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Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL) für das Naturschutzgroßprojekt „Das Schwäbische Donautal – Auwald- verbund von nationaler Bedeutung“ - Zusammenfassung - Stand: 30. April 2012

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Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL)

für das Naturschutzgroßprojekt

„Das Schwäbische Donautal – Auwald-verbund von nationaler Bedeutung“

- Zusammenfassung -

Stand: 30. April 2012

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Pflege- und Entwicklungsplan Naturschutzgroßprojekt „Das Schwäbische Donautal – Auwaldverbund von nationaler Bedeutung“

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Impressum

Projektförderung:

Auftraggeber: Donautal-Aktiv e. V. Große Allee 28 89407 Dillingen Tel. +49 9071 705827-6 [email protected] Auftragnehmer: Kling Consult Planungs- und Ingenieurgesellschaft für Bauwesen mbH Burgauer Straße 30 86381 Krumbach Tel. +49 8282 994-0 Fax +49 8282 994-409 [email protected] Bearbeitung: Dipl.-Geogr. Dr. Elke Hase (interne Projektleitung, Landschaftsökologie, Flora) Dipl.-Ing. (FH) Martin Böhm (stv. interne Projektleitung, GIS-Administration, Landschaftsökologie) Dipl.-Biol. Ute Paulus (Landschaftsökologie, Flora) Dipl.-Ing. (FH) Matthias Goetz (Landschaftsplanung) Dipl.-Ing. Christoph Stöberl (Sozioökonomie) Dipl.-Ing. Bärbel Meyer (Hydrologie/Wasserbau) Dipl.-Ing. (FH), M. Eng. Bernhard Betzl (Hydrologie/Wasserbau) Dipl.-Geol. Kai Saloustros (Hydrogeologie, Grundwasser) Dipl.-Geol. Jan-Peter Burghard (Hydrogeologie, Grundwasser)

in Kooperation mit ARGE Schwäbisches Donaumoos e. V. Radstraße 7a 89340 Leipheim/Riedheim Tel. +49 8221 7442 [email protected]

Externe Mitarbeiter: Zoologie: Dipl.-Biol. Maximilian Jakobus, Büro Jakobus (Koordination Zoologie, Brutvögel, Libellen, Amphi-bien, Biber) Dipl.-Biol. Kilian Weixler (Brutvögel, Libellen, Amphibien, Biber) Dipl.-Biol. Arnold Sombrutzki (Brutvögel) Dipl.-Biol. Ingmar Harry (Laufkäfer) Dipl.-Biol. Christian Strätz (Mollusken) Hydrologie: Dipl.-Ing. Andrea Jobst, Obermeyer Planen und Beraten GmbH, Neu-Ulm (Hydrologie) Forstsachverständige: Dipl.-Forstwirt Michael Schraudy (Forstsachverständiger, Biotoptypenerhebung Auwald) Dipl.-Forstwirt Joachim Peitzsch (Forstsachverständiger, Biotoptypenerhebung Auwald) Beauftragung: Juni 2010 Datenerhebung: 2010/2011 Zwischenbericht: November 2010 Text- und Kartenerstellung: 2011/2012 Schlussbericht: April 2012

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Inhaltsverzeichnis

1 Anlass, Ziel und Ablauf der Planung 4

2 Lage des Kerngebietes und aktueller Schutzstatus 7

3 Nutzungsgeschichte, Beeinträchtigungen und Gefährdungen 8

4 Bedeutung/Bewertung des Auwaldverbundes im Kerngebiet 12

5 Leitbild und Zielkonzeption 16

6 Maßnahmenübersicht 21

7 Maßnahmenwirkung 31

8 Prioritätensetzung und Kostenrahmen 36

9 Ausblick 41

10 Abkürzungs-, Anlagen- und Kartenverzeichnisse Schlussbericht 45

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1 Anlass, Ziel und Ablauf der Planung

Tab. 1 Projektsteckbrief

Trägerschaft: Donautal-Aktiv e. V. in Kooperation mit ARGE Donaumoos e. V., Pro-jektleiter: Martin Königsdorfer, Giorgio Demartin

Projektdauer: Phase I (PEPL): Vertrag PEPL Juni 2010/Abgabe April 2012, Phase II (Umsetzung): bis 2020

Finanzierung: Projektiertes Gesamtvolumen Naturschutzgroßprojekt: ca. 10 Mio. €. Förderquote: 75 % Bund, 15 % Land, 10 % Eigenanteil aus der Region. Gesamtvolumen Regionalentwicklung (Laufzeit 2009 bis 2014): ca. 1,5 Mio. €

Projektpartner für Umsetzung:

BEW, WWA, BaySF/Forstämter, LRA, RvS, 23 Kommunen und viele weitere Akteure

Bearbeiterteam PEPL: Kling Consult: Dr. Elke Hase (interne Projektleitung, Landschaftsöko-logie, Flora), Martin Böhm (stv. interne Projektleitung, GIS-Administration, Landschaftsökologie), Ute Paulus (Landschaftsökologie, Flora), Matthias Goetz (Landschaftsplanung), Christoph Stöberl (Sozio-ökonomie), Bärbel Meyer (Hydrologie/Wasserbau), Bernhard Betzl (Hydrologie/Wasserbau), Kai Saloustros (Hydrogeologie, Grundwasser), Jan-Peter Burghard (Hydrogeologie, Grundwasser)

Externe Mitarbeiter: Zoologie: Maximilian Jakobus, Büro Jakobus (Koordination Zoologie, Brutvögel, Libellen, Amphibien, Biber), Kilian Weixler (Brutvögel, Libellen, Amphi-bien, Biber), Arnold Sombrutzki (Brutvögel), Ingmar Harry (Laufkäfer), Christian Strätz (Mollusken)

Hydrologie: Andrea Jobst, Obermeyer Planen und Beraten GmbH, Neu-Ulm (Hydro-logie)

Forstsachverständige: Michael Schraudy (Forstsachverständiger, Biotoptypenerhebung Au-wald), Joachim Peitzsch (Forstsachverständiger, Biotoptypenerhebung Auwald)

Größe/Lage des Kern-gebietes:

ca. 126 km² (12.576 ha) Auenfläche/87 km entlang der Donau in Bay-ern, Regierungsbezirk Schwaben mit den Landkreisen Neu-Ulm, Günz-burg, Dillingen, Donau-Ries und 23 Kommunen

Ziel/Leitbild/Aufgaben-stellung:

Erhalt und Verbesserung der Donauauen mit ihren großflächigen Au-wäldern/Auwaldkomplexen, vorrangig durch hydrologische Maßnahmen als Basis für floristische und faunistische Lebensraumverbesserungen Leitbild: Naturnaher Auwaldkomplex als international bedeutsame Ver-bundachse

Bedeutung der Donau-auen:

Sowohl in Ausprägung als auch in ihrer Größe (nach den Auwäldern am Oberrhein, Oder und Elbe) die größten zusammenhängenden Auwald-bestände in Deutschland (mit fast 50 km weitgehend durchgängigem Auwaldbestand zwischen Ulm und Höchstädt). Vorkommen von mind. 693 Arten der Roten Liste, davon 255 Arten RL 1, 2 oder R (vom Aus-sterben bedroht/stark gefährdet/extrem selten)! Beispiele: Halsband-schnäpper, Purpurreiher, Fischadler, Rohr- und Zwergdommel, Eisvogel uvm.

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Beeinträchtigungen/ Konflikte:

Donaukorrekturen ab 1806 - 1867 (Ausbau Ulm-Donauwörth) Laufverkürzung um 27 km zwischen Iller- und Lechmündung

(EDER, R., MAYER, A., 1983) Eintiefung Flussbett um mehrere Meter GW-Absenkung um bis zu 3 m

Dammbauten beidseits der Donau ab 1890 + Regulierung der größe-ren Bäche und Flüsse zur Donau

Staustufenbau zwischen 1961 und 1984 (10 Stück im Kerngebiet) zur Verhinderung weiterer Eintiefung + Stromgewinnung kein weiteres Absinken des GW, aber auch keine auetypische

Wasserdynamik mehr (mit GW-Schwankungsbereich von 2,5 - 3,5 m, häufigen Überflutungen etc.). Überflutung der Aue statis-tisch im Ø alle 10 Jahre! Übergang zu gereiften, terrestrischen Böden vollzieht sich bereits langsam.

keine auetypische Wasserdynamik Biotop- u. Strukturtypenspektrum reduziert auf „Altstrukturen“,

z. B. Altarme abgeschnitten Altwasser und Totarme altern durch Sukzession/Verlandung/Trockenfallen/Verfüllung inkl. Ver-lust der typischen Flora/Fauna

(fast) keine rezente Hartholzaue mehr wegen fehlender Wasser- (Hoch- und GW-) Dynamik

nur noch 0,4 % Weichholzaue am Auwaldanteil im Kerngebiet (Reste an Donau- oder Altarm-Ufer)

Entwicklungstendenz zu „Landwäldern“ mit eschen- u. bergahorn-reichen Edellaubholzbeständen (EDER, R., MAYER, A., 1983/WALENTOWSKI, 2001) entspricht festgestelltem Biotoptypenspektrum des Waldes (mit ca. 62,5 % „fossiler Hartholzaue“)

Entwicklungspotenzial/ Maßnahmen

Großes Entwicklungspotenzial ist vorhanden: Auenrelief mit den zahl-reichen, teilweise trockengefallenen oder abgeschnittenen und verlan-denden Altwässern und Flutungsrinnen; die abiotische Standortvielfalt ist noch gegeben. Die Bodenentwicklung und die „Alterung“ von Altwäs-sern, die aufgrund der fehlenden Dynamik durch Hochwasserausspü-lung und Nährstoffeintrag zunehmend verlanden, als auch die langfristi-ge Vegetationsentwicklung können durch eine Redynamisierung des Wasserhaushalts in den Auen wiederbelebt, die Alterungs- und Reife-prozesse unterbrochen werden.

In Summe wurden 122 „Maßnahmen-Pakete“ sowie zahlreiche flächige Ziele zu 3 übergeordneten Maßnahmenfeldern erarbeitet: 1) zur Hydrologie der Aue, 2) zum Auwaldkomplex, 3) zum Auwaldumfeld.

Alle drei Maßnahmenfelder dienen dazu, dass Spektrum des Auwaldkomplexes mit seinen typischen Oberflächen- und Grundwas-serhaushaltscharakteristika und den davon abhängigen bzw. an sie angepassten Lebensraumtypen sowie die auentypischen (und daher seltenen) Strukturen soweit wie möglich neu zu schaffen, zu reaktivieren oder zu stabilisieren.

Dies sind in erster Linie die folgenden Lebensraum- und Biotoptypen:

Silberweiden-Weichholzaue (mit 90 bis 200 Tagen Überschwem-mungen, starken Wasserstandsschwankungen von 2,5 bis 3,5 m). Zielbiotoptyp für die Uferrenaturierungen und Altarmanbindun-gen/Redynamisierungen sowie ökologische Auwaldflutungen

Eichen-Ulmen-Hartholzauwald (mit 5 bis 90 Tagen pro Jahr Über-schwemmungsdynamik oder Überstauung durch Druckwasser und

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ebenfalls noch starken Grundwasserschwankungen zwischen 2,5 bis 3,5 m. Zielbiotoptyp für die ökologische Auwaldflutung und Alt-armanbindungen

Altwasser und Tümpel bis hin zu ephemeren Kleingewässern: mit permanent, stehenden, periodisch durchströmten oder wech-selnden Wasserständen und typischer Verlandungsvegetation. Ziel-biotop- und Strukturtyp für die Altarmanbindungen/Redynami-sierungen aber auch ökologische Auwaldflutungen

Flutrinnen und Uferzonen dynamischer Fließgewässer: mit peri-odischer Überflutung/Durchströmung, zeitweise trockenfallend und mit stark wechselnden Wasserständen und großer Wasserdynamik. Zielbiotop-/Strukturtyp für Uferdynamisierungen, Altarmanbin-dungen/Redynamisierungen und ökologische Flutungen

Der Planungsablauf ist in nachfolgender Abbildung kurz zusammengefasst. Ein detaillier-teres Ablaufschema befindet sich im Schlussbericht des PEPL.

