Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme...

32
Jahresbericht 2011 zuhören Perspektive oder Illusion?

Transcript of Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme...

Page 1: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

Jahr

esbe

richt

201

1

zuhören

Perspektive oder Illusion?

Page 2: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.
Page 3: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

Inhalt

1. Vorwort Jahresbericht 2011 ........................................................................................... 4

2. Dialogos Gesamtleitung ................................................................................................. 5

3. Personelles ................................................................................................................... 7

• Renate Kiener – noch immer fasziniert ....................................................................... 7

• Ein Praktikum im Dialogos – Nathanja Klauser erzählt ................................................... 8

• Psychiatrie-Spitex – Jaqueline Venezia stellt sich vor .................................................... 9

4. Erfahrungsberichte von KlientInnen................................................................................. 12

Die KlientInnen wurden von Maya Da Pozzo interviewt und die Namen wurden geändert.

• Jennifer – Meine Realität ......................................................................................... 12

• Mojo Jojo – 3D Perspektive – Meine bessere Realität .................................................... 13

• Reto – Nachforschungen – Mein «Drehbuch» ................................................................ 15

• Maria – Durch die Augen einer Kunsthandwerkerin ........................................................ 17

• Peter – 20 Jahre betäubt – Ausstieg als Perspektive oder Illusion? .................................. 18

5. Ausblick – persönliche Gedanken und Meilensteine .......................................................... 20

• Neues Erscheinungsbild sozialpsychiatrische Angebote................................................... 20

• Unsere Organisation im Sozial- und Gesundheitsbereich ................................................ 21

7. Finanzen ....................................................................................................................... 23

• Revisionsbericht ..................................................................................................... 23

• Jahresrechnung 2011 .......................................................................................... 24–25

• Statistik ................................................................................................................ 26

• Spitexzahlen 2011 ................................................................................................... 26

• Zufriedenheitsumfrage ........................................................................................ 27–28

8. Organisation ................................................................................................................. 29

• Mitarbeitende im Dialogos ........................................................................................ 29

• Organisationsmatrix ................................................................................................ 30

• Kontaktadressen ..................................................................................................... 32

• Spendenkonto ........................................................................................................ 32

Page 4: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

Liebe Leserinnen und Leser

Sehr geehrte Damen und Herren

Was für ein eindrücklicher Wandel: Vor rund sechzig Jahren als Institution der Bachmann'schen

Stiftung ins Leben gerufen und fünfzig Jahre als Kleinaltersheim betrieben, zunächst und noch

lange als «Erholungsheim für alleinstehende Frauen evangelisch-reformierter Konfession», sich mit

der Zeit für alle Geschlechter und Konfessionen öffnend und schliesslich auch Pflege für leichtere

Fälle anbietend, dann aufgrund baulicher Gegebenheiten und denkmalpflegerischer Vorbehalte den

neuen Weg der sozialpsychi atrischen Betreuung einschlagend – das ist nun schon seit bald zehn

Jahren DIALOGOS, die sozialpsychi atrische Wohngemeinschaft in Stettfurt, nach wie vor unter dem

Dach der Bachmann'schen Stiftung. Sie ist seit ihrem Bestehen stetig gewachsen und hat im Dienste

von psychisch behinderten Mitmenschen immer wieder neue Bereiche erschlossen, sachlich, räum-

lich, örtlich. Längst genügen die Räumlichkeiten des ursprünglichen Erholungsheims den Anforde-

rungen eines flexiblen Angebots nicht mehr, so dass schon seit Jahren Aussenwohnungen in

Frauenfeld und Stettfurt selber zugemietet worden sind, um auch im Übergang von der stationären

Betreuung in der Wohngemeinschaft zur Selbständigkeit günstige Bedingungen zu schaffen. Ein

seit bald fünf Jahren aufblühender Zweig ist die sozialpsychiatrische Spitex, zunächst zwecks Nach-

sorge der eigenen Klientel entstanden, heute allgemein in der Region im Einsatz. Ich empfehle

Ihnen daher nebst den Erfahrungsberichten von Klientinnen und Klienten auch die Berichte von

Mitarbeitenden aus unterschiedlichen Perspektiven und namentlich Ausblick und persönliche Gedan-

ken der Heimleitung zur Lektüre. Sie widerspiegeln in eindrücklicher Weise, wie vielseitig die immer

noch im Wachsen begriffenen Aufgaben geworden sind und wie den sich daraus ergebenden Her-

ausforderungen immer wieder mit grossem Engagement begegnet wird.

Dr. René Schwarz,

Präsident der Betriebskommission und Mitglied des Stiftungsrats

4

1. Vorwort Jahresbericht 2011

Page 5: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

Liebe Leserinnen und Leser

In einem realen Sinne ist alles Leben verbunden. Alle Menschen gehören unvermeidlich

einem Netzwerk an, dessen Elemente allesamt in einer Wechselbeziehung stehen und in

einem einzigen Gewand des Schicksals verknüpft sind. Was auch immer einen bestimmten

Menschen direkt betrifft, betrifft indirekt auch alle seine Mitmenschen.

REV. MARTIN LUTHER KING, JR.

Illusion – Wir können nicht allen Ansprüchen gerecht werden.

Und doch ist die Experimentierfreude, die Orientierung am Wünschenswerten und nicht am Mach -

baren, ein Kennzeichen unserer Betriebskultur geworden.

Während anfänglich Strukturen notwendig sind, ein Angebot differenziert zu positionieren, ist spä-

ter die Entwicklung hin zu einem ganzheitlichen Organismus und eine gezielte Vernetzung mit der

Umwelt notwendig. Dabei haben wir uns die Impulse und die Freude aus der Pionierphase gemein-

sam erhalten können. Genau diese Freude an der Tätigkeit ist Bestandteil unserer Strategie.

Unser Angebot soll nicht illusionär, sondern realitäts- und alltags-

bezogen und auf den individuellen Bedarf abgestimmt sein. Mit

jedem neuen Menschen werden die Rahmenbedingungen auf ihre

Wirksamkeit geprüft.

PerspektiveJeder Mensch hat eine eigene Perspektive. In diesem Jahresbericht

erzählen Betroffene aus dem Dialogos von ihren Sichtweisen, ihren

Hoffnungen und ihren Träumen. Sie lesen von Menschen, die den

Mut haben, sich trotz schwierigster Umstände neue Betrachtungs-

weisen zu erschliessen. Menschen, die auf dem Weg sind, ihre Gren-

zen zu akzeptieren und einen Umgang damit zu finden. Nicht alle

können die Welt von oben sehen, doch alle können zu einer Verän-

derung in dieser Welt beitragen.

