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FAZIL SAY KOMPONIST UND WELTBÜRGER P HILHARMONISCH E BLÄTTER MAREK JANOWSKI MIT STRAUSS UND BRUCKNER: SINFONISCHE VERHERRLICHUNGEN ERINNERUNG UND ZUKUNFT IN DER THEMENWOCHE TREFFEN „VIOLINEN DER HOFFNUNG“ AUF GEKONNTEN KLEZMER GESCHMEIDIGES METALL ASYA FATEYEVA AM SAXOPHON IN KONZERTEN VON IBERT UND BACH AUSGABE 3/18

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FAZIL SAYKOMPONIST

UND WELTBÜRGER

PHILHARMONISCHEB L Ä T T E R

MAREK JANOWSKIMIT STRAUSS UND BRUCKNER:

SINFONISCHE VERHERRLICHUNGEN

ERINNERUNG UND ZUKUNFTIN DER THEMENWOCHE TREFFEN „VIOLINEN DER HOFFNUNG“ AUF

GEKONNTEN KLEZMER

GESCHMEIDIGES METALL ASYA FATEYEVA AM SAXOPHON IN KONZERTEN VON IBERT UND BACH

A U S G A B E 3 / 1 8

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23. DEZ 2018, SO, 11.00 UHR24. DEZ 2018, MO, 14.00 UHR

FAMILIENKONZERTE

Sind die Lichter angezündetLieder und Geschichten zur Weihnachtszeit

Gunter Berger | DirigentDennyWilke | Orgel, Uwe Steimle | ErzählerPhilharmonischer Kinderchor DresdenMitglieder der Dresdner Philharmonie

23. DEZ 2018, SO, 18.00 UHR25. DEZ 2018, DI, 11.00 UND 19.30 UHR

Russisches zuWeihnachtenRimski-Korsakow: Suite aus „Die Legende von derunsichtbaren Stadt Kitesch“Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 2 g-MollTschaikowski: Auszüge aus „Der Nussknacker“

Dmitrij Kitajenko | Dirigent, Yeol Eum Son | KlavierDresdner Philharmonie

31. DEZ 2018, MO, 15.00 UND 19.00 UHR1. JAN 2018, DI, 15.00 UND 19.00 UHR

¡España!Konzerte zum Jahreswechsel

mit Werken von Joaquín Turina, Joaquín Rodrigound Manuel de Falla

Pablo González | DirigentCañizares | Gitarre,AndréHardt | ModerationDresdner Philharmonie

31. DEZ 2018, MO, 22.30 UHR

Orgelkonzertzum JahreswechselWidor: Toccata aus der Sinfonie für Orgel Nr. 5 f-MollEscaich: Évocation I – IIIBach: Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552Garûta: Meditation

Iveta Apkalna | Orgel

WEIHNACHTENUND SILVESTERIM KULTURPALAST

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„what a fantastic sound!“ – Was für ein fantastischer Klang! Was der Dresdner Philharmonie auf ihren Tour-neen im Frühjahr von allen Seiten bescheinigt wurde, hören wir auch immer wieder über unseren neuen Kon-zertsaal in Dresden. Berlin, Köln, München, London, Cambridge, Manchester, Edinburgh – all diese Städte haben sehr gute Konzertsäle, und dennoch kehren unse-re Musiker gern in „ihren“ Saal an die Elbe zurück. Das zeigt nach über einem Jahr „neuer Kulturpalast“: Das Haus mit seinem Saal ist ein enormer Gewinn für Dres-den und mittlerweile auch international ein Geheimtipp.

Und das nicht „nur“ für die Klassik. In den letzten Mo-naten gastierten viele weltweit renommierte Gäste im Rahmen des Dixieland Festivals, der Jazztage Dresden, der Dresdner Musikfestspiele und anderer Veranstal-tungen im Konzertsaal im Kulturpalast. Auch das ist ein Riesenerfolg für unseren Saal und unsere Stadt! Aber all das ist nur möglich, weil Sie, verehrtes Publikum, unsere Konzerte besuchen und die vielfältigen weiteren Angebote wahrnehmen. Es ist also auch Ihr Erfolg!

Diese Ausgabe der Philharmonischen Blätter läutet die zweite Konzertsaison der Dresdner Philharmonie im neuen Saal ein. Neue Wege beschreiten wir vor allem mit unseren Nachbarn im Haus, mit denen uns gemein-same Programme („Musik und Literatur“ mit den Städ-tischen Bibliotheken) ebenso verbinden wie gemeinsam genutzte Orte, wie z. B. der Kabarettsaal der Herkules-keule für unsere neuen After Concert Lounges.

„Kulturpalast zum Anfassen“ bieten wir Ihnen am Stadtfestwochenende, wenn wir gemeinsam mit unseren Nachbarn zum Tag der offenen Tür einladen. Kurz-

konzerte, Mitmachaktionen, offene Proben, Führungen und sogar eine „Living Library“ – für jeden ist etwas dabei! (Ich habe mir selbst erst erklären lassen müssen, was eine Living Library ist. An dieser Stelle sei nur verraten: Da können Sie Musikern und den Mitarbei-tern der Philharmonie auf ganz besondere Weise nahe kommen…)

Aber das Wesentliche bleibt natürlich die Musik, und Sie können sich im neuen Saisonbuch, auf unseren In-ternetseiten oder auch direkt beim Ticketservice selbst überzeugen, dass wir für Sie ein abwechslungsreiches, hochkarätiges Programm zusammengestellt haben.

Sie sind noch unentschlossen? Möchten erstmal auspro-bieren oder Ihr Konzertprogramm selbst zusammenstel-len? Dann empfehle ich Ihnen, ein Wahlabonnement zu buchen. Sie suchen sich Programm und Termine aus, und unsere Kollegen im Ticketservice finden für Sie die besten Plätze. Das alles 20 Prozent günstiger als zum Normalpreis. Und natürlich schicken wir Ihnen auch gern Zusatzinformationen zu besonderen Programmen, anderen Vergünstigungen und Aktionen zu.

Wir freuen uns auf Sie.

Herzlichst, Ihre

Frauke RothIntendantin der Dresdner Philharmonie

3

Setzt auf Partner: Für Intendantin Frauke Roth

spielen im Programm der neuen Saison

Kooperationen eine zentrale Rolle

Verehrte Leserinnen und Leser,

3 ... In eigener Sache Editorial

4 ... Über Hoffnung erzählen Fazıl Says neue Sinfonie in Dresden

6 ... Musik des Überlebens „Violinen der Hoffnung“ und Musik und Literatur aus Israel

7 ... Wider das menschliche Vergessen Musik und Texte vom Dreißigjährigen Krieg bis heute

7 ... Diva mit verblüffendem Triumvirat Kroke und Anna Maria Jopek im Kulturpalast

8 ... Sinfonische Verherrlichungen Janowski mit Strauss und Bruckner

9 ... „Mozart war meine erste Liebe“ Robert Trevino dirigiert Mozart und Schönberg

10 ... Tastenpirouette für die Zuckerfee Russisches an den Weihnachtstagen

11 ... Geschmeidiges Metall Das Saxophon in Konzerten von Ibert und Bach

11 ... Ewigkeit der Natur Janáčeks Suite aus der Oper „Das schlaue Füchslein“

12 ... Auf musikalischer Spurensuche „phil zu entdecken“ in der neuen Saison

13 ... Traumreise nach Bethlehem Humperdinck mit „Bübchens Weihnachtstraum“

14 ... Beengte Verhältnisse, sinfonische Weite Eine Reisenotiz

15 ... Den Lebenden und den Toten Die neue CD der Dresdner Philharmonie

16 ... KONZERTKALENDER AUGUST bis DEZEMBER 2018

18 ... Der letzte Stummfilm Charlie Chaplins „Modern Times“

19 ... SAALPLAN Konzertsaal im Kulturpalast

19 ... IMPRESSUM

INHALT

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F A Z I L S A Y S N E U E S I N F O N I E I N D R E S D E N

ÜBER HOFFNUNG ERZÄHLEN

Ärmel hoch und los: Für Fazıl Say sind die

Entwicklungen in der Türkei kein Grund,

in Resignation zu versinken

Längst hat der Komponist Fazıl Say jenes Maß an öffentlicher Aufmerksamkeit erlangt, das der Interpret Fazıl Say bereits seit vielen Jahren genießt. Man könnte sagen, die Werke sind aus dem Schatten ihres Schöpfers herausgetreten, nun führen sie ihr Eigen-leben. Nicht nur in den Musikmetropolen nehmen Konzerthäuser seine Orchesterwerke ins Programm, namhafte Solisten reißen sich um seine Instrumental-konzerte oder führen seine Kammermusik auf; selbst konkurrierende, ebenfalls international erfolgreiche Pianisten haben die Klaviermusik Fazıl Says für sich entdeckt, während seine beiden Oratorien – das eine auf Verse des verfolgten Dichters Nâzim Hikmet, das andere in Erinnerung an den Lyriker Metin Altıok,

der 1993 bei einem islamistischen Attentat ums Leben kam – mittlerweile Kultstatus genießen. Unter diesen Vorzeichen ist im Laufe der Zeit ein stolzer Werkka-talog herangewachsen. Sein aktuellster Eintrag weist die Opuszahl 74 auf, es ist Fazıl Says Vierte Sinfonie.All seinen bisherigen Sinfonien hat Fazıl Say spre-chende Namen gegeben. Sie führen an mehr oder weniger konkrete Orte, lösen aber gleichzeitig eine wahre Flut an Assoziationen, ja ganzen Vorstellungs-welten beim Hörer aus: „Istanbul“, „Mesopotamia“ oder „Universe“. Seine neueste, von der Dresdener Philharmonie in Auftrag gegebene Sinfonie heißt „Umut“, das türkische Wort für Hoffnung. „Das Werk ist in den vergangenen zwei, drei Jahren entstanden“, erzählt der Komponist, „in einer Zeit also, in der sehr viel Schlimmes in der Welt passiert ist, in der es sehr viele Terroranschläge gab“ – auch in in der Türkei, sei-nem Heimatland und sogar in Istanbul, wo er wohnt und Inspiration für seine Arbeit findet. Fazıl Say,

der nicht nur als Musiker, sondern auch als politisch wacher Geist oft genug seine Stimme gegen Engstir-nigkeit und Fanatismus erhoben hat, wollte angesichts der bombenden und mordenden Barbarei vor seiner (und unser aller) Haustür ein vernehmbares Zeichen setzen. „Das war der Antrieb für meine neue Sinfonie, daher habe ich sie ,Hoffnung genannt.“Aber wie komponiert man das? Wie setzt man Hoffnung in Töne? Anders als die bildgewaltigen Titel der drei vorangegangenen Sinfonien bietet der Begriff kaum fassbare Ansätze, auch wenn man noch so anschaulich, so dicht und faszinierend in sinfoni-scher Musik zu erzählen weiß wie Fazıl Say. Muss man nicht unwillkürlich scheitern? Vielleicht, und doch ist es Komponisten immer wieder gelungen, auch abstrakte Phänomene wie „Freiheit“ oder eben „Hoff-nung“ in unmittelbare musikalische Erfahrungen zu verwandeln. Als pure, zu Geist und Herz sprechende Emotionen springen sie einem etwa aus den Werken

