölln Städt. Realschule 1912. Nehmeyer, Wilhelm Geboren am 17. Mai 1851 zu Gießen, besuchte in seiner Vaterstadt zuerst Privatschulen, dann das Gymnasium bis zur Reifeprüfung Ostern 1868. Er studierte dann an der Landesuniversität Gießen klassische Philologie, bestand im Dezember 1872 die Prüfung für das höhere Lehramt und erwarb sich den Titel eines Dr. phil. am 24. Dezember 1872. Vom 1. April 1873 bis 1874 genügte er in Gießen seiner Militärpflicht, war dann bis Ostern 1875 Hauslehrer in Amsterdam, trat zur Ableistung seines Akzesses im Herbst 1875 an der Realschule zu Offen-bach ein. An dieser Anstalt wurde er am 13. Oktober 1876 definitiv (auf die Präsentation des Fürsten zu Ysen-burg-Birstein) angestellt. Mit Wirkung vom 21. April 1878 wurde er an das Gymnasium zu Darmstadt versetzt, ging am 1. Oktober 1890 an das dortige neu gegründete Neue Gymnasium über, erhielt am 25. November 1893 den Charakter als Professor. Am 13. August 1898 wurde er an die Augustinerschule zu Friedberg versetzt, erhielt am 25. November 1904 den Philippsorden und trat unter Verleihung der Krone zum Ritterkreuz I. Klasse des Philippsordens mit Wirkung vom 1. April 1909 auf sein Nachsuchen in den Ruhestand. Er hat geschrieben: „Syntaktische Bemerkungen zu Herodot.“ Darmstadt 1895. 24 S. (Programm Darmstadt Neues Gymnasium.) Aus: Programm Friedberg Gymnasium 1913. Nehrenheim, Hugo Geboren den 2. Oktober 1864 zu Transsau, Kreis Fischhausen, hat seine Vorbildung auf der Präparandenanstalt zu Medenau (1880/82) und dem Kgl. Lehrerseminar zu Waldau (1882/85) erhalten. Ostern 1885 wurde er als dritter Lehrer an der Elementarschule in Cranz provisorisch angestellt und bestand im November 1887 die zweite Lehrerprüfung in Waldau. Am 1. Januar 1890 wurde er an die Vorschule des Kgl. Friedrichs-Kollegiums zu Kö-nigsberg i. Pr. berufen. – Aus: Programm Königsberg i. Pr. Friedrichs-Gymnasium 1891. Nehring, Alfred Karl Wilhelm Geboren zu Gandersheim am 29. Januar 1845, besuchte die Gymnasien zu Helmstedt und zu Braunschweig, studierte von Ostern 1863 bis Michaelis 1866 in Göttingen und dann bis Michaelis 1867 in Halle a. S. klassische Philologie. Nachdem er sich vor der herzoglichen Prüfungskommission in Braunschweig im März 1867 der Prüfung pro facultate docendi unterzogen hatte, wurde er von der philosophischen Fakultät zu Halle im August 1867 zum Dr. phil. promoviert. Von Michaelis 1867 bis Michaelis 1871 wirkte er erst als Probekandidat und wissenschaftlicher Hilfslehrer, dann ab 1. Oktober 1868 zum ordentlichen Lehrer ernannt, bis Herbst 1871 am Gymnasium zu Wesel . Michaelis 1871 wurde er an die Große Stadtschule zu Wolfenbüttel versetzt, wo er Weihnachten 1873 zum Oberlehrer ernannt wurde. Weihnachten 1880 auf Ostern 1881 erhielt er einen Ruf als Professor an die Kgl. Landwirtschaftliche Hochschule zu Berlin. An dieser ist er seitdem als Professor der Zoologie und Vorsteher der zoologischen Sammlungen tätig. An Schriften sind von ihm im Druck erschienen: 1) Die geologischen Anschauungen des Philosophen Seneca. 1. Teil. Wolfenbüttel 1873. 40 S. (Programm

Wolfenbüttel Gymnasium.) 2) Die geologischen Anschauungen des Philosophen Seneca. 2. Teil. Wolfenbüttel 1876. 25 S. (Programm

Wolfenbüttel Gymnasium.) 3) Vorgeschichtliche Steininstrumente Norddeutschlands etc. Wolfenbüttel 1874. 40 S. mit 2 Tafeln

Abbildungen. 4) Fossile Lemminge und Arvicolen aus dem Diluviallehm von Thiede bei Wolfenbüttel. In: Giebels Zeitschr.

f. d. ges. Naturwissensch. 1875. S. 1-28 mit 1 Taf. 5) Länge und Lage der Schneidezahnalveolen bei den wichtigsten Nagetieren. In: Giebels Zeitschr. f. d. ges.

Naturwiss. 1875, März, S. 217-239.

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6) Beiträge zur Kenntnis der Diluvialfauna. I. Fossile Springmäuse. In: Giebels Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. 1876, Jan. S. 1-68. – II. Fossile Ziesel und Murmeltiere. In: Giebels Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. 1876, Okt. S. 177-236 mit 1 Taf.

Aus: Programm Wolfenbüttel Gymnasium 1877 (Album Koldewey) und Gymnasium 1903. Nehrkorn, Johannes Geboren am 22. Februar 1881 zu Hannover, besuchte bis Ostern 1899 das Lyceum I daselbst, studierte dann in Heidelberg, Berlin und Göttingen deutsche Philologie und Theologie. 1904 bestand er in Göttingen die Prüfung für das höhere Lehramt und wurde Ostern 1904 dem Seminar am Gymnasium zu Goslar als Kandidat überwie-sen. Im Juli 1904 promovierte er auf Grund einer Dissertation über „Wilhelm Heinse und seinen Einfluß auf die Romantik.“ Sein Probejahr absolviert er am Gymnasium zu Bückeburg und wird dann an das Realgymnasium zu Uelzen versetzt. – Aus: Programm Bückeburg Gymnasium 1905 und Uelzen Realgymnasium 1907. Neick, Albert Geboren den 28. November 1882 zu Spornitz in Mecklenburg, bestand 1903 am Grossherzogl. Seminar in Neu-kloster die Staatsprüfung. Er war zunächst Elementarlehrer in Gr. Wockern, dann Lehrer an der höheren Knabenschule in Boizenburg und an der vorstädtischen Knabenschule in Rostock, von wo er an die Realschule zu Rostock berufen wurde. – Aus: Programm Rostock Realschule 1912. Neidhardt, Emil Louis Berthold Geboren den 7. November 1844 zu Teuditz (Kreis Merseburg), Sohn des dortigen Mädchenschullehrers, wurde Ostern 1857 in Pforta aufgenommen, musste aber nach wenigen Wochen infolge schwerer Erkrankung die Schu-le wieder verlassen und konnte erst Ostern 1858 dahin zurückkehren. Von Michaelis 1863 an studierte er in Halle namentlich klassische Philologie und Deutsch und bestand am 26. Januar 1869 die Staatsprüfung. Ostern 1869 trat er am Gymnasium zu Erfurt sein Probejahr an und war gleichzeitig wissenschaftlicher Hilfslehrer, was er auch noch nach Vollendung des Probejahres bis zu seiner festen Anstellung Neujahr 1872 blieb. Am 29. Janu-ar 1878 wurde er in Halle zum Dr. phil. promoviert, Ostern 1889 zum Oberlehrer und am 16. März 1893 zum Professor ernannt. Im März 1899 erkrankte er an einer Lungenentzündung, der er am 18. März 1899 erlag. An Schriften sind von ihm im Druck erschienen: 1) De Euripide poetarum maxime tragico. Diss. inaug. Halle 1878. (Diss. philol. Hal. VIII.) 2) Die Bildung des Willens. Der Begriff der Tapferkeit. Zwei Festreden. Berlin 1885. 3) Über Freidanks Bescheidenheit. Ein Vortrag. Erfurt 1888. 4) Quaestiones Aeschyleae. Part. I. Eumenidum fabulae quae Delphis aguntur complectens. Erfurt 1888. 26 S.

(Programm Erfurt Gymnasium.) 5) Moses Mendelssohns Anteil an den Briefen, die neueste Literatur betreffend. In: Festschrift des Lehrerkolle-

giums des Kgl. Gymnasiums zu Erfurt zur Feier der Einweihung des neuen Gymnasialgebäudes am 3. Juli 1896. Erfurt 1896. 36 S.

Aus: Programm Erfurt Gymnasium 1911 FS. Neidhart, Johann Friedrich Geboren 1744 zu Wertheim, seit 1771 Rektor des Gymnasiums zu Wertheim, an welchem er, nach Überweisung der provisorischen Direktion an Professor Föhlich im Jahre 1814, noch als Lehrer, nicht nur bis zu seinem fünf-zigjährigen Amtsjubiläum am 10. Juli 1821, wo er das Ritterkreuz des Zähringer Löwenordens und das Diplom eines Doktors der Philosophie als Ehrengeschenke erhielt, sondern bis zu seinem, am 31. Januar 1825 erfolgten Tode mit unermüdlichem Eifer fortwirkte. An Programm-Abhandlungen des Gymnasiums zu Wertheim hat er veröffentlicht: 1) Ein Gespräch von der guten Anwendung der Jugendjahre. Wertheim 1772. 16 S. 2) Kurzgefasste Geschichte des Kurfürsten Friedrichs des ersten von der Pfalz, mit dem Beinamen des Siegrei-

chen und Stammvater des Hohen Hauses Löwenstein-Wertheim. Wertheim 1774. 15 S. 3) Das Leben des Cicero nach Plutarch. Erste Hälfte. Wertheim 1775. 16 S. 4) Das Leben des Cicero nach Plutarch. Zweite Hälfte. Wertheim 1777. 5) Moralische Gedanken, aus den Betrachtungen des Kaisers Marcus Aurelius Antonius über sich selbst,

herausgezogen und übersetzt. Erste Hälfte. Wertheim 1779. 15 S.

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6) Moralische Gedanken, aus den Betrachtungen des Kaisers Marcus Aurelius Antonius über sich selbst, herausgezogen und übersetzt. Zweite Hälfte. Wertheim 1789. 15 S.

7) Beitrag zur Schulgeschichte der Stadt Wertheim, besonders in älteren Zeiten. Wertheim 1790. 12 S. 8) Geschichte Ludwigs, Grafen von Löwenstein-Wertheim. Wertheim 1794. 15 S. 9) Programma scholasticum, loca nonnulla delecta ex fabulis Terentii ad institutionem et formationem

iuventutis pertinentia, illustrans. Wertheim 1799. 10 S. 10) Diatribe scholastica memoriae Huldrichi Buchneri A. Mag., poetae illustris, praeceptoris olim e cantoris de

republ. Wertheimensi bene meriti, dedicata. Wertheim 1800. 15 S. 11) Die Ermahnungsrede des Isokrates an den jungen Demonicus, aus dem Griechischen übersetzt. Erste Hälfte.

Wertheim 1801. 8 S. 12) Die Ermahnungsrede des Isokrates an den jungen Demonicus, aus dem Griechischen übersetzt. Zweite

Hälfte. Wertheim 1802. 8 S. 13) Das Leben des jüngeren Markus Kato, aus dem Griechischen des Plutarchos übersetzt. 1. Abt. Bis zur

Niederlegung seiner Quaestur. Wertheim 1804. 21 S. 14) Das Leben des jüngeren Markus Kato, aus dem Griechischen des Plutarchos übersetzt. 2. Abteilung.

Wertheim 1806. 16 S. 15) Das Leben des jüngeren Markus Kato, aus dem Griechischen des Plutarchos übersetzt. 3. Abteilung.

Wertheim 1807. 16 S. 16) Das Leben des jüngeren Markus Kato, aus dem Griechischen des Plutarchos übersetzt. 4. Abteilung.

(Schluß.) Werheim 1808. 16 S. 17) Luthers Verdienste um das Schul- und Erziehungswesen in Deutschland. Wertheim 1809. 11 S. 18) Der Geist aus den 6 ersten Büchern der Betrachtungen des Kaisers Marcus Aurelius Antonius, über sich

selbst bezogen. Wertheim 1810. 19 S. 19) Über einige Mängel des häuslichen Erziehung, besonders in Rücksicht ihres Einflusses auf die öffentlichen

Bildungsanstalten. Wertheim 1813. 18 S. 20) Historische Notizen zu der Lebens- und Regierungsgeschichte der Grafen von Wertheim aus der Vorzeit,

nebst einer Zugabe von merkwürdigen Veränderungen und Ereignissen der Stadt und Grafschaft Wertheim, besonders in früherer Zeit. Wertheim 1816. 30 S.

Aus: Programm Wertheim Gymnasium 1852. Neimke, Philibert Karl Friedrich Geboren am 6. April 1865 in Nordhausen, erhielt seine wissenschaftliche Vorbildung auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt. Von demselben mit dem Zeugnis der Reife am 22. September 1884 entlassen, widmete er sich von Michaelis 1884 bis Michaelis 1889 auf den Universitäten Leipzig und Halle dem Studium der Philologie und Theologie. Von der philosophischen Fakultät der Universität Halle wurde er auf Grund seiner Dissertation: „Quaestiones Heliodoreae“ im Februar 1889 zum Dr. phil. promoviert. Nachdem er im Sommer 1890 sein Staatsexamen in Halle bestanden hatte, wurde er vom Kgl. Provinzial-Schulkollegium in Magdeburg zur Ablei-stung des Seminarjahres dem Fürstl. Gymnasium zu Wernigerode, zur Ableistung des Probejahres dem Gymna-sium zu Nordhausen überwiesen. Michaelis 1892 geht er als Oberlehrer an das Gymnasium zu Bielefeld, wo er später auch zum Professor ernannt wurde. Aus: Programm Nordhausen Gymnasium 1892 und Bielefeld Gymnasium 1908 FS. Neininger, Theodor Geboren den 27. November 1874 zu Mündelfingen bei Donaueschingen i. B., bestand am 1. August 1895 am Gymnasium zu Rastatt die Reifeprüfung und widmete sich hierauf an der Technischen Hochschule zu Karlsruhe dem Studium technischer Fächer, sowie nachher an der Universität Heidelberg dem Studium der Mathematik und Naturwissenschaften. Nachdem er Ostern 1902 seine Staatsprüfung bestanden hatte, leistete er an der Real- und Oberrealschule zu Karlsruhe und zu Müllheim i. B. das Seminarjahr ab. Auf Ostern 1903 trat er als wissen-schaftlicher Hilfslehrer am Gymnasium zu Zaborze in Oberschlesien ein, wurde zu Ostern 1904 zum kommissa-rischen Oberlehrer und Ostern 1907 zum Oberlehrer ernannt. Er hat geschrieben: „Ein Kapitel aus der Akustik und Optik in Theorie und Praxis.“ Zaborze 1905. 21 S. (Programm Zaborze Gymnasium.) Aus: Programm Zaborze Gymnasium 1908. Neisse, Richard Heinrich Martin Geboren am 2. August 1878 zu Schleswig, besuchte das Schullehrerseminar zu Uetersen und legte dort die erste Lehramtsprüfung ab. Nachdem er zuerst als Lehrer in Sterup, in Angeln und von 1900 ab an einer Volksschule

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zu Hamburg gewirkt hatte, trat er Ostern 1903 an die Realschule in Eimsbüttel als Hilfslehrer über. Nach Able-gung der zweiten Lehrerprüfung im Mai 1905 wurde er zu Michaelis desselben Jahres als Vorschullehrer II. Amtsklasse angestellt. – Aus: Programm Hamburg Oberrealschule Eimsbüttel 1906. Neisser, Justin Justin Neißer, geboren im Januar 1871 zu Krakau, besuchte von Ostern 1884 ab das Köllnische Gymnasium in Berlin und erwarb auf dieser Anstalt zu Michaelis 1889 das Zeugnis der Reife. Darauf widmete er sich auf der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin dem Studium der klassischen Philologie und bestand im Januar 1899 die Prüfung für das höhere Lehramt vor der Kgl. Wissenschaftlichen Prüfungskommission in Berlin. Das Semi-narjahr leistete er in der Zeit von Ostern 1899 bis Ostern 1900 am Lessing-Gymnasium in Berlin ab, das Probe-jahr von Michaelis 1900 bis Michaelis 1901 teils am Köllnischen Gymnasium zu Berlin, teils am Wilhelms-Gymnasium in Eberswalde. Als wissenschaftlicher Hilfslehrer war er von Michaelis 1901 ab der Reihe nach an folgenden Anstalten in Berlin tätig: An der Luisenstädtischen Oberrealschule, am Leibniz-Gymnasium, am Luisenstädtischen Gymnasium und an der 2. Realschule. Ostern 1905 wurde er zum Oberlehrer am Friedrichs-Realgymnasium in Berlin ernannt. Hier veröffentlicht er: „Zur Komposition der euripideischen „Helena“. Berlin 1912. 23 S. (Programm Berlin Friedrichs-Realgymnasium.) Aus: Programm Berlin Friedrichs-Realgymn. 1906. Neitzert, Adolf Geboren am 4. Januar 1856 zu Neuwied, besuchte die Gymnasien zu Neuwied und Elberfeld, studierte in Strassburg von Herbst 1874 bis Ostern 1877 Philologie. Zeitweilig versah er eine Hauslehrerstelle und setzte dann bis Sommer 1879 seine Studien fort. Nachdem er in Strassburg die Staatsprüfung bestanden hatte, wurde er im Herbst 1879 am Gymnasium zu Karlsruhe provisorisch angestellt und wirkte in diesem Amte bis Ostern 1881, wo er an das Gymnasium zu Weimar berufen wurde. Er hat veröffentlicht: „Bemerkungen zur lateinischen Grammatik und zum grammatischen Unterricht im Lateinischen.“ Weimar 1886. 15 S. (Programm Weimar Gymnasium.) - Aus: Programm Weimar Gymnasium 1882. Nell, Peter Geboren am 14. November 1879 zu Mayen, erhielt seine Vorbildung an der dortigen höheren Bürgerschule, an mehreren Privatanstalten in Holland und Südamerika, sowie am Kaiserin Augusta-Gymnasium zu Koblenz. Nach vierjährigem Studium der Mathematik und Naturwissenschaft zu Bonn wurde er dort im Juni 1905 zum Dr. phil. promoviert und bestand das Staatsexamen im November 1905. Das Seminarjahr leistete er an dem mit Realschule verbundenen Gymnasium in Greifswald und das Probejahr am Gymnasium in Andernach und am Kaiser-Karl-Gymnasium zu Aachen ab. Nach einem halben Hilfslehrerjahr in Aachen bekleidete er für das Schuljahr 1908 eine Oberlehrerstelle am Realprogymnasium in Goch, von wo er an die Oberrealschule in Düsseldorf gewählt wurde. – Aus: Programm Düsseldorf Oberrealschule 1910. Nelle, Paul Geboren am 19. September 1887 in Hamm (Westfalen), besuchte das dortige Gymnasiums, genügte dann seiner Militärpflicht vom 1. April 1906 bis 1907 in Münster. Er studierte dann in Bonn, München und Münster und be-stand die Prüfung für das höhere Lehramt am 3. März 1912. Das Seminarjahr leistete er vom 1. April 1912 bis 1913 am Realgymnasium in Dortmund ab. Zur Ableistung des Probejahres wird er an das Gymnasium zu Gütersloh überwiesen. – Aus: Programm Gütersloh Gymnasium 1914. Nellen, Heinrich Geboren den 11. September 1885 in Velbert, Kreis Mettmann, bestand 1904 die Reifeprüfung am Realgymna-sium zu Elberfeld, studierte in München und Münster, wurde 1909 zum Dr. phil. promoviert und bestand im Januar 1910 die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen. Nach Ableistung des Militärjahres war er von Ostern 1910-1911 Seminarkandidat am Gymnasium zu Barmen und von 1911-1912 Probekandidat am Kgl. Gymnasium zu Saarbrücken. Wird dann an das Realgymnasium zu Altena i. W. versetzt. Aus: Programm Altena i. W. Realgymnasium 1913.

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Nellner, Christian Geboren den 15. August 1872 zu Loquard (Kreis Emden), Sohn des praktischen Arztes Dr. med. Nellner zu Westrhauderfehn (Kreis Leer), besuchte das Gymnasium zu Leer, studierte auf den Universitäten Tübingen, Leipzig und Marburg. In Marburg bestand er am 24. Januar 1896 die Lehramtsprüfung, legte das Seminarjahr am Lyceum I zu Hannover und das Probejahr am Gymnasium zu Göttingen ab. Von Ostern 1898 ab war er als wis-senschaftlicher Hilfslehrer am Gymnasium zu Hann. Münden tätig und wird nun als ordentlicher Lehrer ange-stellt. – Aus: Programm Hann. Münden Gymnasium 1902.

Nelson, Julius Geboren den 23. Januar 1851 zu Oberkostenz im Kreise Simmern, vorgebildet auf dem Gymnasium zu Kreuz-nach, studierte von Herbst 1869 bis Herbst 1875 an den Universitäten Helle, Bonn und Utrecht evangelische Theologie und Philologie. Im Oktober 1873 bestand er das erste theologische Examen pro licentia concionandi und im Juli 1876 das philologische Staatsexamen pro facultate docendi. Darauf diente er als Einjährig-Freiwil-liger in Koblenz. Nachdem er von Herbst 1877 bis 1878 sein Probejahr zur Hälfte am Gymnasium und zur Hälfte an der Realschule zu Essen absolviert hatte, war er seit Herbst 1878 wissenschaftlicher Hilfslehrer an der Real-schule in Essen, seit Ostern 1879 ordentlicher Lehrer am Realgymnasium zu Düsseldorf und seit Herbst 1884 Oberlehrer am Realgymnasium in Perleberg. Ostern 1886 wurde er als evangelischer Religionslehrer an das Realgymnasium zu Aachen berufen. Als Oberlehrer war er von Oktober 1889 an acht Jahre am Kaiser-Wil-helms-Gymnasium zu Aachen tätig. Er promovierte in Tübingen mit einer Abhandlung: „Über die Ethik des Hutcheson“. Nachdem er am 1. Juni 1897 die Direktion des Kgl. Gymnasiums zu Saarbrücken übernommen hatte, wurde er am 1. Juni 1900 zum Provinzialschulrat in Koblenz und Weihnachten 1908 zum Geheimen Regierungsrat ernannt. An Schriften sind von ihm im Druck erschienen:

1) Über die Ethik des Hutcheson. Diss. inaug. Tübingen. Aachen 1887. 2) Über die Behandlung der Kunstgeschichte im Gymnasialunterricht. Aachen 1897. 32 S. (Programm Aachen

K. Wilh.-Gymnasium.) 3) Heinrich Schliemann und seine Homerische Welt. Mit 20 Abbildungen. Leipzig, Voigtländer 1900. 4) Biographische Volksbücher 74-77 – Die äußere Organisation des höheren Schulwesens, im Handbuch für

Lehrer höherer Schulen. Leipzig, Teubner 1906. Aus: Programm Aachen K. Wilhelms-Gymnasium 1911 und Düsseldorf Realgymnasium 1888 FS.

Nelson, Rudolf Geboren am 22. Juli 1852 zu Oberkostenz, Kreis Simmern, vorgebildet auf dem Gymnasium zu Kreuznach, studierte Mathematik und Naturwissenschaft von 1872 bis 1877 zu Halle und Bonn. Dann fungierte er als wis-senschaftlicher Hilfslehrer an der höheren Bürgerschule zu Lüdenscheid und an der Realschule I. O. zu Iserlohn. Die an diesen Anstalten zugebrachte Dienstzeit wurde ihm durch Ministerial-Reskript vom 20. Februar 1880 als Probezeit angerechnet. Die facultas docendi für Mathematik und Naturwissenschaften hatte er durch Prüfung vor der Kgl. wissenschaftlichen Prüfungskommission zu Bonn im Jahre 1879 erworben. Seit Michaelis 1880 ist er als ordentlicher wissenschaftlicher Lehrer, bzw. Oberlehrer an der Guerickeschule zu Magdeburg ununterbro-chen tätig. Hier veröffentlicht er: „Methodische Bemerkungen zum Unterricht in der Arithmetik.“ Magdeburg 1896. 16 S. (Programm Magdeburg-Guericke-Oberrealschule.)

Aus: Programm Magdeburg Guericke-Oberrealschule 1881 und 1894.

Nenninger, Aloys Geboren 1839 zu Neudenau, Grossherzogtum Baden, erhielt seine Ausbildung für den Lehrerberuf im Lehrerse-minar zu Ettlingen und wurde am 30. März 1858 unter die Schulamtskandidaten aufgenommen. Vom 12. Juni 1858 bis 22 April 1866 als umständiger Lehrer an verschiedenen Volksschulen verwendet, wurde er nach be-standener Dienstprüfung an die erweiterte Stadtschule nach Bruchsal versetzt und wirkte dort bis zum 30. Sep-tember 1873. Vom 1. Oktober 1873 bis 31. August 1881 war er als erster Hauptlehrer an der mit einer Musik- und Zeichenschule verbundene Stadtschule in Rennchen angestellt. Wird dann als Vorschullehrer an die Real-schule zu Metz berufen. – Aus: Programm Metz Realschule 1882.

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Nerger, Karl Friedrich Ludwig Geboren am 19. November 1841 zu Tessin, besuchte die Große Stadtschule zu Rostock und zwar das Gymnasi-um von Ostern 1854 an 7 Jahre lang. Nachdem er Ostern 1861 die Reifeprüfung bestanden hatte, studierte er in Rostock und Erlangen Theologie und – unter Raumer und Bartsch – Germanistik. Er promovierte in Rostock im Jahre 1866 auf Grund seiner Preisschrift: „Laut- und Flexionslehre des mecklenburgischen Dialekts älterer und neuerer Zeit“. Ostern 1867 wurde er an der Bürgerschule der Großen Stadtschule zu Rostock als ordentlicher Lehrer angestellt und zu Michaelis 1876 in gleicher Eigenschaft an das Gymnasium berufen, wo er hauptsäch-lich Religion und Hebräisch in den oberen Klassen, und ab 1892 auch im Deutschen Unterricht erteilte. Zu Ostern 1893 wurde ihm auch in der Realprima in der Religion und im Deutschen der Unterricht anvertraut, den er ohne Unterbrechung bis zu seinem Ausscheiden beibehielt. Er gehörte auch viele Jahre hindurch der Prü-fungskommission beider Anstalten an. Neben seinem Unterricht verwaltete er auch noch seit Ostern 1893 die Bibliothek und nach dem am 25. Juni 1895 erfolgten Tode des Direktors Dr. Kipper interimistisch bis Michaelis 1895 auch noch das Direktorat der Schule. Am 1. April 1901 wurde ihm der Titel „Oberlehrer“ verliehen. Wegen einer allgemeinen Schwäche musste er um einen längeren Urlaub nachsuchen und da diese Schwäche an-hielt, wurde er zum 1. Juli 1905 in den wohlverdienten Ruhestand versetzt. Seine Schriften:

1) Über die tonlangen Vokale des Niederdeutschen. In: Pfeiffers Germania XI. 2) Mecklenburgische Grammatik. Leipzig 1869. 3) Grammatische Artikel für das mittelniederdeutsche Wörterbuch. 4) Tremsen, Plattdeutsche Gedichte von F. und K. Eggers, mit sprachlichen Erläuterungen und vollständigem

Wörterbuch. Breslau 1875. 5) Brinckmann, dat Brüden geit üm. 2. Aufl. Rostock 1877. 6) Krause, Deutsche Grammatik für Ausländer. 3. umgearb. Aufl. Rostock 1877. 7) Dat Bökeken van deme Rêpe des Mag. Nicolaus Rutze van Rostock. (M. Nic. Rus.) Nach der Incunabel (F.

m. 64) der Rostocker Universitätsbibliothek herausgegeben und erläutert. Rostock 1886. 16 S. (Programm Rostock Gymnasium.)

Aus: Programm Rostock Gymnasium 1877 und 1901.

Nerp, Hans Geboren im November 1870, besuchte das Leibniz-Gymnasium zu Berlin, das er mit dem Zeugnis der Reife verliess, um sich in Berlin, Tübingen, Greifswald theologischen, philosophischen und philologischen Studien zu widmen und dann längere Zeit als Hauslehrer und Erzieher tätig zu sein. Nach Erledigung der übernommenen erzieherischen Aufgaben unterzog er sich in Berlin der Prüfung für das höhere Lehramt. Nach Ableistung des Seminarjahres am Kgl. Augusta-Gymnasium in Charlottenburg und des Probejahres am Kgl. Joachimsthalschen Gymnasium in Wilmersdorf, wurde er am 1. April 1909 als Oberlehrer an das Reformrealgymnasium zu Berlin-Lichtenberg berufen. – Aus: Programm Berlin-Lichtenberg Realprogymnasium 1910.

Nerrlich, Paul Ludwig Wilibald Geboren den 25. August 1844 zu Quaritz bei Glogau, besuchte das evangelische Gymnasium zu Glogau, stu-dierte von 1863 bis 1868 in Heidelberg und Berlin Philosophie, alte Sprachen und deutsche Literatur. Am 5. Juli 1870 bestand er in Berlin das Examen pro facultate docendi, wurde 1871 zum Dr. phil. promoviert und ging Michaelis 1870-1871 als Probandus an die Luisenstädtische Gewerbeschule. Seitdem ist er ordentlicher Lehrer an derselben Anstalt, bis er Ostern 1875 an das Askanische Gymnasium übertrat. Hier wurde er 1878 Oberlehrer, 1893 Professor. Ostern 1896 wurde er an das Dorotheenstädtische Realgymnasium versetzt, das er Michaelis 1899 verliess, einer Berufung des Herrn Ministers folgend, um an das Kgl. Luisengymnasium überzutreten. In diesem Amte starb er am 15. März 1904. An Schriften sind von ihm erschienen:

1) De Jove Homerico. Diss. inaug Jena 1871. 2) Jean Paul und seine Zeitgenossen. Berlin, Weidmann 1876. 3) Briefe von Charlotte von Kalb an Jean Paul und dessen Gattin. Berlin, Weidmann 1882. 4) Jean Paul’s werke, Teil I – VI. Berlin und Stuttgart, W. Spemann. 5) Arnold Ruges Briefwechsel und Tagebuchblätter. Bd. 1-II. Berlin, Weidmann 1886. 6) Zu Jean Paul. Berlin 1889. 24 S. (Programm Berlin Askanisches Gymnasium.) 7) Jean Paul. Sein Leben und seine Werke. Berlin, Weidmann 1889. 8) Herr von Treitschke und das junge Deutschland. Berlin, Rosenbaum & Hart 1890. 9) Das Dogma vom klassischen Altertum in seiner geschichtlichen Entwicklung. Leipzig, Hirschfeld 1894. Aus: Programm Berlin Dorotheenstädtisches Realgymnasium 1912.

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Nerrlich, Rudolf Geboren im April 1864 zu Brieg in Schlesien, besuchte zunächst die Volksschule, dann das Luisenstädtische Realgymnasium und von 1877 bis 1884 das Kgl. Friedrich Wilhelms-Gymnasium in Berlin. Von 1884 bis 1888 studierte er Philosophie, klassische Philologie, Geschichte und Geographie und bestand 1889 die Staatsprüfung. Nachdem er dann seiner Militärpflicht genügt hatte, leistete er 1891/92 das pädagogische Seminarjahr am Dorotheenstädtischen Realgymnasium, 1892/93 das Probejahr am Luisenstädtischen Gymnasium ab. Von 1893 ab war er als Privatlehrer und an mehreren höheren Lehranstalten Berlins als wissenschaftlicher Hilfslehrer tätig. Am 1. April 1902 wurde er als Oberlehrer am Humboldt-Gymnasium angestellt.

Aus: Programm Berlin Humboldt-Gymnasium 1903.

Nesemann, Franz Geboren am 28. November 1836 zu Bahrendorf bei Magdeburg, besuchte das Domgymnasium zu Magdeburg, studierte in Halle und Berlin. 1862 promovierte er zum Dr. phil. und bestand 1863 die Lehramtsprüfung. Nach den Sommerferien 1863 trat er am Gymnasium zu Lissa als Probekandidat ein, wurde Michaelis 1864 ordentlicher Lehrer, Michaelis 1869 Oberlehrer. Am 25. Januar 1887 wurde er zum Professor ernannt und trat Michaelis 1897 nach 34-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand. Er starb am 16. Dezember 1902 in Lissa. An Pro-gramm-Abhandlungen hat er am Gymnasium zu Lissa veröffentlicht:

1) Zur formalen Gliederung der altattischen Komödie. 1. Teil. Der Prolog. Lissa 1868. 28 S. 2) Zur formalen Gliederung der altattischen Komödie. Fortsetzung. Lissa 1870. 34 S. 3) Zur Textkritik des Brutus und des Orator. Lissa 1882. 16 S. 4) Exegetische Studien zu Caesar und Tacitus im Anschluß an die Frage vom Wesen der ältesten deutschen

Staatenbildung. Lissa 1890. 28 S. 5) Comenii Lesnae excidium und Vindicationis famae et conscientiae calumniae tertia et quarta. Lissa 1894.

IV, 32 S. 6) Comenii Panegyricus Carolus Gustavus. Lissa 1896. 17 S. Aus: Programm Lissa Gymnasium 1905 FS.

Nesse, Karl von Geboren den 10. August 1859 zu Großbreitenbach in Thüringen, besuchte das Kgl. Gymnasium zu Schleusingen und studierte dann an den Universitäten Jena und Leipzig klassische und deutsche Philologie. Von 1883 bis 1885 war er am Realgymnasium zu Iserlohn und von 1885 bis 1892 am Realgymnasium zu Barmen tätig. Von 1892 bis Herbst 1903 war er Oberlehrer am Kgl. Gymnasium zu Saarbrücken. Von dort wurde er Herbst 1903 an das Kaiser Wilhelms-Gymnasium zu Aachen berufen. Im Dezember 1903 erhielt er den Professorentitel.

Aus: Programm Aachen Kaiser Wilhelms-Gymnasium 1911.

Nessig, Robert Wilhelm Geboren am 17. Juni 1861 zu Wurzen, besuchte das dortige Progymnasium und die Realschule I. O. und bezog Ostern 1879 die Universität Leipzig zum Studium der Naturwissenschaften und der Mathematik. Nachdem er mit einer Dissertation: „Über die jüngeren Eruptivgesteine des mittleren Elba“ bei der philosophischen Fakultät der Universität Leipzig promoviert hatte, bestand er im Februar 1883 das Staatsexamen in der mathematisch-naturwissenschaftlichen Sektion. Zunächst genügte er seiner Militärpflicht, absolvierte dann das Probejahr am Kgl. Gymnasium zu Wurzen, war weiter ein halbes Jahr als Vikar an dieser Anstalt tätig und trat dann in den Dienst der Stadt Leipzig, um dort das Volksschulwesen kennen zu lernen. Von Michaelis 1885 bis Ostern 1889 war er an der V. und VI. Bürgerschule in Knaben- und Mädchenklassen, besonders als Lehrer der Naturwissen-schaften und Geographie beschäftigt. Ostern 1889 ging er als Lehrer an die erste städtische Realschule zu Leip-zig über und verblieb in dieser Stellung bis Ostern 1891, um sie dann mit einer solchen an der Dreikönigschule in Dresden-Neustadt zu vertauschen. Hier veröffentlicht er:

1) Geologische Exkursionen in der Umgegend von Dresden. 1. Teil. Dresden 1897. 41 S. u. 2 Taf. (Programm Dresden-Neustadt Dreikönig-Realgymnasium.)

2) Geologische Exkursionen in der Umgegend von Dresden. 2. Teil. Dresden 1898. 28 S. (Programm Dresden-Neustadt Dreikönig-Realgymnasium.)

Aus: Programm Dresden-Neustadt Dreikönig-Realgymnasium 1892.

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Nessling, Konrad Conrad Neßling, geboren 1867 zu Darmstadt, besuchte von Herbst 1876 bis Herbst 1885 das Ludwig-Georgs-Gymnasium seiner Vaterstadt, studierte dann von Herbst 1885 bis Herbst 1889 in Heidelberg, Gießen und Berlin klassische Philologie. Von Herbst 1889 bis Herbst 1890 genügte er seiner Militärpflicht. Er war dann bis Herbst 1891 Mitglied des pädagogischen Seminars in Gießen. Von April 1891 bis zum 6. Oktober 1900 war er Lehrer am Gymnasium zu Gießen. Seine Anstellung dort erfolgte am 11. Mai 1898, seine Versetzung an das Ludwig-Georgs-Gymnasium zu Darmstadt am 6. Oktober 1900. – Aus: Programm Darmstadt Gymnasium 1901.

Nester, Franz Xaver Geboren am 2. Januar 1880 zu Colmar, erhielt seine Vorbildung am Lyceum zu Colmar und am Gymnasium zu Schlettstadt. Er war mehrere Jahre Hauslehrer in Pfirt, Lausanne (Schweiz) und Ryde (Isle of Wight). In Strass-burg und Paris studierte er dann Französisch, Englisch und Deutsch und bestand am 19. Dezember 1914 die Staatsprüfung für das Lehramt an höheren Schulen. Seit dem 7. Januar 1915 ist er am Gymnasium zu Schlett-stadt tätig. – Aus: Programm Schlettstadt Gymnasium 1915.

Nestler, Julius Geboren am 3. Dezember 1851 in Grumbach im Erzgebirge, besuchte von 1864 bis 1870 das Privatseminar da-selbst, war 1869/70 Kantorvikar in Satzung, Hilfslehrer in Colditz und 1871 bis 1873 Lehrer an der Selekta in Hartha. Am 18. Oktober 1873 bestand er die Wahlfähigkeitsprüfung am Kgl. Seminar in Borna, widmete sich von da an bis 1875 dem Studium der Musik am Kgl. Koservatorium der Musik und an der Universität Leipzig und war von 1876 ab als Lehrer für Musik und Dirigent vieler Gesangvereine in Leipzig und auswärts tätig. Im Mai 1878 gründete er ein Musikinstitut. Ostern 1880 wurde er als Gesanglehrer am Albert-Gymnasium zu Leip-zig angestellt. Am 8. Juni 1892 erhielt er den Titel Musikdirektor.

Aus: Programm Leipzig Albert-Gymnasium 1905 FS.

Nestler, Karl Friedrich Geboren am 16. November 1853 in Naundorf bei Freiberg, besuchte das Lehrerseminar in Annaberg und wurde dann als Hilfslehrer an der Bürgerschule in Zschopau angestellt. 1875-1878 studierte er auf der Universität Leip-zig Pädagogik, beschreibende Naturwissenschaften und Chemie und unterzog sich im Juli 1878 der Prüfung für das höhere Lehramt. Von da ab war er bis Ostern 1879 an der 3. Bezirks- und 4. Bürgerschule in Leipzig tätig und wurde dann zum ständigen Oberlehrer an der Realschule in Reudnitz ernannt. 1890 erwarb er sich an der Leipziger Universität das Doktordiplom auf Grund einer Abhandlung: „Beiträge zur Anatomie und Entwicke-lungsgeschichte von Petromyzon Planeri“. Ausserdem hat er geschrieben: „Das Tierleben der Alpenseen nach den neueren Forschungen dargestellt.“ Leipzig 1902. 55 S. (Programm Leipzig 2. Realschule.)

Aus: Programm Leipzig 2. Realschule 1901.

Nestler, Oskar August Ich, August Oskar Nestler, bin am 13. September 1852 zu Oberstützengrün bei Auerbach geboren. Meine Kind-heit aber verlebte ich in Mittweida bei Schwarzenberg, wohin meine Eltern kurz nach meiner Geburt gezogen waren. Bis zu meinem 13. Lebensjahre genoss ich den Unterricht der Ortsschule und besuchte alsdann von Ostern 1865 an die Realschule zu Annaberg. Während meines Aufenthaltes daselbst hatte ich den Verlust meiner lieben Eltern zu beklagen, die kurze Zeit nach einander aus dem Leben schieden. Ostern 1871 bezog ich, nach-dem ich in Annaberg die Reifeprüfung abgelegt hatte, die Universität Leipzig, um mich dem Studium der Mathe-matik zu widmen. Michaelis 1874 unterzog ich mich zu Erlangung grösserer Berechtigungen zunächst der Matu-ritätsprüfung am Gymnasium zu St. Thomas in Leipzig, zwei Jahre hierauf der Staatsprüfung für Kandidaten des höheren Schulamts. Auf Grund meiner Prüfungsarbeiten wurde ich noch vor ihrer Beendigung beauftragt, eine mehrmonatige Vertretung am Gymnasium zum heiligen Kreuz in Dresden zu übernehmen. Am 6. November 1877 legte ich schliesslich meine mündliche Staatsprüfung ab, nachdem ich mich bereits zur Erfüllung meiner Militärpflicht als Einjährig-Freiwilliger beim 19. Feldartillerieregimente in Torgau gestellt hatte. Nach Beendi-gung meines Militärdienstes fand ich Ostern 1879 als provisorischer Oberlehrer Anstellung an der Realschule in Meissen. Michaeli 1880 zum ständigen Oberlehrer befördert, habe ich daselbst noch 11 Jahre gewirkt, um dann meiner Berufung an die Realschule zu Meerane zu folgen. – Hier veröffentlicht er: „Ein Entwurf der geometri-

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schen Elemente bis zu den Parallelen mit einem Vorwort und 15 angeschlossenen Figuren.“ Meerane i. S. 1896. 20 S. u. 1 Taf. (Programm Meerane i. S. Realschule. - Aus: Programm Meerane i. S. Realschule 1892.

Netsch, Adolf Benjamin Ich wurde am 7. Juli 1844 in Ober-Cunnersdorf bei Löbau geboren. Nachdem ich die Dorfschule absolviert hatte, besuchte ich von Ostern 1858 an ein Jahr die Realschule zu Zittau, um mich für einen Lebensberuf zu bestimmen. Ich entschloss mich, Lehrer zu werden, weshalb ich von Ostern 1858 bis Ostern 1865 dem Seminar zu Bautzen als Schüler angehörte. Nach am 7. April 1865 bestandener Schulamtskandidatenprüfung war ich bis zu dem Wahlfähigkeitsexamen Ostern 1867 als Hilfs- und zweiter Turnlehrer an der Bürgerschule zu Bautzen angestellt. Während des Sommers 1865 machte ich in Dresden den Nachhilfekursus und die damit verbundene Prüfung als Turnlehrer für Elementarschule und am 1. Dezember 1866 das Turnlehrerexamen für höhere Lehr-anstalten. Ostern 1867 brachte mich ein Ruf des Kgl. Ministeriums als Assistent an die Kgl. Turnlehrerfortbil-dungsanstalt in Dresden, in welcher Stellung ich bis 30. September 1869 wirkte, wo ich zum Turnlehrer am Kgl. Gymnasium und der Realschule zu Plauen befördert wurde. – Aus: Programm Plauen Gymnasium 1870.

Nettermann, Gustav Geboren am 30. November 1825 zu Rothenburg O/L., Sohn des Bürgers und Hausbesitzers Nettermann daselbst, genoss bis zu seiner Konfirmation den Schulunterricht der Stadtschule zu Rothenburg, besuchte nach mehrjähri-ger Vorbereitung für das Lehrfach von 1845 bis 1847 das Seminar zu Bunzlau und fungierte von 1847 bis 1848 als Hauslehrer. Bei seiner Ostern 1848 hierorts erfolgten Anstellung übernahm er eine der 3. Klassen der hiesi-gen Elementarschule, leitete sodann von 1854 bis 1858 eine 1. Mädchenklasse und ging 1858 bei Errichtung der Mädchen-Bürgerschule an diese Anstalt über. Seinem Wunsche gemäss wurde ihm zu Ostern c. die Vertretung des Lehrers Stubenvoll von der Behörde übertragen. – Aus: Programm Görlitz Realschule 1860.

Netto, Eugen Geboren in Halle a. S. am 30. Juni 1846, erhielt seine Schulbildung auf einer vorbereitenden Anstalt, sowie auf dem Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin. In den Jahren 1866 bis 1870 studierte er auf der Universität zu Berlin Mathematik und Physik, wewarb sich da mit der Dissertation: „De transformatione aequationis y = R(x), in aequinationem n² = R ()“ am 2. November 1870 die philosophische Doktorwürde und legte im Oktober 1871 vor der wissenschaftlichen Prüfungs-Kommission in Berlin das Examen pro facultate docendi ab. Michaelis 1871 begann er sein Probejahr in dem mit dem Friedrich Wilhelms-Gymnasium verbundenen Seminare und trat zur Fortsetzung desselben Ostern 1872 an das Friedrichs-Werdersche Gymnasium über. – Berlin Friedrichs-Werdersches Gymnasium 1873.

Netz, Gustav

Geboren den 4. Februar 1873 zu Herrndorf, Kreis Preuß.-Holand, besuchte dort die Volksschule, wurde privatim für das Seminar vorbereitet, trat 1889 in das Lehrerseminar zu Preuß.-Eylau ein, bestand am 17. September 1892 die erste Lehrerprüfung. Er war dann Lehrer in Mahnsfeld, Kreis Königsberg, legte am 2. März 1895 die zweite Lehrerprüfung ab, wurde 1895 in Dirschau, 1896 in Elbing, 1898 in Magdeburg angestellt, bestand hier am 21. Oktober 1899 die Mittelschulprüfung in Französisch und Englisch und wurde 1900 Lehrer an der Mittelschule in Haynau. Am 8. Mai 1901 legte er die Prüfung für Mathematik, am 19. April 1902 die Rektoratsprüfung für Volksschulen, am 29. Oktober 1903 die für Mittelschulen ab. 1904 wurde er zum Rektor der höheren Knaben-schule und der Volksschule in Senftenberg berufen, übernahm 1906 die Leitung der höheren Knabenschule in Kolmar i. P., bestand am 8. November 1907 die Rektorprüfung in Latein und wurde am 1. April 1908 als Mittelschullehrer an der städtischen Knabenschule in Kolmar i. Posen angestellt. Aus: Programm Kolmar i. Pos. Realschule 1909. Netzel, Bruno Geboren am 24. Oktober 1869 in Graudenz, bestand 1890 die Reifeprüfung am Lehrerseminar zu Graudenz, war in Graudenz, Deutsch-Krone und Marienburg als Lehrer tätig. 1910 studierte er Musik am Musikinstitut für Kir-chenmusik in Regensburg und erwarb dort die Befähigung zum Gesang- und Musiklehrer. Am 1. Januar 1911 wurde er als Vorschullehrer am Progymnasium zu Neumark in Westpreußen angestellt. Aus: Programm Neumark i. Westpr. Progymnasium 1911.

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Netzker, Hermann Geboren am 23. Juni 1856 zu Cottbus, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt und wurde zu Ostern 1875 mit dem Zeugnis der Reife entlassen. Er studierte Philologie auf den Universitäten Leipzig, Greifswald und Kiel und wurde im Januar 1879 in Kiel zum Dr. phil. promoviert. Im März 1880 bestand er in Kiel das Examen pro facul-tate docendi und absolvierte sein Probejahr vom 1. Oktober 1880 an am Gymnasium zu Cottbus, von wo er am 1. Oktober 1881 als Lehrer beim Realprogymnasium zu Forst in der Lausitz eintrat. Aus: Programm Forst i. L. Realprogymnasium 1886. Neubauer, Anton Geboren 1842 zu Liebenau in Kreise Marienwerder. Nachdem er seine Vorbildung auf der Domschule in Pelplin und auf dem Gymnasium zu Culm erhalten, studierte er Theologie im Klerikalseminar zu Pelplin und auf der Akademie zu Münster, wo er sich den Grad eines Licentiaten der Theologie erwarb. 1867 zum Priester geweiht, war er vom Herbst 1868 bis dahin 1869 Vikar in Culm und zweiter Religionslehrer am Gymnasium zu Culm. Dann wurde er Professor am Klerikalseminar in Pelplin und 1871 Spiritual. Bald darauf wurde er Domprediger und Bischöflicher Rat. Am 21. September 1882 wurde er als Domherr an der Kathedralkirche zu Pelplin cano-nisch instituiert und befindet sich gegenwärtig in dieser Stellung. – Aus: Programm Kulm Gymnasium 1867. Neubauer, Friedrich Geboren am 26. Februar 1861 zu Erfurt, bestand Ostern 1878 die Reifeprüfung am dortigen Gymnasium, stu-dierte von 1878 bis 1882 in Halle klassische Philologie, Geschichte und Erdkunde, wurde zu Ostern 1882 in Halle zum Dr. phil. promoviert und legte im Januar 1883 die Staatsprüfung ab. Ostern 1883 trat er als Probandus in das Kollegium der Lateinischen Hauptschule der Francke’schen Stiftungen zu Halle a. S. ein, wurde nach einem Jahr an derselben Anstalt wissenschaftlicher Hilfslehrer und Ostern 1885 ordentlicher Lehrer. Den Winter 1885/86 verbrachte er in Italien, vorzugsweise in Rom. Darauf kehrte er an die Lateinische Hauptschule zurück. Er verblieb an dieser Schule bis Ostern 1903. Zugleich verwaltete er das Amt anfangs eines Inspektionslehrers an einem der mit der Franckeschen Stiftungen verbundenen Alumnate, dann des Inspektors adj. an der Pensions-anstalt der Stiftungen. Ostern 1899 wurde er zum Mitglied der wissenschaftlichen Prüfungskommission für das höhere Lehramt zu Halle ernannt. Ostern 1903 wurde er als Direktor an das Kgl. Gymnasium mit Realschule zu Landsberg a. W. berufen und ging 1905 als Direktor an das Lessing-Gymnasium zu Frankfurt a. M. über. Er hat veröffentlicht: 1) Volkswirtschaftliches im Geschichtsunterricht. Halle 1894. 30 S. (Programm Halle a. S. Lat. Hauptschule.) 2) Freiherr vom Stein. In: Sammlung Geisteshelden, Bd. 12. Berlin 1894. 3) Die Bearbeitung der 15. Auflage von Kohlrauschs Kurzer Darstellung der deutschen Geschichte. Gütersloh

1894. 4) Lehrbuch der Geschichte für höhere Lehranstalten. 5 Bde. Halle 1897 – 5) Der Geschichtsunterricht auf höheren Schulen. In: Reins Encyklopädie der Pädagogik. 6) Stein und Bismarck. In: Festschrift zur 200jährigen Jubelfeier der Franckeschen Stiftungen und der

Lateinischen Hauptschule am 30. Juni und 1. Juli 1898. Halle 1898. S. 51-65. 7) Die Zukunft des Gymnasiums. Halle 1900. 8) Der Unterricht in der Geschichte. In: Lexis‘ Reform des höheren Schulwesens. Halle 1902. 9) Was ist deutsch? Eine Kaisergeburtstagsrede. Halle 1903. Aus: Programm Landsberg a. W. Gymnasium 1904 und Frankfurt/M. Lessing-Gymnasium 1906. Neubauer, Heinrich Geboren am 27. August 1829 zu Dramburg in Pommern, studierte neuere Sprachen in Halle und Berlin und trat am Gymnasium zu Neustettin als Hilfslehrer ein. 1854 bis 1856 war er ordentlicher Lehrer an der Realschule zu Kolberg. Am 7. Oktober 1856 wurde er als Oberlehrer an der Realschule zu Halle a. S. eingeführt, welcher er bis Ostern 1860 angehörte. Von Ostern 1860 bis Michaelis 1860 war er Gymnasiallehrer in Neustettin, von da bis Ostern 1869 Oberlehrer an der Realschule in Erfurt, Ostern 1869 bis Ostern 1882 Direktor der höheren Töchter-schule zu Erfurt. Seit Ostern 1882 ist er Rektor der höheren Bürgerschule zu Erfurt. Er hat veröffentlicht: 1) La chrestomathie ou l’auteur? Quaestion de philologie moderne. Halle 1860. 21 S. (Progr. Halle Realsch.) 2) Über den höheren Unterricht in Frankreich. Erfurt 1857. (Programm Erfurt Realgymnasium.) 3) Drei französische Lehrstunden, gehalten in der höheren Bürgerschule im August 1887. Erfurt 1888. S. 3-7.

(Programm Erfurt Höh. Bürgerschule.) Aus: Programm Halle a. S. Realgymnasium 1885 und Erfurt Realgymnasium 1894 FS.

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Neubauer, Heinrich Geboren den 31. August 1866 in Erfurt, Sohn des Schuldirektors Heinr. Neubauer, besuchte das Gymnasium zu Erfurt und studierte von 1884 ab in Halle, Strassburg und Göttingen Philologie und Theologie und bestand im März 1892 in Göttingen die Staatsprüfung. Das Seminarjahr begann er Michaelis 1892 am Gymnasium zu Wernigerode, das Probejahr Michaelis 1893 am Gymnasium zu Erfurt, wo er von Michaelis 1894 ab noch 2 ½ Jahre als wissenschaftlicher Hilfslehrer war. Ostern 1897 wurde er wissenschaftlicher Hilfslehrer am Realgym-nasium zu Duisburg, Ostern 1899 Oberlehrer am Gymnasium zu Saarlouis. Michaelis 1904 auf seinen Antrag in den Staatsdienst übernommen, wurde er an das Gymnasium in Küstrin versetzt, von hier Ostern 1909 an das Gymnasium zu Freienwalde a. O. Im Dezember 1909 wurde er Professor. Aus: Programm Erfurt Gymnasium 1911 FS. Neubauer, Karl Geboren am 28. Januar 1879 zu Altdamm (Kreis Randow), besuchte das Stadtgymnasium zu Stettin und bestand im Herbst 1897 die Reifeprüfung. Er studierte Theologie und orientalische Sprachen in den Universitäten Halle und Greifswald, beteiligte sich an dem Prüfungskursus für Turnlehrer und legte am 17. März 1901 in Greifswald die staatliche Prüfung als Turn- und Fechtlehrer ab. Nach dreijähriger Tätigkeit als Hauslehrer kehrte er an die Universität Greifswald zurück, um sich dem Studium der Geschichte und Erdkunde zu widmen und bestand am 8. März 1907 die Staatsprüfung. Das Seminarjahr leistete er am Realgymnasium zu Stralsund ab, während des Probejahres wurde er dem Kgl. Fürstin Hedwig-Gymnasium in Neustettin zur Vertretung überwiesen. Im April 1909 wurde er zum Oberlehrer an der Realschule zu Barth gewählt. – Aus: Programm Barth Realschule 1910. Neubauer, Max Julius Geboren am 29. Oktober 1866 zu Kupferhammer Grünthal bei Olbernhau, bestand Ostern 1887 die Reifeprüfung am Wettiner Gymnasium zu Dresden, studierte in Leipzig klassische Philologie und Geschichte. Im Dezember 1894 bestand er die Prüfung für Kandidaten des höheren Schulamtes, leistete sein Probejahr von Ostern 1895 bis 1896 am Gymnasium zum heiligen Kreuz in Dresden ab und blieb mit derselben Anstalt bis Michaelis 1896 in unterrichtlichem Zusammenhang. Von Michaelis 1896 bis Ostern 1897 war er Vikar am Gymnasium zu Schleiz und von Ostern 1897 bis Ostern 1900 nichtständiger und dann bis jetzt ständiger wissenschaftlicher Lehrer an der Realschule in Bautzen. Er unterrichtet im Deutschen, in Erdkunde und Geschichte. Aus: Programm Bautzen Realschule 1901 FS. Neubauer, Reinhard Geboren den 12. Februar 1858 zu Halberstadt, erhielt seine Vorbildung auf dem Gymnasium zu Quedlinburg von Ostern 1868 bis Ostern 1877, verliess dasselbe mit dem Zeugnis der Reife 1877. Von da an studierte er bis Michaelis 1883 auf den Universitäten zu Halle und Berlin Theologie und Philologie, genügte von Michaelis 1883 bis dahin 1884 seiner Militärpflicht, bestand am 10. Dezember 1883 vor der wissenschaftlichen Prüfungs-kommission in Halle das Examen pro facultate docendi, absolvierte sein Probejahr von Michaelis 1884 bis 1885 am Torgauer Gymnasium und ging dann nach Vienenburg a. H., wo er als Lehrer an einer Privatschule tätig war. 1887 wird er an das Gymnasium zu Wittenberg berufen und geht später an das Gymnasium zu Nordhausen. Dort veröffentlicht er: „De interpolatione Heraclidarum fabulae Euripideae.“ Nordhausen 1902. 13 S. (Programm Nordhausen Gymnasium.) - Aus: Programm Wittenberg Gymnasium 1889. Neubauer, Richard Geboren 1843 in Berlin, besuchte von 1857 bis 1864 das Kgl. Joachimsthalsche Gymnasium zu Berlin, dem er seit Ostern 1859 als Alumnus angehörte. Er studierte darauf Philologie an der Universität Berlin und wurde an derselben am 15. August 1868 zum Dr. phil. promoviert auf Grund seiner Dissertation: „Commentatio epigra-phica“, welche den ersten Abschnitt einer Reihe von epigraphischen Abhandlungen bildete, die er im Jahre 1869 unter dem Titel „Commentationes epigraphicae“ herausgab. Nachdem er darauf von Michaelis 1869 bis Michae-lis 1870 am Gymnasium zu Prenzlau als wissenschaftlicher Hilfslehrer mit Vertretung einer vollen Lehrerstelle betraut gewesen war, legte er im Januar 1871 bei der wissenschaftlichen Prüfungskommission in Berlin die Lehramtsprüfung ab und begann gleich darauf sein Probejahr am Köllnischen Gymnasium zu Berlin. Ostern 1871 trat er in gleicher Eigenschaft an das Friedrichs-Werdersche Gymnasium über, wurde gleichzeitig Mitglied

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des Kgl. pädagogischen Seminars und beendete als solches Ostern 1872 sein Probejahr am Berlinischen Gymna-sium zum grauen Kloster. Hier veröffentlicht er: 1) Curae epigraphicae. Berlin 1872. 25 S. (Programm Berlin Gymn. z. grauen Kloster.) 2) Über eine jüngst gefundene attische Pachturkunde aus Olymp. 120, 1. Text nebst Ergänzung und

Eläuterungen. In: Festschrift zur 3. Säcularfeier des Berlinischen Gymnasiums zum grauen Kloster. Berlin 1874. S. 315-358.

Aus: Programm Berlin Gymnasium zum grauen Kloster 1873. Neubaur, Karl Leonhard Geboren am 6. November 1847 zu Danzkehmen, Kreis Stallupönen, Sohn eines Lehrers, besuchte seit Michaelis 1859 das Gymnasium zu Gumbinnen. Michaelis 1867 mit dem Zeugnis der Reife entlassen, studierte er bis Ostern 1871 zu Königsberg Theologie. Er bestand darauf die Prüfung pro licentia concionandi und verwaltete dann das Rektorat an der Schule zu Schirwindt, später die erste Lehrerstelle an der Privatschule zu Wronke in Posen. Im Mai 1875 wurde er von der Universität Halle auf Grund einer Abhandlung: „De Hermae Pastors aetate“ zum Dr. phil. promoviert und bestand im Dezember desselben Jahres vor der Kgl. wissenschaftlichen Prüfungskommission in Königsberg das Examen pro facultate docendi. Ostern 1876 wurde er als Hilfslehrer an die Realschule zu Elbing berufen und später fest angestellt. Hier veröffentlicht er: 1) Beiträge zu einer Geschichte der römischen Christengemeinde in den beiden ersten Jahrhunderten. Elbing

1880. 43 S. (Programm Elbing Realschule.) 2) Aus der Geschichte des Elbinger Gymnasiums. Elbing 1897. 75 S. (Programm Elbing Realgymnasium.) 3) Beiträge zur älteren Geschichte des Gymnasiums zu Elbing. Elbing 1899. 34 S. (Programm Elbing Realg.) Aus: Programm Elbing Realschule 1878. Neuber, Friedrich Wurde am 16. Mai 1882 zu Ballenstedt am Harz geboren. Er besuchte das Kgl. Gymnasium zu Quedlinburg und studierte dann alte Sprachen und Französisch in Leipzig und Halle. Am 5. August 1908 bestand er das Staatsexa-men. Am 1. Oktober 1908 begann er sein Seminarjahr am Gymnasium zu Stendal, wurde aber am 5. Mai 1909 zu einer Vertretung an das Kgl. Realgymnasium zu Erfurt berufen, wo er am 1. Oktober 1909 das Probejahr antrat. Hier verblieb er bis Ostern 1910. Zu diesem Termin trat er am Kgl. Domgymnasium zu Magdeburg ein, um eine durch Ausscheiden des Herrn Hildebrand erledigte Oberlehrerstelle erst provisorisch, vom 1. Oktober 1910 an endgültig zu übernehmen. – Aus: Programm Magdeburg Domgymnasium 1911. Neuber, Friedrich August Geboren 1806 zu Wertheim, verliess im Herbst 1823 das Gymnasium seiner Vaterstadt und besuchte zuerst die Universitäten Heidelberg und Leipzig, um vorzugsweise Philologie, und später die Universität Berlin, um Philo-sophie und Naturwissenschaften zu studieren, welche Studien er, nach bestandenem Staatsexamen im Jahre 1828, und nachdem er 1829 in Heidelberg promoviert hatte, noch ein Jahr lang auf der Universität München fortsetzte. Nach einer zweijährigen, praktischen Vorübung, durch die freiwillige Teilnahme an der Erteilung des Unterrichts im Wertheimer Gymnasium, wurde er 1831 an demselben als Lehrer definitiv angestellt und 1839 zum Professor ernannt. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Über die Frage, in welcher Ausdehnung sollen die Naturwissenschaften Gegenstand des

Gymnasialunterrichts sein? Wertheim 1837. 36 S. (Programm Wertheim Gymnasium.) 2) Einige Abschnitte aus der Encyklopädie der Philosophie und aus der Hodegetik als Teilen der

philosophischen Propädeutik. Wertheim 1842. 30 S. (Programm Wertheim Gymnasium.) 3) Die Wertheimer Mittelschule unter der Leitung von Dr. Johann Gottlob Erdmann Föhlisch, Geh. Hofrat und

Ritter des Zähringer Löwenordens. Zur Erinnerung an den 5. August 1852, den Ehrentag seines fünzigjähri-gen Wirkens. Wertheim 1852. 64 S. (Programm Wertheim Gymnasium.)