Eine gemeinsame Perspektive in der Co-Gesamtleitung ist die Hal-

5

2. Dialogos Gesamtleitung

Page 6: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst

der Aufgabe voraussetzt. Eine alltägliche und gelebte Fehlerkultur lässt gemeinsames Lernen zu

und fördert die gegenseitige Fürsorge im Arbeitsteam. Ein anerken-

nendes Miteinander ist für uns gerade in der Co-Gesamtleitung un-

verzichtbar, damit wir unsere Aufgaben erfolgreich bewältigen können.

Nur ein gelebtes Leitbild zeugt von Glaubwürdigkeit.

Unter dem Patronat der Bachmann'schen Stiftung als Trägerschaft und

dank des grossartigen Mitwirkens aller Teammitglieder, dürfen wir auf

ein gelungenes und erfülltes Jahr zurückblicken.

Auf dem Vertrauen, welches uns die Klientinnen und Klienten entge-

gengebracht haben, möchten wir weiter aufbauen und uns dafür be-

danken.

All denjenigen, welche uns in der professionellen Zusammenarbeit unterstützt haben, möchten wir

einen besonderen Dank aussprechen.

Nun wünschen wir Ihnen viel Freude beim Lesen und hoffen, dass Sie durch die Beiträge berührt

und um manche Perspektive bereichert werden.

Maya Da Pozzo und Daniel Neukomm

6

Page 7: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

7

3. Personelles

Berichte aus den Betreuungsbereichen

Renate Kiener bringt viele Jahre Berufserfahrung als Pflegefachfrau HF mit und war bis im Mai

2011 als Teamspringerin tätig. Nun hat sie ihr Pensum er-

höht, arbeitete im 2011 im Heim und wechselt 2012 in

das Stadtwohnungsteam. Auf die Frage, was sie über das

Jahresthema denkt, meint sie:

«Ich bin überzeugt, dass die Klientinnen und die Klienten

im Dialogos eine Perspektive haben und vom individuellen

Angebot profitieren können. Es gibt keine festgelegten

Behandlungsphasen, auch ein Quereinstieg in eine Stadt-

wohnung kann gewagt werden und wenn ein Experiment

scheitert, wird gemeinsam nach Lösungen gesucht.

Durch die unterschiedlichen Themen der Betroffenen wird

die Arbeit interessant. Sie ist herausfordernd, weil im Dia-

logos Menschen mit unter schiedlichsten Bedürfnissen zu-

sammenleben. Konflikte werden im Dialog begleitet, eine

Haltung, die uns allen wichtig ist. Auf dem Boden einer tragenden Beziehung und der Bereitschaft

des Teams, Unterstützung anzubieten, können Entscheidungen nachvollziehbar kommuni ziert wer-

den. Durch Transparenz wird die Akzeptanz für unterschiedliche Vorgehensweisen gestärkt.

Es wäre eine Illusion, zu denken, dass wir allen helfen können. Fehlende Vereinbarungen oder grobe

Regelverletzungen führen zum Ausschluss. Wir müssen dies akzeptieren und einen Umgang damit

finden.

Was mich im Dialogos seit langem fasziniert, sind die visionären Gedanken der Gesamtleitung. Sie

versteht es, in Bewegung zu bleiben und die Ausgewogenheit zwischen Offenheit, Sensibilität und

dennoch klarer Ausrichtung zu erhalten. Bisher habe ich Leitungen erlebt, die entweder wissen,

was sie wollen und darin «stur» werden, oder aber Offenheit zeigen und dabei die Strukturen aus

den Augen verlieren. Hier erlebe ich grosse Stabilität in der Bewegung.»

Page 8: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

8

Ein Praktikum im Dialogos – Nathanja Klauser erzählt

«Nachdem ich kurz vor dem Bachelorabschluss meines Psycho-

logiestudiums stand, kam mir die Möglichkeit eines viermo-

natigen Praktikums sehr gelegen. Durch diesen Einblick wollte

ich feststellen, ob das gewählte Berufsfeld meinen Wunsch-

vorstellungen entspricht, oder ob ich mir diesbezüglich ledig-

lich Illusionen mache. Das Zusammenspiel des

interdisziplinären Teams im Dialogos hat mich fasziniert.

Durch das Praktikum habe ich eine neue Perspektive erhalten.

Ich dachte, dass es mir schwer fallen würde, meine Meinung

einzubringen, mich abzugrenzen und mir die Schicksale wo-

möglich zu nahe gehen würden. Dem war nicht so. Ich wurde

schnell als Teammitglied integriert und mit Verantwortung und Kompetenzen betraut. Es gelang

mir, einen klaren Kopf zu bewahren und mich nicht von eigenen Gefühlen treiben zu lassen, sondern

den Situationen mit Ruhe und ungetrübtem Blick zu begegnen.

Ich konnte beobachten, wie sich Menschen während diesen Monaten entwickelt haben und wie

neue Klientinnen und Klienten zu einem geregelten Tagesablauf finden konnten. Durch praktische

Hilfestellungen, z. B. Computerschulung und Einzelbegleitungen, sah ich, wie Erfolgserlebnisse im

Alltag stattgefunden haben und die KlientInnen aufblühten. Die Menschen im Dialogos sind häufig

von der Gesellschaft abgeschnitten. Für manche sind Alltäglichkeiten wie Aufstehen, Arbeiten und

sich in einer Gruppe bewegen, bereits hohe Ansprüche. Die Investitionen haben sich gelohnt und

alle haben Begabungen und können erleben, wie das Selbstbewusstsein gestärkt werden kann.

Während meines Praktikums konnte ich die Aussenperspektive von Behörden und Zuweisenden

durch eine Zufriedenheitsumfrage erheben und auswerten. Als Fazit kann eine hohe Zufriedenheit

ausgewiesen werden mit Hinweisen auf Ent wicklungs möglichkeiten, die ernst genommen werden.

Aktuell bin ich unterwegs zum Masterabschluss in Entwicklungs- und klinischer Psychologie. An-

schliessend ziehe ich eine Therapieausbildung in Betracht. Im Dialogos wurde mir Vertrauen und

Wertschätzung entgegengebracht und ich bin sehr dankbar für den umfassenden Einblick in diese

Arbeit, den ich erhalten habe und von dem ich viel profitieren konnte.»

Page 9: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

Psychiatrie-Spitex Dialogos – Jacqueline Venezia stellt sich vor

Jacqueline Venezia hat Ende 2011 in der sozialpsychiatrischen

Dialogos-Spitex begonnen. Sie hatte schon vor drei Jahren mit dem -

Gedanken gespielt, als freischaffende Pflegefachfrau in der

Psychiatrie-Spitex tätig zu sein. Der administrative Aufwand, das

finanzielle Risiko einer Aufbausituation und die Auseinandersetzung

mit den gültigen Richtlinien waren Hürden, welche sie sich damals

nicht zugetraut hatte.