Die Residenz des türkischen Pianisten und Komponis-ten in der Dresdener Philharmonie beginnt mit einer Uraufführung. „Umut“, seine Vierte Sinfonie, beschäf-tigt sich mit brennenden Fragen unserer Zeit. Von Stephan Schwarz-Peters

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25. AUG 2018, SA, 19.30 Uhr | 26. AUG 2018, SO, 18.00 Uhr | KULTURPALAST

Saisoneröffnung: Beethoven – Fazıl Say

Wie klingt die Hoffnung?

In Fazıl Says neuer Sinfonie, die in

Dresden uraufgeführt wird, stemmt

sich Lebensfreude gegen Wut

Ludwig van Beethovens entgegen, dem wohl größten „Bekenntnismusiker“ aller Zeiten. Wie er muss auch Fazıl Say ein Bekenntnismusiker sein, ein Komponist, der sich als Mensch an die Menschen wendet und ihnen mit seiner Kunst Mut zuspricht. „Natürlich gab es auch Zeiten, in denen es mir nicht gut ging und in denen ich viel gezweifelt habe“, antwortet er auf die Frage, ob er selbst jemals kurz davor gewesen sei, die Hoffnung zu verlieren. „Aber ich habe nie resigniert.“ Hoffnung schwebt als musikalischer Leitgedanke, als ruhig sich verströmendes charakteristisches Thema im Dreivierteltakt über der rund 40-minütigen Partitur. Im Unterschied zu den Vorgängersinfonien handelt es sich dabei um einen in sich geschlossenen Einsätzer. „Trotzdem gibt es unterschiedliche Teile“, erklärt Fazıl Say. „Sie gehen allerdings nahtlos ineinander über, so dass man sie nicht unbedingt als einzelne Sätze wahrnimmt.“ Das Hoffnungsthema schreitet stark und geradezu unverwüstlich voran, gerät im Laufe des Stücks aber immer wieder in Gefahr, sieht sich brutalen Angriffen ausgesetzt. Die entsprechenden Partiturabschnitte sind mit „Terrorism“ überschrieben: Mit einem lärmenden Stakkato-Massaker fällt die Schlagzeugbatterie über die Musik her, Tomtoms und andere Trommelinstrumente imitieren den mörde-rischen Sound der Kalaschnikow, bereits nach etwa 70 Takten droht alles in die Luft zu fliegen. Immer wieder werden diese Klänge des Terrors das musika-

lische Geschehen unter Beschuss nehmen. Fazıl Say, der Unbequeme, nutzt seine erzählerische Eloquenz auch in dieser Sinfonie und bettet den so abstrakten Gegenstand „Hoffnung“ in eine (wenn auch oftmals furchtbare) Geschichte ein.

Lebensfreude im KugelhagelEin Teil dieser Geschichte handelt von der Silves-ternacht 2016/2017. Ein bewaffneter IS-Attentäter hatte sich damals auf gewaltsame Weise Zutritt zum Istanbuler Nachtclub Reina verschafft, in dem zu diesem Zeitpunkt mehrere hundert, meist junge Gäste ausgelassen feierten. 37 von ihnen starben im Kugelhagel des Terroristen. „Es war genau zu der Zeit, als ich mich mit der Sinfo-nie beschäftigt habe, als ich von diesem schrecklichen Ereignis erfuhr. Ich habe es in die Musik aufgenom-men und diesen Teil ,Party genannt“, sagt Fazıl Say. Genau so steht es auch in der Partitur.Neben dem normalen, in klassischer Sinfoniestärke besetzten Orchester tritt in dieser Sinfonie eine kleine Jazzcombo auf den Plan. Hieran erkennt man den musikalischen Brückenbauer Fazıl Say, der von musi-kalischer Nischenzuweisung nicht viel hält. Schon seit

jeher schöpft er als Komponist aus unterschiedlichsten musikalischen Einflüssen, nicht nur aus Zentraleuropa oder seiner türkischen Heimat, sondern auch aus Nordamerika – das er als wichtige Station seiner damals noch jungen Karriere kennen und schätzen gelernt hatte. Dies und seine schon früh entwickelte Begabung für Improvisation mussten ihn fast zwangs-läufig zum Jazz führen. Nicht nur die im Bigband-Sound ausgestaltete „Party“-Episode zeigt sich im Jazz-gewand. So wie sie vielen seiner Kompositionen eine

besondere Farbe verleihen, prägen die Jazz-Elemente auch in Fazıl Says Opus 74 über weite Teile Harmonie und Rhythmus. Ihr gera-dezu körperlicher Appeal klingt dabei wie der Ge-genentwurf zur Brutalität der kontrastierenden

„Terrormusik“: die Feier des Lebens gegen die ständi-gen Versuche, Leben zu vernichten. „Trotz aller Gewalt von außen lässt sich diese Musik niemals unterkriegen“, sagt Fazıl Say, der Bekenntnismusiker von heute. Dass die Uraufführung am 25. und 26. August im Kultur-palast mit Werken seines großen Komponisten- und Bekenntnismusikerkollegen Ludwig van Beethoven kombiniert wird, bereitet dem Komponisten der „Umut“-Sinfonie eine zusätzliche Freude.

„Natürlich gab es auch Zeiten, in denen es mir nicht gut ging und

in denen ich viel gezweifelt habe. Aber ich habe nie resigniert.“

Fazıl Say

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8. NOV 2018, DO, 19.00 Uhr | KULTURPALAST

Violinen der Hoffnung11. NOV 2018, SO, 18.00 Uhr | KULTURPALAST

Musik und Literatur aus Israel

Violine der Hoffnung – mit eingelegtem

Davidsstern aus Holz und Permutt;

für Chefdirigent Michael Sanderling

(l.) ist die Themenwoche auch ein

biografisches Anliegen

„ V I O L I N E N D E R H O F F N U N G “ U N D M U S I K U N D L I T E R A T U R A U S I S R A E L

MUSIK DES ÜBERLEBENS

Als der Dresdner Bogenbaumeister Daniel Schmidt 1992 in Tel Aviv eine Lehre bei dem Geigenbauer Amnon Weinstein begann, entdeckte er in dessen Werkstatt viele deutsche Geigen. Er fragte nach ihrer Herkunft und erfuhr, dass verfolgte jüdische Musiker sie einst nach Palästina mitgebracht hatten. Weinsteins Vater hatte die Geigen für billiges Geld bekommen, weil ihre Besitzer nach dem Holocaust nicht mehr darauf spielen wollten. Angeregt durch Schmidt begann Amnon Weinstein die Geschichte der einzelnen Instrumente zu erforschen und nach weiteren Geigen verfolgter Juden zu suchen. So entstand eine Sammlung von etwa 50 Geigen. Da manche dieser Instrumente ihren Besitzern das Leben gerettet hatten, nannte Weinstein sie „Violinen der Hoffnung“. Geigen aus dieser Sammlung werden am 8. November im Gedenken an die Pogromnacht von 1938 im Dresdner Kulturpalast erklingen.In der ersten Programmhälfte spielen Musikerinnen

und Musiker der Dresdner Philharmonie sowie einige Studierende darauf neben klassischen Violinwerken auch Stücke verfemter Komponisten. Im zweiten Teil widmet sich die Dresdner Philharmonie zusammen mit dem Cellisten Raphael Wallfisch Kompositio-nen von Ernest Bloch und Maurice Ravel. Bloch, 1880 in Genf geboren, hatte ab 1917 mit spätromantischen Werken über jüdische Melo-dien in den USA Aufsehen erregt. Kurz zuvor hatte auch Ravel „Zwei hebräische Melodien“ komponiert. Wall-fisch ist der Sohn von Anita Lasker-Wallfisch, deren Cellospiel ihr auf wunderbare Weise das Überleben in Auschwitz ermöglicht hat. Auch Michael Sander-ling, der zum Abschluss das Adagio aus der Neunten Sinfonie Gustav Mahlers dirigiert, ist biographisch mit der Judenverfolgung des NS-Regimes verbun-den: Sein Vater Kurt Sanderling konnte sich in die Sowjetunion retten.Da die Flucht nach Palästina vielen verfolgten Musi-kern das Leben rettete, ist das Programm am

11. November Musik und Literatur aus Israel gewid-met. Neben klassischen Werken von Felix Mendels-sohn Bartholdy und Johann Sebastian Bach spielt das Philharmonische Kammerorchester Dresden mit den Violinsolisten Kolja Lessing und Wolfgang Hentrich

zwei Kompositionen des in Tel Aviv lebenden Tzvi Avni. 1927 als Hermann Steinke in Saarbrücken geboren, war er 1935 mit seiner Familie nach Palästina geflohen, wo er relativ spät eine Musikerlauf-

bahn begann. Zwei von Avnis Kammermusikwerken, in denen sich seine Erfahrungen mit der Schönberg-Schule, mit Elektronik und jüdischer Folklore bündeln, erklingen an diesem Abend in neuen Streichorchester-fassungen. Aphorismen des israelischen Schriftstellers Elazar Benyoëtz, von ihm selbst gelesen, ergänzen das Programm. Er wurde 1937 in Wien als Paul Koppel geboren und kam schon ein Jahr später nach Palästi-na, wo er zum hebräischen Dichter wurde. Obwohl Benyoëtz seit 1939 in Jerusalem lebt, schreibt er seine Essays und Aphorismen in deutscher Sprache.