Abb. 1 Kurzdarstellung Planungsablauf

Im Rahmen der Bestandserhebungen wurden 11 Grundlagenkarten zu den Themen „Geologie, potenzielle natürliche Vegetation, Boden, Standortkartierung, Nutzungen, Ei-gentumsverhältnisse, Überschwemmungsgebiet Donau, Grundwasserflurabstände und Grundwassermessstellen, Schutzgebiete und Schutzgebiets-Vorschläge, Flora/Fauna Be-standsübersicht, Flora/Fauna Kartierergebnisse mit Ziel- und wertgebenden Arten und Biotoptypen im Kerngebiet“ erstellt.

Abstimmung

Erfassungs-methodik/Datenauf-

bereitung

Maßnahmen/

konkrete Umsetzungs-

schritte

PrioritätenBeweis-

sicherung Umsetzung

Bedeut-

samkeiten

Gefährdung

von Biotop-

typen/Flora/

Fauna

Entwicklungs-

möglichkeiten

Sozioökonom.

Rahmen-

bedingungen

u.a. ‚iteratives Berechnen‘

• Ausleitungsmenge

• Dauer der Überflutung

• Ev. gezieltes Verändern

Wasserverteilung uvm.

biotisch

hydrologisch

-hydraulisch

forst-

ökologisch

• Flächennutzungen

• Pflegemaßnahmen

• M. zur Verbesserung ökologischer Standortbedingungen

• M. zur Änderung Biotopstruktur

• M. zur Förderung Zielarten Fauna/Flora

GÖG/

Projekt-antrag/

ASK

BK/uvm.

Konflikte/

Schutz-bedürftigkeit,-

würdigkeit

uvm.

•Hydrologie/

Wasserhaushalt•Hydrogeologie•Hydraulische

Berechnungen (2D)•Erhebungen zu

Flora/Fauna•Nutzungen

uvm.

Analyse

Bestand

Zustands-

erfassung

Bewertung,

‚Machbarkeit‘

Leitbild

Zielkonzeption

Einbettung

PEPL in Vorgaben: GÖG/ZE‘s/

ABSP/Projekt-antrag

uvm.

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2 Lage des Kerngebietes und aktueller Schutzstatus

Lage und naturräumliche Gliederung

Das Kerngebiet erstreckt sich 87 km entlang der Donau, zwischen der Mündung der Iller in die Donau im Westen bis kurz nach der Lechmündung, bei Marxheim im Osten. Der 87 km lange Donaulauf entspricht einem Anteil von gut 13 % des deutschen und gut 22 % des bayerischen Donauanteils.

Das Projektgebiet, welches auch den Projektteil „ländliche Entwicklung“ mit einschließt, ist 1.317 km² groß; das für den PEPL auftragsgemäß als Untersuchungsgebiet relevante Kerngebiet umfasst knapp 126 km² (12.576 ha) Auenfläche entlang der Donau (vgl. nachfolgende Abbildung).

Die überwiegend außerhalb des Kerngebietes liegenden, jedoch die Landschaft großräu-mig prägenden Naturraumgrenzen der Schwäbischen Alb (094 bis 098)/Fränkischen Alb (084) rahmen das Donauried (045) von Norden her, die Iller-Lech-Schotterplatten (046) von Süden her ein.

Administrative Gliederung: Das Kerngebiet liegt vollständig in Bayern, Regierungsbe-zirk Schwaben, mit den Landkreisen Neu-Ulm, Günzburg, Dillingen und Donau-Ries (von West nach Ost) und umfasst insgesamt 23 Kommunen (vgl. nachfolgende Abbildung).

Abb. 2 Übersichtskarte Projekt- und Kerngebiet, administrative Gliederung

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Aktueller Schutzstatus

Die aktuellen Schutzgebiete sind in einer Karte (siehe Kartenverzeichnis), zusammen mit Schutzgebiets-Vorschlägen aus ABSP, BK, FNP der Kommunen dargestellt.

In Summe stehen, unter Abzug von „doppelt geschützten“ Gebieten (wie z. B. NSG + NWR Jungholz und Neugeschüttwörth oder flächenhafte ND’s in NSG’s), ca. 955,6 ha = 7,6 % des Kerngebietes unter dem strengen Naturschutz eines Naturschutzgebietes, Landschaftsbestandteils, flächenhaften Naturdenkmals oder Naturwaldreservates). Unter Berücksichtigung der NATURA 2000-Flächen (FFH- und SPA-Gebiete, die den Auwaldbestand flächendeckend umfassen), mit knapp 9.400 ha im Kerngebiet, erhöht sich der Schutzgebietsanteil auf knapp 75 %.

Die Auwaldflächen sind darüber hinaus flächendeckend als Bannwald geschützt.

3 Nutzungsgeschichte, Beeinträchtigungen und Gefährdungen

Erste, aber noch räumlich begrenzte und reversible Eingriffe in die Auenlandschaft seit der Römerzeit (15 v. Chr. – erste Hälfte 5. Jh.). Erste Eingriffe in Waldflächenverteilung, Waldweidenutzung und erste Rodungen zu verzeichnen.

Im Frühmittelalter (erste Hälfte 5. Jh. – 10. Jh.): Viele Siedlungsgründungen vor allem entlang der Naturraumgrenzen (sichere Terrassenkanten). Zweite Rodungsphase durch Nutzung des Waldes zur Gewinnung von Brennholz im gesamten Mittelalter mit Nieder- und Mittelwaldbewirtschaftung.

Im Hoch- und Spätmittelalter (10. Jh. – 15. Jh.): Stadtgründungen und Gründung der Schwaigen (Vorstoß von Vieh- und Milchwirtschaftsbetrieben in die Grenzertragsbereiche der direkten Donauauen, am Ende auch Ackerbau). Große Teilgebiete der Auwälder wur-den je nach Wasserstand beweidet; auch Streunutzung oder die Nutzung als Grasliefe-rant (für Matratzen, Kissen, Schuhwerk etc.), welches bereits REBEL 1922 als „Todfeind der Auen“ bezeichnete (da vermutlich mit dem Absensen des Grases der gesamte Jung-wuchs geschnitten wurde), war in den Auwäldern entlang der Donau und z. B. im Lech-Donau-Winkel bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts von Bedeutung (vgl. HAF-NER, 2006).

Bis Ende des 18. Jh., trotz der Veränderungen an und im Auwald, noch weitgehend „un-berührte“ Donau-Flusslandschaft mit weitgehend natürlichen hydrologischen Verhältnis-sen (Donau als breit mäandrierender Fluss mit zahlreichen Haupt- und Seitenarmen, ohne festes Gewässerbett, häufigen und regelmäßigen Überschwemmungen sowie keine ra-sche Entwässerung der Talbereiche mit entsprechend hohem Grundwasserstand im ge-samten Talraum).

Jüngere Kulturlandschaftsgeschichte (ab 19. Jh.) mit Donauregulierungen als grundle-gende Veränderung des gesamten Kerngebietes: Ab dem frühen 19. Jh. durch die begin-nende Industrialisierung, mit erhöhtem Bedarf an Nutzholz, entstand die Mittelwaldbewirt-schaftung (bis in die 1940er Jahre). Ab Mitte des 19. Jh. wurde besonders der Bergahorn gefördert, „weil der dem Froste besser widersteht und vom Wilde weniger angenommen wird, auch weil sich aus Anlass der Donaukorrektion das Flussbett immer tiefer legt und die Bodenfeuchtigkeit in den anliegenden Auwaldflächen immer mehr abnimmt – was sich in dem häufigen Absterben älterer und jüngerer Eschen äußert“ (aus: Waldstandsrevision 1871, in: MARGRAF 2004, S. 337).

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Besondere Veränderungen an Wald und seiner Verteilung erfolgten durch die Flussregu-lierungen, „die im Untersuchungsgebiet mit Donaudurchstich zwischen Dillingen und Lauingen (sog. „Karolinenkanal“ 1806 bis 1819) begann und 1867 im wesentlichen abge-schlossen war. Die breitflächig mäandrierende Donau wurde dabei in einen Fluss mit ver-kürztem und festem Gewässerbett umgewandelt.“ (GÖG, Seite 16).

Nach der Donaukorrektur folgten ab den 90er Jahren des 19. Jh. zur Verbesserung des Hochwasserschutzes und zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Nutzung des Auen-bereiches Dammbauten beiderseits der Donau.

Die danach einsetzende typische „Nutzungsänderungs-Kaskade“ wird wiederum in Stich-punkten aufgeführt:

Verkürzung Donau-Laufstrecke um ca. 27 km durch die Donaukorrektur

Eintiefung des Flussbettes

sinkende Grundwasserstände im Nahbereich der Donau um bis zu 3 m

Basis für Meliorationen auch im Bereich der Niederterrassenflächen

Weiterer Ausbau der donaubegleitenden Dämme, so dass nur noch größere Hoch-wässer in die Aue ausufern können (bei Gundelfingen und Faimingen ab ca. 700 m³/s und bei Dillingen, Höchstädt und Schwenningen ab ca. 750 m³/s)

Entwässerung des Donauriedes: Aufgrund der eingetieften Donau konnten die Entwässerungsgräben wesentlich mehr Wasser abführen als vorher

Beginn der großen Trockenlegungen ab 1911

Absenkung des Grundwasserstandes, so dass auch eine ackerbauliche Nutzung größerer Riedflächen möglich wurde.

großflächiger Anbau nicht standortgerechter Baumarten, wie Fichten, Kiefern und Hybridpappeln

Verschwinden der Weichholzauwälder zu Gunsten der Hartholzauwälder

mit fortschreitender Bodenreifung, Umwandlung der Hartholzauwälder in buchen-reiche Landhochwälder (vgl. EDER/MAYER, 1983; WALENTOWSKI et al., 2001)

Staustufenbau: Ab 1961 entstanden in kurzer Folge die Staustufen Oberelchingen, Leipheim, Günzburg, Offingen, Gundelfingen und Faimingen; zwischen 1981 und 1984 dann die östlicher gelegenen Staustufen Dillingen, Höchstädt, Schwenningen und Donauwörth (GÖG, Seite 17).

Stabilisierung Mittelwasserverhältnisse

Verhinderung einer weiteren Eintiefung des Donau

Hochwasserschutz

Energiegewinnungen

hydrologische Abkoppelung der Donau von der Aue (weitgehend)

Beeinträchtigung der ökologischen Durchgängigkeit der Donau für Gewässerlebe-wesen

Siedlungsentwicklung: Ab ca. 1945 zunehmend größere Inanspruchnahme auch des Kerngebietes durch städtischen Siedlungsbau und Gewerbeflächenbau.

Änderung der Landnutzung: Ausweitung des Ackerlandes durch Reduzierung der Grünlandflächen bereits ab ca. 1850 festzustellen; großflächiger Grünlandumbruch

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jedoch erst in den letzten 30 Jahren mit einer deutlichen Steigerung seit aktiver För-derung durch die Energiewende mit Anbau von Energiemais und Nutzung in Biogas-anlagen/Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

systematische forstliche Nutzung: ab ca. 1900; zahlreiche Aufforstungen und Um-wandlung der überwiegend vorhandenen Nieder- und Mittelwälder in Hochwälder (damit einhergehend Rückgang von lichten Waldbeständen, Neubegründungen von Hochwäldern aus Edellaubhölzern, es wurden vor allem Esche, Ahorn, Eiche, Ulme und Pappel eingebracht (vgl. u. a. bei PLANUNGSBÜRO GÜNTER RIEGEL, 2001, S. 9; REBEL, 1922; HAFNER, 2006, MARGRAF, 2004). So schreibt beispielsweise RE-BEL, 1922: „von 1905 an beginnend sind in den Buschwald auf tiefgründigen frischen holzfreien Stellen Eschen, Schwarzpappeln und die damals dort neu eingeführte Ka-nadische Pappel eingepflanzt worden! (...) Durch diese „Veredelung“ hat sich bis zur Gegenwart, also im Laufe von nicht einmal 20 Jahren, der ganze Auwaldcharakter von Grund auf geändert.“ (REBEL, 1922, S. 10/11)

Kiesabbau: Ab ca. 1930 wurde der Kiesabbau großflächiger (Vergrößerung der Ab-baugeräte und gleichzeitig steigender Bedarf) insbesondere in den Auwaldbereichen durchgeführt. Ein Vergleich der historischen Karten mit dem heutigen Zustand zeigt nicht nur den stark verkürzten Donaulauf, sondern auch die zahlreichen großflächigen Kiesseen als Folge der Kiesabbauphase, die insbesondere den historischen, alten Donauverlauf östlich von Dillingen bis Donauwörth nachbilden (vgl. Überlagerung his-torische Karten mit heutiger Situation, Anlage 2 des Schlussberichtes).