Aus: Programm Wertheim Gymnasium 1852. Neuber, Heinrich Geboren 1852 zu Niederzell bei Schlüchtern (Hessen), besuchte das Gymnasium zu Hanau und studierte von Ostern 1872 neun Semester Theologie und Philologie in Marburg. Nach Absolvierung des theologischen Fakul-tätsexamens war er ein Jahr als Hauslehrer, ein Jahr am Progymnasium zu Schlüchtern tätig und bestand im Sommer 1879 das philologische Staatsexamen. Von Michaelis 1879 bis 1880 leistete er sein Probejahr am

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Gymnasium zu Bonn ab und verwaltete daselbst bis Ostern 1882 eine wissenschaftliche Hilfslehrerstelle. Von Bonn ging er an das Gymnasium zu Essen, von dort nach Wetzlar und dann wieder an das Gymnasium zu Bonn.1900 wurde er zum Professor ernannt und im selben Jahre zum Direktor des Gymnasiums nach Saarbrücken berufen. Im Druck sind von ihm erschienen: 1) Kants transzendentale Ideen. I. Ihre erkenntnistheoretische Ableitung. Essen 1884. 25 S. (Programm Essen

Gymnasium.) 2) Zur Schillerlektüre. Ein Beitrag zur Behandlung des Dichters auf der höheren Schule. Wetzlar 1889. 35 S.

(Programm Wetzlar Gymnasium.) 3) Die 300jährige Jubelfeier des Gymnasiums am 17., 18. Und 19. Oktober 1904. St. Johann 1905. 36 S.

(Programm Saarbrücken Gymnasium.) 4) Festrede zur 300jährigen Jubelfeier des Gymnasiums. St. Johann 1905. S. 14-24. (Programm Saarbrücken

Gymnasium.) Aus: Programm Essen Gymnasium 1883 und Saarbrücken Gymnasium 1904 FS. Neuber, Rudolf Geboren am 8. Januar 1862 in Sommerau im Kreise Rosenberg, besuchte das Seminar in Löbau und war von Ostern 1884 bis 1. Juli 1885 in Rosenberg an der Volksschule angestellt. Dann erhielt er eine Stelle an der Rechtsstädtischen Bezirks-Knabenschule in Danzig. An der Joh. Schule ist er als Zeichenlehrer angestellt. Aus: Programm Danzig Realgymnasium St. Johann 1901. Neuber, Rudolf Julius Geboren zu Kassel am 5. Juni 1845, besuchte von Ostern 1856 bis Ostern 1863 das Gymnasium zu Kassel und widmete sich dann auf den Universitäten zu Marburg (2 Jahre lang) und Erlangen (1 Jahr lang) dem Studium der Theologie. Nach Vollendung seiner Universitätsstudien im Jahre 1866 unterzog er sich der akademischen Prü-fung vor der theologischen Fakultät zu Marburg, dann noch in demselben Jahre dem sogenannten Tentamen vor dem Kgl. Generalsuperintendenten zu Kassel und zu Anfang des Jahres 1867 dem Examen pro ministerio vor dem Kgl. Konsistorium zu Kassel. Vom 24. Juni 1866 bis Ostern 1867 erteilte er lateinischen und deutschen Unterricht an einer Vorbereitungsschule für das Gymnasium und fungierte zugleich von Michaelis 1866 bis Ostern 1867 an der Altstädtischen Kirche, von Ostern 1867 bis Weihnachten 1867 an der Oberneustädter Kirche zu Kassel als Pfarrgehilfe. Am 24. Oktober 1867 wurde ihm die Pfarrstelle zu Mannsbuch in der Inspektur Fulda, am 12. Februar 1869 die dritte Pfarrstelle an der Marienkirche zu Hanau übertragen. Aus: Programm Hanau Gymnasium 1870. Neuberg, Arthur Emil Geboren am 25. Januar 1866 zu Dresden als Sohn des Postsekretärs Emil Neuberg. Nachdem er in Dresden vier Jahre Elementarunterricht genossen hatte, besuchte er von Ostern 1876 bis Ostern 1885 das Kgl. Gymnasium zu Dresden-Neustadt und bestand dort die Reifeprüfung. Vier Jahre lang studierte er in Leipzig und Erlangen Theologie und unterzog sich Ostern 1889 dem Examen pro candidatura. Das Wahlfähigkeitsexamen bestand er Ostern 1891 zu Dresden. Inzwischen war er anderthalb Jahre Hauslehrer bei Herrn von Römer in Neumark in Sachsen gewesen. Von dort wurde er Ostern 1891 vom Kgl. Ministerium an das Kgl. Realgymnasium zu Döbeln berufen. – Aus: Programm Döbeln Realgymnasium 1892. Neuberger, Josef Wurde am 8. April 1854 zu Tauberbischofsheim geboren. Dort besuchte er die Volksschule und seit dem Herbst 1865 das Progymnasium. Nachdem er in Freiburg i. Br. die Prima absolviert hatte, bezog er im Herbst 1874 die dortige Hochschule und hörte mathematische und naturwissenschaftliche Vorlesungen bei Thomä, Kiepert, Lindemann, H. Fischer, Hildebrand, Weismann und von Babo. Zur Ableistung des Probejahres wird er an das Gymnasium zu Heidelberg überwiesen. – Aus: Programm Heidelberg Gymnasium 1879. Neubert, Friedrich Wilhelm Geboren in Halle a. S. den 12. April 1833 als Sohn des Bäckermeisters Neubert, besuchte die städtische Bürger-schule bis Michaelis 1843, dann die Bürgerschule der Francke’schen Stiftungen und wurde Michaelis 1845 in

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die unterste Klasse der Lateinischen Hauptschule aufgenommen. Nach glücklich bestandener Maturitätsprüfung verliess er am 9. September 1852 das Gymnasium, um in Halle Theologie zu studieren. Eine langwierige Krank-heit nötigte ihn noch vor der Prüfung pro licentia concionandi eine Hauslehrerstelle in Dessau anzunehmen. Er bestand die Prüfung am 16. Februar 1857 und hielt sich von Ostern 1857 bis dahin 1858 als Lehrer der Kinder des Seminar-Direktors Grabe in Barby auf. Ostern ist er als Kollaborator und Erzieher an der Waisen-Anstalt an die Lateinische Hauptschule zu Halle a. S. berufen worden. – Aus: Programm Halle a. S. Latina 1858. Neubert, Johann Hermann Geboren am 4. Dezember 1882 in Annaberg im Erzgebirge, besuchte nach achtjährigem Volksschulunterricht das Kgl. Lehrerseminar zu Annaberg. Im Sommerhalbjahr 1902 war er als Seminarist Vikar in Großrückerswal-de bei Marienberg, kehrte dann ins Seminar zurück und verliess es Ostern 1903 mit dem Reifezeugnis. Nun war er Hilfslehrer in Gelenau und legte im Herbst 1904 die Wahlfähigkeitsprüfung ab. Von Ostern 1905 bis Ostern 1906 genügte er seiner militärischen Dienstpflicht, war dann kurze Zeit Vikar in Scheibenberg, besuchte von Pfingsten 1906 ab die Kgl. Turnlehrerbildungsanstalt zu Dresden und legte hier die Fachlehrerprüfung ab. Am 1. Januar 1907 wurde er als Hilfslehrer, am 1. Januar 1908 als ständiger Lehrer in Chemnitz angestellt und Ostern 1911 an die städtische Realschule berufen. Hier veröffentlicht er: „Die körperliche Erziehung unserer Schüler im verflossenen Schuljahre.“ Chemnitz 1912. S. 17-19. (Programm Chemnitz Realschule.) Aus: Programm Chemnitz Städt. Realschule 1912. Neubert, Paul Gustav Ludwig Geboren den 4. September 1885 zu Leipzig, besuchte von 1897 bis 1902 das Nikolaigymnasium seiner Vater-stadt und von 1902 bis 1906 das König Albert-Gymnasium, das er 1906 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Von 1906 bis 1907 genügte er seiner militärischen Dienstpflicht in Leipzig. Von 1907 bis 1911 studierte er in Leipzig Mathematik und Naturwissenschaften und bestand das Staatsexamen im November 1911. Auf Grund seiner Dissertation: „Geotrophismus und Kamptotrophismus bei Blattstielen“ wurde er zum Dr. phil. promoviert. Sein Seminarjahr tritt er am Realgymnasium zu Döbeln an. – Aus: Programm Döbeln Realgymnasium 1912. Neubert, Richard Geboren am 28. Juni 1873 zu Oberschützengrün (Bezirk Schwarzenberg), besuchte von 1887 bis 1893 das Frei-herrlich v. Fletcher’sche Seminar zu Dresden, war dann Hilfslehrer in Burkersdorf, wurde 1896 zuerst proviso-rischer, dann ständiger Lehrer in Dresden. Er studierte dann von 1899 bis 1902 auf den Universitäten Jena und Leipzig Naturwissenschaften nebst Philosophie und Pädagogik, wurde im Sommer 1902 von der philosophi-schen Fakultät der Universität Leipzig zum Dr. phil. promoviert und bestand im Januar 1903 sein Staatsexamen. Seit Ostern 1902 ist er an der Realschule zu Werdau angestellt. – Aus: Programm Werdau Realschule 1903. Neubert, Rudolf Karl Geboren zu Wurzen den 15. Dezember 1854. Nachdem er bis zu seinem zwölften Jahre die Bürgerschule seiner Vaterstadt besucht hatte, wurde er dem Progymnasium zu Meissen übergeben, das er Ostern 1869 mit der Für-stenschule St. Afra vertauschte. Ostern 1875 mit dem Reifezeugnis entlassen, genügte er seiner Militärpflicht und studierte dann anfangs Jura, später Philologie in Leipzig und Strassburg. Am 12. Juni 1881 bestand er die Staatsprüfung und promovierte am 2. Dezember 1881 auf Grund einer Dissertation: „De Xenophontis Anabasi et Diodori, quae est de Cyri expeditione, parte bibliothecae (lib. XIV, cap. 19-31) quaestiones duae“. Michaelis 1881 dem Staatsgymnasium zu Leipzig als Probelehrer zugewiesen und Ostern 1882 dort zum Hilfslehrer beför-dert, wurde er Ostern 1883 als provisorischer Oberlehrer an das Gymnasium zu Bautzen berufen, wo er Michae-lis 1883 ständig wurde. Den Professorentitel erhielt er am 2. März 1903. Hier veröffentlicht er: „Spuren selb-ständiger Tätigkeit bei Diodor.“ Bautzen 1890. 26 S. (Programm Bautzen Gymnasium.) Aus: Programm Bautzen Gymnasium 1884 und Leipzig Albert-Gymnasium 1905 FS.

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Neubner, Eduard Jakob Geboren am 27. April 1855 in Bautzen als Sohn des Kantors an der dortigen katholischen Schule, besuchte von Michaelis 1867 bis Ostern 1875 das Gymnasium seiner Vaterstadt und bezog hierauf die Universität Leipzig, um sich dem Studium der Naturwissenschaften zu widmen. Am 19. Februar 1881 bestand er dort in der naturhisto-risch-chemischen Abteilung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Sektion die Staatsprüfung für das höhere Lehramt. Von Mai 1881 bis Juli 1882 arbeitete er im pflanzenphysiologischen Institut der Universität Berlin und erwarb sich hierauf die philosophische Doktorwürde an der Universität Leipzig durch die Dissertation : „Beiträ-ge zur Kenntnis der Calycieen“ (abgedruckt in der Flora, 37. Jahrgang). Von Michaelis 1882 ab war er mit einer kurzen Unterbrechung zuerst Probelehrer und Vikar, dann als provisorischer und seit 1. April 1888 als ständiger Oberlehrer an dem früher mit dem hiesigen Gymnasium verbundenen Realgymnasium und nach dessen Aufhe-bung an der Realschule tätig, bis er bei der Lostrennung der letzteren 1890 definitiv dem Gymnasium zu Plauen als Lehrer der Naturwissenschaften zugewiesen wurde. Er war ein Mann von gründlicher wissenschaftlicher Durchbildung und von hervorragendem Lehrgeschick, der seines Amtes mit grösster Treue und innerer Freudig-keit waltete und seine ganze Kraft in den Dienst der Schule stellte. Grosse Anerkennung erwarb er sich auf fach-wissenschaftlichem Gebiet durch seine dem Jahresbericht unseres Gymnasiums von 1893 beigegebene Abhand-lung: „Untersuchungen über den Thallus und die Fruchtanfänge der Calycieen. Ein Beitrag zur Kenntnis der krustig-staubartigen Flechten.“ (Plauen 1893. 12 S. u. 1 Taf.) – Leider kam in Neubners letzten Lebensjahren über ihn und die Seinigen herbes Leid durch eine schwere, allen Heilverfahren spottende Nervenerkrankung, die ihn schliesslich nötigte, mit Neujahr 1903 in Wartegeld zu gehen. Die Übersiedlung in das freundliche Dorf Ebersdorf brachte statt des gehofften Heilerfolges nur neues Leid über ihn, dem er schliesslich erlag. Er starb in der Nacht vom 10. zum 12. Juli 1903. – Aus: Programm Plauen Gymnasium 1904. Neubourg, Hermann Geboren am 3. Mai 1859 zu Barntrup in Lippe-Detmold, besuchte die Gymnasien zu Bremen und Lemgo und absolvierte das letztere zu Ostern 1879, nachdem er am 22. März das Abiturientenexamen bestanden hatte. Er studierte von Ostern 1879 bis dahin 1882 an den Hochschulen Leipzig, Göttingen und Marburg deutsche Spra-che und klassische Philologie, war darauf drei Jahre Hauslehrer in Bonin, Belsdorf und Berlin und bestand dann am 20. Februar 1885 an der Universität Marburg das Examen pro facultate docendi. Das pädagogische Probejahr leistete er von Ostern 1885 bis Ostern 1886 am Kgl. Gymnasium zu Hanau a. M. ab. Von Ostern 1886 bis Ostern 1889 war er wissenschaftlicher Hilfslehrer am Realprogymnasium zu Arolsen, an dem Kgl. Gymnasium zu Hanau, Dillenburg, Wiesbaden und am Kgl. Gymnasium zu Saarbrücken beschäftigt. 1890 schied er aus dem Dienst, um Theologie zu studieren. – Aus: Programm Saarbrücken Gymnasium 1889 und 1904 FS. Neuendorf, Karl Geboren zu Wesel am Niederrhein, erhielt seine Vorbildung auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt und dem Seminar zu Mörs. Er war zunächst an Volks- und Rektoratschulen tätig, legte das Examen pro schola ab und hielt sich dann einige Jahre in England und Frankreich auf. Nach seiner Rückkehr studierte er in Marburg neuere Sprachen und Geschichte und fungierte nach bestandener Staatsprüfung an der höheren Bürgerschule zu Wies-baden und der Wöhlerschule zu Frankfurt a. M. Am 1. April 1873 wurde er an das Realgymnasium zu Wiesba-den berufen. 1874 wurde er Oberlehrer an der höheren Bürgerschule zu Düren, im März 1893 zum Professor ernannt. – Aus: Programm Wiesbaden Realgymnasium 1874 und 1895 FS. Neuendorff, Bernhard Geboren am 12. Februar 1881 zu Berlin, besuchte das dortige Sophien-Gymnasium, das er Michaelis 1899 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Er widmete sich dann auf der Berliner Universität dem Studium der neueren Sprachen, wurde 1903 auf Grund einer von der Universität gekrönten Preisschrift: „Über die Entstehungsge-schichte von Goldsmiths Vicar of Wakefield“ zum Dr. phil. promoviert und bestand 1904 die Staatsprüfung. 1905 bestand er auch das Turnlehrerexamen. Sein Seminarjahr absolvierte er von Oktober 1904 bis 1905 am Dorotheenstädtischen Realgymnasium zu Berlin, sein Probejahr von Oktober bis Weihnachten 1905 an der dritten Realschule, vom Januar 1906 ab an der Grammar School zu Manchester. Oktober 1906 wurde er als Oberlehrer an der dritten Realschule in Berlin angestellt und ging von dort im Oktober 1908 an die Oberreal-schule II in Charlottenburg über. Er hat geschrieben: „Eine Schülerwanderung durch England während der Sommerferien.“ Berlin 1912. S. 7-14. (Programm Charlottenburg Leibniz-Oberrealschule.) Aus: Programm Charlottenburg Leibniz-Oberrealschule 1909.

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Neuendorff, Edmund Wurde am 23. April 1875 in Berlin geboren. Er besuchte das Sophien-Realgymnasium seiner Vaterstadt und bestand Ostern 1894 die Reifeprüfung. 1897 bestand er die Turnlehrerprüfung und promovierte in Greifswald zum Dr. phil. Im Februar 1899 erwarb er in Berlin die Lehrbefähigung für philosophische Propädeutik, Franzö-sisch, Englisch und Deutsch. Von 1899 bis 1901 war er am Gymnasium Gleichensee in Ohrdruf angestellt, zuerst als Hilfs-, dann als Oberlehrer. Ostern 1901 übernahm er die Leitung der in Entwicklung zur Realschule befindlichen höheren Knabenschule in Haspe in Westfalen. Ostern 1906 wurde er als Direktor der Hasper Realschule gewählt und bestätigt. In dieser Stellung blieb er bis Ostern 1911, wo er an die Oberrealschule zu Mülheim a. d. Ruhr überging. An Schriften hat er veröffentlicht: 1) Das Verhältnis der Kantischen Ethik zum Eudämonismus. Diss. inaug. Greifswald. (Berlin 1897.) 2) Lotzes Kausalitätslehre. Umarbeitung einer von der philosophischen Fakultät der Berliner Universität

gekrönten Preisschrift. In: Zeitschrift f. Philosophie und philosophische Kritik. 1899. 3) Moderne pädagogische Strömungen und einige ihrer Wurzeln im geistigen Leben der Zeit. Haspe 1907. 80

S. (Programm Haspe Realschule.) 4) Schule und Leben. Haspe 1909. S. 3-21 und 1 Tafel. (Programm Haspe Realschule.) 5) Wandern und Reisen. Haspe 1909. S. 100-114. (Programm Haspe Realschule.) Aus: Programm Ohrdruf Gymnasium 1900 und Mülheim/Ruhr Oberrealschule 1912. Neufert, Hermann Geboren 1858 in Altstadt bei Lüben in Schlesien, wurde auf dem Pädagogium zu Lähn und dem evangelischen Gymnasium zu Groß-Glogau vorgebildet. Michaelis 1877 mit dem Zeugnis der Reife entlassen, widmete er sich in Breslau geschichtlichen, geographischen und germanistischen Studien. Hier wurde er im März 1883 zum Dr. phil. promoviert und bestand im Mai des folgenden Jahres das Examen pro facultate docendi. Nachdem er von Ostern 1884 bis Ostern 1885 sein pädagogisches Probejahr teils am Magdalenen-, teils am Johannes-Gymnasium zu Breslau abgelegt hatte, war er als ordentlicher Lehrer an der zuletzt genannten Anstalt tätig, bis er Ostern 1891 an die Höhere Bürgerschule zu Charlottenburg berufen wurde. Hier veröffentlicht er: „Der Weg der Nibe-lungen.“ Charlottenburg 1892. 32 S. (Programm Charlottenburg Höh. Bürgerschule.) Aus: Programm Charlottenburg Höh. Bürgerschule 1892. Neugebauer, Paul Geboren am 22. September 1848 in Breslau, besuchte von Michaelis 1856 bis Michaelis 1860 die hiesige Ele-mentarschule zu St. Johann, von da ab das Matthiasgymnasium zu Breslau, welches er zu Michaelis 1869 mit dem Zeugnis der Reife verliess, um Mathematik und besonders Astronomie zu studieren. Von Ostern 1872 bis Michaelis 1876 war er als Assistent an der hiesigen Kgl. Universitäts-Sternwarte tätig. In diese Zeit fällt seine Promotion zum Dr. phil. am 21. April 1874 und das Examen pro facultate docendi im Januar 1875. Von Michaelis 1874 an absolvierte er als Mitglied des Kgl. pädagogischen Seminars sein Probejahr zuerst (bis Ostern 1875) am hiesigen Magdalenen-Gymnasium, dann am St. Matthias-Gymnasium, an welcher Anstalt er noch als Hilfslehrer bis Michaelis 1876 verblieb. Zu dieser Zeit wurde er an die reorganisierte Gewerbeschule, jetzige Oberrealschule, als erster ordentlicher Lehrer berufen und als solcher am 1. April 1877 fest angestellt. Nach 16-jähriger Tätigkeit an dieser Anstalt trat er Michaelis 1892 in das Kollegium der städtischen katholischen Real-schule zu Breslau ein. Wissenschaftliche Publikationen: 1) Über den Kometen des Jahres 1684. Breslau 1874. Diss. inaug. 2) Beiträge (Strömungen, Bahnbestimmungen und Ephemeriden) von 128 Asteroiden. In: Berliner astronomi-

sche Jahrbücher von 1878 bis 1895, (zum Teil in den Astronomischen Nachrichten.) Aus: Programm Breslau katholische Realschule 1893. Neufeld, Hans Geboren im März 1886, erwarb das Reifezeugnis auf dem Wilhelm-Gymnasium in Hamburg, studierte in Jena, Heidelberg und Göttingen Geschichte, Erdkunde und Germanistik und wurde nach Absolvierung des philosophi-schen Doktor- und des Staatsexamens, sowie der beiden Probejahre und einer einjährigen Tätigkeit als wissen-schaftlicher Hilfslehrer Ostern 1913 als Oberlehrer an der Realschule am Weidenstieg angestellt. Aus: Programm Hamburg Realschule Weidenstieg 1914.

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Neuhaus, Georg Geboren den 21. März 1855 zu Wietstock, gebildet auf dem Friedrich-Wilhelms-Gymnasium und der Universität Berlin, von Ostern bis zum 22. Juni 1883 als Probekandidat am Gymnasium zu Küstrin beschäftigt, bis Ostern 1884 am Gymnasium zu Königsberg in der Neumark. – Aus: Progrmm Küstrin Gymnasium 1893. Neuhaus, Johann Christoph Geboren zu Warendorf, hat nach Absolvierung seiner Gymnasialstudien zu Warendorf und Münster sich auf der Akademie zu Münster und der Universität Berlin auf das höhere Lehrfach vorbereitet. Nach Ablegung der Prü-fung pro facultate docendi im Jahre 1857 und nach Abhaltung des Probejahres war er als Lehrer an den Gymna-sien zu Warendorf und Rheine tätig. Nachdem er während des Krieges gegen Dänemark als Landwehr-Offizier ein halbes Jahr bei der Fahne gewesen, übernahm er mit dem 1. Oktober 1864 die Leitung der höheren Stadt-schule zu Dormagen bei Neuß bis zum 1. Oktober 1867. Im Jahre 1866 wurde er zur Rheinarmee eingezogen. Im August 1867 zum Rektor der Kgl. höheren Bürgerschule zu Hechingen gewählt, trat er, da die Besetzung der Stelle sich verzögerte, auf Veranlassung des Kgl. Ministeriums in die hiesige Provinz über. Ostern 1868 wurde er ordentlicher Lehrer am Gymnasium zu Rössel, Ostern 1874 als Oberlehrer an das Gymnasium zu Konitz versetzt. August 1876 ging er nach Strasburg in Westpreußen und erhielt 1887 den Professorentitel. Im Druck sind von ihm erschienen: 1) Über die Burggrafen von Stromberg und ihre Stellung zu den Bischöfen von Münster. In: Zeitschr. f.

vaterländ. Geschichte und Altertumskunde Westphalens. 1862. 2) Die Sagen von den Göttern und Helden der Griechen und Römer. Köln und Neuß 1867. 3) Eine Luxemburger Frage vor hundertfünfundsiebzig Jahren. Großenteils nach ungedruckten Gesandtschafts-

Berichten und Sitzungs-Protokollen dargestellt. Rössel 1872. 25 S. (Programm Rössel Gymnasium.) Aus: Programm Rössel Gymnasium 1868 und 1892. Neuhaus, Karl Engelbert Geboren am 2. Oktober 1845 zu Langerfeld, Kreis Hagen in Westfalen, besuchte die Realschule zu Barmen und das Gymnasium zu Elberfeld. Er studierte dann in Bonn und Berlin Philologie, versah 1 ½ Jahre eine Hausleh-rerstelle und legte in Bonn 1874 die Prüfung pro facultate docendi ab. Nachdem er in Halle promoviert hatte, bekleidete er bis Michaelis 1876 eine wissenschaftliche Hilfslehrerstelle, zugleich als Candidatus probandus, am Gymnasium und der Realschule zu Barmen. Wurde dann an die Höhere Bürgerschule zu Hamburg versetzt. Hier veröffentlicht er: „Der in Platos Phädon aus der Idee des Lebens geführte Beweis für die Unsterblichkeit der Seele.“ Hamburg 1885. 27 S. (Programm Hamburg Höh. Bürgerschule.) Aus: Programm Hamburg Höh. Bürgerschule 1878. Neuhaus, Otto Wurde am 18. Januar 1851 zu Hehnstedt in Braunschweig geboren, verliess das Gymnasium zu Eisleben 1869 mit dem Zeugnis der Reife und studierte auf der Universität Halle Philologie und Geschichte. Hier legte er 1875 seine Lehramtsprüfung ab. Vom 1. November 1875 an hat er zuerst als Probekandidat, dann als wissenschaftli-cher Hilfslehrer, später als ordentlicher Lehrer dem Gymnasium zu Hohenstein in Ostpreußen angehört. Wird dann an das Friedrichs-Kollegium zu Königsberg i. Pr. berufen. Veröffentlicht hat er: 1) Die Quellen des Trogus Pompejus in der persischen Geschichte. 1. Teil. Osterode i. Ostpr. 1882. 21 S.

(Programm Hohenstein Gymnasium.) 2) Die Quellen des Trogus Pompejus ... 2. Teil. Osterode/Ostpr. 1884. 26 S. (Progr. Hohenstein Gymnasium.) 3) Die Quellen des Trogus Pompejus ... 3. Teil. Osterode/Ostpr. 1886. 29 S. (Progr. Hohenstein Gymnasum.) 4) Die Quellen des Trogus Pompejus ... 4. Teil. Osterode/Ostpr. 1891. 25 S. (Progr. Hohenstein Gymnasium.) 5) Die Quellen des Trogus Pompejus ... 5. Teil. Königsberg/Pr. 1896. 36 S. (Progr. Königsberg/Pr. Friedrichs-

Gymnasium.) 6) Die Quellen des Trogus Pompejus ... 6. Teil. Königsberg/Pr. 1897. 30 S. (Progr. Königsberg/Pr. Friedrichs-

Gymnasium.) 7) Die Quellen des Trogus Pompejus ... 7. Teil. Königsberg/Pr. 1900. 44 S. (Programm Königsberg

Gymnasium.) Aus: Programm Hohenstein i. Ostpreußen Gymnasium 1878.

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Neuhaus, Theodor Geboren den 27. Dezember 1883 zu Wehrstdt bei Halberstadt, wurde Ostern 1903 vom Realgymnasium in Hal-berstadt mit dem Zeugnis der Reife entlassen, studierte in Heidelberg und Halle Mathematik und Naturwissen-schaften und erwarb die Befähigung zur Erteilung des Turn- und Fechtunterrichts im März 1906 bzw. im März 1907. Im Dezember 1907 bestand er die Prüfung für das höhere Lehramt und promovierte im Februar 1909 in Halle zum Dr. phil. Das Seminarjahr absolvierte er im Anschluss an sein Militärjahr von Herbst 1910 an auf dem Fürstl. Stolbergischen Gymnasium zu Wernigerode. Die erste Hälfte des Probejahres von Herbst 1910 bis Ostern 1911 war er am Gymnasium zu Quedlinburg und die zweite Hälfte von Ostern 1911 bis Herbst 1911 am Real-gymnasium in Duisburg. – Aus: Programm Duisburg Realgymnasium 1912. Neuhaus, Walter Geboren am 27. April 1872 zu Eisleben, vorgebildet auf dem Kgl. Realgymnasium zu Nordhausen, studierte in Breslau besonders neuere Philologie, bestand am 11. Dezember 1896 dort die Staatsprüfung und am 28. Februar 1902 in Bonn die Turnprüfung. Zu Ostern 1897 trat er am Kgl. Wilhelm-Gymnasium zu Breslau das Seminarjahr und zu Ostern 1898 am Realgymnasium am Zwinger zu Breslau sein Probejahr an, das er am Kgl. Gymnasium zu Brieg fortsetzte. Während der Sommerferien 1897 nahm er an einem französischen Ferienkursus zu Genf, Ostern 1900 an einem solchen in Berlin und während der Sommerferien desselben Jahres an einem solchen der Alliance francaise zu Paris teil, wo er das Examen supérieur bestand. Während der Sommerferien 1902 weilte er in Hampsted, London und besuchte während der Sommerferien 1903 beide Teile des Vacation course der Uni-versity extension zu Oxford. Als Oberlehrer war er nacheinander angestellt an der Realschule i. E. zu Allenstein, der Landwirtschaftsschule zu Liegnitz, den Reform-Realgymnasien zu Remscheid und zu Kiel und der Land-wirtschaftsschule zu Weilburg. Am 1. Oktober 1906 trat er in den Lehrkörper des Progymnasiums zu Bad Oeyn-hausen über. – Aus: Programm Bad Oeynhausen Progymnasium 1907. Neuhof, Heinrich Geboren den 16. September 1804, gebildet auf dem Gymnasium zu Hanau und auf der Universität zu Marburg, wo er Theologie studierte. Nach dem im November 1826 bestandenem Fakultätsexamen war er Lehrer an einem Privatinstitut in Frankfurt a. M. Im November 1829 wurde er als zweiter Pfarrer an der evangelischen Gemeinde und als Hilfslehrer am Gymna-sium zu Fulda angestellt, unterm 4. September 1835 aber zum ordentlichen Lehrer am Gymnasium ernannt. Am 11. Oktober 1837 wurde er von seinem Pfarramt entbunden. Pünktlichkeit und Gewissenhaftigkeit, Treue und Frömmigkeit waren treffliche Eigenschaften, wodurch er sich die Zufrieden-heit seiner Vorgesetzten, die Liebe seiner Kollegen und die Achtung seiner Schüler zu sichern wusste. Er starb am 9. Juli 1838. – Aus: Programm Fulda Gymnasium 1839 und 1885 FS. Neuhoff, Heinrich Geboren 1844 zu Jessnitz im Herzogtum Anhalt, vorgebildet auf den Gymnasien zu Dessau und zu Köthen, stu-dierte von Ostern 1863 bis Ostern 1866 auf den Universitäten zu Leipzig und Halle Theologie und Philologie, bestand vor dem Herzogl. Anhaltischen Konsistorium zu Dessau die Prüfung pro candidatura, 1869 pro ministe-rio, 1870 vor dem Kgl. Provinzial-Schulkollegium zu Berlin die Prüfung pro schola und 1873 die Staatsprüfung vor der Kgl. wissenschaftlichen Prüfungskommission zu Breslau. Er war dann Hauslehrer in Schleswig-Holstein und in Sachsen, an den höheren Bürgerschulen in Wittenberge, Nauen und Liegnitz angestellt, absolvierte das Probejahr an der Guericke-Schule zu Magdeburg von Michaelis 1873 bis 1874 und war an derselben Anstalt bis Michaelis 1877. Von dort ging er an das Gymnasium zu Eisleben, von wo er Michaelis 1893 an das Gymnasium zu Nordhausen berufen wurde. Aus: Programm Magdeburg Guerickeschule 1874 und Nordhausen Gymnasium 1894. Neukirch, Franz Friedrich Karl Geboren den 11. Mai 1852 zu Braunschweig, besuchte die dortige Bürgerschule, darauf die Realschule und von Michaelis 1866 bis Michaelis 1871 das Gymnasium Martino-Katharineum zu Braunschweig. Dann studierte er auf den Universitäten Marburg und Göttingen Philologie und Geschichte, promovierte 1875 in Göttingen zum Dr. phil. und bestand 1876 sein Examen pro facultate docendi. Ostern 1876 bis 1877 absolvierte er sein Probe-jahr an der Realschule 1. Ordnung zu Braunschweig, genügte daselbst seiner Militärpflicht und wurde am 4. März 1878 zum Gymnasiallehrer am Gymnasium zu Holzminden ernannt. 1886 wurde er Oberlehrer. Aus: Programm Holzminden Gymn. 1879.

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Neukranz, Emil Geboren den 11. September 1863 zu Gartz a. O., besuchte das Friedrichs- und das Sophien-Realgymnasium in Berlin. Nach bestandener Reifeprüfung genügte er seiner Militärpflicht und studierte dann Mathematik und Phy-sik an der Universität zu Berlin. Die Staatsprüfung bestand er 1888. Nach Ableistung des Probejahres am Doro-theenstädtischen Realgymnasium zu Berlin wurde er während des Winters 1890/91 als Eleve zur Kgl. Turnleh-rer-Bildungsanstalt einberufen und war dann als wissenschaftlicher Hilfslehrer und Turnlehrer am Dorotheen-städtischen Realgymnasium, sowie an der 4. und 10. Realschule zu Berlin tätig. Ostern 1897 wurde er als Oberlehrer an der 12. Realschule zu Berlin angestellt und Ostern 1901 als Oberlehrer an die 1. Städtische Real-schule zu Charlottenburg berufen. – Aus: Programm Charlottenburg 1. Städt. Realschule 1903. Neuling, Hans Geboren zu Magdeburg den 25. September 1850, besuchte das Gymnasium in Bremen, studierte von Michaelis 1869 an in Jena und Göttingen Geschichte und klassische Philologie. In Göttingen erwarb er sich 1873 die philo-sophische Doktorwürde und machte in demselben Jahre sein Examen pro facultate docendi. Sein Probejahr legte er von Ostern 1874 an beim Gymnasium in Hamm ab und wurde Ostern 1875 als ordentlicher Gymnasiallehrer an das fürstliche Gymnasium zu Bückeburg berufen. Ostern 1876 geht er an die Hauptschule zu Bremen. Er hat geschrieben: „De belli Punici primi scriptorum fontibus.“ Göttingen 1873. Diss. inaug. Aus: Programm Bückeburg Gymnasium 1876 und Hamm Gymnasium 1907 FS. Neumann, Alexander Geboren den 6. Juni 1865 zu Zempelburg, jüdischen Glaubens, besuchte die Jüdische Lehrerbildungsanstalt in Berlin, bestand an ihr 1885 die erste und am Kgl. Seminar zu Neuzelle die zweite Lehrerprüfung und trat am 1. September 1885 ins öffentliche Lehramt. Ostern 1893 als Gemeindeschullehrer in Berlin fest angestellt, jetzt an der 153. Gemeindeschule tätig. Er erteilte Ostern 1899 bis Michaelis 1905 den jüdischen Religionsunterricht in den unteren und mittleren Klassen des Dorotheenstädtischen Realgymnasiums in Berlin. Aus: Programm Berlin Dorotheenstädtisches Realgymnasium 1912. Neumann, Alfred Otto Geboren den 15. Mai 1858 in Nieder-Leutersdorf bei Zittau, besuchte bis zu seinem zwölften Jahre die Volks-schule seines Heimatortes und trat Ostern 1870 in die Sexta des Gymnasiums in Zittau ein. Nach bestandener Reifeprüfung bezog er Ostern 1879 die Universität Leipzig, wo er sich dem Studium der Philologie, insbeson-dere der germanischen Philologie, sowie dem Studium der Geschichte zuwandte. Von Ostern 1880 bis Ostern 1881 setzte er seine Studien an der Universität Tübingen fort und kehrte hierauf wieder nach Leipzig zurück. Seine germanistischen Fachstudien, die in Tübingen durch Adalbert von Keller und Philipp Strauch, in Leipzig besonders im Kgl. Deutschen Seminar unter Friedrich Zarnckes Leitung ihre Förderung erhielten, fanden ihren vorläufigen Abschluss durch eine untersuchende Abhandlung: „Über das Leben und die Gedichte des Minnesin-gers Steinmar“ (Leipzig 1885), auf Grund deren er von der philosophischen Fakultät in Leipzig zum Dr. phil. promoviert wurde. Die Staatsprüfung, der er sich hierauf in der philologisch-historischen Sektion (Abteilung für Historiker) unterzog, bestand er am 13. Mai 1887. Michaelis desselben Jahres wurde er durch Verordnung des Kgl. Ministeriums zur Ableistung seines Probejahres dem Gymnasium zum heiligen Kreuz in Dresden zugewie-sen. Hierauf war er vom Oktober 1888 bis Ostern 1890 am Vitzthumschen Gymnasium tätig. Nachdem er im Sommerhalbjahr 1890 stellvertretend am Seminar in Plauen i. V. beschäftigt gewesen war, wurde ihm Ostern 1891 ein Vikariat am Kgl. Gymnasium daselbst übertragen. Michaelis 1891 zum wissenschaftlichen Lehrer ernannt, wirkte er dort bis Ostern 1893, worauf er durch ministerielle Verordnung an das Realgymnasium zu Zittau berufen wurde. Hier veröffentlicht er: „Aus Friedrich Hebbels Werdezeit.“ Zittau 1899. 26 S. (Programm Zittau Realgymnasium.) -- Aus: Programm Zittau Realgymnasium 1894. Neumann, Benignus Geboren den 13. Februar 1861 zu Lissa, Provinz Posen, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, studierte dann in Bresalu und Berlin und bestand im Mai 1886 in Berlin die Staatsprüfung. Nach Ableistung seines Mili-tärjahres trat er Michaelis 1887 in Lissa sein Probejahr an, das er am Marien-Gymnasium in Posen, zugleich als Mitglied des Kgl. Pädagogischen Seminars, beendete. Seitdem war er als Hilfslehrer am Marien-Gymnasium in Posen, in Gnesen und in Inowrazlaw (Hohensalza) und seit Michaelis 1890 am Gymnasium zu Wongrowitz

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beschäftigt, wo er zum Oberlehrer befördert wurde. Er hat veröffentlicht: „Die Aufgabe der Schule auf dem Gebiete er körperlichen Erziehung. Festrede.“ Wongrowitz 1899. 14 S. (Programm Wongrowitz Gymnasium.) Aus: Programm Wongrowitz Gymnasium 1891 und Hohensalza Gymnasium 1905 FS. Neumann, Bruno Geboren am 5. Januar 1862 zu Königsberg i. Pr., bestand in seiner Vaterstadt auf der Realschule I. Ordnung auf der Burg Michaelis 1879 die Reifeprüfung. Er widmete sich dann dem Studium der Geschichte und Erdkunde. Hierzu war die Gymnasialreife notwendig. Er bestand am Kneiphöfischen Gymnasium Michaelis 1881 die Rei-feprüfung. Bald darauf erkrankte er und musste das Studium für längere Zeit aufgeben. Ostern 1888 nahm er es wieder auf, promovierte im Winter 1892/93 zum Dr. phil. und bestand im Juli 1894 die Staatsprüfung für Ge-schichte, Erdkunde, Mathematik, Physik und Deutsch. Das Seminarjahr leistete er am Kgl. Wilhelmsgymnasium, das Probejahr am städtischen Realgymnasium zu Königsberg i. Pr. ab. In seiner Wartezeit war er am Gymnasium und Realgymnasium zu Tilsit, an den Gymnasien in Insterburg, Lyck, Rastenburg und Rössel beschäftigt. Ostern 1901 wurde er am Gymnasium zu Rastenburg als Oberlehrer angestellt. Ostern 1909 wurde er zum Oberlehrer an der Königin Luise-Schule ernannt. Vor einem Jahr wurde er an die Steindammer Realschule zu Königsberg i. Pr. versetzt. Am 19. Juli 1911 erfolgte seine Ernennung zum Professor. Aus: Programm Königsberg i. Pr. Steindammer Realschule 1912. Neumann, Clemens Geboren den 26. November 1873 zu Tütz in Westpreußen, besuchte das Kgl. Gymnasium zu Deutsch-Krone, wo er Ostern 1895 die Reifeprüfung bestand. Dann studierte er katholische Theologie in Breslau. 1899 wurde er zum Priester geweiht und erhielt seine Anstellung als Kaplan in Liegnitz. Im MÄrz 1903 bestand er das Staats-examen und wurde am 1. April desselben Jahres als Religions- und Oberlehrer am realgymnasium zu Neisse angestellt. – Aus: Programm Neisse Realgymnasium 1904. Neumann, Emil Friedrich Geboren zu Pojerstieten im Samlande, Kreis Fischhausen, am 7. Juli 1842, bildete sich von 1860 bis 1864 auf dem Seminar und der Malerakademie zu Königsberg i. Pr., absolvierte das Examen für Elementarlehrer und für Zeichenlehrer und machte auch das allgemeine Organistenexamen. Von Oktober 1865 ab bekleidete er eine Elementarlehrerstelle am Friedrichs-Kollegium (Gymnasium) in Königsberg i. Pr., wobei er auch ferner die Ma-lerakademie besuchen konnte. Oktober 1867 erhielt er eine Zeichenlehrerstelle an der Höheren Bürgerschule zu Wriezen und wurde vom 1. Oktober 1870 ab in gleicher Eigenschaft an der Realschule Hedwigstr. zu Kassel an-gestellt. Ostern 1879 verliess er diese Anstalt, um sich ausschliesslich der Malerei zu widmen. Er wirkt jetzt als Lehrer der Landschaftsklasse an der hiesigen Akademie der bildenden Künste und erhielt 1890 den Titel Profes-sor. – Aus: Programm Kassel Realschule Hedwigstr. 1893. Neumann, Ernst Julius Geboren am 7. April 1855 zu Altgersdorf i. S., besuchte bis Ostern 1869 die Schule seines Heimatortes und von dieser Zeit an das Gymnasium zu Zittau, welches er Ostern 1876 nach erlangtem Reifezeugnis verliess, um in Leipzig klassische Philologie zu studieren. Dort unterzog er sich zu Anfang des Wintersemesters 1880/81 der Prüfung für Kandidaten des höheren Schulamtes in der philologisch-historischen Sektion. Darauf war er von Neujahr 1881 an am Johanneum zu Zittau als Probelehrer tätig und wurde Ostern 1882 vom Kgl. Ministerium als provisorischer Oberlehrer am Gymnasium zu Zittau aungestellt. – Aus: Programm Zittau Gymnasium 1883. Neumann, Eugen Ernst Am 9. August 1874 wurde ich, Ernst Eugen Neumann, in Morgenröthe bei Rautenkranz geboren, und besuchte nach einem mehrere Jahre genossenen Privat-Unterricht das Progymnasium und die Fürstenschule zu Meissen bis Ostern 1894. Das Zeugnis der Reife erwarb ich Ostern 1895 am Gymnasium Albertinum zu Freiberg, genüg-te hierauf meiner militärischen Dienstpflicht und studierte in Leipzig hauptsächlich neuere Philologie. Auf Grund einer Abhandlung über „Die Bildung der Personalpronomina im Rumänischen“ wurde ich zum Dr. phil. promoviert und bestand vor Weihnachten 1900 die Staatsprüfung mit Oberlehrer-Zeugnis. Seitdem bin ich in der

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Dreikönigschule tätig; zuerst als Probelehrer, von Ostern 1901 ab zugleich als Vikar, seit dem 1. Januar 1902 als nichtständiger Gymnasiallehrer. – Aus: Programm Dresden-Neust. Dreikönigs-Realgymnasium 1902. Neumann, Franz Geboren zu Neustadt-Eberswalde am 9. November 1846, besuchte zuerst die Oberschule seiner Vaterstadt, wo er sich ebenso durch Leistungen als durch sein pflichttreues Betragen auszeichnete. Zu Michaelis 1859 bezog er das Joachimsthalsche Gymnasium in Berlin, wo er sich ebenfalls binnen Kurzem die ungeteilte Liebe und Zu-friedenheit aller seiner Lehrer erwarb. Nachdem er Michaelis 1864 die Maturitätsprüfung mit Auszeichnung bestanden, bezog er die Universität Berlin, um sich dem Studium der Philologie zu widmen. Aber schon im zweiten Jahre seiner akademischen Laufbahn wurde seine Gesundheit wankend, wodurch er sich jedoch nicht abhalten liess, seine Studien mit Eifer fortzusetzen, bis er nach vollendeter Studienzeit in seiner Vaterstadt Erholung und Genesung zu suchen genötigt wurde. Dort unterrichtete er zunächst an derselben Anstalt, welcher er seine erste Ausbildung verdankte, und nachdem er inzwischen das Examen pro facultate docendi absolviert hatte, kam er behufs Ableistung seines Probejahres und zur provisorischen Verwaltung einer Adjunktenstelle an das Pädagogium zu Putbus. Hier trat bald sein Lehrgeschick unzweideutig hervor, und da er sich auch durch Interesse und Verständnis für die Erziehung der Jugend, sowie durch Sorgfalt in der Erfüllung aller seiner Ob-liegenheiten empfahl, so war bereits seine definitive Anstellung an unserer Anstalt beschlossen, als er zu Weih-nachten 1870 an einem so hartnäckigen Halsleiden erkrankte, dass er kaum noch einmal zu unterrichten versu-chen konnte. Er sah sich gezwungen, in einem südlichen Klima Genesung zu suchen und begab sich nach Meran und Reichenhall, ohne gleichwohl die ersehnte Heilung zu finden. Er schied daher freiwillig am 1. August 1871 aus seiner Stellung am Pädagogium aus. Am 21. Mai 1872 erlag er zu Neustadt-Eberswalde seinem langen Leiden. – Aus: Programm Putbus Pädagogium 1873. Neumann, Friedrich Wurde am 31. Dezember 1873 zu Mylin, Provinz Posen, geboren. Nach seiner Schulentlassung bereitete er sich für den Lehrerberuf vor und bestand im Jahre 1895 die erste, im Jahre 1898 die zweite Lehrerprüfung. Von 1896 bis 1897 war er an der Schule zu Pangritz-Colonie tätig und übernahm dann eine Stelle an der Stadtschule zu Elbing. Von 1901 bis 1903 besuchte er die Kgl. Kunstschule in Berlin, bestand nach zweijährigem Studium die Zeichenlehrerprüfung für höhere Schulen und wurde Herbst 1903 an das Kgl. Gymnasium zu Weilburg versetzt. Aus: Programm Weilburg Gymnasium 1904. Neumann, Friedrich Geboren am 23. Oktober 1878 zu Görlitz, vorgebildet auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt, studierte in Berlin und Halle Mathematik, Physik, Chemie und Mineralogie und legte am 17. November 1900 die Lehramtsprüfung ab. Das Seminarjahr und die erste Hälfte des Probejahres absolvierte er am Seminarium praeceptorum (Oberreal-schule) der Francke’schen Stiftungen in Halle a. S., die zweite Hälfte des Probejahres am Domgymnasium in Halberstadt, wo er dann fest angestellt wurde. Hier veröffentlicht er: 1) Kugelkreise auf Mercators Seekarte in elementarer Darstellung.“ Halberstadt 1906. 15 S. u. 1 Taf.

(Programm Halberstadt Gymnasium.) 2) Eine Verallgemeinerung der Zylinderfunktionen. Halberstadt 1909. 25 S. (Programm Halberstadt Gymn.) Aus: Programm Halberstadt Gymnasium 1904. Neumann, Georg Geboren 1886 zu Königsberg i. Pr., besuchte dort von Ostern 1895 bis Ostern 1904 das Kgl. Friedrichskollegium studierte alte Sprachen und Geschichte, wurde 1908 auf Grund seiner Dissertation: „De nominibus Boeotorum propriis“ von der philosophischen Fakultät der Universität Königsberg i. Pr. zum Dr. phil. promoviert. Am 3. Februar 1909 bestand er die Prüfung pro facultate docendi, absolvierte das Seminarjahr am Kgl. Friedrichskolle-gium zu Königsberg i. Pr., das Probejahr am Kgl. Gymnasium zu Lyck. Dort verwaltete er von Ostern 1911 bis 1912 eine erledigte Oberlehrerstelle und wurde Ostern 1912 als Oberlehrer dort angestellt. Aus: Programm Lyck Gymnasium 1913.

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Neumann, Guido Geboren am 15. Februar 1869 zu Leipzig-Reudnitz, erhielt seine wissenschaftliche Vorbildung auf dem Real-gymnasium zu Leipzig. Er studierte auf der Kgl. Kunstakademie und Universität zu Leipzig und bestand 1891 in Dresden die Fachlehrerprüfung für den Unterricht im Zeichnen an höheren Schulen. Nachdem er 1892 mehrere Monate an der Tollerschen Realschule zu Leipzig und von 1893 – 1898 an den städtischen Schulen zu Franken-hausen tätig gewesen war, wurde er an das Fürstl. Gymnasium zu Rudolstadt berufen. In dieser Stellung blieb er bis Ostern 1905, wo er an das Realgymnasium zu Hagen i. W. berufen wurde. Aus: Programm Hagen i. W. Realgymnasium 1906. Neumann, Gustav Geboren 1849 in Elbing, besuchte das dortige Gymnasium, studierte nach bestandener Maturitätsprüfung auf der Universität zu Königsberg i. Pr. 6 Semester Philologie, bestand die Prüfung für das höhere Lehramt vor der wis-senschaftlichen Prüfungskommission in Königsberg. Das Probejahr absolvierte er am Gymnasium zu Insterburg und in Hohenstein, war darauf an der Realschule in Wurzen als provisorischer Oberlehrer angestellt und wurde zu Ostern 1877 an die Realschule zu Varel berufen. – Aus: Programm Varel Realschule 1878. Neumann, Gustav Samuel Anton Gebürtig aus Greifswald, hat früher an der Willert’schen höheren Töchterschule, dann in der von dem Pastor Schütze geleiteten Vorbereitungsschule für das Gymnasium Unterricht gegeben. Von Michaelis 1856 bis 1857 hat er sein Probejahr am Gymnasium zu Greifswald absolviert und bekleidete dann provisorisch eine Stelle an demselben bis Michaelis 1859, wo er definitiv als ordentlicher Lehrer angestellt wurde. Aus: Programm Freifswald Gymnasium 1859. Neumann, Heinrich Geboren am 1. November 1879 in Steinkirche, Bez. Breslau, erhielt seine Schulbildung auf dem Kgl. Gymnasi-um zu Strehlen in Schlesien, studierte dann seit Oktober 1900 in Breslau und Greifswald Mathematik, Physik und Chemie nebst Mineralogie und Geologie. Er legte im März 1904 in Greifswald die Turnlehrerprüfung ab und bestand dort im März 1908 das Staatsexamen. Am Realgymnasium bzw. der Oberrealschule i. E. zu Stral-sund leistete er das Seminarjahr, am Reformrealgymnasium verbunden mit Realschule zu Swinemünde und an dem Kgl. Gymnasium zu Greifenberg i. Pom., das Probejahr ab. Seit Ostern 1910 ist er am Gymnasium zu Stolp taätig, wo er Michaelis 1910 zum Oberlehrer ernannt wurde. – Aus: Programm Stolp Gymnasium 1911. Neumann, Hermann Geboren zu Elmshorn in Holstein am 8. Juni 1858, besuchte das Gymnasium Christianeum zu Altona von Michaelis 1872 bis 1876 und studierte in Greifswald, Berlin und Kiel deutsche und klassische Philologie. Nach bestandenem Staatsexamen im November 1880 und erfolgter Promotion vollendete er, zugleich als Hilfslehrer, sein Probejahr von Ostern 1881-1882 am Katharineum zu Lübeck. Hierauf war er 10 Jahre lang am Gymnasium zu Cottbus als ordentlicher Lehrer tätig. Wird dann an das Gymnasium zu Frankfurt/O. berufen. Aus: Programm Frankfurt/O. Gymnasium 1893. Neumann, Hermann Stephan Geboren am 24. Januar 1841 zu Culm in Westpreußen, vorgebildet auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt, stu-dierte er Mathematik und Physik von 1858 bis 1859 auf der Universität Königsberg, von 1859-1862 in Berlin. Dr. phil. In der ersten Hälfte des Jahres 1863 machte er die Prüfung pro facultate docendi. Seine praktische Lehrtätigkeit begann er Ostern 1863 am Schindlerschen Waisenhause in Berlin. Michaelis 1864 hatte er den Unterricht als wissenschaftlicher Hilfslehrer an der Königlichen Realschule in Berlin begonnen, als er für eine 6. ordentliche Lehrerstelle an der Petrischule zu Danzig erwählt wurde. Michaelis 1876 wurde er Direktor der städ-tischen höheren Töchterschule (Viktoriaschule) in Danzig. Er hat geschrieben: 1) Über die Vorzeichenbestimmung in Formeln der Determinanten-Theorie. – Anwendung auf die Herleitung

des Sylvester’schen und Jacobi’schen Satzes: Verallgemeinerung des letzteren. Danzig 1868. 32 S. (Programm Danzig Realgymnasium St. Petri.)

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2) Zusammenstellung der von F. Strehlke für Danzig angestellten meteorologischen Beobachtungen 1871, 1873.

3) Ein Lebensbild Friedrich Strehlkes. 1887. Aus: Programm Danzig Realgymnasium St. Petri 1865 und 1905 FS. Neumann, Hubert Geboren am 3. November 1878 zu Rosenberg in Westpreußen, besuchte von 1888-1897 das Gymnasium zu Minden, studierte in Tübingen, Leipzig und Greifswald Theologie und neuere Philologie. Auf Grund seiner Dissertation: „Die kopulative und asyndetische Verbindung von Worten und Sätzen im Rolandslied und in den ältesten französischen Texten“ wurde er 1900 zum Dr. phil. promoviert. Von September 1900 bis Weihnachten 1902 war er am Pädagogium zu Godesberg a. Rh. und von da bis Juni 1903 am Collège International in Genf als Lehrer tätig, bestand 1904 das Examen pro facultate docendi und begann am 1. April am Lyceum I in Hannover das Seminarjahr, das er vom 1. Mai ab am Johanneum zu Lüneburg fortsetzte. Eine Unterbrechung desselben trat ein, als er im Juni zu vierwöchiger Vertretung eines Oberlehrers an das Kgl. Domgymnasium zu Verden gesandt wurde, und seit Michaelis 1904 ist er zu gleichem Zwecke dem Gymnasium zu Wilhelmshaven überwiesen. Am 1. April 1905 wurde er zur Ableistung des Probejahres und gleichzeitiger Wahrnehmung einer Hilfslehrerstelle dem Fürstl. Adolfinum zu Bückeburg überwiesen. Aus: Programm Wilhelmshaven Gymnasium 1905 und Bückeburg Gymnasium 1906. Neumann, Hyacinth Geboren den 20. November 1860 in Oppeln, besuchte das Gymnasium zu Ratibor und dann die Universität Breslau. dort bestand er im Januar sein Staatsexamen und im Oktober 1890 eine Ergänzungsprüfung. In den Schuldienst trat er Ostern 1889 und wurde zu Ostern 1899 als Oberlehrer am Kgl. Gymnasium zu Strehlen angestellt. Veröffentlicht hat er als Doktordissertation: „De Futuri in priscorum Latinorum vulgari vel cotidiano sermone vi et usu. Part. I.“ Breslau 1888. Seit dem 1. April 1900 ist er als Oberlehrer am Gymnasium zu Königs-hütte angestellt. – Aus: Programm Königshütte Gymnasium 1901 und 1903. Neumann, Jakob Geboren am 6. Januar 1842 zu Imbsheim (Unter-Elsass), erhielt seine Ausbildung auf dem Collège zu Buchs-weiler. Am 5. März 1862 bestand er auf der Akademie zu Strassburg die Lehrerprüfung. Von 1862 bis 1870 war er zuerst Hilfslehrer, dann Hauptlehrer an mehreren Schulen des Unter-Elsass. Als er im Jahre 1871 die Prüfung für das Baccalaureusdiplom bestehen wollte, wurde er, da diese wegen der Neuorganisation des höheren Schul-wesens von der Behörde für überflüssig erachtet wurde, zum Lehrer an dem Collège zu Weissenburg ernannt. Von Ostern 1876 bis Ostern 1886 war er Lehrer am Progymnasium zu Bischweiler. Durch Verfügung des Kaiserlichen Oberschulrats wurde er zu Ostern an das Progymnasium zu Thann versetzt. Aus: Programm Thann Progymnasium 1886. Neumann, Johann Ernst Gustav Wurde geboren am 27. Mai 1876 zu Rosenthal bei Hirschfelde in Sachsen. Bis Ostern 1888 besuchte er die Volksschule seines Heimatortes und trat dann in die Quinta des Kgl. Realgymnasium zu Zittau ein, welches er Ostern 1896 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Nach einer kurzen Tätigkeit als Accesist am Kgl. Amtsgericht zu Zittau bezog er Michaelis 1896 die Universität Leipzig, um sich dem Studium der Mathematik, Physik und Chemie zu widmen. Im Dezember 1900 bestand er vor der Kgl. Wissenschaftlichen Prüfungskommission zu Leipzig die Prüfung für Kandidaten des höheren Schulamts. Von Ostern 1901 ab wurde er dem städtischen Reform-Realgymnasium zu Zwickau zur Ableistung seines Probejahres und zugleich zur Verwaltung einer nichtständigen Lehrerstelle zugewiesen. Ostern 1903 wurde er dort zum ständigen Lehrer gewählt. Eine von ihm verfasste Abhandlung, betitelt: „Die Methode des arithmetischen Mittels in ihrer Anwendung auf die reziproke Kurve der Ellipse“, wurde von der philosophischen Fakultät der Universität Leipzig als Doktorschrift unter Erlassung der mündlichen Prüfung im März 1902 angenommen. Ostern 1905 wurde er zum Oberlehrer an das städtische Reform-Realgymnasium in Kiel gewählt. Aus: Programm Zwickau Realgymnasium 1902 und Kiel Realgymnasium 1906.

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Neumann, Johannes Geboren am 5. Mai 1873 zu Wittstock, besuchte bis 1891 das Luisengymnasium in Berlin, studierte dann in Berlin Theologie und Philosophie. Das Seminarjahr absolvierte er von Michaelis 1896 bis 1897 am Friedrichs-Gymnasium zu Berlin und hatte hier Gelegenheit, einen behinderten Lehrer zu vertreten. Das Probejahr machte er dann am Lessing-Gymnasium zu Berlin ab. Seit Herbst 1898 ist er Oberlehrer an der städtischen höheren Töchterschule in Sondershausen. – Aus: Programm Berlin Friedrichs-Gymnasium 1900 FS. Neumann, Josef Geboren zu Bischofstein den 13. März 1794. Die Freiheitskriege riefen ihn von den Studien ab, zu welchen er aber wieder nach Braunsberg zurückkehrte und nach Absolvierung derselben im Jahre 1816 nach Breslau ging, um Theologie und Philologie zu studieren. Von da zurückgekehrt, leistete er im Jahre 1820 am Gymnasium zu Braunsberg Aushilfe und empfing die priesterlichen Weihen. Schon am 1. Oktober desselben Jahres schied er aus den Verhältnissen zum Gymnasium, wurde zunächst Vikarius an der hiesigen Pfarrkirche, dann 1826 Profes-sor der Dogmatik am Lyceum und 1836 Domherr in Frauenburg, wo er jetzt Dechant ist. Aus: Programm Braunsberg Gymnasium 1865 FS. Neumann, Julius Geboren am 30. Juni 1834 in Berlin, trat 1849 bei einem Kaufmann in die Lehre, widmete sich aber bald der Turn- und Fechtkunst. 1859 wurde er Lehrer der Ballotschen Anstalt, 1869 Lehrer an der Zentral-Turnanstalt in Berlin, 1874 half er beim Turnunterricht des Friedrichs-Gymnasium. Seit 1875 ist er städtischer Turnwart der Turnhalle in der Dorotheenstraße. Von 1864 bis 1893 war er auch Universitäts-Fechtlehrer. Am 1. Oktober 1902 wurde er pensioniert und starb am 25. Dezember 1902 im 68. Lebensjahr. Aus: Programm Berlin Friedrichs-Gymnasium 1900 FS und Dorotheenstädtisches Realgymnasium 1912. Neumann, Julius Wurde am 4. September 1844 in Magdeburg geboren. Er besuchte das Gymnasium zu Görlitz von Ostern 1859 bis Ostern 1864 und studierte dann in Halle bis Michaelis 1868 Philologie. Im Februar 1870 absolvierte er in Berlin das Examen pro facultate docendi und trat Ostern 1870 als wissenschaftlicher Hilfslehrer am Gymnasium zu Cottbus ein. Von Johannis 1870 bis Johannis 1871 wurde seine Tätigkeit als Lehrer durch seine Teilnahame am Kriege gegen Frankreich unterbrochen. Nach seiner Rückkehr wurde er Michaelis 1871 als ordentlicher Leh-rer am Gymnasium zu Cottbus angestellt und blieb dort bis zu seiner Berufung nach Görlitz 1875. In Görlitz wurde er Ostern 1879 zum Oberlehrer ernannt und ging Ostern 1887 als Rektor an die Klosterschule nach Ross-leben. Am 19. August 1892 ist er hier verschieden. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Antrittsrede des Rektors Neumann. Görlitz 1888. S. 4-10. (Programm Rossleben Klosterschule.) 2) Ansprache bei der Gedächtnisfeier der in diesem Jahre Verstorbenen. Görlitz 1889. S. 32-34. (Programm

Rossleben Klosterschule.) Aus: Programm Görlitz Gymnasium 1876 und Rossleben Klosterschule 1888 und 1893. Neumann, Karl Geboren den 30. März 1813 zu Etgersleben, erhielt seine Bildung auf dem Domgymnasium zu Magdeburg und den Universitäten Halle und Berlin, wo er Theologie studierte. Als wissenschaftlicher Hilfslehrer an der Real-schule zu Aschersleben hat er von Ostern 1842 bis Michaelis 1860 in der Religion, deutschen und lateinischen Sprache, Geschichte und Geographie unterrichtet, auch seit Ostern 1851 das Ordinariat in VI, seit Ostern 1855 das in V versehen. In günstigen äusseren Verhältnissen privatisierte er, nachdem er 1860-1864 in Winningen gelebt, seit Michaelis 1864 in Mägdesprung im Harz. – Aus: Programm Aschersleben Realschule 1885. Neumann, Karl Geboren den 23. Mai 1879 zu Uelzen, Prov. Hannover, bestand Michaelis 1901 die Reifeprüfung als Extraneer am Realgymnasium zu Karlsruhe, studierte in München, Heidelberg, Birmingham (England) und Kiel neuere Philologie und Philosophie und bestand im März 1908 zu Kiel das Examen pro facultate docendi. Seit Oktober

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1908 leistet er am Johanneum zu Lüneburg das Seminarjahr ab unter gleichzeitiger Verwaltung einer wissen-schaftlichen Hilfslehrerstelle. – Aus: Programm Lüneburg Gymnasium 1909. Neumann, Karl Wilhelm Geboren am 27. April 1830 in Arnsberg, besuchte bis zum 28. August 1848 das Gymnasium seiner Vaterstadt und widmete sich darauf auf der Akademie Münster dem Studium der Mathematik, Naturwissenschaften und der deutschen Sprache. Am 11. März 1856 bestand er die Prüfung pro facultate docendi und wurde am 11. Juli 1862 zum Dr. phil. promoviert. Sein Probejahr legte er am Gymnasium zu Burgsteinfurt von Ostern 1856 bis 1857 ab und verblieb an derselben Anstalt als Hilfslehrer bis Ostern 1858. Zu diesem Zeitpunkt trat er als ordentlicher Lehrer im Barmen ein, wurde Michaelis 1864 zum Oberlehrer, am 28. Dezember 1878 zum Professor ernannt. An Schriften hat er veröffentlicht: 1) Disension der Curve y = sin x/x. Barmen 1852. (Diss. inaug.?) 2) Die arithmetische Grundoperationen im Anschluß an die Aufgabensammlung von Prof. Heis. Barmen 1862.