«Im Dialogos habe ich die notwendigen Infrastrukturen und inhalt-

lichen Austausch, damit ich meine Arbeit reflektieren kann. Auf die-

sem Weg kann ich andere Sichtweisen und Kritik in meine Aufgabe

einfliessen lassen. Um meine Arbeitsweise professionell zu gestal-

ten, ist dies für mich eine wichtige Voraussetzung.

Während meiner stationären Tätigkeit in der Psychiatrie, wurde mir klar, dass während Klinikauf-

enthalten ein Prozess in Gang gesetzt wird, welcher nach Austritt nur beschränkt weiterverfolgt

werden kann. Menschen mit psychischen Problemen sind häufig alleine, haben eine Rente oder

leben am Rande des Existenzminimums. In der sozialpsychiatrischen Dialogos-Spitex kann ich die-

sen Prozess nun weiter begleiten und das ganze Umfeld der Betroffenen miteinbeziehen.

Die ersten Monate in der Dialogos-Spitex zeigen einen klaren Bedarf an sozialpsychiatrischer Pflege

und Betreuung zuhause auf. Wer denkt, dass diese Dienstleistung ein Luxus ist, hat nicht verstan-

den, dass psychische Krankheiten für die Betroffenen und das Umfeld unfreiwillig sind. Die Folgen

einer psychischen Erkrankung erzeugen grossen Leidensdruck und führen oft zu Armut und Einsam-

keit. Durch die Anstellung im Dialogos bin ich erstmals mit dieser Art Öffentlichkeitsarbeit kon-

frontiert. Ich bin überrascht wie viele Menschen das aufsuchende sozialpsychiatrische

Spitex-Angebot nicht gezielt zuordnen können. Meinungen wie: «Toll, ein bisschen plaudern und

rumsitzen» wechseln sich ab mit: «Das ist bestimmt nicht notwendig». Auch unter Hausärzten und

Fachleuten kann diese Haltung vorhanden sein. Dies kann eine zusätzliche Hürde für die Betroffenen

darstellen. Die Behandlung erfolgt immer freiwillig und kann jederzeit beendet werden. Die Selbst-

bestimmung ist zentral und die KlientInnen werden in ihrer Problematik individuell abgeholt. Es

ist wichtig, dass sie den Bedarf steuern. Nach gründlicher Erfassung der Lebensbereiche unterstütze

ich entlang von vereinbarten Zielsetzungen.

9

Page 10: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

10

Ich begegnete bisher einigen älteren Menschen, die an Depressionen leiden und damit zu kämpfen

haben. Manchmal sind sie froh, wenn sie sich in ihrem Umfeld durch Gespräche mit den Angehörigen

wieder besser verstanden fühlen.

Auch süchtige Menschen gehören zur Zielgruppe. Sie sind häufig einsam, brauchen Strukturen und

geregelte Arbeitssituationen. Sie suchen Grenzen und sind um ehrliche Rückmeldungen mit klarem

Realitätsbezug dankbar. Die Klärung gegenseitiger Erwartungen ist zentral. Dies kann zur Akzeptanz

führen, dass es jemand vielleicht nicht schafft, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden und

von Suchtmitteln im besten Fall sogar loszukommen.

Menschen mit Persönlichkeitsstörungen suchen vertrauensvolle Beziehungen und besondere Ver-

lässlichkeit. Auch können konkrete Methoden eingeübt werden, um Gefühlsschwankungen und Kri-

sen zu bewältigen. Die Auseinandersetzung mit Strategien zur Stärkung von Fähigkeiten ist

Behandlungsbestandteil und dient dazu, selbstzerstörerische Handlungen zu durchbrechen.

Während die einen froh sind um Strukturen und praktische Handreichungen, so sind andere dankbar,

wenn eine aussenstehende Person vermittelt, mit Fachleuten zusammenarbeitet oder man sich ge-

meinsam den Bergen ungeöffneter Post zuwendet.

Auch soziale Ängste sind weit verbreitet. Manchmal müssen Einkäufe oder Fahrten mit öffentlichen

Verkehrsmitteln neu eingeübt werden. Diese Tätigkeiten beinhalten eine klare Perspektive für mich.

Es ist schön, wenn ich geschätzt werde und sehen kann, wie die Menschen auf die Hausbesuche

warten.»

Page 11: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

11

Page 12: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

12

Jennifer – Meine Realität

Jennifer lebt seit drei Jahren im Dialogos. Einen Teil ihrer Geschichte erzählte sie im Jahresbericht

2009. Als Ziel formulierte sie, dass sie ein gesundes Leben in einer eigenen Wohnung anstrebe und

dass sie sich eine zufriedenstellende Arbeitssituation wün-

sche. Sie erzählt uns, wo sie steht, nachdem sie ihre Ener-

gie auf Ihre Ziele verwendet hat und dennoch vieles anders

kam, als sie sich vorstellte.

«Vor drei Jahren habe ich geglaubt, dass ich mehrere Stu-

fen auf einmal nehmen kann. Ich glaubte, dass es mir ge-

lingen würde, auf meine frühere Medizin, den Alkohol zu

verzichten. Ich malte mir mein Bild von einem perfekten

Leben und habe mir Vieles einfacher vorgestellt. Dies war

eine Illusion. Ich habe Probleme bagatellisiert und entmu-

tigende Rückschläge erlebt. Nun muss ich mir Zeit einräu-

men, damit ich die Kraft finde, an mich selbst zu glauben.

Ich möchte lernen, meiner Angst zu begegnen und mit

schwierigen Erfahrungen und Momenten tiefster Hoff-

nungslosigkeit einen Umgang zu finden. Wenn Zweifel an mir nagen, bin ich meinen Gefühlen

manchmal ausgeliefert.

Eine Perspektive bedeutet für mich, ein Bild von meiner Zukunft zu haben. Dazu gehört für mich

Kontakt zu haben und beruflich integriert zu sein. Als Mensch habe ich mich verändert. Ich habe

hier Vertrauen aufgebaut und arbeite in der Küche um täglich mitzuhelfen, wenn 30–35 Mahlzeiten

zubereitet werden. Wenn ich weiss, was mich erwartet, dann trägt dies zu meinem Wohlbefinden

bei. In der Freizeit nutze ich die wöchentlichen internen Angebote, um meine Kreativität auszule-

ben. Damit ich das Erlernte aus meinem ersten Beruf nicht vergesse, schneide ich Haare zu einem

Sondertarif. Solange ich die Gewissheit haben darf, dass ich meine Sorgen und Probleme teilen

und mitteilen kann, werde ich nicht aufgeben. So kann ich nach all meinen Rückschlägen dran-

bleiben und mich immer wieder neu entscheiden, meine Selbstliebe zu pflegen. Auch wenn ich Zu-

friedenheit immer wieder ausserhalb von mir suche, so weiss ich doch, dass ich sie letztlich nur in

mir selbst finden kann.»