Die heutigen Nutzungsarten und Eigentumsverhältnisse innerhalb des Kerngebietes sind aus den Karten „Nutzungen“ und „Eigentumsverhältnisse“ (vgl. Kartenverzeichnis Kap. 10) ersichtlich.

Des Weiteren wurde eine Überlagerung von historischen Karten mit der aktuellen Nutzung (Flusslauf, Kiesseen) durchgeführt (vgl. Anlagenverzeichnis Kap. 10 und nachfolgende Abbildung) sowie eine kurze Zusammenfassung als Vergleich der Nutzungen des Land-schaftsraumes „früher – heute – zukünftig“ dargestellt (vgl. Kap. 6).

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Abb. 3 Überlagerung von regulierter Donau und historischem Gewässerverlauf bei Gundelfingen (Quelle: Bayer. Landesvermessungsamt, Topographischer Atlas v. Königreich Bayern, 1848; Kolorierung BRIECHLE-MÄCK, 2003)

Die wesentlichen Beeinträchtigungen, Gefährdungen ergeben sich jedoch aus den Veränderungen des Wasserhaushaltes (Oberflächen- und Grundwasser) im gesam-ten Kerngebiet, da sie die Folgewirkungen mit besserer Nutzbarkeit der Aue für Sied-lungstätigkeit und intensive Landwirtschaftsnutzung, verändertem Baumartenspektrum im Auwald etc. induziert haben und bis heute anhalten:

der frühere GW-Schwankungsbereich einer natürlichen Aue betrug Ø 2,5 – 3,5 m – heute z. T. nur noch Ø 0,5 m

Überschwemmungen früher regelmäßig und häufig typische Vielfalt an Lebensräumen (von hochdynamisch geprägten Schotterbän-ken, Pionierstadien, Weichholzauen bis zu den immer noch regelmäßig über-schwemmten Hartholzauen mit typischen jungen Aue-(Roh-)Böden – heute Abkopp-lung der Aue von der Donau (weitgehend); Überschwemmungen großräumig nur noch Ø alle 10 Jahre, keine auetypische Wasserdynamik, Übergang zu gereifteren, terrestrischen Böden, kein großes Biotop- und Strukturtypenspektrum (bzw. dasselbe reduziert auf zumeist ältere Strukturen, wie z. B. verlandende Altwasser, verbuschende Brennen etc.), nur noch 0,4 % Weichholzauen, kaum noch rezente Hartholzaue, Entwicklungstendenz zu „Landwäldern“ mit eschen- und bergahornrei-chen Edellaubholzbeständen

Damit einhergehende zusätzliche Beeinträchtigungen:

Der ehemals hohe Anteil an Extensivwiesen und -weiden (Streuwiesen, Stromtalwie-sen) im Randbereich des Auwaldes ging zugunsten einer intensiv betriebenen Grün-

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land- und Ackerwirtschaft auch in den Überschwemmungsgebieten der Donau zu-rück.

verstärkter Kiesabbau in der engeren Aue entlang der früheren Donauverläufe; Kies-abbau dort, wo frühere Altwasserbögen, Prallhänge der Donau verliefen; hoher Nut-zungsdruck durch Erholungssuchende und Angler an den heutigen Kiesseen

verstärkte Siedlungs- und Infrastrukturbautätigkeiten im 20. Jh. im Auenbereich

4 Bedeutung/Bewertung des Auwaldverbundes im Kerngebiet

Aus der (sehr umfangreichen) faunistischen und floristischen Artenliste (vgl. Anlage 4 im Schlussbericht) kann eine Vielzahl an gefährdeten Tier- und Pflanzenarten entnommen werden, auch wenn die Liste sicherlich nicht vollständig ist; einige Arten dagegen bereits im Kerngebiet nicht mehr vorkommen (wie z. B. der Feldhamster). So sind dort 301 Ge-fäßpflanzen und Moose, 9 Säuger-, 91 Vogel-, 5 Reptilien-, 9 Amphibien-, 17 Fisch- und Rundmaul-, 27 Libellen-, 21 Heuschrecken-, 87 Schmetterlings-, 55 Käferarten sowie 71 Molluskenarten der Roten Liste nachgewiesen; darunter 255 Arten, die vom Aussterben bedroht/stark gefährdet bzw. extrem selten sind (Kategorien 1, 2 und R) oder Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie sind. Insgesamt kommen im Kerngebiet mindestens 693 Rote Liste-Arten vor, die den hohen naturschutzfachlichen Wert der wichtigsten europäi-schen Fließgewässer- und Auenverbundachse (und der einzigen West-Ost-Verbundachse) bestätigen.

Die z. T. herausragenden Artenfunde wie z. B. Halsbandschnäpper, Grau-, Mittelspecht, Rot- und Schwarzmilan, Fischadler, Purpurreiher, aber auch Drosselrohrsänger, Wachtel-könig, Rohr- und Zwergdommel, Flussseeschwalbe, Flussregenpfeifer und Eisvogel als Vertreter anderer auentypischer Lebensräume oder stark gefährdeter Libellenarten, wie Östliche Moosjungfer, Spitzenfleck und Östlicher Blaupfeil wurden durch die Untersu-chungen im PEPL untermauert; der Biber hat das gesamte Kerngebiet fast flächende-ckend mit Revieren belegt. Zahlreiche andere Untersuchungen, wie z. B. im Rahmen der Machbarkeitsstudie zur Auenrenaturierung „Auenkonzept Ingolstadt“ (WWF, 1997) bele-gen ähnliche Artenvorkommen an der Donau und unterstreichen die Einzigartigkeit des Lebensraumkomplexes Donau-Auwald.

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Foto 1: „Biberbaumsammlung“ im Auwald südöstlich Marxheim (HASE, 2010)

Foto 2: Kammmolchfunde im Rahmen der Bestandsaufnahme (WEIXLER, 2010)

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In Karte 12 „Bewertung des Kerngebietes“ des Schlussberichtes sind zwei flächende-ckend vorhandene Bewertungen des Kerngebietes dargestellt: Die Karte zeigt die über-wiegend landesweite Bedeutung bzw. sehr hohe aktuelle und potenzielle Lebens-raumfunktion des gesamten Kerngebietes, jedoch natürlich mit Schwerpunkt auf dem Auwaldgürtel. Die Bewertung basiert auf den Auswertungen des GÖG und aller vier Landkreisbände des ABSP.

Im Ergebnis dieser Raumbewertungen kann festgehalten werden, dass fast alle Au-waldflächen entweder von landesweiter Bedeutung sind (Einstufung ABSP) und/oder mit sehr hoher aktueller und potenzieller Lebensraumfunktion belegt sind (Einstufung GÖG). Die dazwischenliegenden Abschnitte mit wenig oder z. T. gar keinen donaubegleitenden Auwaldabschnitten haben z. Z. nur lokale oder regionale Bedeutsamkeiten, aber natürlich eine nach wie vor hohe potenzielle Lebensraumfunktion als Auenstufe. Dies entspricht auch den Kartierergebnissen der für das NGP durchgeführten Biotoptypen- und Nut-zungskartierung (vgl. Karten 4 und 11 des Schlussberichtes) aus der hervorgeht, dass von den fast 50 % Waldfläche des Kerngebietes, ca. 67 % der „fossilen Hartholzaue“ zu-zurechnen ist. So schrieben schon 1983 EDER und MAYER, S. 7: „Die standörtlichen Be-dingungen verändern sich zwar allmählich von typischen, mehr oder minder rohen Aueböden zu gereiften, terrestrischen Böden (...). Bei entsprechend guter Grundwasser-versorgung können diese Aueböden daher noch viele Jahrzehnte lang ihre merkmalsprä-genden Eigenschaften bewahren und damit die standörtlichen Voraussetzungen für einen typischen Auwald erfüllen.“

Es bleibt im Ergebnis folgendes festzuhalten:

Der Hauptfokus des NGP liegt auf den Waldflächen des Auwaldes, die fast 50 % des Kerngebietes ausmachen.

Sie repräsentieren sowohl in ihrer Ausprägung, als auch in ihrer Größe die größten zu-sammenhängenden Auwaldbestände in Deutschland (mit immerhin fast 50 km weitge-hend durchgehendem Auwaldbestand zwischen Ulm und Höchstädt) nach den Auwald-beständen am Oberrhein, Oder und Elbe. Der gesamte Auwaldbereich ist entsprechend seiner Bedeutung Teil des europaweiten Netzwerkes NATURA 2000 (sowohl FFH- als auch SPA-Gebiet).

Trotz des bundesweiten Verlustes an naturnahen, intakten Flussauen und trotz der gro-ßen Veränderungen entlang der Donau und ihrer Auen, ist der Wert der verbleibenden Auen und hier insbesondere der Auwälder unumstritten als „Hotspots der Biodiversität“. Die Donauauwälder haben hier eine herausragende Bedeutung als historisch alte Laub-wälder mit langer Biotoptradition und Habitatkontinuität, Totholzreichtum und Biotopbäu-men für Waldvögel und xylobionte Käfer, aber auch in ihrer Verzahnung mit den zumin-dest noch teilweise durch Streuwiesen, Niedermoorreste, zahlreiche Gewässer und Bren-nen geprägten Auen (vgl. u. a. WALENTOWSKI et al., 2010, GÖG, 1999, BIOPLAN, 2004, HARSCH et al., 2008, WWF, 1997).

Aufgrund des nach wie vor sehr standortdifferenzierten Auwaldgürtels (dichtes Nebenei-nander von Flussauegeprägten terrestrischen und semiterrestrischen Biotopkomplexen, zwischen Wasserflächen der Altwasser, Kiesseen, Flutmulden, Röhrichte, Auwaldbäche, Auwaldflächen, Ufer entlang der Donau etc. bis hin zu trockenen Kiesinseln/Brennen oder Hangwaldflächen mit Quellen uvm.), beherbergen die letzten großen zusammenhängen-den Auwaldkomplexe Süddeutschlands eine typische und artenreiche Tier- und Pflan-zenwelt. Da in den im Rahmen des PEPL durchgeführten floristischen und faunistischen Untersuchungen nur „Stichproben“ (bei fast 12.600 ha Kerngebiet) aufgenommen werden konnten, ist in Anlage 4 des Schlussberichtes eine Gesamtartenliste beigelegt, die eine

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Zusammenstellung aller Fundorte von ASK, Projektantrag, eigenen Erhebungen und eini-ger ZE aus dem Kerngebiet beinhaltet.

Der Ist-Zustand des Auwaldes ist ausführlich im Schlussbericht beschrieben worden. Die beiden „Haupt-Zielbiotoptypen“ Weichholz- und Hartholzaue (die ein entsprechend vielfäl-tiges natürliches und kleinflächig wechselndes Biotoptypenspektrum beinhalten) sind in ih-rem Wasserhaushalt grundlegend gestört (Ist-Zustand). Die Schutzwürdigkeit ist entspre-chend sehr hoch (vgl. allein die Einstufung der beiden Biotoptypen gemäß der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands in RL 1 (bei noch vorhandener natürlicher/na-turnaher Überflutungsdynamik) bzw. in RL 2 (bei fehlender/gestörter Überflutungsdyna-mik) oder die hohe Anzahl an Rote Liste-Arten, die unterstreicht, dass Flussauen die höchste Arten- und Lebensraumvielfalt in Mitteleuropa bieten können, sofern sie noch in-takt sind.