Zwei Gedenkkonzerte schlagen die Brücke nach Is-rael, wo mehrere NS-verfolgte Musiker und eben-so ihre Violinen überlebten. Bis heute erzählt ihr Klang Geschichte. Von Albrecht Dümling

„Ich restauriere nicht irgendwelche Geigen,

ich arbeite an Geschichte.“ Amnon Weinstein

THEMENWOCHE „ERINNERUNG UND ZUKUNFT“

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Als 1992 drei Musikstudenten aus Krakau eine Band gründeten, erwählten sie die jiddische Bezeichnung ihrer Heimatstadt zu ihrem Bandnamen: Kroke. Klez-mermusik mit balkanischem Einschlag hat sie berühmt gemacht; heute ist es eher eine Startrampe zu ihren Reisen (ihr aktuelles Album heißt „Traveler“). Virtuos und undogmatisch handhaben sie das improvisatorische Know-How des Jazz, mit dem sie die Grenzen zu Welt-musik und Klassik mit musikantischer Spielfreunde und temperamentvollem Spielwitz überschreiten. Diese magische Troika steckt mühelos viel größere Formatio-nen in die Tasche: Sie besteht aus dem Akkordeonisten Jerzy Bawoł, dem Bassisten Tomasz Lato und Tomasz Kukurba, der auf der Bratsche Jazzrock-Elemente und Elektronik einbringt, singt und auch trommelt. Doch weil er unmöglich alles gleichzeitig tun kann, arbeiten die drei gern mit dem Perkussionisten Sławomir Berny.

Die Sängerin Anna Maria Jopek ist, wie Kollege Pat Metheny bescheinigt, „ursprünglich, einzigartig, anders, wagemutig, bescheiden und offen“. Sie selbst sieht sich am Kreuzungspunkt zwischen polnischer Musik (ein Großteil ihres Repertoires ist in ihrer Muttersprache),

der Redefreiheit des Jazz und der Detailliebe der klas-sischen Musik. Damit ist die charmante, zarte Frau mit der wandlungsfähigen Stimme und der charismatischen Ausstrahlung der ideale Konterpart von Kroke!

1618: Der Dreißigjährige Krieg beginnt und verbrei-tet unermessliches Elend und Leid über ganz Europa. Unter dem Deckmantel der Religion geht es um Herrschaft und Macht. Ganze Landstriche werden verwüstet, die Bevölkerung schrumpft gleichzeitig um bis zu 50 Prozent.

1918: Am 11. November ist der Erste Weltkrieg zu Ende, eine Auseinandersetzung von bis dahin nicht gekanntem Ausmaß. Annähernd 17 Millionen Men-schen haben ihr Leben verloren. Nur wenige Jahre vergehen bis zur nächsten Katastrophe.2018: Mitteleuropa erlebt die längste Friedensphase, die es je gab. Doch der Ton in der Gesellschaft wird rauer und aggressiver. Weltweit gibt es Terror, Hunger, Kriege – auch mit deutschen Waffen. Verliert der Mensch mit zunehmendem Abstand zu den vergan-genen Katastrophen die Erinnerung?

Zu allen Zeiten haben sich Künstler mit den Themen um Krieg und Frieden befasst, haben sich Musiker ihr Entsetzen und ihr Hoffen von der Seele geschrie-ben. Ist es doch geradezu die Pflicht der Kunst, dem erkaltenden Erinnerungsvermögen und den verblassten Bildern immer wieder neues Leben einzuhauchen, die Lügen und falschen Erzählungen über das Gewesene zu entlarven, und der Menschheit den Spiegel vors Gesicht zu halten. Musik und Texte spannen in diesem Lesungskonzert den musikalischen und ideellen Bogen von 1618 bis heute, von Heinrich Schütz bis Arvo Pärt.

10. NOV 2018, SA, 19.30 Uhr | KULTURPALAST

Zwischen Krieg und Frieden: 1618 – 1918 – 2018

M U S I K U N D T E X T E V O M D R E I S S I G J Ä H R I G E N K R I E GB I S H E U T E

9. NOV 2018, FR, 20.00 Uhr | KULTURPALAST

KROKE & Anna Maria Jopek

DIVA MIT VERBLÜFFENDEM TRIUMVIRAT

Die zwei Aushängeschilder Polens bilden ein Dreamteam, das bislang nur selten in Deutschland zu erleben war. Von Marcus A. Woelfle

WIDER DAS MENSCHLICHE VERGESSEN

„Zwischen Krieg und Frieden“ erzählt von Barbarei und Hoffnungslosigkeit, aber auch von Trost und Zuversicht. Die Texte liest die Schauspielerin Mar-tina Gedeck. Von Katrin Bemmann

K R O K E U N D A N N A M A R I A J O P E K I M K U LT U R PA L A S T

Jetzt mal ernsthaft:

Kroke und Anna Maria Jopek fahren

auf der Überholspur des europäischen Jazz

THEMENWOCHE „ERINNERUNG UND ZUKUNFT“ 7

Schauspielerin Martina

Gedeck verbindet in

Dresden die Musik

mit Texten aus drei

Jahrhunderten

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J A N O W S K I M I T S T R A U S S U N D B R U C K N E R

Der eine oder andere mag sich erinnern: Vor genau 15 Jahren hat Janowski die „Nuits d’été“ von Hector Berlioz bereits einmal in Dresden dirigiert. Danach gefragt, ob er mittlerweile einen anderen Zugang zu den sechs Liedern für Mezzosopran und Orchester habe, verneint er. Aber nach wie vor gehörten die „Sommernächte“ zu den Werken von Berlioz, die er am meisten schätze. „Es ist ein wunderbares, tief emp-fundenes frühromantisches Werk, das immer wieder vorgestellt werden sollte.“ Mit Marina Prudenskaya steht ihm eine Mezzosopranistin zur Seite, die sowohl das Liebesglück, als auch die Trauer, Melancholie und Traumvergessenheit dieser ursprünglich für Mezzo-sopran und Klavier komponierten Lieder in allen Facetten zur Geltung zu bringen vermag.

Eine der brillantesten OrchesteretüdenEheglück und -leid, Kinderlachen und Verwand-tenbesuch – ein Abbild bürgerlicher Häuslichkeit als Sinfonie? Die Skepsis gegenüber der „Sinfonia domestica“ war unter den Zeitgenossen von Richard Strauss groß, und auch heute finden es nicht alle Diri-genten besonders attraktiv, eine Art familiären Tages-ablauf in den Konzertsaal zu bringen. Hinzu kommt, dass Strauss dafür einen enormen Orchesterapparat verlangt und höchste spieltechnische Herausforde-

rungen an die Musiker stellt. Für Janowski aber eher Gründe, die für das Werk sprechen: „Die Origina-lität der Themenfindung ist für mich auf höchstem musikalisch-erfinderischen Niveau. Überhaupt finde ich die handwerkliche Meisterschaft des ‚reiferen‘ Strauss bewundernswert. Für Spitzenorchester ist das eine der brillantesten Orchesteretüden.“

Eine Herausforderung für den TenorBruckners Messen, so ein gängiger Topos der Mu-sikgeschichte, seien die „Vorhallen zu den unendlich sich weitenden Freilichtdomen seiner Sinfonien“. Dem ist kaum zu widersprechen, wenn man an deren Monumentalität mit ihren Steigerungen und Abbrüchen und die zur Meisterschaft gebrachten kompositorischen Techniken denkt. Es wäre aber verfehlt, die Messen als bloße Vorstufen zu betrach-ten. Für Janowski ist gerade die Messe f-Moll eine „sinfonische Verherrlichung spiritueller Welten“. Manche vokale Passagen behandle Bruckner geradezu instrumental, wie man das sonst nur in Beethovens Spätwerk finde. Die Messe zeuge von höchster Reife in der Verwendung des Kontrapunkts, und auch technisch sei sie nur mit den „ganz großen Messen“ des 19. Jahrhunderts zu vergleichen. Zur Zeit ihrer Entstehung galt sie vielen als „unsingbar“. Und auch heute noch ist sie eine „Herausforderung insbesondere für den Tenor“, wie Janowski bestätigt. „Die Messe verlangt ein Solistenquartett, das man nicht mit zu leichten Stimmen besetzen sollte. Auch die Tenor-partie braucht Durchsetzungskraft. Aber dann gibt es

Passagen wie das ‚Et incarnatus est‘, für die der Tenor eine reine, lyrische Stimme wie für Mozarts Ferrando oder Tamino benötigt. Ich denke, dass wir dafür genau das richtige Solistenquartett ausgewählt haben.“

Je häufiger, desto besserMilitärtrommel und Trompetensignale, Janitscharen-musik mitten im langsamen Satz einer klassischen Sinfonie – Joseph Haydn war bekannt für seinen kompositorischen Witz (worunter man zu seinen Lebzeiten vor allem einen geistreichen Einfall verstand), und insbesondere seine späten Londoner Sinfonien wurden vom zeitgenössischen Publikum für ihre unerwarteten formalen Wendungen, originellen Instrumentierungen und überraschenden harmoni-schen Entwicklungen geschätzt. In seiner Sinfonie Nr. 100 sind es die zu dieser Zeit beliebten Anklänge an militärische Blasmusik, die ihr den Beinamen „Mili-tär“ eintrug. Mitten im zweiten Satz und dann noch einmal im Finale kippt die klassische Strenge um in marschartige Fanfarenmusik, und kehrt dann genau so schnell in ihren klassischen Rahmen zurück. Warum paart Janowski ausgerechnet diese Sinfonie mit der Bruckner-Messe? „Jede mittlere oder späte Sinfonie von Haydn hätte zu ihr im Sinne eines Kontrastpro-gramms gepasst. Diese Sinfonien verlangen klanglich vom Orchester eine völlig andere Herangehensweise als Schumann, Schubert, Brahms oder Bruckner. Haydn kann von heutigen Sinfonieorchestern gar nicht oft genug gespielt werden. Je häufiger, desto besser!“

Mit zwei Programmen ist Marek Janowski, des-sen Vertragsunterzeichnung als Chefdirigent der Dresdner Philharmonie ab 2019/2020 kurz bevor-steht, im Herbst dieses Jahres im Kulturpalast zu erleben. Von Claudia Woldt

SINFONISCHE VERHERRLICHUNGEN

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Klangmagier trifft dunkles Gold:

Dirigent Marek Janowski (l.) und

Mezzosopranistin Marina Prudenskaya (r.)