(Programm Barmen Gymnasium.) 3) Lehrbuch der allgemeinen Arithmetik und Algebra. 5. Aufl. Leipzig 1883. 4) Beiträge für die „Kunst Chronik“. Aus: Programm Barmen Gymnasium 1890 FS. Neumann, Ludwig Geboren am 19. Mai 1854 zu Pfullendorf, besuchte erst die Volksschule und wurde dann durch Privatunterricht bis Obersekunda vorbereitet, verliess das Gymnasium zu Freiburg mit dem Reifezeugnis Herbst 1873. Er stu-dierte dann Mathematik und Naturwissenschaften an den Hochschulen zu Freiburg und Berlin bis Ostern 1877. Im März 1877 bestand er das Staatsexamen und wurde dann dem Gymnasium zu Freiburg als Lehramtsprakti-kant zugewiesen. Nachdem er im März 1878 sich an der Universität Freiburg die philosophische Doktorwürde erworben hatte, erfolgte im September 1879 seine definitive Anstellung als Professor am Gymnasium Freiburg, von wo er im September 1881 an das Gymnasium zu Heidelberg versetzt wurde. Aus: Programm Heidelberg Gymnasium 1882. Neumann, Max Geboren am 7. Januar 1860 in Berlin. Er empfing seine Schulbildung bis Oktober 1872 auf einer Gemeindeschu-le, dann auf dem Sophien-Realgymnasium in Berlin, welches er Michaelis 1878 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Nachdem er in Berlin Mathematik und Naturwissenschaften studiert hatte, bestand er das Examen pro facultate docendi im April 1885 in Berlin und absolvierte das Probejahr am Gymnasium zu Landsberg a. W. und am Andreas-Realgymnasium zu Berlin von Ostern 1885 bis 1886. An letzterem verblieb der bis Ostern 1889 als wissenschaftlicher Hilfslehrer und trat dann in den Gemeindeschuldienst der Stadt Berlin. Oktober 1889 über-nahm er einen mathematischen Kursus an der Städtischen Handwerkerschule und Ostern 1891 trat er als wissen-schaftlicher Hilfslehrer in die VII. Realschule ein. Ostern 1893 zum Oberlehrer ernannt, wurde er der VII. Real-schule zugewiesen. Später ist er an der IV. Realschule. Er hat geschrieben: „Zum Jubiläum der vierten Real-schule (Jahn-Realschule) 1887-1912.“ Berlin 1913. 24 S. (Programm Berlin 4. Realschule.) Aus: Programm Berlin 7. Realschule 1894. Neumann, Michael Geboren den 22. September 1851 zu Pontschau, Kreis Preuß. Stargardt, besuchte die Elementarschule seines Heimatortes und die höhere Bürgerschule in Preuß. Stargardt. Michaelis 1869 trat er in das Kgl. Lehrerseminar in Graudenz ein, aus dem er Ostern 1872 mit dem Zeugnis der Reife entlassen wurde. Hierauf fungierte er als Lehrer in Rheda und Czechocin, Kreis Neustadt, in Stanischewo, Kreis Karthaus, in Neufietz, Kreis Berent und zuletzt als Hauptlehrer in Lesnian, Kreis Marienwerder. Von Ostern 1879 bis Juli 1880 besuchte er das Kgl. akademische Institut für Kirchenmusik in Berlin und nahm von Oktober 1881 bis Ostern 1882 an dem Kursus in der Kgl. Turnlehrer-Bildungsanstalt, sowie an dem damit verbundenen Zeichen- und Schreibkursus dort teil. November 1883 wurde er an das Kgl. Gymnasium zu Wongrowitz provisorisch berufen und vom 1. Oktober

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1885 ab als technischer Lehrer definitiv angestellt. Michaelis 1888 wechselte er an das Gymnasium zu Ostrowo über. – Aus: Programm Wongrowitz Gymnasium 1886 und Ostrowo Gymnasium 1889 und 1895. Neumann, Otto Dr. phil., geboren am 27. November 1819, unterrichtete seit 1835 an verschiedenen Privatschulen und war von Ostern 1857 bis Ostern 1870 als Hilfslehrer der Vorschule tätig. Nach der Trennung wurde er an der Realschule weiter beschäftigt. Michaelis 1877 trat er in den Ruhestand. Er starb am 8. März 1884. Aus: Programm Berlin Friedrichs-Gymnasium 1900. Neumann, Otto Geboren am 10. Juli 1864 zu Abbendorf im Kreise Westpriegnitz, war nach der Ausbildung auf dem Seminar zu Kyritz fünf Jahre lang Lehrer der einklassigen Schule zu Selbelang im Kreise West-Havelland. Ostern 1889 nach Schöneberg berufen, wurde er am 1. April 1892 an die hiesige Knaben-Mittelschule und am 1. April 1903 an die Vorschule des Werner Siemens-Realgymnasiums versetzt. Aus: Programm Schöneberg Siemens-Realgymnasium 1905. Neumann, Otto Otto Eduard Ferdinand Neumann, geboren am 19. September 1801 zu Birkenfeld bei Nordenburg in Ostpreußen auf dem väterlichen Gute. Seinen ersten Unterricht erhielt er von Prediger Schenkel in Drengfurth. Von 1810 an besuchte er das Friedrichs-Kollegium zu Königsberg i. Pr., von 1813 an aber die Lateinische Schule zu Rasten-burg, weil sein Vater bei dieser Stadt eine Pachtung übernommen hatte. 1820 bezog er in Königsberg die Alber-tina, um Theologie und Pädagogik zu studieren. Wie sehr ihn letztere anzog, beweist der Umstand, dass er drei Jahre lang als Mitglied des pädagogischen Seminars zu Herbarts Füssen sass. Ausserdem fesselte ihn besonders der bedeutende Philologie Lobeck, auf dessen Verwendung er auch 1825 an der Petrischule zu Danzig eine Oberlehrerstelle erhielt. Das Jahr 1839 war der Wendepunkt seines Wirkens. Er wurde vom damaligen Kurato-rium der von Conradischen Stiftung zum Direktor des Schul- und Erziehungsinstituts in Jenkau berufen. So begann er denn Michaelis 1839 sein neues Amt. Nach einem Rescript des Ministers Eichhorn vom 28. April 1842 musste die Lehranstalt zu einer „höheren Bürgerschule“ umgewandelt werden, ferner auch das Alumnat in eine Pensionsanstalt nach den neueren Ansprüchen umgewandelt werden. Er arbeitete nun eine Hausordnung für das Institut aus, die wohl modifiziert worden ist, aber deren Grundgedanken noch heute gelten. Eine weitere Frucht seiner Tätigkeit war der der neuen Einrichtung der Schule angepasste Lehrplan. Nach der durch das Mini-sterium erfolgten Bestätigung des Status der Stiftung vom 8. Mai 1844 machte er dann die Neuerungen dem Pu-blikum bekannt. Er hatte schon 1843 die öffentlichen Prüfungen wieder eingeführt, die ihm für Schüler, Lehrer und die Teilnahme des Publikums am Conradinum von Wert erschienen. Am Schlusse desselben erstattete er bis 1864, wo wieder jährliche Programme erscheinen mussten, den Jahresbericht. Er unterrichtete vor allem in Religion, aber auch deutsche wie lateinische Sprache und Geschichte. 1846 konnte er die 4., 1861 die 5. Klasse (Sekunda) der höheren Bürgerschule einrichten. Am 12. Juli 1852 konnte die Anstalt ihr fünfzigjähriges Jubi-läum begehen, bei der der Direktor die Festrede hielt, in welcher er die Erziehungsgrundsätze der neuesten Zeit und seine eigenen darlegte. 1863 konnte er endlich die Revision der Schule von Seiten des Staates beantragen und nach derselben wurde die erste Abiturientenprüfung abgenommen. Da er aber trotz allen Erfolges nicht in allen Dingen mit dem Unterrichtsministerium im Einklang war, er sich wohl auch zu alt fühlte, gewohnte Pfade zu verlassen, trat er zu Michaelis 1868 in den Ruhestand. Er wohnte zuerst in Danzig und, nachdem seine Lebensgefährtin schwer erkrankte, zog er zu seinem Schwiegersohn 1876 nach Neubrück an der Spree. In Neu-brück war es ihm vergönnt, am 28. August 1878 die goldene Hochzeit zu feiern. 1886 ergriff ihn in Frankfurt/O. eine Gehirnkrankheit, die ihn ans Bett fesselte und in Folge deren er am 9. Juli 1887 sanft entschlief. Im Jahre 1852 verfasste er eine „Darstellung der von Conradischen Stiftung von ihrem Entstehem bis zur fünfzigjährigen Stiftungsfeier des Provinzial-Instituts am 12. Juli 1852.“ Aus: Programm Jenkau Realprogymnasium 1888. Neumann, Paul Geboren am 12. September 1877 zu Maldwin, Kreis Regenwalde, als Sohn des Superintendenten Paul Neumann. Er besuchte das Gymnasium zu Köslin und das zu Kolberg, wo er Ostern 1897 das Zeugnis der Reife erhielt. Dann studierte er in Erlangen, Berlin und Greifswald Deutsch, Geschichte und Erdkunde. 1901 wurde er in Greifswald zum Dr. phil. promoviert und bestand dort auch die Staatsprüfung für das höhere Lehrfach. Das

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Seminarjahr leistete er in Stolp und am Marienstiftsgymnasium in Stettin ab, das Probejahr an den Gymnasien zu Greifenberg und Kolberg. Wird dann an das Gymnasium zu Stolp versetzt. Hier veröffentlicht er: „Die Geschichte des Stolper Gymnasiums von 1857-1907. Festschrift zur Jubiläumsfeier des Stolper Gymnasiums von 19. bis 21. April 1907. 1. Teil.“ Stolp 1907. 47 S. mit Abbildungen. Aus: Programm Greifenberg i. P. Gymnasium 1904 und Stolp Gymnasium 1905. Neumann, Paul Geboren am 3. Juni 1885 zu Wartenburg (Ostpreußen), besuchte von 1898 bis 1905 die Oberrealschule zu St. Petri in Danzig, studierte von 1908 ab auf den Universitäten zu Berlin und Königsberg i. Pr. neuere Sprachen und Deutsch. Die Staatsprüfung bestand er zu Weihnachten 1911. Am 7. Februar 1912 wurde er vertretungswei-se an das Realprogymnasium zu Kulmsee berufen. Dem pädagogischen Seminar in Graudenz überwiesen, erhielt er am 1. April 1912 die Verwaltung einer wissenschaftlichen Hilfslehrerstelle am Realprogymnasium zu Kulm-see. – Aus: Programm Kulmsee Realprogymnasium 1913. Neumann, Paul Geboren am 20. Juli 1887 zu Paderborn, besuchte das Gymnasium zu Coesfeld und bestand hier Ostern 1906 die Reifeprüfung. Nachdem er dann auf der Universität Münster die alten Sprachen und Englisch studiert hatte, leistete er am Städtischen Gymnasium und Realgymnasium zu Münster i. W. das Seminar- und Probejahr ab. Wird dann an das Gymnasium zu Gütersloh versetzt. – Aus: Programm Gütersloh Gymnasium 1915. Neumann, Reinhold Wurde am 13. September 1873 zu Kolberg geboren. Vorgebildet auf dem dortigen Gymnasium, studierte er in Berlin, Greifswald und wiederum in Berlin von Ostern 1893 bis Ostern 1898 Theologie und Geschichte. Zu Ostern 1896 wurde er in Greifswald zum Dr. phil. promoviert auf Grund seiner Dissertation: „Die Politik der Vermittlungspartei im Jahre 1552 bis zum Beginn der Verhandlungen zu Passau“ und bestand im November 1899 die erste theologische Prüfung. Von Michaelis 1900 bis Michaelis 1902 war er zwecks Ausbildung zum Religionslehrer in Magdeburg in dem mit dem Pädagogium zum Kloster Unser Lieben Frauen verbundenen Kandidaten-Konvikt. Im Februar 1903 bestand er das Examen pro facultate docendi mit der Lehrberechtigung in Religion, Hebräisch und Geschichte für die erste Stufe. Von Ostern bis Michaelis 1903 war er wissenschaftlicher Hilfslehrer am städtischen Kaiser Friedrich-Realgymnasium nebst Realschule in Rixdorf und bis Michaelis 1906 Oberlehrer an der gleichen Anstalt. Nach Ablegung einer Erweiterungsprüfung in Erdkunde für die erste Stufe und in Deutsch für die zweite Stufe im Januar 1906 wurde er Michaelis 1906 an das städtische Mommsen-Gym-nasium zu Charlottenburg berufen. – Aus: Programm Charlottenburg Mommsen-Gymnasium 1907. Neumann, Richard Geboren in Leutersdorf bei Zittau am 8. Mai 1854 als Sohn des Fabrikanten August Neumann, besuchte von 1866 bis 1873 das Gymnasium zu Zittau, studierte, mit dem Reifezeugnis entlassen, von da bis 1880 auf den Universitäten München, Würzburg, Heidelberg und Leipzig Naturwissenschaft und Philosophie, promovierte 1878, bestand 1880 das akademische Staatsexamen für Kandidaten des höheren Schulamts in der naturhistori-schen-chemischen Sektion in Leipzig, war von August 1881 bis Michaelis 1882 Probekandidat in Zittau, erst am vereinigten Johanneum, später am Gymnasium und wurde Ostern 1883 an das Gymnasium zu Bautzen versetzt. Hier veröffentlicht er: „Aus Leben, Sage und Geschichte der Eibe in allgemeinverständlicher Darstellung.“ Bautzen 1908. 31 S. und 2 Tafeln. (Programm Bautzen Gymnasium.) Neumann, Richard Karl Wilhelm Geboren den 6. März 1859 zu Strasburg in der Uckermark, Sohn des zur Zeit in Wettin wohnenden Rentiers Hern E. Neumann, besuchte die Gymnasien zu Königsberg in der Neumark und zu Prenzlau, zuletzt die Lateinische Hauptschule zu Halle a. S., die er Michaelis 1877 mit dem Zeugnis der Reife verliess. er widmete sich von da ab bis Ostern 1881 auf der Universität zu Halle dem Studium der Philologie, war dann zwei Jahre wissenschaftlicher Lehrer an der Ackerbauschule zu Badersleben und bestand im Juni 1883 in Halle die Prüfung pro facultate docendi. Das Probejahr leistete er von Ostern 1884 bis Ostern 1885 am städtischen Gymnasium zu

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Halle ab und wurde darauf an derselben Anstalt als wissenschaftlicher Hilfslehrer angestellt, in welcher Stellung er bis Michaelis 1885 verblieb. Wird dann an das Progymnasium zu Weissenfels berufen und geht später an das Gymnasium zu Bautzen über. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Die Entstehung und gegenwärtige Bedeutung des neugriechischen Volkes. Weissenfels 1894. 25 S.

(Programm Weissenfels Progymnasium.) 2) Verzeichnis der Schüler-Bibliothek der Ober-Realschule zu Weissenfels. Weissenfels 1900. 39 S.

(Programm Weissenfels Oberrealschule.) 3) Alte Steinkreuze in der Gegend der mittleren Saale. Weissenfels 1907. 21 S. u. 1 Taf. (Programm Weissen-

fels Oberrealschule.) 4) Aus Leben, Sage und Geschichte der Eibe in allgemeinverständlicher Darstellung. Bautzen 1908. 31 S. u. 2

Taf. (Programm Bautzen Gymnasium.) Aus: Programm Weissenfels Progymnasium 1886. Aus: Programm Bautzen Gymnasium 1883.

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Neumann, Richard Hugo Robert Geboren am 1. Juli 1849 zu Hirschberg in Schlesien, Sohn eines Horndrechslermeisters, vorgebildet auf dem dortigen Gymnasium, studierte von Ostern 1868 bis Michaelis 1871 in Halle Philologie und bestand am 16. De-zember 1873 die Staatsprüfung. Ostern 1874 trat er am Gymnasium zu Erfurt als Probekandidat und wissen-schaftlicher Hilfslehrer ein, ging Ostern 1875 als ordentlicher Lehrer an das Gymnasium zu Cottbus, Ostern 1876 an das Gymnasium und Realgymnasium in Landsberg an der Warthe. Hier wurde er 1883 Oberlehrer, am 16. März 1893 zum Professor ernannt. Er starb im Amte am 17. September 1903. Aus: Programm Erfurt Gymnasium 1911 FS. Neumann, Robert Geboren 1864 zu Kowahlen in Ostpreußen, besuchte das Gymnasium zu Tilsit, studierte von 1884 bis 1887 zu Königsberg i. Pr. Theologie. Hier bestand er im Oktober 1887 die Prüfung pro licentia concionandi, setzte dann seine Studien in Berlin fort und legte im Mai 1889 die Prüfung pro facultate docendi ab. Vom 1. Oktober dieses Jahres ab genügte er seiner Militärpflicht. Michaelis 1890 trat er sein Seminarjahr am Königstädtischen Gymna-sium, 1891 sein Probejahr am Falk-Realgymnasium zu Berlin an. Michaelis 1892 wurde er als Oberlehrer an die VII. Realschule berufen und Ostern 1902 an das Königstädtische Realgymnasium versetzt. 1910 geht er an das Sophien-Gymnasium über. Von ihm sind ausser kleinen Aufsätzen in der Wochenschrift für klassische Philolo-gie, den Mitteilungen aus der historischen Literatur und der Zeitschrift für Bücherfreunde als wissenschaftliche Beilagen zu den Oster-Programmen die Abhandlungen erschienen: 1) Der evangelische Religionsunterricht im Zeitalter der Reformation. Berlin 1899. 26 S. (Programm Berlin 7.

Realschule.) 2) Goethe und Fichte. Berlin 1904. 35 S. (Programm Berlin Königstädtisches Realgymnasium.) 3) Herder und der Kampf gegen die Kantischen Irrlehren an der Universität Jena. Berlin 1911. 25 S.

(Programm Berlin Sophien-Gymnasium 1911. Aus: Programm Berlin Sophien-Gymnasium 1911. Neumann, Rudolf Geboren den 28. August 1845 zu Gollin in Westpreußen, erhielt seine Schulbildung auf dem Kgl. Gymnasium zu Deutsch-Krone, studierte von 1865 an auf den Universitäten Greifswald und Breslau hauptsächlich Geschichte und klassische Sprachen. In Breslau promovierte er 1870 zum Dr. phil. und legte dort auch 1871 das Examen pro facultate docendi ab, nachdem er durch die Kriegsjahre 1866 und 1870 nicht unerheblich in der Beendigung seiner Studien aufgehalten wurde. Von Michaelis 1871 bis Ostern 1872 ist er als Mitglied des Kgl. Seminars für gelehrte Schulen und Lehrer am Marienstiftsgymnasium in Stettin beschäftigt und von Ostern bis Michaelis 1872 am Gymnasium zu Neustettin als wissenschaftlicher Hilfslehrer tätig. Von dort erhält er einen Ruf als or-dentlicher Lehrer an die Realschule I. Ordnung zu Erfurt, wo er bis Michaelis 1873 wirkt. Von diesem Zeitpunkt an ist er als ordentlicher Lehrer an der Realschulabteilung der Musterschule zu Frankfurt a. Main angestellt. Am 11. Februar 1882 wird er hier zum Oberlehrer befördert, am 27. März 1893 zum Professor ernannt und erhält den rang der Räte IV. Klasse am 1. Oktober 1897. An Schriften hat er veröffentlicht: 1) De Sancto Hugone, abbate sexto Cluniacensi. Part. I. Breslau 1870. (Diss. inaug.) 2) Hugo I. der Heilige, Abt von Cluny. 1. Teil. Frankfurt/M. 1879. 48 S. (Programm Frankfurt/M. Muster-

schule.) 3) Zur Geschichte des deutschen Bauernkriegs. Frankfurt/M. 1882. 26 S. (Progr. Frankfurt/M. Musterschule.) Aus: Programm Frankfurt/M. Musterschule 1903 FS. Neumann, Rudolf Geboren am 25. Januar 1889 zu Glogau, bestand die Reifeprüfung am Kgl. Friedrichs-Gymnasium zu Breslau am 11. März 1907. Er studierte insbesondere deutsche Sprachwissenschaft und Geschichte an den Universitäten zu Breslau, Leipzig und München. Er bestand die Lehramtsprüfung am 19. Dezember 1911, die Turnlehrerprü-fung am 15. März 1913. Sein Seminarjahr leistete er von Ostern 1912 bis Ostern 1913 an der Oberrealschule zu Breslau ab, sein Probejahr von Ostern 1913 bis Ostern 1914 am Realgymnasium zu Striegau, dem Johannesgym-nasium in Breslau und der Realschule zu Haynau in Schlesien, wo er gleichzeitig Alumnatsinspektor am dorti-gen Schüleralumnat war. Wird dann an das Realgymnasium zu Sprottau versetzt. Aus: Programm Sprottau Realgymnasium 1915.

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Neumann, Theodor Geboren im Februar 1860 zu Pirna in Sachsen, Sohn des verstorbenen Kantors und Lehrers Julius Robert Neu-mann daselbst, besuchte bis 1873 die Bürgerschule, bis Ostern 1877 die städtische Realschule seiner Vaterstadt und dann die Annenschule (Realgymnasium) zu Dresden., wo er Ostern 1880 die Reifeprüfung ablegte. Nach-dem er seiner Militärpflicht genügt hatte, studierte er an der Universität Leipzig Naturwissenschaften und Mathe-matik. Im Jahre 1885 verlieh ihm die philosophische Fakultät dieser Universität auf Grund einer Dissertation aus dem Gebiete der Zoologie die Doktorwürde und bestand im Sommer 1886 vor der Wissenschaftlichen Prüfungs-kommission das Staatsexamen. Dann unterrichtete er am Gymnasium zu Freiburg in Baden als Volontär (Probe-kandidat). Im Sommer 1887 folgte er einer Einladung amerikanischer Freunde nach den Vereinigten Staaten und lehrte während der nächsten Jahre an den folgenden Anstalten: Cook Conty Normal School in Englewood, Ill., Riverview Military Academy in Poughkeepsie, N.Y., Hotchkiss School in Lakeville, Conn. Im Sommer 1893 beteiligte er sich an den Arbeiten der zur Grenzregulierung nach Alaska entsandten Kommission und im Jahre 1897 wurde er zum Leiter der biologischen Abteilung einer wissenschaftlichen Expedition nach dem nordwest-lichen Teil von Montana ernannt. Zuletzt war er als Honorary Doctorale Fellow der Universität Chicago am Zoologischen Institut dieser Hochschule tätig. Im Sommer 1899 kehrte er nach Deutschland zurück, unterrichtete erst am Kaiserlichen Lyceum zu Colmar im Elsass und wurde Ostern 1900 an die Musterschule zu Frankfurt am Main berufen, wo seine endgültige Anstellung als Oberlehrer für Naturwissenschaften am 1. Oktober 1900 erfolgte. An wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlichte er in den „Transactions of the Vasar Scientific Society“ zu Poughkeepsie, N.Y.: Poisonous Snakes and Snake Poison. – Universal Languages. – Artists and Artisans in the Feathered World. – The Language of Monkeys in the Light of Darwinism. – Entoparasites and Hygiene. Aus: Programm Frankfurt/M. Musterschule 1901 und 1903 FS. Neumann, Walther Ich, Walther Neumann, wurde am 23. Juni 1852 zu Bleckendorf in der Provinz Sachsen geboren. Meine Vorbil-dung für die Universität erhielt ich auf der Lateinischen Hauptschule der Franckeschen Stiftungen in Halle a. S., welche ich Michaelis 1876 mit dem Zeugnis der Reife verliess, um in Halle und Berlin klassische Philologie, Ar-chäologie und Deutsch zu studieren. Im Dezember 1878 bestand ich vor der wissenschaftlichen Prüfungskom-mission für die Provinz Sachsen das Examen pro facultate docendi, worauf ich Ostern 1879 am Wilhelms-Gym-nasium zu Eberswalde als Hilfslehrer angestellt wurde. Der genannten Anstalt habe ich dann noch bis Ostern 1890 als ordentlicher Lehrer angehört. Durch Dekret des Herzogl. S. Staatsministeriums vom 19. Januar 1890 wurde ich als Oberlehrer an das Gymnasium Casimirianum vom 1. April 1890 an berufen. Meiner Militärpflicht als Einjährig-Freiwilliger genügte ich vom 1. April 1874 bis 31. März 1875. – 1893 wurde er zum Professor ernannt. Er hat veröffentlicht: „Die Entwickelung des Philoktet-Mythos mit besonderer Berücksichtigung seiner Behandlung durch Sophokles.“ Coburg 1893. 44 S. (Programm Coburg Gymnasium.) Aus: Programm Coburg Gymnasium 1891. Neumann, Walter Wurde am 18. Oktober 1880 in Ohlau in Schlesien geboren. Er besuchte zuerst die Volksschule, dann das Kgl. Gymnasium zu Ohlau, das er Ostern 1901 mit dem Zeugnis der Reife verliess, um in Breslau und Greifswald neuere Sprachen und Latein zu studieren. Am 3. März 1905 promovierte er in Greifswald zum Dr. phil. und bestand dort auch am 20. September 1907 das Staatsexamen. Von Michaelis 1907 bis Ostern 1908 war er am Magdalenen-Gymnasium zu Breslau, von Ostern 1908 bis Ostern 1909 an der Oberrealschule zu Freiburg in Schlesien, von Ostern 1909 bis Ostern 1910 am Progymnasium zu Goldberg in Schlesien vertretungsweise mit der Verwaltung von Oberlehrerstellen beschäftigt. Ostern 1910 wurde er als Oberlehrer an die Oberrealschule zu Görlitz gewählt. – Aus: Programm Görlitz Oberrealschule 1911. Neumann, Wilhelm Geboren zu Jägersfelde in Pommern am 8. März 1858, besuchte die Volksschule seines Heimatortes und wurde dann auf der Präparandenanstalt zu Sommerfeld für die Aufnahme in ein Lehrerseminar vorgebildet. Von Micha-elis 1875 ab besuchte er ein solches zu Königsberg in der Neumark und wurde, nachdem er Michaelis 1878 die Lehrerprüfung bestanden, von der Kgl. Regierung zu Frankfurt a. O. zum Lehrer an der Volksschule zu Bärwal-de in der Neumark designiert, welches Amt er bis Ende November 1879 verwaltete. Nach vorhergegangener Bewerbung erhielt er darauf am 1. Dezember 1879 eine Anstellung an der Volksschule Ia zu Guben und am 1. November 1880 wurde er als provisorischer Lehrer an die Vorschule des Gymnasium berufen. Aus: Programm Guben Gymnasium 1881.

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Neumann, Wilhelm Ferdinand Geboren den 10. Dezember 1838 zu Sorau in der Lausitz, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt und stu-dierte dann auf den Universitäten zu Halle und Berlin. In Berlin wurde er 1863 auf Grund seiner Dissertation: „De Platonico quem vocant Parmenide“ zum Dr. phil. promoviert und 1864 pro facultate docendi geprüft. Während seines Probejahres verwaltete er die Stelle des fünften ordentlichen Lehrers in Luckau, war dann 1 ½ Jahre zweiter Adjunkt am Pädagogium zu Putbus und bekleidete darauf wieder am Gymnasium zu Luckau die Stelle zuerst des vierten, später des ersten ordentlichen Lehrers. Ostern 1871-1873 war er dritter Oberlehrer am Gymnasium zu Pyritz. Studienhalber hielt er sich dann ein Jahr lang in der Schweiz und in Italien auf, verwaltete nach seiner Rückkehr ein halbes Jahr die Stelle des zweiten ordentlichen Lehrers am Gymnasium zu Wittstock und darauf 13 Jahre lang eine Oberlehrerstelle am Gymnasium zu Groß-Strehlitz. Michaelis 1887 wurde er als erster Oberlehrer an das Realgymnasium zu Reichenbach berufen und verblieb dort bis Ostern 1889. Unter dem 5. Februar 1889 wurde ihm das Prädikat „Professor“ verliehen. Er ging dann an das Wilhelms-Gymnasium nach Breslau. Ausser der oben genannten Dissertation hat er veröffentlicht: „Über die Betonung der Fremdwörter im Deutschen“. Berlin 1881. 12 S. (Programm Groß-Strehlitz Gymnasium.) Aus: Programm Groß-Strehlitz Gymnasium 1875 und Breslau Wilhelms-Gymnasium 1890. Neumeister, Johannes Maximilian Geboren am 12. Oktober 1867 zu Chemnitz, besuchte von Ostern 1878 bis Ostern 1887 das Kgl. Gymnasium seiner Vaterstadt. Nach Ableistung seiner Militärpflicht studierte er von Ostern 1888 bis Ostern 1891 in Leipzig Theologie und bestand am 2. März 1891 sein erstes theologisches Examen. Nach einer kurzen Hauslehrertätig-keit wurde er Pfingsten 1891 an unserer Schule als Gymnasiallehrer angestellt. Am 4. Mai 1893 bestand er die zweite theologische Prüfung und ging am 30. April 1894 als Divisionsprediger nach Dresden. Am 1. Juni 1898 wurde er als Divisionspfarrer nach Leipzig versetzt und unterm 18. Dezember 1899 zum Militäroberpfarrer befördert. – Aus: Programm Leipzig Albert-Gymnasium 1905 FS. Neumeister, Rudolf Ich, Rudolph Neumeister, wurde am 29. Januar 1883 als Sohn des Baumeisters Oskar Neumeister in Breiten-brunn im Erzgebirge geboren. Bis zu meinem 11. Jahre wurde ich in der Volksschule zu Moritzburg-Eisenberg erzogen. Sodann besuchte ich zwei Jahre die Herrnhuter Knabenschule zu Klein-Welka bei Bautzen, um nach sieben Jahren Unterricht am Kgl. Realgymnasium zu Döbeln 1903 mich der Reifeprüfung zu unterziehen. Vom Sommersemester 1903 bis Wintersemester 1904/05 studierte ich neuere Sprachen in Leipzig, vom Sommerseme-ster 1905 bis Sommersemester 1906 in Erlangen, wo ich auf Grund einer mittelenglischen Dialektuntersuchung promovierte und hierauf vom Wintersemester 1906/07 bis Sommersemester 1907 wieder in Leipzig studierte. Am 29. und 30. Oktober 1907 unterzog ich mich mit Erfolg der Prüfung für das höhere Lehramt. – Ausserdem war ich Juli und August 1907 in London und gehörte vom Wintersemester 1906/07 bis Sommersemester 1907 als ordentliches Mitglied der neusprachlichen Abteilung des Kgl. praktisch-pädagogischen Seminars an. Nach seinem Probejahr am Realgymnasium zu Freiberg i. S. wurde er Ostern 1909 als Oberlehrer an das Herzogl. Realgymnasium zu Altenburg berufen und ging von dort 1910 an die Oberrealschule I in Kiel über. Aus: Programm Freiberg i. Sa. Realgymnasium 1908 und Kiel Oberrealschule 1 1911. Neumueller, Georg Georg Neumüller, geboren am 2. März 1825 zu Seyda im Regierungsbezirk Merseburg als Sohn des dortigen Amts-Wundarztes G. Neumüller. Er besuchte das Gymnasium zu Wittenberg von Quarta an und erwarb sich Ostern 1844 das Zeugnis der Reife. Danach studierte er Mathematik und Naturwissenschaften an der Universität Halle. Im Jahre 1847 bestand er in Halle die Prüfung pro facultate docendi und wurde auf Grund der Dissertation „De lineis catenariis“ zum Dr. phil. promoviert. Sein Probejahr hielt er am Köllnischen Realgymnasium in Ber-lin von 1848 bis 1849. Nach Ablauf des Probejahres, Ostern 1849, wurde er mit der Vertretung des Oberlehrers Graßmann an der städtischen höheren Töchterschule in Stettin für ein Jahr betraut und dann als wissenschaftli-cher Hilfslehrer am Gymnasium zu Wittenberg angestellt. Ostern 1851 wurde er als Schuldirektor nach Naum-burg berufen. Das Amt des Schuldirektors erstreckte sich zunächst auf die Bürger-, Knaben- und Stadt-Armen-schule. Ausser der Herstellung eine Einheit im Elementarschulwesen wurde von beiden Stadtbehörden Naum-burgs die Errichtung einer Realschule als Zielpunkt hingestellt. Der eine Zielpunkt, die Herstellung einer Einheit im Elementar-Schulwesen der Stadt erschien zweckmässig nach Lage der damaligen Verhältnisse erreicht, und die eingetretenen Veränderungen wurden in der von dem Schuldirektor ausgearbeiteten Druckschrift: „Entwicke-lungsgang und gegenwärtige Lage des Schulwesens in Naumburg 1862“ übersichtlich dargestellt. Die höhere

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Bürgerschule wurde Ostern 1863 eröffnet und der Direktor Dr. Neumüller unter dem 15. März 1865 zum Rektor berufen. 1876 konnte er sein 25-jähriges Amtsjubiläum seiner Naumburger Zeit feiern. Am 18. Mai 1885 warf ihn ein Schlaganfall auf das Krankenlager, von dem er sich nicht mehr richtig erholen konnte und um seine Versetzung in den Ruhestand bat. Dies wurde ihm zum 1. Oktober 1886 gewährt. Er starb am 10. Dezember 1887 in Naumburg. Ausser der oben erwähnten Schrift hat er an Abhandlungen in den Schulprogrammen der höheren Bürgerschule zu Naumburg veröffentlicht: 1) Maßgebende Bestimmung über die höhere Bürgerschulen, abgedruckt aus der Unterrichts- und

Prüfungsordnung vom 6. Oktober 1869. Naumburg 1866. S. 3-6. 2) Rückblick auf den Briefwechsel Philipp Melanchthons mit Nicolaus Medler (Naumburg. C. R.) Naumburg

1867. S. 3-14. 3) Elemente der praktischen Arithmetik von D. Nicolaus Medler. Weißenfels 1564. Naumburg 1868. 16 S. 4) Die Naumburger Schule bei St. Wenzel, Mitteilung aus: Dr. L. Wiese, Das höhere Schulwesen in Preußen.

II. Naumburg 1872. 9 S. 5) Bemerkungen zu einer Viereckaufgabe. Naumburg 1873. 4 S. u. 1 Taf. 6) Antrittsrede des Rektors M. Lorch 1744. Naumburg 1874. 7) Mitteilungen des Rektors Milke über die Friedrichstagssstiftung 1758. Naumburg 1875. 8) Bericht des Rektors M. Bursmann an den Rat zu Naumburg 1554. Naumburg 1878. S. 3-6. 9) Welcher form vnd gestalt die Schul bey s. Wentzel geordnet vnd gehalten werde, kurtzer Bericht (1554).

Naumburg 1879. S. 3-7. 10) Reliquiae Scholae Numburgensis Senatoriae. (Die Schulfeier am Reformationsfeste vom Jahre 1717 ab.)

Naumburg 1880. S. 3-8. 11) Gliederung der Realschule und ihre Stellung zu Berufskreisen. Naumburg1881. S. 3-9. 12) Die Anfänge einer Realschule in Naumburg. Naumburg 1882. S. 3-6. 13) Gliederung der Realschule und ihre Stellung zu Berufskreisen. Naumburg 1882. S. 7-8. 14) Allgemeine Bestimmungen, betreffend die mit höheren Lehranstalten verbundenen Vorschulen.

Ministerialerlaß v. 23. April. 1883. Naumburg 1883. S. 3-6. Aus: Programm Naumburg Höhere Bürgerschule 1887 und Realgymnasium 1914. Neun, Artur 1885 in Berlin geboren, erwarb das Reifezeugnis auf der Friedrichs-Werderschen Oberrealschule in Berlin, studierte dort Mathematik und Naturwissenschaften und bestand im Februar 1910 in Berlin die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen. Von Ostern 1910 an legte er das Seminarjahr am Königstädtischen Realgymna-sium und das Probejahr am Köllnischen Gymnasium in Berlin ab. Ostern 1912 wurde er als Oberlehrer an die Realschule zu Finsterwalde berufen. – Aus: Programm Finsterwalde Realschule 1913. Neun, Johannes Geboren den 31. August 1770 zu Büdingen, Sohn des dortigen Ratsverwandten Johannes Neun, besuchte bis zu seinem 18. Lebensjahr die Provinzialschule. Da er aber sein Vorhaben, sich dem Studium der Theologie zu widmen, nicht ausführen konnte, übernahm er 1789 die Stelle eines Schreibgehilfen zu Hanau. Sein Wunsch, als Lehrer einen Wirkungskreis zu gewinnen, ging schon im Jahre 1790 in Erfüllung, indem ihm die Kantorstelle an der Schule zu Büdingen übertragen wurde. Als bei der Umgestaltung der Provinzialschule zu einem Landesgym-nasium im Jahre 1822 die vollständige Scheidung der Bürgerschule von der gelehrten Schule erfolgte, wurde Kantor Neun mit der ersten Stelle an der Bürgerschule und zugleich mit den Funktionen eines Schreib-, Rechen- und Gesanglehrers am Gymnasium und ihm der Titel „Oberlehrer“ verliehen. Im Jahre 1840 fand bei der öffent-lichen Prüfung der Bürgerschule kurz vor Pfingsten die Feier seines fünfzigjährigen Dienstjubiläums statt und im April 1842 trat er in Pension. Er starb am 8. März 1849. – Aus: Programm Büdingen Gymnasium 1850. Neuner, Hermann Friedrich Ludwig Geboren am 19. Februar 1864 zu Holzminden, erhielt Ostern 1885 das Reifezeugnis vom Gymnasium zu Wol-fenbüttel, studierte in Göttingen und Leipzig Philologie und Geschichte, bestand das Staatsexamen im August 1892 zu Braunschweig. Nach Absolvierung des Seminar- und Probejahres von 1895 bis 1898 war er Hilfslehrer am Gymnasium Martino-Katharineum und am Realgymnasium zu Braunschweig; von Ostern 1898 bis Ostern 1903 fungierte er als Oberlehrer am städtischen Progymnasium zu Gandersheim. Wird dann an das Gymnasium zu Helmstedt berufen. – Aus: Programm Helmstedt Gymnasium 1903.

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Neunzig, Rudolf Geboren den 9. Juli 1863 in Berlin, besuchte das Luisenstädtische Gymnasium, von dem er 1882 mit dem Zeug-nis der Reife entlassen wurde. Er studierte dann in Berlin klassische und neuere Sprachen. Nachdem er am 4. Juni 1889 das Examen pro facultate docendi bestanden hatte, leistete er von Michaelis 1889 bis Michaelis 1890 am Sophien-Gymnasium sein Probejahr ab und wurde nach neunjähriger Tätigkeit als wissenschaftlicher Hilfs-lehrer am Sophien- und am Luisenstädtischen Gymnasium Michaelis 1899 Oberlehrer am Dorotheenstädtischen Realgymnasium zu Berlin. Am 30. Juni 1908 wurde er zum Professor ernannt. Aus: Programm Berlin Dorotheenstädtisches Realgymnasium 1912. Neus, Kaspar Geboren 1830 in Oberhunden in Westfalen, erwarb das Reifezeugnis am Gymnasium zu Paderborn 1854, stu-dierte in Münster und leistete sein Probejahr seit Michaelis 1859 an der städtischen Realschule zu Münster und an dem städtischen Progymnasium in Schneidemühl ab. In Schneidemühl wurde er 1860 ordentlicher Lehrer, im Januar 1867 wurde er nach Deutsch-Krone versetzt und ist seit August 1871 Oberlehrer am Gymnasium zu Rössel. Er hat veröffentlicht: „Zur Methode des mathematischen Unterrichts auf Gymnassien.“ Deutsch-Krone 1871. 20 S. (Programm Deutsch-Krone Gymnasium.) - Aus: Programm Rössel Gymnasium 1892. Neus, Wilhelm Geboren den 11. Juli 1878 zu Rössel in Ostpreußen, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt und erhielt Ostern 1897 das Reifezeugnis. Er studierte dann an den Universitäten Breslau und Münster Mathematik, Physik, Erdkunde und bestand Ostern 1903 die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen. Sein Seminarjahr leistete er am Kgl. St. Matthias-Gymnasium zu Breslau ab und genügte dann seiner Militärpflicht. Das Probejahr legte er am Kgl. Gymnasium zu Neustadt in Oberschlesien ab und wurde am 1. April 1906 als Oberlehrer an das Kgl. Gymnasium zu Beuthen berufen. Am 1. Oktober 1911 wurde er in gleicher Eigenschaft an das Gymnasium zu Neustadt in Oberschlesien versetzt. – Aus: Programm Neustadt/O.-S. Gymnasium 1912. Neuscheller, Karl August Georg Geboren zu Tübingen am 15. November 1772, besuchte dort die Schule bis zu seinem vierzehnten Lebensjahre, ging dann nach Stuttgart, um Malerei zu studieren, zu welcher er von frühester Jugend an besondere Neigung gehabt hatte. Nach drei Jahren begab er sich mit seiner Mutter nach Stettin, wo sich sein Vater, ein Kaufmann, bereits früher niedergelassen hatte. Er setzte hier seine künstlerischen Studien fort, übte sich vorzüglich im Landschaftsmalen und in der Miniaturmalerei, und machte darauf bedeutende Reisen durch das nördliche Euro-pa. Nach dem Tode seines Vaters unternahm er eine Reise zu einem in der Nähe von Plock auf dem Lande wohnenden Verwandten. Da gerade zu dieser Zeit die Kgl. Domänen-Ländereien in Südpreußen vermessen und eingeteilt wurden, so benutzte er die Gelegenheit und beschäftigte sich mit solchen Vermessungen bis zum Aus-bruch des Krieges im Jahre 1806. Er blieb seitdem in Plock, arbeitete für die herzoglich Warschauische Präfektur daselbst, übernahm auch auf Verlangen des damaligen dortigen Gymnasial-Direktors Rose Privatunterricht im freien Handzeichnen und wurde im Jahre 1811 durch die oberste Schulbehörde des Herzogtums Warschau als Zeichenlehrer an dem Gymnasio zu Thorn angestellt. Hier verheiratete er sich im Jahre 1816 mit der Witwe des verstorbenen Neustädtischen Predigers Richter, deren zwei verwaiste Söhne er mit wahrhaft väterlicher Liebe umschloss. Aus seiner Ehe sind fünf Kinder, drei Töchter und zwei Söhne entsprossen. Er starb am 10. Juni 1832. - Aus: Programm Thorn Gymnasium 1833. Neuse, Richard Geboren am 4. September 1870 zu Northeim, Sohn des Kgl. Korpsroßarztes Heinrich Neuse, besuchte die Gymnasien zu Schleswig, Berlin, Breslau und Münster, wo er am 12. März 1888 die Reifeprüfung ablegte. Er studierte dann Sprachen, Geschichte und Erdkunde an den Universitäten Münster, Zürich und Berlin, wurde am 5. August 1892 in Münster auf Grund der Abhandlung: „Tempora und Modi bei Nicolaus von Strassburg“ zum Dr. phil. promoviert und bestand am 17. Februar 1893 die Oberlehrerprüfung. Das Seminar- und Probejahr absolvierte er an dem Gymnasium in Münster und dem Reform-Realgymnasium in Iserlohn. Hier wurde er Ostern 1899 als Oberlehrer angestellt, trat jedoch Ostern 1900 an das Reform-Realgymnasium in Altona über, von wo er an die K. Friedrich-Schule zu Charlottenburg berufen wurde. Ausser seiner Dissertation veröffentlich-

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te er eine Anzahl geographischer Artikel und Besprechungen für Encyklopädien und Zeitschriften, sowie eine Landeskunde der Britischen Inseln. (Leipzig, 1903.) - Aus: Programm Charlottenburg K. Friedr.-Schule 1903. Neuss, Josef Joseph Neuß, geboren den 15. Juli 1847 zu Köln, bezog, mit dem Zeugnis der Reife vom Gymnasium an Marzel-len zu Köln entlassen, Herbst 1866 die Akademie in Münster i. W. Nachdem er dort im Juli 1870 vor der philo-sophischen Fakultät promoviert hatte, legte er im Januar 1871 das Examen pro facultate docendi ab. Von Ostern 1871 bis Ostern 1872 hielt er am Gymnasium an der Apostelkirche zu Köln das vorschriftsmässige Probejahr ab und wurde dann im Herbst 1872 nach Beendigung seines einjährig-freiwilligen Militärjahres als kommissari-scher Lehrer dem Kgl. Gymnasium zu Bonn überwiesen. Diese Stellung gab er Herbst 1873 auf, um seine schon in Münster begonnenen Studien der modernen Sprachen mit mehr Muße fortzusetzen und zum Abschluss zu bringen. Nach Erreichung dieses Zieles übernahm er Herbst 1874 eine ordentliche Lehrerstelle an der damaligen Realschule II. Ordnung zu Essen, von wo er Ostern 1875 in gleicher Eigenschaft an die Realschule I. Ordnung zu Düsseldorf übertrat. Herbst 1876 wurde er als Oberlehrer an das Kaiser Wilhelms-Gymnasium zu Montabaur berufen, welches er Herbst 1883 verliess, um dem Rufe als Direktor des Realgymnasiums zu Aachen Folge zu leisten. Die feierliche Einführung in dieses Amt, welches er jetzt noch verwaltet, erfolgte am 14. November 1883. An Schriften sind von ihm im Druck erschienen: 1) Quaestiones Horatianae Grammaticae. Münster 1870. Diss. inaug. 2) Sur le Misanthrope de Molière. Analyse et observations critiques. Montabaur 1877. 19 S. (Programm

Montabaur Gymnasium.) 3) Bericht über die Einführung des Direktors. Aachen 1884. 5 S. (Programm Aachen realgymnasium.) 4) Die Feier des fünfzigjährigen Jubiläums des Realgymnasium zu Aachen. (Enthält auch die Geschichte der

Anstalt.) Aachen 1886. 30 S. (Programm Aachen Realgymnasium.) 5) Festrede zur Feier des 25-jährigen Regenten-Jubiläums Seiner Majestät des Kaisers und Königs. Aachen

1886. S. 31-38. (Programm Aachen Realgymnasium.) 6) Der deutsche Aufsatz am Realgymnasium. Aachen 1891. 35 S. (Programm Aachen Realgymnasium.) 7) Das Schulfest beim Einzuge in das neue Anstaltsgebäude. Aachen 1892. 11 S. (Programm Aachen

Realgymnasium.) 8) Religionslehrer Professor Dr. Philipp Degen, gestorben am 17. Februar 1897. Aachen 1897. S. 32-33.

(Programm Aachen Realgymnasium.) 9) Professor Hubert Marjan, gestorben am 10. November 1898. Aachen 1899. S. 38-39. (Programm Aachen

Realgymnasium.) 10) Städtisches Realgymnasium mit höherer Handelsschule zu Aachen. Festschrift zur Feier des 75-jährigen

Bestehens der Anstalt. Aachen 1910. (Programm Aachen Realgymnasium.) Aus: Programm Montabaur Gymnasium 1877 und Düsseldorf Realgymnasium 1888 FS. Neuss, Karl Wurde am 20. Februar 1888 zu Braunschweig geboren und ging nach Erwerbung der Berechtigung für den Ein-jährig-Freiwilligendienst nach Kassel. Hier besuchte er von 1906 bis 1909 zuerst die Zeichenlehrer-Abteilung der Kgl. Kunstakademie, dann die Malklasse. Nach Bestehen der Zeichenlehrer-Prüfung für höhere Lehranstal-ten kehrte er nach Braunschweig zurück, um dort vom Herbst 1909 bis 1910 sein Militärjahr abzuleisten. Im Winter 1910/11 nahm er an dem von der Universität Göttingen veranstalteten Turnlehrerkursen teil und trat dann nach bestandener Turnlehrerprüfung in die damals noch in Entwicklung befindliche Gaußschule als Hilfslehrer ein. Nach Teilnahme an einem akademischen Speilleiterkursus in Göttingen im Sommer 1913 erfolgte seine feste Anstellung an der Gauß-Realschule zu Braunschweig. Aus: Programm Braunschweig Gauß-Realschule 1914. Neutschel, Oskar Geboren den 15. Juni 1859 in Neisse, besuchte bis Ostern 1880 das Kgl. Wilhelms-Realgymnasium zu Reichen-bach in Schlesien, studierte dann an der Universität Breslau beschreibende Naturwissenschaften, Chemie, Geo-graphie und Mathematik. Im Jahre 1886 bestand er in Breslau die Prüfung pro facultate docendi, legte von Ostern 1886 bis Ostern 1887 sein Probejahr am Gymnasium zu Strehlen ab und verblieb daselbst bis Ostern 1889 als Hilfslehrer. Die damals trostlosen Anstellungsverhältnisse für Lehrer höherer Schulen bewogen ihn, im genannten Jahre eine längeren Urlaub in die Industriegegend von Oberschlesien zu nehmen. Während dieser Zeit war er in der Industrie und im Kaufmannsgewerbe beschäftigt, bis er am 1. November 1901 vom Kgl. Provin-

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zial-Schulkollegium als Hilfslehrer an das Kgl. Gymnasium nach Groß-Strehlitz berufen wurde. Ostern 1902 wurde er als Oberlehrer an der katholischen Realschule zu Breslau angestellt. Aus: Programm Breslau kath. Realschule 1903. Ney, Johann Hermann 1836 in Fulda geboren, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt und studierte darauf 3 ½ Jahre in Marburg klassische Philologie und Geschichte. Von Neujahr 1860 an war er Lehrer am Gymnasium zu Marburg, von wo er Ostern 1863 einer Berufung als ordentlicher Lehrer an das Gymynasium zu Meseritz in der Provinz Posen folgte. Aus dieser Stellung hat ihn der hiesige Magistrat in die erledigte Konrektorenstelle zu Lemgo berufen. Er hat veröffentlicht: „Vindiciae Claudianeae sive De Claudii Claudiani fide historica commentatio.“ Meseritz 1865. 37 S. (Programm Meseritz Gymnasium.) - Aus: Programm Lemgo Gymnasium 1869. Neydecker, Friedrich Geboren am 9. April 1800 zu Beeskow als Sohn des Post- und Bürgermeisters. Als elfjähriger Knabe verwaist, bezog er als Alumnus das Joachimsthalsche Gymnasium zu Berlin und wurde von dort zu Ostern 1819 zur Uni-versität entlassen. Zu Halle studierte er die Theologie und bestand auch nach dreijährigem Studium die erste theologische Prüfung. Doch der damals in Halle herrschende Rationalismus, wie er besonders durch Wegschei-der und Niemeyer vertreten wurde, war nicht geeignet, die Vorliebe des Jünglings für den geistlichen Beruf auf einen festen Grund zu stellen, noch sie zu erhalten. Nach Ablegung jener Prüfung wandte sich Neydecker mehr und mehr mathematischen und naturwissenschaftlichen Studien zu, unterrichtete auch vorzugsweise in diesen Fächern, als er in den folgenden Jahren, zuerst an der lateinischen Hauptschule, dann an der „Deutschen Schule“ in den Franckeschen Stiftungen Hilfslehrerstellen übernahm und zu Ostern 1826 als Adjunkt an das Joachims-thalsche Gymnasium zu Berlin berufen wurde. Er unterrichtete mit so gutem Erfolge, hatte sich im Laufe der Jahre so wacker an das Gebiet der von ihm auf der Universität nicht betriebenen Studien hineingearbeitet, dass er bereits am 16. Juli 1829 zum Mathematiker an der Ritterakademie zu Brandenburg erwählt und einige Zeit später auch zum Professor ernannt wurde. In dieser Stellung, welche ihm bald auch die Gründung eines eigenen Herdes ermöglichte, blieb Neydecker bis zur Auflösung der Ritter-Akademie. Anderthalb Jahre war er, auf Wartegeld gesetzt, ohne Amt, erst im Herbst 1850 trat er als vierter Oberlehrer an das evangel. Gymnasium zu Posen, wo er, bis zur ersten Oberlehrerstelle aufrückend, gerade noch 24 Jahre gewirkt hat. Zu Ostern 1873 wurde sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum festlich begangen und ihm der Rote Adlerorden 4. Klasse verliehen. Ein anhal-tendes Augenleiden wurde indessen seiner amtlichen Tätigkeit immer hinderlicher, und im Herbst 1874 trat Neudecker in den wohlverdienten Ruhestand. Er starb am 26. August 1880. Er hat geschrieben: 1) De locis geometricis, specimen I. Brandenburg 1834. 26 S. u. 1 Taf. (Programm Brandenburg Ritter-Akad.) 2) Über die Erziehung in Alumnaten. Posen 1853. 32 S. (Programm Posen Friedr.-Wilh.-Gymnasium.) 3) Leitfaden für den mathematischen Unterricht. 1854. Aus: Programm Posen Friedrich-Wilhelms-Gymnasium 1884 und Brandenburg, Ritter-Akademie 1881. Neye, Wilhelm Geboren den 7. Oktober 1856 zu Knobloch, Prov. Brandenburg, erwarb das Reifezeugnis am Realgymnasium zu Potsdam Ostern 1877. Er studierte dann an den Universitäten zu Berlin und zu Greifswald. Seine Staatsprüfung legte er am 8. Juli 1882 in Greifswald ab. Das Probejahr leistete er von Ostern 1883 bis Ostern 1884 am Realpro-gymnasium zu Nauen und wurde dann an das Gymnasium zu Mülheim/Ruhr versetzt. Aus: Programm Mülheim/Ruhr Gymnasium 1885. Nickel, Franz Geboren am 4. Februar 1888 zu Saarburg bei Trier, besuchte die Realgymnasien zu Krefeld und zu Hannover, bestand an letzterer die Reifeprüfung Ostern 1907. Er studierte in Hannover, Tübingen, München und Göttingen Mathematik und Naturwissenschaften und bestand im Oktober 1911 sein Staatsexamen. Zur Ableistung seines Seminarjahres wurde er an das K. Wilhelms-Gymnasium zu Hannover überwiesen. Aus: Programm Hannover K. Wilhelms-Gymnasium 1913.

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Nickel, Emil Geboren zu Lauenburg in Pommern am 7. Oktober 1860, besuchte das dortige Realprogymnasium, erwarb in Danzig auf dem Realgymnasium zu St. Petri und Pauli das Reifezeugnis und studierte von Michaelis 1879 an auf der Universität zu Berlin Naturwissenschaften und Mathematik. Nachdem er im Mai 1886 in Berlin das Examen pro facultate docendi gemacht hatte, leistete er von Ostern 1885 bis dahin 1886 an der Luisenstädtischen Ober-realschule in Berlin sein pädagogisches Probejahr ab und verblieb an dieser Anstalt als Hilfslehrer bis zu seiner Anstellung an der städtischen höheren Töchterschule in Forst Ostern 1896. Dieser Anstalt gehörte er bis zu seiner Berufung 1897 hierher an. Die Doktorpromotion erfolgte Ostern 1888 an der Universität Jena auf Grund einer Arbeit über die Farbenreaktionen der Kohlenstoffverbindungen. An Programm-Abhandlungen hat er ver-öffentlicht: 1) Über graphische Darstellungen in den Naturwissenschaften. Frankfurt/O. 1899. 31 S. (Programm Frankfurt

a. O. Oberschule.) 2) Geologische Ausflüge in Frankfurt a. O. und seine Umgebung nebst Ergänzungen aus der Geologie des

norddeutschen Flachlandes. Frankfurt a. O. 1906. (Programm Frankfurt/O. Realgymnasium.) Aus: Programm Frankfurt a. O. Oberschule (Realgymnasium) 1898. Nickel, Ottomar Geboren 1854 zu Halle a. S., besuchte das Kgl. Seminar zu Halberstadt, wo er Ostern 1874 die erste Lehrerprü-fung bestand. Ostern 1876 legte er die zweite Lehrerprüfung ab. 1874 bis 1875 war er Lehrer in Barleben bei Magdeburg und wurde dann an das Realgymnasium zu Nordhausen berufen, an welcher Anstalt er bis 1883 wirkte. Von 1884 bis 1885 war er an einer Gemeindeschule und dann an der Bürger-Knabenschule zu Charlot-tenburg beschäftigt. Von Michaelis 1888 bis Michaelis 1889 war er beurlaubt, um das Kgl. akademische Institut für Kirchenmusik zu besuchen, an welchem er sich die Befähigung für den Musikunterricht an höheren Lehran-stalten erwarb. Ostern 1890 wurde er als Vorschullehrer und Gesanglehrer an der Höheren Bürgerschule ange-stellt. – Aus: Programm Charlottenburg Städt. Höh. Bürgerschule 1891. Nickel, Paul Geboren am 2. Januar 1876 in Liebstadt, Kreis Mohrungen in Ostpreußen, besuchte die dortige Stadtschule. Seine Ausbildung für den Lehrerberuf erhielt er auf der Kgl. Präparanden-Anstalt zu Friedrichshof und auf dem Kgl. Schullehrerseminar zu Ortelsburg (1892-1895). Die erste Lehrerprüfung legte er dort im September 1895, die zweite am Seminar zu Waldau im Herbste 1898 ab. – Er war zuerst vom 7. Dezember 1895 bis 31. März 1897 Lehrer an der dreiklassigen Volksschule zu Kahlau, Kreis Mohrungen, darauf von März 1894 bis 31. 3. 1898 Lehrer an den städtischen Schulen in Mohrungen. Am 1. April 1908 trat er in den Gemeindeschuldienst der Gemeinde Steglitz über. Mit dem 1. Oktober 1911 wurde er vertretungsweise als Elementarlehrer an das Paul-sen-Realgymnasium übernommen und am 1. April 1912 an dieser Anstalt als Vorschullehrer angestellt. Im De-zember 1911 legte er in Berlin die Mittelschullehrerprüfung für Mathematik und Erdkunde, im November 1912 die Rektorprüfung ab. – Aus: Programm Steglitz Paulsen-Realgymnasium 1913. Nickel, Paul Geboren am 2. Mai 1882 in Zossen, erhielt seine Schulbildung auf der Bertram-Realschule und der Friedrichs-Werderschen Oberrealschule zu Berlin, die er Michaelis 1901 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Er studierte in Berlin Mathematik und Naturwissenschaften und bestand dort die Prüfung für das höhere Lehramt. Das Seminar-jahr leistete er am Andreas-Realgymnasium in Berlin, das Probejahr am Kgl. Gymnasium zu Landsberg a. W. ab. Am 1. April 1910 wurde er als Oberlehrer an der 14. Realschule zu Berlin angestellt. Vier Jahre später er-folgte seine Berufung an das Andreas-Realgymnasium. – Aus: Progr. Berlin Andreas-Realgymnasium 1915. Nickell, Gustav Geboren am 6. April 1883 zu Blankenburg a. H., bestand die Reifeprüfung Ostern 1902 auf dem Gymnasium zu Blankenburg und studierte darauf in München, Leipzig, Lausanne und Göttingen bis Ostern 1906 neuere Spra-chen. Februar 1907 bestand er die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen, leistete darauf das Seminarjahr von Ostern 1907 bis Ostern 1908 am Wilhelms-Gymnasium zu Braunschweig ab und genügte dann bis 1. April 1909 seiner Militärpflicht. Zur Ableistung des Probejahres wird er an die Landwirtschaftsschule zu Helmstedt überwiesen. – Aus: Programm Helmstedt Landwirtschafts-Schule 1910.

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Nicklas, Kurt Geboren am 12. Februar 1875 zu Dirschau (Westpreußen), besuchte bis 1888 das Realprogymnasium zu Dir-schau, dann das Kgl. Gymnasium zu Marienwerder. Er studierte dann in Tübingen, Berlin und Königsberg Theologie und bestand im November 1897 in Königsberg die erste, im Oktober 1899 in Danzig die zweite theologische Prüfung. Seit 20. Januar 1900 ist er am Paulinum als Erzieher, seit Oktober 1900 als Lehrer ange-stellt. – Aus: Programm Hamburg-Hamm-Horn Realschule Paulinum 1901. Nicklau, Bernhard Otto Geboren am 1. Juli 1859 in Zwickau, erhielt seine wissenschaftliche Vorbildung auf dem Realgymnasium seiner Vaterstadt und studierte nach erlangtem Reifezeugnis in Leipzig neuere Sprachen. Nach vorangegangenem 1 ½-jährigen Aufenthalte in England bestand er im November 1885 vor der wissenschaftlichen Prüfungskommission der Universität Leipzig das Staatsexamen, war dann von Ostern 1886 bis Ostern 1892 am Pädagogium Ostrau bei Filehne (Prov. Posen) in Stellung und legte von Ostern 1892-1893 am Realgymnasium in Leipzig sein Probe-jahr ab. Im folgenden Jahr war er an der Dr. Barth’schen Realschule und zugleich an der Kühnschen Handels-schule in Leipzig beschäftigt. Ostern 1894 trat er als Hilfslehrer in das Kollegium der II. Leipziger Realschule ein, wurde dort Ostern 1896 ständig und am 23. Februar 1897 zum Oberlehrer ernannt. 1898 erhielt er das städtische Stipendium für eine Studienreise ins Ausland und benutzte diese Gelegenheit zu einem abermaligen, 3 Monate umfassenden, Aufenthalt in England, während dessen er auch dem Schulwesen dieses Landes besondere Aufmerksamkeit widmete. – Aus: Programm Leipzig 2. Realschule 1901. Nicol, Richard Geboren 1865 als Sohn des Kaufmanns G. Nicol zu Stettin, erwarb das Zeugnis der Reife auf dem Stadtgymna-sium zu Stettin, studierte dann auf den Universitäten Greifswald, Berlin und Marburg und legte im November 1889 vor der wissenschaftlichen Prüfungskommission in Marburg sein Examen pro facultate docendi ab. Zur Ableistung des Seminarjahres wird er an das Schiller-Realgymnasium überwiesen. Später ist er am Gymnasium zu Cöslin, wo er veröffentlicht: 1) Verzeichnis der Bücher der Lehrerbibliothek. 1. Teil. Cöslin 1911. 48 S. (Programm Cöslin Gymnasium.) 2) Verzeichnis der Bücher der Lehrerbibliothek. 2. Teil. Cöslin 1912. 43 S. (Programm Cöslin Gymnasium.) Aus: Programm Stettin Schiller-Realgymnasium 1893. Nicolai, Adolf Ernst Georg Julius Zu Wahle bei Braunschweig am 9. Mai 1828 geboren, besuchte das Gymnasium zu Blankenburg a. H., studierte in Göttingen und Bonn und bestand das Staatsexamen in Braunschweig. Nachdem er am Braunschweiger Ober-gymnasium das Probejahr abgelegt hatte, privatisierte er eine Zeit lang in Paris, bis er am 1. Oktober 1852 an das Bernburger Gymnasium berufen wurde. Hier verblieb er, 1859 zum Professor ernannt, bis 1869, in welchem Jah-re er an das Gymnasium zu Dessau versetzt wurde. Ostern 1873 wurde er der Nachfolger des Schulrats Cramer in der Leitung des Gymnasiums zu Cöthen. 25 ½ Jahre lang hat er an der Spitze dieser Anstalt in reichem Segen gewirkt. Michaelis 1898 trat er mit dem Titel „Schulrat“ in den Ruhestand. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Über Entstehung und Wesen des griechischen Romans. Bernburg 1854. 31 S. (Programm Bernburg

Gymnasium.) 2) Die Politik des Tissaphernes. Bernburg 1863. (Programm Bernburg Gymnasium.) 3) Xenophons Cyropädie und seine Ansichten vom Staate. (Festschrift zum Dienstjubiläum des Direktors Dr.