Bei unveränderten Verhältnissen vor allem im Wasserhaushalt wird der schon eingesetzte Wandel weiter voranschreiten in Richtung Eichen-Hainbuchen- (Carpinion betuli mit Galio-carpinetum auf trockenen bis wechselfeuchten Standorten und Stellario carpinetum auf (dauer)feuchten Standorten) und Eschen-Bergahornwäldern (Adoxo moschatellino-Aceretum). Darüber hinaus kann prognostiziert werden (MARGRAF, 2004), dass eine weitere Alterung des Weichholzauwaldes (Salicetum albae) stattfindet und ohne Möglich-keit zur Neuentstehung (fehlende Dynamik) künftig völlig verloren gehen wird.

Das Entwicklungspotenzial ist jedoch sehr groß: Das Auenrelief mit den zahlreichen, teil-weise trockengefallenen oder abgeschnittenen und verlandenden Altwässern und Flutungsrinnen ist noch vorhanden; die abiotische Standortvielfalt noch gegeben. Die Bo-denentwicklung und die „Alterung“ von Altwässern, die aufgrund der fehlenden Dynamik durch Hochwasserausspülung und Nährstoffeintrag durch Laubfall zunehmend verlanden, als auch die langfristige Vegetationsentwicklung können durch eine Redynamisierung des Wasserhaushalts in den Auen wiederbelebt, die Alterungs- und Reifeprozesse unterbro-chen werden. Ausführlichere Prognosen, wie sich wasserhaushaltliche Redynamisie-rungen auf die Vegetation, die faunistische Artenvielfalt aber auch die limnologische Ent-wicklung und forstliche Nutzung auswirken könnten, ist in der Machbarkeitsstudie des WWF (1997) zu der Auenrenaturierung an der Donau zwischen den Staustufen Bergheim und Ingolstadt ausgeführt.

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Foto 3: Trocken gefallener Altarm mit „Biberspuren“ (WEIXLER, 2010)

5 Leitbild und Zielkonzeption

Leitbild

Auf der Basis des potenziell natürlichen Gewässerzustandes (pnG) der Donau (vgl. Baye-risches Landesamt für Wasserwirtschaft, 2002) und des Leitbildes für die Donau (vgl. Ba-sisvorhaben für den Gewässerentwicklungsplan Donau, 2003) und unter Berücksichtigung der bereits vorliegenden Leitbilder, Leitziele und Zielvorgaben (GÖG, ABSP, ZE) sowie zahlreicher Abstimmungen (u. a. des Workshops im Mai 2011) – wurde nachfolgend auf-geführtes Leitbild mit den „heruntergebrochenen Leitzielen“ entwickelt (vgl. u. a. Pos-ter „Leitbild – Ziele – Maßnahmen – Evaluierung“ in Anlage 8 des Schlussberichtes):

Leitbild PEPL: „Naturnaher Auwaldkomplex als national bedeutsame Verbundachse“

Leitlinien:

vorhandene (Au-) Waldflächen erhalten sowie den Auwaldcharakter stärken und ver-bessern (Wasserhaushalt, Dynamik, Strukturreichtum, Artenzusammensetzung)

Sicherung u. Verbesserung der Vernetzungsachse als funktional zusammenhängen-des Band auentypischer Lebensräume entlang der Donau

Verbesserung des Strukturreichtums des Auwaldkomplexes durch Förderung der Au-endynamik und/oder Extensivierung (Fließgewässer, Auwälder, Altwasser, Flutmul-den, Tümpel, Röhrichte, Auen-, Extensivwiesen, Quellmoore, Brennen)

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8300 PEPL Zusammenfassung.docx Zusammenfassung Seite 17 erstellt: has-hk

Leitziele:

Verbesserung der hydrologischen Standortbedingungen (Oberflächen- und Grundwasser) durch „naturnahen Wassereintrag“

Reaktivierung eines natürlicheren Grundwasserschwankungsbereiches

Reaktivierung einer Dynamisierung (Uferanbrüche, Sandbänke, Totholz etc.) im Auwald

Anpassung an natürliche HW-Dynamik der Donau mit gezielten „ökologischen Flu-tungen“

Wassertiefe, Strömung u. Verweildauer Wasser in Ausleitungsbereichen nach Wasserführung in Donau

Stabilisierung und Neuschaffung von Lebensraumtypen der Aue: Eichen-Ulmen-Hartholzaue/Silberweiden-Weichholzaue/Altwasser und Flutrinnen/Uferzonen dyna-mischer Fließgewässer/Tümpel und ephemere Kleingewässer

Umbau (Baum-) Artenzusammensetzung des Auwaldes dort, wo spezifische Standortverhältnisse dies ermöglichen. Schwerpunktsetzung liegt dabei auf „rezenter“ Hart- und Weichholzaue

Neuschaffung Biotoptyp „Auwald“ entlang auwaldfreier Donauabschnitte

Entwicklung/Vergrößerung von extensiv genutzten Grünland- und Weideflächen im Umfeld der Auwaldbereiche

Pflege und sinnvolle Erweiterung/Vernetzung von Brennenstandorten

Schutz und Weiterentwicklung von Sonderstandorten (neben Brennen auch Kies-seen, Altholzinseln, artenreiche Altwässer, Quellen, Mündungsbereiche von Seiten-gewässern)

Lenkung von Besuchern (aktive Einbindung/Ruhezonen)

Stabilisierung und Verbesserung der Lebensraumbedingungen der auenspezifischen Flora und Fauna durch die hydrologischen und Schutzmaßnahmen

Zielkonzeption

Auf der fachlich fundierten und abgestimmten Zielvorgabe des GÖG und des Projektan-trages sowie unter Bezug auf die Auswertungen der Grundlagenerfassungen, Bewertung und Leitbildformulierung sowie unter Schwerpunktsetzung auf die naturschutzfachliche Zielorientierung des NGP wurden die nachfolgenden zusammengefassten Ziele entwi-ckelt. Die Hauptziele liegen dabei auf den hydrologischen Verbesserungen, die wiederum Grundlage für die Stabilisierung bzw. auch Neuschaffung von auetypischen Lebensraum-typen (u. a. Silberweiden-Weichholzaue, Eichen-Ulmen-Hartholzauenwald, Altwässer, Flutrinnen oder Uferzonen dynamischer Fließgewässer, Tümpel und ephemere Kleinge-wässer) als „Träger“ einer artenreichen Flora und Fauna sind.

Sowohl die Entwicklung der Ziele aus dem Leitbild als auch die Entwicklung der Maß-nahmen aus den Zielen stehen in direktem Bezug zueinander (vgl. Poster „Leitbild – Ziele – Maßnahmen – Evaluierung“ in Anlage 8 des Schlussberichtes).

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Ziele des PEPL

Verbesserung der hydrologischen Standortbedingungen (Oberflächen- und Grund-wasser) durch „naturnahen Wassereintrag“ in mind. 5 „ökologischen Flutungs-bereichen“/Reaktivierung natürlicher Retentionsräume

Überflutung an 5 – 90 Tagen in der Hartholzaue

kleinere, aber häufige Flutungen der Rinnen/Altwässer so oft, wie Abflussregime der Donau ermöglicht

Neuschaffung von Bereichen mit ständiger Durchströmung (kleinere Wasser-mengen, ca. 1 m³/s)

größere, flächigere Flutungen mit flächigerem Überströmen der fossilen Hart-holzaue 3 – 4 x/Jahr

Erhöhung des Grundwasserschwankungsbereiches innerhalb der Auwälder (von 2 – 3 m) durch Wasserausleitungen in Auwald und Anbindung von Altarmen (mit Schaffung von Bereichen mit hohem GW-Stand nicht unter 30 cm unter GOK als Basis für Weichholzaue und Bereiche mit Schwankungen zw. 80 cm – 1,30 m un-ter GOK als Basis für Hartholzaue)

keine negative Veränderung des HW-Abflusses

kein künstlicher Dauerstau (> 3 Tage, keine „Bastardaue“)

Anpassung an natürliche HW-Dynamik der Donau durch gezielte Flutungen

Wassertiefe, Strömung u. Verweildauer Wasser nach Wasserführung in Donau

Reaktivierung einer Dynamisierung entlang der Donau und ihren Auen (Uferanbrü-che, Sandbänke, Totholz etc.) durch:

Ökologische Flutungen (s. o.);

Uferrückbau (Uferdynamisierung auf mind. 10 km)

Reaktivierung Altwasser/Flutmulden auf 20 km

In den Bereichen der ökologischen Flutungen und Uferdynamisierungen: Umbau (Baum-) Artenzusammensetzung des Auwaldes zu einem standortgemäßen, natur-nahen Auwald. Erhöhung des Anteils der an Grundwasser-Dynamik angepassten Ar-ten (Baumweide, Stieleiche, Schwarz-, Silber-Pappel, Grau-, Schwarz-Erle, Esche, Feld- und Flatterulme, Wildobst):

statt 0 % „rezente Hartholzaue“ im biotoptypenkartierten Auwald, Ziel: 5 % rezen-te Hartholzaue (ca. 210 ha, vor allem in den Bereichen der ökologischen Flutun-gen

statt 0,4 % rezente Weichholzaue im biotoptypenkartierten Auwald, Ziel: 4 % Weichholzaue (Verzehnfachung, auf ca. 170 ha) entlang der Uferdynamisierun-gen und in stärker durchströmten Bereichen der ökologischen Flutungen

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Auf Gesamtfläche: Umbau nicht standortgemäßer Waldbestände (Fichte, Hybrid-pappel) in standortgemäße, möglichst naturnahe Weichholz- und Hartholzauwaldbes-tände je nach Standortvoraussetzungen und Maßnahmen (Ziel: 200 ha): trockene, flachgründige Standorte: Kiefern, Birken, Stieleichen und Schwarzpap-

peln

feuchte Standorte: Eschen, Stieleichen, Feld- und Flatterulme und Traubenkir-schen (Hartholzaue)

nasse Standorte: (Silber-)Weide, Grau- und Schwarzerle, Traubenkirschen (Über-gang zur Weichholzaue)

revitalisierte Flutungsbereich: (Silber-)Weide, Schwarzpappel, Grauerle (Weich-holzaue)

Auf Gesamtfläche: Erhöhung Eichenanteil: Erhalt des Alteichenanteils (Altersklasse > 120 Jahre) im Staats- und Körper-

schaftswald von 35 % (auf 155 ha)

Förderung des Eichenanteils in der mittleren Altersklassen (40 – 100 Jahre)

Förderung des Eichenanteils bei Neubegründungen innerhalb der Hartholzaue (Erhöhung von 9 auf 18 %)

Auf Gesamtfläche: Erhöhung Prozessschutzfläche auf ca. 500 ha

Neubegründung von Auwaldbeständen entlang auwaldfreier Donauabschnitte (Mindestgröße: 3.000 – 5.000 m² auf mind. 200 ha)

Entwicklung/Vergrößerung von extensiv genutzten Grünlandflächen im Umfeld der Auwaldbereiche auf mind. 100 ha

Neuschaffung von Flächen mit „halboffener Weidelandschaft“ auf mind. 100 ha

Pflege und sinnvolle Erweiterung/Vernetzung von Brennenstandorten auf 65 ha (bei Waldflächenverlust, Ersatzaufforstungen erforderlich, da Bannwald)

Schutz und Weiterentwicklung von Sonderstandorten (neben Brennen auch Kies-seen, Altholzinseln, artenreiche Altwässer, Quellen, Mündungsbereiche von Seiten-gewässern). Ziel: 25 Kiesseen ökologisch aufwerten, Quellenbereiche aufnehmen mit Schutzvorschlägen, Mündungsbereiche in Uferrenaturierungskonzept mit aufnehmen

Besucherlenkung (Aktive Lenkung an 8 Standorten inkl., Schaffung „störungsarmer Waldzonen“ für Großvogelschutz)

Stabilisierung/Verbesserung der Lebensraumbedingungen der auentypischen Flora und Fauna (Ziel- und wertgebende Arten) durch die hydrologischen- und Schutzmaßnahmen:

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Ziele bei den im PEPL genannten Zielarten sind die Stützung der Bestände und Schaffung neuer/Verbesserung vorhandener Habitatsstrukturen zur messbaren Ver-besserung der Bestände. Die einzelnen Zielarten werden nachfolgend aufgeführt; die Lebensraumansprüche und Ziel-Habitatstrukturen sind aus Übersichtlichkeitsgründen nicht aufgeführt (vgl. hierzu Schlussbericht PEPL, Kap. 9.2).