13. OKT 2018, SA, 19.30 Uhr | 14. OKT 2018, SO, 18.00 Uhr | KULTURPALAST

Janowski mit Strauss20. OKT 2018, SA, 19.30 Uhr | 21. OKT 2018, SO, 18.00 Uhr | KULTURPALAST

Janowski mit Bruckner

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R O B E R T T R E V I N O D I R I G I E R T M O Z A R T U N D S C H Ö N B E R G

„MOZART WAR MEINE ERSTE LIEBE“

Robert Trevino war acht Jahre alt, als er bei einer Fahrt durch Texas im Autoradio zufällig das „Lacrimosa“ aus Wolfgang Amadeus Mozarts „Requiem“ hörte. In dem Moment erwachte in ihm der Wunsch, Musiker zu werden. „Mozart war meine erste Liebe. Die Auseinan-dersetzung mit seinem Werk hat meine künstlerische Entwicklung stark geprägt“, sagt der Dirigent, der mit vielen Orchestern in den USA, Europa und Asien auftritt. Die große Bewunderung für das Genie aus Salzburg lässt ihn allerdings auch davor zurückscheuen, diese Musik häufig ins Programm zu nehmen. „Es gibt wohl nur wenige Komponisten, deren Stücke so schwierig aufzuführen sind. Man braucht viel Zeit, um sich ihnen zu nähern.“Mit der Dresdner Philharmonie, bei der er nun zum dritten Mal gastiert, lässt sich Trevino ohne Bedenken auf dieses Wagnis ein. „Das Orchester und ich sind inzwischen miteinander vertraut. Als man mich bat, in dieser Saison ein Mozart-Klavierkonzert mit der Solistin Elena Bashkirova zu dirigieren, spürte ich,

dass der Zeitpunkt dafür perfekt ist. Ich habe das Konzert Nr. 19 vorgeschlagen, dessen Leichtigkeit ich sehr reizvoll finde.“An Bashkirova, die er oft bei der Arbeit beobachten konnte, schätzt Trevino eine besondere Affinität zur Kam-mermusik. „Für mich ist das eine unverzichtbare Voraus-setzung, um ein Konzert von Mozart spielen zu können. Es genügt nicht, ein Klaviervir-tuose zu sein, man braucht das Herz eines Kammermu-sikers.“ Auch die Bindung zwischen Dirigent und Orchester müsse intensiv sein, damit ein Dialog entstehen könne. Andernfalls merke man rasch, dass etwas Entscheidendes fehle.Durch Bashkirovas Ehemann Daniel Barenboim fand Trevino als junger Student Zugang zu Arnold Schön-bergs Sinfonischer Dichtung „Pelleas und Melisande“, die er im zweiten Teil seiner Konzerte im Kulturpalast dirigieren wird. „Als ich ‚Pelleas‘ zum ersten Mal in Chicago hörte, stand Barenboim am Pult. Er weckte in mir eine große Leidenschaft für Schönberg, die bis heute anhält.“

In seinem mit Chromatismen durchsetzten Werk, das 1905 in Wien uraufgeführt wurde, stößt Schönberg bereits an die Grenzen der Tonalität vor. Trevino diri-gierte es zum ersten Mal 2016, als er kurzfristig beim

Philharmonischen Orchester Rotterdam einsprang. „Dieses Stück birgt viele Geheimnis-se. Wir wissen nicht, woher Melisande kommt und wie sie schließlich stirbt. Schönbergs Musik ist ständig im Fluss und zugleich bemerkenswert strukturiert. Manche Klang-farben rühren mich zu Tränen,

andere sind furchterregend, ja fast ekelhaft“, sagt er. „Es gibt Leute, die meinen, diese Musik sei wie Wasser, ohne definierbare Grenzen. Das ist aber Unsinn, denn Wasser hat in Wirklichkeit viele Grenzen. Nur dass sie aus unserer Perspektive oft unsichtbar sind.“Der Dirigent wünscht sich, dass möglichst viele Men-schen Konzerte erleben können. „Musik ist kein Privileg, sondern ein Recht“, betont er. „In Konzertsälen sitzen manchmal mehr als tausend Leute still beisammen. Das, was sie hören, nehmen sie mit Herz und Verstand auf. Aus dieser Erfahrung können wir für unsere Zukunft lernen.“

Bei seiner Rückkehr nach Dresden führt der ameri-kanische Dirigent mit Elena Bashkirova Mozarts Kla-vierkonzert F-Dur KV 459 auf, bevor er sich Schön-bergs spätromantischem Orchesterwerk „Pelleas und Melisande“ widmet. Von Corina Kolbe

Vom Autoradio in den Konzertsaal:

Robert Trevinos Liebe zu Mozart ist lange gereift

„In Schönbergs ‚Pelleas und Melisande‘ ist die Musik ständig im Fluss und zugleich bemerkenswert strukturiert. Manche Klangfarben

rühren mich zu Tränen.“ Robert Trevino

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26. OKT 2018, FR, 19.30 Uhr | 27. OKT 2018, SA, 19.30 Uhr | KULTURPALAST

Mozart – Klavierkonzert

After Concert Lounge am 26. OKT – Lernen Sie die Künstler von einer anderen Seite kennen!

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23. DEZ 2018, SO, 18.00 Uhr | 25. DEZ 2018, DI, 11.00 Uhr | 25. DEZ 2018, DI, 19.30 Uhr | KULTURPALAST

Russisches zu Weihnachten

Beim russisch gestimmten Vorweihnachtskonzert steht der legendäre Dmitrij Kitajenko am Pult der Dresdner Philharmonie. Und mit Yeol Eum Son ist eine der mitreißendsten Pianistinnen zu erleben.

Von Guido Fischer

Als der russische Komponist Nikolaj Miaskowski die Noten von Sergei Prokofjews Zweitem Klavierkonzert in die Hände bekam, war er völlig aus dem Häuschen. „Ich hatte mich hingelegt, um das Werk in Ruhe zu studieren“, so Miaskowski in einem Brief an den befreundeten Urheber. „Doch ich musste ständig vor Bewunderung aufspringen und meine Begeisterung herausschreien. Würde ich Nachbarn haben, sie hätten mich für verrückt erklärt.“ 1913 hatte das 22-jährige Junggenie Prokofjew ein Klavierkonzert geschrie-ben, das mit seiner irrwitzigen Motorik, burlesken Energie und entfesselten Tastenpirouettenartistik dem Uraufführungspublikum direkt wie ein „wildes Tier“ vorgekommen war. Seitdem zählt das Klavierkonzert Nr. 2, das zu Beginn der 1920er Jahre im bayerischen Ettal noch einmal überarbeitet wurde, zu den Parade-stücken der klassischen Moderne.Dieser konzertante Coup gehört nun zu den drei russischen Meisterwerken, die die Dresdner Philhar-monie für ihr traditionelles Weihnachtskonzert ausge-

wählt hat. Und dass eine knisternde Gala-Aufführung ins Haus steht, garantiert auch ein brillant eingespiel-tes Musikerpaar. Es sind die koreanische Pianistin Yeol Eum Son und der russische Kultdirigent Dmitrij Kitajenko, die gemeinsam bereits Konzerte etwa mit dem Wiener Tonkünstler-Orchester und dem Kölner Gürzenich-Orchester gegeben haben. Warum Yeol Eum Son so ungemein prädestiniert für die russische Klavierliteratur ist, bewies sie nicht zuletzt 2011, als sie beim berühmt-berüchtigt schweren Tschaikowski-Wettbewerb in Moskau die Silbermedaille gewann. Mittlerweile ist die in Hannover lebende Pianistinin den Konzerthäusern dieser Welt zu Hause und hat mit Maestri wie Lorin Maazel, Neville Marriner und Valery Gergiev zusammengearbeitet. Erst 2017 wurde Yeol Eum Son im Berliner Konzerthaus für ihre packende Interpretation von Rachmaninows Zweitem Klavierkonzert gefeiert – auch damals mit Dmitrij Kitajenko an ihrer Seite, der seit nunmehr einem halben Jahrhundert als Instanz für die große russische Klangseele gilt.

Allein seine Gesamtaufnahmen der Sinfonien von Tschaikowski, Schostakowitsch und Prokofjew wurden mit internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet. Und nachdem der heute 78-Jährige 2015 mit dem „Lifetime Achievement Award“ der ICMA (International Classical Music Awards) geehrt worden war, legte er direkt danach eine gleichermaßen

gefeierte Aufnahme von Peter Tschaikowskis Ballettmusik „Der Nussknacker“ vor. „Ich liebe seinen Klang, in jedem seiner Werke“, so Kitajenko über Tschaikowski. „Egal ob ich eine Oper, ein Ballett oder eine Sinfonie von ihm

dirigiere. Ich tauche bei Tschaikowskis Musik in seine Welt ein und lebe dort!“ Als eine der schönsten Einladungen in seine musikalischen Märchenwelten entpuppt sich nun in Dresden eine handverlesene Auswahl eben aus dem „Nussknacker“, ohne den ein Weihnachtskonzert kaum vorstellbar ist. Und als musikalisches Extra-Schleifchen dirigiert Kitajenko die ebenso farbenprächtige Suite aus der Oper „Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch“ des Tschaikowski-Freundes Rimski-Korsakow.

„Prokofjew ist für mich der russischste aller Komponisten: er

gehört ganz und gar zu Russland - mit Herz, Verstand und Seele.“

Dmitrij Kitajenko

TASTENPIROUETTEN FÜR DIE ZUCKERFEE

R U S S I S C H E S A N D E N W E I H N A C H T S T A G E N

Dompteure des Tastenlöwens:

Pultstar Dmitrij Kitajenko (l.) und

Pianistin Yeol Eum Son (r.)