4. Erfahrungsberichte von KlientInnen

Page 13: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

13

Mojo Jojo – Meine bessere Realität

Vor mir sitzt ein junger Mann, der sich für den Jahresbericht Mojo Jojo

nennt. Shiro wäre auch gut, aber «Motscho Jotscho» gefällt ihm besser.

Er ist 25 Jahre alt und mit einem Unterbruch von einem Jahr seit Juli

2007 im Dialogos. Wir führen selten längere Gespräche, da er sich häufig

zurückzieht – vieles mit sich selbst ausmacht. Er geht eigenen Tätigkeiten

nach und macht meistens wenig Worte. Mojo Jojo hat ein sensibles Wesen

und feine Wahrnehmungsantennen. Auf die Frage, welche Projekte er ge-

rade umsetze, meint er: «Ich mache dreidimensionale Bildbearbeitungen.

Du kannst mir ein Bild des Hauses mailen, dann kann ich es zeigen.» Bis dahin hatte ich ihm nichts

über das Thema des Jahresberichtes mitgeteilt und freute mich über sein Angebot. Was er über

seine Perspektive denkt, lesen Sie im folgenden Abschnitt:

«Als Kind hat alles gepasst. Dann kam die Scheidung meiner Eltern in der 3. Klasse. Wir konnten

uns das Haus nicht mehr leisten und mussten zu dritt in eine kleinere Wohnung ziehen. Ich hörte

auf zu lernen. Ich glaube nicht, dass anderen

etwas aufgefallen ist. Ich weiss nicht, welche

Bedeutung dieser Bruch in meinem heutigen

Leben hat und wie eine Heilung aussehen

könnte. Als ich hierher kam, hatte ich keine

grossen Erwartungen mehr, ich wollte nur

noch angenommen werden, wie ich bin und

ein bisschen happy sein. Ich habe bis jetzt

nicht viel aus mir gemacht, nichts gelernt,

höchstens über den PC und über mich selbst. Dennoch möchte ich vorwärts kommen und aus meinen

Fehlern lernen.» «Im Second Life bin ich glücklich». Das Second Life bedeutet auf Deutsch «zweites

Leben» und ist eine Online-3D-Infrastruktur. Die Benutzer gestalten virtuelle Welten, in denen Men-

schen durch Avatare interagieren, spielen, Handel betreiben und anderweitig kommunizieren können.

Avatare sind kreierte Wunschfiguren mit einer Identität. Das seit 2003 verfügbare System hat rund

28 Millionen registrierte Benutzerkonten, rund um die Uhr sind meist 35 000 bis 60 000 Nutzer gleich-

zeitig in das System eingeloggt.

Page 14: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

14

«Dort habe ich alles, was ich sonst nicht habe. Ein Haus mit roten Fensterläden, im Winter wun-

derbar schneebedeckt, tausend tolle Möbel und eine 7-jährige Tochter Wendy. In Wirklichkeit ist

sie eine 20-jährige Frau aus dem Kosovo, die Mathematik studiert. Ich habe viele gute Freunde,

flirte oft und empfinde nie Langeweile. Dort findet mein Leben statt. Es ist eine Illusion, welche

meine bessere Realität darstellt und mein Gefühlsleben positiv beeinflusst. Nun ja, es gibt auch

dort Nachteile, denn nicht alle Mitspieler nehmen Rücksicht auf Gefühle und Verletzungen sind

auch in einem Onlinesystem möglich. Ich treffe viele unglückliche Ehefrauen, die etwas suchen,

das sie sonst nicht haben.»

Daraufhin frage ich ihn, wie es ist, wenn er aus seiner besseren Realität auf sein Leben schaut?

«Dann sehe ich eine Person, die am PC sitzt und ein langweiliges Leben führt. Für lange Zeit habe

ich getan, als wäre mir alles egal, um mich zu schützen und nicht verletzt zu werden. Doch es war

nicht so. Hätte ich je-

manden getroffen, der

Hilfe braucht, so wäre

ich niemals vorbeige-

gangen. Durch meine

Erfahrungen kam ich

zu der Überzeugung,

dass das Leben einfa-

cher ist, wenn nichts

eine Bedeutung hat.

Doch nun weiss ich,

dass es nicht so ist. Es gibt eine Mitbewohnerin im Dialogos, die mir nicht egal ist. Es ist mir nicht

mehr gleichgültig, wie ich mit Menschen umgehe, was ich sage und denke. Mein Bruder, mein Vater

und meine Mutter sind mir wichtig. Auch wenn ich Probleme nicht gerne zugebe, muss ich einen

Umgang damit finden. Wenn jemand von meinen Erfahrungen profitieren kann, dann bin ich gerne

offen und rede darüber.»

Page 15: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

15

Reto – Nachforschungen – Mein Drehbuch

«Mein Name ist Reto. Ich bin heute 34 Jahre alt und trage seit frühester Jugend die grundsätz-

lichsten Fragen in meinem Herzen. Wer waren meine Eltern, habe ich Geschwister und weshalb

kenne ich niemanden aus meiner Verwandtschaft? Wer weiss von meiner Existenz und in welchem

Alter wurde ich fremdplatziert? Ich wusste nur, dass meine Eltern Drogen konsumiert haben. Meine

Mutter sei bei der Geburt gestorben und mein Vater einige Jahre später. Ich hätte bereits ab Geburt

einen Entzug gemacht und zur Entwöhnung über drei Jahre Methadon erhalten. Das war alles.

Diesen Umständen entsprechend erlebte ich eine dramatische Kindheit im Heim. Vieles hätte nie

passieren dürfen. Mit der körperlichen Entwicklung hatte ich bis zum Teenageralter nachzuholen.

Der Heimaufenthalt wurde zum Alptraum. Ich war kränklich und nässte lange ein. Die Erziehungs-

methoden von kalter Dusche, verbaler und körperli-

cher Gewalt, massiven Entwertungen und vielem mehr

haben tiefe Kerben in meine Kinderseele geschnitten.

Ein Nagelbrett auf dem Rücken sollte zur Haltungs-

korrektur beitragen. Meine leichte körperliche Behin-

derung wurde mit Kommentaren, ich solle meinen

Fuss nicht so nachziehen, bemängelt. Mein Lachen

wurde kritisiert und als ich in den Stimmbruch kam,

wurde mir gesagt, ich simuliere und meine Stimme klinge peinlich. Doch ich war tatsächlich im

Stimmbruch. Nicht genug davon, blieben mir auch weitere Missbräuche nicht erspart. Die Fragen

nach meiner Herkunft blieben konsequent ohne Antworten.