Francke.) Bernburg 1867. 21 S. (Programm Bernburg Gymnasium.) 4) Über Xenophons Hiero. Dessau 1870. (Programm Dessau Gymnasium.) 5) Antrittsrede als Direktor. Köthen 1874. S. 23-27. (Programm Köthen Gymnasium.) 6) Zur Literatur über Xenophon. Köthen 1880. 10 S. (Programm Köthen Gymnasium.) 7) Ansprache bei der 400-Jahrfeier des Geburtstages Dr. Martin Luthers, am 9. November 1883. Köthen 1884.

S. 21-24. (Programm Köthen Gymnasium.) Aus: Programm Bernburg Gymnasium 1913.

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Nicolai, Friedrich Asmus Geboren 1883 zu Finkenwerder (Hamburg), besuchte das Realgymnasium des Johanneums zu Hamburg und bestand 1903 das Abiturientenexamen. Er studierte neuere Sprachen, Geschichte und Philosophie an der Univer-sitäten Freiburg, Berlin und Kiel. Im Winter 1907 promovierte er in Kiel zum Dr. phil. und bestand das Examen pro facultate docendi 1908. Seine praktische Ausbildung erhielt er am Realgymnasium des Johanneums zu Ham-burg und wurde nach Erledigung der beiden Kandidatenjahre Neujahr 1911 zum Oberlehrer an dieser Anstalt ernannt. Ostern 1913 trat er an die Realschule in der Bogenstrasse über. Im Druck ist von ihm erschienen: „Die Bildung des Adverbs im Altenglischen“. Diss. inaug. 1907. Aus: Programm Hamburg Realgymn. d. Johanneums 1911 und Realschule Bogenstrasse 1914.

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Nicolai, Friedrich Andreas Geboren den 20. September 1843 zu Staßfurt in der Provinz Sachsen, besuchte von 1852-1862 das Gymnasium zu Bernburg, studierte hierauf Theologie an den Universitäten zu Halle und Berlin. Um sich in den neueren Spra-chen zu vervollkommnen, ging er 1865 nach Frankreich und England. In Nancy und Paris wohnte er den Vorle-sungen an der Universität bei, unterzog sich in Paris im Jahre 1866 der Prüfung als Bachelier ès-lettres und erhielt 1868 das certificat d’aptitude pour l’enseignement des langues vivantes. Im Jahre 1869 siedelte er nach England über, besuchte in London und Oxford die Vorlesungen an der Universität, wurde dann Lehrer an einer Privatlehranstalt in Reading und später an dem Gymnasium in Bradford (Yorkshire). Im Jahre 1873 kehrte er nach Deutschland zurück, bestand die Prüfung in den neueren Sprachen vor der Prüfungskommission für Kandi-daten des höheren Schulamtes an der Universität Rostock, war von Ostern 1874 bis Ostern 1875 an der Thurn’-schen höheren Bürgerschule zu Altona als Lehrer tätig, wurde Ostern 1875 als ständiger Oberlehrer an der Real-schule zu Wurzen und Ostern 1876 als solcher an der Realschule zu Meerane i. Sa. angestellt. Am 23. Januar 1876 wurde er von der „Berliner Gesellschaft für das Studium der neueren Sprachen“ und am 31. März dessel-ben Jahres von der „Deutschen morgenländischen Gesellschaft“ auf Grund eingereichter, grösserer litararischer Arbeiten zum Mitglied gewählt. Ausserdem hat er veröffentlicht: „Die Beziehungen zwischen der deutschen und der französischen Poesie im Mittelalter“. Meerane i. S. 1877. 34 S. (Programm Meerane i. S. Realschule.) Aus: Programm Meerane i. S. Realschule 1877. Nicolai, Georg Wilhelm Wurde am 28. November 1863 in Taunroda bei Weimar geboren. Von Ostern 1876 bis Ostern 1882 besuchte er, durch Privatunterricht vorbereitet, das Gymnasium zu Weimar, von da bis Ostern 1883 das Gymnasium in San-gerhausen. Nach bestandener Abiturientenprüfung begab er sich zum Studium der klassischen Philologie nach Strassburg, Jena und Kiel. In Kiel absolvierte er im Mai 1889 die philosophische Doktorprüfung und im Dezem-ber desselben Jahres das Staatsexamen. Von Ostern 1890 bis Ostern 1891 war er dem in Kiel neu errichteten und mit dem Gymnasium verbundenen pädagogischen Seminar zugewiesen. Ostern 1891 trat er als Probekandidat an dem Eisenacher Realgymnasium ein und wurde zugleich provisorisch mit der Verwaltung einer ordentlichen Lehrerstelle betraut. – Aus: Programm Eisenach Realgymnasium 1892. Nicolai, Josef Geboren zu Rastatt, den 13. Dezember 1800, besuchte die dortige Volksschule und trat 1813 in das 1808 hier neu errichtete Lyceum ein und ging, nachdem er dasselbe absolviert hatte, auf die Universität zu Freiburg über. Dort studierte er Philologie und Theologie. Im Jahre 1825 erhielt er die Priesterweihe und wurde sofort an der hiesigen Stadtpfarrei angestellt, unterzog sich 1829 dem philologischen Staatsexamen am hiesigen Lyceum und wurde zuerst daran als Lehrer verwendet, hatte aber noch im gleichen Jahre die provisorische Verwaltung der Gymnasiumsdirektion in Offenburg zu übernehmen. Im Jahre 1832 ging er an das Lyceum nach Konstanz über und wurde dort 1833 mit Staatsdienereigenschaft angestellt. Im Jahre 1848 wurde er an das Lyceum zu Rastatt versetzt und wirkte daran, bis Ende 1871, wo er in den Ruhestand versetzt wurde. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Beiträge zur Geschichte der Insel Reichenau im Bodensee als Versuch zur Erklärung der Stelle Strabos lib.

VII, J. 5. Konstanz 1843. 39 S. (Programm Konstanz Lyceum.) 2) Über das Fehdewesen im deutschen Mittelalter. Rastatt 1855. 24 S. (Programm Rastatt Lyceum.) Aus: Programm Rastatt Gymnasium 1872. Nicolai, Otto Geboren in Labiau den 12. November 1842, besuchte das Fridericianum zu Königsberg i. Pr. und studierte an der dortigen Universität Naturwissenschaften. 1865 wurde er zum Dr. phil. promoviert und bestand die Prüfung pro facultate docendi 1866. Nachdem er bis 1870 als wissenschaftlicher Hilfslehrer am Gymnasium zu Elbing fun-giert hatte, wurde er durch Verfügung des Provinzial-Schulkollegiums vom 5. Februar als zweiter ordentlicher Lehrer am Realgymnasium zu Iserlohn bestätigt. Hier veröffentlicht er: „Die um Iserlohn wildwachsenden Phanerogamen.“ Iserlohn 1872. 20 S. (Programm Iserlohn Realschule.) Aus: Programm Iserlohn Realgymnasium 1871.

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Nicolai, Rudolf Bernhard Ich, Rudolf Bernhard Nicolai, wurde am 1. Januar 1885 als vierte Sohn des evangelisch-lutherischen Pfarrers Karl Theodor Nicolai in Lauterbach im Erzgebirge geboren. Den ersten Unterricht genoss ich in der Volksschule meines Heimatortes. Durch meinen Vater in Privatunterricht vorbereitet, kam ich 1897 auf das Progymnasium zu Grimma und 1899 auf die dortige Kgl. Fürsten- und Landesschule, die ich am 16. März 1905 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Ostern 1905 bezog ich die Universität Greifswald, Michaelis 1906 die Universität Leipzig und widmete mich dem Studium der Fächer Religion, Deutsch und Geschichte. 1909 promovierte ich über das Thema: „Benjamin Schmolck, sein Leben, seine Werke“. 1910 legte ich die Staatsprüfung in Religion, Deutsch und Geschichte ab und wurde durch Verordnung des Kgl. Ministeriums dem Gymnasium zu Bautzen zur Ablei-stund des Seminarjahres zugewiesen. – Zur Fortsetzung des Probejahres und zur Verwaltung eines Vikariats war er vom Januar 1911 ab am Kgl. Gymnasium zu Dresden-Neustadt, vom 1. Juli bis Ende September als Vikar am Realgymnasium zu Zittau. Am 1. Oktober 1911 kam er als Vikar an das Kgl. Realgymnasium nach Annaberg. Aus: Programm Bautzen Gymynasium 1911 und Annaberg Realgymnasium 1912. Nicolai, Rudolf Karl Ferdinand Geboren am 13. November 1831 in Naumburg a. S., auf dem dortigen Domgymnasium vorgebildet, bezog er Michaelis 1854 die Universität Halle-Wittenberg, um Philologie zu studieren. Hier war er längere Zeit Senior der beiden unter Leitung der Professoren Dr. Bernhardy und Dr. Bergk stehenden philologischen Seminare, sowie als Hilfsarbeiter an der Universitätsbibliothek beschäftigt. Am 15. Oktober 1856 erkannte die philosophische Fakultät für eine von ihm gelieferte historische Preisschrift, sowie am 15. Oktober 1857 für eine antiquarisch-philologische Preisschrift beide Male den ersten Preis zu. Am 10. August 1858 erwarb er sich auf Grund eines Examens und einer Dissertation: „De Sophoclis Oedipi Colonei consilio et aetate“ die philosophische Doktor-würde und machte nach Ablegung seiner Prüfung pro facultate docendi von Michaelis 1858 ab als Mitglied des Lehrerseminars in Stettin und candidatus probandus am dortigen Gymnasium seine ersten Versuche im Lehrfa-che. Aus diesem Verhältnisse schied er schon zu Ende desselben Jahres, um die Stelle eines wissenschaftlichen Hilfslehrers am Kgl. Gymnasium zu Quedlinburg zu übernehmen, in welcher er vom 4. Januar 1859 ab bis zu seiner Berufung an das Kgl. Domgymnasium zu Magdeburg Michaelis 1862 verblieben ist. Er hat veröffentlicht: 1) De logicis Chrysippi libris tam colligendis quam ad dictrinae rationes accomodate disponendis

commentatio. Quedlinburg 1859. 40 S. (Programm Quedlinburg Gymnasium.) 2) Geschichte der gesamten griechischen Literatur. Magdeburg 1867. Aus: Programm Quedlinburg Gymnasium 1859 und Magdeburg Domgymnasium 1863. Nicolaisen, Nicolai Geboren den 27. April 1851 zu Hürup in Angeln, besuchte das Seminar in Tondern von 1870 bis 1873 und bestand die Mittelschulprüfung in Mathematik und Naturwissenschaften 1877. Er war Lehrer an der Bürger-schule zu Apenrade, dann an der Knaben-Mittelschule daselbst und von 1897 bis 1905 Rektor derselben Anstalt. 1905 wird er an die Realschule zu Apenrade berufen. – Aus: Programm Apenrade Realschule 1906. Nicolaus, Gustav Karl Geboren am 2. November 1859 in Gerdauen, besuchte das Realgymnasium zu Wehlau und das Realgymnasium auf der Burg zu Königsberg i. Pr., das er Michaelis 1878 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Er studierte an der Universität zu Königsberg neuere Sprachen bis zum Herbste 1882 und wurde am 31. Oktober 1890 pro facultate docendi geprüft. Das Seminarjahr absolvierte er von Ostern 1891 bis Ostern 1892 am Kgl. Gymnasium zu Tilsit, das Probejahr am Altstädtischen Gymnasium zu Königsberg i. Pr. bis Ostern 1893. Von Ostern 1893 bis Michae-lis 1893 vertrat er den behufs einer Studienreise beurlaubten Herrn Oberlehrer Ungewitter an demselben Gymna-sium. Seit Michaelis 1893 ist er als wissenschaftlicher Hilfslehrer an dem städtischen Realgymnasium zu Kö-nigsberg beschäftigt. Die Turnlehrerprüfung bestand er Ostern 1896. Veröffentlicht hat er: „Beiträge zur franzö-sischen Stilistik.“ Königsberg i. Pr. 1908. 69 S. (Programm Königsberg i. Pr. Realgymnasium.) Aus: Programm Königsberg i. Pr. Realgymnasium 1898. Nicolaus, Max Geboren den 5. Oktober 1861 zu Schönfließ in der Neumark, besuchte das Kgl. Wilhelms-Gymnasium zu Berlin, studierte dann in Berlin von 1881-1886 Theologie und Philosophie. Das examen pro facultate docendi bestand er

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am 23. Juni 1891. Er war dann Seminarkandidat in Landsberg a. W. von Ostern 1892-1893, Probandus am Gym-nasium zu Groß-Lichterfelde von Ostern 1893-1894. Dann war er am Kgl. Wilhelms-Gymnasium zu Berlin beschäftigt, musste aber wegen Krankheit den Unterricht Ende des Jahres aufgeben. Von Juni bis Oktober 1896 am Gymnasium zu Rostock, von Ostern bis Michaelis 1899 am Pädagogium zu Züllichau und von Michaelis 1899 bis Ostern 1902 am Realgymnasium zu Frankfurt a. O., von Ostern 1902-1903 am Gymnasium zu Guben, seitdem ist er Oberlehrer am Gymnasium in Spandau. Aus: Programm Berlin Wilhelms-Gymnasium 1908 FS und Guben Gymnasium 1903. Nicolay, Heinrich Geboren am 10. August 1867 zu Blofeld, besuchte die Schule seiner Heimat und zu Leidhecken, dann die Realschule zu Friedberg/Hess. von 1877 bis 1884. Er wollte zuerst Apotheker werden, trat aber nach kurzer Lehrzeit in das Schullehrerseminar ein, bestand 1888 die Schlussprüfung, war Schulverwalter in Nieder-Florstadt und Gambach. 1889 genügte er seiner Militärpflicht und bestand 1891 sein Staatsexamen, besuchte dann von November dieses Jahres an die Kgl. Kunstschule (Seminar für Zeichenlehrer) zu Berlin und bestand nach 2 Jahren das Examen. 1894 trat er in die Hochschule für bildende Künstler in Berlin ein, vertrat von September 1898 bis Ostern 1899 den nach Kassel beurlaubten Zeichenlehrer Roth. Lebte dann als Maler in Königstein im Taunus und jetzt in Gießen. – Aus: Programm Friedberg Gymnasium 1913. Nicolay, Wilhelm Geboren den 2. Februar 1822 zu Winkel im Rheingau, besuchte die dortige Volksschule und Privatlehranstalt des Prof. Müller bis 1837, das Herzogl. Nassauische Pädagogium zu Hadamar bis 1838, das Landesgymnasium zu Weilburg bis 1842. Dann ging er an die Universität Giessen bis 1845, trat zu Ostern desselben Jahres in das bischöfliche Seminar zu Limburg ein und wurde am 22. November zum Priester geweiht. Bis zum 15. März 1846 war er Lehrer an der dortigen lateinischen Schule und von da bis zum 1. Juli 1854 Kaplan an der Liebfrau-enkirche zu Frankfurt a. M. Seitdem ist er Lehrer an der Selektenschule zu Frankfurt a. M. Aus: programm Frankfurt/M. Selektenschule 1855. Nicolay, Wilhelm Otto Im Oktober 1876 geboren, bestand Ostern 1896 die Reifeprüfung am Kaiser Wilhelms-Gymnasium zu Monta-baur, worauf er Theologie und Philosophie an der theologisch-philosophischen Lehranstalt zu Fulda und an der Universität Bonn studierte. Ausserdem betrieb er an der Universität Bonn und später an der Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften zu Frankfurt a. M. Studien in Deutsch, Französisch und Geschichte. Nach Empfang der Priesterweihe wurde er als Kaplan und Lehrer an die Lateinschule zu Eltville, darauf nach Biebrich berufen, von wo er als Rektor der Josephsschule nach Frankfurt am Main versetzt wurde. Hier übernahm er später die Leitung des pädagogischen Kursus am Ursulineninstitut. 1903 bestand er die Mittelschullehrer-, 1904 die Rektorprüfung zu Kassel. 1905 bestand er die Oberlehrerprüfung in Bonn und erwarb hier 1908 die theologi-sche Doktorwürde. Seine pädagogische Ausbildung erhielt er am Gymnasium zu Oberlahnstein. 1912 erhielt er einen mehrmonatigen Urlaub zu einer Reise nach Paris zwecks Studium des Französischen. Nachdem er von 1912 – 1914 als Oberlehrer am Gymnasium zu Oberlahnstein tätig gewesen, wurde er am 1. Oktober 1914 als Oberlehrer an das Kgl. Sachsenhäuser Gymnasium i. E. versetzt. – Bis jetzt ist er in der Erziehungswissenschaft schriftstellerisch tätig gewesen und hat u. a. mehrere pädagogische Lehrbücher verfasst. Aus: Programm Frankfurt/M. Sachsenhäuser Gymnasium 1915. Nicolaysen, Johannes Geboren im Februar 1873 zu Ravning (Kreis Hadersleben), bestand die erste Volksschullehrerprüfung 1895, die zweite 1898 und bereitete sich, nachdem er in Hoirup II (Kreis Hadersleben) und an der 1. und 4. Knaben-Volksschule in Kiel tätig gewesen war, in Königsberg auf die Zeichenlehrer-Prüfung vor, die er im Sommer 1910 bestand. Darauf unterrichtete er wieder in Kiel, bis er vom Kgl. Provinzial-Schulkollegium für die frei werdende Zeichenlehrerstelle am Gymnasium zu Plön ausersehen wurde. Aus: Programm Ploen Gymnasium 1913.

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Nieberding, Robert Geboren zu Recklinghausen in Westfalen am 6. August 1844, besuchte die Gymnasien zu Recklinghausen und Gleiwitz, von welch letzterem er im Herbst 1863 mit dem Zeugnis der Reife entlassen wurde. Auf den Universi-täten zu Breslau, München, Bonn und Berlin widmete er sich vorzugsweise philologischen und historischen Studien und wurde von der philosophischen Fakultät der Universität Berlin am 5. August 1867 zum Dr. phil. promoviert. Nachdem er dann am 17. November 1868 die Prüfung pro facultate docendi vor der Kgl. wissen-schaftlichen Prüfungskommission zu Berlin abgelegt hatte, wurde er am 1. Februar 1869 als Mitglied in das Kgl. pädagogische Seminar für gelehrte Schulen aufgenommen und legte in dieser Eigenschaft von Ostern 1869 bis Ostern 1870 am Berlinischen Gymnasium zum grauen Kloster sein Probejahr ab. Am 1. Oktober 1870 wurde er als ordentlicher Lehrer am Gymnasium zu Neustadt in Oberschlesien angestellt, am 1. Oktober 1875 als Ober-lehrer an das Kgl. katholische Gymnasium zu Glogau berufen. Durch Allerhöchste Kabinetsordre vom 29. Sep-tember 1882 zum Gymnasialdirektor ernannt, übernahm er die Direktion des Kgl. Gymnasiums zu Groß-Streh-litz, in welcher Stellung er bis zu seiner Berufung zum 1. April 1886 an das Gymnasium zu Sagan, verblieb. Er ist am 13. November 1911 gestorben. An Schriften sind von ihm im Druck erschienen: 1) De anapaestorum apud Aeschylum et Sophoclem ratione antisystemica. Berlin 1867. Diss. inaug. 2) De senariis a Sophocle inter carminum melicorum partes collocatis. Neustadt O.S. 1871. 14 S. (Programm

Neustadt O.S. Gymnasium.) 3) Sophokles und Herodot. Eine philologische Abhandlung. Neustadt O.S. 1875. 24 S. (Programm Neustadt

O.S. Gymnasium.) 4) Über Schulausgaben des Sophokles. In: Festschrift zu der 250-jährigen Jubelfeier des Kgl. kathol.

Gymnasiums zu Glogau. Glogau 1876. S. 25-38. 5) Über die parataktische Anknüpfung des Nachsatzes in hypotaktischen Satzgefügen, insbesondere bei

Homer. Glogau 1882. 37 S. (Programm Groß-Glogau kathol. Gymnasium.) 6) Geschichte des Gymnasiums seit seiner Wiederherstellung im Jahre 1846. Sagan 1896. 50 S. (Programm

Sagan Gymnasium.) Aus: Programm Groß-Strehlitz Gymnasium 1883 und Sagan Gymnasium 1886. Nieberg, Heinrich Geboren zu Wiedenbrück am 14. April 1843, widmete sich nach Vollendung der Gymnasialstudien zu Paderborn Herbst 1861 dort 3 Jahre hindurch dem Studium der Philosophie und Theologie und bestand dann das Examen pro semin. cler. Darauf studierte er an der Kgl. Akademie zu Münster 4 Jahre Philologie, Deutsch und Geschich-te, übernahm während des Krieges 1870-71 in Vertretung eine Lehrerstelle an der höheren Bürgerschule zu Östrich-Winkel und legte im Juni 1871 das examen pro facultate docendi in Münster ab. Am 1. Juli trat er bei der Realschule I. Ordnung in Münster das gesetzliche Probejahr an, wurde an derselben Anstalt am 1. Oktober mit der kommissarischen Verwaltung einer Lehrerstelle beauftragt und am 1. Juli 1872 als 1. wissenschaftlicher Hilfslehrer angestellt. Zu Anfang des Jahres 1874 wurde er als ordentlicher Gymnasiallehrer nach Koesfeld beru-fen. 1876 geht er an das Progymnasium zu Rietberg über. Im Oktober 1879 wurde er als Oberlehrer an das Gym-nasium zu Brilon berufen und ist an dieser Anstalt nahezu 20 Jahre tätig gewesen. Hier hat er auch von 1881 an bis zu seinem Tode der Versammlung der Stadtverordneten angehört. Er starb am 1. August 1899. Aus: Programm Rietberg Progymnasium 1877 und Brilon Gymnasium 1900. Niebuhr, Karl Geboren am 13. September 1864 zu Aurich, besuchte das Realgymnasium I zu Hannover, bestand Ostern 1883 die Reifeprüfung. Er studierte dann neuere Sprachen in Göttingen, promovierte 1887 zum Dr. phil., bestand die Staatsprüfung im Sommerhalbjahr 1888. Dann leistete er sein Militärjahr ab und war darauf 1 ½ Jahre im Aus-lande. Von Herbst 1891 bis 1892 besuchte er das Seminar des Lyceum I zu Hannover und wurde Ostern 1892 Probekandidat am Leibniz-Realgymnasium. Ostern 1894 wurde er wissenschaftlicher Hilfslehrer an der Real-schule III. Zu Ostern 1895 ist er als Oberlehrer nach dem Leibniz-Realgymnasium berufen worden. Hier veröf-fentlicht er: „Leitfaden der deutschen Grammatik für die unteren Klassen von Reformschulen.“ Hannover 1901. 78 S. (Programm Hannover Leibniz-Realgymnasium.) - Aus: Programm Hannover 3. Realschule 1895. Nieden, Eugen zur Geboren am 4. Januar 1855 zu Haan, war 4 Jahre lang Alumnus der Kgl. Landesschule Pforta und besuchte spä-ter das Gymnasium in Dortmund. Er studierte in Bonn und Berlin Mathematik und Naturwissenschaften und be-stand in Bonn im Dezember 1879 das Examen pro fac. doc. Sein Probejahr legte er in Elberfeld ab und war aus-

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serdem beschäftigt an den Gymnasien in Bonn, Sangerhausen, Cleve und Wesel. 1893 wird er an das Gymna-sium zu Traben-Trarbach berufen. Ostern 1895 bis Ostern 1907 ist er am Gymnasium zu Saarbrücken tätig und geht von dort an die Oberrealschule zu Saarbrücken über. Er veröffentlichte: 1) Beiträge zur Hoffmann’schen Zeitschrift für mathematischen Unterricht. 2) Aufgabensammlung für den geometrisch-propädeutischen Unterricht. Bonn 1882. 3) Der Beweis in der Geometrie. Ein Beitrag zur Reform des geometrischen Unterrichts. Wesel 1893. 32 S. u.

1 Taf. Aus: Programm Traben-Trarbach Gymnasium 1894 und Saarbrücken Oberrealschule 1908. Niedenfuehr, Hermann Ich, Hermann Niedenführ, bin geboren den 12. Oktober 1845 zu Neisse, besuchte das dortige Gymnasium von Michaelis 1856 bis Michaelis 1864 und studierte dann mit einjähriger Unterbrechung, veranlasst durch Annahme einer Hauslehrerstelle, an der Universität Breslau Philologie. Nachdem ich am 21. Dezember 1869 auf Grund meiner Dissertation: „Quaestiones Pseudo-Callestheneae Part. I.“ von der philosophischen Fakultät zum Dr. phil. promoviert worden war und am 15. Juli 1870 mein Examen pro facultate docendi bestanden hatte, wurde ich Michaelis desselben Jahres dem Kgl. St. Matthias-Gymnasium zu Breslau behufs Ableistung des Probejahres überwiesen und von Michaelis 1871 bis ebendahin 1872 als Hilfslehrer an derselben Anstalt beschäftigt. Von Ostern 1871 bis Michaelis 1872 war ich Mitglied des Kgl. pädagogischen Seminars in Breslau. – Den 1. Oktober 1872 wurde er an das Gymnasium zu Neustadt in Oberschlesien versetzt und ging von dort als Kreis-Schulin-spektor nach Ratibor. Dort starb er im Juni 1878. -- Aus: Programm Neustadt O. S. Gymnasium 1873 und 1890. Niedenzu, Alfons Geboren am 8. April 1879 in Geseß, Kreis Neisse, besuchte das Gymnasium zu Patschkau und erwarb das Zeug-nis der Reife Ostern 1899. Er studierte dann Naturwissenschaften und Mathematik in Breslau und Halle und bestand die Staatsprüfung am 20. Februar 1904. Das Seminarjahr leistete er bis Ostern 1905 am St. Matthias-Gymnasium zu Breslau, das Probejahr bis Ostern 1906 am Kgl. Gymnasium zu Glatz ab. Am 1. April 1906 erfolgte seine Anstellung als Oberlehrer am Kgl. Gymnasium zu Gleiwitz, am 1. April 1912 seine Versetzung an das Gymnasium zu Glatz. – Aus: Programm Glatz Gymnasium 1913. Nieder, Wilhelm Geboren am 21. Juli 1882 in Kolberg, besuchte das Kgl. Gymnasium in Köslin, studierte dann von 1900 bis 1905 in Halle und Greifswald Mathematik, Physik und Naturwissenschaften und bestand Ostern 1905 die Staatsprüfung. Seine Ausbildung erhielt er Ostern 1905-1906 am Kgl. Marienstifsgymnasium in Stettin, wo er gleichzeitig am Schiller-Realgymnasium eine Hilfslehrerstelle bekleidete. Das Probejahr leistete er an den Gymnasien in Dramburg und Köslin ab. Am 1. Oktober 1907 wurde er am Realgymnasium in Swinemünde als Oberlehrer angestellt. – Aus: Programm Swinemünde Realgymnasium 1909. Niedergesaess, Otto Otto Niedergesäß, geboren den 23. September 1840 zu Doberwitz im Kreise Glogau, kam zu uns vom Gymna-sium zu Neu-Ruppin, wo er sein Probejahr absolviert hatte und noch ein Semester als Hilfslehrer beschäftigt ge-wesen war. Später ist er an der Realschule zu Gotha, wo er veröffentlicht: „Schiller in seinen Briefen. 1. Teil.“ Gotha 1895. 26 S. (Programm Gotha Realschule.) - Aus: Programm Brandenburg Gymnasium 1871. Niederlaender, Ferdinand August Geboren den 28. August 1836 zu Bonn, besuchte das Gymnasium an Marzellen zu Köln und studierte dann an der Universität zu Bonn. Dr. phil. Das Probejahr absolvierte er am Aposteln-Gymnasium in Köln von Ostern 1862-1963. Vom Herbst 1863 bis 1871 wurde er als Hilfslehrer in Trier und Münstereifel beschäftigt und vom 1. Oktober 1871 ab in Münstereifel als ordentlicher Lehrer angestellt. Durch Verfügung des Provinzial-Schulkolle-giums vom 21. Januar 1879 wurde er vom 1. April ab an das Gymnasium zu Düren versetzt. Nach Beendigung des ersten Semesters war er durch eine schwere Krankheit genötigt, seine Tätigkeit zu unterbrechen und für den Rest des Wintersemesters um einen Urlaub nachzusuchen, der ihm gewährt wurde. Aus: Programm Düren Gymnasium 1880.

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Niederlaender, Hans Hans Niederländer, geboren am 15. August 1864 zu Augstupönen, Kreis Pillkallen, empfing seine Ausbildung zum Lehrer im Seminar zu Waldau 1882-1885 und war bis zum 1. Oktober 1889 Lehrer an der gehobenen Bür-gerschule zu Friedland in Ostpreußen. Von Oktober 1889 bis 1. Mai 1901 war er Kantor, Organist und Lehrer in Sensburg, von da ab Lehrer an der 2. Mädchen-Volksschule in Königsberg. Im Jahre 1903 bestand er die Mittel-schullehrerprüfung, im Jahre 1904 die Rektor-Prüfung und wurde am 1. April 1905 als Vorschullehrer an die Steindammer Realschule berufen. – Aus: Programm Königsberg i. Pr. Steindammer Realschule 1906. Niederlaender, Johann Johann Niederländer, geboren am 26. Januar 1877 zu Köln-Deutz, erwarb das Reifezeugnis am städtischen Gym-nasium und Realgymnasium zu Köln am 1. April 1896. Die Staatsprüfung legte er am 23. Juni 1900 ab, leistete das Seminarjahr am Kaiser Wilhelms-Gymnasium zu Trier von Herbst 1900 bis 1901, das Probejahr an der Oberrealschule zu Saarbrücken von Herbst 1901 bis 1902. Wird dann an das Gymnasium zu Mülheim/Ruhr ver-setzt. – Aus: Programm Mülheim/Ruhr Gymnasium 1903. Niedermeyer, Julius Geboren am 11. April 1880 zu Hildesheim, erwarb das Zeugnis der Reife auf dem Gymnasium Andreaneum seiner Vaterstadt, studierte Deutsch und Geschichte auf den Universitäten Freiburg i. Br., Berlin und Göttingen, wo er im Januar 1905 das Staatsexamen bestand. Sein Seminarjahr leistete er am Realgymnasium zu Quaken-brück. Zum 1. April 1906 ist er zur Ableistung des Probejahres an das Andreas-Gymnasium nach Hildesheim versetzt. – Aus: Programm Quakenbrück Realgymnasium 1906. Niedermueller, Heinrich Ernst Ernst Heinrich Niedermüller, geboren am 27. Juli 1847 zu Oldendorf bei Osnabrück als Sohn eines Mühlenbesit-zers. Bis zu seiner Konfirmation, Ostern 1861, besuchte er die Dorfschule seiner Heimat und dann, durch Privat-unterricht vorbereitet, das Ratsgymnasium in Osnabrück von Quarta an. Ostern 1863 wurde er auf Ansuchen vom evangelischen Konsistorium in Osnabrück zur Ausbildung im Lehrfach als Präparand nach Sögel geschickt und bekleidete dort ein Jahr lang die erledigte Schulstelle. Darauf trat er auf dem evangel. Seminar in Osnabrück als Seminarist ein. Doch änderte er seinen Plan, weil er sich nicht verpflichten wollte, drei Jahre im Dienste und zur Verfügung des Konsistoriums zu bleiben, und entschloss sich, zu studieren. Er besuchte zunächst wieder das Osnabrücker Ratsgymnasium, legte hier Ostern 1868 die Reifeprüfung ab und bezog darauf die Universität Göt-tingen, um sich dem Studium der Mathematik und Physik zu widmen. Am 5. August 1871 bestand er das Staatsexamen pro facultate docendi, wirkte von Michaelis 1871 bis Ostern 1872 als Probekandidat und wissen-schaftlicher Hilfslehrer am Gymnasium zu Stade, von Ostern 1872 bis Ostern 1873 in derselben Stellung an der höheren Bürgerschule in Marne in Holstein und erwarb sich während dieser Zeit an der Universität Jena die Würde eines Dr. phil. Ostern 1873 wurde er an die grosse Stadtschule in Rostock berufen und Ostern 1874 von dort als 17. Oberlehrer an die Nikolaischule zu Leipzig, der er trotz eines Rufes als Professor der Physik an die südamerikanische Universität Cordova im Jahre 1875 treu geblieben ist. Er erteilte in den ersten Jahren seiner Tätigkeit ausser mathematischen auch geographischen, naturgeschichtlichen und naturkundlichen Unterricht in den Klassen von Sexta bis Untersekunda, erhielt im Schuljahre 1876/77 physikalischen Unterricht in Unterpri-ma, 1878/79 in derselben Klasse auch mathematische Lektionen und lehrte von Ostern 1880 an Mathematik und Physik in Unterprima und Obersekunda und Mathematik in Untersekunda. Seit dem Winterhalbjahr 1879/80 hielt er nebenbei an der Kgl. Baugewerkschule die Lehrvorträge in der Physik. Mitte November 1883 wurde er von einem Nervenleiden heimgesucht, dem er am 11. Juni 1884 erlag. Ausser verschiedenen Aufsätzen im „Grenzboten“ veröffentlichte er: 1) Darstellung der stationären Ebenen einer allgemeinen Raumkurve. Rostock 1873. (Diss. inaug. Jena.) 2) David Hume, National-ökonomische Abhandlungen übersetzt. 1877. 3) Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn ein Werk Friedrich Lists. 1880. 4) Lagrange, J. L., Mathematische Elementar-Vorlesungen übersetzt. 1880. 5) Zinstafel für alle Tage des Jahres. Hrsg. v. F. Fischer. 1885. Aus: Programm Leipzig Nikolai-Gymnasium 1897.

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Niediek, Walther Geboren den 23. August 1882 zu Bielefeld, erwarb Ostern 1902 in seiner Vaterstadt das Zeugnis der Reife und studierte von Ostern 1902 bis Ostern 1906 in Freiburg im Breisgau und in Marburg Mathematik und Naturwis-senschaften. Im Frühjahr 1907 bestand er das Staatsexamen, war von Ostern 1907 bis Ostern 1908 Mitglied des pädagogischen Seminars an der Oberrealschule zu Breslau und wirkte während dieser Zeit am Kgl. Gymnasium zu Neustadt, an der Oberrealschule zu Breslau und am Kgl. König Wilhelmsgymnasium zu Breslau. Sein Probe-jahr leistete er zunächst am König Wilhelmsgymnasium zu Breslau, dann, nach Ableistung der militärischen Dienstpflicht vom 1. Oktober 1908 bis 30. September 1909, vom 1. Oktober 1909 bis 30. März 1910 am Gymna-sium zu Pless. – Aus: Programm Pless Gymnasium 1911. Niedlich, Kurd Geboren am 5. Juli 1884 zu Baudach (Mark), besuchte das Gymnasium zu Sorau (Niederlausitz) bis Ostern 1904 und studierte bis Ostern 1907 in Strassburg, Berlin und Greifswald Religionswissenschaften und Geschichte. 1907 promovierte er zum Dr. phil. und bestand die 1. theologische Prüfung, 1909 bestand er die Prüfung für das höhere Lehramt, 1910 die zweite theologische Prüfung. Ostern 1910 bis Ostern 1911 absolvierte er das Semi-narjahr in Hirschberg in Schlesien und Goldberg in Schlesien. Vom 1. April 1911 bis 1912 genügte er seiner Mi-litärpflicht. Sein Probejahr tritt er an der Realschule zu Oberstein-Idar an. Er hat bisher veröffentlicht: 1) Von Sonnenaufgang (Auslese israelitischer Poesie). 1908. 2) Religionsgeschichtliche Tabellen. 1909. 3) Die Zulassung der Volksschüler zu den höheren Schulen. 1909. 4) Fridericus rex. 1912. Aus: Programm Oberstein-Idar Realschule 1913. Niedmann, Heinrich Julius Wurde am 20. September 1767 zu Wolfenbüttel als Sohn einer rechtschaffenen Bürgerfamilie geboren. Er be-suchte zuerst die hohe Schule seiner Vaterstadt, und begab sich 1788 auf das Gymnasium zu Schöningen. Seit 1789 studierte er in Helmstedt, wo er den Abt Henke kennen lernte. Ab 1790 studierte er in Halle, wo Fr. A. Wolf ihn in sein philologisches Seminar aufnahm. Ein Semester hielt er sich auch in Leipzig auf und kam dann als Hauslehrer zu einem Herrn von Heimbuch, Landrat in der Gegend von Verden. Von hier ging er mit einer Empfehlung des bekannten Historikers Venturini nach Hamburg, mit der Aussicht, Mitarbeiter an Schirachs politischem Journal zu werden. Die Sache zerschlug sich und er übernahm eine Lehrerstelle im Hause eines Forstbeamten in Harzeburg an. Im Jahre 1801 wurde er an die Stelle des Johann Jacob Harmsen zum Konrektor an das Gymnasium zu Clausthal berufen, wo er dann 1826 die erste Stelle als Rektor, seit 1831 als Direktor ernannt war. Er lehrte dort ausschliesslich die alten Sprachen und das Französische. Er hatte ein grosses Interesse für die Schriftsteller, die er las und wusste auch bei seinen Schülern Interesse dafür zu erwecken. So heiter und rüstig er auch noch mit seinen 76 Jahren erschien, so fing er doch allgemach die Bürde des Alters zu spüren und ging Ostern 1843 in den Ruhestand. Er zog in die Nähe seines Sohnes, der Prediger zu St. Stephani in Goslar war und starb dort im Oktober 1845. – Aus: Programm Clausthal Gymnasium 1846. Niedner, Felix 1859 zu Halle a. S. geboren, besuchte seit Ostern 1869 das Gymnasium zu Bernburg, das Joachimsthalsche Gymnasium in Berlin, das Johannesgymnasium in Breslau und das Luisenstädtische Gymnasium in Berlin. Er studierte dann ab Ostern 1877 auf den Universitäten Bonn und Berlin germanische und klassische Philologie und wurde 1881 von der Universität Berlin auf Grund seiner Dissertation: „Das deutsche Turnier im 12. und 13. Jahrhundert“ zum Dr. phil. promoviert. Nachdem er 1882 dort auch das Examen pro facultate docendi bestanden und am städtischen Gymnasium in Brandenburg a. H. sein pädagogisches Probejahr absolviert hatte, war er seit Ostern 1883 am Friedrichsgymnasium zu Berlin als Hilfslehrer beschäftigt und wurde Ostern 1884 an derselben Anstalt als Oberlehrer angestellt. Hier veröffentlicht er: „Zur Liederedda“. Berlin 1896. 32 S. (Progr. Berlin Friedrichs-Gymnasium.) In der Zeitschrift für deutsches Altertum Abhandlungen zur Eddakritik und zur Mythologie. - Aus: Programm Berlin Friedrichs-Gymnasium 1885 und 1900 FS.

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Niefind, Joachim Geboren am 13. Januar 1875 zu Bilm (Kreis Burgdorf in Hannover), bestand die Reifeprüfung Ostern 1894 am Kgl. Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium zu Linden, studierte von 1894 bis 1898 Theologie in Halle, Tübin-gen und Göttingen und war 1898 –1900 an der Schule in Grohnde a. d. W. tätig. Von Michaelis 1899 bis 1900 genügte er seiner Militärpflicht. Von Michaelis 1900 bis Ostern 1902 studierte er Philologie in Marburg und war dann ein Jahr als Hauslehrer in Kassel und ein Jahr an der Privatschule in Dahlenburg beschäftigt. Am 15. Juli 1904 bestand er in Marburg die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen. Das Seminar- und Probejahr legte er von Michaelis 1904 bis Michaelis 1906 am Kgl. Gymnasium zu Göttingen ab. Von Michaelis 1906 bis Ostern 1907 war er als wissenschaftlicher Hilfslehrer am Realgymnasium zu Alfeld tätig, wurde Ostern 1907 an das Kaiser Wilhelms-Gymnasium zu Hannover versetzt und bald darauf zum Oberlehrer ernannt. Aus: Programm Hannover K. Wilhelms-Gymnasium 1908. Niegisch, Paul Geboren am 1. Juli 1868 zu Berlin, besuchte zuerst die 57. und dann die 37. Gemeindeschule. Obwohl ihm we-gen seines Fleisses eine Freistelle am Gymnasium angeboten wurde, musste er nach dem Wunsche seiner Eltern das Tischlerhandwerk erlernen. Durch eifrigen Besuch der Fortbildungsschule und der Handwerkerschule, sowie durch Privatstudium bildete er sich zum Zeichner, Techniker und dann zum Ingenieur weiter, in welcher Eigen-schaft er von der Kaiserlichen Behörde das Zeugnis als Patentanwaltsvertreter erhielt. Im Februar 1900 bestand er die erste und im März 1903 die zweite Turnlehrerprüfung. Von Oktober 1900 bis April 1904 war er an der 5. Realschule und von Ostern 1902 an der 13. Realschule als Hilfsturnlehrer tätig. Im April 1904 wurde er an der 13. Realschule als etatmässiger Turnlehrer angestellt, kam April 1910 an die Luisenstädtische Oberrealschule und wurde im Juli 1910 zum Turnwart der 5. Realschule gewählt. – Aus: Programm Berlin 5. Realschule 1911. Niegisch, Robert Geboren im Mai 1851 zu Neustädel (Reg.-Bez. Liegnitz), bestand 1871 die erste Lehrerprüfung am Seminar zu Reichenbach in der Oberlausitz, 1873 die zweite Lehrerprüfung ebendaselbst, absolvierte 1881 das Mittelschul-lehrerexamen und 1885 das Examen pro rectoratu. Er wurde 1871 Lehrer an der Schule zu Quaritz, 1874 an der Vorschule des Gymnasiums zu Liegnitz, 1882 an der Knaben-Mittelschule zu Cottbus und 1890 an der dortigen Höheren Bürgerschule. – Aus: Programm Cottbus Höh. Bürgerschule 1891. Nielaender, Franz Franz Nieländer, geboren den 1. April 1835 zu Detmold, vorgebildet auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt, studierte seit Michaelis 1853 auf der Universität in Göttingen, dann in Berlin. Hier legt er im Sommer 1857 die Prüfung pro facultate docendi ab und absolviert von Michaelis dieses Jahres ab das Probejahr zur Hälfte am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Posen, zur anderen Hälfte am Gymnasium zu Herford , wo er Michaelis 1858 als ordentlicher Lehrer angestellt wurde. Ostern 1861wurde er an das Gymnasium zu Landsberg a. d. W. berufen. Ostern 1867 ging er als 2. Oberlehrer an das Kgl. Gymnasium zu Krotoschin, Michaelis 1875 als 1. Oberlehrer nach Schneidemühl und wurde am 11. März 1882 zum Professor ernannt. 1907 wurde er pensioniert und starb am 7. Mai 1908. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Erläuterungen des von Aristoteles in der nikomachischen Ethik gegebenen Begriffs der Tugend. Herford

1861. 14 S. (Programm Herford Gymnasium.) 2) Der factitive Dativus in den Ciceronianischen Schriften. Eine philologische Studie. Krotoschin. 1874. 39 S.

(Programm Krotoschin Gymnasium.) 3) Der factitive Dativus bei römischen Dichtern und Prosaikern. Eine philologische Studien. Schneidemühl

1877. 40 S. (Programm Schneidemühl Gymnasium.) 4) Katalog der Schülerbibliothek des königl. Gymnasiums in Schneidemühl. Schneidemühl 1878. 31 S.

(Programm Schneidemühl Gymnasium.) 5) Der facititive Dativ bei lateinischen Prosaikern und Dichtern. Teil 3,1. Ein Beitrag zur historischen Syntax

der lateinischen Sprache und zur lateinischen Lexikographie. Schneidemühl 1893. 23 S. (Programm Schneidemühl Gymnasium.)

6) Der factitive Dativ bei lateinischen Prosaikern und Dichtern. Teil 3,2. Ein Beitrag zur historischen Syntax der lateinischen Sprache und zur lateinischen Lexikographie. Schneidemühl 1894. 25 S. (Programm Schneidemühl Gymnasium 1894.

Aus: Programm Herford Gymnasium 1891 und Landsberg a. d. W. Gymnasium 1909 FS.

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Nielaender, Franz Geboren 1870 in Krotoschin als Sohn des damaligen Oberlehrers Franz Nieländer (siehe oben), besuchte das Gymnasium zu Schneidemühl, war 1889 im Bankfache tätig und studierte dann Theologie in Göttingen, Berlin, Breslau und Halle. 1899 wurde er erst Provinzialvikar, dann Pfarrer der neu gegründeten Ansiedlergemeinde Lettberg, Kreis Gnesen, bestand 1906 die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen und wurde am 1. Oktober 1907 als Oberlehrer am Kgl. Gymnsium zu Schneidemühl angestellt und in gleicher Eigenschaft zum 1. April 1911 an das Gymnasium zu Brieg versetzt. Hier veröffentlicht er: „Wiegendrucke auf der Brieger Gymnasial-Bibliothek.“. Brieg 1914. 30 S. (Programm Brieg Gymnasium.) - Aus: Programm Brieg Gymnasium 1912. Nielsen, Chr Geboren 1852 in Sonderburg, absolvierte die dortige Realschule Michaelis 1869, studierte 4 Jahre Bauwissen-schaften auf der kgl. Polytechn. Schule in Hannover, bestand das Diplomexamen für Bauingenieure, diente als Einjährig-Freiwilliger bei der Festungsartillerie. Dann war er 3 Jahre bei der Schleswig-Holsteinischen Landes-vermessung beschäftigt, arbeitete 1 ½ Jahre als Ingenieur der Kgl. Finanzdirektion bei der Eindeichung des Heinitzpolder-Anwachses und der Herstellung des neuen Wymeerer Entwässerungskanals am Dollart, trat dann in den Dienst der Kaiserl. Marine-Hafenbau-Kommission in Wilhelmshaven und war hier als Ingenieur bei der Herstellung mehrerer Hafenbauobjekte, sowie beim Entwerfen von Brücken und anderen Bauwerken für den Ems-Jade-Kanal 1 Jahr tätig. Geht dann an die Realschule zu Varel. Hier veröffentlicht er: „Der heutige Stand des Wiesenbaus.“ Varel 1881. 19 S. (Programm Varel Realschule.) – Aus: Programm Varel Realschule 1880. Niemann, Albert Geboren am 22. April 1878 in Destedt im Herzogtum Braunschweig. Er besuchte die Präparandenanstalt und das Lehrerseminar in Wolfenbüttel und bestand im Jahre 1899 die erste, im Jahre 1902 die zweite Volksschullehrer-prüfung. Eine Lehrerstelle verwaltete er an der Volksschule zu Wenden von Ostern 1899 bis zum 1. Juli 1904. Von da bis zum 1. Juli 1906 bereitete er sich an der Kunstschule zu Kassel auf die Zeichenlehrerprüfung vor, die er am 15. Juni 1907 bestand. Nachdem er vom 1. August 1906 bis zum 31. Mai 1907 eine Lehrerstelle in Oker verwaltet hatte, übernahm er am 1. Juli die Stelle als Zeichenlehrer am Kgl. Progymnasium in Nienburg a. W. Am 1. April 1908 ging er an die Realschule zu Gardelegen über. – Aus: Programm Gardelegen Realschule 1909. Niemann, Berthold Rudolf Ferdinand Geboren 1846 in Wutzig bei Falkenberg, erhielt seine Vorbildung auf dem Kgl. Joachimsthalschen Gymnasium zu Berlin. Ostern 1866 mit dem Zeugnis der Reife entlassen, widmete er sich in Berlin dem Studium der Philolo-gie. Nachdem er bereits 1866-1867 seiner Militärpflicht genügt hatte, machte er 1870-1871 den Feldzug gegen Frankreich mit. Im Mai 1873 bestand er die Prüfung pro facultate docendi und begann zu Michaelis 1873 sein pädagogisches Probejahr an der Sophien-Realschule zu Berlin. Nachdem er an dieser Anstalt noch ein Jahr als wissenschaftlicher Hilfslehrer angehört hatte, wurde ihm Michaelis 1875 eine ordentliche Lehrerstelle an der Luisenstädtischen Gewerbeschule in Berlin übertragen, von wo er zu Ostern 1880 in die zweite ordentliche Lehrerstelle der Friedrichs-Realschule überging. Hier veröffentlicht er: „Über Mathurin Regniers Leben und Satiren.“ Berlin 1888. 24 S. (Programm Berlin Friedrichs-Realgymnasium.) Aus: Programm Berlin Friedrichs-Realgymnasium 1881. Niemann, Emil Geboren am 9. Februar 1869 zu Rothenkamp (Braunschweig), besuchte die „Friedrich Krupp-Schule“ in Essen, dann von 1880 bis 1889 das Gymnasium zu Essen. Er studierte dann in Tübingen, Strassburg, Bonn, Göttingen und Greifswald von Ostern 1889 bis Herbst 1892 und von 1898 bis 1899 Theologie und Philologie. Er legte 1892 bzw. 1902 die theologischen Staatsprüfungen und 1903 die Oberlehrerprüfung ab. 1892 bis 1893 genügte er seiner Militärpflicht, war dann privatim tätig und machte grössere Reisen ins Ausland. Seit 1899 beschäftigt am Pädagogium zu Allstedt, übernahm er Ostern 1900 die Stelle eines Leiters an genannter Anstalt bis Ostern 1904. Zu diesem Zeitpunkt wird er an die Reformschule zu Görlitz berufen. Aus: Programm Görlitz Reformschule 1905.

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Niemann, Franz Josef Geboren den 11. September 1879 zu Brilon i. W., besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt. Von Ostern 1900 an studierte er an den Universitäten Marburg und Münster bis Ostern 1903 Philologie und bestand am 23. Juli 1904 in Münster das philologische Staatsexamen. Das Seminarjahr absolvierte er von Herbst 1904 bis Herbst 1905 am städtischen Realgymnasium in Münster; an derselben Anstalt verbrachte er auch die erste Hälfte des Probejahres. Während der zweiten Hälfte war er als deutscher Lehramtsassistent am Lycée in Montpellier tätig. Für die Zeit vom 1. Oktober 1906 bis 1. April 1907 wurde er der Oberrealschule in Hagen als wissenschaftlicher Hilfslehrer überwiesen. Wird dann an das Gymnasium zu Essen berufen. Aus: Programm Essen Gymnasium 1908. Niemann, Karl Geboren 1856 zu Wittenhagen, Kreis Grimmen, wurde im Seminar zu Franzburg vorbereitet in den Jahren 1873 – 1876. Seine erste provisorische Anstellung erhielt er 1876 an der Stadtschule zu Barth, die definitive 1879 nach bestandener zweiter Prüfung. Nachdem er 1879/80 die Kgl. Zentralturnanstalt in Berlin besucht und zu-gleich an einem von dem Ministerium angeordneten Zeichenkursus teilgenommen hatte, wurde er Ostern 1881 an die höhere Knabenschule zu Stralsund als Lehrer berufen und geht 1890 als Vorschullehrer an das Gymna-sium über. – Aus: Programm Stralsund Gymnasium 1891. Niemann, Paul Geboren den 31. März 1858 zu Saarlouis in der Rheinprovinz, sodann auf dem König Wilhelms-Gymnasium zu Höxter a. W. vorgebildet, studierte vom Herbst 1876 an nacheinander auf den Universitäten zu Berlin, Bonn und Göttingen klassische Philologie und evangelische Theologie. Am 3. Dezember 1881 bestand er in Göttingen sein Staatsexamen, war bis Michaelis 1882 Probekandidat in Nienburg an der Weser, genügte von Michaelis 1882 bis Michaelis 1883 seiner militärischen Dienstpflicht und wurde Michaelis 1883 am Kgl. Gymnasium zu Clausthal i. H. als Oberlehrer fest angestellt, nachdem er im Winter 1883/84 die Zentralturnanstalt in Berlin noch zuvor besucht hatte. Ostern 1901 wurde er an das Kgl. Kaiserin Auguste-Viktoria-Gymnasium zu Linden berufen. Weihnachten 1902 wurde er zum Professor ernannt. 1906 geht er an das K. Wilhelms-Gymnasium zu Hannover, von wo er am 1. Dezember 1907 als Direktor an das Gymnasium zu Celle berufen wurde. Hier veröffentlichte er seine Antrittsrede im Jahresbericht 1908, S. 5-10. – Aus: Programm Hannover K. Wilhelms-Gymnasium 1907. Niemeier, Paul Geboren am 11. Juli 1876 zu Braunschweig, besuchte das Herzogliche Neue Gymnasium seiner Vaterstadt, studierte in Göttingen und Berlin Geschichte und Deutsch. In Berlin erlangte er 1900 die Doktorwürde und bestand im September 1901 in Braunschweig das philologische Staatsexamen. Das Seminarjahr leistete er am Neuen Gymnasium in Braunschweig ab, während er das Probejahr am Gymnasium Martino-Catharineum zu Braunschweig begann und an der Oberrealschule zu Marburg vollendete, wo er noch bis zum 1. Oktober 1904 als wissenschaftlicher Hilfslehrer tätig war. Wird dann an die Oberrealschule in Düsseldorf versetzt. Aus: Programm Düsseldorf Oberrealschule 1895. Niemer, Hugo Geboren den 29. Juli 1858 zu Sommerfeld, Sohn des Kaufmanns Herrn August Niemer, wurde zu Ostern 1879 von der Luisenstädtischen Realschule zu Berlin mit dem Zeugnis der Reife entlassen und studierte von 1879 bis 1882 in Berlin und Greifswald besonders neuere Sprachen. Am 22. Dezember 1882 erwarb er in Greifswald die philosophische Doktorwürde, bestand daselbst am 23. Juni 1883 die Lehramtsprüfung und absolvierte von Mi-chaelis 1884 an dem Friedrich-Wilhelms-Realgymnasium zu Stettin sein Probejahr. Wird dann an das Progym-nasium zu Lauenburg i. P. versetzt. Hier veröffentlicht er: „Über die Einübung der englischen Aussprache und Orthographie im Anschluss an die Sprachlehre von Gesenius-Regel.“ Leipzig 1899. 43 S. (Programm Lauenburg Progymnasium.) – Aus: Programm Lauenburg i. P. Progymnasium 1885.

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Niemeyer, Albert Geboren am 17. Juli 1888 zu Waren, besuchte das dortige Gymnasium, dann die Universitäten zu Berlin und zu Rostock. Im November 1911 bestand er in Rostock die Staatsprüfung und trat Ostern 1912 als Seminarkandidat in das Kollegium des Gymnasiums zu Waren ein. – Aus: Programm Waren Gymnasium 1914. Niemeyer, Eduard Franz Ludwig Geboren den 26. Oktober 1818 in Großkugel bei Schkeuditz, besuchte die Lateinische Hauptschule zu Halle bis 1839. Er studierte in Halle a. S. klassische Philologie, bestand 1843 am 3. Mai 1843 die Prüfung pro facultate docendi. Dr. phil. am 15. März 1843. Sein Probejahr leistete er am Gymnasium zu Stettin, war dann fünf Jahre als ordentlicher Lehrer an der Lateinischen Hauptschule der Franckeschen Stiftungen in Halle. Im September 1849 wurde er als Oberlehrer, vorzüglich zur Übernahme des Deutschen an die höhere Stadtschule zu Krefeld berufen. Seit Herbst 1862 wirkte er als Direktor an der Realschule zu Dresden-Neustadt. Am 26. September 1884 trat er in den Ruhestand und starb am 11. Dezember 1893 zu Niederlößnitz bei Dresden. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Niclasens von Weyl XI. Translation: Prozess des Hieronymus auf dem Konzil zu Costnitz. Mit Poggius

lateinischem Urtexte, sowie mit sprachlichen und literarhistorischen Anmerkungen. Krefeld 1852. 33 S. (Programm Krefeld Realschule.)

2) Der Bauernsohn Helmbrecht. Nach einer altdeutschen Novelle Wernhers des Gärtners. Dresden 1863. (Programm Dresden-Neust. Dreikönig-Realgymnasium.)

3) Über Lessings Minna von Barnhelm. 1. Historisch-kritische Einleitung. Dresden 1870. 54 S. (Programm Dresden-Neust. Dreikönig-Realgymnasium.)

4) Über Lessings Pädagogik. Dresden 1874. 34 S. (Programm Dresden-Neust. Dreikönig-Realgymnasium.) 5) Einige schulmäßige deutsche Arbeiten und Arbeits-Entwürfe. Dresden 1878. 20 S. (Programm Dresden-

Neust. Dreikönig-Realgymnasium.) Aus: Programm Krefeld Realschule 1869 FS und Dresden-Neust. Dreikönig-Realgymnasium 1892 FS. Niemeyer, Ernst Geboren den 26. Oktober 1847 in Schneeberg, vorgebildet in seiner Vaterstadt, besuchte von 1861 bis 1866 das Gymnasium zu Plauen und bezog hierauf die Universität Leipzig, um sich dem Studium der Philologie zu wid-men. Hierbei fand er vielfach Förderung durch den jetzt verstorbenen Professor Klotz, hingegen wurde sein Studium durch den Militärdienst und den Feldzug gegen Frankreich zweimal unterbrochen, so dass er erst im Jahre 1872 bei der philosophischen Fakultät in Leipzig promovieren konnte. Nachdem er dann ein Jahr als Haus-lehrer in einer Familie in Nizza tätig gewesen war, bestand er 1873 die philologische Staatsprüfung in Leipzig. Bald darauf wurde er von dem hohen Ministerium als Probekandidat an das Gymnasium zu Chemnitz gewiesen, wo er später angestellt wurde. Hier veröffentlicht er: „Über Goethes Stellung zur Tonkunst.“ Chemnitz 1881. 27 S. (Programm Chemnitz gymnasium.) - Aus: Programm Chemnitz Gymnasium 1874. Niemeyer, Heinrich Im April 1845 zu Ahstedt geboren, empfing, nachdem er die Schule seines Geburtsortes besucht hatte, durch den Pastor Gerstenberg in Garmissen seine weitere Ausbildung. Nachdem er von Michaelis 1863 bis dahin 1867 das Seminar in Alfeld absolviert hatte und ein halbes Jahr an der Baugewerkschule zu Holzminden als Lehrer für Rechnen, Mathematik und Deutsch tätig gewesen war, wurde er Ostern 1868 an der Bürgerschule II zu Hanno-ver angestellt. Von letzterer wurde er Johannis 1876 an die erste Knabenklasse der hiesigen Freischule versetzt und aus dieser Stellung Ostern 1880 an das Lyceum I berufen. – Aus: Programm Hannover I. Lyceum 1881. Niemeyer, Hermann Agathon Geboren den 5. Januar 1802 in Halle a. S., der 8. Und jüngste Sohn des Kanzler August Hermann Niemayer und seiner Ehegattin Agnes Wilhelmine Christine v. Köpken. Am 16. April 1810 wurde er zugleich mit seinem Bruder als Schoaren am Kgl. Pädagogium zu Halle aufgenommen und bezogen im Jahre 1812 als Alumnen die Anstalt selbst. Am 17. September 1819 bestand er die Maturitätsprüfung so glänzend, dass er ein Zeugnis „unbedingter Tüchtigkeit“ erhielt. Am 12. Oktober 1819 wurde er als Studiosus der Theologie auf der Universität zu Halle immatrikuliert. Er hatte sich fest entschlosse, die akademische Laufbahn zu betreten. Für eine tiefere gelehrte Vorbildung besass Göttingen damals nicht bloss in den reichen und seltenen Schätzen der

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Bibliothek besonderen Reiz. Er ging dorthin und liess sich am 2. Dezember 1823 als Studiosus der Theologie immatrikulieren. Er verweilte bis zum Herbst des folgenden Jahres in Göttingen, weniger die Vorlesungen als die Bibliothek besuchend, deren er zur Abfassung seiner theologischen Probeschrift aus dem Gebiete der Patristik bedurfte. Am 28. Dezember 1824 bestand er behufs der Habilitation die Prüfung vor sämtlichen Mitgliedern der tehologischen Fakultät nach den bei ihm zuerst in Anwendung gebrachten Reglement, am 8. Januar 1825 folgte die öffentliche Verteidigung der Abhandlung: „De Isidori Pelusiotae vita, scriptis et doctrina commentatio historico-theologica“, welche wenige Monate später vervollständigt im Buchhandel erschien. 1825 Licentiat der Theologie an der Universität Halle-Wittenberg, gleichzeitig Lehrer an der Lateinischen Hauptschule und Verwalter der Hauptbibliothek der Franckeschen Stiftungen. 1826 wurde er ausserordentlicher Professor der theologischen Fakultät der Universität Jena. 1827 wurde er von der theologischen Fakultät der Universität Göttingen zum Dr. der Theologie ernannt. 1829 Kondirektor der Franckeschen Stiftungen und ausserordentlicher Professor der theologischen Fakultät der Universität Halle-Wittenberg. 1830 wurde er Direktor der Fanckeschen Stiftungen, 1832 Direktor des pädagogischen Seminars der Universität Halle Wittenberg und Mitglied der Wissenschaftlichen Prüfungskommission für Theologie und Pädagogik. 1839 durch das Vertrauen seiner Mitbürger zum Stadtverordneten gewählt; er war Mitglied die-ses Kollegiums bis zu seinem Tode und bekleidete in den Jahren 1840, 1841, 1850 und 1851 das Amt der Vor-stehers. 1843 RAO 4. In jener Zeit auch Mitglied des Provinzial-Vorstandes des Gustav-Adolf-Vereins. 1848 Abgeordneter der Stadt Halle zur konstituierenden Versammlung in Berlin. Er ist am 6. Dezember 1851 zu Halle gestorben. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Vollständiger Bericht über die in den Schuljahren 1832, 1833 und 1834 getroffenen neuen Einrichtungen

auf dem Kgl. Pädagogium zu Halle. Halle 1835. S. 43-67. (Programm Halle Pädagogium.) 2) Vollständiger Bericht über das Königliche Pädagogium zu Halle: 1. Fortsetzung. Halle a. S. 1836. 42 S.