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Bringt im Kulturpalast

den Wald zum Raunen:

Dirigent Juanjo Mena

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Janáček verpasste keine Folge der Fortsetzungsge-schichte, die 1920 in der Brünner Tageszeitung „Lido-vé noviny“ erschien. Der Dichter Rudolf Těsnohlídek und der Zeichner Stanislav Lolek hatten die Figuren derartig liebevoll ausgestaltet, dass Janáček von ihnen nicht wieder loskam. Das Libretto zu seiner Oper stellte er sich selbst zusammen. Die Darstel-lung der Tierwelt auf der Bühne fordert seither die Fantasie der Kostüm-bildner immer wieder aufs Höchste heraus. In gewissem Sinne ist der eigentliche Haupthandelnde aber der Wald selbst, mit seinem wilden Leben und seinen Geheimnissen. Janáčeks Musik hat eine Fülle von Klängen und Farben für das Waldweben gefun-den. So gehört die Partitur des „Schlauen Füchsleins“

zum Glücklichsten und Gelöstesten, das er überhaupt schrieb. Lange Passagen bleiben dabei dem Orchester allein überlassen, sodass es nicht wundernimmt, dass der Dirigent Václav Talich schon 1937 die Musik des ersten Aktes in eine Orchestersuite verwandelte, die von Václav Smetáček 1965 noch einmal überarbeitet

wurde. Der erste Teil der Suite – dem ersten Bild der Oper entsprechend – schildert das Waldleben und dessen Störung durch die Gefangennahme des Füchsleins Schlaukopf.

Das zweite Bild, dessen Musik sich in der Suite ohne Pause anschließt, gipfelt in der gelungenen Flucht des Füchsleins. Die tänzelnd-triumphierenden Klänge, die Janáček hier eingefallen sind, sichern der Suite einen glanzvollen Abschluss.

Die 1990 auf der Krim geborene Fateyeva konnte als Hochbegabte bereits mit 17 ihr Musikstudium in Köln beginnen – weil der einzige Professor für klassisches Saxophon, der Franko-Kanadier Daniel Gaulthier und seine Familie, sie kurzerhand bei sich aufnahmen. So hat sie dort nicht nur ihr Instrument, sondern auch Deutsch mit französischem Akzent gelernt. In Dresden zeigt sie aber, dass sie den Akzent nicht nur spricht – sondern auch spielen kann.Denn eines der zwei Konzerte des Abends ist Jacques

Iberts launiges „Concertino da camera“ von 1935. Der sprunghafte, gemäßigt moderne und melodiöse Stil des viertelstündigen Stückleins kommt dem Klang des Instruments sehr entgegen. Hier zeigt sich, dass die Er-findung des Adolphe Sax von 1840, die er den klassischen Instrumentenfamilien gleichsam nachgereicht hatte, eine echte Bereicherung auch im Orchester sein kann. Das Saxophon beherrscht es, so edel zu strahlen wie das Me-tall, aus dem es gemacht ist. Dabei behält es aber auch die Fähigkeit zur sanften Schwermut und Wendigkeit der Klarinette, mit deren Mundstück seines eng verwandt ist.Da das Saxophon im 20. Jahrhundert aber vor allem

Karriere im Big-Band-Bereich und Jazz gemacht hat, ist es für viele Hörer mit dieser Art von Musik verbunden. Dass es weit mehr kann, möchte Asya Fa-teyeva mit ihren Auftritten zeigen. So übernimmt sie etwa auch den Violinpart in Bachs g-Moll-Konzert und lässt den Hörer erleben, wie mühelos sie ihren Klang auch in barocke Verzierungen und lange Bögen hineinschmeicheln kann. Die Dresdner Philharmonie übernimmt im Gegenzug den Tonfall, den das Werk von Jacques Ibert anschlägt, und trägt die moderne Spielfreude in sinfonischen Skizzen von Leonard Bernstein und Francis Poulenc weiter.

24. NOV 2018, SA, 19.30 Uhr | 25. NOV 2018, SO, 18.00 Uhr | KULTURPALAST

Saxophonia

DA S S A XO P H O N I N KO N Z E R T E N V O N I B E R T U N D B AC H

Missionarin:

Asya Fateyeva holt

das Saxophon zurück

in den Konzertsaal

EWIGKEIT DER NATUR

GESCHMEIDIGES METALL

Asya Fateyeva hat einen Auftrag: Sie will das klassische Saxophon im Musikleben verankern. Die 28-Jährige ist Professorin in Münster und eine gesuchte Solistin auf ihrem Instrument. Von Carsten Hinrichs

J A N ÁČ E K : S U I T E AU S D E R O P E R „ DA S S C H L AU E F Ü C H S L E I N “

8. DEZ 2018, SA, 19.30 Uhr | 9. DEZ 2018, SO, 18.00 Uhr | KULTURPALAST

Das schlaue Füchslein

Leoš Janáčeks Oper „Das schlaue Füchslein“ ist wahrscheinlich das erste musikdramatische Werk, das auf einem comic strip beruht. Von Albert Breier

„Das Schlaue Füchslein ist der Traum von der Ewigkeit der

Natur und der Liebeslust.“ Max Brod

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Nach dem ersten Jahr von „phil zu entdecken“ im Kul turpalast kehren Malte Arkona und Sarah Willis in der neuen Saison gleich sechsmal mit spannen-den Ent deckungsreisen zurück. Von Felicitas Böhm

Was für ein Erfolg: Zahlreiche kleine und auch eine beträchtliche Anzahl großer Zuhörer lauschten in der vergangenen Saison der Dresdner Philharmonie in ih-rem neuen Konzertsaal, staunten über experimentier-freudige Gastdirigenten und virtuose wie „exotische“ Solisten – etwa die Sitar-Spielerin Anoushka Shankar – und erlebten einen außerordentlich musikalischen Sonntagvormittag! Mit Malte Arkona hat die Dresd-ner Philharmonie nicht nur einen enthu-siastischen Musikliebhaber und -kenner als Moderator auf der Bühne, sondern das Publikum auch einen wissbegierigen und neugierigen Entdecker und Fragesteller an seiner Seite, der mit viel Humor und Eloquenz die Musik erklärt, hinterfragt und altersgerecht interpretiert.Vielen aus der KiKa-Sendung „Beste Klas-se Deutschlands“ bekannt, gehört Malte Arkona mittlerweile deutschlandweit zu den gefragtesten Moderatoren von Musik-programmen für Groß und Klein.

In der neuen Konzertsaison 2018/2019 wird es mit Malte Arkona gleich vier Mal „phil zu entdecken“ geben! Zwei weitere Male ist das beliebte Familien-konzert am Sonntagvormittag mit Sarah Willis zu erleben, einer erfahrenen und beliebten Moderatorin, die hauptamtlich als Hornistin bei den Berliner Philharmonikern spielt. Ob mit der „Königin der Instrumente“, Saitenspiel und Flötenklängen oder überraschenden Trompetentönen – angelehnt an die großen Philharmonischen Konzerte widmet sich jedes Familienkonzert einem eigenen spannenden Musikthema.

Goldklang und VogellauteLos geht’s mit Malte Arkona am 25. November, wenn Asya Fateyeva ein außergewöhnliches Instrument vorstellt: ihr goldenes Saxophon mit seinem einzig-artig-jazzigen Klang! Es ist selten im Konzertsaal zu erleben, noch dazu als Soloinstrument. Grund genug, den klanglichen Möglichkeiten dieses noch gar nicht so alten Instruments auf den Grund zu gehen. Mit Auszügen aus Jacques Iberts „Concertion da camera“ und dem g-Moll-Konzert von Johann Sebastian Bach stehen sehnsuchtsvolle Melodien auf dem Programm der Dresdner Philharmonie. Malte begibt sich dabei gemeinsam mit Asya auf musikalische Spurensuche

zwischen Leidenschaft und Träumerei.Auf ausgedehnten Waldspaziergängen fand der mährische Komponist Leoš Janáček Inspiration für seine Werke. Er notier-te Vogelstimmen, lauschte den Lauten der unberührten Natur und beobachtete heimische Tierarten. Bei „phil zu entdecken“ am 9. Dezember folgt Malte Arkona diesen Naturklängen in Janáčeks Suite aus der Oper „Das schlaue Füchslein“ im großbesetzten Orchester, das unter der Leitung des spani-schen Dirigenten Juanjo Mena spielt.

AUF MUSIKALISCHER SPURENSUCHE

„ P H I L Z U E N T D E C K E N “ I N D E R N E U E N S A I S O N

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„phil zu entdecken“ 2018/2019:

25. Nov 2018phil zu entdecken mit Malte Arkona … und dem goldenen Saxophon

9. Dez 2018phil zu entdecken mit Malte Arkona … und dem schlauen Füchslein

27. Jan 2019phil zu entdecken mit Sarah Willis… und der Königin der Instrumente

31. Mrz 2019phil zu entdecken mit Malte Arkona … in Martins Schlagzeugkiste

5. Mai 2019phil zu entdecken mit Sarah Willis… und überraschenden Trompetenklängen

2. Jun 2019phil zu entdecken mit Malte Arkona … bei Saitenspiel und Flötenklängen

Bahn frei für frischen Wind:

Mit Malte Arkona (l.) und

Sarah Willis (r.) gibt‘s wieder

„phil zu entdecken“

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Bahn frei für frischen Wind:

Mit Malte Arkona (l.) und

Sarah Willis (r.) gibt‘s wieder

„phil zu entdecken“

Der kleine Junge durchlebt im Traum sowohl den Winterzauber eines verschneiten Waldes als auch das Wunder im Stall von Bethlehem.