Zielarten sind: Kleine Mosaikjungfer, Keilflecklibelle, Kleiner Blaupfeil, Laubfrosch, Gelbbauchunke, Kammmolch, Moos-Blasenschnecke, Sumpf-Erbsenmuschel, Sumpf-Federkiemenschnecke, Behaarte Laubschnecke, Linsenförmige Tellerschne-cke, Hasenöhrige Schlammschnecke, Gestreifte Haarschnecke, Schmale Windel-schnecke, Kleine Glattschnecke, Agonum scitulum, Agonum viridicupreum, Asaphidion austriacum, Bembidion modestum, Bembidion stomoides, Carabus monilis, Elaphrus aureus, Elaphrus uliginosus, Harpalus progrediens, Platynus livens, Poecilus lepidus, Zwergdommel, Wasserralle, Mittelspecht, Kleinspecht, Halsband-schnäpper, Blaukehlchen, Pyramidenorchis, Hummelragwurz, Vegetation der Kraut-schicht in der Hartholzaue

Foto 4: Überflutungsmarken an Bäumen und Krautschicht durch eingetragene Schwemmstoffe in den Auwald des Lech-Donau-Winkels (HASE, 2010) zum Ziel: Redy-namisierung/Reaktivierung Retentionsräume

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Foto 5: Totholz im Altwasser als wichtige Habitatstruktur zahlreicher seltener Tiere (HASE, 2010) zum Ziel: Stabilisierung/Verbesserung der Lebensraumbedingungen der auentypischen Flora/Fauna

6 Maßnahmenübersicht

Die nachfolgende Abbildung dient einer ersten Übersicht über die im PEPL entwickelten Maßnahmenpakete, deren räumliche und textliche Konkretisierung aus Karte 17 „Umset-zungsorientierte Maßnahmenplanung“ im Maßstab 1:10.000 des Schlussberichtes zu ent-nehmen ist.

Es sind drei übergeordnete Maßnahmenfelder zu erkennen:

1) zur Hydrologie der Aue (blau)

2) zum Auwaldkomplex (grün)

3) zum Auwaldumfeld (gelb)

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Abb. 4 Maßnahmenübersicht

Alle drei Maßnahmenfelder dienen dazu, dass Spektrum des Auwaldkomplexes mit sei-nen typischen Oberflächen- und Grundwasserhaushaltscharakteristika und den davon abhängigen bzw. an sie angepassten Lebensraumtypen sowie die auentypischen (und daher seltenen) Strukturen soweit wie möglich neu zu schaffen, zu reaktivieren oder zu stabilisieren.

Dies sind in erster Linie die folgenden Lebensraum- und Biotoptypen (vgl. hierzu auch die nachfolgende Abbildung):

Silberweiden-Weichholzaue (mit 90 bis 200 Tagen Überschwemmungen, starken Wasserstandsschwankungen von 2,5 bis 3,5 m) – „dynamische Weichholzaue“ an Flussufern, teilweise noch vorhanden – oder weitgehend ständigem Grundwasseran-schluss an Altarmen und nassen Senken („nasse, tiefliegende Weichholzaue“) mit den Hauptbaumarten Silber-, Purpur-, Korb-, Bruch- und Mandelweide und den Ne-benbaumarten Schwarz-, Grau-, Weißpappel, Weiß- und Schwarzerle, Traubenkir-sche und Esche. Zielbiotoptyp für die Uferrenaturierungen und Altarmanbindun-gen/Redynamisierungen sowie ökologische Auwaldflutungen

Eichen-Ulmen-Hartholzauwald (mit 5 bis 90 Tagen pro Jahr Überschwemmungsdy-namik oder Überstauung durch Druckwasser und ebenfalls noch starken Grundwas-serschwankungen zwischen 2,5 bis 3,5 m (vgl. HENRICHFREISE, 1992) mit den Hauptbaumarten Stieleiche, Esche, Feld- und Flatterulme sowie den Nebenbaumar-ten Traubenkirsche, Schwarz-, Grau-, Weißpappel, Weiß- und Schwarzerle, Berg-ahorn, Feldahorn, Spitzahorn, Winterlinde und Lianen (Waldrebe und Hopfen). Ziel-biotoptyp für die ökologische Auwaldflutung und Altarmanbindungen

Altwasser und Tümpel bis hin zu ephemeren Kleingewässern: mit permanent, stehenden, periodisch durchströmten oder wechselnden Wasserständen und typi-scher Verlandungsvegetation, Röhrichte, Wechselwasserröhrichte sowie an feucht-nasse und wechselnde Wasserstände angepasste Arten wie Sumpfsegge, Kohldistel,

Ökologische

Auwaldflutung

Besucherlenkung

Ökologische

Kiesseeumgestaltung

Halboffene

Weidelandschaften

Extensivwiesen

Forstökologisches

Konzept

Brennenkonzept „Grundwasser-

management“

Uferdynamisierungen

Altarmanbindungen/

Redynamisierungen

Oberelchingen

Offingen

Faimingen

Christianswörth

Maßnahmen-konzept

PEPL

Erstaufforstungen Prozessschutzflächen/

Schutzgebietsvorschläge

Baumarten -

Empfehlungen

Totholzkonzept

Bereich der

ökolog. Flutzungen

besonders

trockene Standorte

besonders

feuchte/nasse Standorte

Bereiche mit

standortfremder Bestockung

Neugeschüttwörth

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8300 PEPL Zusammenfassung.docx Zusammenfassung Seite 23 erstellt: has-hk

Bachnelkenwurz und Sumpfdotterblume. Zielbiotop- und Strukturtyp für die Alt-armanbindungen/Redynamisierungen aber auch ökologische Auwaldflutungen

Flutrinnen und Uferzonen dynamischer Fließgewässer: mit periodischer Überflu-tung/Durchströmung, zeitweise trockenfallend und mit stark wechselnden Wasser-ständen und großer Wasserdynamik, so dass auch offene Bodenstellen/Kiesbänke, Uferanbrüche etc. entstehen können. Zielbiotop-/Strukturtyp für Uferdynamisie-rungen, Altarmanbindungen/Redynamisierungen und ökologische Flutungen

Die nachfolgende Maßnahmenübersicht ist direkt aus den Zielen abgeleitet und in Karte 17 umgesetzt. Im Schlussbericht des PEPL sind alle Maßnahmen entsprechend detailliert beschrieben.

Geplante Maßnahmen:

Ermittlung und Berechnung von 5 Ausleitungsbereichen für ökologische Flutungen/ natürliche Retentionsräume (mit ca. 690 ha ökologischem Aufwertungsbereich)

Oberelchingen (A1)

Offingen (A2)

Faimingen (A3)

Christianswörth (A4)

Neugeschüttwörth (A5)

Wasserbeschickung und -verteilung unter Berücksichtigung von Auflagen des WWA gemäß den Zielen (Ziel: GW-Schwankungen von 2 - 3 m reaktivieren)

Reaktivierung Altwasser/Flutmulden auf 27 km (R1 - R13)

Uferrückbau/Uferdynamisierung an über 37 km (U1 - U17)

weitere Grundwasserpegel zur Beweissicherung und Evaluierung („Grundwasser-management“) (65 Pegel)

Flächenerwerb

Schaffung Standortvoraussetzungen für „rezente“ Hartholzaue in den Bereichen der ökologischen Flutungen und für Weichholzaue entlang der Uferdynamisierun-gen sowie in den stärker wasserbeschickten Bereichen der ökologischen Flutungen

Vorschläge für „gelenkte Waldentwicklung“ auf Bereichen mit ökologisch wertvol-len Waldgesellschaften (z. B. Eichenwälder) oder Sonderstandorten: über 1.200 ha (W1 – W29)

Entwicklungsvorschläge für Baumartenwahl

Pflegehinweise

Verzicht auf Bewirtschaftung und Holzernte/Erhöhung Strukturvielfalt

Schaffung störungsarmer Waldzonen für Großvogelschutz

Flächenerwerb oder Förderung verstärkter Einsatz VNPWald-Mittel

auf trockenen/flachgründigen Bereichen

auf feuchten/nassen Bereichen

auf revitalisierten Flutungsbereichen

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8300 PEPL Zusammenfassung.docx Zusammenfassung Seite 24 erstellt: has-hk

Umbau nicht-standortgemäßer Waldbestände (Fichte, Hybridpappel im Auwald) auf 480 ha

Zusatzförderung Stieleichen (Erhalt der Alteichen auf 155 ha; Erhalt der mittleren Altersklassen auf 100 ha; Förderung bei Aufforstungen auf 50 ha über Zusatzfinan-zierung PEPL)

Aufnahme von Prozessschutzflächen in die Forsteinrichtungsoperate

Neuschaffung von Auwaldbeständen (Vorschlagsflächen für Erstaufforstungen auf knapp 500 ha)

Neuschaffung von Extensivwiesen/artenreichem Feuchtgrünland auf gut 1.000 ha (Vorschlagsfläche)

Neuschaffung von Flächen mit „halboffener Weidelandschaft“ auf knapp 1.500 ha (Vorschlagsfläche)

Brennenkonzept: Erhalt/Verbesserung von Brennen/Magerrasen auf über 120 ha Vorschlagsfläche (M1 – M33)

Maßnahmen-Vorschläge für „Sonderstandorte“: Quellenschutz

Umgestaltung Kiesseen/Uferabflachungen

Mündungsbereiche von in die Donau mündenden Flüssen/Bäche (siehe unter Uferrenaturierung)

Besucherlenkung an 32 Standorten

Aufnahme von Erlebnis- und Informationsbereichen

Überschneidungen mit LIFE-Projekt berücksichtigt

Wünsche von Kommunen berücksichtigt

Ruhezonen definiert

Zonen zur Besucherlenkung genannt (Wegekonzept, Erläuterungstafeln, Auwaldcenter, Aussichtstürme)

Untersuchungen zu Flora und Fauna als Basis für Evaluierungen/Indikatoren für Veränderungen der Habitatstrukturen DBF’s Flora nach Braun-Blanquet (Ist-Zustand Krautschicht) an 50 Flächen

Ermittlung der mittleren Zeigerwerte nach Ellenberg zur Dokumentation potenziel-ler Artenverschiebungen bei ökologischer Flutung/Verbesserung Grundwasser-schwankungsbereich

Brennenzustandsüberprüfung mit Zielarten Hummelragwurz und Pyramidenorchis

Erhebungen Fauna an DBF/Transekten zu − Libellen (59 Gewässer, 3 Begehungen) − Amphibien (59 Gewässer, 10 Areale zur Nachtkartierung) − Mollusken (48 Probeflächen, 2 Durchgänge Sommer/Herbst) − Laufkäfer (48 Untersuchungsflächen, 3 Fangzeiträume) − Brutvögel (38 Transektlinien auf knapp 50 km, 4 Begehungen)

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Eine Übersicht zu der Lage der Ausleitungsstellen für ökologische Flutungen, für Altarm-anbindungen und Uferdynamisierungen ist den nächsten beiden Abbildungen zu entneh-men. Abbildung 7 zeigt einen Ausschnitt aus einer der Maßnahmenkarten und Abbildung 8 zeigt beispielhaft einen Maßnahmensteckbrief.

Abschließend ist eine zusammenfassende Abbildung („Donau-Auwald früher – heute – zukünftig“) eingefügt, die den Zusammenhang aus den früheren Standortbedingungen des Auenkomplexes (potenziell natürliches Leitbild), dem heutigen Auwaldsystem (Ist-Zustand) und dem durch die im PEPL zusammengestellten Maßnahmen „zukünftigen“ Auwaldbiotopkomplex („Soll-Zustand“) darstellt.