(Programm Halle Pädagogium.) 3) Mitteilungen über Wolfgang Ratichius. 1. Teil. Halle 1840. 28 S. (Programm Halle Pädagogium.) 4) Mitteilungen über Wolfgang Ratichius. 2. Teil. Halle 1841. 16 S. (Programm Halle Pädagogium.) 5) Wolfgang Ratichius in Cöthen. 1. Teil. Halle 1842. (Programm Halle Pädagogium.) 6) Wolfgang Ratichius in Cöthen. 2. Teil. Halle 1843. 20 S. (Programm Halle Pädagogium.) 7) Wolfgang Ratichius in Magdeburg. Halle 1846. 36 S. (Programm Halle Pädagogium.) Aus: Programm Halle Lat. Hauptschule 1898 FS. Niemeyer, Johannes Rudolf Ferdinand Geboren zu Nordhausen den 26. Juli 1848, Sohn des Pastor Niemeyer, war Schüler der Klosterschule Donndorf und des Gymnasiums zu Wernigerode, welches er Ostern 1868 verliess, um zuerst in Berlin, dann in Halle Philo-logie zu studieren. Nachdem er von der letzteren Universität nach abgelegter Prüfung zum Dr. phil. promoviert war und dort auch die Staatsprüfung bestanden hatte, absolvierte er vom Oktober 1874 bis Oktober 1875 das Probejahr an den Gymnasien in Ploen und Kiel. Er war dann in Kiel noch als wissenschaftlicher Hilfslehrer, bis er Ostern 1876 als ordentlicher Lehrer an das Meldorfer Gymnasium versetzt wurde. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Das Slavenland unter Herzog Heinrich dem Löwen. 1. Teil: Die slavische Mark bis zum Jahre 1159.

Meldorf 1881. 25 S. (Programm Meldorf Gymnasium.) 2) Das Slavenland unter Herzog Heinrich dem Löwen. 2. Teil: Die Politik Waldemars und Heinrichs des

Löwen im Slavenlande. 1158-1166. Meldorf 1882. 20 S. (Programm Meldorf Gymnasium.) 3) Urkundliche Beiträge zur Geschichte Dithmarschens aus den Jahren 1658 bis 1660. Meldorf 1893. 21 S.

(Programm Meldorf Gymnasium.) 4) Die Abiturienten der Meldorfer Gelehrtenschule. Von Ostern 1767 bis 1910. Meldorf 1910. 27 S.

(Programm Meldorf Gymnasium.) Aus: Programm Meldorf Gymnasium 1877. Niemeyer, Karl August Eduard In Krefeld, wo sein Vater das Amt des ersten Oberlehrers an der dortigen Realschule bekleidete, am 4. Juli 1851 geboren. Als er nach vorausgegangenem Elementarunterricht die beiden untersten Klassen der Realschule absol-viert hatte, und sein Vater einem Rufe zur Übernahme des Rektorats der Realschule zu Dresden-Neustadt gefolgt war, wurde er Michaelis 1862 dem Gymnasium zum heiligen Kreuz zu Dresden übergeben. Ostern 1871 verliess er diese Anstalt, nachdem er sein Maturitätsexamen abgelegt hatte. Darauf studierte er auf der Universität Leip-zig klassische Philologie und bestand im August 1874 vor der Kgl. Prüfungs-Kommission das Examen für die Kandidatur des höheren Schulamts. Am 3. Oktober berief ihn das hohe Ministerium zur Ableistung des Probe-jahres an das Gymnasium zu Zittau. Michaelis 1875 wurde er an das Gymnasium zu Zwickau berufen. Hier hat er veröffentlicht:

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1) Über die Gleichnisse bei Quintus Smyrnaeus. 1. Teil. Zwickau 1883. 19 S. (Progr. Zwickau Gymnasium.) 2) Über die Gleichnisse bei Quintus Smyrnaeus. 2. Teil. Zwickau 1884. 20 S. (Progr. Zwickau Gymnasium.) Aus: Programm Zittau Gymnasium 1875 und Zwickau Gymnasium 1876. Niemeyer, Karl Georg Geboren am 4. Juni 1805 zu Braunschweig, erhielt seine Gymnasialbildung in seiner Vaterstadt, studierte von Ostern 1825 bis Ostern 1828 zu Halle und Göttingen Philologie und Theologie. Von Ostern 1828 bis Ostern 1829 war er Lehrer am Thierbachschen Institute zu Hannover und kam Ostern 1829 als Kollaborator am Ge-samtgymnasium wieder nach Braunschweig. Diese Stellung, in der er am Progymnasium Unterricht in Religion, in Geschichte und Geographie, wie auch im Lateinischen zu erteilen hatte, bekleidete er bis Ende 1831, zog Anfang 1832 als Pastor nach Hänigsen bei Burgdorf in Hannover, erhielt 1842 die Pfarrstelle zu Gr. Schwülper und verwaltete dieselbe 41 Jahre. Nachdem er am 15. Februar 1882 sein 50-jähriges Jubiläum als Geistlicher ge-feiert und bei dieser Gelegenheit den Roten Adlerorden IV. Klasse mit der Zahl 50 erhalten hatte, trat er am 1. April 1883 in den Ruhestand. Er ist am 7. Januar 1893 in Braunschweig gestorben. Aus: Programm Braunschweig Gymnasium 1894. Niemeyer, Konrad Geboren am 14. Mai 1829 zu Greifswald, Sohn des Konsistorialdirektors Prof. Dr. Niemeyer. Nachdem er Ostern 1846 zu Greifswald die Reifeprüfung bestanden hatte, bezog er zunächst die Universitäten Halle, Greifswald und Bonn. Er hatte es verstanden, als junger Student kameradschaftliches Leben als Angehöriger zweier Corps zu pflegen, dabei aber die Pflichten, die sein erwählter Beruf an ihn stellte, nicht zu vernachlässi-gen. So konnte er 1851 in Greifswald sich den philosophischen Doktorgrad durch seine Dissertation: „De equiti-bus Romanis“ erwerben und bestand im selben Jahr die Prüfung für das höhere Lehramt. Sein praktisches Jahr leistete er in Halle am Pädagogium der Franckeschen Stiftungen ab und war danach als etatsmässiger Lehrer an derselben Schule bis 1854 tätig. Hierauf war er am Gymnasium seiner Vaterstadt, seit 1858 am Gymnasium zu Anklam. 1862, als er kaum 34 Jahre alt war, wurde ihm die Leitung des Gymnasiums zu Stargard anvertraut. 1865 wurde er Direktor des städtischen Gymnasiums zu Brandenburg a. H., aber schon 1869, nachdem die höhe-ren Schulen Schleswig-Holsteins am 1. Oktober 1868 unter das Kgl. Provinzial-Schulkollegium für Schleswig-Holstein gestellt worden waren, wurde er als Direktor des Gymnasiums nach Kiel berufen. 1890 schied er aus dem Amte und starb am 15. März 1903. An Schriften sind von ihm im Druck erschienen: 1) Beiträge zur Erklärung und Kritik des Thukydides. 1. Anklam 1860. 18 S. (Programm Anklam Gymnas.) 2) Beiträge zur Erklärung und Kritik des Thukydides. 2. Dem Gymnasium zu Greifswald bei dem Eintritte in

das dritte Jahrhundert am 29. Juni 1861, das Gymnasium zu Anklam. Greifswald 1861. 14 S. (Programm Anklam Gymnasium.)

3) Griechenlands alte Zeit nach der Darstellung des Thukydides. (Dem Gymnasium zu Stralsund bei dem Eintritte in das vierte Jahrhundert, am 20. April 1861.) Anklam 1860. 15 S. (Programm Anklam Gymnas.)

4) De locis quibusdam, qui in Ciceronis de oratore libris leguntur, disputatio. In: Festgruß des Lehrerkollegi-ums der Kieler Gelehrtenschule an die XXVII. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner. Kiel 1869. S. 1-8.

5) Über den Prozeß gegen A. Cluentius Habitus. Kiel 1871. 24 S. (Programm Kiel Gelehrtenschule.) 6) Koreferat über die Frage: Welche Grundsätze und Einrichtungen sind zu empfehlen für die den Schülern zu

erteilenden periodischen Schulcensuren und für die Abgangszeugnisse? In: Verhandlungen der ersten Direk-toren-Versammlung in der Provinz Schleswig-Holstein. Berlin 1880.

7) Hundert Vorlagen zum Übersetzen ins Lateinische für Prima. Halle 1890. Aus: Programm Kiel Gelehrtenschule 1903. Niemeyer, Max Geboren am 25. Dezember 1851 zu Danzig, erhielt seine Schulbildung auf dem Gymnasium zu Cöslin und auf dem Kgl. Joachimsthalschen Gymnasium zu Berlin. Er studierte von Michaelis 1872 bis Michaelis 1876 in Ber-lin klassische und deutsche Philologie und erwarb dort 1877 den Doktorgrad. Nachdem er darauf in Potsdam als Erzieher tätig gewesen, bestand er zu Berlin im Mai 1878 das Staatsexamen und absolvierte bis Ostern 1879 als Mitglied des Pädagogischen Seminars für gelehrte Schulen sein Probejahr am Askanischen Gymnasium, wo er seit Michaeils 1879 angestellt ist. Geht später an das Gymnasium zu Potsdam. Er hat veröffentlicht: 1) De Plauti fabularum recensione duplici. Diss. inaug Berlin 1877. 2) Plautinische Studien. Potsdam 1892. 16 S. (Programm Potsdam Gymnasium.) Aus: Programm Berlin Askanisches Gymnasium 1880.

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Niemeyer, Wolfgang Ernst Wurde am 9. Juli 1880 in Chemnitz geboren. Nach vierjährigem Besuche der höheren Knabenschule besuchte er das Kgl. Gymnasium zu Chemnitz, das er Ostern 1900 mit dem Reifezeugnis verliess. Er studierte klassische Philologie und Germanistik Sommer 1900 in Tübingen und Michaelis 1900-1905 in Leipzig. Im November 1905 bestand er die Staatsprüfung für das höhere Lehramt. Das Seminarjahr tritt er am Realgymnasium zu Zwickau an. – Aus: Programm Zwickau Realgymnasium 1906. Niemir, Arthur Geboren in Christburg (Westpreußen) den 6. September 1846. Vorgebildet auf dem Gymnasium zu Elbing, studierte er von Ostern 1866 bis Ostern 1869 vorzugsweise altklassische Philologie in Berlin. Im Juni 1871 legte er dort die Prüfung pro facultate docendi ab. Vom 1. Oktober 1871 bis zum 1. Oktober 1872 war er Probandus am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin. Während des folgenden Halbjahres war er mit weiteren Studien beschäftigt. Auch erwarb er sich zu dieser Zeit die philosophische Doktorwürde. Von Ostern 1873 an war er 2 Jahre lang wissenschaftlicher Hilfslehrer an der Luisenstädtischen Realschule in Berlin, dann wurde ihm die 4. ordentliche Lehrerstele provisorisch am Realprogymnasium zu Luckenwalde übertragen. Hier veröffentlicht er: „Über die Didaskalien des Terenz“. Luckenwalde 1879. 13 S. (Programm Luckenwalde Höh. Bürgerschule.) Aus: Programm Luckenwalde Realprogymnasium 1876. Niemoeller, Friedrich Friedrich Niemöller, geboren am 28. Juni 1853 zu Wersen bei Osnabrück, besuchte die Realschule I. O. und das Rathsgymnasium zu Osnabrück, welches er Ostern 1874 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Von da ab studierte er bis zum Herbst 1878 in Berlin und Göttingen Mathematik und Physik, trat nach absolviertem Staatsexamen im Herbst 1878 auf ein Jahr als Probandus in das pädagogische Seminar zu Göttingen ein und war gleich 2. Assi-stent am physikalischen Institut daselbst. Im Sommer 1878 promovierte er zum Dr. phil. und wird dann an das Realgymnasium zu Eisenach berufen. – Aus: Programm Eisenach Realgymnasium 1879.

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Niemoeller, Wilhelm Wilhelm Niemöller, geboren am 16. Februar 1862 in Wersen, Kreis Tecklenburg, besuchte von Ostern 1877 bis Ostern 1883 die Kgl. Landesschule Pforta. Von Ostern 1883 bis zum Herbst 1887 studierte er in Leipzig und Halle hauptsächlich klassische Philologie und Germanistik. Nachdem er im Januar 1887 zum Dr. phil. promo-viert worden war, bestand er am 1. Dezember desselben Jahres sein Staatsexamen. Nach Absolvierung seines Militärjahres wurde er am 1. Oktober 1888 dem Archigymnasium zu Soest als Probekandidat überwiesen. An dieser Anstalt verblieb er bis Ostern 1891 und wurde dann an die Realschule zu Remscheid versetzt. Im Herbst 1893 kehrte er an das Archigymnasium zu Soest zurück, wo ihm eine Oberlehrerstelle angeboten wurde. Im Druck ist von ihm erschienen: „De pronominibus ipse et idem apud Plautum et Terentium.“ Diss. inaug. Halle 1887. - Aus: Programm Remscheid Realschule 1892 und 1895. Nienstaedt, Philipp Christoph Anton Geboren den 1. März 1790 zu Geitelde, erhielt seine Schulbildung auf dem Katharineum zu Braunschweig und studierte zu Helmstedt und nach Aufhebung der Julia-Carolina zu Halle Theologie. Nach einer fünfjährigen Hauslehrerzeit, während welcher er 1812 die theologische Prüfung bestand und im Jahre 1814 zu einer kurzen militärischen Dienstzeit genötigt wurde, trat er Anfang 1815 in das Lehrerkollegium der Grossen Stadtschule zu Wolfenbüttel als Collega tertius ein, ging im Herbst 1823 als Pastor nach Gebhardshagen und starb dort am 15. August 1832. – Aus: Album Wolfenbüttel Gymnasium 1877. Niepmann, Emil Geboren am 20. März 1859 in Hoerde, Kreis Dortmund, besuchte die Gymnasien zu Elberfeld, Soest und Bonn und erwarb hier das Zeugnis der Reife im Sommer 1877. Auf den Hochschulen Berlin, Bonn und Marburg wid-mete er sich dem Studium der alten Philologie, Geschichte und Geographie. In Marburg genügte er seiner Dienstpflicht als Einjähriger und bestand dort auch das Staatsexamen. Zum Doktor promoviert wurde er in Mün-ster, wohin sein Lehrer Professor von Below übergesiedelt war, auf Grund einer Dissertation über „Die ordentli-chen direkten Steuern in Cleve-Mark“. Zur Ableistung des Probejahres wurde er dem Gymnasium in Elberfeld überwiesen, nach Ablauf desselben als wissenschaftlicher Hilfslehrer an das Gymnasium und Realgymnasium in Düsseldorf gewählt und wirkte an dieser Anstalt, seit 1890 als Oberlehrer, bis zu seiner Berufung 1906 als Direktor des Gymnasiums und Realgymnasiums nach Bonn. Im Druck sind von ihm ausser kleinen Arbeiten und der oben erwähnten Dissertation: 1) Die bildlichen Darstellungen des historischen Museums in Düsseldorf. 2) Der Ortler. 3) Monographie der Ortlergruppe. 4) Richtlinien für den grammatischen Unterricht im Lateinischen. Zusammengestellt von Carl Meurer und

Emil Niepmann. Bonn 1908. 40 S. (Programm Bonn Städt. Gymnasium.) 5) Bericht über die Feier des 25-jährigen Bestehens der Anstalt. Bonn 1908. S. 18-22. (Programm Bonn städt.

Gymnasium.) Aus: Programm Bonn Städt. Gymnasium 1907. Nierhaus, Maximilian Geboren am 11. November 1873 in Elberfeld als Sohn des Fabrikanten Heinrich Nierhaus. Er besuchte das Gymnasium zu Elberfeld und verliess es Herbst 1891 mit dem Zeugnis der Reife. Alsdann studierte er Theologie in Halle, Berlin und Bonn und bestand im Jahre 1895 in Koblenz das erste theologische Examen pro licentia con-cionandi. Vom 1. Oktober 1895-96 genügte er seiner Militärpflicht in Tübingen. Den Winter 1896/97 verbrachte er im Elternhaus zu Elberfeld. Mit dem Beginn des Sommersemesters 1897 ging er von neuem auf die Universi-tät Bonn, um neuere Sprachen zu studieren. Am Ende dieses Semesters bestand er das zweite theologische Exa-men pro ministerio, ebenfalls in Koblenz. Im Februar 1900 machte er das Oberlehrer-Examen in Bonn und wurde dem dortigen Kgl. Gymnasium als Seminarkandidat überwiesen. Das Probejahr absolvierte er an der Oberrealschule zu Barmen und wurde dort am 1. April 1902 zum Oberlehrer gewählt. In dieser Stellung blieb er bis zu seiner Berufung an die Sachsenhäuser Realschule am 1. April 1904. Ostern 1913 wurde er von dort an die Eschersheimer Realschule i. E. versetzt und mit der Leitung dieser Anstalt beauftragt. Im Juni 1913 erhielt er den Charakter als Professor. Aus: Programm Frankfurt/M. Sachsenhäuser Realschule 1905 und Eschersheimer Realschule 1914.

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Nierth, Gustav Paul Horst Ich, Gustav Paul Horst Nierth, geboren am 20. Mai 1884 zu Dresden, besuchte daselbst die IV. Bürgerschule und das städtische Realgymnasium (Drei-König-Schule). Nach Ablegung der Reifeprüfung Ostern 1903 bezog ich die Universitäten Leipzig und Freiburg im Breisgau, studierte Germanistik, neuere Sprachen und Philosophie, wurde 1909 zum Doktor der Philosophie promoviert und unterzog mich 1910 der Staatsprüfung. 1910-1911 genügte ich meiner Dienstpflicht als Einjährig-Freiwilliger beim 2. Grenadier-Regiment Nr. 101. Danach leistete ich mein Seminar- und Probejahr an den Realgymnasien in Chemnitz und Blasewitz bei Dresden ab. Von An-fang Juni 1912 an war ich als Vikar an der Oberrealschule und 1. Realschule in Leipzig tätig und erhielt dann am 1. April 1913 die Anstellung als nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer an der Oberrealschule. Aus: Programm Leipzig 1. Realschule 1914. Nies, Karl Geboren zu Giessen am 9. Juli 1850, besuchte das Knabeninstitut von Steinmetz-Schwabe von 1854 an, das Gymnasium von 1862 bis zur Reifeprüfung Ostern 1868. In seiner Vaterstadt diente er dann als Einjähriger und studierte Philosophie und Mathematik. Im Mai 1870 bestand er die philosophische Vorprüfung für das höhere Lehramt vom Standpunkte der Mathematik. Bei Ausbruch des Krieges wurde er eingezogen und stand vom 21. Juli 1870 bis 27. Juni 1871 beim Ersatzbattaillon des 2. Hess. Inf.-Reg., erhielt auch die Kriegsgedenkmünze für Nichtkombattanten. Nach Beendigung des Feldzuges setzte er seine mathematischen und naturwissenschaftli-chen Studien fort und bestand die Staatsprüfung am 20. Juni 1873. Die philosophische Doktorwürde erlangte er dann am 27. Juni 1873. Im Herbst 1873 übernahm er eine Lehrerstelle an der Töchterschule von Weiffenbach in Giessen, am 21. 10. jedoch kam er schon als provisorischer Lehrer an die Realschule zu Friedberg. Am 16. Ok-tober 1874 wurde er als definitiver Lehrer an die Realschule zu Bingen versetzt, am 15. April 1879 kam er an die Realschule zu Darmstadt, am 1. Dezember 1889 an das Gymnasium und die Realschule zu Worms. Am 2. No-vember 1895 erhielt er den Charakter als Professor, trat am 1. April 1900 auf sein Nachsuchen bis zur Wieder-herstellung seiner Gesundheit in den Ruhestand und starb am 21. September 1902 in Worms. Er hat geschrieben: „Untersuchungen über kurven, deren bogen einer potenz der abscisse proportional ist.“ Darmstadt 1886. 25 S. (Programm Darmstadt Realgymnasium.) - Aus: Programm Friedberg Gymnasium 1913. Nietschke, August Geboren am 13. März 1851, besuchte das Gymnasium zu Naumburg, studierte dann in Halle Philologie. Dort bestand er 1875 das Examen pro facultate docendi. Von Michaelis 1873 bis Michaelis 1875 war er Vorsteher einer Privatinstituts, Von Michaelis 1875 bis Michaelis 1876 hat er am Gymnasium zu Celle und an der höheren Bürgerschule zu Uelzen das pädagogische Probejahr absolviert. Am 15. Oktober 1878 wurde er an der höheren Bürgerschule zu Hann. Münden eingeführt. Hier veröffentlicht er: 1) De Thukydide antiphontis discipulo et Homeri imitatore. Münden 1885. 73 S. (Programm Hann. Münden

Realprogymnasium.) 2) De figuram, quae vocantur schemata Gorgieia apud Herodotum usu. Münden 1891. S. 12-44. (Programm

Hann. Münden Realprogymnasium.) Aus: Programm Hann. Münden Höh. Bürgerschule 1878. Niese, Karl Eduard Geboren den 21. Oktober 1804 zu Torgau, wurde von seinem achten Jahre an erzogen in Trebitz, einem Dorfe bei Wittenberg und erhielt seine Schulbildung von 1818-1820 auf dem Wittenberger, dann bis 1827 auf dem Erfurter Gymnasium. Er studierte von 1823 bis 1826 zu Leipzig, dann bis 1831 zu Berlin und bis 1832 wieder zu Leipzig; erst Jurisprudenz, dann Philosophie und Philologie und zuletzt Theologie. Er wurde 1832 Diaconus in seiner Vaterstadt, von wo er Anfang des Jahres 1839 als geistlicher Inspektor und Professor bei der Kgl. Landes-schule angestellt wurde. Hier veröffentlicht er: 1) Aussicht auf Pforte. Naumburg 1843. 8 S. (Programm Pforta Landesschule.) 2) Die Grundgedanken des Johanneischen Evangeliums. Naumburg 1850. 44 S. (Progr. Pforta Landesschule.) 3) Die Johanneische Psychologie. Naumburg 1865. 33 S. (Progr. Pforta Landesschule.) Aus: Programm Pforta Landesschule 1843.

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Niese, Paul 1853 in Berlin geboren, besuchte die Luisenstädtische Realschule, das Gymnasium zu Züllichau und das Luisen-städtische Gymnasium in Berlin, von dem er Michaelis 1870 zur Universität entlassen wurde. Bis Michaelis 1874 studierte er in Berlin die modernen Sprachen auf der Universität und bis Michaelis 1875 auf der Akademie für moderne Philologie. Er nahm dann in Westpreußen eine Privatlehrerstelle an und bekleidete von Michaelis 1878 bis Ostern 1881 eine Hilfslehrerstelle an der Landwirtschaftsschule in Marienburg. Im Juli 1881 absolvierte er sein Staatsexamen, legte sein pädagogisches Probejahr am Humboldtsgymnasium in Berlin ab, trat Michaelis 1882 am Königstädtischen Gymnasium als Hilfslehrer ein und wurde Mich. 1883 an dieser Anstalt als ordentli-cher Lehrer angestellt. Hier veröffentlicht er: „Victor Hugo als Dramatiker.“ Berlin 1897. 30 S. (Programm Ber-lin Königstädtisches Gymnasium. Beil.) - Aus: Programm Berlin Königstädtisches Gymnasium 1884. Niesert, Edmund Geboren am 3. Juli 1866 zu Lüdinghausen, erhielt unter dem 19. Februar 1885 am Gymnasium zu Warendorf das Zeugnis der Reife, studierte von 1885 bis 1890 Philologie an den Universitäten Münster i. W. und Würzburg, wobei er inzwischen 1886/87 seiner Militärpflicht genügte. Alsdann bis 1893 als Institutslehrer in Erkelenz tätig, bestand er am 2. Februar 1894 in Münster die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen. Am 1. April 1894 trat er sein Seminarjahr am Paulinischen Gymnasium zu Münster an und legte das Probejahr am Realgymnasium zu Münster vom 1. April 1895 bis 1. April 1896 ab. Von diesem Zeitpunkte bis zum 1. April 1899 war er als wissenschaftlicher Hilfslehrer am Collegium Augustinum zu Gaesdonk beschäftigt, wurde zum 1. April 1899 an das Städtische Gymnasium nebst Realgymnasium zu Münster berufen, wo er seit dem 1. April 1900 als Ober-lehrer, seit dem 20. Dezember 1909 als Professor wirkte, bis er der am 9. Juli 1912 erfolgten und am 31. August 1912 Allerhöcht bestätigten Wahl zum Direktor des Gymnasiums zu Bocholt Folge leistete, wo er sein Amt am 1. April 1913 antrat. – Aus: Programm Bocholt Gymnasium 1913. Niess, Adolf Adolf Nieß, geboren am 1. Oktober 1824 zu Leer in Ostfriesland, besucht fünf Jahre lang die Kgl. Hofschule und dann 2 ½ Jahre die höhere Bürgerschule zu Hannover. Von Michaelis 1839 bis Ostern 1842 bildete er sich zum Studium der Kunst vor als Schüler des Stadtbaumeisters Andreae und zugleich der höheren Gewerbschule im Unterricht des Zeichnens und Bossierens. Dann besuchte er die Akademie in Dresden bis zum Jahre 1846, und 1847 die von Düsseldorf, wo er Schüler von Sohn war. Nach einer Reise durch Holland zu seiner Vaterstadt zurückgekehrt, lebte er daselbst als Porträtmaler und fand als Lehrer eine Wirksamkeit 1851 an der Neustädter Schule, 1853 an der höheren Töchterschule, 1855 an der höheren Bürgerschule und 1856 an der polytechnischen Schule. – Aus: Programm Hannover Höh. Bürgerschule 1860. Niessen, Paul Jakob van Wurde geboren am 11. September 1857 zu Stettin. Er besuchte von 1869 bis 1875 das Gymnasium zu Dramburg und studierte darauf Geschichte und Geographie an der Universität Berlin, unterzog sich der Prüfung pro facul-tate docendi in Berlin am 20. Juni 1882 und begann am 1. Oktober 1882 sein Probejahr am Gymnasium zu Neu-stettin. Ging dann ½ Jahr an das neu gegründete Gymnasium zu Breklum und trat am 27. Mai 1884 in das Leh-rerkollegium des Gymnasiums zu Greifenberg i. P. ein. Am 1. April 1886 wurde er an das Städtische Schiller-Realgymnasium zu Stettin berufen. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Geschichte der Stadt Dramburg zur Zeit der Herrschaft des Deutschen Ordensin der Neumark. Stettin 1895.

26 S. (Programm Stettin Schiller-Realgymnasium.) 2) Zur Entstehung des Großgrundbesitzes und der Gutsherrschaft in der Neumark. Stettin 1903. 20 S.

(Programm Stettin Schiller-Realgymnasium.) Aus: Programm Greifenberg i. P. Gymnasium 1885 und Stettin Schiller-Realgymnasium 1886. Niestroj, Roman Alexander Geboren am 23. Februar 1865 zu Komierowo in Westpreußen, besuchte bis 1884 das Gymnasium zu Konitz, studierte bis 1887 katholische Theologie in Breslau und Würzburg. Von 1888 bis 1892 studierte er klassische Philologie und Germanistik in Berlin und Münster. Hier wurde er 1894 zum Dr. phil. promoviert auf Grund einer von der Akademie zu Münster preisgekrönten Schrift: „Quaestiones archaeologicae ad Aeschylum pertinentes.“

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Als Probekandidat und Hilfslehrer war er am Friedrichs-Gymnasium zu Berlin, gab Deutsch, Geschichte und Erdkunde. Seit Juli 1899 ist er Oberlehrer am städtischen Gymnasium in Köln. Aus: Programm Berlin Friedrichs-Gymnasium 1900 FS. Niethammer, Gustav Geboren am 7. Januar 1877 in Backnang (Württemberg), bestand am 6. August 1895 in Stuttgart die Reifeprü-fung und widmete sich dann in Tübingen dem Studium der Theologie. Nachdem er beide theologische Prüfun-gen abgelegt und seiner militärischen Dienstpflicht genügt hatte, studierte er noch in Bonn Philologie und bestand dort am 19. Dezember 1908 die Prüfung für das höhere Lehramt. Seminar- und Probejahr leistete er ab an den Realgymnasien in Essen und Duisburg-Ruhrort und war von Ostern 1911 bis 1913 als wissenschaftlicher Hilfslehrer am Kgl. Gymnasium in Mörs tätig. Wird dann an das Gymnasium zu Stolberg/Rhl. berufen. Aus: Programm Stolberg/Rhl. Gymnasium 1914. Niethe, Friedrich Geboren den 22. Dezember 1882 zu Lunow in der Provinz Brandenburg, besuchte zunächst die Dorfschule sei-nes Heimatortes, dann die Privatknabenschule zu Angermünde und von Obersekunda an das Gymnasium zu Kö-nigsberg in der Neumark, an dem er 1902 das Reifezeugnis erhielt. Er studierte zuerst in Halle Theologie und dann in Berlin Religion, Hebräisch und Geschichte. Hier promovierte er zum Dr. phil. und bestand die Prüfung pro facultate docendi. Zur Ableistung des Seminarjahres, das er, um seiner Militärpflicht zu genügen, unterbre-chen musste, wurde er dem Königstädtischen Realgymnasium zu Berlin überwiesen. Als Probandus kam er Ostern 1911 an die 5. Realschule, wo er während des ganzen Jahres vertretungsweise beschäftigt war. Am 1. April 1912 wurde er an der 4. Realschule zu Berlin als Oberlehrer angestellt. Aus: Programm Berlin 4. Realschule 1913. Nietsche, Benno Geboren den 12. Juli 1836 zu Groß-Glogau, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt bis Michaelis 1855 und darauf die Universität zu Breslau, wo er in den ersten drei Semestern theologischen und philologischen, ferner-hin ausschliesslich philologischen Studien sich widmete. Seine Universitäts-Studien, mehrmals insbesondere durch Übernahme einer Hauslehrerstelle unterbrochen, beschloss er an der Universität zu Breslau im Jahre 1862. Im Dezember 1864 bestand er vor der Kgl. wissenschaftlichen Prüfungskommission in Breslau die Prüfung pro facultate docendi, trat als ordentliches Mitglied in das Kgl. Seminar für gelehrte Schulen und wurde dem Kgl. Matthias-Gymnasium zur Ableistung seines Probejahres überwiesen. Nachdem er seit dem Juli 1866 die Erzie-hung zweier Söhne Sr. Excellenz des Wirklichen Geheimen Raths und preußischen Bundeskommissars Herrn von Savigny in Berlin geleitet, wurde er Ende März 1867 zum ordentlichen Lehrer an dem Gymnasium zu Glei-witz ernannt. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Die Herren der Stadt und Herrschaft Gleiwitz bis zu ihrer Immediatisierung. Gleiwitz 1879. 28 S.

(Programm Gleiwitz Gymnasium.) 2) Die lateinische Schule des Cisterzienser-Klosters Rauden 1744-1816, eine Vorläuferin des katholischen

Gymnasiums zu Gleiwitz. 1. Teil. Gleiwitz 1891. 74 S. (Programm Gleiwitz Gymnasium.) 3) Die lateinische Schule des Cisterzienser-Klosters Rauden 1744-1816 ... 2. Teil. Gleiwitz 1892. 26 S.

(Programm Gleiwitz Gymnasium.) Aus: Programm Gleiwitz Gymnasium 1867. Nietschmann, Karl Rudolf Wurde den 7. Juni 1843 zu Halle a. d. Saale geboren, genoss dort seinen ersten Unterricht und besuchte die gegenwärtig in der Entwicklung zur Realschule I. Ordnung begriffene, damalige höhere Bürgerschule zu Schö-nebeck, wohin sein Vater als Salinen-Beamter versetzt worden war und dann die Kgl. Salinen-Schule daselbst. Seine ersten speziellen Studien für die Zeichenkunst machte er in der Kunst- und Zeichenschule unter Leitung des Technikers Wendel und des Malers Herbst. Im Jahre 1869 begann er auf der Kgl. Akademie der Künste zu Berlin die Prüfung als Zeichenlehrer für Realschulen und andere höhere Lehranstalten. Der grössere Teil der Klausur-Arbeiten wurde ihm indess wegen seiner genügenden Leistungen als technischer Lehrer an der höheren Bürgerschule zu Naumburg, in welche Stelle er schon 1867 berufen war, vom Herrn Unterrichtsminister erlassen und er erhielt das Wahlfähigkeitsattest als Zeichenlehrer. 1875 wird er an die Realschule zu Sondershausen beru-fen. – Aus: Programm Sondershausen Realschule 1876.

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Nietzelt, Karl Otto Geboren am 1. Oktober 1884 zu Dresden, besuchte 4 Jahre lang die IV. Bürgerschule seiner Vaterstadt und von Ostern 1895 bis Ostern 1904 die dortige Dreikönigschule (Realgymnasium Dresden-Neustadt). Hierauf bezog er die Universität Leipzig, um sich dem Studium der neueren Sprachen zu widmen. Nach seiner am 15. November 1907 abgelegten Doktorprüfung wurde er auf Grund der Inaugural-Dissertation: „La Grange Chancel als Tragi-ker“ von der philosophischen Fakultät der Universität Leipzig zum Dr. phil. promoviert. Vom 21. – 25. Januar 1909 bestand er vor der Kgl. Prüfungskommission in Leipzig die Prüfung für das höhere Schulamt. Die Zeit zwi-schen den beiden Prüfungen benutzte er zu einer Studienreise nach England und Frankreich. Vom 15. Februar 1909 ab wurde er der Realschule zu Auerbach i. V. zur Ableistung des Probejahres zugewiesen. Hier wurde er noch als Vikar und nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer bis zu Ostern 1911 beschäftigt. Zu diesem Zeitpunkt wurde er als ständiger wissenschaftlicher Lehrer an das Realgymnasium mit Realschule zu Pirna berufen. Aus: Programm Auerbach i. V. Realschule 1909 und Pirna Realschule 1912. Nietzki, Max Albert Geboren am 22. Oktober 1857 zu Allenstein, Sohn des Justizrats und Landgerichtsdirektors Albert Nietzki, be-suchte das Gymnasium zu Rössel, dann das Friedrichskollegium zu Königsberg i. Pr. und studierte dann alte Sprachen, Deutsch, Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität zu Königsberg i. Pr. Die Staatsprüfung bestand er am 12. März 1881. Nach Ableistung des Probejahres am Kneiphöfischen Gymnasium zu Königsberg i. Pr. und am Kgl. Gymnasium zu Lyck erhielt er zu Ostern 1883 an jenem eine Hilfslehrerstelle und wurde Michaelis 1884 am Realgymnasium zu Königsberg i. Pr. definitiv angestellt. Vom 1. April 1887 bis 1. April 1890 war er am Altstädtischen Gymnasium zu Königsberg i. Pr. tätig, um zu Ostern 1890 wieder zum Kneiphö-fischen Gymnasium zurückzukehren. Am 9. Mai 1901 wurde er in den Kgl. Staatsdienst übernommen und mit der Leitung des in Umwandlung zu einer Realschule begriffenen Gymnasiums zu Wehlau betraut, wo ihm am 3. Juli d. J. durch Ministerialverfügung der Charakter als Professor ausser der Reihe verliehen wurde. Durch Aller-höchste Bestallung vom 17. Februar 1904 wurde er zum Gymnasialdirektor ernannt und ihm am 29. Februar 1904 die Leitung des Kgl. Gymnasiums zu Demmin übertragen. Zum 1. Oktober 1907 wurde er als Direktor des Kgl. König Wilhelms-Gymnasium zu Stettin berufen. Im Druck sind von ihm erschienen: 1) De Thukydidea elocutionis proprietate quadam, unde ducta, quomodo exculta, quatenus imitando efficta sit.

Diss. inaug. 1881. 2) Geibels Gedichte. Auswahl für die Schule mit Einleitung und Anmerkungen. 1890. 2. Aufl. 1899. 3) Heinrich Heine als Dichter und Mensch. Beiträge zu einer Charakteristik. 1. Teil. Königsberg/Pr. 1895. 25

S. (Programm Königsberg/Pr. Kneiphöf. Gymnasium.) 4) Antrittsrede als Direktor. Demmin 1905. S. 6-9. (Programm Demmin Gymnasium.) 5) Goethe, Herder Schiller. Drei Gedenkreden. Aus der Schule für die Schule. In: Festschrift zur 50-jährigen

Jubelfeier des Kgl. Gymnasiums zu Demmin. Teil II. Demmin 1907. S. 3-44. 6) Die Feier des 50-jährigen Jubiläums. Demmin 1907. S. 13-32. (Programm Demmin Gymnasium.) 7) Antrittsrede als Direktor. Stettin 1908. S. 7-11. (Programm Stettin K. Wilhelms-Gymnasium.) 8) E. Geibel und das Griechentum. Stettin 1914. 50 S. (Programm Stettin K. Wilhelms-Gymnasium.) Aus: Programm Stettin K. Wilhelms-Gymnasium 1908. Nietzold, Ernst Max Wurde am 1. Oktober 1877 in Burkhardtsdorf bei Chemnitz geboren. Den ersten Unterricht erhielt er in der Schule seines Heimatortes. In den Jahren 1892 bis 1898 besuchte er das Kgl. Lehrerseminar zu Annaberg im Erzgebirge. Nach bestandener Reifeprüfung kam er Ostern 1898 als Hilfslehrer an die Bürgerschule und Selekta zu Geyer i. E. Ostern 1901 wurde er nach abgelegter Wahlfähigkeitsprüfung daselbst als ständiger Bürgerschul-lehrer angestellt. Als solcher unterrichtete er nebenamtlich zugleich an der dortigen städtischen Gemeindebeam-tenschule in Deutsch und Stenographie. Von Ostern bis Michaelis 1902 nahm er an den Kursen der Alliance francaise zu Nancy in Frankreich teil. Dann war er bis Ende Mai 1905 als ständiger Lehrer an der Bürgerschule zu Großenhain tätig. Hierauf besuchte er die Kgl. Turnlehrerbildungsanstalt in Dresden. Nach Ablegung der Fachlehrerprüfung für Turnen ging er als Lehrer nach Chemnitz und Ostern 1904 nach Dresden. Im September 1905 unterzog er sich am Kgl. Stenographischen Landesamte in Dresden der Fachlehrerprüfung für Stenogra-phie. Ostern 1908 erfolgte seine Berufung an die Realschule mit Realprogymnasium in der Lößnitz. Aus: Programm Lössnitz Realgymnasium 1909.

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Nietzold, Franz Ferdinand Geboren am 24. März 1850 in Zwickau, besuchte das Seminar in Plauen, wirkte von Ostern 1870 bis Michaelis 1872 in Schedewitz bei Zwickau als Lehrer, widmete sich dann auf der Universität Leipzig besonders dem Stu-dium des Deutschen, der Geschichte und Erdkunde und bestand im Mai 1875 das Examen für das höhere Lehr-amt. Vom Juni 1875 bis Ostern 1877 war er an der Bautzener Realschule erst als provisorischer, später als stän-diger Oberlehrer tätig und unterrichtete in Religion, Deutsch, Latein, Geschichte und Erdkunde. Er wurde dann Direktor der Volksschule in Adorf, 1878 in Grimma, 1892 in Dresden-Striesen und ist jetzt Direktor der X. Be-zirksschule in Dresden. Er hat das Doktorexamen bestanden und ist Inhaber der Kriegsdenkmünze 1870/71. Aus: Programm Bautzen Realschule 1901 FS. Nietzold, Walter Geboren am 30. August 1882 zu Dresden, besuchte das dortige Wettiner Gymnasium und das Kgl. Gymnasium zu Lauban in Schlesien. Von Ostern 1901 bis Michaelis 1905 studierte er Geschichte und alte Sprachen auf den Universitäten Leipzig und Würzburg und wurde im Juli 1904 mit einer Arbeit über die Überlieferung der Diado-chengeschichte zum Dr. phil. promoviert. Nun trat er Michaelis 1905 als Hilfslehrer am Herzogl. Friedrichsgym-nasium zu Altenburg ein, legte im folgenden Februar seine Staatsprüfung ab und leistete dann das Probejahr am Herzogl. Ernst-Realgymnasium in Altenburg ab. Ostern 1907 zum Oberlehrer ernannt, ging er Ostern 1908 an das Gymnasium zurück und wurde schliesslich Ostern 1911 an das Arndt-Gymnasium zu Dahlem berufen. Er hat veröffentlicht: „Staatskunde im Geschichtsunterricht der Untersekunda.“ Altenburg 1911. 32 S. (Programm Altenburg Gymnasium.) -- Aus: Programm Dahlem Gymnasium 1912. Nietzsche, Oskar Geboren zu Seyda (Prov. Sachsen) am 28. Januar 1846, besuchte das Gymnasium zu Zeitz bis Ostern 1866, worauf er sich in Halle a. S., nach Ableistung seiner Militärpflicht, dem Studium der Philologie widmete und nach seiner Rückkehr aus dem Kriege gegen Frankreich Ende 1871 das Examen pro facultate docendi bestand. Nach Absolvierung des Probejahres an der höheren Bürgerschule zu Segeberg (Holstein) Ostern 1873 blieb er daselbst als 4. ordentlicher Lehrer bis Michaelis desselben Jahres, um darauf (bis Ostern 1874) eine wissen-schaftliche Hilfslehrerstelle am Kgl. Gymnasium in Altona zu übernehmen. Wird dann an das Gymnasium zu Görlitz berufen. Hier veröffentlicht er: „Inwieweit läßt sich Schillers „Braut von Messina“ für das Verständnis der antiken Tragödie nutzbar machen? 1. Teil.“ Görlitz 1897. 36 S. (Programm Görlitz Gymnasium.) Aus: Programm Görlitz Gymnasium 1875. Nietzschmann, Karl Rudolf Geboren im Jahre 1843 zu Halle a. S., bestand die Wahlfähigkeitsprüfung am Lehrer-Seminar zu Barby, beklei-dete Lehrerstellen in Gütersglück, Kochstedt, Aschersleben. Michaelis 1867 wurde er als technischer Hilfslehrer an der höheren Bürgerschule zu Naumburg angestellt. Ostern 1873 verliess er diese Anstalt, um als Zeichenleh-rer an die fürstliche Realschule zu Sondershausen überzugehen. 1879 folgte er einem Rufe an die höhere Mäd-chenschule zu Barmen, trat 1889 in den Ruhestand und starb im November 1899 in Halle a. S. Aus: Programm Naumburg Realgymnasium 1914 FS. Nieweg, Wilhelm Geboren den 18. Februar 1858 zu Lieme in Lippe-Detmold, besuchte das Gymnasium Leopoldinum zu Detmold, studierte von Michaelis 1880 an zu Berlin, Strassburg und Marburg neuere Sprachen, bestand im Januar 1887 die Lehramtsprüfung, hielt sich dann zum Zwecke sprachlicher Studien längere Zeit in England und Frankreich auf und war darauf 1 Jahr an der Realschule zu Rotenburg an der Fulda und von Michaelis 1891-1895 am Gymnasi-um zu Gütersloh als Hilfslehrer beschäftigt. Wird dann an das Realgymnasium zu Iserlohn berufen. Aus: Programm Iserlohn Realgymnasium 1896. Niewerth, Paul Geboren am 19. Oktober 1861 zu Wittenberg, besuchte das Luisenstädtische Gymnasium zu Berlin, studierte von 1881 bis 1885 Philosophie und klassische Philologie in Berlin. Er bestand das Examen pro facultate docendi

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am 13. Juni 1893, war dann Seminarkandidat am Kgl. Wilhelms-Gymnasium zu Berlin von 1893-1894, Proban-dus am Königstädtischen Gymnasium von Michaelis 1894-1895, Hilfslehrer von August bis September 1896 am Gymnasium zu Frankfurt a. O. Von Michaelis 1897 bis Ostern 1901 war er am Kgl. Wilhelmsgymnasium, von Ostern 1901-1902 am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin und seit Ostern 1902 Oberlehrer am Kaiserin Augusta-Gymnasium zu Charlottenburg. – Aus: Programm Berlin Wilhelms-Gymnasium 1908 FS. Niggemeyer, Theodor Geboren in Scherfede am 6. November 1844. Seine Gymnasialstudien beendete er in Paderborn, wo er am 18. Juli 1862 das Zeugnis der Reife erhielt. Er wandte sich zunächst dem Studium der Theologie zu, studierte dann deutsche und klassische Philologie und Geschichte an der Akademie Münster i. W. und wurde im August 1867 zum Priester geweiht. Nachdem er 1869 auf Grund der Dissertation: „De Alcmane poeta Laconico“ zum Dr. phil. promoviert worden war, beendete er mit glänzendem Erfolg seine Studien durch die Staatsprüfung an der Universität zu Münster am 24. Juni 1870. Am 1. Juni 1870 begann er sein Kandidatenjahr am Gymnasium zu Paderborn, wurde dort 1872 als Hilfslehrer und seit dem 8. Oktober 1875 als ordentlicher Lehrer angestellt. Am 1. April 1884 wurde er zum Oberlehrer ernannt und erhielt den Professoren-Titel den 16. März 1893. Zum 1. April 1894 wurde er als Direktor an das Gymnasium zu Brilon berufen. Dieses Gymnasium leitete er bis 1910, wo er in den Ruhestand trat und nach Paderborn übersiedelte. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Aus seiner Antrittsrede über Ziel und Aufgabe des Gymnasiums. Brilon 1895. S. 15-16. (Programm Brilon

Gymnasium.) 2) Kurzer Lebensabriss des am 1. August 1899 verstorbenen Professors Heinrich Nieberg. Brilon 1900. S. 16-

17. (Programm Brilon Gymnasium.) 3) Bericht über die Feier des 50jährigen Bestehens des Gymnasiums Petrium zu Brilon am 4. und 5. August

1908. Brilon 1909. 16 S. (Programm Brilon Gymnasium.) Aus: Programm Paderborn Gymnasium 1895 und Brilon Gymnasium 1911. Niggetiet, Fritz Geboren am 3. Juni 1885 in Arnsberg, bestand die Reifeprüfung am 10. März 1904 am städtischen Gymnasium in Dortmund und studierte dann Philologie von Ostern 1904 bis Herbst 1908 in Münster. Am 19. September 1908 wurde er in Münster zum Dr. phil. promoviert. Die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen bestand er ebenfalls in Münster am 10. und 11. Mai 1909. Nachdem er vom 1. Oktober 1909 ab seiner Militärpflicht genügt hatte, leistete er das Seminarjahr vom 1. Oktober 1910 bis 1. Oktober 1911 in Hagen und vom 1. Oktober 1911 bis 1. Oktober 1912 das Probejahr an derselben Anstalt ab. Nach Beendigung des Probejahres wurde er als wis-senschaftlicher Hilfslehrer am Gymnasium zu Arnsberg beschäftigt und 1913 an das Gymnasium zu Rheine be-rufen. – Aus: Programm Rheine Gymnasium 1914. Nigmann, Martin Geboren den 25. März 1882 zu Lauchstädt, auf dem Kgl. Gymnasium zu Meseritz vorgebildet, studierte er an den Universitäten Strassburg i. E., Göttingen und Greifswald Naturwissenschaften und Mathematik. Er war von Michaelis 1907 bis 1908 Assistent am zoologischen Institut der Universität Greifswald, wurde dort im Sommer-semester 1908 auf Grund der Arbeit: „Anatomie und Biologie von Acentropus niveus Oliv.“ Zum Dr. phil. pro-moviert und bestand am 16. Januar 1909 die Staatsprüfung. Von Ostern 1909 bis 1910 leistete er am pädagogi-schen Seminar zu Allenstein das Seminarjahr und von Ostern 1910 bis 1911 an der städtischen Oberrealschule das Probejahr ab und wurde dann hier angestellt. Ausser der oben genannten Dissertation hat er veröffentlicht: „Der Schulgarten der Oberrealschule in Allenstein in Ostpreußen.“ Allenstein 1913. 46 S. u. 1 Taf. (Programm Allenstein Oberrealschule.) -- Aus: Programm Allenstein Oberrealschule 1911. Nikel, Johannes Geboren den 18. Oktober 1863 zu Sohrau in Oberschlesien, besuchte von Michaelis 1875 ab das Kgl. Matthias-Gymnasium zu Breslau, welches er zu Ostern 1881 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Von Ostern 1881 bis Herbst 1884 studierte er in Breslau, von Herbst 1884 bis zum Juni 1886 in Würzburg Theologie und orientali-sche Sprachen. Am 27. Mai 1886 erhielt er von der theologischen Fakultät der Universität Würzburg die theolo-gische Doktorwürde. Am 26. Juni 1886 in Breslau zum Priester geweiht, wirkte er zunächst als Kaplan in Rosen-berg (Oberschlesien), vom 19. Juli 1888 bis zum 31. März 1890 in Königshütte. Vom 1. April 1890 ab war er Religionslehrer am Kgl. katholischen Gymnasium zu Leobschütz, von wo er am 1. April 1891 an das Kgl. katoli-

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sche Gymnasium zu Neisse versetzt wurde. Hier wirkte er bis zum 31. Juli 1894 und wurde am 1. August dessel-ben Jahres an das St. Matthias-Gymnasium zu Breslau versetzt. Er hat bisher veröffentlicht: 1) Die Lehre des Alten Testamentes über die Cherubim und Seraphim. Gekrönte Preisschrift, Leipzig 1890. 2) Die religiöse Duldung bei den heidnischen Kulturvölkern des Altertums. Leobschütz 1891. 12 S. (Programm

Leobschütz Gymnasium.) 3) Sozialpolitik und soziale Bewegungen im Altertum. Paderborn 1892. 4) Die soziale Gesetzgebung des deutschen Reiches. 2. Aufl. Münster i. W. 1893. 5) Der Monotheismus Israels in der vorexilischen Zeit. Ein Beitrag zur alttestamentlichen Religionsgeschichte.

Neisse 1893. 60 S. (Programm Neisse Gymnasium.) 6) Allgemeine Kulturgeschichte. Paderborn 1895. 7) Das Geschichtswerk Herodots im Lichte der Assyrologie. 1. Teil. Breslau 1896. 23 S. (Programm Breslau

Matthias-Gymnasium.) Aus: Programm Breslau Matthias-Gymnasium 1895. Nikolai, Otto Geboren zu Labiau den 12. November 1842, besuchte das Friedericianum zu Königsberg i. Pr. Nach bestandener wissenschaftlicher Lehramtsprüfung wurde er Hilfslehrer am Gymnasium zu Elbing, Ostern 1870 als ordentli-cher Lehrer am Realgymnasium zu Iserlohn angestellt. Michaelis 1872 verliess er die Anstalt, wurde ordentli-cher Lehrer an der Realschule I. Ordnung zu Witten, Ostern daselbst zum Oberlehrer befördert, am 1. April 1886 dort pensioniert. – Aus: Programm Iserlohn Realgymnasium 1889. Nimsch, Gustav Heinrich Paul Geboren 1860 in Leipzig, besuchte das Realgymnasium seiner Vaterstadt und bezog 1879 die Technische Hoch-schule zu Dresden, um Mathematik und Physik zu studieren. Michaelis 1880 siedelte er an die Universität Leip-zig über und beschloss hier seine Studien 1885 mit der Staatsprüfung. Vom Juli 1885 bis dahin 1886 leistete er sein Probejahr am Realgymnasium zu Leipzig und erwarb sich die Doktorwürde durch die Abhandlung: „Über die elliptischen Integrale als rationale Funktionen der Invarianten J“. Nach einem kürzeren Aufenthalt in der Schweiz fand er 1888 Anstellung an der öffentlichen Handelslehranstalt zu Leipzig, die er 1892 mit einer Stel-lung an der öffentlichen Handelslehranstalt zu Dresden vertauschte. Ostern 1902 wurde er an der Neustädter Realschule zu Dresden angestellt. – Aus: Programm Dresden Neustädter Realschule 1903. Nindel, Otto Ludwig Adolf Geboren den 19. Januar 1854 in Zerbst, bestand die Maturitätsprüfung am Francisceum in Zerbst Ostern 1875. Er studierte dann von Ostern bis Michaelis 1875 in Berlin, von Michaelis 1875 bis 1879/80 in Leipzig, wo er 1879 die Prüfung pro facultate docendi ablegte. Das Probejahr leistete er von Ostern 1879 bis 1880 am Francis-ceum zu Zerbst und war an dieser Anstalt bis Ostern 1884, seit dem 1. Oktober 1882 definitiv, angestellt. Seit Michaelis 1879 bekleidete er zugleich das Amt des 3. Inspektors, seit Ostern 1880 das des 2. und seit Ostern 1882 das des 1. Inspektors am Herzoglichen Pädagogium. Ostern 1884 wird er an das Gymnasium zu Bernburg berufen. Hier veröffentlicht er: „Kritische Bemerkungen zu Euripides. (Alcestis).“ Bernburg 1893. 20 S. (Pro-gramm Bernburg Gymnasium.) -- Aus: Programm Bernburg Gymnasium 1885. Nischalke, Martin Geboren am 20. August 1882 in Trebschen (Provinz Brandenburg), wurde vorgebildet auf der Kgl. Präparanden-anstalt zu Lissa und dem Kgl. Lehrerseminar zu Bromberg. Er bestand die erste Lehrerprüfung im Februar 1902, die zweite Lehrerprüfung im April 1904, die Mittelschullehrerprüfung im November 1904, die Rektorprüfung im Mai 1907. Tätig war er vom 1. März bis zum 30. September 1902 an der einklassigen Schule in Kischewko (Pro-vinz Posen), von da ab bis zum 31. März 1905 an der höheren Knabenschule in Wollstein (Posen), vom 1. April 1905 bis zum 30. Juni 1906 an der Kgl. Realschule in Wollstein, vom 1. Juli 1906 bis zum 30. Juni 1910 am Kgl. Gymnasium in Rogasen. Seit dem 1. Juli 1910 bekleidet er eine Mittelschullehrerstelle an der Kgl. Realschule in Schönlake. – Aus: Programm Schönlake Realschule 1911.

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Nischwitz, Johann Adam Geboren den 10. Oktober 1803 in Hemsbach, wurde den 21. Mai 1821 recipirt, war von 1821-1825 Provisor bei Schullehrer Förster in Heidelberg und ist seit 1. Februar 1825 Lehrer an der protestantischen Volksschule zu Mannheim. – Aus: Programm Mannheim Lyceum 1857. Nisius, Gustav Adolf Geboren den 7. April 1836 zu Königsberg i. Pr., bildete sich auf der hiesigen Kunstakademie zum Landschafts- und Genremaler aus, erhielt 1859 von derselben das Zeugnis der Befähigung zur Erteilung des Zeichenunter-richts und wirkte als Zeichenlehrer am Altstädtischen Gymnasium seit Ostern 1877. Am 1. Oktober 1894 wurde er pensioniert. – Aus: Programm Königsberg i. Pr. Altstädt. Gymnasium 1895. Nissen, Johannes Christian Geboren am 22. August 1884 in Eckernförde, besuchte zuerst die dortige Mittelschule, später das Gymnasium zu Schleswig, das er mit dem Zeugnis der Reife Ostern 1903 verliess. Von 1903 bis 1909 studierte er in Kiel und Freiburg i. Br. Naturwissenschaften. 1907 wurde er auf Grund seiner Schrift: „Über den Blütenboden der Kom-positen“ zum Dr. phil. promoviert. Von 1907 bis 1909 war er Assistent am Botanischen Institut der Universität Kiel. 1909 bestand er das philosophische Staatsexamen und erhielt die Lehrbefähigung für Botanik, Zoologie, Chemie und Physik. Er genügte 1909/1910 seiner Militärpflicht in Neumünster, absolvierte das Seminar- und Probejahr in Kiel an der Oberrealschule, bzw. am Gymnasium und wurde am 1. April 1912 in den Hamburger Schuldienst übernommen. – Aus: Programm Hamburg Oberrealschule St. Georg 1913. Nissen, Olof Geboren im Februar 1883 zu Flensburg, legte 1903 die erste und 1907 die zweite Volksschullehrerprüfung ab und erwarb 1909 die Qualifikation zum Gesanglehrer an höheren Schulen und zum Chordirigenten. Seiner Mili-tärpflicht genügte er vom Oktober 1905 bis 1906. Nachdem er an mehreren Volksschule der Provinz als Lehrer gewirkt hatte, war er von Ostern 1911 bis Michaelis 1913 Gesanglehrer am Oberlyceum in Kattowitz. Wird dann an das Gymnasium zu Rendsburg berufen. – Aus: Programm Rendsburg Gymnasium 1914. Nissen, Peter Geboren am 6. Juli 1859 zu Sonderburg, erhielt seine Schulbildung auf dem Realprogymnasium zu Sonderburg und dem Realgymnasium zu Flensburg. Er studierte in Kiel, Bonn und Berlin, wurde im Dezember 1882 in Kiel zum Dr. phil. promoviert und im Juli 1883 pro facultate docendi geprüft. Von Michaelis 1883 bis Michaelis 1884 legte er sein pädagogisches Probejahr am Realgymnasium zu Sonderburg ab und genügte darauf seiner Militärpflicht. Im März 1886 legte er in Berlin die Turnlehrerprüfung ab. Wird dann an die Oberrealschule zu Oldesloe berufen und ist später im Hamburgischen Schuldienst tätig. Durch den Druck hat er veröffentlicht: 1) Der Nominativ der verbundenen Personalpronomina in den ältesten französischen Sprachdenkmälern.

Greifswald 1882. 2) James Shirley. Ein Beitrag zur englischen Literaturgeschichte. Hamburg 1901. 26 S. (Programm Hamburg

Realschule Eilbeck.) Aus: Programm Oldesloe Oberrealschule 1886. Nissen, Waldemar Geboren den 10. Januar 1861 zu Winzeldorf, Kreis Pinneberg, besuchte das Christianeum zu Altona und studier-te dann von Ostern 1879 an in Kiel, Tübingen und München Philologie und Theologie. Im Dezember 1884 be-stand er in Kiel die Prüfung für das höhere Lehramt und war von Ostern 1885 bis Michaelis 1886 am Gymnasi-um zu Wandsbek als Probekandidat und wissenschaftlicher Hilfslehrer, von Michaelis 1886 bis Michaelis 1887 als wissenschaftlicher Hilfslehrer am Kgl. Gymnasium zu Kiel beschäftigt. Wird dann an die Gelehrtenschule zu Hamburg berufen. Hier veröffentlicht er: „Die Regelung des Klosterwesens im Rhomäerreiche bis zum Ende des 9. Jahrhunderts.“ Hamburg 1897. 30 S. (Programm Hamburg Gelehrtenschule.) Aus: Programm Hamburg Gelehrtenschule 1888.

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Nitka, Karl Ferdinand Erdmann Nachdem er bereits längere Zeit als Hilfslehrer an der Schule gearbeitet hatte, erhielt er die 9. ordentliche Leh-rerstelle zu Ostern 1827, später August 1829 die achte, Ostern 1842 die 7., 1843 die 6. Zu Ostern 1844 erschien von ihm das Programm: Num Homero fabula Aeropes Cretensis nota fuerit. Part. I. (Königsberg/Pr. 1844. 22 S.) Ausserdem als Gratulationsschrift zu dem Jubiläum des Rastenburger Gymnasiums die Abhandlung: De Tantali nominis verborumque cognatorum origine et significatu. Aus: Programm Königsberg/Pr. Altstädt. Gymnasium 1851. Nitsche, Adolf Geboren am 4. Juli 1867 zu Potsdam, erhielt den ersten Unterricht bei seinem Vater, dann in der Realschule zu Potsdam. Von 1884 bis 1887 war er Zögling des Kgl. Lehrerseminars in Cöpenick. Er unterrichtete zuerst in Zehlendorf an der Volksschule und an der dortigen höheren Mädchenschule. Seit 1. April 1890 ist er in Berlin tätig, zuerst an der Privat-Knabenschule des Schulvorstehers Hube. Am 1. April 1891 trat er als Gemeinde-Schullehrer in den städtischen Dienst und unterrichtete nacheinander an der 186. Gemeindeschule, am Köllni-schen Gymnasium und zuletzt an der 9. Gemeindeschule. Er bestand 1889 die zweite Lehrerprüfung, 1904 die Prüfung für Lehrer an Mittelschulen und höheren Mädchenschulen. Oktober 1905 wurde er als Vertreter des beurlaubten Vorschullehrers Holtsch dem Askanischen Gymnasium überwiesen, und nach dessen Anstellung als Oberlehrer erfolgte am 1. Oktober 1906 auch seine feste Anstellung als Vorschullehrer. Aus: Programm Berlin Askanisches Gymnasium 1907. Nitsche, Georg Alfred Geboren am 18. Juni 1874 zu Zittau, besuchte von Ostern 1885 an das Kgl. Realgymnasium seiner Vaterstadt, welches er Ostern 1894 mit dem Reifezeugnis verliess, um an der Universität Leipzig Mathematik, Physik und Geographie zu studieren. 1897 wurde er auf Grund der eingereichten Dissertation: „Über die Probleme der Bie-gung und der sphärischen Abbildung der Flächen“ zum Dr. phil. promoviert. Im Dezember 1898 bestand er das Staatsexamen für Kandidaten des höheren Schulamtes. Vom 1. Januar 1899 ab wurde er vom Kgl. Ministerium der Realschule zu Oschatz zur Ableistung seines Probejahres zugewiesen; gleichzeitig und noch bis Ostern 1900 war er als Vikar tätig. Nachdem er in Dresden seiner Militärpflicht genügt hatte, wurde er Ostern 1901 als nicht-ständiger wissenschaftlicher Lehrer an der Realschule zu Reichenbach i. V. angestellt, an welcher er am 1. Okto-ber 1902 zum ständigen Lehrer ernannt wurde. 1905 wurde er an das Realgymnasium zu Zwickau berufen. Aus: Programm Zwickau Realgymnasium 1906. Nitsche, Gustav Karl Geboren am 10. Februar 1864 zu Dittmannsdorf in Schlesien, besuchte das Realgymnasium in Gera, bestand Ostern 1882 die Reifeprüfung und studierte dann auf den Universitäten Erlangen und Halle Mathematik und Naturwissenschaften. Das Examen pro facultate docendi legte er vom 27. bis 29. Oktober 1887 vor der Kgl. wissenschaftlichen Prüfungskommission in Halle ab. Sein Probejahr leistet er am Realgymnasium zu Gera ab und verblieb an der Anstalt als wissenschaftlicher Hilfslehrer bis zu den Sommerferien 1890. Michaelis 1890 wurde er zur Vertretung eines erkrankten Oberlehrers an die Oberrealschule zu Braunschweig berufen und von Mitte November 1891 ab bis Ostern 1895 war er in Dresden an der Realschule des Herrn Dr. Zeidler tätig. Wird dann an das Annen-Realgymynasium zu Dresden berufen. Aus: Programm Gera Realgymnasium 1889 und Dresden Annen-Realgymnasium 1896. Nitsche, Otto Geboren zu Luckenwalde am 12. März 1862, absolvierte das Gymnasium zu Wittenberg und studierte dann Mathematik und Naturwissenschaften zu Berlin, wo er im Januar 1887 das Examen pro facultate docendi ableg-te. Nachdem er am Kgl. Friedrichsgymnasium zu Frankfurt a. O. von Ostern 1887 bis 1888 sein Probejahr abge-leistet hatte und dann als Hilfslehrer beschäftigt war, erfolgte seine Anstellung als Oberlehrer zu Michaelis 1892. Aus: Programm Frankfurt a. O. Gymnasium 1893.