Die Schule war eine grosse Herausforderung für mich, da ich gehänselt und ausgelacht wurde. Fahr-

radfahren konnte ich erst mit 13 Jahren. Nach der Schule gelang es mir, eine zweijährige Anlehre

zum Fahrzeugwart abzuschliessen. Mit 21 Jahren folgte ein erster Klinikaufenthalt, ich war gerade

dabei, meinen Führerschein zu machen. Damals bekam ich die Diagnose Schizophrenie mit para-

noiden Wahnvorstellungen. Ich hatte mir angewöhnt, dass niemand hinter mir lief, damit ich mich

nicht beobachtet fühle. Die Angst vor Kritik sass tief. Schutz und Sicherheit sind Fremdwörter,

wenn ich an meine Jugend denke. Mit diesen Lücken und Brüchen trat ich im Dialogos ein. Ich

hatte mehrere Monate mit mir gerungen und wollte in eine familiäre Institution wechseln. Auch

wenn 15 Leute in Stettfurt leben, so ist doch das Team persönlich engagiert und mein Anliegen,

meinen Herkunftsfragen nachzugehen, wurde von der Leitung ernst genommen. Ich habe die Zu-

sage, dass mir kein Schritt auf dieser Suche alleine zugemutet wird. Auch wenn ich darauf auf-

Page 16: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

merksam gemacht werde, dass dies ein weiter, steiniger Weg sein kann, bin ich fest entschlossen,

mehr über meine Vergangenheit zu erfahren. Denn, was auch geschah, ich möchte verstehen können

und mich mit meiner Lebensgeschichte versöhnen. Meine gesetzliche Vertretung unterstützt mein

Anliegen und hat mir als Auftakt eine Urkunde meines Urgrossvaters, mit Namen väterlicherseits

zugestellt. Ich lerne nun, welche Bedeutung Verwandtschaftsbezeichnungen wie Tante oder Cousin

haben. Mein umfangreiches Kinderdossier wurde in einem Stadtarchiv gefunden und die Aktenein-

sicht bringt viele neue Erkenntnisse. Darunter befanden sich zwei Fotos aus meiner Kindheit, die

ich behalten durfte. Es sind die einzigen Bilder aus meiner Vergangenheit.

Meine Mutter war deutsche Staatsangehörige und aus den Akten geht hervor, dass sie acht Jahre

vor meiner Geburt einen Sohn zur Adoption frei gab. Sie starb nicht bei meiner Geburt, sondern an

meinem 4.Geburtstag. Ich erfuhr, dass sie einst am gleichen Ort wie ich gearbeitet hatte. Meine

Eltern haben zwei Jahre vor meiner Geburt geheiratet und haben sich auf mich gefreut. Die deutsche

Botschaft klärt nun ab, ob meine Grosseltern noch leben und ob meine Mutter Geschwister hat.

Über Adoptionsfachstellen werde ich meinen Halbbruder suchen.

Mein Vater wurde vor seinem Drogenkonsum als rechtschaffene und fleissige Person gerühmt. Er

war Kaminfeger. Er liess sich von einem Hausarzt über Jahre behandeln und versuchte von den

Drogen wegzukommen. Er machte eine lange Therapie in Littenheid, die er ohne meine Mutter an-

trat. Wenige Tage nach Klinikaustritt starb er an einer Überdosis Heroin. Über die Verwandtschaft

meines Vaters habe ich schon vieles erfahren. Zwei Grosstanten können Fragen beantworten. Beide

sind älter als 80 Jahre. Die eine Grosstante war die Patentante meines Vaters und hatte ihn im

Entzug und in den damaligen Wohnungen mehrmals besucht. Bevor ich sie besuche, möchte ich

ihre Stimme am Telefon hören, damit ich mich innerlich vorbereiten kann. Ich hoffe, dass ich eines

Tages ein Bild von meinen Eltern sehen kann.

Auch wenn vieles offen bleiben wird, so bin ich

doch dankbar, dass ich Zeit und Kraft für diese

Nachforschungen aufwenden darf. Antworten

sind meine Perspektive. Ich gebe mir Zeit für

mein «Drehbuch» und habe die betreute Wohn-

form akzeptiert. Noch ist es für mich eine Illu-

sion, wieder alleine in einer Wohnung klar zu

kommen. Ich brauche ein soziales Umfeld und

Freundschaften und ein bisschen Geborgenheit,

damit die Wunden meiner Seele heilen können.»

16

Page 17: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

Durch die Augen einer Kunsthandwerkerin

Maria ist Töpferin. Sie modelliert Engel, lässt Klangschalen entstehen und veredelt Kerzenständer

mit Gold. Ihre Keramik hat eine schlichte, elegante Ausstrahlung.

Eines Tages zeigte sie mir Fotografien und ich durfte einige Naturbilder für den Jahresbericht aus-

wählen.

17

Page 18: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

Peter – 20 Jahre betäubt – Ausstieg als Illusion?

Peter lebt seit knapp zwei Jahren im Dialogos, er zog im vergangenen Herbst in eine Stadtwohnung.

Dies erlebt er einerseits wohltuend, da er nicht ständig Leute um sich habe und anderseits müsse

er mit sich selbst und der grossen Freiheit auskommen. Da er seine Gefühle viele Jahre mit Drogen

zugedeckt hatte, erinnerte er sich zuerst kaum

an die Jugendzeit.

«Nach der Scheidung meiner Eltern gab es eine

kurze Zeit in meinem Leben mit guten Erinne-

rungen. Dies verdanke ich meinem damaligen

Stiefvater, der mir zeigte, dass ich wichtig bin

und mir sogar Geschenke machte. Dieser Ab-

schnitt war kurz, die meiste Zeit wurde ich hin-

und hergeschoben. Während der Ausbildung zum

Betriebsassistenten bei der SBB fing ich an, mich

zu betäuben und kam in falsche Kreise. Ich konnte die Lehre trotz zunehmendem Doppelleben be-

enden und in der Arbeitswelt viele Jahre bestehen. Eineinhalb Jahre nach meinem ersten Aus-

stiegsversuch wurde ich rückfällig. Auch wenn ich sechsmal einen Drogenentzug gemacht habe, so

fehlte mir jedes Mal die Perspektive für eine Anschlusstherapie. Ich war orientierungslos. Als ich

2006, mit 33 Jahren, durch einen tragischen Umstand mein Bein verlor, war dies ein guter Grund,

mich gänzlich aufzugeben. Ich konnte mit diesem Verlust unmöglich einen Umgang finden. Nach-

dem ich 2009 in der Obdachlosenunterkunft lebte und alles, auch meine Arbeitsstelle verloren

hatte, hatte ich die Gasse endgültig satt. Ich hatte genug von Polizei, von Haft und Not. Das Ziel

war klar – noch einen Anlauf. Ich dachte, dass ich das schaffe. Doch ich gebe zu, dass es eine

grosse Illusion war, dass ich meine Ziele schnell erreichen würde. Es ist schwer zu akzeptieren,

dass es nicht so läuft, wie ich anfangs dachte. Mein Freiheitsdrang ist gross, dennoch bin ich auf

Unterstützung durch Gespräche, Psychotherapie und Vereinbarungen mit Kontrollen angewiesen.