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E N G E L B E R T H U M P E R D I N C K S „ B Ü B C H E N S W E I H N A C H T S T R A U M “

TRAUMREISE NACH BETHLEHEM

Es ist eine Krux mit Welterfolgen. Mancher Kompo-nist landet aus Unachtsamkeit einen Volltreffer, von dem sich sein weiteres Schaffen nie wieder erholt. So erging es etwa auch Engelbert Humperdinck, dessen Karriere trotz fleißigen Einsatzes nicht recht in Schwung kommen wollte. Nicht einmal seine Arbeit als Assistent von Richard Wagner in Bayreuth, also im Innersten Heiligtum deutsch-romantischer Opern-liebhaber, konnte daran zunächst etwas ändern. Dabei hatte Humperdinck den Tonfall des Meisters so sehr verinnerlicht, dass er – als im Parsifal eine Umbau-musik nicht lange genug für die Bühnentechniker reichte und Wagner aufbrausend ablehnte, Musik „vom Fließband“ zu komponieren – mühelos eine ganze Passagen für dessen Musiktheaterwerk so form-vollendet nachkomponierte, dass kein Kenner Anfang und Ende benennen konnte.Das war auch sein Verhängnis: Ein ganzes Jahrzehnt brauchte Humperdinck, um sich nach seinem Abschied vom Schatten Bayreuths zu befreien. Eine Zeit, in

der er kaum komponierte und sich hauptsächlich als Lehrer und Bearbeiter anderer über Wasser hielt. Das änderte sich erst durch die Bitte seiner Schwester, für ein häusliches Märchenspiel ein paar Musiknummern zu komponieren. Der Rest ist bekannt: Die Märchenoper „Hänsel und Gretel“, die aus diesem Impuls entstand und 1893 von Richard Strauss höchstpersönlich uraufgeführt wurde, entwickelte sich rasant zu einem Welterfolg, der dem Komponisten Ruhm und finanzielle Unabhängigkeit einbrachte.Und sein restliches Œuvre fast komplett verdrängte. Denn Humperdinck hat über 170 Werke komponiert, darunter weitere Märchenopern, eine Mysterienpan-tomime auf einen Text von Max Reinhardt, Schau-spielmusiken zu Aristophanes und Shakespeare und eine atmosphärische „Maurische Rhapsodie“. Nach seinem Tod 1921 verschwanden diese zum Teil häufig aufgeführten Werke vom Spielplan, die „Königskin-der“ (1910) erlebten eine nur vorübergehende Wie-derbelebung in jünsten Tagen. Einzig „Hänsel und Gretel“ erlebt allweihnachtlich seine Renaissance.Dabei ist Engelbert Humperdinck, wie könnte es nach dem späten Erfolg anders sein, noch mehrfach

zu Duft und Atmosphäre des Weihnachtsfestes zurückgekehrt – mit kritischem Unterton in seiner „Christnacht 1914“ (später: Weihnachten im Schüt-zengraben; Text von Ludwig Thoma) und bereits 1906 in seinem zauberhaften Krippenspiel „Bübchens

Weihnachtstraum“, mit dem dieses Jahr auch der Phil-harmonische Kinderchor Dresden und das Orchester des Sächsischen Landesgym-nasiums für Musik sowohl junge wie junggebliebene

Besucher auf das Fest einstimmen wollen. Geschickt klammert eine Rahmenhandlung dabei den biblischen Bericht von der Geburt Jesu: Ein kleiner Junge, der voller Vorfreude dabei half, den Weihnachtsbaum zu schmücken, schläft auf dem Schoß seiner Mutter ein und durchlebt in mehreren Bildern sowohl den Winterzauber eines verschneiten Waldes als auch das Wunder im Stall von Bethlehem. Das Melodram, dessen Texte MDR-Moderator Axel Thielmann mit seiner warmen, herzlichen Stimme beisteuert, wird durch Weihnachtslieder und Kammermusik der jungen Musiker zu einem festlich-familiären Erlebnis komplettiert. Ein vorweihnachtlicher Pflichttermin im Kulturpalast!

Nach dem Durchbruch mit „Hänsel und Gretel“ ließ sich Humperdinck 1906 noch einmal vom Zauber der Weihnacht verführen. Der Philharmonische Kin-derchor Dresden bringt sein Melodram „Bübchens Weihnachtstraum“ zurück in den Konzertsaal. Von Carsten Hinrichs

2. DEZ 2018, SO, 16.00 Uhr | 3. DEZ 2018, MO, 9.30 Uhr | KULTURPALAST

Bübchens Weihnachtstraum (Familienkonzert/Konzert für Schulklassen)

Vor Freude:

Der Philharmonische Kinderchor Dresden

lädt zum atmosphärischen Weihnachtskonzert

für Familien und Schulen

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Gut verpackt in einer festen, stoßsicheren Kis-te kann einem Instrument auch auf strapaziösen Flugreisen und LKW-Transporten kaum etwas Schaden zufügen. Nur die Kontrabässe machen da eine Ausnahme, denn durch ihr hohes Eigengewicht reagieren sie sehr empfindlich auf Stöße. Dennoch war die Überraschung groß, als nach einer ziemlich sanften LKW-Reise vor dem zweiten Konzert ein Bass mit einem Riss in der Decke aus seiner Hülle kam. Mit kleineren Blessuren kann ein Instrument

oft noch gespielt werden, aber das war hier aussichts-los. Was tun? Eine Ersatzgeige ist meist auf Reisen dabei, aber einen tauglichen Kontrabass zu besor-gen, ist weit schwieriger. Zumal in kürzester Zeit. Um die restlichen sieben Konzerte in vollständiger Besetzung, in diesem Fall mit acht Instrumenten spielen zu können, wurde kurzerhand der Fahrer der Dresdner Philharmonie beauftragt, einen Ersatzbass von Dresden nach London zu bringen.Ein gewisser Aufwand, immerhin sind das fast 1.200 Kilometer, aber schließlich kamen Fahrer und Kon-trabass wohlbehalten an, und der Rest der Tournee war gerettet. Dass eins der Konzerte deshalb mit nur sieben Bässen gespielt wurde, haben möglicherweise nur wenige im Publikum bemerkt.

14

Im April war die Dresdner Philharmonie mit Chefdirigent

Michael Sanderling, Martin Grubinger und Alice Sara Ott in

Deutschland auf Tour, u. a. in Berlin, Köln, Stuttgart und

München. Kurz darauf im Mai gab das Orchester neun Konzer-

te in Großbritannien und wurde gefeiert, u. a. in London,

Manchester und Edinburgh. Arabella Steinbacher und Jennifer

Pike begleiteten die Philharmoniker als Solistinnen.

Die nächste Reise führt das Orchester vom 3. bis 11. Septem-

ber nach Südamerika, wo es in Brasilien (Rio de Janeiro,

São Paulo), Argentinien (Buenos Aires) und Chile (Santiago de

Chile) Werke von Mozart, Beethoven, Bruckner, Schostakowitsch

aufführt.

Gar nicht so leicht, acht Kontrabässe wohlbehalten durch eine Tournee zu bringen! Böse Überraschun-gen sind zwar selten, aber dann ist guter Rat teuer.

Von Claudia Woldt

BEENGTE VERHÄLTNISSE, SINFONISCHE WEITE

E I N E R E I S E N O T I Z

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1515

„Ich trauere um alle Gequälten, Gepeinigten, Erschossenen … Die meisten meiner Sinfonien

sind Grabdenkmäler.“ Dmitri Schostakowitsch

Wer Babi Jar besucht, steht an einem Abgrund der Geschichte. Babi Jar ist der Name einer Schlucht bei Kiew. Ein Sonderkommando der deutschen Einsatz-gruppen, von der Wehrmacht unterstützt, hatte hier 1941 in den letzten Septembertagen mehr als 33.000 Juden ermordet, mit Maschinengewehren erschos-sen und im Tal verscharrt: sie noch im Tod ihrer Menschenwürde beraubt. „Ich empfand unerträgliche Scham im Jahr 1961, als ich zum ersten Mal oberhalb der Schlucht Babi Jar stand“, erzählte der russische Dichter Jewgeni Jewtuschenko, „und nun verstört sah, dass es da kein Denkmal und keinerlei Hinweis gab. Babi Jar war zu einer Müllkippe geworden.“ Die Scham auch sei der „Mitautor“ gewesen bei einem Gedicht, das Jewtuschenko noch am selben Abend niederschrieb und das mit den Zeilen beginnt: „Es steht kein Denkmal über Babi Jar. / Die steile Schlucht gemahnt als stummes Zeichen.“

Zum Schrecken der MächtigenDmitri Schostakowitsch vertonte im März 1962 Jewtuschenkos Verse über Babi Jar in der unklassi-schen Besetzung mit einem Bassisten, einem Chor aus lauter Bässen und einem durchschlagskräfti-

gen großen Orchester. Dies war der Anfang seiner Dreizehnten Sinfonie, dem noch vier weitere Sätze folgten, allesamt auf Gedichte Jewtuschenkos: Nach dem tönenden Mahnmal für die Ermordeten von Babi Jar erklingt ein scharfzüngiges Scherzo über den subversiven Humor, den Schrecken der Mächtigen; ein Klagegesang auf den entbehrungsreichen Alltag der russischen Frauen schließt sich an und, als vierter Satz, ein albtraumhaftes Nachtstück, ehe mit einem Loblied auf Galilei und die wahren, die unerschrocke-nen „Helden der Karriere“ die Sinfonie zu Ende geht.Im wirklichen Leben aller-dings sind solche Helden recht selten. Der Dirigent Jewgeni Mrawinski weiger-te sich unter fadenschei-nigen Begründungen, die Partitur einzustudieren. Auch zwei Bassisten entzogen sich der heiklen Premiere, der eine beizeiten, der andere in letzter Minute. Und dennoch fand am 18. Dezember 1962 im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums die Uraufführung statt: mit dem Sinfonieorchester der Staatlichen Philharmonie und dem von allen Schikanen und Einschüchterungen unbeeindruckten Dirigenten Kyrill Kondraschin. Das Konzert ereignete sich in einer Atmosphäre von un-beschreiblicher Anspannung – und gipfelte in einem Triumph ohne Beispiel. Aber gerade dieser Erfolg

wurde der Sinfonie zum Verhängnis. Bereits die zweite Aufführung (in Minsk) wurde nur nach „Ver-besserungen“ am Text, an Jewtuschenkos „Babi Jar“, gestattet. Danach kam die Sinfonie auf den Index.