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Nitsche, Richard Georg Julius Geboren am 29. August 1859 in Bischofswerda, besuchte von Ostern 1871 bis Ostern 1879 das Gymnasium zu Bautzen, trat sodann als Einjährig-Freiwilliger seinen Militärdienst in Bautzen an und bezog dann Ostern 1880 die Universität Leipzig, um Theologie zu studieren. Die erste theologische Prüfung bestand er am 8. März 1883 in Leipzig. Nachdem er während des folgenden Sommerhalbjahres Hauslehrer in der Oberau bei Staffelstein in der Familie des Herrn Baron von Dungern gewesen war, wurde er Michaelis 1883 an der Nicolaischule zu Leip-zig als ausseretatmässiger Hilfslehrer angestellt. Ostern 1884 rückte er lt. Verordnung vom 1. Mai in die letzte Hilfslehrerstelle ein und wurde am 29. Oktober 1885 nach Absolvierung des zweiten theologischen Examens und der Prüfung für das höhere Schulamt als Oberlehrer in die Pflicht genommen. Er hat während seiner 5 ¼-jährigen Tätigkeit in den Klassen Sexta bis Untersekunda in Religion, Deutsch, Französische und Geschichte unterrichtet. Am 20. Januar 1889 wurde er in Neukirchen bei Borna ordiniert und als Pfarrer von Neukirchen mit Schönau eingewiesen. – Aus: Programm Leipzig Nikolai-Gymnasium 1897. Nitsche, Walter Geboren am 8. Oktober 1883, besuchte das Johannes-Gymnasium zu Breslau, das er Ostern 1903 mit dem Zeug-nis der Reife verliess. Er studierte darauf an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau Natur-wissenschaften und wurde im Juni 1907 als Assistent der Versuchsstation der Landwirtschaftskammer zum Dr. phil. promoviert. Im Februar 1909 bestand er die Prüfung für das höhere Lehramt. Nach Ableistung der Vorbe-reitungszeit in Breslau, Lauban, Liegnitz wurde er zum 1. April 1911 als Oberlehrer an das Gymnasium zu Brieg berufen. – Aus: Programm Brieg Gymnasium 1912. Nitsche, Wilhelm Friedrich Otto Geboren im Mai 1840 zu Neuhaldensleben, wurde auf dem Dom-Gymnasium zu Magdeburg zu den Universi-tätsstudien vorbereitet und verliess dasselbe 1859 mit dem Zeugnis der Reife. Er studierte in Berlin Philologie, erwarb daselbst 1863 auf Grund einer Dissertation: „De traiciendis partibus in Demosthenis orationibus“ die philosophische Doktorwürde und bestand 1865 vor der wissenschaftlichen Prüfungskommission dort das Exa-men pro facultate docendi. Nach einjähriger Tätigkeit als Hilfslehrer am Joachimsthalschen Gymnasium in Ber-lin absolvierte er von Ostern 1865 bis Ostern 1866 das vorschriftsmässige Probejahr am Köllnischen Realgym-nasium zu Berlin, während er gleichzeitig Mitglied des kgl. Seminars für gelehrte Schulen war. Ostern 1866 wurde er als vorletzter ordentlicher Lehrer an das Sophien-Gymnasium zu Berlin berufen. 1877 geht er an das Leibniz-Gymnasium über, wo er 1884 zum Professor ernannt wird. An Programm-Abhandlungen hat er ver-öffentlicht: 1) Über die Abfassung von Xenophons Hellenika. Berlin 1871. 55 S. (Programm Berlin Sophien-Gymnasium.) 2) König Philipps Brief an die Athener und Hieronymos von Kardia. Berlin 1876. 33 S. (Programm Berlin

Sophien-Gymnasium.) 3) Der Rhetor Menandros und die Scholien zu Demosthenes. Berlin 1883. 26 S. (Programm Berlin Leibniz-

Gymnasium.) Aus: Programm Berlin Sophien-Gymnasium 1867 und Joachimsthalsches Gymnasium 1899. Nitschke, Gustav Emil Geboren am 27. November 1861 zu Guben, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt von Ostern 1870 bis Michaelis 1880, studierte auf den Universitäten Berlin und Halle Geschichte und alte Sprachen. Von Mitte 1885 bis 1886 bekleidete er eine Stelle als Hauslehrer und bestand, nachdem er noch mehrere Jahre privaten Studien nachgegangen war, im März 1889 in Halle das Examen für das höhere Lehramt. Sein Probejahr beginnt er am Gymnasium zu Cottbus. – Aus: Programm Cottbus Gymnasium 1890. Nitschke, Julius Otto Geboren am 6. April 1827 zu Wollstein im Großherzogtum Posen. Nachdem er den ersten Unterricht auf der höheren Bürgerschule zu Posen genossen, besuchte er zu seiner weiteren Ausbildung das Marien-Gymnasium zu Posen, welches ihn zu Michaelis 1848 mit dem Zeugnis der Reife entliess. Hierauf bezog er die Universität zu Berlin und studierte dort Philologie bis zum Jahre 1852. Seitdem ist er Hauslehrer gewesen, namentlich im Kö-nigreich Polen, bis er 1858 nach Berlin zurückkehrte und im Sommer desselben Jahres sein Examen pro facultate

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docendi ablegte. Seit Michaelis 1858 ist er als Probekandidat und wissenschaftlicher Hilfslehrer an der Realschu-le zu Posen beschäftigt. – Aus: Programm Posen Realschule 1859. Nitz, Hugo Geboren am 15. Oktober 1884 zu Domslaff (Reg.-Bez. Marienwerder), besuchte das Fürstin Hedwig-Gymnasi-um zu Neustettin, das er Ostern 1903 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Nachdem er in Berlin alte Sprachen und Geschichte studiert hatte, bestand er am 26. Januar 1909 die Prüfung für das höhere Lehramt. Das pädagogi-sche Seminarjahr legte er am Königstädtischen Gymnasium in Berlin ab, die erste Hälfte des Probejahres am Kgl. Gymnasium zu Luckau. Dann genügte er vom 1. Oktober 1910 an seiner Militärpflicht in Stettin und leiste-te die zweite Hälfte des Probejahres am Pädagogium zu Züllichau. Vom 1. April 1913 bis 1. April 1914 war er am Augusta-Gymnasium zu Charlottenburg beschäftigt und wurde Ostern 1914 an das Gymnasium zu Potsdam berufen und zog im August 1914 ins Feld. Aus: Programm Züllichau Pädagogium 1912 und Potsdam Gymnasium 1915. Nitz, Konrad Geboren den 9. August 1882 zu Preußisch-Friedland (Westpreußen), besuchte das Progymnasium zu Pr. Fried-land und von Ostern 1898 ab das Joachimsthalsche Gymnasium zu Berlin. Ostern 1901 erhielt er dort das Zeug-nis der Reife und studierte dann acht Semester Mathematik und Naturwissenschaften in Marburg, Berlin und Königsberg. Er promovierte am 12. Februar 1905 zum Dr. phil. auf Grund seiner Dissertation: „Anwendungen der Theorie der Fehler in der Ebene auf Konstruktionen mit Zirkel und Lineal“ und bestand das Staatsexamen am 22. Juli 1905. Von Ostern 1905 bis Ostern 1907 war er während des Seminar- und Probejahres an der Kgl. Friedrichsschule in Gumbinnen beschäftigt. Ostern 1907 wird er als Oberlehrer an der Städtischen Oberrealschu-le zu Königsberg i. Pr. angestellt. Aus: Programm Königsberg i. Pr. Städt. Oberrealschule 1908 und Gumbinnen Gymnasium 1913 FS. Nitzer, Karl Geboren am 27. Dezember 1849 in Gesell, Kreis Ziegenrück, besuchte bis 1869 das Melanchthon-Gymnasium in Wittenberg, studierte dann in Berlin Geschichte, Erdkunde, alte Sprachen und Französisch. 1874 promovierte er in Halle zum Dr. phil. und bestand zu Michaelis 1875 zu Berlin die Prüfung pro facultate docendi. Ostern 1876 trat er als Probekandidat beim Friedrichs-Gymnasium zu Berlin ein. Im Herbst 1877 ging er an das Königstädti-sche Realgymnasium zu Berlin, an dem er Ostern 1878 angestellt wurde. 1895 wurde er zum Professor ernannt. Er hat bisher veröffentlicht: 1) Fénélon, Erzbischof von Cambray. Sein Denken und Wirken in der Politik. Diss. inaug. Halle 1874. 2) Pierre Loti. Berlin 1897. 25 S. (Programm Berlin Königstädt. Realgymnasium.) Aus: Programm Berlin Königstädt. Realgymnasium 1879 und Friedrichs-Gymnasium 1900 FS. Nitzsch, Karl Geboren den 13. Juni 1874 zu Bielefeld, Sohn des Gymnasialdirektors Dr. Nitzsch, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, welches er Ostern 1894 mit dem Reifezeugnis verliess. Vom 1. April 1894 bis 1895 leistete er sein Militärjahr in Kiel ab und studierte dann in Bonn, Kiel und Berlin Geschichte, Germanistik und Erdkunde bis zu dem 1901 absolviertem Staatsexamen. Vom 1. April bis 1. Oktober 1902 war er Mitglied des pädagogi-schen Seminars zu Herford und wurde während dieser Zeit in Halle zum Dr. phil. promoviert. Nachdem er dann noch 5 Monate bis zum 31. März 1903 dem Seminar zu Bielefeld angehört hatte, leistete er auch dort am Gym-nasium vom 1. April 1903 bis 31. März 1904 sein Jahr als Probekandidat ab. Zu Ostern 1904 wurde er als Oberlehrer an die Realschule zu Dortmund berufen. – Aus: Programm Dortmund Städt. Realschule 1905. Nitzsch, Otto Heinrich Immanuel Wurde am 1. Juli 1824 in Bonn als Sohn des bedeutenden Professors der Theologie Karl Immanuel Nitzsch ge-boren. Einer alten Gelehrtenfamilie entsprossen, aus der besonders eine Reihe von hochbegabten Theologen her-vorging, erhielt er neben einer starken wissenschaftlichen Neigung auch jene ethische Triebkraft, die ihn als Lehrer und Mensch zu einer so harmonischen und anziehenden Persönlichkeit machte. Nachdem er Herbst 1841 das Gymnasium in Bonn mit dem Reifezeugnis verlassen hatte, studierte er in Bonn und Kiel Geschichte und

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namentlich klassische Philologie und bestand am 20. März 1847 die Staatsprüfung in diesen Fächern, wozu er auf Grund vokationsmäßiger Verpflichtung für das Prorektorat am Gymnasium in Greifswald am 12. Dezember 1858 noch die Lehrbefähigung in der Religion erwarb. Das Probejahr legte er von Ostern 1848-1849 als Mitglied des pädagogischen Seminars am Marienstifts-Gymnasium in Stettin ab, worauf er zunächst 4 Jahre als Adjunkt am Kgl. Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin beschäftigt war, ging dann als Oberlehrer bis Ostern 1858 an das Gymnasium zu Duisburg. Ostern 1858 wurde er als Prorektor an das Gymnasium zu Greifswald berufen, wo er 1862 zum Direktor des Gymnasiums und Realgymnasiums ernannt wurde. Michaelis 1867 wurde er als Direk-tor an das Gymnasium zu Bielefeld berufen. Michaelis 1898 trat er als Geheimer Regierungsrat in den Ruhestand und starb am 16. Oktober 1904. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Herodotea. Duisburg 1856. 14 S. (Programm Duisburg Gymynasium.) 2) De prooemio Herodoteo. Greifswald 1860. 12 S. (Programm Greifswald Gymnasium.) 3) 1. Spuren älterer Redaktion in Herodot. 2. Über den Schluß des Herodoteischen Werkes. Bielefeld 1873. 16

S. (Programm Bielefeld Gymynasium.) 4) Kritische Bemerkungen zu Herodot. Bielefeld 1882. 12 S. (Programm Bielefeld Gymnasium.) 5) Übersetzung des Sophokleischen Philoktet. 1. Teil. Bielefeld 1891. S. 5-16. (Programm Bielefeld

Gymnasium.) 6) Übersetzung des Sophokleischen Philoktet. 2. Teil. Bielefeld 1892. 13 S. (Progr. Bielefeld Gymynasium.) Aus: Programm Bielefeld Gymnasium 1904 und 1906 FS. Nitzsche, Friedrich Wurde den 2. Juli 1829 zu Schönfeld bei Grossenhain geboren, wo sein Vater Schullehrer war. Seine Schulbil-dung genoss er bei seinem Vater und zwar so lange, bis er 1844 in das Freiherrl. v. Fletcher’sche Schullehrer-Seminar zu Dresden aufgenommen wurde. Hier wollte er sich auf den Lehrerberuf vorbereiten und bestand die Kandidaten-Prüfung im Jahre 1848 so, dass er zum Hilfslehrer am Seminar gewählt wurde. Da er aber früher immer kränklich war und ganz besonders an Drüsen und Engbrüstigkeit litt, so hatte er schon längere Zeit bemerkt, dass das Turnen ihm gute Dienste leistete und daher als Seminarist wacker geturnt. Dadurch war er so erstarkt, dass er als Hilfslehrer auch den Turnunterricht am Seminar und der damit verbundenen Fortbildungs-schule übernehmen konnte. Im Mai 1849 befiel ihn jedoch das Nervenfieber und nach einem 16-wöchigen Kran-kenlager rieten ihm die Ärzte, einen Beruf zu wählen, wo besonders der Körper recht aus- und durchgearbeitet würde. Dieser fand sich auch. Denn nach bestandener Wahlfähigkeitsprüfung 1850 erhielt er von dem Stadtrat zu Dresden an die Annenschule und von dem hohen Ministerium des Innern an das kgl. Blindeninstitut einen Ruf als Turnlehrer, welchen er freudig annahm. Seine Stellung beibehaltend, besuchte er im Jahre 1850 und 1851 die kgl. Turnlehrer-Bildungsanstalt und hörte zwei Semester anatomische Vorlesungen, bis er den 1. August 1851 als Turnlehrer am Gymnasium und Seminar zu Freiberg angestellt wurde. Aus: Programm Freiberg i. S. Gymnasium 1852. Nitzsche, Richard Geboren den 7. Februar 1843 zu Altenburg, besuchte das dortige Gymnasium von 1854 bis 1864, studierte dann in Jena und Leipzig klassische Philologie Geschichte und Deutsch. Er war Schüler von G. Curtius und Zarncke. Dr. phil. 1868. Ostern 1869 wurde er Lehrer am Friedrichsgymnasium zu Altenburg. 1875 erhielt er den Titel Professor. Er hat geschrieben: 1) Quaestionum Eudocianarum capita quator. Diss. inaug. Altenburg 1868. 46 S. 2) Der Gothenkrieg unter Valens und Theodosius dem Großen (376-382) nach den Quellen bearbeitet. Ein

Beitrag zur Geschichte der Völkerwanderung. Altenburg 1871. 34 S. (Programm Altenburg Gymnasium.) 3) Über die griechischen Grabreden der klassischen Zeit. 1. Teil. Altenburg 1901. 20 S. (Programm Altenburg

Gymnasium.) Aus: Programm Altenburg Gymnasium 1892. Nitzsche, Walter Geboren am 21. September 1884 zu Altenburg, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt und widmete sich dann auf den Universitäten Greifswald, Jena, Leipzig und Halle dem Studium der Geschichte und alten Sprachen. Die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen bestand er am 27. November 1909 zu Halle. Zur Ableistung des Seminarjahres wurde er dem Gymnasium zu Merseburg überwiesen. Das Probejahr verbrachte er als wissenschaftlicher Hilfslehrer am Stadtgymnasium zu Halle a. S. Seit dem 1. April 1912 ist er als Oberlehrer am Progymnasium zu Oeynhausen tätig. – Aus: Programm Oeynhausen Progymnasium 1913.

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Nitzschner, August Heinrich Geboren am 11. Juni 1856 zu Hannover, besuchte anfangs die dortige höhere Bürgerschule, ging Ostern 1865 zum Lyceum über und bestand 1874 auf dem Lyceum II sein Maturitätsexamen, um sich auf der Universität Göttingen dem Studium der beiden alten Sprachen , sowie des Deutschen zu widmen. Am 9. März 1878 absol-vierte er das Staatsexamen, nachdem er bereits im Winterhalbjahr 1877/78 aushilfsweise an der höheren Bürger-schule in Hannover als Ordinarius der Tertia fungiert hatte. Von Ostern 1878 bis Ostern 1879 genügte er seiner Militärpflicht in Hannover. Sein Probejahr tritt er an der Leibniz-Realschule zu Hannover an. Ostern 1880 wurde er an das Lyceum I zu Hannover berufen, dem er noch jetzt als Professor angehört. Er hat verfasst: „De locis Sallustianis, qui apud scriptores et grammaticos veteres leguntur.“ Hannover 1883. Aus: Programm Leibniz-Realschule 1879 und Hannover Lyceum I 1898 FS. Nix, Otto Geboren am 13. März 1884 zu Pankow, bestand die Reifeprüfung auf dem Sophiengymnasium zu Berlin 1904 und studierte von da ab in Berlin Mathematik, Physik und Erdkunde. Das Staatsexamen legte er am 7. November 1911 ab. Zur Ableistung des Seminarjahres war er von Ostern 1912 bis Ostern 1913 der Oberrealschule in Pan-kow überwiesen, an der er auch für die erste Hälfte des Probejahres verblieb. Seiner Militärpflicht genügte er in Spandau. Für den Rest des Probejahres wurde er dem Pädagogium zu Züllichau zugewiesen. Aus: Programm Züllichau Pädagogium 1914. Nixdorf, Gerhard Geboren am 9. November 1879 zu Görlitz, besuchte das Berlinische Gymnasium zum grauen Kloster, das er Michaelis 1898 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Darauf studierte er in Berlin Theologie, Germanistik und klassische Philologie. Im Februar 1907 bestand er vor der Kgl. Wissenschaftlichen Prüfungskommission zu Berlin das Examen für das höhere Lehramt. Sein Seminarjahr leistete er von Ostern 1907 bis Ostern 1908 am Gymnasium zu Steglitz ab, das Probejahr von Ostern 1908 bis Ostern 1909 am Falk-Realgymnasium zu Berlin, an dem er bereits seit Juni 1906 tätig gewesen war. Ostern 1909 wurde er als Oberlehrer an die 11. Realschule zu Berlin berufen und trat als solcher Michaelis 1910 an das Falk-Realgymnasium über. Aus: Programm Berlin Falk-Realgymnasium 1911. Nizze, Berthold Siehe auch Dr. Berthold Nizze (Stralsund Gymn. 1891.) Nizze, Ernst Johann Ernst Nizze wurde geboren am 16. November 1788 zu Ribnitz in Mecklenburg, wo sein Vater Pastor war. Er besuchte seit Ostern 1804 das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Berlin, bezog Ostern 1807 die Universität Rostock, ging von da Ostern 1808 nach Heidelberg, wo er die Vorträge von Creuzer, Böckh, H. Voss u. a. hörte. Im Sommer 1810 besuchte er dann noch die Universität Jena. So vorbereitet, wurde er nach bestan-denem philologischen Examen am 1. Juli 1811 als Kollaborator am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin angestellt. Am 18. Februar 1812 erlangte er von der philosophischen Fakultät der Universität Erlangen die Doktorwürde. Ostern 1812 wurde er als Konrektor an das Gymnasium zu Prenzlau berufen. In dieser Stellung folgte er 1813 dem Rufe des Vaterlandes und machte den Befreiungskrieg bei der Infanterie des Lützow’schen Corps mit. Nach dem Pariser Frieden 1814 kehrte er an sein Gymnasium zurück, wo er in das Prorektorat einrückte. Hier fehlte ein Lehrer der Mathematik und so musste er diese zum Mittelpunkt seiner Studien und Lehrtätigkeit machen. Ostern 1821 erhielt er einen Ruf als Konrektor an das Gymnasium zu Stralsund und wurde hier 1827 zum Professor ernannt und nach Abgang des Direktors Kirchner Ostern 1832 wurde ihm das Rektorat übertragen. Von da an hat er dieses Amt ohne Unterbrechung bis Michaelis 1865 geführt, nur dass er vom Mai 1848 bis zum Mai 1849, als Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, die unmittelbare Leitung der Anstalt dem Professor Cramer anvertrauen musste. Am 1. Juli 1861 feierte er sein 50-jähriges Amtsjubiläum. Nachdem ihm noch am 18. Februar 1862 die philosophische Fakultät der Universität Erlangen ein neues Diplom der Dok-torwürde zugestellt hatte, schied er am 29. September 1865 aus dem Amte. Er hatte 53 ½ Jahre als Schulmann gewirkt, davon 44 ½ Jahre in Stralsund und hier 33 ½ Jahre als Direktor. Er starb am 10. Februar 1872. Litararische Früchte seiner mathematischen Studien sind ausser kleineren Abhandlungen besonders seine „Algebra und Geometrie“ in 2 Teilen, eine Übersetzung der Werke des Archimedes und der Kugelschnitte des

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Theodosius und eine Ausgabe des griechischen Textes vom letzteren Werke, sowie des Aristarch von Samos über Größe und Entfernung der Sonne und des Mondes. An Abhandlungen in den Schulprogrammen des Stralsunder Gymnasiums schrieb er: 1) Zweck und Umfang des mathematischen Unterrichts auf Gymnasien. Stralsund 1822. 25 S. 2) Zwei Reden bei Jubelfesten der Kirchenverbesserung: 1) Notwendigkeit und Richtung des evangelischen

Eifers am 15. Mai 1823 ... gehalten. 2) Wie ehren wir tätig den Geist unserer Bekenntnisschrift? Bei dem Säkularfeste der Augsburger Konfession 25. Juni 1830. Stralsund 1830.

3) Über den Stand des Barometers zu Bützow in den Jahren 1781 bis 1789. Stralsund 1831. 27 S. 4) Über einen neuen Entdeckungsversuch in der Pädagogik. Stralsund 1836. 22 S. 5) Rede, am 15. Oktober 1840 zur Feier der Huldigung und des allehöchsten Geburtsfestes ... gehalten.

Stralsund 1841. S. 3-8. 6) Über die Verbindung von Realklassen mit dem Gymnasium. Stralsund 1846. 9 S. 7) Rede, am vorjährigen Geburtsfeste Sr. Majestät. (Über die Geschichte der Jahre 1847 und 1848.) Stralsund

1850. 8 S. 8) Aristarchu Samiri biblion peri megethon kai apostematon heliu kai selenes. Stralsund 1856. 20 S. u. 2 Taf. 9) Serenus von Antissa über den Schnitt des Zylinders. Aus dem Griechischen übersetzt. Stralsund 1860. 29 S.

u. 4 Taf. 10) Serenus von Antissa über den Schnitt des Kegels. Stralsund 1861. 40 S. u. 4 Tafeln. Aus: Programm Stralsund Gymnasium 1866 und 1891. Noack, Friedrich Ludwig Heinrich Geboren zu Gießen am 20. April 1858, als zweiter Sohn des dortigen Professors und Universitätsbibliothekars Dr. Ludwig Noack. Nachdem er durch Privatunterricht vorbereitet worden war, trat er um Ostern 1866 in die Sexta des Großherzogl. Gymnasiums zu Gießen ein und verliess diese Anstalt um Ostern 1876 mit dem Zeugnis der Reife. Er widmete sich hierauf dem Studium der Geschichte, der germanistischen und der modernen Philo-logie auf der Universität Gießen, erwarb 1878 einen akademischen Preis mit seiner Abhandlung „Quellenmäßige Darstellung der preußischen Politik vom 3. November 1805 bis 14. Oktober 1806“ und bestand die Prüfung für das höhere Lehramt in den Jahren 1879 und 1880. Um Ostern 1880 trat er seinen Acceß am Großherzogl. Gym-nasium zu Gießen an und wurde am 1. Oktober 1880 ordentliches Mitglied des pädagogischen Seminars, dem er ein Jahr angehörte. Im Sommer 1881 erhielt er auf Grund seiner Dissertation: „Hardenberg und das Geh. Kabi-nett Fr. Wilhelms III.“ den Doktorgrad von der philosophischen Fakultät zu Gießen. Am 12. September 1881 trat er als provisorischer Lehrer an der Realschule zu Alsfeld in Tätigkeit. Ostern 1884 wird er an die Oberrealschule zu Krefeld berufen, der er bis Herbst 1887 angehörte. dann ist er Redakteur der Krefelder Zeitung und geht spä-ter als Korrespondent der Kölnischen Zeitung nach Rom. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Geschichtskenntnis und allgemeine Bildung. Alsfeld 1883. S. 19-25. (Programm Alsfeld Realschule.) 2) Die Exception Sachsens von der Wahl Ferdinand I. und ihre reichsrechtliche Begründung. Krefeld 1886. 31

S. (Programm Krefeld Oberrealschule.) Aus: Programm Alsfeld Realschule 1882 und Krefeld Oberrealschule 1901 FS. Noack, Fritz Geboren am 24. Januar 1875 zu Stettin, besuchte das Schiller-Realgymnasium seiner Vaterstadt bis Ostern 1893, studierte dann neuere Philologie und promovierte in Greifswald am 12. Februar 1898 auf Grund der Dissertation: „Der Strophenausgang in seinem Verhältnis zum Refrain und Strophengrundstock in der refrainhaltigen altfran-zösischen Lyrik“ zum Dr. phil. Die Prüfung pro facultate docendi bestand er am 24. Februar 1899 zu Greifswald, legte das Seminarjahr am Kgl. Marienstifts-Gymnasium zu Stettin von Ostern 1899 –1900, das Probejahr am Marienstifts-Gymnasium zu Stettin, sowie am Gymnasium zu Dramburg und in Stolp von Ostern 1900-1901 ab. Zu Ostern 1901 wurde ihm die neu begründete Oberlehrerstelle am Gymnasium zu Groß-Lichterfelde über-tragen. – Aus: Programm Groß-Lichterfelde Gymnasium 1902. Noack, Gerhard Wurde am 20. August 1881 zu Frankfurt a. O. geboren und besuchte das dortige Friedrichs-Gymnasium. Am 5. September 1899 erhielt er das Zeugnis der Reife und studierte von Michaelis 1899 bis Ostern 1904 an den Uni-versitäten Berlin, München und Göttingen Deutsch, Geschichte und Erdkunde. Am 19. Juni 1903 wurde er auf Grund einer Abhandlung über „Das Stapel- und Schiffahrtsrecht Mindens vom Beginn der preußischen Herr-schaft 1648 bis zum Vergleiche mit Bremen 1769“ in Göttingen zum Dr. phil. promoviert. Dort bestand er auch am 20. Mai 1904 die Prüfung für das höhere Lehramt. Das Seminarjahr Absolvierte er von Michaelis 1904 bis

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1905 am Kaiserin Augusta-Gymnasium zu Charlottenburg und das Probejahr von Michaelis 1905 bis Michaelis 1906 an der Oberrealschule zu Charlottenburg. Zu Michaelis 1906 wurde er zum Oberlehrer an der Oberreal-schule gewählt. – Aus: Programm Charlottenburg Oberrealschule 1907. Noack, Karl Geboren am 9. Juni 1856 zu Gießen, besuchte von Ostern 1866 bis Ostern 1875 das dortige Gymnasium und stu-dierte von da ab bis Ostern 1879 Physik, Mathematik und Chemie an der Universität seiner Vaterstadt. Im Som-mer 1879 absolvierte er das Examen für das höhere Lehramt und wurde im Herbst desselben Jahres mit der Ver-waltung einer Lehrerstelle am Gymnasium und der Realschule in Worms betraut. Später ist er am Gymnasium zu Gießen tätig. Er hat veröffentlicht: 1) Über Töne, die beim Zusammenwirken zweier Gasflammen entstehen. Worms 1882. S. 29-38. u. 1 Taf.

(Programm Worms Gymnasium.) 2) Über die Fluidität des absoluten und verdünnten Alkohol. In: Festschrift zur 38. Versammlung deutscher

Philologen und Schulmänner in Gießen. Gießen 1885. S. 53-81 und 2 Taf. u. 1 Tab. Aus: Programm Worms Gymnasium 1881. Noack, Karl Geboren 1873 zu Lieske in der Mark, legte die erste und zweite Prüfung als Volksschullehrer am 5. März 1895 bzw. 10. Juni 1898 und die akademische Zeichenlehrerprüfung am 21. Juni 1901 ab. Von Ostern 1895 bis zum 31. März 1902 war er als Lehrer an der Volksschule in Teuplitz angestellt, wird dann an das Realprogymnasium zu Crossen a. O. berufen. – Aus: Programm Crossen a. O. Realprogymn. 1903. Noack, Karl Gustav Geboren den 17. März 1841 zu Kuschkow bei Lübben, vorgebildet auf dem Seminar zu Neuzelle von Michaelis 1859 bis 1862, Lehrer an der Bürgerschule und Vorschule der Realschule in Spremberg. Er besuchte die Zentral-turnanstalt in Berlin von Michaelis 1867 bis Ostern 1868, bildete sich in Berlin auch für den Zeichen- und Ge-sangunterricht aus. Michaelis 1869 wurde er an der Grimm’schen höheren Knabenschule in Berlin, Michaelis 1870 am Gymnasium zu Herford angestellt. Von ihm sind erschienen: 1) Schreib-Lese-Fibel. Spremberg 1865. (Mehrere Auflagen.) 2) Kurzschrift an Stelle der lateinischen und deutschen Schrift. Herford 1877. 1. – 3. Aufl. 3) Falsche Federhaltung, d. i. Anleitung zur Benutzung besonders konstruierter Griffel-, Bleistift- und Feder-

halter. Herford 1881. 4) Allgem. Schulnotizkalender. Jahrg. 1883-1889. 5) Pädagogische Zeitschrift für die seminaristisch gebildeten Lehrer an höheren Unterrichtsanstalten. Jahrg.

1884 – 1890. 6) Vorlagen für Schön- und Rechtschreiben. Leipzig 1885. 7) Liederschatz für höhere Schulen. 3. Teil. mit H. Günther (für vierstimmigen Chor). Herford 1.-3. Aufl. 8) Liederschatz für höhere Schulen. Teil 1 und 2 (für alle Klassen). Herford 1888. 9) Schulgesangbuch mit O. Baudach. Herford 1888. Aus: Programm Herford Gymnasium 1891. Noack, Karl Nathanael Geboren am 10. Oktober 1839 zu Lugau bei Dobrilugk, Sohn eines Pastors, gebildet auf dem Gymnasium zu Luckau, studierte von Ostern 1860 bis Michaelis 1863 Theologie auf der Universität Halle. Er bestand im Oktober 1864 das Examen pro licentia concionandi, verwaltete seit Michaelis 1866 eine Lehrerstelle an der hö-heren Bürgerschule zu Fürstenwalde. Im Dezember 1867 absolvierte er die Prüfung pro facultate docendi und erwarb sich zu Rostock die philosophische Doktorwürde. 1870 wurde er an die Oberschule zu Frankfurt a. O. berufen. Am 1. Oktober 1875 wurde er hier zum Oberlehrer gewählt und erhielt 1892 das Prädikat Professor und ein Jahr darauf wurde ihm der Rang der Räte IV. Klasse verliehen. Seit Oktober 1899 ist er als Nachfolger des Direktors Dr. Laubert Leiter des Realgymnasium zu Frankfurt a. O. – Ausser verschiedenen Buchbesprechun-gen in wissenschaftlichen Zeitschriften hat er ein Schulgesangbuch herausgegeben, ferner ein Hilfsbuch für den evangelischen Religionsunterricht, das an sehr vielen Anstalten eingeführt worden ist und eine grosse Reihe von Auflagen erlebt hat, endlich noch ein kirchengeschichtliches Lesebuch. Bei seiner Verabschiedung in den Ruhe-

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stand wurde ihm der Titel Geheimer Regierungsrat verliehen. Er ist in der Nacht vom 24. zum 25. Januar 1907 verschieden. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Die Anwendung des alten Testaments bei dem Apostel Paulus. Frankfurt/O. 1870. 22 S. (Programm

Frankfurt/O. Oberschule.) 2) Übersetzung altdeutscher Gedichte. Frankfurt/O. 1883. 23 S. (Programm Frankfurt/O. Oberschule.) Aus: Programm Frankfurt/O. Realgymnasium 1907. Noack, Paul Geboren den 23. Februar 1857 zu Crossen a. O., bestand sein Abiturienten-Examen auf der Realschule I. O. zu Frankfurt a. O., studierte in Berlin und Göttingen neuere Sprachen und deutsche Literatur, Geschichte und Erdkunde. 1881 wurde er zum Dr. phil. promoviert, bestand im Dezember 1881 sein Fakultätsexamen und hielt sich dann bis Ostern 1884 zu seiner ferneren Ausbildung in London, Oxford und Paris auf. Sein Probejahr absol-vierte er am Gymnasium zu Landsberg a. W. von 1884 bis 1885, war von Ostern 1885 bis Ostern 1887 Hilfsleh-rer in Landsberg und von Ostern 1887 bis Herbst 1902 an der Stoy’schen Realschule zu Jena tätig. Wird dann an die Realschule zu Tiegenhof berufen und ist später Professor am Gymnasium zu Hamm. Aus: Programm Landsberg a. W. Gymnasium 1885 und 1909 FS und Tiegenhof Realschule 1903. Nobbe, Arthur Geboren den 27. Dezember 1859. Er war Hilfslehrer von Johannis 1893 bis Michaelis 1896, gab Physik in den oberen Klassen, Mathematik und Naturkunde am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin. Seitdem ist er am Kaiser Wilhelms-Realgymnasium zu Berlin. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Die Reflexion des Lichts an den Metallen. 1. Teil. Berlin 1899. 40 S. (Programm Berlin K. Wilhelms-

Realgymnasium.) 2) Die Reflexion des Lichts an den Metallen. 2. Teil. Berlin 1900. 34 S. (Progr. Berlin K. Wilhelms-

Realgymnasium.) Aus: Programm Berlin Joachimsthalsches Gymnasium 1899. Nobbe, Karl Friedrich August Geboren am 7. Mai 1791 in Schulpforta, wo sein Vater, Friedrich Christian Nobbe, damals Amtsaktuarius war. Seine Mutter Karoline Dorothea Magdalene, die aus dem Keilschen und Lutherschen Geschlechte stammte, ver-lor er schon am 8. April 1802; sein Vater starb am 4. Januar 1814 als Schulamtmann in Grimma. Vom 5. April 1804 an besuchte er als Alumnus zugleich mit Meinecke, Döderlein, Nietzsch und Spohn die Schulpforta. Ostern 1910 bezog er die Universität Leipzig, um Philologie und Theologie zu studieren. Er hörte besonders die Vorle-sungen von Chr. Dan. Beck und G. Hermann, fand durch Beck gegen Ende des Jahres 1810 Aufnahme ins philo-logische Seminar und wurde zu Anfang 1811 Becks Amanuensis. In demselben Jahre trat er als Mitglied in die unter Tittmanns Präsidium bestehende theologische Gesellschaft, legte am 2. Mai 1814 in Dresden die Kandida-tenprüfung ab und wurde am 20. Oktober desselben Jahres Kollaborator an der Thomasschule zu Leipzig. Am 7. Februar 1815 erhielt er die Magisterwürde und fand kurz darauf Aufnahme in das von Keil geleitete Collegium philobiblicum. Den Konrektoraten zu Freiberg und Guben zog er 1815 das Tertiat an der Nikolaischule vor, in das er am 11. November eingewiesen wurde und dem er trotz eines Rufes ins Prorektorat zu Frankfurt a. O. treu blieb. Am 13. September 1817 habilitierte er sich an der Leipziger Universität und hielt seitdem mehrere akade-mische Vorlesungen – allerdings 1820 vorübergehend nicht publice, sondern privatissime. Bei der Neueinrich-tung der Schule 1820, die gemäss den 1758 von J. A. Ernesti dem Rektor Reiske gemachten Vorschläge haupt-sächlich von ihm durchgeführt wurde, rückte er nach Pensionierung Dr. Johann Gottlob Lunzes (1795-1820) zum Konrektor auf und wurde am 2. Oktober feierlich eingewiesen. Im Jahre 1821 trat er dem Thüring.-Sächs. Verein der Altertumsforscher zu Naumburg bei und wurde 1823 dirigierendes Mitglied des Vereins, als dieser seinen Sitz nach Halle verlegte. Im Jahre 1822 stiftete er in Verbindung mit dem Numismatiker Kaufmann v. Posern d. Ä. den Leipziger Altertumsforschenden Verein. Er war Sekretär des Vereins und bei ihm wurden die Sammlungen angelegt. Am 2. August 1824 verband sich der neu gegründete Verein mit der älteren, nur noch drei Mitglieder zählenden Deutschen Gesellschaft und nahm deren Namen an. Auch in der neuen Gestalt gehör-te Nobbe der Vereinigung noch bis 1836 an, wo er wegen Geschäftsüberhäufung die Mitgliedschaft aufgab. In-zwischen war er zum Ehrenmitgliede zahlreicher ähnlicher Vereine innerhalb und ausserhalb Deutschlands, auch zum Mitgliede der histor.-theolog. Gesellschaft in Leipzig ernannt worden. Hier sei auch gleich die Lutherstif-tung erwähnt, die Nobbe 1846 am 300. Todestage Luthers zur Verbreitung der Schriften des Reformators und zur Unterstützung seiner Nachkommen gegründet hat und die seit Nobbes Tode von der Leipziger theologischen Fakultät verwaltet wird. – Nachdem er am 2. Januar 1826 einen Ruf als Rektor der Landesschule Meißen abge-

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lehnt hatte, wurde ihm am 26. Dezember 1826 eine ausserordentliche Professur der Philosophie an der Universi-tät und am 7. Juli 1828 das Rektorat der Nikolaischule übertragen. Die ao. Professur trat er am 10. März 1827 mit einer Rede „de linguae libertate apud veteres hodiernae libertatis imagine“, das Rektorat am 6. Oktober 1828 an, und diesem ist er trotz eines am 24. Juni 1830 an ihn ergangenen Antrages, das Rektorat und die Oberauf-sicht über das gesamte Schulwesen Lübecks zu übernehmen, und trotz einer 1835 erfolgten Berufung ins Rekto-rat der Thomasschule treu geblieben. – Am 14. September 1839 feierte er sein 25-jähriges Amtsjubiläum, am 6. Oktober 1853 sein 25-jähriges Rektorjubiläum und wurde durch Dekret vom 15. Juni 1854 Ritter des Albrechts-ordens. Diesen beiden Jubelfesten folgte am 20. Oktober 1864 das 50-jährige Amtjubiläum, dessen Feier schon seinem unmittelbaren Amtsvorgänger Dr. Gottlieb Samuel Forbiger beschieden gewesen war. Er wurde bei dieser Gelegenheit durch die Verleihung des K. S. Verdienstordens ausgezeichnet. Im Jahre 1865 überreichte ihm die Leipziger philosophische Fakultät in ehrenvoller Weise das goldene Jubeldiplom als Doktor und beglückwünschte ihn dabei auch als auctor poesis latinae felicissimus. Am 21. Juli 1866 zog er sich in den Ruhestand zurück, setzte seine akademischen Vorlesungen aber auch nachher längere Jahre hindurch – seit 1875 als ordentlicher Honorarprofessor – fort und war noch bis Sommer 1867 Mitglied der Kgl. Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Schulamts. Bis zuletzt hat er sich der besonderen Gabe lateinischer Poesie erfreut und 1877 seinen zweiten Nachfolger im Amte, Prof. Dr. Theodor Vogel, mit einem Gedicht in lateinischen Distichen begrüsst. Er starb am 16. Juli 1878. – An Schriften sind von ihm im Druck erschienen: 1) Observatt. In Propert. Carm. Specimen. 1817. (Habilitationsschrift.); mit Index 1818. 2) Syntagma locorum parallelorum e poetis Latinis etc. 1819. 3) De metris Catulli. Fasc. I. de galliambis. Leipzig 1820. 23 S. (Programm Leipzig Nikolaischule.) 4) De metris Catulli. Fasc. II de versibus iambicis, choriambico, dactylicis, logaoedicis. Leipzig 1821. 18 S.

(Progr. Leipzig Nikolaischule.) 5) Beides zusammen unter dem Titel: De metris Catulli fasc. I. et II. Acced. observat. De prosodia Catulli.

1821. 6) Über das Epigramm auf den Markgraf Diezmann in der Leipziger Paulinerkirche. Leipzig 1823. 15 S.

(Programm Leipzig Nikolaischule.) 7) Xenophontis Cyropaedia. 1825. 8) Anabasis. 1825. 9) Memorabilia. 1825. 10) Vita Xenophontis e Diogene Laertio additis adnotationibus. Leipzig 1825. 16 S. (Progr. Leipzig Nikolaisch.) 11) Einige archäologische Abhandlungen in den Beiträgen zur vaterländischen Altertumskunde, hrsg. v. Sächs.

Verein zu Erforschung vaterländischer Altert. 1826. 12) Über die Zahlzeichen der Griechen, ein Anhang zur 2. Ausg. Von Matthiäs Ausführlicher griechischer

Grammatik. T. 1. 1826. S. 509 ff. 13) Commentatio de lectionibus quibusdam Xenophonteae Cyri anabaseos. Leipzig 1826. 13 S. (Programm

Leipzig Nikolaischule.) 14) Lectiones Ciceronianae. (Gratulationsschrift f. Rektor Dr. Forbiger.) Leipzig 1826. 8 S. (Programm Leipzig

Nikolaischule.) 15) Iterum lectiones Ciceronianae. Leipzig 1826. 8 S. (Progr. Leipzig Nikolaischule.) 16) Ciceronis opera omnia ex recens. Jo. Aug. Ernesti studiose recognita. 10 Bdchn., 37 Hefte, oder uno

volumine comprehensa. 1827. 17) De fragmentis librorum Ciceronis incertorum. 1827. (Programm d. Univ. beim Antritt des ao. Professur.) 18) Observationes in Iuvenalis satiram. I. Leipzig 1828. 20 S. (Progr. Leipzig Nikolaischule.) 19) Specimen arithmeticae Nicomacheae e duobus codicibus mss. Ed. Leipzig 1828. 24 S. (Programm Leipzig

Nikolaischule.) 20) Libellus quo Dr. Chr. Dan. Beckio faustum illum diem quo ante hos L annos summis ampliss. Philosoph.

ord. honor. rite ornatus est, pie gratulantur societatis philolog. ... 1828. 21) G. Fabricii ad Meurerum de Melanchthone epistolae et in his breve carmen Graecum Melanchthonis.

Leipzig 1829. 38 S. (Programm Leipzig Nikolaischule.) 22) Specimen reliquiarum Reiskianarum, in scholae Nicolaitanae Bibliotheca asservatum, adnotationes in

Constantini Porphyrogeneti imperatoris Constantinopolitani opus de Caernimoniis aulae Byzantinae complectens. Leipzig 1829. 24 S. (Programm Leipzig Nikolaischule.)

23) Iterum Fabricii ad Meurerum epistolae adhuc ineditae. Leipzig 1830. 20 S. (Programm Leipzig Nikolaischule.)

24) De maturitate studiorum scholasticorum temporis Melanchthoniani et nostri. Leipzig 1830. (Programm Leipzig Nikolaischule.)

25) Analecta ad Ciceronis fragmenta. Leipzig 1830. 28 S. (Programm Leipzig Nikolaischule.) 26) De optima ratione constituendae rei scholasticae nostrae. Leipzig 1831. 40 S. (Programm Leipzig Nikolai-

schule.) 27) Nachrichten über die Stiftungen der Nicolaischule. Leipzig 1831. (Programm Leipzig Nikolaischule.) 28) Poetische Denkmale ehemaliger Nicolaischüler nebst einer Schulchronik und dem künftigen Schulplane.

Leipzig 1831. 48 S. (Programm Leipzig Nikolaischule.)

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29) De scholae rationibus ad rei publicae formam accomodandis commentatio. Leipzig 1832. 36 S. (Progr. Leipzig Nikolaischule.)

30) Commentationum Tullianarum monumentum. I. Leipzig 1832. 20 S. (Progr. Leipzig Nikolaischule.) 31) J. J. K. W. Lang-Heinrichs Lyra oder poetischer Nachlaß herausgegeben. 1832. 32) Poesis Latinae studiorum specimen. Leipzig 1833. 14 S. (Programm Leipzig Nikolaischule.) 33) De schola non profananda. Leipzig 1833. 23 S. (Programm Leipzig Nikolaischule.) 34) Progymnasmata poetica s. poematia epica et eligiaca casta ex antiquis poetis Latinis etc. ed. 1833. 35) De Christiano Daniele Beckio Narrationis. Part. I. Leipzig 1834. 20 S. (Progr. Leipzig Nikolaischule.) 36) De Christiano Daniele Beckio Narrationis. Part. II. Leipzig 1834. 35 S. (Progr. Leipzig Nikolaischule.) 37) De Christiano Daniele Beckio Narrationis. Part. III. Leipzig 1837. 26 S. (Progr. Leipzig Nikolaischule.) 38) Eclogae Portenses. 1834. 39) Claudii Ptolemaei geographiae editiones specimen. Leipzig 1836. 23 S. (Progr. Leipzig Nikolaischule.) 40) Claudii Prolemaei geobraphiae fragmentum editionis maioris et minoris specimen II. Leipzig 1827. 30 S.

(Programm Leipzig Nikolaischule.) 41) Litteratura Geographiae Ptolemaeae. Leipzig 1838. 33 S. (Programm Leipzig Nikolaischule.) 42) Analekten zum Leben Heinrich des Frommen. Leipzig 1930. IV, 46 S. (Progr. Leipzig Nikolaischule.) 43) Quaestiones grammaticae latinae. Leipzig 1839. 23 S. (Programm Leipzig Nikolaischule.) 44) Heinrich der Fromme, ein Beitrag zur sächsischen Reformationsjubelfeier im Jahre 1839. 45) Rede am Reformationsjubiläum zu Pfingsten 1839 gehalten, nebst einigen Gedichten, dem Jahrb. auf 1840

beigefügt. 46) Selbstbiographie, anlässlich seiner 25-jährigen Lehrtätigkeit. Leipzig 1839. S. 23-32. 47) Priores Schedae Ptolomeae, archaeologicae, criticae et grammaticae atque. 1. Teil. Leipzig 1841. 27 S.

(Programm Leipzig Nikolaischule.) 48) Priores Schedae Ptolemeae, archaeologicae, criticae et grammaticae atque. 2. Teil. Leipzig 1842. 27 S.

(Programm Leipzig Nikolaigymnasium.) 49) Petition an den Rat und Zuschrift an die Stadtverordneten. Zum Schutze der beiden Leipziger Gymnasien

vor einer Kombination. 1843. 50) Claudii Ptolemae geographia, ed. stereot. 1843-1845. 51) Emendationes Ptolemaeae. Leipzig 1844. 25 S. (Programm Leipzig Nikolai-Gymnasium.) 52) Einladung an Dr. Martin Luthers Deutsches Vaterland zur 3. Saecularfeier seines Todestages. 1. Lief. von

Nachrichten über ihn und seine Nachkommenschaft. 1845. 53) Godofredi Guilielmi L. B. Leibnitz (Lipsiensis epistolae XLVI) ad Teuberum concianatorum aulae Cizensis.

Part I. Leipzig 1845. 28 S. (Programm Leipzig Nikolai-Gymnasium.) 54) Godofredi Guilielmi L. B. Leibnitz .... Part. II. Leipzig 1846. 36 S. u. 1 Taf. (Progr. Leipzig Nikolaigymn.) 55) Rede am 18. Februar 1846 zur Saecularfeier von Luthers Todestage im Gymnasium zu St. Nicolai in

Leipzig gehalten. Leipzig 1846. 56) Orationes in secundis nataliciis Leibnitii saecularibus habitae. Leipzig 1847. S. 13-18. (Programm Leipzig

Nikolai-Gymnasium.) 57) Stammbaum der Familie Dr. Martin Luthers zur 3. Saecularfeier seines Todestages hrsg. Grimma 1846, und

Nachträge und Berichtigungen dazu, Grimma 1848. 2. Aufl. 1856. 58) Drei Berichte der Lutherstiftung Leipzig, 1847, 1856 und 1867/68. 59) Genealogischer Nachtrag als Anhang zum 1. Bericht der Lutherstiftung 1848, 1856 und 1867. 60) M. Tullii Ciceronis opera. Adiectis indicibus adnotationes iterum ed. 1848-1850. 11 Vol. oder uno volumine

comprehensa, 1850, oder in 37 Heften, ed. III. 1866-1873. 61) Über die Trennung der Schule von der Kirche. Leipzig 1848. 13 S. (Progr. Leipzig Nikolai-Gymnasium.) 62) Über die Forderung der Zeit an die Gymnasien. Leipzig 1849. 29 S. (Progr. Leipzig Nikolaigymn.) 63) Gedicht zur Feier des 100jährigen Geburtstages von Goethe. 1850. (Progr. Leipzig Nikolaigymnasium.) 64) Geschichte Oddo’s des Großen von Hroswitha, Nonne zu Gandersheim (10. Jahrh.). 1. Teil. Leipzig 1851.

19 S. (Programm Leipzig Nikolai-Gymnasium.) 65) Geschichte Oddo’s des Großen ... 2. Teil. Leipzig 1852. 22 S. (Programm Leipzig Nikolaigymnasium.) 66) Die Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs Friedrich August am 18. Mai 1852. Leipzig 1853. S. 20-

27. (Programm Leipzig Nikolaigymnasium.) 67) Monumenta vitae et mortis Friderici Augusti IV., regis Saxoniae, carminibus testata fecit. N. 1854. 68) Friedrich August der Vertrauensvolle, König von Sachsen. Eine biographische Skizze. 1854. 69) Otia Philyreia sive carmina Lat. Saxonia, Nicoleitana etc. 1854. 70) Carmina novissima, otiorum Philyreiorum supplementa. Leipzig 1854. 32 S. (Progr. Leipzig Nikolaigymn.) 71) Sallustii opera, ed. stereot. 1854. 72) Anacreontis quae supersunt et feruntur carmina Graeca, versibus Lat. Reddita. 1855. 73) Symbolae historicae: De Gymnasii Nicolaitani necessitudine academica. P. I. Leipzig 1856. 17 S.

(Programm Leipzig Nikolaigymnasium.) 74) Carmina. Leipzig 1857. 30 S. (Programm Leipzig Nikolaigymnasium.)

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75) Sophoclis Oedipi Colonei cantilanea chori versibus latinis illustratae. Leipzig 1858. 30 S. (Programm Leipzig Nikolaigymnasium.)

76) Antigonae Sophocleae carmina lyrica chori senum thebanorum versibus latinis expressa cum argumento tragoediae. Leipzig 1859. 29 S. (Programm Leipzig Nikolaigymnasium.)

77) Inferias Philippo Melanchthoni Germaniae praeceptori elapso tertio ab ejus morte saeculo die XIX. mensis Aprilis anno MDCCCLX hora IX matutina cantilenis recitationebusque scholasticis in auditorio maximo pie peragendas indicit. Leipzig 1860. 12 S. (Programm Leipzig Nikolaigymnasium.)

78) Martin Lutheri glossae mss. ad Laurentii Vallae libros elegantiarum postremos. Leipzig 1860. (Programm Leipzig Nikolaigymnasium.)

79) Codicum Guelferbytani et Norimbergensis scholia Graeca ad librum I. Isagoges Nicomacheae nunc primum edita. Leipzig 1862. 19 S. (Programm Leipzig Nikolaigymnasium.)

80) Sophoclei Oedipi regis carmina lyrica latine reddita. Leipzig 1863. S. 19-34. (Programm Leipzig Nikolaigymnasium.)

81) Selbstbiographie und Bericht über sein 50jähriges Dienst-Jubiläum. Leipzig 1865. S. 35-44. (Programm Leipzig Nikolaigymnasium.)

82) Sophoclis trachiniarum carmina lyrica latine reddita. Leipzig 1866. 18 S. (Progr. Leipzig Nikolaigymn.) 83) Genealogisches Handbuch der Nachkommen Dr. Martin Luthers. 1871. Aus: Programm Leipzig Nikolaigymnasium 1897.

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Nobel, Anton Nehemias Geboren am 8. November 1871 in Nagy-Atát in Ungarn, siedelte mit seinen Eltern nach Halberstadt über. Nach der Volksschule besuchte er seit 1883 das kgl. Domgymnasium der Stadt, das er Ostern 1892 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Von da bis Ostern 1896 studierte er in Berlin Philosophie und Orientalia und promovierte nach Ableistung des Militärjahres in Bonn im Herbst 1897. In Berlin bildete er sich von 1892 bis 1896 am Rab-biner-Seminar zum Rabbiner aus. Als solcher und zugleich als Religionsschullehrer fungierte er an verschiede-nen Orten. Seit April 1906 ist er Rabbiner in Hamburg und unterrichtet seit Oktober 1908 an der Talmud Tora Hebräisch. – Aus: Programm Hamburg Realschule Talmud Tora 1909. Nobiling, Franz Geboren den 14. Juli 1871 zu Berlin, erhielt seine Schulbildung auf dem Köllnischen und Askanische Gymnasi-um. Er widmete sich dann dem Studium der neueren Sprachen und der Germanistik auf den Universitäten Berlin, Neuchâtel und Strassburg. 1896 wurde er in Berlin zum Dr. phil. promoviert, 1899 bestand er die Prüfung pro facultate docendi. Er leistete das Seminarjahr an der Friedrichs-Werderschen Oberrealschule zu Berlin ab, die erste Hälfte des Probejahres am Kgl. Friedrichsgymnasium zu Frankfurt a. O. Die zweite Hälfte seines Probejah-res wurde durch einen Studienaufenthalt in Paris ausgefüllt. Nach seiner Rückkehr aus Frankreich war er das Wintersemester 1901/02 an der Hohenzollernschule zu Schöneberg als Hilfslehrer beschäftigt. Ostern 1902 wur-de er als Oberlehrer an die Realschule zu Pankow berufen. Ostern 1903 trat er an die Hohenzollernschule zu Schöneberg, Ostern 1904 an die Realschule zu Charlottenburg über. Aus: Programm Charlottenburg Oberrealschule II 1905. Nocht, Eduard Geboren zu Schrigwitz bei Neumarkt am 16. Mai 1824, Schüler des Breslauer Seminars 1844 und 1845, legte 1848 am Seminar zu Löwen sein Lehrer-Examen ab. Er war fünf Jahre Hauslehrer und 1851 bis Michaelis 1854 Lehrer an der Thamm’schen Privatschule zu Striegau, von wo er als ordentlicher Lehrer an das Realgymnasium zu Landeshut berufen wurde. – Aus: Programm Landeshut Realgymnasium 1886. Nocke, Theodor Geboren im Februar 1870 zu Bochum, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt und studierte dann in Münster Geschichte und klassische Philologie. Nach mehrjähriger Tätigkeit an den Rektoratschulen zu Osterwick und Oelde und am Progymnasium bzw. Realgymnasium zu Gelsenkirchen legte er 1905 die Staatsprüfung ab. Im Seminarjahr war er vollbeschäftigter Hilfslehrer am Gymnasium zu Bochum, ebenso in der ersten Hälfte des Probejahres an der Oberrealschule zu Bochum. Nachdem ihm durch Ministerial-Entscheid die 2. Hälfte des Pro-bejahres erlassen war, wurde er am 1. Oktober als Oberlehrer angestellt. Aus: Programm Bochum Oberrealschule 1908. Nocon, Theodor Wurde im November 1866 in Suchau, Kreis Groß-Strehlitz, geboren. Er besuchte das Kgl. katholische Schulleh-rer-Seminar in Peiskretscham und legte dort die erste und zweite Lehrerprüfung ab. Nach dreijähriger provisori-scher Lehrtätigkeit wurde er 1891 definitiv angestellt. Von 1893 bis 1895 besuchte er die Kgl. Kunstschule zu Breslau, worauf er die Zeichnlehrerprüfung bestand. Nach Absolvierung eines staatlichen Turnlehrerbildungs-kurses in Breslau im Winterhalbjahr 1895/96 unterzog er sich mit Erfolg der Turnlehrerprüfung. Zum 1. Oktober 1896 erfolgte seine Berufung als technischer Lehrer an das Gymnasium zu Neustadt in Oberschlesien, wo ihm der Unterricht im Zeichnen, Schreiben und Turnen übertragen wurde. Aus: Programm Neustadt/Oberschles. Gymnasium 1897. Nodnagel, Ludwig Sohn des Gymnasiallehrers A. Nodnagel zu Darmstadt, geboren am 1. Mai 1845, studierte von 1862-1866 klas-sische Philologie, war von 1866-1868 wissenschaftlicher Hilfslehrer und von da ab bis 1874 ordentlicher Lehrer am Gymnasium zu Dortmund, von 1874 bis 1879 Lehrer an der Realschule zu Bingen, von 1879 bis 1882 Lehrer am Realgymnasium zu Darmstadt, von 1882-1884 Direktor der Realschule zu Groß-Umstadt und von 1884 bis

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1888 Direktor des Realgymnasiums und der Realschule zu Gießen. Zum 1. Oktober 1888 wurde ihm das Direk-torat des Gymnasiums zu Worms übertragen. Zum 1. Oktober 1890 übernimmt er das Direktorat des Neuen Gymnasiums zu Darmstadt. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Geschichte des Großherzoglichen Realgymnasiums und der Realschule von 1837 – 1887. Giessen 1887. 22

S. (Programm Giessen Realgymnasium.) 2) Personalverzeichnis der Realschule und des Realgymnasiums von 1837-1887. Giessen 1887. S. 23-30.