Die Zusammenarbeit mit Behörden gehört zum Betreuungsangebot und beansprucht in meinem Fall

viel Zeit. Doch am meisten hat sich gelohnt, dass ich wieder denken lerne und mit klaren Augen

sehe. Die tägliche Arbeit gibt mir Kraft. Ich weiss wieder, was ich mit mir anfangen soll und gehe

regelmässig schwimmen. Seit einiger Zeit besuche ich Gottesdienste, die mir helfen, mich selbst

nicht aufzugeben. So erhalte ich eine neue Sichtweise und kann mich wieder freuen.»

18

Page 19: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

19

Page 20: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

Neues Erscheinungsbild sozialpsychiatrische Angebote

Positionierung – Wirksame Vernetzung im Kanton Thurgau Spezialisierung, Differenzierung, Professionalisierung und die Frage nach der Koordination der An-

gebote im Gesundheits- und Sozialwesen stellen alle Akteure vor grosse Herausforderungen. Im

Jahr 2011 konnten wir weitere Meilensteine für die Vervollständigung unserer Angebotspalette er-

reichen. Schon seit 2007 bieten wir die Nachsorge der Klientinnen und Klienten im Heim über die

sozialpsychiatrische Dialogos-Spitex als Perspektive an. Ab 01.01.2012 bieten wir diese Leistung

auch für Menschen aus der Region an.

Unser gesamtes Leistungsangebot ist als Baukastensystem zu verstehen und in den Vorstellungs-

gesprächen wird der genaue Betreuungsbedarf erhoben. Diese Gespräche sind Schlüsselsituationen,

um das geeignete und notwendige Angebot festzulegen. Wir tun dies zusammen mit den betroffenen

Menschen, die auf Leistungen angewiesen sind. Auch Angehörige sind zentral und tragen aus ihrer

Sicht dazu bei, dass ein passendes «Leistungs-Portfolio aus dem Gesundheits-Sozialwesen» zusam-

mengestellt werden kann.

Wesentliche bisher erreichte Ziele für die Dialogos-Spitex sind die Mitgliedschaft im kantonalen

Spitexverband, die Anschaffung der Spitex-Standartsoftware RaiHC für die Bedarfsabklärung und

die Anstellung einer geeigneten Spitex-Mitarbeiterin. Dabei war es uns ein besonderes Anliegen,

die öffentlichen, etablierten Angebote der bestehenden Spitexorganisationen im Kanton Thurgau

zu ergänzen und im Dialog eine wirksame Zusammenarbeit zu erreichen. Einige Leistungsvereinba-

rungen konnten mit der öffentlichen Spitex abgeschlossen werden und wir freuen uns über die er-

sten positiven Erfahrungen.

Dialogos – Verbindung der BereicheAuch nach 9 Jahren in der Co-Gesamtleitung empfinde ich unsere Zusammenarbeit als kreativ, le-

bendig und gegenseitig ergänzend. Die Eigenständigkeit der Bereiche wächst, die Verbindung bleibt.

Diese Haltung kann sich im Team nur wiederspiegeln, wenn sie konsequent vorgelebt wird. Beson-

ders freut uns, dass wir als kleine Institution in der Personalauswahl keinen Nachteil erleben und

für neue Mitarbeitende attraktiv sind. Die tollen, treuen Mitarbeitenden sind ein riesiges Privileg

und machen einen grossen Teil unserer Perspektive aus. Wir teilen in den Bereichen die Haltung,

dass ein Wagnis im Sinne der individuellen Betreuung, den Reglementierungen immer wieder vor-

gezogen wird. Dabei segeln wir manchmal hart an der Grenze und Stärken können bekanntlich zu

Schwächen werden. Und doch lieben wir den Wind und setzen das Segel gemeinsam.

20

5. Ausblick – persönliche Gedanken und Meilensteine

Page 21: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

Persönlich - Aus der Perspektive der KlientInnen handelnImmer wieder hat sich gezeigt, dass es eine Ausnahme oder Illusion ist, eine Idee planmässig um-

zusetzen. Während eines Prozesses bleibe ich offen, um notwendige Weichenstellungen zu erkennen

bei gleichzeitigem Bewahren der Ausrichtung. Ein absolutes Highlight im 2011 war für mich die

offene Türe, die wir erlebten, als wir eine weitere Wohnung im unmittelbar gegenüberliegenden

Haus in Stettfurt mieten durften. Diese Wohnung wird gemeinsam mit zwei Klientinnen genutzt

und ein Raum ist als Büro für die Dialogos-Spitex eingerichtet. Als persönlichen Wunsch kann ich

schreiben, dass ich immer wieder in der Praxis den direkten Bezug zu den Klientinnen und Klienten

erleben möchte. Dadurch kann ich meine Handlungen aus der Perspektive der KlientInnen umsetzen.

Ich bin gerne «mittendrin, statt bloss dabei».

Daniel Neukomm, Co-Gesamtleiter

Unsere Organisation im Sozial- und Gesundheitsbereich

Wer sozial ist, bleibt gesund?

Spass beiseite, die Regulierungsdichte über Gesetze, Verordnungen und Richtlinien ist in jedem

Bereich für sich gesehen mehr als genug. Noch haben wir keine Software, die sowohl der Heim- als

auch der Spitex-Arbeit gerecht wird und haben doppelte Kosten in der Anschaffung und teilweise

auch in der Schulung. Während im Heimwesen oft Sozialpädagogen arbeiten, hat Dialogos vorwie-

gend Psychiatriepflegefachleute. Dieser Umstand hat schon früh dazu geführt, dass die Vernetzung

mit psychi atrischen Kliniken fruchtete.

Haben sich die Berufe im Sozialbereich vielerorts emanzipiert, so ist im Gesundheitsbereich die

hierarchische Ebene zwischen Ärzten und Pflegefachleuten, welche Klinik- und Spitalstrukturen

prägen, an der Tagesordnung.

Sind die Grenzen im Heim erreicht, ist offen, ob die gleiche Person im Spitex betreut werden kann.