Fortsetzung statt FragezeichenWas bleibt an diesem Abgrund der Geschichte noch von Beethovens Neunter, vom Menschheitstraum der grenzenlosen Verbrüderung? In ihrer zyklischen Ein-spielung der Sinfonien Beethovens und Schostako-

witschs haben Michael San-derling und die Dresdner Philharmonie die beiden Ersten, die Fünften und die Sechsten kombiniert, aber die Neunte stellen sie in Widerspruch zu Schostako-witschs Sinfonie Nr. 13. Ein

Widerspruch auf den ersten Blick: die Massenerschie-ßungen der deutschen Besatzung und das Huma-nitätsideal der deutschen Klassik. Und doch sind Beethovens und Schostakowitschs Sinfonien vollkom-men eins in dem Wissen, dass der Mensch, dass jeder Mensch hoch über allen Klassen und Rassen steht, die sich seine unmenschlichen Mitmenschen von Zeit zu Zeit einfallen lassen. Insofern wäre Schostakowitschs „Babi Jar“ nicht das Fragezeichen hinter Beethovens Neunter, sondern eine Fortsetzung, ein Zuspruch, eine trotzige Bestätigung: Wir ergeben uns nicht!

Von der Verteidigung der Menschlichkeit handeln beide Sinfonien – Beethovens Neunte und Schos-takowitschs „Babi Jar“. Man muss sie zusammen gehört haben, findet Michael Sanderling, und ver-eint sie auf einer CD. Von Wolfgang Stähr

D I E N E U E C D D E R D R E S D N E R P H I L H A R M O N I E

WIR ERGEBEN UNS NICHT!

Sieg des Humanismus: Für die fünfte Folge

der Serie legt Michael Sanderling die

Verbindungslinien frei zwischen Beethovens

euphorischer Neunter und Schostakowitschs

schonungsloser „Babi Jar“-Sinfonie

Erscheint am 21. SEP 2018

Beethoven: Sinfonie Nr. 9 d-Moll,Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 13 b-Moll „Babi Jar“– Sony Classical

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A U G U S T 18. AUG 2018, SA, 14.00 bis 18.00 UhrKULTURPALASTTag der offenen TürSanderling, Dresdner Philharmonie,Philharmonische Chöre

19. AUG 2018, SO, 21.00 UhrTHEATERPLATZ, OPEN AIRCANALETTO – Das Dresdner StadtfestSanderling, Dresdner Philharmonie

24. AUG 2018, FR, 19.00 UhrSCHLOSS WACKERBARTHPhilharmonic FlairVeranstalter: Förderverein derDresdner Philharmonie e. V.

25. AUG 2018, SA, 19.30 Uhr26. AUG 2018, SO, 18.00 UhrKULTURPALASTSaisoneröffnungBeethoven – Fazıl SaySanderling, Say, Dresdner Philharmonie

S E P T E M B E R 1. SEP 2018, SA, 20.00 UhrKULTURPALASTOrchestre Philharmonique de RadioFrance – Mikko Franck – Hilary HahnVeranstalter: Palastkonzerte der Dresdner Musikfestspiele

3. BIS 11. SEP 2018TOURNEEGastspiele in São Paulo, Rio de Janeiro, Buenos Aires und Santiago de ChileSanderling, Schuch, Dresdner Philharmonie

5. SEP 2018, MI, 20.00 UhrKULTURPALASTDresdner Orgelzyklusim KulturpalastBach – Anfang und Ende aller MusikMichael Schönheit

13. SEP 2018, DO, 9.30 UhrKULTURPALASTOrgelkonzert für SchulklassenVon großen und kleinen Pfeifen undvom Spielen mit Händen und FüßenGehring, Haupt

16. SEP 2018, SO, 19.00 UhrSCHLOSS ALBRECHTSBERGKammerkonzertBach und Händel

21. SEP 2018, FR, 19.30 Uhr23. SEP 2018, SO, 18.00 UhrKULTURPALASTFilm und MusikCharlie ChaplinImig, Dresdner Philharmonie

22. SEP 2018, SA, 20.00 UhrKULTURPALASTSonderkonzert zum 470. Geburtstag der Sächsischen Staatskapelle DresdenVeranstalter: Sächsische StaatskapelleDresden

28. SEP 2018, FR, 19.30 Uhr29. SEP 2018, SO, 19.30 UhrKULTURPALASTKreuzchor und PhilharmonieKreile, Winkel, Harmsen, Kohlhepp, Bauer, Gehring, Dresdner Kreuzchor, Dresdner Philharmonie

O K TO B E R 3. OKT 2018, MI, 18.00 UhrKULTURPALASTAlbtraum und IdylleMatthes, Scharoun Ensemble Berlin

6. OKT 2018, SA, 19.30 Uhr7. OKT 2018, SO, 11.00 UhrKULTURPALASTBeethoven und SchostakowitschSanderling, Tetzlaff,Dresdner Philharmonie

13. OKT 2018, SA, 19.30 Uhr14. OKT 2018, SO, 18.00 UhrKULTURPALASTJanowski mit StraussJanowski, Prudenskaya,Dresdner Philharmonie

20. OKT 2018, SA, 19.30 Uhr21. OKT 2018, SO, 18.00 UhrKULTURPALASTJanowski mit BrucknerJanowski, Nylund, Mayer, Berchtold, Groissböck, MDR Rundfunkchor, Dresdner Philharmonie

24. OKT 2018, MI , 19.30 UhrKULTURPALASTTag der BibliothekenEva Mattes liest Elena FerranteVeranstalter: Städtische BibliothekenDresden

25. OKT 2018, DO, 20.00 UhrKULTURPALASTBamberger Symphoniker – JakubHrůša – Barbara HanniganVeranstalter: Palastkonzerte derDresdner Musikfestspiele

26. OKT 2018, FR, 19.30 Uhr27. OKT 2018, SA, 19.30 UhrKULTURPALASTMozart – KlavierkonzertTrevino, Bashkirova, DresdnerPhilharmonie

After Concert Loungeam 26. OKT 2018

KONZERTKALENDER

DRESDNER PHILHARMONIEUND KULTURPALAST

Den aktuellen Gesamtspielplan des Konzertsaales im Kulturpalastund die Details zu allen Veranstaltungen finden Sie unter

www.dresdnerphilharmonie.de und www.kulturpalast-dresden.desowie in gedruckten Monatsprogrammen.

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30. OKT 2018, DI, 20.00 UhrKULTURPALAST, FOYERKammerkonzertAkademisten stellen sich vorVeranstalter: Kurt Masur Akademie – Orches-terakademie der Dresdner Philharmonie e.V.

31. OKT 2018, MI, 20.00 Uhr4. NOV 2018, SO, 19.00 UhrSCHLOSS ALBRECHTSBERGKammerkonzertDer Erste Weltkrieg – MusikalischeReflexionen

N O V E M B E R 1. NOV 2018, DO, 20.00 UhrKULTURPALASTEröffnungskonzert der Jazztage DresdenMnozil BrassVeranstalter: Jazztage Dresden

2. NOV 2018, FR, 20.00 UhrKULTURPALASTTom Gaebel & His OrchestraVeranstalter: Jazztage Dresden

3. NOV 2018, SA, 20.00 UhrFRAUENKIRCHEMelancholieMehta, Dresdner Philharmonie

8. NOV 2018, DO, 19.00 UhrKULTURPALASTViolinen der HoffnungSanderling, Wallfisch,Dresdner Philharmonie

9. NOV 2018, FR, 20.00 UhrKULTURPALASTKROKE & Anna Maria JopekKlezmer aus Krakau

10. NOV 2018, SA, 19.30 UhrKULTURPALASTZwischen Krieg und Frieden1618 – 1918 – 2018Gedeck, Schuster, CappellaSagittariana, Ensemble Amarcord,Philharmonischer Chor Dresden

11. NOV 2018, SO, 18.00 UhrKULTURPALASTMusik und Literatur aus IsraelBenyoëtz, Hentrich, Lessing,Philharmonisches KammerorchesterDresden

12. NOV 2018, MO, 11.00 UhrKULTURPALASTKonzert für SchulklassenDie vier JahreszeitenHentrich, PhilharmonischesKammerorchester Dresden

12. NOV 2018, MO, 20.00 UhrKULTURPALASTKlavierabend Igor LevitVeranstalter: DresdenMusik

14. NOV 2018, MI, 20.00 UhrKULTURPALASTDresdner Orgelzyklus im KulturpalastVom Klang der BilderMartin Strohhäcker

18. NOV 2018, SO, 17.00 UhrKREUZKIRCHEEin deutsches RequiemKreile, Solisten, Dresdner Kreuzchor,Vocal Concert Dresden, DresdnerPhilharmonieVeranstalter: Kreuzkirche Dresden

18. NOV 2018, SO, 19.00 Uhr21. NOV 2018, MI, 20.00 UhrSCHLOSS ALBRECHTSBERGKammerkonzertKlavierquartett

24. NOV 2018, SA, 19.30 Uhr25. NOV 2018, SO, 18.00 UhrKULTURPALASTSaxophoniaChuang, Fateyeva,Dresdner Philharmonie

25. NOV 2018, SO, 11.00 UhrKULTURPALASTFamilienkonzertphil zu entdecken mit Malte ArkonaChuang, Fateyeva,Dresdner Philharmonie

27. NOV 2018, DI, 20.00 UhrKULTURPALASTSächsische Staatskapelle Dresdenmit Capell-Compositeur Peter EötvösVeranstalter: Sächsische StaatskapelleDresden

29. NOV 2018, DO, 20.00 UhrKULTURPALASTAbschlusskonzert der Jazztage DresdenKlazz Brothers & Cuba PercussionVeranstalter: Jazztage Dresden

D E Z E M B E R 1. DEZ 2018, SA, 19.30 Uhr2. DEZ 2018, SO, 11.00 UhrKULTURPALASTMozartianaSanderling, Dresdner Philharmonie

2. DEZ 2018, SO, 16.00 Uhr3. DEZ 2018, MO, 9.30 UhrKULTURPALASTFamilienkonzert/Konzert für SchulklassenBübchens WeihnachtstraumBerger, Thielmann, Philharmonischer Kinderchor Dresden, Orchester des Sächsischen Landesgymnasiums für Musik

4. DEZ 2018, DI, 20.00 UhrFRAUENKIRCHEVon wegen Stille NachtBlechbläserensemble der Dresdner Philharmonie

6. DEZ 2018, DO, 20.00 UhrKULTURPALASTMacht hoch die TürWindsbacher Knabenchor, Lehmann, Gysi, Benefiz-konzert für Sonnenstrahl e. V.Veranstalter: Concerts & More GmbH