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Abb. 5 Lage der potenziellen Ausleitungsstellen für ökologische Flutungen – gelb markiert sind die berechneten Ausleitungsflächen

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8300 PEPL Zusammenfassung.docx Zusammenfassung Seite 27 erstellt: has-hk

Abb. 6 Lage der vorausgewählten Maßnahmen zu Altarmanbindungen und Uferdynamisierungen im Untersuchungsgebiet

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Abb. 7 Ausschnitt einer Maßnahmenkarte

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Abb. 8 Bsp. eines Maßnahmen-Steckbriefes zur Maßnahmenkarte

Maßnahme R 2 – Weißingen, Donau Fl.km 2573,10 – 2571,40 Reaktivierung Altwasser und Flutmulden

Fläche: 2.670 lfm Lkr. Neu-Ulm und Günzburg Gemeinde: Elchingen/ Leipheim / Nersingen

Eigentumsverhältnisse: 72 % Staat, 0 % Körperschaften, 28 % Privat

Ist-Zustand:

Altwasser und Flutmulden ohne Anschluss an die Donau. Statt eines „ruhigen Fließgewässers“, jetzt zum Teil „Stillgewässer“, verlandend bzw. teilweise verlan-dend oder zugeschüttet

Ziel: Einseitige Wiederanbindung an Donau; einseitige Anbindung an Umlaufgraben; Reaktivierung Lebensraum- und Artenvielfalt als ruhiges Seitengewässer der Do-nau als Teil des Flusssystems, mit zahlreichen Sonderstandorten, u. a. als Laich-gewässer typischer Fischarten

Maßnahmen: ständige Beschickung mit Wasser Einlauf durch Mönchbauwerk (regelbar) Durchgängigkeit durch Verbindung von vorhandenen Teilstücken herstellen

(Boden entfernen) teilweise Erstellung neuer Grabenabschnitte (besonders im Westen) Herstellen von Durchlässen keine Anbindung an „Professoren“-See Schaffung kleinerer, nicht ständig durchströmter Stillgewässerbereiche (Amphi-

bienlaichgewässer)

Kartenausschnitt:

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Abb. 9 Übersicht „Donau-Auwald früher – heute – zukünftig“

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7 Maßnahmenwirkung

Die Abbildung auf der vorherigen Seite hat die wesentlichen vorgesehenen Wirkungen der geplanten Maßnahmen bereits „optisch aufbereitet“ dargestellt.

Die „Ziel-Biotoptypen“ des Auwaldkomplexes mit ihren ökologischen Charakteristika wur-den einleitend bereits kurz aufgeführt. Vor allem durch die in Kap. 10 des Schlussberich-tes ausführlich skizzierten hydrologischen Maßnahmen werden folgende Wirkungen er-reicht:

Silberweiden-Weichholzaue: Mit den geplanten Uferdynamisierungen an über 37 km Donauufer, Teilflächen innerhalb der ökologischen Flutungen und den geplan-ten Altgewässeranbindungen auf ca. 27 km werden, bei angenommenem Einflussbe-reich zwischen 20-40 m geschätzte 200 ha an redynamisierten und zumindest ent-lang der Donau auch häufiger überfluteten Bereichen geschaffen. Der Wasser- und Grundwasserschwankungsbereich entlang des renaturierten Donauufers ist entspre-chend stark ausgebildet – in Abhängigkeit der Wasserführung der Donau.

Foto 6: Silberweiden-bestandenes Ufer am Lech-Donau-Winkel (HASE, 2010)

Eichen-Ulmen-Hartholzauwald: Die Bereiche innerhalb der ökologischen Flutungen werden auf einer Fläche von ca. 690 ha – je nach ausgeleiteter Wassermenge – wie-der in einen redynamisierten Oberflächen- und Grundwasserhaushalt eingebunden (im statistischen Durchschnitt, ab 210 m³/s Donauwasserdurchfluss an ca. 30 Tagen bis zu 90 Tagen/Jahr, wobei hier eine Vielzahl nicht vorhersagbarer Faktoren eine Rolle spielt, wie Lokalklima, Bodenwassersättigung, Länge und Häufigkeit des Was-serdurchflusses in der Donau über 210 m³/s uvm.). Die Grundwasser-Schwankungen werden durch das gezielte Ausleiten von Wasser (flächenhaft bei größerem Wasser-dargebot, linienhaft in Altarmrinnen bei geringeren Wassermengen) mit bis zu 3 m Wasserstandserhöhung in den Rinnen und bei Wiederanschluss an den Grundwas-serkörper stärkeren Schwankungen unterliegen. Durch die vorhandenen Umlaufgrä-

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ben um die Staustufen wird das Grundwasser jedoch zügig wieder abgeführt, was je-doch auch den Vorteil hat, dass eine sogenannte „Bastardaue“ durch längerfristigen Einstau gleichermaßen verhindert wird.

Foto 7: Hartholzaue mit altem Eichenbestand (HASE, 2010)

Altwasser, Tümpel, ephemere Kleingewässer: Diese Biotoptypen werden auf alle Fälle, wie auch die Flutrinnen und Uferzonen durch die ökologischen Flutungen, Uferdynamisierungen und Altarmanbindungen in ihrer Standortvielfalt zunehmen und entsprechend eine damit verbundene Zunahme an Biodiversität entwickeln. Verlan-dungsgesellschaften, Wasserschwaden, Röhrichte und Seggengesellschaften der Uferbereiche würden sich standörtlich verschieben auf neu entstehende ruhigere (z. B. im Strömungsschatten liegende) Bereiche der Altarme und Hartholzaue, wäh-rend strömungsangepasste Rohrglanzröhrichte vermutlich zunehmen würden.

Die oben skizzierten Wirkungen wurden bereits im Bereich Neuburg a. d. Donau in der Machbarkeitsstudie des WWF prognostiziert: Bereits bei einem Abfluss von durchschnitt-lich 12,5 m³/s wurden kleinflächige Rohbodenflächen, ein Zurückgehen von Verlandungs-gürteln im Uferbereich auf ein „auetypisches Maß“ und eine gewisse Auslese zwischen hochwassertoleranten und nicht toleranten Arten zugunsten auentypischer Arten langfris-tig prognostiziert. Bei Ausleitungen von über 30 m³/s „käme es sowohl zu Umlagerungen und der damit verbundenen Schaffung von Rohböden, die eine Pionierbesiedelung (Pio-nierarten) möglich machen würden, als auch zu einem nennenswerten Eintrag von Nähr-stoffen und Diasporen. Es bestünden dann auch Möglichkeiten der Neuentwicklung von Weichholzaue (...)“. (...) „Die tiefere und mittlere Hartholzaue könnte sich bei entspre-chenden Überflutungsverhältnissen (...) wieder entwickeln. Die starke Überprägung des Eschen-Eichen-Ulmen-Auenwaldes durch Arten des Eichen-Hainbuchen-Waldes würde dann in geringerem Maße stattfinden. Die sich abzeichnende Entwicklung weg von einem typischen Auenökosystem mit den ihm eigenen Pflanzengesellschaften würde durch eine derartige Maßnahme eingegrenzt.“ (WWF, 1997, Seite 40).

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Zusammenfassende Darstellung von Wirkungen/Konflikten durch die hydrologi-schen Maßnahmen

Das durch die hydrologischen Maßnahmen – insbesondere durch die ökologischen Flu-tungen – wieder „angestoßene“ Faktorengefüge in der Aue ist zusammenfassend in nach-folgender Abbildung dargestellt:

Abb. 10 Faktorengefüge in der Aue (Quelle: BRUNOTTE et al., 2009, S. 24)

Durch Wiederherstellen einer akzelerierten Abflussdynamik bzw. Angleichen an eine na-turnahe Abflussdynamik werden alle relevanten Zielbiotope und deren abiotischen und biotischen Komponenten erreicht.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurden u. a. zahlreiche Gespräche mit Kommunen, Arbeitsgruppentreffen von Kommunen, thematische Arbeitsgruppen (z. B. AK Wasser mit BEW, WWA, z. T. Fischereibeauftragte), mit Fachbehörden (Forstämter, UNB, WWA und natürlich BEW) und auch Einzelgespräche mit Anliegern geführt, um potenzielle Konflikte mit Eigentümern, Nutzern oder Anliegern im Vorfeld zu sondieren, um entsprechend da-rauf eingehen zu können.

Durch das geplante „iterative“ Vorgehen bei den Wasserausleitungen in den ökologischen Flutungsbereichen und Altarmanbindungen (also ein schrittweises Vorgehen, zuerst mit geringen Wassermengen, dann langsam steigernd), bei gleichzeitig geführtem Beweissi-cherungsverfahren mit GW-Pegeln kann sich die Umwelt an die Redynamisierungen langsam gewöhnen. Bei unvorhergesehenen Ereignissen können alle Ausleitungen kurz-fristig gestoppt werden. Manche der Maßnahmen sind nur durch Kauf von Flächen mög-lich (z. B. bei Altarmanbindungen Kilischweige, Leitheim, Uferdynamisierung Kessel, Teil-bereiche in Ausleitungsflächen), andere Fälle können bei nachgewiesenen Schäden ent-schädigt werden. Dies ist im Kostenrahmen entsprechend berücksichtigt.

Für die ökologischen Wasserausleitungen der Donau wurden alle relevanten Daten in „Steckbriefen“ nochmals zusammengefasst (vgl. nachfolgende Abbildung).

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Abb. 11 Zusammenfassender Steckbrief einer geplanten Maßnahme, Bsp. Wasser-ausleitung bei Offingen

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8 Prioritätensetzung und Kostenrahmen

Aus der Vielzahl der nachfolgend nochmals kurz zusammengefassten Maßnahmen müs-sen – nach inhaltlichen Eignungskriterien, wie z. B. ökologische Wirkung, Akzeptanz und Flächenverfügbarkeitskriterien – auch finanzielle und zeitliche Kapazitätsgrenzen bei der Priorisierung einbezogen werden, die im PEPL in einem mehrstufigen Prozess durchge-führt wurden:

Maßnahmen des PEPL

5 ökologische Flutungsbereiche auf ca. 690 ha

13 Bereiche mit Altwasseranbindungen/Reaktivierungen auf ca. 27,6 km Länge

knapp 37 km Kulisse für Altwasserrevitalisierungen (ohne Donau-Anschluss)

17 Bereiche mit Uferdynamisierungen auf ca. 37 km Länge

ca. 655 ha Prozessschutz-Kulisse

ca. 481 ha Erstaufforstungs-Kulisse

ca. 474 ha umzubauende, nicht standortheimische Waldbestände

ca. 1.230 ha Kulisse für gelenkte Waldentwicklung

ca. 1.486 ha Kulisse für Schaffung halboffener Weidelandschaften

ca. 1.010 ha Kulisse für Schaffung artenreiches Grünland/Extensivgrünland

ca. 124 ha Kulisse für Brennen/Magerrasen-Pflege

ca. 150 Seen für Umgestaltung/Uferabflachung von Kiesseen

32 Bereiche für Besucherlenkung

ca. 140 Quellbereiche für Quellenschutz

ökologische Begleituntersuchungen zur Evaluierung

Der „Priorisierungsprozess“ ist je nach Maßnahmenpaket mehrstufig vorgenommen wor-den (vgl. Kap. 10 „Maßnahmenplanung“ des Schlussberichtes):

Stufe 1: Auswahl geeigneter Flächen für die jeweiligen Maßnahmen (vgl. z. B. Kap. 10.1 des Schlussberichtes – hier ist von den ehemals 17 potenziellen Ausleitungsstel-len für ökologische Flutungen eine Vorauswahl getroffen worden).

Stufe 2: Interne Priorisierung innerhalb des jeweiligen Maßnahmenpaketes nach öko-logischen, Akzeptanz-, Flächenverfügbarkeits- und Kosten-Nutzen-Kriterien (vgl. je-weilige Fachkapitel im Schlussbericht zu „Ökologische Flutung“, „Altarmanbindung“, „Uferdynamisierungen“, „Erstaufforstungsflächen“ und „Extensivgrünland“).

Stufe 3: Beinhaltet eine weitere Priorisierung der gesamten Maßnahmen unter Ein-beziehung des zeitlichen Ablaufes bzw. des Kosten-Nutzen-Aspektes oder Flächen-verfügbarkeit (vgl. nachfolgende tabellarische Übersichten).

In Priorität I sind Maßnahmen, die in den nächsten 5 Jahren vorrangig umgesetzt werden sollen (innerhalb Phase II).

In Priorität II sind die Maßnahmen eingestuft, die in den nächsten 10 Jahren mittelfristig umgesetzt werden (innerhalb von Phase II, aber teilweise auch darüber hinausgehend, da

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z. T. Langzeitprozesse) bzw. angestoßen werden sollen (z. B. Waldumbau) und somit auch zur Stufe III überleiten können.