(Programm Giessen Realgymnasium.) Aus: Programm Worms Gymnasium 1889 und Darmstadt Neues Gymnasium 1891. Noeggerath, Christian Geboren den 8. April 1807 zu Arnsberg, besuchte das dortige Gymnasium und studierte dann in Bonn und Berlin Philologie. Ostern 1829 trat er am Gymnasium zu Arnsberg sein gesetzliches Probejahr an und erhielt am 20. Oktober 1830 dort eine ordentliche Lehrerstelle, zuerst provisorisch, seit dem 6. Januar 1832 definitiv. Im Jahre 1867 wurde er Titular-Oberlehrer. Am 1. Oktober 1877 tritt er in den Ruhestand. Er hat veröffentlicht: „De Aeschyli Supplicibus.“ Arnsberg 1844. 10 S. (Programm Arnsberg Gymnasium.) Aus: Programm Arnsberg Gymnasium 1843 FS und 1878. Noeldechen, Bernhard Karl Ludwig Theodor Geboren am 13. Dezember 1841 zu Wolmirstedt bei Magdeburg, erhielt seine Vorbildung auf dem Gymnasium zu Halberstadt und studierte von 1860 bis 1864 Philologie in Berlin, wo er von der philosophischen Fakultät zum Dr. phil. promoviert wurde und im Frühjahr 1865 die Prüfung pro facultate docendi bestand. Sein Probejahr ab-solvierte er auf dem Gymnasium zum Kloster Unser Lieben Frauen zu Magdeburg und übernahm dann Ostern 1866 die letzte ordentliche Lehrerstelle am Gymnasium zu Quedlinburg. Geht 1879 an das Gymnasium zu Guben, wo er später zum Professor ernannt wurde. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Über den Gebrauch des Genitivs im Mittelhochdeutschen. Quedlinburg 1868. 33 S. (Programm Quedlinburg

Gymnasium.) 2) Die Schlacht von Salamis. Quedlinburg 1875. Quedlinburg 1875. 18 S. (Progr. Quedlinburg Gymnasium.) Aus: Programm Guben Gymnasium 1880. Noeldechen, Ernst Johann Friedrich Bernhard Geboren am 28. Oktober 1835 zu Wolmirstedt bei Magdeburg, bezog, nachdem er auf dem Gymnasium zu Hal-berstadt zu den wissenschaftlichen Studien vorgebildet war, zu Ostern 1854 die Universität zu Berlin, promo-vierte dort im Jahre 1858 und erwarb sich vor der dortigen wissenschaftlichen Prüfungskommission die facultas docendi. Im Jahre 1860 bestand er die theologische Prüfung pro ministerio und wurde alsdann noch in demsel-ben Jahre als Gymnasiallehrer in Zeitz, darauf 1863 als Diakonus in Heldrungen in Thüringen, endlich im Januar 1866 als Oberprediger an St. Moritz in Halberstadt angestellt, von wo seine Berufung in das oben bezeichnete Lehramt am Kgl. Domgymnasium zu Magdeburg erfolgte. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Die kirchliche Lehre von den Gnaden der Seligkeit nach ihrem biblischen Grunde und ihrer geschichtlichen

Entwicklung. Zeitz 1863. 46 S. (Programm Zeitz Gymnasium.) 2) Luthertum und Lutheraner unter Heinrich VIII. Tudor. Zur Reformationsgeschichte. 1. Stück. Magdeburg

1870. 46 S. (Programm Magdeburg Domgymnasium.) 3) Semitische Glossen zu Fick und Curtius. 1. Teil. Magdeburg 1876. 39 S. (Programm Magdeburg Dom-

gymnasium.) 4) Semitische Glossen zu Fick und Curtius. 2. Teil. Magdeburg 1877. S. 41-93. (Programm Magceburg

Domgymnasium.) Aus: Programm Magdeburg Domgymnasium 1867. Noeldechen, Hans Geboren am 28. März 1872 zu Quedlinburg a. H., bestand am 7. März 1890 das Abiturientenexamen am Gymna-sium zu Guben. Er studierte Philologie und Geschichte in München, Leipzig, Berlin und Marburg und legte am 2. Juli 1897 in Marburg die Staatsprüfung ab. Das Seminarjahr leistete er am Wilhelms-Gymnasium zu Berlin ab, das Probejahr am Gymnasium zu Freienwalde a. O. Später wirkte er als wissenschaftlicher Hilfslehrer in Schwedt a. O., Deutsch-Eylau, Schwelm und Küstrin. Am 1. Oktober 1905 übernahm er eine Oberlehrerstelle am Realprogymnasium zu Nauen. Hier veröffentlicht er: „Einige Wörter aus Sallust in ihrem Bedeutungswandel

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und Bedeutungsumfang unter Hinzufügung einiger sonstiger zu den betreffenden Vorstellungskreisen gehöriger Ausdrücke und Wendungen für den Schulgebrauch zusammengestellt.“ Nauen 1914. 46 S. (Programm Nauen Realgymnasium.) - Aus: Programm Nauen Realgymnasium 1914. Noeldeke, Adolf Adolf Nöldeke, geboren den 25. März 1810 zu Bassum in der Grafschaft Hoya, trat nach häuslichem Unterricht in die Oberprima des Lyceums I zu Hannover ein und studierte nach bestandenem Examen von Ostern 1829 bis Ostern 1833 in Göttingen Philologie und Theologie. Er war dort Mitglied des Philologischen Seminars und der Philologischen Societät. Ostern 1833 begann er am Lyceum die öffentliche Lehrtätigkeit, nahm im August 1834 in Oporto eine Hilfslehrerstellung an und kehrte von dort Michaelis 1837 zurück, um eine Stellung als Kollabo-rator am Gymnasium in Emden anzutreten. Seit Michaelis 1847 hat er als Hauptlehrer der Sekunda dem Gymna-sium zu Bückeburg angehört. Geht 1875 in den Ruhestand. Im Druck sind von ihm erschienen: 1) Der Unterricht in Sprachen und Literatur als Hauptteil der Gymnasialbildung. Emden 1842. 22 S.

(Programm Emden Gymnasium.) 2) Die Anmut der Sprachen. (Eine historische Skizze.) Bückeburg 1863. 39 S. (Programm Bückeburg Gymn.) 3) Entwurf einer methodisch-systematischen lateinischen Syntax für Schulen. Bückeburg 1869. 38 S.

(Programm Bückeburg Gymnasium.) Aus: Programm Bückeburg Gymnasium 1876. Noeldeke, Adolf Adolf Nöldeke, geboren am 12. August 1865 zu Wiedensahl, besuchte, von dem Gymnasium zu Bückeburg mit dem Reifezeugnis entlassen, von Michaelis 1883 ab die Universitäten Leipzig, Tübingen und Göttingen, bestand im Mai 1889 in Göttingen die Prüfung für das höhere Lehramt. Seiner Militärpflicht genügte er von Herbst 1889 bis 1890. Von Herbst 1890 bis 1891 war er Mitglied des Kgl. Pädagogischen Seminars zu Leer. Sein Probejahr tritt er am Gymnasium zu Norden an. – Aus: Programm Norden Gymnasium 1892. Noeldeke, Ernst Georg Karl Ernst Georg Karl Nöldeke, geboren am 14. Februar 1800 zu Wiedensahl im Hannoverschen, wo sein Vater Pastor war. Schon im Knabenalter verlor er seinen Vater, und erhielt darauf seinen ersten Unterricht und seine Jugendbildung bis zu seinem elften Lebensjahre durch seinen Onkel, den damaligen Pastor Nöldeke zu Essen-rode. Darauf wurde er bis zum Beginn seines 16. Lebensjahres von mehreren Kandidaten teils in Suderburg, teils in Klötze unterrichtet. Zu Ostern 1815 kam er auf das Gymnasium zu Salzwedel, wo besonders der damalige Konrektor Danneil sein Lehrer gewesen zu sein scheint. Nach 1 ½ Jahren verliess er dieses Gymnasium wieder und wurde bis Ostern 1817 abermals von seinem oben genannten Onkel privatim unterrichtet. Von jetzt an war er noch zwei Jahre, von Ostern 1817 bis Ostern 1819, auf dem Lyceum zu Hannover, worauf er die Universität zu Göttingen bezog, um Theologie und hauptsächlich Philologie zu studieren und ist dort Mitglied des philolo-gischen Seminars und der theologischen Societät gewesen. Zu Ostern 1822 verliess er Göttingen, nachdem er vorher Doktor der Philosophie geworden war, um eine Stelle als Kollaborator am Lyceum zu Hannover anzutre-ten. In dieser seiner ersten Wirksamkeit als Schulmann zeichnete er sich bald so aus, dass ihm sehr wichtige Disziplinen, wie z. B. die schriftlichen lateinischen Arbeiten in der Prima, übergeben wurden. So bewirkte es der Ruf seiner Gelehrsamkeit und schulmännischen Tüchtigkeit, dass er bereits zu Neujahr 1825 als Rektor an die Schule zu Harburg berufen wurde. Diese Stellung bekleidete er 24 Jahre lang. Hier versuchte er durch Wort und Schrift, das Unterrichtswesen im Hannoverschen zu reformieren. Nach langjährigem und mühevollen Wirken wurde er Ostern 1849 durch das Ministerium des Kultus in Hannover zum Direktorat des Gymnasiums zu Lin-gen berufen, um an die Stelle des gelehrten und verdienstvollen Direktor Ahrens, der Ostern 1849 den ehrenvol-len Ruf zum Direktorat des Lyceums in Hannover erhielt, zu treten. Er war zweimal verheiratet: zuerst mit Auguste Klingemann im März 1825, die ihm am 7. Juni 1845 durch den Tod entrissen wurde; darauf zum zweiten Mal mit Ida Frederich aus Lüneburg, seit dem 9. Juli 1848. Aus der ersten Ehe entsprossen drei Söhne und vier Töchter, aus der zweiten Ehe eine Tochter. Das Direktorat in Lingen hat er 17 Jahre lang geleitet und ist am 8. Juli 1866 an einer Unterleibskrankheit gestorben. An Schriften sind von ihm im Druck erschienen: 1) De cognatione, quae inter juris Romani scientiam et philologiam intercedit. Hannover 1825. 2) De philologis propter perversum philosophiae studium artem criticam male exercentibus oratio. Hannover

1826. 3) Analecta philologica. Hamburg 1827. 4) Über Mängel des höheren Unterrichtswesens, besonders im Königreich Hannover. Hamburg 1828. 5) Über den feinen Ton. Hamburg 1829.

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6) Lateinische Gedichte seit den Jahren 1825-1864. Desgleichen von 1825 an bis 1865, im Ganzen 25, meistens lateinisch geschriebene Programme.

7) Unter den Namen Luccensis: Kleine Schreiben pädagogischen und theologischen Inhalts, besonders gegen Diesterweg und Neumann gerichtet, in den Jahren 1835-1840.

8) Rede am Schlusse der Osterprüfung 1836 gehalten. Harburg 1837. S. 3-9. (Programm Harburg Stadtschule.) 9) De nominum propriorum persicorum terminatione disquisitionum spec. I. Harburg 1838. S. 3-10.

(Programm Harburg Stadtschule.) 10) Lehrgegenstände für das Progymnasium und die Bürgerschule, nebst allgemeinen und besonderen

Bemerkungen. Harburg 1839. 10 S. (Programm Harburg Stadtschule.) 11) De certis philosophiae in gymnasiis docendae constituendis finibus et terminis. Disputation. P. I. Harburg

1840. 10 S. (Programm Harburg Stadtschule.) 12) XXV breviter comprehensas sententias in medio ponit. Hannover 1849. S. 3-8. (Programm Lingen Gymn.) 13) Ansprache an die Schüler des Kgl. Gymnasiums in Lingen beim Beginn der Sommerferien am 28. Juni

1850. Spicilegio I. Lingenück 1850. 12 S. (Programm Lingen Gymnasium.) 14) Quaestionum philologicarum. Spicilegio I. Osnabrück 1853. 15 S. u. 1 Taf. (Progr. Lingen Gymnasium.) 15) Quaestionum philologicarum. Spicilegio II. Osnabrück 1854. 24 S. (Programm Lingen Gymnasium.) 16) Quaestionum philolog. specileg. III. Cap. XI-XVIII. Meppen 1856. 22 S. (Programm Lingen Gymnasium.) 17) Quaestionum philologicarum. Spicilegio IV. Lingen 1857. 23 S. (Programm Lingen Gymnasium.) 18) Lateinisches Programm bei der Grundsteinlegung des Gymnasialgebäudes und lateinisches Gedicht. Lingen

1860. (Programm Lingen Gymnasium 1860.) 19) Quaestionum philologicarum. Spicilegium VI. Lingen 1862. 22 S. (Programm Lingen Gymnasium.) 20) Quaestionum philologicarum. Spicilegium VII. Lingen 1863. (Programm Lingen Gymnasium.) 21) Quaestionum philologicarum. Spicilegium VIII. Lingen 1864. 22 S. 22) Eduard Reibstein: Nekrolog des Direktors Dr. E. G. C. Nöldeke. Lingen 1867. S. 3-11. (Programm Lingen

Gymnasium.) Aus: Programm Lingen Gymnasium 1849 und 1867. Noeldeke, Georg Georg Nöldeke, geboren den 23. November 1879 zu Schwerin in Mecklenburg, bestand Ostern 1899 am Gymna-sium Fridericianum zu Schwerin die Reifeprüfung und studierte dann Geschichte und Geographie in Freiburg i. Br., München und Göttingen. Nachdem er von Herbst 1904 ab 2 Jahre als Bibliotheks-Assistent in Schwerin tätig gewesen war, bestand er in den Tagen vom 5. – 7. Dezember 1906 in Göttingen die Staatsprüfung. Dem Gymnasium und Realgymnasium zu Goslar zur Ableistung seines Seminarjahres überwiesen, wurde er schon zum 1. April mit der Verwaltung einer wissenschaftlichen Hilfslehrerstelle am Realgymnasium zu Quakenbrück betraut. – Aus: Programm Quakenbrück Realgymnasium 1908. Noeldeke, Wilhelm Wilhelm Nöldeke, 1821 zu Bassum geboren, besuchte das Gymnasium zu Emden, studierte von Michaelis 1840 bis Michaelis 1843 in Göttingen Theologie und Philologie, stand dann zwei Jahre einer Privatschule in Moringen vor, war Hilfslehrer am Gymnasium zu Emden von Michaelis 1845 bis Ostern 1846, kehrte auf ein halbes Jahr in seine frühere Stellung nach Moringen zurück und wurde Michaelis 1846 als Konrektor am Progymnasium zu Northeim angestellt, wo er zugleich einer Töchterschule vorstand. Von Michaelis 1851 bis Ostern 1853 war er Ordinarius der dritten Klasse der höheren Bürgerschule zu Hannover und erteilte zugleich Hilfsunterricht an der Stadttöchterschule seit Ostern 1852. Nach dem Abgange des Dr. Dieckmann von dieser Anstalt im Jahre 1853 erhielt er das Direktorat derselben. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Kurze Geschichte der Stadttöchterschule zu Hannover. Hannover 1857. (Programm Hannover Stadttöchter-

schule.) 2) Die Lüge. Eine pädagogische Skizze. Hannover 1860. (Programm Hannover Stadttöchtershule.) 3) Sophie, Kurfürstin von Hannover. Hannover 1864. (Programm Hannover Stadttöchterschule.) 4) Honnoversche Haussprüche. Hannover 1870. (Programm Hannover Stadttöchterschule.) Aus: Programm Hannover Höh. Bürgerschule 1860. Noeldeke, Wilhelm Wilhelm Nöldeke, geboren 1845 zu Wiedensahl in der Provinz Hannover, auf den Gymnasien zu Bückeburg und Lingen vorgebildet und studierte in Göttingen. Er stand dann 2 ½ Jahre einer Privatschule in Sulingen vor, war noch ein Jahr Hauslehrer, und wurde darauf Ostern 1873 an die Grossherzogliche Realschule I. O. zu Schwerin

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berufen. In demselben Jahre bestand er zu Göttingen die Prüfung pro facultate docendi und promovierte im folgenden Jahre bei der philosophischen Fakultät zu Rostock. Seine Abhandlung: „De Rhesi fabulae aetate et forma“ (Schwerin 1877. 17 S.) erschien als Beilage zu dem Ostern 1877 von der hiesigen Realschule I. O. ausge-gebenen Programm. – Aus: Programm Schwerin Realschule I. O. 1879. Noelke, Friedrich Friedrich Nölke, geboren den 15. Februar 1874 zu Hannover, besuchte nach der Schulzeit die Dr. Reuter’sche Präparandenanstalt und das Kgl. Seminar in Hannover von 1891 bis 1894. Die 2. Lehrerprüfung bestand er 1896 und wurde 1897 in Hannover angestellt. In den Jahren 1900 und 1901 besuchte er die Kgl. Kunstschule in Ber-lin. 1902 erhielt er den ministeriellen Auftrag, den Zeichenunterricht nach der neuen Mathode einzuführen. Ostern 1913 wurde er als Vorschul- und Zeichenlehrer an die Bismarckschule zu Hannover berufen. Aus: Programm Hannover Bismarckschule 1914.

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Noelke, Friedrich Friedrich Nölke, geboren am 13. Juli 1877 zu Bremen, besuchte das Lehrerseminar zu Bremen und bestand Ostern 1897 die Prüfung für das ordentliche Lehramt. Nachdem er ein halbes Jahr vertretungsweise als Hilfsleh-rer an bremischen Volksschulen beschäftigt gewesen war, bereitete er sich auf die Reifeprüfung an der Handels-schule (Realgymnasium) in Bremen vor und bestand die Prüfung im Herbst 1898. Er studierte darauf in Marburg und Berlin Mathematik, Physik und Geographie und war nach Ablegung der Staatsprüfung von Ostern 1902 an zwei Jahre als wissenschaftlicher Hilfslehrer am Gymnasium in Birkenfeld tätig. Er promovierte im Juni 1903. Zum 1. April 1904 als wissenschaftlicher Hilfslehrer an die Realschule Doventor berufen, wurde er ein Jahr später zum Oberlehrer an derselben ernannt. Er hat veröffentlicht: „Übersicht über die Theorie der Abelschen Funktionen zweier Variablen.“ Bonn 1903. 30 S. (Programm Birkenfeld Gymnasium.) Aus: Programm Bremen Realschule Doventor 1905. Noelken, Franz Franz Nölken, geboren zu Stocklarn am 5. Mai 1841, erhielt seine allgemeine Berufsvorbildung am Schullehrer-seminar in Soest, eine weitere Ausbildung in der Kirchenmusik später auf dem Kgl. Institute in Berlin, gleichzei-tig im Zeichnen auf der dortigen Akademie der Künste. Die erste Anstellung als Lehrer fand er zu Gevelsberg in der westfälischen Heimat, demnächst als technischer Lehrer an der Höheren Schule zu Lüdenscheid und hernach am Gymnasium zu Elberfeld. Auf Ostern 1875 wurde er als technischer Lehrer für Zeichnen und Singen an das Johanneum zu Hamburg berufen. Als später die Ausdehnung des Zeichenunterrichts eine eigene Lehrkraft erfor-derte, übernahm er ausser dem Gesangunterricht die Elementarfächer. Seine musikalische Begabung kam auch der Gesamtheit zugute, indem er seit Einführung der Morgenandachten uns täglich durch sein Orgelspiel erfreu-te. Zu Michaelis 1903 erbat er bei Abnahme der Kräfte seine Pensionierung. Er ist am 25. Januar 1905 zur ewigen Ruhe eingegangen. – Aus: Programm Hamburg Gelehrtenschule 1905. Noelle, August Hermann Geboren am 27. April 1851 zu Hessler, Kreis Bochum. Er besuchte bis Michaelis 1866 das Realgymnasium zu Bochum, darauf das Gymnasium zu Wetzlar und verliess dasselbe Michaelis 1869 mit dem Zeugnis der Reife. Von Michaelis 1869 bis Michaelis 1870 studierte er auf der Universität zu Greifswald Philologie und Theologie, dann zu Berlin alte und neuere Sprachen und bekleidete nach vollendeten akademischen Studium einige Privat-stellungen. Ostern 1875 an das Realgymnasium zu Essen an der Ruhr als wissenschaftlicher Hilfslehrer berufen, unterzog er sich am 3. Mai 1876 auf der Universität Bonn dem Staatsexamen pro facultate docendi. Von Ostern 1877 bis Ostern 1880 wirkte er als ordentlicher Lehrer am Realgymnasium zu Düsseldorf, wurde gleich nach Ostern 1880 an die Realschule von Dr. Wichard Lange sen. berufen und trat zu Michaelis desselben Jahres end-gültig als Lehrer der Oberklassen, sowie als Mitglied der Prüfungskommission in das Kollegium der genannten Anstalt ein. Am 1. Mai 1891 wurde er als Oberlehrer an die staatliche Höhere Bürgerschule zu Cuxhaven beru-fen. Michaelis 1896 wird er als Oberlehrer an das Realgymnasium des Johanneums zu Hamburg berufen und im Februar 1903 zum Professor ernannt. Er hat veröffentlicht: 1) Beiträge zum Studium der Fabel mit besonderer Berücksichtigung Jean de la Fontaine’s. Nebst

vergleichenden Texten und metrischen Verdeutschungen.“ Cuxhaven 1893. 57 S. (Programm Cuxhaven Realschule.)

2) „Zur Weihe der Schule“, Bühnenfestspiel. Cuxhaven 1896. Aus: Programm Cuxhaven Realschule 1892 und Hamburg Realgymn. d. Johanneums Festschrift 1905. Noelle, Hermann Hermann Nölle, geboren den 5. Juli 1846 zu Osnabrück, besuchte das dortige Rathsgymnasium bis Ostern 1865, wo er mit dem Zeugnis der Reife entlassen wurde. Er besuchte dann die Universitäten Göttingen, Heidelberg, Paris und Berlin, um sich dem Studium des Deutschen und der neueren Sprachen zu widmen. Im November 1871 bestand er das Examen pro facultate docendi vor der Wissenschaftlichen Prüfungskommission in Göttin-gen. Das Probejahr absolvierte er am Gymnasium seiner Vaterstadt und trat Ostern 1873 sein Amt als ordentli-cher Lehrer am Gymnasium zu Höxter an. Er ist am 24. April 1876 gestorben. Geschrieben hat er: „Über angel-sächsischen und halbsächsischen Vokalismus.“ Höxter 1875. S. 3-7. (Programm Höxter Gymnasium.) Aus: Programm Höxter Gymnasium 1874 und 1892.

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Noellner, Alexander Alexander Nöllner wurde geboren den 1. Juni 1856 zu Harburg, besuchte die dortige Realschule I. Ordnung bis Ostern 1874. Er diente dann als Einjährig-Freiwilliger von Ostern 1874 bis 1875, studierte in Leipzig Naturwis-senschaften von Ostern 1875 bis Ostern 1880, fungierte als Assistent am physikalisch-chemischen Laboratorium des Geheimrat Wiedemann von Ostern 1879 bis Ostern 1883. Im Sommer 1880 promovierte er zum Dr. phil., legte die Prüfung für Kandidaten des höheren Schulamtes im Dezember 1881 ab, war Probelehrer an der Real-schule I. O. zu Leipzig von Ostern 1882 bis 1883. Wird dann an das Realgymnasium zu Zwickau versetzt. Hier veröffentlicht er: „Das krystallographische Zeichnen auf der Schule. Mit 1 Lichtdrucktafel und 2 Buntdruckta-feln.“ Zwickau 1891. 20 S. u. 3 Taf. (Programm Zwickau Realgymnasium.) Aus: Programm Zwickau Realgymnasium 1884. Noelting, Johann Heinrich Amandus Geboren zu Hamburg am 11. Februar 1862, Sohn des verstorbenen Arztes Dr. med. J. H. Noelting, erhielt seine Vorbildung für die Universität in der Gelehrtenschule und dem Realgymnasium des Johanneums zu Hamburg. Seit Michaelis 1883 studierte er in Gießen, Jena und Kiel Naturwissenschaften und Geographie und wurde am 23. Juli 1887 auf Grund einer mineralogischen Arbeit, welche den Schassischen Preis erhalten hatte, zum Dr. phil. promoviert. Von Oktober 1888 bis April 1889 war er Hauslehrer in Hannover und vertrat im Juni und Juli desselben Jahres einen Lehrer der Neuen Höheren Bürgerschule zu Hamburg. Nachdem er am 1. Februar 1890 die Prüfung für die Lehrberechtigung in Kiel bestanden hatte, wurde er am 13. desselben Monats als Probekan-didat der Neuen Höheren Bürgerschule zugewiesen. Seiner Dienstpflicht genügte er vom 1. Oktober 1887 bis 1. Oktober 1888. Später wird er an die Realschule am Lübeckertor berufen und geht dann an die Realschule zu Eimsbüttel über. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Die Höhlenbildung und ihre Bedeutung für das Relief der Erdoberfläche. Hamburg 1895. 20 S. (Programm

Hamburg Realschule Lübeckertor.) 2) Blutstillen und Krankheitsbesprechungen. Ein Beitrag zur Volksmedizin. Hamburg 1900. 8 S. (Programm

Hamburg Realschule Eimsbüttel.) Aus: Programm Hamburg Neue Höhere Bürgerschule 1890. Noelting, Theodor Friedrich Theodor Friedrich Nölting, geboren am 14. Februar 1811 zu Hamburg, wo sein Vater Lehrer war. Nachdem er daselbst auf dem Gymnasium Johanneum seine Vorbildung beendet und von Ostern 1831 bis Michaelis 1834 in Berlin und Halle studiert hatte, von letzterer Universität auch auf Grund einer Abhandlung: „De Zenonis Eleatae philosophia“ zum Dr. phil. promoviert war, kehrte er nach seiner Vaterstadt zurück und unterrichtete dort am Johanneum. Am 4. Januar 1836 trat er in das Lehrerkollegium der Großen Stadtschule zu Wismar ein und über-nahm Ostern 1873 die Leitung derselben. Sein wissenschaftlicher Sinn, welchen auch eine Reihe von gediegenen Programmabhandlungen bezeugen, sein nicht gewöhnliches Lehrgeschick, seine unermüdliche Pflichttreue, seine Milde und Freundlichkeit machten ihn von Anfang an zu einem hervorragenden Lehrer unserer Schule. Dass dieses in den weitesten Kreisen anerkannt wurde, davon legte die Feier seines 50-jährigen Dienstjubiläums am 1. Februar 1886 ein beredtes Zeugnis ab. Bei dieser Gelegenheit erhielt er auch den Titel eines Schulrats. Mi-chaelis 1886 wurde ihm auf seinen Wunsch der grösste Teil seiner Direktoralgeschäfte abgenommen und dem Unterzeichneten übertragen. Michaelis 1887 trat er in den Ruhestand und starb am 5. März 1890. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Über den genetischen Zusammenhang des Aor. II mit der Perf. II der griechischen Sprache. Wismar 1843.

(Programm Wismar Gymnasium.) 2) Über den Gebrauch der deutschen Anredefürwörter in der Poesie. Wismar 1853. 41 S. (Programm Wismar

Gymnasium.) 3) Über das lateinische Deponens. Wismar 1859. 54 S. (Programm Wismar Gymnasium.) 4) Gedächtnisrede auf den verstorbenen Rektor Eduard Th. Haupt, gehalten am 6. Juni 1868. Wismar 1868. S.

3-6. (Programm Wismar Gymnasium.) 5) Über den Charakter des Schicksals in Schillers Tragödien. Wismar 1870. 19 S. (Programm Wismar Gymn.) 6) Gedächtnisrede auf den verstorbenen Diretor Dr. Sonne, gehalten am 8. Mai 1873. Wismar 1873. S. 6-9.

(Programm Wismar Gymnasium.) 7) Über Lessings Emilia Galotti. Wismar 1878. 18 S. (Programm Wismar Gymnasium.) 8) Über Goethes Iphigenie. Wismar 1883. 22 S. (Programm Wismar Gymnasium.) 9) Bericht über die Feier des 50jährigen Amtsjubiläums des Dir. Dr. Nölting. Wismar 1886. S. 18-23.

(Programm Wismar Gymnasium.) Aus: Programm Wismar Gymnasium 1890.

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Noering, Johannes Johannes Nöring, geboren am 28. Dezember 1851 zu Höckel bei Osnabrück, studierte, nachdem er von dem Gymnasium zu Meppen mit dem Reifezeugnis entlassen war, in Münster, Würzburg und Göttingen Mathematik und Naturwissenschaften und wurde am 10. Mai 1879 in Göttingen pro facultate docendi geprüft. Das Probejahr hielt er in Köln am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium ab, wo er zugleich bis Herbst 1880 als wissenschaftlicher Hilfslehrer beschäftigt wurde. Darauf machte er in Berlin an der Kgl. Turnlehrer-Bildungsanstalt vom Herbst 1880 bis Ostern 1881 einen Kursus mit und kam von dort an das Gymnasium zu Ostrowo. Ostern 1889 wurde er hier zum Oberlehrer befördert. Im Oktober 1901 wurde er an das Gymnasium zu Emden berufen. Aus: Programm Ostrowo Gymnasium 1895 und Emden Gymnasium 1902. Noetel, Richard Friedrich Geboren am 18. Juni 1836 in Posen, besuchte hier zunächst das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium. Da sein Vater (später Oberappellations-Gerichtspräsident) mehrfach versetzt wurde, genoss Richard Noetel seine weitere Schulausbildung auf den Gymnasien in Stettin, Frankfurt/Oder und Arnsberg. Nachdem er in Arnsberg die Rei-feprüfung bestanden hatte, studierte er klassische Philologie und Deutsch auf den Universitäten Bonn und Berlin von Michaelis 1853-1858. In Berlin legte er am 10. August 1858 die Lehramtsprüfung ab und hielt sein Probe-jahr am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin ab. Von Michaelis 1859 ab entfaltete er an dieser Anstalt eine erfolgreiche Lehrtätigkeit, zuerst als Adjunkt, seit 1865 als Oberlehrer. 1870 erhielt er einen Ruf als Direktor des Städtischen Gymnasiums in Luckau, wo er 3 Jahre blieb. Zu Michaelis 1873 übernahm er das Direktorat des Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Cottbus, das er bis Ostern 1882 leitete. Danach wurde ihm die Leitung des Kgl. Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Frankfurt a. O. übertragen und war dort neun Jahre lang Direktor. Ostern 1891 wurde er an das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin als Direktor berufen. Im Jahre 1895, am 25. September, konnte er auf seine 25-jährige Tätigkeit als Direktor zurückblicken. 1897 feierte das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin unter seiner Leitung sein 100-jähriges Bestehen. Die Universität Berlin verlieh ihm bei dieser Gelegenheit wegen seiner Verdienste um die Pädagogik den Titel eines Dr. honoris causa. Am 26. November 1900 wurde ihm der Titel eines Geheimen Regierungsrates verliehen. Ausser seinen Direktorialge-schäften leitete er auch noch ein pädagogisches Seminar und vertrat einige Male erkrankte Mitglieder des Provinzial-Schulkollegiums. Er starb im Jahre 1907. Im Druck sind von ihm erschienen: 1) Quaestionum Aristotelearum specimen. Berlin 1862. 67 S. (Programm Berlin Joachimsth. Gymnasium.) 2) Schule und Haus. Cottbus 1877. 10 S. (Programm Cottbus Gymnasium.) 3) Festschrift zur 50jährigen Jubelfeier des Kgl. Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums zu Posen. Posen 1884. 4) Aristoteles ethicorum Nicomacheorum libri tertii capita nunum decimum undezimum duodecimum quae

sunt de fortitudine. In: Festschrift zur 50jährigen Jubelfeier des Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Posen. Posen 1884. S. 25-56.

5) Bericht über die Jubelfeier des 50jährigen Bestehens der Anstalt. Posen 1885. S. 24-28. (Programm Posen Friedr.-Wilh.-Gymnasium.)

6) Festrede, gehalten am 26. September 1884. Posen 1885. 10 S. (Programm Posen Friedr.-Wilh.-Gymn.) 7) Festschrift zur 100jährigen Jubelfeier des Kgl. Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Berlin. Berlin 1897. 8) Aristotelis Ethicorum Nicomacheorum libri IV capita I. II. III. quae sunt de liberalitate ennaravit R. N. In:

Festschrift zur 100jährigen Jubelfeier des Kgl. Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin. Berlin 1897. S. 1-10.

9) Die Feier des 50jährigen Dienstjubiläums des Vorschullehrers August Schmidt. Berlin 1900. S. 79-80. (Programm Berlin Friedr.-Wilh.-Gymn.)

Aus: Programm Berlin Friedrich-Wilhelms-Gymynasium 1907. Noetzel, Reinhold Reinhold Nötzel, geboren den 23. Juni 1865 in Niedamowo, Kreis Berent, besuchte das Seminar in Marienburg, war von 1884 bis Michaelis 1886 Volksschullehrer in Gartz (Westpreußen), seitdem an verschiedenen Volks-schulen in Danzig. Zum Juli 1904 wird er an die Petrischule berufen, wo er schon vorher mehrfach vertreten hatte. – Aus: Programm Danzig Realgymnasium St. Petri 1905 FS. Noetzel, Wilhelm Wilhelm Nötzel, wurde geboren am 1. Juli 1883 zu Wilhelmshaven. Er besuchte das Humboldt-Gymnasium in Berlin und verliess dasselbe zu Ostern 1903 mit dem Zeugnis der Reife. Darauf studierte er an der Universität Berlin die alten Sprachen und Französisch. Am 4. August 1908 wurde er an derselben Universität zum Dr. phil.

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promoviert auf Grund der Dissertation: „De archaismis, qui apud veteres Romanorum poetas scaenicos inveni-untur in finibus aut versuum aut colorum in iambum exeuntium“. Die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen bestand er zu Berlin im November 1909. Das Seminarjahr leistete er von Ostern 1910 bis Ostern 1911 am Mommsen-Gymnasium zu Charlottenburg ab. Zur Ableistung des Probejahres wurde er von Ostern 1911 bis Michaelis 1911 dem Kgl. Luisen-Gymnasium zu Berlin und von Michaelis 1911 bis Ostern 1912 dem Kgl. Gymnasium zu Wittstock überwiesen. – Aus: Programm Wittstock Gymnasium 1913. Nohl, Hermann Geboren 1850 zu Strombach, besuchte das Gymnasium an Marzellen in Köln, studierte Philologie in Bonn und Berlin, promovierte in Berlin im März 1871 auf Grund der Dissertation: „Quaestiones Statianae“ und wurde im folgenden Jahre von der wissenschaftlichen Prüfungskommission pro facultate geprüft. Nachdem er dann als Mitglied des Kgl. pädagogischen Seminars von Michaelis 1872-1873 das Probejahr am Berlinischen Gymnasi-um zum grauen Kloster abgelegt hatte, erhielt er am Gymnasium zu Charlottenburg zunächst eine Hilfslehrer-stelle und wurde dann Ostern 1874 als ordentlicher Lehrer dort angestellt. Michaelis 1874 wurde er zum ordentlichen Lehrer am Berlinischen Gymnasium zum grauen Kloster ernannt. Hier veröffentlicht er: 1) Analecta Vitruviana. Berlin 1882. 20 S. (Programm Berlin Gymn. graues Kloster.) 2) Die Leichenpredigten der Bibliothek des grauen Klosters. Berlin 1902. 40 S. (Programm Berlin Gymnasium

graues Kloster.) Aus: Programm Berlin Gymnasium graues Kloster 1875. Nohle, Karl Geboren 1856 in Lübeck, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt. Ostern 1875 mit dem Zeugnis der Reife entlassen, studierte er in Jena und Berlin Philosophie und klassische Philologie, wurde im März 1879 von der philosophischen Fakultät der Universität Jena auf Grund der Abhandlung: „Die Staatslehre Platos in ihrer ge-schichtlichen Entwicklung“ zum Dr. phil. promoviert. Im Februar 1881 bestand er vor der wissenschaftlichen Prüfungskommission in Berlin das Examen pro facultate docendi. Von Ostern 1881 bis Ostern 1882 absolvierte er das pädagogische Probejahr am Falk-Realgymnasium zu Berlin und blieb daselbst als wissenschaftlicher Hilfslehrer bis zu seiner Ernennung zum ordentlichen Lehrer an derselben Anstalt. Hier veröffentlicht er: Der zweite Teil von Goethes Faust für den deutschen Unterricht im Zusammenhang dargestellt.“ Berlin 1899. 31 S. (Programm Berlin Falk-Realgymnasium.) - Aus: Programm Berlin Falk-Realgymnasium 1884. Noisten, Karl Geboren am 14. Juni 1886 in Dortmund. 1906 erhielt er das Reifezeugnis der Oberrealschule zu Dortmund, stu-dierte dann Erdkunde, Mathematik und Naturwissenschaften in Göttingen und Münster. Seine Turnlehrerprüfung legte er 1908 ab, die Lehramtsprüfung 1912. Das Seminarjahr leistete er von 1912-1913 am Schillergymnasium zu Münster ab, das Probejahr am Gymnasium zu Detmold, wo er als wissenschaftlicher Hilfslehrer weiter be-schäftigt wird. – Aus: Programm Detmold Gymnasium 1914. Nokk, Anton Geboren den 27. Oktober 1797 zu Schönwald, einem hochgelegenen Dorfe unweit Triberg. Seine Eltern zogen später nach Villingen, wo Anton die alte Klosterschule besuchte. 1810 ging er an das Gymnasium zu Freiburg über, wo er 1815 das Reifezeugnis erhielt. Im Herbst 1815 bezog er die Universität und studierte zuerst drei Jahre zu Freiburg Philosophie und Theologie, hörte mit besonderem Interesse und Erfolg die geistreichen Vorlesungen des berühmten Hug und siedelte dann nach Heidelberg über, um sich hier speziell zum Philologen auszubilden und zugleich seiner Neigung zur Mathematik Genüge zu tun. Er war auch Mitglied des philologi-schen Seminars. Nach fünfjährigen, umfassenden Studien und sorgfältiger Vorbereitung wurde Nokk auf Grund einer eingehenden Prüfung zum Eintritt in das höhere Lehramt für befähigt erklärt. Er fand seine erste Verwen-dung am Gymnasium zu Bruchsal, wo er im Januar 1821 zuerst provisorisch angestellt, dann im Februar 1825 zum Professor ernannt wurde. Kurz vor seiner definitiven Anstellung, an Weihnachten 1824, hatte er seine nachmalige Gattin Margaretha geb. Schmidt kennen gelernt, mit der er sich am 23. Oktober 1828 vermählte. Am 9. Mai 1835 wurde ihm zunächst provisorisch, am 5. April 1838 die Leitung des Gymnasiums zu Bruchsal mit dem Titel Direktor definitiv übertragen. 1847 wurde er in den Landtag gewählt, gab seinen Sitz jedoch bald wieder auf. Unter dem 26. September 1848 wurde ihm die Leitung des Lyceums zu Freiburg übertragen, welches Amt er im Oktober 1848 antrat. Ein Halsleiden machte ihm immer wieder zu schaffen. Seine Hauptaufmerksam-

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keit hatte Nokk schon frühe der griechischen Mathematik zugewendet. Die philosophische Fakultät der Universi-tät Freiburg verlieh ihm bei ihrer vierten Säcularfeier die Würde eines Dr. phil. Im Dezember 1858 erhielt er den Charakter eines Geheimen Hofrats. Am 30. September 1863 trat er in den Ruhestand. Unmittelbar nach seinem Ausscheiden warf ihn ein Schlaganfall auf das Krankenlager. 1864 verlegte er seinen Wohnsitz zu seinen Söhnen nach Karlsruhe, wo er am 22. August 1869 durch einen weiteren Schlaganfall verstarb. An Schriften sind von ihm im Druck erschienen: 1) Animadversiones in Theodosii Sphaerica. Bruchsal 1842. 21 S. (Programm Bruchsal Gymnasium.) 2) Ueber die Sphärik des Theodosius. Bruchsal 1847. 38 S. (Programm Bruchsal Gymnasium.) 3) Euklid’s Phänomene. Übersetzt und erläutert. Freiburg i. Br. 1850. 59 S. u. 3 Taf. (Programm Freiburg i. Br.

Gymnasium.) 4) Aristarchos, über die Größen und Entfernungen der Sonne und des Mondes. Freiburg i. Br. 1854. 42 S. u. 1

Taf. (Programm Freiburg i. Br. Gymnasium.) 5) Zenodorus‘ Abhandlung über die isoperimetrischen Figuren, nach den Auszügen, welche uns die

Alexandriner Theon und Pappus aus derselben überliefert haben, deutsch bearbeitet. Freiburg i. Br. 1860. 33 S. u. 1 Taf. (Programm Freiburg i. Br. Gymnasium.)

Aus: F. L. Dammert, Anton Nokk, ein Lebensbild. Freiburg 1870. 55 S. (Programm Freiburg i. Br. Gymnasium.) Nold, Peter Geboren am 18. Juli 1883 zu Wallerstädten in Hessen, verliess Ostern 1901 das Realgymnasium zu Darmstadt und studierte in Gießen und Berlin Erdkunde, Mathematik und Physik. Seiner Militärpflicht genügte er vom 1. April 1904 bis 1905 in Berlin. Am 27. Februar 1908 bestand er die philologische Staatsprüfung zu Gießen und leistete sein Seminarjahr vom 1. August 1908 bis zum 1. April 1909 am Realgymnasium zu Mainz ab. Am 21. August 1908 wurde er zur Verwaltung einer Oberlehrerstelle an die Realschule zu Kolmar in Posen gewählt und am 10. Oktober von der Kgl. Regierung in Bromberg bestätigt. Hier veröffentlicht er: „Vorschläge zur Hebung des erdkundlichen Unterrichts auf der Oberstufe höherer Lehranstalten.“ Kolmar i. Pos. 1911. 12 S. (Programm Kolmar i. Pos. Realschule.) -- Aus: Programm Kolmar i. Pos. Realschule 1909. Nolda, Ernst Geboren am 7. Februar 1885 in Berlin, bestand Michaelis 1904 am Dorotheenstädtischen Realgymnasium in Berlin die Reifeprüfung und studierte darauf Naturwissenschaften und Mathematik auf den Universitäten Berlin und Lausanne. Am 14. August 1908 wurde er in Berlin zum Dr. phil. promoviert und bestand am 22. Juni 1909 dort auch die Prüfung pro facultate docendi. Das Seminarjahr legte er am Kgl. Friedrichs-Gymnasium zu Frank-furt a. O. ab. Zur Ableistung des Probejahres wurde er erst dem Realgymnasium in Quakenbrück, dann dem Gymnasium Corvinianum in Northeim überwiesen. Am 1. Oktober 1911 wurde er an der Städtischen Höheren Mädchenschule mit Höherem Lehrerinnen-Seminar zu Kassel als Oberlehrer angestellt. Aus: Programm Northeim Gymnasium 1912. Noll, Friedrich Hermann Aus Siegen, geboren 1794, Kandidat des evangelischen Predigtamtes, wurde auf die in der Stiftungsurkunde von Adam Scheuten vorgeschriebene Weise zum Rektor berufen und trat so als erster Vorsteher an die Spitze der am 1. Oktober 1819 eröffneten zweiklassigen Anstalt. Bald durch Krankheit an der Ausübung seines Berufes verhindert, starb er am 2. Februar 1822, erst 28 Jahre alt. – Aus: Programm Krefeld Realschule 1863 FS. Noll, Friedrich Karl Geboren zu Niederrad am 22. September 1832 als Sohn des Lehrers J. F. Noll. Ich genoss zuerst den Unterricht meines Vaters, besuchte dann das hiesige Gymnasium und später das Seminar zu Nürtingen, um mich unter der Leitung Eisenlohr’s zu dem Lehrfache vorzubereiten. 1854-1857 war ich Hilfslehrer an der Schule meines Vaters, 1857 wurde ich mit Gründung der höheren Bürgerschule zum Lehrer an derselben ernannt und Ostern 1877 als Lehrer der Naturkunde an das Gymnasium versetzt, wo ich den Unterricht in diesem Fache bereits einige Jahre hindurch aushilfsweise erteilt hatte. Meine Studien in den Naturwissenschaften machte ich an dem Senckenbergischen Institute, 1865 legte ich die vorgeschriebenen Examina vor der naturwissenschaftlichen Fakultät in Tübingen ab, worauf ich zum Doktor promoviert wurde. Herbst 1865 wurden mir die Vorlesungen über die wirbellosen Tiere an dem Senckenbergischen Museum übertragen. Seit Januar 1866 führe ich die Redaktion der Zeitschrift „Zoologischer Garten“. – Zwei grössere wissenschaftliche Reisen, eine im Jahre 1871

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nach den kanarischen Inseln und der Westküste Afrikas, eine zweite im Jahre 1884 nach Norwegen erweiterten seinen Gesichtskreis und sein Forschungsgebiet. Eine grosse Anzahl von Einzelschriften und Abhandlungen legen von seiner unermüdlichen Arbeit Zeugnis ab. Im Jahre 1877 war er an das Gymnasium zu Frankfurt/M. versetzt und im Jahre 1880 zum Oberlehrer, 1883 zum Professor befördert worden. Nach kurzer Krankheit starb er am 14. Januar 1893. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Der Main in seinem unteren Laufe. Frankfurt/M. 1864. (Programm Frankfurt/M. Klingerschule.) 2) Das Tal von Orotava auf Teneriffa. Frankfurt 1872. 31 S. (Programm Frankfurt/M. Klingerschule.) 3) Einige Bemerkungen über den naturwissenschaftlichen Unterricht am Gymnasium. Frankfurt/M. 1878. 22 S.

(Programm Frankfurt/M. Städt. Gymnasium.) Aus: Programm Frankfurt a. M. Städt. Gymnasium 1878 und 1893. Noll, Gustav Geboren den 28. Juni 1876 zu Bad Orb, besuchte von Ostern 1885 ab zunächst das städtische, dann das Kgl. Kaiser-Friedrichs-Gymnasium zu Frankfurt a. M. und erhielt Ostern 1894 das Reifezeugnis. Er studierte in München, Berlin und Marburg neuere Sprachen und Germanistik und bestand im November 1899 zu Marburg die Oberlehrerprüfung. Ostern 1900 wurde er dem pädagogischen Seminar an der Klinger-Oberrealschule zuge-wiesen und leistete ebenda bis Ostern 1902 sein Probejahr ab. Wird dann an das Goethe-Gymnasium zu Frank-furt a. M. versetzt. – Aus: Programm Frankfurt a. M. Goethe-Gymynasium 1903. Noll, Justus Friedrich Wilhelm Geboren den 24. Februar 1857 zu Hof-Guttels bei Rotenburg an der Fulda, erhielt seine Vorbildung auf dem Gymnasium in Hersfeld, wo er Ostern 1878 die Reifeprüfung bestand. Nachdem er von da ab bis Ostern 1882 in Marburg klassische Philologie, Deutsch und Geschichte studiert hatte, erwarb er am 29. Juni 1883 das Lehramts-prüfungszeugnis. Das Probejahr leistete er von Herbst 1883 bis Herbst 1884 am Gymnasium in Marburg ab. Darauf widmete er sich weiteren Studien, durch die er seine Lehrbefähigungen mehrfach (Februar 1887 und Januar 1898 in Marburg, Juli 1900 in Göttingen) erweiterte. Von Ostern 1886 bis Ostern 1889 wurde er als wissenschaftlicher Hilfslehrer am Gymnasium in Hersfeld geführt und war dann bis Ostern 1891 am Kaiser Friedrich-Gymnasium in Frankfurt a. M. tätig. Von dort wurde er als ordentlicher Gymnasiallehrer an das Gymnasium zu Dillenburg versetzt. Hier war er von 1893 als Oberlehrer und von 1906 ab als Professor noch fast 29 Jahre tätig. Er starb im Amt am 11. November 1919 an einem Schlaganfall. Er hat veröffentlicht: „Helfrich Bernhard Hundeshagen und seine Stellung zur Romantik. Nebst 2 Beilagen. (2 Briefe von Jacob Grimm.)“ Frankfurt/M. 1891. 45 S. (Programm Frankfurt/M. K. Friedrichs-Gymnasium.) Aus: Programm Dillenburg Gymnasium 1924.

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Nolte, August Geboren zu Braunschweig am 26. September 1811, besuchte das Lyceum und das Schullehrerseminar zu Han-nover und lebte dann daselbst als Privatlehrer, namentlich der französischen Sprache. Bei Gründung der höheren Bürgerschule zu Hannover erhielt er das Ordinariat der sechsten Klasse und einen wesentlichen Anteil am fremden Sprachunterricht, später bis hin zur vierten Klasse. Im Jahre 1857 folgte er einem Rufe nach Bremen als Hauptlehrer an der unter Leitung von Dr. Gräfe dort errichteten Bürgerschule. Aus: Programm Hannover Höh. Bürgerschule 1860. Nolte, Eduard Geboren den 18. September 1835 zu Warburg, war vom 1. Dezember 1861 bis 1. Oktober 1863 Lehrer an einer Privatschule in Tarnowitz, versah von da an interimistisch eine ordentliche Lehrerstelle am Realgymnasium zu Köln, übernahm am Ende des Schuljahres 1865-1866 die Rektorstelle an der höheren Schule in Brühl. Aus: Programm Köln Realgymnasium 1878. Nolte, Franz Geboren am 27. Januar 1864 zu Germete, Kreis Warburg, besuchte das Gymnasium zu Warburg und studierte darauf zu Münster, Berlin und Leipzig Geschichte und Geographie, Germanistik und klassische Philologie. Nach der Staatsprüfung leistete er das Probejahr am Gymnasium zu Brilon ab und war dann an mehreren Unterrichts-anstalten Westfalens und des Rheinlandes als wissenschaftlicher Hilfslehrer beschäftigt. Vom 1. April 1898 bis zum 1. April 1904 war er Oberlehrer an der städtischen Realschule zu Beuthen in Oberschlesien. Wird dann an das Gymnasium zu Warendorf berufen. Er hat veröffentlicht: „Erdkundliches. 1. Oberfläche. 2. Bodenschätze. 3. Klima. In: Heimatkunde von Beuthen (Oberschlesien). 1. Teil. 1903. S. 1-14. Beuthen 1903. Aus: Programm Warendorf Gymnasium 1905. Nolte, Friedrich Geboren den 2. Oktober 1867 zu Osnabrück, besuchte das Johanneum zu Lüneburg bis Ostern 1887, studierte dann in Tübingen, Göttingen und Marburg Philologie. Nach bestandener Lehramtsprüfung leistete er das Semi-nar- und Probejahr von Ostern 1893 bis 1895 am Gymnasium zu Goslar ab. Nach weiterer einjähriger Wirksam-keit an dieser Anstalt wurde er Ostern 1896 wissenschaftlicher Hilfslehrer am Progymnasium zu Northeim. Von dort ging er Ostern 1899 an das Johanneum zu Lüneburg über und wurde hier 2 Jahre später Oberlehrer. Er hat veröffentlicht: „Über das Verhältnis von Sinnlichkeit und Denken in Kants Terminologie“. Northeim 1898. 10 S. (Programm Northeim Progymnasium.) - Aus: Programm Lüneburg Gymnasium 1907 FS. Nolte, Friedrich Geboren den 12. April 1877 zu Hameln, erhielt Ostern 1895 das Zeugnis der Reife vom Gymnasium zu Hameln. Er studierte dann in Greifswald, Berlin und Göttingen hauptsächlich Theologie und bestand Ostern 1899 das erste theologische Examen in Hannover. Dann war er ein Jahr lang Institutslehrer in Bremen und zwei Jahre Mit-glied des evangel. Predigerseminars auf der Erichsburg in Hannover. Ostern 1902 bestand er die zweite theologi-sche Prüfung in Hannover, studierte dann in Göttingen Geschichte und Deutsch und war von Ostern 1903 bis Michaelis 1904 wissenschaftlicher Hilfslehrer an der städtischen Realschule zu Delmenhorst. Nachdem er im Februar 1905 die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen in Göttingen bestanden hatte, unterrichtete er an den Gymnasien in Goslar, Verden, Hannover und Linden. Von Ostern 1906 an war er Oberlehrer an der Ober-realschule i. E. zu Lehe i. H. und trat am 1. April 1909 an die Oberrealschule II zu Kassel über. Aus: Programm Kassel Oberrealschule II 1910. Nolte, Hans Geboren am 20. Juli 1857 in Paderborn, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, das er Michaelis 1877 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Er studierte an mehreren Universitäten Philologie und bestand in Kiel im De-zember 1890 die Staatsprüfung. Er beabsichtigte anfangs, in den akademischen Lehrberuf für vergleichende Sprachforschung einzutreten und bekleidete zur Vorbereitung in England, Frankreich, Spanien und Italien Erzieherstellen bei hohen deutschen Reichsbeamten. Der herrschende Lehrermangel bewog ihn später, sich dem

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höheren Schuldienste zu widmen. Das Seminarjahr und die eine Hälfte des Probejahres wurden ihm erlassen. Seit dem 1. Januar 1902 wirkte er als Oberlehrer am Kgl. Gymnasium zu Gleiwitz. Am 22. März 1904 wurde er zum Direktor des Realprogymnasiums in Papenburg gewählt und empfing am 1. Juni die Bestätigung seiner Majestät des Kaisers. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) De Corneli Taciti qui fertur Dialogo de oratoribus. Gleiwitz 1903. 25 S. (Programm Gleiwitz Gymnasium.) 2) Die Entstehung von Hebbels „Judith“. Zum Andenken an Theodor Mommsen. Gleiwitz 1904. 28 S.

(Programm Gleiwitz Gymnasium.) 3) Die schriftliche Prüfung im Griechischen. Papenburg 1905. 12 S. (Programm Papenburg Realprogymn.) 4) Die Beurteilung der deutschen Aufsätze. Papenburg 1906. 45 S. (Programm Papenburg Realprogymn.) 5) Metamorphoseon Ovidiarum fabulae prima et secunda unde sint haustae. Papenburg 1907. S. 3-5. (Progr.

Papenburg Realprogymn.) 6) Der wallonische Volksdichter Nicolas Defrecheux. Papenburg 1908. 31 S. (Progr. Papenburg Realprog.) 7) A) Geschichte der Anstalt seit 1895. B) Deutsche Selbstachtung, ein Vorspiel für die Kaisergeburtstagsfeier.

Papenburg 1911. S. 3-8 und 8-13. (Programm Papenburg Realgymnasium.) 8) Die Ausführung des Extemporalerlasses. Papenburg 1912. S. 3-11. (Progr. Papenburg Realgymnasium.) 9) Die Ureinwohner des Heiligen Landes, ein Beitrag zur indogermanischen Altertumskunde. Papenburg 1914.

37 S. (Programm Papenburg Realgymnasium.) 10) Das Urvolk in Vorderasien. Papenburg 1915. 14 S. (Programm Papenburg Realgymnasium.) Aus: Programm Papenburg Realprogymnasium 1905. Nolte, Wilhelm Geboren 1817 in Westerrode bei Duderstadt in Hannover, erteilt von Ostern 1854 bis Weihnachten 1858 deut-schen und französischen Unterricht an der Musterschule zu Frankfurt a. M., leitet auch ausserhalb der Schulzeit fakultativ Übungen in der französischen Konversation im Sommer 1855. Später ist er ordentlicher Lehrer an der Gewerb- und Wöhlerschule zu Frankfurt a. M. Seit 1867 ist er 14 Jahr lang Stadtverordneter, lebt hochbetagt im Ruhestand. -- Aus: Programm Frankfurt/M. Musterschule 1903 FS. Nolte, Wilhelm Geboren im Juni 1884 in Holzminden, promovierte in Kiel 1912, war längere Zeit (Ostern 1911-1914) am Kieler Zoologischen Institut als Assistent tätig. Die Oberlehrerprüfung in Botanik, Zoologie, Erdkunde und Physik be-stand er in Kiel 1913. Ostern 1915 begann er am Kgl. Gymnasium zu Ploen das Seminarjahr, trat bei Ausbruch des Krieges unter die Fahne, musste aber, nachdem er die Schlacht bei Tannenberg mitgemacht hatte, infolge einer Fussverletzung aus dem Kriegsdienst entlassen werden. – Aus: Programm Ploen Gymnasium 1915. Noltenius, Diederich August Geboren den 6. August 1841 zu Bremen, besucht von 1850 bis 1860 die Hauptschule zu Bremen. Nachdem er die Maturitätsprüfung bestanden hatte, widmete er sich anfangs in Göttingen dem Studium der Naturwissen-schaften und der Mathematik, später in Bonn, Lausanne und Göttingen dem Studium der Philologie. Im März 1866 promovierte er auf Grund der Dissertation: „Quaestiones Plinianae“ in Bonn und absolvierte darauf eben-daselbst in gläzender Weise das preußische Oberlehrer-Examen. Hierauf fungierte er zunächst am Friedrich-Wilhelms-Gymynasium in Köln und darauf am Progymnasium zu Moers, bis um Ostern 1868 ihm aus seiner Vaterstadt die Aufforderung zuging, unter Zusicherung einer möglichst baldigen definitiven Anstellung als Hilfslehrer an der Hauptschule einzutreten. – Aus: Programm Bremen Hauptschule 1869. Nommensen, Richard Geboren am 31. Mai 1886 zu Friedrichstadt, Kreis Schleswig als Sohn des Hauptlehrers Nommensen daselbst. Ostern 1906 bestand er an der Oberrealschule zu Flensburg die Reifeprüfung. Er studierte Naturwissenschaften und besucht zu diesem Zwecke die Hochschule Heidelberg, Berlin und Kiel. Im Sommer 1910 bestand er die Doktorprüfung, im Dezember 1911 die Staatsprüfung. Sein Seminarjahr leistete er von Ostern 1912 bis Ostern 1913 am Gymnasium zu Flensburg, sein Probejahr von Ostern 1913 bis Ostern 1914 am Gymnasium zu Ploen ab. Dann wurde er an die Oberrealschule I zu Flensburg versetzt. Aus: Programm Flensburg Oberrelschule 1915.

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Nonn, Clemens Geboren den 10. Januar 1871 zu Benninghausen, Kreis Lippstadt, widmete sich an der Akademie zu Münster dem Studium der Philologie und bestand dort am 5. Februar 1896 die Staatsprüfung für das höhere Lehramt. Er war Probekandidat von Ostern 1897 bis 1898 am Gymnasium zu Rheine und wurde bis Ostern 1899 dort weiter beschäftigt. Ging dann als Oberlehrer an die Landwirtschaftsschule zu Lüdinghausen. Wird 1903 an das Pro-gymnasium zu Mayen berufen und ist später Oberlehrer in Crefeld. Aus: Programm Mayen Progymnasium 1904 und Rheine Gymnasium 1909 FS. Nonnast, Franz Karl Geboren am 8. Oktober 1885 zu Patschkau, Kreis Neisse, besuchte von 1897 bis 1906 das Gymnasium seiner Vaterstadt, studierte darauf in Breslau Theologie, Philosophie und Nationalökonomie, wurde 1910 ordiniert und gibt seit dem 25. Mai 1914 den katholischen Schülern des Realgymnasiums zu Striegau Religionsunterricht. Aus: Programm Striegau Realgymnasium 1915. Nonnenweiher, Sevin Hermann von Studierte in Heidelberg evangel. Theologie, war von 1864 bis 1869 im Kirchendienst, 1870-1877 Lic. theol. und Privatdozent an der Universität Heidelberg, 1874 D. (Wien), 1877-1882 Vorstand der höheren Bürgerschulen zu Überlingen und Mosbach, dann bis 1886 Professor am Gymnasium zu Konstanz. Seitdem lebt er im Ruhestand in Überlingen. An Schriften hat er veröffentlicht: 1) Die drei ersten Evangelien, synoptisch zusammengestellt. Wiesbaden 1866. 2) Die drei ältesten Evangelien in Eins gearbeitet. Mannheim 1867. 3) Evangelischer Katechismus. Lahr 1869. 4) Chronologie des Lebens Jesu. Heidelberg 1870. 5) Synoptische Erklärung der drei ersten Evangelien. Wiesbaden 1873. 6) Chronologie des Lebens Jesu. Tübingen 1874. 7) Die Verwertung des deutschen Sagenstoffs im Geschichtsunterricht der Volksschule. (Preisaufgabe.)

Tübingen 1875. 8) Die deutsche Sprache in der Volksschule. Vortrag auf der Lehrerkonferenz Heidelberg. Mannheim 1876. 9) Geschichtslesebuch aus den Originalberichten zusammengestellt. 4 Bände. Mannheim 1877-1880. 10) Die Schulbankfrage. Überlingen 1878. (Programm Überlingen Höh. Bürgerschule.) 11) Ulrich Richental, Concilium zu Konstanz. Lichtdruckausgabe. Selbstverlag 1880. 12) Sevin und Lattner, die Anlage und Errichtung von Wohnhäusern für je eine Arbeiterfamilie. (Preisaufgabe).

Berlin 1883. 13) Gold und Blut oder: Wie kann die gegenwärtige Notlage des deutschen Nährstandes, insbesondere des

Landwirts, des Handwerkers, des Fabrikarbeiters auf gesetzlichem Wege wieder abgeschafft werden? Vortrag am 23. August 1885 in Villingen. Freiburg 1885.

14) Semitische und Indogermanische Rechtsbegriffe. Leipzig 1887. 15) Überlinger Häuserbuch. Selbstverlag 1890. 16) Überlinger Geschlechterbuch. Selbstverlag 1890. Aus. Programm Heidelberg Gymnasium 1893. Noodt, Gustav Geboren im Oktober 1856 zu Hamburg, besuchte die Gelehrtenschule des Johanneums und bezog, mit dem Zeugnis der Reife versehen, Michaelis 1879 die Universitäten Göttingen, Berlin und wiederum Göttingen, um Mathematik und Naturwissenschaften zu studieren. Am 7. Februar 1885 bestand er das Staatsexamen in Göttin-gen, legte das Probejahr am Realgymnasium zu Altona ab und wirkte als wissenschaftlicher Hilfslehrer an der Realschule in Altona-Ottensen bis Ostern 1891. 1888 legte er das Rektoratsexamen in Tondern ab und wurde nach vorübergehender Beschäftigung im Gemeindeschuldienst am 1. Oktober 1894 als Oberlehrer an die 11. Realschule in Berlin berufen. Im Dezember 1892 erfolgte seine Promotion zum Dr. phil. an der Universität Rostock. Von Ostern 1905 bis Michaelis 1910 war er Oberlehrer an der Viktoriaschule, wurde 1906 Professor und ging Michaelis 1910 an die zweite Realschule über. Erschienen sind von ihm ausser der Doktordissertation: 1) Arithmetisches Handbuch für Lehrer und Seminaristen. Berlin, Grote 1894. 2) Mathematische Unterrichtsbücher für höhere Mädchenschulen... Bielefeld 1908 ff. 3) Naturlehre für Lyceen. 1911. Ausserdem eine grössere Anzahl Aufsätze in der Frauenbildung und der Hoffmannschen Zeitschrift. Aus: Programm Berlin 2. Realschule 1911.