8. DEZ 2018, SA, 19.30 Uhr9. DEZ 2018, SO, 18.00 UhrKULTURPALASTDas schlaue FüchsleinMena, Ehnes, Dresdner Philharmonie

9. DEZ 2018, SO, 11.00 UhrKULTURPALASTFamilienkonzertphil zu entdecken mit Malte ArkonaMena, Dresdner Philharmonie

14. DEZ 2018, FR, 20.00 UhrKULTURPALASTFestliches WeihnachtskonzertDresdner Festspielorchester – Ivor Bolton – Valer SabadusVeranstalter: Palastkonzerte derDresdner Musikfestspiele

14. DEZ 2018, FR, 19.00 Uhr15. DEZ 2018, SA, 17.00 Uhr16. DEZ 2018, SO, 17.00 UhrKREUZKIRCHEBach WeihnachtsoratoriumKantaten 1–3Kreile, Solisten, Dresdner Kreuzchor, Dresdner PhilharmonieVeranstalter: Kreuzkirche Dresden

15. DEZ 2018, SA, 16.00 Uhr16. DEZ 2018, MO, 9.30 UhrKULTURPALASTFamilienkonzert/Konzert für SchulklassenDas fliegende KlassenzimmerKersten, Reichwald, Dresdner Jugend-sinfonieorchester am HSKD, Mitglie-der der Dresdner Philharmonie

16. DEZ 2018, SO, 18.00 UhrKULTURPALAST2. Dresdner ChortagFörderpreisträger des Wettbewerbs derLandeshauptstadt für Laienchöre

23. DEZ 2018, SO, 11.00 Uhr24. DEZ 2018, MO, 14.00 UhrKULTURPALASTFamilienkonzertSind die Lichter angezündetBerger, Wilke, PhilharmonischerKinderchor Dresden

23. DEZ 2018, SO, 18.00 Uhr25. DEZ 2018, DI, 11.00 Uhr25. DEZ 2018, DI, 19.30 UhrKULTURPALASTRussisches zu WeihnachtenKitajenko, Son, Dresdner Philharmonie

31. DEZ 2018, MO, 15.00 & 19.00 UhrKULTURPALAST¡España!González, Cañizares, Dresdner Philharmonie

31. DEZ 2018, MO, 22.30 UhrKULTURPALASTOrgelkonzert zum JahreswechselIveta Apkalna

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21. SEP 2018, FR, 19.30 Uhr | 23. SEP 2018, SO, 18.00 Uhr | KULTURPALAST

Film und Musik: Charlie Chaplin

In „Modern Times“ prallt Tramp alias Charlie Chap-lin auf das sich rasant industrialisierende Amerika der 1930er-Jahre – wie stets mit atemberaubend choreografiertem Witz. Von Felicitas Böhm

Nach dem Erfolg von „City Lights – Lichter der Großstadt“ im vergangenen Jahr widmet sich die Dresdner Philharmonie erneut unter der erfahrenen Ägide von Dirigent Helmut Imig einem weiteren Stummfilm-Klassiker: Charlie Chaplins „Modern Times“. Stärker noch als in seinen vorherigen Stummfilmen greift er darin die wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten seiner Entstehungszeit auf: Nach der „Großen Depression“ in den USA und der folgenden Weltwirtschaftskrise prägen Massenarbeits-losigkeit, Armut und Hunger vielerorts das Stadtbild. Tramp, anfangs ungewohnt ohne Melone und Stock, erscheint als vertraut verloren in der modernen Ar-beitswelt: Um Geld zu verdienen, verdingt er sich wie Millionen andere als Fabrikarbeiter in einer zuneh-mend mechanisierten Großstadt. Den gnadenlosen Maschinen und menschenunwürdigen Prozessen am Fließband ausgeliefert, gerät er im wahrsten Wortsinn „unter die Räder“ – und verfällt dem Wahnsinn. In der folgenden Reihung von ungeahnten Zufällen und komisch-misslichen Verstrickungen wird er als Rädelsführer einer Arbeiterdemonstration verhaf-

tet, durchlebt die Macht der Drogen im Gefängnis, heuert nach Freilassung in einer Werft an, schließt Bekanntschaft mit einer barfüßigen Bananendiebin und versucht auf verschiedenen Wegen, für sie beide einen Lebensunterhalt zu verdienen. Am Ende steht der Aufbruch der Liebenden in eine neue, bessere Heimat.

Universal begabtWie auch in „City Lights“ schrieb Chaplin die Filmmu-sik zu „Modern Times“ selbst. Als Sohn eines Varieté-Sängers und einer Londoner Tänzerin war er zwar Autodi-dakt und konnte keine Noten lesen, lernte dennoch bereits im jungen Alter mehrere Instrumente. Vermutlich beim Improvisieren, Pfeifen oder Summen entstan-den erste Ideen, Melodien und Fragmente seiner Filmmusik, die später zumeist mithilfe professioneller Komponisten oder Arrangeure in einem endgültigen „Score“ zusammengeführt wurden. Seiner Begeiste-rung und seinem Gespür für die Musik zu seinen Fil-men tat dies keinen Abbruch. Im Gegenteil: „Nichts ist aufregender als eine selbstkomponierte Melodie

zum ersten Mal vom einem 50-Mann-Orchester gespielt zu hören“, so Chaplin.

Abschied vom Stummfilm„Modern Times“ ist nicht nur Charlie Chaplins letzter Stummfilm. Er ist auch eine Satire auf den sich rasant verbreitenden Tonfilm. Bereits 1927 war mit „The Jazz Singer“ der Ton im Filmgeschäft auf dem Vormarsch; in Rekordzeit wurden technische Appara-

turen umgebaut und erweitert. Jahrelang hatte Chaplin sich der Einbindung von Ton für seine pantomimisch-komi-schen Rollen verwehrt und sich stattdessen auf Filmmusik und die Einbindung akus-tischer Effekte beschränkt.

Alle verständlichen Sätze in „Modern Times“ werden medial übermittelt, durch Lautsprecher oder Radio-apparate; daneben hört man etwa das Rattern der Maschinen und ein Magenrumoren in wirkungsvollen Filmsequenzen. Zum Ende hin finden Vergangenheit und Zukunft in „Modern Times“ dennoch zusammen, wenn die Stimme Tramps in einem unverständlichen Kauderwelsch einer Gesangsdarbietung zu hören ist – zum ersten Mal überhaupt.

„Nichts ist aufregender als eine selbstkomponierte Melodie zum

ersten Mal vom einem 50-Mann-Orchester gespielt zu hören.“

Charlie Chaplin

DER LETZTE STUMMFILMC H A R L I E C H A P L I N S „ M O D E R N T I M E S “ A L S F I L M - L I V E K O N Z E R T

Greifen perfekt ineinander:

Der erfahrene Filmdirigent Helmut Imig (l.)

leitet die Dresdner Philharmonie durch das

Räderwerk von Chaplins Industrie-Groteske (r.)

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Änderungen im Saalplan sind je nach Veranstaltung möglich.Die abgebildeten Preisgruppen gelten in den Konzerten der Dresdner Philharmonie.

*vorbehaltlich Beschluss des Stadtrates

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KONZERTSAAL IMKULTURPALAST DRESDEN

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IMPRESSUM

Herausgeber:Dresdner PhilharmonieSchloßstraße 2 01067 Dresdenwww.dresdnerphilharmonie.de

Erscheinungsweise: Dreimal jährlichAuf Wunsch senden wir Ihnen die Philharmonischen Blätter gerne kostenlos zu. Bestellen Sie Ihr persönliches Exemplar einfach per E-Mail unter [email protected]

Chefdirigent:Michael SanderlingEhrendirigent:Kurt Masur †Intendantin:Frauke RothRedaktion:Carsten HinrichsRedaktionsschluss:10. August 2018Design und Layout: www.buero-quer.deSatz und Gestaltung:Rita Schönberger-GaySächsische Zeitung GmbH/Redaktionsagentur,Ostra-Allee 20, 01067 DresdenDruck:DDV Druck GmbHMeinholdstraße 2, 01129 Dresden

KONZERTSAAL IMKULTURPALAST DRESDEN

Änderungen im Saalplan sind je nach Veranstaltung möglich.Die abgebildeten Preisgruppen gelten in den Konzerten der Dresdner Philharmonie.

*vorbehaltlich Beschluss des Stadtrates

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BEGLEITPLÄTZE

Orchester der Landeshauptstadt

Dresden

Änderungen im Saalplan sind je nach Veranstaltung möglich.Die abgebildeten Preisgruppen gelten in den Konzerten der Dresdner Philharmonie.

Bildnachweis:Archiv Dresdner Philharmonie: 6 (Violine); Künstlerfotos mit freundlicher Genehmigung der Künstler/Agenturen; Marco Borggreve: Titel, 4-5, 10 r.; Mar-kenfotografie: 3, 6 l., 8 l., 13, 15-17; Karel Kühne: 7 o.; Jacek Dyląg: 7 u.; Martin Sigmund: 8 r.; Musacchio & Ianniello: 9; Gert Mothes: 10 l.; Neva Navaee: 11 o.; Gregor Hohenberg: 12 r.; Urban Ruths: 12 l.; Björn Kadenbach: 11 u., 14, 18 l.; Roy Export S.A.S.: 18 r.

Wo möglich, haben wir die Inhaber aller Urheberrechte der Illustrationen aus-findig gemacht. Sollte dies im Einzelfall nicht ausreichend gelungen oder es zu Fehlern gekommen sein, bitten wir die Urheber, sich bei uns zu melden, damit wir berechtigten Forderungen im marktüblichen Umfang umgehend nach-kommen können. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung der Redaktion. Veröffentlichte Äußerungen Dritter stimmen als eigenständige Meinungsäußerung nicht unbedingt mit der Ansicht des Herausgebers überein.

Änderungen vorbehalten.ISSN 0949-6017

INFOS UND TICKETS

TICKETSERVICE IM KULTURPALASTSchloßstraße 2 | 01067 DresdenTel. 0351 4866866Fax 0351 4866353ticket@dresdnerphilharmonie.dewww.dresdnerphilharmonie.dewww.kulturpalast-dresden.de

ÖFFNUNGSZEITENMontag bis Freitag10.00 bis 19.00 UhrSamstag9.00 bis 14.00 Uhr

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