Eine spannende Aussicht, wenn es um unfreiwillige Austritte geht. Eine Beziehung aufzubauen ist

das eine, eine Beziehung aufzulösen das andere. Manchmal spricht einiges dafür, dass eine voll-

ständige Ablösung von der Institution besprochen wird, während in anderen Fällen eine Nachbe-

21

Page 22: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

treuung gewünscht ist, die für alle Beteiligten Sinn ergibt. So kann in allen Bereichen einerseits

unabhängig und andererseits fallbezogen vernetzt gearbeitet werden.

Beleuchte ich die betriebswirtschaftliche Sichtweise über den Zeitrahmen eines Monats, so ist die

Heimrechnung ums circa Zehnfache höher als die durchschnittliche Spitex-Betreuung. Während im

Sozialbereich (Heim) die Einnahmequellen AHV/ IV und sonstige öffentliche Gelder sind, wird im

Gesundheitsbereich (Spitex) über die Krankenkassen abgerechnet. Dieses Thema sollte kein Tabu

sein. Natürlich gibt es Menschen, die für lange Zeit auf eine umfassende Betreuung im Heim an-

gewiesen sind. Für andere bietet die Ablösung vom Heim eine reale Perspektive. Mit dem Risiko,

dass die Auslastung im Heim mit langfristiger Sichtweise verändert, oder gar reduziert wird, bauen

wir unsere eigene Konkurrenz im Haus weiter aus. Somit sind wir schon intern gefordert, zu be-

gründen, welche Behandlung noch notwendig ist und wo auch weniger Kosten verursacht werden

könnten. Wir werden noch oft gezwungen sein, die Perspektiven immer wieder zu wechseln und

daraus für das Umfeld und den Betrieb zu lernen.

Maya Da Pozzo

22

Page 23: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

23

6. Finanzen

Page 24: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

24

Bilanz 31.12.2011 31.12.2010

Aktiven Fr. Fr.

Flüssige Mittel 134 954.09 85 092.02

Forderungen aus Leistungen 184 906.50 190 074.55

Übrige Forderungen 162.00 0.00

Transitorische Aktiven 102 753.77 135 612.20

Umlaufvermögen 422 776.36 410 778.77

Mobilien und Einrichtungen 95 643.00 116 320.00

Bauten 52 974.50 0.00

EDV 5 634.00 0.00

Kaution 23 460.00 16 045.00

Anlagevermögen 177 711.50 132 365.00

600 487.86 543 143.77

Passiven Fr. Fr.

Kreditoren 52 056.70 44 027.85

Transitorische Passiven 0.00 2 791.20

Fremdkapital 52 056.70 46 819.05

Kontokorrent Stiftung 548 431.16 496 324.72

Eigenkapital 548 431.16 496 324.72

600 487.86 543 143.77

Page 25: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

25

Erfolgsrechnung 2011 2010

Ertrag Fr. Fr.Kostgelder / Taxen 1 357 501.20 1 063 130.05

Sonstiger Ertrag 18 576.00 27 598.55

Zinsen 128.05 134.98

Beiträge IVSE/ IFEG 191 781.35 192 045.10

Spenden 1 350.00 2 430.00

1 569 336.60 1 285 338.68

Aufwand Fr. Fr.Personal - 1 045 788.80 - 829 067.90

Honorare - 45 063.95 - 46 150.40

Medizinischer Bedarf, Lebensmittel, Sachaufwand

Beschäftigung, Haushaltsaufwand - 133 848.35 - 88 177.20

Unterhalt, Reparaturen - 76 832.35 - 86 812.75

Energie, Wasser - 31 254.45 - 13 024.25

Miete - 109 691.60 - 126 337.50

Verwaltung - 60 583.02 - 51 966.45

Übriger Sachaufwand - 30 068.14 -43 369.53

Abschreibungen - 36 205.00 - 29 079.00

Gewinn / Verlust zu Lasten Stiftung 0.79 -28 646.30

Anhang zur Jahresrechnung 2011Kontokorrent Stiftung Fr.

Saldo 1.1.2011 496 324.72

Einlage bar 95 000.00

Barentnahmen Dialogos-Spitex - 42 894.35

Gewinn 2011 0.79

Saldo 31.12.2011 548 431.16

Page 26: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

Dialogos-Spitex

Die sozialpsychiatrische Dialogos-Spitex hat im Jahr 2010 fast ausschliesslich zur Gewährleistung

der Nachbetreuung in der eigenen Wohnung Leistungen erbracht. Die Nachfrage nach externen Lei-

stungen blieb nach wie vor Bestehen. Insbesondere die Bedarfsklärung für psychiatrische Spitex-

leistungen für öffentliche Spitexorganisationen wurde angefragt. Auf Grund der Neuorganisation

im Heimbereich waren die verfügbaren Ressourcen für externe Psychiatrie- Spitexleistungen sehr

begrenzt. Dieser Engpass wird voraussichtlich bis zur Mitte des kommenden Jahres andauern. An-

schliessend ist die Aushandlung der pendenten Leistungsvereinbarungen mit den öffentlichen Spit-

exorganisationen geplant.

Erfreulich war die Anfrage des Spitexverbandes Thurgau, welcher uns für ihr Fortbildungsangebot

verpflichtet hat. Die Fortbildung war auf die Haushilfemitarbeiterinnen ausgerichtet und sollte

Grundsätze im Umgang mit psychisch beeinträchtigten KlientInnen vermitteln.

Für uns eine Chance und ein Beitrag zur Entstigmatisierung der Psychiatriebetroffenen. Wir waren

sehr erfreut, dass die beiden Durchführungsdaten in kurzer Zeit ausgebucht waren. Der Spitexver-

band hätte im laufenden Jahr gerne weitere Durchführungsdaten organisiert, was wir zu unserem

Bedauern aus Kapazitätsgründen, nicht erfüllen konnten. Schliesslich wurden wir zusätzlich von

zwei öffentlichen Spitexorganisationen im Thurgau und im Kanton St. Gallen für ein internes Fort-

bildungsangebot angefragt.

Insgesamt durften wir 60 TeilnehmerInnen in den ausgebuchten Fortbildungen begrüssen. Die The-

menvielfalt war breit gestreut und auch diplomierte Pflegefachpersonen mischten sich unter die

HaushelferInnen. Beeindruckt hat mich die ausserordentlich tragfähige Beziehungskompetenz im

jeweiligen Arbeitsalltag der teilnehmenden Spitexmitarbeitenden. Das hohe Dienstleistungsver-

ständnis in den jeweiligen Einsätzen vor Ort bei den KlientInnen in der eigenen Wohnung ist stark

ausgeprägt und konstant erkennbar.

Schwierig erscheint mir, dass die Einsätze in komplexen Situationen oft alleine geleistet werden,

weil dies in der Spitex so üblich ist. Es fehlen Zeiten für Teambesprechungen welche entlastend

auf die einzelnen Arbeitseinsätze wirken können.