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Noodt, Valentin Eduard Geboren zu Berlin am 19. Juni 1825. Sein Vater, Valentin Anton Noodt, ein Hamburger von Geburt, war damals Prediger an die Nikolaikirche in Berlin, wurde jedoch bald darauf am 24. Februar 1828 zum Diakonus der Petri-kirche in seiner Vaterstadt Hamburg gewählt. Achtjährig trat der Sohn am 25. Juni 1833 in die zweite Vorberei-tungsklasse des Johanneums ein und machte in den 12 ¾ Jahren bis April 1846 sämtliche Vorklassen und Klas-sen der Anstalt durch, wobei jedoch sein Schulbesuch durch Kränklichkeit mehrmals unterbrochen war. Ostern 1846 ging er nach Göttingen, um sich der Theologie zu widmen. Das Jahr 1848 unterbrach seinen Studiengang. Noodt beteiligte sich an dem Befreiungskampfe der Elbherzogtümer; als Offizier im Freikorps unter Major von der Tann machte er die Gefechte bei Altendorf und Hoptrup mit. Im Herbst 1848 ging er zur Fortsetzung des akademischen Studiums nach Berlin. Seine Studien nahmen von nun an eine entschiedene Richtung auf Philo-logie und Geschichte, doch hörte er auch die Vorlesungen August Neanders, der als Jugendfreund seines Vaters ihn auch zu näherem persönlichen Umgang heranzog. Als junger Dr. phil. kehrte Noodt 1850 nach Hamburg zurück. Nachdem er bis 1852 als Hauslehrer in einer hiesigen Kaufmannsfamilie gelebt hatte, dann weiter als Privatlehrer tätig gewesen war, bestand er am 23. Mai 1854 sein Schulamtsexamen und erteilte im Sommer 1854 als Kandidat Unterricht an der Gelehrtenschule, der einst sein Grossvater Lorenz Andreas Noodt bis 1809 als Professor angehört hatte. Von längerer Dauer war die Tätigkeit an der Realschule des Johanneums; hier wirkte er von 1854 bis 1857 als Hilfslehrer. Nebenher ging die Beschäftigung als Privatlehrer weiter; seit 1855 leitete er die Mädchenschule der Frau Sohège. Im Jahre 1870 war er Mitglied der interimistischen Oberschulbehörde. Mit dem Jahre 1872 trat sein Wirken vor den weiteren Kreis der Öffentlichkeit: am 20. April 1872, als die Unter-richtsanstalten des Klosters St. Johannis eröffnet wurden, trat Noodt als neu erwählter Direktor derselben sein Amt an. In achtzehjähriger Leitung hat er die Anstalt zur Blüte gebracht; Ostern 1890 nötigte ihn zunehmende Kränklichkeit, von der liebgewordenen Tätigkeit zurückzutreten. Nach kurzem Feierabend ist er am 3. Juli 1892 gestorben. – Aus: Programm Hamburg Gelehrtenschule 1893. Norden, Maximilian Johannes Heinrich Geboren zu Hamburg am 3. August 1871, besuchte das Realgymnasium des Johanneums, das er Michaelis 1889 mit dem Zeugnis der Reife verliess, um sich dem Zolldienste zu widmen. Michaelis 1897 trat er aus dem Zoll-dienst aus und studierte auf den Universitäten Freiburg, München, Berlin und Marburg Mathematik und Natur-wissenschaften. In Marburg legte er am 25. Oktober 1901 das Examen pro facultate docendi ab und war dann von Michaelis 1901 bis Michaelis 1904 als Kandidat, bzw. als Hilfslehrer an der Oberrealschule auf der Uhlen-horst zu Hamburg beschäftigt, von wo er Michaelis 1904 als Oberlehrer an die Realschule Eppendorf versetzt wurde. Hier veröffentlicht er: „1. Die Räume für den naturwissenschaftlichen Unterricht. 2. Die Räume für den chemischen Unterricht.“ Hamburg 1913. S. 18-24 u. Taf. IV, V, VIII. (Programm Hamburg Realschule.) Aus: Programm Hamburg Oberrealschule Eppendorf 1905. Nordenholz, Christel Johann Adelbert Wurde am 13. November 1859 zu Vegesack geboren, absolvierte die Reifeprüfung am dortigen Realgymnasium Ostern 1876 und am Domgymnasium zu Bremen Michaelis 1877. Er studierte dann in Göttingen und Berlin und brachte anderthalb Jahre in England zu. Die Prüfung pro facultate docendi bestand er in Göttingen am 3. März 1884. Sein Probejahr hält er am Gymnasium zu Celle ab. – Aus: Programm Celle Gymnasium 1886. Nordhausen, Paul Geboren am 9. April 1882 zu Burhave, besuchte von 1897 bis 1901 das Seminar zu Oldenburg und war an den Volksschulen in Atens-Nordenham, Hude und Wiefelstede als Lehrer tätig. Im Jahre 1902-1903 genügte er sei-ner Militärpflicht und wurde 1906 nach dem Bestehen des Staatsexamens an der städtischen Knabenschule zu Jever fest angestellt. Am 1. April 1910 erfolgte seine Ernennung zum Elementarlehrer am Mariengymnasium. Aus: Programm Jever Gymnasium 1911. Nordheim, Fritz Geboren den 3. Mai 1887 zu Berlin, besuchte die Luisenstädtische Oberrealschule zu Berlin und verliess sie mit dem Zeugnis der Reife Ostern 1906. Er studierte Mathematik und Naturwissenschaften in Berlin und bestand die Prüfung pro facultate docendi im Juni 1911. Sein Seminarjahr leistete er an der Dorotheenstädtischen Realschule in Berlin, sein Probejahr an der Oberrealschule zu Pankow ab. Nach dessen Beendigung Michaelis 1913 blieb er

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zunächst ein Vierteljahr an derselben Anstalt als wissenschaftlicher Hilfslehrer tätig, wurde dann in gleicher Eigenschaft an die Albrecht-Dürer-Oberrealschule in Neu-Köln und Ostern 1914 als Oberlehrer an das Gymna-sium zu Guben berufen. – Aus: Programm Guben Gymnasium 1915. Nordhoff, Otto Geboren am 3. Oktober 1881 zu Berlin, besuchte dort die 46. Gemeindeschule, dann die 7. Realschule, die er Ostern 1899 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Dann trat er in die Kgl. Kunstschule zu Berlin ein, wo er im Juli 1901 die Prüfung als Zeichenlehrer an höheren Lehranstalten ablegte. Bis Oktober 1902 bildete er sich in Berlin an der Kgl. Kunstschule, an der I. Handwerkerschule und in einem Privatatelier im Malen, Porträt- und Akt-zeichnen weiter aus. Von Michaelis 1902 bis Ostern 1903 machte er einen Kursus an der Kgl. Turnlehrerbil-dungs-Anstalt zu Berlin mit. Hier erwarb er sich die Befähigung zur Erteilung des Turnunterrichts. Vom 1. April 1903 bis zum 1. April 1905 war er als Zeichen- und Turnlehrer an der Realschule zu Jena beschäftigt. Am 1. April 1905 erhielt er die Stelle des Zeichen- und Turnlehrers an dem Realprogymnasium zu Boxhagen-Rum-melsburg. Hier erfolgte am 1. April 1906 seine Anstellung. Aus: Programm Boxhagen-Rummelsburg Realprogymnasium 1907. Nordmann, Max Geboren den 26. März 1852, bestand 1870 die Reifeprüfung, studierte in Jena und Strassburg Mathematik und Naturwissenschaften. Pro facultate docendi wurde er am 7. Februar 1874 geprüft, war von Ostern 1874 bis Michaelis 1874 am Domgymnasium zu Merseburg, bis Ostern 1875 an der höheren Bürgerschule in Naumburg Probekandidat. An letztgenannter Schule war er bis Ostern 1876 wissenschaftlicher Hilfslehrer, trat am 1. April 1876 in das Heer ein, wurde Ostern 1877 definitiv angestellt an der Realschule I. O. in Halberstadt. 1878 promo-vierte er in Jena zum Dr. phil. 1894 wurde er zum Professor ernannt. An Schriften sind von ihm im Druck erschienen: 1) Über das Abelsche Integral erster Gattung. Jena 1878. Diss. inaug. 2) Über eine Art Zentralbewegung, welche die Planetenbewegung als Spezialfall einschließt. Halberstadt 1880.

25 S. (Programm Halberstadt Realgymnasium.) 3) Die Alkoholgärung. Halberstadt 1883. 34 S. u. 1 Taf. (Programm Halberstadt Realgymnasium.) 4) Zur Didaktik des chemisch-mineralogischen Unterrichts. Zugleich als Vorrede zu des Verfassers Hilfsbuch

für den chemisch-mineralogischen Unterricht an höheren Lehranstalten. Halberstadt 1886. 19 S. (Programm Halberstadt Realgymnasium.)

5) Hilfsbuch für den chemisch-mineralogischen Unterricht an höheren Lehranstalten. Halberstadt 1886. 97 S. (Programm Halberstadt Realgymnasium.)

6) Zur Behandlung der inneren Kräfte im physikalischen Unterricht der Prima. Ein synthetisches Kapitel aus der Mechanik. In: Festschrift zur Erinnerung an das 350jährige Jubiläum des Realgymnasiums zu Halberstadt. Halberstadt 1896. S. 21-44.

7) Hilfsbuch für den chemischen Unterricht an höheren Lehranstalten. Unterstufe. Halberstadt 1900. 41 S. (Programm Halberstadt Realgymnasium.)

8) Der Anschluß unserer physikalischen und chemischen Unterrichtszimmer an das städtische Elektrizitäts-werk. Halberstadt 1908. 19 S. u. 3 Taf. (Programm Halberstadt realgymnasium.)

9) Hilfsbuch für den chemischen Unterricht an höheren Lehranstalten. Unterstufe. 3. Aufl. Halberstadt 1912. 41 S. (Programm Halberstadt Realgymnasium.)

Aus: Programm Halberstadt Realgymnasium 1895 FS. Nordmeyer, Ernst Geboren den 18. Februar 1844 zu Brockhagen in Westfalen, auf dem Gymnasium in Bielefeld vorgebildet, studierte er in Bonn, Berlin und Halle a. S. neuere Sprachen und Deutsch. Die Prüfung pro facultate docendi bestand er in Münster, war vom 1. Oktober 1871 bis 1. Oktober 1873 an der höheren Bürgerschule provisori-scher wissenschaftlicher Hilfslehrer und ist seitdem ununterbrochen als ordentlicher wissenschaftlicher Lehrer, seit Juni 1878 als Oberlehrer an der Guerickeschule tätig. Professor seit März 1893. Er hat veröffentlicht: Die grammatischen Gesetze der deutschen Wortstellung.“ Magdeburg 1883. 16 S. (Programm Magdeburg Guericke-schule.) - Aus: Programm Magdeburg Guericke-Oberrealschule 1894.

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Nordmeyer, Gustav Bernhard Otto Geboren im September 1868 zu Halle in Westfalen, besuchte das Gymnasium zu Mörs bis Ostern 1888. Er stu-dierte dann in Basel und Bonn klassische Philologie und Theologie, wurde im Frühjahr 1892 auf Grund einer ge-druckten Dissertation: „De Octaviae fabula“ zum Dr. phil. promoviert und bestand am 28. Januar 1893 das Staatsexamen. Vom 1. April 1893 ab genügte er seiner Militärpflicht in Trier. Von Ostern 1894 an war er den Kgl. Gymnasien in Bonn und in Mörs zur Ableistung des Seminarjahres, dann des Probejahres überwiesen. In Mörs war er auch noch ein Jahr als Hilfslehrer, bis er Ostern 1897 als Oberlehrer an das Gymnasium zu M.-Gladbach berufen wurde. Von dort wurde er 1901 an das Gymnasium und Realgymnasium zu Düsseldorf beru-fen. Ausser der oben genannten Dissertation hat er veröffentlicht: „Der Tod Neros in der Legende.“ In: Fest-schrift des Königl. Gymnasiums Adolfinum zu Mörs zur Feier der Einweihung des neuen Schulgebäudes am 12. Mai 1896. Mörs 1896. S. 27-36. – Aus: Programm Düsseldorf Gymnasium und Realgymnasium 1902. Nordmeyer, Karl Heinrich Christoph Wurde den 14. Dezember 1770 zu Hannover geboren, besuchte das Lyceum seiner Vaterstadt und studierte darauf 3 ½ Jahre Theologie in Göttingen. Als Student gewann er durch die ‚commentatio Calendarium Aegypti oeconomicum sistens‘ den akademischen Preis. Hier in Verden unterstützte ihn der Einfluss des Landrats Heinsius, allein obgleich er schon im September 1793 seine Probepredigt gehalten und trotz der Chicane des Rektors Meier in derselben sich als einen gewandten Erklärer klassischer Schriftsteller gezeigt hatte, musste doch erst, da er noch nicht das 24. Lebensjahr, welches zur Bekleidung eines Pfarramtes nötig war, zurückgelegt hatte, Dispensation vom kanonischen Alter beim Ministerium in Hannover nachgesucht werden, ehe zur Wahl geschritten werden konnte. Als diese Dispension im Reskript des Ministeriums vom 15. Oktober 1793 eingegan-gen war, präsentierte ihn der Rat dem Konsistorium als Konrektor und Diakonus zu St. Johannis. Nach erfolgter Bestätigung, 18. Februar 1794, führte ihn der Konsistorialrat v. Stade den 5. Mai 1794 ein. Der nunmehrige Kon-rektor hielt eine Rede ‚de rationibus illis, quibus praeceptor scholasticus et reverentiam discipulorum sibi parare quaeat.‘ Nachdem der Rat 17. April 1804 einen Revers ausgestellt hatte, nach Nordmeyers Abgange eine exami-nierten Kandidaten der Theologie wählen zu wollen, wurde derselbe zum 2. theologischen Examen, der soge-nannten Conferenz, zugelassen: aber erst im Februar 1816 erhielt er die Pfarre zu Schneverdingen. Hier verstarb er den 22. November 1827 an der Gicht, fast 57 Jahre alt. – Aus: Programm Verden Domgymnasium 1863. Nordon, Berthold 1863 geboren, besuchte bis Ostern 1881 das Kgl. Gymnasium seiner Vaterstadt Lissa, studierte an der Universi-tät in Berlin Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaften und bestand im Januar 1886 vor der Wissen-schaftlichen Prüfungskommission zu Berlin die Prüfung pro facultate docendi. Von Ostern 1886 bis 1887 legte er an der Friedrichs-Werderschen Oberrealschule in Berlin das pädagogische Probejahr ab und war dann mehrere Jahre im Berliner städtischen höheren und Gemeindeschuldienst tätig. Michaelis 1894 wurde er als Oberlehrer an der 8. Realschule angestellt, an der er bereits seit Michaelis 1893 als Hilfslehrer beschäftigt worden war. An dieser Anstalt wurde er im Januar 1906 zum Professor ernannt. Ostern 1911 wurde er an die Luisenstädtische Oberrealschule versetzt. – Aus: Programm Berlin Luisenstädtische Oberrealschule 1912. Nordtmeyer, Hermann Geboren zu Blankenburg am 8. Juni 1811, besuchte das dortige Gymnasium, bis er Michaelis 1828 die Universi-tät Göttingen bezog, wo er bis Michaelis 1832 Theologie und Philologie studierte. Dann bekleidete er eine Haus-lehrerstelle in Blankenburg und legte die erste theologische Prüfung ab. Darauf liess er sich durch die Neigung zum Unterricht bestimmen, sich zunächst in diesem Fache weiter auszubilden, legte den Verordnungen gemäss ein Probejahr am Gesamtgymnasium ab und verwandte dann die neben einigen Privatstunden übrig bleibende Musse dazu, um in den Realien der Philosophie, besonders aber in den neueren Sprachen sich fortzubilden, wozu gerade in Braunschweig günstige Gelegenheit sich darbot. 1842 wird er an das Gymnasium zu Celle berufen. Hier veröffentlicht er: „Num Lucianus in scholis legendus sit quaeritur.“ Celle 1845. 14 S. (Programm Celle Gymnasium.) - Aus: Programm Celle Gymnasium 1843. Nordtmeyer, Hermann Geboren den 13. Mai 1845 zu Celle, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, studierte dann in Göttingen und Berlin und erwarb sich die philosophische Doktorwürde auf Grund seiner Arbeit: „Über den Schwerpunkt“ 1869.

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Im Winter 1868 bestand er das Examen pro facultate docendi indem er ein Zeugnis ersten Grades erhielt und vorzugsweise für den Unterricht in Mathematik, Physik und Chemie in allen Klassen für befähigt erklärt wurde. Ab April 1869 hielt er sein Probejahr am Realgymnasium zu Grünberg in Schlesien, wurde dort am 1. Oktober 1870 ordentlicher Lehrer. 1873 wurde er an das Realgymnasium zum heiligen Geist nach Breslau berufen, 1886 zum Oberlehrer ernannt. Von Michaelis 1891 bis Michaelis 1892 wurde er beurlaubt und trat dann aus dem Schuldienst aus. Gegenwärtig ist er Fabrikbesitzer in Celle. Aus: Programm Grünberg in Schlesien Realgymnasium 1870 und Breslau Realgymn. z. heil. Geist 1899 FS. Norgall, Else Fanny Tochter des Pfarrers Albert Norgall in Kirchlotheim, wurde dort am 10. März 1887 geboren und erhielt bis zum 15. Jahre Privatunterricht im Hause. Sie verbrachte die Jahre 1901-1903 studienhalber in England und bestand in Oxford das Higher Local Examination. Im Januar 1905 kam sie für 1 Jahr in ein wissenschaftliches Pensionat nach Lausanne und von dort nach Paris, wo sie nach zweijährigem Aufenthalt das Certificat d’Etudes francaises an der Sorbonne erwarb. Ostern 1908 trat sie in das Lehrerinnenseminar zu Frankfurt a. M. ein und erwarb Ostern 1909 die Befähigung für das Lehramt an mittleren und höheren Mädchenschulen. Pfingsten 1909 kam sie vertretungsweise an die Schillerschule zu Frankfurt a. M., wo sie 1910 angestellt wurde. Aus: Programm Frankfurt/M. Schillerschule 1911. Normann, Julius Geboren zu Berlin den 10. November 1840, auf dem Berlinischen Gymnasium zum grauen Kloster und dem Kgl. Seminar zu Berlin von 1858 bis 1861 vorgebildet. Zu Ostern 1863 ging er als Lehrer an die höhere Töchterschu-le zu Herford über, wurde Michaelis 1868 Rektor der städtischen Bürgerschule zu Petershagen, Michaelis 1872 Kaufmann in Herford, Ostern 1880 Lehrer an der städtischen Mittelschule und Töchterschule in Kreuznach. Aus: Programm Herford Gymnasium 1891.

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Norrenberg, Johann Geboren den 3. März 1864 zu Köln am Rhein. Vorgebildet auf dem Realgymnasium seiner Vaterstadt, bezog er Ostern 1884 die Universität Bonn, um sich mathematischen und naturwissenschaftlichen Studien zu widmen. Dr. phil. am 29. Februar 1888 zu Bonn. Nachdem er von Herbst 1888 bis 1889 sein Probejahr am Kölner Realgym-nasium abgeleistet hatte, war er vom 1. Juli 1890 bis Ostern 1893 am Kgl. Gymnasium an St. Aposteln zu Köln, am Kgl. Gymnasium zu Siegburg, am Kgl. Gymnasium zu Neuß und am Städtischen Gymnasium zu Saarlouis kommissarisch beschäftigt. Ostern 1893 wurde er zur Vertretung eines Oberlehrers dem Kaiser-Wilhelms-Gym-nasium zu Aachen als wissenschaftlicher Hilfslehrer überwiesen. Von hier wurde er nach einer abermaligen kurzen Wirksamkeit am Kgl. Gymnasium an St. Aposteln zu Köln am 19. September 1893 als Oberlehrer an das Städtische Gymnasium und Realgymnasium zu Düsseldorf versetzt. Am 1. Oktober 1901 wurde er als Hilsarbei-ter in das Kgl. Provinzial-Schulkollegium zu Posen berufen. In derselben Eigenschaft trat er am 10. August 1903 in das Ministerium der geistlichen, Medizinal- und Unterrichtsangelegenheiten ein. Nachdem er bereits am 1. Januar 1903 durch die Verleihung des Professorentitels ausgezeichnet worden war, wurde er am 1. April 1905 zum Kgl. Provinzialschulrat ernannt und dem Provinzialschulkollegium zu Münster i. W. überwiesen. Seit dem 1. Januar 1909 gehört er als Referent der Abteilung U II (höheres Schulwesen) dem Kultusminsterium an. Seine Ernennung zum Geheimen Regierungsrat und Vortragenden Rat in diesem Ministerium erfolgte am 1. Juli 1909. An Schriften sind von ihm im Druck erschienen: 1) Über Totalreflexion an doppelbrechenden Kristallen. Bonn, Georgi 1888. Diss. inaug. (ebenso in

Wiedemanns Annalen, Leipzig.) 2) Historische Studien und Skizzen zu Naturwissenschaften usw. Abschnitt Zoologie. Düsseldorf, G. Müller

1898. 3) Der Unterricht in den Naturwissenschaften. In: W. Lexis, Die Reform des höheren Unterrichts in Preußen.

Halle 1902, S. 265-305. 4) Geschichte des naturwissenschaftlichen Unterrichts in den höheren Schulen Deutschlands. Leipzig, Teubner

1904. 5) Schmeil-Norrenberg, Tierkunde und Pflanzenkunde. 3. Aufl. Leipzig, Quelle & Meyer 1906 – 1909. Aus: Programm Düsseldorf Realgymnasium 1894 und Aachen K. Wilhelms-Gymnasium 1911 FS. Norroschewitz, Karl Friedrich Wurde am 23. Februar 1857 zu Leipzig geboren, erhielt seine Vorbildung von 1871 bis 1879 auf dem Gymna-sium zu St. Thomas seiner Vaterstadt und studierte während der Jahre 1879 bis 1883 Geschichte und Philologie. Als Student war er zugleich als Hauslehrer tätig und unterzog sich im Wintersemester 1883/84 dem Staatsexa-men. Ostern 1884 wurde er als Probelehrer an das Realgymnasium zu Döbeln verwiesen und später dort ange-stellt. Hier veröffentlicht er: „Der Winsbeke und die Winsbekin, zwei mittelhochdeutsche Lehrgedichte.“ Döbeln 1889. 16 S. (Programm Döbeln Realgymnasium.) -- Aus: Programm Döbeln Realgymnasium 1885. Noryskiewicz, Johannes Geboren den 16. Oktober 1876 in Walentinowo, Bezirk Bromberg, erwarb das Reifezeugnis am 17. März 1897 am Gymnasium zu Konitz (Westpreußen), wurde am 4. Januar 1904 an der Universität Münster i. W. zum Dr. der Theologie promoviert und bestand die zur Anstellung berechtigende Prüfung am 28. November 1906. Als Oberlehrer und katholischer Religionslehrer wurde er vom 1. Januar 1907 ab am Gymnasium zu Schrimm angestellt. Er hat veröffentlicht: „Ein Jahrhundert aus der Reformationsgeschichte Posens.“ Posen 1912. 18 S. (Programm Schrimm Gymnasium.) -- Aus: Programm Schrimm Gymnasium 1907. Noske, Robert Geboren zu Neuendorf bei Elbing am 20. September 1853, besuchte das Gymnasium in Elbing, studierte seit Ostern 1871 auf der Universität zu Königsberg i. Pr. Mathematik und Physik, bestand vor der hiesigen wissen-schaftlichen Prüfungskommission am 16. März 1878 die Prüfung pro facultate docendi. Sein Probejahr leistete er am Kgl. Friedrichs-Kollegium zu Königsberg ab. Seine Vereidigung erfolgte am 16. Oktober 1879. Er hat ver-öffentlicht: 1) Die kürzesten Linien auf dem Ellipsoid. 1. Teil. Königsberg/Pr. 1886. 18 S. (Programm Königsberg/Pr.

Friedrichs-Gymnasium.) 2) Die kürzesten Linien auf dem Ellipsoid. 2. Teil. Königsberg/Pr. 1887. 30 S. (Programm Königsberg/Pr.

Friedrichs-Gymnasium.) Aus: Programm Königsberg/Pr. Friedrichs-Gymnasium 1880.

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Noss, Gustav Karl Otto Am 5. März 1838 zu Naugard geboren, wurde in Görlitz, wohin er in früher Jugend kam, erzogen. Hier besuchte er das Gymnasium und verliess es Ostern 1857 mit dem Zeugnis der Reife. Er studierte in Berlin Mathematik und Naturwissenschaften. Nachdem er im Sommer 1861in Halle auf Grund seiner Dissertation: „De motu duorum punctorum facultate attrahentium“ zum Dr. phil. promoviert war, legte er im Frühjahr 1862 das Examen pro facultate docendi ab und trat zu Ostern desselben Jahres in das mit dem Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Berlin verbundene mathematische Seminar ein. Gleichzeitig wurde er am genannten Gymnasium und an der Luisenstädtischen Realschule provisorisch beschäftigt. Ostern 1863 ging er nach Pyritz, wohin er als ordentlicher Lehrer berufen war, und vertauschte Michaelis 1864 diese Stelle mit einer an dem Gymnasium zu Frankfurt a. O. Von hier wurde er an das Gymnasium zu Jauer berufen, wo er später zum Professor ernannt wird. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Anleitung zur Analysis planimetrischer Aufgaben. 1. Teil. Jauer 1868. 16 S. (Programm Jauer Gymnasium.) 2) Anleitung zur Analysis planimetrischer Aufgaben. 2. Teil. Jauer 1869. 22 S. (Programm Jauer Gymnasium.) 3) Aufgaben zur Anwendung der Lehre von der Proportionalität der Linien und der Ähnlichkeit der Dreiecke.

1. Teil. Jauer 1889. 16 S. (Programm Jauer Gymnasium.) 4) Aufgaben und Anwendung der Lehre von der Proportionalität der Linien und der Ähnlichkeit der Dreiecke.

2. Teil. (Schluß.) Jauer 1890. 10 S. (Programm Jauer Gymnasium.) Aus: Programm Frankfurt/O. Gymnasium 1865 und Jauer Gymnasium 1866. Nosske, Friedrich Oskar Ich, Oskar Friedrich Noßke, bin am 17. April 1888 in Kamenz geboren. Vorgebildet auf der Dreikönigschule zu Dresden-Neustadt, studierte ich von Ostern 1906 an in Leipzig und Göttingen Mathematik und Physik. Im Mai 1911 bestand ich in Leipzig das Staatsexamen. Von Michaelis 1911 bis Ostern 1912 war ich Mitglied des päda-gogischen Seminars an der Oberrealschule zu Leipzig. Ostern 1912 wurde ich zur Ableistung des Probejahres dem König Albert-Gymnasium zu Leipzig zugewiesen. – Vom Oktober 1912 an gehörte er der Petrischule als Vikar an, Ostern 1913 wurde er als nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer hier angestellt. Aus: Programm Leipzig Albert-Gymnasium 1913 und Petri-Realgymnasium 1914. Nostitz, Paul Geboren den 3. Februar 1883 zu Siegen, bestand die Reifeprüfung Ostern 1901 am Realgymnasium zu Siegen, studierte in Göttingen und Berlin Mathematik und Naturwissenschaften. Er bestand im Mai 1906 in Berlin die Prüfung für das höhere Lehramt. Seiner Militärpflicht genügte er von Oktober 1906-1907. Das Seminarjahr lei-stete er von Oktober 1907 bis 1908 am Dorotheenstädtischen Realgymnasium zu Berlin, das Probejahr von Ok-tober 1908 bis 1909 am Friedrichs-Realgymnasium zu Berlin ab. Oktober 1909 wurde er am Realgymnasium zu Groß-Lichterfelde als Oberlehrer angestellt. – Aus: Programm Groß-Lichterfelde Realgymnasium 1910. Noth, Gottfried Hermann Geboren am 20. Mai 1879 zu Freiberg in Sachsen. Nachdem er vier Jahre die Bürgerschule in Freiberg besucht hatte, kam er Ostern 1889 auf das Gymnasium Albertinum zu Freiberg, das er Ostern 1898 mit dem Zeugnis der Reife verliess, um an der Universität Leipzig Mathematik und Physik zu studieren. Im Mai 1902 bestand er die Prüfung für das höhere Lehramt. Vom 1. Juni 1902 bis Ostern 1905 war er an der Realschule in Aue als Probe-lehrer und Hilfslehrer tätig. Am 10. November 1903 promovierte er in Leipzig mit der Dissertation: „Bestim-mung der Differentialvarianten und invarianten Differentialgleichungen zweier zehngliedriger Gruppen“. Seit Ostern 1905 ist er am Realgymnasium in Blasewitz angestellt. Aus: Programm Blasewitz Realgymnasium 1908. Noth, Hermann Theodor Ich, Hermann Theodor Noth, wurde am 14. August 1840 in Lipzitz (bei Hubertusburg) geboren. Mein Vater, welcher das Pfarramt in diesem Dorfe verwaltete, erteilte mir und meinem älteren Bruder den Unterricht. Dieser bestand, da wir nach dem Wunsche des Vaters nicht studieren, sondern irgend ein technisches Fach zu unserem Lebensberufe wählen sollten, hauptsächlich in französischer Sprache und Mathematik. Erst später, als ich bereits das 12. Jahr erreicht hatte, wurde unser Vater durch die Unterhaltung mit einem seiner Jugendfreunde dazu be-stimmt, uns auch im Lateinischen und Griechischen zu unterrichten. Aber nur mein Bruder wurde aufs Gymna-sium geschickt; ich zog es vor, meinem ursprünglichen Vorsatze treu zu bleiben und Mechaniker zu werden.

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Nach meiner Konfirmation (Ostern 1854) wurde ich von Herrn Bergmechanikus Lingke in Freiberg als Lehrling angenommen. Während meiner Lehrzeit wurde mir von einem meiner Verwandten, der damals Gymnasiallehrer in Freiberg war, Unterricht in Mathematik erteilt, so dass ich später die Gelegenheit benutzen durfte, die Vorle-sungen auf der Bergakademie zu besuchen. Im Frühjahr 1861 ging ich nach Berlin, um in der Telegraphenbau-anstalt von Siemens & Halske als Gehilfe zu arbeiten. Im Herbste desselben Jahres wurde ich aber durch den Bergmechanikus in Clausthal im Harze aufgefordert, seine Werkstatt zu besuchen. In diesem Gebirgsstädtchen hielt ich mich ein volle Jahr auf. Hier reifte bei mir allmählich der Entschluss, Mathematik zu studieren, wozu mir bisher nie die Neigung, wohl aber der Mut gefehlt hatte. Da mein Bruder nach absolviertem Examen pro candidatura et licenti concionandi noch ein Jahr in Berlin zu studieren beabsichtigte, begleitete ich denselben dahin und wurde auf Grund eines von den Herren Professor Junge und Oberbergrath Weisbach in Freiberg aus-gestellten Zeugnisses am 25. Oktober 1862 als Student der Mathematik und Physik immatrikuliert. In Berlin studierte ich zwei Semester. Hierauf bezog ich die Universität Leipzig, welcher ich neuen Semester hindurch angehörte. Innerhalb dieses Zeitraumes bestand ich das Maturitätsexamen, zu welchem ich besonders durch Herrn Prof. Raschig vorbereitet wurde, auf der Thomasschule zu Leipzig und die Kgl. Staatsprüfung „für Fach-lehrer in den mathematischen und Naturwissenschaften“. Nachdem ich das gesetzlich vorgeschriebene Probejahr auf der Realschule zu Chemnitz (von Ostern 1868 bis Ostern 1869) absolviert hatte, wurde ich vom Kgl. Mini-sterium zum provisorischen Oberlehrer am Seminar zu Plauen ernannt und am 1. November 1869 zum ständigen Oberlehrer befördert. Am 1. Dezember 1870 berief mich das Kgl. Ministerium an das Gymnasium zu Freiberg. Aus: Programm Freiberg i. S. Gymnasium 1871. Noth, Paul Walter Geboren den 6. April 1877 in Zwickau, besuchte von Ostern 1887 an das Gymnasium in Schneeberg und verliess dasselbe Ostern 1896 mit dem Reifezeugnis. Vom 1. April 1896 bis 31. März 1897 kam er seiner Militärpflicht in Rostock nach. Darauf widmete er sich auf der Universität Leipzig dem Studium der Theologie und legte am 1. März 1901 die Prüfung pro candidatura ab. Von da ab weilte er bis Michaelis 1902 als Hauslehrer in Lissabon. Das Winterhalbjahr 1902/03 war er als Vikar an der Dreikönigschule in Dresden tätig und wurde Ostern 1903 vom Kgl. Ministerium an das Kgl. Realgymnasium zu Annaberg versetzt. Im Oktober 1903 bestand er in Dres-den die Prüfung pro ministerio. – Aus: Programm Annaberg Realgymnasium 1904. Nothdurft, Friedrich Geboren am 27. September 1869 zu Söhlde, besuchte das Gymnasium Josephinum zu Hildesheim von Ostern 1884 bis Ostern 1892, studierte dann Theologie in Münster i. W. und im hiesigen Priesterseminare und empfing am 11. März 1896 die Priesterweihe. Darauf widmete er sich in Göttingen philologischen Studien, insbesondere dem Studium der neueren Sprachen, und leistete nach bestandenem Examen pro facultate docendi am Städti-schen Gymnasium und Realgymnasium zu Goslar a. H. das Seminarjahr ab. Im letzten Vierteljahr war er am Kgl. Gymnasium zu Celle tätig. Von Ostern 1902 bis Ostern 1903 wirkte er als Probekandidat und zugleich als wissenschaftlicher Hilfslehrer am Kgl. Gymnasium zu Meppen. Von Ostern 1903 bis 1. Oktober 1904 war er als Oberlehrer am Städt. Gymnasium zu Borbeck im Rheinland angestellt. Wird dann an das Gymnasium Josephi-num zu Hildesheim berufen. – Aus: Programm Hildesheim Josephinum 1905. Nothnagel, August Friedrich Wilhelm Geboren zu Berlin im Jahre 1822, erhielt seine Schulbildung auf der Königlichen Realschule zu Berlin, studierte 6 Jahre auf der Kgl. Akademie der Künste in Berlin und besuchte die Ateliers der Professoren Krüger und Bier-mann vom Juni 1842 bis Juni 1845. Nach Ablauf einer vierjährigen Reisezeit, während deren er ein Jahr in Rom zubrachte, kehrte er im April 1849 nach seiner Vaterstadt zurück und suchte seitdem seine Reiseeindrücke, be-sonders die architektonischen und landschaftlichen Charakters, in Ölbilder und Aquarellen zu verwerten. Ob-gleich ihm Anerkennung nicht fehlte – durch Allerhöchste Kabinetsordre vom 26. November 1857 wurde er zum Hofmaler ernannt – war dennoch die Lust und Liebe zum Lehren so vorwiegend bei ihm, dass ihm keine Zeit zum Selbstschaffen übrig blieb und er sich gänzlich dem Lehrfache widmete. Um den durch Ministerialverfü-gung vom 2. Oktober 1863 gesteigerten höheren Lehranstalten zu genügen, legte er noch am 9. Februar 1869 vor der Prüfungskommission des Senates der Kgl. Akademie der Künste in Berlin das Examen als Zeichenlehrer für Realschulen und Gymnasien mit dem Prädikate „vorzüglich befähigt“ ab. Von Ostern 1868 bis Ostern 1873 wirkte er am Kgl. Französischen Gymnasium, an der Luisenstädtischen Realschule von Ostern 1870 bis dahin 1878. Mit Genehmigung des Kgl. Provinzial-Schulkollegiums übertrug ihm der Magistrat die Zeichenlehrerstelle am Leibniz-Gymnasium zu Ostern 1878. – Aus: Programm Berlin Leibniz-Gymnasium 1879.

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Nottebohm, Georg Wilhelm Geboren am 13. November 1848 zu Berlin, besuchte von Ostern 1857 an das Berlinische Gymnasium zum grauen Kloster, von welchem er Michaelis 1866 mit dem Zeugnis der Reife entlassen wurde. Nachdem er 7 Semester auf den Universitäten Berlin und Leipzig Philologie, Geschichte und Orientalia studiert hatte, trat er im Juli 1870 zur Ableistung seiner Militärpflicht in das Garde-Füselir-Regiment ein und machte bei demselben den französischen Feldzug vom September bis zum Februar 1871 mit. Im Juni 1873 bestand er vor der Kgl. wissen-schaftlichen Prüfungskommission in Berlin das Examen pro facultate docendi und wurde in demselben Monat auf Grund einer eingereichten Dissertation: „Zur Quellenkritik der Schlacht von St. Gotthard 1664“ und absol-vierter mündlicher Prüfung von der philosophischen Fakultät der Universität Jena zum Dr. phil. promoviert. Jo-hannis 1873 begann er sein Probejahr am Friedrichs-Werderschen Gymnasium zu Berlin, wo er nach Ablauf des Probejahres als 13. ordentlicher Lehrer fest angestellt wurde. Hier hat er veröffentlicht: 1) Die Preußisch-Türkische Defensivallianz (1763-65). Ein Beitrag zu Friedrichs des Großen orientalischer

Politik. In: Festschrift zur 2. Säkularfeier des Friedrichs-Werderschen Gymnasiums zu Berlin. Berlin 1881. S. 123-157.

2) Montecuccoli und die Legende von St. Gotthard (1664). Berlin 1887. 28 S. (Programm Berlin Friedrichs-Werdersches Gymnasium.)

Aus: Programm Berlin Friedrichs-Werdersches Gymnasium 1875. Notthafft, Julius Friedrich Geboren den 25. Februar 1854 zu Frankfurt a. M., besuchte das dortige Gymnasium, studierte in Heidelberg und Marburg und erwirbt sich im Mai 1877 zu Heidelberg den Grad eines Dr. phil. In Marburg besteht er die Prüfung für das höhere Lehramt im August 1879 in Chemie und beschreibenden Naturwissenschaften. Nach seinem Pro-bejahr von Ostern 1880 bis Ostern 1881 am der Wöhlerschule zu Frankfurt a. M., bleibt er noch ein halbes Jahr an dieser Anstalt und tritt dann an die Musterschule über, an der er Ostern 1882 als ordentlicher Lehrer angestellt wird. Er stirbt bereits am 1. September 1886. Er hat geschrieben: „Über die Gesichtswahrnehmungen vermittelst des Facettenauges.“ In: Berichte der Senckenberg. Naturforsch. Ges. zu Frankfurt a. M. 1880. Aus: Programm Frankfurt/M. Musterschule 1903 FS. Nottnagel, Moritz Osmar Wurde am 24. Mai 1881 in Chemnitz geboren. Nachdem er Ostern 1900 das Kgl. Gymnasium seiner Vaterstadt mit dem Zeugnis der Reife verlassen hatte, studierte er in Grenoble, dann in Leipzig neuere Philologie und Ger-manistik. Wiederholt bereiste er studienhalber Frankreich und England und bestand Anfang 1907 die Prüfung für Kandidaten des höheren Lehramts. Auf Grund des in diesem Jahre zwischen Sachsen und Frankreich beginnen-den Austausches von akademisch gebildeten Lehrern ging er am 11. Januar 1908 im Auftrage des Kgl. Ministe-riums auf ein halbes Jahr an das Lycée Malherbe in Caen. – Aus: Programm Pirna Realschule 1908. Nouvel, Paul Johann Albert Geboren den 13. Mai 1850 zu Brandenburg a. H., erhielt seine Vorbildung auf dem Realgymnasium und auf der Ritterakademie seiner Vaterstadt, studierte nach Ablegung der Reifeprüfung von Ostern 1869 an Mathematik, Naturwissenschaften und Französisch zunächst in Halle und genügte zugleich seiner Militärpflicht. Vom Juli 1870 bis zum Juni 1871 nahm er am Feldzuge gegen Frankreich teil, studierte dann von Michaelis 1871 an wiederum in Halle und in Berlin und bestand Michaelis 1876 in Halle die Staatsprüfung. Sofort erhielt er eine Lehrerstelle am Kgl. Gymnasium in Marienwerder, legte zugleich sein Probejahr ab und wurde Michaelis 1877 fest angestellt. Ostern 1880 erhielt er die erste Oberlehrerstelle am städtischen Realgymnasium in Malchin und Ostern 1884 eine Oberlehrerstelle an dem Herzogl. Ludwig-Gymnasium in Cöthen. Dort erhielt er im Jahre 1898 den Titel als Professor und im Jahre 1904 die Ritter-Insignien zweiter Klasse des Herzogl. Hausordens Albrechts des Bären. Von dort wurde er Michaelis 1906 zum Direktor des Herzoglichen Karls-Realgymnasium zu Bern-burg berufen. Er hat veröffentlicht: „Über die Bewegung eines Fadenpendels, welches in einer Ebene schwingt.“ Cöthen 1886. 20 S. u. 1 Taf. (Programm Cöthen Gymnasium.) Aus: Programm Köthen Gymnasium 1885 und Bernburg Gymnasium 1907.

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Nover, Jakob Geboren zu Offenbach 1845, absolvierte das Gymnasium zu Gießen Ostern 1863, studierte klassische Philologie in Gießen, wo er im Mai 1867 das Fakultätsexamen bestand. Er nahm dann eine Hauslehrerstelle in Cognac in Süd-Frankreich an, wurde im Juli 1868 an die Selektenschule zu Frankfurt a. M. berufen, Ostern 1874 an das Gymnasium zu Saargemünd im Reichsland, Herbst 1876 an das Gymnasium nach Mainz, von wo er in Herbst vorigen Jahres an das Gymnasium zu Worms versetzt wurde. Geht später wieder nach Mainz zurück. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Bedeutung germanischer Mythologie für die Schule. Mainz 1880. 23 S. (Programm Mainz Gymnasium.) 2) Der Mythus der Götterdämmerung, seine ethische und pädagogische Bedeutung. Mainz 1902. 48 S.

(Programm Mainz Gymnasium.) Aus: Programm Worms Gymnasium 1892. Nowack, Alfons Geboren am 8. August 1868 zu Groß-Strehlitz, besuchte das dortige Gymnasium, studierte an der Universität Breslau Theologie und wurde Herbst 1890 in das Alumnat aufgenommen. Am 23. Juni 1891 zum Priester geweiht, wirkte er von 1891-1894 in Friedland in Oberschlesien und von 1894 bis 1896 in Sohrau in Oberschle-sein als Kaplan. Nachdem er auf Grund der Prüfung vom 1. Februar 1895 ein Religions-Oberlehrerzeugnis erworben, wurde ihm unter dem 5. Oktober 1896 die Religionslehrerstelle am Gymnasium zu Neustadt in Ober-schlesien übertragen, zu deren Übernahme Seine Eminenz unterm 10. Oktober ihm die missio canonica erteilt hatte. Hier veröffentlicht er: „Die Reichsgrafen Colonna, Freiherren von Fels, auf Tost und Groß-Strehlitz bis 1695.“ Neustadt O.-S. 1902. 20 S. (Programm Neustadt O.-S. Gymnasium.) Aus: Programm Neustadt O.-S. Gymnasium 1897. Nowack, Fritz Gustav Als Sohn eines Kaufmanns am 15. April 1863 in Chemnitz geboren, besuchte in Chemnitz seit Ostern 1869 die höhere Bürgerschule, von Ostern 1873 an das Kgl. Gymnasium und von Neujahr bis Ostern 1880 nach Übersied-lung seines Vaters nach Leipzig die Nikolaischule, schliesslich bis Ostern 1882 das Kgl. Gymnasium zu Leipzig. Nachdem er dann seiner Militärpflicht genügt hatte, studierte er in Leipzig klassische Philologie, Germanistik und Geschichte, promovierte am 20. April 1889 auf Grund einer Dissertation: „De orationum quae inter Lysiacas feruntur XIV. et XV. authentia“ zum Dr. phil. und bestand am 14. Mai 1889 die Staatsprüfung. Ausserdem erwarb er sich am 29. Oktober 1890 die Befähigung zum Turnunterricht für Schulen jeder Art. Schon zuvor, am 17. Juni 1889, begann er an der Nikolaischule sein Probejahr und verblieb hier, seit Weihnachten als Vikar, bis Ostern 1890, wo er als nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer an die Annenschule zu Dresden übersiedelte. Dort erhielt er am 1. März 1893 die Ständigkeit und am 1. April den Titel Oberlehrer. Seit Ostern 1895 ist er Oberlehrer an der Kreuzschule in Dresden. – Aus: Programm Leipzig Nikolaischule 1897. Nowack, Karl Ferdinand Geboren in Brieg den 11. Dezember 1839, besuchte das Gymnasium in Brieg, studierte seit Ostern 1859 Philolo-gie an den Universitäten zu Breslau und Königsberg. Im Jahre 1866 bestand er in Königsberg die Staatsprüfung, hielt als Mitglied des pädagogischen Seminars in Königsberg das Probejahr an dem dortigen Kneiphöfischen Gymnasium (seit Ostern 1865) ab, war seit 1867 Hilfslehrer und seit Ostern 1869 ordentlicher Lehrer am Gym-nasium zu Rössel. Ostern 1877 wurde er in gleicher Eigenschaft an das Gymnasium zu Braunsberg versetzt und zum 1. April 1882 als Oberlehrer an das Marien-Gymnasium zu Posen berufen. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Vindiciae Cornelianae. Rössel 1871. 34 S. (Programm Rössel Gymnasium.) 2) Beiträge zur neufranzösischen Lexikographie. Posen 1888. 25 S. (Programm Posen Marien-Gymnasium.) Aus: Programm Posen Marien-Gymnasium 1883. Nowack, Robert Geboren den 14. September 1836 zu Fraustadt, wurde Michaelis 1858 vom Gymnasium zu Ratibor mit dem Zeugnis der Reife entlassen und studierte dann in Breslau Philologie. Das Examen pro facultate docendi bestand er Ende 1864 und war dann Hilfslehrer am Friedrichs-Gymnasium zu Breslau, mehrere Jahre am Gymnasium zu Hirschberg und dann zu Stargard beschäftigt, von wo er an das Gymnasium zu Schneidemühl berufen wurde. Aus: Programm Schneidemühl Gymnasium 1870.

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Nowaczkiewicz, Edmund Geboren am 15. November 1880 in Orpischero, Kreis Krotoschin, Provinz Posen. Er besuchte bis Ostern 1900 das Kgl. Wilhelms-Gymnasium zu Krotoschin und studierte dann drei Semester in Breslau und sechs Semester in Greifswald Mathematik, Physik, Chemie und Mineralogie. In Greifswald bestand er im Dezember 1906 die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen. Zur Ableistung des Seminarjahres wurde er Ostern 1906 dem pädagogischen Seminar am Kgl. Kaiser Wilhelms-Gymnasium zu Hannover zugewiesen, ging aber schon nach drei Monaten zur Vertretung eines erkrankten Oberlehrers an das Kgl. Andreas-Realgymnasium nach Hildes-heim. Von Ostern 1907 bis Michaelis 1909 wirkte er an der Realschule zu Emden, von da bis Ostern 1910 am Realgymnasium zu Ülzen. Wird dann an das Realgymnasium zu Osnabrück berufen. Aus: Programm Hannover K. Wilhelms-Gymnasium 1907 und Osnabrück Realgymnasium 1910. Nowak, Hermann Geboren am 7. März 1882 zu Jaschkowitz, Kreis Kreuzburg, widmete sich, nachdem er an der Kgl. Oberreal-schule zu Gleiwitz die Reifeprüfung bestanden hatte, dem Studium der Mathematik und der neueren Sprachen an der Universität Breslau. Im Mai 1908 bestand er die Staatsprüfung. Das Seminarjahr leistete er an der hiesigen Kgl. Oberrealschule und an der Oberrealschule zu Freiburg in Schlesien, das Probejahr an der zuletzt genannten Anstalt und am Kgl. Gymnasium zu Bunzlau ab. Am 1. Oktober 1910 wurde er zum Oberlehrer an der Kgl. Oberrealschule zu Gleiwitz ernannt. – Aus: Programm Gleiwitz Oberrealschule 1911. Nowicki, August Geboren zu Bromberg am 12. November 1816, besuchte die Gymnasien zu Bromberg und Konitz und bereitete sich dann teils privatim, teils im Lehrerseminar zu Posen für das Lehrfach vor. Nachdem er hier vor der Prü-fungs-Kommission die Prüfung pro rectoratu abgelegt hatte, war er seit Oktober 1836 als öffentlicher Lehrer tätig und wirkte von 1841 bis zur Eröffnung des Gymnasiums 31 Jahre als Rektor der höheren Knabenschule zu Wongrowitz. Demselben ist die 3. ordentliche Lehrerstelle übertragen. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Beitrag zur Flora Vangrovecensis. 1. Teil. Wongrowitz 1885. S. 1-88. (Programm Wongrowitz

Gymnasium.) 2) Beitrag zur Flora Vangrovecensis. 2. Teil. Wongrowitz 1886. S. 89-176. (Progr. Wongrowitz Gymnasium.) 3) Flora von Wongrowitz von August Nowicki, ehem. Gymnasiallehrer zu Wongrowitz. Neu herausgegeben

und erweitert von Prof. Dr. Weskamp. Wongrowitz 1912. 204 S. (Progr. Wongrowitz Gymnasium.) Aus: Programm Wongrowitz Gymnasium 1873. Nowka, Karl August Wurde am 8. Juni 1857 zu Großgaglow im Kreise Cottbus geboren. In der Kgl. Präparandenanstalt zu Cottbus vorgebildet, trat er 1874 in das Kgl. Lehrerseminar zu Alt-Döbern. Diese Anstalt verliess er 1877 nach vollende-tem Kursus und bestandener erster Lehrerprüfung und wurde in Cottbus zuerst provisorisch, nach Absolvierung der zweiten Lehrerprüfung im Mai 1879 definitiv angestellt. Er war dort ein Jahr an der Elementarschule, dann zwei Jahre an der Mädchen-Mittelschule tätig. Zu Ostern 1880 trat er in den Berliner Gemeindeschuldienst, und im Mai desselben Jahres bestand er das Mittelschullehrer-Examen in der Religion und der Geschichte. Seine An-stellung an der Vorschule des Lessing-Gymnasiums erfolgte am 1. April 1882. Aus: Programm Berlin Städt. Progymnasium (Lessing-) 1883. Nueckel, Clemens Clemens Nückel wurde am 12. Oktober 1880 zu Meggen, Kreis Olpe, geboren. Er besuchte die Rektoratschule in Opladen und das Gymnasium in Paderborn, wo er Ostern 1900 das Reifezeugnis erlangte. Nach theologischen Studien zu Paderborn und Tübingen empfing er 1904 die Priesterweihe in Paderborn. Ein Jahr wirkte er als Kaplan in Lenhausen, von 1905-1908 als Kaplan und Religionslehrer zu Nordhausen am Harz. Von 1908 bis 1910 war er als Vikar und Rektoratschullehrer in Foerde, Kreis Olpe, tätig. Die Staatsprüfung für das Lehramt an höheren Schulen bestand er am 15. Juni 1909 und wurde Ostern 1910 zum Oberlehrer an der Oberrealschule in Herne gewählt. 1913 wird er an das Gymnasium zu Attendorn berufen. Aus: Programm Attendorn Gymnasium 1914.

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Nuenninghof, Konrad Conrad Nünninghof wurde am 7. Januar 1885 zu Ruhrort am Rhein geboren, besuchte das Realgymnasium seiner Vaterstadt und bestand am 22. September 1903 das Abiturientenexamen. Er widmete sich dem Studium der neueren Sprachen in Marburg und Münster i. W. und verbrachte im Jahre 1907 studienhalber mehrere Mona-te in England. Zum 1. April 1908 wurde er zur kommissarischen Verwaltung einer Oberlehrerstelle an die städtische höhere Knabenschule zu Kolmar i. P. berufen. – Aus: Programm Kolmar i. P. Realschule 1909. Nuerck, Friedrich Henry Magnus Friedrich Henry Magnus Nürck, geboren am 13. Dezember 1862 zu Hamburg, besuchte die dortige Volksschule bis Ostern 1877. Nach Absolvierung eines zweijährigen Kursus im hiesigen Präparandeum war er während des folgenden Jahres als Hilfslehrer an einer Altonaer Privatschule, sowie an der Hamburger Volksschule tätig. Darauf besuchte er von 1880 bis 1883 das hiesige Lehrer-Seminar. Nach bestandener Abgangsprüfung trat er in den hiesigen Volksschuldienst und wurde an der Volksschule, Münzstrasse 24, angestellt, an welcher er 9 Jahre lang tätig war. Nachdem er im Herbst 1887 die zweite Lehrerprüfung bestanden, erfolgte Ostern 1889 die feste Anstellung. Am 9. Mai 1892 wurde er an die höhere Bürgerschule am Eilbeckerwege berufen. Aus: Programm Hamburg Realschule Eilbeckerweg 1893. Nuernberger, August Josef Geboren am 6. Januar 1854 zu Habelschwerdt, Kreis Glatz. Nach siebenjährigen Besuche des Gymnasiums zu Glatz studierte er durch acht Semester an der Universität zu Breslau, durch zwei Semester an der Universität zu Prag Theologie und empfing am 16. Juli 1879 die Priesterweihe. Vom Dezember 1879 bis Februar 1881 war er Kaplan am deutschen Nationalhospiz St. Maria dell’Anima in Rom, vom Mai 1881 bis Januar 1882 Schlosska-plan in Siemianowitz in Oberschlesien. Am 13. Januar 1882 bestand er vor der Kgl. wissenschaftlichen Prü-fungskommission in Breslau die Religionslehrer-Prüfung und wurde am 1. Juni 1882 als Religionslehrer am Gymnasium zu Neisse angestellt. Auf Grund seiner literarischen Tätigkeit und eines in Tübingen abgelegten mündlichen Examens wurde er von der dortigen katholischen theologischen Fakultät am 26. November 1883 rite zum Doktor der Theologie promoviert. 1891 wurde er an das Matthias-Gymnasium zu Breslau berufen. An Pro-gramm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Zur handschriftlichen Überlieferung der Werke des heil. Bonifatius. Neisse 1883. 19 S. (Programm Neisse

Gymnasium.) 2) Disquisitiones criticae in Willibaldi Vitam S. Bonifatii. Breslau 1892. 17 S. (Programm Breslau Matthias-

Gymnasium.) Aus: Programm Breslau Gymnasium St. Matthias 1892. Nuernberger, Richard Richard Nürnberger, geboren am 28. Mai 1882 in Merseburg, besuchte das dortige Domgymnasium bis zur Rei-feprüfung Ostern 1902. Er studierte dann in Halle Mathematik und Naturwissenschaften bis Ostern 1905, bestand am 9. Dezember 1905 das Staatsexamen und legte das Seminarjahr von Ostern 1906 bis Ostern 1907 an der Oberrealschule in den Franckeschen Stiftungen in Halle a. S. ab. Wird dann an die Realschule zu Eisleben versetzt. – Aus: Programm Eisleben Realschule 1908. Nuesse, Hermann Hermann Nüße, geboren den 22. Juni 1853 zu Seelow, Kreis Lebus, besuchte, nach Absolvierung der Schule, das Seminar zu Drossen von 1870 bis 1873. Nach kürzerer Lehrtätigkeit in einer Provinzialstadt ging er zur Ausbildung zum Zeichenlehrer nach Berlin zur Kgl. Kunstschule und setzte dann seine Studien auf der Kgl. Akademie der Künste fort. Michaelis 1878 bestand er die Zeichenlehrerprüfung für Realschulen. 1879 trat er als technischer Lehrer in den städtischen Dienst und war am Luisenstädtischen Gymnasium, am Dorotheenstädti-schen Realgymnasium von Michaelis 1879 bis 1898 und an der Friedrichs-Werderschen Oberrealschule tätig. An letzterer wurde er Ostern 1898 als Zeichenlehrer angestellt. März 1885 wurde er von dem Prinzen Friedrich Carl zu seinem Hofkalligraphen ernannt. Ostern 1888 wurde ihm der Unterricht in den Kunstschriften an der Kgl. Technischen Hochschule übertragen. Seit Michaelis 1903 wirkte er bis zu seinem Tode am 2. Juli 1910 am Luisenstädtischen Realgymnasium als Zeichenlehrer. Aus: Programm Berlin Dorotheenstädt. Realgymnasium 1912.

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Nuesslin, Friedrich August Geboren am 3. Januar 1780 in Weißweil, besuchte das Pädagogium zu Lörrach und die Lateinische Hauptschule in Halle a. S. bis 1797. Er studierte bis 1800 an der Universität Halle, war von 1803 bis 1807 Lehrer in Genf an der Erziehungsschule von Mangeant. 1807 ging er an das Pädagogium zu Lörrach und wurde Herbst 1807 Als Direktor an das Lyceum zu Mannheim berufen, dem er bis 1850 angehörte. 1823 wurde er zum Hofrat ernannt, 1835 Geheimer Hofrat. 1850 wurde er pensioniert und starb am 21. August 1863 in Mannheim. An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht: 1) Bemerkungen über verschiedene Urteile gegen den Plan des Großherzogl. vereinigten Lyceums zu

Mannheim. Mannheim 1810. (Programm Mannheim Lyceum.) 2) Einige Vorerinnerungen. Mannheim 1816. 16 S. (Programm Mannheim Lyceum.) 3) Vorbericht, eine Erklärung enthaltend, die den Zweck hat, gewissen Mißverständnissen durch einige

vertrauensvolle Worte zu begegnen. Mannheim 1828. 22 S. (Programm Mannheim Lyceum.) 4) Des Pericles Standrede auf die gefallenen Athener, Thuc. II. c. 35-46, übersetzt, mit Einleitung und

Anmerkungen. Mannheim 1834. 20 S. (Programm Mannheim Lyceum.) 5) Erklärung der Homerischen Gesänge nach ihrem sittlichen Elemente für gebildete Leser. Der sechste

Gesang des Odyssee als Probe. Mannheim 1834. – Der siebente Gesang der Odyssee. Mannheim 1839. 6) Kriton. Ein Platonischer Dialog über Gesetzlichkeit, Volksurteil und Selbstbestimmung. Mannheim 1835.

20 S. (Programm Mannheim Lyceum.) Zweite verbesserte und vermehrte Auflage. Mannheim 1850. 7) Rede des hl. Basilius des Großen an christliche Jünglinge über den reinen Gebrauch der heidnischen

Schriftsteller, übersetzt und erläutert. Mannheim 1838. (Programm Mannheim Lyceum.) 8) Platon’s Apologie des Sokrates übersetzt und erläutert, zunächst für gebildete Leser. Mannheim 1838.

Zweite verbesserte und vermehrte Auflage Mannheim 1849. 9) Erklärung der homerischen Gesänge nach ihren sittlichen Elemente. 5. Gesang der Odyssee. Mannheim

1842. 42 S. (Programm Mannheim Lyceum.) 10) Beantwortung der Frage, ob das spätere Vergessen des Griechischen ein Grund seiner Verbannung aus den

Schulen werden könne. Mannheim 1843. 24 S. (Programm Mannheim Lyceum.) 11) Rollin’s Anleitung den Homer zu lesen, deutsch. Mannheim 1847. 66 S. (Programm Mannheim Lyceum.) 12) Beitrag zu einer anregenden Erklärung des Homer nach dem Elemente des Sittlich-Schönen: 1. des 8.

Gesanges der Odyssee, 2. einiger Platonischer Stellen aus Homer. Mannheim 1848. 53 S. (Programm Mannheim Lyceum.)

13) Rede des Athenischen Staatsmannes Lykurgos gegen Leokrates, übersetzt und erläutert. Mannheim 1840. Aus: Programm Mannheim Lyceum 1907 FS und 1851 (S. VI-XX.) Nungesser, August Wurde am 28. Juli 1876 zu Eberstadt, Kreis Darmstadt, geboren, besuchte zuerst die Volksschule zu Eberstadt und vom 10. Lebensjahre an das Realgymnasium zu Darmstadt, das er Ostern 1895 mit dem Reifezeugnis ver-liess. Seine Studien in Englisch, Französisch, Deutsch und Geschichte machte er an der Universität Gießen und bestand im Herbst 1899 das Staatsexamen. Den Akzess begann er am 9. Oktober 1899 am Realgymnasium zu Darmstadt, am 1. Oktober 1901 wurde er zum Lehramtsassessor und am 1. April 1904 zum Oberlehrer an der Realschule zu Alsfeld ernannt. Seiner Militärpflicht genügte er vom 1. April 1902 bis 1. April 1903. Von Als-feld wurde er 1906 an die Realschule zu Groß-Umstadt berufen. Hier starb er am 2. März 1913. Aus: Programm Groß-Umstadt Realschule 1907. Nussbaum, Johannes Geboren am 16. Februar 1869 zu Essen a. d. Ruhr, besuchte von Ostern 1882 bis Ostern 1891 das Gymnasium seiner Vaterstadt und nach bestandener Reifeprüfung von Ostern 1891 bis Ostern 1895 die Universität Bonn. Nachdem er 1897 das Zeugnis der Berechtigung für den Unterricht an Mittelschulen erworben hatte, war er bis Ostern 1904 an der Rektoratschule in Gelsenkirchen als wissenschaftlicher Lehrer tätig. Im April 1903 bestand er in Münster die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen. Vom 1. April 1904 ab am Realprogymnasium beschäftigt, leistete er vom 1. April 1904 bis 1. April 1905 gleichzeitig das vorgeschriebene Seminarjahr am Gymnasium zu Bochum ab und wurde, nachdem ihm vom Herrn Minister das Probejahr erlassen war, zum Oberlehrer ernannt. – Aus: Programm Gelsenkirchen Realgymnasium 1906.

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Nussbaum, Moritz Geboren den 17. Dezember 1850 zu Warburg in Westfalen, israelischer Religion, studierte, nachdem er am Gymnasium zu Paderborn 1870 das Abiturienten-Examen bestanden hatte, auf den Universitäten in Berlin, Leipzig und Göttingen Philologie und Geschichte. Er promovierte 1875 zum Dr. phil. und erwarb sich die facultas docendi 1876 in Göttingen. Nachdem er sich dann einige Zeit im Auslande aufgehalten, trat er 1877 als Probekandidat in Zabern ein und wurde 1878 ordentlicher Lehrer. Im Herbst 1882 wurde er an das Gymnasium zu Mülhausen versetzt und im Januar 1885 zum Oberlehrer ernannt. Ostern 1886 wurde er mit der kommissa-rischen Verwaltung einer Oberlehrerstelle am Lyceum zu Strassburg betraut. Aus: Programm Zabern Gymnasium 1877 und Strassburg i. Els. Lyceum 1886. Nyhuis, Hillebrand Geboren am 7. Juni 1881 zu Nordhorn, besuchte von Ostern 1894 bis Ostern 1900 das Gymnasium Georgianum in Lingen, studierte in Tübingen, Berlin, Münster, Grenoble und Deal bei Dover neuere Sprachen und Geogra-phie. Am 15. Juni 1906 bestand er das Staatsexamen. Im Oktober 1906 dem Gymnasium in Leer zur Ableistung des Seminarjahres zugeteilt, wurde er am 19. November dem Ulrichs-Gymnasium zu Norden zur Verwaltung einer wissenschaftlichen Hilfslehrerstelle und gleichzeitigen Ableistung des Probejahres überwiesen. Nach Beendigung des Probejahres genügte er seiner Militärpflicht. Während des Winterhalbjahres 1909/10 war er dem Realgymnasium I in Hannover als Hilfslehrer überwiesen. Zum 1. April 1910 wurde er zum Oberlehrer am Kgl. Realgymnasium und Gymnasium in Leer (Ostfriesland) ernannt. 1911 wird er an die Oberrealschule zu St. Petri in Danzig berufen. - Aus: Programm Norden Gymnasium 1907 und Danzig Oberrealschule St. Petri 1912. Nymbach, Gustav Friedrich Geboren am 13. Juni 1861 zu Wittenberg, erhielt seine Vorbildung auf dem dortigen Gymnasium von Ostern 1874 bis Ostern 1881 mit dem Zeugnis der Reife unter Dispension von der mündlichen Prüfung. Er studierte dann Theologie zu Halle a. S. und bestand dort im Juni 1886 das Examen pro facultate docendi. Von Michaelis 1886 an leistete er sein Probejahr zu Wittenberg ab und war bis Ostern 1888 wissenschaftlicher Hilfslehrer daselbst. 1889 bestand er das Examen pro licentia concionandi und im folgenden Jahr pro ministerio. Am 1. August 1894 wurde er Pastor in Pammin, Kreis Arnswalde. Am 1. Oktober 1907 wurde er zum Oberlehrer am Gymnasium zu Wittstock ernannt. Hier veröffentlicht er: „Das sittliche Motiv bei Kant und im neuen Testa-ment.“ Wittstock 1912. 12 S. (Programm Wittstock Gymnasium.) Aus: Programm Wittstock Gymnasium 1908.