In Priorität III sind die hydrologischen Maßnahmen zugeordnet, die im internen Ranking aufgrund des Kosten-Nutzen-Vergleichs oder bei Flächenverfügbarkeit ggü. den anderen hydrologischen Maßnahmen aufwendiger sind sowie die langfristigen Eintwicklungs- und Pflegemaßnahmen zugeordnet, deren Umsetzung vorrangig durch Förderprogramme des Freistaates Bayern unterstützt werden. Ihre Umsetzung kann sofort beginnen (Bera-tung/Übernahme PEPL-Ergebnisse in Forsteinrichtungsoperate des Staats- und Körper-schaftswaldes, Konzentration VNP-/KULAP-Mittel etc.).

Der Fokus des NGP liegt auf den großflächig vorhandenen aber verbesserungsbedürfti-gen Auwaldbereichen (fossile Hartholzaue ohne Anschluss an Wasserdynamik, sehr ge-ringer Anteil an Weichholzaue).

Um eine Verbesserung der Standortbedingungen des Auwaldes zu erreichen, sind in ers-ter Linie die hydrologischen Maßnahmen vorrangig, welche eine entsprechende Dy-namik zur Änderung des sonstigen Verbesserungspotenzials (Baumartenzusammenset-zung zumindest in den Bereichen der ökologischen Flutungen, „Durchspülen“ von Altarm- und Rinnenstrukturen zum „Anstoßen“ der natürlichen Grundwasser-Schwankungs-bereiche etc.) nach sich ziehen.

So kann in einem weiteren Schritt der Priorisierung das „Maßnahmenpaket“ des PEPL in drei Themenbereiche gegliedert werden:

1. Die hydrologischen Maßnahmen, die eine Schlüsselfunktion für den Projekterfolg des NGP haben und daher – zwar wiederum intern unterteilt in Prioritäten bzw. zeitli-che Staffelungen – insgesamt jedoch prioritär zu betrachten sind.

2. Langfristige Entwicklungs- und Pflegemaßnahmen innerhalb des Auwaldes, die Maßnahmen des forstökologischen Konzeptes (aktive Waldentwicklung, Erstauffors-tungen, Umwandlung nicht standortheimischer Waldbestände, Prozessschutz, Brennenpflege etc.) stellen Kulissenflächen dar, die durch den Staatsforst umzuset-zen sind oder auf freiwilliger Basis von Privatpersonen erfolgen müssen – sie sind ebenso wichtig, brauchen für ihre Umsetzung jedoch eine längere Zeit.

3. Die Begleitmaßnahmen im Auwaldumfeld, wie Neuschaffung von Extensivwiesen, Schaffung von Flächen für halboffene Weidelandschaft, Umgestaltung Kiesseen, Be-sucherlenkung etc. hängen von der projektbegleitenden Regionalentwicklung, Öffent-lichkeitsarbeit und zielgerichteten Konzentration von öffentlichen Fördermitteln ab.

Die nachfolgende Tab. 2 kombiniert die Prioritäten-Zuordnungen mit einem Zeitplan, um einen abschließenden Überblick über alle Maßnahmen und deren zeitlichen Ablauf bieten zu können.

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Tab. 2 Prioritätenzuordnung und Zeitablauf Priorität I = vorrangige Umsetzung innerhalb der nächsten 5 Jahre; Priorität II = mittelfristige Um-setzung innerhalb der nächsten 10 Jahre; Priorität III = höherer Aufwand hinsichtlich Kosten-Nutzen/Flächenverfügbarkeit oder längerfristige Umsetzung W = Wasserrechtsverfahren GW = Grundwasserpegelgestützte Beweissicherung U = Umsetzung Maßnahmen Jahr 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022

Quartal 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 „Schlüsselmaßnahmen“ ökologische Flutungen Oberelchingen W/GW U Offingen W/GW GW U Faimingen W/GW GW U Christianswörth W/GW GW U Neugeschüttwörth W/GW GW U

Altwasseranbindungen/Reaktivierung Altwasser/Flutmulde

Thalfingen W U Weißingen W/GW GW U Oberfahlheim W U Leipheim W U Reisensburg W/GW U Offingen W U Peterswörth W/GW U Erlingshofen W U Kilischweige W U Egelseebach W U Leitheim W/GW U U Marxheim W U U Friedberger Ach W U

Uferdynamisierungen (Umsetzung im Wesentlichen durch WWA)

Thalfingen W U Leibi/Oberfahlheim W U Leipheim West W U Leipheim Ost W U Günzburg W U Offingen W U KKW Gundremmingen W U Faimingen W U U Dillingen W U U Höchstädt W U Tapfheim W U U Donauwörth W U Zirgesheim W U U Leitheim W U Marxheim W U Lech W U Kessel W U

Langfristige Entwicklungs- und Pfle-gemaßnahmen innerhalb des Auwal-des*

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Maßnahmen Jahr 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Quartal 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4

Erstaufforstungen Prozessschutz aktive Waldentwicklung ▫ innerhalb der ökologischen

Flutungsbereiche

▫ außerhalb der ökologischen Flutungsbereiche

Brennenpflege Quellenschutzmaßnahmen

„Begleitmaßnahmen“ im Auwaldumfeld*

Neuschaffung Extensivwiesen Neuschaffung Flächen für halbof-

fene Weidelandschaft

Kiesseeumgestaltung Besucherlenkungsmaßnahmen

* aus Übersichtsgründen wird die Vielzahl an Einzelmaßnahmen nicht zusätzlich untergliedert aufgeführt

Kostenrahmen

Für alle wesentlichen Ziele/Maßnahmen des PEPL wurde ein Kostenrahmen ermittelt. Die detaillierte Auflistung der geschätzten Kosten (angenommene Einheitspreise, Kostenrah-men Ausleitungen, Reaktivierung Altarme, Uferdynamisierungen und Wald-/Grünlandent-wicklung, Besucherlenkung, Umgestaltung Kiesseen sowie Flächenkauf) sind in Anlage 10 des Schlussberichtes dokumentiert, aufgegliedert in Baukosten (Anlage 10.1) und Kos-tenrahmen (Anlage 10.2).

Die Schätzungen der Kosten wurden in mehreren Besprechungen mit dem AG, Forst-sachverständigen und Erfahrungen aus Projekten vor Ort abgestimmt.

Nachfolgend ist ein Überblick über den ermittelten Kostenrahmen aufgeführt:

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Tab. 3 Übersicht Kostenrahmen, Kostenverteilung und Gesamtkosten

Im Gesamtkostenrahmen sind alle Maßnahmen des PEPL integriert worden. Im Projekt-antrag für die Umsetzungsphase II dient dieser Gesamt-Kostenrahmen, zusammen mit den im PEPL ermittelten Prioritäten, einer gezielten Auswahl von prioritären Maßnahmen für die Umsetzung.

Kostenrahmen[ netto € ]

NGP(Phase II) Sonstige

7.440.100 € 7.319.100 € 121.000 €

5.700.500 € 5.700.500 €

4.728.100 € 175.000 € 4.553.100 €

8,85 Mio. €

4.000 €/ha "Zusatzförderung" = 1,2 Mio. €,4,5 Mio. € Kauf

WaldFÖPR6.750 €/ha

2,025 Mio. €; Restbetrag von

1,125 Mio. € durch Antragsteller

100 % WaldVNP/WaldFÖPR

VNP/EA 100%191.250 €

155.000 € VNP/EA 100%Material + Kauf

3 Mio. €81.000 €

LEADER160.000 €

287.500 € 287.500 €

33.308.450 € 25.052.100 € 8.256.350 €33,3 Mio. 25,1 Mio. 8,3 Mio.

Gesamtsumme

BesucherlenkungInfotafeln, Wegweiser, Schranke Infopavillon, Abzäunungen 160.000 €

Umgestaltung Kiessee/UferabflachungUferabflachungen inkl. Planungskosten ca. 11.500 €/See

bei 150 ha (Kosten: 1.275 €/ha x 150 ha& Flächenkauf 500.000 m² x 3 €) 2.691.250 € 2,5 Mio. € Kauf

Neuschaffung von Flächen mit halboffener WeidelandschaftKauf 100 ha + VNP-Mittel + Zusatzfinanzierung Material ca. 3.236.000 €

Brennen-/Magerrasenpflege M1 - M33Entbuschung/Erstmahd auf 65 ha (ca.50 % entbuschen, 50 % Erstmahd) inkl. 15 % Planungskosten

215.000 € 215.000 € VNP (Folgepflege)

Neuschaffung von Extensiv-wiesen/artenreiches Grünland

Uferdynamisierung U1 - U17Summe Uferdynamisierung

Aufforstungen/Neuschaffung von Auwaldbeständen"Förder-Zusatz-Topf" für Private bei Eichenaufforstungen(Kosten: ca. 14.500 €/ha x 300 ha & Flächenkauf 150.000 m² x 3 €)

Gelenkte Waldentwicklung & Umbau Waldbestände W1 - W29"Förder-Zusatz-Topf" für Private bei Eichenaufforstungen

Ausleitungen A1 - A5Summe Ausleitungen

Altarmanbindungen/Reaktivierung R1 - R13 und RXSumme Altarmanbindungen

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9 Ausblick

Zahlreiche positive Beispiele in der näheren Umgebung des Naturschutzgroßprojektes be-legen (vgl. nachfolgende Fotoauswahl), dass die vorgesehenen Maßnahmen auch Wir-kung zeigen können. Wichtig dabei ist natürlich auch eine intensive Einbindung der Öf-fentlichkeit und aller betroffenen Behörden, wie sie im Rahmen der PEPL-Bearbeitung be-reits begonnen wurde.

Anhand von einigen wenigen Fotos aus der PEPL-Bearbeitungszeit werden abschließend, als Resümee und Blick in die Zukunft, Beispiele aus der Öffentlichkeitsarbeit und von ge-lungenen Umsetzungen der Umgebung gezeigt.

Umsetzungsbeispiele:

Weichholzauen entstehen bei natürlich belassenen Gewässern durch die wechselnden Abflüsse und Umlagerungsvorgänge im Gewässerbett (Überflutung, Einstau, Ablaufen, Abtrocknen, Aufschütten von trockenen Kiesinseln). Dadurch ergibt sich in den Uferberei-chen ein neues, großes Sukzessionspotenzial mit entsprechend hoher Biodiversität.

Nachfolgende Fotos zeigen den Zustand eines redynamisierten Ufers an der Donau bei Erbach (10 Jahre nach Umsetzung der Maßnahme). Gut zu erkennen ist der Aufwuchs der Pionierweiden sowie die enge Verzahnung mit Kiesaufschüttungen, im Hintergrund ein Silberweiden-Auwaldstreifen entlang eines neu geschaffenen Nebenarmes.

Foto 8 und 9: Donau bei Erbach (HASE, 2010)

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Fotos 10 und 11 zeigen Uferabbrüche und Kiesablagerungen nach der Renaturierung des Mindellaufes bei Dirlewang.

Foto 10 und 11: Mindel bei Dirlewang (PAULUS, 2011)

Die nachfolgenden Fotos sind aus dem Donau-Auwald bei Neuburg a. d. Donau entstan-den, wo erste ökologische Flutungen im Jahre 2011 durchgeführt wurden.

Foto 12: Beispiel für ein steuerbares Ausleitungsbauwerk für ökologische Auwaldflutung in Neuburg an der Donau (HASE, 2010)

Foto 13 und 14: Neu angelegte Flutungsrinne bei Neuburg a. d. Donau (HASE, 2010)

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Foto 15: Aktuelle Uferanbrüche nach Wasserstandsschwankungen im neu be-schickten Gerinne bei Neuburg a. d. Donau (HASE, 2010)

Foto 16: Erste Auwaldflutung bei Neuburg a. d. Donau im Juli 2011 (FISCHER, KU Eichstätt-Ingolstadt)

Öffentlichkeitsarbeit:

Zahlreiche Besprechungen/Abstimmungsgespräche/Vorstellungen des Projektes vor Ge-meinderäten wurden parallel zur PEPL-Erstellung (überwiegend durch die ARGE Donau-moos e. V. und Donautal-Aktiv e. V.) durchgeführt, ebenso zahlreiche Vorstellungen des Projektes in den projektbegleitenden Steuergruppen-/Arbeitsgruppen-Sitzungen.