26

Statistik

Jahr 2008 2009 2010 2011

Eintritte 8 14 13 15

Austritte 6 11 13 10

Vorstellungsgespräche 23 35 40 36

Belegungstage budgetiert 5458 6324 7267 8794

Belegungstage effektiv 5465 6405 7149 7904

Davon externe Tage, Ferien, Spital, Klinik 364 543 752 754

Auslastung 100.1 % 101.3 % 98.4 % 89.9 %

Belegungstage Männer 56.0 % 49.8 % 63.7 % 55.9 %

Belegungstage Frauen 44.0 % 50.2 % 36.3 % 44.1 %

Belegungstage Wohnsitz Thurgau 50.0 % 32.8 % 26.4 % 38.8 %

Belegungstage andere Kantone 50.0 % 67.2 % 73.6 % 61.2 %

Besetzte Plätze effektiv 15.0 17.3 19.6 21.6

Spitexzahlen

Aufwand Fr. 32 707.25

Ertrag Fr. 6 974.80

Betriebsergebnis zu Lasten Stiftung Fr. 25 732.45

Anzahl KlientInnen 5

Anzahl verrechnete Stunden nach KLV 50.25

Page 27: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

27

12

14

16

10

8

6

4

2

0

Vorge

hen b

ei de

r Auf

nahm

e.

Ange

botss

pekt

rum fü

r die

Kien

tInne

n.

Wirksa

mkeit

der B

etreu

ungs

ange

bote.

Einbe

zug d

er Kl

ientIn

nen.

Erreic

hbark

eit.

allge

mein m

it de

r Zus

ammen

arbeit

.

Zusa

mmenarb

eit m

it de

r Bez

ugpe

rson.

Zusa

mmenarb

eit m

it de

r Leit

ung/

Verw

altun

g.

Info

rmati

onsp

raxis

(Telef

onate

, Beri

chte

).

Inha

lte de

r Stan

dortb

estim

mung.

Vorge

hen b

eim A

ustri

tt.

Werte &

Halt

ung w

erden

klar

kommun

iziert

.

Förde

rung

entsp

richt

Ihren

Erwart

unge

n.

Kompe

tenz

der M

itarb

eiten

den d

es D

ialog

os.

Freun

dlich

keit

der M

itarb

eiten

den d

es D

ialog

os.

sehr zufriedenzufriedenmittelmässignicht zufrieden

Zufriedenheitsumfrage Zuweisende

Page 28: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

28

12

10

8

6

4

2

0

Mein Zi

mmer ist

schö

n.

Die a

ndere

n Räu

me gefa

llen m

ir.

Die W

ohnu

ngge

meinsch

aft is

t sau

ber.

Mit de

m Esse

n bin

ich zu

fried

en.

Ich fü

hle m

ich vo

n der

Bezu

gspe

rson e

rnst

geno

mmen.

Meine B

ezug

spers

on ha

t gen

ügen

d Zeit

für m

ich.

Ich er

halte

, Unt

erstü

tzung

, wen

n ich

dies

e einf

odere

.

Ich fü

hle m

ich vo

m Bet

reuun

gste

am er

nst g

enom

men.

Meine Z

iele w

erden

im D

ialog

os ve

rfolgt

.

Ich er

halte

genü

gend

Anle

itung

zur Z

ielerr

eichu

ng.

Ich ka

nn hi

nter

dem ge

samte

n Bet

reuun

gsko

nzep

t ste

hen.

Im D

ialog

os lr

ne ic

h mit

ande

ren M

ensch

en um

zuge

hen.

Mit de

n bet

reute

n Frei

zeita

ktivi

täten

bin i

ch zu

fried

en.

Ich bi

n mit

dem M

itspr

ache

recht

zufri

eden

.

Dialo

gos e

rmög

licht

mir,

in Zu

kunf

t wen

iger b

etreu

t zu l

eben

.

sehr zufriedenzufriedenmittelmässignicht zufrieden

Zufriedenheitsumfrage KlientInnen

Page 29: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

29

7. Organisation

Maya Da Pozzo Daniel Neukomm Gesamtleitung Gesamtleitung

Ingrid von Känel Sonja Humbel Buchhaltung Sekretariat

Wohnheim Stadtwohnungen Beschäftigung

Andrea Zlatkovic Bea Berger Eveline Zihlmann Küche

Mario Tonina Michaela Fäh Roberto Venezia Hauswart

Christoph Grossglauser Monika Graf Trudy Haag Hauswirtschaft

Renate Kiener Vera Rechsteiner Jacqueline Venezia Spitex

Page 30: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

30

Wohnheim

TrägerschaftBachmann'sche Stiftung

Richterhaus Küche Sozialpsych.Spitex extern

StadtwohnungenAWG

BetriebskommissionCo-GesamtleitungEntwicklungKonzeptevaluation

10 Plätze1-Krisenplatz

Stettfurt

Dorfstrasse 1+3 EinzelwohnungenEWG

Externe Beschäftigung

HauswirtschaftReinigung, Park

Sozialpsych.Spitex

Nachbetreuung2 Wohnungen mit 4- und 2-Plätzen

4 PlätzeFrauenfeld

(weitere n. Bedarf)

Nach BedarfKooperationen in

FrauenfeldPflegefachpers. HF

8 PlätzeRichterhaus

Stettfurt

Sozialpsych.Pflegekonsilium

Fortbildung

Koordinations- und Behandlungsevaluationsstelle

Qualitätssicherung

Pflegefachpers. HFöffentliche SpitexBehörden, usw.

3 Wohnungenà 3 PlätzeFrauenfeld

(weitere n. Bedarf)

2 PlätzeRichterhaus

Stettfurt

Pflegefachpers. HFöffentliche

Organisationen(Realisierungsphase)

Betreuung & Pflege

BerufsbildungWeiterbildungFachärztliche Konsilien

Verwaltung & Logistik

FinanzenPersonalTechnik, UnterhaltVerpflegungHauswirtschaft

Stadtwohnungen Beschäftigung Sozialpsych.Spitex

Organisationsmatrix

Page 31: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

31

Page 32: Perspektive oder Illusion? · 5 2. Dialogos Gesamtleitung . tung, dass Verantwortungsübernahme einen dauerhaften, charakterlichen Reifungsprozess im Dienst der Aufgabe voraussetzt.

32

Adresse

DialogosSozialpsychiatrische WohngemeinschaftHauptstrasse 269507 Stettfurt TGTelefon 052 376 12 90Telefax 052 376 23 21Email [email protected] www.dialogos.ch

Spenden-Konto

CH06 8141 6000 0041 1886 8Raiffeisenbank Wängi-MatzingenBachmann'sche StiftungHauptstrasse 269507 Stettfurt