Foto 17: Projektbesprechung in Oberelchingen vor Ort (BÖHM, 2010)

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Foto 18: Vor-Ort-Besichtigung Maßnahmen an Wertach bei Augsburg (HASE, 2010)

Foto 19: PAG-Sitzung am 15. März 2012 (BÖHM, 2012)

Resümee:

Die beteiligten Fachbehörden/Interessensvertreter waren sich einig: Das Projekt ist eine große Chance für die Natur des Donau-Auwaldes – der PEPL wurde gebilligt und die Phase II/Beginn der Umsetzung des Projektes wird mit Spannung erwartet.

Foto 20: PAG-Sitzung am 15. März 2012 mit Billigung des PEPL (DONAUTAL-AKTIV, 2012)

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10 Abkürzungs-, Anlagen- und Kartenverzeichnisse Schlussbericht

Im Schlussbericht zum PEPL sind insgesamt 18 Plansätze mit 102 Plänen sowie zahlrei-che Anlagen enthalten. Zur Übersicht werden diese Unterlagen sowie das Abkürzungs-verzeichnis nochmals kurz zusammengefasst aufgelistet.

Abkürzungsverzeichnis ABSP Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern, LRT Lebensraumtypen der FFH-Kartierungen Landkreisbände Neu-Ulm, Günzburg, LSG Landschaftsschutzgebiet Dillingen und Donau-Ries LWF Bayerische Landesanstalt für Wald und AELF Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forstwirtschaft Forsten ND Naturdenkmal (punktuell oder flächenhaft) ALB Automatisiertes Liegenschaftsbuch NGP Naturschutzgroßprojekt arB außer regelmäßigem Betrieb (alle Holzbo-

denflächen, die nicht regelmäßig bewirt-schaftet werden)

NSG NWR PEPL

Naturschutzgebiet Naturwaldreservat Pflege- und Entwicklungsplan

ARGE Donau-moos

Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donau-moos e.V., Leipheim-Riedheim

PG PNV

Projektgebiet Potenzielle natürliche Vegetation

ASK Artenschutzkartierung RAMSAR Übereinkommen über den Schutz von Feuchtgebieten, insbesondere als Lebens-raum für Wasser- und Watvögel, von inter-nationaler Bedeutung

BayNatSchG Bayerisches Naturschutzgesetz BaySF Bayerische Staatsforsten BayWaldG Bayerisches Waldgesetz BayWG Bayerisches Wassergesetz RL D und By Rote Liste gefährdeter Tiere in Deutschland

und Bayern bzw. Rote Liste gefährdeter Farn- und Blütenpflanzen Bayerns 0 = Ausgestorben oder verschollen 1 = Vom Aussterben bedroht 2 = Stark gefährdet 3 = Gefährdet G = Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt R = extrem seltene Arten und Arten mit geografischen Restriktionen

BfN Bundesamt für Naturschutz BK Biotopkartierung Bayern BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz D-A Donautal-Aktiv e.V. Bächingen/Dillingen DGM Digitales Geländemodell FFH-Gebiete Schutzgebiete nach der FFH-Richtlinie FFH-Richtlinie Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie GÖG Gesamtökologisches Gutachten Donauried

GOK Geländeoberkante RP Regionalplan GW Grundwasser RvS Regierung von Schwaben HW Hochwasser saP spezielle artenschutzrechtliche Prüfung IBA Important Bird Area SPA Special Protection Area, Vogelschutzgebie-

te nach FFH-Richtlinie InVeKos Integriertes Verwaltungs- und Kontrollsys-tem: Datenbank, in der im Rahmen der EU-Förderung die Daten sämtlicher land-wirtschaftlicher Betriebe verwaltet werden.

StMUG Bayerisches Staatsministerium für Umwelt

und Gesundheit UNB Untere Naturschutzbehörde KG Kerngebiet VNP Bayerisches Vertragsnaturschutzprogramm KULAP LB

Bayerisches Kulturlandschaftsprogramm Landschaftsbestandteil (Schutzgebiet)

VNPWald Bayerisches Vertragsnaturschutzprogramm für den Bereich des Waldes

LB Langfristige Behandlung (Begriff in der VRL Vogelschutzrichtlinie Forsteinrichtung für Bestände, die nicht

mehr regelmäßig bewirtschaftet werden sollen)

WFP WRRL WWA

Waldfunktionsplan Wasserrahmenrichtlinie Wasserwirtschaftsamt

LBV Landesbund für Vogelschutz ZE Zustandserfassung (im Rahmen der Vorun-tersuchungen zur Ausweisung eines schüt-zenswerten Gebietes als Schutzgebiet NSG oder LSG)

LEP Landesentwicklungsprogramm Bayern LfU Bayerisches Landesamt für Umwelt,

Augsburg

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Pflege- und Entwicklungsplan Naturschutzgroßprojekt „Das Schwäbische Donautal – Auwaldverbund von nationaler Bedeutung“

8300 PEPL Zusammenfassung.docx Zusammenfassung Seite 46 erstellt: has-hk

Anlagenverzeichnis

Anlagen (Ordner 2)

1. Projektbeteiligtenliste

2. „Überlagerung historische Karten/heutige Lage der Donau und Kiesseen“

2.1 Kartenausschnitt West von Thalfingen bis Faimingen

2.2 Kartenausschnitt Ost von Faimingen bis Donauwörth

2.3 Poster „Donau-Auwald früher – heute – zukünftig“

3. Unterlagen zum Themenkomplex „Hydrologie“

3.1 Pegeldaten des Hochwassernachrichtendienstes Bayern am Pegel Neu-Ulm, Bad-Held, Pegel Günz-burg, Pegel Dillingen, Pegel Donauwörth mit Jahrbuchseiten und Zusammenstellung der HQT-Abflüsse

3.2 Pegeldaten Grundwasser des Niedrigwasserinformationsdienstes Bayern

3.3 über- und unterschrittene Abflüsse Donau 1924/1954 – 2006

3.4 Bemessungsabflüsse Donau sowie im Bearbeitungsbereich mündende Gewässer für die spätere Ver-wendung in den hydraulischen Berechnungen, Quelle: Hochwasservorhersagezentrale Wasserwirt-schaftsamt Kempten, Stand 7. März 2007

3.5 Bescheide Donaustaustufen; BEW, Stand 8. Oktober 2010; „Eckdaten Kraftwerke“

3.6 Leistungskurve (überschlägige hydraulische Berechnung Ausleitungsbauwerk), Streichwehr Beispiel Oberelchingen

3.7 Längsschnitte Stauhaltungen Oberelchingen, Faimingen, Höchstädt und Schwenningen

3.8 Zusammenhänge HW-Ereignisse Donau und GW-Höchststände

3.9 Maßnahmendarstellung Altarmanbindung und Uferdynamisierung

4. Gesamtartenliste Flora und Fauna

5. Unterlagen zum Themenkomplex Flora/Vegetation

5.1 Einschätzung Pflegezustand der Brennen

5.2 Artensteckbriefe zu den Zielarten: Schwarzpappel (Populus nigra), Pyramidenorchis (Anacamptis pyramidalis), Hummelragwurz (Ophrys holoserica)

5.3 Vegetationstabelle: Ergebnisse Vegetationsaufnahme (Deckungsgrade nach BRAUN-BLANQUET, 1964) mit Auswertung zu Artenzahlen, Überschwemmungszeigern, absoluter und prozentualer Stetig-keit, Stetigkeitsklassen, (gemittelten) Deckungsgradsummen, Zeigerwertspektrum der Einzelarten, qualitativ gemittelte Zeigerwerte nach ELLENBERG (1961), Lebensform, Anatomie, Gefähr-dung/Schutzstatus

5.4 Aufnahmebögen Vegetation Probeflächen 1-50 mit Fotodokumentation

5.5 „Hypothetische“ Einordnung der Gesamtartenliste aller 50 Probeflächen nach Zeigerarten-Ökogramm (EWALD, 2007)

5.6 Exemplarische Einordnung Arten der Probefläche PF 1 gemäß gemitteltem Zeigerwert Feuchte F = 5,25 (ELLENBERG, 1991), Beispiel für „trockenste“ Fläche mit Fotodokumentation

5.7 Exemplarische Einordnung Arten der Probefläche PF 31 gemäß gemitteltem Zeigerwert Feuchte F = 7,10 (ELLENBERG, 1991), Beispiel für „feuchteste“ Fläche mit Fotodokumentation

6. Unterlagen zum Themenkomplex Fauna/Zoologie

6.1 Libellen – Amphibien: Fotodokumentation

6.2 Laufkäfer: Gesamtartenliste Fotodokumentation Untersuchungsflächen

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Pflege- und Entwicklungsplan Naturschutzgroßprojekt „Das Schwäbische Donautal – Auwaldverbund von nationaler Bedeutung“

8300 PEPL Zusammenfassung.docx Zusammenfassung Seite 47 erstellt: has-hk

6.3 Mollusken: Artenliste mit Bewertung Übersicht Fundorte mit Koordinatenangaben Gesamtartenliste mit Zielarten Ampelbewertung der Vorkommen

7. Bewertungsmatrizen Eignungsflächen

7.1 „Neuschaffung von Auwaldbeständen“

7.2 „Artenreiches Extensiv-Grünland“

8. Poster „Leitbild-Ziele-Maßnahmen-Evaluierung“

9. Unterlagen zum Themenkomplex „Sozioökonomische Analyse“

9.1 Zusammenstellung Anregungen von Kommunen im Rahmen Grundlagenermittlung zum PEPL

9.2 Übersichtstabellen Öffentlichkeitsarbeit 2009 – 2012

10. Kostenrahmen

10.1 Kostenrahmen Baukosten

10.2 Kostenrahmen Gesamtkosten

11. Fotodokumentation (CD-ROM)

12. Schutzgebietsverordnungen (CD-ROM)

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Pflege- und Entwicklungsplan Naturschutzgroßprojekt „Das Schwäbische Donautal – Auwaldverbund von nationaler Bedeutung“

8300 PEPL Zusammenfassung.docx Zusammenfassung Seite 48 erstellt: has-hk

Kartenverzeichnis (Anlagen Kartenband; Ordner 3, 4 und 5)

Name Plan-Nr.

Maßstab Plan-anzahl

Ordner-Nr.

Übersichtskarte Projekt- und Kerngebiet

0 1:250.000 1

3

Übersichtskarte Geologie und potenzielle natürliche Vege-tation

1 1:25.000 4

Übersichtskarte Boden 2 1:25.000 4

Standortkartierung (Land- und Forstwirt-schaft) 3 1:25.000 4

Nutzungen 4 1:25.000 4

Eigentumsverhältnisse 5 1:25.000 4

Überschwemmungsgebiet Donau 6 1:25.000 4

Grundwasserflurabstände und Grundwas-sermessstellen 7 1:25.000 4

Schutzgebiete und Schutzgebiets-Vorschläge 8 1:25.000 4

Flora und Fauna: Bestandsübersicht (Ar-tenschutz- und Biotopkartierung) 9 1:10.000 11

4 Flora und Fauna: Bestandsübersicht Kar-tierung mit Ziel- u. wertgebenden Arten 10 1:10.000 11

Biotoptypen im Kerngebiet 11 1:10.000 11

Bewertung des Kerngebietes 12 1:25.000 4

Beeinträchtigungen, Gefährdungen, Kon-flikte 13 1:25.000 4

5

Leitbild 14 1:50.000 2

Zielevorgaben aus GÖG und ZE Lech-Donau-Winkel 15 1:25.000 4

Maßnahmenvorgaben aus GÖG, ZE Lech-Donau-Winkel und Projektantrag 16 1:25.000 4

Umsetzungsorientierte Maßnahmenpla-nung „Auwaldverbund von nationaler Be-deutung“

17 1:10.000 11

Ausleitungsberechnung ökologische Flu-tungen 1-5 1: Elchingen (1 Plan) 2: Offingen (3 Pläne) 3: Faimingen (2 Pläne) 4: Christianswörth (1 Plan) 5: Neugeschüttwörth (1 Plan)

18

1:10.000 1:5.000

1:10/25.000 1:12.500 1:15.000

8